Rechnungsvorlagen für Unternehmer & Selbstständige


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Rechnungen sind Teil eines jeden Unternehmens. Um sich die Arbeit bei der Rechnungsstellung zu erleichtern und dabei eine Menge Zeit zu sparen, gibt es mehrere kostenlose Rechnungsvorlagen, die online kostenlos heruntergeladen werden können. In diesem Artikel wird erklärt, welche Daten und Informationen auf einer gesetzeskonformen Rechnung stehen müssen und welche Vorteile es hat, Rechnungsvorlagen für sein Unternehmen zu nutzen.

Welche Angaben müssen in einer Rechnung vorhanden sein?



Es gibt mehrere kostenlose Online-Downloads von Rechnungsvorlagen. Diese Vorlagen zeigen Ihnen, was eine Rechnung enthalten sollte, damit Sie Ihren Kunden keine unvollständige Rechnung schicken. Doch nicht alle Informationen, die auf einer Rechnungsvorlage angegeben sind, müssen auf der Rechnung stehen. Nachfolgend eine Übersicht aller erforderlichen Informationen, die Sie in Ihrer Rechnung angeben müssen:


 

  • Name und Anschrift des leistenden Unternehmens
  • Name und Anschrift des Leistungsempfängers
  • Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Unternehmens
  • eine einmalige Rechnungsnummer für eine schnelle Zuordnung und ordnungsgemäße Buchhaltung und Steuerberechnung
  • das Rechnungsdatum
  • das Leistungsdatum
- Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen, die Sie dem Kunden zur Verfügung gestellt haben

  • Der Gesamtnettobetrag für die Produkte und Dienstleistungen
- der darauf entfallende Steuerbetrag, der Steuersatz und der Bruttobetrag

Nicht Pflicht, aber dennoch empfehlenswert:

  • Die Details der Zahlungsmethode sowie alle anderen erforderlichen Informationen zur Überweisung
  • Die Rechnung sollte als solche betitelt werden, um den Kunden zu zeigen, um was für ein Dokument es sich handelt

Eine Muster-Rechnungsvorlage enthält alles, was Sie in Ihre Rechnung aufnehmen können, und wenn Sie sie entsprechend befolgen, werden Sie keine Probleme haben. Dies ist einfacher und schneller, als jede Rechnung mit MS-Word oder Excel manuell zu erstellen. Mit Rechnungsvorlagen sind ihre Rechnungen einheitlich, rechtskonform, vollständig und professionell. Sie sparen Zeit und müssen sich nicht mit einer Buchhaltungssoftware auseinandersetzen.

Beispiel einer Rechnungsvorlage von vorlage-kostenlos.de

Es gibt viele andere Arten von Rechnungsvorlagen, aus denen Sie die Beste für Ihr Unternehmen auswählen können.

Vorteile der Verwendung einer Rechnungsvorlage

  • Alle Versionen sind druckfreundlich
  • Die meisten Vorlagen sind vollständig anpassbar
  • Alle wesentlichen Rechnungselemente sind enthalten
  • Automatische Berechnung von Zwischen- und Gesamtsummenbeträgen (je nach Vorlage)
  • Professionelle Formatierung
  • Eine professionelle Rechnung hinterlässt einen guten Eindruck bei Ihrem Kunden

GoBD konforme Rechnungen

Die GoBD sind die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff.

Es geht darum, eine revisionssichere Archivierung und eine vollständige Verfahrensdokumentation von bspw. ausgestellten Rechnungen sicherzustellen.

Rechnungsvorlagen haben zwar viele Vorteile, sind aber nicht GoBD konform; es sei denn sie werden in ein sogenanntes DMS (Dokumenten-Management-System) überführt, welches entsprechend GoBD konform sein muss.

Daher ist es für Unternehmer und Selbstständige äußerst empfehlenswert auf ein GoBD konformes Rechnungsprogramm zu setzen. Dies schützt nicht nur vor einer möglichen Strafe bei Nichteinhaltung, sondern ist sehr praktisch zugleich. So können Rechnung schnell und einfach erstellt werden, entsprechende Kunden können angelegt werden und verschiedene Umsatzstatistiken können erstellt werden. Die Preise für solch eine Buchhaltungssoftware sind zudem überschaubar.

Fazit

Eine Rechnungsvorlage spart viel Zeit und ist professionell. Sie hilft dem Unternehmer bei der Erfüllung seiner kaufmännischen Pflichten und schützt ihn vor vermeidbaren Fehlern bei der Rechnungsstellung. Dennoch wird eine GoBD konforme Buchhaltungssoftware definitiv empfohlen, um Ärger mit dem Finanzamt zu vermeiden.

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Finanzstrategien für wachsende Unternehmen: Ein Leitfaden

Wir beleuchten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, erörtern die Bedeutung von Risikomanagement und liefern dir Praxis-Tipps, damit du dein Business erfolgreich voranbringen kannst.

Für Start-ups und aufstrebende Unternehmen ist eine durchdachte Finanzstrategie der Schlüssel zum Erfolg. Der Weg von Gründer*innen und Unternehmer*innen ist geprägt von Innovation, Kreativität und Visionen. Doch um ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen, benötigen sie eine solide finanzielle Basis. In diesem Leitfaden geht es darum, wie wachsende Unternehmen ihre finanziellen Ressourcen optimal nutzen, um das Optimum auszuschöpfen. Der Beitrag beleuchtet verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, erörtert die Bedeutung von Risikomanagement und liefert praktische Tipps. Das Ziel ist, Start-ups mit Wissen und Werkzeugen auszustatten, damit sie fundierte Entscheidungen treffen und ihr Business erfolgreich voranbringen können.

Grundlagen effektiver Finanzstrategien

Die Entwicklung einer effektiven Finanzstrategie ist für wachsende Unternehmen ein entscheidender Faktor. Im Kern einer solchen Strategie stehen Elemente wie Cashflow-Management, Budgetierung und die Fähigkeit zur langfristigen Planung. Diese Komponenten sind nicht isoliert zu betrachten, sondern in einem synergetischen Zusammenhang, der das wirtschaftliche Überleben und Wachstum des Unternehmens sichert.

Cashflow-Management ist das Herzstück der Finanzstrategie. Dabei geht es darum, den Geldfluss so zu steuern, dass Einnahmen und Ausgaben in einem gesunden Gleichgewicht stehen. Für Start-ups ist es besonders wichtig, den Cashflow genau zu überwachen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Dies erfordert ein sorgfältiges Monitoring von Kundenforderungen, Lieferantenverbindlichkeiten und Betriebskosten.

Budgets sorgen für Überblick

Die Budgetierung hingegen ist der Prozess der Erstellung eines finanziellen Fahrplans. Ein gut durchdachtes Budget ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen effizient zu nutzen und Investitionen strategisch zu planen. Ein realistisches Budget berücksichtigt sowohl erwartete Einnahmen als auch potenzielle Ausgaben und hilft dabei, Prioritäten zu setzen und finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Vorausschauend planen

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die langfristige Planung. Während kurzfristige Finanzstrategien auf die unmittelbare Zukunft ausgerichtet sind, geht es bei der langfristigen Planung darum, Visionen und Ziele des Unternehmens in einem Zeithorizont von mehreren Jahren zu realisieren. Hierbei spielen sowohl Marktanalysen als auch Prognosen eine wichtige Rolle, um gesicherte Finanzen und das Wachstum des Unternehmens zu gewährleisten.

Anpassungsfähigkeit ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselwort. Die Finanzwelt ist dynamisch und unterliegt ständigen Veränderungen. Deshalb müssen Start-ups in der Lage sein, ihre Finanzstrategien flexibel anzupassen – sei es durch die Anpassung an Marktveränderungen, durch die Nutzung neuer Finanzierungsmöglichkeiten oder durch die Reaktion auf unerwartete Herausforderungen.

Eine solide Finanzstrategie ist ein lebendiger Prozess, der kontinuierliche Aufmerksamkeit, Bewertung und Anpassung erfordert. Für Start-ups und wachsende Unternehmen ist es wichtig, diese Grundlagen zu verstehen und anzuwenden, um eine nachhaltige finanzielle Gesundheit und ein erfolgreiches Wachstum zu sichern.

Bedeutung von Finanzberatung und Kooperationen

Die Inanspruchnahme einer professionellen Finanzberatung und das Eingehen von Kooperationen sind für wachsende Unternehmen von unschätzbarem Wert. In einer Phase, in der jedes finanzielle Detail zählt, bieten Finanzberater*innen und spezialisierte Partner*innen essentielle Unterstützung. Sie helfen bei der Entwicklung und Optimierung von Finanzstrategien und bieten auch Zugang zu wichtigen Ressourcen und Netzwerken.

Ein gutes Beispiel für die Bedeutung solcher Partnerschaften ist die Kooperation zwischen Finanzberater*innen und Kreditgebern. Wenn wachsende Unternehmen einen passenden Finanzierungspartner finden möchten, kann diese Art von Zusammenarbeit Unternehmen den Zugang zu maßgeschneiderten Firmenkrediten eröffnen. Solche Kooperationen ermöglichen eine effiziente und flexible Finanzierung, die an die spezifischen Bedürfnisse und Umstände von Unternehmen angepasst wird.

Ferner bieten erfahrene Finanzberater*innen wertvolle Einblicke und Beratungen, die über die reine Kreditvermittlung hinausgehen. Sie unterstützen bei der Analyse von Cashflows, beraten bei Investitionsentscheidungen und helfen bei der Entwicklung langfristiger Finanzstrategien. Ihre Expertise kann entscheidend sein, um finanzielle Fallen zu vermeiden und Wachstumspotenziale zu maximieren.

Kooperationen im Finanzbereich erweitern also nicht nur die Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung, sondern tragen auch dazu bei, die finanzielle Intelligenz und das strategische Denken im Unternehmen zu stärken. Partnerschaften wie diese können ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg werden, weil sie individuell zugeschnittene Lösungen und tiefgreifendes Fachwissen bieten. Für Start-ups und wachsende Unternehmen können sie somit als bedeutender Bestandteil einer erfolgreichen Finanzstrategie fungieren.

Finanzierungsquellen für Wachstum

Für wachsende Unternehmen ist die Wahl der richtigen Finanzierungsquelle entscheidend. Die gängigsten Optionen umfassen Eigenkapital, Fremdkapital und Fördermittel, jede mit ihren spezifischen Merkmalen und Anwendungsgebieten.

Eigenkapitalfinanzierung, oft durch Gesellschafter*innen, Investor*innen oder Venture-Capital-Gesellschaften bereitgestellt, bedeutet Kapitalzufuhr ohne Rückzahlungsverpflichtung. Diese Form der Finanzierung ist besonders in den frühen Phasen eines Unternehmens attraktiv, da sie kein sofortiges Cashflow-Risiko birgt. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass die Inhaber*innen in der Regel Anteile am Unternehmen abgeben müssen, was zu einer Verdünnung ihrer Eigentumsrechte führt.

Fremdkapital hingegen umfasst Darlehen und Kredite, die zurückgezahlt werden müssen, oft mit Zinsen. Diese Option ist für Unternehmen geeignet, die stabile Cashflows aufweisen und in der Lage sind, regelmäßige Zahlungen zu leisten. Fremdkapital kann von Banken, Finanzinstituten oder - wie bereits erwähnt - über Finanzierungs-Plattformen beschafft werden. Der Vorteil liegt in der Erhaltung der Eigentumsanteile, wohingegen das Risiko in der Rückzahlungsverpflichtung und möglichen Zinsbelastungen besteht.

Fördermittel sind eine weitere nützliche Finanzierungsquelle, insbesondere für Start-ups und Unternehmen, die in innovativen oder sozial wichtigen Bereichen tätig sind. Diese Mittel können von staatlichen, regionalen oder privaten Organisationen bereitgestellt werden und oft Zuschüsse oder subventionierte Darlehen umfassen. Der Hauptvorteil von Fördermitteln liegt darin, dass sie manchmal nicht zurückgezahlt werden müssen oder vergleichsweise günstige Rückzahlungsbedingungen aufweisen. Allerdings ist der Prozess der Beantragung und Qualifizierung oft komplex und zeitaufwendig.

Die Eignung jeder Finanzierungsquelle variiert je nach Wachstumsphase des Unternehmens. In der Startphase sind Eigenkapital und Fördermittel oft bevorzugt, da sie weniger finanziellen Druck auf junge Unternehmen ausüben. Während der Expansionsphase können Fremdkapital und weitere Eigenkapitalfinanzierungen geeigneter sein, um größere Investitionen und Markterweiterungen zu unterstützen.

Letztendlich hängt die Auswahl der passenden Finanzierungsquelle von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Unternehmens, die Wachstumsphase, die finanzielle Stabilität und die langfristigen Ziele. Ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Finanzierungsquellen kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und das Wachstumspotenzial maximal auszuschöpfen.

Die Rolle des Risikomanagements

Das Risikomanagement ist im Finanzbereich eines jeden wachsenden Unternehmens von zentraler Bedeutung. Im Rahmen des Risikomanagements liegt der Fokus darauf, frühzeitig monetäre Gefahren zu identifizieren und ihnen wirksam zu begegnen, sodass sie keine und drastischen Auswirkungen nach sich ziehen können. Es ist wichtig, dass die Analysen sorgfältig durchgeführt werden, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Ein umsichtiges Risikomanagement ist ein wichtiges Signal für Investoren, Kreditgeber und Geschäftspartner, was zur Vertrauensbildung beiträgt.

Eine grundlegende Strategie des Risikomanagements ist die gründliche Analyse von Finanzdaten und Markttrends. Durch das Verständnis der eigenen finanziellen Lage und der externen Einflüsse können Unternehmen Risiken besser einschätzen und proaktiv handeln. Sie können etwa durch die Analyse von Markttrends und Kundenverhalten potenzielle Umsatzeinbrüche frühzeitig erkennen und Gegenstrategien entwickeln.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Diversifizierung. Sie hilft, das Risiko zu streuen und nicht von einer einzigen Einnahmequelle oder einem einzelnen Markt abhängig zu sein. Diversifizierung kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie die Erweiterung des Produktportfolios, die Erschließung neuer Märkte oder die Diversifizierung der Investitionen.

Des Weiteren ist die Etablierung von Risikomanagement-Prozessen innerhalb des Unternehmens von Bedeutung. Dazu gehört die regelmäßige Überprüfung der Risikostrategie, die Schulung der Mitarbeiter*innen im Umgang mit Risiken und die Einrichtung von Frühwarnsystemen, die auf finanzielle Abweichungen oder potenzielle Risiken hinweisen.

Die Implementierung einer effektiven Risikomanagementstrategie erfordert auch eine enge Zusammenarbeit mit Finanzberater*innen und anderen Fachleuten. Sie können wertvolle Einblicke und spezialisiertes Wissen bieten, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.

Innovation und Trends in der Finanzierung

Innovative Entwicklungen im Bereich der Finanzierung bieten wachsenden Unternehmen neue Möglichkeiten, Kapital zu beschaffen und ihre Finanzstrategien anzupassen.

Ein prominentes Beispiel ist das Crowdfunding, bei dem Gelder über Online-Plattformen von einer Vielzahl von Personen gesammelt werden. Diese Methode hat sich als effektiv erwiesen, um Startkapital für innovative Projekte und Produkte zu generieren. Crowdfunding bietet finanzielle Ressourcen und schafft eine Community um ein Produkt oder um eine Idee, was zusätzliche Marketing- und Netzwerkvorteile mit sich bringt.

Digitale Plattformen revolutionieren ebenfalls die Art und Weise, wie Unternehmen an Finanzierungen gelangen. Plattformen wie Peer-to-Peer-Kreditportale oder Online-Kreditmarktplätze ermöglichen einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Kapital im Vergleich zu traditionellen Finanzierungswegen. Sie bieten eine flexible und oft kostengünstige Alternative, insbesondere für kleinere Unternehmen, die möglicherweise keine umfangreichen Sicherheiten bieten können.

Diese Trends beeinflussen die Wachstumsstrategien von Unternehmen erheblich. Durch die Nutzung dieser neuen Finanzierungsmöglichkeiten können Unternehmen Risiken diversifizieren, ihre Kapitalbeschaffung beschleunigen und sich neue Märkte erschließen. Besonders für Start-ups bieten diese innovativen Finanzierungsmethoden eine Chance, sich von traditionellen Finanzierungsmodellen zu lösen und einen individuellen, an ihre Bedürfnisse angepassten Finanzierungsweg zu beschreiten.

Die innovativen Finanzierungsmethoden und Trends tragen dazu bei, das Spektrum der verfügbaren Finanzierungsoptionen zu erweitern. Sie ermöglichen es Unternehmen, flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Finanzierungsstrategien dynamisch und kreativ zu gestalten.

Abschluss: Umsetzung einer erfolgreichen Finanzstrategie

Der Aufbau einer erfolgreichen Finanzstrategie erfordert eine Mischung aus sorgfältiger Planung, Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft. Wichtige Elemente sind effektives Cashflow-Management, eine durchdachte Budgetierung und die Integration von Risikomanagement. Die Wahl der richtigen Finanzierungsquellen, sei es Eigenkapital, Fremdkapital oder Fördermittel, spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Wachstumsphasen.

Es ist essenziell für Gründer*innen und Unternehmer*innen, offen für innovative Finanzierungsmethoden und aktuelle Trends, wie Crowdfunding und digitale Finanzplattformen, zu bleiben. Diese können neue Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen und damit die Art und Weise beeinflussen, wie Unternehmen wachsen und sich entwickeln.

Kapitalspritze für Innovationen: Wie Start-ups erfolgreich Investoren gewinnen können

In der rasanten Welt der Technologie und des Unternehmertums ist Kapital der Lebensnerv, der es Start-ups ermöglicht, ihre Visionen in die Tat umzusetzen. Die Fähigkeit, Investoren anzuziehen, steht im Zentrum zahlreicher Erfolgsgeschichten. Doch wie können Start-ups in einem Meer von Wettbewerbern auffallen und Kapitalgeber für sich gewinnen?

Die Vision überzeugend präsentieren

Der erste Schritt, um Investoren zu gewinnen, ist die Präsentation einer klaren und überzeugenden Vision. Investoren suchen nach Start-ups, die nicht nur ein Produkt, sondern eine Veränderung im Markt bewirken wollen. Die Vision sollte ambitioniert, aber erreichbar sein und das Potenzial haben, die Branche zu revolutionieren oder zumindest zu verbessern. Start-ups müssen in der Lage sein, ihre langfristigen Ziele zu kommunizieren und zu zeigen, wie ihre Lösung oder ihr Produkt das Kundenleben verbessern oder ein bestehendes Problem effektiver lösen kann als die aktuell verfügbaren Optionen.

Marktkenntnis und Wachstumspotenzial

Eine tiefgehende Kenntnis des Zielmarktes ist unerlässlich, um Investoren zu überzeugen. Start-ups müssen nicht nur das aktuelle Marktumfeld verstehen, sondern auch zukünftige Trends und das potenzielle Wachstum ihres Marktes prognostizieren können. Dies zeigt Investoren, dass das Unternehmen gut positioniert ist, um von zukünftigen Marktentwicklungen zu profitieren. Ein klarer Einblick in die Zielkunden, ihre Bedürfnisse und Verhaltensweisen ist ebenso wichtig, um zu demonstrieren, dass das Start-up eine Produkt-Markt-Fit erreichen kann.

Ein ausgearbeiteter Geschäfts- und Finanzplan

Investoren möchten sehen, dass ein Start-up einen soliden Geschäfts- und Finanzplan hat. Dieser Plan sollte eine klare Roadmap für die Produktentwicklung, Markteinführung, Kundengewinnung und Skalierung enthalten. Start-ups müssen in der Lage sein, ihre Umsatzmodelle, Kostenstrukturen und Finanzierungsstrategien darzulegen. Dabei ist es wichtig, dass sie auch ihre finanzielle Vorausschau präsentieren, die auf realistischen Annahmen basiert.

Ein überzeugender Finanzplan zeigt nicht nur, wie das Unternehmen Gewinne erzielen wird, sondern auch, wie es mit den Investitionen effizient umgeht, um Wachstum zu generieren. Dies beinhaltet auch den klugen Umgang mit Ressourcen, wie etwa das Anlegen von Rücklagen auf Festgeldkonten, um von Zinsen zu profitieren, wobei ein Zinsen Festgeld Vergleich dazu beitragen kann, die besten Konditionen zu sichern und somit das Vertrauen der Investoren in die finanzielle Umsichtigkeit des Start-ups zu stärken.

Das Team als Fundament des Erfolgs

Investoren wissen, dass hinter jedem erfolgreichen Startup ein starkes Team steht. Es ist entscheidend, dass das Team nicht nur über die erforderlichen technischen Fähigkeiten verfügt, sondern auch über Geschäftssinn, Anpassungsfähigkeit und eine gemeinsame Vision.

Ein diversifiziertes Team mit ergänzenden Fähigkeiten und Erfahrungen kann ein überzeugendes Argument für Investoren sein, da es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Start-up auf Herausforderungen effektiv reagieren und Chancen nutzen kann. Start-ups sollten hervorheben, wie jede Person im Team zum Gesamterfolg beiträgt und wie ihre individuellen Hintergründe und Kompetenzen eine solide Grundlage für Innovation und Wachstum bilden.

Der Weg zur Investition: Pitching und Netzwerken

Die Fähigkeit, die Geschäftsidee klar und überzeugend zu präsentieren, ist für Start-ups unerlässlich. Ein gut vorbereiteter Pitch kann den Unterschied ausmachen, ob ein Investor an Bord kommt oder nicht. Neben einem überzeugenden Pitch ist das Netzwerken ein entscheidender Aspekt beim Gewinnen von Investoren. Start-ups sollten jede Gelegenheit nutzen, um Kontakte zu knüpfen und ihre Präsenz in der Start-up-Community zu stärken. Networking-Events, Branchenkonferenzen und sogar informelle Treffen bieten Gelegenheiten, Beziehungen zu potenziellen Investoren aufzubauen. Es ist wichtig, dass diese Bemühungen authentisch sind und auf gegenseitigem Interesse und Respekt basieren, da Investoren oft in die Menschen hinter einem Startup investieren und nicht nur in die Geschäftsidee selbst.

Die Bedeutung von Transparenz und Offenheit

Investoren schätzen Start-ups, die offen und transparent agieren. Das bedeutet, dass sie bereit sind, sowohl die positiven Aspekte ihres Unternehmens als auch die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, zu teilen. Transparenz in Bezug auf die Geschäftsstrategie, Finanzen und betriebliche Prozesse schafft Vertrauen und zeigt, dass das Managementteam reif und verantwortungsbewusst ist. Darüber hinaus sollten Startups bereit sein, Feedback und Anregungen von Investoren anzunehmen und zu zeigen, dass sie in der Lage sind, ihre Strategie entsprechend anzupassen, um das Unternehmen voranzubringen.

Abschließende Überlegungen

Um Investoren erfolgreich zu gewinnen, müssen Start-ups nicht nur eine beeindruckende Vision und ein starkes Team haben, sondern auch das Geschäfts-Know-how, um ihre Ideen in profitable Unternehmen zu verwandeln. Sie müssen verstehen, wie sie ihre Finanzen verwalten, einschließlich der Optimierung ihrer Zinsstrategien durch einen Festgeld Vergleich, und wie sie das Wachstum ihres Unternehmens skalieren können.

Ohne Moos nix los!

Erprobte Praxistipps, die dir dabei helfen, Liquiditätsengpässe kurz- und langfristig bestmöglich zu vermeiden.

Es wird so leicht dahingesagt: Willst du deine unternehmerischen Visionen verwirklichen, gründest du dein eigenes Start-up. Dabei spielt viel mehr als die reine Idee eine wichtige Rolle auf dem Weg zum tatsächlichen Erfolg, weshalb viele Neugründer*innen auch ein Risiko mit dem Schritt ins Unternehmertum eingehen. Vor allem muss nämlich Geld vorhanden sein, und davon – in der Regel – nicht wenig.

Das Finanzmanagement ist die Achillesferse eines Betriebs, insbesondere in der Anfangsphase. Gibt es Probleme mit der Liquidität, kann jedes noch so vielversprechende Geschäft ausgebremst oder sogar zum Scheitern verurteilt werden. Umso wichtiger ist es, die drei häufigsten (Anfänger*innen-)Fehler im Cashflow-Management zu kennen und zu wissen, wie man Liquiditätsengpässen sofort, aber auch langfristig zuvorkommen kann.

Konkrete Finanzplanung und Kostenkontrolle sind das A und O

Häufig wird die Relevanz einer konstanten und exakten Finanzplanung unterschätzt. Darauf sollte dein Fokus nicht nur vor der Gründung liegen, sondern auch, während dein Unternehmen Fahrt aufnimmt. Denn mit wachsender Kundschaft und einem größeren Auftragspensum verändern sich auch die Anforderungen an deine finanziellen Ressourcen. Ein klarer Überblick über Cashflow, Zahlungen und Einnahmen ist daher zu jedem Zeitpunkt unerlässlich, andernfalls könnte es passieren, dass deine Reserven für unvorhersehbare Ausgaben zu früh zur Neige gehen. Dein Credo sollte außerdem Step by Step heißen. Schau zu, dass du regelmäßig einen Blick auf deine Kosten wirfst: Wie hoch sind die Beträge für Reisen, Technologien, Partnerunternehmen oder Softwares?

Sofortige Maßnahme: Überprüfe deine Kostenstruktur und suche nach Einsparungsmöglichkeiten, ohne die Qualität oder Produktivität zu beeinträchtigen. Priorisiere deine Ausgaben entsprechend. Langfristige Maßnahme: Investiere Zeit und Ressourcen in die Finanzplanung, indem du eine detaillierte Budgetierung und Cashflow-Prognosen erstellst. Das bedeutet auch, unerwartete Ausgaben einzuberechnen und finanzielle Puffer zu schaffen. Digitale Tools können eine hilfreiche Stütze sein, wenn es darum geht, wirklich konkrete Aussagen und realistische Prognosen zu treffen.

Kapitalbeschaffung: Wie viel Geld braucht (d)ein Start-up?

Neugründer*innen tendieren erfahrungsgemäß dazu, den Kapitalbedarf zu unterschätzen, den ein Unternehmen zu Beginn und im weiteren Geschäftsverlauf benötigt. Zwar sinkt das Risiko, wenn ein maßgeschneiderter Finanzplan aufgestellt wurde, dennoch können die tatsächlichen Betriebs- und Entwicklungskosten von den vorhergesagten Zahlen abweichen. Genauso kann es vorkommen, dass Deadlines für das Beantragen notwendiger Mittel verpasst werden. Wer zu spät mit der Suche nach zusätzlichem Kapital beginnt oder potenzielle Finanzierungsquellen außer Acht lässt, gerät in die Bredouille. Oder hast du letztere Option gar nicht erst in Betracht gezogen?

Sofortige Maßnahme: Wirf nochmal einen Blick auf deine Kostenstruktur und überlege, wo Betriebskosten eingespart und Ressourcen geschont werden können. Du kannst auch schauen, ob Leasing eine Option für dich wäre: Statt große Anschaffungen sofort zu kaufen, können sie zuerst geliehen und die Rechnung über einen längeren Zeitraum hinweg in Raten beglichen werden.

Langfristige Maßnahme: Führe eine realistische Kapitalbedarfsanalyse durch. Beginne frühzeitig mit der Suche nach zusätzlichem Kapital und erkunde verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten abseits klassischer Banken, um deine Liquidität zu sichern. (Mehr dazu online auf www.starting-up.de/­geld/finanzplanung.html) Trage Fristen direkt in deinen Kalender ein.

Forderungsmanagement auslagern und Rechnungen dokumentieren

Unzureichendes Kreditmanagement kann zu verspäteten Zahlungen, unbezahlten Rechnungen und letzten Endes zu ernsthaften Cashflow-Problemen führen. Daher ist es unerlässlich, dass du auch für das Forderungsmanagement strukturierte Prozesse etablierst. Dazu gehören unter anderem die rechtzeitige Rechnungsstellung, angemessene Zahlungsbedingungen für die Kundschaft sowie die Überwachung unbeglichener Beträge. Es ist absolut verständlich, wenn es dir zu Beginn der Gründung unangenehm ist, deine Business-Partner*innen auf ausstehende Geldbeträge aufmerksam zu machen, doch genau solche Zahlungsverzüge schmälern die Liquidität deines Unternehmens.

Sofortige Maßnahme: Die Rechnungsfinanzierung, das sogenannte Factoring, verhindert, dass deine Finanzen in Schieflage geraten. Bei diesem Prozess reichst du deine gestellten Rechnungen bei einer dritten Partei ein, welche dir die Zahlungssumme umgehend begleicht und zusätzlichen Ausfallschutz bietet. Das geldgebende Unternehmen setzt sich daraufhin für die Abwicklung der Rechnung mit den Schuldner*innen in Verbindung – sie übernehmen also das sogenannte Forderungsmanagement.

Langfristige Maßnahme: Mit wachsender Größe deines Unternehmens steigt womöglich auch die Anzahl der Rechnungen und damit auch das Risiko von Zahlungsausfällen. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, kannst du dir beispielsweise eine Buchhaltungssoftware zulegen. Diese kennt sich mit allen wichtigen Regularien aus und die Dokumenta­tion deiner Geldflüsse bleibt tagesaktuell. Je mehr du an repe­titiven Prozessen auslagerst, desto stärker kann sich dein ­Finanzteam auf die Evaluierung und langfristige Organisation dieser konzentrieren.

Planung, Planung, Planung

Egal, ob es um allgemeine Finanzen, das Kapital oder die Kosten geht, du solltest immer darauf achten, dass du klare Strukturen etablierst. Auf dieser Basis lassen sich Liquiditätsengpässe gewöhnlich vorhersehen und eher vermeiden. Hinterfrage außerdem kritisch, ob die großen und kleinen Investi­tionen tatsächlich notwendig sind. Kommst du zu dem Entschluss, überlege, ob dein Eigenkapital dafür herhalten soll und auch kann oder ob es alternative Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Leasing- oder auch Factoring-Unternehmen bieten beispielsweise kosteneffiziente Optionen, um deine eigenen Ressourcen nachhaltig zu schonen. Denke daran, dass finanzielle Transparenz und Vorsicht der Schlüssel zur Sicherung der monetären Gesundheit deines Unternehmens sind. Insbesondere erstgenannte Transparenz kannst du mit den oben genannten Maßnahmen besser garantieren und damit auch zusätzliches Vertrauen bei potenziellen Geldgeber*innen schaffen.

Der Autor Stefan Kempf ist Co-Gründer der aifinyo AG, die als Smart-Billment-Partnerin Tools für Payment, Billing- und Finanzierungs-Angelegenheiten aller Art anbietet.

Vorsicht, Steuerfalle!

Vier Basics für Gründer*innen zur Vermeidung von Steuernachzahlungen und den damit verbundenen potenziellen Gefahren bzw. drohenden Strafen.

Die Vorstellung, eine innovative Idee in die Realität umzusetzen und ein neues Unternehmen aufzubauen, kann beflügelnd sein. Gerade in den Anfangsphasen eines Start-ups, wenn die Leidenschaft und Kreativität der Gründenden im Vordergrund stehen, gibt es eine unterschätzte Gefahr, die oft übersehen wird: Steuernachzahlungen.

Die meisten angehenden Unternehmer*innen sind von Natur aus optimistisch und konzentrieren sich auf die positiven Aspekte ihrer Geschäftsidee. Die Realität, dass das Finanzamt am Ende des Geschäftsjahres Steuernachzahlungen fordert, ist in weiter Ferne. Doch die Gefahr von Steuernachzahlungen sollte keinesfalls unterschätzt werden, da sie für viele Neugründer*innen existenzielle Konsequenzen haben können.

Die übersehene Bedrohung: Steuernachzahlung bei Neugründung

Steuernachzahlungen sind eine der am häufigsten übersehenen Herausforderungen für Neugründer*innen. In den frühen Phasen der Unternehmensgründung liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Marketing und Kund*innenakquise. Steuerliche Aspekte geraten häufig in den Hintergrund, was dazu führen kann, dass junge Unternehmen unvorbereitet und mit unerwarteten Steuerforderungen konfrontiert werden.

Ein häufiger Irrtum besteht darin, dass Neugründer*innen glauben, dass sie aufgrund ihres geringen Einkommens oder der Tatsache, dass sie gerade erst gestartet sind, von Steuerzahlungen befreit seien. Diese Annahme kann sich jedoch als teurer Fehler erweisen. Das Finanzamt erhebt Steuern auf Umsatz und Gewinn, und selbst wenn dein Unternehmen gerade erst gestartet ist, kannst du dennoch steuerpflichtige Einnahmen erzielen.

Die Risiken von Steuernachzahlungen

Existenzbedrohung für Start-ups

Die Gefahr von Steuernachzahlungen sollte daher nicht unterschätzt werden. Für viele Neugründer*innen können sie existenzielle Konsequenzen haben. Wenn dein Unternehmen mit unerwarteten Steuerforderungen konfrontiert wird, kann dies zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Im schlimmsten Fall könnte es die Existenz deines Unternehmens gefährden.

Eine Steuernachzahlung kann nicht nur finanzielle Engpässe verursachen, sondern auch den Ruf des Unternehmens schädigen. Kund*innen und Investor*innen könnten das Vertrauen in dein Unternehmen verlieren, wenn sie erfahren, dass du steuerliche Verpflichtungen vernachlässigt hast. Darüber hinaus können rechtliche Konsequenzen drohen, wenn Steuerzahlungen nicht fristgerecht geleistet werden.

Expert*in gefragt?

Die Zusammenarbeit mit einem/einer erfahrenen Steuerberater*in kann einen erheblichen Unterschied machen. Ein(e) qualifizierte(r) Steuerexpert*in kann dir dabei helfen, die besten Steuerstrategien für dein Unternehmen zu entwickeln und sicherstellen, dass du alle steuerlichen Verpflichtungen erfüllst. Von der Auswahl der richtigen Rechtsform, über die Einreichung von Voranmeldungen bis hin zur rechtzeitigen Abgabe der Steuererklärungen kann dir ein(e) Steuerberater*in wertvolle Unterstützung bieten.

Die Vorteile einer sorgfältigen Buchführung

Eine ordnungsgemäße Buchführung ist ein weiterer Schlüssel zur Vermeidung von Steuernachzahlungen. Wenn du deine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig verfolgst, kannst du potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und Vorkehrungen treffen. Eine professionell erstellte Buchhaltung zeigt dir dabei auf einen Blick die wesentlichen Stellschrauben. Wird die Buchhaltung allerdings nur lückenhaft oder falsch geführt, kann das Finanzamt die gesamte Buchhaltung verwerfen. Als Konsequenz wird dieses eine teure Hinzuschätzung zum erklärten Umsatz und zum Gewinn durchführen.

Die Bedeutung von Steuervorauszahlungen

Das Finanzamt setzt gegen Unternehmen Steuervorauszahlungen fest, um die finanzielle Belastung am Jahresende zu reduzieren und sicherzustellen, dass genug Mittel vorhanden sind, um mögliche Steuernachzahlungen bezahlen zu können. Vernachlässigst du diese Vorauszahlungen, drohen Steuernachzahlungen, Strafen und Zinsen.

Wurden die Steuervorauszahlungen vom Finanzamt hingegen zu hoch festgesetzt, wird die Liquidität des Unternehmens zum Teil massiv geschwächt, was das Wachstum in der Neugründung erheblich erschwert. Umso wichtiger ist es, die Vorauszahlungen regelmäßig an die laufenden Einnahmen und Ausgaben anzupassen. Ein(e) gewissenhafte(r) Steuerberater*in überwacht für dich regelmäßig die Liquidität, damit die Vorauszahlungen nur so hoch wie nötig festgesetzt werden.

Vier Tipps, um steuerlich auf Kurs zu bleiben

1. Bilde Rücklagen für Steuern

Eine der wichtigsten Praktiken für Neugründer*innen ist das Anlegen von Steuerrücklagen. Indem du regelmäßig Geld beiseitelegst, kannst du sicherstellen, dass du die Steuerzahlungen am Ende des Geschäftsjahres ohne finanzielle Engpässe bewältigen kannst. Die Höhe der Rücklage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie deinem erwarteten Gewinn und deinem persönlichen Steuersatz. Ein(e) Steuerberater*in kann diese Berechnung für dich übernehmen.

2. Wähle die richtige Rechtsform

Die Wahl der richtigen Rechtsform für dein Unternehmen kann deine Steuerlast erheblich beeinflussen. Unterschiedliche Rechtsformen wie Einzelunternehmen, GmbHs und Personengesellschaften unterliegen verschiedenen Steuerregeln. Lass dich von einem/einer Steuerberater*in ausführlich beraten, welche Rechtsform am besten zu deinem Start-up passt.

3. Nutze Steuervorteile

Informiere dich über mögliche Steuervorteile und plane diese strategisch ein. Die geschickte Integration dieser Optionen in deine Geschäftsstrategie kann dazu beitragen, deine Steuerbelastung zu minimieren und insbesondere in der Gründungsphase das Wachstum deines Unternehmens zu fördern.

4. Arbeite eng mit deiner Steuerberatung zusammen

Dein(e) Steuerberater*in ist der/die wichtigste Partner*in bei der Steuerplanung. Er oder sie hilft dir dabei, Steuervorschriften zu verstehen, Finanzen zu optimieren und die Steuererklärung problemlos zu gestalten. Regelmäßige Treffen und Kommunikation gewährleisten eine aktuelle und gesetzeskonforme Steuerstrategie.

Diese Praxis-Tipps helfen dir, mit deinem Unternehmen den bestmöglichen Start hinzulegen. Eine frühzeitige und durchdachte Steuerplanung kann den Weg ebnen und dir die Freiheit geben, dich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Der Autor Tobias Junges, Steuerberater und Dipl.-Finanzwirt (FH), unterstützt und berät Neugründer*innen, Start-ups und Freiberufler*innen in Fragen der Steuer und Buchhaltung. Er verfügt über Fachexpertise in der Gründung von Unternehmen in verschiedenen Branchen, www.mock-alderath-junges.de

Mehr Sichtbarkeit, höhere Chancen: So klappt’s mit Investor Relations

Start-ups, die auf Kapitalsuche sind, fokussieren sich meistens auf ein Thema: Investor*innen finden. Doch stell dir vor, es wäre umgekehrt und Investor*innen würden sich bei dir melden, um zu investieren. Unvorstellbar? Mit der richtigen Strategie klappt es.

Investor*innen möchten sich sicher sein, mit ihrem Investment auf das richtige Unternehmen zu setzen. Dazu gehören auf der einen Seite das Gründerteam und auf der anderen Seite der nötige Bedarf am Markt. Je bekannter dein Start-up ist und je mehr Belege zu finden sind, dass du bereits Kund*innen von deinem Produkt überzeugen konntest, desto höher sind deine Chancen, ein Investment zu sichern. Erfolgreiche Start-ups haben den Dreh raus und setzen insbesondere bei höheren Finanzierungsrunden auf eine ausgeklügelte Kommunikationsstrategie. Das Ziel: Durch hohe Sichtbarkeit Investor*innen auf sich aufmerksam zu machen.

Sichtbar in der Presse, sichtbar auf LinkedIn

Nur weil ein(e) Investor*in einen Artikel über dein Start-up liest, wird er oder sie nicht direkt Kontakt zu dir aufnehmen. Doch er oder sie wird das tun, was wir alle tun, um an Informationen zu kommen: googeln. Eine halbfertige Webseite, wenig Suchergebnisse und kein aussagekräftiges Profil der Gründer*innen vermitteln einen unprofessionellen und auch unerfahrenen Eindruck. Finden Investor*innen aktuelle aussagekräftige Artikel in Wirtschafts- und Start-up-Medien, sieht das Gründerteam auf der Bühne und in Podcasts, gibt das schon vorab einen guten Überblick über das Geschäftsmodell, das Team und die Vision. Das Start-up ist also sehr aktiv und kann sich verkaufen. Um letzteres geht’s schließlich auch beim Investment: Geldgeber*innen werden ausschließlich in Start-ups investieren, bei denen sie den Eindruck haben, dass sie verkaufen können.

Sichtbarkeit ist wichtig. Soweit so gut. Jetzt geht es darum, die richtige Strategie für sich zu finden. Zum einen muss klar sein, was kommuniziert werden darf und was nicht. Je transparenter ein Start-up ist und je klarer Zahlen, Pläne und Co. veröffentlicht werden, desto vertrauenswürdiger erscheint es. Zum anderen sollte definiert werden, wer das Gesicht des Start-ups nach außen ist. Idealerweise repräsentiert eine einzelne Person die Marke. Diese sollte sich damit wohlfühlen und auf jeden Fall Teil des Gründerteams sein. In den meisten Fällen entscheiden sich die Start-ups hier für die oder den CEO.

Kante zeigen: In Interviews und auch auf LinkedIn

Wer in die Presse möchte, muss auch auf LinkedIn präsent sein. Je höher die geplante Finanzierung, desto wichtiger ist das LinkedIn-Profil. Hier geht es insbesondere auch um die persönlichen Kanäle der Gründer*innen. Mindestens die oder der CEO sollten aktiv ihr Netzwerk ausbauen: Kontakte zu relevanten Investor*innen knüpfen, sich in Diskussionen zu ihren Themen involvieren und Kante zeigen. Mittlerweile zählt nicht nur das Wissen über das eigene Produkt. Leader müssen in der Lage sein, Entscheidungen zu reflektieren, eine politische Meinung zu haben und sich zu trauen, diese zu äußern. Journalist*innen sind sehr aktiv auf LinkedIn und recherchieren darüber ihre Gesprächspartner*innen. Und sind wir mal ehrlich: Jede(r) spricht lieber mit einer Person, die eine starke Meinung vertritt als mit jemandem, die oder der nur glatt gebügelte Antworten gibt oder im Worst Case gar keine Meinung hat.

Sobald Artikel, Interviews oder Podcasts erscheinen, kannst du die Wirkung über LinkedIn nochmal verstärken und weitere Insights zum Artikel teilen. Auch für Investor*innen, die dein Profil besuchen – und das werden sie auf jeden Fall – ist es spannend zu sehen, in welchen Medien du zuletzt vertreten warst, in welche Diskussionen du dich involvierst und welche Meinung du vertrittst.

Checkliste Investor Relations

  • Zielgruppe: Überlege dir genau, wen du als Investor*in möchtest. Für klassische VCs sind Wirtschafts- und Start-up-Medien interessant, für Business Angels und Investoren aus der Branche können Fachmedien relevanter sein.
  • Talking Head: Definiere, wer das Start-up nach außen präsentieren soll. Die oder derjenige ist für Interviews, Podcasts und Zitate verantwortlich.
  • Themen: Definiere die wichtigsten Punkte, über die du in der Presse und auf LinkedIn sprechen möchtest. Denke auch an dein persönliches Profil!
  • Themen-Monitoring: Sieh dir an, über welche Themen die Presse schreibt und welche Diskussionen auf LinkedIn stattfinden. Passe deine Kommunikation daran an und involviere dich in aktuelle Themen.
  • Hohe Transparenz: Offene Kommunikation, auch über Fehler, macht dich authentisch und steigert das Vertrauen. Sollte mal etwas schieflaufen, solltest du proaktiv kommunizieren und zeigen, dass du in der Lage bist, mit schwierigen Situationen souverän umzugehen.
  • Zahlen: Wenn es um Investor Relations geht, solltest du auch Zahlen kommunizieren – über deine aktuelle Geschäftsentwicklung, geplante Meilensteine und potenzielle Marktgröße.
  • Zeige Persönlichkeit: Es geht nicht nur um die Business-Seite, sondern auch darum, was dich als Person ausmacht. Wofür stehst du? Was bewegt dich? Warum möchtest du die Welt zu einem besseren Ort machen?

Die Autorin Carina Goldschmid ist Geschäftsführerin von Startup Communication, einer Kommunikationsagentur für Start-ups und Scale-ups. Zu den Kernkompetenzen gehören Awareness-Kampagnen, CEO Positionierung und Investor Relations. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus den Bereichen DeepTech, KI, SaaS und Energy/New Mobility.

Investition in die Zukunft: Grüne Start-ups sind nicht nur Image

Effektive Lösungen für den Klimawandel finden, heißt langfristig wirtschaften. Warum der Klimawandel alle Investor*innen zur Förderung nachhaltiger Start-ups aufruft, erläutert Ronald Paul, Gründer und CEO von Muzungu Capital, einem Venture-Capital- und Private-Equity-Unternehmen, das sich auf die Unterstützung innovativer Start-ups insbesondere in den Bereichen MarTech, PropTech, DeepTech und FinTech konzentriert.

Fridays for Future, Die Letzte Generation. Seit drei Jahren gibt es kaum jemanden, der nicht davon gehört, gelesen oder direkt betroffen war. Der Klimawandel ist unbestritten eine gigantische Herausforderung. Trotz der Proteste und vieler Initiativen scheint eine Lösung weit weg. Viele essenzielle Bestandteile unseres Alltags kommen ohne Klimatreiber nicht aus. Ist es realistisch zu glauben, dass Verzicht- und Konsumveränderungen die einzigen Lösungen für den Klimawandel sein können?

Stattdessen bin ich davon überzeugt, dass nur ein technologisches und wirtschaftliches Umdenken dazu führt, uns zu retten. Es mag unbequem sein, aber der Schlüssel, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, sind nachhaltige Alternativen zu alltäglichen Prozessen, Dienstleistungen und Produkten.

Anstatt uns Protesten und Talk-Show-Diskussionen zu verlieren, sollten wir der Herausforderung kreativ und mit neuen Ideen begegnen. Es ist die Chance für uns, Strategien zu entwickeln, um diese Innovation effektiv zu fördern.

Start-ups sind Innovationstreiber - auch in Nachhaltigkeitsfragen

Etablierte Unternehmen sind häufig unter einem zu starken wirtschaftlichen Druck, um diese Alternativen selbst zu entwickeln. Der Druck, profitabel zu wirtschaften, lässt wenig Spielraum für Experimente. Also, Bühne frei für grüne Start-ups. Laut dem Green Startup Monitor 2023 vom Startup-Verband und dem Borderstep Institut, ist der Anteil grüner Start-ups in Deutschland zwischen 2019 und 2022 von 21 auf 35 Prozent gestiegen. Die Bandbreite der Gründer*innen reicht von Elektromobilität über erneuerbare Energien bis hin zur Ernährung und Ressourceneffizienz. Start-ups bringen die nötige Agilität und schlanke Strukturen mit, die es braucht, um Alternativen langfristig zu entwickeln, bis sie profitabel werden. Zwei Beispiele aus unserem Portfolio:

  1. Palmöl ist überall und befeuert eine 61-Milliarden-Dollar-Industrie. Es ist in unseren Lebensmitteln, unserer Kleidung, unserem Shampoo und selbst im Treibstoff, der unsere Autos antreibt. Der Anbau hat jedoch drastische ökologische und gesellschaftliche Folgen: Regenwälder von Costa Rica bis Indonesien werden zerstört, um Platz für Ölpalmenplantagen zu schaffen, wodurch Kohlendioxid in der Atmosphäre freigesetzt und die Umwelt zerstört werden. Das Start-up C16 Biosciences hat mikrobiologische Prozesse entwickelt, um eine klima- und landschonende Alternative für Palmöl auf den Markt zu bringen.
  2. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass die weltweite Nachfrage nach Fleisch bis 2050 um 70 Prozent steigen wird. Die derzeitigen Produktionsmethoden kann diese Nachfrage nicht nachhaltig decken. Viehzucht trägt durch die unkontrollierte Emission von Methan, einem Treibhausgas, das 20- bis 30-mal schädlicher ist als Kohlendioxid, erheblich zur globalen Erwärmung bei. Fleisch aus Zellkulturen kann die Nachfrage mit einem gleichwertigen Produkt abdecken, ohne dass wir dafür große Mengen Tiere züchten und schlachten müssen. Das Start-up Mosa Meat ist eines der weltweit führenden Unternehmen für kultiviertes Rindfleisch und hat sich diesem Problem angenommen.

Beide Beispiele zeigen, dass Lösungen, die keinen kompletten Verzicht auf das Endprodukt voraussetzen, möglich sind. Sobald die Produkte marktfähig sind, wahrscheinlich sogar zu niedrigeren Preisen, können sie die herkömmlichen Rohstoffe nahtlos ersetzen. Allerdings ist der Weg zur Marktreife lang und teuer. Um dies zu überbrücken, sind starke und engagierte Investoren gefordert. Genau hier hakt es aber. Kaum ein Venture Capital-Fond kommt ohne Verweis auf Nachhaltigkeit aus. Trotzdem werden viele nachhaltige Start-ups weiterhin zu großen Teilen durch staatliche Unterstützung, Stiftungen und von auf nachhaltige Investments spezialisierten Fonds finanziert.

Das allein wird nicht ausreichen, um die benötigte Innovationskraft zu entwickeln, die es braucht, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Laut Green Startup Monitor 2023 werden grüne Start-ups seltener durch Business Angels finanziert und häufiger durch staatliche Förderung als nicht-grüne Start-ups. Nachhaltige Start-ups können seltener Kapital einsammeln und generieren damit deutlich weniger Finanzierung. Gerade einmal 18 Prozent haben über eine Million Euro Fremdkapital bekommen. Den herkömmlichen Start-ups gelang das immerhin zu 25 Prozent. Für die Praxis heißt das, nicht nur in gut vermarktbare Konsumprodukte zu investieren, um das eigene Image aufzupolieren. Wir brauchen noch mehr Investitionen in Bereiche, die die Produktionsketten nachhaltig verändern: Erneuerbare Energien, die Kreislaufwirtschaft, alternative Nahrungsmittelproduktion oder Bio-Ersatz für Kunststoffe und Fette.

Der Klimawandel betrifft auch Investoren direkt

Nachdem der wirtschaftliche Gegenwind zunächst an grünen Start-ups vorbeizugehen schien und viele Stimmen schon von grüner Krisensicherheit sprachen, ist die Risikokapitalfinanzierung für europäische Klima-Tech-Unternehmen laut Dealroom in der ersten Hälfte des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent gefallen. Nachhaltige Start-ups sind den gleichen Kräften ausgesetzt wie alle jungen Unternehmen: Die Auswirkungen der Zinserhöhungen auf Investoren werden immer deutlicher spürbar. Viele Start-ups wurden auf dem Höhepunkt des Tech-Marktes zudem sehr hoch bewertet. Unter diesen Voraussetzungen frisches Kapital zu generieren, ist nicht leicht. Zumal nachhaltige Start-ups oft langfristige Finanzierung, Vertrauen und Geduld brauchen. Forderungen nach mehr Risikokapital und einer angepassten Strategie von Investoren, für die Nachhaltigkeit bisher kein primärer Fokus war, sind berechtigt.

Bereits aus eigenem Interesse sollte der Klimawandel für alle Investor*innen ein zentraler Planungsbestandteil sein. Zu Beginn dieses Jahres hat das Weltwirtschaftsforum die größten Risiken benannt, mit denen Investor*innen in den nächsten zehn Jahren konfrontiert sein werden. Die vier größten Risiken stehen alle im Zusammenhang mit dem Klimawandel:

  • Versagen bei der Eindämmung des Klimawandels
  • Defizite bei der Anpassung
  • extreme Wetterzyklen
  • Zusammenbruch von Ökosystemen

Gewinn mit Gewissen: Warum grüne Investments weit mehr als nur Weltrettung sind

Die Bekämpfung des Klimawandels bietet auch Perspektiven für Investor*innen. Mit Risikobereitschaft und Geduld können grüne Start-ups potenziell hohe Gewinne erzielen. Umweltschonende Technologien und Produkte sind per Definition zukunftssicher. Laborfleisch oder Alternativen zu Palmöl sind heute noch teuer in der Produktion, bei entsprechender Skalierung fallen die Produktionskosten jedoch drastisch. Wenn dieser Break-Even erreicht ist, steigen auch die Gewinne rapide. Wenn es jemals eine Win-win-Situation in der Investitionswelt gab, kommt ein guter Portfolio-Mix aus herkömmlichen Investitionen und nachhaltigen Start-ups dieser Definition sehr nahe. Dieser Ansatz kann nicht nur das Risiko minimieren, sondern bietet auch die Chance, gezielt vielversprechende nachhaltige Innovationen zu fördern. Das Ergebnis: Die positive Entwicklung der eigenen Gewinne und ein langfristiger und nachhaltiger Beitrag für das Klima. Das ist sicherlich ein Erfolg, den wir alle gerne sehen würden.

Als Investor*innen müssen wir dem Klimawandel und dem Gedanken, dass Nachhaltigkeit nur mit Verzicht und einer schrumpfenden Wirtschaft möglich ist, etwas entgegensetzen. Dafür müssen wir das Buzzword Innovation mit Leben füllen und konkrete Lösungen entwickeln und fördern.

Das könnte eine Chance für europäische Investor*innen und Gründende sein, eine neue Identität für die hiesige Tech- und Start-up-Szene zu entwickeln: eine als Klima-Hub. Wenn Europas Alleinstellungsmerkmal in der Förderung von Technologien liegt, die die Welt ein kleines bisschen besser anstatt einfach nur bequemer machen, könnte das mittelfristig ein Standortvorteil werden. Dafür muss Nachhaltigkeit ein Grundpfeiler für jede Star-tup-Bewertung werden.

Der Autor Ronald Paul ist der Gründer und CEO von
Muzungu Capital, einem Venture-Capital- und Private-Equity-Unternehmen, das sich auf die Unterstützung innovativer Start-ups insbesondere in den Bereichen MarTech, PropTech, DeepTech und FinTech konzentriert, die sich von der Frühphase zu einer starken Marktposition entwickeln.

Du bist zu billig – Preisanpassung zur rechten Zeit

Warum Preiserhöhungen wichtig sind und warum sich die Angst vieler Geschäftsleute, diese regelmäßig durchzusetzen, als unbegründet herausstellt.

Was konkret beschreibt der Preis eines Produkts? Genau genommen handelt es sich hierbei um ein ziemlich akkurates Feedback des Marktes: Welchen Nutzen ordnen Käufer*innen einem Erzeugnis oder einer Dienstleistung zu und was sind sie bereit für diesen zu zahlen? Wenn der wahrgenommene Wert höher ausfällt als der Preis, kaufen Kund*innen und wenn nicht, dann eben nicht – einfachste Preispsychologie.

Dennoch schrecken Unternehmer*innen immer wieder vor Erhöhungen zurück und geben dafür die unterschiedlichsten Gründe an. Entweder haben sie Angst, ihre Bestandskund*innen zu verprellen, Sorge mit dem angepassten Preis neue zu finden oder einfach keine Lust auf unangenehme Gespräche mit beiden Arten zu führen.

Dabei sollte klar sein: Wer sich Verständnis von seinen Endabnehmer*innen oder Einkäufer*innen dafür erhofft, dass sie zukünftig mehr zahlen sollen, der kann lange warten; das macht allerdings eine Anpassung des eigenen Preises nicht weniger notwendig oder gerechtfertigt.

Sweetspot finden

Wenn Unternehmer*innen stolz berichten, dass sie eine Auftragsquote über 80 Prozent haben, erscheint das natürlich zunächst als extrem positiv – ein gut laufendes Geschäft, ein begehrtes Produkt, eine gefragte Dienstleistung. Doch hinter diesem Erfolg steht oft die Erkenntnis: Ich bin zu billig! Was eine derart hohe Nachfrage generiert, lässt sich auch teurer an den Mann und die Frau bringen.

Preisanpassungen – und nicht die Kostensenkung beispielsweise auf der Produktionsseite – erweisen sich als der effektivste Hebel für die eigene Umsatzsteigerung und damit auch für Wachstum. Ziel muss sein, den maximal höchsten Punkt zu finden, den Abnehmer*innen noch bereit sind zu zahlen; den perfekten Sweetspot für die Gewinnmaximierung. Diesen Preis zu treffen kann schon ein paar Versuche benötigen, denn es braucht ein gutes Verständnis des eigenen Produkts, der Kundschaft sowie vor allem des aktuellen Platzes im Markt.

Eine Frage des Timings

Wie bereits erwähnt, gibt es den Zeitpunkt, an dem Endkund*innen oder Einkäufer*innen eine Preisanpassung ohne Klagen hinnehmen, schlichtweg nicht. Wer zahlt schon gern mehr für ein Produkt oder eine Dienstleistung als er es noch gestern getan hat? Dennoch gilt: Eine Preisanpassung darf sich niemals zu einer Preisverhandlung entwickeln; die Zahl, die der Unternehmer/die Unternehmerin aufruft, hat Bestand, Ende der Diskussion. Entgegenkommen lässt sich durch alternative Modelle wie eines Rabattes für den ersten Monat oder eine Verrechnung mit bereits bestehenden Aufträgen. Besonders für die treuesten im Bestand, die A-Kund*innen, erweist sich eine solche Maßnahme als sinnvoll.

Zudem kann ein gutes Timing letztlich doch beschwichtigen: Immer wenn in den Medien oder von Politikern zu hören ist, dass eine Steigerung der Kosten oder eine handfeste Krise bevorsteht, lässt sich eine Preisanpassung besonders gut verargumentieren.

Einstellungssache

Wie ein(e) Unternehmer*in an seine Kundschaft herantritt, kann entscheidende Auswirkungen haben – hier erweist sich das Mindset als entscheidend. Bestimmtes Auftreten und eine souveräne Erläuterung des Sachverhalts, kann die Reaktion auf eine Preisanpassung deutlich angenehmer ausfallen lassen. Erklärungen sollten niemals in Rechtfertigungen ausarten und auch ein schlechtes Gewissen ist hier fehl am Platz. Unternehmer*innen sind ausschließlich verantwortlich für den Erfolg ihres Business und keinesfalls der Anwalt ihrer Kund*innen. Wenn sie eine Erhöhung des Preises für nötig halten, dann ist sie das auch – ganz egal, wie treu, verlässlich oder sogar sympathisch der/die Abnehmende auch sein mag. Angst, Käufer*innen zu verlieren, darf niemals die Grundlage für Stagnation oder ein Hindernis für den eigenen Erfolg sein. Denn eines ist klar: Wer Kund*innen ausschließlich über den Preis gewinnt, wird sie ohnehin früher oder später des Preises wegen wieder verlieren.

Der Autor Dirk Kreuter ist Speaker, Verkaufsexperte, Multiunternehmer sowie Co-Autor und Mitherausgeber von über 30 Fachbüchern, DVDs, E-Books, Newslettern und Hörbüchern.

Kauf von lukrativen Webseiten als alternative Investmentmöglichkeit

Warum der Kauf von lukrativen Webseiten die beste alternative Investmentmöglichkeit sein kann. Ein Interview mit Andreas Malkow.

Im heutigen Interview sprechen wir mit Andreas Malkow, Geschäftsführer von MLK Digital und Gründer von zahlreichen Online-Projekten. Andreas hat sich auf Investitionen in Webseiten spezialisiert und gibt uns Einblicke in die Vorteile dieses alternativen Investments. Erfahre, warum der Kauf von lukrativen Webseiten eine attraktive Anlagemöglichkeit darstellt und wie du damit erfolgreich sein kannst.

Starting-up.de: Andreas, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um mit uns zu sprechen. Könntest du uns einen Überblick über deine Erfahrungen im Bereich der Webseiten-Investitionen geben?

Andreas Malkow: Gerne. Ich habe vor einigen Jahren angefangen, klassische Nischenseiten aufzubauen und schließlich in Webseiten zu investieren. Seitdem habe ich zahlreiche Online-Projekte ins Leben gerufen und entwickelt. In dieser Zeit habe ich gesehen, wie Webseiten-Investitionen hervorragende Renditen und passive Einkommensströme bieten können. Ich habe mich darauf spezialisiert, lukrative Webseiten zu identifizieren, zu optimieren und zu vermarkten, um das volle Potenzial dieser Anlageklasse auszuschöpfen.

Starting-up.de: Warum hältst du den Kauf von profitablen Webseiten für die beste alternative Investmentmöglichkeit?

Andreas Malkow: Neben den gängigen Anlagemöglichkeiten und den verbreiteten alternativen Investmentmöglichkeiten (auf die wir ausführlich auf unserer Webseite Seltenundteuer.de eingehen) wird das Investment in profitable Webseiten selten thematisiert, da es für viele ein Buch mit sieben Siegeln darstellt. Doch es gibt mehrere Gründe, warum ich Webseiten-Investitionen als eine der besten alternativen Anlagemöglichkeiten betrachte:

  1. Passive Einkommensströme: Im Gegensatz zu traditionellen Investitionen bieten Webseiten die Möglichkeit, ein passives Einkommen durch Werbeeinnahmen, Partnerprogramme oder den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen zu generieren. Dies ist besonders attraktiv für Anleger, die nach einer zusätzlichen Einkommensquelle suchen.
  2. Hohe Renditen: Webseiten können im Vergleich zu anderen Anlageformen hohe Renditen bieten. Erfolgreiche Webseiten können innerhalb kurzer Zeit einen hohen ROI (Return on Investment) erzielen, wenn sie gut optimiert und vermarktet werden.
  3. Skalierbarkeit: Im Gegensatz zu physischen Geschäften sind Webseiten leicht skalierbar. Mit der richtigen Strategie und den richtigen Ressourcen können Sie Ihre Webpräsenz schnell ausbauen und Ihre Einnahmen steigern.
  4. Flexibilität: Webseiten-Investitionen bieten ein hohes Maß an Flexibilität. Anleger können verschiedene Nischen und Geschäftsmodelle erkunden, um diejenigen zu finden, die am besten zu ihren Zielen und Interessen passen.
  5. Geringe Einstiegskosten: Im Vergleich zu anderen Investitionsmöglichkeiten sind die Einstiegskosten für den Kauf einer Webseite oft relativ niedrig. Sie können entweder eine bestehende Webseite erwerben oder eine neue Webseite erstellen und von Grund auf aufbauen.
  6. Langfristige Wertsteigerung: Gut optimierte und geführte Webseiten können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen, ähnlich wie Immobilien. Durch kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen an die sich ändernde Online-Landschaft können Sie Ihre Webseite zukunftssicher machen und ihren Wert steigern.

Starting-up.de: Was sind die wichtigsten Faktoren, die Anleger beachten sollten, wenn sie in Webseiten investieren möchten?

Andreas Malkow: Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die Anleger berücksichtigen sollten:

  1. Nischenwahl: Die Auswahl der richtigen Nische ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Webseite. Es ist wichtig, eine Nische zu finden, die profitabel ist, aber auch zu Ihren Interessen und Fachkenntnissen passt.
  2. SEO und Content-Marketing: Um den Traffic und die Sichtbarkeit Ihrer Webseite zu erhöhen, sollten Sie sich auf effektive SEO-Strategien und qualitativ hochwertige Inhalte konzentrieren. Zusammenarbeit mit SEO-Experten und Content-Produzenten kann hier sehr hilfreich sein.
  3. Monetarisierung: Überlegen Sie sich verschiedene Monetarisierungsstrategien, wie z.B. Werbung, Affiliate-Partnerschaften oder den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen, um die bestmöglichen Einnahmequellen für Ihre Webseite zu finden.
  4. Langfristige Perspektive: Webseiten-Investitionen sind keine schnellen Gewinne. Es ist wichtig, langfristig zu planen und in die kontinuierliche Verbesserung und Wartung Ihrer Webseite zu investieren, um ihren Wert im Laufe der Zeit zu steigern.

Starting-up.de: Welche Ressourcen und Tools empfiehlst du Anlegern, die in Webseiten investieren möchten?

Andreas Malkow: Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, die richtigen Ressourcen und Tools zu nutzen, um den Erfolg Ihrer Webseiten-Investitionen zu maximieren. In der heutigen datengetriebenen Welt ist es unerlässlich, fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von soliden Daten und Analysen zu treffen, anstatt sich auf Intuition oder Emotionen zu verlassen. Hier sind einige der wichtigsten Tools und Ressourcen, die ich jedem empfehlen würde, der in Webseiten investieren möchte:

  1. Ahrefs und SEMrush: Diese Tools bieten umfangreiche SEO- und Keyword-Analysen, die Ihnen helfen können, Ihre Webseite zu optimieren und den Wettbewerb in Ihrer Nische zu überwachen.
  2. Google Analytics: Dieses kostenlose Tool bietet wertvolle Einblicke in den Traffic Ihrer Webseite und hilft Ihnen, die Leistung Ihrer Webseite im Laufe der Zeit zu verfolgen und zu verbessern.
  3. Flippa und Empire Flippers: Diese Plattformen sind spezialisiert auf den Kauf und Verkauf von Webseiten und können Ihnen helfen, lukrative Investitionsmöglichkeiten zu finden.
  4. WordPress: Dieses Content-Management-System ist benutzerfreundlich und bietet eine große Auswahl an Plugins und Themes, um Ihre Webseite individuell zu gestalten und zu optimieren. 

Starting-up.de: Vielen Dank, Andreas, für deine Zeit und die wertvollen Einblicke. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Webseiten-Investitionen.

Wir hoffen, dass euch dieses Interview mit Andreas Malkow einen Einblick in die spannende Welt der Webseiten-Investitionen gegeben und euch dazu inspiriert hat, diese alternative Anlageklasse selbst zu erkunden.

Runway, Burn Rate und Co.: Diese Finanzkennzahlen solltest du kennen

Das sind die zehn wichtigsten Finanzkennzahlen für Start-ups in der Wachstumsphase.

Hinter der Gründung eines Start-ups steht meist eine brillante Geschäftsidee. Doch nicht jeder kluge Kopf, der ein Start-up gründet, ist automatisch auch ein(e) Finanzexpert*in. Hier sind zehn wichtige Kennzahlen, die jede(r) Gründer*in in der Wachstumsphase im Blick behalten sollte.

Runway

Der Runway, auch Cash Runway genannt, ist eine entscheidende Finanzkennzahl, die einen gezielten Blick in die Zukunft des Unternehmens wirft. Vorstellen kann man sich den Runway als einen Zeitraum, in dem ein Start-up auf Basis konstanter Einnahmen und Ausgaben ohne neue Finanzmittel auskommen kann. Ein langer Runway ist von Vorteil, denn er gibt Gründer*innen mehr Zeit und Spielraum. Ist der Runway jedoch zu kurz, müssen die Ausgaben reduziert, die Einnahmen erhöht oder neue Finanzierungsquellen erschlossen werden.

Burn Rate

Die Burn Rate spielt eine wichtige Rolle für den Runway und gibt an, wie schnell ein Start-up oder Scale-up seine finanziellen Ressourcen aufbraucht – sozusagen verbrennt. Kein Wunder also, dass sie auch als Geldverbrennungsrate bezeichnet wird. Grundsätzlich ist die Burn Rate kein schlechtes Zeichen, denn Ausgaben für Software, Marketing oder Gehälter sind notwendig. Ist sie jedoch zu hoch und wirkt sie sich stark negativ auf den Runway aus, sollte geprüft werden, wo Ausgaben eingespart werden können.

Monthly Recurring Revenue (MRR)

Ein Wert, der in der Übersicht der wichtigsten Finanzkennzahlen nicht fehlen darf: der MRR, zu Deutsch der monatlich wiederkehrende Umsatz. Bietet ein Start-up Abonnement-Produkte oder -Dienstleistungen an, lässt sich dieser Wert recht einfach berechnen.

Average Revenue per Account (ARPA)

Auch der ARPA sollte im Blick behalten werden, wenn ein Start-up auf Wachstumskurs ist. Er steht für den durchschnittlichen Umsatz pro Kund*in und wird berechnet, indem der Umsatz eines bestimmten Zeitraums durch die Anzahl der Kund*innen geteilt wird. Der ARPA ist eine der wichtigsten Finanzkennzahlen, um die Profitabilität eines Unternehmens zu bestimmen. Je höher er ist, desto größer ist das Wachstumspotenzial.

Customer Lifetime Value (CLV)

Der CLV zeigt den durchschnittlichen Umsatz, den aktive Kunden generieren. Er wird mit Hilfe der monatlichen Umsätze und der durchschnittlichen Abo-Länge berechnet. Der CLV spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn Gründer*innen die Kosten für die Kundenakquise berechnen möchten.

Customer Acquisition Cost (CAC)

Die Kundenakquisitionskosten geben an, welche Kosten durchschnittlich für die Gewinnung von Neukund*innen anfallen. Dazu zählen Marketingmaßnahmen, die zur Neukundengewinnung dienen, wie zum Beispiel Ausgaben für Werbemittel, Personal, aber auch Software oder andere Materialien. Wichtig: Den richtigen Mittelwert finden, der in Relation zum CLV-Wert steht.

Customer Acquisition Cost Payback

Neben CLV und CAC gibt es eine weitere wichtige Finanzkennzahl, die bei der Kundengewinnung entscheidend ist: der CAC Payback. Dieser Wert gibt an, wie lange es dauert, bis die Ausgaben für die Kundenakquise durch den Kund*innen wieder eingespielt werden.

Bruttomarge

Einfach ausgedrückt ist die Bruttomarge der Umsatz abzüglich aller direkten Kosten. Die Bruttomarge sollte bei den wichtigsten Finanzkennzahlen nicht fehlen, da sie einen guten Überblick darüber gibt, wie effizient ein Start-up sein Kapital im Produktionsprozess einsetzt.

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes als Gewinn verbucht werden können. Die Formel dafür lautet: (Gewinn / Umsatz) x 100. Eine Umsatzrentabilität von circa fünf Prozent ist ein gutes Zeichen für die Wirtschaftlichkeit des Start-ups.

Free Cashflow (FCF)

Der Free Cashflow gibt Auskunft über die frei verfügbaren liquiden Mittel eines Unternehmens – also wie viel Geld nach den Ausgaben am Ende einer festgelegten Periode noch zur Verfügung steht. Insbesondere für Investor*innen ist der FCF eine wichtige Finanzkennzahl, denn daran lässt sich schnell erkennen, ob ein Start-up auch in Zukunft genügend Gewinne erzielen kann.

Fazit

Diese Aufzählung gibt einen guten Überblick über die wichtigsten Finanzkennzahlen und sollte von Gründer*innen in der Wachstumsphase stets im Auge behalten werden. Es ist daher sehr wichtig, über ein modernes Finanzmanagement zu verfügen. Dafür sollten Finanzzahlen nicht unübersichtlich in tausenden von Excel-Tabellen verteilt sein, sondern sich bestenfalls auf einer Plattform übersichtlich darstellen lassen. Zum einen können sich Gründer*innen dadurch stärker auf das Unternehmenswachstum konzentrieren und investieren ihre Zeit nicht an falscher Stelle, zum anderen führt die Integration der Daten auf einer Plattform zu weniger Fehlern und ermöglicht eine reibungslose Teamarbeit.

Der Autor Franz Salzmann ist Gründer und CEO von Helu.io, dem deutschen Marktführer für einfaches und kollaboratives Finanzmanagement für Start-ups und mittelständische Unternehmen. Vor der Gründung von Helu.io begleitete Salzmann als Unicorn-Investor und ehemaliger Speedinvest Partner das Wachstum vieler erfolgreicher Scale-ups wie Wefox oder Adverity.

Das Wandeldarlehen

Recht für Gründer*innen: Wandeldarlehen stehen bei Start-ups aktuell besonders hoch im Kurs, beispielsweise um die Zeitspanne bis zur nächsten Finanzierung mit möglichst geringem Aufwand zu überbrücken. Wir klären auf.

Bitte beachten: Aufgrund des komplexen juristischen Sachverhalts verzichten wir in diesem Beitrag ausnahmsweise auf die geschlechtergerechte Schreibung

Neben Beteiligungsverträgen als Grundlage für Equity Investments (vgl. den Artikel „Der Beteiligungsvertrag in der Ausgabe 04/22) wird für Start-ups der Wandeldarlehensvertrag in der Praxis besonders häufig für Finanzierungsrunden gewählt.

Zunächst handelt es sich dabei um einen ganz normalen Darlehensvertrag, also die Gewährung eines Darlehens für eine bestimmte Laufzeit zu einer festgelegten Verzinsung. Hinzu kommt, dass die Wandlung des Darlehensbetrages in Geschäftsanteile vereinbart wird. Je nach Wertentwicklung der Gesellschaft erzielt der Darlehensgeber so ggf. eine deutlich bessere Rendite als im Falle der einfachen Darlehensrückzahlung, trägt aber durch die vorgesehene Wandlung ein Ausfallrisiko ähnlich einem Equity Investment.

Wandlungsmechanismus

Zentraler Regelungskomplex ist der sog. Wandlungsmechanismus, der festgelegt, ob, wann und wie der Darlehensbetrag (in der Regel einschließlich Zinsen) in Geschäftsanteile umgewandelt wird. Klassischerweise wird als Anknüpfungspunkt für die Wandlung, die nächste (ggf. durch ein bestimmtes Mindestinvestment qualifizierte) Finanzierungsrunde gewählt. Im Rahmen der dort ohnehin durchzuführenden Kapitalerhöhung, erhalten neben den neuen Equity-Investoren auch die bisherigen Wandeldarlehensgeber Geschäftsanteile, der Darlehensbetrag entfällt. Beim Ausbleiben einer Finanzierungsrunde ist eine Wandlung regelmäßig auch mit Ablauf der Laufzeit bzw. nach individuellen Mechanismen (innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu einer vereinbarten Bewertung) vorgesehen. Investoren verhandeln regelmäßig einen bestimmten Discount auf die Bewertung, soweit sie bei künftigen Finanzierungsrunden wandeln. Je geringer die Bewertung, desto mehr Geschäftsanteile erreicht der Investor bei der Wandlung.

Wandlungsrecht und -pflicht

Zentraler Aspekt des Wandlungsmechanismus ist die Frage, ob nur der Darlehensgeber ein Recht hat, die Wandlung zum betreffenden Zeitpunkt zu verlangen (sog. Wandlungsrecht) oder ob hiermit auch seine Pflicht zur Wandlung korrespondiert (sog. Wandlungspflicht). Eine Kombination Wandlungsrecht und -pflicht sieht man in der Praxis häufig. Für eine Wandlungspflicht spricht im Sinne des Start-ups, dass dadurch die Rückzahlung vermieden werden kann und/oder die Finanzierungen zu einheitlichen Bedingungen bzw. mit einheitlichen Abläufen zusammengefasst werden. Aus Sicht der Investoren stellt sich die Frage, ob eine Rückzahlungsverpflichtung des Darlehens mit Ende der Laufzeit beabsichtigt ist. Alternativ hierzu sind Ausgestaltungen gebräuchlich, durch die mit Ende der Laufzeit eine zwingende Wandlung zu einer bereits definierten Bewertung vorgesehen ist.

Daneben verlangen Investoren regelmäßig auch individuelle Regelungen, insbesondere werden bei größeren Finanzierungsvolumina häufig Garantieregelungen ähnlich wie bei Equity Investments verhandelt und/oder bestehen für den Investor als Darlehensgeber Mitsprache- und/oder Vetorechte bereits vor der Wandlung.

Sehr erfreulich für Business Angels dürfte die Neuerung der Richtlinien der Bafa sein, nach der nunmehr ein Invest-Zuschuss für Wandeldarlehen mit bis zu 25 Prozent (bislang zehn Prozent) beantragt werden kann.

Beurkundungspflicht

Häufig werden Wandeldarlehen als flexibles Instrument angesehen, um mit möglichst geringem Aufwand eine Finanzierung zu erreichen. Schon lange besteht daher der Wunsch meist aller Beteiligten, den Aufwand gering zu halten und insbesondere den Wandeldarlehensvertrag nicht zu beurkunden. Dies steht in der Regel in einem Widerspruch zu den rechtlichen Vorgaben, da es mehrere Konstellationen gibt, die die Beurkundungspflicht zweifelsohne auslösen, und weitere, bei denen in Rechtsprechung und juristischer Literatur unterschiedliche Auffassungen vertreten werden.

Aus anwaltlicher Vorsicht war daher ein Risikohinweis auf eine ggfs. bestehende Beurkundungspflicht regelmäßig angezeigt, was von manchen Beteiligten nicht gehört wurde. Ein gewisses Umdenken hat diesbezüglich im Mai 2022 ein (aktuell noch nicht rechtskräftiges) Urteil des Oberlandesgerichts Zweibrücken (Az. 8 U 30/19) ausgelöst. Der Ausgangspunkt der Entscheidung hat vor allem für Gründende eine erhebliche Relevanz. Der Insolvenzverwalter klagte gegen die früheren Geschäftsführer wegen Haftungsansprüchen aufgrund eines pflichtwidrig zu spät gestellten Insolvenzantrages. Die Haftung trifft damit nach dem insolvenzrechtlichen Haftungsregime die Geschäftsführer persönlich und unbeschränkt. Die vorgezogene Insolvenzantragspflicht begründete der Insolvenzverwalter mit einem formnichtigen, weil nicht beurkundeten Wandeldarlehensvertrag. Damit, so das stattgebende OLG, bestand praktisch latent ein Rückzahlungsanspruch des Darlehensgebers aus dem formunwirksamen Darlehensvertrag und führte daher die Unwirksamkeit zur persönlichen Haftung der Geschäftsführer.

In der juristischen Kommentierung bzw. der VC-Praxis generell führte das Urteil des OLG zu einigen Kommentierungen. Da die Praxis wie oben erwähnt mitunter weniger streng vorging, wird hierin eine wesentliche Änderung der obergerichtlichen Rechtsprechung zu diesem Thema gesehen.

Die erste Kernaussage des Urteils betrifft dabei eine Konstellation, die eigentlich auch schon zuvor jedenfalls vorsorglich die Hinzuziehung eines Notars erforderlich gemacht hat, nämlich den Fall der Gewährung des Darlehens durch einen gesellschaftsfremden Dritten bei gleichzeitiger Wandlungspflicht. In dieser Konstellation verpflichtet sich ein gesellschaftsfremder Darlehensgeber, seine Darlehensforderungen zwingend in Anteile an der Gesellschaft zu wandeln.

Als Vorvertrag notariell zu beurkunden

Da der Darlehensgeber die Verpflichtung eingeht, im Rahmen einer künftigen Kapitalerhöhung Anteile zu übernehmen und eine solche Übernahmeerklärung nach § 55 Abs. 1 GmbHG notariell zu beglaubigen bzw. zu beurkunden ist, geht das OLG Zweibrücken ohne nähere Begründung davon aus, dass auch der Wandeldarlehensvertrag als Vorvertrag notariell zu beurkunden ist. Diese Schlussfolgerung wird mitunter kritisiert und ist dogmatisch mit guten Gründen angreifbar, deckt sich aber wohl mit der bisherigen Rechtsprechung des OLG München (NZG 2005, 756) und der juristischen Literatur (die allerdings überwiegend für eine Beglaubigung statt der aufwendigeren Beurkundung argumentiert).

Weitgehend unstreitig ist eine Beurkundungspflicht (§ 15 Abs. 4 GmbHG) des Vorvertrages, in dem eine Pflicht des neu hinzutretenden Gesellschafters enthalten ist, einer bestehenden oder künftigen Gesellschaftervereinbarung beizutreten, wenn dort beurkundungspflichtige Klauseln enthalten sind (etwa wie üblich Vesting oder Drag Along). Daher war auch in der bisherigen Beratungspraxis in vielen Konstellationen eine Empfehlung zugunsten der notariellen Form angezeigt und ist es mit Blick auf die Entscheidung des OLG Zweibrücken umso mehr.

Weiterhin beschäftigt sich das OLG Zweibrücken – nicht abschließend – mit der Frage, ob auch nach § 53 II GmbHG eine Beurkundungspflicht besteht, weil sich die Gesellschaft zur Ausgabe neuer Anteile an den Wandeldarlehensgeber verpflichtet (so auch bei bloßem Wandlungsrecht, s.o.). Hierzu führt das OLG aus, dass vieles dafür spreche, dass auch dies zur Beurkundungspflicht des Wandeldarlehens führe. Die überwiegende Auffassung in Rechtsprechung und juristischer Literatur sieht dies bislang anders und hat insoweit ein eher geringes Risiko für die Annahme einer Beurkundungspflicht gesehen.

Das OLG Zweibrücken beurteilt im Ergebnis nicht nur die Klausel zum Wandlungsmechanismus als unwirksam, sondern wie oben bereits erläutert, den Wandeldarlehensvertrag insgesamt.

Im Ergebnis sprach bereits bisher vieles für den Gang zum Notar. Das durch die Rechtsprechung des OLG Zweibrücken bestätigte Haftungsrisiko für die Geschäftsführer und führt darüber hinaus dazu, dass die relativ überschaubare Kostenersparnis durch den Verzicht auf eine Beurkundung in der Abwägung bezüglich der Formfrage nicht entscheidend sein sollte.

Die Diskussion bzw. Abwägung im Hinblick auf die Frage der Beurkundung der Wandeldarlehen dürfte damit in Finanzierungen künftig wieder offen geführt werden und in vielen Fällen das Risiko der Gründenden gegenüber den eingesparten Kosten bzw. des Aufwands vorrangig sein.

Die Autoren:
Alexander Weber, LL.M. (Victoria University of Wellington) ist Partner und Roman Ettl-Steger, LL.M. (King’s College London) Salaried Partner, beide am Münchner Standort der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek im Bereich Venture Capital

Der Finanzplan – Must-have für Gründer*innen

Der Finanzplan ist ein wichtiges Tool für deine Finanzverwaltung sowie zur Kapitalbedarfsplanung. Er zeigt dir damit zugleich die Erfolgsaussichten deiner Unternehmung. Wie du dir Step-by-Step einen Finanzplan erstellst – mit Gratis-Vorlage zum Download.

Was ist ein Finanzplan und wozu dient er?

Ein Finanzplan ist Teil des Businessplans und ein wichtiges Instrument des Finanzmanagements. Er beinhaltet die zukünftigen, geschätzten Ausgaben und Einnahmen eines Unternehmens und bildet so auch die Grundlage für die Kapitalbedarfsplanung. Er gibt somit Auskunft darüber, ob sich eine Unternehmensgründung wirtschaftlich lohnt und ob ein Unternehmen dauerhaft am Markt bestehen kann.

Als Mittel der Finanzkontrolle soll der Finanzplan Unternehmen einen Plan-Ist-Vergleich des laufenden Geschäftsbetriebs ermöglichen, damit sie immer wissen, wo sie aktuell stehen.

In der Regel werden Finanzpläne von Gründer*innen, Start-ups oder Unternehmern erstellt, um Investor*innen oder Kreditgeber*innen von der Realisierbarkeit einer Geschäftsidee zu überzeugen. Zum anderen können Unternehmer*innen damit für sich selbst überprüfen, ob ihre Idee erfolgreich umsetzbar ist.

Für die Erstellung des Finanzplans kann eine Vorlage sehr hilfreich sein. Um dein Unternehmen dabei zu unterstützen, hat GetApp eine Finanzplan-Excel Vorlage erstellt, die du kostenfrei hier herunterladen kannst.

So verwendest du die Finanzplan Vorlage von GetApp:

Die Vorlage von GetApp dient der übersichtlichen und effizienten Planung von Zahlungsflüssen eines Unternehmens in einem Kalenderjahr. Das Template besteht aus fünf verbundenen Tabellenblättern, die im Folgenden kurz vorgestellt:

  • Finanzplan: Der Finanzplan fasst die eingegebenen Werte aus dem Kosten- und Umsatzplan zusammen und stellt den monatlichen Zahlungsfluss, die Liquidität, den Liquiditätsfluss, den Kostenverlauf sowie den Zusammenhang der jährlichen Kosten tabellarisch und grafisch dar. Der Anfangsbestand (Kontostand zum Jahresanfang) des Unternehmens ist einzutragen.
  • Umsatzplan: Im Umsatzplan werden alle geplanten Erlöse des Unternehmens eingetragen. Diese umfassen Erlöse aus Produkten, Projekten sowie sonstigen betrieblichen Erlösen, wie etwa dem Abgang von Anlagevermögen.
  • Kostenplan: Im Kostenplan werden alle geplanten Kosten des Unternehmens erfasst, aufgeteilt in die Bereiche Materialaufwand, Personalaufwand, Betriebliche Aufwendungen, abschreibungswirksame Anschaffungen und Investitionen. Die Personalkosten können separat im Tabellenblatt „Personalkosten“ berechnet werden.
  • Personalkosten: Personalkosten werden pro Person kalkuliert. Dazu werden Bruttogehalt und variable Gehaltsbestandteile eingetragen. Der Faktor für den Arbeitgeberanteil der Personalkosten kann im Tabellenblatt „Details_Personalkosten" ermittelt und kopiert werden. Die Summe der Personalkosten wird automatisch in den Kostenplan übernommen.
  • Detail_Personalkosten: Das Tabellenblatt Detail_Personalkosten dient der Kalkulation des Arbeitgeberanteils der Personalkosten. Zusätzlich werden Personalkosten pro Stunde errechnet.

Fazit

Der Finanzplan ist das Herzstück deines Businessplans. Mit ihm gestaltest du die Zukunft deines geschäftlichen Vorhabens, bewertest Risiken und beugst Krisen vor. Deshalb solltest du ausreichend Zeit in die Erstellung der Finanzplanung investieren. Dabei hilft dir die hier vorgestellte kostenlose Finanzplan-Vorlage, die du dir kostenfrei hier herunterladen oder per obigem QR-Code direkt aufs Smartphone laden kannst.

Wie Verjährung von Forderungen verhindert werden kann

Damit du als Jungunternehmer*in künftig nicht auf deinen Außenständen sitzen bleibst, klären wir auf, welche Regelungen es hier zu beachten gilt.

Bei all der vielen Arbeit kann es leider passieren, dass einiges liegen blieben. So zum Beispiel nicht gezahlte Kundenrechnungen. Besonders für Unternehmer*innen gleicht dies einem Horrorszenario, da die Verjährungsfrist für einige offenen Forderungen bereits abgelaufen sein könnte. Damit du künftig nicht auf deinen Außenständen sitzen bleibst, klären wir auf, welche Regelungen es hier zu beachten gilt.

Aller guten Dingen sind drei? Nach wie vielen Jahren Forderungen frühestens verfallen

Der Albtraum eines jeden Unternehmens: Der zufällige Blick auf eine immer noch nicht beglichene Rechnung liegt bereits Jahre zurück. Wenn die Schweißperlen laufen, heißt es jedoch zunächst tief durchatmen und genau prüfen. Denn nicht jede Forderung verfällt nach der gleichen Zeit. Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt nach § 195 BGB drei Jahre. Je nach Sachlage bestehen jedoch noch weitere Sonderregelungen. Diese können mit 5, 10 oder 30 Jahren stark variieren. Um den Überblick zu bewahren, sollten betroffene Firmen eine rechtliche Konsultation durch einen Anwalt einholen. Unternehmer*innen mit offenen Zahlungsansprüche aus dem Jahr 2019 hätten jedoch bereits handeln müssen, denn nach der regelmäßigen Verjährungsfrist konnten die nur noch bis zum 31. Dezember 2022 geltend gemacht werden.

Was tun, wenn die Uhr tickt?

So kann die Verjährung von Forderungen gehemmt werden: In manchen Situationen ist der Countdown bereits fast abgelaufen. Dann könnte es mit etwas Glück jedoch unter Umständen noch die Möglichkeit geben, die Verjährung zu hemmen. Dafür kommen grundsätzlich die §§ 203-208 BGB in Betracht. Aus dem Katalog des § 204 BGB ergeben sich beispielsweise verschiedene Möglichkeiten, die Verjährung von Forderungen durch Rechtsverfolgung zu hemmen, z.B. wenn der Gläubiger:

  • Klage auf Leistung auf Bestätigung des Anspruchs oder auf Erlass des Vollstreckungsurteils erhebt (§ 204 Abs. 1 Satz 1 BGB),
  • ein gerichtliches Mahnverfahren einleitet, sodass jede weitere Kommunikation zwischen Gläubiger und Schuldner über das Gericht geschieht. Das Gericht versendet in diesem Zuge einen Mahnbescheid an den Schuldner (wobei die Verjährung mit Zustellung des Mahnbescheids gehemmt wird) (§ 204 Abs. 1 Satz 3 BGB),
  • einen Antrag für ein selbstständiges Beweisverfahren beantragt (§ 204 Abs. 1 Satz 7 BGB),
  • ein schiedsrichterliches oder vereinbartes Begutachtungsverfahren beginnt (§ 204 Abs. 1 Satz 8, 11 BGB) oder
  • die Forderung im Insolvenzverfahren angemeldet hat (§ 204 Abs. 1 Satz 10 BGB).

Tritt eines dieser Ereignisse ein, wird der Lauf der Verjährungsfrist von Forderungen bis zum Ende des Ereignisses gehemmt.

Zurück auf Anfang: Wie kann ich den Neubeginn der Verjährung auslösen?

In einigen Fällen können Gläubiger die Verjährungsfrist von § 195 BGB erneut auslösen. Dies ist der Fall, wenn die Voraussetzungen des § 212 BGB erfüllt werden. Nach § 212 Abs. 1 Satz 1 BGB beginnt die Verjährung erneut, wenn der Schuldner den Anspruch gegenüber dem Gläubiger z. B. durch eine Sicherheitsleistung, Zins- oder Abschlagzahlung bzw. „in anderer Weise“ anerkennt. Des Weiteren wird die Verjährungsfrist nach § 212 Abs. 1 Satz 2 erneuert, sofern der Gläubiger eine "gerichtliche oder behördliche Vollstreckungsmaßnahme“ vornimmt oder beantragt (bspw. mit einem gerichtlichen Mahnverfahren oder einer behördlichen Vollstreckungsmaßnahme). In jedem Fall ist eine Beratung durch einen Rechtsanwalt ratsam.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Zahlungsausfälle von vornherein vermeiden

Es gibt einige Maßnahmen, die dabei helfen können, die Verjährung von Forderungen bereits im Vorfeld zu verhindern. Eine wichtige Präventivmaßnahme ist die Prüfung der Geschäftspartner*innen bereits vor der Zusammenarbeit. So können Kredit- und Bonitätsinformationen Aufschluss darüber geben, ob die eigene Kundschaft in der Lage ist, Ihre Leistungen zu bezahlen. Darüber hinaus können die Auskünfte auch Zahlungserfahrungen liefern, die wiederum den tatsächlichen Zahlungswillen aufdecken. Hier können Bewertungen von anderen Gläubigern und Partnern eingesehen werden, die bestätigen, wie pünktlich ein Unternehmen seine offenen Forderungen in der Regel begleicht. Dementsprechend können Zahlungsmodalitäten individuell an Geschäftspartner angeglichen werden, durch zum Beispiel das Verlangen von Vorschusszahlungen bei Kaufverträgen, das Anbieten von Lastschrifteinzugsermächtigungen oder das Vermeiden von Rechnungskäufen. Wichtig ist in jedem Fall die Rechnungsstellung formal und inhaltlich korrekt durchzuführen und mit Kunden fachgerecht die Zahlungsfristen zu kommunizieren.

Der Autor Jens Junak ist Country Manager von Creditsafe Deutschland. Creditsafe ist eine global agierende Auskunftei und bietet digitale Lösungen wie Bonitätsauskünfte, B2B- Marketingadressen oder Compliance Checks.

Falsche Start-up-Finanzierung als K.O.-Kriterium

Welches sind die klassischen Fehler in der Finanzierung eines Start-ups, welche Investitionen sind wesentlich? Tipps und To-do’s für angehende Jungunternehmer*innen.

Neun von zehn Start-ups scheitern bereits in den ersten zwölf Monaten nach ihrer Entstehung. Der erste Grund hierfür ist die fehlende Nachfrage nach dem angepriesenen Produkt und direkt danach folgen Fehler in der Finanzierung. Doch weiterhin hegen unzählige Arbeitnehmene den Wunsch nach einem eigenen Unternehmen.

Anstelle eines festgelegten Gehaltes locken wirtschaftliche Unabhängigkeit und hohe Gewinne, wenn das Geschäftsmodell stimmt. Wer ein vielversprechendes Unternehmenskonzept vorweist und dieses verwirklichen möchte, braucht für die Durchführung viel Selbstdisziplin und ausreichendes Startkapital. Deshalb sollte jede(r) Gründende genau wissen, in welchen Bereichen sich Geld einsparen lässt.

Eines steht ohne Zweifel fest: Die Gründung des eigenen Unternehmens beginnt in der Regel mit einer guten Geschäftsidee. Gleichzeitig ist sie in den meisten Fällen relativ teuer und mit massenhaft Arbeit verbunden. Es überrascht auch nicht, dass ein guter Businessplan allein nicht ausreichend ist, um ein Start-up zu gründen und zu halten. Wirtschaftliche Diskrepanzen, wie die Fehleinschätzung der Höhe des Kapitalbedarfs bei der Umsetzung der Geschäftsidee, sind nach wie vor einer der Hauptgründe für das Scheitern von jungen Unternehmen, wie eine Studie zeigt. Sie haben oft Liquiditätsengpässe zur Folge, welche nicht selten direkt in die Insolvenz führen. Gleichauf liegt die fehlende Nachfrage des angebotenen Produkts. Doch auch wenn Startup-Finanzen nicht richtig verwaltet werden, kann dies ein Rezept für den geschäftlichen Niedergang sein. Laut Statisitk versagen neun von zehn Start-ups, bevor sie erfolgreich werden.

Fatale Fehler in der Finanzierung

Unabhängig von der jeweiligen Branche, ist es ab einem bestimmten Punkt schwierig das gegründete Unternehmen aus eigenem Kapital zu finanzieren. Gründer*innen, die dringend einen Kredit benötigen, sollten nicht beim erstbesten Angebot zuschlagen, sondern die einzelnen Kreditmöglichkeiten miteinander vergleichen. Hier wäre es definitiv falsch Kompromisse einzugehen. Wer einen Kredit aufnimmt, muss sich nicht nur auf die Auszahlung der Summe verlassen, sondern natürlich auch die einzelnen Raten bedienen können. Stelle dir ein klares Budget auf, das auch die Gehälter einschließt, da es sonst aus dem Ruder läuft.

Auch das Sparen an den falschen Enden ist ein Fehler, den viele Gründende machen. Es liegt in der Natur der Sache, dass man bei der Erstellung des Businessplans, die potenziellen Ausgaben möglichst weit herunterschraubt und optimistische Ziele bei den Einkünften angibt. Ein Beispiel wäre, wenn ein auf Software für B2B-Kund*innen spezialisiertes Unternehmen beim Thema Sicherheit und Support spart. Hier würden die sogenannten Business Angels, also Personen, die sich finanziell am Unternehmen beteiligen und ihr Know-how weitergeben, stutzig werden und die Lage durchschauen. Anleger*innen möchten nicht, dass Gründer*innen wenig Geld investieren, sondern dass Start-ups ihr Geld smart und an der richtigen Stelle einsetzen.

Weiterhin empfiehlt Rau die Nachverfolgung der Ausgaben von Beginn an so transparent und einfach, wie möglich zu gestalten, da sonst der ganzheitliche Überblick auf die Spesen gefährdet sei. So bieten vor allem digitale Produkte für Ausgaben-Controlling den Vorteil, dass Kosten schnell per App eingelesen werden können und im Anschluss besser nachzuvollziehen sind.

Mit Fachwissen vor Investor*innen glänzen

Intelligente Finanzierungspläne sind das Gebot der Stunde. Der Grund, weshalb viele Start-ups bereits in den ersten zwölf Monaten scheitern, ist die oftmals fehlende Sachkompetenz des Gründungsteams. Angehende Founder, die einer Finanzierung durch Investor*innen sicher sein wollen, sollten unbedingt mit Expertise glänzen – ganz egal ob bei den Finanzen, Steuern, beim Management oder Detailwissen. Hier ist es essenziell, sich mit der Materie auszukennen, da ein Unternehmen zu führen viel Geschick erfordert – neben der Produktidee sollte hier der Fokus darauf gerichtet werden. Zudem spielt die passende Rechtsform eine entscheidende Rolle. Viele Jungunternehmer*innen neigen dazu, ihr Unternehmen zu Beginn direkt als GmbH rechtlich zu definieren. Hier kommen aber weitaus höhere Kosten auf die Firma zu. Bei kleineren Betrieben reicht vorerst die einfachste Form – das Gründen eines Einzelunternehmens. Dafür muss nur ein Gewerbeschein beantragt werden. Gründen mehrere Personen, bietet sich die Rechtsform die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) an. So entfallen zum einen hohe Initialkosten und zum anderen kostenintensive Vorschriften, die bei einer GmbH einzuhalten sind.

Bootstrapping als optimale Finanzierungsform?

Beim Gründen wird die Frage nach der bestmöglichen Bereitstellung von Kapital oft gestellt. Allerdings gibt es darauf keine allgemeingültige Antwort, da die beste Lösung jeweils vom Geschäftsmodell und der persönlichen Situation abhängt. Genauso verhält es sich mit dem Bootstrapping – der Existenzgründung, die ausschließlich mit eigenem Geld realisiert wird. Nicht für jeden ist es ratsam, eine Bootstrapping Strategie zu verfolgen –es gilt wie so oft, Chancen und Risiken abzuwägen. Neben Bargeld und Sparguthaben gehören zum Eigenkapital auch Gegenstände, die die Gründer in ein Unternehmen einbringen können. In Frage kommende Objekte können zum Beispiel Maschinen, Anlagen oder Fuhrparks sein, die dem Unternehmen unbegrenzt zur Verfügung stehen. Aber auch Kapitalbeteiligungen an einem Unternehmen gelten als Eigenkapital. Zum Vermögen gehören auch die finanziellen Rücklagen und – je nach Rechtsform – das Grund- bzw. Stammkapital des Unternehmens. Auch der Bilanzgewinn und das persönliche Vermögen zählen dazu. Der Teil der unternehmerischen Finanzen, der nicht aus eigener Tasche stammt, sollte möglichst nicht unter 20 Prozent liegen, sondern eher darüber.

Rentabilität wird wichtiger als Wachstum

Start-ups sind für ihre zwei Hauptaspekte bekannt: Geschäftsinnovation und Wirtschaftswachstum. Sie entwickeln und präsentieren jedes Jahr neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt. On-Demand-Start-ups sind ein perfektes Beispiel dafür, wie sie die Welt beeinflussen können. Haben sie die kritische Phase einmal überstanden, sich etabliert und den Fokus auf Wachstum gerichtet, wartet bereits eine nächste Hürde auf Existenzgründer. Denn selbst wenn alle Reglements und Tipps strikt befolgt wurden, man einen wasserdichten Businessplan vorweisen kann und mutige Geldgebende gefunden hat, so ist man vor einem zukünftigen Scheitern dennoch nicht bewahrt. Das Jahrzehnt der Krisen ist angebrochen – und die eine jagt die nächste. Im Moment ist die Rentabilität wichtiger, als das Umsatzwachstum. Das wird Founder dazu zwingen, konservativer zu kalkulieren und immer einen Plan B zu haben. Die Finanzierung für Start-ups, die Wachstum um jeden Preis anstreben und keine Hebel für kurzfristige Rentabilität haben, werden schwieriger als noch vor einigen Jahren. Zudem besteht die Gefahr, dass gut finanzierte Start-ups auf dem Markt die Gehälter schnell in die Höhe treiben könnten und es so für finanziell schwächere Start-ups anstrengend machen, entsprechende Talente zu finanzieren. An dieser Stelle ist es am schwierigsten, die Kosten für Gehälter niedrig zu halten.

Der Autor Malte Rau ist CEO und Co-Founder von Pliant. Das FinTech wurde 2020 gegründet und bietet Unternehmen eine digitale Kreditkartenlösung für maximale Flexibilität und Ersparnis.