10 coole Coworking-Campingplätze


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Zehn europäische Camping- und Coworking-Initiativen, die sich mit ihren pfiffigen Angeboten für digitale Nomaden klar abheben.

Einem kürzlich erschienenen Artikel im Guardian zufolge wird die Zahl der digitalen Nomaden in diesem Jahr weltweit 40 Millionen überschreiten und bis 2030 sogar auf rund 60 Millionen ansteigen. Nimmt man noch die Zahl der Menschen hinzu, die regelmäßig einen Arbeitsurlaub machen, die Angestellten, die ihren Arbeitsort frei wählen können (z.B. Spotify), und ein Heer von Unternehmer*innen, Freiberufler*innen und IT-Spezialist*innen, die rund um die Uhr online sind, könnte diese Zahl leicht auf 70 oder sogar 80 Millionen ansteigen. Covid hat Campingplätze in ganz Europa dazu gebracht, zu erkennen, dass ihr Produkt wahrscheinlich der beste Remote-Arbeitsplatz für diese digitale Gemeinschaft ist. Zu den Einrichtungen der Campingplätze gehören bereits Restaurants, Bars, Schwimmbäder, Fahrradverleih, Wi-Fi und Wäscheservice, die beim gleichzeitigen Arbeiten und Unterwegssein sehr nützlich sind. Wenn man dann noch die Sicherheit und das Gemeinschaftsgefühl in die Gleichung einbezieht, könnten Campingplätze die nächsten Cowork-Champions sein.

Träumst du von einem Arbeitsaufenthalt in der französischen Landschaft, einer Kombination aus Arbeit und Sightseeing bei einem Städtetrip nach Antwerpen oder einer Wanderung in einem österreichischen Nationalpark nach einer Brainstorming-Sitzung? Hier sind zehn Camping- und Co-Working-Initiativen, die genau dazu einladen – zusammengestellt von JetCamp, der Such- und Buchungsplattform für europäische Campingplätze und Ferienparks.

1. Camping Domaine de la Faurie in Séniergues (FR)

Das französische Unternehmen Cowoliday hat ein Coworking-Konzept entwickelt, das von einer Gruppe französischer Campingplätze übernommen wurde, darunter Camping Domaine de la Faurie in Séniergues (Frankreich). Dieser Cowork-Campingplatz im Herzen der französischen Region Lot liegt inmitten von 27 Hektar geschützter Natur auf einem Hügel. Der abgelegene Arbeitsbereich bietet 14 Innenarbeitsplätze mit 27-Inch-Bildschirmen, ein Whiteboard für Präsentationen, einen Besprechungstisch, Akustiksessel, ergonomische Schreibtischstühle und großartiges Wi-Fi. Egal, ob du einen Stellplatz für dein Wohnmobil oder ein Mobilheim für deine Familie buchst, die Campingplätze bieten 2-Stunden-, ½-Tages- und Tagespakete an.

2. Campingplatz Stel in Roda de Berà (ES)

Das Stel Camping & Bungalow Resort in Roda de Berà in der Provinz Tarragona (Spanien) ist einer der ersten spanischen Campingplätze, der den Trend zur Fernarbeit erkannt hat. Während sich die Kinder im Sioux-Indianer-Camp vergnügen, können die Eltern im brandneuen Coworking-Bereich arbeiten. Der Coworking-Bereich ist ein angenehmer Gemeinschaftsraum, gut beleuchtet und mit den notwendigen technischen Voraussetzungen ausgestattet, um Kreativität und Produktivität zu fördern. Er befindet sich im Herzen des Campingplatzes, direkt neben dem Einkaufsbereich.

3. Emma Wanderer in Hieflau (AT)

Emma Wanderer ist ein Start-up, das vor kurzem seinen ersten Remote Work Campus für Camper in der Stadt Hieflau (Obersteiermark, Österreich) eröffnet hat. Der Campus befindet sich auf einem ehemaligen Fußballplatz direkt am Eingang des Nationalparks Steirisches Gesäuse. Der Campus verfügt über 30 Parkplätze und 50 kleine Häuser, die sich auf rund 18.000 Quadratmeter verteilen. Mittendrin befindet sich eine Coworking-Infrastruktur, die eine Lounge, Konferenzräume, 66 Arbeitsplätze und Einzelbüros umfasst. Nach einer Wanderung im Nationalpark wartet das sogenannte Club Office auf einen Drink, Essen und gute Gespräche.

4. InselCamp Fehmarn in Fehmarn (DE)
SpaceX-Fans können jetzt ins
InselCamp Fehmarn (Schleswig-Holstein) kommen, einen der Komfort- oder Premium-Stellplätze mieten und Satelliten-Internet von Elon Musk genießen, wenn sie einen der Arbeitsplätze in der Beachbox mieten. Die Co-Working Box verfügt über eine induktive Ladestation für kabelloses Aufladen, Sitzsäcke und ein Sonnensegel (für schönes Wetter) und ist rund um die Uhr zugänglich (mit einem Passwortcode). Da die Box auch privat gemietet werden kann, ist sie ein großartiger Ort für Geschäftsbesprechungen, Brainstorming-Sitzungen oder dein jährliches Business-Surf-Incentive.

5. City Camping Antwerp in Antwerpen (BE)
Jeden Sommer findet auf dem City Camping Antwerpen in Antwerpen (Belgien) ein echtes Co-Working-Festival namens
Kamping Kantoor statt. Die Idee ist so einfach wie unterhaltsam: Man richtet einen Campingplatz als Co-Working Space ein und stellt ein Programm zusammen, das Arbeit, Networking und Spaß miteinander verbindet. Unternehmen werden dazu angeregt, ihre Mitarbeitenden nach draußen zu bringen, und digitale Nomaden finden dort Inspiration, Networking oder einen Moment der Entspannung. Die Begegnung mit einem/einer interessanten Gesprächspartner*in in angenehmer Atmosphäre ist bei dieser einzigartigen Veranstaltung fast garantiert. Tagestickets kosten ab 55 € und beinhalten 1 Tag Coworking, Mittagessen, Zugang zu allen Co-Working-Einrichtungen und die Teilnahme an den Networking- und Inspirations-Sessions.

6. Camping Plitvice neben dem Nationalpark Plitvicer Seen (HR)

Mit dem Nationalpark Plitvicer Seen (Unesco) vor der Haustür ist Camping Plitvice in Smoljanac (Kroatien) ideal für einen digital-nomadischen Lebensstil. Die Gäste können die Berglandschaft und das mediterrane Klima genießen, während sie im Fitnessraum unter freiem Himmel trainieren, ihre Freestyle-Runden im Außenpool drehen und im Coworking Space im geräumigen Konferenzsaal mit 45 Plätzen arbeiten. Genieße High-Speed-Internet, Spitzengastronomie im Restaurant und Elektrofahrräder, mit denen du die die reiche Flora und Fauna in den umliegenden Wäldern erkunden kannst

7. Såndgøld Alpine Glamping in Sand in Taufers (IT)

Såndgøld ist ein völlig neues alpines Campingerlebnis, eingebettet zwischen hoch aufragenden Bergen im Herzen Südtirols. Während der Naturschwimmteich in den Sommermonaten zum Entspannen einlädt, ist das 3.500 m2 große Spa-Center eine große Bereicherung nach einem Tag auf den Pisten der Skiworld AhrntalIntelligentes Arbeiten, kreatives Denken und Entspannung sind bei Såndgøld nahtlos miteinander verbunden. Im obersten Stockwerk von Greenhouse gibt es mehrere Co-Working-Spaces mit ausreichenden Stromanschlüssen und High-Speed-Internet. Hier wird hervorragender italienischer Espresso serviert und der Co-Working Space bietet einen unschlagbaren Blick auf die Berge.

8. Kantoor Karavaan in Amsterdam und Ommen (NL)

Kantoor Karavaan ist kein richtiger Campingplatz, sondern eher ein verstreut liegender Campingplatz. Kantoor Karavaan vermietet drei kleine Coworker-Oldtimer-Wohnwagen an angesagten Orten in der Nähe von Amsterdam und Ommen. Einer davon ist ein einzigartiges Studio auf Rädern und befindet sich auf De Ceuvel, einer kreativen und nachhaltigen Brutstätte in Amsterdam-Noord. Wer einen tollen Ort für die Aufnahme eines Podcasts sucht oder einfach nur an einer neuen Idee arbeiten möchte, wird die ruhige Umgebung mit Blick auf das Wasser des Johan van Hasseltkanaal lieben. Weitere Karavaan-Standorte sind MijnStadstuin in Amsterdam-West und Landgoed Eerde in Ommen.

9. TCS Camping Interlaken in Interlaken (CH)

TCS Camping Interlaken liegt zwischen dem Brienzer- und dem Thunersee (Schweiz) und ist die erste Adresse für digitale Nomaden, die das Berner Oberland mit seinen herrlichen Bergen Eiger, Mönch und Jungfrau entdecken. Der Campingplatz bietet Stellplätze und kleine 2p-Molo-Hütten, während die Riverlodge des Campingplatzes 1- bis 4-Bett-Zimmer, eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum mit Tischtennisplatte und eine schöne überdachte Terrasse bietet. Die Riverlodge bietet unbegrenzten Internetzugang und Stehtische für kleine Treffen oder Versammlungen. Die Gemeinschaftsküche ist gut ausgestattet und kann von den Gästen während ihres Aufenthalts kostenlos genutzt werden. Der Campingplatz vermietet Mountainbikes, Citybikes und zwei E-Bikes für eine Fahrt in die Stadt. Wenn du etwas weiter fahren möchten, kannst du auch einen vollelektrischen BMW i3 für nur 75 CHF pro Tag mieten.

10. Wowo Campsite in Uckfield (UK)
Campingplatz
Wowo in East Sussex (England) ist ein Campingplatz und Glampingplatz. Die Geodome und Lotus Belle Zelte sind ein wahrer Genuss und knisternde Lagerfeuer sind ihre Spezialität. Wie toll ist das denn? Kürzlich wurde der 2. Stock der Empfangsscheune zu einem gemeinsamen Arbeitsbereich umgebaut. Die Nutzung des Coworking Space ist für die Gäste kostenlos, lediglich für die Nutzung des (schnellen) WiFi wird eine Gebühr erhoben. Der ruhige Raum verfügt über eine kleine Küchenzeile für einen Tee oder Kaffee und hinter jedem Schreibtisch befinden sich Steckdosen. Der Raum im Dachgeschoss kann in den Sommermonaten sehr heiß werden, sodass die Klimaanlage von Urlaubern oder digitalen Nomaden, die den Raum nutzen, sehr geschätzt wird.

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Gründer: Versicherungsschutz gerät aus dem Fokus

Gründer müssen viele Aufgaben gleichzeitig erledigen. Für das passende Versicherungspaket fehlt da oft die Zeit. Das kann Folgen haben.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.

Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige

3D-Technologie-Start-ups

Die Kosten sinken, die Anwendungsmöglichkeiten steigen – kein Wunder, dass sich das 3D-Druck-Business rasant entwickelt. Wir stellen vier Start-ups vor, die sich dem 3D-Druck auf unterschiedlichste Art verschrieben haben.

Man muss nicht unbedingt hinterm Mond leben oder total von gestern sein, um 3D-Druck im Reich von Science Fiction anzusiedeln. Tische, Stühle oder Kartoffelpüree sollen aus dem Drucker kommen? Und gar Organe? Der ein oder andere mag es noch nicht immer nicht so recht glauben.

Aber es stimmt. Produkte, die nicht zusammengebaut, sondern ausgedruckt werden, gehören immer mehr zur Normalität. Nicht mehr lange, dann soll es sogar Autos aus der grauen Kiste geben. Der US-amerikanische Automobilhersteller Local Motors hat Mitte letzten Jahres den ersten Entwurf für ein überwiegend 3D-gedrucktes Auto vorgestellt. Das Unternehmen rechnet 2017 mit der Markteinführung.


Industrie 4.0 als Motor

3D-Druck ist kein Nischenphänomen mehr. Industrie 4.0 ist das Thema der Stunde, die meisten großen Unternehmen experimentierten mit 3D-Druck. Firmen wie Google, Boing oder General Electrics sind sogar dabei, eigene 3D-Drucker zu entwickeln. Vorreiter in der Nutzung des 3D-Drucks ist die Autoindustrie. Laut dem Marktforschungsunternehmen Technavio Research war die Automobilindustrie im letzten Jahr der Hauptanwender, gefolgt von der Konsumgüterindustrie und dem Gesundheitssektor.

Auch in Zukunft gilt die Autoindustrie als einer der größten Wachstumstreiber. Und das gesamte Wachstum wird, so prognostizieren es Experten, zweistellig ausfallen. Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen IDC geht davon aus, dass die 3D-Druckindustrie 2019 knapp 27 Milliarden US-Dollar umsetzen wird. Angesichts von elf Milliarden im Jahr 2015 bedeutet das ein Umsatzwachstum von 27 Prozent pro Jahr. Die höchsten Wachstumsraten werden in Westeuropa, Asien und den USA erwartet.

Angetrieben werde das Wachstumspotenzial vor allem von Branchen, die stark individualisierte Anwendungen und komplexe Architekturen haben. Die Fertigung von 3D-Modellen erleichtert ihnen die Entscheidung, ob ein Projekt für die eigenen Bedürfnisse passend erscheint, ohne dass zusätzliche Kosten für Lagerhaltung oder Transportlogistik aufgebracht werden müssen. Außerdem lassen sich die Produktionsprozesse deutlich verkürzen. Weitere Gründe für den kommenden Boom sind sinkende Preise für Drucker und Materialien, die rasche Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Einsatz neuer Materialien von Polymeren bis hin zu biologischen Zellen. Und nicht zu vergessen: Auch die Verbraucher öffnen sich dem Thema, wie eine Umfrage der TNS Emnid im Auftrag von Reichelt Elektronik ergab.

Zwei Drittel der Deutschen, die noch keinen 3D-Drucker besitzen, können sich vorstellen, ein Gerät zur Herstellung von Dekoartikeln bzw. Hobbyartikeln einzusetzen. Zehn Prozent wollen unbedingt einen Drucker erwerben. Wo ein Trend ist, da sind auch die Start-ups. Sie heißen BigRep, Print2Taste oder Scope for Design, sie entwickeln 3D-Drucker, bieten 3D-Dienstleistungen an oder drucken dreidimensionale Produkte. Und sie sind, ganz egal, welches dieser Start-ups man sich genauer anschaut, alle immens spannend.


Beispiel Foodprinting

Zum Beispiel Print2Taste. Das im August 2014 als Ausgründung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gestartete Unternehmen gilt als Pionier im Bereich Foodprinting. Einzelne Spezialisten waren zwar schon vorher auf dem Markt, Firmen, die nur Schokolade oder lediglich Pfannkuchen drucken. Doch das am Institut für Lebensmitteltechnologie in Freising angesiedelte zehn Mann starke Team hat ein breites Angebot an druckbaren Lebensmittelmischungen zum Ausdrucken entwickelt. Ob Marzipan, Kartoffelpüree oder Leberpaté – mit der Print2Taste-Technologie kann man daraus im Nu dreidimensionale Figuren entstehen lassen. Der Kartoffel-Oktopus etwa dauert rund sieben Minuten.

Gerd Funk und Wolfgang Seibold, die beiden Print2Taste-Geschäftsführer, forschen seit vielen Jahren über Lebensmittel, sie beschäftigen sich mit ihrem Geschmack, mit Texturen, mit der Haltbarkeit. Irgendwann kamen sie auf die Idee, natürliche Lebensmittel druckbar zu machen. Denn damit, so der Gedanke, kann man Lebensmittel personalisieren. Wer jetzt kurz fragend die Stirn kraus zieht, denke nur an Hochzeitstorten. Bislang sieht die typische Torte zum Fest so aus, dass oben ein Marzipan- oder Plastikbrautpaar steht. Aber ein wirklicher Hingucker wäre der mehrstöckige Kuchen doch erst dann, wenn das Brautpaar eine Miniaturausgabe der echten Eheleute darstellt. Mit Print2Taste ist das ein Klacks.

Es ist naheliegend, dass das Start-up Konditoren zu seiner Zielgruppe zählt. Mit einem Konditor in München ist man schon handelseinig. Aber auch die Gastronomie, Cateringunternehmen, Hotels- und Betriebsrestaurants, gehören zu den potenziellen Kunden der Bayern. Mit dem Drucker können sie Objekte gestalten, die sie in Handarbeit gar nicht oder zumindest nicht so akkurat hinbekämen und sich somit „von ihren Mitbewerbern differenzieren“, wie Funk sagt. Es macht schließlich einen Unterschied, ob das Dessert hübsch aussieht, einem aber doch irgendwie bekannt vorkommt, oder ob es die totale optische Überraschung ist. Aber der Wow-Effekt ist nur das eine. Mit Hilfe des 3D-Druckers können Firmen ihr Logo aufs Buffett bringen, ihre Produkte oder den Chef. Funk denkt etwa an Automobilhersteller, die die Präsentation eines neuen Modells meist groß zelebrieren. Sie könnten das Auto, detailgetreu ausgedruckt, als Häppchen servieren.

Knapp zwei Jahre lang haben Funk, Seibold und ihre Mitarbeiter, hauptsächlich Lebensmitteltechnologen, bis in die Nächte hinein experimentiert. „Alleine 14 Monate haben wir am Marzipan geforscht“, sagt Funk. Doch jetzt steht der Verkauf unmittelbar bevor. Ab Juni können die Drucker bezogen werden. Da es aber schon länger die Möglichkeit zur Vorbestellung gibt, „haben wir einen schönen Auftragsbestand“, sagt Funk. Print2Taste liefert nicht nur die Drucker. Das Start-up liefert außerdem die Lebensmittel, die, vereinfacht ausgedrückt, oben in eine Kartusche und unten als Objekt herauskommen. Die Bedienung des Geräts läuft über ein Tablet, man benötigt also keine zusätzliche Software. Was der Kunde indes zur Verfügung stellen muss, ist die Vorlage des Objekts in Form einer Datei.

Noch generiert Print2Taste aus dieser eine 3D-druckfähige Datei. In Zukunft will das Unternehmen aber eine einfache Plug-and-Play-Lösung anbieten, sodass die Kunden die Umwandlung selbst per Knopfdruck erledigen können. Funk rechnet damit, dass diese Technologie in etwa einem Jahr zur Verfügung stehen wird. Am Ende mit der Forschung sind die Freisinger aber noch nicht. Ihr Ziel lautet, komplett neue Lebensmittel zu erfinden, Lebensmittel speziell für Senioren, Sportler oder Kinder.
 

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 03/16 - ab dem 25. August 2016 im Handel oder jederzeit online bestellbar - auch als epaper - in unserem Bestellservice-Bereich

Produktdesign in Start-ups

Design ist weit mehr als eine schöne Hülle. Es hinterfragt gewohnte Handlungen und Denkmuster und bringt so bessere und funktionalere Produkte hervor. Wir stellen vier Design-Start-ups und ihre Innovationen vor.

Eines der großen Missverständnisse in Bezug auf Design ist, dass es dabei um die Schaffung von etwas Schönem geht, um die hübsche Hülle. Ein anderes Missverständnis ist, dass sich ein Start-up nicht um Design kümmern muss. Stefan Eckstein, Industrie-Designer und Präsident des Verbands Deutscher Industrie Designer e.V. (VDID), räumt mit diesen Mythen auf. „Schönheit ist relativ“, sagt er. „Die eine bevorzugt schwarze Pumps, die andere rote.“ Design dagegen sei Ästhetik kombiniert mit Funktionalität. „Usability“, sagt Eckstein. Der Mensch müsse das Produkt „blind“ verstehen. „Bei gutem Design steht der Mensch im Mittelpunkt“, so der Münchner Unternehmer. Kein Unternehmen kann es sich leisten, Fragen zum Design zu ignorieren, ein Start-up schon gar nicht. „In jedem Start-up ist Design vonnöten“, sagt der Industriedesigner. Denn wer auffallen will – und Aufmerksamkeit ist eine ganz wichtige Währung, wenn man am Anfang steht – muss sich vom Einerlei der Masse abheben.

Das aber geht nur, wenn das Produkt oder die Leistung, die man offeriert, besonders (gut) ist. Und als besonders (gut) bewertet ein Kunde immer das Designte. „Design gibt einen Reiz ab und macht neugierig“, sagt Eckstein. Das gilt aber nicht nur fürs Produkt an sich. „Auch die Gestaltung des Unternehmens ist Design“. Mit Design komme immer auch eine Struktur ins Unternehmen. Design bezieht sich somit auch auf die Geschäfts- bzw. Verkaufsräume, auf die Interaktion mit Mitarbeitern und Kunden. Eckstein empfiehlt daher jedem Start-up, Designer ins Team zu holen oder zumindest einen Designer als Berater zu engagieren. Denn er weiß aus eigener Erfahrung: Unternehmer fragen sich meist nur, wie man Profit generiert. Ein Designer aber fragt, wie das Produkt bei den Menschen ankommt. Und nur wenn es gut ankommt, kann ein Start-up erfolgreich sein. Wir stellen im Folgenden vier innovative Design- und Geschäftskonzepte von Designern und jungen Start-ups vor.

Prepared to repair

In der Vergangenheit wurde viel und hitzig darüber diskutiert, ob Hersteller tatsächlich die Lebensdauer von Produkten vorsätzlich verkürzen (Stichwort: Obsoleszenz). Die Wissenschaft hat bisher keine eindeutige Antwort darauf gefunden. Christof Mühe hingegen ist sich sicher, dass viele Geräte länger halten könnten, wenn die Produzenten denn wollten. Wenn sie den Nutzern die Möglichkeit geben würden, die Dinge selbst mit einfachen Handgriffen zu reparieren. Seine „Beweisstücke“ sind Staubsauger. „Wir haben mehrere ältere und neuere Modelle auseinandergebaut“, sagt er. Dabei fiel ihnen auf, dass heute viel mehr Komponenten verklebt sind, außerdem werden Spezialschrauben verwendet. „Solche Geräte kann man nicht reparieren.“

Christof Mühe ist Designer, seit Oktober 2015 macht er an der Hochschule der Künste in Bremen seinen Master, zuvor war er an der Uni Weimar. Dort reifte – bei ihm und seinem Studienkollegen Franz Junghans – die Idee, einen Staubsauger zu entwickeln, der leicht zu reparieren ist. „Wir haben lange überlegt, welches Produkt wir uns vorknöpfen“, sagt der 25-Jährige. Staubsauer zu verbessern, sie so zu konstruieren, dass sie auch von Laien repariert werden können und somit eine längere Nutzungsdauer erreichen – mit ihrem Produkt „prepared to repair“ haben Mühe und Junghans die selbstgesteckten Ziele erreicht. Sie packten ihr im Studium gesammeltes Wissen über ökologische Materialien, den Aufbau elektronischer Produkte und deren technischen Abläufe in das Projekt und konstruierten ein Modell eines nachhaltigen Staubsaugers: Bauteile, deren Materialien durch eine höhere Beanspruchung schneller verschleißen, also etwa der umlaufende Prallschutz, die Griffflächen oder die Räder, sind so gestaltet, dass sie jederzeit einfach ausgetauscht und ersetzt werden können. Außerdem gibt es eine Anzeige, die im Falle eines Defekts hilft, den Fehler zu lokalisieren. Die im Griff befindliche analoge Anleitung zeigt dann auf, was in welchem Fall zu tun ist. Für die Reparaturarbeiten kann der mitgelieferte Imbusschlüssel benutzt werden. Schließlich befindet sich die Nummer eines Servicetelefons am Gehäuse, die Ansprechpartner helfen jederzeit weiter, wenn Fragen auftauchen.

„Der Staubsauger der Zukunft erfordert die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Kunde“, sagt Mühe. Beide Seiten müssten nachhaltig denken. Das klingt ebenso logisch wie utopisch. Utopisch, weil Hersteller – geplante Obsoleszenz hin oder her – mehr verdienen, wenn die Konsumenten mehr konsumieren. Ein echtes Interesse an Nachhaltigkeit haben sie deshalb eher nicht. Doch wer, wenn nicht Designer im Studium, sollten Utopien ausleben. „In den großen Firmen haben Designer eher die Aufgabe, eine Hülle zu gestalten und dabei die aktuellen Trends aufzugreifen. Wir aber konnten es uns leisten, ganzheitlich zu denken und somit eine tiefgründige Gestaltung zu realisieren“, sagt Mühe.

Noch gibt es Prepared-to-repair-Staubsauger nur als Modell, ein Prototyp existiert nicht. Die beiden Designer haben im Moment auch nicht vor, ihren nachhaltigen Staubsauger zu produzieren. „Er ist als Idee gedacht“, sagt Mühe. Wohlgemerkt als Idee, die die großen Staubsauger-Produzenten gern aufgreifen sollten. „Wir würden uns freuen, wenn Herr Dyson auf uns zukäme.“

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 01/16 - ab dem 18. Februar 2016 im Handel oder jederzeit online bestellbar  - auch als epaper - in unserem Bestellservice-Bereich

Trendreport: Der Heimtier-Markt

Wir zeigen anhand erfolgreicher Start-ups und Experten-Know-how, worauf es ankommt, um in der als krisensicher geltenden und sehr dynamischen Heimtierbranche erfolgreich durchzustarten.

Viele Trends und gesellschaftliche Strömungen sprechen dafür, den Markt rund um die Haustiere aus Gründersicht genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei steht nicht das Tier im Vordergrund, sondern der Mensch, also der Tierhalter. Untersuchungen zeigen, dass Tierhalter häufig ihre eigenen Bedürfnisse auf das Tier übertragen (Humanization of the Animal). Dieses Phänomen spiegelt sich direkt im Konsumverhalten der Tierhalter wider. Deutlich wird dies in der Tiernahrung. Hier setzen Heimtierbesitzer zunehmend auf Natürlichkeit und entscheiden sich für artgerechte Rohkostfütterung (BARF). „Beim Materialverbrauch beobachten wir den Trend zu natürlichen Produkten“, bekräftigt Joost de Jongh, Präsident des niederländischen Heimtierverbandes Dibevo in Amersfort. Konsumenten wünschen sich ferner natürliche (Futter-)Produkte und technische Finessen für Aquarien- und Terrarienzubehör oder die Haltung von Ziervögeln.
 

Flexibilität und Digitalisierung

Für die Anbieter bedeutet dies ein  großes Maß an Flexibilität. Denn der Kunde sucht nach einfachen Lösungen und erwartet Komfort: „Wenn ein Produkt nicht vorrätig ist, muss der Einzelhändler über ein System verfügen, mit dem er das gewünschte Produkt nachträglich schnellstens besorgen kann.“ Außerdem wichtig geworden ist es, alle Produkte und Dienstleistungen für Haustiere an einem Ort zu bündeln: Zum Beispiel in einem Zoofachgeschäft oder einem Gartencenter mit einer Tierabteilung, wo noch zusätzlich eine Tierarztpraxis oder ein Trimmsalon zu finden sind. „Tierbesitzer erwarten ferner Fachkompetenz, sie wünschen sich durch Personal beraten zu werden, welches nachweislich über das entsprechende Wissen verfügt“, betont de Jongh. In diesem Zusammenhang erwirkte Dibevo eine gesetzliche Bestimmung über den Verkauf lebender Tiere, der ausschließlich über dazu ausgebildete Personen erfolgen darf.

Die zentrale Herausforderung –  vor allem im Einzelhandel – besteht darin, auf die sich ständig ändernden Wünsche der Tierhalter einzugehen: „Moderne Unternehmer, welche die vielen digitalen Möglichkeiten nutzen, sind dazu in der Lage. Diejenigen, die meinen, dass alles beim Alten bleiben soll, werden letztlich die Verlierer sein. Die Hersteller bzw. Großhändler sollten den Einzelhändlern, die flexibel und schnell reagieren wollen, daher gute Hilfestellungen leisten“, urteilt Joost de Jongh.

Und „Start-ups sollten vor allem zuerst schauen, was der Konsument will und nicht denken: ‚Ich habe ein tolles Produkt, das werde ich mal auf dem Markt positionieren.‘ Schließlich nützt es dem Unternehmer herzlich wenig, sein Produkt toll zu finden, wenn der Kunde ganz anderer Meinung ist“, so de Jongh. Start-ups sollten sich daher genau anschauen, wofür die Verbraucher ihr Geld ausgeben. „Ausführliche Untersuchungen vorab sind von entscheidender Wichtigkeit“, rät der Experte.
 

(Heim-)Tiervermittlung

Ehrenamtlich, auf eigene Kosten sowie teilweise unterstützt durch Stipendien, riefen die Münchner Daniel Medding, Christopher Waldner und Dennis Kirpensteijn zusammen mit den Freiburgern Moritz Weber und Stefan Graf im März 2013 die Plattform tierheimhelden.de ins Leben. Ziel ist es, dass Heimtiere die erste Wahl für jeden Tiersuchenden sind. Daher vernetzt die Plattform bundesweit Tierheime und Tiersuchende: „Über 300.000 herrenlose Tiere suchen jedes Jahr ein Zuhause“, erzählt Daniel Medding. „Die Online-Suche nach einem passenden Tierheimtier ist mühsam, bei uns finden Suchende mit wenigen Klicks das passende Familienmitglied.“

Seit dem Launch der Plattform 2013 hat sich Tierheimhelden als die zentrale Vermittlungsplattform für Tierheimtiere im deutschsprachigen Raum etabliert und ist Partner des Deutschen Tierschutzbundes e.V. Das Portal unterstützt mittlerweile einige hundert Partnertierheime bei der Vermittlung ihrer Schützlinge. Über 10.000 Tiere haben über diesen Weg bereits ein neues Zuhause gefunden. Sechsstellige Besucherzahlen pro Monat bestätigen, dass die fünf den richtigen Riecher hatten. Tierheimhelden.de ist gemeinnützig und sowohl für Tiersuchende als auch für Tierheime kostenfrei. Das Portal finanziert sich auch über Sponsoren und Spenden. Tiersuchende können über Patenschaften und das Teilen der Schützlinge in sozialen Netzen die Partnertierheime aktiv bei ihrer Vermittlung unterstützen. Das ist gelebter Tierschutz, der direkt den Tieren in Not zugute kommt: „Und wir werden noch viel mehr tun“, sagt Daniel Medding, der gemeinsam mit Dennis und Christopher auch hinter dem Start-up Vetizin  steckt. Gemeinsam digitalisieren sie den Tiermarkt. Stichworte sind etwa der Tierheimhelden-Club oder die App PetYouCare, ein mobiles Tiertagebuch für die Hosentasche.

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 04/15 - ab dem 5. November 2015 im Handel oder jederzeit online bestellbar  - auch als epaper - in unserem Bestellservice-Bereich

Internet of Things - 7 coole Start-ups und ihre Ideen

Das Internet der Dinge steht für die Vision, dass jeder Gegenstand und Ort der physischen Welt Teil des Internets werden kann. Wir stellen sieben spannende Start-ups vor, die das Internet of Things nach vorne treiben, und zeigen anhand ihrer Geschäftsmodelle, welche Potenziale im IoT liegen.

Noke – Vorhängeschloss mit Bluetooth 4.0 Technologie

Das US-amerikanische Start-up Füz designs hat ein Vorhängeschloss namens Noke entwickelt. Noke ist aus gehärtetem Stahl gefertigt und dank Silikon-Dichtungen wasserabweisend, sodass das Schloss auch im Freien vielseitig einsetzbar ist. Die integrierte Batterie hält bis zu einem Jahr. Noke wird per Bluetooth-Verbindung vom Smartphone aus entsperrt. Mithilfe der dazugehörigen App finden Schloss und Smartphone zueinander, erkennen sich automatisch und Noke öffnet sich, wobei das Handy noch nicht einmal aus der Tasche geholt werden muss. Per App kann der Zugangs-Code auch anderen zeitbegrenzt oder dauerhaft zur Verfügung gestellt werden, was den Anwendungsbereich im Sinne von Sharing-Ideen vergrößert. Sollte man das Handy einmal vergessen haben oder sollte der Akku leer sein, kann das Schloss auch manuell per „Quick-Click-Technik“ entsperrt werden. Für alle, die Noke für ihr Fahrrad verwenden möchten, gibt es eine spezielle Kette samt Halterung, um das Hightech-Schloss sicher unter dem Fahrradsattel befestigen zu können, www.fuzdesigns.com 

Aisoy – „emotionaler“ Lern-Roboter

Das spanische Unternehmen Aisoy wurde von einem Team bestehend aus Ingenieuren und Mathematikern gegründet. Ihr Produkt Aisoy 1 ist ein kleiner Roboter, der Kindern dabei helfen soll, spielerisch zu lernen und ihr Interesse für technische Themen zu wecken. Die Kinder sollen im Umgang mit dem Roboter erste Erfahrungen mit den Themen Programmieren, Robotertechnik, Wissenschaft und Mathematik sammeln. Aisoy 1 ist ein sogenannter emotionaler Roboter, der mit dem User interagiert. Durch Sensoren registriert er es, wenn er berührt und bewegt wird. Darüber hinaus kommuniziert er mit seinem User, gibt sich dabei freundlich und hilfsbereit und baut so eine Art von emotionaler Verbindung zum User auf. Zwei Versionen des Roboters stehen zur Verfügung: Die „DIY Edition“ bringt den Kindern das Programmieren bei und erklärt ihnen die Technik von Robotern. Bei der zweiten Version, der „Scratch Edition“, wendet man das Gelernte direkt an und programmiert den Roboter selbst weiter. Für diejenigen, die komplexer programmieren möchten, steht eine Software zur Verfügung, www.aisoy.com

Sharing-Anbieter im Visier?

Shareconomy ist weitaus mehr als nur kurzfristige Mode, das ist unumstritten. Vielmehr stellt das Tauschen und Teilen die bisherigen Mechanismen unserer Wirtschaft und das Verhältnis zwischen Produzenten, Konsumenten und Politik vollständig auf den Kopf. Dass dies nicht reibungslos verlaufen kann, erscheint offensichtlich. Das zeigen immer wieder Probleme, die Sharing-Anbieter von Parkplätzen, Mitfahrgelegenheiten oder Unterkünften schildern.


Privatzimmer-Buchungsplattformen gelten als Vorreiter der Sharing Economy. Daher sind Hürden, die diese Plattformen zu nehmen haben bzw. ihnen ihrer Ansicht nach zum Teil in den Weg gelegt werden, von großem Interesse für alle Sharing-Branchen.

Privatzimmer-Vermittler unter Druck

Privatzimmer-Buchungsplattformen stehen bereits unter Druck, da immer mehr Kommunen sog. Zweckentfremdungsverbote erlassen, die privates Vermieten verbieten. Jetzt geraten sie zusätzlich ins Visier der Datensammler.

Der Grund: Immer mehr deutsche Städte führen eine Bettensteuer für Privatreisende ein und verlangen vor diesem Hintergrund auch von (Privat-)Buchungsplattformen die Herausgabe ihrer Nutzerdaten. Da Beherbergungsbetriebe laut Satzung verpflichtet sind, eigenständig eine Steueranmeldung abzugeben, regt sich heftiger Widerstand gegen die Forderung, Nutzerdaten herauszugeben.

Zum ersten November 2014 führte Dortmund eine Bettensteuer in Höhe von 7,5 % ein und fordert jetzt u.a. auch von dem Privatunterkünfte-Anbieter Gloveler, alle Vermieterdaten zu übermitteln. Das 2009 gegründete Unternehmen ist eine der größten deutschen Buchungsplattformen für Privatunterkünfte.

Sharing-Anbieter verweigert Datenherausgabe

Das Unternehmen verweigert die Datenherausgabe. „Wir wollen Privatvermieter gegen den Generalverdacht der Steuerhinterziehung schützen. Das Auskunftsersuchen der Stadt Dortmund erscheint mir unverhältnismäßig“, so Armin Harbrecht, Gloveler-Geschäftsführer. Die Buchungsplattform wird daher dem Auskunftsersuchen der Stadt Dortmund nach eigenen Angaben aktuell nicht nachkommen, da es ihr datenschutzrechtlich bedenklich erscheint.

Ob Schikane gegen Sharing-Anbieter, Maßnahme gegen möglichen Steuerbetrug oder reine Verwaltungssache – hier gehen die Meinungen naturgemäß auseinander. Es lohnt sich auf jeden Fall, die weitere Entwicklung im Auge zu behalten.

Dossier: Tourismus-Markt

Allein in Deutschland leben rund 3 Mio. Menschen vom Tourismus. Der Markt ist heiß begehrt, die Kunden hart umkämpft. Wir zeigen, welche Chancen Gründer in dieser boomenden Branche haben und welche Trends wirklich zukunftstauglich sind.

Wie kaum eine andere Branche beschert uns der Tourismus Glücksmomente in unserem Leben. Fast jeder hat doch schöne Erinnerungen an Reisen oder Wanderungen, an Besuche in besonderen Restaurants oder auch an Kultur- oder Sporterlebnisse, bei denen man dabei war“, sagt Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für Tourismus. „Das macht den Tourismus zu etwas Persönlichem. Als Querschnittsbranche ist sie sehr facettenreich. Als Wirtschaftsfaktor ist die Tourismuswirtschaft ferner ein Gigant, der es locker mit der Automobilindustrie aufnehmen kann.“

Fakt ist: 2,9 Millionen Menschen sind direkt im Tourismus beschäftigt. An der deutschen Bruttowertschöpfung hat er einen Anteil von 4,4 Prozent. Auch im Tourismus gilt, dass „Gründerinnen und Gründer sich gründlich vorbereiten sollten, die Marktchancen erkunden und das Geschäftskonzept ausfeilen“, betont Iris Gleicke. So sieht das auch Michael Buller vom Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) und ergänzt: „Tourismus ist sexy, ein hoch emotionales Produkt – aber auch ein Produkt mit hoher Verantwortung. Wenn Sie ein Glas kaufen und es Ihnen zu Hause nicht mehr gefällt, beträgt der Verlust wenige Euro, aber es ist bitter, wenn die einzigen 14 Tage im Jahr, die Sie sich eine Auszeit vom Alltag gönnen, unerquicklich sind. Dabei ist die Tourismusbranche eine heterogene Branche, die Gründern vielfältige Chancen bietet.“ Es gilt demnach, die Trends aufzuspüren und zu verstehen.

Die wichtigsten Trends

Auf diese globalen Strömungen setzen die Tourismus-Experten:

  • Gesellschaftlicher Wandel basierend auf den Phänomenen der Individualisierung, der älter werdenden Bevölkerung, des Wertewandels sowie des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins.
  • Zunahme der Mobilität aufgrund der Weiterentwicklung der Luftfahrt, der weltweiten Motorisierung auch ärmerer Länder sowie neuer Mobilitätskonzepte (eMobility).
  • Globalisierung vs. Lokalisierung basierend auf den (Gegen-)Strömungen von globalen Unternehmen und Lokalisierung bzw. der Regionalität.
  • Technologischer Fortschritt durch die intensive Nutzung mobiler Endgeräte (always on), nutzergenerierter Empfehlungsplattformen und Augmented Reality (AR) Technologien (zur computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung bzw. Darstellung von Informationen) und die zunehmende Nutzung der Social-Media-Kanäle.

An diesen Trends können sich Gründer bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells orientieren: Gesellschaftlicher Wandel, Zunahme der Mobilität, Globalisierung und die Lokalisierung sowie technologischer Fortschritt. Zum wichtigsten Innovations-treiber in der globalen Reiseindustrie zählt die „Travel Technology“, so David Ruetz, Head der Berliner Weltleitmesse des Tourismus (ITB). Der Innovationsgeist junger Gründer und auch etablierter Unternehmen auf diesem Gebiet sichert in den Augen von David Ruetz das zukünftige Wachstum der Reisebranche.

Eines dieser innovativen Unternehmen ist das Start-up mylocalscouts aus Hamburg, der diesjährige Sieger des Innovations-Wettbewerbs „Sprungbrett“ des VIR in der Kategorie Start-Up: Unter dem Leitmotiv „Öffnet neue Perspektiven“ will mylocalscouts zukünftig Touristen dazu motivieren, Regionen und Urlaubsziele gemeinsam mit den Einheimischen zu entdecken bzw. sie motivieren, Fremden die eigene Heimat zu zeigen. Gründer sind die Medienmanagerin Jessica Brockmann, ihr Vater Frank Brockmann sowie der Softwareentwickler Frank Müller. Jessica Brockmann: „Erlebnisse und Aktivitäten am Zielort individuell zu kreieren und anzubieten – ein Thema, das im Tourismus ein tolles Spielfeld für neue Ideen bietet, da kann man viel ausprobieren. Tatsächlich ein Geschenk, das uns Nicht-Touristikern vor die Füße geworfen wurde.“ Weiter führt sie aus: „Wir verknüpften drei gesellschaftliche Trends: den Trend der Individualisierung, den der Konnektivität und den Trend der Lokalisierung.“ Das Geschäftsmodell erklärt die Gründerin wie folgt: „Bei uns können Personen als Scouts mitmachen und sich etwas Geld verdienen, die ihre Heimat gut kennen – das kann der Mountainbiker sein, aber auch der Weinkenner. Mylocalscouts bringt diese mit Reisenden zusammen, die dieselben oder ähnliche Interessen haben und die nach einem ortskundigen Einheimischen am Urlaubsort suchen. Scout und Reisender besprechen gemeinsam, was man unternehmen will, es gibt kein Reiseangebot von der Stange. Auch steckt kein Zwischenhändler zwischen Scout und Urlauber. Bereits wenn er seine Reise bucht, weiß der Urlauber, mit wem er es am Urlaubsort zu tun hat – und er lernt die Lokalität während seines Aufenthaltes wirklich kennen, statt wie früher lediglich den Strand und das Buffet im Hotel.“

Seit Ende Juli 2014 ist mylocalscouts in der Beta-Phase – um diese zu finanzieren, suchten die Gründer Seed-Investoren, knüpften Kontakte zu Business Angels. „Wir brauchen rasch eine hohe Kontaktvermittlungsquote, weil unsere Margen recht gering sind“, erläutert Jessica Brockmann. „Wir schlagen dem Gast vor, seinem Scout ein freiwilliges Trinkgeld zu zahlen, geben ihm Empfehlungen zur Höhe und sagen ihm, wofür der Scout dieses Geld benötigt. Von dem Geld, das der Gast zahlt, gehen 80 Prozent an den Scout, 15 Prozent behalten wir, fünf Prozent spenden wir über betterplace.org unter anderem an Umweltprojekte.“

in unserem Dossier stellen wir weitere ausgewählte Gründungen in der Tourismusbranche näher vor und lassen die Gründer erläutern, wie sie in der Branche Fuß gefasst und ihre Start-ups zum wirtschaftlichen Erfolg geführt haben. Hierbei haben wir uns inhaltlich an den Besonderheiten des Reisezyklus orientiert, der aus Kundensicht folgende fünf Phasen hat: Die Inspirationsphase, die Informationssuche, die Buchungsphase, die Reise selbst sowie die Zeit unmittelbar nach der Reise.

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Teilen, Tauschen, Verleihen

Die Ideen des „use-per-use“ und „pay-per-use“ sind voll im Trend und bieten Gründern in fast allen Branchen neue Möglichkeiten.

Noch heute sieht man sie mit gestrecktem Daumen und Pappschild am Straßenrand stehen, um eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. Doch der klassische Anhalter, wie man ihn von früher kennt, ist eine aussterbende Spezies. Dafür sieht man viel häufiger junge Leute in schicken BMWs, Minis, blauweißen Smarts oder pinkweißen Citroëns durch die Stadt flitzen.

Nur ein Logo kommerzieller Carsharing-Anbieter verrät, dass hier Menschen mit einem Auto unterwegs sind, welches sie sich mit vielen anderen mobilen Großstädtern teilen.

Das Carsharing-Prinzip ist die moderne, kommerzialisierte Form des Anhaltertums. Mit dem Unterschied, dass sich die Motive gewandelt haben und ein handfestes Geschäftsmodell dahintersteckt. Bereits 2000 hat der Vordenker Jeremy Rifkin in seinem Werk „Access“ das Verschwinden des Eigentums prognostiziert. Heute verliert Besitz zunehmend an Attraktivität. Teilen ist sexy und macht insbesondere der jungen Generation Y immer mehr Spaß. So schätzen Experten die globalen Umsätze der Shareconomy derzeit auf etwa 26 Milliarden Dollar. Ein Geschäftsfeld, in das etablierte Unternehmen genauso drängen, wie auch sehr viele Start-ups. Selbst die weltweit wichtigste Messe der digitalen Wirtschaft CeBIT hatte ihr Leitmotiv im Jahr 2013 der Shareconomy gewidmet: „Teilen statt Haben“ heißt die Losung für die Zukunft.

Besitz belastet – Teilen befreit
Geteilt werden kann so ziemlich alles, was sich im eigenen Besitz befindet und nur selten benötigt wird. Öffnet der Besitzer den Zugang zu diesen Dingen, kann er damit Geld verdienen, egal ob es sich um digitale oder physische Produkte handelt: Die Bohrmaschine liegt die größte Zeit ihres Lebens nur herum, genau wie die einmal angeschaffte Heckenschere, der Hochdruckreiniger oder kaum bespielte Musikinstrumente.

Selbst E-Books fristen oft ein digitales Schattendasein nach der einmaligen Lektüre. All diese Produkte stellen für die meisten Menschen, vom emotionalen Mehrwert einmal abgesehen, meist totes Kapital dar. Das Portal Leihdirwas hat sich genau auf dieses Verleihen von Alltagsgegenständen spezialisiert. In der Schweiz ist vor wenigen Monaten mit Sharely ein ganz ähnliches Konzept an den Start gegangen.

Wohnst du noch, oder teilst du schon?
Einen starken Aufschwung erlebt die Shareconomy derzeit vor allem in den Bereichen Wohnen und Mobility. Wo Besitz seinen Glanz verliert, wird Teilen zum lukrativen Geschäft. „Luftmatratze und Frühstück“ heißt Airbnb übersetzt. Hinter dem Kürzel steht das weltweit größte Peer-to-Peer-Portal für die temporäre Vermietung von Privatwohnungen. Der Wert des 2008 in Kalifornien gegründeten Unternehmens  wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters heute auf bis zu 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Ähnliche Modelle betreiben die deutschen Portale 9Flats und Wimdu. Auf Airbnb werden derzeit über 350.000 Gästezimmer in 192 Ländern der Welt angeboten.

Allerdings zeigt sich hier auch ein aktuelles Problem des Share-Prinzips: Das Peer-to-Peer-Portal ist global aufgestellt, trifft aber auf lokale rechtliche Bestimmungen. Während es in beispielsweise New York ein Gesetz gibt, das es Mietern verbietet, Zimmer für weniger als einen Monat unterzuvermieten, wurden in Hamburg im Sommer die Regelungen für die private Untervermietung gelockert.

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Wie (k)ein Ei dem anderen

„Nur für dich und doch für jeden“ – so lautet die Devise von „Mass Costumization“, dem Geschäftsmodell, das Massenware nach Kundenwunsch zu individuellen Produkten aufwertet.

Gegenständen eine persönliche Note zu geben, ist leicht geworden – Internet und Konfigurator sei dank. Was Nike mit „NikeiD“ schon 1999 mit der Möglichkeit, Design und Farbe des Wunsch-Turnschuhs zu wählen, vormachte, entwickelte sich stetig weiter. Bei Spreadshirt kann seit über zehn Jahren Kleidung mit eigenen Sprüchen und Motiven bedruckt werden. Andere Unternehmen zogen nach und boten die Personalisierung ihrer Waren als zusätzliches Bonbon an oder entwarfen neue Angebote quer durch alle Produktgattungen.

Personalisierungen boomen

Heute gibt es über 500 Unternehmen in Deutschland, die personalisierte Artikel vertreiben. Dazu gehört z.B. die Berliner Schokoladenmanufaktur chocri, die Schokolade und Eis mit extra viel Rosinen, Pistazien oder Zuckerherzen, ganz nach persönlicher Vorliebe, anbietet. Braufässchen lässt das eigene Bier mit Zutaten wie Himbeere oder Waldmeister konfigurieren und auch bei Mymuesli wird die Flockenmischung vom Kunden zusammengestellt. Für dieses Konzept wurde MyMuesli mit dem Deutschen Gründerpreis 2013 in der Kategorie „Aufsteiger“ ausgezeichnet.

Die Idee, selbst etwas zu kreieren, funktioniert natürlich auch für iPhone-Cover, die bei Back2Cover mit hochgeladenen Motiven gestaltet werden können. Auch bei höherpreisigen Artikeln wie Maßanzügen oder Möbeln ist Auswahl das neue Normal. So bietet die virtuelle Möbeldesignmanufaktur Wonnio freie Hand bei der Gestaltung von Betten, Stühle und Sofas. Mit wenigen Klicks zu Größe und Material, auf Wunsch durch die Rubrik „Stilfinder“ und „Inspiration“ unterstützt, wird hergestellt, was sich der Kunde wünscht, aber noch nie live gesehen oder gar angefasst hat.

„Mass Costumization“ für alle?

Einzelstücke müssen sich für viele eignen, damit sich das Geschäftsmodell für Anbieter lohnt. Was eigentlich ein Widerspruch ist, funktioniert trotzdem. Für Mass Costumization als Verbindung von Individualisierung und Masse gilt daher der Grundsatz „Nur für alle“. Projekte mit komplexen Möglichkeiten können auch vereinfacht werden, so gibt es bei Fotobüchern zum Selbstgestalten nicht umsonst die Funktion des automatisierten Einfügens: Weniger Arbeit, mehr Effekt. Der von der Katrin Passig betriebene Online-Shop Zufallsshirt geht noch weiter. Hier wird ein T-Shirt wie ein Captcha zufällig aus 2606 Bildern und 50.000 möglichen Texten gestaltet. Wer also keine Idee hat, lässt sich einfach von den kreativen Ergebnissen des Generators überraschen. Von ihren Erfahrungen erzählte Katrin Passig auf der Web-Konferenz re:publica 2013: „Die Leute klicken enorm viel, kaufen aber wenig. Offensichtlich macht es ihnen aber sehr viel Spaß.“

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Gesunde Dynamik

Der Gesundheitssektor ist der größte Wirtschaftszweig aller Industriestaaten weltweit. Besonders stark wächst der zweite Gesundheitsmarkt. Im StartingUp-Branchenreport lassen wir Insider zu Wort kommen, präsentieren erfolgreiche Gründungen und zeigen, welche weiteren Trends Zukunftspotenzial haben.

In Deutschland müssen immer weniger jüngere Menschen für den Lebensunterhalt immer mehr älterer Menschen aufkommen. Probleme in der zukünftigen Altersversorgung sind damit vorprogrammiert. Geht es nach der Theorie des Zukunftsforschers Erik Händeler, so trägt ein Gründer im sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt dazu bei, dass das „Szenario der leeren Rentenkassen“ ausbleibt. Denn die zunehmenden Maßnahmen zur (primären und sekundären) Gesundheitsprävention bewirken, dass die Menschen hierzulande länger gesund bleiben und dem Arbeitsmarkt länger verfügbar sind. Es wird zunehmend Geld in den Gesundheitssektor fließen, da man erkennt, dass sich dort gut verdienen lässt.

Die durch Gesundheitsprävention freigesetzte Arbeitskraft kommt allen Branchen zugute, die Wirtschaft floriert, es sind finanzielle Mittel vorhanden, um die Renten zu finanzieren. Vor diesem Szenario hat gute Zukunftsaussichten, wer sich heute in der Healthcare-Branche, speziell im zweiten Gesundheitsmarkt, selbständig macht. Doch was versteht man unter dem zweiten Gesundheitsmarkt, welche Trends und Herausforderungen bietet er für Gründer? Hier finden Sie Antworten.

Wichtige Healthcare-Trends
Trends auf dem zweiten Gesundheitsmarkt lassen sich mit dem medizinischen und mit dem sozio-demographischen Wandel erklären. Der zweite Gesundheitsmarkt zeichnet sich durch eine hohe Diversifizierung aus: Statt weniger, überschaubarer Angebote ist das Angebot breit und tief. Immer wieder entdecken Gründer Nischen in Form von Problemen, für die sie Lösungen anbieten. Beispielsweise sind Personal Trainer zunehmend gefragt. Also gibt es Gründer wie die 38-jährige Tanja Bundnick aus Kiel, die pferdegestütztes Personal Training anbieten - pferde- erleben.de -, bei dem die Tiere therapeutisch-psychologische Helfer sind.

Auch ist der Bedarf der Menschen groß, Antwort auf medizinische Fragen zu erhalten. Dies zeigt das Beispiel des Gesundheitsportals www.frag-den-professor.de: Im Juli 2012 startete das Online-Portal, auf dem Patienten Fragen zu Medizinthemen leicht verständlich beantwortet bekommen – und zwar innerhalb von 20 Sekunden bis zwei Minuten. Das Portal verzeichnet ein Jahr nach dem Start rund 1.100.000 beantwortete Fragen von rund 207.000 Besuchern. Im Durchschnitt stellte jeder Besucher somit 5,3 Fragen auf der Webseite.

Längst haben Unternehmen erkannt, wie wichtig und für sie kostensparend die betriebliche Gesundheitsförderung ist, und fragen entsprechende Angebote nach. Somit spezialisieren sich viele Dienstleister auf das betriebliche Gesundheitsmanagement, in der Hoffnung, dort gutes Geld zu verdienen. Das ist auch möglich, aber: „Man sollte sich vor Augen führen, dass man dem Personalchef die Dienstleistung für seine Mitarbeiter verkauft. Und: Wer bereits Stallgeruch hatte, also, wer Unternehmen von innen kennt, der tut sich leichter als jemand, der immer alleine arbeitete“, sagt Unternehmensberater Dr. Rudolf Müller aus Brannenburg.

Ein weiteres Trendthema: Demenz, die unheilbare Krankheit des Geistes, ist eine Begleiterscheinung des Alterns. Sie tritt vor allem ab 65 Jahren auf – und weil unsere Lebenserwartung steigt, ist sie auf dem Vormarsch. Somit gibt es Gründer, die sich auf diesen Bereich spezialisieren: Zum Beispiel Richard Malone (55) aus Stuttgart, der 2012 SicherFinden24 gründete: „Wir bieten Satellitenortung für vermisste Demente plus Echtzeit-Begleitung der Suchenden. So kann binnen 30 Minuten eine Suchaktion beendet sein, die sonst möglicherweise eines Polizeiaufgebotes bedarf und Kosten in fünfstelliger Höhe verursacht.“

In dem breitgefächterten Gesundheitsmarkt gibt es zahlreiche Co-Existenzen, beispielsweise die zwischen Ernährungsberatern, die sich über ein kurzes Fernstudium für den Gesundheitsmarkt qualifizierten, und solchen, die sich erst nach einem achtsemestrigen Studium plus kostenpflichtigem Zertifikat ihres Berufsverbands selbständig machen.

Diejenigen, die ihr Berufsfeld von der Pike auf lernen, grenzen sich mit Qualitätssiegeln bzw. Zertifikaten von Quereinsteigern ab. So auch die Doktorin der Oecotrophologie Melanie Juschus aus Dreieich, Hessen. Sie gründete ihre Praxis für Ernährungsberatung Ende 2011 und ist Ernährungsberaterin/DGE. Dieses Zertifikat garantiert dem Kunden Qualität in der Ernährungsberatung, und ihre Kunden bekommen die Kosten für Juschus’ Beratung anteilig von den Krankenkassen erstattet. Im Folgenden stellen wir einige Healthcare-Gründer näher vor, die unterschiedlichen Trends gefolgt sind bzw. selbst Trends erfolgreich gesetzt haben.

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 03/13 - ab dem 29. August 2013 im Handel oder jederzeit online bestellbar in unserem Bestellservice-Bereich

Frieda Health: Berliner HealthTech-Start-up launcht digitale Wechseljahres-Klinik

Das HealthTech-Start-up Frieda Health bietet innovative Ansätze zur Bewältigung der Wechseljahres-Symptome.

Frauen in den Wechseljahren sehen sich immer noch großen Herausforderungen wie Diskriminerung im Job, Tabuisierung und minderwertiger, medizinischer Versorgung gegenüber. Frieda Health wurde 2020 – zunächst unter dem Namen Loba Health GmbH – von Valentina Ullrich, Dr. Kai Schulze-Wundling und Thanh Schrader-Nguyen gegründet, um diese Versorgungslücke zu schließen. Deshalb launchte das junge HealthTech-Start-up vor Kurzem die erste digitale Klinik Deutschlands, die Frauen in den Wechseljahren helfen soll, Symptome effektiv und nachhaltig zu behandeln.

Frieda Health bietet gleich mehrere Ansätze zur Bewältigung der Wechseljahres-Symptome. Zur Verfügung stehen ein Stressmanagement-Kurs, digitale Sprechstunden und ab Sommer nächstes Jahr auch eine Online-Therapie für Wechseljahres-Beschwerden. Studien zeigen, dass aufgrund hormoneller Schwankungen, Stress eines der schwerwiegendsten Symptome der Wechseljahre darstellt.

Stressmanagement-App

Der app-basierte Stressmanagement-Kurs nutzt Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. In diesem achtwöchigen Kurs lernen Frauen konkrete Techniken zur effektiven Stressbewältigung. Der Stressmanagement-Kurs wird bis zu 100 Prozent von den meisten gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Digitale Sprechstunde

Die digitale Sprechstunde unterscheidet sich deutlich von einer regulären, gynäkologischen Sprechstunde. Ihr geht eine ausführliche Anamnese voraus und der Arzt oder die Ärztin nehmen sich 45 Minuten Zeit, um mit der Patientin zu sprechen und einen persönlichen Behandlungsplan zu entwerfen. Drei Monate später gibt es einen weiteren Nachbehandlungs-Termin.

Online-Therapie

2025 folgt eine spezielle Online-Therapie, damit Frauen auch bei psychischen und weiteren Wechseljahres-Symptomen die Unterstützung bekommen, die im Moment noch weitestgehend fehlt und durch traditionelle gynäkologische Praxen nicht gedeckt werden kann. Diese Therapie kann von Ärzt*nnen verschrieben werden, so dass Patientinnen nicht dafür aufkommen müssen.

Das Gynäkolog*innen Team von Frieda wird weiter gebildet und inhaltlich beraten, und zwar durch Dr. Petra Stute, Vizepräsidentin der European Menopause and Andropause Society (EMAS) und Vorstandsmitglied der Deutschen Menopause Gesellschaft (DMG).

„Vor allem im Bereich weibliche Gesundheit braucht es mehr junge Unternehmen, die neue Ansätze entwickeln und digitale Lösungen integrieren", betont Gründerin Valentina Ullrich.

Geschäftsideen Freizeitkleidung: der Wohlfühl-Strampelanzug

Babies fühlen sich sichtlich wohl in ihren Stramplern. Warum sollten Erwachsene an kühlen Tagen nicht auch diese Wohlfühlmode aus einem Stück tragen können? Eine Frage, die sich zur Geschäftsidee mauserte.

Die Geschäftsidee entwickelt haben Eike Sack und Geraldine Schindler nach einem Urlaub in Skandinavien, in dem sie den Einteiler wiederentdeckt haben. Seitdem versuchen die beiden Gründer, den Strampler für Erwachsene unter dem Namen "Strumplå" bekannt zu machen. Dabei vermarkten sie ihr Produkt nicht als Schlafanzug, sondern als Freizeitkleidung.

Geschäftsideen Kinderwagen: kindgerecht und individuell

Immer mehr Konsumenten greifen auf Altbewährtes zurück. Diesem Trend wollen die Gründer von Angelcab mit ihren Kinderwagen im Retrodesign gerecht werden. Ihre Geschäftsidee: Sie bieten einen Kinderwagen mit einem Rattankorb an.

Den Gründern ist es wichtig, im Rahmen ihrer Geschäftsidee möglichst viele natürliche Materialien wie Rattan, Schafschurwolle und besonders kindgerechte Textilstoffe zu verarbeiten. Die Produktion erfolgt in Deutschland, was ebenfalls im Trend ist.

Der Angelcab soll kein Produkt "von der Stange sein". Jeder Kunde kann sich im Internet seinen Kinderwagen individuell zusammenstellen, damit es auf dem Spielplatz keine Verwechslungsgefahr gibt. Allein 200 Verdeckmuster stehen zur Auswahl. Trotz dieser großen Auswahl werden bei dieser Geschäftsidee auch stationäre Händler in den Vertrieb eingebunden, die kostenfrei einen Vorführwagen erhalten. Der Bestellvorgang läuft auch hier über das Internet.

Bewertung für Krankenhäuser

Wir Menschen werden immer mobiler und reisefreudiger. Dadurch nimmt auch die Zahl der geplanten wie der ungeplanten Krankenhausaufenthalte in den bereisten Ländern zu.

Leider haben die Patienten vor Ort meist zu wenige Informationen über die Qualität der Krankenhäuser, um beurteilen zu können, ob sie dort gut aufgehoben sind.

Die Firma Temos GmbH hat diese Informationslücke entdeckt und zertifiziert weltweit Krankenhäuser und Kliniken. Besonders interessiert daran sind sog. Medizintouristen, die in fremde Länder reisen, um dort günstiger oder besser als im Heimatland behandelt zu werden. Aber auch Versicherungsgesellschaften zeigen Interesse an den Dienstleistungen der Temos GmbH. Das Unternehmen hat sich damit im Boom-Markt Gesundheitstourismus gut positioniert.

www.temos-worldwide.com