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Nebengewerbe anmelden: Darauf müssen Sie achten
Glückwunsch, Sie liegen voll im Trend, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich nebenberuflich selbstständig zu machen und ein Nebengewerbe anzumelden.
Wer seine Geschäftsidee verwirklicht und ein Nebengewerbe anmeldet, muss trotzdem alle gesetzlichen Auflagen erfüllen, die ein Hauptgewerbetreibender zu erfüllen hat. Um dabei nicht in das bekannte „Fettnäpfchen“ zu treten und womöglich großen Schaden zu erleiden, lesen Sie im Folgenden die wichtigsten Fakten und Informationen zum Thema „Nebengewerbe anmelden“.
Hinweis:
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Wann müssen Sie ein Gewerbe anmelden?
Unabhängig von der im Businessplan ausgewählten Rechtsform gibt es zwei unterschiedliche Gruppen in Deutschland. Zum einen gibt es die freiberuflich Tätigen, die in § 18 EStG (Einkommenssteuergesetz) geregelt sind und die Gewerbetreibenden.
Freiberufler:
Dazu zählen Ärzte, Rechtsanwälte und Künstler. Diese Berufsgruppen müssen kein Gewerbe anmelden. Das gilt auch für nebenberufliche Gründungen. Sie melden lediglich dem Finanzamt Ihre Tätigkeit und füllen den steuerlichen Erfassungsbogen aus.
Vorteile für Freiberufler:
- Sie müssen keine Gewerbesteuer zahlen.
- Die Pflichtmitgliedschaft zur Kammer entfällt (beispielsweise Industrie- und Handelskammer). Der Beitrag dafür beträgt im Jahr mindestens 120 €.
Gewerbetreibende:
Personen, die keine Freiberufler sind, müssen ein Gewerbe anmelden. Dabei gilt die Anzeigepflicht nach § 14 GewO (Gewerbeordnung). Die Anmeldung muss unverzüglich geschehen, als Richtwert gelten hier 14 Tage nach Beginn. In der Regel muss das Formular GewA1 ausgefüllt werden. Dies kann schriftlich, persönlich oder in einigen Gemeinden elektronisch erfolgen.
Die Anmeldung des Gewerbes kostet circa 20 €, unabhängig davon, ob Sie ein Haupt- oder Nebengewerbe anmelden. Auf der Seite der Gewerbeanmeldung geben Sie an, dass Sie ein Haupt- oder Nebengewerbe anmelden möchten und teilen den Zweck des Gewerbes mit. Das Gewerbeamt informiert daraufhin das Finanzamt und die zuständige Industrie- und Handelskammer. Das Finanzamt schickt Ihnen dann einen steuerlicher Erfassungsbogen, den Sie ausfüllen müssen.
Als Gewerbetreibender sind Sie Pflichtmitglied in der Industrie- und Handelskammer, weswegen Sie circa 120 € Handelskammergebühren einplanen müssen. Nach §§ 3 Absatz 3 Satz 4 des IHK-Gesetzes können Sie sich unter bestimmten Voraussetzungen für die ersten vier Jahre bei erstmaliger Gründung von dem Beitrag befreien lassen.
Gewerbesteuer wird fällig, egal ob Sie ein Haupt- oder Nebengewerbe anmelden. Es gibt einen Freibetrag von 24.500 € Gewinn im Jahr. Wenn Sie diesen nicht übersteigen, wird keine Gewerbesteuer fällig. Der Freibetrag gilt pro Gewerbe. Wenn Sie zwei verschiedene Gewerbe anmelden, erhalten Sie für beide den Freibetrag. Die Freibeträge gelten nicht für Kapitalgesellschaften, sondern nur für Einzelunternehmer und Personengesellschaften nach § 11 Abs. 1 Nr. 1 GewStG (Gewerbesteuergesetz).
Warum ein Nebengewerbe anmelden?
Wenn Sie ein Nebengewerbe anmelden, sind Sie nebenberuflich selbstständig. Die einzige Institution in Deutschland, die sich dafür interessiert, ist die Krankenkasse. Sofern Sie bestimmte Grenzen nicht überschreiten, auf die später noch eingegangen wird, müssen Sie bei nebenberuflicher Selbstständigkeit keine Krankenversicherungsbeiträge mehr entrichten.
Wann haben Sie ein Hauptgewerbe und wann ein Nebengewerbe anzumelden?
Die Grenzen für ein Nebengewerbe lauten:
- Zeiteinsatz von maximal 18 bis 20 Stunden in der Woche
- Wirtschaftlich darf die nebenberufliche Tätigkeit nicht den Hauptberuf übersteigen
Bei Studenten und Arbeitslosen gibt es Besonderheiten, die weiter unten beschreiben werden.
Was ist, wenn Sie diese Grenzen übersteigen?
Im schlimmsten Fall müssen Sie rückwirkend Krankenversicherungsbeiträge entrichten.
Es ist schwierig, bei einem Selbstständigen die Arbeitszeit zu kontrollieren. Bei den Einnahmen holt sich die Krankenversicherung die Steuererklärung und die Steuerbescheide. Sollte dabei festgestellt werden, dass die Einnahmen aus dem Nebengewerbe wirtschaftlich die Einnahmen aus dem Angestelltenverhältnis übersteigen, müssen rückwirkend Krankenversicherungsbeiträge entrichtet werden. Zudem sollte bei Honoraren darauf geachtet werden, wie viele Stunden abgerechnet wurden. Daraus kann die Krankenversicherung in der Steuererklärung oder in dem Fall der Einnahmenüberschussrechnung Rückschlüsse auf die wöchentliche Arbeitszeit ziehen.
Was sind die Konsequenzen, wenn Sie veranlagt werden?
Beispiel:
Sie sind Angestellter und haben ein Brutto von 25.000 €. Ihre Einnahmen aus dem Nebengewerbe betragen 35.000 €. Auf das Brutto hat der Arbeitgeber Krankenversicherungsbeiträge abgeführt. Bis zu einem Gesamtbetrag von 50.850 € im Jahr (Wert 2016) müssen Krankenversicherungsbeiträge in Höhe von 15,5 Prozent abgeführt werden.
Rechnung:
50.850 € Beitragsbemessungsgrenze
- 25.000 € Brutto aus Angestelltenverhältnis
= 24.500 €, die aus dem Nebengewerbe mit 15,5 Prozent belastet werden
Das entspricht 4.006,75 €, die noch an die Krankenversicherung entrichtet werden müssen. Wenn Sie sich unsicher sind, machen Sie eine Statusfeststellung bei Ihrer Krankenversicherung. Privatversicherte haben diese Vorschriften nicht zu berücksichtigen.
Steuern
Personen, die ein Nebengewerbe anmelden, sind genauso steuerpflichtig wie Hauptgewerbetreibende. Der Gewinn, den Sie erwirtschaftet haben, gehört nicht komplett Ihnen, sondern zumindest teilweise auch dem Finanzamt. Sie sind dafür verantwortlich, Steuern abzuführen und zu erklären. Als Richtwert sollten Sie sich 40 Prozent der Umsätze auf die Seite legen. Für genaue Steuerberechnungen fragen Sie einen Steuerberater oder führen eine Berechnung mit dem BMF-Steuerrechner durch.
Umsatzsteuer - Kleinunternehmerregelung
Jeder Umsatz in Deutschland ist steuerpflichtig nach §12 Umsatzsteuergesetz. Diese Umsatzsteuer ist auf jeder Rechnung auszuweisen und monatlich an das Finanzamt abzuführen. Mit der Kleinunternehmerregelung kann dieser Aufwand umgangen werden. Sie müssen dann keine Umsatzsteuer ausweisen und abführen.
Wann kann die Kleinunternehmerregelung in Anspruch genommen werden?
Wenn der Umsatz
- im Vorjahr 17.500 € nicht überschritten hat
- im Gründungsjahr voraussichtlich 50.000 € nicht übersteigen wird
Auf dem steuerlichen Erfassungsbogen ist Kleinunternehmerregelung anzukreuzen. Kreuzen Sie Regelunternehmer an, ist es nicht möglich, zurück zur Kleinunternehmerregelung zu wechseln.
Einnahmen Überschuss Rechnung
Ist das Wirtschaftsjahr vorüber, muss eine Steuererklärung für Ihr Gewerbe erstellt werden. Wenn Sie weniger als 50.000 € Gewinn und weniger als 500.000 € Umsatz gemacht haben, können Sie eine formfreie Einnahmenüberschussrechnung machen. Dies ist die einfache Art der Gewinnermittlung. Diese Vorschriften gelten nicht für Kapitalgesellschaften wie UG oder GmbH. Diese müssen zwingend eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung erstellen.
Scheinselbstständigkeit
Personen, die ein Nebengewerbe anmelden, jedoch nur für einen Auftraggeber tätig sind, fallen unter die Scheinselbstständigkeit und müssen Beitrage zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlen. Aktuell liegt der Beitragssatz bei 18,6 Prozent.
Die genaue Regelung besagt, dass Sie nicht mehr als 5/6 der Einnahmen von einem Auftraggeber bekommen dürfen und nicht weisungsgebunden sind. Beim Beispiel von vorhin wären bei 35.000 € Umsatz immerhin 6.510 € Rentenversicherungsbeiträge fällig.
Oftmals von Scheinselbstständigkeit betroffen sind selbstständige Finanzdienstleister für einen Konzern oder generell Multi Level Marketing. Im Zweifel führen Sie eine Statusfeststellung bei der gesetzlichen Rentenversicherung durch.
Besonderheiten ergeben sich bei folgenden Berufsgruppen
Nebengewerbe anmelden als Angestellter
Die gute Nachricht ist, Sie dürfen als Angestellter ein Nebengewerbe anmelden. Die Arbeitsgerichte sehen die Genehmigung der Nebentätigkeit als Formsache an, auch wenn etwas anderes in Ihrem Arbeitsvertrag steht.
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:
- Keine Konkurrenz zu Ihrem Arbeitgeber
- Die geschuldete Arbeitsleistung wird voll eingebracht. Das bedeutet auch, dass Sie aufgrund Ihrer Nebentätigkeit nicht ungewöhnlich müde oder erschöpft sind
- Sie setzen keine Mittel von Ihrem Arbeitgeber ein
Eine Anzeige der Nebentätigkeit beim Arbeitgeber sollte vorgenommen werden.
Personen, die ein Nebengewerbe anmelden und in Teilzeit arbeiten, empfehle ich eine Statusfeststellung bei der Krankenversicherung, da die wöchentliche Arbeitszeit kurz ist und die Einnahmen entsprechend gering sind. Deswegen ist es wahrscheinlich, dass Sie aus den nebengewerblichen Einnahmen Krankenversicherungsbeiträge entrichten müssen.
Nebengewerbe anmelden als Beamter
Beamte haben einen Sonderstatus. Sie haben kein Arbeitsverhältnis, sondern ein Dienst- und Treueverhältnis. Die wöchentliche Arbeitszeit für das Nebengewerbe sollte maximal 1/5 der Dienstzeit in Anspruch nehmen und die Einnahmen dürfen maximal 40 Prozent des jährlichen Endgrundgehalts betragen.
Des Weiteren gibt es nicht nur eine Meldepflicht, sondern auch eine Genehmigungspflicht. Der Dienstherr kann die Nebentätigkeit untersagen. Die Gründe für eine Verweigerung dürfen nicht willkürlich sein und sind im § 99 BBG geregelt. So heißt es im § 99 BBG Abs. 2 „Die Genehmigung ist zu versagen, wenn zu besorgen ist, dass durch die Nebentätigkeit dienstliche Interessen beeinträchtigt werden …“
„1. nach Art und Umfang die Arbeitskraft so stark in Anspruch nimmt, dass die ordnungsgemäße Erfüllung der dienstlichen Pflichten behindert werden kann,
2. die Beamtin oder den Beamten in einen Widerstreit mit den dienstlichen Pflichten bringen kann,
3. in einer Angelegenheit ausgeübt wird, in der die Behörde, der die Beamtin oder der Beamte angehört, tätig wird oder tätig werden kann,
4. die Unparteilichkeit oder Unbefangenheit der Beamtin oder des Beamten beeinflussen kann,
5. zu einer wesentlichen Einschränkung der künftigen dienstlichen Verwendbarkeit der Beamtin oder des Beamten führen kann oder
6. dem Ansehen der öffentlichen Verwaltung abträglich sein kann.“
Alles weitere zu Nebentätigkeiten ist in den §§ 97 bis 105 Bundesbeamtengesetz geregelt.
Nebengewerbe anmelden in der Ausbildung
Grundsätzlich können Sie als Auszubildender ein Nebengewerbe anmelden und sich nebenberuflich selbstständig machen. Es gelten die gleichen Vorschriften wie bei Angestellten. Sie verlieren dadurch nicht Ihren Kindergeldanspruch, da die Einkommensgrenzen für das Kindergeld weggefallen sind. Worauf Sie besonders achten sollten, ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Dabei werden alle positiven Einkünfte angerechnet, also auch Einkünfte aus der nebenberuflichen Tätigkeit. Die Empfehlung ist, sich mit der zuständigen Arbeitsagentur abzustimmen.
Nebengewerbe anmelden als Student
Als Student ist es wichtig, dass Sie das wöchentliche Arbeitszeitlimit von 18 bis 20 Stunden nicht überschreiten. Ansonsten gelten Sie nicht mehr als Student und fallen aus der studentischen Versicherung. Diese kostet ca. 70 € monatlich. Sind Sie unter 25 Jahre alt und familienversichert, zahlen Sie keinen Beitrag für die Krankenversicherung. In diesem Fall dürfen Sie monatlich nur 405 € dazuverdienen, sprich maximal einen Gewinn in dieser Höhe erwirtschaften. Zweimal im Jahr dürfen Sie diese Grenze für jeweils zwei Monate überschreiten (sprich den Semesterferien). Falls Sie aus der studentischen Versicherung fallen, müssen Sie sich selbst versichern. Die Beiträge richten sich nach dem Umsatz und liegen zwischen 200 € bis 600 € monatlich.
Nebengewerbe anmelden bei Arbeitslosigkeit (ALG I)
Grundsätzlich können Sie als Arbeitssuchender ein Nebengewerbe anmelden. Sie gelten nicht mehr als arbeitssuchend, wenn Sie mehr als 15 Stunden in der Woche arbeiten. Die Hinzuverdienstgrenze liegt bei 165 € ohne Anrechnung auf das Arbeitseinkommen und 165 € bis 400 € mit Kürzung des Arbeitslosengeldes. Überschreiten Sie diese Grenze, sind Sie nicht mehr arbeitslos, sondern sozialversicherungspflichtig. Soll ein Gründerzuschuss beantragt werden, ist es wichtig, dass das Gewerbe erst nach Beantragung des Gründerzuschusses angemeldet wird.
Nebengewerbe anmelden bei Arbeitslosigkeit (ALG II)
Grundsätzlich dürfen Sie als ALG-II-Empfänger ein Nebengewerbe anmelden. Hinsichtlich des Zuverdienstes gibt es Freibeträge. Es gilt: Die ersten 100 € aus dem Erwerbseinkommen werden nicht angerechnet (sog. Grundfreibetrag). Zusätzlich bleiben 20 Prozent des über 100 € bis einschließlich 1000 € liegenden Teils des Bruttoeinkommens anrechnungsfrei. Zusätzlich zu den beiden oben genannten Freibeträgen werden 10 Prozent von Ihrem Bruttoeinkommen über 1000 € bis zur Verdienstobergrenze nicht angerechnet. Bei Leistungsberechtigten ohne Kind liegt die Verdienstobergrenze bei einem Bruttoeinkommen von 1.200 €, bei solchen mit mindestens einem Kind bei 1.500 €.
Zum Autor:
Erik Renk ist seit zehn Jahren selbstständig und coacht nebenberufliche Selbstständige und Gründer, die ein Nebengewerbe anmelden möchten. Auf seinem Blog www.einfachstartup.de gibt er nützliche Tipps für nebenberuflich Selbstständige und teilt seine Erfahrungen.
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Was versteht man unter einem Start-up Unternehmen?
Erfahren Sie alles über Start-ups: Definition, Eigenschaften und Beispiele erfolgreicher Unternehmen wie Google und Airbnb. Entdecken Sie mehr!
Die Idee eines Start-up Unternehmens ist in der heutigen Geschäftswelt allgegenwärtig. Doch was versteht man unter einem Start-up? Der Begriff „Start-up“ wird oft verwendet, um neue und innovative Unternehmen zu beschreiben, die das Potenzial haben, bestehende Märkte zu revolutionieren oder neue Märkte zu schaffen.
In diesem Beitrag beleuchten wir die Definition, Merkmale, Herausforderungen und den Lebenszyklus eines Start-Ups. Ein typisches Beispiel für die Dynamik von Start-ups sind alle neuen Online Casino Seiten. Diese Plattformen nutzen technologische Innovationen, um das Spielerlebnis zu verbessern und neue Märkte zu erschließen.
Definition und Merkmale eines Start-up Unternehmens
Ein Start-up ist ein neu gegründetes Unternehmen, das sich darauf konzentriert, innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Diese Unternehmen zeichnen sich oft durch ihre Dynamik, Flexibilität und hohe Risikobereitschaft aus. Sie agieren in einem Umfeld, das von Unsicherheit und schnellen Veränderungen geprägt ist. Ein wesentliches Merkmal von Start-ups ist ihr hohes Wachstumspotenzial. Sie streben danach, schnell zu skalieren und in kurzer Zeit einen signifikanten Marktanteil zu gewinnen.
Die Phasen des Start-up Lebenszyklus
Ein Start-up durchläuft von der Idee bis hin zur Gründung mehrere Schritte. Diese werden wir im Folgenden genauer unter die Lupe nehmen:
1. Ideenfindung und Konzeptualisierung
Jede Gründung beginnt mit einer Idee. In dieser Phase wird eine Geschäftsidee entwickelt, die ein bestehendes Problem löst oder eine neue Möglichkeit schafft. Es werden erste Marktanalysen durchgeführt, um das Potenzial der Idee zu bewerten.
2. Gründung und Markteintritt
In dieser Phase wird das Unternehmen offiziell gegründet, rechtliche Strukturen werden geschaffen und erste Produkte oder Dienstleistungen werden entwickelt. Der Markteintritt erfolgt meist mit einer minimal funktionsfähigen Version des Produkts, dem sogenannten MVP (Minimum Viable Product).
3. Wachstumsphase
Nach dem erfolgreichen Markteintritt folgt die Wachstumsphase. Das Unternehmen expandiert, verbessert seine Produkte und Dienstleistungen und gewinnt Marktanteile. Hierbei spielen Marketingstrategien und Kundengewinnung eine entscheidende Rolle.
4. Reifephase
In der Reifephase hat das Start-up einen stabilen Kundenstamm aufgebaut und das Geschäftsmodell verfeinert. Der Fokus liegt nun auf der Optimierung interner Prozesse und der nachhaltigen Skalierung.
5. Exit oder Expansion
Am Ende des Lebenszyklus steht oft ein „Exit“, bei dem das Unternehmen entweder durch einen Börsengang (IPO) an die Öffentlichkeit geht oder von einem größeren Unternehmen übernommen wird. Alternativ kann das Start-Up weiter expandieren und neue Märkte erschließen.
Herausforderungen und Risiken von Start-ups
Der Weg eines Start-ups ist oft mit zahlreichen Herausforderungen und Risiken verbunden. Eine der größten Herausforderungen ist die Finanzierung. Start-ups benötigen Kapital, um ihre Ideen umzusetzen und zu wachsen. Dieses Kapital kann durch Eigenfinanzierung, Investoren oder Kredite beschafft werden. Investoren erwarten in der Regel hohe Renditen, was den Druck auf das Start-up erhöht, schnell erfolgreich zu sein.
Ein weiteres Risiko ist die Marktunsicherheit. Start-ups agieren oft in neuen oder sich schnell verändernden Märkten, was Vorhersagen schwierig macht. Es besteht immer das Risiko, dass die Produkte oder Dienstleistungen nicht den erwarteten Erfolg erzielen.
Erfolgsfaktoren für Start-ups
Trotz der Herausforderungen gibt es Faktoren, die den Erfolg eines Start-ups begünstigen können:
1. Innovative Ideen: Ein starkes, einzigartiges Wertversprechen ist entscheidend. Start-ups müssen Lösungen bieten, die sich deutlich von bestehenden Alternativen abheben.
2. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und das Geschäftsmodell anzupassen, ist essenziell.
3. Starkes Team: Ein engagiertes und kompetentes Team, das die Vision des Unternehmens teilt und umsetzt, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
4. Netzwerk und Unterstützung: Mentoren, Investoren und ein starkes berufliches Netzwerk können wertvolle Unterstützung und Ressourcen bieten.
Die Rolle der Technologie in Start-ups
Technologie spielt eine zentrale Rolle im Wachstum und Erfolg von Start-ups. Sie ermöglicht es, innovative Lösungen zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Insbesondere in Branchen wie Fintech, E-Commerce und Online Glücksspielplattformen, wie zum Beispiel alle neuen Online Casino Seiten, hat Technologie zu erheblichen Veränderungen und neuen Geschäftsmöglichkeiten geführt.
Bekannte Beispiele für erfolgreiche Start-ups
Viele der heute bekannten Unternehmen haben als kleine Start-ups begonnen und sich zu globalen Marktführern entwickelt. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, wie Innovation, Hartnäckigkeit und das richtige Timing ein Start-Up zum Erfolg führen können. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:
Google
Google wurde 1998 von Larry Page und Sergey Brin gegründet, als sie noch Studenten an der Stanford University waren. Ursprünglich in einer Garage gestartet, entwickelte sich Google zu einem der wertvollsten und einflussreichsten Unternehmen weltweit. Die Suchmaschine, die durch ihre Einfachheit und Effizienz bestach, revolutionierte die Art und Weise, wie Menschen Informationen im Internet finden. Heute bietet Google eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter E-Mail (Gmail), Karten (Google Maps), und sogar Betriebssysteme (Android).
Airbnb
Airbnb wurde 2008 von Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk gegründet. Die Idee entstand, als die Gründer während einer Konferenz in San Francisco ihre Wohnung vermieteten, um zusätzliches Geld zu verdienen. Airbnb revolutionierte die Reisebranche, indem es Privatpersonen ermöglichte, ihre Wohnungen an Reisende zu vermieten. Dies bot nicht nur eine alternative Unterkunftsmöglichkeit, sondern auch eine persönliche und einzigartige Reiseerfahrung. Heute ist Airbnb in fast jedem Land der Welt vertreten und hat Millionen von Gastgebern und Gästen miteinander verbunden.
Uber
Uber, gegründet 2009 von Garrett Camp und Travis Kalanick, veränderte die Transportbranche durch seine innovative App, die Fahrgäste mit Fahrern verbindet. Ursprünglich als Luxus-Limousinenservice in San Francisco gestartet, entwickelte sich Uber schnell zu einer globalen Plattform, die in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt tätig ist. Uber bot nicht nur eine bequeme Transportmöglichkeit, sondern schuf auch neue Einkommensmöglichkeiten für Fahrer. Trotz regulatorischer Herausforderungen und Kritik hat Uber das Konzept des Fahrdienstes neu definiert.
Spotify
Spotify wurde 2006 von Daniel Ek und Martin Lorentzon in Schweden gegründet. Die Musikstreaming-Plattform veränderte die Art und Weise, wie Menschen Musik hören, indem sie Zugang zu Millionen von Songs bot, ohne dass man sie kaufen oder herunterladen musste. Spotify hat das traditionelle Musikgeschäft herausgefordert und das Streaming-Modell populär gemacht. Heute hat Spotify über 345 Millionen aktive Nutzer weltweit und ist einer der führenden Anbieter im Musikstreaming-Markt.
Dropbox
Dropbox wurde 2007 von Drew Houston und Arash Ferdowsi gegründet. Die Idee entstand aus Houstons Frustration darüber, dass er seine USB-Sticks ständig vergaß. Dropbox bietet Cloud-Speicherlösungen, die es Benutzern ermöglichen, Dateien online zu speichern und zu synchronisieren, sodass sie von überall darauf zugreifen können. Dropbox war eines der ersten Unternehmen, das Cloud-Speicherung für den Massenmarkt anbot, und hat Millionen von Nutzern weltweit dabei geholfen, ihre Dateien sicher und zugänglich zu halten.
Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups
Die Finanzierung ist eine der größten Herausforderungen für Start-ups. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Start-Ups Kapital beschaffen können:
- Eigenkapital: Gründer nutzen ihr eigenes Vermögen, um das Unternehmen zu finanzieren.
- Investoren: Risikokapitalgeber (VCs) und Angel-Investoren investieren in Start-ups und erhalten im Gegenzug Anteile am Unternehmen.
- Crowdfunding: Durch Plattformen wie Kickstarter können Start-ups von einer großen Anzahl kleiner Investoren finanziert werden.
- Bankkredite: Traditionelle Bankkredite sind eine weitere Möglichkeit, obwohl sie oft schwieriger zu erhalten sind.
Die Bedeutung von Mentoring und Netzwerken
Erfolgreiche Start-ups profitieren oft von Mentoring und einem starken Netzwerk. Mentoren können wertvolle Ratschläge und Erfahrungen teilen, die den Gründern helfen, häufige Fehler zu vermeiden und fundierte Entscheidungen zu treffen. Netzwerke bieten Zugang zu Ressourcen, potenziellen Investoren und strategischen Partnern, die das Wachstum des Start-ups unterstützen können.
Strategien zur Kundengewinnung
Kundengewinnung ist ein zentraler Aspekt für den Erfolg eines Start-ups. Effektive Marketingstrategien können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Dazu gehören:
- Content Marketing: Bereitstellung von wertvollen Informationen, die potenzielle Kunden anziehen und binden.
- Social Media Marketing: Nutzung von Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram, um die Zielgruppe zu erreichen und mit ihr zu interagieren.
- SEO (Search Engine Optimization): Optimierung der Website und Inhalte, um in Suchmaschinen besser gefunden zu werden.
Freelancing in Europe 2024 Report
Die Ergebnisse des aktuellen Reports verdeutlichen die Bedeutung des Freelancings in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als unverzichtbarer Teil in Unternehmen aller Größen.
Der Freelancer Marktplatz Malt veröffentlicht in seiner Auflage des "Freelancing in Europe"-Reports eine umfassende Analyse des europäischen Freelancing-Markts. Dank der Antworten von 5.029 Malt-Freelancer*innen zeichnet der Report ein übereinstimmendes Bild: Freelancer*innen verfügen über alle europäischen Länder hinweg über strategische Fähigkeiten, die von großen Unternehmen zunehmend nachgefragt werden, da diese verstärkt Fachwissen von Freelancer*innen und lnhouse-Expertise in hybriden Teams kombinieren. So ist die Zusammenarbeit zwischen Freelancer*innen und Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland um 55 %, in Frankreich um 73 % und in Spanien sogar um 220 % gestiegen.
Qualifizierte Fachkräfte entscheiden sich aktiv für die Selbstständigkeit
#1Freelancing ist die bevorzugte Berufswahl von hochqualifizierten Arbeitskräften
Trotz der unsicheren Wirtschaftslage in den letzten zwei Jahren entscheiden sich erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte langfristig für die Freiberuflichkeit. Alleine im Jahr 2023 registrierten sich 210.000 Freelancer*innen auf Malt, was zeigt, dass der Freelancing-Trend zunimmt.
- 90 % der Freelancer*innen suchen nicht aktiv nach einer Festanstellung, was deutlich macht, dass Freelancing eine frei gewählte Karriere-Option darstellt.
- 69 % der Freelancer*innen sind zuversichtlich, was ihre langfristige Zukunft angeht.
- 68 % der Befragten gaben an, dass sie aus persönlichen Gründen Freelancer geworden sind und nicht aufgrund externer Faktoren, was langfristig eine Bestätigung für ihre Berufswahl ist.
- 72 % der Befragten geben an, dass sie als Freelancer*in genauso viel oder sogar mehr verdienen als zu ihrer Zeit in Festanstellung, da sie durch ihre Erfahrung als Freelancer eine höhere Vergütung möglich ist.
#2 Freelancer*innen streben genau wie Festangestellte nach Erfüllung in ihrer Arbeit
- 70 % der Freelancer*innen legen Wert darauf, mit ihren Klienten eine starke, langfristige Beziehung aufzubauen - ganz unabhängig von Umfang oder Dauer eines Projekts.
- 74 % nehmen bevorzugt Projekte mit Kund*innen an, die mit ihren eigenen Werten übereinstimmen.
- 54 % der Freelancer*innen haben in den letzten zwei Jahren mehr als ein Projekt mit demselben/derselben Kund*in abgeschlossen.
#3 Freelancer*innen bilden sich kontinuierlich fort und qualifizieren sich stetig weiter
- Die Mehrheit der Freelancer*innen (93 %) hat zu Beginn ihrer Freelancer*innen-Tätigkeit bereits Erfahrung als Festangestellte gesammelt - 53 % von ihnen sogar mehr als sieben Jahre.
- Freelancer*innen eignen sich rasch neue und strategische Fähigkeiten an und verbringen vier bis sechs Stunden pro Woche mit Weiterbildungsmaßnahmen.
Einsatz hybrider Teams aus Freelancer*innen und fest Angestellten
#1Unternehmen setzen auf Freelancer*innen, um strategische Kompetenzlücken zu schließen
Unternehmen haben ihre Strategien für die Einstellung von Freelancer*innen radikal geändert. Während früher ein Mangel an Ressourcen abgefedert werden sollte, wird nun vorrangig der Mangel an strategischen Fähigkeiten ausgeglichen. Vor dem Hintergrund sich wandelnder Berufe und des Arbeitskräftemangels - insbesondere im Technologiesektor - sind Freelancer*innen wegen ihrer branchen- und kundenübergreifenden Fähigkeiten und Erfahrungen gefragt, die es ihnen ermöglichen, ihr Wissen mit internen Teams zu teilen.
Freelancer*innen arbeiten an einer Bandbreite von Aufträgen und teilen ihre Zeit zwischen Unternehmen aller Größenordnungen auf. Während Vollzeit- Freelancer*innen in ganz Europa 51 % ihrer Zeit mit kleinen Unternehmen (250 Mitarbeiter und weniger) verbringen, hat ihre Zeit mit Großunternehmen in den letzten Jahren stark zugenommen.
Seit der Veröffentlichung des letzten Malt-Reports "Freelancing in Europe" im Jahr 2022 ist die jährliche Arbeitszeit von Freelancer*innen bei großen Unternehmen in Deutschland um 55 %, in Frankreich um 73 % und in Spanien um 220 % gestiegen.
Ambroise de Boisriou, HR SVP, Power Systems & Services, Schneider Electric: "Freelancer sollten als mögliche Spitzenkräfte angesehen werden und nicht als Mitarbeiter zweiter Klasse. Unsere Entscheidung, heute verstärkt mit Freelancern zusammenzuarbeiten, resultiert mehr aus der Notwendigkeit, zu überdenken, wie wir uns essentielle und Nischen-Kompetenzen 'ausleihen' können, die wir derzeit intern nicht vorweisen können, als aus der aktuellen wirtschaftlichen Situation."
#2 Beziehungen zwischen Freelancer*innen und Kund*innen basieren zunehmend auf langfristigen Kooperationen
Unternehmen ziehen es vor, mit denselben Freelancer*innen an mehreren Projekten zu arbeiten, um die Einarbeitungszeit zu verkürzen und die Effizienz von gemischten Teams zu erhöhen. Dies wirkt sich auch auf die Einstellung von Freelancer*innen aus, denn für 7 von 10 Freelancer*innen hat der Aufbau langfristiger Beziehungen zu ihren Kund*innen inzwischen oberste Priorität.
Alexandre Fretti, Co-CEO von Malt: Unsere europaweite Umfrage bestätigt, dass berufliche Kenntnisse heute wichtiger sind als der Status. In diesem Zusammenhang verschwimmen die Grenzen zwischen Freelancern und Festangestellten mit dem Aufkommen von hybriden Superteams immer mehr. Freelancer sind dank ihrer eigenen Ausbildung Spitzenkräfte und engagieren sich für ihre Kunden in gleicher Weise wie Festangestellte für ihr Unternehmen. Bei Malt sind wir davon überzeugt, dass diese beiden Welten zum Vorteil für alle uneingeschränkt nebeneinander bestehen werden."
Perrine Ferrault, Malls Chief Community Officer, fasst zusammen: "Freelancer sind nicht nur auf dem Vormarsch, sondern auch der Weg in die Zukunft. Die Frage, die sich Unternehmen jetzt stellen sollten, lautet nicht: 'Sollte ich mit Freelancern arbeiten?', sondern vielmehr: 'Wie kann ich mit Freelancern arbeiten und sie effizienter in mein Unternehmen integrieren?' Das ist die Zukunft der Arbeit:
Endlich einen Traum erfüllen: Als Friseur*in selbstständig machen
Worauf zu achten ist, wenn du dich mit einem Friseurgeschäft selbstständig machen möchtest.
Wer Friseur*in ist, macht den Job selten wegen des Geldes. Es ist vielmehr eine Passion und das Ausleben einer kreativen Ader. Zudem gehört eine hohe soziale Kompetenz zu diesem Beruf. Viele Frauen und Männer träumen davon, sich in diesem Handwerk selbstständig zu machen. Für den Erfolg gibt es einiges zu beachten.
Gefragte Dienstleistung
Zum Friseur müssen fast alle Menschen. Eine adrette Frisur ist Bestandteil eines gepflegten Äußeren. Im Job, während einer Party oder bei anderen wichtigen Anlässen gehört die Haarpracht zur persönlichen Visitenkarte. Dies gilt besonders für Bewerber*innen um eine gut dotierte Stelle. Jedes Unternehmen wünscht sich zwar in erster Linie eine gute Fachkompetenz, aber für die Außenwirkung ist in vielen Branchen auch ein ansprechendes Auftreten von Vorteil.
Im Vergleich zu anderen Handwerken ist es für Friseur*innen ziemlich schwierig, sich selbstständig zu machen. Der Grund liegt im mageren Gehalt, das die Wichtigkeit dieser Zunft nicht ausreichend abbildet. Gründer*innen können deshalb kaum das Startkapital aufbringen. Eine weitere Grundlage für die Eröffnung eines eigenen Salons ist ein Meisterbrief. Nur Frauen und Männer mit einer langjährigen Erfahrung können auf die sogenannte Altgesellen-Regelung zurückgreifen. Alternativ wäre die Einstellung einer Fachkraft mit Meisterbrief denkbar, was jedoch die Personalkosten deutlich erhöht.
Ohne Bürokratie kein Start
Das Handwerk in Deutschland hat viel Tradition. Dazu gehört auch eine überbordende Bürokratie. Es reicht nicht, zum Gewerbeamt zu gehen, um das Unternehmen oder die Selbstständigkeit einzutragen. Zusätzlich muss auch noch eine Registrierung in der Handwerksrolle erfolgen. Die Anmeldung beim Finanzamt geschieht über das Gewerbeamt. Gründer erhalten dann einen Fragebogen für die steuerliche Erfassung, welchen sie ausgefüllt an die Finanzbehörde zurücksenden.
Neben der eigentlichen Ausstattung muss ein Friseur Kassensystem existieren, das die Umsätze registriert. Dabei ist die immer größere Zahl der Kund*innen, welche bargeldlos zahlen möchten, zu berücksichtigen. Generell ist die Kartenzahlung auch für Geschäftsinhaber*innen wünschenswert. Je kleiner der Bargeldbetrag ist, den Friseurmeister*innen nach dem Geschäftsschluss zur Bank bringen müssen, desto weniger mulmig wird ihnen beim Weg zum Finanzinstitut.
Moderne Kassensysteme sorgen auch für die Terminverwaltung, die Verwaltung des Warenbestands, die Buchhaltung und weitere kaufmännische Vorgänge. Solche All-in-one-Systeme nehmen den Gründer*innen viel Verwaltungsarbeit ab und sorgen zugleich, dass alle rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.
Geschäft oder mobil?
Diese Frage beantwortet das Budget. Friseurstuhl, Umhänge, Handtücher, Waschbecken, Scheren, Rasierer, Föhn, Trockenhaube, Kleiderstände, Wartebereich und viele andere Ausrüstungsgegenstände kosten eine stattliche Summe. Hinzukommen die Ladenmiete und meistens eine Kaution. Für den Start könnte es interessant sein, auf eine gebrauchte Ausstattung zurückzugreifen. Versteigerungen aus Insolvenzen sind hier eine interessante Anlaufstelle.
Kosten für die Möbel im Salon können gespart werden, indem der Start als mobiles Geschäft erfolgt. Dies ist besonders dann eine gute Alternative, wenn ein Auto vorhanden ist. Wenn nach einiger Zeit Ersparnisse gebildet wurden, kann dann die Eröffnung eines Salons ins Auge gefasst werden.
Der Staat hilft
Das gesamte Gründungskapital muss nicht aus dem eigenen Vermögen kommen. So gewährt die KfW Darlehen für Start-ups. Um an diese finanziellen Mittel zu gelangen, ist ein schlüssiger Businessplan erforderlich. Zur Finanzplanung gehört auch ein Marketingplan.
Fazit
Neben dem fachlichen Können sind für die Gründung eines Unternehmens weitere Voraussetzungen unabdingbar. Eine ist die kaufmännische Kompetenz, die durch moderne technische Lösungen unterstützt werden kann. Die Ausgestaltung des Businessplans hängt nicht zuletzt von den wirtschaftlichen Voraussetzungen ab.
Welche Behördenwege und Anmeldeschritte bei der Gründung eines Start-ups erforderlich sind
Die Gründung eines Start-ups ist ein bedeutender Schritt für angehende Unternehmer und kann sich langfristig auszahlen. Hierbei gilt es allerdings gewisse bürokratische Hindernisse zu überwinden, um keine Fehler bei den Behördengängen und der Anmeldung zu machen.
Die Rechtsform als wichtige Grundlage jedes Unternehmens
Der wohl wichtigste Schritt, den Unternehmer bei Gründung eines Start-ups gehen müssen, ist die Wahl einer geeigneten Rechtsform. Grundsätzlich stehen in Deutschland verschiedene Rechtsformen zur Verfügung, die jeweils gewisse Vor- und Nachteile mit sich bringen. Welche Rechtsform am besten für das eigene Unternehmen geeignet ist, hängt hauptsächlich von den eigenen Anforderungen ab. Da die Entscheidung für eine bestimmte Rechtsform große Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens haben kann, sollten Gründer über die Inanspruchnahme einer Beratung von einem kompetenten Unternehmensberater oder Rechtsanwalt nachdenken.
Die Anmeldung eines Gewerbes
Nach der Wahl einer passenden Rechtsform für das zu gründende Unternehmen erfolgt die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt. In Deutschland ist die Anmeldung eines Gewerbes vom Gesetzgeber vorgeschrieben, sodass Gründer diesen Schritt nicht überspringen können. Die Gebühren fallen je nach Gemeinde und Art des Gewerbes unterschiedlich hoch aus, sind in der Regel aber vernachlässigbar. Gründer können mit zu zahlenden Gebühren in Höhe von etwa 20 bis 60 Euro rechnen. Im Rahmen der Gewerbeanmeldung werden bestimmte Informationen über das Unternehmen, die Gründer sowie den geplanten Tätigkeitsbereich erfasst.
Die Steuernummer
Auch Start-ups und kleine Unternehmen sind dazu verpflichtet, Steuern an das zuständige Finanzamt abzuführen. Hierfür wird eine Steuernummer benötigt. Gründer können sie beim Finanzamt zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit beantragen. Dafür müssen sie den sogenannten „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ ausfüllen, welcher dem Finanzamt umfangreiche Informationen über das Gewerbe vermittelt. Mithilfe dieser Nummer können Start-ups alle steuerlichen Angelegenheiten richten. Sie ist erforderlich, um Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für den Betrieb abzuführen. Dabei können sich besonders kleine Unternehmen unter Umständen von der Umsatzsteuer befreien lassen, indem sie die Kleinunternehmerreglung in Anspruch nehmen. Hierfür darf der Umsatz bestimmte Grenzen aber nicht überschreiten, sodass die meisten Start-ups nicht von dieser Regelung profitieren können und somit die Umsatzsteuer berechnen und ans zuständige Finanzamt abführen müssen.
Mitgliedschaft in der IHK
Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) handelt es sich um eine zentrale Anlaufstelle für viele Existenzgründer. In Deutschland ist eine Mitgliedschaft bei der IHK für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben, wenn diese in einer bestimmten Branche operieren. Zu den Bereichen, die eine Zwangsmitgliedschaft verursachen, zählen:
- Handel
- Industrie
- Dienstleistungen
Wenn sich Start-ups beim zuständigen Gewerbeamt anmelden, werden sie bei Erfüllung der Voraussetzungen automatisch Mitglied bei der IHK. Die Mitgliedschaft führt zu gewissen Pflichten, wie der Zahlung eines Beitrags, die Einreichung von statistischen Meldungen sowie der Teilnahme an Prüfungen der IHK. Die IHK-Mitgliedschaft bringt neben den Pflichten allerdings auch Vorteile mit sich. Ein Vorteil besteht darin, dass Start-ups eine Plattform für den Austausch von Know-how und Erfahrungen geboten wird. Gründer können wertvolle Kontakte sammeln, indem sie an Workshops, Netzwerktreffen und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Auf diese Weise können sie nicht nur von den Erfahrungen anderer Gründer profitieren, sondern auch potenzielle Investoren und Kooperationspartner kennenlernen. Dies kann sich positiv auf den Erfolg von noch jungen Unternehmen auswirken und weiteres Wachstum verursachen. Da sich Start-ups oft mit rechtlichen Fragestellungen und der Beantragung von Fördermitteln auseinandersetzen müssen, bietet die IHK Berater und Fachexperten in den jeweiligen Bereichen, die hier unterstützen können. Das ist vor allem dann von großem Vorteil, wenn das Geschäftsmodell komplex ausfällt, sodass entsprechende rechtliche Herausforderungen entstehen, die ohne Experten nur schwer zu bewältigen wären.
Die Handelsregisternummer als Visitenkarte des Betriebs
Die Handelsregisternummer kann man sich als eine Art Visitenkarte für Unternehmen vorstellen, da sie unter anderem als Identifikationsmerkmal fungiert. Diese Nummer wird Unternehmen im Handelsregister zugewiesen. Dabei erfüllt die Vergabe der Handelsregisternummer nicht nur interne Verwaltungszwecke, sondern gibt im Rahmen des Handelsregistereintrags öffentlich Auskunft über Unternehmensinformationen. Zu diesen zählen:
- Rechtsform
- Sitz des Unternehmens
- Gegenstand der Firma
Dementsprechend bietet die Nummer Zugang zu einer zentralen Informationsquelle über das jeweilige Unternehmen, die Kunden, Behörden und Geschäftspartner nutzen können, um sich einen Überblick zu verschaffen. Um die Handelsregisternummer zu erhalten, müssen die Gründer ihr Unternehmen im Handelsregister anmelden. Bei gewissen Rechtsformen ist dieser Schritt gesetzlich vorgeschrieben, wie bei einer AG oder einer GmbH. Im Rahmen der Anmeldung müssen die erforderlichen Unterlagen samt notariell beglaubigten Gesellschaftsvertrag beim zuständigen Amtsgericht eingereicht werden.
Mit Tempo und Strategie: So baust du ein erfolgreiches Tech-Start-up
Erfolgreiche Tech-Start-ups zeichnen sich durch eine ausgewogene Mischung aus Tempo und Strategie aus. Wie aber erreicht man diese Balance? Und wie kann man sie nutzen, um ein erfolgreiches Start-up aufzubauen?
In der rasanten Welt der Technologieunternehmen kann es manchmal so scheinen, als müsste man den schnellsten Weg zum Erfolg wählen. Es kann verlockend sein, den nächsten großen Trend zu suchen und sich blindlings darauf zu stürzen. Doch die Wahrheit ist, dass dauerhafter Erfolg in der Tech-Branche mehr erfordert als bloße Geschwindigkeit. Es braucht eine ausgewogene Mischung aus Tempo und Strategie. Wie aber erreicht man diese Balance? Und wie kann man sie nutzen, um ein erfolgreiches Tech-Start-up aufzubauen?
Zwei Wege zum Ziel - Dynamik trifft auf Strategie
Es gibt zwei Hauptansätze, die man beim Aufbau eines Tech-Start-ups verfolgen kann: Einerseits den dynamischen Unternehmerstil, welcher von Energie und Entschlossenheit geprägt ist. Außerdem wird dieser oft mit der 'Blitzscaling'-Mentalität verbunden. Das bedeutet, dass in kürzester Zeit extrem schnelles Wachstum hervorgebracht wird, und zwar meist unter eher schlechten Rahmenbedingungen.
Andererseits kann man den strategischen Ansatz verfolgen, der auf methodischer Planung und Datenanalyse basiert, wie er in der Lean-Methodik zum Ausdruck kommt. Diese Methodik beinhaltet die effiziente Gestaltung der Wertschöpfungskette.
Beide Ansätze haben ihre Vorzüge. Dynamik und Energie können helfen, schnell zu wachsen, Marktanteile zu gewinnen und sich gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen. Eine strategische Herangehensweise hingegen kann dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Risiken zu minimieren und effizient zu skalieren.
Um jedoch den größtmöglichen Erfolg zu erzielen, sollten diese beiden Ansätze kombiniert werden. Indem die Energie und Geschwindigkeit des dynamischen Unternehmertums mit der methodischen, datengetriebenen Strategie des Lean-Ansatzes verbindet wird, kann ein Tech-Start-up aufgebaut werden, das sowohl schnell wächst als auch nachhaltig ist.
Schritt 1 - Das richtige Problem finden
Ein Tech-Start-up zu gründen, beginnt in der Regel nicht mit einer Lösung, sondern mit einem Problem. Ein echtes, tiefgreifendes Problem, das eine Lösung erfordert, muss gefunden werden. Das ist das Fundament eines Start-ups. Es ist der Grund, warum Kund*innen zu dir kommen werden, und es ist der Antrieb für deine Lösung.
Doch wie findet man das richtige Problem? Hier spielt der strategische Ansatz eine Schlüsselrolle. Man muss zu potenziellen Kunden gehen, ihnen zuhören und versuchen, ihre Bedürfnisse und Probleme zu verstehen. Daneben ist es wichtig, ihre Schmerzpunkte zu identifizieren und herausfinden, wie sie sich lösen lassen.
Dabei sollte man aber nicht vergessen, dynamisch zu bleiben. Man muss bereit sein, sich schnell anzupassen und neue Probleme zu erkennen, wenn sie auftreten. Zudem sollten die eigenen Annahmen infrage gestellt und das Problemverständnis ständig vertieft werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass man wirklich das richtige Problem löst - und die richtige Lösung gefunden wird.
Schritt 2 - Von der Idee zur validierten Lösung
Nachdem das richtige Problem identifiziert worden ist, ist der nächste Schritt, eine Lösung zu entwickeln und zu validieren. Hier kommt die 'Lean-Canvas'-Methode ins Spiel. Mit dieser Methode zerlegt man die eigene Geschäftsidee in neun grundlegende Bausteine, darunter das Problem, die Zielgruppe, das Alleinstellungsmerkmal und das Geschäftsmodell.
Dieser Prozess erfordert ein hohes Maß an strategischem Denken. Denn die eigenen Ideen müssen systematisch bewertet und Prioritäten müssen gesetzt werden. Gleichzeitig muss man bereit sein, schnell zu handeln, Hypothesen zu testen und anzupassen. Ziel ist es, eine minimal funktionsfähige Lösung zu erstellen und diese schnell zu validieren, bevor man in großem Umfang investiert.
Schritt 3 - Mit dem MVP in die Praxis
Nach der Validierung der eigenen Idee ist es an der Zeit, sie in die Praxis umzusetzen. Ein guter Weg, dies zu tun, ist die Entwicklung eines Minimum Viable Product (MVP). Das ist die einfachste Version eines Produkts, die Kund*innen einen Mehrwert bietet. Es ist zwar nicht das perfekte Produkt, jedoch der perfekte Startpunkt.
Mit einem MVP kann man schnell auf den Markt kommen, wertvolles Kund*innenfeedback sammeln und Wiederholungen vornehmen. Dieses Feedback wird dir helfen, dein Produkt ständig zu verbessern und anzupassen, um den Bedürfnissen deiner Kund*innen gerecht zu werden.
Ein MVP ist also nicht nur ein Produkt, sondern auch ein mächtiges Werkzeug zur Sammlung und Analyse von Daten. Es erfordert einen dynamischen Ansatz, um es schnell zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, und gleichzeitig eine strategische Vorgehensweise, um die gesammelten Daten zu analysieren und in produktive Verbesserungen umzusetzen.
Schritt 4 - Skalierung: Die Balance von Tempo und Strategie
Mit einem validierten MVP in der Hand, steht das Tech-Start-up nun vor der Aufgabe der Skalierung. Das ist der Punkt, an dem der dynamische Ansatz wirklich ins Spiel kommt. Hier geht es darum, schnell zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen, um die Wettbewerbsvorteile zu maximieren.
Aber auch hier darf die Strategie nicht vernachlässigt werden. Unkontrolliertes Wachstum kann zu Problemen führen, daher ist es wichtig, die Skalierung methodisch und datengesteuert zu leiten. Man sollte die wichtigsten Kennzahlen des eigenen Unternehmens überwachen, um die Leistung zu messen und auf Herausforderungen zu reagieren.
Zusätzlich sollte man stets offen für Anpassungen und Wiederholungen sein. Auch in der Skalierungsphase ist es entscheidend, das Feedback der Kund*innen zu hören und auf die Veränderungen des Marktes zu reagieren. Denn Skalierung ist mehr als nur Wachstum. Es ist kontrolliertes, strategisches Wachstum.
Zusammenfassung: Ein harmonisches Gleichgewicht
Der Weg zum Erfolg in der Tech-Start-up-Welt ist geprägt von Geschwindigkeit und Strategie, Dynamik und Planung. Es ist ein Balanceakt zwischen schnellem Wachstum und nachhaltigem Erfolg, zwischen Kund*innennähe und skalierbarem Geschäftsmodell.
Ob du ein Problem identifizierst, eine Idee validierst, ein MVP entwickelst oder dein Unternehmen skalierst, die Kombination von Geschwindigkeit und Strategie ist der Schlüssel. Nur wenn man die Energie und Entschlossenheit des dynamischen Unternehmertums mit der methodischen, datengetriebenen Strategie verbindet, kann ein Tech-Start-up aufgebaut werden, das sowohl schnell wächst als auch nachhaltig ist.
Der Autor Sergej Dubowik ist CEO der SalesPower GmbH und Experte für digitale Zahlungsabwicklung sowie Factoring-Lösungen speziell für KMUs.
Erfolgreich starten mit der richtigen Unternehmensbegleitung
Eine stabile und langfristige Geschäftsentwicklung, Umsatzsteigerungen und organisches Wachstum: Damit stellen sich Unternehmen erfolgreich für die Zukunft auf. Die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ist keine leichte Aufgabe. Business-Mentoren wie Oscar Karem helfen Unternehmen, ihre Ziele Schritt für Schritt zu erreichen.
Maßgeschneiderte Konzepte führen zu unternehmerischem Erfolg
Mit seinen Beratungen hat Oscar Karem bislang mehr als 2000 (Gründungs-)Erfolge strategisch unterstützt und gilt auch deshalb als einer der gefragtesten Business-Mentoren. Selbst langjährig erfolgreiche Manager und CEOs profitieren vom Mentoring des Österreichers. Im Rahmen seiner Beratungstätigkeit für Selbständige und Unternehmen entwickelt Oscar Karem für seine Kunden maßgeschneiderte, bedarfs- und zielorientierte Unternehmenskonzepte und garantiert messbare Ergebnisse. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Marketing, Unternehmenskauf, Unternehmensskalierung, Positionierung und Branding.
Branding und Skalierung begleiten Unternehmen von Anfang an
Wer ein Unternehmen gründen will, braucht ein entsprechendes Branding. Oscar Karems Standpunkt ist klar:
„Branding bedeutet einen individuellen Markenkern zu errichten, dem Ganzen eine eigene DNA zu geben – die Marke also in einer gewissen Form lebendig zu machen. Erfolgreiches Branding macht sich also vor allem bemerkbar, wenn es gelingt, eine eigene Markenidentität zu erschaffen und daraus resultierend eine bessere Marktposition zu erreichen.“
Es werden verschiedene Formen des Brandings unterschieden: Produkt-Branding, Corporate-Branding, Employer-Branding und Personal-Branding. Jede dieser Varianten hat ihre ganz eigenen Anforderungen. Branding ist nach Auffassung von Oscar Karem auch nicht etwas, das sich abschließen lässt. Wer ein Unternehmen gründet, hat die Aufgabe, den Markenkern nach der Gründung immer wieder neu herauszuarbeiten. Man muss ihn immer wieder im Hinblick auf die zu definierende(n) Zielgruppe(n) optimieren. Diese Aufgabe ist also nicht von heute auf morgen erledigt, sondern erstreckt sich über die gesamte Dauer der unternehmerischen Tätigkeit.
Skalierbarkeit muss von Anfang an, d.h. bereits bei der Unternehmensgründung, berücksichtigt werden, um ein kontinuierliches Wachstum ohne hohe Investitionen und steigende Fixkosten zu ermöglichen. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Unternehmen langfristig erfolgreich sind und Gewinne erwirtschaften. In jedem Unternehmen – unabhängig von seiner Größe – gibt es eine Vielzahl von Prozessen, die ohne großen Aufwand optimiert und kosteneffizienter gestaltet werden können.
Die wahre Quelle der Motivation jenseits von Geld und Anerkennung
Business Mentor Oscar Karem vermittelt in seinen Workshops und Seminaren nicht nur handfeste Informationen. Er gibt auch Tipps für das richtige Mindset, die richtige Einstellung zu dem, was sie tun. Denn eine gute Geschäftsidee, Ehrgeiz und ein starker Wille allein reichen nicht aus, um nachhaltig erfolgreich zu sein.
Bestimmte Fähigkeiten kann man sich aneignen, aber Geduld und Ausdauer, Offenheit für Neues, ein hohes Maß an Begeisterungsfähigkeit sowie Realismus sind Ausdruck eines bestimmten Mindsets. Aus diesen Gründen dienen die Workshops und Seminare von Oscar Karem immer auch der Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden. Der Grund für das Scheitern von Unternehmensgründungen auf Dauer ist oft die falsche Einstellung.
Abschließend der Marketing- und Businessexperte dazu:
„Die meisten haben mit Motivationsproblemen zu kämpfen, weil sie die falschen Dinge tun oder sie aus den falschen Gründen tun. Sie widmen sich einer Aufgabe nicht um ihrer selbst willen, sondern erwarten sich eine Belohnung dafür. Das kann alles Mögliche sein. Meistens ist es Geld, Anerkennung oder Macht. Deswegen sind die meisten Menschen ständig auf Motivation von außen angewiesen, aber die hält nie lange an. Wenn man hingegen etwas aus der eigenen Überzeugung heraus tut – weil die Tätigkeit Sinn macht, ein großes Interesse vorhanden ist und es grundsätzlich ehrliche Freude bereitet – dann stellt sich die Motivationsfrage nicht mehr.“
Eigene Geschäftsräume: Diese 5 Kriterien sind bei der Auswahl entscheidend
Die eigenen Räumlichkeiten stellen bei vielen Gründer*innen den ersten großen Schritt von der Idee zum echten Business dar. Genau deshalb ist die Auswahl der Geschäftsräume so wichtig. Sie müssen zum aktuellen Status des Unternehmens passen und gleichzeitig flexibel genug für mögliche Veränderungen sein. Der Preis sollte stimmen, die Lage sowieso. Die perfekte Immobilie muss also einiges mitbringen. Diese fünf Kriterien sind zu beachten.
Die Lage
Die Lage ist nicht nur bei Privatpersonen eines der entscheidenden Kriterien, wenn es um die Miete von Räumlichkeiten geht. Auch Unternehmer*innen wünschen sich den besten Standort für ihre Firma.
Wie dieser aussieht, hängt vom Business und der Branche ab, da die Anforderungen sehr unterschiedlich sein können. Dementsprechend ist das Thema Standortwahl neben Faktoren wie dem Aufstellen des Businessplans und der Finanzierung ebenso eine komplexe Angelegenheit, die gut überlegt und analysiert sein will.
Zudem müssen gerade am Anfang wahrscheinlich ein paar Abstriche gemacht werden, um eine kostengünstige Immobile zu finden:
- Ladenfläche: Wer tatsächlich eine Verkaufsfläche braucht, auf der Kund*innen Waren ansehen und bedient werden können, der ergattert im Idealfall Geschäftsräume in zentraler Lage. Der Standort ist für den Erfolg das A und O. Der Einzelhandel ist auf Laufkundschaft angewiesen und muss deshalb von den Menschen gesehen werden können. Eine solche Lage kostet im Vergleich zur Größe in der Regel am meisten.
- Dienstleistungen: Räume für Dienstleistungen (z. B. Friseur*innen, Schneider*innen oder ähnliches) können bei der Lage etwas flexibler sein. Natürlich sind hier ebenfalls zentrale Standorte ideal. Eine gute Lage kann sich allerdings ebenso in einer Nachbarschaft mit wenig Konkurrenz befinden oder dort, wo die Zielgruppe für die eigene Dienstleistung wohnt.
- Industrie und Fertigung: Unternehmen, die Produkte produzieren oder große Mengen lagern müssen, brauchen vor allem Platz. Die zentrale Lage in der Innenstadt wäre hier kontraproduktiv. Das Gewerbegebiet am Stadtrand ist oftmals die bessere Lösung.
- Büros: Büroräumlichkeiten sind fast überall zu finden. Hier bleibt tatsächlich die Frage, ob es von Anfang an die schicken Immobilien in der Innenstadt sein sollen oder ob eine günstigere Gegend zunächst gleichermaßen funktioniert und die Anforderungen erfüllt.
Die Ausstattung
Neben der Lage spielt die Ausstattung eine wichtige Rolle. Damit sind nicht nur Features wie eine Klimaanlage oder eine Außenfläche gemeint. So müssen Räumlichkeiten für die Gastronomie mit mehreren Toiletten ausgestattet sein, Ladenflächen sollten ausreichend Schaufenster aufweisen und selbst das einfache Büro muss unter gewissen Umständen und ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl einen Pausenraum haben.
Einige Branchen haben rechtliche Anforderungen zu erfüllen, andere Unternehmen – gerade beim Kundenkontakt – müssen darauf achten, dass die Geschäftsräume einladend wirken. Die Räume müssen zum Business und den entsprechenden Anforderungen passen.
Ein weiterer Faktor – gerade in diesen Zeiten – ist die Energieeffizienz. Um Geschäftsräume zu betreiben, fallen die üblichen Nebenkosten an. Diese sind je nach Branche und Business nicht zu unterschätzen, weshalb die Räumlichkeiten in Sachen Energieeffizienz modernen Standards genügen sollten. Das spart Unternehmern langfristig Geld.
Da Industrie und Gewerbe die größten Energieverbraucher sind, gibt es auf politischer Seite starke Bemühungen – welche vor allem die großen Unternehmen betreffen – um die Wirtschaft verstärkt in die Pflicht zu nehmen und Einsparpotenziale auszuschöpfen.
Größe und Flexibilität
Die Größe ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Geschäftsräume. Was zunächst naheliegend klingt, ist letztlich eine weitreichende Abwägung. Denn gerade direkt nach der Gründung kommt das Unternehmen mit vergleichsweise wenig Fläche aus. Vielleicht soll es nur der kleine Laden sein oder ein Büro, das der noch geringen Belegschaft reicht. Doch was passiert, wenn das Business wächst?
Dann braucht es mehr Platz. Neue Mitarbeiter*innen kommen hinzu oder rechtliche Rahmenbedingungen greifen und schreiben nun zum Beispiel einen Pausenraum oder weitere Toiletten vor. Sind die Räume flexibel genug, um das Unternehmen langfristig erweitern zu können? Oder sind größere Räumlichkeiten von Anfang an die bessere Idee? Oder wird im Zweifel ein erneuter Umzug in Kauf genommen?
Die Frage nach der Größe hängt vom aktuellen Stand des Unternehmens, von der Branche und den damit verbundenen Anforderungen, aber auch von der unternehmerischen Weitsicht ab.
Kosten
Kein Unternehmen hat Geld zu verschenken, weshalb möglichst niedrige Mietkosten zu den wichtigsten Kriterien gehören. Mit der Miete, die Monat für Monat zu bezahlen ist, hört es aber nicht auf. Bei der Auswahl der neuen Geschäftsräume sollten möglichst alle Kosten berücksichtigt werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
- Miete: Die Miete hängt maßgeblich von den oben genannten Kriterien Lage, Ausstattung, Größe ab. Gerade direkt nach der Gründung sind hier meist Kompromisse zu machen.
- Maklerkosten: Unternehmen können auf eigene Faust auf die Suche gehen und zum Beispiel die bekannten Portale im Internet nutzen. Vermutlich liegen die besseren Objekte aber in den Händen von Makler*innen. Diese verlangen bei Abschluss des Mietvertrages eine Provision. Manchmal übernimmt diese die Vermieterseite. Nicht selten werden aber die Unternehmer*innen zur Kasse gebeten, da im Bereich der Gewerbevermietung das Bestellerprinzip nicht greift.
- Nebenkosten: Die Energiekosten steigen und das macht sich auch bei den Gewerbeflächen bemerkbar. Strom und Gas müssen bezahlt werden, weshalb die Immobilie im Idealfall eine hohe Energieeffizienz aufweist. In jedem Fall sollten sich Interessierte im Vorfeld über die genauen Nebenkosten informieren. Nur so lässt sich eine realistische Gesamtmiete ermitteln.
Umbauten: Selten sind Gewerbeflächen genau so, wie sie zum Business passen. Bevor der Mietvertrag unterschrieben wird, sollten Fachleute einschätzen, wie viel mögliche Anpassungen und Umbauten kosten und wie lange diese dauern. Denn ein verspäteter Einzug in die Geschäftsräume kann eventuell die laufenden Prozesse stören und damit Kosten verursachen.
Vertragliches
Die Räumlichkeiten überzeugen, die Lage stimmt, die Kosten liegen im Budget. Es geht an die Vertragsunterschrift. Vor der Unterzeichnung sollte der Vertrag genau geprüft werden.
Der Mietvertrag muss einige Standardregeln erfüllen. Bei einem Gewerbemietvertrag kommen allerdings einige weitere Punkte hinzu. Was ist zum Beispiel der genau Mietgegenstand? Welche Räumlichkeiten, Außenflächen, Lagerräume und Ausstattungsgegenstände gehören zur Mietvereinbarung und können dementsprechend genutzt werden? Weiterhin muss ein Geschäftszweck formuliert werden. Es wird also festgelegt, welche gewerbliche Nutzung in den Räumen erlaubt ist.
Ein potenziell wichtiger Punkt ist der Konkurrenzschutz. Wird ein solcher Schutz vereinbart, darf von Seiten der Vermietung in unmittelbarer Nähe nicht an die Konkurrenz vermietet werden. Ein weiterer Unterschied zu privaten Mietverträgen besteht außerdem darin, dass häufig eine feste Mietdauer vereinbart wird. Mieter*innen erhalten dann meist ein Optionsrecht, um den Vertrag zu verlängern.
Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn die Mietdauer nicht zu lange angesetzt ist. Denn vielleicht muss sich das Unternehmen irgendwann erweitern und in neue Räumlichkeiten umziehen. Andererseits bringt ein befristeter Vertrag eine gewisse Planungsunsicherheit mit sich.
Einen Sonderfall stellt das sogenannte Mischmietverhältnis dar, bei dem Wohn- und Gewerberäume in derselben Immobilie untergebracht sind. Die Ladenfläche befindet sich beispielsweise im Erdgeschoss, die Wohnung direkt darüber. Hier muss genau geprüft werden, welcher Schwerpunkt vorherrscht und welche Vorschriften und vertraglichen Bedingungen dementsprechend gelten.
Rechtliche Belange sollten in jedem Fall von einem Fachmann oder einer Fachfrau geprüft werden, bevor es zur Unterschrift kommt.
Start-Tipps für Food-Start-ups
Diese fünf Punkte solltest du kennen und beherzigen, bevor du dich mit einem Food-Start-up selbständig machst.
Das Thema Food ist bei Gründenden sehr beliebt; die Eintrittsbarrieren sind vermeintlich gering, schließlich kann jede(r) sein/ihr Lieblingsessen zubereiten. Umso wichtiger ist es, die größten Herausforderungen im Foodmarkt aufzuzeigen und zu verdeutlichen, was bei einer Food-Start-up-Gründung bzw. dem Markteintritt zu beachten ist.
Doch zunächst soll geklärt werden: Was ist ein Food-Start-up? Im Wesentlichen sind es sechs Merkmale, die ein Food-Start-up vom Café nebenan unterscheiden: Ein Food-Start-up
- vertreibt ein Lebensmittel oder Getränk,
- hat den Anspruch, ein hohes Wachstum zu generieren,
- ist innovativ – was bedeutet, dass es neue Märkte erschließt oder Nischen besetzt,
- bedient einen oder mehrere Food-Trends,
- macht frühzeitig schnell Fehler, lernt daraus und passt sich schnell an,
- verbessert die Lebensmittelbranche.
Wenn diese Merkmale auf deine Idee, deine Gründung oder dein bereits bestehendes Unternehmen zutreffen, solltest du unbedingt weiterlesen.
Wer ist dazu berufen, ein Food-Start-up zu gründen?
Grundsätzlich kann jede(r) gründen. Nicht selten gründen Personen, die durch eigene Erfahrungen oder Bedürfnisse vermeintliche Marktlücken entdecken. So gibt es zahlreiche Gründer*innen, die selbst Unverträglichkeiten haben und vor diesem Hintergrund gezielt Produkte entwickeln, die trotz Unverträglichkeit verzehrt werden können. Nach über hundert Interviews weiß ich: Die meisten Gründer*innen haben weder eine Ausbildung noch ein Studium im Bereich Food. Einige davon werden trotzdem erfolgreich. Mein Rat: Wenn du nicht aus der Branche kommst, dann suche dir Mitgründer*innen, die ich als „hungry food nerds“ bezeichne. Mit „hungry“ meine ich hungrig auf Erfolg. Wenn du oder potenzielle Mitgründer*innen diesen Hunger nicht mitbringen, werdet ihr lange Durststrecken nicht überstehen. Mit „food nerd“ meine ich, dass eine Person im Team exzellent im Bereich Produkt sein sollte. Ob du alleine oder ihr im Team gründet, bleibt dir überlassen. Ich empfehle dir, Mitreisende für deinen Weg zu suchen. Ihr könnt durch Sparring schneller vorankommen, unterschiedliche Kompetenzen einbringen und es macht einfach mehr Spaß im Team.
Tolle Produktidee – aber wie geht’s weiter?
Eine gute Idee hast du bereits, ebenso den Willen, deine Idee in die Welt zu bringen. Vor deinem inneren Auge siehst du dein fertiges Produkt in jedem REWE- und EDEKA-Regal in Deutschland stehen. Wobei stehen das falsche Wort ist: Es funkelt und glänzt im Regal; und alle wollen dein Produkt haben. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Schritt für Schritt und mit viel Geduld wirst du diesen Weg gehen müssen. Wichtiger als ein hervorragendes Produkt ist die Auseinandersetzung mit dem Foodmarkt und deiner potenziellen Zielgruppe.
Gesättigte Märkte und volle Mägen
Wir haben alles, was wir brauchen, und müssen uns, bis auf wenige Ausnahmen, keine Sorgen um Versorgungsengpässe machen. Mit wir meine ich unsere Wohlstandsgesellschaft in Deutschland. Dennoch gibt es Herausforderungen, die gelöst und Bedürfnisse, die befriedigt werden können. Um dir einen ersten Überblick zu verschaffen, empfehle ich dir, ein Business Model Canvas (BMC) aufzusetzen. Innerhalb des BMC gilt es zu eruieren, wo ihr eure Nische findet und gesättigte Mägen wieder hungrig machen könnt. Das herauszufinden, erfordert etwas Marktforschung. Der Vorteil am Foodmarkt ist: Du kannst sehr gut Marktforschung betreiben, da wir nun mal alle Essen müssen und wollen. Mit einer B2B-Software wäre das schwieriger.
Als kostengünstigen Einstieg empfehle ich dir mit deiner ersten Produktversion etwa 20 potenzielle Kund*innen zu befragen. Auf Social Media beispielsweise kannst du Kontakte suchen und anschreiben. Bitte nicht auf Family & Friends zurückgreifen – dort erwarten dich verfälschte Ergebnisse aufgrund persönlicher Betroffenheit. Diesen 20 Personen schickst du dann deine Proben und lässt sie einen Fragebogen ausfüllen. Mit diesem Feedback kannst du dein Produkt stetig weiterentwickeln, angepasst an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe. Denk dabei immer daran: Du entwickelst ein Produkt für deine Kund*innen und nicht für dein Ego.
Wenn du diesen Weg gehst, kannst du einen der folgenden zwei Sätze ausfüllen, den ich mir von Robin Söder abgeschaut habe, und hast damit dein Geschäftsmodell auf den Punkt gebracht:
„Wir helfen Avatar (A) zum Ergebnis (E) im Zeitraum (Z) ohne Probleme (P) und Schmerz (S).“
„Wir befriedigen Bedürfnis (B) von Avatar (A) im Zeitraum (Z) ohne Problem (P) oder Schmerz (S).“
Die Buchstaben sind Variablen, die du individuell ersetzen kannst. Bei meinem eigenen Start-up vemami definieren wir diesen Satz beispielsweise wie folgt: „Wir helfen Flexitarier*innen und Vegetarier*innen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, ohne Verlust an Geschmack und ohne Dogmatismus.“
Regelbruch
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand deine Idee bereits hatte, ist extrem hoch. Daraus resultiert, dass es nicht reicht, ein gutes Produkt zu einem guten Preis anzubieten. Du musst aus der Masse der Produkte herausstechen. Du musst dich bemerkbar machen. Du musst der schwarze Schwan auf dem See sein. Wie du das schaffst? Eine Möglichkeit ist gezielter Regelbruch.
Dazu nachfolgend zwei Beispiele von Food-Marken, die durch Regelbruch Aufmerksamkeit generieren konnten.
Lemonaid: Es gibt viele Limonaden auf dem Markt, einige mehr, andere weniger bekannt. Eine unter diesen ist Lemonaid. Anfangs nur im Biohandel verfügbar, ist die Marke mittlerweile recht bekannt. Das Start-up hat sich auf die Fahne geschrieben, Limonade mit reduziertem Zuckergehalt zu verkaufen. Im deutschen Lebensmittelgesetz gibt es eine Mindestzuckergrenze für Limonaden.
Diese Grenze unterschritt Lemonaid und erhielt damit eine Abmahnung mit der Anforderung, seine Produkte nicht als Limonade zu bezeichnen. Lemonaid hat diesen Regelbruch genutzt und auf seine Flaschen einen Aufkleber im Style von Zigarettenwarnhinweisen mit dem Titel „Achtung, wenig Zucker“ geklebt. Dadurch haben sie unglaublich viel Presseartikel und Aufmerksamkeit generiert.
Djoon: Bist du ein Dattelfan? Es gibt sie getrocknet und entsteint zu kaufen. Diese kleinen, süßen und natürlichen Früchte gibt es nicht regional, sie werden aus dem Nahen Osten importiert. Dennoch erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Martin, der Gründer von Djoon, kam durch seine Tätigkeiten im Ausland auf den Geschmack der Dattel. Eine Idee wuchs in ihm: Wieso keine Pralinenalternative aus Datteln entwickeln, die keinen zugesetzten Zucker benötigt, weil die natürliche süße der Dattel ausreicht?
Heute entwickelt und vertreibt Djoon einzigartige Dattelpralinen mit einem Überzug aus dunkler Schokolade. Wobei Djoon dazu eigentlich nicht Schokolade sagen darf: Denn laut Gesetz muss Schokolade einen gewissen Anteil an zugesetztem Zucker enthalten. Djoon definiert damit eine Praline neu: ohne Zuckerzusatz, auf natürlicher Basis, mit kurzer Zutatenliste. Damit bricht das Start-up gleich zwei Regeln: Was eine Praline ausmacht und wie Schokolade definiert ist.
Mit dieser klugen Idee aus strategischem Regelbruch erzeugen sowohl Lemonaid als auch Djoon Aufmerksamkeit und daraus Erfolg. Fazit: Erschaffe einen gezielten Regelbruch und deine Marke wird MERK-würdig.
Finanzierung: Ohne Moos nix los
Wenn alles passt, also eine gute Produktidee, ein starkes Team, eine vorhandene Problemlösung oder Bedürfnisbefriedigung vorhanden ist, muss das Vorhaben auch finanziert werden. Eingangs wurden die sechs Merkmale eines Food-Start-ups aufgelistet. Eins davon ist das Potenzial zu hohen Wachstumsraten. Wachstum muss finanziert werden. Es muss dir klar sein: Wenn du im Foodmarkt wachsen willst, kommst du früher oder später nicht am dominierenden Einzelhandel vorbei. Neben mehr als 30 Prozent Marge hat dieser meistens auch noch Zahlungsziele von über sechs Wochen. Das bedeutet, du musst nicht nur deine Rohstoffkosten, Personalaufwände und Vertriebskosten vorfinanzieren, sondern auch noch zwei Monate auf Zahlungseingänge warten. Dazu kommen die Kosten für Lohnproduzenten*innen und/oder Lohnabfüller*innen mit entsprechenden Mindestmengen pro Charge. Da kommt schnell eine Summe zusammen, mit der du dir alternativ einen Kleinwagen kaufen könntest.
Da die wenigsten auf eine fette Abfindung, ein gut bestücktes Erbschaftskonto oder reiche Verwandtschaft zurückgreifen können, wird Kapital benötigt. Deine Hausbank wird von deiner risikoreichen Idee sehr wahrscheinlich wenig begeistert sein. Zum Glück gibt es sogenannte Wagniskapitalgeber*innen, die Start-ups finanzieren. Kapital ist ausreichend im Markt verfügbar. Sei dir jedoch bewusst: Wenn du dir Wagniskapital suchst, gibt es nur eine Geschwindigkeit und nur ein Ziel. Die Geschwindigkeit ist Vollgas und das Ziel ist (meistens) ein Exit. Wagniskapitalgeber*innen leben davon, dass ein oder zwei von zehn Investments durch die Decke gehen. Im besten Fall ist das deine Idee. Für das Investment möchten sie natürlich eine Gegenleistung und das sind Anteile an deinem Start-up. Diese Anteile gewinnen durch steigende Markenbekanntheit an Wert und generieren durch den Exit einen deutlichen Gewinn.
Drei typische Kapitalgeber*innen für Food-Start-ups
Business Angel: Erfolgreiche Unternehmer*innen kennen die Herausforderungen und Probleme, denen sich Gründer*innen stellen. Einige von ihnen sind so erfolgreich, dass sie als Wagniskapitalgeber*innen (Business Angels) fungieren. Business Angels sind bereits in sehr frühen Phasen, beispielsweise wenn du noch in der Produktentwicklung bist, potenzielle Geldgeber*innen für dich. Optimalerweise suchst du dir einen Business Angel, der bereits in Food-Start-ups investiert sind oder selbst aus der Branche kommt. Dadurch bekommst du „smart money“ – also Kapital und Know-how. Die Investitionssummen von Business Angels liegen zumeist zwischen 50.000 und 200.000 Euro. Die höhe der Anteile, die du dafür abgeben musst, ist Verhandlungssache.
Venture Capital: Venture Capital sind professionell gemanagte Geldtöpfe, die unter anderem in Start-ups investieren. In frühen Phasen steigen diese meistens noch nicht ein. Für Folgefinanzierungen wirst du sie jedoch brauchen.
Corporate Venture Capital: Der Lebensmittelmarkt ist hart umkämpft und Innovationen entstehen gefühlt am Fließband. Wer den Markt jedoch genauer beobachtet, stellt fest: Etablierte Unternehmen schaffen es oft nicht, mit hoher Geschwindigkeit neue Produkte oder sogar neue Absatzmärkte zu erschließen. Dazu suchen sie nicht selten Zugang zu Start-ups. Diese haben einen weiteren Vorteil: ein motiviertes Gründungsteam, das viele Überstunden auf sich nimmt und keinen Urlaubsanspruch hat. Doch auch du als Gründer*in kannst von Corporate Venture Capital profitieren. Neben Kapital kannst du dir Zugang zu deiner Zielgruppe, Produktionspartner*innen, Lohnabfüller*innen und Expert*innen schaffen. Einen Haken hat das Ganze jedoch: Es kann passieren, dass ein Exit erschwert wird, da andere Geldgeber*innen möglicherweise abgeschreckt sind.
Der Foodmarkt – kein leichtes, aber lohnendes Terrain
Jeder Markt hat seine Besonderheiten – so auch der Foodmarkt. Wenn du nicht aus dem Bereich kommst, wirst du es schwer haben. Dennoch solltest du dich nicht davon abschrecken lassen. Lass dich von niemandem entmutigen. Der Moment, dein eigenes Produkt im Supermarktregal zu sehen, ist unbeschreiblich. Der Weg dorthin ist zwar lang und steinig, aber mindestens genauso aufregend, ereignisreich, spannend, lehrreich und voller wertvoller Begegnungen. Wenn der schlimmste Fall eintritt und dein Produkt floppt, hast du so viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und dich weiterentwickelt, sodass du am Ende nur gewinnen kannst.
Tipp zum Weiterlesen und -arbeiten
Tobias Gross, Erfolgskonzepte für Food-Start-ups. Best Practices und Handlungsempfehlungen für Gründer, ISBN: 9783658380458, Springer 2022, 24,99 Euro (eBook 19,99 Euro).
Das Buch begleitet Gründer*innen in der Food-Branche von der Idee bis hin zum Geschäftsmodell, von der Lebensvision des Gründungsteams bis hin zum erfolgreichen Vertrieb. Es vereint die betriebswirtschaftliche Seite mit der praktischen Umsetzung, um (potenzielle) Gründer*innen Schritt für Schritt ins Handeln zu bringen.
Der Autor Tobias Gross hat über zehn Jahre Erfahrung in der Food-Branche - von Gastronomie, über Bio-Bäckerei bis hin zu eigenen Gründungen. Seit 2020 ist er Host des Podcastfür Akteure in der Lebensmittelbranche, inbesondere für Gründer*innen mit über 100 Experten-Interviews.
Dein kostenloser Finanzplan für den Start
StartingUp stellt dir einen kostenlosen Finanzplan für deine 3-Jahres-Planung zur Verfügung. Das Excel-Tool kannst du sofort gratis downloaden (auf Gründerberater.de).
Durch den Finanzplan erhalten sie eine Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten drei Geschäftsjahre deines neuen Unternehmens. Ferner zeigt der Finanzplan eine Vorschau der Liquidität für die ersten drei Geschäftsjahre. Außerdem bietet dir der Finanzplan Charts und Auswertungen der wichtigsten Kennzahlen, und du erfährst, wie hoch möglicherweise dein verbleibender Kapitalbedarf ist. Bitte fülle im Finanzplan nur die Rot hinterlegten Zellen der Excel-Tabelle aus – mache auf dem ersten Sheet alle notwendigen Angaben zum Unternehmen, inklusive dem Startdatum und zur Art der Tätigkeit (Dienstleistung oder Handel).
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Gründen in der Transportlogistik: Lohnt sich das heute noch?
Pro- und Kontra-Argumente des Startens in einer hart umkämpften Branche. Wenn du dich mit einem Unternehmen in der Transportlogistik-Branche selbstständig machen willst, erfährst du hier, auf was du auf deinem Weg in die Selbstständigkeit achten musst, um möglichst effizient und nachhaltig zu starten.
Kaum eine Branche konnte die Pandemie so gut überstehen wie diejenige, die die Online-Bestellungen zu den zuhause wartenden Kund*innen brachte. Derzeit allerdings, unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges mit seinen unter anderem dramatisch gestiegenen Kraftstoffpreisen, darbt aber auch kaum eine andere Branche so sehr.
Tatsache ist: Die Transportlogistik bietet zahlreiche Verlockungen. Doch lohnt es sich wirklich noch der Versuch, in diesem umkämpften Markt einen Fuß zu fassen? In den folgenden Zeilen werfen wir einen Blick auf beide Seiten der Medaille.
1. Die Gründung lohnt sich weiterhin, weil …
… gerade auf der letzten Meile noch viele Nischen bestehen
Wer an Transportlogistik denkt, der hat dabei häufig den typischen Langstrecken-LKW-Transport im Sinn: Zugmaschine, Auflieger, grenzüberschreitender Verkehr und Aufträge, die tausende Kilometer Distanz überbrücken.
Zugegeben, die Langstrecke auf der Straße ist ein wichtiger Teil der Transportlogistik. Gerade heute, wo so viele Branchen globalisiert sind und die Einzelteile eines einzigen Produkts problemlos aus mehreren Ländern stammen können.
Allerdings ist die Langstrecke nur ein Baustein innerhalb der Transportlogistik. Ein häufig übersehener, jedoch elementar wichtiger Baustein ist die „letzte Meile“, der Nahverkehr in einem Radius von nur wenigen Kilometern. Eben dort bietet sich bei uns derzeit eine interessante Situation:
- Die Landflucht der präpandemischen Jahre ist mittlerweile deutlich abgeklungen. Dennoch fehlt es hier weiterhin an allen Ecken und Enden an Kerninhalten einer attraktiven Lage. Vor allem nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten.
- Hingegen in den (Groß-)Städten sich Verkehrskonzepte derzeit sehr rasch ändern. In der Folge können viele längst nicht mehr so komfortabel mit dem Auto einkaufen, wie sie es möchten.
Hier bestehen also weiterhin Nischen, respektive tun sich solche gerade auf. Sie mit kreativen Konzepten für Kurzstreckenlogistik zu füllen, ist eine Aufgabe für echte Macher*innen. Gerade weil solche Personen dazu tendieren, die Situation ohne die „Logistiker-Brille“ zu betrachten und deshalb Konzepte kreieren können, die nicht den althergebrachten Herangehensweisen entsprechen. Äußerst passend, wie das nächste Kapitel zeigen wird.
… die Branche kreativen Konzepten gegenüber sehr offen ist
Wir haben in den vergangenen Jahren erlebt, wie sich mit Just Eat Takeaway (in Deutschland als Lieferando bekannt) eine völlig neue Art von Transportdienstleister etablierte.
Und Uber Eats zeigt derzeit, wie sehr das sowieso schon kreative Konzept der privatwirtschaftlichen (Personen-)Beförderung auf Lebensmittel anpassbar ist.
Es gibt in der Logistikwelt viele solcher Beispiele. Sie alle haben an der Basis „nur“ damit zu tun, Dinge von A nach B zu bringen. Dennoch sind sie im höchsten Maße kreativ, gehen andere Wege, erbringen eine völlig neue oder maßgeblich optimierte Form von Dienstleistung.
Solche Erfolgsgeschichten existieren nur, weil die gesamte Transportlogistik solchen unkonventionellen Konzepten und optimierten Herangehensweisen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Wer dementsprechend solche Ideen entwickeln und zur Marktreife führen kann, findet eine Branche, die, so konventionell sie manchmal anmuten mag, tatsächlich geradezu revolutionär sein kann, wenn es darum geht, neue Herangehensweisen zu akzeptieren oder bestehende zu verbessern.
… der Transport von Waren systemrelevant ist
Nur wenige würden in einer Branche gründen, deren Ende bereits vorhersehbar ist oder die ausschließlich in einem optimalen gesellschaftlichen und politischen Klima erblühen würde.
Aktuell eine Manufaktur für Zweitakt-Mopeds zu gründen wäre deshalb ebenso fragwürdig wie der Aufbau eines Unternehmens, das Dienstleistungen offeriert, die bei schlechter Wirtschaftslage als erstes von der Zielgruppe eingespart werden.
Transportlogistik ist hingegen – in vielen ihrer Teile – eine Branche, die wirklich „systemrelevant“ ist. Sie mag zwar bei schlechter Konjunktur leiden, doch ähnlich wie etwa
- Landwirtschaft,
- Lebensmittelhandel,
- Hygieneprodukte,
- Telekommunikation oder
- Bestattungsdienstleistungen
handelt es sich um eine Branche, die unabhängig von sämtlichen externen Umständen immer benötigt wird; die sogar essenziell für das Funktionieren der gesamten Welt ist. Ohne der Transportlogistik würde nicht nur sprichwörtlich alles zusammenbrechen.
Insbesondere, wer selbst lange nach der Gründung wandlungsfähig bleiben kann, findet deshalb eine Branche vor, die eine hohe systemische Sicherheit bietet, weil sie für die Basisfunktionen sämtlicher Gesellschaften so relevant ist. Selbst in wahrhaft dystopischen Krisen wird es Bedarf für Unternehmen geben, die Güter transportieren.
Recht für Gründer: Umwandlung der GbR in eine GmbH
Von der GbR zur GmbH: Von der Idee der Zusammenarbeit zur professionellen Unternehmung.
Mit 195.474 Gesellschaften des bürgerlichen Rechts (GbR) (Stand 2022, Quelle: destatis.de) gehört diese Gesellschaftsform mit Abstand zu der beliebtesten Personengesellschaften in Deutschland.
In meiner Beraterpraxis als Rechtsanwalt für Gesellschaftsrecht sehe ich oft GbR-Gesellschaften entweder ohne schriftlichen Vertrag oder unter Verwendung eines Vertragsmusters mit standardisierten Textbausteinen und Alternativen zum Ankreuzen. Wobei die Alternativen oft nicht mehr in den finalen Vertrag eingeflossen sind. “Das hat uns keiner gesagt!” bzw. “Unser Steuerberater hat uns dieses Muster gegeben, aber nicht erklärt.” höre ich in der Beratung oft, wenn etwas schief gelaufen ist.
An dieser Stelle mein Tipp: Dein Steuerberater macht deine Abschlüsse und berät dich zu Unternehmenszahlen und dein Anwalt berät dich in gesellschaftsrechtlichen Anliegen.
Wenn die Unternehmen aus der Startphase der Gründung herauswachsen, stellen Gesellschafter schnell fest, dass eine GbR mittel- und langfristig nicht professionell aussieht, nicht zu den bestehenden Verhältnissen passt oder ihnen klar wird, dass sie immer noch mit ihrem gesamten Privatvermögen haften.
Eine Lösung ist nach kurzer Recherche zügig gefunden: die GmbH
An dieser Stelle ist vorweg zu sagen, dass die formellen Anforderungen an eine GmbH und der Inhalt der Gesellschaftssatzung noch wichtiger sind als bei der GbR. Hier solltet ihr euch unbedingt Gedanken machen über Abstimmungs- und Beschlussfassungsregeln, Eintritt- und Austrittsmöglichkeiten von Gesellschaftern, die Übertragung und Einziehung von Gesellschaftsanteilen sowie Nachfolge- oder Beendigungsvoraussetzungen.
Vorteile der GmbH aus Sicht des Juristen & Unternehmers
1. Beschränkte Haftung
Die GmbH haftet nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, also mit den Werten, die der GmbH gehören. Hierin liegt der größte zivilrechtliche Vorteil: Eine persönliche Haftung der Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen besteht nicht! Dies gilt ab dem Zeitpunkt der Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister.
2. Rechtspersönlichkeit der GmbH
Als Kapitalgesellschaft gehört die GmbH zu den juristischen Personen mit eigener Rechtspersönlichkeit, d.h. sie kann Träger von Rechten und Pflichten sein und prozessrechtlich klagen bzw. verklagt werden, Eigentum begründen und übertragen.
3. Hohes Ansehen im Geschäftsverkehr
Eine GmbH führt im Vergleich zur GbR zu einer größeren Gläubigerakzeptanz bei Kreditgebern und zu einem professionelleren Erscheinungsbild. Banken und Kreditinstitute mögen klare Unternehmensstrukturen, einheitliche und vergleichbare Bilanzen und gewähren einer GmbH eher höhere Darlehen ohne Bürgschaften als im Vergleich zu Personengesellschaften, die grundsätzlich erstmal nicht bilanzierungspflichtig sind.
4. Rechtssicherheit aufgrund gefestigter Rechtsprechung
Rechtsnormen finden sich u.a. im GmbH-Gesetz, Handelsgesetzbuch und ergänzend im Aktiengesetz. Die Rechtsprechung zur GmbH ist weitgehend gefestigt. Die bei den Landgerichten eingerichteten Handelskammern kennen sich erfahrungsgemäß sehr gut aus.
5. Flexible Partizipation an Gesellschaftsanteilen
Während GbR-Anteile immer nur im Ganzen pro Kopf von einem Gesellschafter an einen anderen übertragen werden können, sind GmbH-Anteile am Gesellschaftskapital z.B. zu je 1 EUR-Geschäftsanteil teilbar und übertragbar, so dass auch kleinere Anteile veräußert und übertragen werden können.
Die Spielregeln bei einer Umwandlung: Das Umwandlungssteuergesetz (UmwStG)
Das UmwStG beschreibt im Wesentlichen 4 Umwandlungsarten: die Verschmelzung, die Spaltung, die Vermögensübertragung und den Formwechsel.
In allen Fällen geht das Vermögen des Ausgangsunternehmens gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten auf das Zielunternehmen über. Das UmwStG enthält dazu Regelungen, Umwandlungsvorgänge steuerneutral zu ermöglichen, wenn bestimmte “Spielregeln” eingehalten werden.
Varianten, eine Personengesellschaft im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge in eine Kapitalgesellschaft, z.B. eine GmbH umzuwandeln, wären also folgende:
- Verschmelzung durch Aufnahme (der Personengesellschaft) … dabei wird das Vermögen der Personengesellschaft auf eine bestehende, bereits vorhandene GmbH übertragen
- Formwechsel der Ausgangs-Personengesellschaft ... dabei wird die Rechtsform einer Personengesellschaft geändert zur Gründung einer GmbH
- Verschmelzung zur Neugründung ... dabei wird das Vermögen einer Personengesellschaft + eines weiteren Rechtsträgers auf eine neu zu gründende GmbH übertragen
- Aufspaltung ... dabei wird nur ein Teil des Vermögens einer Personengesellschaft auf eine oder 2 bestehende bzw. neu zu gründende GmbH's übertragen
Die Herausforderung in Bezug auf die GbR ist jedoch, dass das UmwStG für alle zuvor genannten Varianten diese nicht als übertragenden Rechtsträger vorsieht. Daraus folgt, dass eine direkte Umwandlung - wie zuvor beschrieben - der GbR in eine GmbH im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge ausscheidet.
Zwei smarte Möglichkeiten der Umwandlung
Bevor ich die m.M. nach eleganten bzw. smarten Umwandlungsmöglichkeiten skizziere, möchte ich noch auf zwei Punkte hinweisen:
1. Entscheidend für die erfolgreiche Umwandlung einer GbR in eine GmbH ist nach meiner Erfahrung das Zusammenspiel der fachlichen Dienstleistungen bzw. die agierenden Berufsträger: Rechtsanwalt, Steuerberater und Notar.
Im Idealfall erstellt der Rechtsanwalt verständliche, gut durchdachte und vor allem zu den Gesellschaftern passende Verträge - diese hat er vorher mit dem Steuerberater abgestimmt, welcher zudem selbstverständlich ordentliche GbR-Abschlüsse beisteuert – und der mitdenkende Notar beurkundet nicht blind, sondern hinterfragt bei evtl. Ungenauigkeiten und sorgt für die reibungslose Kommunikation mit dem Registergericht.
2. Die zweite Voraussetzung für eine erfolgreiche Umwandlung müssen die Gesellschafter selbst mitbringen: nämlich Weisheit, den zuvor genannten Berufsträgern zu vertrauen, wenn möglich ihr Business bzw. das operative Unternehmenshandeln geduldig zu erklären und sich beraten lassen. Denn das unter 1. beschriebene kann nicht aus einer Mustervorlage, einem Blogbeitrag oder einem Youtube-Video entnommen werden oder eins-zu-eins auf alle Umwandlungsvorhaben standardisiert angewandt werden, sondern das ist das professionelle Gesamtpaket – wofür schließlich Beratungshonorare und Gebühren gezahlt werden.
Buchwertneutrale Einbringung der GbR
Um die o.g. positiven Effekte der Steuerneutralität zu erreichen, ist je nach individueller Ausgangslage ein Zwischenschritt erforderlich, nämlich die Eintragung der Firma (hier GbR) in das Handelsregister als OHG (Offene Handelsgesellschaft). Die Eintragung als OHG dient hier als Korrektur, so dass nach Vorgaben des Umwandlungssteuergesetzes ein übertragender Rechtsträger vorliegt. Nach erfolgter Umwandlung und Registrierung der GmbH wird die OHG sofort wieder aus dem Handelsregister gelöscht.
Ohne Aufdeckung stiller Reserven können nach § 20 UmwStG Umwandlungsfälle, die Betriebsteile oder Unternehmensanteile zum Gegenstand haben, d.h. auch Einbringungsvorgänge außerhalb des UmwG, buchwertneutral gestaltet werden. Als Voraussetzung muss es sich jedoch immer um eine entgeltliche Übertragung handeln, d.h. als Gegenleistung für eingebrachte Unternehmensteile müssen Anteile an der neuen GmbH gewährt werden.
Bargründung einer neuen GmbH und Einbringen als Aufgeld (Agio)
Die GbR kann als Aufgeld (sog. Agio) im Rahmen einer Neugründung (Bargründung) in die GmbH eingebracht werden. Auch hierbei ist wieder Bedingung, dass den künftigen GmbH-Gesellschaftern als Gegenleistung für ihre GbR-Anteile wiederum Gesellschaftsanteile an der gegründeten GmbH gewährt werden. Denn wie oben beschrieben ist eines der Hauptziele ja den steuerneutralen, einheitlichen Umwandlungsvorgang zu erreichen.
Diesen Weg empfehle ich oft umwandlungsfreudigen GbR-Gesellschaftern, die sich eine kostenintensive Unternehmensbewertung ihrer GbR sparen wollen, weil die Vermögenswerte sich hauptsächlich aus ihrer jeweiligen Arbeitskraft ergibt und nicht aus materiellen Gegenständen oder Werten. Ausreichend ist meist eine einfache Unternehmensbewertung anhand des letzten Jahresabschlusses bzw. nach einfacher Ertragswertmethode.
Fazit
Grundsätzlich gehe ich in meiner Beraterpraxis davon aus, dass die Umwandlung eurer Firma als GbR unter Ausnutzung der Steuerneutralität, d.h. unter Anwendung des Umwandlungssteuergesetzes erfolgen soll, folglich im Ergebnis nach der Umwandlung das Unternehmen mit neuer Rechtsform (GmbH) fortgeführt wird.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es mehrere Wege. Welcher am besten auf eure Unternehmenssituation passt, muss im ersten Beratungsschritt herausgearbeitet werden. Es gibt nach meiner Einschätzung nicht das “beste Umwandlungskonzept und das Rundum- Sorglos-Paket”.
Eine Umwandlung einer GbR in eine GmbH ist für die meisten Gesellschafter keine alltägliche, leichte Sache. Dabei darf nichts schiefgehen, was hinterher nicht mehr wiedergutzumachen ist oder korrigiert werden kann.
Von Anfang an solltet ihr alle oben genannten Berater für den jeweiligen fachlichen Baustein mit einbeziehen bzw. darauf achten, dass euer Beratungsteam auch miteinander gut kommuniziert. D.h. dass euer Steuerberater dem Rechtsanwalt oder dem Notar gut zuarbeitet oder das euer Rechtsanwalt Beratungsinhalte ggf. mit dem Notar VOR Beurkundung abstimmt.
Lasst euch auch hinsichtlich des Kostenaufwandes vorher einen genauen Überblick von allen beteiligten Beratern geben, welche Honorare und Gebühren entstehen. Gebühren beim Registergericht und Beurkundungsgebühren beim Notar sind z.B. bundeseinheitlich gleich, aber Stundensätze von Rechtsanwälten und Steuerberatern können sehr unterschiedlich sein.
Der Autor Marko Setzer berät seit über 10 Jahren als Berliner Rechtsanwalt Unternehmer bei gesellschaftsrechtlichen, sowie arbeitsrechtlichen Fragestellungen.
Nützliche Tipps für die geplante Unternehmensgründung
Von der Idee bis zur Markteinführung umfasst die Unternehmensgründung unzählige Schritte. Wir fassen zusammen, worauf bei der Gründung eines erfolgreichen Unternehmens zu achten ist.
Mit umfangreicher Recherche starten
Die Branche, in der man arbeiten möchte, sollte man kennen und verstehen. Auch wenn eine Geschäftsidee noch so einzigartig erscheint, ist sie das vielleicht gar nicht – und die Konkurrenz schläft nicht. Nur, weil man eine gute Idee hat, heißt das keinesfalls, dass andere sie nicht haben. Das sagte schon Ian Wright, der Gründer von British Business Energy. Die Konkurrenz sollte man deshalb im Blick haben und herausfinden, wie man Alleinstellungsmerkmale findet. Das eigene Produkt muss besser oder vielleicht auch einfach nur billiger sein, um zu funktionieren.
Bevor man also in den Markt eintritt, sollte man die Zielgruppe sowie die Konkurrenz analysieren. Eine umfangreiche Marktanalyse mit allem, was dazugehört, ist unerlässlich für den Erfolg. Ein Schnellschuss ist also weniger empfehlenswert – vielmehr sollte ausreichend Zeit in die Recherche fließen, ehe man ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Markt bringt.
Finanzplanung
Wer ein Unternehmen gründen möchte, braucht meist Geld – und hat dieses in vielen Fällen nicht einfach so zur Verfügung. Kapital muss aber nicht nur „herangeschafft“ werden. Unternehmer*innen müssen zudem lernen, mit Geld gut zu haushalten. Egal, ob man einen Bankkredit aufnehmen möchte, großes Glück hatte und mit einem kostenlosen Bonus ohne Einzahlung gewonnen hat oder gar einen großen Jackpot geknackt hat: Richtiges Wirtschaften will gelernt sein, sowohl privat als auch beruflich. Das Startkapital ist zudem für Gründer*innen oft eine große Hürde. Die erste und häufigste Anlaufstelle sind Familie und Freund*innen. Investor*innen und Risikokapitalgeber*innen oder Crowdfunding-Projekte können ebenfalls dabei helfen, den nötigen Betrag aufzubringen. Doch wer plant, mit viel Geld zu hantieren, sollte auch wissen, wie man damit umgeht. Unternehmer*innen sollten einen Plan machen, wie sie die Gründungskosten aufbringen wollen und wie sie ihr Geld dann möglichst sinnvoll nutzen. Das schließt auch Steuern mit ein. Denn gerade, wer neu im Business ist, hat oft noch keine Vorstellungen davon, was eigentlich an Steuerzahlungen anfällt. Deshalb gilt: Ausgeben, was nötig ist, aber ausreichend Rücklagen bilden.
Auf die Expertise anderer setzen
Gern möchte man alles selbst kontrollieren und gibt nur ungern Verantwortung ab. Denn es geht doch um die eigene Vision und Idee. Doch auch als findige(r) Unternehmer*in kann man nicht jedes Problem allein lösen. Stattdessen sollte man lieber frühzeitig auf Fachleute zurückgreifen, die einen Mehrwert ins Unternehmen bringen und gleich zu Beginn dafür sorgen, dass man den richtigen Weg einschlägt. Sowohl juristischer Beistand als auch ein guter Marketer sind wichtig – und auch die Buchführung will gleich zu Beginn gelernt sein. Je nachdem, wo die eigenen Stärken liegen, ist es sinnvoll, andere Bereiche auszulagern. So kann man sich auf sein eigenes Steckenpferd konzentrieren und die Kontrolle in anderen Bereichen abgeben und Aufgaben denen überlassen, die wirklich Ahnung davon haben. Das kostet zwar, lohnt sich aber und spart am Ende Kräfte, Nerven und eigene Ressourcen, die in anderen Bereichen besser eingesetzt werden können.
Businessplan erstellen
In einem Businessplan werden alle Schritte festgelegt, die für einen erfolgreichen Start und kontinuierliches Wachstum von Bedeutung sind. Mit einem guten Plan lassen sich Investor*innen und Expert*innen überzeugen, und das Unternehmen wird ins rechte Licht gerückt. Entsprechend sollte der Businessplan ganz am Anfang stehen und immer griffbereit sein. Auch eine Software für die Erstellung eines Plans kann hier hilfreich sein, um einen professionellen Auftritt zu gewährleisten. Enthalten sollte der Plan zudem Infos zum Unternehmen, eine Analyse des aktuellen Marktes, Details zu Entscheidungsträger*innen sowie einen Finanzplan.
Risiken kennen und bewerten
Natürlich erhofft man sich, mit seinem Unternehmen schnelle Erfolge zu sehen. Große oder kleine Risiken gehören aber dazu. Deshalb sollten diese in die Planung einbezogen werden: Gründer*innen müssen bewerten, welche Risiken es gibt, bevor sie einen Geschäftsplan auf die Beine stellen. Auch bei der besten Planung können zudem Fehler passieren. Auch hier gilt es, darauf vorbereitet zu sein und lösungsorientiert zu bleiben. Kaum ein(e) Gründer*in wird im Laufe der Zeit nicht auf ungeahnte Probleme stoßen. Diese müssen aber wahrlich nicht das Ende bedeuten, sondern können vielmehr eine neue Richtung vorgeben. Da Fehler aber auch teuer werden können, sollte man sich lieber früher als später mit dem Krisenmanagement befassen: Je nach Unternehmen können verschiedene Versicherungen die nötige Absicherung im Ernstfall gewährleisten.
Zielstrebigkeit und die Mission im Blick
Und zu guter Letzt: Es ist wirklich keine leichte Aufgabe, sich von der Masse abzuheben. Erfolg kann niemand garantieren. Doch wer sein Ziel im Blick behält und seine Mission klar vor Augen hat, kann erfolgreich werden. Gründer*innen sollten wissen, warum sie gründen – und die eigene Mission immer im Blick haben, um Entscheidungen zu treffen, die dem Ziel dienen, das am Ende erreicht werden soll. Das klingt nach einem banalen Tipp, der aber von unschätzbarem Wert ist. Denn entlang des Weges sind Störfaktoren und Ablenkungen vorprogrammiert. Wer aber den Fokus behält und an seinen Erfolg glaubt, wird rational entscheiden und hoffentlich immer wieder den richtigen Weg einschlagen.
Mehr Widerstandskraft beim Gründen
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass sich das Risikomanagement vieler Unternehmen verändern muss. Doch wie werde ich resilienter gegen künftige Krisen?
Als am 27. Januar 2020 der erste Corona-Fall in Deutschland registriert wurde, waren die wirtschaftlichen Folgen noch kaum absehbar. Erst mit Verkündung des ersten bundesweiten Lockdowns am 22. März 2020 bahnten sich die Ausmaße der Corona-Krise langsam an. Das jährlich von der Allianz veröffentlichte „Risiko Barometer“ wird im Jahr 2021 von der Corona-Pandemie geprägt: Auf den Plätzen eins und drei landen „Betriebsunterbrechung“ und „Ausbruch einer Pandemie“. In den Jahren vor 2020 landeten diese Risiken nie höher als auf Platz 16.
Nun, gut zwei Jahren Pandemie, zeigen sich klare Gewinner und Verlierer der Krise. Aus diesen lassen sich Handlungsempfehlungen für Unternehmen ableiten, um sich für zukünftige Krisen verschiedenster Arten zu rüsten.
Für Krisen mit dem Ausmaß der Corona-Pandemie sind vorausschauende Investitionen nicht ausreichend, um sich krisenfest aufzustellen. Um langfristig für Krisen verschiedenster Art gerüstet zu sein, ist es nötig, darüber hinausgehende Maßnahmen zu ergreifen. Vor der Corona-Krise hatten mehr als 30 Prozent der KMUs eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. Dennoch haben viele Unternehmen nicht genügend Liquidität, um zwei bis drei Monate eines Umsatzrückgangs- oder gar -ausfalls zu überbrücken. In solchen Fällen besteht daher die Notwendigkeit, die finanzielle Widerstandsfähigkeit (Corporate Resilience) des Unternehmens zu stärken.
Eigenkapital stärken
Mit einer höheren Eigenkapitalquote und einer ausreichenden Liquiditätsreserve wird ein Unternehmen nicht nur in Krisenzeiten robuster, sondern auch unabhängiger von Fremdkapital. Die Aufnahme von Fremdkapital wird zudem durch bessere Ratings im Bedarfsfall vereinfacht. Möglichkeiten, das Eigenkapital zu erhöhen sind neben der Aufnahme neuer Investor*innen und Gesellschafter*innen im Wege einer Kapitalerhöhung auch die Innenfinanzierung oder die Schonung des Eigenkapitals durch Finanzierungsalternativen.
Klassische Möglichkeiten der Innenfinanzierung sind u.a. die Aussetzung von Ausschüttungen an die Gesellschafter*innen sowie Einlagen oder Darlehen dieser. Auch eine Stärkung der Ertragskraft über die Verbesserung der Leistungsfähigkeit stärkt das Eigenkapital: Eine Reduzierung der Kosten, der Abbau von offenen Forderungen durch ein konsequentes Mahnwesen oder die Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Anlagen kann das Eigenkapital stärken.
Durch das Leasen von Anlagegegenständen ist es möglich, ohne Einsatz von Eigenkapital zu investieren. Als Steigerungsform kann auch das sogenannte Sale-and-Lease-Back angewandt werden. Dabei wird ein Anlagegut aus dem Betriebsvermögen verkauft und dann vom Käufer bzw. von der Käuferin zurückgeleast. Diese Form bringt oft auch in Krisenzeiten schnelle Liquidität in das Unternehmen.
Durch Finanzierungsformen wie Factoring oder Forfaitierung (Ankauf von Forderungen unter Verzicht auf einen Rückgriff gegen den Verkäufer bzw. die Verkäuferin bei Zahlungsausfall des Schuldners bzw. der Schuldnerin) können Forderungen durch einen Verkauf in liquide Mittel umgewandelt werden.
Wachstum durch Fremdkapital
Um die langfristige Sicherung der Liquidität zu gewährleisten ist es oftmals nötig, Fremdkapital in Anspruch zu nehmen. Vor allem für inhaber*innengeführte Unternehmen ist die Aufnahme neuer Gesellschafter*innen oft keine Option, weswegen nur eine Fremdkapitalfinanzierung in Frage kommt. Größere Investitionen, welche einen Beleihungswert für den Fremdkapitalgeber haben (z.B. Immobilien, fungible Maschinen und Geräte etc.), können bei einer entsprechenden Fremdfinanzierung die Liquidität des Unternehmens schonen. Die anfallenden Zinsen sind steuerlich abzugsfähig, woraus sich zusätzlich eine steuerliche Begünstigung ergibt. Die KfW kann dabei eine erste Anlaufstelle für Unternehmen sein. Diese bietet zahlreiche staatlich geförderte Kredite an, mit denen günstig Investitionen getätigt und Projekte finanziert werden können.
Fördermittel und Zuschüsse wahrnehmen
Infolge der Corona-Krise wurden von staatlicher Seite Fördermaßnahmen beschlossen, welche betroffenen Unternehmen schnell liquide Mittel zur Verfügung stellen sollen. Diese haben in den meisten Fällen Unternehmen vor der Insolvenz gerettet und sicher durch die Krise gebracht. Aber auch in Nicht-Krisenzeiten steht Unternehmen eine große Auswahl an staatlichen Zuschüssen zur Verfügung. Dabei werden Unternehmen nicht nur auf Bundesebene bei Investitionen unterstützt: Auch von Bundesland zu Bundesland gibt es diverse Fördermaßnahmen für Gründer*innen sowie für kleine und mittelständische Unternehmen. Bekannte Mittel sind dabei der Gründungszuschuss, Zuschüsse nach dem Forschungszulagengesetz sowie auf Länderebene verschiedene Digitalisierungsboni. Auch das Schaffen von Arbeitsplätzen wird in vielen Fällen von der Agentur für Arbeit bezuschusst.
Beratung nutzen
Ob bei der Gründung eines Unternehmens, der Beantragung der oben genannten Fördermittel oder Finanzierungsfragen, häufig fehlt Unternehmern das nötige Know-how, um alle Bereiche einer zukunftssicheren Ausrichtung ihres Unternehmens zu überblicken. Die Inanspruchnahme einer kompetenten Beratung ist daher eine werthaltige Investition in das Unternehmen, welche oftmals unterschätzt wird. Spezialisierte Berater*innen können dabei auf die genauen Bedürfnisse des Betriebs eingehen und oft durch wenige Stellschrauben ein zukunftsorientiertes und krisenfestes Unternehmen mit aufbauen. Nicht nur klassische Unternehmensberatung kann beim Aufbau und Wachstum eines Unternehmens hilfreich sein, auch die Expertise von Rechts- und Patentanwält*innen, Steuer-, Vertriebs- und Finanzberater*innen kann bei der Erstellung der Unternehmensstrategie ausschlaggebend sein.
Rücklagen bilden
Um in Krisensituationen liquide zu bleiben, ist es unabdinglich, ein Rücklagenpolster zu schaffen. Gerade für KMUs gestaltet sich dies allerdings oft schwierig, da verfügbares Kapital schnell reinvestiert werden muss, um ein stetiges Wachstum zu gewährleisten. Dennoch ist es gerade für Unternehmen mit geringerem Cashflow wichtig, stetig Rücklagen zu bilden. Hilfreich dabei können steuerliche Maßnahmen wie der Investitionsabzugsbetrag, Sonderabschreibungen oder der Thesaurierungseffekt einer Kapitalgesellschaft sein. Bei Letzterem wird beispielsweise die geringere Steuerlast bei Gewinnen auf Unternehmensebene genutzt. Nicht ausgeschüttete Gewinne können so besser für Rücklagen, aber auch Reinvestitionen genutzt werden.
Fazit
Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, dass sich das Risikomanagement vieler Unternehmen, vor allem von KMUs, verändern muss. Gerade Unternehmen, die bereits vor der Krise in Schieflage waren, hatten in der Pandemie große Probleme. Die Gewinner der Pandemie dienen dabei als Vorbild: Schnelle und flexible Entscheidungswege helfen einem Unternehmen, auf plötzliche Herausforderungen zu reagieren. Um den schmalen Grat zwischen Rücklagenbildung und Investitionsausgaben zu finden, können Berater*innen helfen, das Unternehmen krisenfest aufzustellen. Langfristig geplante und entsprechend umgesetzte Maßnahmen dienen dazu, Krisenzeiten besser zu überwinden und sogar stärker aus ihnen hervorzugehen.
Die Autoren: Dr. Bernd Fischl ist Partner der BFMT Gruppe sowie anerkannter und akkreditierter Mittelstands- und Gründungsberater; Jonas Ernst ist Mitarbeiter der BFMT Gruppe. Er ist schwerpunktmäßig in den Bereichen Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung für KMUs tätig.