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Die Hürden sind hoch
Für wen Leasing als Finanzierungsform in Frage kommt
Autor: Sabine HölperLeasing-Gesellschaften machen oft einen Bogen um Gründer. Dennoch kann Leasing in Einzelfällen interessant sein. Für wen die Finanzierungsform in Frage kommt.
Es gibt kaum ein Wirtschaftsmagazin, das nicht regelmäßig über Leasing berichtet. In den Artikeln werden meist die Vorteile dieser Finanzierungsform gepriesen: Als einer der großen Vorteile gilt, dass Leasing Steuern spart, weil die Raten als Betriebsausgaben voll absetzbar sind. Außerdem erscheinen die Leasing-Gegenstände nicht in der Bilanz des Unternehmers, was wiederum der Eigenkapitalquote und dem Verschuldungsgrad zugutekommt.
Als Pluspunkt gilt ferner, dass Leasing die Abhängigkeit von Kreditinstituten verringert und dem Leasing-Nehmer ein breiterer finanzieller Handlungsspielraum zur Verfügung steht. Auch das Argument, mit Leasing sei man immer auf dem neuesten Stand der Technik, weil man alle paar Jahre ein neues Produkt erhält, wird meist als Vorteil aufgeführt. Vor allem aber spricht der „Pay-as-you-earn-Gedanke“ fürs Leasing, also die Tatsache, dass die Leasing-Raten parallel zur Nutzung des Gegenstands anfallen, sodass sich das Objekt quasi selbst finanziert.
Franchise-Nehmer relevant
Das ist alles richtig. Und doch ist es nur die halbe Wahrheit. Denn Leasing ist nicht per se das beste Finanzierungsinstrument. Den Vorteilen stehen auch Nachteile wie beispielsweise relativ hohe Kosten entgegen. Und es ist schon gar nicht für jeden das Instrument der Wahl. Denn eine Gruppe von Unternehmern wird fast gänzlich vom Leasing ausgeschlossen: Gründer. „Für Existenzgründer ist Leasing eine eingeschränkte Option“, sagt Frank Hagmann, Geschäftsführer der UVW-Leasing GmbH im badischen Ettlingen. „Wir finanzieren Gründer selten und wenn, dann nur unter bestimmten Voraussetzungen.“ Die größten Chancen auf eine Leasing-Finanzierung hätten Franchise-Nehmer. „Franchise-Nehmer lehnen wir selten ab“, sagt Hagmann. „Allerdings müssen wir vom Franchise-Konzept überzeugt sein.“ Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Franchise-Geber bereits mehrere Standorte erfolgreich betreibt bzw. von einem Franchise-Nehmer betreiben lässt.
So wie etwa die Enchilada Franchise GmbH mit Sitz in Gräfelfing bei München. Mit rund 100 Betrieben zählt die Gruppe nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Unternehmen im Bereich der Erlebnis- und Freizeitgastronomie in Deutschland. Eines der neuesten Häuser ist das „Enchilada“ in Bruchsal. Im Oktober 2012 wurde es von Geschäftsführer Frederik Nagel eröffnet. Franchise-Nehmer Nagel gehört zu den Gründern, für die Leasing eine Option ist – und der sich für die Zusammenarbeit mit der UVW-Leasing entschieden hat. „Ich brauchte Kapital in Höhe eines sechsstelligen Betrags“, sagt der 24-Jährige. Ein Großteil sei in Form von Gesellschafterdarlehen bereitgestellt worden. Den Rest, einen fünfstelligen Betrag, habe er per Leasing finanziert.
Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 04/13 - ab dem 07. November 2013 im Handel oder jederzeit online bestellbar in unserem Bestellservice-Bereich
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 04/2013
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Corporate Venture Capital (CVC): Ein strategischer Hebel für eine sichere Zukunft
Corporate Venture Capital ist eine Finanzierungsform, die Unternehmen nicht nur als Investition, sondern vor allem als strategisches Instrument nutzen. Doch CVC ist nicht gleich CVC: Welche Unterschiede lassen sich erkennen und gibt es einen Schlüssel zum Erfolg?

Die Digitalisierung und der technologische Wandel schreitet im Eiltempo voran und stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Etablierte Geschäftsmodelle werden durch technologische Innovationen obsolet und neue Konkurrenten treten auf den Plan. Für die Schaffung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile müssen Unternehmen ständig neue Lösungen und Wege finden. Genau in diesem Kontext wird Corporate Venture Capital (CVC) zunehmend wichtiger für Unternehmen. Es handelt sich dabei um eine Finanzierungsform, die Unternehmen nicht nur als Investition, sondern vor allem als strategisches Instrument, etwa für Innovationsstrategien, nutzen. Doch CVC ist nicht gleich CVC: Welche Unterschiede lassen sich erkennen und gibt es einen Schlüssel zum Erfolg?
Die Rolle von CVCs: Vom Randphänomen zum Kaleidoskop an Möglichkeiten
Einst als nebensächliches Segment des Venture Capital-Marktes betrachtet, hat CVC sich zu einem unverzichtbaren Akteur in der globalen Investmentlandschaft entwickelt. Weltweit und insbesondere in Deutschland, haben CVC-Investitionen in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Eine Studie von Global Corporate Venturing hat beispielsweise ergeben, dass sich CVCs im Jahr 2022 an fast einem Fünftel Prozent der weltweiten Start-up-Finanzierungsrunden beteiligten. Vor einem Jahrzehnt waren es lediglich elf Prozent. Dafür sind besser ausgestattete CVC-Einheiten, aber auch die kontinuierliche Professionalisierung der Corporate Venture Capital-Branche verantwortlich.
Es ist entscheidend zu betonen, dass nicht alle CVCs gleich sind. Unterschiede in der Struktur, den Zielen und der Betriebsweise führen zu einer breiten Palette von CVC-Modellen. Einige CVCs sind strategisch ausgerichtet und investieren in Start-ups, die Synergien mit dem Kerngeschäft des Mutterunternehmens bieten. Andere agieren mit einer stärkeren finanziellen Perspektive und konzentrieren sich auf die Maximierung der Rendite. Und wieder andere navigieren irgendwo in der Mitte.
Diese Vielfalt an CVC-Modellen ist eine große Stärke. Es ermöglicht Start-ups, einen Ansatz zu wählen, der am besten zur Unternehmensstrategie und -kultur passt. Andererseits erhalten etablierte Unternehmen durch einen CVC-Arm Einblicke in zukunftsträchtige technologische Entwicklungen der Branche, die es ihnen ermöglichen, auch weiterhin ein relevanter Akteur am Markt zu sein – mit disruptiven Innovationen, die am Puls der Zeit liegen.
Kontrolliert investieren: Mit Struktur und Unabhängigkeit zum Erfolg
Um CVC-Investitionen effizient einzusetzen, ist die richtige Struktur sowie ein gewisses Maß an Unabhängigkeit vom Mutterunternehmen aus Sicht von BMW i Ventures entscheidend für eine agile CVC-Einheit. Durch die Einführung einer unabhängigen Fondsstruktur, die den traditionellen Risikokapitalgebern ähnelt, werden Entscheidungsfindung und Risikomanagement optimiert. Diese Unabhängigkeit ermöglicht eine schnellere und risikofreudigere Herangehensweise, was die Agilität des Fonds sicherstellt. Das ist entscheidend, um im VC-Bereich wettbewerbsfähig zu bleiben.
Expertise und Professionalisierung von CVCs
CVCs sind nicht nur finanzielle Instrumente, sondern auch Zentren der Expertise. Mit der gezielten Anwerbung von Fachleuten, die ein starkes Branchenwissen und Erfahrung mitbringen, kann die Qualität der Investitionen verbessert werden.
Zahlreiche Kapitalgeber wie Porsche Ventures, Intel Capital, Salesforce Ventures oder eben auch BMW i Ventures zeugen von der Reife und Professionalität der CVCs und ihrer Fähigkeit, attraktive finanzielle Renditen für ihre Mutterunternehmen zu erzielen.
Krisenfest: Strategischer Partner auf ganzer Linie
CVCs bieten auch erhebliche Vorteile für Start-ups. Neben der Kapitalzufuhr bieten CVCs strategische und wirtschaftlich entscheidenden immateriellen Mehrwert. CVCs können beispielsweise Türen zu notwendigen Ressourcen, Netzwerken, Vetriebskanälen, Expert*innenwissen sowie potenziellen Kund*innen öffnen. Diese sind insbesondere für junge Unternehmer*innen, die am Anfang stehen, oft schwer zugänglich. Zudem haben CVCs im Gegensatz zu traditionellen Risikokapitalgesellschaften oft einen längeren Anlagehorizont, was zu einer stärkeren Stabilität und weniger Druck auf die kurzfristige Rendite führen kann.
Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit hat sich das CVC-Modell als äußerst widerstandsfähig erwiesen und seine Bedeutung für das gesamte Start-up-Ökosystem unterstrichen. So zeigt ein Bericht von Pitchbook, dass die Zahl der Investitionen von herkömmlichen Risikokapitalgebern im Jahr 2022 um 25 Prozent zurückging, CVCs verzeichneten im Vergleich lediglich einen Rückgang von zwei Prozent. Dieser Indikator verdeutlicht ihre Stabilität und Effektivität in wirtschaftlichen Turbulenzen. Diese Widerstandsfähigkeit unterstreicht die Rolle von CVCs als starke Verbündete für Start-ups sowie etablierte Unternehmen. Für Start-ups bieten CVCs damit eine besonders attraktive Finanzierungsoption dar.
Auf der Suche nach Innovationen sind CVCs auch eine vielversprechende Möglichkeit für Unternehmen. Die Beziehungen zu den Portfolio-Firmen sind als langfristige Partnerschaft angelegt. Diese Nähe fördert damit nicht nur Wachstum, sondern gemeinsames strategisches Denken sowie das partnerschaftliche Entwickeln einer Vision. Diese Art der Zusammenarbeit gewährleistet die Chance auf ein nachhaltiges Wachstum.
Eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Start-ups
Lange Rede, kurzer Sinn: CVCs sind mehr als nur eine alternative Finanzierungsform. Für Start-ups sind sie ein strategischer Partner, der nicht nur Kapital zur Verfügung stellt, sondern auch eine gemeinsame Vision, Fachkenntnisse und ein Netzwerk einbringt. Durch Einheiten wie BMW i Ventures, die spezialisierte Teams und Ressourcen bereitstellen, werden Start-ups gestärkt und gefördert und auch in Krisenzeiten eng begleitet. Für Corporates sind CVCs ein effektiver Hebel, um ihre Zukunftsfähigkeit durch den Zugang zu neuen Technologien, Geschäftsmodellen und Talenten zu sichern. CVCs sind somit eine erfolgsversprechende Alternative für Start-ups und Unternehmen, die über den Tellerrand hinausdenken und auf eine langfristige, erfolgreiche Zusammenarbeit setzen.
Die Autorin Sohaila Ouffata ist Director of Platform für die Portfoliounternehmen von BMW i Ventures. In dieser Rolle konzentriert sie sich auf die Entwicklung und Umsetzung strategischer Wachstumsinitiativen der Start-ups, mit denen BMW i Ventures zusammenarbeitet.
Die Vorteile dezentraler Börsen auf Polygon entdecken
Polygon ist eine Blockchain, die auf der Ethereum-Technologie basiert und als Lösung für die hohen Transaktionskosten und Skalierungsprobleme von Ethereum entwickelt wurde. Es ist eine großartige Plattform für Entwickler und Nutzer, die schnelle und kostengünstige Transaktionen suchen. Polygon verfügt auch über eine Reihe von dezentralisierten Börsen (DEXs), die eine robuste und sichere Handelsumgebung bieten. In diesem Artikel werden wir die Vorteile der Verwendung von dezentralen Börsen auf Polygon untersuchen.

ipopba
Polygon ist eine Blockchain, die auf der Ethereum-Technologie basiert und als Lösung für die hohen Transaktionskosten und Skalierungsprobleme von Ethereum entwickelt wurde. Es ist eine großartige Plattform für Entwickler und Nutzer, die schnelle und kostengünstige Transaktionen suchen. Polygon verfügt auch über eine Reihe von dezentralisierten Börsen (DEXs), die eine robuste und sichere Handelsumgebung bieten. In diesem Artikel werden wir die Vorteile der Verwendung von dezentralen Börsen auf Polygon untersuchen.
Sicherheitsvorteile bei der Nutzung einer dezentralen Börse
Einer der größten Vorteile der Verwendung dezentraler Börsen auf Polygon ist die erhöhte Sicherheit. Da es keinen zentralen Server gibt, der angreifbar ist, sind dezentrale Börsen weniger anfällig für Hackerangriffe und Betrug. Alle Transaktionen werden über eine dezentralisierte Plattform abgewickelt, die auf einem Blockchain-Netzwerk basiert, was bedeutet, dass jeder Nutzer selbst die Kontrolle über seine Zahlungen hat. Dies gibt den Nutzern Vertrauen und die Gewissheit, in einer sicheren Umgebung zu handeln.
Transparenz bei Transaktionen auf dezentralen Börsen
Ein weiterer großer Vorteil der dezentralen Börsen auf Polygon ist die Transparenz, die sie bieten. Alle Transaktionen auf einer dezentralen Börse sind öffentlich und für jeden zugänglich. Jeder kann die Transaktionshistorie einer bestimmten Wallet-Adresse einsehen, was das Vertrauen der Nutzer in die Fairness des Systems erhöht. Durch die Nutzung einer dezentralen Börse können die Nutzer sicherstellen, dass sie jederzeit ein klares Bild davon haben, welche Transaktionen durchgeführt wurden und welche Aktivitäten auf ihrem Konto stattgefunden haben. Ebenso zählt die Währung LTC dazu und kann auch ruhigen Gewissens genutzt werden.
Erhöhte Liquidität auf Polygons DEXs
Eine der größten Herausforderungen für jede Börse ist die Liquidität - das Angebot an verfügbaren Vermögenswerten und die Nachfrage danach. Da die DEXs von Polygon auf eine Vielzahl von Assets zugreifen können, einschließlich der Assets auf Ethereum und anderen Ketten, ist die Liquidität auf den DEXs von Polygon oft höher als auf zentralisierten Börsen. Dies bedeutet, dass die Nutzer effizienter und schneller Aufträge erteilen können, was zu noch besseren Handelsergebnissen führt.
Geringere Gebühren für den Handel an einem DEX im Vergleich zu zentralisierten Exchanges
Die meisten zentralisierten Exchanges erheben hohe Gebühren für den Handel und die Entnahme von Vermögenswerten - DEXs, insbesondere auf Polygon, haben diese Gebühren erheblich reduziert. Die Reduzierung dieser Gebühren macht den Handel auf DEXs im Vergleich zu zentralisierten Exchanges günstiger und somit für eine größere Anzahl von Nutzern zugänglich. Darüber hinaus erhalten Liquiditätsanbieter auf Polygons DEXs einen Anteil am Handelsvolumen, wodurch zusätzliche Einnahmen generiert werden.
Die Zukunft von DeFi und die Rolle von Polygons DEXs
DeFi (Decentralized Finance) ist derzeit eine der am schnellsten wachsenden Branchen. Mit der kontinuierlichen Zunahme von DEXs und der zunehmenden Akzeptanz von Kryptowährungen wird DeFi voraussichtlich noch weiter an Bedeutung gewinnen. Polygon hat bei der Förderung dieser Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt und wird dies auch in Zukunft tun. Es ist eine großartige Plattform für Entwickler und Nutzer, die schnelle und kostengünstige Transaktionen suchen.
Schlussfolgerung
Die Nutzung dezentraler Börsen auf Polygon ermöglicht es den Nutzern, in einer sichereren und transparenteren Umgebung zu handeln. Durch die hohe Liquidität und die niedrigen Gebühren bietet Polygon den Nutzern eine Robustheit, die sie bei zentralisierten Börsen nicht finden. Während DeFi weiter wächst, wird Polygon eine wichtige Rolle bei der Förderung dieser Entwicklung spielen, und wir empfehlen den Nutzern, die Vorteile der dezentralen Handelsumgebung von Polygon zu nutzen.
Start-up im E-Commerce ohne Steuerberater? Auf keinen Fall!
Im E-Commerce gibt es weiterhin sehr viele Start-ups. Leider nehmen viele Gründerinnen und Gründer in diesem Bereich das Thema Steuern jedoch nicht ernst genug. Dabei gibt es besonders im Onlinehandel sehr viele steuerliche Regelungen zu beachten. Das fängt schon damit an, dass die wichtigsten Plattformen (wie zum Beispiel Amazon) ihre Versandlager europaweit betreiben und so fast automatisch auch Verkauf ins Ausland erfolgt. Das bedeutet, dass auch internationales Steuerrecht zur Anwendung kommt und unbedingt ein spezialisierter Steuerberater E-Commerce eingeschaltet werden sollte. Erfahrt hier mehr darüber, warum ihr so früh wie möglich einen Steuerberater aufsuchen solltet, welche besonderen Herausforderungen in steuerlicher Hinsicht im E-Commerce auf euch zukommen und wo ihr Unterstützung findet.

Welche Probleme gibt es vor allem für Start-ups im Hinblick auf Steuern?
Gründerinnen und Gründer von Start-ups sind meist vollauf damit beschäftigt, ihr Geschäft ans Laufen zu bringen. Dann bleiben Dinge wie Belegbearbeitung, Buchhaltung und Umsatzsteueranmeldungen oft liegen, von Steueranmeldungen im Ausland mal ganz abgesehen. Irgendwann führt dies zu einer Menge an unbearbeiteten Rechnungen, zu verpassten Umsatzsteuervoranmeldungen und irgendwann zu Strafzahlungen. Spätestens dann wird es höchste Zeit, das Thema Steuerberater anzugehen. Sucht spätestens jetzt nach einer auf E-Commerce spezialisierten Steuerberatungskanzlei. Besser wäre es natürlich, ihr macht das noch vor der Gründung. Dann würdet ihr direkt am Anfang wichtige Tipps bekommen.
Warum sollte ein Steuerberater für E-Commerce digital arbeiten?
Onlinehandel findet digital statt, deshalb sollten Buchhaltung und Belegerfassung möglichst auch digital erfolgen. Achtet daher darauf, dass ihr einen Steuerberater findet, der vorwiegend digital arbeitet. Dann können Belege gescannt und komplett digital weiterverarbeitet werden. Das spart viel Papier, stapelweise Ordner und ermöglicht es euch außerdem, stets den aktuellen finanziellen Stand eures Unternehmens bezüglich Gewinn, Verlust, Cash Flow und Rendite einsehen zu können. Dies ist immens wichtig, gerade in der Gründungsphase.
Welche Themen sind im E-Commerce bezüglich Steuern besonders wichtig?
Im Onlinehandel gibt es eine Reihe von sehr speziellen und oft komplizierten steuerlichen Regelungen zu beachten.
Verkauf ins Ausland & Umsatzsteuer im Ausland
Der Vorteil von E-Commerce ist, dass nicht nur regional und überregional, sondern auch international verkauft werden kann. Die Abwicklung erfolgt meist über sogenannte “Fulfillment-Center” im Ausland. Dies bietet große Vorteile für die Endkunden, da die Lieferzeiten so verkürzt werden können. Für den Onlinehändler bedeutet dies jedoch, dass die Waren in verschiedenen Ländern gelagert und verkauft werden und dann dort auch Umsatzsteuer zu zahlen ist.
Lieferschwellen & One-Stop-Shop
In der Regel ist bei Verkäufen ins Ausland die Umsatzsteuer im Bestimmungsland, also im Land des Empfängers, abzuführen. Dies gilt allerdings nicht schon ab dem ersten Euro Umsatz, sondern erst nach Erreichen einer sogenannten Lieferschwelle. Diese liegt bei Verkäufen an Endkunden innerhalb der EU bei einem Umsatz von 10.000 Euro. Alles, was darüber hinausgeht, ist im Land des Empfängers zu versteuern, für alles darunter ist Umsatzsteuer in Deutschland zu zahlen.
Die Abwicklung wird zentral in Deutschland über das sogenannte One-Stop-Shop-System (OSS) abgewickelt. Ein Steuerberater kann für Euch die Anmeldung organisieren und außerdem klären, ob nicht in Einzelfällen doch eine Umsatzsteuervoranmeldung im jeweiligen Land erfolgen muss. Die Regelungen dazu sind äußerst komplex. Nach derzeitigem Stand können nämlich nicht alle Transaktionen im Onlinehandel über das OSS-System abgewickelt werden. Nur Steuerberater, die sich auf E-Commerce spezialisiert haben, sind hier stets auf dem aktuellen Stand.
Abrechnungen der Plattformanbieter nicht kompatibel zur korrekten Buchführung
Bei den Abrechnungen mit den virtuellen Plattformen und Marktplätzen (wie zum Beispiel Amazon) gibt es einige Besonderheiten zu beachten, die Euch in der Buchhaltung vor große Herausforderungen stellen. Die Abrechnungen von Amazon & Co. erfolgen nämlich zeitlich versetzt zu den getätigten Verkäufen und zudem werden die erhobenen Gebühren nicht den Verkäufen zugeordnet. Für eine korrekte Buchhaltung ist aber genau das erforderlich. Inzwischen gibt es Software Tools, die das Thema unterstützen. Sucht daher nach einem Steuerberater, der möglichst schon in der Pilotphase für diese Software dabei war und sich wirklich gut auskennt.
Fazit
E-Commerce bietet sich geradezu für Start-up-Unternehmen an. Allerdings sollte das Thema Steuern nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Hier lauern vielschichtige Gefahren, die nur ein spezialisierter Steuerberater für E-Commerce und internationales Steuerrecht erkennen und vermeiden kann. Also investiert ein wenig Zeit in das Thema Steuern und sucht rechtzeitig nach einem geeigneten Steuerberater.
Ohne Planung droht die Schuldenfalle
Fünf Basics, damit du vom Start weg die Finanzen fest im Griff hast und nicht umgekehrt.

Selbständigkeit gehört zu den „Big Six“, die laut Bundesamt für Statistik als Verursacher für die Überschuldung privater Haushalte verantwortlich sind. Bei der jüngsten Erhebung waren es immerhin 8,3 Prozent der Verschuldeten. Also fast jede(r) Zehnte. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie einfach es insbesondere im Online-Bereich ist, sich selbständig zu machen.
Eine gute Idee, ein starker Wille, ein Laptop, ein paar Klicks, dann die Anmeldung beim Finanzamt – schon ist dein Geschäft gegründet. Los geht’s, be your own boss! Doch Vorsicht. Wenn du nicht in die Schuldenfalle tappen willst, brauchst du gleich nach der guten Idee eine sehr gute Planung.
Denn die bittere Wahrheit ist: Viele Selbständige erzielen Umsätze, aber keine oder nur unzureichend Gewinne. Sie leben über ihre Verhältnisse, haben die Ausgaben nicht im Blick, vergessen die Rücklagen für die Steuer und landen somit früher oder später in der Verschuldung. Nicht wenige vermeintlich erfolgreiche Online-Unternehmer*innen geben nach einigen Jahren auf. Es ist deshalb dringend zu empfehlen, sich vor der Gründung nicht nur mit zentralen Themen wie Traumkund*in, einzigartige Positionierung, professionelle Online-Auftritt und passende Marketingstrategie auseinanderzusetzen, sondern mit den Finanzen. Folgende fünf Punkte sollten hierbei beherzigt werden:
1. Warum rollierende Planung – und was ist das überhaupt?
Eine rollierende Hochrechnung ergänzt die Jahresplanung, die du natürlich ebenfalls machst, und in der du zum Beispiel die geplanten Ausgaben für Werbung, die Ausgaben für Mitarbeitende und die zu erwartenden Einnahmen festhältst. Im Jahresplan steht, welchen Gewinn du am Ende des Jahres erreicht haben willst. Eine rollierende Budgetplanung machst du dagegen auf Monats- oder Quartalsebene. Sie ist also flexibler und näher am tatsächlichen Geschäftsgeschehen.
Angenommen, du machst dich als Fitnesstrainerin selbständig und willst ab April einen Onlinekurs für Menschen anbieten, die ihren Arbeitstag am Schreibtisch verbringen und sich zu wenig bewegen. Mit deiner Hilfe sollen sie kurze Übungen lernen, die sich leicht in ihren Alltag einbauen lassen. Der Kurs findet im Mai statt und kostet 150 Euro. Du gehst, vorsichtig geschätzt, von 50 Verkäufen aus. In deiner Planung für April steht also die Einnahme von 7500 Euro. Im Mai weißt du dann, wie viele Menschen tatsächlich deinen Kurs gebucht haben und kannst diese Zahl, wenn nötig, korrigieren sowie deine gesamte Budgeterwartung anpassen.
Wegen drei Teilnehmenden mehr oder weniger musst du natürlich nichts ändern. Hast du aber den Launch gar nicht gemacht oder die Einnahmen sind weit unter deinen Erwartungen zurückgeblieben (vielleicht aber auch übertroffen worden), musst du deine Planung anpassen. Mit der rollierenden Budgetplanung behältst du deinen Erfolg, aber auch Rückschläge und vor allem deine Liquidität im Blick.
2. Umsatzplanung auf Produktebene
Schon vor der Gründung empfiehlt sich zudem eine Umsatzplanung auf Produktebene. Je nach Branche und Geschäftsmodell sieht sie anders aus. Machst du eine Bar auf, gehst du von einem durchschnittlichen Umsatz pro Gast aus, sagen wir im Schnitt 40 Euro. Als nächstes schätzt du die Zahl deiner Gäste und kannst so die Entwicklung deines Umsatzes abschätzen. Im Online-Bereich empfiehlt sich dagegen die Berechnung auf der Basis von Produkten wie dem Fitnesskurs im Beispiel oben. Falls du monatlich verkaufst: Wie hoch sind deine Erwartungen? Berater*innen und Coaches schnüren und verkaufen sinnvollerweise meist Angebotspakete (statt Zeit stundenweise zu berechnen). Eine Marktanalyse vor dem Start kann ebenfalls bei der Umsatzplanung helfen.
3. Genaue Kenntnis von Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
Die Planung ist das eine, die genaue Kenntnis deiner aktuellen Finanzen das andere. Im Bereich Buchhaltung ist Aufschieberitis brandgefährlich. Deshalb gilt: Mach deine Buchhaltung direkt am Monatsbeginn – und zwar in jedem Monat. Kauf oder buch dir ein professionelles Buchhaltungstool für deine monatliche Beleg- und Rechnungsverwaltung, mit dem auch dein(e) Steuerberater*in gut arbeiten kann. Damit verwaltest du deine laufenden Rechnungen.
Zusätzlich brauchst du eine monatliche Aufstellung über deine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben (am besten ist eine Excel-Tabelle). Sie ist nicht für den/die Steuerberater*in gedacht, sondern nur für dich. Es geht darum, den Überblick über größere wiederkehrende Kosten wie Leasingraten oder Büromiete, aber auch über variable Kosten wie zum Beispiel Ausgaben für Werbung zu behalten. Vergiss die realistischen Rücklagen für das Finanzamt nicht. Steuerzahlungen haben schon so mancher/manchem Selbständigen das Genick gebrochen.
Eine zusätzliche Vermögensübersicht zeigt dir, wo du grade stehst: Welche Vermögenswerte hast du? Welche Schulden?
4. Finanzielle Ziele konkret festlegen
„Davon leben können“ ist kein finanzielles Ziel, tut mir leid. Du musst schon konkreter werden, wenn du langfristig Erfolg haben und nicht in der Schuldenfalle landen willst. Nur wenn du deine Ziele klar definierst, kannst du auch auf sie hinarbeiten. Nur dann stellt sich dein Denken und Handeln darauf ein, diese Ziele zu erreichen. Also zum Beispiel: 38.000 Euro Gewinn nach zwölf Monaten. Das ist spezifisch und messbar. Ob auch realistisch, musst du selbst beurteilen. Die rollierende Vorhersage hilft dir dabei.
5. Für Messbarkeit des Wachstums sorgen
Das machst du zum Beispiel über eine Cashflow-Berechnung, die die Fähigkeit deines Unternehmens verdeutlicht, Liquidität zu erzeugen. Der Cashflow gehört zu den Kennzahlen, mit denen du dein Wachstum messen kannst. Er zeigt dir, welche Summen für Investitionen, Schuldentilgung und deine Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen. Der Cashflow drückt also aus, welchen Überschuss du erarbeitet hast.
Keine Sorge: Man muss weder BWL studiert haben noch Steuerberater*in sein, um die Finanzen des eigenen Unternehmens im Griff zu behalten und rechtzeitig zu erkennen, wenn eine Schieflage droht. Ein gutes Buchhaltungstool zur Abbildung der Vergangenheit und ein paar kontinuierlich ausgefüllte Excel-Tabellen zur Planung der Zukunft mit den genannten Instrumenten reichen für kleinere Unternehmen völlig aus. Anders gesagt: Wer ausreichend über sein eigenes Business informiert ist, kann Risiken frühzeitig erkennen und Chancen rechtzeitig nutzen.
Die Autorin Kristin Woltmann hat mit ihrem ganzheitlichen Ansatz als Holistic Business Coach bereits mehr als 2000 Frauen auf dem Weg zu ihrem eigenen Business begleitet.
Kapital-Guide 2023: Hier geht‘s um dein Geld
Wie du auch in unruhigen Zeiten eine gesunde und stabile Finanzierung deines jungen Unternehmens sicherstellst.

Mitte März 2023 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins ein weiteres Mal angehoben, sodass dieser nun bei dreieinhalb Prozent liegt. Die Zinserhöhungen der EZB sollen bewirken, dass die wirtschaftliche Nachfrage gesenkt wird und die Kapitalkosten erhöht werden. Mit dieser Handlung, die bereits seit Längerem von Ökonom*innen verlangt wurde, beabsichtigt man, die Nachfrage dem Angebot am Markt anzupassen. In der volkswirtschaftlichen Theorie wirkt sich eine Eindämmung der Nachfrage positiv auf die Inflationsrate aus und sorgt dafür, dass die Preiserhöhungen im Land wieder gesenkt werden können.
Wie wirkt sich eine Leitzinserhöhung auf betriebliche und private Finanzierungen aus?
Gleichzeitig bedeuten diese Maßnahmen auch, dass Wirtschaftsaktivitäten eingeschränkt werden und Wachstumsunternehmen negativ von den Zinserhöhungen in Form von höheren Kapitalkosten oder sogar Kreditverknappung betroffen sind. Parallel dazu werden Unternehmen und Start-ups durch den höheren Leitzins der EZB aufgrund höherer Kapitalkosten niedriger bewertet, der Zugang zu Kapital wird folglich erschwert oder zumindest erheblich verteuert.
Dieser Trend machte sich in den Vereinigten Staaten bereits Anfang des Jahres aufgrund von Zinserhöhungen durch die Federal Reserve bemerkbar. Der Venture-Capital-Markt musste massive Rückschläge einstecken und Start-ups sind in diesem Umfeld dazu gezwungen, schnellstmöglich profitabel oder zumindest kostendeckend zu arbeiten, da weitere Finanzierungen nur schwer zu bekommen sind. Insbesondere junge Unternehmen, die noch keinen eigenen operativen Cashflow generieren und/oder noch einen längeren Weg bis zum Breakeven vor sich haben, tun sich hier aktuell schwerer.
Was bedeutet eine gesunde und nachhaltig erfolgreiche Finanzierung?
Finanzierungen unterscheiden sich in diversen Punkten voneinander. So unterscheidet man bspw. zwischen Eigen- und Fremdkapital (sowie Mezzanine-Kapital als Zwischenform), zwischen kurz-, mittel- und langfristiger Finanzierung, hochverzinslichen und zinsgünstigen Finanzierungen, zwischen einem strategischen Investment und einem reinen Finanzinvestment etc. Gründer*innen und Jungunternehmer*innen sollten ihren Fokus nicht nur auf die Zinskonditionen legen. Gerade zu Beginn einer unternehmerischen Tätigkeit ist Stabilität ein wichtiger Punkt im Rahmen der unternehmerischen Liquiditätssicherung. Ebenso spielen strategisches Know-how (sog. Smart Money) und eine ausreichende Risikotragfähigkeit des Finanzierungspartners eine entscheidende Rolle.
Bei Finanzierungsgesprächen sollten nicht nur Investor*innen eruieren, ob das Gründungsteam über das nötige Know-how und das Produkt bzw. die Dienstleistung über das nötige Potenzial verfügen. Vielmehr muss sich auch das Gründungsteam bewusst machen, ob seine Kapitalgeber*innen in der Lage und willens sind, eine Unternehmung nachhaltig und langfristig zu finanzieren.
Die finanzielle Leistungsfähigkeit von Finanzdienstleister*innen als Eignungskriterium stellt einen vielseits unterschätzten Aspekt dar. Ein Blick in die Bilanz einer Bank kann schnell verraten, ob diese finanzkräftig genug ist, ein stark wachsendes Unternehmen über mehrere Finanzierungsrunden hinweg zu begleiten. Finanzdienstleister*innen und Investor*innen, welche Start-ups über mehrere Finanzierungsrunden investieren, sind hier meist elementar, um frühzeitig für Stabilität, Wachstum und Sicherheit zu sorgen.
Im Folgenden zeigen wir einige Finanzierungsmöglichkeiten auf, die Bestandteil einer stabilen Finanzierung für Jungunternehmen sein können.
Unternehmenswachstum mittels Förderungen und Finanzierungen
Im Rahmen einer Unternehmensgründung werden Gründungsteams mit zahlreichen Fragen konfrontiert, welche signifikante Auswirkungen auf den Kurs ihrer EntrepreneurialJourney haben und diese auf ihre eigene Weise einzigartig machen. Die folgenden angeschnittenen Möglichkeiten einer unternehmerischen Finanzierung durch Förderprogramme, Gründungswettbewerbe, Kredite sowie Business-Angel-Finanzierungen und Venture Capital sollen exemplarisch Ansatzpunkte der Start-up-Finanzierung anreißen. Eine detailliertere Betrachtung muss in jedem einzelnen Fall separat erfolgen, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Unternehmens und deren Gründer*innen bzw. Gesellschafter*innen.
Förderprogramme
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Förderprogrammen zur Unterstützung von Gründer*innen und jungen Unternehmen. Damit ein Unternehmen ein Förderprogramm von der zuständigen Institution bewilligt bekommt, müssen vom Unternehmen zunächst die Richtlinien und Anforderungen der spezifischen Förderprogramme erfüllt werden. Nachfolgend werden einschlägige Kriterien zur Prüfung von Fördermöglichkeiten aufgezeigt, an denen du dich orientieren kannst.
I. Förderbereich
Der Förderbereich gibt an, welche Art von Vorhaben durch das Förderprogramm unterstützt wird. Dies geschieht zunächst durch die Einordnung in einen übergeordneten Bereich. Dazu zählen: Unternehmensgründung und Existenzgründung, Wachstum und Unternehmensfestigung, Forschung und Entwicklung sowie Innovation, Außenwirtschaft, Umweltschutz und Stabilisierung.
II. Förderberechtigte
Zudem muss abgeklärt werden, welche Institutionen grundsätzlich förderberechtigt sind. Dies können Unternehmen, Existenzgründer*innen, Kommunen oder öffentliche Einrichtungen sein.
III. Entwicklungsstufe (KMU)
Viele Förderprogramme beinhalten die Anforderung, dass ein Unternehmen der KMU-Definition der EU entsprechen muss, um die Fördervoraussetzungen zu erfüllen. Diese unterscheidet anhand der Kriterien Mitarbeitendenzahl, Bilanzsumme sowie Jahresumsatz zwischen Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen.
IV. Branche
Üblicherweise beinhalten die einzelnen Förderprogramme nur selten Einschränkungen auf bestimmte Branchen oder Industriezweige. Ein bestimmter Industriezweig kann von Förderprogrammen ausgeschlossen werden, wenn er den Zielen, die das Förderprogramm beabsichtigt, nicht gerecht wird.
V. Fördergebiet
Das Kriterium Fördergebiet begrenzt bestimmte Förderprogramme auf einzelne Regionen. Dies dient dazu, strukturschwache Gebiete zu fördern, um Standortnachteile auszugleichen. Gemäß Art. 87 Abs. 2 und 3 EG-Vertrag ist die finanzielle Unterstützung für solche Gebiete gestattet, die durch die Teilung Deutschlands benachteiligt wurden, in denen der Lebensstandard niedrig ist und in denen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht. Zusätzlich werden in den einzelnen Bundesländern Förderprogramme angeboten, um die Entwicklung des jeweiligen Bundeslands voranzutreiben.
VI. Spezielle Anforderungen des jeweiligen Förderprogramms
Jedes Förderprogramm hat spezifische Voraussetzungen, die für eine Bewilligung der Fördermaßnahme erfüllt sein müssen. Damit soll garantiert werden, dass ausschließlich förderwürdige Projekte unterstützt und eventuelle Mitnahmeeffekte vermieden werden.
Der folgende exemplarische Auszug aus einigen häufiger verwendeten Förderprogrammen gibt einen ersten Eindruck von Möglichkeiten zur Unterstützung der Finanzierung insbesondere von jungen Unternehmen.
EXIST-Gründerstipendium
Studierende, Absolvent*innen und Wissenschaftler*innen haben mit dem EXIST-Gründerstipendium, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vergeben wird, die Chance, ihr Unternehmen aus der Universität oder der Hochschule heraus zu gründen. Geförderte Teammitglieder erhalten Zuschüsse zu Lebensunterhaltungskosten, Sachausgaben und Coaching. Eine Voraussetzung für den Erhalt des EXIST-Gründerstipendiums ist, dass das Geschäftsmodell aus einem innovativen Umfeld entstammt, Ziele für nachhaltige Entwicklung fördert und evidenzbasiert ist. Die maximale Förderdauer beträgt 12 Monate und dient dazu, einen Businessplan auszuarbeiten und sich mit der Unterstützung der Hochschule auf die Unternehmensgründung vorzubereiten. Die Förderung gliedert sich dabei wie folgt:
Lebensunterhalt
- Promovierte Gründer*innen: 3000 Euro/Monat
- Absolvent*innen mit Hochschulabschluss: 2500 Euro/Monat
- Technische(r) Mitarbeiter*innen: 2000 Euro/Monat
- Studierende: 1000 Euro/Monat
- Kinderzuschlag: 150 Euro/Monat pro Kind
Sachausgaben
- Bis zu 10.000 Euro für Einzelgründungen (bei Teams max. 30.000 Euro)
Coaching
- Bis zu 5000 Euro
Neben dem EXIST-Gründerstipendium, welches vom Bund vergeben wird, bieten auch die Länder Fördermaßnahmen für bereits bestehende Unternehmen und Gründungen an.
Start? Zuschuss!
Ein Beispiel hierfür ist Start? Zuschuss! des Freistaats Bayern, ein Förderprogramm, welches technologieorientiere Unternehmensgründungen mit einem zukunftsfähigen und innovativen Geschäftsmodell fördert. Die Fördersumme umfasst 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben bis zu einem Maximalbetrag von 36.000 Euro.
ERP-Gründerkredit Startgeld
Ein weiteres Mittel im Repertoire der Start-up-Finanzierung kann der ERP-Gründerkredit Startgeld darstellen. Dieser Kredit ist ein Programm der KfW zur Förderung von Gründungsvorhaben. Dabei können bis zu 125.000 Euro (Stand Dezember 2022: ab 4,25 Prozent p.a. effektiver Jahreszins) als Kredit beantragt werden, wobei die KfW für 80 Prozent des Kreditrisikos eintritt. Ziel ist es, dem/der Gründer*in Investitionen zu ermöglichen und laufende Kosten abzudecken. Es ist zudem kein Eigenkapital notwendig. Prinzipiell können alle Gründungen sowie bereits bis zu fünf Jahre bestehenden Unternehmen im Neben- und Vollerwerb gefördert werden.
Im Wesentlichen können folgende Maßnahmen gefördert werden: Investitionen in Anlagevermögen, Betriebsmittel (Deckung der laufenden Kosten), Material- und Warenlager sowie der Kauf eines Unternehmens oder Unternehmensanteils (sofern eine Geschäftsführerfunktion eingenommen wird).
Die maximale Kredithöhe beträgt 125.000 Euro; davon können bis zu 50.000 Euro für Betriebsmittel angesetzt werden. Nach Zusage durch die KfW kann der Kredit innerhalb von neun Monaten in voller Höhe abgerufen werden. Beginnend nach sechs Monaten und zwei Bankarbeitstagen wird jedoch eine Bereitstellungsprovision von aktuell 0,15 Prozent pro Monat fällig.
Nach Ablauf einer individuell vereinbarten tilgungsfreien Zeit, in der nur Zinsen bezahlt werden müssen, wird der Kreditbetrag in gleich hohen monatlichen Raten abbezahlt. Im Rahmen einer Vorfälligkeitsentschädigung kann der Kredit auch ganz oder teilweise außerplanmäßig getilgt werden. Die KfW stellt dafür auf ihrer Website einen Tilgungsrechner zur Verfügung, mit dessen Hilfe jeder Einzelfall berechnet werden kann.
Es sei darauf hingewiesen, dass in den Programmrichtlinien vieler Förderprogramme formale Anforderungen an den Ablauf der Antragstellung enthalten sind. Werden diese nicht erfüllt, kann dies aufgrund vermeidbarer Fehler dazu führen, dass ein Förderantrag abgelehnt wird.
Gründungswettbewerbe
Neben zahlreichen Förderprogrammen eignen sich Gründungswettbewerbe als finanzielles Sprungbrett für Start-ups. Die Preisgelder bewegen sich bei diesen Wettbewerben meistens im überschaubaren Rahmen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen wie bspw. den AI Cup der Universität Passau, bei welchem erfolgreiche Teams Förderungen von bis zu 95.000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen.
Die Preise umfassen zudem oftmals externe Beratungsleistungen durch Gründungscoaches und fachkundige Mentor*innen, welche dabei helfen, das Geschäftsmodell zu verbessern und die Chancen auf Anschlussfinanzierungen zu erhöhen. Da Start-ups Feedback von qualifizierten Juror*innen bekommen, ist es möglich, potenzielle Investor*innen auf sich aufmerksam zu machen. Eine erfolgreiche Performance eignet sich somit als Qualitätsmerkmal, welches die Kompetenzen eines Gründungsteam betont.
Kredite und Darlehen
Start-up-Projekte, welche die nötige Bonität aufweisen können, haben zudem die Möglichkeit, Fremdkapital mittels Banken zu erlangen. Start-ups und andere Unternehmen müssen zügig reagieren, wenn sich durch neue Markttrends gewinnbringende Chancen ergeben. Um das gesamte Potenzial neuer Marktbedürfnisse ausschöpfen zu können, haben Unternehmen einen großen Bedarf an externem Kapital. In seiner Form differenziert sich dabei Fremdkapital durch eine schnellere Verfügbarkeit von Eigenkapital.
Hinzuzufügen ist noch, dass bei einer Fremdkapitalfinanzierung der „Leverage-Effekt“ einsetzt, da durch zusätzliches Fremdkapital die Eigenkapitalrendite gesteigert werden kann. Dieser Effekt tritt dann ein, wenn die Rendite auf das Vorhaben größer ist als die durch das Fremdkapital entstehenden Kosten. Je nach Ausgangslage und Art einer Unternehmung bestehen die folgenden Kreditoptionen: klassischer Kredit der Hausbank, Mikrokredit und Online-Kredit. Früher war der klassische Kredit der Hausbank der konventionelle Weg in die Selbständigkeit. Heute bringt der Bankenkredit immer noch einige Vorteile mit sich, ist aber auch an Voraussetzungen wie Bonität und Sicherheiten geknüpft. Mikrokredite hingegen werden über Mikrofinanzinstitute vergeben und reichen von 100 bis maximal 25.000 Euro. Mittlerweile stehen Entrepreneur*innen selbstverständlich auch Online-Kredite von Plattformen wie bspw. auxmoney zur Verfügung und werden von Privatpersonen oder Finanzdienstleister*innen vergeben. Diese Kredite sind flexibel und relativ leicht zu bekommen, sollten jedoch sorgfältig verglichen werden.
Business-Angel-Kapital
Business-Angel-Kapital stammt von privaten Investor*innen. Oft handelt es sich bei diesen um ehemalige oder aktive Unternehmer*innen, welche in einer ersten Runde meist in Ticketgrößen von 25.000 Euro bis zu 100.000 Euro investieren. Die Beteiligung eines/einer externen Investor*in (Business Angel, Beteiligungsgesellschaft) bringt neben notwendigem Kapital auch wertvollen Zusatznutzen, der gerade in der frühen Phase eines Unternehmens mit einem sehr hohen Wert anzusetzen ist und ggf. auch den Wert der finanziellen Beteiligung übersteigen kann. Dieser Zusatznutzen kann sein: Beratung in strategischen Fragen durch Mentor*innen aus dem Netzwerk, günstiger Zugang zu Dienstleistungen aus dem Netzwerk oder auch Unterstützung bei der Pressearbeit. Speziell das Coaching durch diese Investor*innen kann Zusatznutzen bringen. Nicht ohne Grund wird deshalb Geld, das von Coaching bzw. Beratung begleitet wird, als Smart Money bezeichnet.
Venture Capital
Venture Capital (VC), zu Deutsch Risiko- oder Wagniskapital, bedeutet, dass sich Firmen mit risikotragendem Geld (meist vorab gesammelt in Fonds) an Start-ups beteiligen. VC-Gesellschaften sind typische Eigenkapitalgeber*innen und investieren risikotragendes Kapital meistens ab einer Ticketgröße von 500.000 Euro. Wer Finanzierungen von VCs erhält, kann mit Summen im sechs- bis siebenstelligen Bereich rechnen, muss aber auch berücksichtigen, dass Unternehmensanteile sowie Kontroll- und Mitspracherechte abgegeben werden müssen.
Des Weiteren gestaltet sich die Kapitalbeschaffung bei Venture-Capital-Gesellschaften schwierig. Beispielsweise liegen die Chancen, dass der US-amerikanische VC-Geber Andreessen Horowitz in ein Start-up-Unternehmen investiert, bei 0,7 Prozent. Nach einem Investment sind nur acht Prozent dieser Start-ups erfolgreich. Dies bedeutet, dass nur ein Unternehmen von ursprünglich 2000 Start-up-Projekten, die sich für eine VC-Finanzierung durch Andreessen Horowitz beworben haben, nachhaltig Erfolg hat.
Auf was du bei der Kapitalbeschaffung achten musst
Um eine langfristige und stabile Finanzierung zu sichern, gibt es bestimmte Punkte, die besonders wertvoll für Gründungsteams sein können und daher genauer betrachtet werden müssen.
Kompetentes Expert*innennetzwerk
Die Anforderungen gegenüber Unternehmen vergrößern sich stets. Aus diesem Grund kann es für viele Gründungsteams wichtig sein, dass Kapitalgeber*innen über Smart Money verfügen. Hierbei muss verstärkt auf das Kontaktnetzwerk der Investor*innen hingewiesen werden. Wie weit dieses reicht, kann anhand voriger Unternehmensbeteiligungen überprüft werden. Finanzinvestor*innen mit großer Historie, also zahlreichen Beteiligungen, können schnell aufzeigen, dass sie für die unterschiedlichsten Situationen auf geeignete Kontakte und eine adäquate branchenübergreifende Beratung zählen können.
Vertrauensbasis zwischen den Parteien
Im Start-up können kritische Entscheidungen in Zeiten geopolitischer Unruhen und des wirtschaftlichen Abschwungs zwangsläufig nicht nur auf rationaler Basis getroffen werden. Emotionen spielen vor allem in Krisenzeiten in den Prozessen junger Unternehmungen eine große Rolle. Bei der Auswahl eines/einer Kapitalgeber*in gilt es somit auch zu beachten, dass die Chemie zwischen den verhandelnden Parteien – Kapitalgeber*in und Kapitalnehmer*in – stimmig ist. Wenn bei dir bereits der Gedanken an ein Telefonat mit deinem/deiner Kapitalgeber*in Bauchschmerzen auslöst, ist es ratsam, sich auf dieses Gefühl zu verlassen und nach anderen Optionen zu suchen.
Was du mitbringen solltest
Als Fremdkapitalinvestoren erwarten Banken eine entsprechende Eigenkapitalquote sowie Sicherheiten, welche das Gründungsteam mitbringen sollte. Banken wollen ihr investiertes Kapital nach abgelaufener Kreditlaufzeit mit einem festen Zinssatz von den Gründer*innen zurückerhalten. Daher ist es notwendig, dass das zu gebende Fremdkapital über Eigenkapital des Unternehmens abgesichert ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass man im Vorfeld zur Fremdkapitalbeschaffung die Eigenkapitalquote seiner Firma durch starke Investor*innen erhöht.
Sobald die Bank nach einer formellen wirtschaftlichen Prüfung feststellt, dass die betrieblichen Kennzahlen angemessen sind und ein Unternehmen über die nötige Bonität und Kapitaldienstfähigkeit verfügt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Darlehensvergabe an eine Firma.
Kapitaltragfähigkeit von Banken
Zusätzlich muss die Kapitaltragfähigkeit von Banken gegeben sein, da Start-ups im frühen Wachstumsprozess einen vermehrten Kapitalbedarf aufweisen. Um ein Gründungsvorhaben nachhaltig finanzieren zu können, bedeutet dies für Banken, dass diese über eine ausreichend große Risikotragfähigkeit/Bilanzsumme bzw. die notwendige Liquidität verfügen müssen. Nur so kann gewährleistet werden, dass sich Start-ups erfolgreich über mehrere Investitionsrunden entwickeln können. Gerade wenn Banken selbst in Schwierigkeiten kommen, weil die Einlagen für ausgereichte Kreditvolumina knapp werden, kann es passieren, dass Kredite gekündigt werden, ohne dass eine verschlechterte wirtschaftliche Situation auf Seiten des Unternehmens hierfür einen Grund geliefert hätte.
Tausche dich hierüber mit anderen Gründer*innen und Unternehmer*innen aus, da sich im Bankenbereich auch die Kompetenzen der einzelnen Kreditinstitute sehr stark unterscheiden können. Ein(e) nicht ausreichend kompetente(r) oder wenig erfahrene(r) und damit auch unsichere(r) Firmenkundenberater*in ist das Letzte, was du als Jungunternehmer*in brauchst.
Bevor junge Unternehmen profitabel werden oder zumindest kostendeckend wirtschaften können, ist eine ausreichende Versorgung mit Kapital notwendig, um einen Prototyp zu einem marktreifen und vertriebsfähigen Produkt weiterzuentwickeln. Somit sind die Stabilität und die langfristige Sicherheit der Kapitalgeber*innen maßgeblich für den Erfolg einer Unternehmung.
Fazit
Das Beschaffen von Geld stellt momentan für Start-ups eine große Herausforderung dar und ist zudem mit großem Aufwand verbunden. Gründungsteams sollten sich bei Absagen jedoch nicht entmutigen lassen.
Allgemein gilt: Es sollte diejenige Finanzierungsform gewählt werden, welche am besten zum Geschäftsmodell passt und auch die zukünftig geplante Entwicklung des Unternehmens berücksichtigt. Den Zweck, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, erfüllen diese in unterschiedlicher Form.
Des Weiteren ist es ratsam, sich zusammen mit erfahrenen Gründungsberater*innen und Coaches auf das Vorhaben bzw. die Gründung selbst vorzubereiten. Viele Hochschulen bieten bspw. professionelle Unterstützung in ihren Gründungszentren an, in welchen Teams von der Idee bis zur Umsetzung von erfahrenen Entrepreneurship-Manager*innen und Mentor*innen begleitet werden.
In Kombination mit dieser professionellen Stütze und besonderem Engagement kann es auch in unruhigen Zeiten zu einer gesunden und nachhaltigen Finanzierung kommen.
Die Autoren
Dr. Bernd Fischl ist Partner der BFMT Gruppe und akkreditierter Mittelstands- und Gründungsberater. Er ist schwerpunktmäßig in den Bereichen Unternehmensberatung und -bewertung, Businessplanung, Unternehmensfinanzierung für neugegründete und junge Unternehmen sowie KMUs tätig.
Silvio Angelillo ist Mitarbeiter bei der BFMT Gruppe. Er ist dort schwerpunktmäßig in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung tätig.
Vom Founder zum Start-up-Investor
Was erfolgreiche Gründer*innen antreibt, selbst Geld in andere Start-ups zu investieren, und welchen Nutzen sie damit stiften.

Sie haben alles schon mal selbst durchlebt, ein gezielteres Netzwerk und ein besseres Risikoverständnis: Aktuell werden immer mehr Gründer*innen selbst zu Investor*innen. Wieso das so ist, was das mit dem gesamten Ökosystem macht und welche Vorteile das für alle bringt, zeigt ein Blick auf die Paradebeispiele der Gründerszene. Und dabei kommen weitere spannende Fragen auf: In welche Start-ups investieren neue Investor*innen, die eigentlich aus der Gründerszene kommen, aktuell gern? Welche Anreize braucht es und wie kann man sie noch besser unterstützen?
Ein Blick auf die top Zehn der wertvollsten Firmen der Welt macht klar: Genau sieben von ihnen waren vor 40 oder weniger Jahren noch kleine Start-ups, deren Gründer*innen in ihren Garagen unermüdlich an Tech-Geräten geschraubt haben, so etwa Microsoft, Apple und viele mehr. Eine Zeit wie damals im Wilden Westen, jeder wollte seine eigene Tech-Company aufbauen … Ein goldenes Zeitalter.
Die USA sind wirtschaftlich wesentlich intelligenter als viele andere Staaten. So schufen sie bereits in den 1970er-Jahren ein Ökosystem, um Innovation und Tech-Firmen zu fördern. Das Silicon Valley entstand. Viele dieser Start-ups wurden bis zu den 1990er-Jahren milliardenschwere Firmen, die Gründer*innen wurden zu Superstars und vielen von ihnen war es wichtig, mit dem schwer erwirtschafteten Vermögen etwas zurückzugeben. Das konnte nur eines bedeuten: Erfolgreiche Gründer*innen fingen selbst an zu investieren.
Was passierte danach? Gründer*innen begannen, neue, jüngere Start-ups zu fördern und schufen Inkubatoren, Think Tanks und vor allem VC-Fonds, die bereits in das nächste Unicorn investieren und weiteren Gründer*innen zum Erfolg verhelfen wollten. Der Kreislauf begann: Erfolgreiche Gründer*innen wurden zu Investor*innen, diese schufen wieder erfolgreiche Gründer*innen und so weiter. Dieses Phänomen hat die USA zu einer wahren Supermacht des Start-up-Investments gemacht, nirgendwo auf der Welt wird mehr Geld in innovative Firmen investiert als dort.
Bei uns noch viel Luft nach oben
In Europa haben wir erst vor 15 Jahren so richtig mit dem Thema begonnen. Wir sind hier quasi noch in den Kinderschuhen und haben einiges aufzuholen. Auch hier fangen Gründer*innen von erfolgreich verkauften Start-ups bereits an, ihr Geld zu reinvestieren.
Der Grund, warum viele Gründer*innen ihr Geld wieder in Start-ups investieren, liegt meiner Ansicht nach auf der Hand: Das Wissen und die Kontakte, die man als Gründer*in selbst in der Gründungszeit aufbaut, sind äußerst wertvoll – diese Faktoren kann man direkt wiederverwerten und andere Start-ups tatkräftig unterstützen. Aber auch die weniger schönen Seiten von Start-up-Gründungen, wie etwa das Durchlaufen von harten Zeiten, Rückschläge bei der Finanzierung, Probleme bei der Suche von Mitarbeitenden sind (Ex-)Gründer*innen bekannt.
Sie wissen also auch Bescheid, wie schwer es sein kann, zum Beispiel die richtigen Investor*innen zu finden oder ein erfolgreiches Netzwerk aufzubauen, das die eigene Idee auf die nächste Stufe bringt. Durch ihre eigene Erfahrung können sie wertvolle Ideen liefern, wie man damit umgehen kann. So investieren zum Beispiel Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf (Gründer von N26) fleißig in Start-ups wie Beams, Layer oder Kenjo. Interessanterweise investieren sie auch in Branchen, die ihrer eigenen fremd sind.
Vielschichtiger Mehrwert per Engagement
Der Mehrwert, ehemalige Gründer*innen an Bord zu haben, bezieht sich also nicht nur auf das fachliche Wissen oder die Branchenkenntnis. Vielmehr geht es um allgemeine Erfahrungen aus der Praxis: Wie baue ich ein starkes Team auf? Wie finde ich gute Investor*innen? Wie gehe ich mit dem Druck um, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt?
Das sind die Themen, die alle Gründer*innen durchmachen, egal in welcher Branche, Phase oder welchem Gründungsland. Und es sind auch jene Themen, bei denen Hilfe vor allem vonseiten der Investor*innen am dringendsten notwendig ist. Jemanden an der Seite zu haben, der diese Erfahrungen bereits gemacht hat, ist somit eine große Unterstützung und erhöht natürlich die Chancen auf Erfolg enorm. Ein ganz banaler Vergleich: Erinnern wir uns daran, als wir zum ersten Mal versucht haben, selbst Spaghetti zu kochen. Mit einem erfahrenen Koch an der Seite hätte die Sauce wohl wesentlich besser geschmeckt. Und niemand weiß das besser als Ex-Gründer*innen: Wenn das Start-up erfolgreich ist, rückt auch ein Exit oder gewinnbringender Verkauf immer näher. So profitieren also beide Seiten: Der/die Neugründer*in durch die validierte Expertise, das Netzwerk und die Branchenkenntnis und der/die Exit-Gründer*in, indem sie oder er durch die Unterstützung direkten Einfluss auf die Performance des neuen Investments nimmt und dieses in eine positive Richtung dirigieren kann.
Mehr Geld in Start-ups statt in Immobilien und Co.
Nachdem ich vor vielen Jahren selbst einen Teil meiner Gründeranteile von meinem ersten Start-up courseticket.com verkauft hatte, begann ich direkt damit, zu reinvestieren. Ich fand es damals bereits schade, dass es hier keine Unterstützung von staatlicher Seite gab, um etwaige Exit-Erlöse erneut in andere Start-ups zu investieren. Das würde zusätzlichen Anreiz schaffen, Gewinne und Know-how zu reinvestieren, und das Geld würde dem Start-up-Ökosystem zugutekommen. Jetzt wird es meist in Immobilien investiert oder liegt bei Privatbanken. Letztere sind oft besonders schnell und stehen bei einem vor der Tür, sobald man mit einem erfolgreichen Exit in den Medien steht. Mehr Innovation und Einfallsreichtum zu diesem Thema würden unseren Politiker*innen sicherlich gut tun – und dem Start-up-Ökosystem noch mehr.
Ich glaube, in Sachen innovativer Ideen und spannender Technologien stehen europäische Gründer*innen den „Start-up-Ländern“ Amerika oder auch China in nichts nach. Ich habe viele talentierte und mutige Ideen gehört, die sicherlich eine vielversprechende Zukunft vor sich haben. Was in Europa fehlt, ist der Zugang zu einem einheitlichen europäischen Start-up-Ökosystem, das Entrepreneur*innen auch von staatlicher Seite mehr unterstützt und innovative Ideen fördert. Dasselbe gilt allerdings auch für die Investor*innen: Wer bereit ist, in neue, unsichere Felder zu investieren und damit indirekt auch das wirtschaftliche Potenzial des Landes fördert, sollte mehr davon profitieren.
Als Exkurs noch interessant: Einen Trend und auch eine Chance, die ich bei Investor*innen sehe, ist das Thema GreenTech. Viele Gründer*innen wollen mit dem Exit-Erlös nicht nur reinvestieren, sondern auch etwas Gutes tun. Eine ideale Kombination für Themen wie ClimateTech, Circular Economy und generell alle Start-ups, die sich mit den Sustainable Development Goals (SDG) auseinandersetzen. In diesen Bereichen können wir gemeinsam ein starkes Signal setzen und den Menschen auf diesen Planeten mit gutem Beispiel vorangehen. Denn nur mit mutigen und innovativen Ideen können wir aktiv gegen den Klimawandel ankämpfen und unsere Welt Stück für Stück besser machen.
Der Autor Markus Kainz ist Gründer und CEO von Gateway Ventures. Er leitet das Management und die Unternehmensstrategie und ist selbst leidenschaftlicher Business Angel sowie Start-up-Mentor.
Steuerfrei schenken: Xmas-Geschenke und Inflationsausgleich für Mitarbeitende
Der Jahresendspurt hat begonnen - damit steht bei so manchem Arbeitgebenden auch das Thema Weihnachtsgeld und -geschenke für Mitarbeitende auf der To-do-Liste. Doch aufgepasst: Auch bei vermeintlich einfachen Geschenken gibt es einiges zu beachten – insbesondere in Bezug auf Steuern und andere Abgaben. Extra-Tipp: die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie nutzen.

Geldkarten und Gutscheine: nur bis zu 50 Euro steuerfrei
Weihnachtsgeschenke erfreuen nicht nur die Belegschaft, sie bieten auch finanzielle Vorteile für Unternehmen. Notizbücher, Kalender, Kaffeebecher oder Gutscheine – all diese Geschenke gelten als Sachzuwendungen, die der Arbeitgebende zusätzlich zum Lohn verschenken darf. Dabei gilt es zu beachten, dass Gutscheine nur bis zu einem Betrag von 50 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei sind. Wird diese monatliche Freigrenze überschritten, muss der Arbeitgebende für die gesamte Zuwendung Lohnsteuer und Sozialversicherung abführen.
Gutscheine/ -karten: Diese Kriterien müssen erfüllt werden
Die Gutscheine müssen außerdem bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit sie als Sachzuwendung anerkannt werden: Einerseits müssen sie zum Bezug von Waren oder Dienstleistungen berechtigen. Andererseits müssen sie den Kriterien des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) entsprechen.
Dementsprechend gibt es drei verschiedene Arten von Gutscheinkarten, die für den Sachbezug rechtens sind:
- Limitierte Netze (§ 2 Abs. 1 Nr. 10 Buchst. a ZAG): Gutscheinkarten von Einkaufsläden, Einzelhandelsketten oder regionale City-Cards.
- Limitierte Produktpalette (§ 2 Abs. 1 Nr. 10 Buchst. b ZAG): Gutscheinkarten für nur eine Produktkategorie, beispielsweise Tankgutscheine, Beauty- oder Fitnesskarten oder Kinokarten.
- Instrumente zu steuerlichen und sozialen Zwecken (§ 2 Abs. 1 Nr. 10 Buchst. c ZAG): Zum Beispiel Essensgutscheine und Karten für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen.
+++ Unser Extra-Tipp: Inflationsausgleichsprämie bis zu 3.000 Euro steuerfrei +++
Ab dem 26. Oktober 2022 (bis Ende 2024) können Arbeitgeber*innen ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gewähren. Das sieht die sogenannte Inflationsausgleichsprämie vor, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat und der Bundestag und -srat zugestimmt haben. Hier gibt's die Infos
Buchhaltung raubt Zeit und Energie?
Mit diesen 5 Tipps habt ihr das Thema Buchhaltung schneller im Griff und damit letztlich mehr Zeit fürs eigentliche Business.

Buchhaltung – kein Thema, für das sich viele begeistern. Statt Zeit mit Verwaltungsaufgaben zu verbringen, möchten die meisten Gründer*innen lieber an ihrer Geschäftsidee arbeiten, die Produktentwicklung vorantreiben oder neue Investor*innen für sich gewinnen. Verständlich – allerdings kommt ihr als Unternehmer*innen aufgrund geltender Pflichten und Fristen nicht gänzlich am Thema Buchhaltung vorbei. Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen, mit denen ihr eure Buchhaltung einfach und schnell in den Griff bekommt.
Tipp 1: Arbeitet die relevanten Dokumente laufend ab
Es ist Monatsende und der Stapel an Rechnungen reicht (gefühlt) bis zum Mond? Damit muss Schluss sein. Statt zu warten, bis sich die Belege stapeln, solltet ihr die relevanten Dokumente laufend abarbeiten. Ein Tipp: Haltet euch ein tägliches oder wöchentliches Zeitfenster frei, in dem ihr euch nur um die Buchhaltung kümmert. Zu Beginn wird diese Methode, Dokumente zu verwalten, wahrscheinlich ein wenig Überwindung kosten. Auf lange Sicht spart ihr damit aber viel Zeit – und behaltet laufend den Überblick.
Tipp 2: Entscheidet euch für papierlose Buchhaltungsunterlagen
Dank Rechnungen, Geschäfts- und Inventarbuch sowie Spesenabrechnungen und Bestellscheinen kommt jede Menge Papier zusammen. Und diese Zettelwirtschaft muss gut aufgehoben werden, denn laut Gesetz gibt es eine Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren.
Die Konsequenz: Kiloweise Ordner, die ihren Platz im Büro fordern und mit den Monaten und Jahren immer mehr Regale füllen. Abgesehen davon, ist diese Art von Papierkrieg auch eine Umweltbelastung – und heutzutage einfach unnötig. Das Zauberwort: Digitalisierung. Auch in Sachen Buchhaltung gibt es mittlerweile richtig gute Lösungen. Mehr noch: Papierlose Büros liegen voll im Trend. Eine Studie von Bitkom ergab sogar, dass inzwischen jedes dritte Unternehmen in Deutschland weitgehend papierlos arbeitet. Übrigens: Bedenken, dass digitalisierte Dokumente nicht denselben juristischen Wert wie Papierdokumente hätten, sind unbegründet. Eine unterstützende Software für die Buchhaltung gewährleistet die Unverfälschtheit der Unterlagen. Die Finanzlösung von Qonto zum Beispiel kann papierlose Belege beglaubigen.
Tipp 3: Geht proaktiv gegen unbezahlte Rechnungen vor
Kein Unternehmen freut sich darüber, wenn von ihnen gestellte Rechnungen nicht (zeitnah) beglichen werden. Doch für Start-ups können ausstehende Zahlungen schnell zu einem echten Problem werden; sie wirken sich erheblich auf den Cashflow aus und können im schlimmsten Fall dazu führen, dass die eigenen Rechnungen nicht mehr beglichen werden können. Dazu kommt, dass sie viel Zeit bei der Buchhaltung kosten. Wird eine unbezahlte Rechnung deutlich verspätet beglichen, gilt sie als sogenannte „zweifelhafte Forderung”. Ist eine Forderung endgültig verloren, spricht man von einer „uneinbringlichen Forderung”. Beide Fälle verursachen bei der Buchhaltung erheblichen Mehraufwand.
Damit unbezahlte Rechnungen gar nicht erst auftreten, solltet ihr proaktiv vorgehen. Eine Möglichkeit ist, die Kreditwürdigkeit neuer Kund*innen zu überprüfen, bevor ihr überhaupt einen Vertrag abschließt. Das geht zum Beispiel, indem ihr euch wichtige Zahlen wie Umsatz und Gewinn im Handelsregister anschaut. Oder ihr fordert einen Nachweis der Schuldenfreiheit und des Einhaltens von Zahlungsfristen ein.
Wenn es allerdings schon zu spät ist und ihr einen Zahlungsausfall befürchtet, könnt ihr auf rechtliche Schritte zurückgreifen. Zunächst gibt es die Möglichkeit einer formlosen Erinnerung. Ändert dies nichts, könnt ihr versuchen, die Situation mithilfe eines Mahnschreibens in den Griff zu bekommen. Hilft auch das nicht, bleibt im letzten Schritt nur das Mahnverfahren – aber auch das lässt sich meist einfach, schnell und kostengünstig durchführen.
Tipp 4: Erstellt ein Ordnungssystem für eure Ausgaben
Damit die Buchhaltung schnell und einfach gelingt, solltet ihr ein Ordnungssystem schaffen. Ob Ordnungsfreak oder Expert*in für organisiertes Chaos – mit einer Gruppierung nach Kategorien lassen sich Ausgaben mühelos sortieren. Das ideale Tool dafür sind benutzerdefinierte Tags, die ihr nutzen könnt, wenn ihr eure Buchhaltung bereits digitalisiert habt. Die Tags lassen sich so automatisieren, dass zum Beispiel alle Transaktionen an ein und denselben Zahlungsempfänger schnell kategorisiert sind. Ein Zeitgewinn, denn so werden eure Kategorien selbsterklärend – und benötigen keine weiteren Nachforschungen.
Tipp 5: Immer noch alles zu viel? Dann gebt die Buchhaltung ab
Aktiva und Passiva, Soll und Haben – wie war das nochmal? In der Buchhaltung werden Gründer*innen mit vielen Fachbegriffen, Zahlen und Formeln konfrontiert. Dafür braucht es eine gewisse Einarbeitungszeit – und ständig gibt es regulatorische Änderungen. Auf dem neuesten Stand der gesetzlichen Vorgaben zu bleiben, ist dabei ein Muss. Wenn also nicht nur die Zeit knapp ist, sondern euch auch die Lust auf die thematische Auseinandersetzung fehlt, dann sollte ihr die Buchhaltung doch besser an Expert*innen auslagern – an externe Buchhalter*innen oder Steuerberater*innen. Eine gute digitale Lösung verbindet eure Finanzen und Buchhaltung nahtlos und ermöglicht es zum Beispiel Steuerberater*innen, eure relevanten Daten unabhängig und in Echtzeit abzurufen. Beauftragt ihr einen externen Dienstleister für die Buchhaltung, stellt ihr außerdem sicher, dass ihr keine lästigen Fehler macht – und spart so zusätzlich Energie.
Der Autor Torben Rabe leitet das Deutschlandgeschäft bei Qonto. Das Unternehmen ist europäischer Marktführer im Finanzmanagement für Gründer*innen, Selbstständige und KMU.
Wie du die Potenziale des Crowdfunding gezielt nutzt
Erfolgsfaktoren für Crowdfunding-Kampagnen: Wie eine Kampagne funktioniert – von der Vorbereitung über die Finanzierung bis zur Nachbereitung – ein Überblick.

Crowdfunding erfreut sich wachsender Beliebtheit als Finanzierungsmethode, denn es hilft einem Start-up nicht nur bei der Finanzierung eines Projektes und damit dessen Idee zu fördern, sondern erlaubt es darüber hinaus potenzielle Endkonsumenten in eine frühe Phase der Produktentwicklung einzubeziehen und diese an das Start-up zu binden.
Die Crowd, bestehend aus vielen Unterstützern (oft auch „Kleininvestoren“ genannt), ist entsprechend essenziell, da diese die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt und als Multiplikator die Projektidee an potenzielle Kunden bringt.
Zusätzlich zur Crowd gibt es zwei weitere wichtige Akteure für die Durchführung einer Crowdfunding-Kampagne: den Projektinitiator (bspw. ein Start-up) und die Crowdfunding-Plattform als Intermediär der beiden Parteien.
Der Ablauf
Eine Crowdfunding-Kampagne läuft in der Regel in drei Phasen ab: Vorbereitung, Finanzierung und Nachbereitung. Da die Crowd das Herzstück jeder Kampagne ist, sollte der Projektinitiator zunächst daran arbeiten eine Crowd aufzubauen, also so genanntes „Crowdbuilding“ betreiben. Damit wird eine erste Kommunikation in Form von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt durchgeführt. Hilfreich ist es, wie bei jeder unternehmerischen Herausforderung, den Markt im Blick zu behalten, d.h. in diesem Fall andere aktuell laufende Crowdfunding-Projekte zu beobachten.
Mit einem möglichst konkret ausgearbeiteten Projektentwurf geht es anschließend darum, eine geeignete Plattform für das Projekt auszuwählen. Danach kann mithilfe der bereits erfolgten Ausarbeitungen die Projektseite generiert und gestaltet werden. Ob die Freischaltung der Kampagne direkt nach dem Ausfüllen der Projektseite erfolgt oder noch einer intensiven, internen Evaluation durch Mitarbeiter der Plattform unterzogen wird, ist von den gesetzten Kriterien und Vorgehensweisen der einzelnen Plattform abhängig. Je nach Plattform ist es mithin wichtig, dass in dieser Phase das Vertragswerk mit jener abgestimmt und unterschrieben wird, damit die Kampagne freigeschalten und vorgestellt werden kann.
Parallel zur Organisation mit der Plattform sollte ein Kommunikationsplan erstellt werden, denn in der Finanzierungsphase liegt der Fokus darauf, die Idee zu kommunizieren und dadurch die finanziellen Mittel einzusammeln. In der Regel erstreckt sich diese Phase über 30 bis 90 Tage, abhängig von der gewählten Plattform und der Festlegung des Initiators in der Vorbereitungsphase. Mit der Crowd zu interagieren und im besten Fall direktes Feedback zu erhalten, ist der Hauptfokus während der Finanzierungsphase und einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer guten Kampagne.
Die Prüfung und Freigabe durch die Crowdfunding-Plattform erfolgen in der letzten Phase, welche 2 bis 3 Wochen andauert. Abhängig vom verfolgten Prinzip wird das eingesammelte Geld dann entsprechend an den Projektinitiator ausgezahlt. Die Ausrichtung der Nachbereitungsphase wird von der Zielerreichung des Projektes bestimmt: Wenn die Kampagne erfolgreich war und das Finanzierungsziel erreicht wurde, kann der vorab kommunizierte Plan umgesetzt werden. Im Fall des reward-based Crowdfundings sollte ebenso die Produktion zeitnah starten, um versprochene materielle Gegenleistungen entsprechend an die Unterstützer versenden zu können. Des Weiteren sollte die Auseinandersetzung mit neuen Chancen und Folgeeffekten der Kampagne durch den Projektinitiator erfolgen. Unabhängig davon, ob die Kampagne erfolgreich war, sollte nach Beendigung die Kommunikation mit der Crowd erneut aufgenommen werden, um sich zu bedanken und die nächsten Schritte zu beschreiben.
Erfolgsfaktoren für Crowdfunding-Kampagnen
Ob das Finanzierungsziel einer Kampagne erreicht wird, ist entscheidend abhängig davon, ob sich der Initiator vorher mit möglichen Erfolgsfaktoren auseinandergesetzt hat. Grundsätzlich ist ein entscheidender übergeordneter Faktor bei einer Crowdfunding-Kampagne immer die Crowd, d.h. die Gesamtanzahl an Unterstützern der Kampagne. Forscher sind sich bspw. einig darüber, dass das Herdenverhalten und die Schwarmintelligenz im Rahmen einer Kampagne erfolgsunterstützend wirken kann. Außerdem zeigt die wissenschaftliche Literatur, dass die Auswahl der richtigen Crowdfunding-Form und -Plattform vom Initiator für die entsprechenden Investoren ein Signal setzen kann.
Zudem ist die durchdachte Konzeption der Projektseite inkl. einem Video wichtig – dieses ist allerdings nicht zu verwechseln mit einem Trailer oder Film-Teaser. Das Video ersetzt ein persönliches Kennenlernen und sollte deshalb unbedingt die Investoren direkt ansprechen und die Bitte um Unterstützung auf einen bewussten Moment, bspw. einen prägnanten Abschlusssatz, konzentrieren. Das Video sollte zudem genutzt werden, um die wichtigsten Informationen zu kommunizieren: der Zeitplan für die anstehenden Entwicklungen, avisierte Meilensteine, relevante Inhalte des Businessplans und die Verwendung der eingesammelten finanziellen Mittel.
Wichtig ist auch, dass das Finanzierungsziel angemessen, transparent und gut begründet der Zielgruppe gegenüber dargestellt wird. Wissenschaftliche Studien zeigen weiterhin, dass folgende Faktoren erfolgsunterstützend wirken können: Updates des Initiators an die Investoren während der Laufzeit, die generelle Kommunikation und Interaktion mit der Crowd sowie die Verknüpfung zu aktuellen gesellschaftlichen Themen bzw. sozialen Vorteilen in der Kampagne. Uneinig ist sich die Forschung hingegen bei den Faktoren der Gegenleistungen und der Laufzeit. Während es Einigkeit darüber gibt, dass Gegenleistungen, vor allem bei reward-based Kampagnen einen positiven Einfluss haben, sind sich Forscher noch uneinig über die optimale Anzahl der angebotenen Gegenleistungen einer Kampagne. Ebenso weiß man, dass die Laufzeit der Kampagne einen Einfluss hat. Diese sollte lange genug sein, um die Aufmerksamkeit der potenziellen Investoren zu gewinnen, aber nicht zu lange, sodass die Kampagne nicht an Dynamik verliert. Eine klare Formel für die optimale Laufzeit einer erfolgreichen Kampagne konnte jedoch noch nicht identifiziert werden.
Was die Crowd motiviert
Um die Investitionsgründe von Crowdfundingunterstützern noch besser verstehen zu können, wurde am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der TU Dresden eine Umfrage mit 60 Teilnehmern ausgewertet, die im Rahmen einer Abschlussarbeit entstand. Die Umfrage zeigt, dass potenziellen Investoren und vor allem Investorinnen besonders die Übereinstimmung mit den persönlichen Werten wichtig ist. Auf Platz 2 der Investitionsgründe landete bei den abgefragten Kriterien der Nachhaltigkeitsaspekt einer Crowdfunding-Kampagne, dieser wurde als sehr wichtig angegeben.
Geschlechterspezifische Unterschiede zeigen sich in den motivierenden Faktoren: Während Frauen wichtiger ist ein Teil des Projektes zu sein, reizt Männer am Crowdfunding das beworbene Produkt noch vor dem Marktstart zu erhalten. Auch der Wunsch nach einer immateriellen Gegenleistung scheint Männern wichtiger zu sein als Frauen. Die materielle Gegenleistung landet insgesamt auf dem vorletzten Rang und wird als unwichtig bewertet, ebenso wie die geografische Entfernung zum Projekt.
Eiskalt erwischt: Eine junge Branche im Krypto-Winter
Trotz Massenentlassungen, Kursverlusten und Managementfehlern: Wie Krypto-Start-ups die aktuelle Krypto-Krise stemmen können.

Der Krypto-Winter hat verschiedenste Folgen für Start-ups aus der Branche. Die Ankündigung über Personalabbau bei Playern wie Coinbase, BlockFi oder auch Bitpanda sorgte bereits vor einigen Wochen für einen Aufschrei. Auch wenn die Krise nicht nur Start-ups aus dieser Branche betrifft, stellen sich doch aktuell folgende Fragen: Wie kommen Krypto-Unternehmen bestmöglich durch den Krypto-Winter? Können sie sich vor Massenkündigungen überhaupt schützen? Und wenn ja, wie? Der brutkasten, Österreichs multimediale Plattform für Start-ups, die digitale Wirtschaft und Innovation, hat für StartingUp bei Expert*innen nachgefragt und fasst die wichtigsten Fakten zusammen.
„Manchmal ist man Opfer seines eigenen Erfolgs“
Mit Blick auf die jüngsten Marktentwicklungen verweist Blockchain-Experte Robert Schwertner, alias CryptoRobby, darauf, dass Kündigungen manchmal notwendig sind, wenn ein Unternehmen ein massives Wachstum anstrebt. In diesem Kontext wäre das sozusagen ein Kollateralschaden. „Den kann man natürlich minimieren, indem man beispielsweise weniger schnell wächst – das ist aber leichter gesagt als getan“, erklärt CryptoRobby. Wenn sich der Markt bzw. äußere Umstände verändern, sei man manchmal Opfer seines eigenen Erfolgs, so der Experte.
Der Krypto-Experte Christopher Obereder stimmt dem zu und erklärt, dass in einem Marktumfeld wie diesem kein Weg an Massenkündigungen vorbeiführe, da Krypto-Start-ups nach starker Skalierung nun wieder zurückskalieren müssten.
Andere Expert*innen weißen darauf hin, dass negative Begleiterscheinungen wie Entlassungen während zyklischer Downs, die für die Entwicklung von Unternehmen in der Krypto-Branche bezeichnend seien, nicht zu verhindern seien – getreu dem Motto: Man würde dem Betreiber einer Eisdiele ja auch nicht vorschreiben, wie und in welcher Anzahl er seine Angestellten im Winter zu beschäftigen habe.

„Die Krise war absehbar“
Die Krise, in der sich Krypto-Unternehmen aktuell befinden, war laut CryptoRobby absehbar. Auch wenn die Ukraine-Krise verhältnismäßig überraschend gekommen sei, hätten bei den Krypto-Unternehmen dennoch die Alarmglocken direkt läuten müssen, da sich solche Ereignisse stets auf den Markt, und damit auch auf den Krypto-Markt auswirken würden. Dementsprechend kritisiert CryptoRobby im Falle von Bitpanda einen seiner Meinung nach schweren Managementfehler: Zu einem Zeitpunkt, an dem Bitcoin bereits einen massiven Kursverfall erlebt hat und sich die Branche bereits im Bärenmarkt befand, eine Meldung über unbegrenzten Urlaub für alle Mitarbeitenden zu verkünden, war seiner Meinung nach nicht nur verwirrend, sondern auch ein massiver Managementfehler (Anm.: Der Bitcoin-Kurs befand sich Ende März 2022 bei ca. 44.000 US-Dollar). Auch wenn Bitpanda unbestritten eine Erfolgsgeschichte sei, müsse das Start-up laut CryptoRobby nun den Preis für die Entwicklungen und (Fehl-)Entscheidungen der vergangenen Monate zahlen.
Welche Typen passen an die Start-up-Spitze?
Als besonders wichtig hebt CryptoRobby mit Blick auf die gesamte Start-up-Szene den Faktor Ehrlichkeit gegenüber den Mitarbeitenden hervor: „Meines Erachtens braucht es eine große Kraft, den eigenen Mitarbeitenden zu sagen, was Sache ist und offenzulegen, dass sich das Unternehmen in einer schwierigen Phase befindet. Aber genau das ist in einem Start-up immer wichtig.“
Zudem spricht er im Interview einen Punkt an, der über die Start-up-Branche immer wieder thematisiert wird: „Diese Start-ups werden meistens von Pionierpersönlichkeiten gegründet. Wenn das Unternehmen dann in die Konsolidierungsphase kommt, stellt sich aber die Frage: Sind das noch die richtigen Persönlichkeiten an der Spitze? Oft ist man in diesen Positionen extrem risikofreudig, hat dafür aber teilweise Schwächen im strukturierten Arbeiten.“
Was spricht für eine Geschäftskreditkarte?
Wir zeigen, welche Vorteile eine Business-Kreditkarte kleinen und mittelgroßen Unternehmen bietet.

Man hat die Firma als erfolgreiches Start-up am Markt etabliert und für den Erfolg lange und hart gearbeitet. Es wurden Überstunden eingelegt. Urlaub? Daran denkt man seit drei Jahren nicht mehr. Aber irgendwann hat man es geschafft und der Betrieb ist in aller Munde. Da kann man doch sicherlich den einen oder anderen Vorteil aus der Situation ziehen.
Die Reise nach Rom
Einer dieser Vorteile ist die Nutzung einer sogenannten Geschäftskreditkarte. Entsprechende Zahlungsmethode nutzen ausschließlich Selbstständige und Unternehmen. Wobei dies nicht die großen Betriebe meint, welche mit den „Corporate Cards“ ihre eigene Klasse an Kreditkarten haben. Die Business-Kreditkarte hingegen eignet sich für die kleinen Unternehmen und jene Unternehmungen mittlerer Größe.
Der damit verbundene Vorteil ist klar ersichtlich.
Über das Stichwort „Incentives“ wurde ja schon an anderer Stelle berichtet. Die Karte könnte einen solchen Vorteil darstellen.
Nehmen wir das folgende Beispiel:
Ein Mitarbeiter ist auf einer Dienstreise, beispielsweise in Rom – der Ewigen Stadt, wie sie Albius Tibullus schon im ersten Jahrhundert vor Christus nannte. Zweck der Anwesenheit: Er soll mit einem Interessenten über einen Vertrag sprechen, der den Kunden langfristig und profitabel an die eigene Firma binden wird.
Der Mitarbeiter nächtigt in einem vier-Sterne-Hotel und speist, gemeinsam mit dem Kunden, in einem angenehmen Ambiente in einem römischen Lokal. Hier bestellt er die gefüllten Ochsenbäckchen an Rosmarinsoße und Nudeln für 13,95 Euro. Dazu gibt es noch einen guten Rotwein (Kostenpunkt: 14 Euro) und einen kleinen Nachtisch, der mit 4,95 Euro zu Buche schlägt. Natürlich kann man das Essen als Privatvergnügen ansehen. Immerhin ist das Hotelzimmer schon ziemlich teuer und das wird durch die Firma bezahlt.
Allein: Es handelt sich bekannterweise um eine Dienstreise.
Da wäre es ein feiner Zug, wenn dies nicht über die Eigenmittel des Mitarbeiters finanziert werden könnte, sondern über die Firmenkreditkarte abgerechnet.
Dies führt erstens dazu, dass der Mitarbeiter sich von der Firma wertgeschätzt fühlt. Zweitens arbeitet er auch härter und besser. Drittens stellt dies ein schon angesprochenes Incentive dar, was steuerlich absetzbar ist.
Der Vorteil bei Einzelfirmen
Wenn man keine Mitarbeiter hat, ist das „Incentive“-Argument natürlich hinfällig. Dennoch kann sich eine solche Karte lohnen. Gehen wir einmal Ceteris paribus davon aus, dass man die römische Reise solo – maximal noch mit Partner*in – antritt. Wenn die Finanzierung dieses Trips über die privaten Mittel erfolgt, allerdings einen dienstlichen Hintergrund hat, lässt sich dies wieder von der Steuer absetzen – allein muss dann zur Prüfung ein Blick in das private Konto geworfen werden. Sollte die Rechnung allerdings über die Firmenkarte und somit über das Firmenkonto laufen, sind sämtliche dienstlichen Ausgaben fein säuberlich vom Privatvermögen getrennt und kann separat eingesehen werden.

Weitere Vorteile
Natürlich lassen sich Firmenkreditkarten zu dem Zwecke nutzen, zu dem man auch jene Karten verwendet, die nicht an eine Firma gebunden sind: Eine Zahlung erfolgt bargeldlos und erst gesammelt mit anderen Nutzungen der Karte am Ende eines Monats. Bei einigen Firmenkreditkarten kann sogar eine verzögerte Abrechnung zustande kommen. Auch Skonti, sind möglich, wie auch die Teilnahme an Bonusprogrammen.
Was sind die Voraussetzungen für die Firmenkreditkarte?
Wie auch schon bei einer regulären Kreditkarte, ist eine gute Bonität notwendig. Es sollten in den Kontobewegungen keine negativen Merkmale vorliegen. Sollten also Lastschriften geplatzt sein oder Kredite überzogen worden, sind dies keine guten Vorzeichen für die Erstattung der Karte. Es ist zwar nicht ganz unmöglich, aber dann ist das Limit, das von der Bank eingeräumt wird, nicht sonderlich hoch. Gleiches gilt, wenn man zunächst eine gute Bonität hat und sich diese verschlechtert.
Fazit
Wir können also festhalten, dass eine Geschäftskreditkarte ein deutlicher Vorteil ist, wenn es darum geht eine eigene, kleine und am Markt präsente Firma zu führen. Ob sich dies mit den Neuigkeiten, die gerade von der Europäischen Zentralbank kommen, ändert, weiß man allerdings noch nicht.
Management des Firmenkapitals im Unternehmen
Möchten Sie mehr über das Management des Firmenkapitals erfahren? Dann haben wir hier alle Informationen und Tipps für Sie parat.

Vor allem in Zeiten der Inflation und der Minuszinsen ist es nicht nur für Privatpersonen interessant, andere lukrative Wege zu finden, das eigene Geld anzulegen. Auch immer mehr Unternehmen fokussieren sich auf das optimale Einsetzen des Firmenkapitals. Doch wie wird das gemacht und vor allem, wie verläuft das Management des Firmenkapitals? In diesem Artikel möchten wir dies näher thematisieren und weitere hilfreiche Informationen geben.
Aktives Kapitalmanagement für Unternehmen
Als Unternehmen ein hohes Kapital in einer Bank zu lagern, war vielleicht damals eine beliebte Methode, doch heutzutage nicht mehr. Statt Geld zu verdienen, dank Zinsen, verlieren wir es stattdessen nur. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmen, auf Wertpapiere zu setzen und so mit der Zeit das Kapital weiter aufzubauen, statt stetig Geld zu verlieren. Auf Finanztrends finden Sie zum Beispiel eine große Übersicht der verschiedenen Wertpapiere und Anlegemöglichkeiten, wenn Sie dazu weitere Informationen suchen.
Mit Wertpapieren handeln
Mit Wertpapieren handeln ist eine der beliebtesten Optionen, das Unternehmenskapital anzulegen. Hierbei ist es natürlich wichtig, je nach Größe des Unternehmens auf eine passende Anlagestrategie zu setzen. Vor allem bei einem hohen Kapital ist es notwendig, einen ausgiebigen Depot-Vergleich anzustellen, bevor das Geld investiert wird. Durch die hohen Summen machen selbst kleine Unterschiede einen großen finanziellen Teil aus. Meist sind auch die Kosten für solche Firmen-Depots höher als bei Privatkunden, sodass dies ein weiterer finanzieller Aspekt ist, der berücksichtigt werden sollte. Bei hohen Summen und vielen verschiedenen Investitionen ist es zudem wichtig eine Person zu haben, welche sich um das Management dieser Depots kümmert. Solch einen Vollzeit- oder Teilzeit-Job muss ebenfalls Platz in der Kalkulation finden.
Lohnt sich ein Unternehmenskonto zum Trading?
Sie haben ein Unternehmen und haben aktuell ein Unternehmenskonto, auf dem Rücklagen sowie Firmengelder liegen? Dann werden Sie sicherlich bereits festgestellt haben, dass es aktuell kaum noch Zinsen gibt und es sich nicht mehr lohnt Geld als nötig auf dem Konto zu behalten. Wenn Sie konkret bestimmen können, wie viel Geld Sie „zu viel“ auf dem Konto haben, dann können Sie dieses Geld nutzen, um es an der Börse anzulegen. Hierbei haben Sie die Chance, höhere Zinsen zu erzielen und so das Geld für sich arbeiten zu lassen. Natürlich gibt es auch Risiken, wenn es um das Anlegen geht, sodass Sie sich hier konkret beraten lassen und eine Strategie ausarbeiten sollten, bevor Sie das Investieren beginnen.
Eigene Trading GmbH für die Firma gründen und eine Verlustbeschränkung umgehen
Nicht nur steuerlich ist es sinnvoll, eine GmbH zu gründen. Dies können Sie schnell und leicht umsetzen, indem Sie einen Gesellschaftsvertrag entwerfen und Ihre Firmierung bei der IHK überprüfen lassen. Lassen Sie zudem die Beurkundung beim Notar prüfen und erstellen Sie ein Firmenkonto. Nun können Sie Ihr Unternehmen im Handelsregister eintragen lassen und warten auf die Bestätigung des Amtsgerichtes. Dann können Sie mit dem Handel an der Börse mit Ihrer Trading GmbH beginnen.
Vorteile & Nachteile einer Trading GmbH
Falls Sie sich noch nicht sicher sind, dann möchten wir Ihnen hier die Vorteile und Nachteile einer Trading GmbH vorstellen.
Vorteile:
- Steuerersparnisse
- Übertragung von Unternehmensanteilen möglich
- Anleger haftet nur bis zur max. Höhe des Stammkapitals
Nachteile:
- Buchführung
- Extrakosten, wie Gewerbesteuer und Beitrag für die IHK
- Keinen direkten Zugriff auf Kapital
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel die wichtigsten Aspekte bezüglich des Managements des Firmenkapitals im Unternehmen näherbringen konnten. Denken Sie daran, dass zu viel Kapital auf dem Konto nicht mehr mit Zinsen etc. einhergeht und daher finanziell wenig Sinn ergibt. Lassen Sie sich am besten individuell beraten und arbeiten Sie einen Anlegeplan aus.
Digital Assets: Chance oder Herausforderung für Start-ups?
Was sind Digital Assets, was leisten sie und haben sie das Zeug, die Finanzmärkte zu revolutionieren?

Digital Assets sind in aller Munde und entwickeln sich in rasantem Tempo weiter. Nicht wenige sind der Auffassung, dass hier gerade ein neuer Milliardenmarkt entsteht, der etablierte Finanzdienstleister unter Zugzwang bringt – andere wiederum halten den Hype um Digital Assets für hoch spekulativ. Parallel werden auch die Regulierungsbemühungen in Europa immer intensiver. Unzweifelhaft werden Digital Assets zur Weiterentwicklung der Finanzmärkte beitragen und halten sowohl für etablierte Marktteilnehmer*innen als auch neue Player wie Start-ups und insbesondere FinTechs eine große Bandbreite von Chancen bereit. Doch trotz des großen Interesses für diesen neuen Markt ist häufig unklar, was Digital Assets genau sind.
Was sind Digital Assets?
Grob definiert umfassen Digital Assets jegliche Art von elektronisch gespeicherten Daten und Werten, die sowohl eindeutig identifizierbar sind als auch zur Wertschöpfung genutzt und im Zuge dessen gehandelt werden können. Beispiele für Digital Assets sind unter anderem Dokumente, Audiodateien, Videos, Logos, Folienpräsentationen, Tabellenkalkulationen und Websites etc.
Distributed Ledger Technologien
Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung von Finanz- und Vermögenswerten gewinnen Digital Assets, die mittels der Blockchain emittiert wurden, sowohl bei Retail- als auch institutionellen Investor*innen zunehmend an Bedeutung. Die zugrundeliegende Distributed Ledger Technologie (DLT) ermöglicht hierbei die Verwaltung, Ausstellung und den Handel von digitalen Vermögenswerten, ohne die Notwendigkeit, eine zentrale Partei bzw. einen Emittenten hinzuziehen. Diese Assets profitieren dabei von kürzeren Transaktionszeiten und höherer Transaktionssicherheit.
Die Entwicklungen der Distributed Ledger Technologien und der damit verbundenen Digital Assets lassen sich dabei in drei Phasen einteilen, die jeweils durch wichtige Entwicklungen und Erfindungen gekennzeichnet sind.
- Blockchains der ersten Generation: Blockchain-Anwendungen und -Protokolle der ersten Generation wurden mit dem Ziel entwickelt, das bestehende Finanzsystem zu verbessern, indem sie eine dezentralisierte und transparente monetäre Plattform für digitale Transaktionen angeboten haben. Die erste und wohl auch bekannteste Kryptowährung Bitcoin löst hierbei in dezentraler und nachhaltiger Form das ‚Double Spending‘-Problem, das die Gefahr der doppelten Ausgabe der gleichen Einheit einer digitalen Währung beschreibt. Bedingt durch die hohen Transaktionskosten und -zeiten differenziert sich aber Bitcoin immer mehr von der Funktion als Währung und hin zu einem Wertspeicher.
- Blockchains der zweiten Generation: Blockchain-Anwendungen und -Protokolle der zweiten Generation erweitern den bestehenden Ansatz digitaler dezentraler Währungen um eine ‚Wenn-Dann‘-Funktion. Dies erlaubt Marktteilnehmer*innen mittels intelligenter Verträge (Smart Contracts) Bedingungen und Handlungen dezentral zu programmieren, die bei Erfüllung automatisiert ausgeführt werden. Die initiale Einführung von Smart Contracts im Zuge der Ethereum Plattform ermöglichte weiterhin die Tokenisierung von Vermögenswerten. Hierbei wird der zugrunde liegende Vermögenswert mit all seinen Rechten und Pflichten mit den Smart Contracts verknüpft und mittels eines Tokens auf der Blockchain abgebildet.
- Blockchains der dritten Generation: Blockchain-Anwendungen und -Protokolle der dritten Generation wie beispielsweise Avalanche oder Chainlink zielen darauf ab, grundlegende Mängel wie Skalierbarkeit und Interoperabilität von Digital Assets zu adressieren, um eine breitere Akzeptanz zu schaffen. Weiterhin ermöglicht die fortlaufende Entwicklung der verschiedenen Blockchain-Protokolle gänzlich neue Anwendungsfälle wie beispielsweise die Entwicklung dezentraler digitaler Welten (z.B. Metaverse) oder dezentraler Finanzdienstleistungen (z.B. Decentralized Finance).
Welche Arten von Digital Assets gibt es?
Digital Ledger Technologien haben die Sichtweise des Kapitalmarkts auf die Erzeugung, den Handel, die Verwahrung als auch die Abwicklung von Digital Assets maßgeblich beeinflusst. Hierbei haben sich Digital Assets, die mittels der Blockchain emittiert wurden, von einem digitalen Zahlungsmittel hin zu einer komplexen heterogenen Anlageklasse entwickelt, die sowohl durch ein zentrales Institut ausgestellt werden können als auch weiterhin dezentral durch die Privatwirtschaft. Ableitend aus der genutzten Technologie und den zugrundeliegenden Protokollen, dem zu digitalisierendem Asset und der Emittenten-Struktur lassen sich Digital Assets, die mit der Nutzung der Blockchain-Technologie emittiert werden, in folgende Subkategorien unterteilen:
- Institutional Money umfasst sämtliche digitale Währungen, die durch eine zentralisierte und weitestgehend regulierte Partei bzw. Institution ausgestellt werden. Hierzu zählt primär digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC), ausgestellt durch die Zentralbank selbst oder einen Intermediär (z.B. eine Bank oder ein Geldinstitut).
- Private Money hingegen umfasst alle digitalen Währungen, die von regulierten als auch unregulierten Institutionen aus der Privatwirtschaft ausgestellt werden. Hierzu zählen unter anderem klassische Kryptowährungen und Coins wie Bit- oder Litecoin sowie sog. Stablecoins, die durch automatische Preisbildungsmechanismen an einen Zielwert (wie den Wert einer nationalen Währung) gekoppelt sind.
- Die Anlageklasse der Fungible & Non-Fungible Tokens basiert auf dem Ansatz der Tokenisierung verschiedenster Vermögenswerte. Neben der Tokenisierung von klassischen Fungible (austausch- bzw. auswechselbaren) Assets, wie beispielsweise Derivaten, ermöglicht die Distributed Ledger Technologie die Tokenisierung von physischen und digitalen Non-Fungible Assets wie beispielsweise digitaler Kunst, Musikrechten oder Ingame-Gegenständen. Hierzu zählen Non-Fungible Tokens (NFTs), die unter anderem auf der Ethereum Blockchain gehandelt werden. Weiterhin ermöglichen Hybrid-Ansätze die Tokenisierung von nicht fungiblen physischen Assets, wie beispielsweise eine Immobilie, in einer digitalen fungiblen Form.
- Elektronische Wertpapiere oder auch Krypto-Wertpapiere beschreiben eine Sonderform der Fungible Assets, bei der Wertpapiere nicht wie bisher in physischer, gedruckter Form herausgegeben werden, sondern im Rahmen des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) digital mittels der Blockchain ausgestellt werden können.
- Utility Token beschreibt eine digitale Anlageklasse, die ihre(n) Besitzer*in dazu ermächtigt, ein Produkt oder Dienstleistungen der jeweiligen primären Blockchain zu nutzen. Eine Subkategorie der Utility Token sind unter anderem die sog. Governance Token, die Stimmrechte in einem Blockchain-Projekt repräsentieren.
Blick in die Zukunft des Ökosystems rund um Digital Assets
Der Markt für Digital Assets und das dazugehörige Ökosystem werden in den kommenden Monaten und Jahren maßgeblich durch die fortschreitenden Regulierungsvorhaben wie der EU-Verordnung zum einheitlichen Umgang mit Kryptowährungen (Markets in Crypto Assets, MiCA) geprägt. Die verstärkten Bemühungen von Regulatorik und Aufsicht zur Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen können die Sicherheit des Umfelds für alle Marktteilnehmer*innen verbessern und somit zu mehr Akzeptanz führen.
Im Zuge dessen ist eine fortschreitende Weiterentwicklung des Ökosystems und eine spätere Konsolidierung der Marktteilnehmer*innen zu erwarten – auch wenn der Markt für Digital Assets sicher langfristig Eintrittsmöglichkeiten für neue Marktteilnehmer*innen mit einer Spezialisierung auf Teilbereiche oder -lösungen bieten wird. Die Rollen und Aufgabenfelder der Marktteilnehmer*innen werden dabei neu verteilt und sind sowohl durch traditionelle Institute wie Banken und Regulatoren als auch durch gänzlich neue Teilnehmer*innen wie Start-ups und insbesondere FinTechs geprägt.
Die Autoren:
Felix Eigelshoven ist Senior Consultant im Bereich Financial Services Technology-Consulting und seit 2022 für EY tätig. Er berät Kund*innen aktiv zur Entwicklung von Blockchain-basierten Geschäftsmodellen, sowie deren technischer Umsetzung. Neben seiner Tätigkeit als Berater forscht er aktiv zum Thema Krypto-Marktmanipulation und Markteffizienz.
Dr. Francesco Pisani ist seit 2015 für EY tätig. Er ist EY EMEIA Deputy Startup Leader, Co-Initiator der EY Start-up Academy und Gastdozent an verschiedenen Hochschulen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Geschäftsmodelle und Innovationen sowie Preisstrategien und Partnerschaften.
Hauptsache, du bist gesund
Die betriebliche Krankenversicherung als bester Wettbewerbsvorteil für Arbeitgebende – Tipps und To Do‘s von Versicherungsprofi Marius Michael.

Eine Firma ist nichts ohne ihre Mitarbeitenden. Das wissen die meisten Unternehmer*innen, aber zeigen sie dementsprechend auch genügend Wertschätzung? Gute Arbeitgebende kümmern sich heutzutage umfangreich um ihre Angestellten, denn diese kümmern sich wiederrum um die Kundschaft. In der betrieblichen Kausalkette stehen die Mitarbeitenden an vorderer Position, weshalb ihnen vorrangige Aufmerksamkeit zukommen muss.
Das gilt beim externen sowie internen Personalmarketing. Besonders Unternehmen in Ballungsgebieten mit viel Konkurrenz oder in strukturschwachen Umgebungen haben Probleme, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Um herauszustechen, braucht es ein unschlagbares, standortunabhängiges Einstellungsargument. Schon auf der Suche nach Bewerbenden sollten KMUs signalisieren, wie sie sich für das Wohl ihrer Angestellten einsetzen, denn so können sie die benötigten Fachkräfte gewinnen. Sind die richtigen Personen gefunden, gilt es diese zu halten. Mit Alleinstellungsmerkmalen und entscheidenden Wettbewerbsvorteilen als Arbeitgebende lässt sich das Personalmarketing meistern.
Hierbei kommen u.a. Personalzusatzleistungen ins Spiel. Welche davon Arbeitnehmenden am wichtigsten sind, weiß Marius Michael von der Allianz Hauptvertretung in Frankfurt am Main: „Zu den beliebtesten Zusatzleistungen gehören heutzutage Gesundheitsservices und Altersvorsorge, weit vor Dienstwagen und Gutscheinen.“
Private Krankenzusatzversicherungen haben entscheidende Vorteile für Mitarbeitende und Vorgesetzte – und sie zeugen von Empathie und sozialer Verantwortung der Geschäftsführenden. „Vor allem die betriebliche Krankenversicherung steigert die empfundene Wertschätzung unmittelbar, da die Vorteile sofort erlebbar sind. Dadurch erhöht sich die Motivation und Zufriedenheit der Belegschaft“, weiß Marius Michael.
Nicht nur das, auch die Weiterempfehlungsbereitschaft für den Arbeitgeber steigt, wie Marius Michael erklärt. Das begünstigt Recruiting-Prozesse. Wenn sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen, wird die emotionale Bindung zur Firma stärker. Die Fluktuationsquote ist mit einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) nur halb so hoch wie im Gesamtdurchschnitt aller befragten Unternehmen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Der beste Wettbewerbsvorteil für Arbeitgebende
In seiner Agentur entwickelt Marius Michael mit Gewerbekund*innen aus dem Mittelstand passende Versicherungskonzepte für deren Belegschaft. Er tritt dabei in knapp hundertjährige Fußstapfen der Vorgänger-Agentur und kombiniert deren renommierten Werte mit weltweiter, digitaler Beratung auf diversen Kommunikationswegen. Sein spezialisiertes Expertenteam nimmt dafür regelmäßig an Weiterbildungen und Schulungen teil.
Wenn Arbeitgebende bei Vorstellungsgesprächen Aufbau und Leistungen ihrer bKV schildern und erklären, dass die vollständige Kostenübernahme vom Arbeitgebenden erfolgt, sind die meisten Bewerber*innen positiv überrascht und schnell überzeugt. Diese Art der Zusatzleistung ist noch nicht verbreitet. Dabei ist die Organisation unkompliziert, kostengünstig und effizient. „Arbeitgebende können beispielsweise Angestellten ein jährliches Gesundheitsbudget zur Verfügung stellen, welches für verschiedene – mitunter von der Krankenkasse nicht bezahlte – Behandlungen genutzt werden kann. Beliebt sind Leistungen für Zähne, Brille, Heilpraktiker*innen oder Vorsorgeuntersuchungen“, sagt der Versicherungsprofi aus Frankfurt. Die Aufnahmeregelung ist dabei besonders einfach, denn sogar laufende und angeratene Behandlungen werden übernommen. „Der Gesundheitszustand der Mitarbeitenden spielt bei der Aufnahmeregelung keine Rolle. Für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ist es die einzige Möglichkeit einer zusätzlichen Vorsorge“, erklärt Marius Michael. Seine Produktkonzepte können bei Firmen ab zehn Mitarbeitenden installiert werden. Die Aufwände als Betriebsausgaben sind steuerlich absetzbar.
Es wird auch Rücksicht genommen auf den Wunsch einer einfachen und digitalen Verwaltung für die Arbeitgebenden. Pro Monat muss sich nur wenige Minuten mit dem Versicherungskonzept auseinandergesetzt werden. Wird eine Leistung in Anspruch genommen, können die Beschäftigten den Ablauf mit einer App regeln oder die Mitarbeiter*in-Hotline nutzen. Darüber hinaus greift eine Sonderregelung für Angestellte in Elternzeit oder in anderen entgeltfreien Phasen: Dann müssen keine Beiträge gezahlt werden, von den Leistungen kann aber dennoch profitiert werden.
Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir in Arbeitsverhältnissen. Rückenschmerzen, Stress und wenig Bewegung zeichnen den Alltag. Arbeitgebende zu haben, die sich um das gesundheitliche individuelle Wohlergehen kümmern, prägen nicht nur ein positives Mindset, sondern sorgen dafür, dass wir auch unsere arbeitsfreien Lebensmomente voll ausschöpfen können. Das sind keine Softskills, das ist ein Anrecht.