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Anbietercheck: Cloud-Speicher
Du brauchst schnell eine bestimmte Datei, die aber irgendwo im Wust von USB-Sticks und E-Mail-Anhängen verloren gegangen ist? Cloud-Speicher schaffen Abhilfe. Welche Tools dabei die beste Figur machen, erfährst du hier.

Mit Cloud-Speichern sammeln und verwalten Teams schnell, sicher und bequem wichtige Dateien und machen sie so überall zugänglich. Mittlerweile gibt es mehr als nur eine Handvoll Cloud-Speicher auf dem Markt, die sich explizit an Unternehmen richten. Höchste Zeit also, einen Blick auf das Angebot zu werfen und herauszufinden, wo du am meisten für dein Geld bekommst.
Dazu hat unser Kooperationspartner trusted.de über 30 Cloud-Speicher miteinander verglichen. Im Praxistest wurden die Tools nach Kriterien wie Nutzungsfreundlichkeit (allgemeines Handling, File-Sharing, Synchronisation etc.), Sicherheit, Datenschutz und Preis-Speicher-Verhältnis bewertet. Zudem wurde ein Testdatensatz aus 15 verschiedenen Dateitypen hochgeladen, um die Upload-Geschwindigkeit und die Verarbeitung der Dateien (z.B. Vorschauansicht, Möglichkeiten der Bearbeitung) einschätzen zu können.
Extrapunkte gab es für eine besonders einfache Bedienung, hohe Sicherheitsstandards und zusätzliche Kollaborationstools wie z.B. Kommentar- oder Feedbackfunktionen. Hier die zehn besten Cloud-Speicher-Tools aus unserem Vergleichstest:
luckycloud
Luckycloud ist ein Cloud-Speicher „Made in Germany“. Das Tool hat kürzlich ein großes Update erhalten und überzeugt mit einer schicken Oberfläche, verschlüsselten Verzeichnissen und einem Online-Office. Im Test funktionierten all diese Features fehlerfrei. Gleiches galt für das Filesharing und die einfache Synchronisation, die du dank App auch von deinem Smartphone aus durchführen kannst. Ein weiterer großer Punkt ist die Sicherheit. Mit Features wie ISO-27001-Zertifizierung, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Zero-KnowledgePrinzip, 2FA bis hin zum integrierten Antivirus-Programm in den Tarifen „Business“ und „Enterprise Plus“ bietet dir das Tool alles, was eine sichere Cloud-Umgebung braucht.
Das Preissystem von luckycloud ist flexibel. Wie viel Speicher und wie viele Nutzer*innenplätze du brauchst, gibst du individuell bei der Bestellung an. Du zahlst damit effektiv nur für das, was du an Cloud brauchst. Für Privat-User*innen gibt es zwar günstigere Alternativen, allerdings überzeugt der Sicherheitsaspekt. Unternehmen und Teams sind hier gut bedient.
Die 3 Highlights von luckycloud
- Bis zu 500 TB Speicher bieten genug Webspace für deine Daten.
- Mit der flexiblen Skalierung zahlst du nur, was du
- benötigst.
- Cloud „Made in Germany“ für höchste Sicherheit und Datenschutz (DSGVO).
leitzcloud
Leitzcloud definiert sich selbst als eine Business-Cloud-Lösung. Das zeigt sich sowohl bei den umfassenden Sicherheitsfunktionen als auch an den vielfältigen Kollaborationstools. Die Lösung wird DSGVO-konform (mit Ökostrom) auf Servern in Deutschland betrieben.
Die Bedienung des Tools ist schnell erlernt. Einzig Shortcuts wie Strg+C zum Kopieren oder Strg+V zum Einfügen funktionieren nicht. Aber das ist easy zu verschmerzen. Einer der größten USPs ist die Organisationsverwaltung. Für alle Bereiche wie User*innen-Konten, Freigaben, geteilte Ordner etc. gibt es praktische Übersichten, um Admins die Verwaltung zu erleichtern. Apropos leicht: Auch das Microsoft-365-artige Online-Office ist einfach zu handhaben.
Preislich liegt leitzcloud höher als viele Konkurrent*innen. Bei 12 Euro Einstiegspreis dürften kleinere Unternehmen mit einem Speicherbedarf ab 250 GB bis hin zu 12,5 TB (mehr gibt es auf Anfrage) hier eine praktische Lösung finden. Die hohen Sicherheitsstandards können die höheren Preise rechtfertigen. Wer eine sichere Cloud für sein Team sucht, ist hier gut aufgehoben.
Die 3 Highlights von leitzcloud
- Zwischen 250 GB und 12,5 TB Speicher für alle Projektgrößen; mehr auf Anfrage.
- Eine einfache Organisationsverwaltung, mit der du als Admin den Überblick behältst.
- Server in Deutschland mit Zertifizierung.
Your Secure Cloud
Auch mit diesem deutschen Cloud-Speicher kannst du auf eine sichere und DSGVO-konforme Verwaltung deiner Dateien setzen. Es gibt alle wichtigen Basics: Weboffice, umfassende Sicherheitsfeatures und eine einfache Sharing-Funktion (auch für User*innen ohne YSC-Account).
Alle Oberflächen sind clean und verzichten auf Schnickschnack. Ein Top-Feature ist die umfangreiche Versionierung, mit der du für einzelne Bibliotheken Regeln zur Versionsverwaltung und für die Speicherdauer festlegen kannst. Eine weitere coole Eigenschaft ist die automatische Speicherskalierung. Je nach Tarif erhältst du pro weiterer Lizenz 50 GB bzw. 100 GB mehr Speicher. Dank den zwei angebotenen Clients kannst du diesen Speicher auch von weiteren Geräten aus verwalten. Die Einrichtung der Clients kann allerdings dauern.
Your Secure Cloud richtet sich sowohl an private User*innen als auch an Unternehmen. Pakete für Privat-User*innen gibt es ab 2,49 Euro im Monat. Hier gibt es zwischen 10 GB und 1 TB Speicherplatz. Unternehmen profitieren vom Online-Office und den angepassten Staffelpreisen ab 4 Euro pro Monat und User*in. Im Tarif „Enterprise“ werden speziell auf deine Bedürfnisse angepasste Preispakete angeboten.
Die 3 Highlights von Your Secure Cloud
- Zwischen 10 GB und unbegrenzt viel Speicher für alle Cloud-Bedürfnisse.
- Nützliche Speicherskalierung für mehr Speicher pro neuer Nutzer*innenlizenz.
- Flexible Dateiversionierung mit eigenen Regeln pro Bibliothek.
Dropbox
Dropbox, der „Großvater der Cloud-Speicher“, ist global weit verbreitet. Die Server stehen in den USA; für deutsche Firmen könnte das ein Manko sein. Dafür gibt es reichlich Speicher – bis zu 1000 TB können für Teams gebucht werden. Eine große Stärke von Dropbox sind die Synchronisations-Optionen (z.B. On- und Offline-Bearbeitung), die in einem einzigen Client untergebracht sind. In Sachen Kollaboration ist das Testergebnis nicht einheitlich. Zwar gibt es mit „Dropbox Paper“ einen einfachen Texteditor plus Kommentar- und Notizfunktion, ein echtes Online-Office der Marke „Google Drive“ ersetzt das aber nicht. Dafür ist ein Tool für einfache Videobearbeitung integriert. Damit ist Dropbox ein top Tool für zu Hause; für Büros aber nur bedingt geeignet.
Dropbox bietet bis zu 2 GB Gratis-Speicherplatz; andere Clouds bieten davon mehr. Die Premium-Tarife starten bei 9,99 Euro; Dropbox ist somit teurer beim Einstieg, liefert zu diesem Preis aber gleich stolze 2 TB Speicher. Privat-User*innen bekommen zudem einen angepassten Family-Tarif gestellt. Unternehmen profitieren von den Business-Plänen ab 9 TB bzw. ab 15 TB für 12 bzw. 18 Euro pro User*in und Monat.
Die 3 Highlights von Dropbox
- Zwischen 2 GB und 1000 TB Speicher für deine Cloud (mehr auf Anfrage möglich).
- Dropbox Paper und Tool zur Videobearbeitung für simple Text- und Schnittarbeiten.
- 2 GB kostenlos verfügbar.
Microsoft OneDrive
Der Cloudspeicher des Software-Giganten wird auf Servern in den USA betrieben – für deutsche Firmen nicht ideal. Allerdings winken auch viele Vorteile, wie z.B. unbegrenzt viel Speicherplatz oder praktische Team-Funktionen. Das Top-Argument für Microsoft OneDrive ist die nahtlose und funktionale Integration in den Microsoft-Kosmos mit Word und Co. Hinzu kommt der einfach zu bedienende Synchronisationsordner. Die Bedienung ist generell sehr gut; ironischerweise waren es aber oft die einfachsten Handgriffe wie das Verschieben von Dateien, die sich im Test als hakelig erwiesen. Dank Features wie hohen Verschlüsselungsstandards, 2FA oder separat verschlüsselten Ordnern gilt die Cloud als sehr sicher. Insgesamt kann das Tool aber nicht mit den Vorteilen eines deutschen Serverstandorts mithalten.
Im Vergleich liegt der Service mit seinen Paketpreisen konstant unter dem Durchschnitt. Privatkund*innen freuen sich über bis zu 5 GB kostenlosen Speicherplatz und einen angepassten Family-Tarif. Die Premium-Pakete für Privatkund*innen starten bei 1,67 Euro im Monat für 100 GB. Business-Pakete starten bei 4,70 Euro pro Monat und User*in.
Die 3 Highlights von Microsoft OneDrive
- Zwischen 5 GB und unbegrenzt viel Speicherplatz.
- Microsoft 365 in einigen Tarifen inklusive.
- 5 GB kostenlos verfügbar.
IONOS HiDrive
IONOS HiDrive gehört zu den deutschen Cloud-Speichern und lässt dich all deine Dateien DSGVO-konform unterbringen. Der Fokus liegt auf Geschwindigkeit und Einfachheit. Mit IONOS HiDrive stehen dir zwischen 100 GB und 2 TB Speicherplatz zur Verfügung.
Im Test überzeugte uns vor allem der leichte Einstieg in die Bedienung. Dafür verzichtet IONOS HiDrive auf Zusatzoptionen wie Dateihistorien oder Archivierung. Praktisch: Je nach Bedarf haben User*innen die Möglichkeit, das Online-Office gegen 3 Euro Aufpreis im Monat dazuzubuchen. So zahlst du nur für das, was du brauchst. Die sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung muss allerdings dazugekauft werden, sofern man sich nicht für den größten Tarif des Anbieters entscheidet.
An sich ist IONOS HiDrive sowohl für den privaten Gebrauch als auch für Unternehmen geeignet. Es gibt allerdings eine Einschränkung: Der Speicher ist auf kleine Teams mit maximal zehn Mitgliedern ausgelegt. Der Einstiegspreis liegt bei 1,50 Euro im Monat für 100 GB.
Die 3 Highlights von IONOS HiDrive
- 100 GB bis 2 TB Cloud-Speicher.
- Optionales Online-Office für eine gemeinsame Dokumentbearbeitung.
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Einzel-User*innen und kleine Teams.
Google Drive
Google Drive gehört zu jedem Google-Konto und ist, ähnlich wie Microsoft OneDrive, direkt in die restliche Software-Umgebung des Anbieters (auf US-Servern) eingebettet. Das ermöglicht einen schnellen Switch zwischen Bearbeitung (auch im Team) und Speicherung.
Die Bedienung ist wirklich einfach und das Management der Dateien mit wenigen Klicks sehr bequem. Der Speicher hat einen schicken Look und punktet vor allem mit seinem phänomenalen Office-Paket rund um Google Docs, Sheets, Präsentationen und Co. Im Test überzeugten außerdem die zuverlässige Synchronisation und die unbegrenzte Dateiversionierung plus Bearbeitungsverlauf. Ein Knackpunkt ist hingegen die Suchfunktion (ironisch für ein Google-Produkt). Die findet nämlich unsere Dateien nicht immer zuverlässig wieder und spuckt manchmal schlichtweg Blödsinn aus.
Im Schnitt sind die Preise von Google günstig zu nennen. Business- und Privatpersonen freuen sich über ein kostenloses Speicherkontingent von 15 GB. Die Premium-Tarife starten bei 1,67 Euro pro Monat (100 GB) für Privatpersonen und bei 5,75 Euro pro Monat und User*in für die Business-Varianten der Cloud. Dort steht dir bis zu unbegrenzt viel Speicherplatz zur Verfügung.
Die 3 Highlights von Google Drive
- 15 GB kostenlos verfügbar.
- Zwischen 15 GB und unbegrenzt viel Speicherplatz.
- Perfekte Integration in die Google Suite mit Google Docs und Co.
STRATO HiDrive
STRATO HiDrive ist eine weitere bekannte Cloud-Lösung „Made and hosted in Germany“. Das Tool richtet sich an alle, die einen großen Speicherbedarf haben. Du findest hier alle wichtigen Standardfunktionen inklusive Filesharing und Synchronisation. Die Synchronisation hat lediglich einen Haken: Du brauchst einen Workaround, um sie sinnvoll zu nutzen. Sonst läuft deine lokale Festplatte voll. Coole Sache (wenn auch nicht zwingend nötig): Du hast dank Alexa-Skill die Möglichkeit, Musik per Sprachsteuerung abzuspielen. Relevanter ist das 2021 nachgereichte Online-Office von Collabora. Damit können Teams in der STRATO-Cloud ihre Files gemeinsam bearbeiten. Business-User*innen haben das Office standardmäßig an Bord; Privatpersonen müssen den Family-Tarif buchen oder das Office zusätzlich kaufen.
In Sachen Preis-Leistung ist das Tool besonders in den Bereichen um die 500 GB bis 2 TB recht günstig. Startpreis für 500 GB: 3,50 Euro im Monat. Die Business-Pakete starten bei 12,50 Euro im Monat mit 1 TB Speicher. Die maximale Anzahl an User*innen, die die Business-Tarife fassen, sind 20 Personen. Für große Teams ist das Angebot also eher nicht ausgelegt.
Die 3 Highlights von STRATO HiDrive
- 500 GB bis 10 TB Speicherplatz in den Tarifen.
- Optionaler Umzugsservice für den Anbieterwechsel.
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Speichermengen über 500 GB.
Tresorit
Tresorit ist ein Schweizer Cloud-Speicher, der vor allem auf ein Thema setzt: Sicherheit. Dafür fehlt es an anderen Stellen wie den Kollaborationsfeatures. Tresorit hat aber andere Qualitäten. Das sind etwa die Sicherheitsfunktionen wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Remote Wipe, ein starker (Schweizer) Datenschutz und viele Kontrollfunktionen für Admins. Zudem ist die Cloud dank ihrer verschiedenen Interfaces sehr nutzungsfreundlich.
Du magst die Anwendung Tresorit Drive nicht? Dann nutze stattdessen die Desktop-App. Der „Drive“ ist nur für die Offline-Verfügbarkeit der Files ein Muss. Beim Filesharing macht der Anbieter ebenfalls alles richtig. Kleiner Kritikpunkt: Die maximale File-Größe von 5 GB für geteilte Dateien. Hier bieten andere Anbieter*innen mehr Spielraum; für die meisten Files sollte diese Sharing-Größe jedoch ausreichen.
Der Tarif für Einzelnutzer*innen ist bei Tresorit relativ teuer. Einstiegspreis: 9,99 Euro. Dafür gibt es allerdings auch gleich 1 TB an Speicher; wer weniger braucht, findet günstigere Alternativen. Die Business-Tarife sind mit Blick auf den Speicher im Rahmen des Üblichen. Ab 16 Euro im Monat und User*in gibt es 2 TB (für mindestens drei User*innen); professionelle Einzelnutzer*innen erhalten 4 TB für 23,99 Euro im Monat.
Die 3 Highlights von Tresorit
- 3 GB bis unbegrenzt viel Speicherplatz.
- Sehr hohe Standards für maximale Datensicherheit.
- 3 GB Cloud-Speicher kostenlos verfügbar.
pCloud
Mit pCloud präsentieren wir eine weitere Schweizer Lösung. User*innen können sich hier auf eine sichere Verwaltung ihrer Files einstellen. Synchronisation und Filesharing bringen alles mit, was Durchschnitts-User*innen brauchen, inklusive automatischer Datensicherung von Mobilgeräten.
Im Test fielen uns die sehr gute Usability und die hübschen Interfaces für die Medienwiedergabe auf. Auf Kollaboration ist die Cloud hingegen weniger ausgelegt. Es gibt für die Business-Tarife eine Kommentarfunktion und gemeinsame Ordner, um in der Gruppe Files zu teilen. Ein umfassendes Online-Office, wie es andere Clouds mitbringen, ist bei pCloud nicht zu finden. Für den Privatgebrauch ist das Tool aber sehr gut geeignet und landete damit in diesem Test einen kleinen Überraschungshit.
Generell ist pCloud nicht teuer, gehört aber auch nicht zu den günstigsten Tools. Der Einstiegspreis liegt bei 4,17 Euro für 500 GB. Die Business-Tarife beginnen bei 23,97 Euro im Monat. Eine Besonderheit sind die optionalen Lifetime-Tarife, mit denen du einmal für die Cloud bezahlst und dann für immer den Zugriff auf deinen Online-Speicher behältst. Dieses Angebot gibt es sowohl für Familien als auch Einzel-User*innen.
Die 3 Highlights von pCloud
- Zwischen 10 GB und unbegrenzt viel Speicher.
- Perfekt für die Verwaltung von Mediendateien und deren Streaming.
- 10 GB kostenloser Speicherplatz verfügbar.
Die Autorin Julia Warnstaedt ist zertifizierte WordPress-Spezialistin und Redakteurin für Website- und E-Commerce-Themen bei trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-Tools ist eines der führenden Informationsmedien zu B2B-Softwarevergleichen im deutschsprachigen Raum und versorgt seine User*innen laufend mit aktuellen Testberichten und Tool-Übersichten. Den vollständigen Erfahrungsbericht zum Thema Cloud-Speicher und alle Infos findest du auf www.trusted.de
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BRYCK Startup Alliance: Die Startup Factory im Ruhrgebiet
Wir stellen die BRYCK Startup Alliance – seit Juli 2025 offizielle Startup Factory – als Hotspot für Tech-Innovation und Transformation im Ruhrgebiet vor und präsentieren vier erfolgreiche Start-ups aus dem BRYCK-Netzwerk.

Die Gründung eines Unternehmens ist immer eine immense Herausforderung, die nicht nur eine brillante Idee, sondern auch strategische Partnerschaften, Zugang zu Kapital und ein gut vernetztes Ökosystem erfordert. Gründer*innen müssen heute nicht nur mit technischen Innovationen aufwarten, sondern auch die richtigen Verbindungen und Ressourcen haben, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.
Deutschland ist zwar ein Land mit einer tief verwurzelten Tradition in der Industrie und Technologie; wenn es aber darum geht, Start-ups zu fördern, die international durchstarten, gibt es noch deutlichen Nachholbedarf. Besonders im Bereich der DeepTech-Start-ups, die Technologien entwickeln, die ganze Industrien verändern können, fehlt es häufig an den nötigen Rahmenbedingungen.
Im Vergleich zu Innovationszentren wie dem Silicon Valley oder Tel Aviv, die Start-ups schon in der frühen Phase mit einer Kombination aus finanziellen Mitteln, Mentoring und Industriepartnerschaften unterstützen, ist Deutschland traditionell langsamer darin, ein umfassendes Start-up-Ökosystem zu schaffen, das langfristig konkurrenzfähig bleibt.
Langfristige Vision für ein nachhaltiges Gründungs-Ökosystem
Die BRYCK Startup Alliance, das neue Gründungs- und Innovationszentrum im Ruhrgebiet, setzt genau hier an. „Wir verfolgen eine langfristige Vision, in der die Region als Hotspot für DeepTech-Innovationen etabliert wird“, so BRYCK-Geschäftsführer Philipp Herrmann. „Dies tun wir in einer einzigartigen Konstellation: in einem Joint Venture zwischen dem bereits 2022 von der finanzstarken RAG-Stiftung initiierten Gründungs- und Innovationszentrum BRYCK, den Universitäten des Ruhrgebiets und dem entscheidenden Wirtschaftsbündnis der Region, dem Initiativkreis Ruhr.“
Die BRYCK Startup Alliance stellt sich durch ihr Setup und ihre Finanzstärke in eine Reihe mit führenden europäischen Innovationszentren, die auf langfristige Investitionen und ein stark vernetztes Ökosystem setzen. Was die Initiative von anderen unterscheidet, sind die sehr starke Verzahnung mit der Industrie und der daraus entstehende direkte technologische Transfer. „Die Industriedichte und die enge Kooperationsbereitschaft zwischen Hochschulen, Start-ups und Unternehmen im Ruhrgebiet bieten ein enormes Potenzial für eine neue Art von Innovation. Hier muss die technologische Industrietransformation gelingen – und kann dann als Blaupause für viele weitere Regionen Europas dienen“, so Philipp Herrmann.
Dass Förderung dringend notwendig ist, zeigt u.a. eine Studie des Deutschen Startup Verbands aus dem Jahr 2024. Darin wird aufgezeigt, dass nur 17 Prozent der deutschen Start-ups den Sprung in den internationalen Markt geschafft haben – eine Zahl, die in starkem Gegensatz zu den USA und Israel steht, wo es rund 40 Prozent der Start-ups gelingt, global erfolgreich zu werden. Ein Grund dafür ist der fehlende Zugang zu den richtigen Finanzierungsquellen und das Fehlen eines funktionierenden Netzwerks, das es Start-ups ermöglicht, sich mit Industriepartner*innen und internationalen Märkten zu verbinden. Dies ist besonders bemerkenswert, da gerade DeepTechs durch ihre komplexen Technologien und längeren Forschungszyklen insbesondere in den ersten Jahren auf langfristige Investitionen angewiesen sind.
„Die BRYCK Startup Alliance hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu schließen und Start-ups einen schnellen Zugang zu Kapital und Markt zu verschaffen, indem es sie mit Industriepartner*innen aus verschiedenen Sektoren vernetzt und durch gezielte Kooperationsprojekte den technologischen Transfer fördert“, sagt Philipp Herrmann.
Katalysator für DeepTech-Innovationen
Ein zentrales Element für die langfristige Version des Gründungs- und Innovationszentrums ist die Unterstützung der RAG-Stiftung, eine von Deutschlands größten Stiftungen mit einem Vermögen von insgesamt 17 Milliarden Euro, als Ankerinvestor. Basierend auf dieser Partnerschaft wurde eigens für das Vorhaben der GF BRYCK Ventures Fonds gemeinsam mit dem Gründerfonds Ruhr aufgesetzt. Er wird durch die RAG-Stiftung finanziert und stellt zehn Millionen Euro bereit, um DeepTech-Start-ups in der Pre-Seed-Phase zu fördern. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Finanzierungslücke für technologiegetriebene Unternehmen zu schließen, die in Deutschland und Europa häufig auf mangelnde Investitionen in der frühen Phase stoßen“, so Philipp Herrmann.
Der Fonds wird jährlich in zehn bis 20 Start-ups investieren, die das Potenzial haben, Industrien langfristig zu transformieren. Mit Investitionen von bis zu 300.000 Euro pro Unternehmen können diese Start-ups die nötigen Kapitalressourcen erhalten, um ihre Technologien weiterzuentwickeln und ihre Geschäftsmodelle auf den Markt zu bringen.
In Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen, der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund sowie vielen Industrieunternehmen können wissenschaftsbasierte Ausgründungen zudem ihre Prototypen und Pilotprojekte direkt in realen industriellen Umfeldern testen und weiterentwickeln – mit Finanzierungsoptionen über alle Schritte der Startup Journey hinweg. Damit sieht man sich gut aufgestellt, die nächste Generation von Weltmarktführer*innen aus Deutschland hervorzubringen.
„Auf operativer Umsetzungsebene bringen wir die Start-up-Kompetenzen ein, die wir seit 2022 mit unserem Gründungszentrum aufgebaut haben. BRYCK hat sich in den vergangenen Jahren zur etablierten Anlaufstelle für ambitionierte Gründende mit einem starken internationalen Netzwerk und Expertise in der Skalierung von Start-ups entwickelt. Seit dem Start haben wir über 100 Start-ups aus mehr als 20 Ländern mit Programmen bei ihrem Wachstum unterstützt“, bringt es Philipp Herrmann auf den Punkt.
Im Folgenden stellen wir vier Start-up-Erfolgsgeschichten aus dem BRYCK-Netzwerk näher vor.
Greenflash

Greenflash hat sich innerhalb von nur vier Jahren vom Start-up zum Marktführer für intelligente Energiesysteme für Industrie und Gewerbe entwickelt. Gegründet wurde das Unternehmen 2021 von Johann Böker im Alter von 21 Jahren. Heute beschäftigt Greenflash über 80 Mitarbeitende und konnte bereits mehr als 300 Energiesysteme inklusive Photovoltaikanlage sowie Speicher- und Ladeinfrastruktur für Unternehmen, darunter zum Beispiel der FC Schalke 04, realisieren. Greenflash entwickelt intelligente modulare Systeme, die es Unternehmenskund*innen ermöglichen, ihre Energiekosten, um bis zu 70 Prozent zu reduzieren und ihre Unabhängigkeit vom Strommarkt zu erhöhen. Besonders in Zeiten schwankender Energiepreise und Netzauslastungen bietet Greenflash eine Antwort auf die steigenden Anforderungen an Unternehmen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir heute – auch mithilfe von BRYCK – deutschlandweit Marktführer für intelligente Energiesysteme sind“, so Johann Böker.
EY Startup Academy 2025 - du bist gesucht!
Der 9. Jahrgang der EY Startup Academy ist am Start. Mehr als 70 Start-ups haben bereits die renommierte Startup Academy durchlaufen und von den EY-Expert*innen und etablierten Partner*innen profitiert.
Jetzt bist du gefragt bzw. gesucht!
Du bist ein Tech- oder FinTech-Start-up mit ehrgeizigen Plänen und verfügst idealerweise bereits über ein Minimum Viable Product, eine validierte Markttauglichkeit und suchst innerhalb der nächsten 12 Monate eine Finanzierung?
Dann verpasse nicht die Chance, wertvolle und maßgeschneiderte Unterstützung von EY-Expert*innen zu erhalten, Investor*innen und andere wichtige Akteur*innen im Ökosystem zu treffen und dein Unternehmen mithilfe der EY Startup Academy voranzubringen.
Dieses Top-Programm wartet auf dich
Die EY Startup Academy bietet eine Vielzahl von Events an, die den Start-ups – je nach Schwerpunkt der Veranstaltung – unter anderem die Gelegenheit bieten, sich essentielle Kenntnisse wie etwa in der Unternehmensführung anzueignen, professionelle Beratung zu erhalten oder zu erfahren, worauf Investor*innen besonderen Wert legen. Das 6-wöchige Programm umfasst folgende Veranstaltungen:
Kick-Off
Beim Kick-Off stellt sich eine Vorauswahl von Bewerber*innen vor. Die einzelnen Geschäftsmodelle werden diskutiert und es wird eine moderierte Q&A-Session geben. Am Ende des Abends werden die überzeugendsten Start-ups für die Teilnahme an der EY Startup Academy nominiert und die Teilnehmer*innen, das EY-Team und Vertreter*innen unserer Partner-Unternehmen können in informeller Atmosphäre networken. Die Teilnehmer*innenzahl ist nicht vordefiniert.
Initial Challenge
Bei diesem Event präsentieren die Start-ups ihre Geschäftsmodelle vor EY-Berater*innen sowie weiteren externen Partner*innen. Alle Teilnehmer*innen der EY Startup Academy haben so die Chance, sich einem starken Netzwerk vorzustellen.
Investor Readiness
Bei diesen Veranstaltungen werden Schlüsselpunkte einer Investitionsentscheidung und Schwerpunktgebiete von Investoren diskutiert. Bereiche, die u.a. adressiert werden, sind: Geschäftsmodelle, Business Plan, Unternehmensbewertung, Operations, IT und Finanzierungsverhandlungen.
Public Event
Bei öffentlichen Events werden allgemeine Geschäftsthemen diskutiert und alle Start-ups der Academy können sich mit den Besucher*innen und für speziell diese Events eingeladenen Gästen vernetzen. Dabei wird ein Bezug zu den Themen hergestellt, die für Start-ups von Bedeutung sind. Ein Beispiel hierfür ist z.B. die Beschaffung von öffentlichen Mitteln.
Workshops
Durch praktische, realitätsnahe Übungen eignen sich die Teilnehmer*innen spezielle Fähigkeiten an und sammeln dabei Ideen und Lösungen zu unterschiedlichen Problemstellungen. Mit fünfzehn Veranstaltungen, wird dieses äußerst lehrreiche Veranstaltungsformat am häufigsten stattfinden. Dabei bieten die EY-Expert*innen ausdrücklich an, auf die individuellen Fälle der Teilnehmer*innen einzugehen und diese auch in der Gruppe zu diskutieren. Erfahrungen aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass der Austausch mit den Peers und den Subject Matter Experts von EY besonders interessant für die Teilnehmer*innen ist.
Fireside Chat
Exklusive und im kleinen Kreis stattfindende Treffen mit Investor*innen und Gründer*innen, bei denen unterschiedliche Themen besprochen werden.
EY Academy Award
Am Ende der EY Startup Academy wird ein Start-up von einer Jury mit dem EY Academy Award ausgezeichnet. Das ausgezeichnete Start-up erhält neben einem Preisgeld auch ein kostenfreies Beratungskontingent. Informationen zu den Jury-Mitgliedern, den Auswahlkriterien und der Sieger-Prämie folgen.
Alle Infos zur EY Startup Academy gibt's hier
+++ Bewerbungsschluss ist der 29. August 2025 +++
Hier geht’s direkt zur Bewerbung
Forschungsauftrag für SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics
Starflight Dynamics (SFDY) – 2023 in München gegründet – hat einen offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erhalten.

Starflight Dynamics (SFDY) wurde 2023 in München gegründet. Ziel des Start-ups sollte es sein, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:
1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.
2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.
Vor wenigen Tagen haben wir bereits über die siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung des Start-ups SFDY berichtet.
Nun meldet CEO Dr. Philipp Bauer, Mitgründer und CEO von Starflight Dynamics, den Erhalt des offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).
Ziel des Forschungsprojekts mit dem Namen ReaGAn (Reaktive Grüne Antriebstechnologie) ist die Entwicklung reaktiver grüner orbitaler Antriebstechnologien für künftige europäische Missionen. Im Rahmen von ReaGAn werden Machbarkeitsstudien, Testaufbauten und technische Erprobungen durchgeführt, um neue Wege für den Betrieb orbitaler Plattformen zu erschließen. Die Arbeiten zielen auf eine neue Generation orbital nutzbarer Antriebssysteme, die auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Einsatzflexibilität optimiert sind – für künftige Szenarien, in denen orbitale Systeme nicht nur Beobachtungs-, sondern auch Reaktionsfähigkeit ermöglichen müssen.
Die Technologie eröffnet der Bundeswehr und ihren Partner*innen neue Fähigkeiten. Sie ermöglicht eine hohe Ausdauer und Mobilität im Orbit, erlaubt die schnelle und präzise Verbringung von Satelliten und schafft nachhaltige, dual-use-fähige Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen. Damit adressiert ReaGAn zentrale Anforderungen künftiger Missionen im Bereich Weltraumlagebild, operativer Reaktionsfähigkeit und technologischer Souveränität im Orbit.
„Wir danken dem BAAINBw und der Wehrtechnischen Dienststelle 61für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die enge Zusammenarbeit im Rahmen dieses richtungsweisenden Vorhabens“, so Dr. Philipp Bauer, CEO von Starflight Dynamics.
Fördermittelberatung: Förderlust statt -frust
Sechs Alarmsignale bei der Berater*inwahl, die du kennen und beherzigen solltest.

Fördermittel sind für viele Unternehmen ein entscheidender Faktor für Wachstum und Innovation. Die Beantragung von Fördermitteln kann jedoch ein steiniger Weg sein, wenn man die falsche Berater*innenwahl trifft. Hier sind sechs Alarmsignale, auf die du bei der Berater*innenwahl achten solltest.
1. Der/die Berater*in hat seinen/ihren Sitz im Ausland
Es gibt keinen logischen Grund, warum ein Beratungsunternehmen, das in Deutschland tätig ist, seinen Sitz im Ausland haben sollte. In einem kürzlichen Fall fiel eine Schweizer Beratungsfirma negativ auf, indem sie deutsche Kund*innen vorausbezahlt und dann sogenannte Phantasieprojekte lieferte. Der Rechtsweg gegen solche Praktiken ist im Ausland wesentlich komplizierter und oft mit hohen Kosten verbunden.
2. Verbiegen der Projektbeschreibungen
Ein weiteres Warnsignal ist, wenn Berater*innen die Projektbeschreibungen so verändern, dass sie die Innovationsanforderungen erfüllen, auch wenn sie nicht mehr dem eigentlichen Ziel entsprechen. Diese unseriöse Praxis kann Geschäftsführern schlaflose Nächten bereiten, da im Falle einer Prüfung das gesamte Konstrukt schnell zusammenfallen kann. Ein(e) vertrauenswürdige(r) Berater*in sollte klar kommunizieren, wenn ein Projekt nicht förderfähig ist.
3. Vorauskasse und unklare Verrechnungsmodalitäten
Seriöse Berater*innen arbeiten in echter Partnerschaft und sind 100 Prozent erfolgsabhängig bei der Beantragung von Fördermitteln. Dubiose Zahlungsmodalitäten, wie Vorauskasse oder verwirrende Tagessätze, sind ein Warnsignal. Insbesondere bei der Forschungszulage ist eine Vorauskasse ein Warnsignal.
4. Fehlende Referenzen oder Erfahrung
Berater*innen ohne klare Referenzen oder nachweisliche Erfahrung in der Fördermittelbranche sollten skeptisch betrachtet werden. Unternehmen sollten nach konkreten Beispielen für erfolgreich abgeschlossene Projekte fragen und versuchen, mit früheren Kund*innen des/der Berater*in zu sprechen, um ihre Erfahrungen zu verstehen. Überzeugen durch Zeug*innen ist auch hier das Motto.
5. Versprechungen ohne klare Grundlage
Einige Berater*innen könnten unrealistische Versprechungen machen, um Kund*innen zu gewinnen. Solche unseriösen Versprechungen könnten etwa garantierte Erfolgsquoten oder überhöhte Fördermittelbeträge beinhalten. Seriöse Berater*innen setzen realistische Erwartungen und erklären, wie sie zu ihren Schlussfolgerungen gekommen sind.
6. Undurchsichtige Verträge
Wenn der Vertrag mit dem/der Berater*in unklar ist oder versteckte Gebühren und Klauseln enthält, ist dies ein ernstes Warnsignal. Ein transparenter Vertrag sollte alle Dienstleistungen, Gebühren und Verantwortlichkeiten klar definieren.
Fazit
Die Wahl des/der richtigen Berater*in für Fördermittel ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Es gilt: Vergleiche die Angebote verschiedener Fördermittelberatungen. Durch die Beachtung der obengenannten Alarmsignale kannst du eine fundierte Entscheidung treffen und dich bestmöglich vor Enttäuschungen und hohen Folgekosten schützen.
DefenseTech Start-up Project Q sammelt 7,5 Mio. Euro ein
Mit dem „Internet of Defence“-Ansatz (IoD) überführt das 2024 von Leonard Wessendorff und Frank Christian Sprengel gegründete Project Q mit Sitz in München und Berlin kommerzielle Technologien in einsatzreife Lösungen für sicherheits- und verteidigungsrelevante Anwendungen, für die Erstellung präziser, handlungsrelevanter Lagebilder.

Das DefenseTech-Start-up Project Q (Q) hat in einer von Project A angeführten Seed-Finanzierungsrunde 7,5 Millionen Euro eingesammelt. An der Runde beteiligten sich außerdem Expeditions Fund und Superangel. Das frische Kapital fließt in die Weiterentwicklung der Q-Open Source Platform (Q-OSP), den Ausbau des Teams, sowie in erste Skalierungsprojekte mit europäischen Streitkräften und Sicherheitsbehörden.
Neuer Verteidigungsansatz, basierend auf dem Internet of Defence (IoD)
In sicherheitskritischen Einsatzlagen zählt jede Sekunde, ebenso wie die Fähigkeit, verschiedene Systeme nahtlos zu verbinden. Vor diesem Hintergrund verfolgt Q einen einzigartigen „Internet of Defence“-Ansatz (IoD): Zivile Technologien werden in verwertbare Erkenntnisse und einsatzfähige Lösungen für Verteidigung und Sicherheit überführt. Dabei bildet Q-OSP das digitale Rückgrat von Project Q. Als Infrastrukturkomponente und Integrationsschicht zugleich, verbindet die Plattform bestehende und neue Systeme flexibel miteinander. Q-OSP verknüpft Sensorik, ergänzende Technologien und Datenquellen domänenübergreifend mit Künstlicher Intelligenz – und schafft so eine skalierbare Lösung für digitale Lageerfassung und operative Koordination. Durch offene Strukturen und erprobte Prozesse können Q und seine Partner so operative Defizite schnell und kosteneffizient schließen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir so renommierte Investoren für Q gewinnen konnten, die genau unsere Vision teilen: Europas technologische Souveränität im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich mit skalierbaren und interoperablen Lösungen voranzubringen“, sagt Leonard Wessendorff, CEO und Co-Gründer von Project Q. „Moderne Verteidigung braucht einfach schnellere Innovationszyklen und vernetzte Systeme, die europaweit genutzt werden können.”
„Seit dem Krieg in der Ukraine setzen westliche Länder verstärkt auf unbemannte Systeme. Doch mehr Hardware bedeutet auch mehr Daten, mehr Sensoren und mehr Fragmentierung“, sagt Uwe Horstmann, General Partner bei Project A. „Was Leonard und sein Team bei Q entwickeln, ist ein echter Game Changer: eine einheitliche Plattform, die Daten domänenübergreifend zusammenführt, sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren lässt und moderne Verteidigungstechnologie erstmals als zusammenhängendes System nutzbar macht. Genau diese Art von Deep Tech verwandelt Komplexität in Handlungsfähigkeit.“
Project Q wurde gegründet, um Europas technologische Souveränität mit einsatzfähigen, praxisnahen Lösungen zu stärken. Das Start-up setzt auf bestehende Kompetenzen und entwickelt skalierbare Sensor-Intelligence-Systeme, die speziell für den operativen Einsatz ausgelegt sind. Von Anfang an verfolgt Project Q einen klaren Integrationsansatz: Schnelligkeit, Kompatibilität und unmittelbare Einsatzrelevanz stehen im Mittelpunkt. Durch erste Partnerschaften mit öffentlichen Auftraggebern und eine schnelle Umsetzung seiner Technologie hat sich Project Q als relevanter Akteur im europäischen Verteidigungsmarkt etabliert.
SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics meldet siebenstellige Pre-Seed-Runde
Das SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics konnte eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abschließen. Die Runde wird vom staatlichen litauischen VC-Fonds Coinvest Capital angeführt, der damit erstmals in relevanter Höhe in ein deutsches Unternehmen investiert.

Das ursprüngliche Ziel des 2023 gegründeten Start-ups Starflight Dynamics (SFDY) war es, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:
1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.
2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.
Das derzeit zehnköpfige SFDY-Team verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Luft- & Raumfahrt-, Sicherheit & Verteidigung und Materialwissenschaften.
Nachdem sich SFDY ursprünglich ausschließlich auf die Bereitstellung von Infrastruktur zur Materialproduktion in Mikrogravitation fokussiert hatte, erweiterte sich der technologische Schwerpunkt u.a. aufgrund der Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr München und verschiedenen Industriepartner*innen. Inzwischen ist es die erklärte Mission des Unternehmens, mit den eigenen Lösungen dazu beizutragen, Europas Souveränität und Handlungsfähigkeit im All zu sichern. Aus diesem Grund sind alle Starflight Dynamics Systeme Dual-Use-fähig und werden ausschließlich in der EU entwickelt.
Jetzt konnte SpaceTech-Start-up eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abschließen. Die Runde wird vom staatlichen litauischen VC-Fonds Coinvest Capital angeführt, der damit erstmals in relevanter Höhe in ein deutsches Unternehmen investiert.
„Das Vertrauen unserer Investoren ist für uns Ansporn und Auftrag zugleich, denn es ermöglicht uns, jetzt die nächsten wichtigen Schritte anzugehen: die Weiterentwicklung unserer Prototypen und Demonstratoren, den gezielten Ausbau unseres Teams und die Umsetzung der ersten konkreten Projekte mit externen Partnern“, erklärt SFDY-Co-Founder Dr. Philipp Bauer.
„Wir sind stolz darauf, Starflight Dynamics bei seiner mutigen Mission zu unterstützen, die Möglichkeiten im Orbit neu zu definieren. Der Fokus des Unternehmens auf den Aufbau einer industriellen Infrastruktur der nächsten Generation im Weltraum zeugt von einer Vision, die sowohl technisch ambitioniert als auch strategisch zeitgemäß ist. Genau das suchen wir: Unternehmen, die zukunftsorientiert sind, bei denen Deep Tech auf reale Auswirkungen trifft und die neue Grenzen im Weltraum für die industrielle und strategische Zukunft Litauens und Europas eröffnen“, sagte Viktorija Trimbel, Geschäftsführerin von Coinvest Capital.
Neben Coinvest Capital sind diverse erfahrene Business Angels beteiligt, darunter auch die Gründungsmitglieder des Space & Defence Committee des European Business Angel Network (EBAN). Die bisherigen Bestandsinvestoren des NewSpace-Startups stammen alle aus der deutschen DeepTech- und Defense-Szene.
Mit dem Kapital aus der Finanzierungsrunde plant SFDY vor allem die Produktentwicklung zu beschleunigen. Konkret soll in weitere Testaufbauten, zusätzliche Laboratorien und die Weiterentwicklung der Prototypen als auch in den Ausbau des Teams investiert werden. Darüber hinaus bereitet SFDY erste orbitale Demonstrationen ab 2027 vor. Zudem ist die Eröffnung eines Forschungsstandorts für den Bereich „Materials“ in Vilnius geplant, um das Thema dort in enger Zusammenarbeit mit den litauischen Investoren weiter voranzutreiben.
Warum Entrepreneurial Marketing am Küchentisch beginnt
Viele Gründer*innen sehen in Marketing nur die Werbetätigkeit, aber nicht die strategischen Vorteile eines ganzheitlichen Ansatzes. Warum das ein fundamentaler Denkfehler ist und wie du von Anfang an bewusst gegensteuerst, erfährst du hier.

Insbesondere in der Start-up-Welt stehen Produkt und Finanzierung im Vordergrund, Marketing wird als (noch) nicht nötig eingestuft. Das wird problematisch, wenn Gründer*Innen, vor allem von Tech-Start-ups, in der Euphorie des Anfangs Marktpotenziale über- oder die Erklärungsbedürftigkeit des Produkts unterschätzen. Marketing ist jedoch weit mehr als Werbung und sollte im Gründungskontext eine essenzielle Rolle spielen. Wer ein paar Kniffe kennt und diese bewusst in die Arbeitswoche integriert, baut von Anfang an ein sicheres Verständnis für das Marktumfeld und Kund*innenwünsche auf und erhält wertvolle Informationen für die strategische Ausrichtung.
Die 4P des Marketing-Mix zeigen, wie vielfältig Marketing ist:
- Product/Produkt: Gutes Marketing ermöglicht eine genaue Kenntnis von Kundenanforderungen, Konkurrenzprodukten und sorgt für Differenzierung.
- Price/Preis: Es erleichtert die Einschätzung, welchen Preis die Zielgruppe zu zahlen bereit ist und welche Erwartungen der Markt stellt.
- Place/Distribution: Es vereinfacht die Wahl der relevanten Kanäle, auf denen man Kunden erreicht.
- Promotion/Kommunikation: Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen die Definition von effektiven Kommunikationsmaßnahmen, um Kunden zu gewinnen.
Man kann das beste Produkt entwickeln – wenn niemand davon erfährt, wird es sich nicht verkaufen.
Gerade für Gründer*innen sind diese Themen essenziell und sollten denselben Stellenwert einnehmen wie eine fundierte Produktentwicklung und die zur Umsetzung nötige Finanzierung. Wie kannst Du das also sinnvoll angehen? Marketing ist ein funktional sehr diverses Feld: Strategie, Produktmarketing, Branding, PR, Social Media, Performance Marketing, um nur einige zu nennen – und auch innerhalb dieser Disziplinen ist ein hoher Spezialisierungsgrad üblich. Wo schon Marketers dazu neigen, sich in einem Themenkomplex zu spezialisieren, ist es Gründer*innen unmöglich, alle diese Felder selbst abzudecken. Das Bewusstsein für die Relevanz ist jedoch der erste Schritt.
Marktkenntnis: Fakten vor Annahmen
Den Begriff Zielmarkt assoziieren viele vor allem mit Kund*innen. Tatsächlich gehören auch Konkurrent*innen, Lieferant*innen, Partner*innen und regulatorische Faktoren dazu. Es reicht nicht, den Zielmarkt nur geografisch und demografisch zu definieren. Eine umfassende Marktanalyse gleich zu Beginn schafft Klarheit über Hürden, Wettbewerb und Anzahl möglicher Kunden, deren Kaufkraft oder Sättigung. Diese Daten helfen bei Umsatzprognosen und Preisfindung.
Gerade bei innovativen Start-ups kann die Zielmarktbestimmung anfangs schwierig sein. Wenn noch keine Gespräche mit potentiellen Kund*innen geführt wurden, kann es zu Fehleinschätzungen des Produktpotenzials kommen. Zeiten gesamtwirtschaftlich starker Entwicklungen verleiten außerdem dazu, die positive Marktlage ohne kritischen Blick auf das eigene Vorhaben zu übertragen und zu optimistische unternehmerische Entscheidungen zu treffen.
Empfehlung: Eine detaillierte Analyse von Marktvolumen und -potenzialen steht am Anfang. Hierbei sollte die Datenbasis nicht älter als 12 bis 18 Monate sein.
Achtung: KI-generierte Marktanalysen sind oft zu optimistisch. Daher: Kund*innenfeedback einholen, Worst-Case-Szenarien durchspielen und Puffer einbauen, damit Dein Vorhaben von möglichst realistischen Daten gestützt ist.
Auch bei der Zielgruppendefinition solltest du dich nicht zu einer zu optimistischen Einschätzung bzgl. Anzahl, Wünschen und Kaufverhalten hinreißen lassen, sondern realistische Einschätzungen treffen. Beginne mit Annahmen zu Alter, Geschlecht, Einkommen, Ausbildung, Herkunft und Kultur. Anschließend kannst du mit dieser Gruppe in Kontakt treten, um psychografische Merkmale wie Werte, Interessen, Medienverhalten, Preissensibilität, Ängste oder Ziele zu erfassen. Diese Informationen sind nötig, um den Produkt-Markt-Fit zu klären, das Produkt bei Bedarf anzupassen und passende Marketingkanäle zu wählen.
Empfehlung: Schon früh Annahmen zur erwarteten Zielgruppe treffen und diese mit realen Erkenntnissen gegenchecken, Feedback einholen, die Annahmen validieren und die Produktentwicklung oder Marketingstrategie anpassen.
Achtung: Auch und gerade negatives Feedback ist sehr wertvoll. Ehrliche Meinungen helfen beim Erkennen von Lücken oder blinden Flecken.
Die Beschäftigung mit Wettbewerber*innen ist ebenso wichtig. Gründer*innen überschätzen in der Anfangseuphorie oft die Innovationskraft des Produkts oder ignorieren vorhandene Konkurrenz. Ohne Wettbewerbsanalyse verfehlt das Produkt womöglich den Markt oder trifft gar keine Marktlücke.
Empfehlung: Je klarer die Produktidee, desto früher kann man mit Wettbewerbsanalysen starten. Wer ist bereits aktiv? Wie wird das Konkurrenzprodukt angenommen? Wie tritt das Unternehmen auf?
Diese Informationen helfen nicht nur bei der Produktentwicklung, sondern auch bei der Positionierung. Neben Alleinstellungsmerkmalen im Produkt sind auch Design, Sprache, Stil und Werte wichtig, um sich von den Wettbewerbern abzuheben. Gerade wenn viele einander ähnliche Wettbewerber bekannt sind, kann ein bewusst gewählter Kontrast Wiedererkennung und Abgrenzung schaffen – sollte aber zur Zielgruppe und zur Markenidentität passen.
Storytelling: Pitchtraining am Küchentisch
Wenn die Nische im Markt definiert ist, braucht es eine Story. Jede Gründungsidee trägt eine einzigartige Geschichte in sich, die Du als Basis für Branding und Kommunikation nutzen kannst. Wer erst beim Verkaufsstart damit beginnt, ist zu spät dran.
Storytelling beginnt am Küchentisch, wenn du Familie oder Freunden von deiner Idee erzählst. Diese Gespräche sind erste Pitches und damit Trainingsgelegenheiten, um die deine Story zu verfeinern und Feedback einzuholen. So findest du die Sicherheit für einen selbstbewussten Auftritt, wenn es das erste Mal wirklich zählt: bei Banken und Kreditgebern, potenziellen Investor*innen, Kund*innen oder auf der Bühne.
Die Story entwickelt sich selten über Nacht. Aber mit ein paar Leitfragen kommst du ihr schrittweise näher. Beginne mit der Ausgangslage.
Bietest Du ein neues Produkt oder betrittst Du einen neuen Markt? Welche Probleme löst Dein Produkt und welche Vorteile bietet es?
Mit einer Neuheit hast Du mehr gestalterische Freiheit. Das kann Fluch und Segen zugleich sein, weil der Markt noch keine Erwartungen hat und es keinerlei Leitlinien gibt. Andererseits bietet sich damit die Möglichkeit, eine Geschichte zu erzählen, ohne dass der Markt bereits von Vorgängern beeinflusst wurde.
Bringst Du ein weiteres Produkt in einen bestehenden Markt?
Hier kommt es vor allem auf deine Nische im Marktgefüge an. Was unterscheidet Dein Produkt von den anderen? Was macht des besser als die Konkurrenzprodukte?
Sobald der Ausgangspunkt klar ist, gleichen die weiteren Schritte der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch: Was ist die Story hinter dem Produkt? Wie kam es zu der Idee, bzw. was treibt dich an? Was ist der rote Faden, mit dem du die Zielgruppe treffsicher ansprichst?
Drei Beispiele, um Deine Story zu erzählen
- Gründer*innen als Marke: Positionierung als Thought Leader für ein bestimmtes Thema oder "Building in Public" sind ideal für erklärungsbedürftige Produkte. So kann man innerhalb des Gründungsprozesses immer wieder Informationen zum Produkt zu teilen und den Markt damit auf den Launch vorbereiten.
- Problemzentrierte Story: Die Geschichte beginnt mit einer gesellschaftlichen, alltäglichen oder ganz spezifischen Herausforderung der Zielgruppe und positioniert das Produkt als Lösung. Das funktioniert besonders gut, wenn lange Vorlaufzeiten notwendig sind, ist aber eher ungeeignet bei sensiblen Technologien mit Patentschutzbedarf.
- Fiktive Persona: Eine Figur steht sinnbildlich für die Zielgruppe (z.B. Smilla von IKEA). Diese Figur bildet über einige Monate einen Teil der Kommunikationsaktivitäten und positioniert das Produkt als Teil des alltäglichen Lebens der Zielgruppe.
Es gibt für deine Story kein richtig oder falsch. Wichtig ist, dass sie hängen bleibt, dass herausarbeitest, was Dein Produkt einzigartig macht, und, dass du dich damit so wohlfühlst, dass du sie natürlich und authentisch erzählen kannst.
Fazit: Erst verstehen, dann vermarkten
Marketing ist kein Verpacken eines fertigen Produkts, sondern Teil der Produktentwicklung. Trotz seiner Vielseitigkeit muss es aber nicht kompliziert sein. Es braucht Fokus und einen festen Platz im Gründungsprozess, zum Beispiel ein bestimmtes Zeitfenster pro Woche. Wer sich dabei frühzeitig die richtigen Fragen stellt, legt den Grundstein für wirksames Handeln:
- Analysen bringen Klarheit über Markt, Zielgruppe und mögliche Stolpersteine.
- Die richtige Positionierung im Marktgeschehen grenzt von der Konkurrenz ab und schafft eine Orientierungshilfe.
- Die eigene Geschichte klar haben und gezielt kommunizieren, damit Kund*innen sich langfristig an das Produkt erinnern.
Wenn du diese Schritte befolgst, baust du von Anfang an ein Marketing auf, das ins Schwarze trifft und nicht nur laut ist.
Die Autorin Kaya Schramm ist Marketingleiterin bei einem Transport- und Logistikunternehmen und gibt freiberuflich Workshops zu „Entrepreneurial Marketing“ an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Neben ihrer Leidenschaft für Marketing, Kommunikation und die zugehörigen Prozesse beschäftigt sie sich besonders gern mit Themen rund um die Startup-Welt.
“Digitalisierung ist kein Nice-to-have mehr, sondern strukturelle Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit”
„Made in Steel. Built on Data.“ Mit diesem Leitsatz positioniert sich die EMR Dynamics GmbH als strategische Antwort auf die zunehmende Komplexität globaler Lieferketten – und auf die wachsenden Anforderungen an Geschwindigkeit, Transparenz und Resilienz in industriellen Wertschöpfungsnetzwerken.

Unter der Leitung von Emrullah Görsoy geht EMR Dynamics aus einem Berliner Familienunternehmen hervor, das seit 2005 als verlässlicher Partner für mechanische Komponenten in Europa etabliert ist. Nun markiert das Unternehmen den nächsten Entwicklungssprung der Unternehmensgeschichte: von der Fertigung zur Plattform.
Fragen dazu an Emrullah Görsoy, Managing Director at EMR:
Seit mehr als 20 Jahren seid ihr mit EMR am Markt. Man könnte sagen, ihr macht vieles richtig – Wie lautet euer Erfolgsrezept?
Unser Erfolgsrezept liegt in der konsequenten Weiterentwicklung. Wir haben uns nie auf bestehenden Strukturen ausgeruht, sondern das Unternehmen immer wieder neu gedacht – operativ, strategisch und technologisch. Besonders in Zeiten des Wandels war unser pragmatischer Unternehmergeist entscheidend. Dabei kombinieren wir mittelständische Robustheit mit einer agilen Denkweise – anpassungsfähig, resilient und wachstumsorientiert.
Zeitnah startet ihr mit eurer Neugründung EMR Dynamics am Markt. Was steckt dahinter?
EMR Dynamics ist unsere Antwort auf ein fragmentiertes Marktumfeld und wachsende Anforderungen an Geschwindigkeit, Transparenz und Resilienz in industriellen Lieferketten. Wir verbinden vertikal integrierte Fertigungskompetenz mit einer digitalen Prozessarchitektur – eine B2B-Plattform für die intelligente Steuerung und Vermittlung industrieller Produktions- und Beschaffungsprozesse. Das Ziel: maximale Skalierbarkeit, reduzierte Time-to-Market und durchgängige Prozesssicherheit für unsere Kunden.
Damit schlagen wir die Brücke zwischen Mittelstand und digitaler Ökonomie – resilient, effizient und kundennah. Wir wollen EMR Dynamics als Plattformmarke im industriellen Mittelstand etablieren – mit eigener Fertigung, digitalem Backbone und strategischer Nähe zum Kunden.
An wen richtet sich euer Angebot?
Unsere Zielgruppen sind OEMs, Tier-1-Zulieferer und Systempartner aus hoch regulierten und qualitätskritischen Industrien – etwa Rail, Aerospace, Defense oder Industrial Tech. Wir liefern nicht nur Komponenten, sondern vernetzen Prozesse, sichern Supply Chains ab und schaffen Plattformlösungen für beschleunigte Wertschöpfung – alles aus einer Hand.
Wie unterscheidet sich euer Angebot von klassischen Fertigungsdienstleistern?
Wir sind kein reiner Teilelieferant. Wir verstehen uns als Lösungsanbieter entlang der industriellen Wertschöpfung – von Co-Engineering und Prototyping über skalierbare Serienfertigung bis hin zur integrierten Lieferkette. Durch die Plattformlogik können wir unsere Prozesse mit denen unserer Kunden synchronisieren und so Time-to-Market und Lieferperformance signifikant verbessern – gerade für komplexe und hochqualifizierte Baugruppen.
Seit mehreren Jahren bist du Geschäftsführer des Unternehmens EMR Industrial. Wie fühlt es sich an, als Young Professional bereits in einer solchen verantwortungsvollen Rolle zu sein?
Herausfordernd, aber erfüllend. Ich hatte das Privileg, früh Verantwortung zu übernehmen – besonders während der Transformation von EMR in der Pandemie. Die Krise 2020 hat uns gezwungen, unser gesamtes Geschäftsmodell zu pivotieren. Diese Erfahrung hat mich geprägt: Strategisch zu denken, unternehmerisch zu handeln und nie den Kontakt zur operativen Realität zu verlieren.
Welche Bedeutung hat die Digitalisierung aus deiner Sicht für den Mittelstand und was können sich Mittelständler von Start-ups abschauen?
Digitalisierung ist kein Nice-to-have mehr, sondern strukturelle Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit. Der Mittelstand kann von Start-ups besonders eines lernen: den Mut, Prozesse radikal neu zu denken – und den Fokus auf Geschwindigkeit, Automatisierung und User Experience.
Emrullah Görsoy, Danke für die Insights
Raus aus der PowerPoint-Falle
So präsentierst du komplexe technische Themen souverän, lebendig und verständlich.

Technik kann faszinieren, sie kann beeindrucken – oder sie kann dich gnadenlos langweilen. Wahrscheinlich hast du selbst schon mal in einer Präsentation gesessen, die sich anfühlte wie ein Marathon aus Zahlen und Textblöcken. Der Vortragende liest monoton von seinen überfüllten PowerPoint-Folien ab, und du versuchst verzweifelt, wach zu bleiben. Nichts bleibt hängen, und am Ende fragst du dich: „Warum habe ich hier eine Stunde meiner Zeit verschwendet?“
Dabei sollte genau das Gegenteil passieren. Eine Präsentation – gerade in der Technikbranche – hat das Potenzial, Menschen zu inspirieren, Innovationen zu erklären und Projekte voranzutreiben. Doch dafür müssen die Inhalte klar strukturiert, lebendig und vor allem verständlich präsentiert werden. Das Gute daran: Mit der richtigen Technik, ein bisschen Übung und einer durchdachten Vorbereitung kannst auch du deine Präsentationen auf das nächste Level bringen.
Was willst du erreichen? Ohne Ziel wird‘s schwer
Viele Präsentationen scheitern, bevor sie überhaupt richtig begonnen haben – weil sie keinen klaren Fokus haben. Technische Fachkräfte lieben Details und neigen dazu, alles, was sie wissen, in den Vortrag zu packen. Schließlich soll das Publikum verstehen, wie umfangreich und wichtig die eigene Arbeit ist, oder? Falsch. Das Problem dabei: Menschen können nur eine begrenzte Menge an Informationen aufnehmen.
Hier kommt die entscheidende Frage ins Spiel: „Was will ich mit dieser Präsentation erreichen?“ Geht es darum, die Zuhörer*innen zu informieren? Möchtest du sie überzeugen, ein Projekt zu unterstützen? Oder geht es vielleicht darum, eine Idee zu verkaufen? Diese Zielsetzung ist das Fundament deiner Präsentation. Formulierst du sie klar, kannst du dich darauf konzentrieren, die Inhalte zielgerichtet und verständlich zu präsentieren. Alles Überflüssige wird gestrichen. Weniger ist hier tatsächlich mehr.
Die große PowerPoint-Falle
Ja, PowerPoint ist ein wertvolles Werkzeug, und fast niemand hält heute noch eine Präsentation ohne Folien. Aber sind wir ehrlich: Die meisten Präsentationen sind genau deshalb schwer zu ertragen. Vollgestopfte Textblöcke, unzählige Zahlen und Formeln – das erdrückt nicht nur die Botschaft, sondern auch das Publikum. Menschen können nicht gleichzeitig lesen und aufmerksam zuhören.
Deshalb lautet die goldene Regel: eine Folie, ein Gedanke. Reduziere den Text auf Stichpunkte oder Schlagworte und setze auf Visualisierungen. Grafiken, Bilder und Diagramme helfen dabei, Inhalte besser zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten. Arbeite mit klaren, verständlichen Darstellungen und verzichte auf Textwüsten. Das entlastet sowohl dich als auch dein Publikum.
Ein weiterer Trick: Bring Abwechslung in deine Präsentation. Wechsle das Medium. Nutze einen Flipchart, um wichtige Punkte während des Vortrags zu skizzieren. Das wirkt spontaner und dynamischer als eine starre Abfolge von Folien. Noch besser: Baue interaktive Elemente ein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer kurzen Umfrage per QR-Code? Dein Publikum scannt den Code mit dem Smartphone, nimmt teil, und die Ergebnisse kannst du live in den Vortrag einbauen. So bleibt die Aufmerksamkeit hoch, und die Menschen fühlen sich eingebunden.
Monolog war gestern: Dein Publikum will mehr
Nichts langweilt mehr als ein Vortrag, der sich wie ein Monolog anfühlt. Dein Publikum möchte nicht nur zuhören, sondern auch mitdenken, mitreden und mitgestalten. Interaktion ist das Zauberwort. Sie sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit oben bleibt und komplexe Inhalte besser verarbeitet werden. Stelle Fragen. Fordere das Publikum heraus, Denkanstöße zu geben oder eigene Ideen einzubringen. Diese kleinen Unterbrechungen beleben den Vortrag und schaffen eine Verbindung zwischen dir und den Zuhörer*innen. Denke daran: Menschen sind viel empfänglicher für Inhalte, wenn sie das Gefühl haben, aktiv einbezogen zu werden.
Außerdem solltest du deinen Vortragsstil analysieren. Sprichst du abwechslungsreich oder verfällst du in einen monotonen Singsang? Variiere deine Stimme, betone wichtige Punkte und halte ab und zu bewusst eine Pause. Pausen haben eine unglaubliche Wirkung – sie geben dem Publikum Zeit, das Gehörte zu verarbeiten und sorgen dafür, dass deine Worte nachklingen.
Komplexität herunterbrechen: technische Inhalte einfach erklären
Technische Themen sind oft schwer zu vermitteln. Sie sind komplex, gespickt mit Fachbegriffen und für Laien kaum verständlich. Doch hier liegt genau die Herausforderung: Du musst dein Publikum dort abholen, wo es steht. Sprichst du nur in deinem Fachjargon, verlierst du schnell die Aufmerksamkeit derer, die keine Expert*innen auf deinem Gebiet sind.
Die Lösung? Erkläre deine Inhalte so, als würdest du sie einer fachfremden Person erklären. Benutze anschauliche Beispiele und finde einfache Metaphern, um abstrakte Konzepte greifbar zu machen. Du kannst deine Präsentation auch vorab testen: Trage sie einer Person vor, die nichts mit deinem Fachgebiet zu tun hat. Versteht diese Person deine Botschaften, hast du alles richtig gemacht.
Technik als Hilfsmittel, nicht als Hauptattraktion
Technische Hilfsmittel wie PowerPoint oder Tablets sind großartige Werkzeuge. Doch sie sollten deine Präsentation unterstützen und nicht in den Mittelpunkt rücken. Gerade in digitalen Meetings besteht die Gefahr, dass die Präsentation durch endlose Bildschirmfreigaben und Folien an Dynamik verliert.
Denke daran, regelmäßig die Perspektive zu wechseln. Vielleicht machst du zwischendurch eine kurze Live-Demo oder setzt auf ein anderes Medium wie ein Whiteboard. Auch hier gilt: Flexibilität ist alles. Fällt die Technik mal aus, solltest du immer einen Plan B haben und souverän ohne digitale Unterstützung weitermachen können.
Dein Auftritt entscheidet
Technik allein bringt dich nicht weiter – deine persönliche Wirkung ist entscheidend. Menschen reagieren auf Körpersprache, Stimme und Präsenz. Wenn du nervös oder unsicher wirkst, wird deine Botschaft geschwächt.
Eine offene Körperhaltung, entspannte Schultern und klare Gesten sind wichtige Elemente einer souveränen Präsentation. Halte den Blickkontakt zu deinem Publikum und sprich mit einer Stimme, die ruhig, aber lebendig wirkt. Stimme und Körpersprache müssen mit deinen Inhalten harmonieren. Übe deinen Vortrag am besten vor einem kleinen Publikum und hol dir Feedback ein. Du kannst deinen Vortrag auch zu Hause oder im Büro vor deinem Smartphone üben. Dann kannst du dir das Video anschauen und prüfen, wie du wirkst und ob dir das so gefällt.
Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
Eine souveräne Präsentation fällt nicht vom Himmel. Du musst wissen, wer vor dir sitzt und was die Menschen interessiert. Passe deinen Vortrag an die Bedürfnisse deines Publikums an. Was sind die zentralen Fragen, die es beantwortet haben möchte? Welche Probleme kannst du lösen?
Entwickle eine klare Struktur. Dein Einstieg sollte das Interesse wecken. Danach führst du deine Zuhörer*innen schrittweise durch die wichtigsten Inhalte. Zum Schluss rundest du deinen Vortrag mit einem einprägsamen Fazit ab, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
Nachhaltige Eindrücke schaffen
Präsentationen in technischen Branchen müssen nicht trocken und langweilig sein. Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Botschaft und lebendigen Präsentationstechniken kannst du dein Publikum fesseln und überzeugen. Präsentiere selbstbewusst, sei flexibel und bringe Emotionen ins Spiel. Menschen erinnern sich weniger an Zahlen und Fakten – aber sie erinnern sich daran, wie du sie fühlen lässt. Technik kann faszinieren – sofern du weißt, wie du sie präsentierst.
Die Autorin Margit Susan Lieverz ist eine erfahrene Moderatorin, Coach und Expertin für authentische Kommunikation.
EXIST-Women
Das Förderprogramm EXIST-Women unterstützt gründungsinteressierte Studentinnen, Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie gründungsinteressierte Frauen mit oder auch noch ohne einer nicht-technischen Idee.

Eine Stoßrichtung der Start-up-Strategie der Bundesregierung zielt auf die Stärkung von Start-up-Gründerinnen. Die EXIST-Förderstatistik weist mit 25 Prozent eine gegenüber dem Bundesdurchschnitt erhöhte und vor allem in den letzten Jahren steigende Tendenz der Gründerinnenquote auf. Zu dieser positiven Entwicklung hat auch das Engagement der Gründungsnetzwerke mit ihren vielfältigen Angeboten zur gezielten Sensibilisierung von Frauen sowie Förderung und Vernetzung von Gründerinnen beigetragen. Mit EXIST-Women setzt die Bundesregierung in diesem Bereich der Gründungsförderung ein klares Signal.
Die Förderlinie EXIST-Women beinhaltet Veranstaltungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote sowie einen finanziellen Zuschuss für angehende Gründerinnen.
EXIST-Women: Wer wird gefördert?
- Gefördert werden zum einen Frauen mit einer Gründungsidee, die auf einer wissenschaftlich-technischen oder Dienstleistungs-Innovation beruht, und zum anderen gründungsinteressierte Frauen ohne konkrete Gründungsidee oder mit einer nicht-technischen Idee. Während der Förderung kann auch ein Innovationsansatz entwickelt werden, um die Tragfähigkeit der Gründungsidee zu erhöhen. Perspektivisch sollen die Gründungsideen auf eine spätere wirtschaftliche Tätigkeit ausgerichtet werden.
- Studentinnen können gefördert werden, sofern sie zu Beginn der Förderung mindestens 50 Prozent ihres Studiums abgeschlossen haben oder bereits über einen Bachelor-Abschluss verfügen.
- Gefördert werden können Frauen mit Bezug zur Hochschule, z.B. aktuelle oder ehemalige Mitarbeiterinnen, vom Gründungsnetzwerk betreute Mitglieder eines bestehenden Gründungsteams und interessierte Frauen, die Mitglied eines Hochschulgründungsteams werden wollen.
- Frauen, die bereits eine Gründungsförderung des Bundes oder der Länder erhalten haben, sind von der Förderung ausgeschlossen.
EXIST-Women: Wie wird gefördert/unterstützt?
- Sachmittel: 2.000 Euro für Coaching, Reisekosten oder die Validierung der Gründungsidee.
- Stipendium: Optionales 3-monatiges Stipendium für den Lebensunterhalt (1.000 bis 3.000 Euro pro Monat, je nach Qualifikation) zzgl. Kinderzuschlag, falls kein Einkommen oder nur geringfügige Beschäftigung (max. 20h/Woche).
- Workshops: Teilnahme an Workshops zur Weiterentwicklung als Gründerin.
- Coachings: Individuelle und Gruppencoachings zur gezielten Förderung.
- Netzwerk: Zugang zu einem starken Netzwerk und Austauschmöglichkeiten.
- Weitere Angebote: Teilnahme an Veranstaltungs-, Beratungs- und Betreuungsangeboten.
- Hier geht's zum Handbuch EXIST-Women
Bewerbung für EXIST-Women 2026
Die aktuelle Bewerbungsrunde für das Jahr 2025 ist vorbei. Du kannst dich aber gern zum nächsten Zeitraum – voraussichtlich ab September/Oktober 2025 – für das Programm im nächsten Jahr bewerben. Hier geht's zur Antragsstellung für EXIST-Women.
Ordio: 12 Mio. Euro für AI-Booster in der schreibtischlosen Arbeitswelt
Die 2021 von David Keuenhof und Gregor Pilz in Köln gegründete Plattform Ordio ersetzt Zettelwirtschaft, Insellösungen und manuelle Lohnabrechnungen durch ein integriertes People Operating System.

Ordio, das People Operating System für schreibtischlose Branchen, sichert sich in einer Series A €12 Millionen, um mit „Payroll Plus“ die erste vollautomatisierte Lohnabrechnung für dieses Segment auf den Markt zu bringen. Die Runde wird angeführt vom Wiener Tech-Investor 3VC und unterstützt von Wecken & Cie., einem erfahrenen Schweizer Family Office im Tech- und B2B-SaaS-Bereich. Auch die Bestandsinvestoren Capnamic und Simon Capital beteiligen sich erneut.
deskless jobs – der digital unerschlossene Markt
Über 100 Millionen Menschen in Europa arbeiten in sogenannten deskless jobs – vom Pflegepersonal bis zum Lageristen. Der Markt für digitale Lösungen in diesem Bereich liegt bei über 20 Milliarden Euro und ist weitgehend unerschlossen. Während Bürosoftware boomt, kämpfen Betriebe ohne festen Schreibtisch noch mit Zettelwirtschaft, Insellösungen und manuellen Prozessen.
Besonders gravierend ist die überdurchschnittlich hohe Personalfluktuation in vielen dieser Branchen. Sie führt zu wiederkehrendem Aufwand für On- und Offboarding, manuelles Vertragsmanagement, Lohnanpassungen und die steuerlich korrekte Dokumentation, vor allem in kleinen und mittelständischen Betrieben, die über keine eigene HR-Abteilung verfügen. Hinzu kommen komplexe gesetzliche Anforderungen: Löhne müssen korrekt abgerechnet, Zuschläge berechnet, Ausfallzeiten dokumentiert und steuerlich rechtssicher weiterverarbeitet werden. Besonders in schreibtischlosen Branchen sind Lohnabrechnungen dadurch deutlich komplizierter als im klassischen Bürojob.
Gleichzeitig steigt der Dogitalisierungsdruck. Laut Eurostat haben bereits 58 Prozent der europäischen KMU ein grundlegendes digitales Intensitätsniveau erreicht. Doch gerade in Betrieben ohne festen Schreibtisch ist die Automatisierung administrativer Prozesse bislang kaum angekommen.
Payroll AI: Schluss mit manuellen Rechnungen
Ordio will den Frust von Zettelwirtschaft durch clevere Automatisierung beenden und geht weit über klassische HR- oder Schichtplanungstools hinaus. Die Plattform vereint alle operativen Kernprozesse in einer Lösung: Vom Onboarding über die Schichtplanung bis zur automatisierten Lohnabrechnung. Alles ist modular, skalierbar und auf die Realität der „deskless workforce“ zugeschnitten.
Mit Payroll Plus bringt Ordio im Sommer 2025 die erste vollständig automatisierte Lösung für komplexe Lohnabrechnungen für deskless Jobs auf den Markt. Bereits heute berechnet Ordio Bruttolöhne automatisiert, mit Payroll Plus wird erstmals auch die komplette Nettoabrechnung integriert. Zuschläge, gesetzliche Vorgaben, steuerliche Komplexität: Alles wird in Echtzeit verarbeitet und ist dabei KI-gesteuert. „Das ist der größte Automatisierungsschritt im Lohnbereich seit Jahrzehnten,“ sagt David Keuenhof, Gründer und Co-CEO. „Was früher Wochen dauerte, passiert künftig in Minuten – ohne menschliches Zutun.“
Aus Frust geboren. Für die Realität gebaut.
Die Idee entstand, als David Keuenhof die 135 Mitarbeitenden seiner Restaurantkette Sushi Ninja managte und klar war: Schichtpläne, Krankmeldungen, Löhne – alles ein organisatorisches Chaos. Keine bestehende Software half, den Alltag in einem schnelllebigen, arbeitsintensiven Umfeld effizient zu steuern. Alles war auf Bürojobs ausgelegt. Aus dieser Frustration heraus gründete er 2021 gemeinsam mit Gregor Pilz das Start-up Ordio.
Bereits über 1.500 Unternehmen aus der Gastronomie, Pflege, dem Einzelhandel und der Produktion setzen auf Ordio. Der Umsatz des Unternehmens hat sich im Jahr 2024 vervierfacht. Mit der neuen Finanzierung will Ordio die Produktentwicklung im Bereich KI-gestützter Lohnabrechnung und Prozessautomatisierung vorantreiben, um sich als Herzstück der echten Arbeitswelt zu etablieren.
Zu viel Druck am Arbeitsplatz?
Este-Hilfe-Maßnahmen für Teams mit Burn-out-Symptomen und wie du übermäßigen Stress am Arbeitsplatz in Zukunft besser verhindern kannst.

Eine vom McKinsey Health Institute durchgeführte Studie ergab, dass fast 22 Prozent der europäischen Arbeitnehmenden über Burn-out-Symptome klagen, wobei jüngere Menschen und Frauen am stärksten betroffen sind. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie Symptome frühzeitig erkannt und Veränderungen auf Unternehmensebene umgesetzt werden können, um diese zu verhindern.
Mit steigendem finanziellen Druck erreicht der Stress am Arbeitsplatz ein kritisches Niveau, was viele Mitarbeitende in Richtung Burn-out treibt. Ein Burn-out ist zwar auf chronischen, unkontrollierten Stress zurückzuführen, aber er ist nicht nur ein persönliches Problem, sondern eine systemische Herausforderung auf Unternehmensebene. In Krisenzeiten verstärken Arbeitsplatzunsicherheit und überarbeitete Teams die emotionale Belastung weiter.
Führungskräften und Mitarbeitenden der Personalabteilung fällt die Aufgabe zu, ausgelaugte Mitarbeitende wieder einzubinden, während sie zugleich ihre eigene Ermüdung bewältigen müssen. Der Umgang mit Burn-out in Momenten wie diesen erfordert mehr als Resilienz – Sensibilisierung, Strategien und strukturelle Veränderungen sind erforderlich.
Auf individueller Ebene müssen die Mitarbeitenden auf Anzeichen von Stress und mentaler Erschöpfung achten – diese werden aufgrund von Arbeitsplatzunsicherheit und Leistungsdruck jedoch oft übersehen. An diesem Punkt ist Führungsstärke entscheidend. Führungskräfte müssen erkennen lernen, wann Teammitglieder auf einen Burn-out zusteuern, und ein offenes, unterstützendes Umfeld fördern.
Die Rolle von Vorgesetzten und Führungskräften bei der Gestaltung der Unternehmenskultur zu verstehen, ist von entscheidender Bedeutung und kann Unternehmen dabei helfen, mit Burn-out bei Mitarbeitenden umzugehen und einen gesünderen Arbeitsplatz zu fördern.
„Burn-out ist mehr als nur ein persönliches Problem – er ist ein Warnsignal für das Unternehmen. Wenn Führungskräfte die Persönlichkeitsmerkmale verstehen, die das Verhalten am Arbeitsplatz beeinflussen, können sie frühzeitig eingreifen, Stress verringern und gesündere, widerstandsfähigere Teams aufbauen“, sagt Allison Howell, Vice President of Market Innovation bei Hogan Assessments.
Hogan Assessments, Anbieter von Persönlichkeitsbeurteilungen am Arbeitsplatz, hat erarbeitet, wie Führungskräfte durch das Verständnis von persönlichkeitsbedingten Verhaltensweisen Teams unterstützen können, die überfordert sind. Mit den richtigen Erkenntnissen können Führungskräfte gesündere, resilientere Arbeitsplätze schaffen und sich um ihre Mitarbeitenden kümmern.
Kommuniziere bewusst, höre einfühlsam zu
Fördere eine Kultur des offenen Dialogs, in der Mitarbeitende sich sicher fühlen, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen, indem du dich regelmäßig nach der Stimmung erkundigst und bewusst interagierst. Passe deinen Kommunikationsstil an die verschiedenen Persönlichkeiten an. Einige kommen möglicherweise besser im Einzelgespräch zurecht, während andere sich in Gruppen wohler fühlen. Diese Art von inklusiver Kommunikation reduziert Burn-out in hybriden Teams gemäß dem Europäischen Parlament um bis zu 25 Prozent. Dies zeigt, wie wichtig Empathie und Offenheit am post-pandemischen Arbeitsplatz sind.
So viel kann ein Danke bewirken
Steigere die Arbeitsmoral, indem du regelmäßig Bemühungen anerkennst und Erfolge feierst – sowohl große als auch kleine. Ebenso wichtig wie die Anerkennung selbst ist die Art und Weise, wie sie zum Ausdruck gebracht wird: Während einige Mitarbeitende gern vor anderen gelobt werden, schätzen manche ein privateres, persönlicheres Dankeschön mehr. Anerkennung, an individuelle Präferenzen angepasst, bewirkt mehr als nur eine Steigerung der Moral – eine Studie von Gallup zeigt, dass Mitarbeitende, die sich stets wertgeschätzt fühlen, mit 63 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr bei ihrem Unternehmen bleiben.
Wohlbefinden trifft auf Leistung
Unterstütze das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, indem du Zugang zu Ressourcen für die mentale Gesundheit wie Counseling oder Stressmanagement-Workshops anbietest. Zugleich solltest du in Möglichkeiten zur Kompetenzbildung investieren, die Teams in die Lage versetzen, effizienter zu arbeiten, um Überlastung zu reduzieren und das Selbstvertrauen zu stärken. Eine solche Doppelinvestition zahlt sich aus: Der OECD zufolge berichten Unternehmen, die dem Wohlbefinden neben der Weiterentwicklung Priorität einräumen, von Produktivitätssteigerungen von 10 bis 12 Prozent, was beweist, dass die Wertschätzung der Mitarbeitenden und deren Leistung Hand in Hand gehen.
Unterstütze die Work-Life-Balance
Betone die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen persönlichem und beruflichem Wohlbefinden und schaffe eine Unternehmenskultur, die die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden auch abseits vom Arbeitsplatz wertschätzt. Führungskräfte können den Weg dafür ebnen, indem sie die ihnen zustehende Freizeit nutzen und ihre Mitarbeitenden dazu anregen, dies ebenfalls zu tun. Eine Studie von Eurofound zeigt, dass bei Mitarbeitenden, die sich Auszeiten nehmen und ihre Arbeitszeit selbständig einteilen können, das Stressniveau um 30 Prozent abnimmt – ein eindeutiger Grund, im Sommer und darüber hinaus mit gutem Beispiel voranzugehen.
Fazit
Angesichts weiter steigender Burn-out-Raten aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und überlasteter Belegschaften ist es für Führungskräfte von entscheidender Bedeutung, ein Umfeld mit offener Kommunikation und individualisierter Unterstützung zu schaffen, um die einzigartigen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden anzuerkennen.
Die Priorisierung der psychischen Gesundheit und die richtige Herangehensweise zur Bekämpfung von Burn-out kommen nicht nur Einzelpersonen zugute, sondern steigern auch die Gesamtleistung des Unternehmens und ebnen den Weg für einen gesünderen und wertgeschätzteren Arbeitsplatz.
Munich Startup Award 2025: Diese Start-ups stehen im Finale
Zum neunten Mal sucht der Munich Startup Award das beste Start-up aus München. Die Vorentscheidung ist gefallen – jetzt stehen die fünf Start-ups fest, die sich im Finale auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli präsentieren dürfen.
Der Munich Startup Award wird auch in diesem Jahr auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli 2025 im Backstage verliehen. Im großen Finale pitchen dort die aus allen Bewerbungen nominierten Start-ups auf der Mainstage vor Jury und Publikum. Die Fach-Jury kürt anschließend das Gewinner*innenteam. Das siegreiche Team erhält 10.000 Euro Preisgeld und den Titel „Münchner Startup des Jahres“.
Das sind die Finalist*innen des Munich Startup Award 2025 (in alphabetischer Reihenfolge)

Exomatter - Die Plattform für Materialeigenschaften
Das 2022 als Spin-off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Dr. Josua Vieten and Barbara Bachus gegründete Start-up Exomatter betreibt eine KI-gestützte Plattform zur Auswahl optimaler Materialien für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Software verknüpft wissenschaftliche Datenbanken und firmeneigene Informationen, um eine fundierte Vorauswahl passender Materialkandidaten zu treffen. Dabei werden neben technischen auch ökologische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt