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Reverse Recruiting im War for Talents
Im Interview: Julian von Blücher, Gründer der Münchner Personalberatung Talent Tree, über die Chancen von Reverse Recruiting im War for Talents und wie Start-ups diese innovative Form der Personalsuche nutzen können.

Julian von Blücher ist CEO und Gründer der Personalberatung Talent Tree. Als Wirtschaftsingenieur ist er ein Quereinsteiger, der mittlerweile über mehr als acht Jahre Recruiting-Erfahrung verfügt. Mit Talent Tree unterstützt der Experte bevorzugt Scale-ups und Tech-Pioniere dabei, die richtigen Persönlichkeiten zu finden, um ihren Purpose und ihre Unternehmensziele zu erreichen.
Wie bewertest du aktuell die Lage am Arbeitsmarkt?
Am Arbeitsmarkt herrscht derzeit Verunsicherung. Das hat mehrere Gründe: Zum einen die aktuelle geopolitische Lage, zum anderen die Massenentlassungen im Laufe des Jahres im FoodTech-, FinTech- und E-Commerce-Bereich, aber auch die Korrektur der Tech-Werte an der Börse. Führungskräfte wagen daher derzeit seltener den Schritt, sich neu zu bewerben und wägen gründlich ab, ob ein Jobwechsel nicht zu unsicher ist – auch wenn ein neuer Job bessere Konditionen verspricht. Grundsätzlich ist eine solche Vorsicht auch nicht unbegründet: Firmen können in finanzielle Schieflage geraten und dann auch top Mitarbeiter*innen durch sie unverschuldet innerhalb der Probezeit kündigen. Gerade Mitarbeiter*innen von Startups wissen um solche Risiken und gehen sie auch bewusst ein. Derzeit übersteigt die gefühlte Unsicherheit jedoch die reale. Für Unternehmen gilt es also, potenziellen Kandidat*innen Sicherheit zu geben sowie auf ihre Sorgen und Wünsche einzugehen, um sie für sich zu gewinnen.
Was versteht man unter Reverse Recruiting und wo hat das Konzept seinen Ursprung?
Reverse Recruiting bedeutet nichts anderes, als potenzielle Kandidat*innen proaktiv von sich zu überzeugen. Es ist die Idee, die Personalsuche umzukehren, quasi auf den Kopf zu stellen. Nicht die Kandidat*innen bewerben sich bei den Unternehmen, sondern die Unternehmen bewerben sich aktiv bei den Kandidat*innen. Vor allem top Führungskräfte und Tech-Spezialist*innen sind trotz Massenentlassungen bei Start-ups und Scale-ups rar am Arbeitsmarkt, sodass sich Unternehmen mit entsprechenden freien Stellen aktiv um Kandidat*innen bemühen müssen. Hierfür können Unternehmen die Expertise von Personalberatungen nutzen oder selbst kreative Ideen entwickeln, wie sie „reverse rekrutieren“ – sei es durch einen „Unternehmenslebenslauf“ oder auch durch ein auf Kandidat*innen gemünztes Pitch-Deck. Genau wie private Lebensläufe können diese Schlüsselinformationen über das Unternehmen, aber auch über die Kultur, das Team und die zu besetzende Stelle enthalten. Alternativ sind Bewegtbildformate in authentischer Arbeitsatmosphäre auch eine beliebte Möglichkeit, die Firma ins richtige Licht zu rücken.
Wofür eignet sich Reverse Recruiting und welche Vorteile bietet es?
Besonders gut eignet sich Reverse Recruiting, um die stark umworbenen C-Level-Führungskräfte und Spezialist*innen aus dem Tech-Bereich für sich zu gewinnen. Denn diese suchen oft nicht aktiv und werden daher auch „passive Talente“ genannt. Aufgrund ihrer Expertise werden sie oft über vertrauensvolle Personalberater*innen vermittelt oder über das vorhandene Netzwerk abgeworben. Und man sollte bedenken, dass sie derzeit wahrscheinlich in einem sicheren Sattel sitzen und beim aktuellen Arbeitgebenden Karriere machen. Nicht alle möchten das Risiko eingehen, diesen Sattel zu verlassen, den Bewerbungsaufwand zu betreiben und ihre Zeit in einen oftmals lang andauernden und nicht selten intransparenten Recruiting-Prozess zu stecken. Möchten Unternehmen also entsprechende Stellen besetzen, bei denen die Auswahl an Kandidat*innen klein ist, können sie sich mit Reverse Recruiting einen erheblichen Vorteil verschaffen.
Welche Firmen setzen bereits auf Reverse Recruiting?
Wir ermutigen und unterstützen alle unsere Kund*innen dabei, aktiv Reverse Recruiting zu betreiben – das entspricht unserem „Way of Work“ beziehungsweise „Way of Recruit“ bei Talent Tree. Auch wenn namhafte Unternehmen wie Amazon, Google und Co. hier aktuell noch vermeintliche Vorteile aufgrund ihrer Employer Brand genießen: Reverse Recruiting wird mittel- bis langfristig für alle unumgänglich sein, die den Kampf um die besten Fach- und Führungskräfte für sich gewinnen wollen.
Durch Reverse Recruiting gewinnen aktuell vor allem heranwachsende Start-ups und Scale-ups Talente für sich, welche von allein vermutlich nicht auf das Unternehmen aufmerksam geworden wären – Reverse Recruiting macht hier den feinen und entscheidenden Unterschied.
Welche Herausforderungen müssen Unternehmen bei der Umsetzung von Reverse Recruiting berücksichtigen?
Eine der größten Herausforderungen ist es, den Kandidat*innen in der aktuellen Zeit Sicherheit zu geben und ihr Vertrauen zu gewinnen. Mit schnellen, transparenten Bewerbungsprozessen und kandidat*innenfreundlichen Abläufen ist da schon viel getan.
Im Reverse-Recruiting-Prozess sollte zudem genauestens herausgefiltert werden, welche „Needs“ auf Kandidat*innen-Seite bestehen. Nur so können Unternehmen entsprechende Angebote machen und auf individuelle Bedürfnisse der Personen eingehen. Für diese Bedürfnisse können dann Benefits geschaffen werden, die auf die Kandidat*innen zugeschnitten sind und ihnen auch einen echten Mehrwert bieten. Das bedeutet aber auch, aktuelle Mitarbeitende mitzudenken und hier in Bezug auf Kompensation und Benefits ein entsprechendes Gleichgewicht zu finden.
Hast du konkrete Tipps zur Umsetzung?
Neben der Einführung eines Unternehmenslebenslaufes, der die Attraktivität der Unternehmung und Position widerspiegelt, kann ich empfehlen, die eigenen Recruiting-Prozesse zu verschlanken. Schnelle Bewerbungsprozesse sind ein Erfolgskriterium. Im Recruiting lassen sich einige Schritte sogar meist parallelisieren. Wir bei Talent Tree beobachten häufig, dass von der mündlichen Zusage beider Parteien bis zur Fertigstellung des Arbeitsvertrages einige Wochen ins Land ziehen. Das ist für Bewerber*innen bei Geschäftsführerverträgen mit etwaigen komplexen Beteiligungsverträgen nachvollziehbar, nicht jedoch bei einem simplen Arbeitsvertrag. Somit kann das für ein Unternehmen vertane Zeit darstellen, in der sich Kandidat*innen gut und gerne mal umentscheiden können.
Eine weitere Möglichkeit, Kandidat*innen mit Reverse Recruiting für sich zu gewinnen ist es, ein Augenmerk darauf zu legen, inwiefern die Arbeitgeberseite diese noch besser „an Bord“ bekommt und dabei gleichzeitig Sicherheit vermitteln kann. Das heißt, beispielsweise auf die Probezeit zu verzichten, einen Signing Bonus auszusprechen oder längere Kündigungsfristen anzubieten.
Nach dem Signing gilt es, die Kandidat*innen „zu sichern“ und dafür zu sorgen, dass sie die Stelle nicht nur antreten, sondern auch gerne bleiben, zum Beispiel durch ein gelungenes Onboarding. Oft vergehen Monate von der Unterschrift des Arbeitsvertrags bis zum Arbeitsantritt. In dieser Zeit eignen sich unter anderem Teamevents als „soft Onboarding“, um die neuen Teammitglieder ungezwungen zu integrieren.
In den vergangenen Monaten haben wir in der Start-up-Szene zahlreiche Lay-offs erlebt. Wie wirkt sich dies aktuell auf den Fachkräftemangel in der Branche aus?
Die Massenentlassungen haben ein interessantes Paradoxon aufgedeckt, das wir auch bei unseren Kund*innen beobachten konnten. Die Berichterstattung über die Entlassungen in der Start-up-Branche hat vielen Unternehmen suggeriert, dass fortan zahlreiche top Kandidat*innen auf den Arbeitsmarkt gespült werden, die leicht zu rekrutieren sind. Tatsächlich werden tendenziell jedoch unerfahrene Mitarbeitende entlassen und die wenigen Seniors und Führungskräfte, die es trifft, kommen fast immer zügig über ihr Netzwerk in eine neue Position. Zumal die Möglichkeiten für diese ausgezeichnet ausgebildeten Fach- und Führungskräfte nach wie vor so groß sind, dass sich Unternehmen aktiv um sie bemühen müssen. Das ist auch kein kurzzeitiges Phänomen, sondern wird uns in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch begleiten. Die Unternehmen, die also rasch verstehen, wie Reverse Recruiting funktioniert, haben die Chance, ihre Prozesse schon jetzt neu zu gestalten und umzudenken.
Das Interview führte Martin Pacher
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Lohntransparenz, offene Türen, Team-Feedback?
Was Transparenz im Start-up wirklich bedeutet.

Die Start-up-Szene boomt – alleine in Berlin wird alle 20 Stunden ein neues Unternehmen gegründet. Wenn aus der Vision ein eigenes Unternehmen wird, verfolgen die Gründer*innen häufig ein Ziel: Erfolg! Dieser inkludiert meist auch Wachstum – ein augenscheinlich positiver Aspekt, der jedoch schnell zum Stolperstein werden kann. Wo sich vorher in kleiner Runde freundschaftlich über strategische Vorgehensweisen ausgetauscht wurde, rückt die so wichtige Kommunikation bei steigender Mitarbeitendenzahl schnell in den Hintergrund.
Dabei werben Unternehmen besonders in ihren Stellenanzeigen gern mit dem Wort Transparenz in Verbindung mit Mitarbeitendenführung. Doch was genau hat das zu bedeuten?
Mit klassischen Incentives können Arbeitgebende nicht mehr überzeugen
Top-Talente, die sich auf dem Arbeitsmarkt umschauen, werden häufig mit Kusshand von Headhunter*innen und Recruiter*innen empfangen. Doch wie schafft man es, dass die Wunschkandidat*innen das eigene Unternehmen auch als Wunscharbeitgebenden ansehen?
Mitarbeitenden-Benefits, flexibles Arbeiten und attraktive Gehälter sind beliebte Incentives, um Bewerber*innen für die eigene Stellenausschreibung zu gewinnen. In diesem Prozess kann aber auch mit Ehrlichkeit gepunktet werden. Besonders Start-ups haben häufig nicht die finanziellen Möglichkeiten, viel Gehalt zu zahlen. Hier gilt die Devise: Lieber offen kommunizieren, als es lange zu verheimlichen. Selbstverständlich versuchen beide Seiten, sich möglichst positiv darzustellen, doch schadet nichts mehr als Versprechen, die nicht eingehalten werden können. Es ist keine Schande, offenzulegen, in welchen Bereichen sich ein Unternehmen – gerade ein Start-up – noch entwickeln möchte und muss.
Laut einer Studie des Recruiting-Anbieters Softgarden ist jedem/jeder dritten Bewerber*in ein Punkt ganz besonders wichtig: finanzielle Transparenz und die damit verbundene Offenlegung des Gehalts – frühzeitig im Bewerbungsprozess.
Geld ist (k)ein Tabu
Ein altes Sprichwort besagt, dass über Geld nicht gesprochen wird. Doch genau das ist der Wunsch, den immer mehr Arbeitnehmende und Bewerber*innen hegen. Stillschweigen über Gehälter zu bewahren, wird häufig dazu benutzt, um Kosten einzusparen. Wer besser verhandelt, bekommt mehr. Das kann schnell zu Ungerechtigkeit führen und die Arbeitsmotivation schwächen.
Und Transparenz gibt es nur im Zusammenhang mit fairer Bezahlung. Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sorgt für mehr Klarheit innerhalb der Unternehmen und ist ein wichtiger Schritt in eine faire Arbeitswelt.
Die komplette Offenlegung von Gehältern – was in Deutschland derzeit noch unvorstellbar wirkt – wird übrigens in Kalifornien künftig zur Pflicht. Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitenden sind dann dazu verpflichtet, die Gehälter offenzulegen und auch in ihren Stellenanzeigen die genauen Gehaltszahlen zu kommunizieren. Mit dieser Transparenz ließe sich auch der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen entgegenwirken. Bei gleicher Qualifikation liegt diese schließlich noch bei sechs Prozent. Laut einer Studie von Kununu würden 56 Prozent der Befragten befürworten, wenn ihr(e) Arbeitgeber*in zumindest den Gehaltsrahmen ihrer Mitarbeitenden offenlegt. Fast ein Drittel (31 Prozent) wären sogar damit einverstanden, würden die genauen Gehaltszahlen veröffentlicht.
Ehrliches Feedback und Anerkennung steigern die Mitarbeitendenbindung
Transparenz ist nicht nur im Zusammenhang mit dem Gehalt ein entscheidender Aspekt. Besonders in der zwischenmenschlichen Kommunikation ist sie die Grundlage für ein konstruktives Miteinander.
Verschiedenen Faktoren geschuldet, kann es innerhalb des Unternehmens immer wieder zu Veränderungen des laufenden Tagesgeschäfts kommen. Die Zusammenhänge sind dabei für die Mitarbeitenden häufig nicht erkennbar. Regelmäßiger Austausch und Updates sorgen für Ruhe innerhalb der Belegschaft und wirken Gerüchten und Verunsicherungen entgegen. Das Verständnis für Entscheidungen sorgt für Ruhe im Team und bringt den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Wertschätzung entgegen, woraus eine enge Bindung an das Unternehmen entsteht.
Fehlende Informationen können nicht nur zu einer schlechteren Arbeitsqualität führen, sondern auch zu Unbehagen und dem Gefühl, von wichtigen Dingen ausgeschlossen zu werden. Das schürt wiederum die Gefahr, dass Mitarbeitende ihre Motivation und Loyalität verlieren.
Der einzige Weg, uns aufeinander abzustimmen, führt über die Kommunikation. Damit kann ein Vertrauensklima geschaffen werden, in dem es möglich wird, Mitarbeitende während des Arbeitsalltags Feedback zu geben, aber auch Feedback zu empfangen. Zudem bietet es die Chance, als Unternehmen zusammenzuwachsen und potenzielle Probleme sowie Missverständnisse frühzeitig aufzuklären. Richtig umgesetzt, schafft transparente Kommunikation nicht nur Vertrauen, sondern führt zu einer Steigerung der Produktivität und der Mitarbeitendenbindung. Ob beruflich oder privat: Gibt es ein angenehmeres Gefühl als Offenheit in der Kommunikation?
Transparenz ist keine Einbahnstraße
Eine offene und damit transparente Kultur muss vom ganzen Unternehmen gelebt werden. Die Unternehmenskultur trägt viel zur Mitarbeitendenzufriedenheit und zur Identifikation bei – der Begriff Cultural Fit gewann dabei in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Der aus der Personalpsychologie stammende Begriff beschreibt eine Übereinstimmung der Wertvorstellungen zwischen Bewerbenden und Arbeitgebenden. Es wird davon ausgegangen, dass sich eine hohe Übereinstimmung durch langfristige Motivation und Bindung widerspiegelt. Eine transparente Unternehmenskultur muss von beiden Seiten gelebt werden, nur so kann ein vertrauensvoller Austausch stattfinden. Dazu gehört auch beidseitiges Vertrauen – es muss aufgebaut und geschaffen werden, sodass Mitarbeitende Wünsche, Kritik aber auch aktuelle Arbeitsschritte offen kommunizieren können.
Die transparente interne Kommunikation ist eines der wichtigsten Elemente in einem Unternehmen – sie ist ausschlaggebend für die Motivation sowie Produktivität und trägt damit maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Vertrauen ist die Basis jeder guten Beziehung, auch jener zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden, und Transparenz ist dafür eines der effektivsten Werkzeuge.
Der Autor Jan Lübcke ist Berater und CEO von HEY NOW, der Digitalagentur für Talent Communication.
Transparentes Gehaltsmanagement – wie Unternehmen Talente halten
Gehälter, die als zu niedrig empfunden werden, erhöhen die Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln – besonders in Zeiten von Inflation, Krisen und Konflikten. Hier kommt transparentes Gehaltsmanagement ins Spiel.

Die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen verändern unsere Gehaltsvorstellungen. Bleibt das eigene Einkommen in Zeiten steigender Inflation hinter erhöhten Lebenskosten zurück, führt das nicht nur zu Unzufriedenheit, sondern letztendlich auch dazu, dass sich viele Arbeitnehmende nach einem neuen Job umsehen. So steigt aktuell die Fluktuationsrate vieler Unternehmen.
Das zeigt auch unser durch Studien bestätigter State of People Enablement Report 2023: Gehälter, die als zu niedrig empfunden werden, erhöhen die Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln – und 82 % der Befragten sind in diesem Jahr aktiv auf Jobsuche. Kein Wunder, denn für 76 % von ihnen ist eine als nicht ausreichend wahrgenommene Vergütung Grund genug, sich neu zu orientieren – Zahlen, die für Unternehmen ein Weckruf sein sollten.
Denn Spitzenkräfte zu verlieren führt nicht nur zu finanziellen Nachteilen und einem höheren administrativen Aufwand, sondern auch zum Verlust innovativer und lösungsorientierter Teammitglieder, die potenzielle Führungskräfte sein könnten. Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitenden Gehälter zu zahlen, die von der gesamten Belegschaft als fair und wettbewerbsfähig wahrgenommen werden – besonders in Zeiten von Inflation, Krisen und Konflikten.
Zudem beeinflusst eine als fair wahrgenommene Vergütung nicht nur die Motivation von Beschäftigten, sondern auch ihre Gesundheit. Das erkannten Forschende bereits im Jahr 2017, als sie typische Stresssymptome und Herzprobleme bei Arbeitnehmenden diagnostizierten, die ihre Entlohnung als unfair bezeichneten. Dabei stand das Empfinden von Fairness über der tatsächlichen Höhe der Entlohnung.
Da dieses Empfinden zumeist auf subjektiver Wahrnehmung basiert (die sich zwischen Arbeitnehmenden und -gebenden häufig unterscheidet), sind Führungskräfte am Zug, frühzeitig einen objektiven, abteilungsübergreifenden Rahmen für faire und transparente Gehaltsentscheidungen zu schaffen. Dabei unterstützt ein sie Vergütungsplan.
Vergütungsplanung als Grundlage für transparente Gehälter
Das Ziel einer Vergütungsstrategie ist es, mittels transparenter Gehaltsentscheidungen die besten Talente auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und bestehendes Talent zu motivieren und zu halten. Gut durchdachte Vergütungspläne berücksichtigen deshalb nicht nur die Gehaltsspanne, sondern auch Gesundheitsleistungen, bezahlten Urlaub und Benefits wie ein kostenloses Sportangebot.
Unternehmen sind am Zug, ihr Vergütungsmanagement wettbewerbsfähig zu gestalten und nach ihrer Branche und dem eigenen Budget auszurichten. Dazu sollten sie Elemente wie Jahresgehalt, Boni, Kapitalbeteiligung, Versicherung, Weiterbildung, bezahlter Urlaub, Krankheitsgeld und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigen. Aus diesem Grund vergleicht ein fairer Vergütungsplan aktuelle Mitarbeitergehälter mit Branchen-Benchmarks und hält von vornherein fest, wann Mitarbeitende Anspruch auf Gehaltserhöhungen oder Prämien haben und wie diese gezahlt werden.
Checkliste für Unternehmen: Entwicklung und Umsetzung eines Vergütungsplans
Genauso wichtig wie die Entwicklung und Skalierung eines Vergütungsplans ist dessen richtige Umsetzung. An dieser Stelle lassen sich sechs Schritte definieren, die es bei der Entwicklung und Umsetzung des Vergütungsplans zu befolgen gilt.
- Die Vergütungsphilosophie festlegen: Die Vergütungsphilosophie des Unternehmens dient als Basis und Begründung für jegliche Gehaltsentscheidungen. Sie bestimmt, wie und wann die Gehälter der Mitarbeitenden im Laufe der Zeit steigen und welche Meilensteine sie erreichen müssen, um Erhöhungen oder Boni zu erhalten.
- Benchmark-Daten sammeln: Für einen erfolgreichen Vergütungsplan müssen Unternehmen recherchieren, was die Konkurrenz bietet und wohin sich der Branchenmarkt entwickelt. Wenn andere Unternehmen der Branche Senior-Berater*innen 100.000 Euro pro Jahr zahlen, das eigene jährliche Vergütungspaket für dieselbe Position jedoch 60.000 Euro beträgt, wird es schwierig, Top-Talente zu gewinnen.
- Einen Rahmen für die berufliche Entwicklung erstellen: Individuelle Entwicklungspläne zeigen Mitarbeitenden ihren persönlichen Lernpfad auf. Interne Entwicklungs-, Lern- und Mentorship-Programme sowie individuelle Zielvereinbarungen in Form von OKRs unterstützen Mitarbeitende dabei, ihr Potenzial auszuschöpfen und zielfokussiert über sich hinauszuwachsen.
- Die Planung richtig umsetzen: Bevor Organisationen ihren neuen Vergütungsplan implementieren, gilt es sicherzustellen, dass er mit den staatlichen, lokalen und bundesstaatlichen Vergütungsgesetzen und -vorschriften übereinstimmt. Zudem sollte das gesamte Team darüber informiert werden, dass ein solcher Plan in Arbeit ist, um den Prozess transparent zu gestalten und Fragen frühzeitig klären zu können.
Unternehmen müssen sich auch bewusst sein, dass mit dem einmaligen Erstellen und Implementieren eines Vergütungsplans nicht alles getan ist. Der Plan muss kontinuierlich überprüft und die Gehaltsstrukturen aktualisiert werden, damit die Belegschaft mit den Vergütungspaketen zufrieden bleibt.
Entwicklungsbasierte Vergütung – was Unternehmen beachten müssen
Für eine mitarbeiterzentrierte Unternehmensstrategie sollte die Vergütung stets das individuelle Wachstum der Mitarbeitenden reflektieren, belohnen und fördern. Die Basis dafür bilden regelmäßige Performance-Reviews. Diese Gespräche geben Arbeitnehmenden Feedback zu ihrer Leistung und Entwicklung und bieten eine Möglichkeit für Rücksprache mit der Führungskraft.
Es gibt viele gute Gründe für Reviews: Sie dienen der Selbstreflexion und Erfassung von Stärken und Wachstumsbereichen, können das Engagement steigern sowie Klarheit über Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten schaffen. Zudem fördern Mitarbeitergespräche die Kommunikation zwischen Teammitgliedern und Vorgesetzten und ermöglichen so faire und transparente Vergütungsentscheidungen.
Individuelle OKRs – Unterstützung für zielgerichtete Entwicklung
Um Teammitglieder in ihrer Entwicklung und in Gehaltsverhandlungen zu unterstützen, kann ihr individueller Zielfortschritt mithilfe der OKR-Methode festgehalten werden. OKRs lassen sich in zwei Schritte herunterbrechen: ein Ziel festlegen (das Objective) und drei bis fünf Kernergebnisse definieren (die Key Results).
Das heißt jedoch nicht, dass Vergütung davon abhängig gemacht werden sollte, wie involviert Mitarbeitende in Team- oder Unternehmens-OKRs sind. Da alle Beschäftigten unterschiedlich viele Touchpoints mit den aktuellen Top-Zielen ihres Unternehmens haben, wäre dies keine faire Methode. Hier geht es vielmehr um die Festlegung persönlicher OKRs, die Mitarbeitende als Leitfaden nutzen können, um ihren Entwicklungspfad im Unternehmen zu planen.
Ein Hinweis an dieser Stelle: OKRs sollen als Inspiration dienen und den Ehrgeiz der Beschäftigten wecken. Das bedeutet, dass von Mitarbeitenden keine 100-prozentige Erfüllung ihrer persönlichen OKRs erwartet werden sollte, um ihren Zielfortschritt und ihre positive Entwicklung zu demonstrieren. Wurden die OKRs gemeinsam mit der Führungskraft ambitioniert genug formuliert, kann bereits eine Erfüllung von 80 % der Kernergebnisse eine gute Argumentationsgrundlage für Gehaltserhöhungen oder Beförderungsentscheidungen sein.
Mit transparent gestaltetem Vergütungsmanagement verbessern Unternehmen ihre Chancen, Fachkräfte zu rekrutieren, zu motivieren und zu halten erheblich. Wirksame Vergütungspläne sollten neben der Gehaltsspanne daher auch Elemente wie die variable Vergütung und einen internen Entwicklungsrahmen beinhalten.
Damit zeigen Führungskräfte Mitarbeitenden ihre Wertschätzung, steigern die Lohntransparenz und verringern das Stressniveau im Team – was sich wiederum positiv auf die Fluktuationsrate auswirkt.
Der Autor Kajetan von Armansperg ist Mitgründer und Co-CEO von Leapsome, einer Personalentwicklungs-Plattform, die von Insight Partners, Creandum und dem Visionaries Club unterstützt wird. Leapsome hilft mehr als 1500 Unternehmen (darunter Spotify, Unity und monday.com) dabei, die Weiterbildung, Produktivität und Bindung ihrer Mitarbeitenden zu fördern, was zu leistungsstarken und motivierten Teams führt.
Mehr Beteiligungen, motiviertere Mitarbeitende?
Der Wettbewerb um Talente ist hart, insbesondere für Start-ups. Das will die Bundesregierung ändern und plädiert in ihrer Start-up-Strategie für mehr Mitarbeiter*innen-Beteiligungen. Doch es muss an ganz anderen Schrauben gedreht werden. In diesem Gastbeitrag erklärt Florian Bogenschütz, CEO von Wayra Deutschland, an welchen Stellen Gründer*innen auf Hürden stoßen und wie man sie abbauen kann.

Der Mangel an Fachkräften ist ein zentrales Hindernis für Start-ups in ihrer Geschäftstätigkeit. Um im Wettbewerb um Talente ein attraktives Gehaltspaket zu schnüren und Mitarbeiter*innen am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen, können Gründer*innen auf Mitarbeiter*innen-Kapitalbeteiligungen zurückgreifen. Unternehmen, die diese Art der Beteiligung anbieten, sind widerstandsfähiger und überlebensfähiger, heißt es in der Start-up-Strategie der Bundesregierung des vergangenen Jahres. Daher will die Bundesregierung Beteiligungen von Mitarbeiter*innen fördern.
Jedoch ist der Wettbewerb um Talente nicht die größte Hürde, mit der Start-ups zu kämpfen haben: Gründer*innen müssen sich derzeit mit einem übermäßig hohen Verwaltungsaufwand und bürokratischen Hürden auseinandersetzen. Die Gesetzgebung ist nicht auf die Bedürfnisse von Gründer*innen zugeschnitten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt ein ernstes Problem. Solange diese dringenden Themen nicht von der Politik angegangen und rasch verbessert werden, fehlt die Grundlage, um zukünftigen Mitarbeiter*innen ein attraktives Unternehmen zu bieten.
Zu viel Verwaltung, zu wenig Verständnis
Gründer*innen stoßen in Deutschland gerade bei der Verwaltung auf Hindernisse, die den unternehmerischen Erfolg hemmen. Beispiel USA: Dort brauchen Gründer*innen nur noch einen Laptop und eine Internetverbindung. Über eine Software wie Stripe Atlas können sie komplett digital, ohne großen Verwaltungsaufwand oder finanzielle Belastungen, ein Unternehmen gründen. In Deutschland sind die Prozesse immer noch größtenteils analog. Wer gründen will, muss zum Notar, zur Kreisverwaltung und braucht eine Sozialversicherungsprüfung. Recht und Verwaltung sind vor allem auf große und mittelständische Unternehmen ausgerichtet. Das führt dazu, dass Ämter mit Gründer*innen häufig überfordert sind. Während sie auf Angestellte ausgerichtet sind und die fehlende Digitalisierung ihr übriges tut, kommen Gründer*innen zu kurz und bedeuten zusätzlichen Aufwand.
Die Vereinbarkeit von Schreibtisch und Spielplatz
Besonders in den großen Städten, sei es Hamburg, München oder Berlin, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch unzureichend. Nicht nur fehlt es an Kita-Plätzen, sie haben auch nicht lange genug geöffnet. Wenn die Kindertagesstätte bereits nachmittags schließt, ist das mit einem langen Arbeitstag als Gründer*in nicht vereinbar. Die Schließtage von Kindertagesstätten werden ebenfalls schnell zum Problem, wenn während der Schulferien keine Kinderbetreuung sichergestellt ist.
Deutschland ist eine wirtschaftlich starke Nation und verfügt zweifellos über ausreichende finanzielle Mittel, um das zu ändern. Es ist schwer nachvollziehbar, dass in Zeiten von Fachkräftemangel und Bemühungen um eine gerechtere Aufteilung von Care-Arbeit sowie Entlastung von Familien die Lage immer noch so unbefriedigend ist.
Die einen hüten die Gesetze, die anderen hüten sich vor ihnen
Das geltende Arbeitnehmerschutzgesetz ist nicht auf die Bedürfnisse von Gründer*innen zugeschnitten, sondern auf die von Angestellten in großen Konzernen ausgerichtet. Die Regelungen sind zu starr und unflexibel, insbesondere im Hinblick auf Ruhezeiten oder Wochenendarbeitszeiten. Zahlreiche Gründer*innen müssen in den ersten Jahren ihres Start-ups auch am Wochenende arbeiten, um das Arbeitspensum zu bewältigen, das für den Erfolg ihres Unternehmens erforderlich ist. Die rechtlichen Umstände müssen hier angepasst und deutlich flexibler gestaltet werden.
Außerdem benötigen Gründer*innen weitere Hilfestellungen und gesetzliche Regelungen, die ihre Belastung reduzieren. Hier kann sich Deutschland am Vorbild anderer Länder orientieren, wo junge Unternehmen in den ersten Jahren keine Unternehmenssteuer zahlen. In einem Start-up, das sich schnell verändert, eine komplexe Aufgabe, die dann wegfällt. In Estland beispielsweise entfallen in den ersten Jahren, wenn Gewinne reinvestiert werden, ein Großteil der Steuern. Außerdem können Interessierte durch die Beantragung einer estnischen e-Residency online ein Unternehmen gründen.
An der Globalisierung teilnehmen
Laut Start-up-Strategie der Bundesregierung müssen Unternehmen attraktiver werden, um Fachkräfte anzuwerben und den Mangel auszugleichen. Es gibt jedoch Maßnahmen für junge Unternehmen, deren Nutzen deutlich größer ist. Fachkräfte im Ausland sind da und wollen in Deutschland arbeiten – und Start-ups wollen sie einstellen. Möglich ist es, aber zu oft gebremst durch Bürokratie. Die Bearbeitung von Anträgen, das Erteilen von Aufenthaltserlaubnissen und Dokumente auszustellen dauert häufig viele Monate, teilweise bis zu einem Jahr.
Und trotzdem entstehen in Deutschland viele erfolgreiche Start-ups. Allerdings nicht, weil die Hindernisse keine Auswirkungen haben. Viel mehr finden Gründer*innen Wege, ihnen aus dem Weg zu gehen. Eine Strategie ist, nicht mehr als zehn Mitarbeiter*innen einzustellen und so als Kleinunternehmen rechtliche Vorteile zu genießen. Für Wachstum, das oberste Ziel eines neu gegründeten Unternehmens, nicht gerade förderlich. Die Rahmenbedingungen sollten sich eher an den Anforderungen von Unternehmen orientieren, statt an ihrer Größe.
Die richtigen Themen angehen
Es gibt einige wichtige Problemfelder, bei denen ein Handeln der Politik erforderlich ist: Steuererleichterungen, Bürokratieabbau, digitalisierte Abläufe und eine Kultur des Entgegenkommens sowie der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Behörden würden das Unternehmertum in Deutschland deutlich stärker fördern. Mit Mitarbeiter*innenbeteiligungen können sich Start-ups und junge Unternehmen zwar attraktiver für die so dringend benötigten Fachkräfte machen. Doch die Umstände, um auch ein entsprechendes Unternehmen und das dazugehörige Arbeitsumfeld zu schaffen, fehlen noch immer.
Der Autor Florian Bogenschütz ist CEO von Wayra Deutschand. Das in München ansässige Unternehmen verbindet Telefónica und technologische Innovator*innen auf der ganzen Welt, indem es Start-ups scoutet, skaliert und in sie investieren, um so den Weg für eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu ebnen.
So werden deine Mitarbeitenden zu Flow-Worker
Wie schaffst du ein Umfeld, in dem deine Leute ambitioniert-kreativ Lösungen und Innovationen vorantreiben? Indem du ihnen Raum für den persönlichen Flow-Zustand gibst – mit unserem Work-Flow-Leitfaden klappt das.

Uns bleibt im Arbeitsalltag in den täglichen Routinen meist zu wenig Zeit, um Energie zu tanken. Wer an diesem Punkt angekommen ist, entfremdet sich emotional und mental von seiner Arbeit. Das Ergebnis: Das Engagement lässt nach, der Mitarbeitende ist demotiviert und wird gleichgültig. Man spricht hier auch von einer stillen Kündigung.
Anderen, denen die psychische Widerstandskraft aufgrund zu hoher Belastung abhandenkommt, laufen Gefahr, einen Burn-out zu erleiden. Um neue Lösungen und Innovationen voranzutreiben und so wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Unternehmen darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeitenden Freude an ihrem Job haben und sich mit ganzer Kraft für ihre Arbeit einsetzen. Denn nur, wer sich im Unternehmen wohlfühlt und mit seinen Aufgaben identifiziert, ist leistungsfähig und innovativ.
Freiräume für individuelle Flow-Erlebnisse im Joballtag schaffen
Langfristig können Unternehmen ihre Mitarbeitenden vor allem motivieren, indem sie deren Zufriedenheits- und Wohlfühlgrad am Arbeitsplatz signifikant verbessern. Dazu gehört es, den Mitarbeitenden Freiräume für ihre individuellen Flow-Erlebnisse zu ermöglichen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Flow-Typen. So schöpfen einige Menschen ihre Energie aus kreativen Aktivitäten, wie Musik, Tanz oder Kunst andere wiederum brauchen Sport und Bewegung. Doch egal, zu welchem Flow-Typ man auch gehört, im Flow-Zustand erlebt sich der Mensch in seiner Selbstwirksamkeit. Das lässt ihn Souveränität, Stärke und Sicherheit spüren. Nicht zuletzt geht ein Flow-Erlebnis oft mit einem Gefühl von Glück einher. Mitarbeitende empfinden ihr Tun in diesem Zustand als freudvoll und erfüllend. Genau das ist wichtig, um ihre Bindung an ihre Aufgaben und ihr Unternehmen zu festigen.
Die Motivation, die ein Flow weckt, bleibt nach dem Flow-Erlebnis erhalten. Ergebnisse und Ideen, die im Flow erreicht werden, sind der beste Beweis dafür, welche Wirksamkeit das eigene Schaffen hat. Darum vermittelt das Agieren im Flow dem/der Einzelnen ein Gefühl von Erfolg. Erfolge vieler Einzelner potenzieren sich zu einem Mehrgewinn für das gesamte Team oder Unternehmen.
Leitfaden für Flow-Work im Unternehmen
Menschen im Flow-Zustand können ihr Energielevel erhöhen. Das befähigt sie zu herausragenden Leistungen. Flow-Work führt somit zu gesteigerter Produktivität bei mentalem Wohlbefinden. Wie können Unternehmen Bedingungen für Flow-Work schaffen? Folgender 10-Punkte-Leitfaden gibt die Antworten.
1. Etabliere ein Morgen-Ritual
Finde die Möglichkeit, die am besten zu deinem Team passt: Spiele zum Beispiel Gute-Laune-Musik oder etwas Entspannendes zum Start in den Tag. Beginne den Morgen mit einer ersten Atempause, in der alle Mitarbeitenden einfache, angeleitete Atemübungen durchführen. Einige Male tief durchzuatmen, bevor man sich konzentriert, hilft zu fokussieren. Oder dein Team kann mit einer Bewegungseinheit in den Tag starten. Schüttel oder klopfe dich aus. Mach ein paar Kniebeugen und strecke dich. Werft euch einander einen Ball oder Klatschimpuls zu. Ganz wichtig: Nimm deine Team-Mitglieder und deren Energie dabei bewusst wahr.
2. Schaffe Freiräume für den Flow-Zustand
Ermutige deine Mitarbeitenden dazu, auf einen Anruf oder eine E-Mail nicht sofort zu reagieren. Beharre nicht darauf, dass eine Aufgabe sofort erledigt werden muss. Die Hektik, die dadurch entsteht, reißt Menschen häufig aus einem Flow-Zustand heraus. Flow ist die tiefe Hinwendung zu einer Tätigkeit. Diese kann nur gelingen, wenn alle anderen Reize ausgeblendet werden. Dessen muss sich ein(e) Vorgesetzte(r) ebenso bewusstwerden wie ein(e) Mitarbeitendende(r). Freiraum für den Flow-Zustand heißt, dass Mitarbeitende entscheiden können, wann sie in voller Konzentration und Hingabe welche Aufgabe erledigen, um so das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
3. Führe ‘Bin-im-Flow-Signale’ ein
Vermeide, dass deine Mitarbeitenden im Flow-Zustand gestört werden. Denn wenn sie gerade mit einer Aufgabe gut vorankommen, an einer Lösung arbeiten oder eine kreative Idee entwickeln, kann eine Störung diesen Flow umgehend beenden. Da Flow-Work nicht von außen erkennbar ist, vereinbare Zeichen, mit denen jede(r) Mitarbeitende kommunizieren kann, dass er/sie sich in eine Aufgabe vertieft hat: ein Fähnchen am Computer, die Kopfhörer über den Ohren, ein Schildchen ‘Achtung: Bin im Flow’ am Bürostuhl oder an der Bürotür.
4. Dränge nicht auf feste Pausen-Zeiten
Viele Unternehmen haben die Arbeitstage ihrer Mitarbeitenden fest strukturiert, dazu gehört auch eine verpflichtende Mittagspausenzeit, in der niemand arbeiten darf. Ein festes Pausenschema widerspricht dem Konzept der individuellen Flow-Work. Deshalb lass die Mitarbeitenden möglichst selbst entscheiden, wann sie Pausen einlegen wollen.
5. Sorge für eine optimale Beanspruchung und Auslastung
Viele Mitarbeitende leiden an Unter- oder Überforderung. Das kann an der zeitlichen Beanspruchung ebenso liegen wie an der inhaltlichen, also ihren Aufgabenstellungen. Um im Flow erfolgreich zu sein, muss ihre Tätigkeit ihrem Leistungsniveau und ihren mentalen wie körperlichen Kapazitäten entsprechen. Dabei bitte nicht vergessen: Alle lernen stetig dazu, entwickeln und verbessern sich. Daher solltest du deinen Mitarbeitenden immer wieder neue Perspektiven bieten.
6. Gestalte Flow-Räume
Pausen dienen der Regeneration, aber sie können viel mehr bringen: Flow für die nächste Arbeitsphase. Unternehmen können dazu beitragen, dass Mitarbeitende mental gestärkt und erholt aus ihren Pausen zurückkehren, indem sie Möglichkeiten der individuellen Pausengestaltung schaffen. Denn jeder Mensch schöpft je nach Flow-Typ Energie aus unterschiedlichen Aktivitäten. Künstlerische Flow-Typen könnten beispielsweise ihre Hirntätigkeit in entspannte Schwingungen versetzen, indem sie Bildentwürfe scribbeln, Spieltypen freuen sich über einen Tischkicker im Pausenraum, aktive Sportler drehen mittags ihre Laufrunde. Ganz nebenbei kann jeder durch Balance-Übungen auf einem Rollboard seine Sinne schärfen. Spirituelle Flow-Typen vitalisieren ihre Kräfte über eine Yogaeinheit und eine Meditation. Dafür brauchen sie einen Raum für den Rückzug.
7. Vertraue bei Remote-Work
Auch beim Remote-Arbeiten sollten deine Angestellten das Prinzip der Flow-Work nutzen. Vertraue darauf, dass sie durch Flow ihre Effektivität erhöhen. Lass die Sorge los, dass deine Mitarbeitenden zu viel Zeit beim Skizzen scribbeln verbringen oder einen halben Marathon während der ‘regulären’ Arbeitszeit laufen. Führe bei wichtigen Aufgaben nicht Buch über geleistete Arbeitszeit, sondern schätze das Ergebnis kreativen Flow-Works. Leichter wird dieses Vertrauen, wenn du ein klares System von Handlungsanforderungen und Leistungszielen sowie ein System für Feedback und Rückmeldung etablierst.
8. Ändere deine Meeting-Kultur
Gehe einen neuen Weg, um inspirierte Kollegen und Kolleginnen an einen Tisch zu bringen. Gib allen die Möglichkeit, fünfzehn Minuten vor dem Meeting in ihren individuellen Flow zu gelangen. Das kann über das Hören eines Lieblingssongs oder eine Fantasiereise ebenso gelingen wie durch ein gemeinsames Spiel. Menschen, die mental frisch und motiviert sind, werden lösungsorientiert zusammenarbeiten und in kürzerer Zeit effektive Resultate erzielen. Selbst wenn in diesem Zustand Ideen diskutiert werden, die sich am Ende nicht für die Umsetzung eignen, wirst du erleben, dass das Meeting nicht ein Treffen müder Menschen ist, die Energie aus der Kaffeetasse zu schöpfen versuchen. Mentale Präsenz ist die Voraussetzung für das Entwickeln kreativer Lösungen.
9. Lass Flow-Work ohne Bewertung zu
Das Ende jeder Kreativität ist Kritik. Das erleben wir gerade in Meetings. Im Flow-Zustand finden wir hingegen gerade deshalb außergewöhnliche Lösungen, weil unsere Hirnströme umschalten. Dazu gehört, dass unser ‘innerer Kritiker' verstummt. Lass darum zu, dass in Meetings Ideen fließen, sogar Schnapsideen. Ersetze den inneren nicht durch die äußeren Kritiker.
10. Etabliere eine wertschätzende, motivierende Unternehmenskultur
Mitarbeitende sollten sich gesehen und geschätzt fühlen und keinen Druck erleben. Flow-Erlebnisse setzen Sicherheit und Vertrauen voraus. Regelmäßige Flow-Erlebnisse wirken präventiv, indem sie Angst und Stress vorbeugen. Flow-Work als neue Arbeitsform fördert die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, schützt sie vor Erschöpfung und reduziert das Risiko eines Burn-outs. Fördere eine Unternehmenskultur, die dazu beiträgt, die Arbeitskraft deiner Mitarbeitenden für dein Unternehmen langfristig zu erhalten und sichere so deinen Unternehmenserfolg.
Die Autorin Anna Greie ist selbst Unternehmerin, Coach, Tanzpädagogin und Autorin, die die modernen Tools der Körperarbeit aus Tanz, Gesang und Schauspiel anwendet, um Menschen in ihren individuellen Flow-Zustand zu versetzen.
Mitarbeiterbeteiligung in Start-ups: Schluss mit der Bindungsangst
Das Instrument der Mitarbeiterbeteiligung ist für Start-ups in Zeiten eines chronischen Fachkräftemangels wesentlicher Baustein für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Wir zeigen die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung von Beteiligungen auf.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Aufwand, dezentrale Remote-Teams zu motivieren und langfristig ans Unternehmen zu binden, für Start-ups deutlich größer ist als für “traditionelle” Unternehmen. Neben weit verbreiteten Benefits wie Flexibilität, Weiterbildungen und Boni, entwickeln sich Mitarbeiterbeteiligungen gerade in Sachen Remote Work zu einem unentbehrlichen und wirksamen Mittel zur langfristigen Bindung.
Bereits vor zwei Jahren bemühte sich Bundeskanzler und Ex-Finanzminister Olaf Scholz mit seinem Fondsstandortgesetz um steuerliche und bürokratische Erleichterungen für Mitarbeiterbeteiligungen. Für 2023 plant Scholz’ Nachfolger Christian Lindner eine Reform der Mitarbeiterbeteiligung, indem er unter anderem den steuerlichen Freibetrag bei Mitarbeiterbeteiligungen deutlich anheben möchte. Diese Bemühungen zeigen vor allem eines: Das Instrument ist für Start-ups in Zeiten eines chronischen Fachkräftemangels wesentlicher Baustein für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung.
Mitarbeiterbeteiligungen als Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Teams
Finanzielle Beteiligungen müssen eine Win-Win-Situation für alle Parteien sein. Sie haben das Potenzial, neben der bereits erwähnten Mitarbeiterbindung auch die Motivation und Produktivität, die Unternehmensbewertung und die Kosteneffizienz zu steigern. Weil junge Unternehmen kurz nach ihrer Gründung in der Regel keine hohen Gehälter zahlen können, kann eine Beteiligung am Unternehmen eine alternative Möglichkeit sein, Personal zu vergüten. Die konkrete Form der Beteiligung ist dabei allerdings je nach Unternehmen unterschiedlich und hängt von spezifischen Bedürfnissen und Zielen der Organisation ab. Beispiele können hier klassische Aktienbeteiligungen und Bonuspläne, aber auch virtuelle Aktien, Mitarbeiteraktienfonds und sogar Crowdinvesting sein.
Herausforderungen bei der Einführung von Beteiligungen
Für die erfolgreiche Beteiligung an einem Unternehmen sind eine sorgfältige Planung und Umsetzung nötig, um sicherzustellen, dass sowohl für das Unternehmen selbst als auch die Mitarbeiter Vorteile entstehen. Die größten Hürden bei der Umsetzung der Mitarbeiterbeteiligung sind:
- Finanzierung: Start-ups verfügen oft nur über begrenzte finanzielle Ressourcen, um den Mitarbeitern Aktien oder andere Optionen anzubieten. Die Entwicklung einer fairen und wettbewerbsfähigen Mitarbeiterbeteiligung kann problematisch werden, wenn das Unternehmen noch nicht über genügend Kapital verfügt.
- Verwaltung: Die Verwaltung des Mitarbeiterbeteiligungsplans kann zeitaufwendig und komplex sein. Start-ups müssen sicherstellen, dass sie über die notwendigen Kapazitäten verfügen, um den Plan effektiv umzusetzen.
- Rechtliche Komplexität: Die Gestaltung eines Mitarbeiterbeteiligungsplans erfordert ein tiefes Verständnis der steuerlichen, rechtlichen und regulatorischen Anforderungen. Start-ups sollten sicherstellen, dass sie eine qualifizierte Beratung erhalten, um sicherzustellen, dass der Plan mit den einschlägigen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmt. Den richtigen Rechtsrahmen einzuhalten ist besonders in einem dezentralisierten, Länder- oder Kontinentübergreifenden Arbeitsumfeld wichtig: Je nach Region unterscheiden sich Bezeichnungen und rechtliche Verpflichtungen. Gerade junge Unternehmen laufen Gefahr, sich (ungewollt) in einem Netz aus Regularien zu verfangen.
- Mitarbeiterakzeptanz: Nicht jede(r) Mitarbeitende möchte an einem Unternehmen beteiligt sein. Einige bevorzugen möglicherweise eine höhere Gehaltszahlung oder andere Benefits. Start-ups müssen sicherstellen, dass der Plan für alle Mitarbeitenden attraktiv ist und dass die Vorteile verständlich kommuniziert werden.
- Liquidität: Die Mitarbeiterbeteiligung in liquide Mittel umzuwandeln wird dann problematisch, wenn ein Unternehmen noch nicht an der Börse notiert ist oder wenn der Verkauf des Unternehmens noch nicht stattgefunden hat. Dies kann für Mitarbeitende, die planen, das Unternehmen zu verlassen oder ihre Aktien zu verkaufen, frustrierend sein.
Sorgfältige Planung und professionelle Hilfe
Mitarbeiterbeteiligungen verschiedenster Art sind insbesondere für Start-ups ein attraktives Mittel, um neue Mitarbeitende zu gewinnen und bestehendes Personal zu halten und zu binden. Damit für beide Seiten eine Win-Win-Situation entsteht, sollten Unternehmen ihre Beteiligungen an ein Leistungsziel knüpfen. Mitarbeitende werden motiviert, im Eigen- und Unternehmensinteresse viel zu leisten – um möglichst viel am Erfolg des Unternehmens mit teilzuhaben.
Gewähren Börsenorganisationen ihrem Personal die Chance auf Aktien, so müssen sie darauf achten, dass die Art und Weise der Kapitalbeteiligung je nach Land, indem Arbeitnehmende mit Erstwohnsitz gemeldet sind, anders definiert und besteuert werden. Ein ähnliches Maß an Variabilität bergen die jeweiligen Compliance-Dokumente, die sich von Land zu Land unterschiedlich gestalten. Gerade Start-ups sollten nicht am Budget für externe Hilfe sparen: Egal, ob es sich dabei um eine Einzelberatung handelt oder Organisationen, die sich gemeinsam mit Partner*innen auf die Painpoints dezentralisierter Arbeitsstrukturen spezialisiert haben.
Der Autor Michael Lazik ist Country Manager Germany bei Deel, die All-in-One HR-Plattform für globale Teams. Sie hilft Unternehmen, jeden Aspekt der Verwaltung einer internationalen Belegschaft zu vereinfachen – von der Kultur und dem Onboarding bis hin zur lokalen Gehaltsabrechnung und Compliance.
So gelingt die Mitarbeiterentwicklung in Start-ups
Start-ups müssen sich mit ihrer neuen Geschäftsidee zunächst am Markt behaupten und benötigen daher eine gute Strategie und motivierte Mitarbeiter. Da in vielen Fällen anfangs keine allzu hohen Gehälter ausgezahlt werden können, bedarf es weiterer Maßnahmen, um die Mitarbeiter langfristig zu halten.
Daher ist die Mitarbeiterentwicklung in Start-ups besonders wichtig für den nachhaltigen Erfolg und sollte von größter Relevanz für die Gründer sein.
Was steckt grundsätzlich hinter Mitarbeiterentwicklung?
Bei der Mitarbeiterentwicklung geht es im Allgemeinen um die richtige Förderung der Mitarbeiter. Sie sollen leistungsfähig sein und bleiben und in ihren Fähigkeiten trainiert werden. Davon profitiert sowohl das Unternehmen als auch der Mitarbeiter selbst. Werden konkret seine Stärken und Talente gefördert, steigt auch dessen Motivation und es ist wahrscheinlicher, ihn langfristig im Unternehmen zu halten. Dies zu erreichen, sollte insbesondere für Start-ups sehr wichtig sein.
Was ist bei Start-ups anders als bei etablierten Unternehmen?
Start-ups werden stets auf Grundlage einer neuen Geschäftsidee aufgebaut und benötigen daher Mitarbeiter, die sich mit dieser identifizieren können. Sie müssen regelrecht dafür brennen, das Unternehmen mit aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Dies gilt grundsätzlich auch für bereits am Markt etablierte Unternehmen und doch besteht ein immenser Unterschied: Start-ups verdienen anfangs kein oder wenig Geld, da in der Regel mehr investiert werden muss als erwirtschaftet wird.
Mitarbeiter müssen selbstverständlich dennoch finanziert werden, was meist über private Investitionen der Gründer oder sogar Fremdkapital erfolgt. Das bedeutet jedoch, dass die Höhe der Gehälter meist unter dem Branchendurchschnitt liegt. Die Mitarbeiter, die das neu gegründete Unternehmen mit ihrer Arbeitskraft unterstützen möchten, müssen demnach eine geringere Bezahlung akzeptieren als die, die sie in anderen Unternehmen womöglich erhalten würden. Gleichermaßen werden keine Bonuszahlungen geleistet, wie es bei etablierten Unternehmen zu Weihnachten etc. oft der Fall ist. Da dies natürlich nichts mit mangelnder Wertschätzung zu tun hat, muss ein Start-up den Mitarbeitern dennoch anderweitig entgegenkommen, um sie zu motivieren und zu binden.
Welche Maßnahmen kann ein Start-up hinsichtlich der Mitarbeiterentwicklung ergreifen?
Nun kann ein Start-up zu Beginn auch nicht allzu viel Geld in Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung investieren, geschweige denn teure Weiterbildungen finanzieren. So bleiben beispielsweise folgende Maßnahmen, die alternativ für Gründer denkbar wären:
- Mentorings
Bei einem Mentoring werden neue Mitarbeiter von anderen Mitarbeitern, die bereits länger dabei sind, betreut und unterstützt. Sie erhalten für alle Probleme und Fragen einen persönlichen Ansprechpartner, der sie direkt fördert. Dies geschieht während der Arbeitszeit, muss individuell eingeplant werden und kann so in Start-ups ohne zusätzliche Kosten durchgeführt werden. Zu Beginn könnten dies sogar die Gründer übernehmen, die ohnehin den besten Überblick darüber haben, was ein Mitarbeiter wissen und lernen muss, um letztlich die benötigte Leistung zu erbringen.
- „Training off the job“
Ein Start-up benötigt klare Strukturen und Abläufe. Versinkt der Arbeitsalltag im Chaos, schreckt dies neue Mitarbeiter ab. Daher sollten Themen, die nichts mit fachlichen Qualifikationen zu tun haben, wie beispielsweise das Zeitmanagement eine große Rolle spielen. Diese können sowohl während als auch nach der Arbeit im Rahmen von kostenlosen Webinaren behandelt werden, um Kosten zu sparen.
- „Training on the job“
Auch fachliche Qualifikationen sollten natürlich trainiert werden, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu steigern. Da wie angesprochen Weiterbildungen anfangs zu teuer sind, sollte auch hier mit den vorhandenen Möglichkeiten gearbeitet werden. So könnten beispielsweise einige erfahrene Mitarbeiter die neueren Mitarbeiter in der Theorie schulen und ihnen später neue Aufgaben übertragen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
- „Training near the job“
Die beiden zuletzt genannten Maßnahmen können nun auch beim „Training near the job“ kombiniert werden. Dabei sollte das gesamte Team im Rahmen von selbst geplanten Workshops fachliche Probleme gemeinsam lösen und Soft Skills trainieren, um sowohl die jeden einzelnen Mitarbeiter als auch das Team als solches zu schulen.
All diese Maßnahmen können zu Beginn mithilfe selbst geplanter und kostenloser Schulungen durchgeführt werden. Um dabei auch Kritik, Verbesserungsvorschläge und neue Ideen der Mitarbeiter zu berücksichtigen, sollten zudem regelmäßige Feedbackrunden stattfinden.
Bei einer kleinen Mitarbeiterschaft können diese im Rahmen von Team-Sitzungen erfolgen, bei denen sich jeder offen äußert. Ein ehrlicher und transparenter Austausch ist bei Start-Ups besonders wichtig, damit sich alle miteinbezogen fühlen und an einem Strang ziehen können. Dies ist für den Erfolg des Unternehmens essenziell.
Wozu dienen diese Maßnahmen letztlich?
Gerade ein Start-up muss sich im Aufbau stark entwickeln und auf dem Markt durchsetzen. Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung zielen darauf ab, dies gemeinsam mit den Mitarbeitern von Anfang an zu tun, um langfristig bestehen zu können. Folgendes ist in dieser Hinsicht besonders wichtig:
1. Anpassungsfähigkeit
Die Welt befindet sich im Wandel und ein Start-up muss sich stets anpassen und flexibel agieren können, um mit den etablierten Unternehmen mithalten zu können. Durch die genannten Maßnahmen lernen die Mitarbeiter genau das in diesem neuen Umfeld, übernehmen ganz neue Aufgaben und verbessern dabei ihre Qualifikationen. Nicht selten werden sie neue Lösungen finden und diese anwenden müssen, wobei es sich auch um Improvisation handeln kann. Es geht letztlich alles darum, kreativ und auch mal mutig zu sein.
2. Kommunikation
Kommunikation ist alles. Ein Team muss sich in einem neu gegründeten Unternehmen erst einmal kennenlernen und eine gemeinsame Routine finden. Dabei ist es äußerst wichtig, offen und ehrlich miteinander zu sein, um gemeinsame Lösungen für mögliche Probleme zu finden und sich sowie das Unternehmen weiterzuentwickeln.
Das „Wir“-Gefühl entsteht dabei durch ein enges Miteinander und regelmäßigen Austausch. Bestenfalls werden auch Teambuilding Events organisiert.
3. Kreativität
Es bedarf stets innovativer und kreativer Lösungen, um ein Start-up voranzubringen. Die Mitarbeiter müssen in dieser Hinsicht durch die Gründer ermutigt werden, neugierig zu sein, immer ihre Ideen und Vorschläge zu äußern und so ihre Kreativität weiter und weiter zu steigern. Womöglich entstehen so die besten Ideen, die einen Durchbruch ermöglichen.
Auf diese Weise wird auch das Arbeitsklima auf eine Art und Weise positiv geprägt, wie es die meisten Arbeitnehmer sich nur wünschen würden. Fehler dürfen zudem passieren, solange daraus gelernt wird. Das muss offen kommuniziert werden.
Fazit
Mitarbeiter langfristig zu begeistern und zu motivieren, sollte das A und O in einem Start-up sein. Nur so können diese auch langfristig gehalten werden und am Erfolg des Unternehmens mitwirken. Die Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung können zu Beginn zweifellos kostengünstig umgesetzt werden, bis mehr Kapital zur Verfügung steht. Die Mitarbeiter werden es dennoch zu schätzen wissen.
Das richtige Mindset für Selbstständige
„Selbstständige arbeiten selbst und ständig“ – so lautet eine Binsenweisheit. Ob man diese nun für korrekt hält oder nicht – wer sein eigenes Unternehmen hat, sollte das richtige Mindset für die beruflichen Herausforderungen mitbringen. Dies ist insbesondere in Zeiten, in denen es nicht so gut läuft, eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Aber was kann man dafür tun, dass man mit der richtigen Einstellung an berufliche Aufforderungen herangeht?

Die richtige Motivation
Wer sich selbstständig macht, verzichtet auf die Sicherheit eines geregelten Einkommens, auf einen Urlaubsanspruch und allzu oft auch auf geregelte Arbeitszeiten. In der Regel haben Unternehmer hierfür einen Beweggrund, der weit über das klassische „Brötchen verdienen“ hinausgeht.
Vielmehr haben Gründer oft den Antrieb, etwas besser machen zu wollen als andere Unternehmen, für ihre Mitmenschen eine tolle oder qualitativ hochwertige Dienstleistung anzubieten oder einfach ihrer Passion nachzugehen. Wer sich diese Beweggründe für das aufnehmen seiner Tätigkeit bewusst macht, der wird auch in schlechten Zeiten und bei Motivationskrisen auf diesen „inneren Antrieb“ zurückgreifen können – und es dann schaffen, weiter diszipliniert und voller Freude an die bevorstehenden Aufgaben heranzugehen.
Tipp: Visualisieren Sie ihre Beweggründe, warum Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Teilen Sie auch ihren Kunden mit, welche Passion Sie mit ihrem Beruf verbinden. Erarbeiten Sie ein Leitbild für Ihr Unternehmen, in dem Sie nicht nur Ihre Motivation, sondern auch die Werte, für die Sie stehen definieren. So haben Sie einen Kompass, an dem Sie sich orientieren können, auch wenn die Zeiten gerade rau sind. So helfen Sie nicht nur, sich selbst zu motivieren, Sie erschaffen auch ein ganz eigenes unverwechselbares Profil für Ihr Unternehmen.
Nicht umsonst haben viele größere Firmen ein Leitbild erstellt, auch wenn sie nicht in einer Branche agieren, in der dies auf den ersten Blick unbedingt notwendig erscheint.

Klare Ziele definieren
„Schauen wir mal wie es läuft“ – das ist kein guter Rat für Selbstständige oder Gründer. Definieren Sie klare Ziele, die Sie erreichen wollen. Erfolgreiche Business-Ratgeber sind der Meinung, dass man dabei durchaus „groß“ denken sollte. Statt zu denken, „das kann ich niemals schaffen“ denken Sie lieber „wie kann ich das schaffen.“
Ein Marathonläufer ist schließlich auch nicht eines Tages vor die Tür gegangen und hat fast 42 Kilometer am Stück durchgehalten. Stattdessen hat er Zwischenschritte definiert um diese Distanz irgendwann zu schaffen. Dann ging er daran kontinuierlich seine Zeit zu verbessern.
Ziele zu definieren ist schon vor dem Gang in die Selbstständigkeit unerlässlich. Ohne ausgefeilten Business-Plan sollte niemand an den Start gehen.
Um Ziele richtig zu definieren, gibt es die sogenannte „SMART- Methode“. Bei ihr steht jeder Buchstabe für eine spezifische Eigenschaft des Ziels. So wird die „SMART-Methode“ definiert:
- Das „S“ steht für „specific“. Statt zu sagen „ich will erfolgreich sein“ sollte die Formulierung besser lauten: „Ich will mit meinem Unternehmen in einem Jahr die Gewinnzone erreichen.“
- Das „M“ bedeutet „measurable“, also zu deutsch „messbar“. Das Ziel: „Ich will meinen Umsatz jedes Jahr um zehn Prozent steigern“ erfüllt dieses Kriterium. Die Formulierung: „Ich will schauen, dass es von Jahr zu Jahr besser läuft“, dagegen nicht.
- Das „A“ steht für „achiveable“, also erreichbar. Das widerspricht im ersten Moment, dem oben erwähnten „groß“ denken, ist es aber nicht. Ein erreichbares Zwischenziel kann nämlich eine Stufe auf der Treppe nach oben zu einem sehr ambitionierten Vorhaben sein. Wenn Ihre Vision lautet: „Ich möchte Millionär werden“ kann ihr erreichbares Zwischenziel sein: „Ich möchte dieses Jahr 100.000 Euro Gewinn machen.“
- Das „R“ steht für „relevant“. Das bedeutet, dass das Ziel in Verbindung zu deiner Tätigkeit stehen muss. Das angesprochene Vorhaben Millionär zu werden, kann beispielsweise auch durch einen Lottogewinn oder eine Erbschaft erreicht werden. Relevant formuliert müsste es lauten: „Ich will durch meine berufliche Tätigkeit Millionär werden.“
- Das „T“ – zu guter letzt steht für „timeframe“ also für den Zeitpunkt. Um beim „Millionär“-Beispiel zu bleiben: Wenn ihr erreichbares Ziel lautet: „Ich will 100.000 Euro Gewinn in diesem Jahr machen, können Sie formulieren: „Ich will bis zum Jahr 2040 Millionär werden.“
Selbstständigkeit mit einem Online-Shop: Voraussetzungen, Potenzial und Möglichkeiten
Die Gründung eines Online-Shops will durchdacht sein, erfordert ein wohlüberlegtes Konzept und die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren von der Auswahl des Shopsystems über die Suchmaschinenoptimierung bis zum Marketing. So geht’s.

Für den Schritt in die gewerbliche Selbstständigkeit bietet ein Online-Shop eine ideale Voraussetzung, eine große Zielgruppe anzusprechen. Gleichzeitig ist der erfolgreiche Shopbetrieb mit einigen Herausforderungen und einer hohen und wachsenden Wettbewerbsdichte verbunden. Die Gründung eines Online-Shops will daher durchdacht sein, erfordert ein wohlüberlegtes Konzept und die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren von der Auswahl des Shopsystems über die Suchmaschinenoptimierung bis zum Marketing.
Existenzgründung mit Online-Shop: ein Konzept und seine Vorzüge im Überblick
Der Online-Shop bietet jungen Gründern und Selbstständigen einen vergleichsweise simplen und flexiblen Weg, im Internet Waren und Dienstleistungen zu vertreiben. Ebenso kann die Eröffnung des Online-Shops eine Erweiterung eines bereits bestehenden stationären Angebots darstellen.
Die Entscheidung für einen Online-Shop hat für Existenzgründer eine Reihe von Vorteilen:
- Niedrigere Kosten: Der Aufbau und Betrieb eines Online-Shops ist im Vergleich zu einem stationären Geschäft in der Regel kostengünstiger. Sie müssen keine Miete für ein Gewerbeobjekt bezahlen und haben auch keine Personalkosten für Verkäufer.
- Flexibilität: Ein Online-Shop kann rund um die Uhr geöffnet sein, so dass Kunden zu jeder Zeit einkaufen können. Sie sind nicht an Öffnungszeiten gebunden und müssen sich keine Gedanken über Ladenschluss oder Feiertage machen.
- Breiteres Kundenpotential: Mit einem Online-Shop haben Sie die Möglichkeit, Kunden aus der ganzen Welt zu erreichen. Das erhöht die Chance, dass Sie mehr Kunden gewinnen und somit Ihren Umsatz steigern.
- Einfache Verwaltung: Ein Online-Shop bietet die Möglichkeit, alle Geschäftsprozesse digital zu verwalten. Sie können Bestellungen und Zahlungen automatisieren, Kundenbewertungen sammeln und Ihr Angebot schnell und einfach anpassen.
- Steigerung der Markenbekanntheit: Ein professionell gestalteter Online-Shop kann dazu beitragen, die Markenbekanntheit Ihres Unternehmens zu steigern. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Marke auf verschiedenen Plattformen zu präsentieren und so eine größere Zielgruppe zu erreichen.
Herausforderung der Auswahl eines Shopsystems
Der Betrieb eines Online-Shops erfordert zunächst die Auswahl eines geeigneten Shopsystems Das umfassende Angebot unterschiedlich konzipierter Systeme lässt sich kaum überschauen. Die Wahl eines für Sie passenden Systems hängt unter anderem von ihren individuellen Anforderungen, Ihrer Branche und Ihrer Unternehmensgröße ab.
Das seit 2003 existierende und beständig weiterentwickelte Shopsystem Shopware aus Deutschland können Sie sowohl in einer Open-Source-Variante als auch in verschiedenen kommerziellen Varianten verwenden, die sich in ihren Leistungsumfängen unterscheiden.
Shopware 6 ist ein populäres Shopsystem, das von vielen Online-Händlern eingesetzt wird. Es bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Shopsystemen:
- Benutzerfreundlichkeit: Shopware 6 ist sehr benutzerfreundlich und bietet eine einfache Bedienung. Die Administrationsoberfläche ist übersichtlich gestaltet und bietet viele Funktionen und Tools, die das Verwalten des Online-Shops erleichtern.
- Leistungsstark: Shopware 6 ist ein leistungsstarkes Shopsystem, das schnell und stabil läuft. Es bietet auch viele integrierte Funktionen, die das Management und die Verwaltung des Online-Shops erleichtern.
- Anpassbarkeit: Shopware 6 ist sehr anpassbar und bietet viele Möglichkeiten, das Aussehen und die Funktionalität des Online-Shops an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Es gibt zahlreiche Erweiterungen und Plug-ins, die das Shopsystem erweitern und ermöglichen, zusätzliche Funktionen hinzuzufügen.
- Sicherheit: Shopware 6 ist ein sicheres Shopsystem, das regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft wird. Es bietet auch umfangreiche Möglichkeiten, um den Online-Shop vor Hackerangriffen und anderen Bedrohungen zu schützen.
- Kundenbindung: Shopware 6 bietet viele Funktionen, die dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken. Beispielsweise gibt es integrierte Kundenkonten, die es Kunden ermöglichen, ihre Bestellhistorie einzusehen und ihre Daten zu verwalten. Es gibt auch Möglichkeiten, um Kundenbewertungen zu sammeln und zu veröffentlichen.
Wer Shopware 6 in seinem Shop verwenden möchte, kann eine erfahrene Agentur für Shopware 6 zur Unterstützung beauftragen.
Stellenwert der Suchmaschinenoptimierung (SEO) für den eigenen Online-Shop
Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat für den Online-Shop einen sehr hohen Stellenwert, da sie dazu beitragen kann, dass der Shop in den Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google besser gefunden wird. Wenn der Shop auf den vorderen Plätzen in den Suchergebnissen erscheint, wird er von mehr Nutzern wahrgenommen und somit auch häufiger besucht. Das kann dazu beitragen, dass der Umsatz des Online-Shops steigt.
Es gibt viele Faktoren, die für die Suchmaschinenoptimierung relevant sind. Dazu gehören beispielsweise die Keywords, die auf der Website verwendet werden, die Qualität und Relevanz der Inhalte, die Ladegeschwindigkeit der Website und die Nutzerfreundlichkeit. Durch das Berücksichtigen dieser Faktoren kann der Online-Shop ein höheres Ranking in den Suchergebnissen aufweisen.
Es ist wichtig, regelmäßig die SEO-Maßnahmen zu überprüfen und zu optimieren, da sich die Anforderungen von Suchmaschinen ständig ändern. Eine gute Suchmaschinenoptimierung ist daher ein zentraler Bestandteil für den Erfolg eines Online-Shops. Bei den sich rasch ändernden Anforderungen der modernen SEO finden Sie bei unserer Agentur erfahrene Unterstützung, damit Ihr Online-Shop ein attraktives Ranking in den Suchergebnissen aufweist.
Kommunikation und Marketing: Zielgruppe ansprechen und Reichweite erhöhen
Es gibt viele Marketing-Maßnahmen, die für den Online-Shop sinnvoll sein können, um neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern. Einige davon sind:
- Suchmaschinenwerbung: Durch die Schaltung von Anzeigen in den Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google können Sie dafür sorgen, dass Ihr Online-Shop von potenziellen Kunden gefunden wird, die nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen suchen.
- E-Mail-Marketing: Mit Hilfe von E-Mail-Marketing können Sie Ihre Kunden über neue Produkte, Angebote oder Aktionen informieren und so für mehr Traffic auf Ihrem Online-Shop sorgen.
- Social-Media-Marketing: Durch die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter können Sie Ihre Marke bewerben und auf Ihren Online-Shop aufmerksam machen.
- Affiliate-Marketing: Mit Affiliate-Marketing können Sie Partner finden, die Ihre Produkte oder Dienstleistungen bewerben und für jede erfolgreiche Empfehlung eine Provision erhalten.
- Content-Marketing: Durch die Erstellung von hochwertigen, informativen Inhalten, die auf Ihrem Online-Shop oder auf anderen Plattformen veröffentlicht werden, können Sie Ihre Zielgruppe ansprechen und für Ihren Online-Shop interessieren.
Es ist wichtig, dass Sie für Ihren Online-Shop eine übergeordnete Marketingstrategie entwickeln, die auf Ihre Zielgruppe und Ihre Geschäftsziele abgestimmt ist. Durch gezielte Marketing-Maßnahmen können Sie Ihren Online-Shop erfolgreich bewerben und den Umsatz steigern.
Meetings: Fokussieren statt reden im Akkord
Wie hybride Teams mit weniger Meetings mehr erreichen können.

Immer mehr Meetings lassen uns durch unsere Arbeitstage hetzen. Trotzdem fragen wir uns abends regelmäßig, was wir eigentlich geschafft haben. Hybride Teams können die Anzahl von Meetings konsequent reduzieren, in dem sie das passende Meetingformat auswählen und smarte Kollaborationstools nutzen. Das macht die verbleibenden Meetings fokussierter und produktiver und neben meetingfreier Zeit winken mehr Freiraum und Flexibilität.
Wir sind im Team dauernd miteinander beschäftigt. Ein Meeting jagt das andere. Dazwischen kommen wir kaum zum Denken, manchmal reicht es nicht mal für eine Biopause zwischen den Terminen. Geredet wird viel miteinander, zu Wichtigem kommen wir aber trotzdem nicht.
Obwohl wir hetzen, kommen wir nicht vom Fleck
Unsere gelernte Reaktion auf „viel zu viel zu tun“ besteht darin, noch mehr zu tun, um den Berg abgearbeitet zu bekommen. Wir hoffen, dass es danach besser wird. Dabei merken wir nicht, dass wir unser Problem damit nicht lösen, sondern nur noch verschärfen. Mehr vom Gleichen hat noch nie geholfen, und als Maßnahme gegen zu viel Arbeit wirkt es direkt kontraproduktiv.
Um gegen all die unbeantworteten E-Mails in der Inbox anzukommen, schreiben wir E-Mails im Akkord. Und bekommen als Reaktion – Überraschung – noch mehr E-Mails.
Um trotz der vielen, unproduktiven Meetings weiter zu kommen, setzen wir noch mehr Meetings an. Und fühlen uns am Ende der Marathontage nur noch unproduktiver und erschöpfter.
Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind und das Gefühl haben, zu schnell zu sein, ist klar, was wir machen. Wir gehen vom Gas, wechseln die Spur und versuchen die Kontrolle wieder zu erlangen. Noch schneller fahren ist eine völlig abwegige Reaktion.
Vom Gas gehen bringt neuen Flow
Es ist wie bei der bekannten Parabel von den Waldarbeitern, die sich mit einer stumpfen Säge dabei abmühen, einen Baum zu fällen. Auf die Empfehlung, die Säge zu schärfen, entgegnen sie: „Dafür haben wir keine Zeit, wir müssen doch sägen.“
Mit Abstand betrachtet, fällt es uns also leicht zu erkennen, dass vom Gas gehen und anhalten, um aufs Wesentliche zu fokussieren, viel mehr produktiven Flow bringt, als kopflos weiterzuhetzen. Sind wir jedoch mittendrin, fällt es umso schwerer.
Gelingt es uns hingegen, regelmäßig anzuhalten und uns zu fokussieren, dann bringt das die Freude an unserer Arbeit zurück und wir können erleben, dass die ersehnten produktiven Ergebnisse viel leichter entstehen, weil wir mehr Wichtiges tun und nicht nur Dringendes.
Zwei Fragen für mehr Fokus in und außerhalb von Meetings
Gerade weil wir es so eilig haben, sollten wir also bewusst langsam machen zwischendurch und anhalten.
Mehr freie Zeit für die wichtigen Dinge statt Meetingmarathon wird möglich, indem wir uns die Zeit nehmen, zwei fokussierende Fragen vor dem Ansetzen des nächsten Meetings zu beantworten.
1. Wozu wollen wir uns im Meeting treffen?
2. Welche Art von Meeting ist dafür hilfreich?
Wenn wir uns zunächst klar darüber werden, was wir im Meeting gemeinsam machen wollen, also welche Art von Interaktion stattfinden soll, erreichen wir mit diesem kurzen Zwischenhalt schon viel. Denn damit können wir nicht nur die Meetingagenda viel fokussierter gestalten, sondern auch noch feststellen, ob ein Meeting überhaupt erforderlich ist.
Als Hilfestellung haben wir drei Kategorien typischer Interaktionen im Meeting identifiziert.
1. Informieren, abstimmen, Ideen sammeln
Wenn es im Meeting zum Beispiel „nur“ darum geht, Informationen in Form einer Power-Point Präsentation zu vermitteln, oder uns zu einer Terminsuche abzustimmen, so ist das kaum komplex und üblicherweise auch wenig emotional. Deshalb können wir dafür gut auf ein Meeting verzichten und das Ganze asynchron miteinander klären.
2. Diskutieren, entscheiden
Gibt es beispielsweise eine Frage zu diskutieren, bei der die Meinungen auseinander gehen und von deren Antwort für die Beteiligten etwas abhängt, so kann es auch mal emotional sein und die hin und her fliegenden Gesprächsstränge haben eine gewisse Komplexität. Um konstruktiv zu diskutieren und Entscheidungen zum weiteren Vorgehen zu treffen, ist ein Meeting hilfreicher als ein E-Mail-Pingpong. In Präsenz treffen muss ich mich dafür nicht notwendigerweise, ein Online-Meeting kann hierfür ein zeit-effizientes Format sein.
3. Kennenlernen, Bindung stärken, Konflikte klären
Ging es zum Beispiel zu einem Thema schon diverse Male hoch her und haben sich die Fronten verhärtet, dann sind wir bei Kategorie 3 angekommen. Die Perspektiven zusammen zu bringen, ist dann eine komplexe und emotionale Aufgabe. Eine Aufgabe, die sich am leichtesten mit einem Präsenz-Meeting lösen lässt. Im persönlichen Treffen lässt sich auch der Teamgeist viel einfacher pflegen, als wenn wir uns nur über Bildschirme begegnen.
Je komplexer und emotionaler also die Interaktion im Meeting, desto mehr Präsenz ist hilfreich. Mit einer fokussierteren Auswahl des passenden Meetingsformats, können wir mehr Freiräume schaffen zwischen den Meetings und kommen in den Meetings leichter zu den erwünschten Ergebnissen. Einen Überblick gibt unsere Meetingformat-Interaktions-Matrix.

Hybride Teams schaffen bewusste Freiräume durch asynchrones Arbeiten
Wichtige Ergebnisse entstehen nicht nur in Meetings, sondern vielmehr auch zwischen Meetings. Deswegen ist es nur konsequent, diese produktiven Zwischenräume viel mehr zu nutzen und stetig zu vergrößern. Dies gelingt zum Beispiel dadurch, gezielt mehr asynchron zusammenzuarbeiten. Gemeint ist damit, zeitversetzt gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Ein kreatives Brainstorming findet dann zum Beispiel nicht im Meeting statt, sondern schon zuvor asynchron auf einem digitalen Whiteboard. Gerade eher Introvertierte schätzen diesen Modus oft deutlich mehr, als auf Knopfdruck im Meeting Ideen zu generieren.
Am einfachsten lassen sich Interaktionen der oben benannten Kategorie 1 (Informieren, abstimmen, Ideen sammeln) aus Meetings auslagern. Aktuelle Informationen zu Projektständen oder Arbeitsergebnissen können beispielsweise asynchron über ein digitales Taskboard zugänglich gemacht werden – lesen kann sie vorab jede(r) selbst. Im Meeting selbst liegt der Fokus dann nicht mehr auf den zeitraubenden Status-Updates, sondern auf der Vereinbarung der nächsten Schritte.
Hybride Teams sind hier klar im Vorteil, da sie zwangsläufig smartere Tools und Techniken nutzen, um auch auf Distanz eng abgestimmt miteinander arbeiten zu können. Beliebte Beispiele sind hier digitale Taskboards und Whiteboards Whiteboards.
All das setzt natürlich zunächst eine Zeitinvestition in den Aufbau asynchroner Werkzeuge und Strukturen voraus. Wer so schon arbeitet, bewertet diese Investition als sehr nützlich. Es ermöglicht, viel weniger Meetings zu haben und bringt viel Arbeitsfreude zurück, da wieder mehr Zeit für Wichtiges und Unvorhergesehenes frei wird.
Der Versuchung widerstehen, die frei gewordene Zeit gleich wieder zu füllen
Aber Achtung! Wenn wir dank fokussierter Auswahl des passenden Meetingformats und asynchroner Arbeit weniger Meetings haben, sollten wir mit der frei gewordenen Zeit sehr achtsam umgehen. Sonst füllen wir die wertvollen, neuen Freiräume wieder nur mit zusätzlicher Arbeit an Dringendem.
Das kann sich anfangs unangenehm anfühlen, fast wie auf (Beschäftigung-)Entzug und es kann sich die leise Frage melden „Bin ich jetzt noch wichtig mit weniger Terminen im Kalender?“
Wer es schafft, den abgespeckten Kalender zu verteidigen, wird damit belohnt, die freie Zeit endlich für das nutzen zu können, was wirklich voranbringt. Das sind die großen, wichtigen Themen, für die der Tag bisher nie lang genug war – und die einen am Abend zufrieden den Laptop zuklappen lassen.
Anhalten und Fokussieren sind wirksame Gegenmaßnahmen, wenn es mehr zu tun gibt als der Arbeitstag lang ist. Ein erster Schritt kann sein, sich vor dem Ansetzen des nächsten Meetings kurz Zeit zu nehmen und zu hinterfragen, ob es ein Meeting braucht und wenn ja, welches Format das geeignetste ist. Noch mehr Luft im Kalender entsteht durch mehr asynchrones Zusammenarbeiten. Wirksame Veränderungen, die neue Freiräume schaffen, in denen wieder mehr Flow und Zufriedenheit Platz haben.
Tipp zum Weiterlesen: Gesine Engelage-Meyer, Sonja Hanau, Mit hybriden Teams mehr erreichen, Werkzeuge, Methoden und Praktiken für gelungene Zusammenarbeit auf Distanz, ISBN 978-3-86980-644-0, 1. Auflage BusinessVillage 2022, 29,95 Euro
Braucht ein Start-up VPN?
Auch die ganz Großen haben einmal klein angefangen. Viele bekannte Unternehmen – vor allem in der Technologiebranche – begannen einmal mit nur zwei oder drei Personen, die sich zusammentaten, um eine gute Idee umzusetzen. Paradebeispiele sind Google, Apple und Facebook. Doch was wäre gewesen, wenn jemand die guten Ideen geklaut oder auf andere Art in der Startphase dazwischengefunkt hätte? Wer eine gute Idee hat, muss diese schützen – auf allen Kanälen. Daher lohnt sich ein VPN auch für ein Start-up. Wir erklären, wie das funktioniert.

Das ist ein VPN
Gehört haben viele die Abkürzung VPN schon einmal. Und dass es etwas mit Cybersicherheit zu tun hat, ist auch bekannt. Doch wie genau VPN funktioniert und welche Fehler im Bereich Unternehmenssicherheit durch VPN zu vermeiden sind, wissen die Wenigsten.
VPN steht für Virtual Private Network – ein virtuelles privates Netzwerk. Dieses ermöglicht, dass sich Nutzer*innen, anstatt sich direkt mit einer Website zu verbinden, die Verbindung zum Server eines Drittanbieters nutzen. Dieser verbindet sich dann mit dem Internet. Doch das ist nicht alles. Denn dabei wird die Verbindung der VPN-Nutzer*in verschlüsselt und anonymisiert. Die Privatsphäre bleibt vor Cyberkriminellen wie Hacker*innen, aber auch vor dem eigenen Internetdienstanbieter und allen anderen, deren neugierige Blicke gemieden werden sollen, geschützt. Wer ein VPN nutzt, bewegt sich mehr oder weniger unsichtbar und wenn gleich der gesamte Unternehmensserver auf diese Art geschützt ist, dann wird auch das Firmenintranet unauffindbar.
Diese Varianten gibt es
VPNs gibt es in unterschiedlichen Formen. So kann ein VPN als Chrome-Erweiterung für den Browser genutzt werden. Es gibt aber auch Desktop-basierte Anwendungen und es gibt Router-kompatible VPNs. Bei Letzteren wird der gesamte Datenverkehr, der sie durchläuft, verschlüsselt.

Darum sind VPNs für Start-ups sinnvoll
Ideen sichern
Unternehmen in der Anfangsphase – wenn neue Einfälle noch nicht urheberrechtlich geschützt oder patentiert sind – sind besonders leicht angreifbar. Für Start-ups ist es daher besonders wichtig, geistiges Eigentum zu sichern. Ein VPN anonymisiert die IP-Adresse und das ist für den Schutz der Unternehmens-PCs unerlässlich. Denn ohne diese Informationen können Cyberkriminelle nicht auf Netzwerk und Dateien zugreifen. In diesem Zusammenhang darf nicht unterschätzt werden, dass Hacker*innen wichtige Informationen leicht erkennen. Schon einige Unternehmen wurden Opfer von Erpressungen. Hacker*innen brachten wichtige Daten an sich und drohten damit, diese weiterzugeben.
9 von 10 Unternehmen werden Opfer von Cyberkriminalität in Form von Datendiebstahl. Und der Schaden, der der Wirtschaft in Deutschland durch Diebstähle von IT-Ausrüstung, Daten, Spionage und Sabotage entstand, betrug allein im Jahr 2021 223 Milliarden Euro. Dabei nimmt die Rolle der organisierten Kriminalität immer weiter zu.
Sicheren Fernzugriff gewährleisten
Homeoffice oder Dienstreisen – heutzutage ist es üblich, dass Mitarbeiter*innen von unterschiedlichsten Orten auf Dateien im Unternehmen zugreifen. Doch manche dieser Orte sind mit hohen Sicherheitslücken behaftet – vor allem, wenn dort ein kostenloses, öffentliches WLAN genutzt wird. Mit einem VPN kann sichergestellt werden, dass das Start-up-Team immer einen sicheren Zugriff auf die Dateien hat und diese vor unerwünschten Zugriffen geschützt werden. Damit werden nicht zuletzt flexiblere Unternehmensstrategien auf sichere Art und Weise möglich.
Sicherer Dateiaustausch
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein*e Mitarbeiter*in, der*die das VPN des Unternehmens nutzt, auch auf das Intranet des Start-ups zugreifen kann. Das bedeutet, dass keine im Intranet gespeicherten Dokumente per E-Mail zugesendet oder auf einem leicht zu verlierenden Speicherstick gespeichert werden müssen. Die Daten des Start-ups bleiben gesichert, während sie für Mitarbeiter*innen, die unterwegs arbeiten, zugänglich bzw. zugänglich gemacht werden.
Übrigens: Weltweit hatte der VPN-Markt im Jahr 2019 einen Wert von 25 Milliarden US-Dollar. Für 2026 wird ein Wert von 70 Milliarden US-Dollar erwartet. Zwei der wichtigsten Faktoren für dieses Wachstum sind Sicherheit und Datenschutz.
Ausfallzeiten verringern
Hacker*innen müssen nicht einmal Daten stehlen, um dem Start-up einen Schaden zu verursachen. Wenn Cyberkriminelle in ein Netzwerk eindringen, können sie Webseiten, den E-Mailverkehr und andere wichtige Bereiche lahmlegen. Dies führt zu Ausfallzeiten, schadet der Produktivität und dem Ruf des Unternehmens. Und es kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld, alles wieder zu einem reibungslosen Ablauf zu bringen.
Zugriff auf mehr Inhalte
Apropos Geschäftsreisen – seit einiger Zeit gibt es im Internet bereits das sogenannte Geoblocking und wer viel in unterschiedlichen Ländern unterwegs ist, wird dies bemerken. Aufgrund der Beschränkungen erhält man auf ein und derselben Plattformen in verschiedenen Ländern verschiedene Angebote. Das hängt mit den Urheberrechten zusammen. Ist aber ein*e Kolleg*in in den USA auf ein nutzbringendes YouTube-Video gestoßen und will dies mit dem Rest des Unternehmens in Deutschlands teilen, kann dies schwierig werden, wenn das Video hier gesperrt ist. Mit einem VPN kann der Standort des Servers jedoch so gewählt werden, dass der Zugang zu den Streaminginhalten möglich wird.
Fazit
Die wenigsten Start-ups können sich ein IT-Team leisten, das ihr Netzwerk schützt. VPNs jedoch gehören zu den kostengünstigsten Diensten. Die Verwendung eines VPN ist daher die beste Möglichkeit, um mehr Sicherheit zu erhalten. Hier sollte also nicht am falschen Ende gespart werden. Denn wenn die Sicherheit versagt, könnte dies am Ende deutlich teurer werden. Datenpannen können Unternehmen Kosten im fünfstelligen Bereich verursachen. Nicht zuletzt fördert eine hohe Sicherheit auch das Vertrauen von Kund*innen und Investor*innen in ein Unternehmen.
Wechselst du schon? Oder bleibst du noch?
Wie exzellente Führung die schöne neue (Verkaufs-)Welt bestimmt.

Die Welt wird immer digitaler. Unternehmen sprechen Kunden im Metaverse, statt wie bisher im Laden, per Newsletter oder via Social Media an. Non-Fungible Tokens, sogenannte NFTs, ersetzen physische Produkte. Und unser digitaler Zwilling wird uns bald überall hinbegleiten – oder schon da sein, wo wir noch nicht sind. Menschen springen schneller denn je auf solche Trends auf. Das fördert die Wechselwilligkeit, bei Kund*innen und – die Great Resignation zeigt es gerade – bei Mitarbeitenden. Unternehmen mit der zukunftsfähigsten Strategie, sowohl was die Kund*innenbegeisterung als auch die Führung anbelangt, werden den Wettbewerb in jeder Hinsicht gewinnen. Oder?
Immersiv ist das neue Stichwort, wenn es darum geht, in der virtuellen Realität Erlebnisse zu schaffen, die Menschen als real empfinden. Schöne neue (Verkaufs-)Welt? Oder eher Schrecken des Vertriebs? Wie auch immer Unternehmer*innen und Führungskräfte das Geschehen empfinden – beeinflussen wird es den Verlauf nicht. Deshalb können wir uns dagegen wehren, müssen nicht jeden Trend mitmachen, aber eines sollte jeder, der heute wirtschaftlich tätig ist, wissen: Schon in Kürze werden Technologien den Markt bestimmen, die wir heute nur ansatzweise begreifen oder überhaupt noch nicht kennen. Das Fortschreiten der KI lässt bereits jetzt erahnen, welchen Einfluss sie auf eine beschleunigte Automatisierung in der industriellen Fertigung haben wird, ebenso wie auf Produkte und Services. Wie schnell das alles voranschreiten und wie entscheidend es für unterschiedliche Branchen und Unternehmen wird, zeigt uns die Zukunft.
Ressourcenknappheit in jeder Hinsicht
Was es für Anbieter*innen – und natürlich Kund*innen – bedeutet, wenn bestimmte Waren(-gruppen) nicht mehr oder nur in sehr begrenztem Umfang lieferbar sind, haben uns die letzten Monate auf zum Teil dramatische Weise demonstriert. Drastische Verteuerungen bremsen nicht nur die Bauwirtschaft aus. Teuer zu stehen kommt Unternehmen auch, wenn sie sich in den letzten Jahren nicht um eine gute Führung bemüht haben, die Mitarbeitendenbegeisterung vernachlässigt, mit Wertschätzung gespart und kein Vertrauen aufgebaut haben. Letzteres rächt sich gerade jetzt, wenn Kund*innen und Mitarbeitende immer schneller dazu bereit sind, wo anders zu kaufen oder ihren Sinn im täglichen Tun zu finden. Der finanzielle Aspekt spielt dabei hinsichtlich des Preises und Lohnes sicher eine Rolle, aber längst keine so große, wie Unternehmer*innen und Unternehmen oft denken.
Vor allem junge Mitarbeitende, aber längst nicht mehr nur diese, entscheiden sich heute aus ganz anderen Gründen für einen Arbeitgebenden: Selbstbestimmtheit, Flexibilität und ein wertschätzendes Miteinander sind ausschlaggebende Faktoren, ob Mitarbeitende ihr Unternehmen verlassen oder sich für ein neues Unternehmen entscheiden. Ähnlich ist es im Verkauf: Kund*innen schätzen Selbstbestimmtheit im Kaufprozess, beispielsweise die individuelle Zusammenstellung vieler Produkte, vom Müsli bis zur Schrankwand. Sie wollen flexible Anbieter*innen, die auf ihre (Sonder-)Wünsche und oftmals kurzfristigen Änderungen serviceorientiert eingehen. Und über das wertschätzende Miteinander in der Beziehung Anbieter*in – Kund*in ist in den letzten Jahren ausreichend geschrieben worden.
Wie viel Ausbildung und Wissen ist wirklich nötig, um einen Job gut zu machen?
Der Fachkräftemangel ist nicht neu. Allerdings wurde er durch die Geschehnisse in der Corona-Zeit und der dadurch verstärkten „Great Resignation“ in vielen Bereichen regelrecht angeheizt. Ganze Branchen kämpfen um die wenigen verbliebenen Mitarbeitenden. Auch Auszubildende sind kaum zu finden. In der Hotellerie greift man deshalb immer öfter auf branchenfremde Kräfte zurück. Das bringt natürlich auf der einen Seite Unruhe ins Geschehen und erschwert zum Teil die Einarbeitung. Auf der anderen Seite gibt es keine Alternative, haben Hoteliers schlicht und ergreifend keine andere Wahl. Gefragt ist dann vor allem eine gute Führung, die es schafft, neue Mitarbeitende ohne Branchenhintergrund ins Haus und bestehende Teams zu integrieren, ohne dass die vorhandenen Mitarbeitenden sich bedrängt, ausgenützt oder überfordert fühlen. Entscheidend ist unter diesen Umständen mehr denn je ein strukturierter Onboarding-Prozess – vor allem aber regelmäßige Gespräche des Chefs und der Führungskräfte in den jeweiligen Unternehmensbereichen mit allen Beteiligten.
Führung nebenbei funktioniert nicht!
Betrachten wir all diese Aspekte und die Entwicklung des Marktes gesammelt, zeigt sich wieder einmal deutlich: Führung nebenbei funktioniert nicht! Nehmen sich Führungskräfte keine oder zu wenig Zeit für Führung, ist diese zum Scheitern verurteilt. Und dabei sind eben Genannte nicht einmal immer selbst schuld daran. Auch, wenn manche in die Verantwortung hineingerutscht sind oder geschoben wurden und sich fachlich tatsächlich schwertun. Von oben wird vielmehr oft entschieden, dass Führung doch kein Fulltime-Job ist! Abteilungsleiter sind wie selbstverständlich ins operative Tagesgeschäft eingebunden. Nebenbei wird dann ein neuer Mitarbeiter begrüßt, auf die Schnelle eine neue Stellenbeschreibung formuliert, ein Social-Media-Post erstellt und ein Rückkehrgespräch nach einer längeren Krankheitsphase geführt.
Alles nur mal eben zwischen Tür und Angel – und anderen vermeintlich wichtigen Aufgaben. Dabei gibt es nichts Wichtigeres als Führung! Gerade dort ist soziale Kompetenz wesentlicher als Fachkompetenz. Ein Problem, wenn ehemals fachlich gute Mitarbeitende „aus dem stillen Kämmerlein“ plötzlich eine leitende Position übernehmen, gesprächig und nach außen aktiv und initiativ sein sollen. Führungskräfte wissen sehr wohl, dass die sogenannte Software (Menschen) vermeintliche Defizite in der Hardware (Unternehmen, Vertrieb u.a.) bestens ausgleichen kann. Aber wie dieses Potenzial – nebenbei – bei allen Mitarbeitenden wecken?
Loyalität contra Wechselwilligkeit
Sowohl Kund*innen- als auch Mitarbeitendenbindung sieht heute anders aus. Und vielleicht bringt es in Zukunft gar nicht mehr viel, diese Bindung überhaupt anzustreben. Viel schöner ist es doch, wenn jemand freiwillig und gern bleibt! Diese Lust auf Nähe oder besser menschliche Begegnungen tun gerade nach Social Distancing und in einem zunehmend digitalen Umfeld uns allen gut. Und geben Sicherheit. Ob im Vertrieb oder in der Führung ist dafür die Abkehr vom bisherigen Denken und gewohnten Verhaltensmustern gefragt. Eine hohe Anpassungsfähigkeit in der Leitung führt zu einer hohen Identifikation und emotionalen Verbundenheit der Mitarbeitenden. Deren Engagement und Freude am Tun spiegelt sich beispielsweise in einer positiven Mundpropaganda wider – ideal, um aus dem Umfeld neue Mitarbeitende zu gewinnen und zugleich Partner*innen und Kund*innen des Unternehmens zu begeistern. Loyalität in jeder Beziehung: Mitarbeitende – Unternehmen (und umgekehrt), Kund*innen – Unternehmen (und umgekehrt), zahlt sich für alle aus und ist der beste Garant für einen dauerhaften und guten Zusammenhalt.
Dabei zeigt sich diese Loyalität vor allem dann, wenn es einmal eng wird: Eine persönliche Krise das Miteinander bzw. Führen und Geführtwerden schwierig macht. Oder Verzögerungen in der Lieferkette einem Kunden in seinem eigenen Fortkommen Probleme bereitet. Loyalität ist in unserer Arbeitswelt nicht mehr selbstverständlich. Unzählige befristete Arbeitsverträge, unbezahlte Praktika bis hin zu Massenentlassungen, die vermeidbar gewesen wären, aber den Unternehmensgewinn und/oder die Entlohnung der Manager*innen geschmält hätten, hat nicht unbedingt zur Verbundenheit der Mitarbeitenden beigetragen bzw. das Vertrauen der Öffentlichkeit gestärkt. Blieb man früher seiner Firma ein Leben lang – oft von der Ausbildung bis zur Rente – treu, zahlt sich heute eine gewisse Vielfalt im Lebenslauf positiv aus. Auch wenn manche Mitarbeitende ihr Unternehmen nur deshalb verlassen, weil sich keine Entwicklungsmöglichkeiten ergeben, man sich irgendwie nur als Nummer fühlt und – ein ganz entscheidender Punkt – keine Wertschätzung erfährt. Und genau dafür sind nun einmal Chefs und Führungskräfte verantwortlich. Man kann es gar nicht oft genug betonen: Menschen kommen motiviert in ein Unternehmen und verlassen frustriert ihre Führungskraft.
Zum Glück verfügen die meisten Menschen über ein hohes Maß an Resilienz. Dieses Potenzial macht es möglich, unsere innere Stabilität – trotz widriger Führung und wenig verkaufsförderlicher Anbieter*innen – immer wieder herzustellen. Kund*innen und Mitarbeitende haben bewiesen, dass sie fähig sind, sich zu verändern und sich dynamisch an neue Umstände und Gegebenheiten anzupassen. Ob Unternehmen das auch können, sich zwischen Digitalisierung, Agilität und New Work neu und servicestark – sowohl Richtung Mitarbeitende als auch gegenüber Kund*innen – zu erfinden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
Die Autorin Maja Schneider, Expertin für Mitarbeiter- und Kundenbegeisterung, unterstützt ihre Kund*innen dabei, Führung und Service im Unternehmen zu durchleuchten und auf das nächste Level zu heben.
Fenster-Sonnenschutz: Büro-Lösungen von klassisch bis smart
Blendstrahlen und Sonnenwärme beeinträchtigen die Konzentration bei der Arbeit ganz empfindlich. Ein funktionales Beschattungssystem ist daher ein fundamentaler Bestandteil der Büroausstattung. Bei der Auswahl sind jedoch ein paar Kriterien wichtig.

Wer ein Unternehmen gründet und ein Office anmietet, steht unter anderem auch schnell vor der Frage, wie die Fenster abgeschattet werden sollen. In manchen Bürogebäuden gehören Verdunkelungsmöglichkeiten, wie Außenjalousien, bereits zur Grundausstattung.
Sind derlei Vorrichtungen am Gebäude jedoch nicht vorhanden, fällt die Wahl ganz automatisch auf innenliegende Sonnenschutztypen. Die Möglichkeiten an Fensterausstattungen sind dabei vielfältig - ob herkömmlichen Jalousien zum Einsatz kommen, Lamellenvorhänge oder auch beispielsweise Elektrorollos mit Fernsteuerung als moderne Variante.
Welche Fensterausstattungen sind überhaupt bürotauglich?
An Arbeitsstätten ist vor allem Funktionalität und eine schnelle Bedienung gefragt. Handelsübliche Gardinen fallen hier schon allein aufgrund ihres höheren Reinigungsaufwandes weg. Zudem wird der Stoff bei einer regelmäßigen Bedienung langfristig zu stark beansprucht. Strapazierfähigkeit und eine leichte Reinigung sind daher ebenfalls entscheidende Auswahlkriterien.
Ein typischer Sonnenschutz im Büro sind Jalousien. Sie bieten effektiven Lichtschutz, sind obendrein recht robust und können vom Reinigungspersonal der Hausverwaltung auch ohne großen Aufwand gesäubert werden.
Jalousien sind aber auch eine Geschmacksfrage. Rein optisch wirken sie recht spartanisch und nüchtern. Eine Alternative sind pflegeleichte, textile großformatige Flächenvorhänge, Rollos, Faltstores oder Lamellenvorhänge mit mehreren schmalen, vertikalen Stoffbereichen in dezenten Farben, die etwas mehr Wohnlichkeit in Büroräume bringen. Im Gegensatz zu einer Jalousie ist hier auf den passenden Verdunkelungsgrad zu achten. So sind stark abdunkelnde Stoffe zum Beispiel notwendig, wenn die Sonne an der Arbeitsstätte sehr stark blendet und auf dem Desktop kaum noch etwas zu erkennen ist oder zum Beispiel auch für Bildschirm-Präsentationen in Besprechungsräumen für augenfreundliche Dunkelheit gesorgt werden soll.
Möglichkeiten der elektrischen und smarten Steuerung
Viele Sonnenschutzarten werden in der Regel über eine Zugschnur oder einen Wendestab eingestellt. Demgegenüber gibt es auch elektrische Lösungen, die unter anderem bei sehr großen Fenstern oder auch schwer zugänglichen Fensterhöhen sinnvoll sind.
Dafür geeignet sind unter anderem Elektrorollos, Flächenvorhänge oder Vertikaljalousien mit Akku-Motor, die per Wandschalter oder Fernsteuerung bedient werden. Beschattungssysteme lassen sich heutzutage zudem wie vieles im Büro smart vernetzen. Die Steuerung erfolgt dann bequem zum Beispiel auf Zuruf oder über eine Smartphone-App. Eine weitere Option sind Anlagen, die über Sensoren gesteuert werden. Die Elektrorollos fahren eigenständig hoch und runter, sobald die Lichteinträge einen Schwellenwert über- oder unterschreiten.
Gegenüber einfachen Beschattungssystemen, die lediglich am Fenster angeschraubt werden, erfordern elektrische und smarte Lösungen naturgemäß einen größeren Installationsaufwand und eine fundierte Sachkenntnis. Bei der Kalkulation müssen daher auch die Kosten für einen Fachbetrieb eingerechnet werden, der die Sonnenschutz-Anlage nicht nur professionell mit allen Komponenten verknüpft, sondern diese zudem so digital konfiguriert, dass sie hinterher auch wie gewünscht funktioniert.
Holacracy Approach – ein innovativer Unternehmensansatz
Die Arbeitswelt verändert sich aufgrund der schnelllebigen Digitalisierung und Automatisierung rapide. Somit ist es für Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben möchten, unabdingbar, auf diese Veränderung zu reagieren.

New Work – Strukturveränderung in der Berufswelt
Beim New Work Ansatz geht es darum, die Wichtigkeit von Flexibilität zu erkennen und auf die veränderten Anforderungen/Wünsche der Arbeitnehmer einzugehen. Es gibt aber keine Standardlösung bei New Work, denn jedes Unternehmen hat ganz eigene, spezielle Anforderungen und Bedürfnisse.
Mithilfe von „open innovation“, hierarchieübergreifender Partizipation, der sogenannten „coopetition“ (Mischung aus Cooperation und Competition), dem Arbeiten gemäß dem Grundsatz „Sharing Culture“ und „Community-Feeling“ werden letztlich der Mensch und sein Potenzial in den Fokus gerückt.
Holacracy Approach als neues Leadership-Konzept
Einen ebenfalls auf mehr Eigenverantwortung ausgerichteten Ansatz namens, kurz Holacracy Approach genannt, verwendet die in Kulmbach ansässige Digitalagentur dc AG. Mit ihrem Konzept kann sie als Best Practice Beispiel herangezogen werden und ist Vorbild für eine zukunftsfähige Unternehmensstruktur.
So wird beispielsweise der Vorstand des Unternehmens, das sich darauf spezialisiert hat, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen durch innovative Software wie dynamic content oder dynamic commerce sowie weitere Dienstleistungen zu digitalem Erfolg zu verhelfen, gewählt. Zudem ist festgelegt, dass der Vorstandsvorsitzende seine Funktion nicht länger als 12 Jahre ausüben darf.
Hierin unterscheidet sich die Agentur von anderen Unternehmen, bei denen die Hierarchie meist anders strukturiert ist. Hauptziele eines solchen Holacracy-Ansatzes sind die Betonung der Eigenverantwortung der Mitarbeiter in ihren Rollen sowie die Optimierung der Selbstorganisation von Teams oder Abteilungen.
Beim besagten Ansatz geht es vor allem um Klarheit und Transparenz hinsichtlich der Arbeit in einem Team oder einer Organisation sowie um möglichst effiziente und schlanke Entscheidungsprozesse. Dabei wird die sonst von einzelnen Führungspersonen oder kleinen Führungsgremien ausgeübte Autorität auf Gruppen verteilt, die verschiedene Rollen übernehmen. Dabei können die Gruppenmitglieder eine einzelne oder auch mehrere Rollen übernehmen.
Die Abstimmung mit den anderen Mitgliedern erfolgt auf Basis vorher verbindlich festgelegter Kooperationsregeln und Meeting-Prozesse. Dadurch lässt sich der zentrale Koordinationsaufwand deutlich vermindern und die Management-, Leitungs- und Entscheider-Funktionen erfahren eine Entlastung.
Der Holacracy-Ansatz ist ein Modell des New Work, der aus insgesamt 10 verschiedenen Elementen besteht. Zu diesen zählen flexible Arbeitszeiten, die freie Wahl des Arbeitsortes, die Möglichkeit unbegrenzten Urlaubs und größtmögliche Transparenz bei KPIs und Strategien. Hinzu kommen eine hohe Agilität in Sachen Veränderung, ein gut strukturiertes Nachhaltigkeitskonzept und Gesundheitsmanagement, die Möglichkeit zu individueller Weiterentwicklung und eine hohe Transparenz hinsichtlich der geplanten Gewinnverteilung.
Software & Dienstleistungen als wesentliche Elemente erfolgreicher eCommerce-Unternehmen
Lösungsanbieter im Bereich eCommerce stellen heute nicht mehr nur eine effiziente Software zur Verfügung, sondern bieten darüber hinaus auch unterschiedlichste Dienstleistungen an. Aus diesem Grund haben Digitalagenturen wie die dc AG für ihre Kunden ein umfassendes Portfolio entwickelt, das nicht nur die selbst entwickelten Programme „dynamic commerce“ und „dynamic content“ sowie die von Microsoft stammende Software „Microsoft Dynamics“ beinhaltet.
Darüber hinaus stellen Digitalagenturen meist auch Beratung & Trainings durch ausgewiesene Fachexperten sowie die Entwicklung von Funktionen durch IT-Spezialisten mit langjähriger Erfahrung zur Verfügung. Auf Wunsch wird die Einbindung externer Lösungen in vorhandene Webshops, die Erstellung von durchdachten Customer Journeys und innovativen Tools für ein optimiertes Einkaufserlebnis übernommen. Auch die Erstellung von hochwertigem Content in Form von Texten, Videos, Fotos oder Animationen, die Organisation des Online-Marketings sowie umfassender Kundensupport gehören zum Leistungsspektrum von eCommerce-Lösungsplattformen. Unabhängig davon, ob man einen B2B- oder B2C-Fashion-Onlineshop oder einen Online-Foodshop in diesen Bereichen plant, kann eine Digitalagentur bzw. Full-Service-eCommerce Plattform mit ihren Lösungen wichtige Hilfestellungen leisten.
Fazit: Mit neuen Konzepten wird ein Unternehmen wettbewerbsfähig
Die alte Weisheit, dass man mit der Zeit geht, wenn man nicht mit der Zeit geht, lässt sich auch auf Unternehmen anwenden. An der Wichtigkeit solcher Modelle sowie an der Notwendigkeit, sich an ihnen zu orientieren, gibt es keinen Zweifel. Denn ein dynamisches Wachstum und nachhaltigen Erfolg erreicht man nur durch zufriedene Mitarbeiter. Nur, wer als Unternehmen bereit ist, neue Konzepte auszuprobieren, wird auf lange Sicht zukunftsfähig bleiben.
Wer den Mittelstand als Hauptzielgruppe wählt, muss sich nicht immer als „First Mover“ hervortun. Vielmehr geht es darum, für seine Kunden eine Lösung zur Verfügung zu stellen, sobald eine solche benötigt wird. Bezüglich des eCommerce-Marktes werden in den nächsten Jahren vor allem Lösungen zu den Themen Metaverse, KI und Nachhaltigkeit relevant sein. Im Bereich der Technologie wird es hauptsächlich um MACH, Security sowie 3D Visualisierung gehen und für Unternehmen im eCommerce werden die Themen „Same Day Delivery“, „Marketplaces“ und „Social Commerce“ eine wichtige Rolle spielen.