Mit Give-aways positiv in Erinnerung bleiben

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Werbegeschenke sind wertvolle haptische Markenbotschafter für dein Unternehmen. Sie sprechen alle Sinne an, lösen positive Emotionen bei den Beschenkten aus und lassen dich und deine Marke in guter Erinnerung bleiben. Damit ist bereits klar: Give-aways sind ein wichtiger Bestandteil im modernen Marketing-Mix. Wie du das für deine Zwecke optimale Werbegeschenk findest, möchten wir hier vorstellen.

Reiz- und Informationsüberflutung führen zu großer Konkurrenz zwischen den vielen Werbemaßnahmen. Gut ausgewählte und entsprechend platzierte Werbegeschenke stechen hier klar heraus. Sie sind beliebt und wirken wie kleine persönliche Geschenke oder Aufmerksamkeiten. Zudem sind sie für die Beschenkten umsonst und stiften zumeist einen echten Nutzwert.

Dass Werbegeschenke im Vergleich zu anderen Werbeträgern wie Radio, TV oder Print zu den kosteneffizientesten Werbemedien gehören und zudem in der Wirkung unschlagbar sind, belegt u.a. eine aktuelle Studie des Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW):

  • 89 Prozent der Bevölkerung haben Kontakt zu Werbeartikeln.
  • Ein großer Vorteil der Werbeartikel liegt in ihrem geringen Streuverlust. 91 Prozent der Empfänger*innen von Werbegeschenken benutzen diese selbst, im Schnitt einmal täglich.
  • Werbeartikel sind häufig über mehrere Jahre in Verwendung, 61 Prozent der Zielgruppe benutzt sie länger als ein Jahr. Das bedeutet, dass mit ihnen eine langfristige sowie kontinuierlich Werbebotschaft transportiert wird.

Gespür für die jeweilige Zielgruppe

Allerdings kommt es bei der Auswahl auf ein gutes Gespür für die jeweilige Zielgruppe an. Denn nur so helfen dir Werbegeschenke dabei, eine nachhaltige Kundenbindungen aufzubauen und zu pflegen sowie dich als das werbende Unternehmen langfristig ins Gedächtnis deiner (potenziellen) Kundschaft zu integrieren. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen, denn Menschen neigen nun mal zu Sprunghaftigkeit. Ohne mit der Wimper zu zucken, wechseln sie von Anbieter zu Anbieter, von Marke zu Marke und tauschen vergleichbare Produkte beliebig aus. Um Treue und Loyalität zu erzeugen sind Give-aways ideal, da sie – wie ein gut ausgewähltes Geschenk – Dankbarkeit symbolisieren und deiner Zielgruppe das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein.

Auswahl eines Give-aways

Bei der Auswahl eines Give-aways gilt: Je hochwertiger und nützlicher das Werbegeschenk, desto besser ist dies für dein (Unternehmens-)Image. Denn Qualität und der Nutzwert der Werbemittel übertragen sich unmittelbar auf dich, dein Unternehmen, deine Produkte und Leistungen und schafft Vertrauen. Mit diesem steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die beschenkte Person deine Produkte kauft oder deine Leistungen in Anspruch nimmt.

Welches Werbegeschenk für dich das richtige ist, hängt von deiner Branche, Zielgruppe und dem (saisonalen) Anlass ab. Natürlich gibt es die Klassiker unter den Werbeartikeln, wie Kugelschreiber, Tassen, T-Shirts und Co. Mit diesen Evergreens bist du auf der sicheren Seite.

Dennoch lohnt es sich, bei Werbegeschenken auf Originelles und Außergewöhnliches zu setzen, um damit deine Botschaft „emotional aufzuladen“. Ob Powerbank, Bluetooth Lautsprecher, Bluetooth Kopfhörer oder kabellose (Handy-)Ladegeräte – solche Elektronik-Werbegeschenke sind nicht nur modern und stylisch, sondern stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass Give-aways auch in unserer heutigen digitalen Welt ihren festen Platz haben.

Mit solch besonderen Artikeln hebst du dich zudem vom Einheitsbrei der Konkurrenz ab, sicherst dir besondere Aufmerksamkeit und baust deine Unternehmensidentität auf bzw. aus. Originelle Werbemittel sind auch besser geeignet, um bspw. deinen Messestand zum Hingucker zu machen. Doch bei aller möglichen Originalität, die durchaus wünschenswert ist, dürfen Nutzwert, Qualität und eine verständliche Werbebotschaft nicht fehlen. Dies erreichst du durch individuell zugeschnittene Promotion-Artikel. Wie wäre es beispielsweise, Kopfhörer mit Logo bedrucken zu lassen?

Außerdem gut zu wissen

Hilfreich ist es zudem, die rechtlichen Vorgaben zu kennen: Werbegeschenke mit einem Wert von unter zehn Euro gelten als Streuartikel. Sie lassen sich einfach steuerlich absetzen. Werbeartikel, die über dieser Grenze liegen, erfordern eine Dokumentation der Beschenkten: Denn pro Empfänger*in dürfen nicht mehr als 35 Euro ausgegeben werden. Wenn du deine Mitarbeitenden beschenken willst, gilt ein steuerlicher Freibetrag von 60 Euro.

Fazit

Moderne Werbegeschenke sind und bleiben erstklassige Instrumente zur Stärkung von Kundenbindung und Sympathie. Einsetzen solltest du sie in erster Linie im direkten Kundenkontakt. So hat dein Gegenüber einen direkten Anknüpfungspunkt und weiß etwas mit dem Logo bzw. Slogan auf dem Werbeartikel zu verbinden.

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Employer Branding: Start-up Learnings aus erster Hand

Wie Start-ups eine starke Employer Brand aufbauen können, zeigt das Beispiel der ChargeX-Gründer Michael Masnitza und Tobias Wagner.

Michael Masnitza und Tobias Wagner haben mit ihrem GreenTech-Start-up ChargeX geschafft, wovon viele Start-ups träumen: Sie haben über 1000 Bewerbungen pro Jahr, fast keine Fluktuation und ein agiles Team, das innerhalb von fünf Jahren bereits die dritte Version ihrer Mehrfachsteckdose für Elektroautos auf den Markt gebracht hat. Heute hat das Unternehmen über 60 Mitarbeiter*innen und möchte bis 2025 doppelt so groß werden.

Im Folgenden erzählt Michael, wie sie eine erfolgreiche Employer Brand aufgebaut haben – und wie jedes Start-up das schaffen kann.

1. Startet das Team mit Profis

Der Weg zur ersten Version der Mehrfachsteckdose Aqueduct von ChargeX war steinig, besonders in Bezug auf die Ressourcenknappheit. Von Anfang an waren es gute Kontakte und ein starkes Team, das die Umsetzung überhaupt möglich machte. Eine Schlüsselrolle beim Design des Aqueducts spielte ein befreundeter Industrial Designer. Doch die Umsetzung des Gehäusekonzepts erforderte zwei Iterationen und fast vier Jahre intensiver Entwicklungsarbeit. Vor der Investition in die kostspielige Spritzgussfertigung entschied sich das gesamte Team für eine kosteneffiziente erste Variante, um Kernhypothesen zu testen. Dieser Ansatz minimierte Risiken und gewährleistete, dass jeder Schritt auf dem Weg zur Marktreife sorgfältig durchdacht war und sich alle abgeholt fühlten.

Das, was in einem kleinen Team von vier Leuten angefangen hat, entwickelte sich fast sechs Jahre später zu einem Unternehmen mit über 60 Mitarbeiter*innen. Kleine Runden in enger Absprache, bei der die Gründer immer mit dabei sind, wurden mit der Skalierung zunehmend schwieriger. Für Michael Masnitza und Tobias Wagner war klar, es müssen neue Strukturen her, bei denen Mitarbeiter*innen komplett eigenverantwortlich agieren können. Ein Grund, warum ChargeX für viele Bewerber*innen so attraktiv ist.

2. Übergebt Verantwortung – und achtet auf Talente

Das konsequente Umsetzen einer eigenverantwortlichen Arbeitskultur ist einerseits Mitarbeitermagnet und andererseits eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit bei ChargeX. „Menschen, die diesen Drive nicht mitbringen, passen nicht zu uns“, so Michael. „Wir übergeben jeder neuen Person von Tag eins Verantwortung.“ Starre Strukturen sind Gift für jede Innovation. Das Übergeben von Verantwortung hilft nicht nur Gründer*innen bei der Bewältigung der Aufgaben, sondern auch maßgeblich beim Unternehmenserfolg. Denn: Es schafft Engagement bei den Mitarbeiter*innen. Indem den Teammitgliedern bereits zu Beginn klare Aufgaben und Projekte übertragen werden, fühlen sie sich als integrale Bestandteile des Unternehmens und erkennen die Bedeutung ihrer Rolle. „Das empfinden alle unsere Mitarbeiter*innen als große Motivation, da sie aktiv an der Entwicklung von ChargeX beteiligt sind. Wir können uns glücklich schätzen, da wir dadurch eigentlich immer überdurchschnittliche Leistungen abgeliefert bekommen“, so Tobias.

Der harte Kern des Start-ups besteht bis heute. Dazu gehört unter anderem auch Lukas Bobinger, der als Werkstudent gestartet und heute Head of Digital Services ist. „Die viele Verantwortung macht einem zunächst Angst, aber wenn man die Chance darin erkennt, will man sie einfach nicht mehr missen“, so Lukas. Dieser Freiraum und die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen weiterzuentwickeln, sind ein wichtiger Punkt beim Thema Fluktuation. Statt sich immer Externe reinzuholen, die die vermeintlichen Fähigkeiten schon mitbringen, sollte man noch mehr Wert darauf legen, das schon vorhandene Team in seinen individuellen Zielen zu unterstützen. Wertschätzung, Freiraum und Förderung sind die Schlüsselkomponenten für wenig Fluktuation.

3. Macht eure Mitarbeiter*innen zu Teilhaber*innen

Das Thema E-Mobility ist seit einiger Zeit voll im Trend – eine Tatsache, die auch Michael und Tobias zugute kommt. „Das Thema Elektromobilität begeistert die Leute einfach. Es gibt nicht viele Firmen, die sich am EV-Charging-Markt mit echten Lösungen versuchen – sprich mit einem physischen Produkt“, so Michael. Wirklichen Climate Impact kann man laut den Gründern nur durch ein physisches Produkt erzielen – und nur wenige Start-ups trauen sich, hierfür innovative Hardware zu entwickeln. Der Spaß an Innova­tivem, der Wunsch nach Climate Impact und dem sich die Hände schmutzig machen liegt in der DNA von jede(r) Mitarbeiter*in von ChargeX.

Um den Drive der Mitarbeiter*innen noch weiter anzukurbeln, sie langfristig an das Unternehmen zu binden und ihnen zu zeigen, dass sie Teil des Ergebnisses sind, hat das Start-up von Tag eins ein Beteiligungsprogramm ins Leben gerufen, mit dem jede(r) quasi Teilhaber*in wird. Das soll sicherstellen, dass Mitarbeiter*innen, die aktiv zum Unternehmenserfolg beitragen, angemessen an einem erfolgreichen Exit beteiligt werden und somit von den Früchten ihrer Arbeit profitieren können.

4. Grün sein, heißt grün leben – bei jeder Entscheidung

Team bedeutet nicht gleich Team. Transparenz spielt hier eine bedeutende Rolle. Doch je größer das Start-up wird, desto schwieriger wird es, alles zu teilen. Daher sind regelmäßige Zusammenkommen umso wichtiger. Egal ob Produktfehler, schlechte Vertriebszahlen oder Investor*inneninteresse an ChargeX – alles wird kommuniziert.

Neben Transparenz spielt aber vor allem auch Authentizität eine wichtige Rolle, denn insbesondere bei Start-ups achten potenzielle Bewerber*innen und Mitarbeiter*innen auf die Werte und Überzeugungen. Hierzu zählt unter anderem gelebte Authentizität, das heißt, Firmenkultur und Geschäftsmodell sollten zusammenpassen.

Wenn es in der Stellenbeschreibung heißt, dass das Ziel des Start-ups Climate Impact und Nachhaltigkeit in der Firmenkultur fester Bestandteil ist, sollte das auch wirklich so sein – schließlich entscheiden sich Bewerber*innen unter anderem genau aus diesem Grund für den Job. Ein „Green“-Start-up mit Produkten, die ausschließlich im Ausland produziert und entwickelt werden oder das bei jedem Termin mit dem Verbrenner anreist, passt einfach nicht. Darum gibt es bei ChargeX eine ausschließlich elektrische Firmenflotte, keine Flugreisen und Recycling. Auch Unternehmen mit keiner primär nachhaltigen Geschäftsidee versuchen immer öfter, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, weil das Thema eben immer mehr Menschen wichtig ist. Aber auch hier sollte man ehrlich sein: „Man merkt das stark bei den deutschen Automobilkonzernen. Nur weil jetzt ein oder zwei elektrische Modelle angeboten werden, haben die Leute das Dieselgate noch nicht vergessen“, sagt Michael.

Gleiches gilt für den Führungsstil und mögliche Hierarchien im Team. Heißt es in der Stellenanzeige, dass es flache Hierarchien gibt, die Mitarbeiter*innen am Ende aber top-down regiert werden, ist eine hohe Fluktuation schon in Sichtweite.

5. Nutzt die Probezeit, um zu kündigen!

Auch wenn ChargeX in den letzten Jahren stark gewachsen ist: Für die Einstellung einer neuen Person bleiben die Persönlichkeit und der Fit ins Team mit die wichtigsten Faktoren. Wer Teil des Teams werden will, muss die gesamte Abteilung und einen Gründer überzeugen. Die Teamkomposition spielt eine wichtige Rolle, da die falsche Wahl im schlechtesten Fall die Dynamik der Abteilung ruiniert.

Das wichtigste Learning der Gründer: Man spürt genau, ob es passt oder nicht. Hilfreich ist es außerdem, Referenzen einzuholen, und zwar nicht von Kolleg*innen, sondern von ehemaligen Vorgesetzten. Ist ein(e) Bewerber*in nach der Einstellung doch nicht der richtige Fit, sollten Gründer*innen laut Michael und Tobias nicht lange überlegen, die Probezeit nutzen und kündigen. Denn wenn jemand mitgezogen und ständig motiviert werden muss, zieht das den ganzen Teamgeist runter.

Auch nach der Einstellung gilt: Team-Building ist enorm wichtig – besonders für Start-ups, bei denen häufig neue Leute dazukommen. Und die Events dürfen ruhig fernab des Daily Business sein, um die Kolleg*innen auch in anderen Situationen kennenzulernen. Dafür geht es bei ChargeX auch mal auf die Rennstrecke, wie erst kürzlich beim 24h-Rennen im E-Auto auf dem Hockenheimring.

E-Mail-Marketing: das unterschätzte Power-Tool

Wie sich das bewährte Instrument im Online-Marketing hartnäckig gegen Social Media behauptet – die nötige Aufmerksamkeit und Professionalität vorausgesetzt.

Für Unternehmen, Start-ups, Gründer*innen und Werbe­treibende bietet E-Mail-Marketing vielfältige Chancen, direkt mit Kund*innen in Kontakt zu treten, Interaktionen anzustoßen, die Bindung zu ihnen zu stärken und langfristige Beziehungen aufzubauen. Diese Vielseitigkeit zeigt sich in der breiten Akzeptanz sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich.

Wie relevant E-Mail-Marketing nach wie vor ist, untermauern mehrere Studien, wie zum Beispiel eine gemeinsame Studie von HubSpot und LinkedIn im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Dafür wurden über 2000 Marketingverantwortliche zu den Chancen, Herausforderungen und möglichen Zukunftstrends im E-Mail-Marketing befragt. Das Ergebnis: 60 Prozent der Befragten zählen E-Mail-Marketing zu einem der relevantesten Kanäle, während Social Media weniger bevorzugt wird.

Auch die Studie „E-Mail Cross Generations“, die vom Marktforschungsinstitut MindTake im Auftrag von United Internet Media durchgeführt wurde, unterstreicht die Unverzichtbarkeit der E-Mail aufgrund ihrer hohen Nutzung im DACH-Raum. Demzufolge versenden und empfangen rund 90 Prozent der Befragten in Deutschland sowie Österreich und sogar 98 Prozent in der Schweiz regelmäßig E-Mails. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass 24 Prozent die E-Mail als ihre bevorzugte Anwendung wählen würden, wenn sie nur noch eine nutzen könnten.

Acht Vorteile von E-Mail-Marketing

Die E-Mail spielt vor allem in der Customer Journey eine zen­trale Rolle, sei es zur Kontaktierung von Händler*innen und Kund*innenservices, zur Registrierung oder zum Kauf von Produkten, die in einer E-Mail beworben werden. Darüber hinaus dient die E-Mail-Adresse als universelles Login-Instrument für verschiedene Online-Dienste: von Online-Shopping über Online-Banking bis hin zu sozialen Netzwerken und Video-­Streaming. Die geringen Kosten, der hohe Grad an Kontrolle, die Gewinnung von First-Party-Daten und die starke Nutzung unterstreichen die Notwendigkeit für Marketer, dem E-Mail-­Marketing weiterhin hohe Aufmerksamkeit zu widmen. Seine Vielseitigkeit und hohe Relevanz macht es zu einem effektiven Werkzeug für jene Start-ups, die mit begrenzten Ressourcen arbeiten. Es bietet eine Reihe signifikanter Vorteile, darunter:

  • Kosteneffizienz: Dank überschaubarer und transparenter Kosten ist eine genaue Budgetplanung möglich. Neben Text, Gestaltung und Programmierung ist hier auch der eigent­liche Versand als Kostenpunkt zu nennen. Letzterer lässt sich gering halten, indem ein Newsletter-Tool genutzt wird, das nach der Anzahl der versendeten E-Mails und nicht anhand der Anzahl an Kontakten abrechnet.
  • Hohe Effektivität: E-Mail-Marketing gehört aufgrund der geringen Werbekosten zu den effektivsten Marketing­methoden mit einem hohen Return on Investment (ROI). Voraussetzung dafür sind ein effektiv betriebenes Newsletter-­Marketing und minimale Streuverluste.
  • Segmentierung und Personalisierung: E-Mails können spezifisch für verschiedene Zielgruppen segmentiert und ihre Inhalte auf Interessen, Bedürfnisse und Verhalten der Empfänger*innen zugeschnitten werden. Es werden nur Kund*innen angesprochen, für die ein Angebot auch tatsächlich relevant ist. Diese Feinabstimmung vermindert effektiv Streuverluste und führt zu einer höheren Engagement Rate.
  • Direkte und emotionale Ansprache: Die Personalisierungsoptionen erlauben eine persönliche Ansprache und unmittelbare Kommunikation mit dem/der Empfänger*in. Das wiederum fördert den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses. E-Mails bieten die Möglichkeit, emotionale und packende Geschichten zu erzählen, die die Kund*innenbindung stärken.
  • Gute Skalierbarkeit: E-Mail-Marketing lässt sich problemlos an die Größe und Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen. Die Skalierbarkeit erlaubt es, sowohl kleine als auch große Zielgruppen effektiv zu erreichen, da eine E-Mail nur einmal erstellt und an beliebig viele Kontakte versendet werden kann.
  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: In die E-Mails können neben dem Text unterschiedliche Elemente integriert werden, wie zum Beispiel Links auf eine speziell gestaltete Landingpage, Bilder, Videos, Social-Media-Buttons oder ein Call-To-Action (CTA).
  • Schnelle und messbare Ergebnisse: Die Auswirkungen von E-Mail-Kampagnen sind schnell und einfach messbar, was eine zeitnahe Anpassung der Strategien ermöglicht. Detaillierte Berichte und Analysen helfen dabei, den Erfolg der Kampagnen zu kontrollieren und zu optimieren.
  • Automatisierung: Automatisierte E-Mail-Kampagnen können auf Basis des Nutzer*innenverhaltens oder vordefinierter Kriterien gestartet werden. Möglich sind etwa Willkommens-E-Mails an neue Abonnent*innen, Bestell- und Versandbestätigungen, Passwort-Wiederherstellungs-E-Mails oder spezielle Angebote für Kund*innen, die länger nichts gekauft haben. Auch der Versand von E-Mails an Kund*innen, die Produkte in ihren Warenkorb gelegt, aber den Kauf abgebrochen haben, ist möglich. Diese automatisierten Prozesse im E-Mail-Marketing erlauben es, eine relevante und zeitnahe Kommunikation zu führen, ohne dass dafür ständig manuelle Eingriffe erforderlich sind.

Rechtliche Grundlagen beachten

Datenschutzrechtlich ist der Versand von E-Mails streng reguliert. Grundlage ist unter anderem die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zum Schutz aller personenbezogenen Daten vor Missbrauch. Dies beinhaltet die eindeutige Einwilligung der Empfänger*innen zur Nutzung ihrer E-Mail-Adresse für Werbezwecke. Dieses explizite Einverständnis ist grundlegende Voraussetzung für den Versand von Newslettern und wird in der Regel durch das Double-Opt-In-Verfahren gewährleistet. Das Verfahren stellt sicher, dass eine Anmeldung für einen Newsletter oder Ähn­liches tatsächlich von dem/der Inhaber*in der E-Mail-Adresse gewünscht ist. Dabei meldet sich der/die Interessent*in zunächst über ein Formular an und erhält anschließend eine Bestätigungs-E-Mail mit einem Aktivierungslink zum Verifizierung. Erst wenn die betreffende Person diesen Link anklickt, wird ihre Anmeldung als bestätigt betrachtet und sie in die Verteilerliste aufgenommen.

Es bieten sich verschiedene Wege an, um Abonnent*innen zu gewinnen, wie zum Beispiel das Kontaktformular, die Integration der Newsletter-Anmeldung im Warenkorb oder Gewinnspiele. Wichtig hierbei ist, so wenig persönliche Daten wie möglich abzufragen. Die E-Mail-Adresse sowie Vor- und Nachname sind meist ausreichend. Darüber hinaus sind folgende Kriterien zu beachten, damit der E-Mail-Versand DSGVO-konform und rechtssicher ist:

  • eindeutige Einverständniserklärung des/der Empfänger*in,
  • Datenschutzverordnung, Verwendungszweck und Möglichkeit zum Widerruf muss im Anmeldeformular enthalten sein,
  • Impressum und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme,
  • Abmeldeoption,
  • Kennzeichnung von Werbe-E-Mails.

Zehn Tipps zum Aufbau einer E-Mail-Marketing-Kampagne

Beim Aufbau einer erfolgversprechenden Kampagne gibt es einige wesentliche Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, um kontinuierlich Öffnungs- und Klickrate zu verbessern und die Bounce Rate zu reduzieren:

  • Zielgruppe und Ziele definieren: Es ist klar einzugrenzen, wer die potenziellen Kund*innen sind und was sie auszeichnet. Hierbei kann die Erstellung von Buyer Personas hilfreich sein. Die fiktiven Modelle von Kund*innen basieren auf deren Verhaltensweisen, Wünschen, Erwartungen und Bedürfnissen. Zudem ist es wichtig, konkrete Ziele festzulegen, um den Erfolg der Kampagne besser zu messen und anzupassen, wie zum Beispiel eine festgelegte Öffnungs- oder Klickrate.
  • Inhalte planen: Eine Übersicht über die wichtigsten Versandtermine und Anlässe, Events und Feiertage bilden eine gute Grundlage für die Kampagnenplanung. Die Inhalte und Aktionen sollten sich an den definierten Zielen ausrichten. Ein Kampagnenplan enthält neben den Versand­anlässen auch die Zielgruppen bzw. Buyer Personas, die Absicht der Mailings, beispielsweise ehemalige Kund*innen reaktivieren, sowie geplante Inhalte.
  • Originelle Betreffzeile: Eine gut durchdachte Betreffzeile erhöht die Öffnungsrate und den Erfolg der E-Mail-Marketing-Kampagne. Sie sollte kurz und prägnant, informativ, persönlich und eindeutig sein, ohne zu viel zu verraten, wobei Emojis einen zusätzlichen visuellen Anreiz schaffen.
  • Personalisierte Begrüßung: Vorhandene Kund*innendaten wie Namen und Geschlecht ermöglichen eine personalisierte Anrede. Dies zeigt den Empfänger*innen, dass sie wichtig sind und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Newsletter lesen.
  • Gute Struktur: Die E-Mail sollte nützliche Informationen enthalten und eine klare Struktur haben. Der Fokus liegt idealerweise auf einem einzigen Thema. Mögliche Inhalte eines Newsletters sind Rabattaktionen, Branchennews, Gewinnspiele, neue Produkte und Anleitungen. Er besteht aus einer interessanten Einleitung, einem informativen Hauptteil und einem überzeugenden Schluss, der zum Handeln auffordert. Empfohlen sind kurze Absätze und Sätze sowie das Hervorheben von wichtigen Informationen.
  • Call-to-Action einbinden: CTAs motivieren Empfänger*innen zu einer bestimmten Aktion, wie zum Beispiel zum Klicken auf einen Link oder Tätigen eines Kaufs. Die Links können mit auffälligen Farben kenntlich gemacht und möglichst weit oben platziert werden.
  • Mit A/B-Tests lassen sich verschiedene Elemente der E-Mail, wie zum Beispiel Betreffzeilen, CTA oder Bilder, testen, um herauszufinden, welche Varianten am besten funktionieren.
  • E-Mail-Liste aufbauen und segmentieren: Auf einer gut geführten und hochwertigen Empfänger*innenliste sollten Personen stehen, die vorzugsweise durch das Double-Opt-in-Verfahren zugestimmt haben, den Newsletter zu erhalten. Für den Versand von zielgerichteten Inhalten, die für verschiedene Untergruppen der Empfänger*innen relevant sind, empfiehlt sich die Segmentierung. Das heißt, die E-Mail-Liste wird in verschiedene Gruppen und Segmente unterteilt, basierend auf gemeinsamen Merkmalen, wie zum Beispiel demografischen Daten oder Interessen der Empfänger*innen.
  • E-Mail-Liste regelmäßig pflegen: Um die Bounce Rate niedrig zu halten, sollten nicht aktive, ungültige oder nicht mehr interessierte Empfänger*innen identifiziert und aus der Liste entfernt werden. Diese Praxis erhöht die Zustellbarkeit und Effektivität der E-Mail-Kampagnen, indem nur engagierte und relevante Kontakte angesprochen werden. Umgekehrt bieten Anmeldeformulare, Gewinnspiele, Rabattcodes oder Gratis-Downloads Anreize in Bezug auf das Akquirieren neuer Abonnent*innen.
  • Responsive Design: Die E-Mails sollten für verschiedene Endgeräte, besonders für Mobilgeräte, optimiert sein, damit eine gute Lesbarkeit und Benutzer*innenerfahrung gewährleistet ist.

Kampagnen-Erfolge messen für bessere Ergebnisse

Die kontinuierliche Erfolgsmessung im E-Mail-Marketing ermöglicht die Verbesserung von Öffnungs- und Klickraten, steigert die Conversion Rate und den ROI. Dieses fortlaufende Monitoring trägt wesentlich dazu bei, die Effizienz der Marketingbemühungen zu gewährleisten und langfristigen Erfolg zu sichern. Dabei ist die Betrachtung folgender Kennzahlen unerlässlich: Zustellrate, Öffnungsrate, Klickrate, Bounce Rate und Abmelderate.

Der Autor Hartmut Deiwick ist CEO der Löwenstark Digital Group. Die Full-Service-Agenturen-Gruppe entwickelt und betreut maßgeschneiderte Online-Marketing-Kam­pagnen für Kund*innen aller Branchen.

Mit Verkaufstricks aus den 1920ern zu mehr Leads

Wie du mit den 100 Jahre alten Methoden der Haustürverkäufer die heutigen digitalen Marketingpraktiken aufpeppen kannst, um mehr Leads zu generieren.

„Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich.“ Getreu diesen Worten bergen die Verkaufstechniken der Haustürverkäufer aus den 1920er Jahren, trotz technologischen Fortschritts und Digitalisierung des modernen Verkaufs, wertvolle Geheimnisse für eine effektive Lead-Generierung in der modernen Zeit.

Die Ära des Mutes und der Ausdauer

In den 1920er Jahren waren Haustürverkäufer das Gesicht der Unternehmen, sie zeigten eine Art von Widerstandskraft, Mut und Entschlossenheit. Sie traten auf den Bürgersteig, meisterten Ablehnungen und arbeiteten unermüdlich daran, den Wert ihres Produkts zu kommunizieren und Geschäfte abzuschließen.

Diese Verkäufer bauten persönliche Beziehungen zu potenziellen Kund*innen auf, indem sie sie direkt ansprachen. Die Lehren aus diesen Interaktionen sind heute die Grundlage effektiver Marketingstrategien und bieten einer Vielzahl von Branchen unvergleichliche Vorteile.

Die Relevanz heute: Zurück zu den Grundlagen

Die Lehren aus dem Haustürverkauf konzentrieren sich auf die Grundlagen des Geschäfts: Aufbau und Pflege von Beziehungen zu potenziellen Kund*innen, Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit sowie Personalisierung des Verkaufsprozesses durch die Entwicklung von Strategien.

Das Verständnis dieser Prinzipien kann modernen Vertriebs- und Marketingexpert*innen dabei helfen, ihre Strategien zur Lead-Generierung zu verbessern. Selbst mit dem Wechsel zum digitalen Marketing behalten die Verkaufstechniken der 1920er Jahre ihren Wert. Beziehungen aufbauen und Vertrauen schaffen, personalisierte Erlebnisse bieten und beharrlich sein sind Schlüsseltechniken, die auch heute noch die Lead-Generierung vorantreiben.

Beziehungen aufbauen und pflegen

Im Zentrum der Arbeit der Haustürverkäufer stand die persönliche Interaktion. Sie nahmen sich die Zeit, eine Beziehung zu ihren potenziellen Kund*innen aufzubauen, ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Wünsche zu verstehen. Diese Verbindungen führten oft zu Geschäftsabschlüssen und Markentreue.

Moderne Unternehmen können diesen Ansatz anwenden, indem sie mit potenziellen Kund*innen interagieren und offen mit ihnen kommunizieren. Soziale Medien, E-Mail-Marketing und sogar Chatbots bieten Plattformen, auf denen Unternehmen auf persönlicher Ebene mit ihren Leads in Kontakt treten können.

Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen

Die Verkäufer der 1920er Jahre wussten, dass Vertrauen und Glaubwürdigkeit entscheidende Faktoren für den Verkaufsabschluss waren. Sie versicherten ihren potenziellen Kund*innen regelmäßig, zeigten Empathie, Authentizität und Professionalität.

Im digitalen Zeitalter von heute ist das Gewinnen des Kund*innenvertrauens der Schlüssel zum Erfolg von Unternehmen. Dies bedeutet, dass ihre Websites und Apps sicher sind, sie offen und ehrlich sind und hervorragenden Service bieten. Wenn Kund*innen das Gefühl haben, einem Unternehmen vertrauen zu können, sind sie eher geneigt, bei ihm zu bleiben und es Freund*innen und Familie zu empfehlen.

Moderne Unternehmen können auch Vertrauen aufbauen, indem sie transparente Informationen über ihre Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen, Kund*innenstimmen präsentieren und Kund*innenprobleme umgehend und professionell angehen.

Personalisierung des Verkaufsprozesses

Im Zeitalter der Haustürverkäufer war jeder Verkaufsanruf ein maßgeschneidertes Erlebnis, basierend auf den ausgedrückten Bedürfnissen des/der Kund*in und seiner/ihrer wahrgenommenen Persönlichkeit.

Der Bericht „Next in Personalization“ von 2021 zeigt, dass Unternehmen, die sich darauf konzentrieren, ihren Kund*innen das Gefühl zu geben, verstanden und geschätzt zu werden, ein schnelleres Umsatzwachstum verzeichnen. Der Bericht ergab, dass die meisten Verbraucher*innen während der COVID-Pandemie neue Einkaufsmethoden ausprobiert haben und die Mehrheit einen personalisierten Service erwartet und schätzt und sich ärgert, wenn dieser fehlt. Im Wesentlichen erwirtschaften Unternehmen, die schnell wachsen, einen erheblichen Teil ihres Einkommens durch die Anpassung ihrer Dienstleistungen und Produkte an die individuellen Kund*innenbedürfnisse.

Moderne Unternehmen können die Personalisierung mit verschiedenen Tools umsetzen, wie beispielsweise personalisiertem E-Mail-Marketing, Produktempfehlungen und gezielter Werbung.

Die Kraft der Beharrlichkeit nutzen

Damals wie heute war und ist Beharrlichkeit im Vertrieb entscheidend. Wie die Verkäufer der 1920er Jahre, die an unzählige Türen klopften, sollten sich moderne Marketer nicht von anfänglichen Ablehnungen entmutigen lassen, sondern weiterhin mit Entschlossenheit und Ausdauer potenzielle Leads verfolgen. Beharrlichkeit und Widerstandsfähigkeit bei der Generierung und Pflege von Leads machen den Unterschied. Es gilt, sich nicht von anfänglichen Rückschlägen entmutigen zu lassen. Im Verkauf ist Wiederholung der Schlüssel.

Fazit: Auf die Kombination kommt es an

Wenn sie strategisch mit modernen Technologien kombiniert werden, schaffen diese zeitlosen Verkaufstechniken eine wirkungsvolle Mischung aus traditionellem Ethos und moderner Effizienz, die möglicherweise zu überlegenen Ergebnissen bei der Lead-Generierung führt. Es gilt, die Bedeutung des Aufbaus von Beziehungen, des Aufbaus von Vertrauen und der Personalisierung des Verkaufsprozesses zu reflektieren – alles mit einem unerschütterlichen Geist der Ausdauer.

Könnte es sein, dass die Geheimnisse einer effektiven Lead-Generierung tatsächlich in den wettergegerbten Taschen alter Haustürverkäufer verborgen waren? Was bedeuten diese Prinzipien für deine strategischen Bemühungen zur Lead-Generierung? Inwieweit könnten sie dich dazu inspirieren, deinen Verkaufsprozess morgen zu ändern oder zu verbessern?

Die Autorin Marta Olszewska ist Senior Content Strategist bei Content With Marta

Fünf Mythen der digitalen Werbung

Fünf Mythen der digitalen Werbung, auf die Publisher 2024 besser nicht hereinfallen sollten.

Die schwindende Bedeutung von Cookies und ein zunehmender Einsatz von Adblockern: Traffic- und Signalverluste durch eine geringere Adressierbarkeit im Open Web haben Publisher im vergangenen Jahr vor einige Herausforderungen gestellt. Und Prognosen gehen davon aus, dass die Werbeeinnahmen in diesem Zusammenhang 2024 weltweit um 54 Milliarden US-Dollar sinken könnten.

Angesichts dieser Situation ist es für Publisher entscheidend, sich auf Veränderungen vorzubereiten und vorhandene Wachstumschancen zu nutzen. Mindestens genauso wichtig ist dabei, zu wissen, womit man besser nicht rechnen und auf welche Entwicklungen man nicht bauen sollte. Die Expert*innen der globalen Werbeplattform MGID haben fünf Mythen der digitalen Werbung zusammengestellt, auf die du nicht hereinfallen solltest.

Mythos Nr. 1: Privacy First führt zu sofortigem ROI

Viele Publisher hatten darauf gehofft, dass sie vom Ende des Third-Party-Trackings direkt profitieren können – durch mehr Kontrolle über ihre User und steigende Gewinne. Die Realität stellt sich bislang leider wie so oft etwas komplizierter dar. Innerhalb der Branche gibt es noch keinen echten Konsens zu künftigen Tracking-Methoden, was zu einer Reihe verschiedener Identitätslösungen geführt hat. Die Authentifizierung über IDs, die auf der Zustimmung der User basieren, ist ein durchaus vielversprechender Ansatz. Der tatsächliche Marktwert ist aber derzeit noch ungewiss. Es kann gut sein, dass Publisher noch eine ganze Weile auf die eigentlich erhofften Vorteile warten müssen, während die Branche sich an die neuen Gegebenheiten anpasst und alternative Lösungen zum Third-Party-Tracking einführt.

Außerdem ist nicht ganz ausgeschlossen, dass sich der genaue Zeitplan für das Cookie-Ende einmal mehr verzögert. Dadurch könnte kurz- und mittelfristig erst einmal eine Kombination von Privacy-First-Lösungen in den Fokus rücken. Nach den Herausforderungen des Jahres 2023 könnten Publisher und auch Advertiser kontextbezogene Strategien bevorzugen und für eine effektive Monetarisierung universelle Identifikatoren einsetzen, sowohl probabilistische als auch deterministische. Als deterministisch werden in diesem Zusammenhang Daten verstanden, die sich eindeutig Geräten beziehungsweise Nutzern zuordnen lassen, beispielsweise über einen Login-Vorgang. In diesem Fall ist in der Regel die Vergabe einer eindeutigen User-ID möglich, es handelt sich also um personenbezogene Daten. Aus Datenschutzgründen kommen allerdings vielfach probabilistische Identifikatoren ins Spiel. Dabei handelt es sich um Daten, die nicht eindeutig zuordenbar sind, sondern auf anonymisierten Profilen basieren.

Mythos Nr. 2: KI als Universallösung

Natürlich hält der KI-Boom weiterhin an. Die Entwicklungen sind äußerst spannend, vor allem im Bereich der Effizienzsteigerung. Keinesfalls aber sollten Publisher KI als Universallösung betrachten, denn es sind auch einige Herausforderungen damit verbunden. KI-generierte Inhalte etwa mögen sich schnell und einfach erstellen lassen. Die Gefahr ist aber, dass dabei extrem generischer Content entsteht, der letztlich das Vertrauen der User untergräbt. Die Zunahme von Made-for-Advertising-Websites, die in der Regel voll von solchen Inhalten sind, sollte hier ein mahnendes Beispiel sein. Für User*innen kann es angesichts einer schieren Informationsüberflutung immer schwieriger werden, Inhalte und Informationen herauszufiltern, die ihnen echten Mehrwert bieten. Und für Publisher entsteht die Herausforderung, sich von der Konkurrenz abzuheben.

KI sollte stattdessen als nützlicher Partnerin betrachtet werden, der durch menschliche Kreativität ergänzt wird. Qualität über Quantität und ein stets nutzerzentrierter Ansatz sind wichtig. Ethische KI-Praktiken, die Manipulation vermeiden und Transparenz gewährleisten, sind entscheidend, um das Vertrauen der User*innen zu gewinnen – und vor allem auch zu behalten. Die Investition in hochwertige Inhalte zahlt sich für Publisher aus und zieht ein treues Publikum an. Wer die Qualität der Inhalte hingegen vernachlässigt und stattdessen auf minderwertigen Traffic setzt, wird bei weitem nicht die gleichen Vorteile erzielen.

Mythos Nr. 3: Die Vorteile von Open Marketplaces

Man kann die Augen nicht länger davor verschließen: Offene Marktplätze (Open Marketplaces/OMP) haben an Effektivität verloren. Google plant, bis zum 4. Quartal die Cookies von Drittanbietern in Chrome zu entfernen, was sich natürlich negativ auf Zielgruppendaten, Frequenzsteuerung und Reichweitenmessung auswirkt. Dies hat zu einem starken Rückgang der OMP-Einnahmen der Publisher und zu einem Verlust von Marktanteilen für Marken geführt.

Die Budgets, die über Open Marketplaces fließen, sind rückläufig, und die Herausforderungen im Open Web offensichtlich. Eine Studie von Digiday geht davon aus, dass Publisher im Jahr 2023 auf dem Open Marketplace einen Umsatzverlust von nicht weniger als 83 % hinnehmen mussten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Publisher zunehmend auf direkte Beziehungen zu Advertisern. Es geht darum, ihre Reichweite über die 30 % hinaus zu erhöhen, die noch über OMP adressierbar sind. Dies spiegelt sich auch in den Daten wider, mit einem Anstieg der Direktverkäufe um 62 % im zweiten Quartal 2023. Vorausschauend agierende Publisher passen ihre Strategien für einen direkten Verkauf an und profitieren sowohl von endemischen als auch nicht-endemischen Zielgruppen.

Mythos Nr. 4: Ein „One-size-fits-all“-Ansatz sorgt für erfolgreichen Content

Publisher sollten bei ihrem Content nicht den Fehler begehen, sich rein auf klassischen Text zu verlassen, sondern verstärkt auf Video und interaktive Inhalte achten. Die Bedeutung von Videos wird weiter zunehmen, da auch Marken sie immer häufiger in ihre Werbung integrieren. Studien zufolge erinnern sich User an 95 % der Informationen aus Videos, während der Wert bei Texten lediglich bei 10 % liegt. Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube verzeichneten im vergangenen Jahr einen sprunghaften Anstieg des Videokonsums, was natürlich dazu führt, dass Marken ihre Werbekampagnen weiter auf diesen Trend ausrichten.

Lohnen kann sich für Publisher hier beispielsweise auch der Blick auf die kürzlich überarbeiteten Video-Richtlinien von IAB Tech Lab, die über die reine Betrachtung von Instream- oder Outstream-Werbung hinausgehen. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: Eine Studie von Connatix zeigt, dass 57 % der 18- bis 34-Jährigen eher dazu bereit sind, sich mit einer Videoanzeige zu beschäftigen, wenn der Inhalt zu dem Artikel passt, den sie gerade lesen. Durch den Einsatz von Videocontent, insbesondere rund um wichtige Ereignisse wie zum Beispiel Wahlen, Olympische Spiele oder andere große Sportereignisse, können Publisher ein attraktiveres Erlebnis für ihre User*innen schaffen. Marken wiederum profitieren von der Zusammenarbeit mit Publishern, die in der Lage sind, sich innerhalb einer Flut von Informationen und Inhalten Gehör zu verschaffen und mit Videos und interaktiven Inhalten spannende Geschichten zu erzählen.

Mythos Nr. 5: Einen Link zu setzen, ist bereits eine ausreichende Affiliate-Strategie

In diesem Jahr sollten Publisher ihre Affiliate-Marketing-Strategien optimieren, indem sie einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz verfolgen. Das bedeutet, über die traditionellen Affiliate-Links hinauszudenken und gemeinsam mit den Partner*innen an der gemeinsamen Erstellung von Inhalten und kooperativen Projekten wie beispielsweise Podcasts zu arbeiten. Dieser Wandel ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen fördert eine solche Herangehensweise die Verbindung zu den User*innen. Es geht nicht allein darum, ein Produkt zu verkaufen, sondern eine Geschichte zu erzählen, Wissen zu teilen und ein Erlebnis für die jeweiligen Zielgruppen zu schaffen. Eine solche Kooperation bringt unterschiedliche Perspektiven ein und macht Inhalte wertvoller und interessanter.

Zum anderen bietet sich Publishern auf diese Weise die Chance, sich innerhalb einer überfüllten digitalen Medienwelt von der Masse abzuheben. Publisher können für ihr Publikum so zu einer wertvollen Ressource werden und eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung bieten.

„Natürlich gibt es derzeit eine ganze Reihe von unbekannten Variablen. Die Unsicherheit kann allerdings deutlich reduziert werden, wenn Publisher auf die richtigen Tools und Strategien setzen. Dazu zählen beispielsweise Aspekte wie die Implementierung von Identitätslösungen, die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Anbietern, das Testen von Optionen und die Nutzung von First-Party-Daten. Die Integration von kontextbezogenem Targeting bietet zudem eine gute Möglichkeit, die Datenschutzbelange der User zu respektieren und dennoch ein personalisiertes Content-Erlebnis zu schaffen“, sagt Swen Büttner, Managing Director Germany bei MGID.

Native Advertising: Subtile Kunst oder getarnte Werbung?

Verbraucher*innen sind heutzutage gegenüber offensichtlicher Werbung immer abgestumpfter. Native Advertising verspricht eine Alternative. Wie Nativ Ads funktionieren und wo die Grenze zwischen nützlicher Information und verdeckter Beeinflussung verläuft.

Im dynamischen Umfeld digitaler Inhalte entsteht eine zunehmend fließende Grenze zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung – ein Phänomen, das als Native Advertising bekannt ist und als Werbeform sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Native Advertising, korrekt umgesetzt, kann eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Konsumenten darstellen, indem es informativ und subtil integriert wird, ohne das Leseerlebnis zu stören. Verbraucher*innen sind heutzutage gegenüber offensichtlicher Werbung immer abgestumpfter. Genau hier verspricht Native Advertising eine Alternative, die Harmonie zwischen Nutzerinteresse und Markenkommunikation herstellt. Doch wie funktioniert diese unauffällige Form der Werbung, und wo verläuft die Grenze zwischen nützlicher Information und verdeckter Beeinflussung?

Die unsichtbare Grenze

Native Advertising ist die geschickte Einbettung von Werbeinhalten in einen redaktionellen Kontext, so gestaltet, dass sie von dem / der Leser*in fast nicht als solche wahrgenommen werden. Diese Anzeigen nehmen die Form und den Ton des umgebenden Mediums an und wirken dadurch weniger aufdringlich. Das Potenzial von Native Advertising liegt in der Fähigkeit, mit den Interessen und Bedürfnissen des Publikums zu resonieren. Indem die Werbeinhalte sorgfältig auf die Leser*innenschaft zugeschnitten werden, erhöht sich die Chance, dass die Werbebotschaft in einem Meer von Informationen nicht nur überlebt, sondern auch Beachtung findet. Unternehmen, die Native Ads als Methode nutzen, berichten von höheren Engagement-Raten und stärkerer Markenbindung im Vergleich zu traditionellen Anzeigen. Doch die Effektivität hängt maßgeblich von der Qualität und Relevanz der Inhalte ab. Nur wenn die Grenze zwischen Werbung und Inhalt unsichtbar bleibt und dabei gleichwohl die Identität des Sponsors erkennbar ist, verdient Native Advertising seinen Platz im Marketingmix.

Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand

Während Native Advertising eine unauffällige Integration in den Medienkonsum verspricht, erheben sich kritische Stimmen, die auf ethische Bedenken hinweisen. Wenn die Werbung zu stark getarnt ist, riskieren Marken eine Erosion des Vertrauens, das zwischen Medien und ihrem Publikum besteht. Die Kritik konzentriert sich darauf, dass Leser*innen getäuscht werden könnten, wenn Werbeinhalte nicht eindeutig als solche gekennzeichnet sind oder wenn der Inhalt irreführende Elemente enthält. Dies bezieht sich auf die Grundsätze des journalistischen Ethos – der klaren Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt. Um die Glaubwürdigkeit und Authentizität zu wahren, ist eine transparente Kennzeichnung unerlässlich. Nur so können Verbraucher*innen bewusste und informierte Entscheidungen treffen. Wenn Native Advertising jedoch diese Grundsätze missachtet, kann es schnell von einer subtilen Kunst zu einer fragwürdigen Praxis werden, die sowohl Leser*innen als auch die Integrität der Plattformen gefährdet.

Zwischen Effizienz und Transparenz

Landauer unterstreicht die Bedeutung der Balance zwischen zielführender Platzierung von Native Ads und der Bewahrung ethischer Standards. Es ist entscheidend, dass Werbetreibende eine Linie ziehen. Die Inhalte müssen transparent und ethisch sein, um die Glaubwürdigkeit nicht zu unterminieren. Aus seiner Sicht erfordert wirksames Native Advertising ein tiefgreifendes Verständnis für das redaktionelle Umfeld und die Zielgruppe. Die synergetische Verbindung von werblichem und redaktionellem Inhalt sollte so gestaltet sein, dass der Leser einen Mehrwert erfährt. Zu betonen ist zudem die Notwendigkeit konsequenter Weiterbildung und Sensibilisierung der Kreativen und Vermarktungsteams, um die subtilen Nuancen und Herausforderungen von Native Advertising zu meistern. Die Kunst liegt darin, den Nutzer*innen Content zu bieten, der sie bereichert und gleichzeitig die Markenbotschaft auf ehrliche Weise vermittelt. Die erfolgreiche Implementierung von Native Advertising kann die Akzeptanz der Marke stärken und eine authentische Nutzerbindung schaffen.

Messbarer Mehrwert oder blendende Fassade?

Native Advertising strebt danach, über das bloße Anklicken hinauszugehen und stattdessen eine tiefere Resonanz und Bindung mit dem Publikum zu erzeugen. Dieser Ansatz ist insbesondere in einem Medienumfeld erfolgreich, in dem traditionelle Werbeformate oft als aufdringlich empfunden werden und an Effektivität einbüßen. Die Fähigkeit von Native Ads, unauffällig in den Medienkonsum einzutauchen und dabei Inhalte zu liefern, die den Interessen der Leser*innenschaft entsprechen, kann, wenn sie korrekt angewandt wird, also zu einer besseren Markenwahrnehmung führen. Dabei ist die Authentizität des Inhalts entscheidend: Native Ads, die qualitativ und thematisch überzeugen, können das Vertrauen und die Loyalität der Zielgruppe stärken. Es bleibt jedoch eine kontinuierliche Herausforderung, dieses Gleichgewicht zwischen Werbeinteressen und dem Informationsbedürfnis der Leser*innen zu halten. Die Branche steht somit vor der Aufgabe, transparent zu bleiben und gleichzeitig innovative Wege zu finden, um die Werbebotschaften effektiv in Wert setzende Inhalte zu transformieren.

Im Wandel der Zeit

Das Terrain des Native Advertisings wird sich weiterentwickeln, da veränderte Nutzer*innengewohnheiten und technologische Fortschritte neue Spielregeln verfassen. Die Zukunft verlangt nach einer noch ausgeklügelteren Vermischung von Werbung und originären Inhalten, die die Bedürfnisse des Publikums elegant erfüllt. Der Schlüssel liegt in der Entwicklung von Werbeinhalten, die so wertvoll und einnehmend sind, dass sie von den Konsument*innen kaum von redaktionellen Beiträgen unterschieden werden können. Gleichzeitig müssen Werbetreibende und Verlage sicherstellen, dass Transparenz und Ehrlichkeit nicht zu leeren Marketingbegriffen verkommen. Innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Datenanalytik bieten neue Möglichkeiten, Inhalte noch besser auf den Einzelnen abzustimmen und die Effektivität von Kampagnen in Echtzeit zu messen und anzupassen. Während einige skeptisch bleiben, bietet Native Advertising ein enormes Potenzial, angesichts von Werbeüberdruss und der Suche nach Mehrwert eine führende Rolle in den Kommunikationsstrategien der Zukunft einzunehmen. Sollte es der Branche gelingen, die Gratwanderung zwischen Anpassungsfähigkeit und Authentizität zu meistern, könnte Native Advertising zu einem dauerhaft etablierten Bestandteil des modernen Marketings werden.

Der Autor Mario Landauer, PR-Berater und Journalist, leitet als Geschäftsführer die Agentur pressepuls. Täglich widmet er sich der Herausforderung, die Sichtbarkeit seiner Klienten zu maximieren und ihre Positionierung auf dem Markt zu stärken.

Start-up-Kommunikation: Diese Stolpersteine musst du meiden

Kommunikation in eigener Sache klingt einfach – ist sie aber nicht. Warum sich gerade Start-ups so schwertun und welche Fehler sie vermeiden sollten, erklärt Alain Blaes, Gründer der Kommunikationsagentur PR-COM.

Der Ursprung vieler Start-ups ist eine grandiose Idee, aus der die Gründer*innen oft faszinierende Produkte mit großem Potenzial kreieren – die sich ohne Bekanntheit aber kaum absetzen lassen. An einer zielgerichteten Kommunikation mit dem Markt führt also kein Weg vorbei.

Für Start-ups, die bei Null anfangen, ist das gar nicht so einfach. Oft scheitern die ersten Schritte schon an der Begeisterung für das eigene Produkt oder der Selbstverliebtheit in die eigene Technologie, sodass die jungen Unternehmer*innen die Notwendigkeit für eine zielgerichtete Kommunikation erst gar nicht erkennen: Schließlich verkauft sich ein Überflieger-Produkt ja quasi von selbst, so der Irrglaube. Dem ist eben nicht so, und wer auf Kommunikation verzichtet, verschwindet schnell wieder vom Markt.

Mit diesen Stolpersteinen müssen sich Start-ups häufig auseinandersetzen

  • Das Produkt ist nicht alles: Ein Produkt verkauft sich nicht von selbst: Vertrieb und Kommunikation müssen her, und auch das enthusiastischste Gründungsteam muss sich irgendwann mit unliebsamen Dingen wie Buchhaltung und Organisation auseinandersetzen. Kurz: Es muss Strukturen schaffen. Viele Start-ups dümpeln herum, weil genau diese Strukturen fehlen und die Kommunikation mit dem Markt nicht in Fahrt kommt.
  • Mangelnde Erfahrung: Vor allem junge Unternehmensgründer*innen haben wenig Erfahrung, wie sie mit dem Markt kommunizieren sollen. Woher auch? Ohne Erfahrung passieren viele Fehler, aus denen sie langsam und mühselig lernen müssen.
  • Keine Manpower: Start-ups müssen viel bewegen, haben dafür aber kaum die Manpower: Klingt wie eine Zwickmühle? Ist es auch. Am Ende muss die Kernmannschaft die Ärmel hochkrempeln und mehrere Jobs gleichzeitig bewältigen, darunter auch den des/der Kommunikations-Chef*in. Motivation hin oder her, Fehler und Erschöpfung lassen sich da kaum ausschließen.
  • Keine Budgets: Die Lösung des Problems wäre, Aufgaben an Agenturen oder Berater outzusourcen. Aber das kostet Geld, das in der Regel nicht da ist. Das heißt: zurück auf Los und alle Aufgaben in Eigenregie erledigen.
  • Zu hohe Erwartungen: Auch extensive Ressourcen in die Kommunikation zu investieren heißt nicht, dass der Markt einem über Nacht die Bude einrennt. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und diese Erkenntnis gilt auch für die PR, Social Media und Marketing.
  • Die Geduld verlieren: So schwer es ihnen fällt, auch die rastlosesten Start-ups müssen sich also in Geduld üben und nicht gleich nach der ersten Enttäuschung das Handtuch werfen. Sie brauchen einen sehr langen Atem, um einen nennenswerten Bekanntheitsgrad aufzubauen, ein Image zu schaffen oder gar eine Marke zu formen.

So überwindest du die Stolpersteine

Diese Stolpersteine zu überwinden heißt, einen Schritt nach dem anderen zu gehen, die Kommunikationsarbeit logisch aufzubauen und aufgrund knapper Finanz- und Personalressourcen möglichst effizient zu gestalten. Am besten geht das so:

  • Ziel definieren, Strategie und Botschaften entwickeln: Am Anfang gibt es viele Fragen, die beantwortet werden müssen: Was sind die Stärken des Unternehmens oder des Produkts? Wer sind meine Zielgruppen? Wie baue ich als Newcomer*in Glaubwürdigkeit auf? Wie will ich mein junges Unternehmen gegen die Großen am Markt positionieren? Was will ich in der Marktkommunikation erreichen? Auf dieser Basis entstehen die Kommunikationsstrategie und die einzelnen Botschaften, die immer wieder in allen Maßnahmen und Kampagnen konsistent transportiert werden müssen, egal ob in der PR, in Social Media, im Marketing oder in jedem beliebigen Content. Nur so bekommen junge Unternehmen ein unverwechselbares Gesicht.
  • Markt gezielt adressieren: Mindestens genauso wichtig ist es, die Kommunikationsarbeit auf die Zielgruppen auszurichten. Möglicherweise haben sie ein eigenes Wording und konsumieren unterschiedliche Medien; das ist besonders in der PR wichtig: sie kann sehr filigran zahlreiche Medienarten ansprechen. Angesichts kleiner Budgets setzen viele Start-ups oft jede sich bietende Maßnahme spontan um, ohne darüber nachzudenken, ob sie wirklich etwas bringt: effizient ist das in den wenigsten Fällen. Also priorisieren und auch mal Opportunities bewusst parken oder verwerfen.
  • Aktivitäten planen: Kommunikation funktioniert nie ad hoc, sondern nur auf einer kontinuierlichen Basis. Start-ups müssen sich also Zeit dafür freischaufeln – und einen Überblick aller Maßnahmen haben, am besten im Rahmen einer umfassenden Planung. Sie kann am Anfang durchaus in einer einfachen Tabellenkalkulation stattfinden und sollte folgende Aspekte enthalten: Maßnahme, Inhalt, Zeitpunkt, Verantwortlicher, Zielgruppe, Art der Kommunikation, gegebenenfalls Kosten – und die erzielten Ergebnisse.
  • Glaubwürdig bleiben: Der Markt verzeiht nur schwer Unwahrheiten oder Provokationen und bleibt auch bei überzogenen Produktversprechen zurückhaltend. Vielleicht gibt es dadurch kurzfristige Gewinne, langfristig ist diese Art der Kommunikation aber nicht zielführend, egal, ob es sich um PR oder Marketing handelt. Gerade ungestüme Unternehmensgründer*innen tendieren dazu, die Begeisterung für die eigenen Produkte in Übertreibungen zu packen. Zurückhaltung ist hier gefragt, und die neutrale Sicht des Marktes oder der Medienkonsumenten einzunehmen, ist dabei immer hilfreich.
  • Erfolg messen: Wer knapp an Ressourcen ist, sollte seine Effizienz so oft wie möglich überprüfen. Dazu zählt die Messung des Erfolgs eigener Maßnahmen: In der PR zum Beispiel die Anzahl und Qualität der Veröffentlichungen, in Social Media die Anzahl der hinzugewonnenen Follower*innen oder der Intensität des Engagements, in der Werbung die Anzahl neuer Leads.

Kommunikationsarbeit ist wie beim Hausbau: Man fängt mit dem Keller an und hört mit dem Dach auf. Was die Logik diktiert, machen viele Unternehmen andersherum, und gerade ungeduldige Start-ups tappen in diese Falle, weil sie schnelle Ergebnisse sehen wollen. Die Vorgehensweise in der Kommunikation heißt demzufolge: Erst die Strategie, dann das Messaging und am Ende die Umsetzung mit all ihren Facetten.

Der Autor Alain Blaes ist Gründer der Münchner Kommunikationsagentur PR-COM.

Workshop: Slogan-Ideen kreieren

Slogans sind die Essenz deiner Marke. Sie vermitteln die Idee und die Werte deines Unternehmens oder Produkts und bringen die Persönlichkeit der Marke auf den Punkt. So hilfst du deiner Slogan-Kreativität auf die Sprünge.

Slogans sind kurze, prägnante Botschaften, die ein Produkt oder eine Idee beschreiben und die oft als Werbespots veröffentlicht werden. Sie sollten präzise, emotional und überzeugend sein. Um Ideen für Slogans zu bekommen, kannst du den Nutzwert und dein Ziel­publikum analysieren. Worin liegt der Nutzwert deines Produkts für die Kund*innen? Was wollen sie erreichen oder erhalten? Was ist das Ziel deiner Idee oder Botschaft?

Von der Slogan-Idee zur weltbesten Marke

Wenn du dich für ein bestimmtes Thema entschieden hast, kannst du versuchen, dieses in einen Satz zu packen. Schau dir auch andere Slogans an und versuche, diese Ideen auf dein Thema anzuwenden. Du hast vielleicht schon einige Ideen für Claims, aber suchst noch nach Inspiration? Keine Sorge, hier kommen einige Tipps, wie du deiner Kreativität auf die Sprünge helfen kannst.

1. Fang an zu brainstormen

Stell dir Fragen wie „Was ist das Ziel meines Unternehmens?“ oder „Welche Worte beschreiben am besten meine Marke?“ Das Brainstorming hilft dir, deine Gedanken zu sammeln und dir über deinen Slogan klar zu werden.

2. Mach dir Notizen

Wenn du dich beim Brainstorming inspiriert fühlst, notiere alles, was dir in den Sinn kommt. Diese Notizen können später als Grundlage für deine Slogan-Ideen dienen.

3. Sei spezifisch

Die besten Slogans sind spezifisch und treffen direkt ins Schwarze. Vermeide also generische Sätze wie „Willkommen“ oder „Sei einzigartig“ und versuche stattdessen, die Besonderheit deines Unternehmens hervorzuheben.

4. Nutze Alliterationen

Alliteration bedeutet, dass die ersten Buchstaben mehrerer Wörter gleich sind und sich wiederholen. Alliteration macht den Satz lebendiger und hilft dem/der Kund*in dabei, sich besser an diesen zu erinnern.

5. Halte es einfach

Ein guter Slogan sollte prägnant sein und leicht verständlich sein. Vermeide daher unnötige Wörter oder Phrasen und halte deinen Slogan möglichst kurz und knapp.

6. Überprüfe die Rechtschreibung

Bevor du deinen endgültigen Slogan veröffentlichst, solltest du ihn auf jeden Fall noch auf Rechtschreibfehler überprüfen. Nichts ist peinlicher, als einen falsch geschriebenen Slogan zu verwenden.

Viele der bekanntesten Markenslogans wurden bereits vor Jahrzehnten eingeführt und über lange Jahre unverändert als wiedererkennbarer Anker in der Kommunikation erfolgreicher Marken eingesetzt.

Die Änderung eines Slogans signalisiert für eine Marke daher oft einen deutlichen Einschnitt, eine neue Zielsetzung, eine Neuausrichtung ihrer Strategie. Wer seinen Slogan ändert, möchte alte Assoziationen mit der Marke aufgeben und das Markenimage zeitgemäß mit neuen Aspekten aufladen. Auffallend viele Unternehmen ändern aktuell ihre Slogans, nicht immer zum Verständnis aller Expert*innen und Verbraucher*innen.

Trends der aktuellen Slogan-Entwicklung

Welche Strategien führende Unternehmen hierbei heute am häufigsten verfolgen und wie du diese in deine Kommunikation umsetzt, zeigt unsere Analyse. Sie liefert auf Basis von über 1600 untersuchten Slogan-Neueinführungen von 2015 bis 2022 wertvolle Erkenntnisse über die wichtigsten Trends und Hintergründe der aktuellen Slogan-Entwicklung und Markenpositionierung als Spiegel von Werbung und Wirtschaft.

1. Slogans und Markenclaims werden internationaler

Werbeslogans und Markenclaims werden internationaler, vielschichtiger und allgemeingültiger. Zudem öffnen sie sich gemeinsam mit ihren zugehörigen Marken für die rasant fortschreitende Globalisierung der Märkte.

In vielen Branchen steigt der Anteil online generierter Umsätze deutlich an, und nicht zuletzt durch Dienste wie Skype, Zoom, LinkedIn, Instagram und Facebook gehört die länderübergreifende Vernetzung bereits zu unserem Alltag.

Entsprechend müssen sich Marken heute internationaler und breiter aufstellen, um global konkurrenzfähig zu werden und regional konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem hat sich bei vielen Global Playern das Angebot an Kompetenzen und Diensten deutlich erweitert, spezialisiert und gefestigt, so muss dies auch in der Kommunikation Ausdruck finden.

Zuvor deutschsprachige Slogans werden von Unternehmen immer häufiger durch englischsprachige ersetzt, um regionale Grenzen zu überwinden und ihre Marken auch für potenzielle Zielgruppen in anderen Nationen einheitlich und verständlich zu positionieren. Diese Umstellung betrifft sowohl Weltkonzerne, die ihre regional adaptierten Kampagnen nun durch global einheitliche ersetzen, als auch bisher regional agierende Marken, die durch einen englischsprachigen Slogan neue Zielgruppen erschließen möchten.

Inhaltlich werden Slogans häufiger doppeldeutig formuliert und vermitteln durch Wortspiele mehrere Argumente und Emotionen gleichzeitig. Unternehmen halten sich so in einer Zeit des Wandels und der wirtschaftlichen Ungewissheit ein gewisses Maß an Interpretation in ihrer Markendefinition offen und werden weniger angreifbar.

Darüber hinaus können sie ihren Marken gleichzeitig ein originelleres und lebendigeres Image verleihen sowie die rechtliche Schutzfähigkeit ihrer Slogans erhöhen. Durch die Verwendung doppeldeutiger Worte, Wortspiele und Redewendungen in einem Slogan lässt sich die kommunikative Bandbreite einer Marke gezielt ausweiten.

So tritt Ebay beispielsweise mit dem Slogan „Mein Ein für Alles“ auf, um gegenüber bisherigen Slogans wie „3, 2, 1 – meins!“ die Positionierung der Marke als reine Auktionsplattform in Richtung eines umfassenden Handelsunternehmens zu erweitern.

2. Aktuelle Slogan-Ideen – Mach es kürzer

In ihrem Umfang werden aktuelle Slogans auffällig kürzer. Durch die Kürze möchten Marken ihre Aussagen komprimieren, verstärken und unangreifbarer machen. Kurze Slogans sind schneller erfassbar, wirken zeitgemäß und können durch ihre Reduktion auf nur ein bis zwei Wörter häufig einen allgemeineren, größeren Anspruch einer Marke vermitteln. So wurde der Slogan für Beck’s Gold „The beer for a fresh generation“ aktuell auf „Think fresh“ reduziert und spricht so nicht mehr nur eine bestimmte Generation, sondern eine allgemeinere, altersneutrale Zielgruppe an.

3. Englischsprachige Slogans auf dem Vormarsch

In deutschsprachigen Medien wählen heute immer mehr Unternehmen Englisch als Sprache für ihre Markenslogans. Zuvor deutschsprachige Slogans werden zunehmend durch neu eingeführte englischsprachige Markenaussagen ersetzt, um Marken internationaler auszurichten und global einheitlich zu positionieren.

So änderte Vodafone seinen Claim von „Es ist Deine Zeit“ in „Power to you“, DHL sagt statt „Einfach. Immer. Überall.“ nun „Excellence. Simply delivered.“ Und auch eine traditionelle Marke wie Odol tritt nach über 100 Jahren deutschsprachiger Markenaussagen aktuell nicht mehr mit „Küss mit“, sondern mit „Love Odol“ auf, als erstem englischsprachigen Claim in ihrer Markengeschichte.

4. Neue Zielgruppen, Kostenersparnis und Stärkung der Marke

Die international einheitliche Markenpositionierung durch die Wahl eines englischsprachigen Slogans bringt Unternehmen viele Vorteile. Zum einen ist es die kostengünstigere Variante, da die sonst notwendigen regionalen Adaptionen für viele Werbemittel eingespart werden können. Zum anderen zahlt ein in allen Ländern identisch verwendeter Slogan langfristig auf das Image der Marke ein.

Sowohl im Internet als auch in der realen Welt tritt die Marke so einheitlich auf und wird von Verbraucher*innen weltweit auf eine gleiche Art und Weise wahrgenommen und wiedererkannt. Neue Zielgruppen können so erschlossen werden, die Marke wirkt stärker, größer und mächtiger.

Ein Viertel aller Slogan-Neueinführungen im deutschsprachigen Raum wird somit heute bereits in englischer Sprache formuliert.

5. Mehrdeutige Slogans und Slogan-Ideen sind gefragt

Bei der Entwicklung ihrer Markenslogans setzen Unternehmen aktuell immer häufiger auf eine gezielte sprachliche Doppeldeutigkeit bzw. Mehrdeutigkeit, um ihre Marken möglichst prägnant, einzigartig und umfassend zu positionieren. Durch die Verwendung von Wortspielen oder abgewandelten Redewendungen können Slogans mehrere Fakten und Emotionen einer Marke gleichzeitig vermitteln, sowohl offensichtlich als auch auf unterschwelliger Ebene.

So können Unternehmen in ihren Markenversprechen nicht nur auf eine, sondern parallel auf mehrere Aspekte setzen und die Marke so lebendiger, stärker und für die Zukunft anpassungsfähiger positionieren.

6. Erweiterte Positionierung, mehr Argumente, Originalität

So präsentiert sich Knorr heute nicht mehr eindeutig mit „So schmeckt es richtig gut“, sondern doppeldeutig mit „Guter Geschmack ist unsere Natur“. Und fügt hier zum bleibenden Argument „Guter Geschmack“ mit „unsere Natur“ unterschwellig zwei weitere Markenaspekte hinzu: einerseits den Aspekt „natürliche Zutaten“ und andererseits „Wir stehen und leben für guten Geschmack“. Statt mit zuvor nur einem Argument wartet Knorr nun somit mit gleich drei Argumenten auf, um sich als Marke im Wettbewerb zu positionieren.

7. Slogans werden immer kürzer

Marken positionieren sich in ihren Slogans heute auffallend oft nur noch durch ein bis zwei Wörter. Durch die neu erreichte Kürze möchten Marken ihre Aussagen komprimieren, intensivieren und unangreifbarer machen.

Je kürzer die Aussage, desto wertvoller und mächtiger wirkt sie, im Sinne von „Reduce to the max“. Diese Regel kennen wir bereits aus dem Domain-Business, und sie wird heute auch auf die Entwicklung von Werbeslogans übertragen. So wie uns der kompakte Domainname „ebay.de“ gegenüber einem Namen wie „handelsplattformxyz.de“ größer, vertrauter und vertrauenserweckender erscheint, so kann auch ein kompakter Slogan gegenüber einem beschreibenden Slogan stärker und überzeugender wirken.

8. Zeitgeist und Souveränität

Auch der Softwarehersteller SAP änderte seinen Slogan von „The best run businesses run SAP“ in „Run better“ und verleiht seiner Marke so eine deutlich kompaktere Aussage. Gegenüber dem bisherigen Slogan tritt die Marke nicht nur menschlicher, smarter und dynamischer auf, sondern wirkt in ihrem Anspruch auch weniger angreifbar.

Der bisherige Slogan der Marke Mini „Unglaublich Mini“ wurde durch den eingeführten kürzeren Slogan „Be Mini“ ersetzt. Auch hier wird durch die neue Kürze ein größerer Machtanspruch vermittelt, die Marke wird als eigenständiges Lebensgefühl präsentiert. In diesem speziellen Fall ist die Kompaktheit des Slogans auch Sinnbild für die Persönlichkeit und Einzigartigkeit von Produkt und Marke.

Fazit

Deine Slogan-Ideen (oder fertigen Slogans, Claims etc.) sollten immer sowohl den Markenkern (Werte, Vision, Wirkung) als auch die vier Kommunikationsebenen deiner Marke im Auge behalten und bestmöglich in ihrer Aussage unterstreichen. Einfach nur einen Slogan zu entwerfen, der nichts mit deiner Markenwahrnehmung zu tun hat, ist wie ein Logo mit Farben und Typo zu kreieren, das nichts mit der Einzigartigkeit oder Erlebbarkeit deiner Marke zu tun hat.

Slogan-Ideen für die Coaching-Branche

  • Entfalte dein volles Potenzial.
  • Dein Erfolg beginnt hier.
  • Verändere dein Leben. Jetzt.
  • Finde Klarheit und erreiche deine Ziele.
  • Entdecke deine innere Stärke.
  • Werde zur besten Version deiner selbst.
  • Lass dich von deinen Träumen leiten.
  • Der Schlüssel zum Erfolg liegt in dir.
  • Gemeinsam schaffen wir Großes.
  • Entwickle dein persönliches Erfolgsrezept.

Slogan-Ideen für die Kreativ-Branche

  • Kreativität ohne Grenzen.
  • Inspiriere. Erschaffe. Begeistere.
  • Wo Ideen zum Leben erweckt werden.
  • Deine Vision. Unsere Kreativität.
  • Lass deine Kreativität die Welt verändern.
  • Kreative Lösungen für eine innovative Zukunft.
  • Gib deinen Ideen Flügel.
  • Ausdruck deiner Einzigartigkeit.
  • Verwandle deine Vision in Kunst.
  • Die Kunst des Außergewöhnlichen.

Denke daran, dass ein guter Slogan kurz, prägnant und einprägsam sein sollte. Er sollte deine Zielgruppe ansprechen und deine Markenbotschaft auf den Punkt bringen. Passe den Slogan entsprechend deiner eigenen Marke und deiner Ziele an.

Er sollte deine kreative Expertise und deine Fähigkeit zur Innovation betonen. Der Slogan sollte deine Spezialisierung und deine Werte ansprechen sowie auch Kompetenz, Zuverlässigkeit und Kund*innenzufriedenheit betonen, um potenzielle Kund*innen anzusprechen und Vertrauen aufzubauen.

Mit etwas Übung und Inspiration kannst du jetzt loslegen und den perfekten Slogan für dein Unternehmen finden.

Der Autor Thorsten Ruhle ist Gründer und CEO der Hamburger Online Marketing Werbeagentur UrbanDivision.

Marketing-Trends 2024

Acht CEOs, Gründer*innen und Kommunikationsexpert*innen teilen ihre Expertise und geben Ausblick, welche Marketingthemen 2024 relevant werden.

Dass das kommende Jahr branchenübergreifend im Zeichen künstlicher Intelligenz steht, ist klar. Wie aber lässt sich zielführend darauf aufbauen? Markenkommunikation wird dann erst authentisch, wenn moderne Technologie mit menschlicher Kreativität korreliert. Warum und wie Transparenz, Digitalisierung und Gesundheitsthemen Werbemaßnahmen und -Tools im kommenden Jahr verändern, beschreiben acht CEOs, Gründer*innen und Marketing-Expert*innen.

Authentische Markenbindung durch Friends & Family

TikTok, Instagram & Co. gelten als das Allheilmittel, wenn es darum geht, Reichweite zu generieren. Doch welche Empfehlung wirkt nachhaltiger – ein Tipp aus dem Familien- und Freundeskreis oder der eines Influencers, der sein Geld damit verdient? Nach dem Motto “back to the roots” geht für mich die Entwicklung in Richtung des Prinzips “Freunde-werben-Freunde”, das auf organischen Beziehungen beruht. Dabei werden bestehende Kund*innen dazu ermutigt, ihre Erfahrungen mit ihrem persönlichen Netzwerk zu teilen. Natürlich können auch hier Anreize geschaffen werden. Beispielsweise, indem die Kund*innen 10 Prozent des Warenwerts als Gutschrift für jeden Einkauf der angeworbenen Person erhalten. Aber im Mittelpunkt steht die positive Produkterfahrung, die für beide Seiten eine Bereicherung sein soll. Dieses Prinzip hat sich für uns bereits bewährt, denn wir sehen: Persönliche Empfehlungen von Freund*innen oder Familie wirken deutlich nachhaltiger, haben einen größeren Einfluss und schaffen mehr Vertrauen als perfekt in Szene gesetzte Social-Media-Posts.

Vertriebserfolg 2024: 5 Hacks für lukrative Aufträge

Wie du (auch) im neuen Jahr lukrative Aufträge schreibst.

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. So manche gehen mit viel Zuversicht ins neue Jahr, andere hingegen eher mit Sorge. „Werde ich auch im nächsten Jahr genügend Aufträge bekommen?“, „Kann ich meine kalkulierten Preise durchsetzen?“ oder „Was mache ich bloß, wenn mein bester Kunde abspringt?“ sind Fragen, die viele unruhig werden lassen. Andere hoffen einfach, dass es schon gut wird.

Hoffnung schadet ja nie! Sich alleine darauf zu verlassen, wäre allerdings ein schlechter Rat. Du sollest lieber aktiv werden und selbst etwas zum Gelingen 2024 beitragen. Geh die nachfolgende fünf Fragen durch, um schon jetzt die Weichen für ein gutes neues (Vertriebs-)Jahr zu stellen.

Wie bekomme ich mehr qualifizierte Anfragen?

Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Interessanterweise beschäftigen sich Vertriebsmitarbeiter oft ausschließlich mit den eingehenden Anfragen ihrer Stammkund*innen. Gut, hin und wieder meldet sich (hoffentlich) auch mal ein(e) potenzielle(r) Interessent*in von sich aus. Aber tendenziell sind viele Verkäufer*innen eher passiv – und arbeiten eingehende Anfragen einfach ab. Das Risiko ist groß, dass man in dieser passiven Rolle eher selten Kontakte zu Unternehmen bekommt, die vielleicht optimaler zu einem passen, höhere Mengen benötigen oder insgesamt weniger preissensibel sind.

Starte am besten unterschiedliche Wege zur Anfragen-Generierung gleichzeitig: Rufe aktive potenzielle Kund*innen an, schalte Anzeigen und probiere weitere Möglichkeiten aus, um mehr Anfragen zu erzielen. Nach ca. sechs Monaten ziehst du ein erstes Fazit: Welche Wege der Akquise waren lukrativ? Welche weniger? So kannst du dann den Fokus auf das lenken, was für dich am besten funktioniert – und endlich in Kontakt mit den Neukund*innen kommen, von denen du sonst niemals Anfragen erhalten würdest.

Wie baue ich Handlungsdruck auf?

Die Aufgabe von Verkäufer*innen ist nicht, vorrangig Angebote zu erstellen. Angebote sind nichts anderes als eine „Krücke“ zum Auftrag. Die Aufgabe von Verkäufer*innen ist es, Aufträge zu schreiben. Dennoch gibt es so manche Geschäftspartner*innen, die gern Vertriebsmitarbeitende unentgeltlich Arbeit „aufdrücken“ und um Angebotsabgabe bitten – aber niemals kaufen. Dies sorgt bei Verkäufer*innen oft für Frust. Interessanterweise gibt es sogar Verkäufer*innen, die sich viel Zeit für das Anfertigen eines detaillierten Angebots nehmen – wohlwissend, niemals einen Auftrag zu bekommen. Doch kann das richtig sein? Wer Angebote schreibt, ohne zu verkaufen, hat vergeblich gearbeitet.

Darum sollten sich Verkäufer*innen viel mehr Zeit für die Bedarfsermittlung nehmen – um ggf. auch entscheiden zu können, überhaupt kein Angebot zu erstellen. Antworten auf Fragen wie „Was ist der Grund, dass Sie jetzt Interesse haben?“ oder „Was ist, wenn Sie keine Lösung finden?“ sind gute Indikatoren, um die Kaufwahrscheinlichkeit in Erfahrung zu bringen. Wer Angebote schreibt, und selbst nicht daran glaubt, daraus einen Auftrag generieren zu können, der macht im Vertrieb etwas grundlegend falsch!

Wie mache ich mich für den Markt interessanter?

Deine besten Kund*innen sind die Zielkund*innen deiner Mitbewerber*innen. Oder anders gesagt: Es gibt keine sicheren Kund*innen. Das einzig sichere sind der Tod und die Steuer. Klingt hart, ist aber so. Leider gewöhnt man sich schnell an seine guten Kund*innen: Der Auftrag kommt rein, wird abgearbeitet, die Rechnung erstellt – und der/die Kund*in zahlt. Doch das Risiko ist groß, dass sich irgendwann dein(e) Kund*in bei dir nicht mehr gut aufgehoben fühlt. Dass er/sie vielleicht sogar denkt „Irgendwie ist mein Lieferant langweilig geworden, die bemühen sich gar nicht mehr so um mich. Vielleicht sollte ich mich mal bei anderen Anbietern umschauen, möglicherweise können die mir ja interessantere Angebote und Impulse liefern.“ Ist es erst einmal so weit, dass Kund*innen mit Abwanderung drohen, fallen vielen Unternehmen und Verkäufer*innen aus der Not heraus nur noch Rabatte ein, mit denen sie ihre Kund*innen an sich binden wollen. Doch Lieferanten, die das tun, sagen mit diesem Verhalten eigentlich nur eines: „Wir haben dir in der Vergangenheit zu hohe Preise berechnet.“

Überprüfe doch mal deinen Auftritt: Wie attraktiv ist deine Website? Wie sehr bist du als Anbieter*in für (potenzielle) Kund*innen ein Must have? Sind deine Verkäufer*innen in der Lage, diese Mehrwerte klar zu kommunizieren? Oder mal ganz hart gefragt: Was würde dem Markt fehlen, wenn du mit deinem Unternehmen nicht mehr tätig wärst? Falls du nun kleinlaut sagst: „Eigentlich nichts“, dann denke daran: Irgendetwas musst du richtig machen, sonst hättest du gar keine Kund*innen. Fange aber spätestens jetzt unbedingt damit an, dich noch klarer im Markt zu positionieren, um interessant und damit relevant für Kund*innen zu sein.

Wie setze ich margenstarke Preise durch?

Einkäufer*innen haben die Aufgabe, die geforderte bzw. gewünschte Qualität zu besten Konditionen zu erwerben. Der Preis ist ein entscheidender Faktor, neben vielen anderen. Aussagen des Einkaufs wie „Ihr Mitbewerber ist aber günstiger!“ oder Forderungen wie „Nein, wenn Sie mir nicht 10 Prozent Rabatt geben, dann kommen wir nicht ins Geschäft“ sind an der Tagesordnung. Dennoch gibt es viel zu viele Verkäufer*innen, die solche Spiele nahezu treudoof mit sich machen lassen – und wichtige Marge verschenken, um endlich den heißersehnten Auftrag zu tätigen.

Ein(e) Einkäufer*in darf niemals merken, dass der/die Anbieter*in auf den Auftrag angewiesen ist. Ansonsten ist diese(r) schnell von dem/der Einkäufer*in erpressbar. Wer also regelmäßig neue Kund*innen gewinnt, wird zu höheren Preisen verkaufen. Aus einem guten Grund: Der/die Verkäufer*in kann mit einer gesunden(!) Gleichgültigkeit in Preisverhandlungen gehen und ist so in der Lage, dem/der Einkäufer*in zu signalisieren, dass er/sie gern zusammenarbeiten möchte – aber nicht zu schlechten Preisen.

Es ist davon auszugehen, dass Kund*innen über den Einkauf immer mehr Druck auf ihre Lieferant*innen aufbauen. Wer hier nichts entgegensetzen kann, wird schlimmstenfalls verkaufen – aber nichts verdienen.

Wie bringen wir unseren Vertrieb zum Tun?

Verkäufer*innen beeinflussen mit ihrem Verhalten massiv die unternehmerischen Bilanzen. Trotzdem geben sich viele Führungskräfte, ob Unternehmer*innen oder Vertriebsleiter*innen, mit einer großen Leistungsschwere zwischen den einzelnen Mitarbeitenden zufrieden – und das über Jahre hinweg. Doch kann das richtig sein? Jede(r) im Vertrieb sollte wissen, was von ihm/ihr erwartet wird. Darüber hinaus auch regelmäßig ganz konkrete Ideen und Handlungsanweisungen erhalten, wie beispielsweise mit einer telefonischen Anfrage eines/einer potenziellen Kund*in umgegangen wird oder der Preis im Idealfall gegenüber eines/einer Profi-Einkäufer*in wertschätzend aber klar in der Sache durchzusetzen ist. Mach doch einfach mal den Test und stellen deinem Vertriebsteam folgende Fragen:

  • Mit welchen Argumenten grenzen wir uns von unseren Mitbewerber*innen ab?
  • Wie qualifizieren bzw. disqualifizieren wir wertschätzend Kund*innenanfragen?
  • Mit welchen Aussagen und Verhaltensweisen setzen wir unsere Preise durch?
  • Mit welcher Formulierung wecken wir bei der telefonischen Kund*innenakquise Aufmerksamkeit, sodass unser Gegenüber gern mit uns spricht?
  • Wie viel Umsatz ist noch in diesem Monat zu erzielen?

Leider fallen die Antworten darauf oft sehr unbefriedigend aus. Doch wenn es auf elementare Fragen keine fundierten Antworten gibt, zeigt dies klar: Da ist noch deutlich Luft nach oben. Was dabei sehr beruhigend ist: Wenn du Potenziale bei dir im Unternehmen entdeckst, dann kannst du diese nutzen. Und es ist nun mal leichter, sich und sein Unternehmen zu ändern als Kund*innen und Märkte.

Du hast nun fünf starke Hebel der Kund*innenbindung und -gewinnung sowie Umsatzsteigerung vorgestellt bekommen. Am besten suchst du dir davon ein bis zwei aus, die du alsbald angehst, damit auch 2024 ein gutes Vertriebsjahr für dich wird.

Der Autor Oliver Schumacher ist Sprechwissenschaftler (M.A.), Buchautor und Verkaufstrainer. Unter dem Motto „Ehrlichkeit verkauft“ zeigt er Verkäufer*innen, wie sie souverän neue Kund*innen gewinnen, Kaltakquise erfolgreich meistern und sich – selbst bei schwierigen Preisverhandlungen – fair behaupten können.

WhatsApp als Marketingkanal – Top oder Flop?

Welche Chancen sich mit den neuen Business-Funktionen von Whats App auftun und wie Unternehmen bei der Integration der neuen Funktionen idealerweise vorgehen sollten.

Dort kommunizieren, wo die Verbraucher*innen bereits sind, gilt seit jeher als eines der wichtigsten Erfolgsrezepte im Marketing. Und doch bleibt oft vielerorts ein Kanal außen vor, der allein in Deutschland Millionen von Nutzer*innen hat und als der beliebteste Online-Kommunikationsdienst gilt: WhatsApp. Genau das soll sich dank einiger neuer Business-Funktionen jetzt jedoch ändern. Allerdings müssen Unternehmen ihr WhatsApp Marketing als Teil ihrer übergreifenden Strategie verstehen. Sonst verlieren sie womöglich Kund*innen, statt neue zu gewinnen.

Während Elon Musik mit Twitter – beziehungsweise X – weiter herumexperimentiert, um irgendwann eine „Super App“ zu schaffen, ist Konkurrent Mark Zuckerberg mit dem Instant Messenger WhatsApp inzwischen einen deutlichen Schritt weiter. Zuletzt stellte die Meta-Tochter nämlich mehrere Neuerungen vor, die nicht nur den Funktionsumfang für Unternehmen und Nutzer*innen maßgeblich erweitern, sondern die App auch noch stärker in den Alltag integrieren.

WhatsApp soll zum Alleskönner werden

So können Nutzer*innen nun sogenannten Kanälen folgen, die von Organisationen mit Inhalten gefüllt werden, und sich – wenn gewünscht – sogar per Push-Nachrichten über Neuigkeiten informieren lassen. Dies bietet für Unternehmen neue Möglichkeiten, Informationen schnell und einfach an eine größere Zielgruppe auszuspielen, die aktiv solche Informationen wünscht. Gleichzeitig sollen Business User mit „Marketing Messages“ aber auch die Möglichkeit erhalten, Nachrichten zu personalisieren, da sich bei diesen die Anrede für die Empfänger*innen konfigurieren lässt. Daneben können sie den Versand dieser Nachrichten vorausplanen und erhalten Zugriff auf ein Tool für die Auswertung der Performance.

Darüber hinaus können Brands es ihren Kund*innen mithilfe von „Flows“ ermöglichen, direkt über den Messenger Bestellungen zu tätigen, Formulare auszufüllen oder Termine zu buchen. Dadurch schaffen Unternehmen kurze Wege und senken die Wahrscheinlichkeit, dass Käufe abgebrochen werden.

Der Schritt von Meta, die Funktionalität von WhatsApp in Richtung Marketing und E-Commerce auszubauen, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Zum einen handelt es sich um eine Anwendung, die viele von uns ohnehin mehrfach am Tag öffnen, um mit anderen in Kontakt zu treten – also warum nicht auch mit Marken? Zum anderen sind wir Menschen nun mal bequem und je weniger Apps und Webseiten wir für unsere Erledigungen brauchen, desto besser. Was außerdem entscheidend ist: Es handelt sich um Opt-in-Angebote, sprich die Adressaten müssen dem Erhalt von Werbung und Informationen per WhatsApp explizit zustimmen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Marketingbotschaften Wirkung zeigen.

Es geht um eine stimmige Kund*innenansprache

Unternehmen sollten jetzt allerdings nicht kurzerhand haufenweise WhatsApp-Kanäle eröffnen, Marketing Messages schreiben und Flows erstellen. Wie bei jedem anderen Marketingkanal braucht es auch hier ein überlegtes Vorgehen, das zur restlichen Strategie und Kundenkommunikation passt. Denn Kund*innen sind aufmerksam und merken schnell, wenn Marken nicht authentisch sind. Und der Folge sind wir uns alle bewusst: Sie wenden sich von solchen Marken ab.

Wie aber sollten Unternehmen dann bei der Integration der neuen WhatsApp-Funktionen vorgehen?

Zunächst muss betrachtet werden, was sie in diesem Bereich – nämlich Conversational Marketing – bereits machen, wie erfolgreich sie dabei sind und inwieweit die Bedürfnisse der Kund*innen dabei noch nicht abgedeckt werden. Im nächsten Schritt kann dann strategisch geplant werden, wie und ob die neuen Features von WhatsApp eingesetzt werden sollen. Beispielsweise können die neuen Marketing Messages den Unternehmen die Kund*innenansprache erleichtern und gleichzeitig, durch eine personalisierte Anrede, die Distanz in der Kund*innenkommunikation verringern.

Allerdings sollten auch die Grenzen der neuen Funktionen nicht außer Acht gelassen werden. Denn bei den WhatsApp-Channels handelt es sich schließlich um einen Broadcast-Channel, der nicht immer end-to-end verschlüsselt ist. Es darf also nicht voreilig gehandelt werden, sondern Unternehmen müssen wohl überlegt vorgehen und dabei ihre Datenschutzbestimmungen nicht vernachlässigen. Um auf Nummer sicher zu gehen und die Vorteile des Conversational Marketing, der Automatisierung und der Personalisierung voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen eher auf Business Provider Lösungen zurückgreifen.

Ebenso gilt es zu beachten, dass die neuen Funktionen von WhatsApp als nützliche Tools konzipiert sind, um Marketer zu unterstützen - jedoch nicht um sie zu ersetzen. Der Schlüssel zum Erfolg ist also die Zusammenarbeit zwischen Experten, die sich auf die Erstellung origineller Inhalte und dem Management von Kund*innen-Chats spezialisiert haben, und modernen Tools, die punktuell den Arbeitsalltag erleichtern können.

Der Autor Maximilian Modl ist CEO bei Brevo Deutschland, der All-in-One Plattform zum Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen via E-Mail, SMS, WhatsApp und Chat.

10 Tipps und To Do's für höhere Umsätze im Jahr 2024

Zehn entscheidende Fragen für höhere Umsätze im Jahr 2023 und die Antworten.

Wer höhere Umsätze und bessere Erträge erwirtschaftet, sichert sowohl die Zukunft seiner Unternehmung als auch die seiner Mitarbeitenden. Darum sollten sich Unternehmer*innen immer wieder mit folgenden Fragestellungen intensiv auseinandersetzen:

1. Wie lassen sich höhere Verkaufspreise erzielen?

Wem es gelingt, seine Preise bei gleichbleibenden Kosten zu erhöhen, steigert automatisch seinen Gewinn. Viele zögern notwendige Preiserhöhungen aber hinaus, weil sie glauben, sonst Kund*innen zu verlieren. Doch ein Geschäft ist kein Selbstzweck: Spätestens, wenn die eigenen Kosten steigen, müssen diese weitergegeben werden. Alternativ können sowohl Rabatte als auch Skonti runtergefahren werden. So manchen Lieferant*innen entgeht es sogar, dass sie ihren Kund*innen zu hohe Rabatte geben. Denn wenn ein(e) Kund*in seinen/ihren Einkauf über die letzten zwei Jahre beispielsweise reduziert hat, weshalb soll er/sie dann die gleichen Rabatte bekommen? Wer reflexmäßig einem/einer Kund*in 3 % Skonto anbietet, sollte mal ausprobieren, diesem zukünftig wie selbstverständlich 2 % Skonto anzubieten – zumindest den Neukund*innen. Natürlich reagieren gewisse Kund*innen immer sehr sensibel auf höhere Preise oder Kürzungen von Rabatten. In diesem Falle sollte man überlegen, ob man nicht über die nächsten Monate und Jahre einen qualitativen Kund*innentausch durchführt. Denn wer die Leistung des/der Anbieter*in nicht zu schätzen weiß, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang sowieso zur billigeren Konkurrenz gehen.

2. Wie lässt sich der durchschnittliche Auftragswert erhöhen?

Häufig reicht schon das Reden mit Kund*innen aus, um diesen passende Zusatzprodukte erfolgreich zu verkaufen. Ob dies nun der Kaffee zum Brötchen, die Bücher zum Verkaufstraining oder die Versicherung zum Auto ist. Darum ist es sinnvoll, dass alle Mitarbeitenden Ideen haben, zu welchen Produkten und Dienstleistungen sie welche passenden Ergänzungen anbieten. Pauschal zu sagen, dass zu allen Produkten immer ein und dasselbe Produkt extra angeboten werden kann, funktioniert in der Praxis oft nicht, da viele Kund*innen dies als Verkaufsmasche wahrnehmen – und daher meist spontan abblocken. Darüber hinaus werden Mitarbeitende im Verkauf um ihre Individualität und Verantwortung beraubt, wenn sie beim Zusatzverkauf keinerlei Flexibilität haben.

3. Wie können Neukund*innen aktiv gewonnen werden?

Aktive Kund*innengewinnung bedeutet, dass Verkäufer*innen von sich aus potenzielle neue Kund*innen aufsuchen. Beispielsweise der Gebietsleiter, der auch mal in Geschäfte geht, wo er bisher noch nicht gewesen ist oder der Verkäufer, der bei Unternehmern anruft, zu denen er bisher noch keinen Kontakt gehabt hat. Häufig scheuen sich Verkäufer*innen vor dieser Methode, da ihnen Ablehnung entgegenschlagen könnte. Doch wer ein hervorragendes Angebot hat, ist moralisch dazu verpflichtet, Noch-Nicht-Kund*innen anzusprechen. Es geht auch nicht darum, jeden als Kund*in zu gewinnen. Viel wichtiger ist es, überhaupt anzufangen und mehr Menschen die Chance zu geben, zu einem Kauf oder Termin nein zu sagen.

4. Wie können Neukund*innen passiv gewonnen werden?

Suchen Kund*innen eine Lösung, so nutzen diese meist an erster Stelle Suchmaschinen. Wer hier nicht auf der ersten Ergebnisseite präsent ist, hat kaum Chancen, dass der/die Kund*in anfragt. Jede(r) Unternehmer*in sollte sich daher fragen, ob er/sie genug Präsenz im Markt zeigt. Denn Kund*innen können nur von denen kaufen, die sie kennen – bzw. zwecks Anfrage finden. Leider werden aber auch oft potentielle Neukund*innen vertrieben. Beispielsweise weil die Website des Anbieters nicht professionell genug erscheint, der Empfang am Telefon nicht professionell genug arbeitet („Herr x ist nicht da – können Sie bitte wieder anrufen?“) oder das zugesagte schriftliche Angebot ewig auf sich warten lässt. Daher: Wo ist noch Luft nach oben, um einen noch professionelleren Auftritt im Verhältnis zum Mitbewerber hinlegen zu können?

5. Mit welchen Unternehmen sollte strategisch zusammengearbeitet werden?

Manche Anfragen und Kund*innen passen einfach nicht zum anbietenden Unternehmen. Dieses Problem hat nahezu jede(r) Anbieter*in. Warum sollte man also, nachdem man aufgrund der Bedarfsanalyse mit dem/der Kund*in zu dem Ergebnis gekommen ist, dass man nicht zueinander passt, diese nicht gezielt zu passenderen Anbietern bzw. Kolleg*innen weiterreichen? Wer diese allerdings nur an bestimmte Kolleg*innen weiterreicht, weil er von diesen die höchste Empfehlungsprovision bekommt, macht etwas falsch. Denn Empfehlende haben die Verantwortung dafür, dass der/die Kund*in mit höchster Wahrscheinlichkeit bei dem anderen Unternehmen dann auch wirklich seine/ihre Ziele erreicht. Arbeitet das empfohlene Unternehmen doch nicht so gut, fällt dies auch auf den Empfehlenden zurück. Dies kann nicht nur zur schlechten Mund-zu-Mund-Propaganda führen, sondern auch zu schlechten Bewertungen im Internet. Kooperationen können auch so funktionieren, dass beispielsweise ein Handwerker einen anderen Handwerker eines anderen Gewerkes beim Kunden empfiehlt, damit dieser den Auftrag bekommt. Arbeiten beide Hand in Hand, dann können sie alleine durch diese Methode sehr erfolgreich sein – selbst dann, wenn sie in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Ist nämlich der Kontakt zum Kunden gut, dann sind Empfehlungen nahezu Selbstläufer.

6. Welche Werbemaßnahmen sollten weiter ausgebaut werden?

Meist kann nicht exakt nachvollzogen werden, welche Werbung unterm Strich etwas gebracht hat – und welche nicht. Es ist deshalb gut, auch in der Werbung mal neue Kanäle auszuprobieren. Dennoch muss auch selbstkritisch reflektiert werden: Welche Messebeteiligungen haben was konkret gebracht? Über welche Anzeigenkampagnen sind die meisten Kund*innen gekommen? Was muss unbedingt bei der nächsten Kampagne bzw. Aktion geändert werden? Gibt es bestimmte Kund*innen, die schon Fans sind und begeistert Kund*innen empfehlen? Falls noch nicht getan, so sollten diese spätestens jetzt mal ein dickes Dankeschön bekommen. Aber auch hier helfen Fragen: Wieso empfehlen diese so aktiv? Was macht somit der Anbietende richtig? Wie könnten noch mehr Kund*innen dazu gebracht werden, begeistert zu empfehlen?

7. Welche Mitarbeitenden müssen gecoacht werden, um noch souveräner zu verkaufen?

Auch in der heutigen Zeit werden Geschäfte zwischen Menschen gemacht. Selbst dann, wenn so manche Kaufvorgänge nur digital abgewickelt werden, kommen Kund*innen oft spätestens dann mit Menschen in Kontakt, wenn sie Fragen haben – oder reklamieren müssen. Auch Verkäufer*innen müssen über gute Ideen verfügen, wenn beispielsweise das Ladengeschäft voll ist und der Stresspegel steigt. Für Verkäufer*innen im Außendienst gilt dies, wenn der kritische Kunde für einen Auftrag gewonnen werden soll oder aber der Servicemitarbeitende, der bei der Montage andere Voraussetzungen für seine Arbeit vorfindet, wie ursprünglich geplant. Worte sind flüchtig. Sind sie erst einmal gesagt, kann man sie nicht wieder zurückholen. Darum müssen Mitarbeitende stets professionell den Kund*innen gegenüber auftreten können. Denn oft übertragen Kund*innen das Bild von einem Mitarbeitenden auf das gesamte Unternehmen. Ist der Verkaufende gut, ist meist auch sein Angebot und sein Unternehmen gut. Ist dieser unprofessionell, so ist eben alles andere häufig ebenfalls den Auftrag nicht wert – zumindest im Bild des/der Kund*in.

8. Welche bilsang unbearbeiteten Märkte versprechen neues Potenzial?

Oft hat die Landkarte noch weiße Flächen. Wo gibt es also möglicherweise Kund*innen, die ideal zu einem passen? Wo könnten Vertriebspartner*innen zur Erschließung neuer Märkte beitragen? Zur Inspiration kann oft ein Blick auf Mitbewerber helfen. Wo sind diese ebenfalls aktiv? Warum? Mit welchen Maßnahmen könnte ihnen strategisch zuvorgekommen werden?

9. Welche Produkte und Dienstleistungen sollten zusätzlich in das Portfolio aufgenommen werden?

Es ist durchaus sinnvoll, das eigene Leistungsportfolio regelmäßig komplett zu durchleuchten. Welche ‚Renner‘ und ‚Penner‘ beinhaltet das eigene Angebot? Woran liegt das? Warum sollte sich auf Sicht von drei Jahren bei den bisherigen Produkten und Dienstleitungen, die nicht laufen, etwas ändern? Häufig finden es Kund*innen sehr angenehm, wenn sie alles aus einer Hand bekommen. Das empfinden sie als Service. Wo könnte also den Kund*innen noch mehr geboten werden? Umso besser das Leistungsportfolio zu den Zielkund*innen passt, desto leichter fällt es diesen auch, sich dafür zu entscheiden.

10. Wie lassen sich gute Bestandskund*innen noch besser ans Unternehmen binden?

Interessanterweise legen viele Anbieter den Fokus auf die Neukund*innengewinnung. Das ist auch gut. Aber: Oft fühlen sich die bisherigen guten Kund*innen vernachlässigt. Sie können es nicht verstehen, warum Neukund*innen beispielsweise Sonderkonditionen oder exklusive Geschenke bekommen – sie selbst aber für die langjährige gute Zusammenarbeit nichts. Dies hat in manchen Branchen schon dazu geführt, dass Kund*innen, sobald sie Kund*in geworden sind, sofort wieder kündigen, um dann woanders wieder großzügig aufgenommen zu werden. Doch kann sowas richtig sein? Die besten Kund*innen eines Unternehmens sind die Ziel- bzw. Wunschkund*innen der Mitbewerber*innen. Vernachlässigen Anbieter*innen ihre besten Kund*innenen zu sehr, sind diese sehr offen für Abwerbeversuche der Konkurrenz. Daher muss überlegt werden, wie diese guten Kund*innen freiwillig gebunden werden können. Freiwillig deshalb, weil dies auf Sympathie und Vertrauen beruht. Natürlich sind auch „Knebelverträge“ denkbar. Aber wenn Kund*innen zu sehr von ihren Lieferant*innen enttäuscht werden, nützen auch ausgefeilte Verträge nichts. Und sollte der/die Kund*in dann doch bis zum Ende der Laufzeit, wenn auch widerwillig, dabei sein, wird er/sie in der Zwischenzeit hochmotiviert sein, andere von der schlechten Arbeitsqualität des/der Anbieter*in zu erzählen.

Wer im Jahr 2024 höhere Umsätze erwirtschaften möchte, hat viele Möglichkeiten. Wichtig ist, sich auf ein oder zwei Dinge gezielt einzustellen – und diese Bereiche engagiert voranzutreiben. Im Zweifelsfalle mit externer Hilfe, damit diese Vorhaben nicht nur bloße Wünsche bleiben, sondern als Ziele auch tatsächlich erreicht werden.

Der Autor – Verkaufstrainer Oliver Schumacher – zeigt on- und offline unter dem Motto „Ehrlichkeit verkauft“, wie Neukundengewinnung und Preisverhandlung gelingen.

Die gröbsten Verhandlungsfehler und besten Auswege

Die meisten Verhandlungsfehler entstehen durch Stress und schlechte Vorbereitung – beides lässt sich vermeiden. Wir zeigen, wie du mit dem richtigen Verhandlungsgeschick trumpfst.

Verhandlungen sind Teil des Geschäftsalltags. Doch etliche Verhandlungen scheitern oder hinterlassen ein schlechtes Gefühl. Irrtümer und Verhandlungsfehler durch eine nachlässige interne Kommunikation im eigenen Verhandlungsteam kosten am Ende mehr Geld als notwendig gewesen wäre. Wir zeigen die typischen Irrtümer und Verhandlungsfehler auf und geben Praxis-Tipps für Entscheider*innen, Verhandlungsführer*innen und Verhandlungsteams.

Verhandlungsfehler 1: Zu viel Transparenz im Unternehmen

Zu viel Transparenz im eigenen Unternehmen und im eigenen Team schadet. Es gibt immer Kolleg*innen, die den Mund nicht halten können (oder wollen) und von der anderen Seite als Informationsquelle genutzt werden. Meist geschieht dies nicht aus Kalkül, sondern aus Vertrauensseligkeit oder Ungeschicklichkeit der Betroffenen. Schließlich wird ja an jeder Ecke professionelles Networking und offene Kommunikation gepredigt. Nichts gegen gute Kontakte und enge Beziehungen. Aber es gibt nun mal Informationen, die nur einem kleinen Kreis vorbehalten sein müssen, gerade im Vorfeld von Verhandlungen.

Der Umgang mit solchen „V-Leuten“ – auf der eigenen wie der anderen Seite – ist einer der Schwerpunkte in Verhandlungstrainings. Denn Informationen und deren Beschaffung sind ein wichtiger Faktor für den späteren Verhandlungserfolg. Daher gilt: Insbesondere die internen Minimalziele und die eigene Verhandlungstaktik dürften niemals nach außen dringen, wohl aber die Standpunkte und Maximalziele.

Verhandlungsfehler 2: Verhandlungsteam als Fehlerquelle

Der zweite Knackpunkt ist die Zusammensetzung des Verhandlungsteams. Vorab zu klären ist, wer Verhandlungsführer*in sein soll, wie viele Mitglieder dem Team angehören werden und welche Eigenschaften sowie fachlichen und persönlichen Skills vonnöten sind. Nicht immer müssen Verhandlungsführer*innen auch über das Top-Fachwissen verfügen. Es müssen Personen sein, die stress­resistent sind und auch während der Verhandlungspausen, des gemeinsamen Essens sowie in Arbeitsgruppen diszipliniert sind. Wichtig ist auch, dass der/die letztendliche Entscheider*in nicht selbst am Verhandlungstisch sitzt oder der/die „Rädelsführer*in“ ist.

Mit dem richtigen Team und dem perfekten Briefing im Vorfeld gewinnt man Zeit sowie Entscheidungsspielräume und kann damit zugleich auch Verhandlungsfehler vermeiden. Die festgelegte Verhandlungstaktik muss von allen Beteiligten eins zu eins umgesetzt werden. Dazu ist es unerlässlich, die einzelnen Rollen klar zu definieren und optimal zu besetzen. Denn nicht jede(r) kann jeden Part spielen. Fachliche Kompetenz, Kommunikationsgeschick, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsstärke, Toleranz und Verständnis sowie bestimmte Argumente gehören in die Hände bestimmter, vorher ausgewählter Persönlichkeiten. Ein Verhandlungsteam benötigt in Summe viele Talente und sollte deshalb nicht nur aus Fachleuten bestehen.

Trügerisch ist die Annahme, ein großes Verhandlungsteam würde hier mehr bringen. Denn je mehr Leute am Tisch sitzen, umso komplexer werden die Verhandlung und der Umgang mit den kurzfristigen Eigeninteressen. Der wichtigste Punkt, ist, dass alle Beteiligten ihre Emotionen im Griff haben. Die größten Fehler entstehen durch Fehlsteuerung der Emotionen – gerade dann, wenn Verhandlungen eskalierten und der Ton mal rauer wird.

Verhandlungsfehler 3: Win-win nach Harvard

Das Ziel der Harvard-Verhandlungsmethode ist eine beidseitig einvernehmliche und konstruktive Einigung und somit eine Win-win-Situation. Das Motto: Eine(r) gibt doch immer ein kleines bisschen mehr nach als der/die andere. Von diesem Gedanken des Ausgleichs sollten sich Verhandlungsprofis verabschieden. Im Gegenteil: In erster Linie geht es darum, das eigene Wohl und die eigenen Interessen im Blick zu behalten, ohne allerdings Fairness und Wertschätzung auch für die andere Seite außer Acht zu lassen.

Dafür benötigt man neben dem richtigen Team auch alle relevanten Informationen über die Gegenseite. Auch hier kommt es auf die Vorbereitung an. Dazu gehört, die Medien des/der Verhandlungspartner*in und dessen/deren Verlautbarungen genauestens zu studieren und selbst entsprechende öffentliche Informationen zu streuen.

Tipp 1: Das Spiel über die Bande

Wissen ist nun mal Macht – Macht im positiven Sinne. Man muss dabei auch die Machtverhältnisse der Gegenseite richtig einschätzen. Wer über die richtigen Informationen verfügt, gewinnt. Wer an die falschen glaubt, verliert und macht fast zwangsläufig fatale Verhandlungsfehler. An dieser Stelle kommen wieder die bereits erwähnten V-Leute ins Spiel. Es gilt: Informationspolitik und Informationssteuerung sind nun mal keine Einbahnstraße.

Tipp 2: Nach der Verhandlung ist vor der Verhandlung

Bei aller Verhandlungskunst geht es dennoch da­rum, die Beziehungsebene zu pflegen und respektvoll mit allen umzugehen. Denn nach der Verhandlung ist meist vor der Verhandlung. Zudem ist Integrität sehr wichtig. Der kurzfristige Erfolg ist zumeist nicht das beste Ergebnis. Es lohnt sich häufig, in eine langfristige Beziehung zu investieren. Verhandlungen können hierfür den Grundstein legen.

In Verhandlungen brauchst du eine vertrauensvolle Beziehung, um zu deinem Gegenüber durchzudringen, d.h. Einsichten in dessen Argumente, Beweggründe und Motive zu bekommen, dessen Schmerzgrenze in der Verhandlung zu erkennen und letztlich in der Verhandlung Erfolg zu haben. Damit ist Empathie als erfolgskritischer Faktor entscheidend für deinen Verhandlungserfolg – richtig dosiert, vermeidest du so teure Verhandlungsfehler. Willst du eine Verhandlung auf Augenhöhe, geht es auch darum, Informationen in Verhandlungen gern weiterzugeben – sofern dies dein(e) Verhandlungspartner*in auch macht.

Tipp 3: Gemeine Verhandlungstricks erkennen und ansprechen

Nun kommt der Umgang mit miesen Verhandlungstricks ins Spiel, zudem die Frage, welcher Verhandlungsirrtum hierbei häufig passiert. Wenn du die Tricks deiner Verhandlungspartner*innen nicht kennst, wirst du unter Stress mehr Zugeständnisse machen als du ursprünglich geplant hattest. Daher gilt es, diese Tricks zu identifizieren und sich der eigenen Verletzbarkeit bewusst zu sein. Stell dir während der Verhandlung die Frage: Wurde soeben ein Wert von mir verletzt? Wenn ja, läufst du Gefahr, sehr emotional zu reagieren. Es ist zu empfehlen, sich in einem solchen Moment zurückzunehmen, ggf. eine Pause zu machen, um dann wieder ruhig und reflektiert in die Verhandlung zurückzukehren.

Die Kunst, auf miese Verhandlungstricks zu reagieren, besteht darin, den/die Verhandlungspartner*in unter Druck zu setzen, gleichzeitig aber fair zu bleiben. Übe daher den Umgang mit solchen Tricks, um nicht auf sie reinzufallen.

Die hier vorgestellten Mechanismen und Maßnahmen verbinden sich schließlich zu einem ganzheitlichen Verhandlungsprozess, der auf die eigenen Ziele und Strategien abgestimmt sein muss. Menschen, Prozesse, Informationspolitik und Machtverhältnisse müssen im Rahmen der Planung und der Verhandlung selbst jederzeit glaubwürdig und kongruent sein. Es gilt: Verhandlungsgeschick und -erfolge kann man lernen, sie sind planbar und Verhandlungsfehler somit bestmöglich vermeidbar.

Die Autorin Ulrike Knauer ist seit 2008 als selbständige Unternehmerin in den Bereichen Vertrieb, Verhandlungspsychologie und Social Selling mit Online-Sale im B2B-Bereich aktiv.

Baby-Boomer im Marketing: die oft unterschätzte Größe

Wer die „Baby-Boomer“ im Marketing übersieht bzw. „Spice Ager“ unzureichend adressiert, verzichtet hierzulande auf 22 Mio. potenzielle Kund*innen mit einer jährlichen Kaufkraft von ca. 640 Mrd. Euro.

Im Bereich des Marketings liegt der Fokus heute nahezu ausschließlich auf der Generation Z, was dazu führt, dass ältere Bevölkerungsgruppen oft übersehen werden. In dieser Hinsicht verschenken viele Marken und Unternehmen unbewusst vielfältige Chancen, Senior*innen als Kundschaft zu gewinnen. Die heutigen 60-Jährigen führen nämlich ein äußerst facettenreiches, aktives und anspruchsvolles Leben, das sich deutlich von dem ihrer Altersgenoss*innen vor 20 Jahren unterscheidet. Statt vom "Golden Age" spricht man heutzutage eher von einem "Spice Age”. Die Generation 60+ verfügt über bedeutende finanzielle Ressourcen und ist bereit, in Produkte und Dienstleistungen zu investieren.

Doch welches Potenzial birgt diese Generation für Unternehmen? Welche Strategien könnten Marken nutzen, um die ältere Zielgruppe erfolgreich zu erreichen? Und welche langfristigen Auswirkungen könnte die Einbindung der Senior*innen auf die Welt des Marketings haben?

Beim Vergleich des heutigen Lebensstils von 70-Jährigen mit dem ihrer Altersgenoss*innen vor zwei Jahrzehnten wird deutlich, dass erhebliche Unterschiede bestehen. Ein wichtiger Aspekt liegt in der Diskrepanz zwischen ihrem gefühlten und ihrem biologischen Alter. Dies führt dazu, dass heute vermehrt vom Spice Age gesprochen wird – eine Lebensphase, die so aufregend und aktiv gestaltet wird, dass sie eher der Mitte des Lebens anstelle des letzten Abschnitts entspricht. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, dass Marketing- und Medienstrategien nicht mehr bei der Zielgruppe von 49 Jahren enden, sondern dieses neue Bild des Alters berücksichtigen.

Der demografische Wandel: Von nun an müssen Marken Anpassungen vornehmen 

Jetzt ist es dringend erforderlich, dass Marken sich anpassen. Derzeit gibt es in Deutschland 22 Millionen Menschen im Alter von 60 Jahren und älter. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein Viertel der Bevölkerung über 65 sein wird. Dennoch ist die Gesellschaft kaum auf diesen demografischen Wandel vorbereitet. Bisher gibt es nur wenige Produkte, wie beispielsweise Hygieneartikel für Zahnersatz oder Anti-Aging-Produkte, die speziell die Generation 60+ ansprechen.

Betrachtet man ältere Menschen als eine potenzielle Zielgruppe, wird klar, dass Unternehmen durch gezielte Ansprache neue Möglichkeiten zur Steigerung ihres Umsatzes erkennen können. Besonders in Zeiten des Überangebots ist es entscheidend, Kund*innen in verschiedene Verbraucher- und Zielgruppen zu unterteilen und entsprechende Angebote zu kommunizieren. Hier sollten Marken folgende Fragen stellen: Wo können ältere Menschen am besten erreicht werden? Wie kann ihre Aufmerksamkeit erregt werden? Oft verzichten Unternehmen darauf, Senior*innen direkt anzusprechen, um nicht in das Klischee von Rentnern zu verfallen – obwohl sie als willkommene Kund*innen betrachtet werden sollten. Dennoch kann eine gezielte Ansprache und aktives Senior*innen-Marketing dazu beitragen, dass Marken diese Zielgruppe leichter als Kundschaft gewinnen.

Mit diesen 3 wichtigen Schritten können Marken die ältere Generation erreichen

Man bezeichnet sie als Goldene Generation, Baby-Boomer oder Generation 60+. Fakt ist: Diese Altersgruppe hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Für sie steht ein aktives und selbstbewusstes Erscheinungsbild an oberster Stelle. Auch verfügt ein großer Anteil der Senior*innen über ausreichende finanzielle Mittel und kann somit souverän und fundiert Kaufentscheidungen treffen. Daher kann sie als eine aktive Zielgruppe betrachtet werden, deren jährliche Kaufkraft auf etwa 640 Milliarden Euro geschätzt wird.

Im ersten Schritt ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Anstrengungen auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausrichten, indem sie viele verschiedene Bereiche überarbeiten. Hierzu gehören unter anderem das Angebot, die Werbekampagnen, die Dienstleistungen und der Kundendienst. Wichtig ist hierbei, dass die Ausrichtung auf die ältere Generation nicht bedeutet, dass jüngere Menschen nicht mehr angesprochen werden. Die Kommunikation von Produkten oder Dienstleistungen sollte so gestaltet werden, dass sie vielfältig ist und verschiedene Gruppen miteinbezieht.

In Bezug auf das Angebot sollten Marken im zweiten Schritt darüber nachdenken, wie sie ihre Leistungen neu gestalten können, um den Zugang und das Verständnis für Senior*innen zu vereinfachen. So besitzen 96 Prozent aller Senior*innen ein Smartphone, 58 Prozent haben sogar ein Social-Media-Profil. Für Marken bedeutet das, dass es direkten Zugang zu der älteren Generation unter anderem durch Social Media Postings geben kann. Auch ist es wichtig darüber nachzudenken, welche weiteren Leistungen hinzugefügt werden können, um die Erwartungen und Wünsche von Senior*innen besser zu erfüllen. Das Angebot sollte so gestaltet sein, dass es einen echten Mehrwert bietet, der angemessen entlohnt werden kann.

Als Drittes sollten sich Marken darum bemühen, Senior*innen nicht nur als Kundschaft zu gewinnen, sondern sie auch langfristig an die Marke zu binden. Denn hier geht es um eine äußerst loyale Zielgruppe. Unternehmen können Vertrauen schaffen, indem sie Referenzen oder Fallstudien verwenden und gezielt Senior*innen auf diese Weise ansprechen. Denn diese tendieren dazu, Kundenservice, persönliche Ansprache und traditionelle Kommunikation höher einzuschätzen. Der persönliche Kontakt und das Gefühl der Fürsorge tragen dazu bei, dass sie sich umso mehr mit der Marke beschäftigen und ihre Motivation teilen. Um diesen Aspekt in Marketingkampagnen zu integrieren, sollten Werbebotschaften so konsistent, leicht verständlich und simpel wie möglich gehalten werden. Auch können Marken Offline-Medien wie Kataloge, Flyer und Rabattcodes miteinbeziehen, um die ältere Generation aktiver miteinzubinden.

Fazit 

Heute ist es von großer Bedeutung, dass Unternehmen Anpassungen vornehmen, um ausreichend auf die wachsende Zielgruppe der Senior*innen vorbereitet zu sein. Es handelt sich hierbei um eine aktive und kaufkräftige Generation, was bedeutet, dass Marken die Chancen ergreifen und ihre Angebote und Marketingstrategien dementsprechend überarbeiten sollten. Folglich sollten im Mittelpunkt immer die Bedürfnisse und Wünsche der Senior*innen stehen, um das Potenzial dieser wachsenden Zielgruppe effektiv zu nutzen.

Der Autor Dominik Sedlmeier ist CEO der PR-Agentur
El Clasico Media GmbH und Experte in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Er gehört zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut u.a. einige der größten Marktführer verschiedener Branchen.

Das richtige Marketing für Start-ups – das gilt es zu beachten

Hier findest du praxiserprobte Marketing-Tipps und -Strategien für dein Start-up bzw. junges Unternehmen.

Jeden Tag konkurrieren viele neue Start-ups um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden und entsprechend groß ist hier auch die Konkurrenz. Den Existenzgründern fällt häufig, vor allem in der Gründungsphase, die Kundenakquise recht schwer. Eine maßgeschneiderte Marketingstrategie ist natürlich ganz besonders wichtig, um sich von der Masse abzuheben. Dies gilt für alle Branchen und Bereiche.

Beispielsweise ist auch die Konkurrenz im Online-Glücksspiel beträchtlich. Hier versuchen die Betreiber wie wildz.de alles dafür zu tun, um die Aufmerksamkeit auch sich zu ziehen und erfolgreich im Business zu sein. Die besten Marketing-Tipps für Start-ups präsentieren wir hier!

Social-Media-Marketing

Diese Art der Werbung ist im Vergleich noch recht kostengünstig und bietet sich daher besonders für die Start-ups ab. Bei der Entwicklung einer Social-Media-Strategie sollte aber einiges beachtet werden.

Die Zielgruppe kennen und verstehen

Nur wenn man die eigene Zielgruppe wirklich versteht und kennt, ist es möglich, die entsprechenden Informationen für die Social-Media-Kanäle zu generieren. Anders ausgedrückt, muss man genau wissen, welche Kanäle die eigene Zielgruppe nutzt. Ebenso wichtig ist es zu wissen, was die Gründe sind, warum gerade diese Kanäle genutzt werden.

Auch das Verhalten der Zielgruppe in den sozialen Medien muss analysiert werden. Hier geht es darum, zu wissen, ob die Zielgruppe zum Beispiel eher interagiert oder ob sie vor allem viel liest. Mit den Kenntnissen, die man hier erworben hat, kann dann der entsprechende Inhalt produziert werden. Das Gleiche gilt aber auch für den Zeitpunkt, an dem die Informationen auf den Kanälen verbreitet werden.

Das Priorisieren der Social-Media-Kanäle

Weniger ist mehr, das gilt im Leben in sehr vielen Bereichen und genau das trifft auch auf die Anzahl der Social-Media-Kanäle zu, die man für das Marketing des eigenen Start-ups in Betracht zieht. Aller Anfang ist schwer, und das ist natürlich auch bei der Gründung eines jungen Start-ups so. Oft ist das Team noch sehr klein und das Budget recht begrenzt. Daher ist es essenziell, die entsprechenden Prioritäten zu setzen.

Bei der Wahl der passenden Social-Media-Kanäle ist es daher notwendig, genau zu schauen, wo man die angestrebte Zielgruppe wirklich antrifft. Auch wenn es am Anfang schwerfallen mag, so sollte man beim Beginn alle anderen Kanäle, die zwar vielleicht auf der eigenen Webseite recht gut aussehen würden, aber noch nicht so erfolgversprechend sind, von der Liste streichen. Das gilt auch dann, wenn mehrere Social-Media-Präsenzen verlinkt sind.

Hier steht Qualität vor Quantität. Die Beiträge müssen zu jeder Zeit qualitativ wertvoll sein. Das funktioniert in der Regel aber nicht, wenn man sich auf zu viele Kanäle gleichzeitig konzentrieren muss. Wichtig ist vor allem, dass man die Sprache des Kanals genau versteht. Nur so ist es möglich, passgenaue Inhalte zu kreieren. Sowohl die entsprechende Zeit als auch die notwendigen Ressourcen müssen hier vorweg eingeplant werden.


Das gesamte Team sollte involviert sein

Die Frage danach, welche Inhalte der eigenen Zielgruppe den größten Mehrwert bringen, ist absolut entscheidend. Nur wenn man hier absolute Klarheit hat, ist es überhaupt möglich, eine gute Content-Strategie zu entwickeln und nicht etwa nur einen durchschnittlichen Content zu posten.

Das Hauptaugenmerk in den sozialen Medien liegt nämlich nicht nur auf der Veröffentlichung der Inhalte selbst, sondern der Schwerpunkt muss sich immer darauf konzentrieren, dass man einen Mehrwert mit den Inhalten für die eigene Zielgruppe erzielen kann. Die Zielgruppe muss unbedingt den Eindruck haben, dass es sich definitiv lohnt, dem Kanal zu folgen, da die angebotenen Informationen auch wirklich nützlich sind.

Das sorgt dafür, dass man mit seinem Start-up dauerhaft in positiver Erinnerung bleibt. Das gesamte Team sollte hierbei involviert sein. So können alle zusammen die passenden Inhalte finden. Gemeint ist hier aber nicht, dass der Einzelne für den eigenen Blog die Texte liefern soll, sondern dass bei den Texten die unterschiedlichen Sichtweisen von allen Teammitgliedern einfließen.

So wird gesichert, dass man am Ende wirklich einen Mehrwert für die angestrebte Zielgruppe erreicht. Hier gilt, je mehr gute Ideen gesammelt werden können, desto nützlicher sind die Informationen auf den eigenen Social-Media-Kanälen.

Einen Redaktionsplan erstellen

Es ist immer empfehlenswert, alle wichtigen Ideen für den Content in einem Dokument zu sammeln und dann einen Redaktionsplan zu erstellen. So ist garantiert, dass dank des Redaktionsplans alle Social-Media-Aktivitäten geordnet sind und von allen Beteiligten eingesehen werden können. Gleichzeitig wird hier auch die Dringlichkeit vermittelt, neuen Content zu veröffentlichen. Hilfreich kann hier zudem ein Social-Media-Planungstool sein.

Mehr Reichweite dank bezahlter Social-Media-Werbung

Gerade wenn man die sozialen Medien für das eigene Marketing einsetzt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es nicht ohne bezahlte Werbung funktioniert. Die organische Reichweite von Unternehmen ist von den großen Social-Media-Kanälen über die Jahre immer weiter eingeschränkt worden. Die Folge ist, dass, wenn man nicht in die Reichweite investiert, es durchaus passieren kann, dass man mit seinen Inhalten schnell untergeht.

Es wäre natürlich fatal, dass der hochwertige Content dann überhaupt nicht mehr von der Zielgruppe gesehen werden kann. An dieser Stelle trägt die bezahlte Werbung dazu bei, die eigene Zielgruppe zu erreichen und die Kunden anzusprechen.

Die Ziele müssen realistisch sein

Manchmal ist es gerade in der Gründungsphase für junge Start-ups schwierig, die Marketingziele realistisch einzuordnen. Das Problem, das dabei entsteht, ist aber, dass insbesondere unrealistische Ziele das Social-Media-Engagement behindern.

Ist bereits nach kurzer Zeit absehbar, dass die Jahresplanung nicht funktioniert, können die Ziele natürlich nicht erreicht werden. Hier geht es einfach darum, gemeinsam mit dem Team realistische Ziele zu setzen. Gerade im Social-Media-Marketing gibt es viele Kennzahlen, die anzeigen, ob das angestrebte Ziel erreicht werden kann. Hier müssen aber unbedingt nur die Kennzahlen erhoben werden, die für die eigenen Ziele auch wirklich relevant sind.

Die Strategien müssen fortlaufend weiterentwickelt werden

Das Start-up muss sich stetig weiterentwickeln, das Gleiche gilt hier aber auch für die Social-Media-Strategie. Mit der Zeit verändert sich beispielsweise die Erwartungshaltung der eigenen Community. Außerdem werden eigene Produkte und Dienstleistungen hinzukommen. Daher werden dann auch neue Social-Media-Kanäle an Bedeutung gewinnen und alte Kanäle können die Zielgruppe verlieren.

Auf derartige Veränderungen muss man entsprechend reagieren können, allerdings gelingt dies nicht mit einer starren Strategie. Wichtig ist es, dass die strategische Ausrichtung des Marketings des Start-ups fortlaufend hinterfragt und entsprechend neu angepasst wird.