Die Gründer-Gruppe

Mentoring durch gegenseitige Unterstützung

Autor: Dr. Johanna Forster
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Beim „Erfolgsteam“, einer Idee aus den USA, ist jeder der Coach des anderen. Lesen Sie, welche Vorteile dieses Konzept bietet und wie Sie selbst ein Erfolgsteam aufbauen können.

Jede berufliche Veränderung ist eine Chance und gleichzeitig eine Herausforderung. Eine ganze Menge an fachlichen Kompetenzen, aber auch Selbstvertrauen, Disziplin und Durchhaltevermögen sind nötig, um die neuen Situationen zu meistern. Ein möglicher Weg, um die Belastungen, die mit diesen Anforderungen verbunden sind, zu bewältigen, ist, sich die Unterstützung von Gleichgesinnten in einem Erfolgsteam zu sichern.
Das Konzept des Erfolgsteams stammt von der US-amerikanischen Seminarleiterin und Autorin Barbara Sher. Sie arbeitet seit über 20 Jahren mit so genannten Success Teams. Die Münchener Unternehmensberaterin Ulrike Bergmann brachte dieses Konzept 1995 nach Deutschland, wo sie es zunächst als „Empowerment Team“ anbot, später änderte sie den Namen in „Erfolgsteam“. Bergmann war in den USA selbst Mitglied eines „Empowerment Teams“ und hatte dort erfahren, wie effektiv dieses Unterstützungssystem für die berufliche Entwicklung sein kann.
Das Konzept ist so einfach wie wirkungsvoll: die Teilnehmer unterstützen sich gegenseitig dabei, ihre individuellen beruflichen Ziele zu erreichen – auf dem Weg in die Selbständigkeit oder in Phasen der Neuorientierung. Im Erfolgsteam arbeitet jedes Mitglied an seinem eigenen Vorhaben, bestimmt selbst seine Ziele, den Zeitplan und auch das Tempo, mit dem die Schritte gegangen werden. Damit unterscheidet sich das Erfolgsteam von einem Projektteam, bei dem alle Mitglieder ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Unterstützung im Team

Die Grundidee des Erfolgsteams ist der kollegiale professionelle Austausch. Jeder ist der Coach des anderen. In den Unterstützungsrunden erhält man Feedback und Anregungen von Menschen mit verschiedenen Berufen und Erfahrungen. Daraus entwickeln sich oft neue Perspektiven und Lösungsstrategien. In den Teammeetings hat man die Chance, sein Geschäftskonzept mit den anderen zu besprechen und auszuprobieren, wie gut man sich präsentiert und wie überzeugend man wirkt. Das Erfolgsteam ist damit auch ein ideales und risikofreies Übungsfeld für die eigenen kommunikativen Strategien, und schließlich profitieren alle vom Netzwerk der Mitglieder.

Erfolgsteams arbeiten zumeist für einen Zeitraum von sechs Monaten und treffen sich dabei regelmäßig alle zwei bis drei Wochen. Die Teilnahme ist verpflichtend, denn nur so kann konstant am eigenen Ziel gearbeitet werden. In jedem Treffen stellen sich die Teilnehmer eine eigene „Hausaufgabe“, die sie bis zum nächsten Meeting erfüllen wollen – und auch sollen.
Nach den sechs Monaten entscheiden die Mitglieder, ob und für wie lange sie das Team fortsetzen wollen. Die Erfahrung zeigt aber, so Ulrike Bergmann, dass sechs Monate bereits genügen, um mit den eigenen Berufszielen ein gutes Stück weit nach vorne zu kommen.

Die Sympathie entscheidet

Ein Erfolgsteam hat idealerweise vier bis sechs Mitglieder und es entsteht ausschließlich durch die Wahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer ein Erfolgsteam gründen möchte, sucht weitere Mitglieder aus seinem Bekanntenkreis, über Verbände und Vereinigungen oder auch über Annoncen. Wenn man überwiegend mit Freunden oder Bekannten zusammenarbeitet, besteht die Gefahr, dass gewohnte Rollen und Kompetenzverteilungen beibehalten und vielleicht alte Konfliktfelder in die Gruppe hineingetragen werden. Hingegen bietet eine Gruppe mit „Unbekannten“ auch immer die Chance zu neuem Verhalten und objektiverem Feedback, weil die Beziehungen – zumindest in der Anfangszeit – noch weitgehend neutral sind.

Grundsätzlich entscheidet immer die Sympathie. Ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Team miteinander arbeiten können, zeigt sich beim ersten Treffen. An dessen Ende steht die Vereinbarung der Teamregeln, des Commitments, die für die Laufzeit des Teams gelten.

Teams aus verschiedenen Branchen sind erfolgreicher

Die Erfahrung von Erfolgsteam-Coach Ulrike Bergmann haben gezeigt, dass gemischte Teams, also Gruppen von Menschen aus verschiedenen Berufsfeldern, effektiver sind. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Teammitglieder ermöglichen breitere Blickwinkel, von denen jedes Mitglied profitieren kann. Und, das Feedback ist oftmals prägnanter, weil es aus der Distanz des anderen Berufes kommt.

Der Nachteil gemischter Gruppen, der aber gleichzeitig auch wieder ein Vorteil ist, besteht darin, dass man den anderen seine Ziele und Strategien präzise erklären muss, um sie verständlich zu machen. Da in den Gruppenmeetings jedem Mitglied nur ein eng begrenzter Zeitrahmen für die Darstellung der Vorhaben zur Verfügung steht, ist man gezwungen, sich klar und überzeugend zu präsentieren. Eine Fähigkeit, die in der Akquise und für die Außenpräsentation einer Geschäftsidee nur von Vorteil sein kann. So kann man das Team als Übungsplattform nutzen.
Die grundsätzlichen Voraussetzungen für das Gelingen der Zusammenarbeit im Erfolgsteam, so Ulrike Bergmann, sind gegenseitiges Vertrauen, die Bereitschaft, Neues lernen zu wollen und eine klare Struktur der Arbeitstreffen.

Klare Strukturen und fester Zeitplan

Jedes Treffen folgt einem genauen zeitlichen Ablauf, der nur in Ausnahmefällen verändert werden sollte, etwa wenn dringliche Probleme oder wichtige Themen anstehen. Jede Sitzung umfasst drei Phasen, die eine klare Struktur geben und damit das Meeting überschaubar halten.

In der Einstiegsrunde berichten die Mitglieder, was sie seit dem letzten Meeting erreicht und welche Schritte sie unternommen haben (Hausaufgaben). Diese Berichte sind für alle Mitglieder interessant und hilfreich, weil aus den unterschiedlichen Wegen und Strategien auch Ideen für die eigene Zielerreichung entstehen können. Und ganz davon abgesehen, gibt es immer auch ein Gefühl der Befriedigung und steigert das Selbstvertrauen, wenn wieder ein Schritt geschafft ist und das eigene Ziel ein Stück näher rückt. Die erste Runde ist, wie alle weiteren Runden, zeitlich limitiert. Jedes Mitglied hat hier fünf Minuten zur Verfügung.

Die zweite Runde dient der Unterstützung und steht, so Ulrike Bergmann, unter dem Motto: „Was brauche ich für den nächsten Schritt auf dem Weg zu meinem Ziel?“ Jedes Teammitglied hat die Möglichkeit, die anderen um Unterstützung zu bitten. Die Möglichkeiten der Unterstützung sind nahezu unbegrenzt: Anregungen und Ideen für neue Schritte, Beratung zur Lösung von Widerständen und Bearbeitung von Problemen, Tipps und Informationen, interessante Kontakte, Strategievorschläge oder auch ein ausführliches Feedback, ein Probedurchlauf für ein wichtiges Gespräch oder ein Rollenspiel, um das eigene kommunikative Verhalten zu verbessern. Von dieser Runde profitieren alle, nicht nur das Mitglied, das gerade an der Reihe ist. Die Anregungen und Erfahrungen können von allen für die eigene Zielerreichung genutzt werden. Für diese Runde hat jedes Teammitglied 15 Minuten.

In der dritten Runde geht es um die „Hausaufgaben“, also die Schritte, die bis zur nächsten Sitzung bearbeitet werden sollen. Sie folgen der Frage: „Was will ich bis zum nächsten Treffen erreichen?“ Jedes Mitglied notiert seine persönliche Hausaufgabe schriftlich, während eine Person zusätzlich alle Vorhaben festhält und diese Notiz bis zur nächsten Sitzung an die anderen verteilt. Damit ist überprüfbar, welche Schritte begangen wurden und gleichzeitig haben alle einen Nachweis dafür, wie jeder einzelne vorankommt. Diese Runde dauert etwa zwei bis drei Minuten pro Person.

Treffpunkte

Als Treffpunkt eignet sich jeder Raum, der genügend Ruhe bietet und eine ansprechende Arbeitsatmosphäre hat, ob zu Hause, im Restaurant, in der Firma oder in der Lobby eines guten Hotels. Viele der bestehenden Erfolgsteams treffen sich im Wechsel in den Privatwohnungen der Teilnehmer.

»Das Networking ist nicht auf die Teamtreffen beschränkt«

Wie kann das Erfolgsteam bei der Existenzgründung helfen?
Beineke: Um eine selbständige berufliche Existenz zu gründen, braucht es natürlich ein gutes Konzept auf einer professionellen Grundlage. Der Weg ist im seltensten Fall geradlinig und eben, sondern gleicht wohl eher einem Labyrinth mit einigen Stolpersteinen. Die Unterstützung durch das private Umfeld ist immens wichtig und auch unbedingt hilfreich. Wenn es aber um berufliche Fragen und etwa Problemlösestrategien geht, ist die professionelle kollegiale Beratung zielführend. Der Austausch mit den Kolleginnen in meinem Erfolgsteam, die sich ja alle in vergleichbaren Situationen befinden, hat mir dabei sehr geholfen.

Wer gehört zu Ihrem Erfolgsteam?
Beineke: Meine Teamkolleginnen kommen aus so unterschiedlichen Berufen wie Sozialpädagogik, Atemtherapie und office management. Eine weitere Kollegin ist kaufmännische Angestellte, ich selbst bin Ethnologin. Das heißt, wir verfolgen alle dasselbe Ziel, die berufliche Selbständigkeit, gehen aber individuelle Wege dorthin und sind unterschiedlich weit auf unseren Wegen.

Welche Vorteile bieten die unterschiedlichen Blickwinkel?
Beineke: Die Vorgehensweisen und die Lösungsstrategien sind aufgrund der unterschiedlichen Berufe und Erfahrungen sehr verschieden, und genau darin liegen große Lernmöglichkeiten und neue Perspektiven. Ich habe viel von den Erfahrungen der anderen profitiert. Und manchmal ist es auch einfach gut, nach Widerständen und Niederlagen von den anderen Aufmunterung und neue Blickwinkel zu erfahren und andererseits, nach Erfolgen, diese mit dem Team zu feiern.

Gibt es weitere Vorteile?
Beineke: Das Erfolgsteam ist zudem ein erster Schritt des Networking. Bereits in der Einstiegsrunde bekam ich Kontakte und Informationen, die ich gut gebrauchen konnte. Das Networking ist zudem nicht auf die Teamtreffen beschränkt. Es ist immer möglich, die anderen Mitglieder auch außerhalb der Meetings anzurufen oder zu treffen, wenn es wichtig ist.
Bedeutsam war für mich außerdem, dass durch die regelmäßigen Treffen ein Orientierungsrahmen gegeben war. Dies half mir, mein eigenes Vorgehen zeitlich klar zu strukturieren und mich über die langen Monate der Vorarbeiten zur Firmengründung immer wieder zu motivieren. Zu jedem Treffen wird über die eigenen Fortschritte seit dem letzten Meeting berichtet. So entsteht ein sanfter Druck, ein Impuls, kontinuierlich an den eigenen Plänen zu arbeiten.

Wie stark ist der Gruppendruck?
Beineke: Es ist immer ein „Kann“ und nicht ein „Muss“. Das Motto der Erfolgsteams ist „Freiwilligkeit“ und „Eigenverantwortlichkeit“. Jedes Teammitglied steckt sich selbst die Ziele, bestimmt das eigene Tempo und stellt sich selbst bei jedem Treffen eine „Hausaufgabe“, die dann aber bis zum nächsten Mal zu bearbeiten ist. So eine Hausaufgabe kann ein Gespräch mit möglichen Kunden, der Besuch eines Kommunikationstrainings oder eines Seminars sein. Als Hausaufgabe kann man sich auch vornehmen, ein für die Zielerreichung relevantes Buch durchzulesen oder sich an schwierige Telefongespräche zu wagen.

Wie hat Sie Ihr Erfolgsteam konkret unterstützt?
Beineke: Ich ging mit meiner Idee der „Ghana Consulting“ in das erste Teamtreffen. Wir hatten in unseren Team Commitments der ersten Sitzung vereinbart, dass für die Präsentation des Konzeptes jedem Mitglied fünf Minuten zur Verfügung stehen. Schon allein die Erfahrung, mein Geschäftskonzept in der vorgegebenen knappen Zeit zu erklären, half mir, die Idee auf den Punkt zu bringen. Durch die Nachfragen wurde mir zusätzlich klar, welche Aspekte ich weiter konkretisieren musste, um dann auch in den Gesprächen mit zukünftigen Kunden erfolgreich zu sein. Und zusätzlich wurde erkennbar, welche Informationen und auch Materialien ich noch brauche, um mich bei Kunden effektiv zu positionieren. Mein Erfolgsteam hat mir beispielsweise dabei geholfen, die Kalkulation der Projektstundensätze im internationalen Marktvergleich zu erstellen.
Anfänglich tendierte ich dazu, die einzelnen Vorhaben, also meine Hausaufgaben, zu unkonkret oder zu umfangreich zu wählen. Im Gespräch merkte ich dann schnell, ob ich mich übernommen hatte oder die Schritte zu ungenau definiert waren. Nach einigen Meetings war es für mich ein Leichtes, Zeitplan und Arbeitspensum passend zu bestimmen. Überhaupt sind die regelmäßigen Berichte über das eigene Vorhaben eine sehr gute Übungsmöglichkeit. Das Feedback der anderen hilft, die Präsentation zu verbessern und damit schwindet auch das Gefühl der Unsicherheit. Gleichzeitig wuchs mein Selbstvertrauen, denn ich habe durch die Arbeit im Team erfahren, dass meine Ziele machbar sind.

Wie fällt Ihr Resümee aus?
Beineke: Die kollegiale Beratung im Erfolgsteam hat mir sehr geholfen, meine eigenen beruflichen Ziele klarer zu fassen und zu bearbeiten. Darüber hinaus waren die Teammeetings ein ideales Übungsfeld dafür, mein Consulting Projekt überzeugend zu präsentieren.
Wie in jedem anderen Arbeitsteam können auch im Erfolgsteam über die lange gemeinsame Zeit Beziehungskonflikte und Kompetenzrangeleien entstehen, was die Effektivität der Zusammenarbeit beeinflusst. Ich finde es deshalb gut, dass das Konzept der Erfolgsteams eine erste Arbeitsphase von sechs Monaten vorsieht. Unser Team ist nun am Ende dieses halben Jahres angekommen, und wir werden das Team beenden. Vielleicht suche ich mir ein neues Erfolgsteam für die nächste Phase des Starts meiner „Ghana Consulting“. In diesem Falle wäre mir wichtig, dass die Mitglieder aus Berufsfeldern kommen, die meiner Tätigkeit ähnlich sind. Ich erhoffe mir davon noch mehr zielgerichtete Synergien für mein eigenes Vorhaben, weil die Problemstellungen ähnlich sind.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die Arbeit in meinem Erfolgsteam einen großen Schub nach vorne brachte. Im Alleingang hätte ich meine Ziele wohl nicht so effektiv und kaum in dieser doch recht kurzen Zeit erreicht. Zudem war es ein gutes Gefühl und sehr motivierend von einer Gruppe derart breit unterstützt zu werden.

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Freelancing in Europe 2024 Report

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Trotz der unsicheren Wirtschaftslage in den letzten zwei Jahren entscheiden sich erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte langfristig für die Freiberuflichkeit. Alleine im Jahr 2023 registrierten sich 210.000 Freelancer*innen auf Malt, was zeigt, dass der Freelancing-Trend zunimmt.

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#2 Freelancer*innen streben genau wie Festangestellte nach Erfüllung in ihrer Arbeit

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#3 Freelancer*innen bilden sich kontinuierlich fort und qualifizieren sich stetig weiter

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Einsatz hybrider Teams aus Freelancer*innen und fest Angestellten

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#2 Beziehungen zwischen Freelancer*innen und Kund*innen basieren zunehmend auf langfristigen Kooperationen

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Alexandre Fretti, Co-CEO von Malt: Unsere europaweite Umfrage bestätigt, dass berufliche Kenntnisse heute wichtiger sind als der Status. In diesem Zusammenhang verschwimmen die Grenzen zwischen Freelancern und Festangestellten mit dem Aufkommen von hybriden Superteams immer mehr. Freelancer sind dank ihrer eigenen Ausbildung Spitzenkräfte und engagieren sich für ihre Kunden in gleicher Weise wie Festangestellte für ihr Unternehmen. Bei Malt sind wir davon überzeugt, dass diese beiden Welten zum Vorteil für alle uneingeschränkt nebeneinander bestehen werden."

Perrine Ferrault, Malls Chief Community Officer, fasst zusammen: "Freelancer sind nicht nur auf dem Vormarsch, sondern auch der Weg in die Zukunft. Die Frage, die sich Unternehmen jetzt stellen sollten, lautet nicht: 'Sollte ich mit Freelancern arbeiten?', sondern vielmehr: 'Wie kann ich mit Freelancern arbeiten und sie effizienter in mein Unternehmen integrieren?' Das ist die Zukunft der Arbeit:

Mecklenburg-Vorpommern als Standort für Gründer*innen: überraschende Fakten von der Ostseeküste

„Hier in MV wird angepackt. Das Netzwerk ist wesentlich direkter und enger verzahnt als in anderen deutschen Großstädten und Start-up-Hochburgen“, so Hanna Bachmann, Co-Founderin von hepster. Was noch alles dafür spricht, ein Unternehmen im Nordosten zu starten, liest du hier.

Berlin, Hamburg, München: Wer an deutsche Start-up-Hochburgen denkt, hat meist bestimmte Großstädte im Kopf. Mecklenburg-Vorpommern ist hingegen ein Standort, den bislang kaum jemand mit der Gründerszene in Verbindung bringt. Noch. Denn derzeit entwickelt sich hier ein dynamisches Start-up-Netzwerk, das eng verzahnt ist und kräftig für das Bundesland als Gründungsstandort wirbt. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich: Die Argumente sind gut. Vieles spricht dafür, ein Unternehmen im Nordosten zu starten.

Es muss nicht immer eine Metropole sein

Um den Titel „wichtigste Start-up-Metropole Deutschlands“ liefern sich Berlin und München seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen, so das Portal „Top 50 Start-ups“, welches die Gründungszahlen dokumentiert (Quelle). In der „Startup Heatmap Europe 2022“ (Quelle) wurde Berlin sogar zum besten Standort für Start-ups und junge Unternehmen in Europa gekürt. Trotz aller Popularität ist klar: Innovative Geschäftsideen entstehen nicht nur in den Hinterhöfen der Bundeshauptstadt oder beim Brainstorming in einem Münchner Biergarten. Gute Konzepte können auch außerhalb der Metropolregionen blühen – so etwa in Mecklenburg-Vorpommern (MV).

Ein hervorragendes Beispiel ist das Versicherungs-Start-up hepster mit Sitz in Rostock, das 2016 gegründet wurde, bereits Finanzierungen in Millionenhöhe einsammeln konnte und heute mit über 100 Mitarbeitern beachtliche Erfolge erzielt. Co-Founderin Hanna Bachmann erinnert sich noch gut an die Anfänge. „Als wir mit hepster 2016 gestartet sind, gab es noch eine größere Skepsis gegenüber innovativen Ideen“, so die Gründerin. Dies hat sich – auch dank des Engagements der Unternehmerin – mittlerweile geändert.

Breit aufgestelltes Netzwerk unterstützt junge Unternehmen

Bachmann und ihr Unternehmen hepster sind Teil einer bestens vernetzten Gründerszene in MV. Zum Netzwerk zählen eine Reihe weiterer innovativer Unternehmen wie die Karriereplattform NOVA Campus und das Digital-Health-Unternehmen GWA Hygiene. Hinzu kommen Institutionen wie das Digitale Innovationszentrum Rostock (DIZ), das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) der Uni Rostock, der Start-up-Verein Gründungswerft und WITENO, ein Anbieter von Büro-, Labor- und Produktionsflächen für Firmengründer. Somit existiert in Mecklenburg-Vorpommern eine nahtlose Kette von Akteuren, welche alle Start-up-relevanten Bereiche abdecken – von Schule und Uni über die Gründungsidee bis hin zur Umsetzung und Expansion.

Diese hervorragenden Bedingungen machen sich offensichtlich bezahlt. So konnten regionale Start-ups im nordöstlichen Bundesland alleine zwischen 2021 und 2022 ein Umsatzwachstum von 470 Prozent realisieren. Im selben Zeitraum wurden 462 neue Arbeitsplätze geschaffen und rund 69,2 Millionen Euro Finanzierungskapital akquiriert. Bemerkenswert ist auch, dass in keinem anderen Bundesland mehr Start-ups von Frauen gegründet werden als in Mecklenburg-Vorpommern.

hepster-Gründerin Hanna Bachmann: Vieles spricht für eine Gründung im Nordosten

„Hier in MV wird angepackt. Das Netzwerk in MV ist wesentlich direkter und enger verzahnt als in anderen deutschen Großstädten und Start-up-Hochburgen“, weiß Hanna Bachmann. Für junge Unternehmen sei es ein erheblicher Vorteil, dass sie sich in jeder Phase an verschiedenste Anlaufstellen und Ansprechpartner*innen wenden können. Auch die Politik sei mittlerweile aktiv, um die Rahmenbedingungen für neue Geschäftsmodelle weiter zu verbessern. Mit ACCELERATE:MV steht zudem ein passendes Förderprogramm für frühe Entwicklungsstadien zur Verfügung.

Die noch überschaubare Zahl an Start-ups ist laut Bachmann ein Vorteil. Sie habe dazu geführt, dass Unternehmen enger zusammengerückt sind. „Bei uns herrscht ein lebendiger Austausch, geprägt durch einen gemeinschaftlichen Geist“, so die InsurTech-Expertin. „Das Zusammenspiel von Wirtschaft und Institutionen macht deutlich: Mecklenburg-Vorpommern gestaltet seine Zukunft proaktiv“, so die Gründerin weiter. Die umfassende Kooperation sei darauf ausgerichtet, in MV ein „dynamisches Zentrum für Innovationen zu schaffen“.

Fazit: MV bietet neue, andere Perspektiven

Die Message von Hanna Bachmann und ihren vielen Netzwerkpartnern ist insgesamt eindeutig: Wer nach neuen Perspektiven in der deutschen Start-up-Landschaft sucht, wird in MV fündig. Denn wer hier gründen möchte, dem/der wird geholfen – in jeder Hinsicht und in jeder Phase.

Abseits von allen wirtschaftlichen Überlegungen gibt Hanna Bachmann zu bedenken: „Hier im Nordosten ist die Lebensqualität extrem hoch.“ Mecklenburg-Vorpommern sei ein wunderschönes Bundesland und Rostock eine der lebenswertesten Städte in ganz Europa. Letzteres ist im Übrigen sogar durch EU-Studien bestätigt (Quelle). Wer den Großstadttrubel schon einmal gegen eine Auszeit am einsamen Ostseestrand getauscht hat, weiß, wovon die Gründerin und Netzwerkerin spricht.

Schnell und einfach zur eigenen GmbH

Die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist für viele Gründer*innen die erste Wahl. Diese Schritte sind zu beachten, um rechtssicher eine GmbH zu gründen.

Die Gründung einer GmbH, kurz für Gesellschaft mit beschränkter Haftung, ist eine gern gewählte Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Die GmbH gewährt rechtliche Sicherheit durch die Haftungsbeschränkung und ist ein starkes Signal an Geschäftspartner*innen und Kund*innen hinsichtlich der Seriosität eines Unternehmens.

GmbH Gründung beauftragen

Der Gründungsprozess einer GmbH ist insbesondere für Erstgründer*innen, komplex und zeitaufwendig. Doch dank der Digitalisierung und neuer Plattformen ist es heute möglich, schnell und einfach zur eigenen GmbH zu kommen. Eine GmbH online gründen ist ein zeitsparender und sicherer Weg.

Diesen Service nutzen nicht nur Erstgründer*innen, sondern auch erfahrene Geschäftsleute gerne, weil sie selbst bereits erfahren haben, wie umfangreich und zeitraubend die zu erledigenden Formalitäten sind. Sie wissen zudem um das Risiko, einen Fehler zu machen, Informationen auf Formularen versehentlich zu überlesen oder gar zentrale Schritte verspätet zu gehen. Das zieht die Gründungsformalitäten in die Länge. Sie wissen zu schätzen, dass erfahrene Notar*innen und Rechtsanwält*innen den Prozess rechtssicher vorbereiten und sie aktiv am Kerngeschäft arbeiten können.

Die Gründung umfasst mehrere Schritte, darunter die Erstellung eines Gesellschaftsvertrags, die notarielle Beurkundung und die Eintragung ins Handelsregister.  Alle erforderlichen Unterlagen sind mit den notwendigen Informationen zur rechten Zeit verfügbar und der Gründungsprozess ist innerhalb weniger Wochen erledigt. Für die Gründer*innen bleiben nur wenige To-do‘s übrig, wie zum Beispiel:

  • Dokumente unterschreiben
  • Notartermin in der Nähe wahrnehmen
  • Geschäftskonto eröffnen und Stammkapital einzahlen

Der Weg zur eigenen GmbH

Wie schon angesprochen, ist die Gründung einer GmbH mit mehreren Behördengängen und einem hohen Zeitaufwand verbunden. Heute ermöglichen digitale Lösungen und spezialisierte Services eine deutlich vereinfachte und beschleunigte Abwicklung. Die Gründung einer GmbH in Deutschland ist ein mehrstufiger Prozess, der sorgfältige Planung und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erfordert.

Eine Aufgabe, die bei Existenzgründer*innen oft auf der To-do-Liste steht, ist ein fundierter Businessplan. Er dient als Leitfaden für die strategische Ausrichtung und operative Umsetzung des Geschäftsvorhabens und kann außerdem wichtig werden, sofern potenzielle Investoren oder Finanzierungspartner überzeugt werden sollen. Gleichwohl ist er nicht zwingend erforderlich. Was aber in jedem Fall erfolgen muss, sind diese Schritte:

1. Wahl der Gesellschafter und Geschäftsführer
Die Auswahl der Personen, die als Gesellschafter
und Geschäftsführer agieren, legt den Grundstein für die zukünftige Unternehmensführung. Während Gesellschafter das Kapital bereitstellen und grundlegende Entscheidungen treffen, sind Geschäftsführer für die tägliche Leitung und operative Geschäftsführung verantwortlich. Eine klare Aufgabenverteilung und die Wahl vertrauenswürdiger Personen sind hierbei entscheidend.

2. Festlegung des Stammkapitals
Das Stammkapital bildet das finanzielle Rückgrat der GmbH und muss mindestens 25.000 Euro betragen, davon sind gemäß
§ 7 Absatz 2 GmbH-Gesetz mindestens 50 % einzuzahlen. Bevor die Gründung angestoßen wird, sollte die Finanzierung geklärt sein, ebenso die Verteilung der Anteile an die Gesellschafter.

3. Erstellung des Gesellschaftsvertrags
Der Gesellschaftsvertrag ist das zentrale Dokument einer GmbH und definiert die internen Verhältnisse und Regelungen. Zu den wesentlichen Informationen im Gesellschaftsvertrag gehören die Anteilsverteilung und die Übernahme der Geschäftsführung. Die Gesellschafterliste wird beim Amtsgericht eingereicht, ebenso die Daten der Geschäftsführer*in.

4. Notarielle Beurkundung
Sobald die Gründungsurkunde notariell beglaubigt ist, wird die GmbH rechtlich wirksam. Die formale Beurkundung stellt sicher, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind und die Identität der Gründungsmitglieder geprüft wurde. Das Notariat reicht die Beurkundung beim Handelsregister ein. Dieser Akt zieht eine Reihe von Verpflichtungen nach sich. Dazu gehören etwa die Aufstellung einer Anfangsbilanz, die Erstellung einer ordnungsgemäßen Buchführung inklusive der Aufstellung von Bilanzen sowie weitere steuerliche und handelsrechtliche Verpflichtungen.

5. Eröffnung eines Geschäftskontos
Ein Geschäftskonto ist unerlässlich für die finanzielle Transparenz und Professionalität. Es trennt Geschäfts- von Privatfinanzen und erleichtert die Buchführung und Finanzverwaltung. Bis die Eintragung ins Handelsregister abgeschlossen ist, führen Banken den Zusatz “i. G.” auf den Kontoauszügen, was kurz für “in Gründung” bedeutet. Ist die Eintragung offiziell erfolgt, legen Gründer*innen den Handelsregisterauszug bei der Bank vor, die den Zusatz dann herausnimmt.

6. Eintragung ins Handelsregister
Die Eintragung der GmbH ins Handelsregister ist der formale Abschluss der Gründungsphase. Sie macht die GmbH als juristische Person offiziell und sorgt für Rechtssicherheit im Geschäftsverkehr. Die Eintragung erfolgt nach Überprüfung der Unterlagen durch das Registergericht.

7. Gewerbeanmeldung
Mit der Eintragung ins Handelsregister ist die GmbH zur Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit berechtigt, muss jedoch noch beim Gewerbeamt angemeldet werden. Diese Anmeldung ist für die Aufnahme von gewerblichen Tätigkeiten mit operativen Geschäften in Deutschland zwingend erforderlich.

8. Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft
Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung schützt die Berufsgenossenschaft Mitarbeiter im Falle von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten. Die Anmeldung ist Pflicht für jedes Unternehmen und sollte unmittelbar nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgen.

9. Anmeldung beim Finanzamt
Das Finanzamt wird in der Regel vom Gewerbeamt über die Anmeldung informiert, doch um die steuerliche Erfassung zu beschleunigen, können Gründer*innen aktiv auf das Finanzamt zugehen und die GmbH mit dem sogenannten
Fragebogen zur steuerlichen Erfassung selbst anmelden. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, auf deren Basis das Finanzamt die steuerlichen Pflichten der GmbH ermittelt.

GmbH zur Vermögensverwaltung?

Eine GmbH muss nicht zwangsläufig ein operatives Geschäft im herkömmlichen Sinne betreiben. Ihr Geschäftszweck kann auch auf andere Aktivitäten ausgerichtet werden.

Ein überlegenswerter Ansatz kann sein, sie als Instrument zur Vermögensverwaltung einzusetzen, weil die GmbH im Vergleich zur Privatperson steuerlich anders behandelt wird. Wer vorausschauend plant und umsichtig vorgeht, kann die GmbH verwenden, um Vermögen aufzubauen und zu verwalten.  Die Flexibilität der GmbH ermöglicht es, in eine Vielzahl von Anlageklassen zu investieren, sei es in Aktien, Termingeschäfte, Immobilien, Venture-Capital-Fonds oder durch die Bildung einer Holding-Struktur.

Der entscheidende Vorteil einer solchen Vermögensverwaltungs-GmbH liegt in der klaren Trennung zwischen privatem und geschäftlichem Vermögen. Dies bietet, wie erwähnt, besondere steuerliche Optimierungsmöglichkeiten. Doch darüber hinaus entfaltet das Konstrukt mit der GmbH einen Schutzschirm, der das Privatvermögen absichert, etwas vor geschäftlichen Risiken. Zudem ermöglicht die Rechtsform der GmbH eine professionelle und strukturierte Verwaltung des investierten Kapitals. Die Gründung einer Vermögensverwaltungs-GmbH kann somit eine strategische Entscheidung sein, um Vermögen zielgerichtet und unter Ausnutzung rechtlicher sowie steuerlicher Rahmenbedingungen aufzubauen und zu verwalten.

Empfehlenswert ist die Zusammenarbeit mit einer Steuerberater*in, die die gesamte steuerliche Situation der Gründer*in beurteilen und zu individuell sinnvollen Strategien raten kann.

Welche Behördenwege und Anmeldeschritte bei der Gründung eines Start-ups erforderlich sind

Die Gründung eines Start-ups ist ein bedeutender Schritt für angehende Unternehmer und kann sich langfristig auszahlen. Hierbei gilt es allerdings gewisse bürokratische Hindernisse zu überwinden, um keine Fehler bei den Behördengängen und der Anmeldung zu machen.

Die Rechtsform als wichtige Grundlage jedes Unternehmens

Der wohl wichtigste Schritt, den Unternehmer bei Gründung eines Start-ups gehen müssen, ist die Wahl einer geeigneten Rechtsform. Grundsätzlich stehen in Deutschland verschiedene Rechtsformen zur Verfügung, die jeweils gewisse Vor- und Nachteile mit sich bringen. Welche Rechtsform am besten für das eigene Unternehmen geeignet ist, hängt hauptsächlich von den eigenen Anforderungen ab. Da die Entscheidung für eine bestimmte Rechtsform große Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens haben kann, sollten Gründer über die Inanspruchnahme einer Beratung von einem kompetenten Unternehmensberater oder Rechtsanwalt nachdenken.

Die Anmeldung eines Gewerbes

Nach der Wahl einer passenden Rechtsform für das zu gründende Unternehmen erfolgt die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt. In Deutschland ist die Anmeldung eines Gewerbes vom Gesetzgeber vorgeschrieben, sodass Gründer diesen Schritt nicht überspringen können. Die Gebühren fallen je nach Gemeinde und Art des Gewerbes unterschiedlich hoch aus, sind in der Regel aber vernachlässigbar. Gründer können mit zu zahlenden Gebühren in Höhe von etwa 20 bis 60 Euro rechnen. Im Rahmen der Gewerbeanmeldung werden bestimmte Informationen über das Unternehmen, die Gründer sowie den geplanten Tätigkeitsbereich erfasst.

Die Steuernummer

Auch Start-ups und kleine Unternehmen sind dazu verpflichtet, Steuern an das zuständige Finanzamt abzuführen. Hierfür wird eine Steuernummer benötigt. Gründer können sie beim Finanzamt zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit beantragen. Dafür müssen sie den sogenannten „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ ausfüllen, welcher dem Finanzamt umfangreiche Informationen über das Gewerbe vermittelt. Mithilfe dieser Nummer können Start-ups alle steuerlichen Angelegenheiten richten. Sie ist erforderlich, um Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für den Betrieb abzuführen. Dabei können sich besonders kleine Unternehmen unter Umständen von der Umsatzsteuer befreien lassen, indem sie die Kleinunternehmerreglung in Anspruch nehmen. Hierfür darf der Umsatz bestimmte Grenzen aber nicht überschreiten, sodass die meisten Start-ups nicht von dieser Regelung profitieren können und somit die Umsatzsteuer berechnen und ans zuständige Finanzamt abführen müssen.

Mitgliedschaft in der IHK

Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) handelt es sich um eine zentrale Anlaufstelle für viele Existenzgründer. In Deutschland ist eine Mitgliedschaft bei der IHK für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben, wenn diese in einer bestimmten Branche operieren. Zu den Bereichen, die eine Zwangsmitgliedschaft verursachen, zählen:

  • Handel
  • Industrie
  • Dienstleistungen

Wenn sich Start-ups beim zuständigen Gewerbeamt anmelden, werden sie bei Erfüllung der Voraussetzungen automatisch Mitglied bei der IHK. Die Mitgliedschaft führt zu gewissen Pflichten, wie der Zahlung eines Beitrags, die Einreichung von statistischen Meldungen sowie der Teilnahme an Prüfungen der IHK. Die IHK-Mitgliedschaft bringt neben den Pflichten allerdings auch Vorteile mit sich. Ein Vorteil besteht darin, dass Start-ups eine Plattform für den Austausch von Know-how und Erfahrungen geboten wird. Gründer können wertvolle Kontakte sammeln, indem sie an Workshops, Netzwerktreffen und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Auf diese Weise können sie nicht nur von den Erfahrungen anderer Gründer profitieren, sondern auch potenzielle Investoren und Kooperationspartner kennenlernen. Dies kann sich positiv auf den Erfolg von noch jungen Unternehmen auswirken und weiteres Wachstum verursachen. Da sich Start-ups oft mit rechtlichen Fragestellungen und der Beantragung von Fördermitteln auseinandersetzen müssen, bietet die IHK Berater und Fachexperten in den jeweiligen Bereichen, die hier unterstützen können. Das ist vor allem dann von großem Vorteil, wenn das Geschäftsmodell komplex ausfällt, sodass entsprechende rechtliche Herausforderungen entstehen, die ohne Experten nur schwer zu bewältigen wären.

Die Handelsregisternummer als Visitenkarte des Betriebs

Die Handelsregisternummer kann man sich als eine Art Visitenkarte für Unternehmen vorstellen, da sie unter anderem als Identifikationsmerkmal fungiert. Diese Nummer wird Unternehmen im Handelsregister zugewiesen. Dabei erfüllt die Vergabe der Handelsregisternummer nicht nur interne Verwaltungszwecke, sondern gibt im Rahmen des Handelsregistereintrags öffentlich Auskunft über Unternehmensinformationen. Zu diesen zählen:

  • Rechtsform
  • Sitz des Unternehmens
  • Gegenstand der Firma

Dementsprechend bietet die Nummer Zugang zu einer zentralen Informationsquelle über das jeweilige Unternehmen, die Kunden, Behörden und Geschäftspartner nutzen können, um sich einen Überblick zu verschaffen. Um die Handelsregisternummer zu erhalten, müssen die Gründer ihr Unternehmen im Handelsregister anmelden. Bei gewissen Rechtsformen ist dieser Schritt gesetzlich vorgeschrieben, wie bei einer AG oder einer GmbH. Im Rahmen der Anmeldung müssen die erforderlichen Unterlagen samt notariell beglaubigten Gesellschaftsvertrag beim zuständigen Amtsgericht eingereicht werden.

Start-up-Know-how, Teil 3: Dunkle Wolken am Himmel – die Geschäftsidee kommt in die Krise

In drei Artikeln stellen wir die Entwicklung einer Gesellschaft von ihrer Gründung, den „fetten Jahren“ bis hin zu einer möglichen Unternehmenskrise vor. Für Gesellschafter und Geschäftsführer sollen Anforderungen und Risiken beleuchtet werden. Der abschließende dritte Teil widmet sich den Herausforderungen und (Haftungs-)Risiken in der Unternehmenskrise und im Insolvenzverfahren.

Bitte beachten: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit bzw. Verständlichkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Es hätte alles so schön weiter gehen können: von einer wegweisenden Start-up-Idee konnten Investoren überzeugt werden, die Produktentwicklung schritt voran – doch dann das: Corona, der Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel und schließlich noch die Zinswende. Meilensteine für die Auszahlung der nächsten Tranche werden nicht erreicht. Das Geld der Investoren sitzt nicht mehr so locker – die weitere Finanzierung der Entwicklung ist nicht mehr gesichert. Oder betrachten wir ein bereits etabliertes Unternehmen, das durch die vorgenannten Aspekte in die Schieflage gerät. Was ist zu tun? Welche Risiken bestehen für die Unternehmensleiter?

Krisenfrüherkennung

In der Regel fällt eine Unternehmenskrise nicht vom Himmel und wird auch nur selten durch ein singuläres Ereignis, einen sogenannten exogenen Schock, ausgelöst. Regelmäßig zeichnet sich die Krise bereits im Vorfeld ab. Und je früher der Geschäftsleiter diese erkennt, umso größer sind die Handlungsspielräume und die Chancen einer Sanierung.

Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und mit dem am 01.01.2021 in Kraft getretenen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) die Mitglieder der Geschäftsführung haftungsbeschränkter Unternehmen wie etwa der GmbH verpflichtet, fortlaufend die Entwicklung, welche den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnte, zu überwachen und nötigenfalls geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Verstöße, die zu einem Schaden führen, können den Geschäftsleiter schadensersatzpflichtig machen. Der Unternehmer muss also künftige Risiken erkennen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit abschätzen und den notwendigen Präventionsaufwand in ein angemessenes bzw. angepasstes Verhältnis setzen, ohne dabei die Höhe eines möglichen Schadens aus den Augen zu verlieren. Hilfestellungen – gerade für kleine und mittelständische Unternehmen – bieten die auf der Seite des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) veröffentlichten Checklisten zur Etablierung eines Krisenfrüherkennungssystems.

Eintritt von Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung

Wenden wir uns nun dem Zeitpunkt des Eintritts der Krise zu. Sobald ein haftungsbeschränktes Unternehmen wie etwa die GmbH, die UG oder die GmbH & Co KG und die AG zahlungsunfähig oder überschuldet sind, ist die Geschäftsleitung verpflichtet, unverzüglich, d.h. ohne schuldhaftes Zögern, einen Insolvenzantrag zu stellen. Zahlungsunfähigkeit bedeutet, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, seine wesentlichen fälligen Verbindlichkeiten im Zeitpunkt der Fälligkeit zu berichtigen. Ist dies der Fall, muss spätestens nach drei Wochen ein Insolvenzantrag gestellt werden. Die Frist darf aber nur dann ausgeschöpft werden, wenn die Aussicht der Beseitigung der Zahlungsunfähigkeit innerhalb der Dreiwochen-Frist besteht.

Die Überschuldung hingegen, bei der das Aktivvermögen der Gesellschaft die Passiva nicht unterschreiten darf, löst eine Antragspflicht nach spätestens sechs Wochen aus. Eine Antragspflicht besteht in diesem Fall allerdings nicht, wenn es eine sogenannte positive Fortbestehensprognose gibt. Diese ist dann gegeben, wenn die Fortführung des Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten überwiegend wahrscheinlich ist. Und damit schließt sich der Kreis: Die Unternehmensfortführung kann nur dann überwiegend wahrscheinlich sein, wenn für diese Phase ausreichend Liquidität vorhanden ist. Wichtig zu wissen: Die Fristen beginnen mit dem objektiven Eintritt der Insolvenzreife unabhängig davon, ob der Geschäftsführer Kenntnis davon hat.

Versäumt der Geschäftsleiter einer haftungsbeschränkten Gesellschaft es, rechtzeitig einen Antrag zu stellen, droht die persönliche Haftung. Durch das StaRuG ist mit § 15 b Insolvenzordnung (InsO) die persönliche Haftung des Geschäftsleiters nun für alle haftungsgeschränkten Gesellschaften einheitlich normiert. Sind die Antragsfristen verstrichen, gelten die Zahlungen in der Regel nicht mehr als mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsleiters vereinbar und lösen für jeden einzelnen Betrag eine persönliche Haftung aus. Begrenzt ist die Haftung auf den tatsächlichen Schaden, der durch die Zahlungen entstanden ist. Schwierig ist allerdings, dass der Geschäftsleiter einen etwaig geringeren Gesamtschaden beweisen muss.

Für steuerrechtliche Zahlungsverpflichtungen gibt ein eine Spezialregelung. Bleiben geschuldete Zahlungen an die Finanzverwaltung bei Fälligkeit aus, entsteht eine persönliche Haftung des Geschäftsführers nach § 64 Abgabenordnung (AO). Wird der Insolvenzantrag vom Geschäftsleiter rechtzeitig gestellt, so ist im Zeitraum zwischen dem Eintritt der Insolvenzreife und der Entscheidung des Insolvenzgerichts über die Verfahrenseröffnung die Pflicht zur Abführung von Steuern temporär ausgesetzt. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass der Geschäftsleiter, nachdem er einen Insolvenzantragstellung gestellt hat, aus dem Gesellschaftsvermögen keine Steuerzahlungen mehr leisten darf, ansonsten macht er sich gegenüber der Gläubigergemeinschaft im Insolvenzverfahren schadensersatzpflichtig. Hat der Geschäftsleiter jedoch den Zeitpunkt der Antragsstellung versäumt, haftet er in jedem Fall für die Steuerverbindlichkeiten: Zahlt er diese aus dem Gesellschaftsvermögen, ist er unter dem Aspekt der Masseschmälerung zur Erstattung an die Masse verpflichtet. Zahlt er sie nicht, haftet er gemäß §§ 69, 34 AO gegenüber der Finanzverwaltung.

Beschäftigt das Unternehmen Mitarbeiter, kommt ein weiteres Haftungsrisiko hinzu. Bekanntlich ist es strafbewehrt, wenn Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung nicht abgeführt werden (§ 266 a Strafgesetzbuch (StGB)). Eine den Steuerverbindlichkeiten vergleichbare Regelung wurde mit der Änderung der InsO nicht geschaffen. Es gelten also die allgemeinen Regeln: Solange die Frist zur Insolvenzantragstellung nicht abgelaufen ist, dürfen und müssen die Sozialversicherungsbeiträge geleistet werden, um eine persönliche Haftung zu vermeiden. Ist die Frist versäumt, droht die persönliche Haftung.

Sonderform der Insolvenz: die Eigenverwaltung

Als Sonderform der Verfahrensabwicklung kennt die Insolvenzordnung die Eigenverwaltung, ein von größeren Unternehmen häufig genutztes Instrument, bei dem die Restrukturierung in der Regel durch einen Insolvenzplan erfolgt. In der Eigenverwaltung hat die Geschäftsführung die wesentlichen Unternehmensentscheidungen sowie die Verwaltung der Insolvenzmasse weiterhin in der Hand, unterstützt durch insolvenzrechtliche Berater. Lediglich zur Prüfung, ob die Eigenverwaltung Nachteile für die Gläubigergesamtheit bringt, wird ein vom Gericht bestellter (vorläufiger) Sachwalter zur Seite gestellt. Während der Eigenverwaltung ist der Geschäftsleiter allen Beteiligten zum Schadensersatz verpflichtet, wenn er schuldhaft seine insolvenzspezifischen Pflichten verletzt. Auch verbotswidrige Zahlungen in der Eigenverwaltung fallen unter diese Regelung.

Vorgehen bei knapper Liquidität

Bei finanziellen Engpässen empfiehlt es sich immer, zeitnah Kontakt mit den Gläubigern aufzunehmen und eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Der Geschäftspartner wird bei einer offenen Kommunikation hierzu häufig bereit sein. Durch die Ratenzahlungsvereinbarung, die zu Beweiszwecken immer schriftlich dokumentiert werden sollte, werden die Fälligkeiten geändert. Dies kann für die Feststellung der Frage der Zahlungsunfähigkeit entscheiden sein. So gewinnt das Unternehmen Zeit, Restrukturierungsmaßnahmen zu ergreifen und die Krise hoffentlich zu überwinden.

Neues Instrument: der Restrukturierungsplan

Ein Instrument kann dabei der durch das StaRuG neu geschaffene Restrukturierungsplan sein, ein Instrument zur finanzwirtschaftlichen Restrukturierung. Anwendung findet er bei lediglich drohender Zahlungsunfähigkeit, d.h. wenn ein Unternehmen die fälligen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig erfüllen kann, sich eine Verschlechterung in den kommenden 24 Monaten allerdings bereits abzeichnet. Mit einem Restrukturierungsplan kann dann ein Vergleich mit ausgewählten Gläubigern, ähnlich einem Insolvenzplan, verhandelt werden.

Allerdings sind damit auch neue, sanktionsbewehrte Pflichten des Geschäftsleiters verbunden. So ist dieser verpflichtet, die Restrukturierungssache mit der Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters im Interesse der Gläubigergemeinschaft zu betreiben. Verstöße lösen eine Haftung aus.

Da der Eintritt ins Restrukturierungsverfahren nur bei drohender Zahlungsunfähigkeit möglich ist, muss der Geschäftsführer den Eintritt eines Insolvenzgrundes dem Restrukturierungsgericht unverzüglich anzeigen. Verstöße können mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafen geahndet werden. Im worst case kann ein Verstoß auch eine Außenhaftung des Geschäftsleiters gegenüber den Gläubigern auslösen.

Rechtzeitig fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen

Die Haftungsrisiken für die Unternehmensverantwortlichen in der Krise sind vielfältig. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig Experten zu Rate zu ziehen.

Beratungsangebote für alle wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorische Fragen können auch durch Zuschüsse etwa des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden, solange es sich nicht um überwiegend steuer- oder rechtsberatende Themen handelt. Informationen dazu finden sich hier.

Um es mit Max Frisch zu sagen: „Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“

Die Autorin Marion Gutheil ist Rechtsanwältin, Fachanwältin für Insolvenz- und Sanierungsrecht sowie Mediatorin bei der Mönig Wirtschaftskanzlei, Düsseldorf

Selbständig machen in der Pflege

Wie sich zwischen Personalmangel und demografischem Wandel eine erfolgreiche Existenz in der Pflege aufbauen lässt.

Wer auf der Suche nach einer Branche mit großem Zukunftspotenzial ist, kommt aktuell an der Pflege nicht vorbei. Denn auf der einen Seite sorgt der demografische Wandel dafür, dass Deutschland immer älter wird und somit auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen immer stärker ansteigt. Schon heute sind es laut Statistischem Bundesamt etwa 4,1 Millionen Menschen. Auf der anderen Seite macht sich jedoch auch der Mangel an Fachpersonal deutlich bemerkbar: Etwa 3,3 Millionen Pflegebedürftige werden zu Hause versorgt – meist von ihren Angehörigen, da ausreichend Heimplätze gar nicht existieren. Da die Bevölkerung nicht nur immer älter wird, sondern gleichzeitig auch viele Pflegekräfte in den kommenden Jahren in Rente gehen werden, wird sich dieser Fachkräftemangel in Zukunft drastisch verstärken. Eine lukrative Branche mit einem Personalproblem – welche Möglichkeit gibt es für Gründer*innen, hier ihren Platz zu finden?

Optionen für Quereinsteiger*innen

Dass es sich bei der Pflege um eine lukrative Branche handelt, ist unumstritten: 44,4 Milliarden Euro – diese Bruttowertschöpfung wurde 2020 laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen erzielt. Die Unternehmensberatung Roland Berger geht sogar davon aus, dass es 2030 bereits 84 Milliarden Euro sein werden. Doch wer nun direkt sein eigenes Pflegeunternehmen gründen möchte, sollte sich der Einstiegshürden bewusst werden. Quereinsteiger*innen haben in der Pflegebranche in der Regel zwei Möglichkeiten: Sie gründen entweder einen ambulanten Pflegedienst oder eine Vermittlungsagentur für sogenannte 24-Stunden-Betreuungskräfte. Während ambulante Pflegekräfte Pflegebedürftige je nach Bedarf mehrmals pro Woche oder am Tag besuchen, ziehen bei der 24-Stunden-Pflege oftmals osteuropäische Betreuungskräfte für einige Wochen komplett bei den Pflegebedürftigen ein. Bei den ambulanten Pflegediensten sind die Rahmenbedingungen für eine Gründung aktuell allerdings alles andere als optimal: Selbständige spüren den Fachkräftemangel bei diesem Pflegemodell mit aller Wucht, oftmals suchen sie monatelang vergeblich nach examiniertem Personal. Selbst die etablierten Pflegedienstleister*innen am Markt können die große Nachfrage aktuell nicht mehr bedienen und müssen Kund*innen ablehnen, da ihnen zu wenig Fachpersonal zur Verfügung steht. Auch die Gewinnmarge ist begrenzt. Denn Pflegedienste werden nach Gebührenordnung vergütet – eine freie Preisgestaltung ist somit nicht möglich.

Anders sieht es bei Vermittlungsagenturen für die sogenannte 24-Stunden-Pflege aus. Hier wird das Personal in Osteuropa und nicht in Deutschland rekrutiert. Aufgrund der besseren Bezahlung entscheiden sich viele Osteuropäer*innen dafür, ihre Heimatländer zu verlassen, um einige Monate in Deutschland zu arbeiten. Derzeit gehen weit über 300.000 solcher Arbeitskräfte dieser Form der Beschäftigung nach.  Auch bei der Preisgestaltung haben Gründer*innen deutlich mehr Freiraum: Da sie sich an keine Gebührenordnung halten müssen, können sie ihre Preise frei gestalten. Üblich sind in der Regel mehrere hundert Euro Marge, die pro Kund*in und Monat fortlaufend generiert werden.

Gründen via Franchise

Die meisten Gründer*innen machen sich inzwischen über ein Franchisesystem eines bereits am Markt etablierten Players in der Pflegebranche selbständig. Auf diese Weise lässt sich der bürokratische Aufwand, der mit einer Gründung einhergeht, stark minimieren. Insbesondere bei der Vermittlung von osteuropäischen Betreuungskräften braucht es zudem eine gute Netzwerkstruktur – beispielsweise die richtigen Ansprechpartner*innen im Ausland, um das Personal zu beschaffen. Hier profitieren Gründer*innen enorm, wenn sie sich einem bereits funktionierenden Geschäftskonzept anschließen. Allerdings sollten Interessent*innen unbedingt auf die Seriosität des Franchisegebenden achten. Als grenzübergreifende Dienstleistung, bei der die Betreuungskraft zudem noch im Haushalt des Pflegebedürftigen lebt, lauern hier einige juristische Fallstricke, vor denen es nicht nur sich selbst, sondern auch die zukünftigen Kund*innen zu schützen gilt.

Da die 24-Stunden-Pflege gesetzlich noch größtenteils

unreguliert ist, unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter*innen am Markt ganz erheblich in ihrer Qualität und setzen ihre Kund*innen nicht selten einem enormen juristischen Risiko aus. Um einheitliche Qualitätsstandards für die Betreuung in häuslicher Umgebung (BihG) zu schaffen, wurde 2021 die Zertifizierung nach DIN SPEC 33454 erarbeitet. Sie ist das einzige Gütesiegel, das aktuell sicherstellt, dass ein(e) Vermittler*in für Betreuungskräfte aus dem EU-Ausland nach gängigen Qualitätskriterien, transparent und im Sinne des Verbraucher*innenschutzes arbeitet. Für eine weitere Einordnung der Seriosität können sich Gründer*innen auch an der Stiftung Warentest orientieren, die ebenfalls Anbieter*innen evaluiert und die Ergebnisse veröffentlicht – letztmalig im Mai 2017.

Langfristige Unterstützung

Neben der Einhaltung zahlreicher juristischer Grundlagen und Rahmenbedingungen sollte für Gründer*innen bei der Wahl eines/einer Franchiseanbieter*in selbstverständlich auch im Vordergrund stehen, wie viel Unterstützung sie während des Gründungsprozesses und im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit erhalten. Zu einer erfolgreichen Franchisekooperation gehört mehr als nur die reine Zahlung einer Franchisegebühr. Gründer*innen können durchaus erwarten, dass sie bei allen wichtigen Schritten unterstützt werden – und das nicht nur am Anfang. Regelmäßige Schulungen und feste Ansprechpartner*innen für Rückfragen im Mutterunternehmen sollten Standard sein. Auch ein umfangreiches Franchisehandbuch sollte zur Verfügung gestellt werden, in dem Gründer*innen sämtliche Betriebsabläufe und Standards jederzeit nachlesen können.

Die Bekanntheit des Unternehmens stellt ebenfalls ein wichtiges Kriterium dar. Ist das Unternehmen bereits als erfolgreiche Marke etabliert und haben sich bestehende Standorte schon einen guten Ruf erarbeitet, profitieren davon auch Neueinsteiger*innen – insbesondere in der Pflegebranche, in der die Auswahl des/der richtigen Anbieter*in oftmals mit vielen Emotionen verbunden ist, weil sich Angehörige nur das Beste für ihre pflegebedürftigen Verwandten wünschen. Beim Stichwort „Standorte“ spielt selbstverständlich auch der Gebietsschutz eine wichtige Rolle. Damit sich zwei Franchisenehmer*innen eines Unternehmens nicht in derselben Region Konkurrenz machen, sollte dieser immer schriftlich zugesichert werden. Um sich juristisch abzusichern, sollte der gesamte Franchisevertrag vor der Unterzeichnung außerdem gründlich von einem Anwalt bzw. einer Anwältin geprüft werden.

Job mit Herz

Bevor Interessent*innen sich in die Selbständigkeit in der Pflegebranche stürzen, sollten sie allerdings in sich hineinhorchen, ob diese Art der Tätigkeit zu ihnen passt. Ein(e) Vermittler*in von Betreuungskräften hat deutlich mehr Aufgaben, als Informationen und Personalvorschläge von A nach B zu versenden. Er/sie muss Interessent*innen beispielsweise genau über den Leistungsumfang und die Grenzen der Betreuungsform sowie über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und eine umfangreiche Begleitung seiner/ihrer Kund*innen sicherstellen. Auch wenn man als Quereinsteiger*in selbst nicht die Betreuung der Pflegebedürftigen übernimmt, sollte die soziale Komponente des Jobs nicht unterschätzt werden.

Wer Freude am Umgang mit Menschen hat, ein sicheres Auftreten und gute Verkaufsfähigkeiten besitzt, hat in dieser Branche jedoch gute Chancen. Im Kontakt mit Kund*innen sind außerdem Umsichtigkeit, Empathie und Freundlichkeit sowie ein kühler Kopf in herausfordernden Situationen hilfreich. Wer sich eine sinnstiftende Tätigkeit wünscht und das Leben von Pflegebedürftigen aktiv verbessern möchte, sollte den Schritt in diese Form der Selbständigkeit wagen. Allerdings sollte er/sie sich auch darüber bewusst sein, dass mit dem Job eine gewisse Verantwortung einhergeht.

Der Autor Markus Küffel ist Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH

Studienbegleitend eine Firma gründen – Doppelbelastung meistern

Auch während man die Universität besucht, kann man bereits gründen und im besten Fall schon das erste Geld verdienen. Wertvolle Tipps und To do’s.

Viele Studierenden träumen davon, ihr eigener Chef zu sein. Darauf muss man nicht bis zum Ende des Studiums warten. Auch während man die Universität besucht, kann man bereits gründen und im besten Fall schon das erste Geld verdienen. Zeitgleich zu studieren, eine Firma aufzubauen und ein Sozialleben zu führen, ist aber kein leichter Balanceakt. Kann man diese Doppelbelastung tragen und was kann dabei unterstützen?

Im Studium gründen: Herzensprojekt vs. Stress

Eins ist klar. Das Gründen einer Firma im Studium muss gut überlegt sein. Auch ohne anderweitige Verantwortungen ist ein eigenes Unternehmen zu gründen bereits eine große Aufgabe. Für viele ist die Leidenschaft für die eigene Idee aber groß genug, um sich dieser Herausforderung zu stellen.

Ob das Gründen möglich ist, entscheidet sich oft an den individuellen Plänen und Ausgangslagen der Studierenden:

Je nachdem, welchen Studiengang man belegt und welche Ansprüche man an den eigenen Abschluss hat, lässt sich die zusätzliche Belastung mal besser und mal weniger gut einbauen:

  • Manche Studienfächer belegen den Stundenplan einer Woche intensiver, während andere viel auf das Selbststudium setzen. Je nach Arbeitsverhalten und Organisationstalent können beide dieser Faktoren ein Hindernis sein.

Auch der Zeitpunkt der Gründung muss gut überlegt sein:

  • Viele denken erst kurz vor dem Abschluss darüber nach, dass sie am besten sofort ein Unternehmen gründen möchten, da sie gezwungen sind, an die Zukunft nach dem Studium zu denken. Zu dieser Zeit steht aber aufgrund der Prüfungsvorbereitungen und Abschlussarbeiten ohnehin schon viel Stress an, weshalb einige Studierende die Masterarbeiten schreiben lassen.
  • Als Alternative kann man bereits früher im Studium gründen. Dann hat man akut eine weniger starke Doppelbelastung, dafür muss man über einen längeren Zeitraum bereits mehr leisten.

Was hilft, Doppelbelastungen zu reduzieren?

In diesem Artikel haben wir bereits dargestellt, dass rein anhand der formellen Vorgaben eine Gründung während des Studiums möglich ist. Ob sich dieser Plan tatsächlich umsetzen lässt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

  • Welche Lösungen sich anbieten, um stressfrei im Studium zu gründen, ist oft eine Frage der eigenen Motivation, Energie und Zeitplanung. Auch persönliche Mittel sind entscheidend.

Netzwerk

Das eigene Netzwerk ist entscheidend darüber, wie leicht es ist zu gründen. Dieses Netzwerk beinhaltet sowohl Familie & Freunde sowie professionelle Kontakte und Fördermöglichkeiten.

  • Freunde und Familienmitglieder, die bereit sind mitanzupacken, sind eine große Hilfe. Diese Arbeit kann an vielen Stellen übernommen werden und muss nicht unbedingt direkt mit der Gründung zusammenhängen.
  • Es hilft etwa bereits, wenn Menschen im Umfeld der Gründer*innen während Phasen großer Belastung Aufgaben im Haushalt übernehmen, um die Person zu entlasten.
  • Auch das „Mitdenken“ ist eine große Hilfe. Wer an einem Businessplan sitzt, kann von den Augen und Gedanken mehrerer Personen profitieren, die die Vorstellungen und Abläufe gemeinsam durchgehen und nach Lösungen suchen.

Dienstleistungen

Es gibt viele Dienstleister, die verschiedene Aufgaben des Lebens und Alltags übernehmen können. Diese Option steht vor allem Personen offen, die genügend Geld haben, um diese Vorteile zu nutzen. Im Abgleich mit dem reduzierten Stress können sich diese Ausgaben aber lohnen. Sie sind eine Art Investition in den künftigen Erfolg.

  • Ein bereits erwähntes Beispiel, das Studenten viel Arbeit abnimmt, ist das Schreiben lassen von Abschlussarbeiten. Bisher gibt es in Deutschland noch keine gesetzliche Grundlage, die das Nutzen oder Vermitteln von Ghostwritern sanktioniert. Dennoch bekommen Nutzer*innen und Ghostwriter Probleme, wenn die Universität von der Dienstleistung erfährt.
  • Hier gilt es, sich zuvor gut mit den Regeln, Risiken und der Seriosität von Anbietern auseinanderzusetzen.

Andere Dienstleistungen sind weniger risikoreich. Auch hier gibt es einen breiten Rahmen, in dem sie helfen können. Denkbar ist jeder Service, der dem Gründenden mehr Zeit für wichtige Aufgaben ermöglicht.

Förderungen

Viele Universitäten besitzen Beratungsveranstaltungen für Studierende, die an der Gründung eines Start-ups interessiert sind. Eine gute Option sind Gründer-Labore, bei denen gemeinsam mit den Studenten an der Umsetzung der Pläne gearbeitet wird.

Auch die Agentur für Arbeit unterstützt dabei, Pläne dieser Art umzusetzen. Unter Umständen erhält man dabei Fördergelder oder die Kosten für professionelle Beratungen werden übernommen. 

Fazit – Neben dem Studium gründen: Geht das?

Ob man es schafft, neben dem Studium zu gründen, entscheidet sich individuell. Vor der Gründung sollte man sich nach Beratungsangeboten umschauen. Diese helfen dabei, den genauen Arbeitsumfang, der auf einen zukommt, besser zu beurteilen. Mit dieser Information kann man den Aufwand mit dem eigenen Stundenplan und der Zeit, die für andere Dinge verwendet werden muss, abgleichen.

Dabei sollte man jegliche Ressourcen in die Rechnung einbeziehen, die den Gründenden unterstützen können. Dafür kann man beispielsweise im Familien- und Freundeskreis nachfragen, ob Menschen im Umfeld bereit sind, zu helfen, und in welcher Form. Es kann sich außerdem lohnen, jetzt etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um sich das Leben durch kostenpflichtige Dienstleistungen zu erleichtern. Diese Investition hilft dabei, besser in die Zukunft nach dem Studium zu starten.

Was Gründer*innen über die Kleinunternehmerregelung wissen sollten

Die Kleinunternehmerregelung erleichtert die Buchhaltung und kann gerade für unerfahrene Unternehmer*innen eine gute Wahl sein.

Die Kleinunternehmerregelung als Alternative zur Regelbesteuerung

Wer ein neues Unternehmen gründet oder in die Selbstständigkeit startet, muss sich mit zahlreichen steuerrelevanten Fragen auseinandersetzen. Neben der Wahl der richtigen Rechtsform spielt auch die Art der Besteuerung eine wichtige Rolle. Normalerweise unterliegen Unternehmen und Selbstständige der sogenannten Regelbesteuerung. Sie müssen also Umsatzsteuer auf ihre Leistungen erheben und diese an das Finanzamt abführen. Im Gegenzug können sie Vorsteuer anmelden.

Voraussetzungen für die Kleinunternehmerregelung

Unternehmen oder Selbstständige können sich auf Antrag von der Umsatzsteuer befreien lassen. Diesem wird nur stattgegeben, wenn das Unternehmen pro Jahr nicht mehr als 22.000 Euro an umsatzsteuerpflichtigen Umsätzen einnimmt und die Einnahmen im Folgejahr voraussichtlich nicht über 50.000 Euro liegen werden. Sobald die Grenze von 22.000 Euro überschritten wird, müssen Kleinunternehmer*innen im Folgejahr zur Regelbesteuerung wechseln.

Wie Gründer*innen die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen können

Wenn Sie sich selbstständig machen, müssen Sie dies beim Finanzamt anzeigen. Das geschieht über den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Dort können Sie angeben, dass Sie als Kleinunternehmer*in geführt werden möchten. Sobald Sie die Umsatzgrenze erreichen, müssen Sie sich selbst darum kümmern, dass im Folgejahr die Regelbesteuerung gilt. Das Finanzamt wird sie unter Umständen darauf hinweisen, erfährt aber erst von ihren Umsätzen, wenn sie die Steuererklärung abgegeben. Dann wäre es aber schon zu spät.

Überprüfen Sie deswegen immer am Ende des Jahres, ob Ihr Umsatz unter 22.000 Euro liegt. Für den Wechsel zur Regelbesteuerung ist rechtzeitig eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer zu beantragen. Das können Sie beim Bundeszentralamt für Steuern tun. Dieses erteilt Ihnen dann eine Nummer, die auch in allen anderen EU-Staaten gültig ist, was den innereuropäischen Verkehr von Waren und Dienstleistungen erleichtern soll.

Die Vor- und Nachteile der Kleinunternehmerregelung

Die Kleinunternehmerregelung bringt eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich, hat aber auch ein paar Nachteile, sodass jede(r) Gründer*in individuell abwägen sollte, ob sie für ihn/sie infrage kommt.

  • Vereinfacht die Buchführung;
  • Umsatzsteuer-Voranmeldungen entfallen;
  • Private Kund*innen sparen bis zu 19 % Umsatzsteuer;
  • Einkommensüberschussrechnung zur Gewinnermittlung genügt
  • Der Vorsteuerabzug entfällt:
  • Kund*innen und Lieferant*innen wissen, dass Ihr Umsatz niedrig ist

Die fehlende Möglichkeit zum Vorsteuerabzug ist für diejenigen Gründer*innen ein Problem, die wissen, dass sie bereits im ersten Jahr viele Investitionen tätigen werden. Denn für diese müssen sie dann die volle Umsatzsteuer entrichten und können sie sich nicht vom Finanzamt zurückholen.

Gründer*innen, die aber nur wenige laufende Kosten haben, profitieren durchaus von der Kleinunternehmerregelung. Denn sie bedeutet weniger Verwaltungsaufwand. Bei der Buchhaltung eines Kleinunternehmers spielt die Umsatzsteuer nämlich keine Rolle. Dementsprechend müssen Kleinunternehmer*innen keine Bilanzen erstellen, sondern können die durchaus einfachere EÜR zur Ermittlung ihres Gewinns anwenden. Freiberufler*innen können auch nach dem Erlöschen des Kleinunternehmerstatus weiterhin die EÜR nutzen.

Nicht zu verwechseln mit dem Kleingewerbe

Auch wenn die Begriffe sehr ähnlich sind, aber mit einem Kleingewerbe hat das Kleinunternehmen nichts zu tun. Grundsätzlich können alle Unternehmer*innen mit einem Jahresumsatz unter 22.000 Euro die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Dazu gehören Selbstständige, Freiberufler*innen und auch Gewerbetreibende.

Manche dieser Gewerbetreibende führen ein sogenanntes Kleingewerbe. Dieses hat aber nichts mit den Umsatzsteuerregelungen zu tun. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Gewerbe, das sich nicht an die Vorschriften des Handelsgesetzbuches halten muss.

Dementsprechend wird ein Kleingewerbe nicht in das Handelsregister eingetragen. Auch die Pflicht zur doppelten Buchführung sowie zur Erstellung von Bilanzen entfällt. Dennoch müssen sich Kleingewerbetreibende beim Gewerbeamt und beim Finanzamt anmelden. Bei letzterem können sie dann genauso wie Freiberufler*innen und Selbstständige die Kleinunternehmerregelung wählen.

Grundsätzlich gelten die meisten Gewerbe als Kleingewerbe, sofern es sich nicht um eine Handels- oder eine Kapitalgesellschaft handelt. Doch auch der Jahresumsatz, die Mitarbeitendenzahl und andere Faktoren spielen die Bewertung mit ein. Im Zweifel sollten sich Gründer*innen steuerrechtlich beraten lassen.

Gründen in der Transportlogistik: Lohnt sich das heute noch?

Pro- und Kontra-Argumente des Startens in einer hart umkämpften Branche. Wenn du dich mit einem Unternehmen in der Transportlogistik-Branche selbstständig machen willst, erfährst du hier, auf was du auf deinem Weg in die Selbstständigkeit achten musst, um möglichst effizient und nachhaltig zu starten.

Kaum eine Branche konnte die Pandemie so gut überstehen wie diejenige, die die Online-Bestellungen zu den zuhause wartenden Kund*innen brachte. Derzeit allerdings, unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges mit seinen unter anderem dramatisch gestiegenen Kraftstoffpreisen, darbt aber auch kaum eine andere Branche so sehr.

Tatsache ist: Die Transportlogistik bietet zahlreiche Verlockungen. Doch lohnt es sich wirklich noch der Versuch, in diesem umkämpften Markt einen Fuß zu fassen? In den folgenden Zeilen werfen wir einen Blick auf beide Seiten der Medaille.

1. Die Gründung lohnt sich weiterhin, weil …
… gerade auf der letzten Meile noch viele Nischen bestehen

Wer an Transportlogistik denkt, der hat dabei häufig den typischen Langstrecken-LKW-Transport im Sinn: Zugmaschine, Auflieger, grenzüberschreitender Verkehr und Aufträge, die tausende Kilometer Distanz überbrücken.

Zugegeben, die Langstrecke auf der Straße ist ein wichtiger Teil der Transportlogistik. Gerade heute, wo so viele Branchen globalisiert sind und die Einzelteile eines einzigen Produkts problemlos aus mehreren Ländern stammen können.

Allerdings ist die Langstrecke nur ein Baustein innerhalb der Transportlogistik. Ein häufig übersehener, jedoch elementar wichtiger Baustein ist die „letzte Meile“, der Nahverkehr in einem Radius von nur wenigen Kilometern. Eben dort bietet sich bei uns derzeit eine interessante Situation:

  • Die Landflucht der präpandemischen Jahre ist mittlerweile deutlich abgeklungen. Dennoch fehlt es hier weiterhin an allen Ecken und Enden an Kerninhalten einer attraktiven Lage. Vor allem nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten.
  • Hingegen in den (Groß-)Städten sich Verkehrskonzepte derzeit sehr rasch ändern. In der Folge können viele längst nicht mehr so komfortabel mit dem Auto einkaufen, wie sie es möchten.

Hier bestehen also weiterhin Nischen, respektive tun sich solche gerade auf. Sie mit kreativen Konzepten für Kurzstreckenlogistik zu füllen, ist eine Aufgabe für echte Macher*innen. Gerade weil solche Personen dazu tendieren, die Situation ohne die „Logistiker-Brille“ zu betrachten und deshalb Konzepte kreieren können, die nicht den althergebrachten Herangehensweisen entsprechen. Äußerst passend, wie das nächste Kapitel zeigen wird.

… die Branche kreativen Konzepten gegenüber sehr offen ist

Wir haben in den vergangenen Jahren erlebt, wie sich mit Just Eat Takeaway (in Deutschland als Lieferando bekannt) eine völlig neue Art von Transportdienstleister etablierte.

Und Uber Eats zeigt derzeit, wie sehr das sowieso schon kreative Konzept der privatwirtschaftlichen (Personen-)Beförderung auf Lebensmittel anpassbar ist.

Es gibt in der Logistikwelt viele solcher Beispiele. Sie alle haben an der Basis „nur“ damit zu tun, Dinge von A nach B zu bringen. Dennoch sind sie im höchsten Maße kreativ, gehen andere Wege, erbringen eine völlig neue oder maßgeblich optimierte Form von Dienstleistung.

Solche Erfolgsgeschichten existieren nur, weil die gesamte Transportlogistik solchen unkonventionellen Konzepten und optimierten Herangehensweisen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Wer dementsprechend solche Ideen entwickeln und zur Marktreife führen kann, findet eine Branche, die, so konventionell sie manchmal anmuten mag, tatsächlich geradezu revolutionär sein kann, wenn es darum geht, neue Herangehensweisen zu akzeptieren oder bestehende zu verbessern.

… der Transport von Waren systemrelevant ist

Nur wenige würden in einer Branche gründen, deren Ende bereits vorhersehbar ist oder die ausschließlich in einem optimalen gesellschaftlichen und politischen Klima erblühen würde.

Aktuell eine Manufaktur für Zweitakt-Mopeds zu gründen wäre deshalb ebenso fragwürdig wie der Aufbau eines Unternehmens, das Dienstleistungen offeriert, die bei schlechter Wirtschaftslage als erstes von der Zielgruppe eingespart werden.

Transportlogistik ist hingegen – in vielen ihrer Teile – eine Branche, die wirklich „systemrelevant“ ist. Sie mag zwar bei schlechter Konjunktur leiden, doch ähnlich wie etwa

  • Landwirtschaft,
  • Lebensmittelhandel,
  • Hygieneprodukte,
  • Telekommunikation oder
  • Bestattungsdienstleistungen

handelt es sich um eine Branche, die unabhängig von sämtlichen externen Umständen immer benötigt wird; die sogar essenziell für das Funktionieren der gesamten Welt ist. Ohne der Transportlogistik würde nicht nur sprichwörtlich alles zusammenbrechen.

Insbesondere, wer selbst lange nach der Gründung wandlungsfähig bleiben kann, findet deshalb eine Branche vor, die eine hohe systemische Sicherheit bietet, weil sie für die Basisfunktionen sämtlicher Gesellschaften so relevant ist. Selbst in wahrhaft dystopischen Krisen wird es Bedarf für Unternehmen geben, die Güter transportieren.

How-to: Das perfekte Executive Summary

Wie du mit einer gelungenen Zusammenfassung deines Businessplans Geldgeber*innen und Unterstützer*innen überzeugst.

Nicht selten wird das Executive Summary deines Businessplans mit einem Movie-Trailer verglichen. Doch was ist da dran? Die kurze Antwort: Nicht alles, aber so einiges! Ein guter Filmtrailer soll in aller Kürze einen Vorgeschmack liefern, Charaktere sowie Handlungen einführen und damit die Neugierde der Zuschauer*innen wecken. Ähnlich verhält es sich beim Executive Summary: Es soll eine Geschäftsidee überzeugend darstellen, Interesse am Vorhaben wecken und zum Weiterlesen des gesamten Geschäftsplans anregen. Ist ein Trailer gelungen, klingeln im besten Fall auch die (Kino-)Kassen. Der Businessplan und das Executive Summary haben zudem einen monetären Fokus. Hauptsächlich besteht dieser darin, Kredite, Förderungen oder Venture Capital zu erhalten. Der große Unterschied: Das Executive Summary darf – oder vielmehr soll – spoilern und alle relevanten Aspekte eines jeden Businessplankapitels abbilden. Dem Executive Summary kommt also eine im wahrsten Sinne des Wortes entscheidende Funktion zu.

Das Executive Summary ist deine Eintrittskarte

Ob du Gründer*in, Jungunternehmer*in oder CEO eines großen Unternehmens bist: Ein Businessplan ist das entscheidende Tool zum Erfolg und unerlässliches Instrument für langfristiges Wachstum. Spätestens dann, wenn Kapital für die Gründungs- oder Wachstumsphase benötigt wird, ist ein gut recherchierter und aussagekräftiger Geschäftsplan erforderlich. Damit gilt es schließlich, unterschiedliche Anspruchsgruppen zu überzeugen:

  • die Arbeitsagentur, das Jobcenter für die Beantragung
  • von Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld;
  • fachkundige Stellen, welche die Tragfähigkeit deines Unternehmens bescheinigen sollen;
  • Banken als potenzielle Kreditgeber;
  • Stellen, die Fördermittel vergeben;
  • Investor*innen als mögliche Kapitalgeber*innen.

Nicht zu vergessen: Das Executive Summary erfüllt auch eine wichtige Funktion für dich selbst: Du hast die Möglichkeit, deinen kompletten Businessplan mithilfe der Zusammenfassung nochmal zu überprüfen. Gelingt es dir nicht, bestimmte Punkte klar und stimmig zu formulieren, könnte das auf Schwachstellen in deinem Konzept hindeuten. Hast du diese kritischen Aspekte ausgeräumt, kannst du den Businessplan weiterreichen.

Du darfst getrost davon ausgehen, dass die meisten Personen, die deinen Geschäftsplan in ihren Händen halten, häufig nur wenig Zeit und einen Stapel anderer Dokumente auf dem Tisch liegen haben. Innerhalb weniger Sekunden wird dann entschieden, ob dein Vorhaben etwas taugt und dein Business­plan es wert ist, gelesen zu werden. Das Executive Summary als erster Part des Geschäftsplans stellt daher deine Eintrittskarte dar: Schaffst du es, deine Leser*in mit den ersten Zeilen zu überzeugen, wird deine Geschäftsidee Beachtung finden und kommst du für weitere Gespräche, Verhandlungen oder Förderungen infrage.

Was gehört in ein Executive Summary?

Deine Zusammenfassung muss sich auf die wesentlichen Punkte fokussieren und auf maximal zwei Seiten passen. Ziel ist es, ein positives Bild deines Unternehmens zu vermitteln. Zu diesem Zweck dürfen natürlich keine Fakten unterschlagen oder verfälscht werden. Folgende Inhalte solltest du darin abbilden:

  • Produkt bzw. Dienstleistung: Beschreibe dein Produkt oder deine Dienstleistung und erkläre, welche Funktionen und Eigenschaften diese besitzen. Im Vordergrund der Erläuterung deines Leistungs- und Produktportfolios steht der Kund*innennutzen, der generiert wird.
  • Markt, Wettbewerb & Trend: Halte die wichtigsten Eigen- schaften und Kennzahlen der Branche fest und erläutere, weshalb der Markt derzeit und künftig attraktiv ist. Be­­antworte Fragen wie: Wer ist meine Zielgruppe und was sind deren Bedürfnisse? Wie sieht die Konkurrenzsituation in diesem Marktsegment und an meinem Standort aus?
  • Alleinstellungsmerkmal: Was ist das Besondere an meinem Leistungs- und Produktportfolio und verdient deshalb die Aufmerksamkeit und eine Finanzierung? Du musst verdeutlichen, wie sich dein Angebot von der Konkurrenz unterscheidet. Sollten bereits vergleichbare Leistungen und Produkte auf dem Markt vorhanden sein, musst du überzeugend aufzeigen, worin die Besonderheit, die Unique Selling Proposition, deiner Leistungen und Produkte liegt.
  • Gründungsteam & Personal: Das Potenzial des Managements und der Mitarbeitenden ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren einer Unternehmung. In vielen Fällen wird dem Thema ein ähnlich hoher Stellenwert eingeräumt wie der unternehmerischen Idee selbst. Erläutere, was dich für die Selbständigkeit in der jeweiligen Branche qualifiziert, in welchen Bereichen die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder zum Tragen kommen und wofür Personal eingestellt wird.
  • Finanzen: Dieser Teil ist für Kapitalgeber*innen von besonderer Wichtigkeit. Zeige die finanzielle Entwicklung der nächsten drei bis fünf Jahre auf und stelle die grund­legenden Kennzahlen dar. Du solltest auch angeben, wie hoch der Investitions- und Kapitalbedarf ausfällt. Interessant ist zudem die Information, wann der Break-even-Point erreicht ist und du mit Gewinnen rechnen kannst.
  • Meilensteine, Ziele & Strategie: Welche Ziele werden kurz-, mittel- und langfristig angestrebt? Handelt es sich um ein Bestandsunternehmen, ist es oft auch interessant zu erfahren, welche Meilensteine bereits erreicht wurden. In diesem Teil solltest du zudem beschreiben, welche Marketingmittel und Vertriebswege du zur Erreichung dieser Ziele nutzen wirst. Hast du strategische Partner*innen an deiner Seite, solltest du diese auch erwähnen.

Die Reihenfolge der Inhalte kannst du selbst bestimmen. Wenn es für dich sinnvoller ist, mit einer interessanten Information zu deinem Team zu starten, kannst du das machen. Wichtig ist, dass du die Neugierde des Lesenden weckst und nicht zu sehr ins Detail gehst, denn die genauen Ausführungen folgen in den jeweiligen Kapiteln des Businessplans.

Tipp: Achte bei der Darstellung der Inhalte darauf, das Problem bzw. den Bedarf deiner Zielgruppe klar zu erläutern, um dich als kompetente(n) Lösungsanbieter*in zu präsentieren.

8 Dos und Don`ts für ein gelungenes Summary

Eine gute Zusammenfassung zu schreiben, erfordert ein wenig Zeit und insbesondere Wissen darüber, was überhaupt gefragt ist und das Interesse der Zielgruppe erregt. Dies kann nicht selten zu einer wirklichen Herausforderung werden. Denn häufig schleichen sich bei der Erstellung Fehler ein, die den Erfolg deines Vorhabens schmälern können. Diese Fehlerquellen lassen sich allerdings mit folgenden Hinweisen gezielt umgehen.

1. In der Kürze liegt die Würze

Die Zusammenfassung dient dazu, den Lesenden Zeit zu sparen und zugleich deine Geschäftsidee in Gänze darzulegen. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass du den Text auf ein bis maximal zwei Seiten möglichst kurzhältst. Ist er am Ende doch zu lang, frag dich: Braucht es diesen Satz wirklich, um meine Idee verständlich zu präsentieren? Füllsätze und Floskeln sollten in diesem Kontext auch gemieden werden.

2. Verwende keinen Fachjargon und nicht zu viele Zahlen

Nicht immer sind die Lesenden deines Businessplans vom Fach. Dein Vorhaben solltest du an den Wissensstand deines Gegenübers anpassen und auf eine für den Otto Normalverbraucher leicht verständliche Sprache herunterbrechen. Meide also Fachausdrücke, die dein Publikum nicht verstehen könnte, formuliere in überschaubaren Sätzen sowie möglichst klar und präzise. Zu viele Zahlen, Prozentsätze und Brüche können zudem verwirren. Bilde also nur die wichtigsten Kennzahlen ab.

3. Bleib bei realistischen Einschätzungen

Du bist der bzw. die „Allerbeste vom Fach“, du erwartest eine „maximale Gewinnsteigerung“ und „unendliches Wachstum“? Derartige Übertreibungen und plumpe Superlative wirken unprofessionell und sollten lieber nicht genutzt werden. Bleib bei der Wahrheit und insbesondere bei der Darstellung deiner Finanzen realistisch. Eine wirklichkeitsnahe, positive Prognose rundet das Executive Summary am Ende ab.

4. Das Beste kommt zum Schluss

Das Executive Summary ist der erste Teil deines Businessplans. Dennoch empfehlen wir dir, es erst dann zu verfassen, wenn du den restlichen Businessplan fertiggestellt hast. So kannst du alle relevanten Punkte eines jeden Kapitels zusammenfassen und in das Summary einfügen. Vorteil:  Auf diese Weise kannst du prüfen, ob du alle essentiellen Aussagen aus dem Business­plan auch in der Zusammenfassung abgebildet hast.

5. Verwechsle das Executive Summary nicht mit einer Einleitung

Du steigst zwar mit deiner Zusammenfassung in deinen Businessplan ein, dennoch stellt das Executive Summary keine Einleitung dar. Erkläre also nicht lediglich, was in den einzelnen Kapiteln noch folgen wird, sondern fasse hier die Essenz deines Businessplans zusammen. Das Executive Summary sollte auch als eigenständiges, in sich schlüssiges Dokument funktionieren, was bei einer klassischen Einleitung nicht der Fall ist.

6. Copy & Paste: Besser nicht

„Ich kann ja einfach Sätze aus den einzelnen Kapiteln meines Businessplans herauskopieren und in das Summary einfügen.“ Diese Aussage bzw. Methode klingt verlockend, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Auf diese Weise erhältst du nämlich ein Dokument, das weder schlüssig noch in sich abgeschlossen wirkt. Nimm dir also Zeit und formuliere essenzielle Aspekte noch einmal neu.

7. Achte auf die Reihenfolge

Werden bedeutsame Inhalte deiner Geschäftsidee zu spät erwähnt, finden diese im schlimmsten Fall keine Beachtung, da die Lesenden gar nicht so weit kommen. Elon Musk unterstützt dein Team und Lady Gaga ist Teil deiner Marketing-Kampagne? Klar, ein bisschen weit hergeholt, aber was wir dir damit sagen wollen, ist: Hau solche spannenden Informationen möglichst früh raus. Damit weckst du direkt das Interesse und kannst davon ausgehen, dass deine weiteren Ausführungen gelesen werden.

8. Setze auf Storytelling

Eine Möglichkeit, ein eingängiges Executive Summary zu verfassen, ist die Nutzung des Storytellings. Indem man Geschichten erzählt, können nicht nur Fakten transportiert, sondern auch Bilder, Emotionen und Erinnerungen hervor­gerufen werden. Als wirkungsmächtiges Kommunikationsinstrument erzeugen Geschichten Spannung, Neugierde und Verbundenheit. Du kannst dabei eine Erzählung zu deinem Gründungsteam, zur Entwicklung deines Produkts oder zur Entstehung deines Unternehmens verfassen. Der Vorteil: Geschichten bleiben oft im Gedächtnis der Lesenden. Insbesondere beim Marketing gilt das Storytelling als effektives Tool, um Beachtung zu finden und in Erinnerung zu bleiben. Wieso dies also nicht auch für das Executive Summary anwenden?

Tipp: Hol dir Feedback ein. Hast du dein Executive Summary fertiggestellt, lass es von anderen gegenlesen. Ist etwas nicht ganz stimmig, fehlen Informationen oder langweilt deine Zusammenfassung gar, solltest du deine Ausführungen noch einmal überarbeiten.  Sinnvoll ist es auch zu schauen, wie andere Gründer*innen und Unternehmer*innen ihr Executive Summary gestalten. So kannst du dich inspirieren lassen und bekommst ein Gefühl dafür, was eine gelungene Zusammenfassung ausmacht.

Mit Zeit und Engagement zum Erfolg

Das Executive Summary ist eine ideale Möglichkeit, nicht nur deine eigenen Visionen und Ziele, die du mit deinem Unternehmen erreichen möchtest, kompakt festzuhalten, sondern auch andere von dir und deinem Vorhaben zu überzeugen. Dies erreichst du, indem du alle relevanten Key Points deiner Geschäftsidee spannend wiedergibst. Das Executive Summary bildet den wichtigsten Teil deines Geschäftsplans und ist oft auch der einzige Part, der von allen an der Entscheidungsfindung Beteiligten überhaupt gelesen wird. Der erste Eindruck ist also das A und O! Ganz gleich für welchen Zweck du deinen Businessplan einreichst, nimm dir Zeit bei der Gestaltung deines Executive Summary. Ist die Zusammenfassung gelungen, bist du deinem Vorhaben einen bedeutenden Schritt näher.

Die Autorin Ani Ambarzumjan ist Junior Consultant bei Unternehmenswerk. Das Unternehmen bietet Gründer*innen, Start-ups und Bestandsunternehmen Unterstützung bei Finanzierungen sowie bei der Beantragung von Zuschüssen und Fördermitteln.

Als Freelancer*in starten

Organisation, Spezialisierung, Finanzen, Netzwerke: Wir zeigen, worauf es bei der Gründung als Freelancer*in ankommt.

Das routinierte Abarbeiten immer gleicher Aufgaben untergräbt die eigenen Fähigkeiten? Das Gefühl, nie endende Runden im Karussell der Monotonie zu drehen? Daneben der aufkeimende Wunsch, selbstbestimmt zu arbeiten und die eigene Vision zu verwirklichen? Dann wird es endlich Zeit, der Festanstellung den Rücken zu kehren und den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen!

Doch dieses Vorhaben will gut geplant sein – das strategische und finanzielle Konzept sollte durchgerechnet, rechtliche Rahmenbedingungen beachtet sowie die mediale Präsenz durchdacht werden. Wir helfen dir dabei, einen sauberen Start im Freelancer*in-Business hinzulegen.

Das Freelancer*in-Dasein birgt klare Vorteile – sofern die Planung stimmt

Freelancer*innen profitieren besonders von der Flexibilität und dem Management als Ein-Personen-Unternehmen: Sie teilen sich ihre Arbeitszeiten eigenständig ein, entscheiden im Alleingang über Projektarbeiten oder -partner und sind ungebunden in der Wahl ihrer Arbeitsorte. Weiterhin haben freie Expert*innen meist bessere Verdienstmöglichkeiten als ihre festangestellten Kolleg*innen, der Fachkräftemangel in manchen Branchen begünstigt oftmals die Projektakquise und das Teilnehmen an Weiterbildungen steigern die Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt. Natürlich beansprucht letztgenannter Punkt einiges an Zeit, hilft aber dabei, die eigene Expertise auszubauen. Um diese Vorteile unter einen Hut zu bekommen, muss der Weg in die Selbständigkeit jedoch gewissenhaft geplant werden.

Ohne Recherche keine DANN

Das Freelancer*in-Geschäft ist nicht allein abhängig von akademischen Abschlüssen. Ebenso wertvoll sind die gesammelten Erfahrungen, erlernte fachliche Fähigkeiten, aber auch die Leidenschaft, die für die neue Tätigkeit aufgebracht wird. Neulinge sollten sich daher eingehend mit den daran anknüpfenden Fragen beschäftigen, um ihr Angebot zu definieren:

Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?

Hier gilt es die Bedürfnisse des Klientels zu identifizieren. Dabei kann beispielsweise das Erstellen einer Persona, also eines fiktiven Kunden bzw. Kundin, mit allerhand demografischen Daten, helfen, um die Zielgruppe besser zu visualisieren.

Was hebt einen von der Konkurrenz ab? Was bieten die anderen?

Durch die Beobachtung der ebenfalls im Markt aktiven Freiberufler*innen, ihrer Profile und Angebote, werden Unterschiede ersichtlich. Die genaue Analyse hilft dabei, eigene USPs zu identifizieren und damit die persönliche Nische zu finden.

In welchem Markt besteht Bedarf, Potenzial oder ein sich entwickelnder Trend?

Die Marktanalyse fordert einiges an Recherche-Arbeit, doch am Ende ist die Branche bekannt und das eigene Angebot spezifiziert. Zur Strukturierung gehört unbedingt ein vollumfänglicher Businessplan, der vielerorts zur Verfügung gestellt wird. Für den Anfang hilft auch ein “Mini-Businessplan” zur besseren Orientierung.

Die Beobachtung der Branche, Kund*innen, Bedürfnisse, Wünsche und die Präzisierung der eigenen Kenntnisse und Talente zahlen auf das Alleinstellungsmerkmal als Freiberufliche(r) ein. Diese einzigartige Freelancer*in-DNA kann der ausschlaggebende Grund sein, weshalb Kund*innen die Arbeit eines bestimmten Selbständigen letztlich buchen.

Startkapital von rund 15.000 Euro

Ertrag minus Aufwand ergibt Gewinn. Das ist der wirtschaftliche Grundsatz, den Freelancer*innen beherzigen sollten. Der Frage folgend, wie hoch der Gewinn für die beanspruchte Lebensqualität sein soll, werden Stundensatz, die Anzahl der Arbeitstage und zu zahlende Kosten in der genannten Formel kumuliert. Zwar ist eine jährliche Planung auf lange Sicht sicher sinnvoll, doch als Starter*in kann auch eine monatliche Budgetierung vorgenommen werden, um ein Gefühl für die Berechnung zu bekommen. Laut Freelancer-Kompass 2021 empfehlen Freiberufliche zudem ein Startkapital von rund 15.000 Euro.

Zudem müssen sich Freiberufliche über die verschiedenen Rechtsformen informieren, die ein Ein-Personen-Unternehmen annehmen kann. Abhängig von Faktoren wie Geschäftsidee, Tätigkeitsumfang und Startkapital wird das eigene Business dann als Gewerbe oder auch nicht-gewerbliches Kleinunternehmen angemeldet. Über die Bedingungen informieren das örtliche Gewerbe- beziehungsweise Finanzamt, welche zudem Auskunft über Kranken- und Zusatzversicherungen geben können. Zuletzt fallen auch Steuern an: Neben der Umsatzsteuer muss die Einkommens- beziehungsweise Gewerbesteuer entrichtet sowie eine Steuererklärung jährlich bis zum 31. Juli eingereicht werden. Hier kann es sich, vor allem zu Beginn der Selbständigkeit lohnen, eine(n) Steuerberater*in zu Rate zu ziehen.

Qualität auf branchenspezifischen Plattformen verhilft zum Kund*innenerfolg

Klar, die klassische Visitenkarte lässt sich auch im Freelancer*in-Geschäft nicht wegdenken. Darüber hinaus sollte aber auch die Online-Präsenz qualitativ hochwertig gestaltet sein. Das bedeutet im Einzelnen, das eigene Profil auf Projekt-Plattformen ausführlich aufzubereiten und aktuell zu halten. Kund*innen sollten sofort die DNA des Angebots und die Verfügbarkeit erkennen, das erleichtert ihnen die Entscheidung. Soziale Business-Netzwerke können genauso wie eine eigene Website als hilfreiche Akquise-Plattform dienen. Grundsatz ist vor allem: Qualität geht vor Quantität! Es ist unbedingt notwendig, Kontaktdaten wie eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer gut sichtbar zu platzieren. Eine Orientierung bieten bei der Erstellung sicherlich auch die Profile der Mitbewerber*innen.

Sobald alles eingerichtet ist, sollten thematisch passende Blogs oder auch Gruppen in sozialen Netzwerken unbedingt genutzt werden, um die eigene Sichtbarkeit beispielsweise in Form von selbstgeschriebenen Gastbeiträgen zu steigern. Dort bietet sich auch die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten, denn das Netzwerken mit Anderen eröffnet jedem bzw jeder Freelancer*in neue Chancen für die Projektakquise.

Fazit: Gut Ding will Weile haben

Auf den ersten Blick klingt der Start in die Selbständigkeit nach einem großen Aufwand. Doch Neueinsteiger*in sollten sich – gemäß dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ – Zeit lassen mit dem Aufsetzen eines Businessplans, der Kalkulation der Finanzen und dem Aufbauen der medialen Präsenz. Denn wer sich vorab intensiv mit dem eigenen Profil und Angebot auseinandersetzt, hat später weniger zusätzlichen Aufwand und kann sich direkt in die Projektarbeit stürzen. Sobald der erste Auftrag reinflattert, wird schnell klar: Mit dem Freelancer*in-Business geht es runter vom Karussell der Monotonie und rauf auf die Achterbahn der Flexibilität!

Der Autor Thomas Maas ist Geschäftsführer der offenen Projektplattform freelancermap und Herausgeber der repräsentativen Marktstudie Freelancer-Kompass.

10 Schritte, die bei der Start-up-Gründung nicht fehlen dürfen

Ein eigenes Unternehmen zu gründen, geht immer mit vielen Aufgaben und Schwierigkeiten einher. Wer es mit seinem Start-up weit bringen will, muss von Anfang an wissen, was es zu beachten gilt und worauf der Fokus gelegt werden muss.

Zur Gründung ist immer ein Businessplan notwendig. Dafür müssen weitreichende Marktrecherchen betrieben werden, um mehr über die Branche und die potenziellen Kunden herauszufinden. Umfragen, Fokusgruppen und die Recherche von öffentlichen Daten sind ein Teil davon.

Bevor etwas verkauft werden kann, muss die Marke aufgebaut werden. Zudem benötigt es Leute, die bereit sind, „zu springen“, wenn das Unternehmen eröffnet wird. Es muss konkret entschieden werden, welche Aufgaben selbst übernommen werden und welche extern erledigt werden sollen. Gerade am Anfang sind Mitarbeiter schwer leistbar, eine gewisse Professionalität jedoch überlebenswichtig. Besonders im technischen Bereich empfiehlt es sich, beispielsweise ein Unternehmen für Softwareentwicklung zu engagieren.

Aufgaben wie das Finden eines Businessnamens oder das Entwickeln eines Logos sind allen klar, aber wie sieht es aus mit den weniger angekündigten, gleich wichtigen Schritten? Egal ob es darum geht, die Unternehmensstruktur zu beschließen oder eine detaillierte Marketingstrategie zu entwickeln, die Arbeit kann sich schnell anhäufen. Folgende Schritte bieten einen guten Wegweiser durch alle anstehenden Aufgaben der Unternehmensgründung.

1. Die Idee verfeinern

Wer ein Unternehmen starten will, weiß normalerweise schon, was in etwa die Idee ist. Das reicht jedoch noch nicht aus. Um die Idee zu verfestigen, muss herausgefunden werden, was das „Warum“ hinter dem Unternehmen ist.

Zudem müssen der Name des Unternehmens festgelegt und die Zielgruppe genauer definiert werden. Wenn die Idee die Gründer nicht mit Leidenschaft erfüllt oder es keinen Markt für das Produkt gibt, wird es durch diese Fragen klar. Dann kann eine neue Idee überlegt werden.

2. Einen Businessplan schreiben

Eine Vorlage für den Businessplan kann leicht online gefunden werden. Dabei ist es besonders wichtig, die Reihenfolge beizubehalten und auf etwa 30 Seiten zu kommen. Hierbei gibt es nämlich genaue Vorgaben. Zudem muss eine Marktrecherche betrieben werden, da dies einen sehr essenziellen Punkt im Businessplan darstellt. Es empfiehlt sich außerdem zu überlegen, wie die Ausstiegsstrategie aus dem Unternehmen aussehen könnte.

3. Finanzen analysieren

Zuallererst sollte analysiert werden, nach welcher Zeit das Unternehmen kostendeckend arbeiten kann. Dadurch wird erkennbar, wie es um die Rentabilität steht, wie hoch Preise für Produkte und Dienstleistungen sein sollten und die Daten werden analysiert. Weiterhin müssen Ausgaben genau im Auge behalten und Förderoptionen wie Gewerbedarlehen, Investoren oder Crowdfunding in Betracht gezogen werden. Auch die Wahl der Bank spielt in diesem Punkt eine wichtige Rolle.

4. Legale Unternehmensstruktur festlegen

Bevor ein Unternehmen angemeldet werden kann, muss festgelegt werden, um welche Unternehmensstruktur es sich handelt. Das kann zum Beispiel ein Einzelunternehmen, eine Gesellschaft, eine Gesellschaft mit beschränkter Handlung (GmbH) oder eine UG haftungsbeschränkt sein.

5. Unternehmen anmelden

Dieser Punkt verhält sich für jedes Land und in manchen Bereichen auch in jedem Bundesland anders. Zudem spielt die gewählte Unternehmensstruktur eine große Rolle. Es werden einige Anmeldungen und/oder Zertifikate benötigt, um ein Unternehmen zu gründen.

6. Versicherungen wählen

Versicherungen können für ein Unternehmen überlebenswichtig sein. Es mag zwar anfangs wie eine unnötige Investition wirken, doch sobald sie gebraucht wird, kann eine Versicherung das Unternehmen retten. Die Wahl unterscheidet sich je nach Branche und Art des Start-ups.

7. Ein Team aufbauen

Wenn nicht gerade ein kleines Einzelunternehmen gegründet werden soll, dann ist es essenziell, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Diesen sollte der gleiche Wert zugemessen werden, wie den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens selbst.

8. Lieferanten auswählen

Von dem Erfolg eines Unternehmens hängen zahlreiche Bereiche ab. Neben dem Gründer, den potenziellen Mitarbeitern und den Kunden sind das vor allem die Lieferanten. Verlässlichkeit, Seriosität und ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis sind hier die Schlüsselkompetenzen eines guten Lieferanten.

9. Vermarkten

Zur Vermarktung des Unternehmens eignen sich vor allem die eigene Website und Social Media. Je nach Branche kann auch mit analogen Mitteln gearbeitet werden. Zudem spielt das Logo eine große Rolle. Ein guter Weg herauszufinden, was am besten ankommt, ist durch die Kommunikation mit Kunden.

10. Das Unternehmen vergrößern

Zu guter Letzt muss das Unternehmen „nur“ noch wachsen. Dafür ist viel harte Arbeit und Willenskraft notwendig. Doch solange sich an die wichtigsten Punkte gehalten wird, wächst ein gutes Unternehmen fast von selbst.

Nebenberuflich selbständig: Das kleine ABC

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte beleuchtet, auf die geachtet werden sollten, wenn Sie sich nebenberuflich selbstständig machen wollen.

Anmeldung

Erst einmal müssen Sie wissen, ob Sie freiberuflich oder gewerbetreibend sind. Freiberuflich sind künstlerische und therapeutische Berufe. Auch Rechtsanwälte, Steuerberater, Ingenieure und beratende Volks- oder Betriebswirte sind „frei“. Gewerbliche Tätigkeiten sind im Prinzip alle anderen wie etwa handwerkliche Arbeiten, Ladengeschäfte oder auch der Verkauf bei Ebay.

Wenn Sie ein Nebengewerbe anmelden, tun Sie das über das Ordnungsamt. Das kostet zwischen 18 und 40 Euro und führt automatisch dazu, dass das Finanzamt Ihnen Formulare für die Anmeldung einer selbständigen Tätigkeit schickt.

Freiberufler melden sich selbst direkt beim Finanzamt an und füllen dann das Anmeldeformular aus. Sie können es auch aus dem Internet laden, etwa über www.bundesfinanzministerium.de. Sie erhalten dann eine zweite Steuernummer für die Umsatzsteuer.