Start-up-Quelle Klassenraum

Autor: Konrad Schröter
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Die Förderung junger Talente, die sich schon in der Schule fürs Gründen begeistern, wird hierzulande nach wie vor eher stiefmütterlich behandelt. Umso wichtiger ist es, Mut zu machen und erfolgreiche Schülergründer*innen zu präsentieren.

Ideen können überall entstehen, auch schon in der Schule. Das deutsche Bildungssystem macht es angehenden Gründer*innen allerdings nicht leicht – dennoch stehen einige Schüler*innen kurz vor dem Durchbruch. „Vom Bildungssystem kommt da leider nicht viel“, sagt Leonard Darsow, 17 Jahre alt, aus Freiburg im Breisgau. „Was gibt es für einen besseren Weg als die Schule?“, fragt Berit Allgeier, 18 Jahre, aus Achern (Baden-Württemberg). „Da muss mehr kommen, das verpflichtend zu unterrichten“, meint Edgar Schmidt-Narischkin, 19 Jahre, aus Berlin. Nein, gut steht Deutschland wirklich nicht da, wenn es darum geht, das Gründertum in der Schule zu vermitteln. Laut einer Untersuchung des Global Entrepreneurship Monitors liegt Deutschland gerade einmal auf Platz 36 von 54 in dieser Kategorie.

Hilfe von außerhalb

„Das Gründertum und das Handwerkszeug zum Gründen werden in unserem Bildungssystem kaum vermittelt“, kritisiert Hauke Schwiezer, Mitgründer und Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation Startup Teens (s. StartingUp 02/2020 – Abonnent*innen können im Online-Heftarchiv gratis auf den Beitrag zugreifen). Besonders bei jungen Gründer*innen gehört Deutschland mit 3,4 Prozent zu den Ländern mit den niedrigsten Quoten. „Viele Jugendliche würden gern gründen, wissen aber noch nicht wie“, sagt Schwiezer. Mit Startup Teens adressieren er und sein Team dieses Problem. Ziel der Initiative ist es, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre innovativen Ideen umzusetzen, damit es künftig wieder mehr Gründer*innen, Unternehmensnachfolger*innen und unter nehmerisch denkende Angestellte gibt. „Wir vermitteln dafür wichtige Skills, wie Coding, also Programmieren, und machen sie so fit für ihre berufliche Zukunft“, erklärt Schwiezer. Um das zu ermöglichen, bietet Startup Teens On- und Offline-Events, einen You­Tube-Kanal für Unternehmertum und Coding sowie ein Mentoren-Netzwerk mit fast 1000 Persönlichkeiten aus Start-up-Szene, Industrie und Mittelstand.

Außerdem wird jährlich ein deutschlandweiter Businessplanwettbewerb veranstaltet. Einen solchen jährlichen Wettbewerb veranstaltet auch Jugend gründet. Seit 2003 können Teilnehmende mithilfe einer Online-Eingabemaske einen markt­reifen Businessplan entwickeln. Dabei werden sie durch die JG-Business-Academy und über ein großes Mentoren-­Netzwerk unterstützt. Denn auch hier wurde das Problem an deutschen Schulen erkannt: „Unternehmen haben in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung: Sie kreieren Werte mit ihren An­geboten, sie stellen Arbeitsplätze für die Mehrzahl aller Beschäftigten in Deutschland und sie sind Innovationstreiber“, sagt Projektleiterin Franziska Metzbaur. „Eine Beschäftigung mit diesen Themen bereits im Unterricht halte ich für höchst sinnvoll. Auch, weil es nötig ist, dass wir den Jugendlichen aufzeigen, dass in diesem Bereich eine große Chance besteht mitzugestalten, wie sich unsere Zukunft entwickelt.“ Und Jugend gründet bietet neben dem Businessplan noch ein weiteres Element: In der zweiten Phase des Wettbewerbs wird ein virtuelles Unternehmen in einer Com­puter­simulation für die ersten acht Jahre durch die Höhen und Tiefen der Konjunktur gesteuert. Die zehn Teams, die nach diesen beiden Runden die meisten Punkte haben, dürfen am Finale teilnehmen. Dem Gewinner winkt der Hauptpreis: Eine Reise ins globale Gründerparadies Silicon Valley.

Kein Rest bleibt zurück

Über diesen Preis konnte sich 2020 Edgar Schmidt-Narischkin aus Berlin freuen. Zusammen mit seinem Team bestehend aus Kilian Holle, Karl Weiss, Liv Jürgensen und Subonn Lee hat er ein Produkt entwickelt, dessen Ursprung auf einem Balkon mitten in Berlin liegt. Denn Edgar liebt die Gartenatmosphäre auf seinem Balkon und bepflanzt ihn deshalb jedes Jahr neu. Doch eine Sache stört ihn: Die Plastikblumentöpfe seiner Setzlinge, die sich hinter ihm auftürmen. „Es tut weh, dass sich jedes Mal so viel Müll ansammelt“, sagt der 19-Jährige.

Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) landen hierzulande jährlich 116.000 Tonnen Plastik aus Verpackungen und Produkten in der Umwelt. Um diese Zahl zu senken, hat Schmidt-Narischkin mit seinen Freund*innen einen Blumentopf entwickelt, der sich selbst in der Erde kompostiert. Der sog. KomPot besteht aus Holzfasern, Stärke und Lignin. Er kann zusammen mit dem Setzling eingepflanzt werden und verschwindet nach einigen Monaten, während er dabei die Pflanze düngt. „Die Entwicklung geht gut voran“, erklärt der 19-Jährige zum KomPot, dessen Marktstart wegen geschlossener Blumenläden verschoben werden musste. „Die Schule hat uns bei diesem Projekt Mut gemacht“, sagt er. Über Workshops des Netzwerks „business@school“ sind sie in Berührung mit dem Unternehmertum gekommen. Dennoch: „Schön wäre es, wenn es auch im Unterricht entsprechende Module geben würde. Es kann so viel Innovation bringen, wenn Schüler im Unterricht etwas zum Thema Gründen lernen würden.“

Die Zukunft an jeder Ecke

Diese Meinung teilt auch die 18-jährige Berit Allgeier.  Mit einem Konzept zum Laden von Elektroautos an Straßen­laternen hat sie den Sonderpreis „Digi­tale Zukunft“ bei Jugend gründet 2020 gewonnen.

Kurzer Rückblick: Die Bundesregierung hat sich im November 2019 vorgenommen, bis 2030 eine Million Ladestationen für E-Autos zu errichten – gerade einmal rund 42.00 davon stehen laut Bundesnetzagentur bisher (Stand 1. April 2021). Hier möchte Berit Allgeier mit ihrer Organisation E-ChargeNets aushelfen. Sie will einfach das vorhandene Stromnetz – Straßenlaternen – „anzapfen“, um daran das Auto zu laden. Das wäre natürlich simpler, als für jede Ladesäule den Boden aufzubaggern. Ihre patentgeschützte PCB-Box soll dazu in die Laterne eingebaut werden. Ladekabel dran, fertig. Mit einer einfachen Bezahlung ohne Vertragsbindung wird außerdem das lästige Datenabfragen und Papierkram beseitigt.

In ihrer Schule – dem Gymnasium in Achern – ist die Teilnahme an Jugend gründet verpflichtend. „Die Schule und die Lehrer haben uns schon geholfen“, sagt Berit. Dennoch fände sie es gut, wenn mehr in dieser Richtung passieren würde. „Wir konnten viel lernen, was wichtig und interessant in der Wirtschaft ist.“

Nachdem E-ChargeNets bereits im vergangenen Dezember den ersten Prototyp fertiggestellt hatte, startete man im März eine Crowdfunding-Kampagne, um die weitere Entwicklung zu finanzieren. Doch „allzu easy“ ist der Weg zum marktreifen Produkt nicht. Neben den Namen von großen Konkurrenten wie Tesla fallen im Gespräch mit Berit einige sperrige Begriffe wie Baumusterprüf­bescheinigung, die zunächst geklärt sein müssen. Und auch technisch gibt es noch Probleme. „Man muss sich über­legen, an welchen Punkten man die Ladestationen errichtet, man kann nicht alle Laternen nutzen“, gibt Berit zu Bedenken. Das Problem: Wenn ich an der ersten Laterne eines Stromkreises mein Auto lade, geht hinten das Licht aus – unpraktisch. Doch trotz dieser Probleme und hoher Herstellungskosten kalkuliert Berit, dass ab Mai 2021 eine Gründung in greifbare Nähe rückt.

Filmmusik leicht gemacht

Leonard Darsow wandelt mit seinem Projekt auf den Spuren von Hans Zimmer, John Williams und Co. Oder besser gesagt: Er will es anderen ermöglichen, in die Welt der Filmmusik einzusteigen. „Ich habe mich gefragt: Wie wird Filmmusik professionell gemacht?“, erklärt Leonard. Denn der Ablauf ist immer ähnlich: Der Filmmusikkomponist schaut sich das Video an, überlegt sich ein passendes Musikmotiv und passt dieses an die unterschiedlichen Stimmungen im Film an, um einen „musikalischen roten Faden“ herzustellen. Der 17-jährige Freiburger hat dieses Konzept auf seine Plattform übertragen. Zusammen mit professionellen Komponisten hat der Hobbymusiker bisher fünf Themen in seine Musikbibliothek integriert. Diese Templates können – wenn die Plattform an den Start geht – von den Benutzer*innen heruntergeladen und mit einem speziellen Programm auf ihre Videos angepasst werden.

Doch wann genau MuseKIT startet, kann Leonard noch nicht sagen. „Das größte Problem ist es aktuell, die Bibliothek aufzubauen“, erklärt er. Die komplizierte deutsche Rechtslage erschwert es ihm, neue Templates von Musikern zu integrieren. Darum hat für ihn aktuell der Aufbau eines Kontaktnetzwerks oberste Priorität, bevor er seine Konzepte für die Website und das Bearbeitungsprogramm final umsetzt. „Ein paar einzelne Lehrer haben mir immer wieder geholfen, vom Bildungssystem selbst kommt leider nicht viel“, sagt er zur schulischen Unterstützung.

Leonard spielt Klavier seit er fünf Jahre alt ist. Schlagzeug und Chorgesang folgten später. Bisher hat er schon über 500 Audios mit kurzen Musikmotiven aufgenommen, fünf Stücke für Bands komponiert und acht Kurzfilme vertont. Die Langeweile im Frühjahr 2020 war es, die ihn schließlich bewegt hat, sein Hobby in ein Projekt umzuwandeln und an Wettbewerben teilzunehmen. Mit Erfolg: Kürzlich wurde er ins Bundes­finale von Startup Teens gewählt, bei Jugend gründet steht er nach der ersten Phase auf Platz 3.

Immer in Kontakt

Voll den Nerv der Zeit treffen Florian Meßmann, Anton Rischer, Max Redmer, Timm Baukus und Tim Gundermann aus Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern. Die Schüler haben mit ihrer Lernplattform Schoody ein Konzept entwickelt, um den Distanzunterricht für die über acht Million Schüler*innen in Deutschland zu erleichtern. Über Schoody können die Nutzer*innen nicht nur Unterrichtsmaterialien, Aufgaben, Lernhilfen und sogar ganze Lehrbücher austauschen. In Foren und Chats können sie sich auch gegenseitig im Homeschooling unterstützen. „Man muss es sich separiert vorstellen. Einmal gibt es einzelne klassenbezogene Kurse, dann aber auch sehr umfangreiche schulübergreifende Netzwerke“, erklärt Max.

Im Interview erzählen die Schüler, dass sie ihre schulinterne Cloud, von denen es in Deutschland Hunderte gibt, schlicht nicht benutzerfreundlich fanden. Also haben sie sich etwas einfallen lassen und mit Schoody im Jahr 2020 an Jugend gründet teilgenommen. Im freiwilligen Fach Unternehmensgründung in der 11. Klasse kamen sie erstmals mit Jugend gründet und dem Thema Start-ups in Berührung. Ihre damalige Lehrerin, erzählt Florian, ist auch heute noch ihre stete Begleiterin. Trotzdem würden sich die Schüler wünschen, dass das Thema im Lehrplan präsenter wäre.

Während Tim, der Programmierer im Team, derzeit an der Umsetzung des Konzepts arbeitet – ein erster Prototyp ist bereits fertig –, kümmern sich die anderen um die Organisation, sprechen mit Lehrenden und Schüler*innen über ihr Vorhaben. „Wir haben sehr positive Resonanzen bekommen“, sagt Florian. „Wir denken stark darüber nach, nach dem Abi zu gründen“, so der 17-Jährige.

Recyceln per 3D-Drucker

Dass es funktionieren kann, auch in der Schulzeit schon ein Unternehmen zu leiten, zeigt Milan von dem Bussche aus Oppenheim. Der Gymnasiast hat mit 17 Jahren sein Unternehmen Qi-Tech gegründet. „Wir recyceln Plastikmüll mit dem 3D-Drucker“, erklärt er. In der eigenen Garage sammelt er Müll, sortiert und schreddert ihn, schmilzt ihn ein und stellt daraus Filament her, das auf einer Spule aufgewickelt und für einen weiteren 3D-Druck verwendet werden kann. Als 14-Jähriger nahm Milan bei Jugend gründet teil und gewann den Wettbewerb. Damals stellte er mit dem 3D-Drucker personalisierte Handyhüllen her. „Wir mussten immer neues Filament kaufen“, erinnert sich der Tüftler. „Dann haben wir mit dem Recycling angefangen, auch um Kosten zu sparen.“ Die Handyhüllen konnten sich nicht durchsetzen – zu unflexibel war das Material. Das recycelte Filament wird stattdessen gut verkauft.

„Es war verdammt schwer, vom Schülerprojekt zum Unternehmen zu kommen“, sagt der 17-Jährige. Anträge wurden nach sechs Monaten Bearbeitungszeit abgelehnt, das Amtsgericht hat sich schwergetan, die Zuständigkeit der Behörden war unklar, der Bürokratie- und Geldaufwand enorm. Letztendlich hat ein kleiner Trick geholfen, um die Firma als UG zu gründen: „Meine Schwester studiert in Holland, sie ist offiziell die Geschäftsführerin. Ich bin der Inhaber“, sagt Milan, der nach seinem 18. Geburtstag die Geschäftsführung selbst übernehmen will.

Nach dem Abi gründen – das hört man oft in Interviews mit Schüler*innen voller Ideenreichtum. Und Projekte wie KomPot, E-ChargeNets, MuseKIT, Schoody unds Qi-Tech zeigen, dass in der „Start-up-Quelle Klassenraum“ viel Potenzial steckt – es muss nur endlich ausreichend und nachhaltig gefördert werden.

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Der eigene Rennwagen

Wollten Sie schon immer stolzer Eigentümer eines Rennwagens werden? Diese Möglichkeit bietet jetzt die Firma G2Racing aus der Schweiz an. Im Rahmen des Fractional Ownership Renn-Package kann man Miteigentümer eines Rennwagens werden.

Wartung, Reparatur, Transport zu den Rennstrecken und zurück sowie der Rennservice und die Versicherung sind inklusive.

Konkret können sich bis zu sechs Fahrer einen Wagen teilen, der pro Fahrer für jeweils fünf Einsätze pro Jahr zur Verfügung steht, egal ob Rennen gefahren werden oder ob trainiert wird. Die Laufzeit der Beteiligung beträgt drei Jahre. Nach diesen drei Jahren wird das Fahrzeug gegen ein neues ausgetauscht. Die Kosten – bei sechs Anteilseignern und drei Jahren Laufzeit – betragen für einen Ferrari Challenge F430 pro Anteilseigner und Jahr 26.945 Euro.

www.g2racing.ch

 

Geschäftsideen Kinderzimmer: handgefertigte Textilien

Da Helena Bode keine passenden Heimtextilien für ihre eigenen Kinderzimmer fand, nahm sie das Thema selbst in die Hand und produzierte die benötigten Kinderzimmervorhänge und weitere Heimtextilien in Handarbeit.

Die Nachfrage in ihrem Freundeskreis wurde immer größer, so dass sich Helena auf Basis dieser Geschäftsidee selbständig machte. Sie begann damit, ihre Produkte über Dawanda zu verkaufen. Mittlerweile kann Helena Bode schon einen beachtlichen Stamm an Kunden und Fans vorweisen.

Die wichtigste Besonderheit des Start-ups maru maru: Es fertigt Heimtextilien für Kinderzimmer nach individuellen Kundenwünschen. Spezialisiert hat sich die Gründerin Helena Bode auf die Herstellung von Kinderzimmervorhängen. Das Angebot der Marke maru maru wird abgerundet durch Babydecken, Kuscheldecken, Wimpelketten, Kissenbezüge und Bettwäsche.

Werbeprospekte im Internet

Viele Discounter und Supermärkte versuchen ihre Kunden dadurch in ihre Geschäfte zu locken, dass Sie wöchentlich Prospekte mit vielen Sonderangeboten in die Briefkästen der Kunden werfen oder Zeitungen beilegen lassen.

Die Gründer des Internetprotals kaufDA haben darüber nachgedacht, ob dieses Vorgehen noch zeitgemäß ist.

Warum sollte man die Prospekte nicht im Internet präsentieren? Das Ergebnis: Bei kaufDA können Verbraucher eine Vielzahl von lokalen Prospektangeboten durchsuchen und vergleichen. Gleich im ersten Jahr waren es über 450.000 verschiedene Angebotsseiten.

www.kaufda.de

Individuelle Bier-Etiketten

Nicht nur anlässlich einer Fußball-Weltmeisterschaft bringen viele Gäste einen Kasten Bier mit, um sich für die Einladung zum Grillfest erkenntlich zu zeigen.

Idbeer ermöglicht seit kurzem, dass man die Etiketten der Bierflaschen individuell erstellen kann, um beim nächsten Besuch bei Freunden ein individuelles Geschenk zu machen.

Im Internet lässt sich mit Hilfe eines Konfigurators in wenigen Minuten ein ganz persönliches Etikett erstellen. Brauereipartner ist die Schlossbrauerei Au in der Hallertau.

www.idbeer.de

Personalisierte Reiseführer

Die inzumi GmbH betreibt ein Internetportal mit Reiseinformationen. Die Qualität der Inhalte wird durch die inzumi-Redaktion und bekannte Content-Partner wie z.B. Polyglott gewährleistet. Kommentare und Tipps von inzumi-Nutzern (Community) runden das Angebot ab.

Auf der Webseite kann man einen Reiseführer nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen erstellen. Zunächst sucht man sich einen Reiseführer als Basis aus, löscht die weniger interessanten Infos heraus, und ergänzt sie um weitere auf der Seite angebotene Daten. Dann kann man den Reiseführer durch einen eigenen Titel, Fotos und individuelle Reisedaten ergänzen und erstellen lassen.

http://inzumi.de

WG-Hotel

In Essen können Sie ein ganzes Hotel buchen, das WG-Charakter hat. Bis zu 14 Leute finden hier Platz und zwar in sechs Zwei- und zwei Einbettzimmern. Daneben gibt es eine große Küche, eine Sauna und einen zentralen Arbeitstisch. Im Gegensatz zu einer Ferienwohnung wird hier im Hotel wie von Geisterhand täglich der Kühlschrank neu aufgefüllt, und natürlich wird durch professionelle Reinigungskräfte auch regelmäßig geputzt.

Übrigens kann das WG-Hotel nicht nur für private Zwecke genutzt werden: Ideal ist es auch für Messeteams – schließlich handelt es sich bei Essen ja um eine Messestadt. Normalerweise werden die Hostessen und das Standpersonal meist auf verschiedene Gastwohnungen verteilt. Innerhalb des WG-Hotels ist nun möglich, dass auch eine größere Gruppe zusammenbleibt und dass abends im Hotel After-Show-Partys gefeiert werden. Aber auch für Seminarveranstalter und Yoga-Schulen ist das Angebot wie geschaffen. Und warum sollen hier nicht auch Geburtstage und Hochzeiten gefeiert und Betriebsfeiern durchgeführt werden?

www.wg-hotel.de

 

Leitungswasser als Finanzspritze

In New York wird Leitungswasser in Flaschen an Einheimische und Touristen verkauft. Davon haben sich wahrscheinlich die Marketingexperten von serviceplan für ihre Initiative "Münchner Tafelwasser" inspirieren lassen, um Zusatzeinnahmen für die Hilfsorganisation Münchner Tafel e.V. zu generieren. Dafür wird das städtische Leitungswasser als Münchner Tafelwasser abgefüllt und in kooperierenden Restaurants, Bars und Clubs verkauft. Wer dort das Münchner Tafelwasser bestellt, zahlt den regulären Preis für ein Mineralwasser und spendet somit den Erlös komplett an die Münchner Tafel.

Diese Zusatzeinnahmen werden dringend benötigt. Denn nach Schätzung von Experten haben ca. 180.000 Bürger in Bayerns Hauptstadt nicht genug zu essen. Die Münchner Tafel schafft es bereits, 18.000 Bürger pro Woche mit Lebensmitteln zu versorgen, die sonst von den Händlern weggeworfen worden wären. Rund 400 ehrenamtliche Mitarbeiter teilen an 24 Ausgabestationen Lebensmittel aus. Zusätzlich werden über 85 soziale Einrichtungen mit wöchentlich mehr als 100 Tonnen Lebensmitteln beliefert. Die Logistikkosten werden durch Geldspenden aufgebracht.

www.muenchner-tafel.de/tafelwasser

Koch-Guerillas

Nicht jeder Koch hat genug Geld, um ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Deshalb mieten sich die Köche Koral Elci und Olaf Deharde immer nur für einen Tag in ein Restaurant im Raum Hamburg ein und laden ihre Fangemeinde zum Kochevent ein.

Zur jeweiligen Veranstaltung bringen die beiden Köche nur die Zutaten fürs jeweilige Gericht mit – und bei Bedarf zudem die Getränke.

Das Küchen- und Servicepersonal wird vom jeweiligen Restaurant engagiert, da es sich vor Ort am besten auskennt. Die Kitchen-Guerillas sind bei der Auswahl der Restaurants für ihre Events durchaus wählerisch: Sie kochen nur in Lokalen, in denen sie selbst Kunde sind oder zumindest gerne Kunden wären.

www.kitchenguerilla.com

Kaffee bei 1400 Umdrehungen

Im Wash & Coffee kann man nicht nur mit Persil und handelsüblichen Bosch-Waschmaschinen schmutzige Wäsche waschen, sondern nebenher auch Kaffee schlürfen und Kontakte zu den Bewohnern des Wohnviertels herstellen.

Die Idee hatte Christian Wolko, Azubi von Henkel. Sein Gedanke war ein Wohlfühl-Waschsalon. Daraus wurde nun das Wash & Coffee, das sich mitten im beliebten Münchener Glockenbachviertel befindet. Eine Trommel samt Waschmittel und Beratung kostet 3,50 Euro. Ob aus dem Waschsalon mal eine ganze Kette wird, will noch niemand voraussagen.

www.wash-coffee.com

Mietbare Allzweckküche

Bei KitchenChicago können Caterer, Veranstalter, Bäcker etc. die Räumlichkeiten stundenweise mieten. Neben der Küche gibt es auch einen Raum, in dem die zubereiteten Speisen serviert und verspeist werden können.

Das ist eine perfekte Voraussetzung für Gastronomen, die hier ihre ersten Gehversuche wagen wollen. Das KitchenChicago kann sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag gemietet werden. Je nach Uhrzeit und monatlicher Nutzungsdauer werden unterschiedliche Preise aufgerufen. Da ist genug Raum für etliche Nischenkonzepte, die ihren Platz finden wollen.

Um als Gastronom oder Bäcker die ersten Gehversuche zu machen, reicht es allerdings nicht aus, Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt zu bekommen. Deshalb laden die Inhaber von KitchenChicago immer wieder Experten ein, die Restaurantinhabern zeigen, wie sie ein Restaurant führen und erfolgreich werden.

www.kitchenchicago.com

Jeder zahlt, was er kann

Brad und Libby Birky hatten die Vision, dass sich in ihrem Cafe in Denver jeder satt essen soll, unabhängig davon, wie groß sein Geldbeutel ist. Deshalb gibt es auf der Speisekarte für die Menüs und Speisen auch nur Richtpreise im Rahmen einer Preisspanne. So wird z.B. das Menü mit einem Preis von 5 bis 15 US-Dollar angegeben. Wer es sich leisten kann, ist herzlich dazu eingeladen, die obere Grenze des Richtpreises zu bezahlen. Wer das nicht kann, bezahlt entsprechend weniger. 

Es kommt aber durchaus vor, dass es Gäste gibt – z.B. Obdachlose – die gar nichts oder nur 5 Cent für das Essen bezahlen können. Das ist auch kein Problem, und im Same Cafe wird deshalb keiner vor die Tür gesetzt. Dafür allerdings werden alle, die nicht die Richtpreise zahlen können, aufgefordert, als Freiwillige im Cafe oder der Küche zu helfen, z.B. als Spülhilfe.

Ganz wichtig ist Brad und Libby, dass die armen Bevölkerungsschichten nicht in Suppenküchen abgeschoben, sondern auch beim Essen in die Gesellschaft integriert werden. So haben diese Gäste auch nicht das Gefühl, Almosen zu bekommen, weil sie ja schließlich das Essen abarbeiten können.

www.soallmayeat.org

Geschäftsideen Hotelwirtschaft: garantiert der niedrigste Preis fürs Hotelzimmer

Es ist sehr ärgerlich, wenn man ein Hotelzimmer gebucht hat, und der Preis sinkt am nächsten Tag merklich. Dank Triprebel und einer coolen Geschäftsidee ist das nun kein Problem mehr, unter der Voraussetzung, dass man über die Plattform gebucht hat.

Das Werbeversprechen des Start-ups Triprebel klingt verlockend: "Sinkt der Preis nach der Buchung, bekommt der Kunde die Differenz automatisch zurück."

Um dieses Versprechen halten zu können, sucht Triprebel für jede Buchung täglich nach günstigeren Angeboten. Sobald der Preis für das gebuchte Hotelzimmer fällt, wird der Kunde informiert und erhält automatisch 100 Prozent des Preisnachlasses zurück.

Geschäftsideen Tourismus: Regenschirm und Stadtplan in einem

Die zündende Geschäftsidee kam den Werbeexperten Jessica und Holger Kohl sowie Daniel Serrano vor einigen Jahren während einer Mittagspause, in der sie Touristen beobachteten, die nicht genug Hände frei hatten, um einen Regenschirm und einen Stadtplan gleichzeitig zu halten.

Schnell hatten sie das Design für ihren Stadtplan-Schirm fertig. Im Regenmonat April 2012 konnten sie dann endlich die ersten 3000 Regenschirme mit aufgedrucktem Hamburger Stadtplan vom asiatischen Produzenten in Empfang nehmen. Mittlerweile gibt es die Regenschirme für zwölf Städte. Jeder Stadtplan-Regenschirm soll 19,90 Euro kosten.

Geschäftsideen Tourismus: Baukastensystem für Hotels

Auch im ländlichen Raum suchen Reisende Übernachtungsmöglichkeiten in Vier-Sterne-Qualität, egal ob es sich um Aktivurlauber, Businessreisende, Wanderer, Radwanderer, Familien oder Singles handelt. Allerdings gibt es nur wenige hochwertige Angebote, denn für die meisten Anbieter lohnt es sich nicht, in diesen Regionen Hotels zu errichten.

Diese Lücke will nun die "mein kleinHOTEL Franchise und Vertriebs GmbH" mit ihrer Geschäftsidee schließen. Die Firma hat (zuerst für eigene Zwecke) moderne Design-Appartments (aus Holz und Glas) entwickelt, die im Baukastensystem errichtet und erweitert werden können.

Das Konzept dieser Geschäftsidee kann dank des geringen Erschließungsaufwandes überall dort zum Einsatz kommen, wo sich reguläre Hotels auf Grund der reduzierten Dichte des Einzugsgebietes, der topografischen Lage oder sonstiger Faktoren nicht realisieren lassen. Zielgruppe für dieses Franchisesystem sind Familien mit Garten, Landwirte und Ausflugslokale (mit mindestens 250 Quadratmetern freier Fläche), die im Haupt- oder Nebenerwerb Vier-Sterne-Qualität auf kompaktem Raum mit persönlicher Dienstleistung in Bestform bieten wollen.