Vergleichstest: 10 Homepage Baukästen


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Tests & Tools für Gründer: Welcher Homepage-Baukasten ist für Gründer die erste Wahl? Wir haben die Produkte von zehn wichtigen Anbietern auf Herz und Nieren getestet.

Ein sog. Homepage-Baukasten ist nichts weniger als ein (abgespecktes) browserbasiertes Content-Management-System, das dem Kunden als ein Service vermietet wird. Das heißt, man mietet die Website, ggf. die Domain und das Tool zum Pflegen der Website. Der Anspruch der meisten Anbieter ist, dass man mithilfe ihres Baukastens schnell und unkompliziert – ohne Vorkenntnisse – in die Lage versetzt wird, seine eigene Website zu erstellen und zu pflegen.

Ob das in der Praxis dann auch immer zutrifft und wie es sich mit den unterschiedlichen Homepage-Baukästen arbeiten lässt, wollten wir wissen. Dazu haben wir zehn Anbieter getestet, die im deutschsprachigen Raum besonders beliebt sind. Die meisten davon (6 Anbieter) haben uns im Vorfeld einen Testzugang eingerichtet; die übrigen, die auf unsere Anfrage nicht reagierten, haben wir entsprechend ohne deren Support getestet. Dies hat in unserem Test keinen Einfluss auf die Endbewertung, zeigt aber schon im Vorfeld, dass zumindest in Sachen Kommunikation nicht jeder Anbieter „state of the art“ ist.

Der Test

Wir erstellen eine Website für einen Business Coach, der keine profunden Kenntnisse in Sachen Website-Erstellung hat und das Ziel verfolgt, sich und seine Leistungen kostengünstig, schnell und zugleich bestmöglich online zu präsentieren. Die Website soll ihm demnach als digitale Visitenkarte dienen. Sie soll modern und ansprechend sein und die Möglichkeit bieten, dass potenzielle Kunden sich gut informiert fühlen und unkompliziert Kontakt aufnehmen können. Als optionale Erweiterung achten wir darauf, dass die Website zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. durch ein Upgrade) um eine Shopfunktion ergänzt werden kann, falls unser Coach auch einmal Webinare oder eigene Bücher über seine Website verkaufen will.

Wir wählen bei jedem der getesteten Anbieter das Paket bzw. Angebot aus, welches der oben geschilderten Ausgangssituation am ehesten entspricht. Unsere Prüfkriterien sind klar definiert und in der großen Tabelle am Ende des Beitrags auf- und ausgeführt. Darüber hinaus schildern wir, was uns auf der Homepage des Anbieters an Informationen erwartet, was dort versprochen wird und was uns dann beim Testen alles auffällt.

Die 10 Anbieter im Test

Hier nun – in alphabetischer Reihenfolge – die von uns getesteten Produkte: 1&1; Cabanova; DomainFactory; Jimdo; one.com; STRATO; Web4Business; Webnode; Weebly; WIX.com

Produkt: MyWebsite PLUS

Die 1&1 Internet SE ist nach eigenen Angaben mit über 6 Mio. Kundenverträgen ein führender internationaler Anbieter von Cloud Services und Hosting-Dienstleistungen. Auf der Startseite finden wir im Menü „Homepage“ alle relevanten Informationen zu den Homepage-Baukästen. Die Seite liefert klare, schnelle und profunde Produktinformationen. Betont wird, dass man keine Vorkenntnisse benötigt und mit wenigen Klicks aus Hunderten von professionellen Homepage-Designs (wir haben rund 340 Vorlagen gezählt) auswählen kann. Verfügbar sind 20 Mio. Archivbilder, Business Apps und „Textvorschläge ideal auf Ihre Branche abgestimmt“. Das Versprechen: „Mit 1&1 MyWebsite ist schon nach wenigen Minuten (Online in nur 5 Minuten) eine repräsentative Startseite online.“ Das klingt vielversprechend – los geht’s!

Wir wählen aus den Tarifen das Paket MyWebsite PLUS aus. Das Paket kostet 9,99 Euro/Monat für 12 Monate, danach 19,99 Euro/Monat. Eine Besonderheit fällt auf: Die Domain ist dauerhaft kostenlos, während bei anderen Anbietern meist im zweiten Jahr Gebühren anfallen. Kleiner Wermutstropfen: Es ist eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 8,90 Euro zu entrichten. Nachdem wir uns angemeldet haben, die Wunschdomain gecheckt und unsere Branche ausgewählt haben (wegen der dazugehörigen Designvorlagen), landen wir im Control-Center, das uns zunächst mit seinen schier unendlichen Infos, Menüs etc. optisch fast erschlägt. 

Nachdem wir das Menü 1&1 MyWebsite entdeckt haben, landen wir im eigentlichen Homepage-Baukasten-Tool. Mit Hilfe dieses sog. Website Builders können wir nun die Vorlage nach unseren Wünschen und Vorstellungen anpassen bzw. umgestalten. Auch das Wechseln in andere Vorlagen ist problemlos möglich. Der Website Builder bietet uns großen Gestaltungsspielraum, die Texte (viele Schrifttypen!) lassen sich schnell und intuitiv einrichten, außerdem können unkompliziert Bilder, Formulare, Videos, HTML, Sound-cloud, FAQ und viele Widgets mehr per Drag & Drop eingefügt werden. Bei Bedarf kann auf HTML-Code umgestellt werden. Um bei Fragen bspw. zum Live Chat zu kommen, muss man gefühlt 10-mal klicken, aber es gibt ihn und er funktioniert gut!

Die für unsere Branche vorgegebenen Texte sind durchweg brauchbar und ordentlich formuliert. Unser Tipp: Die Texte sollten als Anregung gesehen werden, um diese dann zu individualisieren. Denn unser Anspruch ist es ja, eine digitale Visitenkarte zu erstellen, was nur Sinn ergibt, wenn wir uns darin auch mit unserem USP präsentieren. Auch in Sachen Suchmaschinen-Optimierung sind Standardtexte nicht unbedingt zu empfehlen. Unser Eindruck: Alles, was man braucht, ist bei 1&1 verfügbar – wir fühlen uns beim Editieren wohl, finden alles sehr schnell und kommen in kürzester Zeit, ohne Komplikationen zur fertigen Website.

Fazit

1&1 bietet eine Baukastenstruktur, die vieles vorgibt, uns dabei jedoch nicht einschränkt. Man kann an allen Stellen individualisieren, kann je nach eigener Kreativität und eigenen Ansprüchen in die Tiefe gehen oder stattdessen mit einfachen Mitteln schnell eine moderne, vollfunktionsfähige Website ohne viel eigenes Dazutun erstellen. Das Ergebnis ist für unseren Business Coach ein rundum gutes. Und wenn ein Shop gewünscht wird, kann dieser kostenpflichtig schnell hinzugefügt werden.

Produkt: Business

Die Düsseldorfer Cabanova GmbH  hat nach eigenen Angaben weltweit über 750.000 registrierte Nutzer. Auf der erfreulich schlicht gehaltenen Startseite werden wir mit vergleichsweise wenig Text empfangen. Aber dieser hat es in sich: „Erstelle die beste Homepage aller Zeiten für Deine Firma!“ Holla, die Waldfee, das nennen wir mal eine Ansage! Neben dieser vollmundigen Aussage findet man auch Infos zu den Leistungen: „Wähle eine voll anpassbare Hompagevorlage aus über 100 Branchen“, klingt gut! Wer noch nicht überzeugt ist, kann viele Beispiel-Homepages als Referenzen anklicken.

Wir wählen aus dem Angebot das Paket Business aus, die Laufzeit beträgt ein Jahr, sodass wir 8,32 Euro monatlich zu zahlen haben. Das Paket enthält eine kostenlose Domain für 12 Monate, danach sind jährlich 18 Euro als Gebühr fällig. Außerdem wird hier statt einer Einrichtungsgebühr eine einmalige Zahlungsgebühr in Höhe von 3 Euro verlangt.

Wir checken unsere Wunschdomain (alle Endungen sind hier theoretisch möglich) und suchen uns eine der ca. 200 Vorlagen aus. Unsere Suchfeld-Eingabe „Business“ ergibt 10 Vorlagen; die Suche nach „Coach“ ergibt immerhin 59 Vorlagen zur Auswahl. Die Suche „Berater“ ergibt ein Sammelsurium von Angler, Apotheke, Fahrschule bis zu Zahnarzt – damit können wir als Business Coach nichts anfangen. 

Dann folgt die Ernüchterung: Die Vorlagen muten nach Designs aus dem vergangenen Jahrzehnt an, die kostenlosen Bilder stammen wohl aus den 90ern und sind zumindest aus unserer Sicht dann nicht zu empfehlen, wenn man sich mit seiner Website modern oder auch „nur“ zeitgemäß präsentieren will. Die Bedienung des „SiteBuilders“ ist hingegen intuitiv, bietet per Drag & Drop ordentliche Möglichkeiten zur Gestaltung der Seite – man kommt gut zum gewünschten Resultat. Die in der Vorlage vorgegebenen Texte können wir nicht wirklich nutzen, aber wir empfehlen ja ehedem, seinen USP selbst in eigenen Worten zu formulieren. An Widgets finden wir alles, was man braucht. Auch ein Shop ist bereits integriert: allerdings für ganze drei Produkte! In Sachen Support sind wir positiv gestimmt: Man gibt uns telefonisch schnell, freundlich und kompetent Auskunft – so soll es sein!

Fazit

Der Cabanova-Baukasten genügt durchaus Grundansprüchen, zur Auszeichnung „beste Homepage aller Zeiten“ fehlen aus unserer Sicht Welten. Das Handling mutet alles andere als modern an. Der Support ist als positives Highlight hervorzuheben! Unser Tipp: Wer mit Cabanova arbeiten will und eher geringe Ansprüche an das Ergebnis hat, kann statt des von uns gewählten Paket „Business“ (8,32 Euro mtl.) durchaus das kleinere Paket „Economy“ für 4,19 Euro mtl. nehmen.

Produkt: Business

Die vor den Toren Münchens ansässige Domainfactory GmbH wirbt auf ihrer Homepage mit über 15 Jahren Erfahrung, über 200.000 zufriedenen Kunden und mit mehr als 1,3 Mio. verwalteten Domain-Namen, was das Unternehmen nach eigenen Angaben zu einem der größten Webhosting-Unternehmen im deutschsprachigen Raum macht. Die Server befinden sich in Straßburg und Köln; die Infrastruktur-Server in Deutschland. Weiter finden wir auf der klar strukturierten Seite ordentliche Grundinfos und sehr viele Templates als Beispiele für unsere mögliche Homepage. Das entspricht dem Credo des Anbieters: „Einfach machen“ bzw. „Kinderleicht erstellen“.

Also los geht’s! Wir wählen das Paket Business für 9,99 Euro im Monat aus, können das Angebot 60 Tage „risikolos testen“, und können – das ist im Vergleich zu vielen anderen Anbietern beachtlich – monatlich kündigen. Dies ermöglicht uns eine große Flexibilität bei dauerhaft gleichbleibenden Kosten.

Wir öffnen den Editor, erhalten ca. 100 Designvorlagen aus zahlreichen Branchen bzw. Berufen zur Auswahl. Wir nehmen die Vorlage „Beratung“, erhalten ein paar einführende Infos zur Arbeit mit und in dem Editor und legen los.Als erster Eindruck drängt sich uns auf: Den Editor kennen wir doch! Er erinnert uns nicht nur an den 1&1-Website-Builder, sondern entspricht ihm in der Menüführung und -Gestaltung. Unsere Recherche zeigt: Sowohl DomainFactory als auch 1&1 verwenden das Tool des global agierenden Software-Herstellers Duda. Der Unterschied: Die Textbausteine sind bei DomainFactory im Vergleich zu 1&1 in Englisch gehalten,  auch das Help Center bietet ausschließlich englische Texte. Das muss man aber können bzw. mögen!

Der Telefon-Support erweist sich dann – wir atmen durch – als deutschsprachig, ist schnell verfügbar, hinterlässt aber in unserem Fall keinen rundum souveränen Eindruck. Das Arbeiten in dem Baukasten selbst entspricht dann technisch voll und ganz dem, was wir zuvor bei 1&1 geschildert haben.

Fazit

Ein direkter Vergleich zwischen DomainFactory und 1&1 drängt sich hier natürlich auf. Dieser kann nur die jeweilige Preisstruktur und ggf. den Service betreffen. Es gilt: DomainFactory bleibt preislich dauerhaft – bei monatlicher Kündigungsoption – bei 9,99 Euro pro Monat (1&1 kostet uns ab dem 2. Jahr 19,99 Euro); die Domain kostet bei DomainFactory ab dem 2. Jahr 0,99 Euro mtl. (bei 1&1 bleibt sie dauerhaft kostenlos), und last but not least: hier haben wir keine Einrichtungsgebühr (1&1 nimmt einmalig 8,90 Euro). Wenn ein Shop gewünscht wird, ist ein Upgrade auf das Paket Online-Shop für 19,99 Euro mtl. möglich (bei 1&1 können wir ab 9,99 Euro mtl. (im 1. Jahr) ein eigenes Shop-Pakt dazu kaufen. Ein wesentlicher Unterschied: Ein eigenes Newsletter-Tool gibt es hier nicht (bei 1&1 ist dies inkludiert). Unser Urteil: DomainFactory ist eine echte Alternative zu 1&1 und hat – last but not least – in Sachen Preis-Leistung die Nase vorn.

Produkt: JimdoBusiness

Nach Angaben der Hamburger Jimdo GmbH wurden bislang über 20 Mio. Websites mit Jimdo gebaut. Die Landingpage des Anbieters ist übersichtlich: Schnell und direkt wird auf den Punkt gebracht, was uns hier als Kunden erwartet. Unter „Designs“ werden wichtige Themen bzw. Branchen aufgezeigt – auch wir als Business Coach werden hier abgeholt: aus dem Gesamtangebot an Vorlagen stehen uns 14 Designvorlagen für Business & Coaching zur Verfügung. Die Produkte sind gut dargestellt und werden gut erklärt. 

Wir entscheiden uns für das Paket JimdoBusiness für 15 Euro monatlich bei einem Jahr Laufzeit (ein Shop ist hier bereits inkludiert!), könnten uns aber auch die günstigere Pro Version für 5 Euro mtl. vorstellen, denn ein Upgrade ist jederzeit möglich. Wichtig zu wissen: Die Domain ist im ersten Jahr kostenlos, danach sind 20 Euro pro Jahr fällig. Los geht’s: Wir checken und
sichern uns unsere Wunschdomain, wählen das Paket aus (Laufzeit 1 Jahr – wir wollen ja flexibel bleiben), schließen die Registrierung ab und kommen zu den Designvorlagen. Hier fällt uns auf: Die Vorlagen, die vorher noch unter Business & Coaching angezeigt wurden, finden wir jetzt nicht mehr. Auch nicht im Menü „Entscheidungshilfe“ und auch nicht nach Eingabe der Suchwörter Coaching oder Business. Stattdessen erhalten wir Vorlagen (keine 100 wie angekündigt, aber doch rund 40), die – warum auch immer – nach Städten benannt sind. Wir fühlen uns hier etwas im Stich gelassen, starten eine Support-Anfrage per Mail, wie wir denn an die gewünschte Vorlage kommen können. Schnell antwortet der Support, bietet uns an, die betreffende Vorlage mit wenig Aufwand freizuschalten, was dann auch zeitnah erfolgt. 

Parallel dazu testen wir auch eine der anderen Designvorlagen und stellen fest, dass diese nicht zu 100 Prozent dem entspricht, was in der Vorschau abgebildet war. Das heißt, wer die konkrete Vorlage nutzen will, kann dies nicht, sondern erhält eine Art von Grundaufbau der zuvor gezeigten Seite geliefert. Das irritiert. Das Gestalten der Vorlage und Einfügen von Elementen funktioniert dann intuitiv und problemlos, genauso wie das Einbauen eines Kontaktformulars oder Google Maps, einzelner Bilder, Share-Buttons, Videos etc.

Fazit

Das Arbeiten mit Jimdo mutet insgesamt spielerisch leicht und logisch an, ohne Vorkenntnisse kommt man in überschaubarer Zeit mit wenig Aufwand zu einem gut vorzeigbaren Ergebnis. Die Designvorlagen muten in Teilen leider etwas veraltet an, und die Vorlagen sind nicht wirklich branchenrelevant aufgebaut bzw. gestaltet. Kleiner Exkurs: Als Besonderheit bietet Jimdo seit kurzem den sog. Jimdo Dolphin an. Mit diesem Tool ist es tatsächlich möglich, in drei Minuten zur eigenen Website in verschiedenen Design-Optionen zu gelangen. Das Ergebnis: Bilder, Texte, Design werden quasi fertig eingespielt – schaut ordentlich aus –, man könnte damit loslegen. Wer sich von anderen abheben will (Stichwort: USP), sollte auf jeden Fall eigene Texte und Bilder verwenden. Der Dolphin ist unserer Meinung nach als eine pfiffige Anregung zu sehen, nicht unbedingt als ein Ersatz für einen klassischen Baukasten.

Produkt: Homepage-Baukasten Premium

One.com stammt aus Dänemark und hat nach eigenen Angaben über 1,5 Millionen Kunden in 149 Ländern. Wir beginnen unseren Test wie immer mit den Eindrücken von der Unternehmenswebsite. Man wird hier schnell zu den Baukasten-Angeboten geführt. Die Preispolitik mutet etwas unglücklich an. Kommuniziert werden Angebote und „Preise normalerweise“. Die Irritation setzen sich im Detail weiter fort: Im Paketüberblick steht als Leistung „eine Domain“ – wenn wir diese dann später tatsächlich haben wollen, müssen wir extra zahlen. Nur mit einem Sternchen (Verweis auf Fußnote) kommuniziert wird die einmalige Bereitstellungsgebühr in Höhe von stolzen 14,28 Euro.

Wir entscheiden uns für den Homepage-Baukasten Premium für 3,82 Euro monatlich (ab dem 2. Jahr sind 7,65 Euro/mtl. fällig) und wählen ein Template aus (ca. 75 Designvorlagen sind wählbar). Das Arbeiten in der Vorlage mutet dann sehr intuitiv an, alles ist gut sortiert und ebenso gut zu handhaben. Ein klarer Pluspunkt ist der schnelle und kompetente Live Chat! Die Minuspunkte: Es wird keine kostenlose Bilder-Datenbank geboten und die Verfügbarkeit von Widgets lässt deutlich zu wünschen übrig (z.B. ist Google Maps nicht verfügbar, auch nicht per HTML einbaubar). Für 12,16 Euro im Monat kann ein Shop eingerichtet werden. Hier fragt man sich allerdings, inwiefern die komplett in Englisch gehaltene Shop-Vorlage deutschem Recht wirklich genügt. Der Support weist auf unsere Nachfrage lediglich darauf hin, dass man dies in den ersten 15 Tagen selbst prüfen bzw. testen könne, um dann ggf. den Shop wieder kostenfrei zu stornieren.

Fazit

One.com ist eine wirklich günstige Lösung – daher verwundert es nicht, dass man mit deutlichen Abstrichen in den Leistungen leben muss. Es gibt keinen App Store und die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt. Wenn man bedenkt, dass andere Anbieter für nicht viel mehr Geld deutlich mehr bieten ...

Produkt: Homepage-Baukasten Pro

Srato betreibt nach eigenen Angaben mehr als 60.000 Server in Berlin und Karlsruhe und hostet vier Millionen Domains für Kunden weltweit. Auf der übersichtlichen Website fällt uns sofort ein Erklärvideo auf, das uns einen guten und schnellen Überblick über die Leistungen liefert. Das Motto: „Der einfache Weg zur modernen Website“. Dazu kann man aus 200 Branchenvorlagen und über 140 responsive Layouts auswählen. Das klingt alles gut. Eine Besonderheit sticht ins Auge: Strato bietet zwei Domains statt der sonst üblichen einen Domain an!

Wir entscheiden uns für den Homepage-Baukasten Pro: Wählbar ist die Laufzeit 1 Monat (10 Euro mtl. plus 15 Euro Einrichtungsgebühr) oder die Laufzeit über 12 Monate (12 x 1 Euro mtl., danach 9 Euro/mtl. plus 10 Euro Einrichtungsgebühr). Nachdem wir die Wunschdomains geprüft haben, erscheint der fette Hinweis, dass wir uns für 600 Euro die Website erstellen lassen können. Unser Eindruck: Traut uns Strato nicht zu, dass wir uns selbst eine Seite basteln können? Dann werden diverse kostenpflichtige Ergänzungen angezeigt, u.a. eine 24/7-Experten-Hotline für 10 Euro. Wir waren bei der Produktübersicht zunächst davon ausgegangen, dass wir eine Experten-Hotline haben: Dort ist bei genauem Hinsehen das Häkchen aber aber nur als „optional“ gesetzt. Das verwirrt!

Nun wählen wir „Dienstleistung“ als Thema unserer Website. Die dazugehörige Vorlage kann jederzeit gewechselt werden. Das Arbeiten im Editor lässt sich gut an, man findet sich gut zurecht. Schriften werden – sofern modifizierbar – nur als Schriftengruppen angeboten, was den Gestaltungsspielraum etwas einschränkt. Die vorgegeben Texte sind nicht branchenspezifisch, eher als Blindtext zu sehen. Einen App Store findet man nicht, Analysemöglichkeiten der Website sind nur rudimentär gegeben.

Fazit

Man kann mit Strato eine einfache Website erstellen, ist aber recht eingeschränkt in der Individualisierbarkeit. Das Arbeiten führt in überschaubarer Zeit zu einem brauchbaren Ergebnis, sofern man nicht zu hohe Ansprüche an die eigene Kreativität hat. Strato ist
unsere Empfehlung für diejenigen, die wenig ausgeben möchten und dabei schnell zu einer einfachen Website kommen möchten. Das Tool ähnelt dem von Web4business, ist allerdings günstiger und bietet weniger Branchenbezug.

Produkt: Business Plus

Die Web4business-Webseite ist übersichtlich, wirkt kompetent, professionell und solide. Der Anbieter präsentiert sich als der Branchenexperte. Alles ist hier auf Branchen ausgelegt; Rechtssicherheit und persönlicher Service werden hervorgehoben, branchenspezifische Texte sind in den Designvorlagen gleich integriert. Keine Angaben finden wir bspw. darüber, wo die Server stehen oder wie viel Speicherplatz dem Kunden zur Verfügung steht.

Wir wählen das Paket Business Plus für 29,90 Euro mtl. Nach dem Anmelden gibt man eine Branche an: dann wird automatisch eine Branchenseite als Vorschlag ausgewählt. Das Design: schlicht, sortiert und solide. Die Bedienung des Tools erweist sich als wenig intuitiv, gestalterisch sind wir recht streng an die von uns gewählte Designvorlage gebunden. Die vorgegebenen Texte sind allesamt branchenspezifisch und lesen sich rund: Könnte man so nutzen, sollte diese aber aus den bereits genannten Gründen individualisieren. Die Bildergalerie erscheint etwas verstaubt, der Anbieter verweist auf zusätzliche Bilder aus dem Stockfoto-Portal Fotolia. Negativ fällt uns auf, dass wir keine Möglichkeit finden, Eingaben Schritt für Schritt rückgängig zu machen und dass das Arbeiten mit zusätzlichen Textelementen recht mühsam ist.

Fazit

Mit web4business kann eine einfache Website schnell erstellt werden, die Ansprüche an Individualität und eigene Gestaltung sollten dabei nicht allzu hoch sein. Geeignet ist das Tool für denjenigen, der ohne große Erweiterungsansprüche schnell eine ordentlich aussehende Web-Visitenkarte haben  will und sich ansonsten mit dem Thema nicht wirklich weiter befassen möchte. Aber: Das Paket kostet immerhin stolze 29,90 Euro im Monat und ist damit im Vergleich zu anderen Anbietern teuer. Auffallend: Der Baukasten ähnelt in großen Teilen dem von Strato, ist teurer als dieser und dafür sehr viel mehr auf  Branchen fokussiert.

Produkt: Standard

Die Schweizer Webnode AG hat bis heute nach eigenen Angaben mehr als 30 Mio. Nutzer. Auf der Startseite erfährt man viel über das Unternehmen und die Köpfe dahinter – das schafft Sympathie. Der Auftritt mutet jung an, die Formulierungen sind recht vollmundig und werblich gehalten, wir finden zu wenig konkrete Infos über Features und über das, was uns hier letztlich erwartet. 

Wir entscheiden uns für das Paket Standard für 9,95 Euro mtl. Nach dem Registrieren wählen wir aus den 81 Layouts der Kategorie „Firma“ eine Vorlage aus, in der ein Unternehmensberater thematisiert wird. Das Editieren, Bildereinfügen, Texteeinfügen etc. funktioniert alles recht intuitiv, sodass wir uns schnell im Baukasten zurechtfinden. Die Aussage „Sie müssen sich auch keine Gedanken über die Texte machen – wir haben für über 100 Berufszweige die Basistexte vorbereitet.“ erweist sich in Realität allerdings als zu vollmundig. (Rubrik-)Überschriften werden geboten, ansonsten so gut wie nur Blindtexte. Negativ fällt uns auf, dass Widgets nur als HTML-Code umständlich eingefügt werden können.

Fazit

Man kommt schnell und einfach zu einer zeitgemäßen, ansehnlichen Website, obwohl eher begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten vorgesehen sind. Webnote ist damit ein Baukasten im eigentlichen Sinne, mit dem man gut arbeiten kann, ohne dass man selbst viel Initiative in Sachen Gestaltung zeigen muss.

Produkt: Business

Der US-Anbieter Weebly zählt nach eigenen Angaben weltweit über 30 Mio. Kunden. Der Webauftritt ist modern, kompetent, aber wenig produktbezogen. Stattdessen werden die Mehrwerte kommuniziert. Weebly will eine Komplett-Lösung für das Online-Marketing sein und nicht nur ein Baukasten-Anbieter. Uns fällt auf, dass die Texte im Verlauf der Startseite von Deutsch ins Englische wechseln: das muss man als deutschsprachiger Kunde mögen! Positiv fällt uns auf: Es gibt einen eigenen App Store mit über 200 Apps. Man erhält leider keine Infos zur Frage nach der Kompatibilität mit hiesigem Recht.

Wir entscheiden uns für das Paket Business. Dieses kostet bei einer Laufzeit von einem Jahr 23 Euro; bei zwei Jahren sind 19 Euro mtl. fällig. Ein Shop ist bereits inkludiert. Wir wählen in der Kategorie „Geschäft“ aus 15 Vorlagen eine aus und erhalten eine optisch aufgeräumt wirkende Vorlage, die gute Individualisierungsmöglichkeiten bietet, nicht mit Details überfrachtet ist und so das Arbeiten im Editor angenehm macht. Die Schriftenauswahl ist umfangreich; die kostenlosen Bilder sind nicht unbedingt zu empfehlen. Im App Store (nur in Englisch) findet man alles, was man benötigt, wie Terminplanung, Buchhaltung, Live Chat etc.

Fazit

Weebly ist ein Baukasten, der für Leute gedacht ist, die mit eigenen Ideen, ohne zu viel spielen zu wollen, zu einer eigenen, individuellen Seite kommen wollen, die letztlich alles kann, was benötigt wird. Die Hilfeseiten und Erklärvideos sind allesamt in Englisch, was wir suboptimal finden. Offen bleibt die Frage: Ist das alles für Deutschland auch wirklich rechtssicher? Hierzu findet man keine Infos. Unser Fazit: Wenn wir in New York ansässig wären, wäre Weebly für uns eine richtig gute Wahl.

Produkt: unlimited

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Tel Aviv und bedient nach eigenen Angaben mehr als 90. Mio. Nutzer aus 190 Ländern. Der Blick auf die Website beeindruckt: Man kann aus über 500 Designvorlagen wählen und darüber hinaus scheint alles geboten zu sein. Von automatischem Newsletter, eigener Shop App, Kontaktverwaltung über Finanzverwaltung (Rechnungen erstellen, Mahnwesen) bis hin zu automatisierten Mails. Wer noch mehr benötigt, kann zusätzlich aus vielen kostenpflichtigen Diensten auswählen. Bei Wix erhalten wir ein Jahr lang eine kostenlose .com-Domain. Eine .de-Domain ist nicht buchbar. Wer diese will, muss sie bei einem externen Dienstleister buchen (Zusatzkosten) und kann sie dann mit seiner Wix-Domain verbinden. Die Infos zu den angebotenen Paketen sind leider nicht rundum transparent. Wir erfahren bspw. nicht, was die Domain ab dem zweiten Jahr kostet. Wer im Vorfeld die Verfügbarkeit einer Domain prüfen will, macht dies über das Menü „Abonnements, Domains“.

Wir wählen das Jahresabo Unlimited. Es kostet 12,42 Euro pro Monat, kann sogar monatlich gekündigt werden und wird ohne Einrichtungsgebühr zur Verfügung gestellt. Wir melden uns an, geben im Suchfeld unsere Branche ein, sehen uns das gut gemachte Einführungsvideo über den Wix Editor an und legen los. Erster Eindruck: Wow – hier wird sehr viel geboten bzw. es gibt viel zu tun. Wer kreativ ist und bereits erste Erfahrungen mit Websites gesammelt hat, wird hier voll abgeholt. Es gibt enorme Möglichkeiten, Elemente wie Bilder, Texte, Buttons, Listen oder auch interaktive Elemente einzufügen. Man kann sehr einfach mit sehr vielen Schrifttypen arbeiten und gefühlt unendlich viele kostenlose Apps (SEO, Shop, Kalender, Kommentare, Video, Live Chat, Sprache wechseln ...) nutzen.

Fazit

Schnell wird klar: Wix ist ein Eldorado für alle, die eine große Affinität für Gestaltung haben und bereit sind, sich in ein so umfangreiches Tool reinzuarbeiten – denn es bietet Gestaltungsoptionen und Tools quasi bis zum Abwinken. Wix ermöglicht es, eine professionelle Website zu erstellen, die ganz schnell viel mehr ist und kann als eine virtuelle Visitenkarte. Das Ergebnis wirkt international, modern, frisch. Unsere Empfehlung für Kreative, denen Wordpress zu kompliziert und Jimdo zu „begrenzt“ ist. Das Manko: Wichtige Fragen werden nicht konkret beantwortet. Zum Beispiel: Wo stehen die Server, was kostet mich die Domain nach dem ersten Jahr? Wie rechtssicher sind die Tools?

Und welcher Baukasten ist nun der richtige für mich?

Gibt es den klaren Testsieger? Zunächst sei festgestellt: Keiner der zehn Anbieter ist komplett durchgefallen. Einige Baukästen zeigen zwar Schwächen im Detail, aber überall erhalten wir am Ende ein vorzeigbares Ergebnis, das den durchschnittlichen Ansprüchen voll genügt. Wenn wir bedenken, dass ein Webdesigner schnell mal 2000 Euro nimmt, um eine individuelle Website zu bauen, können die Baukästen trumpfen, sofern man etwas Zeit investiert  und eine Idee von der eigenen Website hat. Mit überschaubarem Einsatz kommt man als Gründer so in jedem Fall zu einer modern anmutenden und individualisierten Website.

Tipp: Lege nicht zu großen Fokus auf die Bild-Archive und Textvorlagen, sondern werde hier selbst aktiv. Gute Bilder kann man heute durchaus selbst machen bzw. machen lassen! Und schaue nicht zu sehr auf die Anzahl der präsentierten Designvorlagen. Hier zählt letztlich nicht die Masse, sondern das, was du aus der einen Vorlage machst, um dich und dein USP gut zu transportieren. Uns war es möglich, aus jeder Vorlage ein ansehnliches Ergebnis zu basteln – zugegebenermaßen mal mit mehr, mal mit weniger Aufwand.

Unser Anspruch war es, schnell und möglichst unkompliziert zu einer modernen Website zu kommen. Positiv hervorzuheben sind folgende Homepage-Baukasten-Anbieter: 

  • Als „Preis-Leistungs-Sieger“ geht DomainFactory aus dem Test hervor. Schade, dass man dort in Sachen Kommunikation nicht genauso gut ist (kein Feedback auf redaktionelle Anfragen). 
  • Als eine Art „Rundum-Sorglos-Paket made in Germany“ hat uns 1&1 überzeugt. 
  • Jimdo ist hier auch noch zu nennen, fällt im direkten Vergleich aber hinter DomainFactory und 1&1 zurück.
  • Wer mehr Zeit investieren will, erste Webdesign-Kenntnisse mitbringt und sich bei der Erstellung seiner Website kreativ austoben will, ist bei WIX.com richtig aufgehoben. WIX bietet ähnliche Power wie das „Kult-Tool“ Wordpress, ist aber übersichtlicher und damit auch für weniger Erprobte noch gut zu handlen. Das Tool stellt eine eigene Baukasten-Dimension speziell für kreative Tüftler dar.

Unser Test zeigt auch: Homepage-Baukästen werden Webdesignern immer mehr Konkurrenz machen, zumal man beim Selbstmachen stets die Kontrolle über seine Inhalte etc. behält und nicht auf den Entwickler angewiesen ist, wenn bspw. später noch ein Shop benötigt wird. Die Baukästen bieten hierfür zumeist brauchbare Erweiterungen an. 

Hier gibts die Tabelle aller Anbieter zum Download.


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Gründer: Versicherungsschutz gerät aus dem Fokus

Gründer müssen viele Aufgaben gleichzeitig erledigen. Für das passende Versicherungspaket fehlt da oft die Zeit. Das kann Folgen haben.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

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Rücken gerade, Brust raus

Ein entscheidenden Faktoren für die Skalierung eines Start-ups stellt nicht nur das Produkt oder die Marktkenntnis dar – es ist das Vertrauen, das Gründer*innen ausstrahlen. Zu oft unterschätzen sie, insbesondere in Europa, die Rolle, die das Vertrauen nicht nur bei der Wahrnehmung, sondern auch beim Erfolg spielt.

Europäische Start-ups werden im Vergleich zu den USA oft als rückständig wahrgenommen. Dies liegt nicht an einem Mangel an Innovation, Talent oder Möglichkeiten, sondern eher an einem Mangel an Selbstvertrauen. Europäische Unternehmer*innen zeichnen sich häufig durch fundiertes Fachwissen, sorgfältige Planung und einen Fokus auf nachhaltiges Wachstum aus – Eigenschaften, die gefeiert werden sollten. Was jedoch fehlt, ist der Mut und Optimismus, der viele amerikanische Gründer*innen auszeichnet.

Blick ins Silicon Valley

Es lohnt ein Blick auf das Silicon Valley, wo das Mantra klar ist: Selbstvertrauen ist der erste Schlüssel zum Erfolg. In den USA sind Gründer*innen für ihre unerschütterliche Überzeugung und ihren ansteckenden Enthusiasmus bekannt, wenn sie ihre Ideen präsentieren. Es geht dabei nicht um Arroganz, sondern um Überzeugung – die Überzeugung, dass die eigene Idee die Welt verändern kann und dass sie diejenigen sind, die sie verwirklichen können. Dieses selbstbewusste Auftreten, gepaart mit einer überzeugenden Erzählkunst, kann unglaublich fesselnd und ein entscheidender Faktor für die Gewinnung von Investitionen sein.

Gründer*innen müssen die Verantwortung dafür übernehmen, wie ihre Vision präsentiert wird. Investoren wollen mutige, ehrgeizige Führungspersönlichkeiten sehen, die an das glauben, was sie aufbauen. Je mehr Gründer*innen eigene Überzeugung ausstrahlen, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch andere an sie glauben – und investieren.

Die Kosten der Vorsicht

Europäische Start-ups sind in der Regel zurückhaltender, insbesondere wenn es darum geht, mutige Ideen vorzustellen. Dies kann sie zurückhalten, insbesondere wenn es darum geht, Investitionen zu sichern. Daten zeigen, dass europäische Start-ups im Jahr 2023 deutlich weniger Risikokapital aufbrachten – 52 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 138 Milliarden US-Dollar in den USA – trotz höherer Renditen. Einer der Gründe: Es geht nicht nur um das Potenzial, sondern auch darum, wie es kommuniziert wird.

In den USA sind Unternehmer dafür bekannt, Risiken einzugehen und in High-Tech-Bereichen wie KI und Biotechnologie oft Grenzen zu überschreiten. Sie wagen große Schritte, wohl wissend, dass einige scheitern werden, aber auch in dem Verständnis, dass Scheitern Teil des Weges ist. Im Gegensatz dazu ist die Angst vor dem Scheitern in Europa immer noch weit verbreitet und wird oft als Zeichen von Schwäche und nicht als notwendiger Schritt zum Erfolg angesehen.

Diese vorsichtige Herangehensweise schränkt nicht nur das Wachstum ein, sondern auch die Fähigkeit, Finanzmittel zu beschaffen. Investor*innen fühlen sich von Visionär*innen angezogen, die es wagen, Risiken einzugehen und komplexe Herausforderungen direkt anzugehen. Wer auf Nummer sicher geht riskiert übersehen zu werden.

Europas Stärken nutzen

Die gute Nachricht ist, dass das europäische Start-up-Ökosystem vor Potenzial nur so strotzt. Von hochmodernen KI-Unternehmen bis hin zu einer Fülle von Forschungseinrichtungen von Weltrang ist die Grundlage für Innovation stark. Europäische Gründer*innen haben Zugang zu hochkarätigen Talenten, Ressourcen und Infrastruktur. Was fehlt, ist das Selbstvertrauen, diese Stärken voll auszuschöpfen.

Nehmen wir zum Beispiel Mistral AI, ein französisches Start-up, das in seiner zweiten Finanzierungsrunde innerhalb eines Jahres nach der Gründung 645 Millionen US-Dollar einnahm. Diese Erfolgsgeschichte ist keine Ausnahme – sie ist ein Beweis dafür, was möglich ist, wenn Gründer*innen Selbstvertrauen ausstrahlen und ehrgeizige Ziele verfolgen.

Wie man die Mentalitätslücke schließt

Wie können Gründer*innen diese Mentalitätslücke schließen? Es beginnt mit einer Änderung der Denkweise. Hier sind ein paar Schritte, die helfen können, überzeugender zu werden:

  • Misserfolge akzeptieren: Keine Angst vor Misserfolgen – sie sind eine wichtige Lernerfahrung. Die Mentalität „fail fast, fail forward“ ist nicht nur ein Schlagwort aus dem Silicon Valley. So werden großartige Unternehmen aufgebaut. Wer Risiko eingeht und scheitert gewinnt wertvolle Erkenntnisse, die auf den Erfolg in der nächsten Runde vorbereiten.
  • Das eigene Narrativ mutig erzählen: Investor*innen suchen nach Gründer*innen, die eine mutige, ehrgeizige Vision klar artikulieren können. Gründer sollten üben ihre Idee mit Leidenschaft und Überzeugung zu präsentieren. Wer zeigen kann, wie sehr er/sie vom eigenen Produkt überzeugt ist, überzeugt auch andere.
  • Auf eigene Stärken vertrauen: Europa hat eine Fülle von Vorteilen zu bieten – gut ausgebildete Arbeitskräfte, Zugang zu erstklassiger Forschung und eine florierende Tech-Szene. Man sollte diese Umstände zu seinem Vorteil nutzen und sich nicht davor scheuen, sie mit der Art von Selbstbewusstsein zu untermauern, die für Finanzierung und Aufmerksamkeit sorgt.
  • Global denken: Gründer*innen sollten ihre Ziele nicht auf regionalen Erfolg beschränken, sondern den Ansporn haben weltweit führende Innovator*innen zu sein. Dazu gehört dann auch die Fähigkeit, sich international zu behaupten.

Verdient Souverän

Europäische Gründer*innen haben die Möglichkeit weltweit eine Führungsrolle zu übernehmen. Mit Glauben an die eigene Vision, mutiger Kommunikation und Risikobereitschaft kann das Potenzial verwirklich werden – in Deutschland, Europa und darüber hinaus.

Der Autor Yaron Valler ist Mitgründer und Partner des Technologieinvestors Target Global. Target Global ist ein paneuropäisches Technologie-Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 3 Milliarden Euro. Es investiert in Unternehmen in allen Phasen ihres Lebenszyklus, von der Gründung bis zum Börsengang.

ClimateTech-Start-up autarkize sichert sich 2,3 Mio. EUR Seed-Finanzierung

Das 2022 von Michel Konder und Sophie Peter gegründete ClimateTech-Start-up autarkize aus Pfronten hat sich zum Ziel gesetzt, industrielle Prozesse zu dekarbonisieren und großflächige CO2-Senken zu schaffen.

Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom High-Tech Gründerfonds (HTGF), weitere Investor*innen sind der niederländische Impact-Investor Fair Capital Impact Fund, Interface Capital, Innovation for Impact, Floris Capital sowie die Business Angels Lucas von Fürstenberg und Ulrich Blessing.

Die von autarkize entwickelte Technologie wandelt biogene Reststoffe wie Holzabfälle, Schalen und Gärreste in erneuerbares Gas und zertifizierte Pflanzenkohle um. Das erzeugte Gas kann fossile Brennstoffe in industriellen Prozessen ersetzen, während die Pflanzenkohle als CO2-Speicher dient und zusätzlich in der Landwirtschaft sowie im Bauwesen eingesetzt werden kann. Jede autarkize-Anlage ist in der Lage, jährlich zwischen 1.400 und 5.500 Tonnen CO2 zu binden und bis zu 10 GWh erneuerbare Energie zu erzeugen, was einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels darstellt.

„Dank der Finanzierung können wir unsere Systeme im großen Stil auf den Markt bringen, unseren Kunden echten Mehrwert bieten und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. autarkize ist hervorragend positioniert, um eine führende Rolle in der Energiewende einzunehmen“, sagt Michel Konder, CEO von autarkize.

Die Anlagen von autarkize sind modular konzipierte Systeme, die in Schiffscontainern mit einer Leistung von bis zu 2,5 Megawatt installiert werden. Diese Containerlösungen lassen sich problemlos in bestehende Biogasanlagen und industrielle Prozesse integrieren. Darüber hinaus bieten sie eine hervorragende Möglichkeit zur Dekarbonisierung von Wärmenetzen, insbesondere für kommunale und regionale Fernwärmesysteme.

Maximilian Scholz, Investment Manager beim HTGF, hebt hervor: „Wir sehen ein enormes Potenzial in der Nutzung bislang ungenutzter Abfallströme und Biomasse, die dank der innovativen Pyrolysetechnologie in hochwertiges Synthesegas und Pflanzenkohle umgewandelt werden. Diese Lösung schafft nicht nur klimaneutrale Energie, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion.“

Patrick Knodel, CEO von Innovation for Impact, sucht nach „Lösungen, die es der Menschheit ermöglichen, innerhalb der planetarischen Grenzen nachhaltig zu agieren und die von zielstrebigen Gründern mit ausgeprägter Fachexpertise vorangetrieben werden. autarkize erfüllt all diese Kriterien“.

Auch Michelle de Rijk, Impact-Investorin beim Fair Capital Impact Fund, betont: „Die Technologie von autarkize ist ein entscheidender Schritt hin zu einer stärkeren Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Diese Investition passt perfekt zu unserem Programm für die Energiewende, das darauf abzielt, langfristige positive Veränderungen für Menschen und den Planeten zu bewirken.“

Private Placements als Finanzierungsinstrument

Private Placements bieten Unternehmen eine flexible und diskrete Möglichkeit, Kapital außerhalb öffentlicher Märkte von ausgewählten Investor*innen zu beschaffen.

Für Start-ups und KMUs, die schnelles Wachstum anstreben, sind Private Placements (PP) besonders attraktiv. Mit einem Zeitrahmen von 6 bis 12 Monaten lässt sich das Unternehmenswachstum beschleunigen, um später durch höhere Bewertungen das Interesse professioneller Investor*innen zu wecken.

Vorteile für Unternehmen

  • Flexibilität bei den Bedingungen: Private Placements bieten maßgeschneiderte Konditionen, angepasst an die Bedürfnisse des Unternehmens, sei es in Form von Eigenkapital, Wandelanleihen oder Mitspracherechten.
  • Schnelligkeit: Im Vergleich zu öffentlichen Kapitalbeschaffungen, die umfangreiche bürokratische Prozesse erfordern, können PP deutlich schneller durchgeführt werden.
  • Diskretion: Da Private Placements ohne öffentliche Ankündigung stattfinden, können Unternehmen ihre Finanzierungsstrategien vertraulich umsetzen.

Nachteile für Unternehmen

  • Begrenzter Investor*innenkreis: Der Kreis potenzieller Investor*innen ist begrenzt, was den Kapitalbetrag im Vergleich zu öffentlichen Märkten reduzieren kann.
  • Regulatorische Anforderungen: Trotz der Flexibilität müssen spezifische rechtliche Rahmenbedingungen erfüllt werden, was unter anderem vom Standort des Unternehmens abhängt.
  • Verhandlungsmacht der Investor*innen: Private Investor*innen können aufgrund ihrer begrenzten Zahl größere Mitspracherechte fordern, was zu einem möglichen Kontrollverlust führt.

Geeignete Investor*innen

Um geeignete Investor*innen für ein Unternehmen zu finden, bieten sich verschiedene Optionen an. Family Offices, familiengeführte Vermögensverwalter, sind oft auf langfristige, unternehmerische Investments fokussiert. Auch Private Equity (PE) und Venture Capital (VC) Investor*innen unterstützen wachstumsstarke Unternehmen nicht nur finanziell, sondern bringen häufig operatives Know-how ein. Institutionelle Investor*innen wie Banken, Pensionsfonds und Versicherungen suchen gezielt nach innovativen und wachstumsstarken Unternehmen. Business Angels, die oft in frühen Phasen investieren, tragen durch ihr Kapital und ihr Netzwerk maßgeblich zum Wachstum bei.

Zugang zu den richtigen Investor*innen

Den Zugang zu den richtigen Investor*innen zu finden, kann über mehrere Kanäle erfolgen. Netzwerke und Events, wie Konferenzen oder branchenspezifische Veranstaltungen, bieten eine hervorragende Plattform, um Kontakte zu knüpfen. Zudem erleichtern Online-Plattformen wie AngelList oder VC-Netzwerke die direkte Ansprache von Investor*innen. Alternativ bieten erfahrene Finanzberater*innen und Intermediäre den Zugang zu spezialisierten Kreisen.

Die Rolle des Lead Investors

Viele Unternehmen vernachlässigen die Möglichkeit, sich an einen Lead Investor zu wenden, der den gesamten Prozess eines Private Placements strukturiert und professionell durchführt. Lead Investoren agieren als Koordinatoren, die die Interessen der beteiligten Parteien ausbalancieren und dafür sorgen, dass der Prozess effizient und nachhaltig gestaltet wird. Sie sind besonders wichtig, wenn Unternehmen selbst keine Ressourcen oder Erfahrung in diesem Bereich haben.

Ein gut aufgestellter Lead Investor sorgt dafür, dass der Finanzierungsprozess strategisch und professionell umgesetzt wird, indem er, die richtigen Investoren anzieht, den Verhandlungsprozess leitet und optimiert und sicherstellt, dass die Konditionen des Placements langfristig zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Ohne diese Unterstützung kann der Prozess unvollständig oder ineffizient durchgeführt werden, was potenziell zu suboptimalen Ergebnissen führt.

Rechtliche Aspekte

Rechtliche Aspekte sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Die Regulierungsrahmen variieren je nach Land, wobei in der Schweiz beispielsweise Private Placements oft von strengen Offenlegungspflichten befreit sind, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Eine sorgfältige Vertragsgestaltung mit klaren Regelungen zu Anteils- und Stimmrechten sowie Exit-Optionen minimiert rechtliche Unsicherheiten.

Prozessoptimierung

Für eine reibungslose Prozessoptimierung ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Ein überzeugendes Pitch-Deck und klare Wachstumsprognosen sind ebenso wichtig wie die Vorbereitung auf die Due-Diligence-Prüfung. Ein erfahrener Lead Investor hilft auch, die Verhandlungen zu optimieren und die langfristigen Interessen des Unternehmens zu sichern.

Fazit

Private Placements bieten für Start-ups und KMUs eine hervorragende Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, um ihr Wachstum zu finanzieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Zugang zu den richtigen Investor*innen und einer professionellen Durchführung des Prozesses. Unternehmen, die auf einen Lead Investor setzen, profitieren von einer nachhaltigen und effizienten Strukturierung, die langfristig das Unternehmenswachstum fördert.

Der Autor Arkadi Belocerkov ist Gründer und Geschäftsführer der Swiss Value Group AG, einer international tätigen Beteiligungsgruppe, die sich auf Investitionen in nachhaltige Immobilien, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz spezialisiert hat.

Der Allianz Unternehmensschutz erweitert sein Angebot

Schadensersatz, Einbruch oder Brand – Unternehmen sichern vieles gegen existentielle Risiken ab. Aber was ist, wenn man sich mit Lieferanten oder Kunden mal nicht einig ist? Der Unternehmensschutz bietet auch Absicherung bei Rechtsstreitigkeiten.

Mit dem Unternehmensschutz der Allianz schützen sich kleine und mittlere Betriebe bis 5 Millionen Euro Umsatz bzw. bis zu 10 Millionen Euro Versicherungssumme gegen zahlreiche typische Geschäftsrisiken ab. Vier Produktlinien bieten dabei für jeden die passende Absicherung mit unterschiedlichen Leistungs- und Preisniveaus – von der Basis-Deckung bis hin zum Premium-Produkt.

Haus und Hof mit Hab und Gut richtig absichern

Nach der Neueinführung der Betriebs- und Berufshaftpflicht- im Jahr 2022 sowie der Inhaltsversicherung folgte 2023 die Firmen Immobilienversicherung, welche sich durch zahlreiche neue Einschlüsse und Deckungserweiterungen sowie reduzierte Selbstbehalte auszeichnet. Wie bei der Haftpflicht- und Inhaltsversicherung ist bei ihr auch grobe Fahrlässigkeit mit abgesichert. Weiterhin setzt die Firmen Immobilienversicherung mit einem neuen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbaustein echte Maßstäbe. So gibt es zum Beispiel eine echte Allgefahrendeckung für Anlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung und -versorgung. Darunter fallen Klein-Windkraftanlagen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder Vorrichtungen zur Regenwassernutzung, die im Versicherungsumfang automatisch bis 25.000 EUR enthalten sind. Zusätzlich können Photovoltaikanlagen entsprechend Ihrer Leistung mitversichert werden. Darüber hinaus erhalten Unternehmen im Schadenfall zusätzlich zur vertraglich vereinbarten Schadenzahlung bis zu 25.000 Euro an Mehrleistungen, wenn zum Beispiel bei einem Heizungstausch eine herkömmliche Ölheizung gegen eine Wärmepumpe ersetzt wird oder bei einer Reparatur die Außendämmung erneuert wird. Ebenso können behinderten- und altersgerechte Umbauten im Gebäude oder in den einzelnen Wohneinheiten durch die Zusatzleistungen des Umwelt- und Nachhaltigkeitsbausteins vorgenommen werden.

Recht haben ist nicht Recht bekommen

Auch wenn man selbst eigentlich kein „Streithansel“ ist: Sind Kund:innen unzufrieden oder fühlen sich Mitarbeiter:innen ungerecht behandelt, hat man schnell eine Klage am Hals. Oder man selbst ist mit den Leistungen eines Lieferanten unzufrieden und möchte sich dagegen wehren und sein Recht durchsetzen. Egal worum es geht – immer sind Rechtsstreitigkeiten vor allem mit Unsicherheiten über ihren Ausgang verbunden – und guter Rat ist sowieso teuer.

Mit der jetzt neu aufgelegten Allianz Firmen-Rechtsschutzversicherung schützen sich Unternehmen vor hohen Kosten bei Rechtsstreitigkeiten und erhalten in ihren Angelegenheiten fundierte juristische Beratung. Denn wie die übrigen Unternehmensschutzprodukte steht die Allianz Firmen-Rechtsschutzversicherung für umfangreiche Leistungen und Services. Zum Beispiel werden im Falle von fünf Jahren Schadenfreiheit in den Produktlinien Komfort und Premium auch bei nicht versicherten oder nicht versicherbaren Fällen einmalig bis zu 1000 Euro übernommen. Oder die Unternehmen können sich im Rahmen einer telefonischen Erstberatung immer über ihre Chancen und Rechte ausführlich informieren – auch bei nicht versicherten Angelegenheiten. In einem versicherten Fall können die Parteien jederzeit zur Schlichtung eine Mediation in Anspruch nehmen und versuchen, ihren Streit außergerichtlich zu lösen. Die Allianz deckt Arbeits-, Vertrags- und Sachenrecht sowie Wohnungs- und Grundstücksrecht und damit wichtige Rechtsgebiete im Tagesgeschäft ab. In der Produktlinie Premium ist ab sofort sogar die Abwehr von Schadenersatzansprüchen um Wettbewerbs- und Markenrechte sowie (gerichtliche) Auseinandersetzungen um Urheberrechte bis 10.000 EUR abgesichert.

Die neue Rechtsschutzversicherung für Firmen komplettiert den Allianz Unternehmensschutz und fügt sich dabei nahtlos in das bewährte Konzept ein. Das einfache Vier-Linienkonzept mit passenden Bausteinen bietet Absicherung nach Maß, die Produkte sind einfach, wettbewerbsfähig und rasch abschließbar. Und kleine und mittlere Firmen können sich sicher und rundum geschützt fühlen – jetzt erst recht! Starker Schutz für starke Unternehmen.

Weitere Infos finden Sie hier

Gründer: Versicherungsschutz gerät aus dem Fokus

Gründer müssen viele Aufgaben gleichzeitig erledigen. Für das passende Versicherungspaket fehlt da oft die Zeit. Das kann Folgen haben.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.

Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige

Eternal Power: Hamburger Start-up plant eine der größten Wasserstoff-Anlagen Europas

Das 2021 gegründete Start-up Eternal Power plant eine Anlage für grünen Wasserstoff in Mecklenburg-Vorpommern. Ab 2028 sollen hier jährlich 8.000 Tonnen produziert werden.

Das Hamburger CleanTech-Start-up Eternal Power arbeitet an der globalen Massenproduktion von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten. Eternal Power deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: die Entwicklung von Produktionsstandorten auf der grünen Wiese, die die Erzeugung erneuerbarer Energien in großem Maßstab, die Produktion von grünem Wasserstoff und die Umwandlung in sein Derivat (z.B. Ammoniak) umfassen. Das Unternehmen sichert sich diese Standorte weltweit an idealen Standorten (Deutschland, Schweden, Spanien, Chile und viele mehr). Die Produkte werden anschließend an Abnehmer wie Versorgungsunternehmen, Düngemittelhersteller, Chemieunternehmen und Speditions-/Logistikkonzerne verkauft und verschifft.

Jetzt plant Eternal Power in Dummerstorf, zehn Kilometer südlich von Rostock, eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff zu errichten. Dafür hat sich das Unternehmen jetzt die Nutzungsrechte für rund fünf Hektar Land gesichert. Auf dem Gelände soll bis 2028 eine Elektrolyse-Anlage mit einer Leistung von 80 Megawatt entstehen.

Das Vorhaben gilt als Leuchtturmprojekt für den deutschen Markt, denn hier sollen jährlich rund 8.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Später ist laut Eternal Power eine Erweiterung auf 400 Megawatt geplant. Auf Abnehmerseite hat sich das Unternehmen bereits erste Zusagen gesichert und einen Vorvertrag mit einem Volumen über 2,3 Milliarden Euro geschlossen. Die Abnahme gilt als Schlüsselelement, um Projekte dieser Größenordnung zu realisieren und den Markt für grünen Wasserstoff hochzufahren.

Grüner Wasserstoff als Chance für Deutschland und das Land Mecklenburg-Vorpommern

Die deutschen Klimaziele hängen zu einem großen Teil davon ab, wie schnell sich ein grüner Wasserstoffmarkt etabliert, wie Andreas Rimkus, Wasserstoffbeauftragter der SPD-Bundesfraktion betont: „Wir brauchen in Deutschland grünen Wasserstoff zur nachhaltigen Förderung der energieintensiven Branchen wie zum Beispiel der Schifffahrt, dem Flugverkehr, der Chemie- und Stahlindustrie. Die heimische Produktion eröffnet uns die Chance, gleichzeitig den Energiemarkt und die Industrie zu fördern. In diesem Kontext sind junge Unternehmen wie Eternal Power wichtig.“

Wie ernst es die Bundesregierung mit ihrem Bekenntnis zum grünen Wasserstoffstandort Deutschland meint, stellte Bundeswirtschaftsminister Habeck im Juli wieder unter Beweis: Allein für Projekte in Mecklenburg-Vorpommern bewilligte sein Ministerium Förderbescheide in Höhe von einer halben Milliarde Euro.

Bei der Entscheidung für den Produktionsstandort Dummerstorf war laut Eternal Power auch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein zentraler Faktor. Bereits in der Planung eines neuen Industriegebiets hat die Gemeinde grünen Wasserstoff berücksichtigt und dadurch ideale Voraussetzungen geschaffen. Dummerstorfs Bürgermeister Jürgen Sprank sagt in diesem Zusammenhang: „Dummerstorf forciert die Entwicklung des neuen Industriegebiets mit grüner Energie für klimaneutrale Produktion, um einen besonders attraktiven, zukunftsfähigen Standort anbieten zu können. Wir freuen uns, zusammen mit Eternal Power eine Pionierrolle auf dem europäischen Energiemarkt einzunehmen.“

Günstiger Strom als wichtigster Kostenfaktor für die Produktion

Laut Eternal Power kann in Dummerstorf wettbewerbsfähiger grüner Wasserstoff produziert werden. „Kaum ein zweiter Standort deckt alle wichtigen Voraussetzungen in unmittelbarer Nähe ab: Offshore-Windparks, Anschluss zu Hoch- und Höchstspannung, Industrieflächen, das Wasserstoff-Kernnetz und natürlich Wasser“, sagt Robert Meitz, Mitgründer und COO von Eternal Power. Die direkte Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz verbindet das Projekt mit zahlungskräftigen Abnahmezentren in der ganzen Republik und schafft somit eine wichtige Grundlage für die weitere Projektskalierung.

Durch die direkte Anbindung von Offshore-Windparks und PV-Anlagen an die geplante Anlage ist grüner Strom im Überfluss vorhanden. Dieser stellt den größten Kostenfaktor für grünen Wasserstoff dar. Um diese Kosten zu reduzieren, hat Eternal Power eine eigene Softwarelösung entwickelt, mithilfe derer sich die ideale Kombination und Dimensionierung von verschiedenen erneuerbaren Energiequellen identifizieren lässt. Die Software optimiert dabei die Strombeschaffung auf Stundenbasis für die nächsten 20 Jahre, um eine hohe Auslastung der Anlagen bei gleichzeitig niedrigem Strompreis zu erreichen.

Der Standort soll in den kommenden Jahren auf 400 MW stark wachsen

Der Elektrolyseur soll mit Inbetriebnahme einer neuen Wasserstoff-Pipeline Ende 2028 ans Netz gehen. Eine nächste Ausbaustufe ist bereits in Vorplanung. Weitere 320 Megawatt Leistung sollen ab 2030 bereitstehen. Dafür ist zunächst der Ausbau einer Höchstspannungs-Trasse nötig. Eine Erweiterung durch den Netzbetreiber 50Hertz ist bereits in Planung. Die Nachfrage auf Abnehmerseite ist laut Eternal Power schon heute gegeben, sodass die nötigen Flächen für den Ausbau gesichert wurden.

Nicht ohne Kosten: Die kostenlose Retoure

Die wahren Kosten der Gratis-Retoure und warum sich im Retourenmanagement wohl einiges ändern wird.

Die Kosten, die durch Retouren ausgelöst werden, sind leicht nachzuvollziehen: Retournierte Ware muss transportiert, gelagert und geprüft werden. All diese Schritte lösen Kosten aus und binden Ressourcen – Mitarbeitendenzeit, Lagerplatz und mehr. Dadurch kann der Retourenprozess eines Produkts im Extremfall sogar zu einem Negativergebnis in der Gesamtbilanz führen.

Nicht zu vergessen: Sobald die neue EU-Ökodesign-Verordnung (ESPR) die Vernichtung von Retouren in bestimmten Produktkategorien verbietet, könnten Händler*innen in eine Zwickmühle geraten, wenn sie bei einer hohen Retourenquote auf der zurückgeschickten Ware sitzenbleiben. Wird dann bei der Prüfung des retournierten Produkts im Lager festgestellt, dass es sich nicht zum Wiederverkauf eignet, muss es auch noch entsorgt werden.

Händler*innen antizipieren diese Kosten und preisen das Retourenrisiko ein. Dadurch tragen die Kund*innen als Kollektiv die versteckten Kosten mit: Der Produktpreis ist für alle gleich, auch wenn nicht alle auf die Retoure zurückgreifen – von Kleidung, die in unterschiedlichen Größen bestellt wird, um nur die passende zu behalten, bis hin zu Produkten, die gekauft wurden, nur um die tatsächliche Kaufentscheidung beim Erhalt zu treffen. In diesem Modell werden jene Kund*innen belohnt, die Produkte häufig retournieren. Diejenigen, die sich jeden Kauf gut überlegen und bestellte Produkte nur bei einem wirklichen Problem zurückschicken, zahlen de facto drauf.

Dass dieses Retouren-Modell so großen Anklang fand, liegt größtenteils an einer Art Gruppenzwang: Unter den 100 größten Onlineshops in Deutschland bieten knapp 87 Prozent kostenlose Retouren an. In Zeiten der absoluten Kund*innenorientierung, wenn Kund*innenbindung und Neukund*innengewinnung wichtiger ist als Effizienz und Wirtschaftlichkeit, ist dies auch völlig legitim. Da die wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen nach wie vor heikel sind und Profitabilität das Gebot der Stunde ist, lohnt es sich jedoch, diese Strategie kritisch zu evaluieren.

Beispiel Versandkosten

Bei Versandkosten zeichnet sich bereits ein starker Trend weg vom Gratis-Modell ab: Nur noch vier Prozent der Onlinehändler*innen im DACH-Raum bieten es aktuell an. Versandkosten wurden schon jeher differenzierter betrachtet als Retourenkosten. Es kann jedoch ratsam sein, auch diese Zweiteilung zu überdenken, wenn ohnehin ein strategischer Wechsel mit Fokus auf Profitabilität bevorsteht. Eine Re-Positionierung der Retoure und ihres Stellenwerts ist somit angesagt. Sobald nicht jede Retoure kategorisch kostenlos ist, wird die Retourenquote fallen, und Onlinehändler*innen werden sich viele der nachgelagerten Kosten sparen.

Ein Schritt in Richtung Fairness und Effizienz

Eine Diversifizierung der Retouren-Möglichkeiten ergibt nicht nur wirtschaftlich Sinn, sondern erlaubt es Händler*innen, noch passgenauer auf Kund*innenbedürfnisse einzugehen. Den Rückversand als Schnittstelle zur Kundschaft zu verstehen und auch zu nutzen, könnte in der Zukunft einen echten Unterschied darin machen, wie ein(e) Kund*in eine(n) Händler*in wahrnimmt. Denn wenn die Retourenstrategie eine Auswahl an Möglichkeiten bietet, fühlt sich der Service individueller an und Probleme können mit mehr Präzision gelöst werden als es der heutige One-Size-Fits-All-Ansatz erlaubt. Wenn sich dadurch sogar Kosten einsparen lassen, ist gut durchdachtes Retourenmanagement ein mächtiges Werkzeug für Profitabilität und Kund*innenzufriedenheit.

Der Autor Artjom Bruch ist Gründer und Geschäftsführer von Trusted Returns, einer IT-Plattform für das Retourenmanagement.

Berliner HealthTech Unlimitix von Aspect Health übernommen

Unlimitix, Anbieter einer KI-gesteuerten (Abnehm-)Coaching-App, wurde von Aspect Health, Vorreiter beim Thema Stoffwechselversorgung von Frauen, übernommen. Das Ziel des US-Unternehmens ist es, mithilfe der deutschen KI-Technologie eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen zu ermöglichen.

Das Berliner Start-up Unlimitix, 2021 von Daniel Dippold gegründet, hat sich auf KI-gesteuerte Coaching-Lösungen (in Form einer App) spezialisiert, die eine dauerhafte Verhaltensänderung von Erwachsenen und Jugendlichen im Bereich Gesundheit, persönlicher Entwicklung und Fitness fördern soll. Die der Coaching-Lösungen zugrunde liegenden Large Language Models (LLMs) sind darauf ausgelegt, durch die Kombination von KI mit psychologischen Erkenntnissen nachhaltige, positive Gewohnheiten zu schaffen.

Jetzt gibt das Unternehmen seine Übernahme durch Aspect Health, ein führendes Unternehmen im Bereich der Stoffwechselgesundheit von Frauen, bekannt. Das US-amerikanische Unternehmen ist Vorreiter beim Thema Optimierung der Stoffwechselversorgung von Frauen und bietet personalisierte Pläne zur Änderung des Lebensstils auf der Grundlage von Daten aus kontinuierlichen Glukosemonitoren (CGMs), Wearables und Bluttests zu Hause. Details zu dem Deal wurden nicht publiziert.

Die Übernahme steht im Einklang mit der Vision von Aspect Health, eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen anzubieten, beginnend mit einem Schwerpunkt auf dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), einer Erkrankung, von der etwa jede zehnte Frau in den USA betroffen ist und die zugleich eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit ist.

„Die Übernahme von Unlimitix markiert einen entscheidenden Moment für Aspect Health“, sagt Gleb Babiy, CEO und Mitbegründer von Aspect Health. „Durch die Integration der KI-gestützten Verhaltensänderungstechnologie von Unlimitix verbessern wir die Fähigkeit unserer Plattform, Frauen die maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um ihre Stoffwechselgesundheit zu verbessern, insbesondere in Bereichen wie PCOS, in denen eine personalisierte Betreuung entscheidend ist.“

Coaching - effektiver und skalierbarer machen

„Wir sind begeistert, dass wir unsere KI-Technologie in eine Plattform einbringen können, die sich auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat“, sagt Philipp Klug, CEO von Unlimitix. „Unsere LLMs sind darauf ausgelegt, eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung zu fördern, und durch die Zusammenarbeit können wir mehr Leben als je zuvor beeinflussen.“

Elad Katz, CPO bei Aspect Health, ergänzt: „Unsere Coaches bieten das Einfühlungsvermögen und die Unterstützung, die Technologie allein nicht leisten kann. Die KI von Unlimitix ermöglicht es uns, ihre Bemühungen zu ergänzen und unser Coaching effektiver und skalierbarer zu machen.“

Parto: Social-FinTech erhält 2,5 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung

Die Hamburger Parto Group GmbH (ehemals Participayed) der Gründer Christoph Roling, Thomas Heuck und Jes Hennig sichert sich 2,5 Mio. Euro in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Zu den Investor*innen gehören die VCs Heal Capital und Motive Ventures sowie namhafte Business Angels.

Noch immer ist Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, wenn es um die Verwaltung von Verwahrgeld der Klient*innen oder um Geschäftsausgaben, wie etwa Lebensmitteleinkäufe in Wohngruppen, geht. Doch der Umgang mit großen Bargeldsummen bringt erhebliche Herausforderungen mit sich: hoher personeller Aufwand, bürokratische Belastung durch eine Vielzahl an Buchungs- und Belegvorgängen, potenzielle Missbrauchsrisiken, fehlende rechtliche Absicherung und begrenzte Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.

Prozesskosten senken, Beteiligte entlasten

Die Lösung des Hamburger Start-ups Parto will Mitarbeitende entlasten und Menschen in Betreuung finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen. Die ‘All-in-one’-Payment-Lösung umfasst Firmen- und treuhänderische Verwahrgeldkonten sowie Zahlungskarten für Mitarbeitende und Menschen in Betreuung. „Durch den ganzheitlichen Ansatz von Parto, bestehend aus digitalen Zahlungen, softwarebasierter Verwaltung und automatisiertem Reporting, lassen sich Prozesskosten um bis zu 75 Prozent senken”, erklärt Mitgründer und CEO Jes Hennig. Angesichts des akuten Personalmangels in Pflegeberufen, der bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von 300.000 Pflegefachkräften erfordert, sind Einsparpotenziale dieser Größenordnung von enormer Bedeutung. Für viele Einrichtungen bieten sie die Möglichkeit, den Arbeitsalltag von Mitarbeitenden und Klient*innen spürbar zu entlasten.

Die Diakonie Nord Nord-Ost ist Ideengeberin und gleichzeitig die erste Kundin, mit der Parto zusammenarbeitet. „Wir sind eine Kooperation eingegangen, die nachhaltigen Nutzen generiert, da hier eine Lösung entstanden ist, die auf konkrete Anforderungen aus dem Arbeitsalltag eingeht”, so Frank Reimer, Geschäftsbereichsleitung Digitale Transformation, von der Diakonie Nord Nord-Ost. „Und das sowohl aus administrativer Perspektive, als auch aus Sicht der Betroffenen. Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, am digitalen Zahlverkehr teilzuhaben – beim Bäcker genauso wie im Internet“, ergänzt er. „Wir schaffen gemeinsam einen echten Mehrwert, von dem eine ganze Branche profitiert”, unterstreicht auch Hennig.

Gründertrio entwickelt neues Vertical im Payment-Sektor

Parto erschließt mit seiner innovativen Lösung ein neues Vertical im Payment-Sektor. Das Gründerteam besteht aus Jes Hennig, Christoph Roling und Thomas Heuck.

Jes Hennig baute nach seinen Stationen bei der Commerzbank und JPMorgan & Chase die erste Neobank für die Generation Z auf. Bekannte Business Angels und VCs finanzierten Ruuky – die zwischenzeitlich am schnellsten wachsenden Neobank in Europa. Im Jahr 2023 verkaufte Hennig Ruuky an blau direkt ist nun CEO von Parto.

Christoph Roling begann seine berufliche Laufbahn in der Unternehmensberatung, bevor er im Produktsegment bei Finanzcheck maßgeblich einen der größten FinTech-Exits in der DACH-Region begleitete. In seiner anschließenden Rolle als Head of Product bei Ruuky verantwortete er den Aufbau des Produkts und des Bereichs Operations. Heute leitet er bei Parto die Bereiche Technologie und Produktentwicklung.

Thomas Heuck startete nach seinem Studium im deutschen Multichannel-Retail. Über 20 Jahre hinweg leitete er Marketing- und Vertriebsteams und entwickelte sich bis zur Abteilungsleitung. Dabei sammelte er umfassende Erfahrungen in Strategie, Markenführung, Marketing und Vertrieb, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Nach seiner Konzernkarriere wechselte er als Consultant und Interim-Manager in eine Beteiligungsgesellschaft und ist nun CCO von Parto.

Das Geschäftsmodell überzeugt Geldgeber*innen

Die Gründer haben mit ihrem Geschäftsmodell sowohl branchenrelevante VCs als auch erfahrene Business Angel überzeugt. Heal Capital ist auf digitale Gesundheitslösungen und HealthTech-Start-ups spezialisiert, während Motive Ventures sich auf Technologieinvestitionen im Finanz- und Geschäftsdienstleistungssektor konzentriert. In diesem Fall unter der Leitung von Ramin Niroumand, Experte aus der deutschen FinTech- und Company-Building-Welt. Zudem sind namhafte Business Angels wie Sebastian Johnston und Malte Rau mit an Bord.

PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag

Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.

PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.

Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.

Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.

Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.

„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.

Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.

GameChancer des Monats: Flyby – die Zukunft der letzten Liefermeile

Das Start-up Flyby verwandelt herkömmliche Lieferboxen (auf Rollern) in cloudfähige IoT-Geräte mit integriertem Mikrocomputer, Sensoren, digitalen Werbetafeln und maßgeschneiderter Software. Die Technologie ermöglicht Einnahmen und Effizienz in der letzten Liefermeile mit gezielter Werbung und verbesserter die Verkehrssicherheit für die Fahrer*innen. Mehr dazu im Interview mit Cheyenne Kamran, CEO, und Saher Khattab, Head of Advertising.

Inwiefern stellt die sog. letzte Liefermeile eine besondere und zugleich komplexe Herausforderung für Lebensmittellieferdienste, Kund*innen und nicht zuletzt auch für die beteiligten Fahrer*innen dar?

Cheyenne: Die letzte Meile ist ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure, von denen viele kaum einen Gewinn machen. Lieferdienste investieren immense Summen, um ihre Marktanteile auszubauen, Restaurants geben einen beträchtlichen Anteil ihres Gewinns ab und Fahrer stehen unter Druck, mehr Lieferungen pro Stunde zu bewältigen. Dazu wird heute erwartet, dass Bestellungen immer schneller ankommen - die Erwartungen sind enorm hoch. Wenn dann mal eine Lieferung wenige Minuten verspätet ankommt, gibt es sofort eine schlechte Bewertung und kein Trinkgeld. Dieses System ist für keine der beteiligten Parteien nachhaltig - mehr Ruhe muss einkehren. Dies ist zugleich auch ein globales Problem, es betrifft sowohl Deutschland als auch die VAE gleichermaßen.

Wann und wie seid Ihr dann auf die Idee gekommen, das Thema letzte Liefermeile neu zu denken und infolge Flyby zu gründen?

Saher: Wie Cheyenne bereits erwähnt hat, bedarf es einer neuen Herangehensweise und das geht nur mit einer neuen Philosophie der KPIs und einer neuen Einnahmequelle (– wie zum Beispiel der Werbung).

Die Idee zu Flyby entstand, als wir bemerkten, dass die Boxen auf Motorrollern außerhalb der Stoßzeiten meist vor Restaurants und Büros oft ungenutzt blieben. Wir fragten uns, wie man diese Boxen auch in ruhigeren Phasen sinnvoll einsetzen könnte, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, ohne den laufenden Prozess zu stören und den Beteiligten in der Lieferkette Vorteile zu verschaffen.

Als langjähriger Freund der Gründer und Werbespezialist war ich von dieser Vision sofort begeistert. Ende 2022 eröffnete ich das Dubai-Office, stellte die ersten Mitarbeiter ein und etablierte die ersten Partnerschaften.

Cheyenne: Ich war von Anfang an im Prozess beteiligt, insbesondere bei der Entwicklung der Marke, der kreativen Gestaltung und der Technologieentwicklung von der Seite der Agentur “Created by Black”. Im November 2024 bin ich dann als CEO in Vollzeit bei Flyby eingestiegen.

Was waren dann die wichtigsten Meilensteine von der Gründung über die Entwicklung eurer patentierten Smart Delivery Box bis hin zum Marktstart?

Saher: Ab etwa 2019 hatten wir die ersten Prototypen der Smart Delivery Box entwickelt und parallel den Markt in Dubai als idealen Testmarkt identifiziert. In Dubai erfolgen über 90 Prozent der Lieferungen auf Motorrollern, und der Markt für Fahrer wächst ständig, auch wenn die Profitabilität eine Herausforderung darstellt.

Die Gründer stellten Ingenieure in München ein, um die technische Entwicklung voranzutreiben.

Ein bedeutender Meilenstein war der Gewinn des Innovationspreises des Deutschen Wirtschaftsministeriums im Oktober 2020, der Flyby bestärkte, diese Innovation weiter auszubauen und die Firma ernsthaft voranzutreiben.

Es folgt dann die Anmeldung eines Patents für den Prozess - das Zusammenspiel der Hardware mit der Software.

Ein weiterer entscheidender Meilenstein war dann natürlich die erfolgreiche Seed-Runde von internationalen Investoren im Dezember 2022 über $1Million.

4 Körpersprache-Tricks für noch bessere Präsentationen

Oft finden die besten Inhalte kein Gehör, weil der Redner es nicht schafft, sein Publikum zu binden. Dabei gibt es ein paar ganz einfache Körpersprache-Tricks, die jede Rede besser machen und Ihr Publikum wirklich zuhören lassen.

1. Die Geschichte mit den Augen erzählen

Wenn Leute über große Redner erzählen, sagen sie oft, dass sie sich gefühlt haben, als würde ihnen der Redner direkt in die Augen schauen. Das können Sie durch einfache Techniken auch erreichen. Zuerst sollten Sie sich von Ihren Notizen trennen. Wer dauernd seine Notizen ansieht, verrät dadurch seine Unsicherheit und verliert die Bindung zum Publikum. Richten Sie Ihren Blick stattdessen auf den hinteren Teil des Raumes. Eine andere Taktik ist es, den Blick von links nach rechts durch das Publikum wandern zu lassen. Suchen Sie sich drei Personen, die sie abwechselnd und nacheinander anschauen. Sollten Sie Folien benutzen, denken Sie daran, dass Sie niemals länger als zwei Sekunden auf diese schauen sollten.
 

2. Benutzen Sie Ihre Hände

Ist Ihnen jemals aufgefallen, wenn einer Ihrer Freunde oder Kollegen über ein aufregendes Erlebnis berichtet, wie sehr Arme und Hände für die Veranschaulichung eingesetzt werden. Sie sollten sich vor einem Vortrag deshalb stark mit der Materie auseinandersetzen, damit Sie Begeisterung für das Thema entwickeln. Es gibt nichts Schlimmeres, als einem Redner zuzusehen, der nicht weiß, was er mit seinen Händen anstellen soll.
 

3. Offen bleiben

Sie können Ihre Körpersprache einsetzen, um die Nähe zum Publikum zu vertiefen. Stehen Sie so weit vorne wie möglich. Je näher Sie an Ihrem Publikum stehen, desto mehr wird es sich in Ihren Vortrag eingebunden fühlen. Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass Sie niemals Ihre Arme oder Beine verschränken sollten. Bleiben Sie offen. Das signalisiert Ihrem Publikum Sympathie und Selbstsicherheit.
 

4. So viel wie möglich lächeln

Es gibt so viele psychologische Vorteile, wenn Sie lächeln. Zuerst einmal erhöhen Sie dadurch das Vertrauen zu Ihren Zuhörern. Aber auch vor Ihrem Vortrag kann Ihnen ein Lächeln helfen. Jeder kennt die Situation, wenn vor einer Präsentation das Herz wie verrückt anfängt zu schlagen. Mit einem Lächeln signalisieren Sie Ihrem Gehirn Entspannung. Tricksen Sie Ihre Aufgeregtheit also einfach aus. Ihrem Publikum signalisieren Sie außerdem, dass Sie sich wohlfühlen und im Einklang mit dem sind, was Sie erzählen.
 

Welche Fehler Sie beim Präsentieren vermeiden sollten, lesen Sie hier

So steigern Sie Ihren Messe-Erfolg

Mit kleinem Budget großen Response auf Messen erzielen? Sie sind der Meinung, dass dies fast unmöglich ist? Philipp Wenger, Messeprofi der Textakademie GmbH, verrät Ihnen kurz und bündig, wie es geht. Ein zentraler, hierbei leider oft vernachlässigter Punkt ist: Neben Vorbereitung und Durchführung ist die Nachbearbeitung entscheidend. Egal ob Sie ein Messe-Neuling oder erfahrener Messe-Profi sind – eine Messe muss sich für den Aussteller lohnen. Dies fängt bei der Suche und Auswahl der für Sie optimalen Messe an:

Welche Messe passt zu mir?

Das ist die allererste Frage, die Sie sich stellen und beantworten müssen. Wichtig für die Auswahl: Ihre Zielgruppe müssen Sie auf der Messe antreffen. Beginnen Sie also mit Ihrer Recherche, zum Beispiel online auf der Internetpräsenz www.auma.de. Der AUMA e.V. (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.) ermöglicht eine Suche nach unterschiedlichen Kategorien. Zudem liefert die Webseite wertvolle Informationen über Besucher und Aussteller. Um die richtige Messe für Sie und Ihre Firma zu identifizieren, sind weitere Fragen entscheidend:

  • Welche Entscheidungs-Kompetenz haben die Besucher?
  • Wird die Messe von der Presse besucht?
  • Welche Ziele verfolgt die Messe und wie können Sie diese sinnvoll für sich nutzen?
  • Wo findet die Messe statt und was kostet ein Messestand?

Erstellen Sie, basierend auf diesen und weiteren Fragen, Ihre Messe-Checkliste, in der Sie alle relevanten Informationen und Kosten festhalten. Eine gute Vorbereitung erleichtert Ihnen den Messeauftritt immens.

Zur Checkliste Fehler beim Messe-Auftritt

Seien Sie außergewöhnlich!

Der Unterschied macht’s. Genau das trifft auch auf Messen zu. Sich von den anderen Ausstellern abzuheben, ist gar nicht so leicht. Es gilt also: Präsentieren Sie oder tun Sie Außergewöhnliches. Rüsten Sie beispielsweise Ihr Standpersonal mit bedruckten T-Shirts aus. Ihr Logo, die Stand- und Hallennummer und ein Spruch, der Lust auf mehr macht, können dort Platz finden. Eine andere Möglichkeit: Verteilen Sie Gutscheine. Auch das lockt Besucher zu Ihrem Stand – dort kommen sie mit Ihrem Produkt in Berührung und Sie können in lockerer Atmosphäre ein Gespräch aufbauen.