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Start-up-Hype: Die Zeit der Einhörner ist vorbei
Lange galt das Fabelwesen mit Superkräften und ikonischem Horn als Lieblingsmetapher für erfolgreiche Start-ups. Dabei gibt es gute Gründe, warum Einhörner lieber in ihrer Fantasiewelt bleiben sollten und wir für unsere Gründerkultur neue Vorbilder brauchen. Wir wäre es zum Beispiel mit Zebras?

Die Gründer von Duschbrocken, Johannes Lutz und Christoph Lung, sind mit ihrem Produkt – einer festen 2-in-1-Dusch für Haut und Haar – in einem echten Trend-Markt unterwegs. Egal ob kleine Start-ups oder große Konzerne, alle wollen sich mit ihrer Marke im Bereich feste Pflegeprodukte positionieren. Revierkämpfe sind da vorprogrammiert und so manches Start-up mit Unicorn-Ambitionen würde üblicherweise sein Horn ausfahren und zum Angriff übergehen.
„Das ist doch Quatsch“, sagt Johannes Lutz. „Warum sollten wir Unternehmer*innen ausstechen wollen, die am Ende doch das gleiche Ziel haben wie wir: Weniger Plastik im Badezimmer! Wir sehen andere feste Pflegeprodukte nicht als Konkurrenz, sondern als Mitstreiter.“ Und damit wird bereits das Hauptmerkmal dieser neuen Gründer-Generation deutlich, die als Zebra-Bewegung betitelt wird: Im Fokus steht ein ökologisch oder gesellschaftlich bedeutsames Ziel – und nicht nur das eigene Wachstum.

Zebras reparieren, was Einhörner kaputtmachen
Geprägt wurde der Begriff in den USA, wo sich 2017 zunächst eine Hand voll Gründer zusammentat und in einem Text mit dem Titel „Zebras reparieren, was Einhörner kaputtmachen“ mit der bis dato weit vorherrschenden Gründerphilosophie des „Next Unicorn“ abrechneten. Demnach sei es lange Ziel gewesen, möglichst schnell zu wachsen, Konkurrenten auszustechen und dann den großen Exit mit viel Gewinn zu schaffen. Die Frage war lange: Wer hat das größte Horn? Übergeordnete Ziel wie ökologischer und moralischer Nutzen waren meist zweitrangig – wenn nicht gar nur schmückendes Beiwerk zu Marketing-Zwecken. Durch diese amoralischen Wachstumsstrategie seien der Theorie nach viele kleinere Unternehmen auf der Strecke geblieben – was am Ende der jungen Gründer-Szene aber auch den eigentlich bedeutsamen Meta-Zielen geschadet hat.
Auch hierzulande gibt es mit Start-ups wie Bracenet, Sause oder WingGuard zahlreiche Unternehmen, die einen echten Impact – sei es nun mit der Bekämpfung von Geisternetzen im Meer, Plastikflaschen am Waschbecken oder Umweltverschmutzung durch Masken-Müll – leisten wollen und dafür auch schnelle Gewinne an zweite Stelle setzen und Konkurrenten lieber unterstützen statt bekämpfen. Da bedeutet aber nicht, das Zahlen und Erfolg egal sind, denn was wäre schon sehr idealistisch. Vielmehr geht es darum, mehrere Ziele ausgewogen zu halten. „Und“ statt „Oder“.
Sprachrohr der Zebra-Bewegung
Aber warum braucht es dafür nun wieder einen neuen hippen Begriff aus den USA? „Klar gab es auch vorher in Deutschland schon Start-ups, die nicht nur das nächste große Ding werden wollten“, so Duschbrocken-Gründer Johannes Lutz. „Aber leider bekamen die auch oft weniger Aufmerksamkeit – sei es innerhalb der Szene, in den Medien oder schlussendlich damit auch beim Endverbraucher. Aber mit der Zebra-Bewegung gibt es nun auch in Deutschland ein großes Sammelbecken für uns, in dem wir uns zusammentun können, um mehr Gehör für die Sache zu bekommen. Denn: Zebras sind Herdentier; und gemeinsam sind die Überlebenschancen höher.“ Lutz selbst will deshalb ein wenig zum Sprachrohr dieser Bewegung in Deutschland werden und möglichst viele Gleichgesinnte zusammenbringen.
Und das gilt auch im Unternehmensalltag: „Wenn ich von anderen Start-ups höre, die zum Beispiel feste Handseife, Naturkosmetik oder auch ganz direkt festes Duschgel etablieren wollen, dann ist mein erster Impuls ‚Hey spannend, lass uns austauschen! Was können wir von euch lernen, was ihr von uns? Und wie können wir uns ergänzen?‘. Denn mal ehrlich: Durch Duschbrocken konnten bisher 1,5 Millionen Plastikflaschen im Bad eingespart werden. Das ist für uns persönlich ein super tolles Ergebnis – aber in diesem Land leben 80 Millionen Menschen, da ist alles noch viel möglich. Und das schaffen wir nicht allein.“
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Team-Gründer*innen sind erfolgreicher
Hacker, Hustler oder Hipster: Mit den richtigen Partner*innen sind deine Erfolgschancen beim Gründen höher – also suche nach Mitgründer*innen, je früher, desto besser.

Ein häufiger Fehler, den unerfahrene Gründer*innen machen, ist, dass sie ihr Start-up alleine gründen wollen. Natürlich weiß niemand außer dir, dem/der Urheber*in der Idee, genau, was du tun willst und wie du es tun sollest. Es gibt jedoch ein paar "Aber".
Die Zeiten der One-Man-Shows sind vorbei
Erstens musst du deine Idee validieren, denn das Produkt, das du herstellst, ist für andere bestimmt. Zweitens: Wenn du ein Start-up gründest, ist der Hauptgegner die Zeit. Um erfolgreich zu sein, musst du so schnell wie möglich sein, nicht nur in der Produktentwicklung, sondern auch im Vertrieb, in der Kommunikation mit Investor*innen und Nutzer*innen. Kannst du das alles alleine stemmen? Außerdem hat jeder von uns Stärken und Schwächen. Daher ist es sinnvoll, mehrere Personen im Team zu haben, um die Aufgaben entsprechend den Talenten der einzelnen Gründer*innen effektiv zu verteilen.
Natürlich gibt es Ausnahmen, dass ein(e) Solo-Gründer*in erfolgreich wird. Aber das sind Einzelfälle. Außerdem beschleunigt sich das Leben von Jahr zu Jahr, und es wird immer schwieriger, den Überblick über alles zu behalten. Es gilt: Die Zeiten der One-Man-Shows sind vorbei.
Übrigens wird es auch schwieriger, allein Investitionen zu finden. Das liegt nicht nur daran, dass dir die Zeit für alles fehlt, sondern auch daran, dass ein Start-up mit einem/einer einzelnen Gründer*in für eine(n) Investor*in ein zusätzliches Risiko darstellt, da der/die Gründer*in unter Burnout leiden oder sich langweilen kann, krank werden kann (wir sind alle Menschen) und über begrenzte Ressourcen verfügt usw.
Daher sind die Erfolgschancen mit einem Team viel höher, also suche nach Partner*innen, und je früher, desto besser.
Wen zu einer Partnerschaft einladen?
Im Englischen sagt man, dass ein Start-up-Team nur dann erfolgreich sein kann, wenn es drei Partner hat: einen Hipster, einen Hacker und einen Hustler.
Der Hustler ist ein Geschäftsmann. Seine Aufgabe besteht nicht nur darin, das Start-up an Investoren*innen, das Produkt an Kund*innen und die Geschichte über das Produkt an die Medien zu verkaufen, sondern auch die Mission und die Werte des Unternehmens den Mitarbeitern richtig zu präsentieren, damit die nötigen Leute ins Team kommen und jeder im Team motiviert und energiegeladen ist.
Der Hacker ist eine Person, die eine komplexe Lösung so herunterbrechen kann, dass jeder sie leicht und klar verstehen kann. Das betrifft mehr als nur die technische Seite. Eine technische Lösung zu entwickeln, die skalierbar, sicher und benutzerfreundlich ist, ist noch nicht einmal die Hälfte der Aufgabe. Eine solche Aufgabe kann von jedem kompetenten Chief Technology Officer erledigt werden. Derjenige, der in einem Start-up die Rolle des Hackers übernimmt, muss noch weiter gehen und eine Lösung entwickeln, die zwar technologisch komplex sein mag, aber so einfach und verständlich wie möglich wird, wenn der/die User*in mit ihr interagiert.
Der Hipster schließlich ist ein Leiter der Abläufe und Prozesse, eine Person, die alle Bereiche der Arbeit des Start-ups zu einem kohärenten Ganzen zusammenführt.
Tatsächlich kann es natürlich mehr (oder weniger) Partner*innen geben. Die Hauptsache ist, dass ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten diese drei Hauptrollen abdecken, die für das Überleben des Start-ups entscheidend sind. Es ist jedoch zu bedenken, dass zu wenige oder zu viele Partner*innen manchmal auch schädlich sein können.
Wenn du zu wenige Partner*innen hast, kann es dir an Ressourcen mangeln. Wenn du aber zu viele Partner*innen hast, wird deine Verhandlungsfähigkeit beeinträchtigt und deine Flexibilität und Schnelligkeit bei der Entscheidungsfindung verringert. Drei bis fünf sind die ideale Anzahl in einem Start-up-Unternehmen.
Freund*innen als Partner*innen?
Freund*innen unter den Partner*innen zu haben, ist großartig, denn herzliche Beziehungen im Team ziehen immer gutes Karma an. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen Freund*innen, die zu Partner*innen werden, und Partner*innen, die zu Freund*innen werden.
Wenn du dein Unternehmen mit Freund*innen gründen wollen, musst du lernen, persönliche und berufliche Beziehungen zu trennen und alle wichtigen Vereinbarungen im Voraus zu besprechen und zu treffen. Außerdem sollte man Freund*innen nicht ins Team einladen, nur weil sie Freund*innen sind. Schließlich sollten Gründungspartner*innen neben ihrem Fachwissen auch über eine Reihe von Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen, die für ein Start-up wichtig sind (siehe oben).
Zeit für ein ernsthaftes Gespräch
Bevor du dich auf den Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen machen, müssen du und deine Partner*innen (wer auch immer sie sein mögen) sich über die Arbeitsweise und die Rollenverteilung einig werden, damit es später nicht zu Missverständnissen, Beschwerden oder Unmut kommt.
Jede(r) Partner*innen im Team sollte eine klare Rolle und einen klaren Verantwortungsbereich haben, in dem jeder das Recht hat, eigenständig Entscheidungen zu treffen, ohne die anderen Teammitglieder bei der Erörterung von Problemen – und seien sie noch so klein – abzulenken.
Es ist auch wichtig, über die Beteiligung der einzelnen Partner*innen zu sprechen, denn manchmal ist einer der Partner*innen aktiver und leistet objektiv mehr für den Erfolg des Joint Ventures. Es kann auch vorkommen, dass einige Partner*innen ihr Engagement reduzieren oder sich sogar ganz aus dem Unternehmen zurückziehen wollen. All dies sollte berücksichtigt werden, um die Arbeitslast und die Anteile an einem Unternehmen richtig aufzuteilen.
Übrigens ist es selten eine gute Idee, die Anteile gleichmäßig zu verteilen, z.B. 50 und 50, denn bei Meinungsverschiedenheiten kann es passieren, dass du keine gemeinsame Basis finden und keine Entscheidung treffen kannst. Eine solche Aufteilung der Anteile schreckt auch Investor*innen ab, da sie ein zusätzliches Risiko darstellt. Aus diesem Grund sollten Verwaltungsräte beispielsweise nie eine gerade Anzahl von Mitgliedern haben, damit es bei strittigen Fragen immer eine Stichentscheidungsmöglichkeit gibt. Daher ist es besser, Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen an deinem Start-up zu haben, auch wenn sie 51 % und 49 % betragen.
Schließlich solltest du, wenn alles gesagt und getan ist, die Korken knallen lassen und alles in einer Absichtserklärung festhalten. Wenn du das nicht tust, wird sich in fünf (oder sogar zwei) Jahren niemand mehr genau daran erinnern, was du vereinbart hast, und das ist ein direkter Weg zu Konflikten und Missverständnissen.
Und dann, wenn dein Traumteam steht und alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten sind, hängt alles von dir, deiner Ausdauer, Teamarbeit, Flexibilität, Kreativität und nur einem kleinen bisschen Glück ab.
Die Autor*innen
Valery Krasovsky ist CEO und Mitbegründer der Sigma Software Group;
Andriy Lazorenko ist CEO und Mitbegründer von IdeaSoft (Mitglied der Sigma Software Group)
Massenkündigungen vs. Healthy Growth
Es geht um Wachstum, unternehmerische Notwendigkeiten, Kapital, Jobs, Emotionen und letztlich um Menschen: Wie sich die Start-up-Szene im Sog der aktuellen Massenkündigungen darstellt und positioniert.

Wie die Start-up-Welt funktioniert, wurde vielen erst bewusst, als Massenkündigungen plötzlich Thema waren und Menschen von einem Tag auf den anderen ihren Job verloren. Es gab harte Kritik, nicht nur an den „Layoffs“, sondern an der Szene allgemein. Und es tauchte die Frage auf, ob es nicht Alternativen zu den Hypergrowth-Bestrebungen gebe, die ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. Dieter Rappold und Jule Wilhelm von Speedinvest Pirates, Co-Founder von Austrian Startups Daniel Cronin und Veronika Leibetseder vom Vorzeige-Unternehmen Dynatrace teilen ihre Ansichten zu diesem Thema und liefern Best-Practice-Beispiele samt Lösungsansätze.
Perspektive ist so eine Sache. Sie ist fließend, sie kann gewechselt werden wie eine Meinung, kann – einmal angenommen – Standpunkte vertreten und als Verteidigerin von Positionen dienen. Sie kann aber auch, sollte sie starr und stur verwendet werden, Essenzielles ausblenden und der Kritik an einer Sache ihre Stärke entziehen.
Vor diesem Hintergrund sind Wortmeldungen aus der und über die Start-up-Szene stets zu durchleuchten, um ein ganzheitliches Bild des betreffenden Themas zu erreichen – besonders wenn es sich um emotional aufgeladene Themen wie Hypergrowth und Massenkündigung handelt.
2022 – Jahr des Mega-Wachstums
2022 war das Jahr, in dem der Begriff Mega-Wachstum Einzug in die heimische Start-up-Welt hielt, Unternehmen zu Unicorns wurden, neue Märkte anvisierten, auf Akquise-Tour gingen, um schlussendlich – auch den globalen Umständen geschuldet – in finanzielle Krisen zu verfallen und einen Haufen Leute zu kündigen, nachdem sie gewachsen waren und die Zukunft rosig schien. Neue Mitarbeiter*innen verlegten ihren Lebensmittelpunkt oder Wohnsitz und verloren wenige Wochen danach ihre Arbeitsplätze aufgrund von Sparmaßnahmen – so die Kurzfassung.
Es gab viel Aufregung. Entscheidungen und das Verhalten von Gründer*innen wurden kritisiert. Menschen, die ihren Job verloren haben, schlossen sich zu anonymen Gruppierungen zusammen, die Details und Interna ihrer alten Arbeitgebenden „leakten“ und allgemein ihrer Wut und ihrem Frust auf diversen Plattformen freien Lauf ließen. Von außerhalb der Start-up-Szene mehrten sich Stimmen, die Start-ups gar als Wirtschaftsfaktor die Ernsthaftigkeit absprachen und das ganze „eine lächerliche Spielerei“ nannten. Das Konzept von Start-up-Investment-Bewertung-Wachstum wurde infrage gestellt und Hypergrowth verkümmerte zu einer negativen Assoziation. Argumentationsketten drehten sich infolge darum, dass Massenkündigungen zu Start-ups einfach dazugehören und „Part of the Game“ seien.

Ist das wirklich nötig, Start-up-Szene?
Es poppte auch die Frage auf, ob dieser sonst typische Vorgang „wirklich nötig sei“, ob die Jagd nach Risikokapital und hohen Firmenbewertungen wirklich das Nonplusultra der Start-up-Community sein müsse und ob es nicht nachhaltigere Lösungen und andere Verhaltensweisen gebe, die nicht dazu führen, dass Einzelschicksale einen plötzlichen Tiefschlag erleiden bzw. Menschen von einem Tag auf den anderen ohne Beruf dastehen. Und dass vielversprechende Start-ups plötzlich mit einem PR-Fiasko zu kämpfen haben und Wege finden müssen, sich davon zu erholen.
Im Zuge der letztjährigen Massenkündigungen meinte der Gründer des VCs Speedinvest Oliver Holle im brutkasten-Gespräch, Hypergrowth sei „brutal und abnormal“, weil es nicht normal sei, derart schnell zu wachsen. Jedoch sei aus VC-Sicht der Hypergrowth die Zielsetzung. Man müsse sich auch als Mitarbeiter*in genau ansehen, ob man diese Reise mitgehen wolle. Mit dem Wissen, dass es ein kurzer Teil der Reise sein kann. Business Angel Hansi Hansmann indes zog damals sogar noch deutlicher ins argumentative Feld und meinte zu Massenkündigungen, es sei „selbstmörderisch“, es nicht zu tun.
Daniel Cronin, Co-Founder von Austrian Startups, gilt als „Pitch Professor“. Für ihn ist zwar die Triade „Schnelles Wachstum, Bewertung, Massenkündigung“ keine in Stein gemeißelte, jedoch sieht auch er keinen anderen Weg in der Form, wie Hypergrowth-Start-ups finanziert sind. „Es stecken unendlich viele Einzelschicksale dahinter“, sagt er. „Wenn ich bei einer erzkonservativen Bank anheuere, dann ist mein Job ein sicherer. Bei Hypergrowth-Start-ups muss ich mir der Gefahr des Verlustes bewusst sein. Das ist eine Risikofrage.“
Für ihn hat die Aufregung nach den Massenkündigungen viele Facetten. Ein Punkt jedoch, den er nennt, ist bemerkenswert und soll veranschaulichen, wieso die Aufregung derart große Ausmaße erreicht haben könnte.
„Start-ups sehen, wenn sie auf 2000 Leute anwachsen, bloß wie ein reguläres Unternehmen aus“, erzählt er. „Sie haben ein ,fettes‘ Büro und stellen vielleicht Leute aus dem Konzernumfeld an, die das Risiko gar nicht kennen und es nicht bewerten können. Wenn man externe Investoren hat, mit dem Fokus auf Profitabilität, muss man aber vielleicht einmal Dinge reduzieren, Büroflächen etwa, oder eben auch Personal. Das Ergebnis auf menschlicher Ebene ist übel, aber vielen neuen Mitarbeiter*innen, die von großen Unternehmen oder Konzernen kommen, ist wohl nicht bewusst, dass sie auf einem Schleudersitz sitzen. Sie sehen nur das moderne ,Headquarter‘ und ihr höheres Gehalt.“
Circular Economy: Die Chance für echte Nachhaltigkeit
Ein Ansatz der im Kontext nachhaltigen Wirtschaftens eine fundamentale Rolle spielen könnte, ist die Kreislaufwirtschaft. Dies bedeutet, dass alle Stoffe, die in der Produktion, Distribution bis hin zur Konsumtion verwendet werden, weitestgehend in einem Kreislauf bleiben. Sebastian Reichelt, Mitgründer des Start-ups StrollMe hat dieses Thema mit seinem Start-up umgesetzt. Mehr dazu im Interview mit Sebastian.

Die beiden Gründer, Sebastian Reichelt und Timon Beutel, selbst Väter, haben sich Anfang 2020 gefragt, ob man wirklich alles rund um das Thema Kindermobilität besitzen muss? Die Antwort lautete, nein! Daraus wurde die Idee für StrollMe geboren. Mit den flexiblen Abos von StrollMe kann man alles, was die Mobilität des Kindes betrifft, wo es schnell rauswächst, mieten statt es zu kaufen. Wie StrollMe das Thema Kreislaufwirtschaft umsetzt, erzählt Co-Founder Sebastian im Interview.
Was war die Motivation hinter der Gründung von StrollMe?
Neben dem eigenen Bedarf und Wunsch, nach einer flexiblen Alternative zum Kauf von Kinderwagen, haben wir die ineffiziente Nutzung von Ressourcen gesehen. Kinderprodukte werden oft nur einmal verwendet oder warten lange auf ihren zweiten Einsatz. Gerade im Zuge des Elternwerdens macht man sich Gedanken, wie man seinen Beitrag leisten kann, unseren Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen. So kam die Idee, dass mit einem Mietmodell, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft, ein Mehrwert für Eltern geschaffen werden kann, der gleichzeitig wertvolle Ressourcen schont.
Was ist euer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bei StrollMe? Wie setzt ihr diese in eurem Business um?
Unser Beitrag in der Circular Economy, also Kreislaufwirtschaft, ist es, die Nutzungsdauer der Produkte zu verlängern. Nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Familien oder Kinder, die ein Produkt nutzen, sondern auch in Bezug auf die Auslastung.
Ein seit Jahren oft genanntes Argument gegen den Kauf bzw. Besitz eines eigenen Autos ist es, dass es über 90 Prozent der Zeit ungenutzt auf der Straße steht und somit wertvolle Ressourcen vergeudet werden. Anders, aber dennoch ein Stückweit mit Kinderprodukten zu Vergleichen ist das. Ein Kinderwagen, der im Keller steht und auf ein mögliches weiteres Kind oder den Verkauf auf dem nächsten Flohmarkt wartet ist zwar besser als einer, der weggeworfen wird. Noch besser wäre es aber, wenn seine Nutzungsdauer erhöht wird. Bei StrollMe mieten Kund*innen die Produkte nur solange sie diese nutzen. Sobald sie nicht mehr benötigt werden, gehe sie an uns zurück und wir können sie, nachdem sie professionell aufbereitet wurden, an die nächste Familie vermieten. Das heißt also, je weniger Produkte ungenutzt in Kellern und Garagen stehen, desto weniger Ressourcen müssen für die Herstellung neuer Produkte aufgebracht werden.
Worin siehst du die Vorteile der Kreislaufwirtschaft und die Abgrenzung zum Trend der „Nachhaltigkeit“ in Unternehmen?
Fast jedes Unternehmen muss heute „Nachhaltigkeit“ in seiner Philosophie stehen haben. Sonst hat es sowohl in der Kunden- als auch Mitarbeitergewinnung einen sehr schweren Stand. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird aber leider sehr inflationär verwendet. Selbst wenn nur ein kleiner Teil der verwendeten Ressourcen z.B. aus erneuerbaren Energien stammt. Das ist zwar besser als gar nichts, aber leider nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Ich sehe keine Notwendigkeit in der Abgrenzung oder einen Vorteil von Kreislaufwirtschaft, sondern sehe sie viel mehr als wichtigen Bestandteil der Nachhaltigkeit.
Im Idealfall wird der Begriff „Nachhaltig“ wieder näher an seiner ursprünglichen Definition aus der Forstwirtschaft verwendet. Nur so viele Ressourcen verwenden, wie auch nachwachsen können. Dann ist die Kreislaufwirtschaft eine wichtige Stütze für Nachhaltigkeit, weil die Menge der benötigten Ressourcen verringert und die Zeit zum „Nachwachsen“ verlängert werden kann.
Welche Chancen bietet die Kreislaufwirtschaft für StrollMe? Wodurch stellt ihr sicher, dass es sich nicht um Greenwashing handelt?
Die Nachfrage nach zirkulären, nachhaltigen Geschäftsmodellen nimmt stetig zu. So hat sich für uns die Chance ergeben, einen bis dato besetzten und gesättigten Markt mit einem neuen Geschäftsmodell zu verändern.
Unser Geschäftsmodell funktioniert nur, wenn die von uns vermieteten Produkten mehrere Kreisläufe durchlaufen und bisher ist jedes unserer Produkte mehrfach in die Vermietung gegangen. Demnach ist ein Abo bei StrollMe eigentlich immer nachhaltiger als der Kauf eines neuen Produktes.
Ich glaube, die meisten von uns möchten nachhaltiger Leben. Wir wissen aber alle, wie schwer es ist, auf Konsum und die damit oft verbundenen Annehmlichkeiten zu verzichten. Kreislaufwirtschaft bietet in meinen Augen zum einen Unternehmen die Möglichkeit, ein nachhaltiges Business aufzubauen - sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Zum anderen bietet sie uns Verbrauchern eine Möglichkeit, ohne Verzicht nachhaltiger zu konsumieren.
Nur wenn es sowohl für Unternehmen lukrativ als auch für Konsumenten nicht mit Verzicht verbunden ist, sehe ich die Möglichkeit, dass Nachhaltigkeit sich durchsetzt und wir nur noch so viel verbrauchen, wie unsere Erde es verträgt.
Wo siehst du StrollMe und das Thema Kindermobilität in zehn Jahren?
Ich glaube, dass sich die Trends „Sharing economy“, „Circular economy“ usw. fortsetzen werden und es immer mehr Angebote zum Mieten von Produkten geben wird. In 10 Jahren sehen wir ein Potential von mindestens 30% am Gesamtmarkt für Kinderprodukte in Europa. Mit StrollMe bauen wir diesen Markt gerade auf und streben in unserem Sortiment nicht weniger als die marktführende Position an.
Hast du einen Tipp, wie man die wichtigen Aspekte der Kreislaufwirtschaft bereits im kleinen als Privatperson in seinen Alltag integrieren kann?
Klein starten und darauf aufbauen. Zum Beispiel mit „Cafe-to-go“ im „Re-cup“ und nicht im Wegwerfbecher. Und das Loch im Socken kann man auch mal stopfen, anstatt sie gleich wegzuwerfen. Am besten mal Oma und Opa fragen, wie man früher mit kaputten Dingen umgegangen ist. Wir unterschätzen oft, wie viel wir von unseren älteren Mitmenschen, in Bezug auf Nachhaltigkeit aber auch allgemein, lernen und profitieren können.
Was ist für das Jahr 2023 bei StrollMe geplant?
Wir arbeiten daran, dass wir 2023 alle werdenden Eltern in Deutschland mit StrollMe und der Alternative zum Kauf von Kinderprodukten erreichen werden.
Dafür investieren wir zum einen viel in Marketing und haben zum anderen bereits großartige neue Partner und ergänzende Produkte in unser Sortiment aufgenommen, um noch mehr Eltern das passende Produkt anbieten zu können. Wir sind aber noch am Anfang ;-). Wenn Sie das Thema Kreislaufwirtschaft genauso wichtig finden wie wir bei StrollMe, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie gemeinsam mit uns für mehr Aufmerksamkeit sorgen.
Was hätten Wirtschaftsvordenker*innen zur Arbeit in Start-ups gesagt?
Diese Frage war eine von vielen auf der Fachkonferenz „Arbeit geben – Arbeit nehmen“ diesen Monat in München. Hier die spannenden Antworten und Erkenntnisse aus Start-up-Sicht.

Zur Fachkonferenz eingeladen hatten Experten in Sachen Arbeitsverhältnisse: Die Connect Neustadt GmbH hat bereits 5.000 Menschen wieder in Arbeitsverhältnisse integriert und fast 8.000 für neue Positionen qualifiziert. Neben Start-ups und Datenspezialist*innen war der Bereich Wissenschaft prominent vertreten: Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Präsident der Münchner Hochschule für Philosophie ordnete ein, wie der berühmte Wirtschaftstheoretiker Adam Smith die heutige Arbeitswelt sehen würde.
Start-ups bezeichnen sich selbst gern als dynamisch, hierarchiefrei und sozial. Ein kurzer Ausflug zu den Twitter-Accounts von Start-up-Beschäftigten macht deutlich, dass diese Versprechen nicht immer eingelöst werden: "Dynamisch ist, wenn du keinen eigenen Schreibtisch hast und dein Feierabend sich ständig verschiebt“ - "Vollzeit-Anstellung in dynamischer Start-up-Atmosphäre heißt Obstkorb, aber wenig Gehalt, oder?“.
Wer mit großen Gehaltserwartungen in ein Start-up kommt, so Amelie Binder, die Gründerin von CargoKite und eine der Sprecherinnen auf dem Podium, hat tatsächlich die falsche Entscheidung getroffen. Die meisten Menschen, so Amelie Binder von CargoKit, könnten mit einer 35-Stundenwoche in einem traditionellen Unternehmen mehr verdienen als bei einem Newcomer. Aber welche traditionelle Firma entwickelt schon Drachensegel, mit denen kleine Containerschiffe in Zukunft klimaneutral über die Meere fahren sollen? Und einen Entwicklungsschritt weiter sogar ohne Mannschaft und Kapitän. Bei solch spannenden Themen eng mitzuarbeiten und schnell Verantwortung zu übernehmen sei für viele Bewerberinnen und Bewerber wichtiger als ein hohes Gehalt. Anders als bei den großen Playern sind Design und Marketing nicht abgeschottet in einer anderen Etage der Firmenzentrale, sondern arbeiten mitten im Team. So ist die Entwicklung von Produkt und Firma für jeden Mitarbeitenden im Joballtag unmittelbar erlebbar.
Dazu kommt, dass Start-ups fast immer etwas garantieren können, was bei alteingesessenen Betrieben gerade erst mühsam erlernt wird: Der genderneutrale Umgang mit allen Mitarbeitenden und der sensible Blick auf das Thema Gleichbehandlung. Blickt man auf die Arbeitsbelastung in vielen jungen Unternehmen, so Amelie Binder, sei aber die Frage „Warum tust Du Dir das an?“ trotzdem naheliegend. Bei CargoKit kommt noch eine wichtige Antwort auf diese Frage hinzu: Containerschiffe sind nicht gerade umweltfreundlich. In einem Start-up mit daran zu arbeiten, den Seegüterverkehr nachhaltiger zu machen, nützt dem Klima und damit der ganzen Gesellschaft.
Wer gibt denn Arbeit? Und wer nimmt sie? Was bedeutet es, dass die Arbeit mit Marktmechanismen konfrontiert ist? Wer sind die Handelnden in diesem Feld und welche Verantwortung haben sie? Vor allem die Frage nach der Verantwortung in Arbeitsverhältnissen und schon davor, nämlich im Umgang mit Bewerber*innen, beschäftigt die Diplom-Statistikerin Katharina Schüller von STAT-UP. Katharina Schüller, die sich in ihrem Unternehmen intensiv mit den Gebieten Datenethik und Datenkultur beschäftigt, verwies auf die zunehmende Auswahl von Bewerber*innen durch Methoden der künstlichen Intelligenz. Wenn in einem Unternehmen solche KI-Werkzeuge verwendet werden, so die Statistikerin, müssen in solch sensiblen Bereichen Mitarbeitenden mit sehr guten technischen, kognitiven und sozio- emotionale Kompetenzen vorhanden sein. Denn, so die Chefin von STAT-UP, eine softwarebasierte Analyse müsse als Fundament universelle moralische Werte berücksichtigen. In den Bereichen Datenverarbeitung und Datenanalyse unterstützt ihr 2003 in München gegründetes Statistik- und Analyseunternehmen Kunden und war bereits für die Hälfte aller DAX-Unternehmen tätig.
Anhand dieser unterschiedlichen Beispiele aus der praktischen Arbeitswelt ging es um die Frage, die der Wirtschaftswissenschaftler Adam Smith vor mehr als 200 Jahren gestellt hat: Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen dem eigenen Interesse und dem der Gesellschaft, wenn es um Arbeit und Arbeitsverhältnisse geht? Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Präsident der Münchner Hochschule für Philosophie, erinnerte daran, dass die Frage des berühmten Ökonom Adam Smith immer noch aktuell ist: „Wie ist eine gesellschaftliche Interaktion freier Individuen in arbeitsteiligen Gesellschaften möglich, in der das private Interesse des einzelnen Bürgers untrennbar mit dem Gemeinwohl verbunden und von diesem abhängig ist?“ Adam Smith, der die Arbeitsteilung als Grundlage für die Spezialisierung und Steigerung der Produktivität menschlicher Arbeit und als Quelle des Wohlstandes ansah, wäre mit STAT-UP und CargoKit vermutlich sehr zufrieden gewesen: Beide Unternehmen haben sich hochgradig spezialisiert und dienen dem Gemeinwohl: Durch einen sensiblen Umgang mit Daten das eine, mit der Entwicklung einer klimaneutralen Technologie das andere.
Durchstarten als Nachfolger*in
Du hast das „Unternehmer*innen-Gen“ in dir, aber keine passende Geschäftsidee? Du suchst nach einer Wachstumschance für dein Start-up? Dann könnte die Übernahme eines etablierten Betriebs die Lösung sein.

Dem Institut für Mittelstandsforschung zufolge stehen in den kommenden Jahren 2022 bis 2026 in Deutschland 190.000 Betriebe zur Übernahme an. Die Möglichkeiten für Kaufinteressierte, einen Betrieb zu übernehmen, stehen somit gut, zumal es längst nicht mehr selbstverständlich ist, dass sich – wie bei Lena Schaumann, Geschäftsführerin von Möbel Schaumann in vierter Generation – jemand aus der Familie findet, der oder die das Unternehmen weiterführen möchte.
Vom eigenen Start-up zum Familienunternehmen
Lena Schaumann konnte sich die Übernahme des Familienbetriebs viele Jahre nicht vorstellen. „Für mich war dieses Konstrukt mindestens zehn Nummern zu groß, und da half auch der Lieblingssatz meines Vaters nicht: ,Anfangen hilft!‘“, erinnert sich Lena. Zu groß erschienen die Fußstapfen ihres Vaters, der das Möbelhaus in dritter Generation massiv ausgebaut hatte, und zu verlockend die Vorstellung, in der Start-up-Metropole Berlin ein hippes Leben zu führen. Sie gründete selbst einen Onlineshop – für Möbel, versteht sich. Als die Rufe nach Digitalisierung in der Möbelbranche lauter werden, sah Lena ihre Chance, den elterlichen Betrieb mitzugestalten und kehrte zurück in ihre Heimat nach Nordhessen. Erst waren die Herausforderungen groß, sie stieß auf Skepsis, wollte zu viel auf einmal verändern. Schnell lernte sie, die Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einzubinden und implementierte das Projekt „Smile“. Im Rahmen dieses Projekts arbeiten seitdem alle gemeinsam an ihrer persönlichen Vision für die Zukunft des Möbelhauses und definieren ein gemeinsames Werteverständnis. Lena ist es wichtig herauszufinden, wie ihr Team zukünftig leben und arbeiten möchte und wenn möglich, auch individuelle Lösungen zu finden. Diese Authentizität kommt an. Ihre Erfahrung als Gründerin kommen ihr zugute. Sie treibt Digitalisierungsthemen voran und integriert ihr Start-up Lumizil in das Familienunternehmen.
Mit Tradition und Innovation in die Zukunft
Auch Björn Henk, Geschäftsführer der Gabelstapler Gratzer GmbH, sah das Potenzial im Mittelstand. Selbständig wollte er schon immer sein. Über seinen ehemaligen Arbeitgeber lernte er Werner Gratzer kennen, der seine Suche nach einem Nachfolger schon aufgeben wollte. Björn, der gelernte Speditionskaufmann mit vielen Jahren Erfahrung im Vertrieb, ergriff seine Chance und übernahm im Jahr 2018 den Ein-Mann-Betrieb mit über 30-jähriger Tradition. Eine Win-win-Situation für alle, wie sich herausstellte. Die Stammkund*innen von Werner Gratzer und er selbst waren froh darüber, dass das Unternehmen weitergeführt wurde. Nur Mitarbeitende hatte Björn zu Beginn nicht. Er war auf sich alleine gestellt: Buchhaltung, Vertrieb, Digitalisierung, Beratung und Reparaturen der Gabelstapler.

Einen bestehenden Betrieb als Solist zu übernehmen, bietet auch die Möglichkeit, diesen nach den eigenen Vorstellungen weiterzuentwickeln und vorhandene Synergien zu nutzen. „Anfang 2018 war ich allein, nun sind wir ein tolles Team von zehn Leuten. Es ist dieser Prozess, diese Entwicklung, die mir Spaß und unsere Kund*innen glücklich macht“, sagt Björn. Er digitalisierte das Unternehmen, implementierte eine moderne Vertriebsplattform, gründete seinen eigenen YouTube-Kanal und präsentierte alles rund um das Thema Gabelstapler und Lagertechnik. „Wir wollen gern viele Menschen erreichen, ihnen helfen, mit mehr Informationen bessere Entscheidungen zu treffen, und sie gern auch etwas unterhalten.“ Ein voller Erfolg, wie sich herausstellt. Im Jahr 2019 gewann er mit seiner zukunftsfähigen Nachfolge den Hessischen Gründerpreis.
So findest du einen Betrieb zum Kauf
Wie aber eine passende Firma zum Kauf finden, wenn sich keine Möglichkeit aus der Familie oder aus dem Arbeitsverhältnis ergibt? Die Suche kann einiges an Zeit in Anspruch nehmen, weiß Bastian Greiner, der sich vor dem Kauf der Plettenberg Elektromotoren GmbH & Co. KG zwei Jahre Zeit genommen hatte und mit über 50 Betriebsinhaber*innen in Kontakt getreten war, bis er sich den Traum vom eigenen Unternehmen erfüllen konnte. Dabei war ihm seine jahrelange Erfahrung bei einer Beteiligungsgesellschaft in Frankfurt und einer Investmentbank in London zugutegekommen.
„Zu Beginn ist es wichtig, Auswahlkriterien wie Betriebsgröße, Branche, Mitarbeitendenanzahl, Marge, Wertschöpfungstiefe und Wachstumsmöglichkeiten festzulegen, um fokussierter nach einem passenden Betrieb zu suchen“, empfiehlt Bastian. Über gängige Portale wie beispielsweise die Unternehmensbörse NEXXT Change oder die Deutsche Unternehmensbörse DUB.de werden Unternehmen angeboten, die zum Verkauf anstehen; Kaufinteressierte haben die Möglichkeit, ein eigenes Profil anzulegen und ein Gesuch zu schalten. Darüber hinaus lohnt es sich, im Vorfeld mit Institutionen vor Ort zu sprechen, wie beispielsweise den Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Wirtschaftsförderungen und gegebenenfalls der Bank des Vertrauens. Denn nicht alle Betriebe werden offen am Markt gehandelt. Es kann regionale Börsen geben, mit denen bevorzugt gearbeitet wird.
Verbrenn dich nicht!
Warum sich viele junge Unternehmen in der Wachstumsphase (unnötig)schwertun und wie sie es verhindern können.

Denke ich an die Zeit der Gründung meines Unternehmens, kommt es mir vor, als sei es eine Ewigkeit her. Die Idee traf den Zeitgeist. Es lief nicht immer alles einfach, aber irgendwie lief es gut. Kund*innen, Mitarbeitende und Investor*innen wurden überzeugt. Nun wächst das Business rasant.“
So wie in dem Zitat ergeht es vielen Gründer*innen, deren Business wir als erfolgreich bezeichnen würden. Im nächsten Step geht es dann so richtig los. Die Wachstumspläne werden immer größer, die Vision scheint greifbarer. Und genau an dieser Stelle beginnen Funken zu sprühen. Das ist gut, denn wenn wir für etwas richtig brennen, also echte Leidenschaft fühlen, ist das die beste Voraussetzung für Erfolg. Allerdings sind diese Funken auch gefährlich. Nicht selten verbrennen sich Gründer*innen und Mitarbeitende daran und die viele Energie verpufft. Plötzlich fühlt sich alles schwer und anstrengend an. Denn auf einmal verändern sich die Rahmenbedingungen im und am Unternehmen.
Teamleiter*in über Nacht: Mehr Menschen, mehr Zündholz
In der Anfangsphase geht es vor allem um das Produkt, die Vermarktung und das Geschäftsmodell. Es wird erschaffen, gefeilt und optimiert. Das Team ist überschaubar, jeder packt mit an und irgendwie läuft es. Vieles wird improvisiert. Kein Thema. Doch nun kommen mehr Menschen dazu. Es entstehen neue Teams, die alten Strukturen und Prozesse reichen nicht mehr aus. Auf einmal geht es nicht mehr nur um Fachlichkeit, es bedarf einer Organisation. Kultur und Werte werden nötig. Wo Menschen sind, da menschelt es, heißt es so schön: Je größer die Firma wird, desto mehr zwischenmenschliche Probleme gilt es zu lösen.
Plötzlich kommt Stress auf: Die Glut wird heiß
Die hohen Wachstumsziele sowie die Rechtfertigung gegenüber den Investor*innen lösen Druck auf das Führungsteam aus. Oft werden gar nicht schnell genug neue Leute gefunden. Wenn dann noch die Strukturen und Prozesse unausgereift sind, führt das oft zu Frustration, Unzufriedenheit und Stress. Führungskräfte und Mitarbeitende sind gleichermaßen überlastet. Unproduktivität, Demotivation und im schlimmsten Fall gesundheitliche Probleme sind die Folgen. Eigentlich wollen alle an der großen Vision mitarbeiten und mit ihrer Arbeit zu etwas Sinnvollem beitragen. Wieso fühlt sich das bloß manchmal so schwer an?
Wachstumsschmerz und Selbst-Sabotage
Die folgenden fünf Ursachen sind häufige Gründe, wieso sich junge, schnell wachsende Firmen schwertun.
Feuerstelle Nr. 1: Führungskräfte sind noch unerfahren
In jungen Unternehmen arbeiten oft auch junge Menschen mit wenig Führungserfahrung. Durch den hohen Personalbedarf erhalten sie schnell eine Managerrolle und führen plötzlich Teams von fünf, zehn, zwanzig oder mehr Leuten. Das eigene Aufgabenfeld verändert sich von operativen Aufgaben hin zur Lösung von zwischenmenschlichen Konflikten, verantwortungsvollen Entscheidungen über Personal oder Budget. Uns hilft ein klares und einheitliches Verständnis von Führung sowie eine gemeinsame Leadership-Toolbox, auf die jeder zugreifen kann. Auch der Austausch mit anderen Führungskräften aus anderen Unternehmen macht es leichter, Herausforderungen zu lösen. Diese sind nämlich oft überraschend ähnlich!
Feuerstelle Nr. 2: Auf jede Frage eine Antwort geben
Oft höre ich von Führungskräften, dass sie bei ihren Mitarbeitenden unternehmerisches Denken vermissen, dass diese keine selbständigen Entscheidungen treffen. Gleichzeitig erwische ich mich oft selbst dabei, wie ich auf jede Frage meiner Mitarbeitenden eine Antwort parat habe und alle Lösungen vorkaue. Zum einen mache ich es dem- bzw. derjenigen damit sehr bequem. Gleichzeitig lasse ich dem bzw. der Anderen keine Chance, eine eigene, möglicherweise viel bessere Lösung zu finden. Ich versuche daher, mich mehr als Coach denn als Captain zu verhalten und stelle Rückfragen. Welche Lösungsoptionen siehst du? Gibt es noch mehr Optionen? Oder: Wie würdest du dich selbst entscheiden? Fragen statt Antworten regen die Kreativität und Lösungsfindung an. In der Regel kommt am Ende immer ein besseres Ergebnis heraus, als das, was ich in Eile selbst entschieden hätte.
Feuerstelle Nr. 3: Führungskräfte delegieren ungern
Kennst du das auch? Ach komm her, ich mach das schnell. Viele Führungskräfte neigen dazu, zu glauben, dass die Aufgaben nur dann richtig gemacht werden, wenn sie diese selbst übernehmen – getreu dem Motto: Es geht schneller, wenn ich es kurz selbst erledige. Diese Leader delegieren nicht ausreichend an das Team und haben in der Folge zu viele Tasks auf dem eigenen Tisch. Sie wollen diese dann auch noch perfekt erledigen und überfordern sich. Das zeigt auch nicht unbedingt Vertrauen gegenüber dem Team. Idealerweise stelle ich deshalb Leute ein, die in ihrem Fachgebiet besser qualifiziert sind als ich. Mein Co-Founder Christian sagt gern: „Wenn ich der Dümmste im Raum bin, habe ich alles richtig gemacht.“ Das Modell des situativen Führens hilft zudem, Mitarbeitende weiter in ihrer Rolle zu entwickeln, sodass sie mir immer mehr Arbeit abnehmen und ich mich auf gute Ergebnisse verlassen kann.
Feuerstelle Nr. 4: Alle Teammitglieder ticken gleich
Menschen neigen dazu, andere Menschen sympathisch zu finden, die ihnen ähnlich sind. Was im Freundeskreis vielleicht funktioniert, kann beim Teamaufbau schaden. Denn wenn ich nur Personen einstelle, die genauso ticken wie ich, fehlt es an Diversität, verschiedenen Perspektiven und unterschiedlichen Arbeitsweisen. Sobald es auf die eine, von allen bevorzugte Weise nicht funktioniert, kennt niemand eine andere Lösungsoption oder es fehlt die Motivation, einen anderen Weg auszuprobieren. Ich achte daher darauf, dass unser Team aus unterschiedlichen Persönlichkeitstypen besteht. Wichtig dabei ist: Trotz Verschiedenartigkeit teilen alle ähnliche Werte, und zwar die Unternehmenswerte. So stellen wir sicher, dass wir alle an einem Strang ziehen.
Feuerstelle Nr. 5: Meetings sind ineffizient
Acht von zehn Teamleiter*innen bestätigen mir, dass viele Meetings überflüssig sind, sich zu lang hinziehen oder keine klaren Ergebnisse hervorbringen. Oft fehlen eine Agenda, ein(e) Verantwortliche*r und das Timeboxing. Ein fester und verbindlicher Meetingrhythmus hilft, zumindest die meisten Meetings produktiv zu gestalten. Strategische und operative Themen trennen wir dabei klar. Jeder im Team weiß, welche Punkte in welches Meeting gehören: Daily Huddle für das Team-Update und Melden von kurzfristigen Problemen, wöchentliche 1:1 für Personalthemen, extra Meetings für operative Aufgaben, Financial-Meetings monatlich. Strategisches wird einmal pro Quartal besprochen und fachliche Inhalte gesondert nur mit den Beteiligten. Jedes Meeting hat ein Ziel, eine(n) Moderator*in und eine klare Zeitlinie.
Führungskompetenz in Start-ups: Aus Funken Energie erzeugen, statt sich zu verbrennen
Als Führungskraft habe ich dann einen entspannten Job, wenn mein Team einfach funktioniert: Wenn es motiviert ist, Spaß hat und produktiv ist. Wir nennen das bei CoA „Entspannte Produktivität“. Dafür darf ich die richtigen Leute finden und ihnen die passende Rolle zuweisen, sodass sie selbständig ihre Stärken und Kompetenzen ausleben können und einen wichtigen Beitrag zu unserer gemeinsamen Vision leisten. Ich darf sie dabei unterstützen und die Rahmenbedingen zur Verfügung stellen, ihr Potenzial zu entfalten. Führung ist in erster Linie ein Peoples Business. Je größer das Team ist, das ich führe, desto entscheidender ist meine Führungskompetenz für den Gesamterfolg des Teams. Dazu gehört auch eine gesunde Portion Selbstreflexion. Das Gute ist: Beides kann ich lernen und die gröbsten Fehler verhindern.
Die Autorin Leonie Schulze Bölling ist Co-Autorin des Leadership-Buchs CHIEF OF ANYTHING sowie CEO der CoA Academy, die Führungskräfte in Wachstumsfirmen ausbildet.
Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg: Die besten Strategien für Unternehmen
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, das eigene Business im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens auf den Prüfstand zu stellen. Wichtig dabei: die passende Strategie.

Das Thema Nachhaltigkeit ist aufgrund des Klimawandels in den Medien omnipräsent. Auch für Unternehmen wird es immer wichtiger, das eigene Business diesbezüglich auf den Prüfstand zu stellen. Nicht nur aus Imagegründen, sondern vor allem, weil es darum geht, den kommenden Generationen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen. In der Praxis ist das Vorhaben aber oftmals gar nicht so einfach. Die Probleme beginnen bereits damit, dass viele den Begriff Nachhaltigkeit gar nicht richtig definieren können.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Das Magazin MyGreenChoice definiert Nachhaltigkeit als Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann.
Für Unternehmer ist diese Definition jedoch zu weit gefasst, um daraus konkrete Maßnahmen für die Praxis abzuleiten. Deshalb ist es für sie einfacher, mit bestimmten Begriffen zu arbeiten, die dem Prinzip der Nachhaltigkeit sehr nahekommen. Dazu zählen vor allem:
- Langlebigkeit
- Dauerhaftigkeit
- Haltbarkeit
- Stabilität
Eine nachhaltige Investition eines Unternehmens ist demnach beispielsweise der Kauf von hochwertigem Werkzeug. Denn dieses ist wesentlich stabiler und damit auch haltbarer und langlebiger als qualitativ minderwertiges Equipment, das bereits nach wenigen Arbeitseinsätzen ausgetauscht werden müsste.
Die Investition in gutes Werkzeug ist zwar ein guter Anfang, doch noch lange nicht ausreichend für eine komplette Nachhaltigkeits-Strategie im Unternehmen. Um wirklich erfolgreich zu sein, besteht der erste Schritt vor allem darin, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf das Thema zu sensibilisieren.
Die Nachhaltigkeit im Unternehmen sollte mehr sein als eine Vorgabe „von oben“
Innerbetriebliche Maßnahmen sind zumeist dann von Erfolg gekrönt, wenn jeder sein Scherflein dazu beigetragen hat. Deshalb ist es ratsam, die einzelnen Aktionen nicht von der Geschäftsführung vorzugeben, sondern von der Belegschaft selbst erarbeiten zu lassen.
Die Initialzündung dafür kann beispielsweise in Form eines Ideenwettbewerbes erfolgen, bei dem alle Tipps der Mitarbeitenden gesammelt werden, wie Nachhaltigkeit im Unternehmen umgesetzt werden kann. Die besten Vorschläge werden nicht nur mit einer entsprechenden Prämie belohnt, sondern auch verbindlich innerhalb eines vorab definierten Zeitraumes umgesetzt.
Wichtig ist, den Teilnehmern zu vermitteln, dass es sich bei den Maßnahmen nicht zwingend um weitreichende Veränderungen handeln muss. Am Ende des Tages sind es viele Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Das klassische Werbeplakat ist immer eine gute Wahl und bietet zudem eine Möglichkeit zur Nachhaltigkeit. Je nach Druck kann es sehr gut recycliert oder für andere Zwecke wiederverwertet werden.
Eine(n) Nachhaltigkeits-Manager*in im Unternehmen installieren
Seit dem Jahr 2017 sind börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden dazu verpflichtet, einen CSR-Bericht zu veröffentlichen. CSR steht dabei als Abkürzung für Corporate Social Responsibility. Gemeint ist damit die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens. Zu diesem Zweck engagieren sie zumeist eine(n) eigene(n) CSR-Manager*in, die/der das Thema bereits im Studium von der Pike auf gelernt hat und deshalb ganz genau weiß, wo anzusetzen ist.
Doch auch für kleinere Unternehmen und Startups ist es eine sinnvolle Strategie, einen ausgewählten Kreis von Personen mit dem Thema Nachhaltigkeit zu betrauen. Idealerweise handelt es sich dabei um Leute, die im Kolleg*innenkreis gut angesehen sind und deren Wort bei der Belegschaft Gewicht hat. Denn nur so ist es möglich, alle zur Mitarbeit zu bewegen.
Die Frageliste für Startups
Die Frage der Nachhaltigkeit wird in der Startup-Szene viel diskutiert. Wer sich zum ersten Mal dem Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen widmet, erkennt oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Was in diesem Fall helfen kann, ist eine Liste mit ausgewählten Fragen zum Thema:
- Welche Art von Strom nutzen wir im Unternehmen? Nutzen wir schon Ökostrom?
- Wo kaufen wir unsere Produkte ein? Gibt es eventuell alternative Lieferant*innen in der Nähe?
- Wie werden unsere Produkte hergestellt? Gibt es umweltfreundlichere Herstellungsweisen?
- Wie nachhaltig sind unsere Transportwege? Gibt es klimaneutralere Möglichkeiten?
- Wie sparsam gehen wir mit Büromaterialien um? Gibt es klare Vorgaben dazu? Verwenden wir nach Möglichkeit Recycling-Produkte?
- Wie sensibilisiert sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf das Thema?
- Werden Alternativen zur Anreise mit dem eigenen PKW angeboten. Gibt es beispielsweise Leasing-Fahrräder oder vergünstigte Tickets für den ÖPNV?
- Wie ist das Energiemanagement im Gebäude? Werden alle PCs heruntergefahren und alle Lichtquellen deaktiviert? Läuft die Klimaanlage die ganze Nacht?
- Welche Geschäftsreisen sind wirklich erforderlich? In welchen Fällen können die Reisen durch Videokonferenzen ersetzt werden?
- Wie nachhaltig ist unser Marketing bei den eingesetzten Werbematerialien? Gibt es die gleichen Werbemittel eventuell auch als umweltfreundlichere Variante?
Aus den entsprechenden Antworten auf die Fragen ergibt sich die Basis für eine umfassende Nachhaltigkeits-Strategie im Unternehmen schon fast von selbst. Entscheidend ist es jedoch, die Strategie abschließend in eine Form zu bringen, die für alle Mitarbeitenden einfach zugänglich und verständlich ist.
Nachhaltigkeit ist kein „Einmal-Thema“
Das Thema Nachhaltigkeit ist für Unternehmen nicht etwas, mit dem sich ein ausgewählter Personenkreis einmalig beschäftigt und im Anschluss daran wird wieder zur Tagesordnung übergegangen.
Wer es ernst damit meint, hat die Nachhaltigkeit regelmäßig auf der Agenda und macht sich vor allem bei jedem einzelnen Arbeitsschritt Gedanken darüber, ob das Handeln gerade im Sinne der Umwelt ist oder dadurch unnötige Ressourcen verschwendet werden.
Agiles Performance-Management
Das traditionelle Performance-Management hat ausgedient. So nutzt und förderst du das Potenzial deiner Leute.

Menschen wollen Leistung erbringen. Aber nur, wenn im Unternehmen die persönliche Entwicklung im Mittelpunkt steht, wird auch das Engagement der Mitarbeitenden wachsen. Nur wenn Befähigung statt Überforderung die Prämisse ist, steigen die Motivation und Arbeitsmoral. Nur wenn das Thema Leistung nicht nur einmal im Jahr besprochen wird, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist, können Unternehmen ihr Potenzial tatsächlich voll ausschöpfen, ohne dass das Fass irgendwann leer ist. Wichtig dafür ist die Erkenntnis, wie eng das Prinzip des Performance-Managements mit der Selbstbestimmungstheorie verbunden ist.
Die Theorie von Deci und Ryan beschreibt die grundlegenden psychologischen Bedürfnisse, die beim Menschen eine hohe Motivation und ein hohes Wohlbefinden bewirken, und wie diese in verschiedenen sozialen Kontexten gefördert werden können. Kompetenz, Autonomie und Verbundenheit stehen dabei an erster Stelle. Ein wesentlicher Treiber des Menschen ist von Natur aus sein Bedürfnis nach Kompetenz – die positive Erfahrung, eine Tätigkeit zu beherrschen und effektiv zu sein. Am Arbeitsplatz drückt sich dies meistens als grundlegender Wunsch nach (guter) Leistung aus. In anderen Bereichen ist es manchmal auch der Reiz der Herausforderung.
Ein selbstwirksames Umfeld schaffen
Dabei unterscheidet die Selbstbestimmungstheorie zwischen Verhaltensweisen, die dem eigenen Selbstverständnis entspringen, also selbstbestimmt sind, und solchen, die nicht repräsentativ für das eigene Selbst sind. Während es sich bei ersteren um freiwillige Verhaltensweisen handelt, die mit der Erfahrung von Autonomie einhergehen, werden letztere stattdessen oft mit Kontrolle und Druck assoziiert. Den damit zusammenhängenden Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation kennen wir alle. Für Unternehmen und deren Performance-Management ist es demzufolge entscheidend, ein Umfeld zu schaffen, das die psychologischen Bedürfnisse des Menschen unterstützt, um die richtige Motivation zu nähren.
Keine Diskussion über Motivation wäre vollständig, ohne das Thema der Selbstwirksamkeit angesprochen zu haben. Dabei handelt es sich weniger um ein Bedürfnis, ondern vielmehr um eine Eigenschaft, die die Leistung und zugleich das Wohlbefinden jedes Menschen ganz entscheidend beeinflusst. Sind Mitarbeitende von ihrer Selbstwirksamkeit überzeugt, setzen sie sich erfahrungsgemäß höhere Ziele, sind in der Lage, größere Mühen auf sich zu nehmen, um diese zu erreichen und halten auch bei Schwierigkeiten länger durch. Zudem stecken sie – sollte der Fall eintreten – Misserfolge leichter weg. Auch deshalb, weil sie ebenfalls davon überzeugt sind, Leistung erbringen und damit ihr Leben beeinflussen zu können.
Das traditionelle Performance-Management hat ausgedient
Im heutigen Arbeitsumfeld ist eine Kultur gefragt, die veränderungsfähig und experimentierfreudig ist, die durch kontinuierliches Lernen eine persönliche Entwicklung des Einzelnen sowie die kollektive Entwicklung eines Teams ermöglicht. Eben jene Anreize, die durch ein traditionelles Performance-Management nicht mehr gegeben sind oder sogar zunichtegemacht werden. Der Tayloristische Ansatz der industriellen Effizienzsteigerung sowie alles und jeden einzeln messbar zu machen, widerspricht der zunehmenden Autonomie und dem wachsenden Teamgefüge, inklusive Projektarbeit, Netzwerkstrukturen und Solidarität.
Die Probleme mit aktuell gängigen Methoden im Performance-Management-Review-Prozess lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Die Bewertung von Menschen für vergangene Leistungen steht möglichen Verbesserungen in „Echtzeit“ gegenüber.
- Jährliche Leistungsbewertungen sind nachweislich nicht hilfreich, weil Menschen sich gedanklich meist auf die letzten Ereignisse (4 bis 6 Wochen) beziehen und nicht auf die Entwicklungen und Leistungen davor.
- Welche Ziele vom Anfang des Jahres ergeben im letzten Quartal überhaupt noch Sinn, um darauf hinzuarbeiten?
- Der Prozess ist für alle Beteiligten (insbesondere Führungskräfte) sehr zeitaufwändig.
- Allerdings gilt auch: Performance-Bewertungen sind kein Performance-Management.
All das half in der Vergangenheit zu kontrollieren (ursprünglich der Sinn und Zweck), ist inzwischen aber wenig hilfreich, wenn es darum geht, das tatsächliche und so wertvolle Potenzial von Mitarbeitenden zu entfalten. Agile Prinzipien sind also auch im Performance-Management gefragt. Der Bedarf verändert sich von Produktivität und Output hin zu Kreativität, Innovation und sog. Knowledge Working. Demzufolge braucht es mehr Raum für die eigene Autonomie, den Sinn und dafür, in bestimmten Dingen eine Meisterschaft zu erreichen, die uns als Menschen, als Führungskräfte und als Mitarbeitende sowie als Leistungsträger*innen voll und ganz erfüllt.
Mitarbeitende befähigen, ohne zu überfordern
Wenn heutzutage von Agilität, Selbstorganisation oder Teal die Rede ist, scheint Empowerment der Kern vieler Konzepte zu sein, die in Unternehmen verwendet werden – und doch scheinen viele noch immer mit „echter Befähigung“ zu kämpfen. Betrachtet man die Oxford-Definition, so sollte es recht einfach sein: Die Menschen übernehmen in ihrem Arbeitsbereich die Kontrolle und entscheiden über alles, was damit zusammenhängt. Klingt doch leicht, oder? Ist allerdings einfacher gesagt als getan! Weil viele Führungskräfte „ihre“ Mitarbeitenden nicht wirklich als Erwachsene mit bestimmten Fähigkeiten sehen und behandeln. Dabei wäre genau das wichtig, und heißt übrigens nicht, dass sie alles können (müssen), sondern Erfahrung in bestimmten Fertigkeiten haben und in der Lage sind, weiter zu lernen. Im Kern bedeutet das vielbesagte Empowerment also nichts anderes, als ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem sich die Menschen ermutigt fühlen, neue Dinge auszuprobieren, Entscheidungen zu treffen und keine Angst zu haben, dafür verantwortlich gemacht zu werden, wenn etwas nicht funktioniert.
Wichtig ist dabei: Der Aufbau und die Pflege dieses Umfelds sind keine einmalige Angelegenheit, sondern ein fortlaufender Prozess, der nie endet. Führungskräfte sind also immer gefordert und können sicher sein: Probiert ein mutiges Teammitglied etwas aus und bekommt keine Unterstützung, hält dies höchstwahrscheinlich andere davon ab, es überhaupt zu versuchen. Hier ist Verantwortung gefragt! Also die Situation erkunden, in der sich der/die Mitarbeitende gerade befindet und gemeinsam schauen, wo sich das Hindernis befindet. Führungskräfte sind dann aber nicht dazu da, das Problem für den/die Mitarbeitende(n) zu lösen, sondern allenfalls Hinweise zu geben, wie er oder sie es selbst überwinden kann. Sind Dinge gut gelaufen, spricht übrigens nichts gegen eine Bestätigung – gern öffentlich und bei besonderen Erfolgen vielleicht sogar im Rahmen einer kleinen Feier, um auch dem Rest des Teams zu zeigen, dass gute Arbeit anerkannt wird.
Sieben kleine Dinge, die du sofort tun kannst
Bei jeder Interaktion mit dem Team können und sollten Führungskräfte beweisen, dass ihnen die Befähigung der Mitarbeitenden wirklich am Herzen liegt – beispielsweise mit folgenden sieben kleinen Anregungen:
1. Hör deinem Team zu und mach dich zum Teil der Lösung
Gib regelmäßig Feedback und zeig deinen Mitarbeitenden, dass dir ihr Einfluss wichtig ist und du ihre Meinung schätzt. Aber Vorsicht: Eine zu hohe Taktzahl beim Feedback kann auch den Druck erhöhen und einen gegenteiligen Effekt erzielen. Die Kultur bei Amazon mit ständigem Feedback führte über einen bestimmten Zeitraum dazu, dass Mitarbeitendenzufriedenheit und -produktivität negativ beeinflusst wurden. Außerdem ist Feedback eben nur Feedback und kann demzufolge auch ignoriert oder nicht umgesetzt werden. Du musst also in jeder Hinsicht loslassen können von den eigenen Ideen. Die Verantwortung ist und bleibt beim Team.
2. Sei dir bewusst, dass deine Emotionen Auswirkungen auf dein Team haben
Es kann sein, dass etwas schief geht – das ist ein natürlicher Bestandteil der Schaffung von Neuem und Großem. Angenommen, etwas klappt nicht wie geplant oder erwartet: Bleib positiv und optimistisch – aber bitte nicht nur um des Optimismus willen. Deine Emotionen und die Bedeutung, die du den Dingen beimisst, spiegeln wider, wie dein Team danach über die Dinge denkt. Trotzdem darfst und sollst du natürlich auch sachlich analysieren, was schiefging. Wichtig aus Sicht der Führungskraft sind Fragen wie bspw.: Wie hätte ich besser unterstützen können? Welche Einblicke oder Skills haben allenfalls gefehlt?
3. Sei dankbar und zeige Wertschätzung
Es ist nur ein kleines Wort, aber es kann den großen Unterschied machen: Danke. Wenn du deinem Team zeigen willst, dass du ihm vertraust und es wertschätzt, sag Danke. Im Idealfall mit einer kurzen Begründung, wofür du sich bedankst – je spezifischer, desto besser. Übrigens ist ein Dankeschön manchmal gerade dann angebracht, wenn etwas schiefgegangen ist. Solange dein Team etwas daraus gelernt hat. Zeig jedem/jeder, dass du den individuellen Beitrag anerkennst. Dies wird langfristig dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen, weil deine Leute sehen und spüren, dass sie Teil von etwas sind.
4. Unterstütze dein Team dabei, seine Leidenschaft zu finden
Jeder Mensch hat Stärken, und wenn er oder sie sich dieser Stärken bewusst ist und bereit ist, diese zu entfalten, unterstütze ihn oder sie dabei, sich zugehörig und erfolgreich zu fühlen. Unterstütze dein Team dabei, seine individuellen Stärken zu erkunden, und gib ihm am Arbeitsplatz die Möglichkeit, diese auch zu nutzen. Das wird die Motivation steigern und das Wohlbefinden fördern.
5. Sei ein Vorbild für das Verhalten, das du in deinem Team sehen willst
Es kommt darauf an, dass du es vorlebst, also sei ein lebendiges Vorbild für das Verhalten, das du von deinem Team erwartest.
6. Gib deinem Team Freiheiten – ermutige es, seinen Weg zu finden
Auch, wenn dieser Weg nicht deinem Weg oder deinen Erfahrungen entspricht. Nur so entsteht Innovation! Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der immer mehr aus der Ferne und in virtuellen Teams, gearbeitet wird. Das ist eine großartige Gelegenheit für dich, deinem Team zu zeigen, dass du ihm vertraust. Es kann frustrierend sein, nicht immer den Überblick zu haben, aber Mikromanagement ist das Gegenteil von Befähigung der Mitarbeitenden. Zeig ihnen, dass du ihnen zutraust, die Arbeit rechtzeitig zu erledigen, und dass sie sich an dich wenden können, wenn sie nicht weiterkommen oder Hilfe benötigen.
7. Schaffe unterstützende Strukturen
Klarheit, Transparenz und Leitplanken helfen den Mitarbeitenden, sich einen Überblick zu verschaffen, und unterstützen sie dabei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Ein definierter Prozess, in dem ausdrücklich erklärt wird, wer wozu befugt ist, ist für Menschen von großer Bedeutung. Nicht wichtig ist hingegen ein Konsens über den Entscheidungsfindungsprozess an sich. Probier verschiedene Strukturen aus und finde heraus, welche am besten zu dir und deinem Team passen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist gerade jetzt sinnvoll, den Review-Prozess zu überdenken und erste Schritte in Richtung agiles Performance-Management zu gehen. Auf klassische Leistungsbewertungen zu verzichten, sollte den Effekt erzielen, von „die Vergangenheit rechtfertigen“ hin zu „über aktuelles Wachstum und zukünftige Entwicklung nachdenken“ zu gelangen. Die Mitarbeitenden sollten sich befähigt und bestärkt fühlen, die Führungskräfte mehr Zeit haben, um sich auf die Kultur und Verhaltensweisen sowie Werte zu fokussieren statt nur auf strategische Ziele. Pilotprojekte helfen, um experimentierfreudig zu werden und gezielt vorwärtszukommen anstatt überall auf einmal zu sein. Davon profitieren sowohl die Leistung jedes einzelnen Mitarbeitenden als auch die Gesamt-Performance deines Unternehmens.
Der Autor Timm Urschinger ist Mitgründer und CEO von LIVEsciences, einem experimentierfreudigen Beraterteam, dessen Vision es ist, den Erfolg von Unternehmen und Organisationen zu katalysieren.
Das Metaverse: Eine Chance für Start-ups
Wer heute ein Unternehmen gründet, braucht oft nicht einmal mehr Geschäftsräume, um zum Erfolg zu kommen. Eine stabile Internetverbindung, eine gute Idee und die Ambitionen, diese auch umzusetzen, sind die drei Grundvoraussetzungen für eine Karriere im und um das Metaverse.

Das Metaverse ist das Sinnbild eines gemeinsam genutzten virtuellen Raums, der Menschen aus aller Welt zusammenführt und damit eine starke und lohnenswerte Vernetzung ermöglicht. Der Trend zeichnet sich seit geraumer Zeit stark ab, ist im Fokus der Öffentlichkeit angekommen und scheint nicht nur für große Unternehmen, sondern besonders auch für Start-ups die Chance für einen Aufstieg zu bieten. Ziel dahinter ist, so bekannt wie möglich zu werden und die eigene Marke zu vertreiben. Aber wie ist das möglich und welche Chancen bietet das Metaverse?
Zwei Jahre Homeoffice zeigen die Wichtigkeit für eine digitale Zukunft
Online zu agieren, gehört für viele Menschen zum Alltag. Manchmal kommt es jedoch zu Fragen, die nur schwer zu beantworten sind? Was ist ein Server und wie funktioniert er? Was bedeutet RTP bei online Spielautomaten? Welche Chancen bietet das Metaverse für die nächste Generation?
Nach zwei Jahren Homeoffice ist klar geworden, dass es Zeit wird für eine funktionierende virtuelle Welt. Innerhalb kürzester Zeit führte das verpflichtende Homeoffice dazu, dass die Digitalisierung in Deutschland voranschreiten musste. Konferenzen wurden nicht mehr vor Ort, sondern online abgehalten. Verkaufspräsentationen erfolgten nicht mehr vor Publikum, sondern digital. Kundenkommunikation wurde nicht unterbunden, nur weil kein persönlicher Kontakt mehr möglich war.
Das moderne Internet bietet Schnelligkeit und geeignete Technologien, um einen Großteil der Arbeitswelt ins Internet zu verlegen. Zwar kann der Bauarbeiter noch immer keine Fassade per Onlinesteuerung erreichten, doch der Büroangestellte kann seine Arbeiten über einen gemeinsamen Raum im Netz mit seinen Kollegen teilen.
Meta-was? Was steckt hinter dem Begriff Metaverse überhaupt?
Die Lust zu Gründen ist groß, doch manchmal kommt es zu Zusammenstößen zwischen den eigenen Wünschen und den Möglichkeiten. Hier soll das Metaverse vor allem für Start-ups interessant werden und es möglich machen, schneller und effizienter auf dem Markt präsent zu werden. Aber was ist dieses virtuelle Universum eigentlich und warum ist es für Start-ups so spannend?
Letztlich handelt es sich um eine Verknüpfung mehrerer selbstständiger Teile, zwischen denen sich Verbraucher bewegen können. Reale Welten gehen eine Symbiose mit der virtuellen Welt ein, viele Handlungen verschmelzen miteinander. Wer im Metaverse, in einem virtuellen Modestore, seine Wunschhose mit seinem Avatar anprobiert hat, erhält sie im realen Leben per Post nach Hause geschickt.
Das Metaverse hat den Vorteil, dass es dauerhaft ist. Niemand schließt es, alles, was dort ist, kann 24 Stunden am Tag erreicht werden. Es besteht somit keine Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen, sodass jedes Start-up hier seine Position finden kann. Ein bisschen ist es wie die Geschäftswahl in der Innenstadt, die vor der Neugründung eines Shops getroffen werden muss.
Start-ups können im besonderen Maße davon profitieren
Laut Handelsblatt wird alle 157 Minuten ein neues Start-up gegründet. Das entspricht zwar noch nicht der Liebesquote von Parship, ist aber ein ordentliches Zeichen dafür, dass die Deutschen Lust auf Selbstständigkeit haben. Das Metaverse bietet neue Welten an, die viel Potenzial mit sich bringen. Insbesondere aus den Bereichen Technologie und Financial Services stammen die Interessenten, die das Metaverse für einen wichtigen Schritt in die Zukunft halten.
Der virtuelle Markt dient dazu, Dienstleistungen, Produkte und Lösungen ganz bequem über das Netz zu platzieren und dabei so wenig Investition wie möglich zu tätigen. Gerade Jungunternehmen haben es schwer, mit gezieltem Marketing eine breite Zielgruppe anzusprechen. Durch innovative Projekte im Metaverse kann schnell Aufmerksamkeit generiert werden, die dann auch zu mehr Akzeptanz auf dem Markt führt.
Wie gewaltig das Metaverse ist, zeigt sich auf beim Blick an die Börse. Erfahrene Investoren setzen längst auf das Projekt Zukunft, was nicht nur die Gamingbranche revolutioniert, sondern vor allem die Dienstleistungsbranche in den Bann ziehen wird.
Das Metaverse ist immer offen – es gibt keine Grenzen
Jetzt mal ein wenig mehr Praxis, denn in der Theorie klingt die neue Welt schon interessant. Das Metaverse ist eine riesige Innenstadt, die aus unterschiedlichen Bereichen besteht und grenzenlos viel Platz bietet. Während es im Einkaufszentrum irgendwann zu voll ist, bleibt im Metaverse genug Platz vorhanden, um shoppen zu gehen, Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen oder zu interagieren. Es können ganze Veranstaltungen dort abgehalten werden, an denen dann wiederum andere Interessenten teilnehmen können. Genau hier steckt der Abwechslungsreichtum und die Möglichkeit, schnell und effizient zu werden.
Im Metaverse können Start-ups sich breitmachen, ihre eigene Marke bewerben und erhalten die Chance, sich einen Namen zu machen. Durch die steigende Bekanntheit in der digitalen Welt, folgt irgendwann die Übertragung in die reale Welt, denn die Metaverse-Nutzer existieren auch dort.
Das Metaverse steckt noch in den Kinderschuhen
Stand 2022 ist das Metaverse zwar ein spannendes Projekt, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Künftig ist jedoch damit zu rechnen, dass es zu einer Expansion kommen wird. Während alteingesessene Unternehmen oft noch unsicher sind, ob sie dem Ruf des Neuen folgen sollen, sind gerade Start-ups bereit, auch einmal Mut zu investieren. Ein gutes Beispiel ist das Wiener Start-up TriLite, welches sich mit der Entwicklung von Laser-Beam-Scannern beschäftigt. Diese lassen sich in AR-Brillen integrieren. Für das Metaverse und die Möglichkeit der Nutzung von Augmented Reality könnte gerade dieses kleine Unternehmen einmal sehr bedeutsam werden.
Chancen für Start-ups sind vielfältig
Dank der Dezentralität des Metaverse gibt es ein großes Potenzial, was nicht nur für direkte Start-ups, sondern auch für Interessenten spannend werden könnte. Ob digitale Meetings und Präsentationen, der Verkauf von individuellen NFTs, die Veranstaltung von Konzerten, Messen und Modeschauen oder das Angebot von Telemedizin – es gibt bereits jetzt einen breiten Konsens darüber, wie stark die Chancen für junge Unternehmen sind.
Die Zukunft gehört in jedem Fall der neuen digitalen Welt, das klassische Internet, so wie wir es bis heute kennen, wird mehr und mehr vom Internet 4.0 abgelöst und bietet damit neue Möglichkeiten. Wer heute ein Unternehmen als Start-up gründet, braucht oft nicht einmal mehr Geschäftsräume, um zum Erfolg zu kommen. Eine stabile Internetverbindung, eine gute Idee und die Ambitionen, diese auch umzusetzen, sind die drei Grundvoraussetzungen für eine Karriere im und um das Metaverse.
Entscheidend ist nicht, wer möglichst viel Eigenkapital hat, sondern wer in der Lage ist, mit der Bereitschaft zur Innovation einen Fuß ins Metaverse zu setzen und dort auch wirklich zu bleiben.
Das Unternehmen erweitern – alles Wissenswerte zum Bauvertrag
Worauf zu achten ist, wenn ein wachstumsstarkes Unternehmen mittels eigener Bauvorhaben expandieren bzw. seine Kapazitäten erweitern will.

Die turbulente Startphase nach der Gründung ist erfolgreich gemeistert und das junge Unternehmen auf Wachstumskurs. Im Zuge der Erweiterung stellt der bzw. die Unternehmer*in nun fest, dass die eigens für die Betriebsaufnahme gebaute Immobilie zu klein geworden ist. Was tun? Nun, man könnte weiteres Land kaufen und expandieren.
Was genau ist ein Bauvertrag?
Gesagt, getan. Oder besser: Angedacht, denn so einfach ist es dann doch nicht. Man kann ja nicht einfach die Ländereien um das Grundstück herum kaufen, da weitere Lagerhallen hinsetzen und dann geht’s weiter mit der Produktion. Natürlich sollte man seinen Bauvertrag online prüfen lassen, aber bevor es daran geht, so etwas aufzusetzen, muss erstmal die Frage erörtert werden, was genau dies ist.
Theoretisch gefragt, würde jeder, der kein Experte ist, erst fragen, ob man nicht einen „Bausparvertrag“ meint und dann ins Blaue formulieren, dass es sich dabei ja wohl um den Vertrag handeln würde, den man schließt, wenn man baut. Sprich: Man will bauen und unterschreibt, dass man bauen darf. Oder so.
Nun, in diesem „oder so“ liegt der Hase im Pfeffer. In einem solchen Vertrag werden all jene Dinge geregelt, die mit dem Bauvorhaben zu tun haben. Dies beinhaltet Leistungen, Fristen des Vorhabens, Zuständigkeiten. Was dies exakt heißt? Das erfahren wir im nächsten Absatz.
Die Inhalte eines Bauvertrags
Der Bauvertrag ist ein wichtiges Papier. Hier finden sich neben den Bauabläufen auch andere Aspekte. Das geht bei der einfachen Frage los, wer die Vertragspartner sind, wie sie heißen und wie sie laut ladungsfähiger Adresse kontaktiert werden können. Dann muss die Frage beantwortet werden, was hier eigentlich gebaut wird und welche Leistungen im Rahmen dieses Baus erbracht werden müssen.
Außerdem kann man nicht einfach jeden Bauarbeiter fragen, wie weit der Baufortschritt gelungen ist. Diese arbeiten gerade höllisch konzentriert. Also wird ein Bauleiter benötigt, oder eine andere Person, die auf dem Bau den Hut – oder besser: den Bauhelm – auf hat, d.h. als Ansprechpartner für die Auftraggeber fungiert. Auch andere Fragen müssen geklärt werden. Etwa die Folgenden:
- Wie lange dauert es, bis ein Teilbereich des Gebäudes finalisiert werden kann?
- Welche Materialien werden verwendet?
- Wie müssen Baumängel behoben werden?
- Gibt es einen diesbezüglichen Zeitrahmen?
- Wie ist es um die Gewährleistung bestellt?
- Wann wird welches Teilstück wie finanziert?
- Existieren Bedingungen, nach denen der Auftraggeber den Bau nicht abnehmen muss?
Entsprechend wichtig sind die Leistungs- und Baubeschreibungen, ebenso wie die Baupläne. Wird der Vertrag entsprechend genau und ausführlich formuliert, gibt es auch weniger Rückfragen, wenn man sich in der Bauphase befindet.
Und dann gibt es noch eine Frage, die beantwortet werden muss, nämlich „Welcher Art ist der Vertrag?“
Hier unterscheidet man zwischen BGB und VOB. Was dies bedeutet, erfahren wir im nächsten Absatz.
Unterschiede zwischen BGB-Vertrag und VOB-Vertrag
Hierbei handelt es sich um zwei unterschiedliche Regelwerke gesetzlicher Natur. Der BGB-Vertrag fußt auf den Regelungen des BGB, also des Bürgerlichen Gesetzbuches, die für einen Werkvertrag gelten.
Hier sind konkrete Fristen vorgesehen, ebenso eine automatische Zahlung, die bei Abnahme erfolgt und keiner Rechnung bedarf. Dieser Werkvertrag richtet sich in der Regel an Privatkäufer.
Der VOB-Bauvertrag fußt auf den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, genauer gesagt den sogenannten „Vorschriften der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistung“, richtet sich einerseits an Privatkäufer, die in der Lage sind, ihre Gewerke in Eigenregie zu koordinieren und an öffentliche Auftraggeber. Die Zwischenfristen sind ungenau, wenn man von dem Datum des Baubeginns und dem der Fertigstellung des Gebäudes absieht. Die Schlusszahlung erfolgt mit einer schriftlichen Rechnung. In dieser sind die Leistungsnachweise nachvollziehbar aufgeführt.
Beim BGB-Werkvertrag beträgt die Gewährleistungsdauer fünf, beim VOB-Bauvertrag vier Jahre.
Was ist beim Abschluss eines Bauvertrags zu beachten?
Es ist obligatorisch, die notwendigen Inhalte des Bauvertrages schriftlich zu fixieren. Des Weiteren kann es auch nicht verkehrt sein, wenn man sich der Hilfe eines Rechtsanwaltes zwecks Gegenlesens versichert.
Kann man einen Bauvertrag kündigen?
Ja. Aber hierzu braucht es einen triftigen Grund. Diese können etwa Unstimmigkeiten sein.
Fazit
Eine betriebliche Expansion, die damit einhergeht, dass neues Bauland gekauft und neue Gebäudeteile errichtet werden, kann nicht einfach so beschlossen werden. Es bedarf vertraglicher Fixierung.
Marketingstrategien vor der Markteinführung
Wichtige Maßnahmen für deinen erfolgreichen Markteinstieg.

Von der Idee zum fertigen Produkt oder der marktkonformen Dienstleistung ist es ein langer Weg. Der wichtigste Teil passiert aber schon im Vorfeld bis zur eigentlichen Markteinführung. Themen wie Finanzierung, Marktforschung, Produktentwicklung und die richtigen Mitarbeiter sind Kernkompetenzen, wenn es um den erfolgreichen Start einer neu umgesetzten Idee geht. Hier kommt eine detailliert ausgearbeitete Marketing-Strategie zum Tragen. Mit ihr steht und fällt jede noch so gute Idee.
So floppte beispielsweise das grüne Ketchup von Heinz, denn Ketchup ist nun mal rot. Auch Crystal Pepsi kam bei den Konsumenten nicht gut an. Die koffeinfreie Pepsi, die aussah wie Wasser, sollte gesundheitsbewusste Käufer ansprechen. Funktioniert haben diese Konzepte aber nicht. Nicht nur in der Lebensmittelbranche gab es Fehlgriffe, auch im Unterhaltungssektor spielt Marketing eine sehr große Rolle. Vor allem im Gaming Sektor gab es in den letzten Jahren einige Flops: Marvel’s Avengers, Anthem, Star Wars Battlefront & Star Wars Battlefront 2 oder Crucible – um nur einige zu nennen. Alles richtig hingegen machen momentan die meisten Online Spielbanken. Sie betreiben eine einwandfreie Marketingstrategie. Seriöse Online Casinos arbeiten mit Anreizen wie Boni und bieten einen schnellen und unkomplizierten Kundenservice. An einer sauberen Marketingstrategie kann man auch erkennen, dass es sich um eine seriöse Spielbank handelt. Wie geht also gutes Marketing – von der Strategie bis zur Markteinführung? Welche Schritte man – egal für welches Produkt – im konkreten Fall setzen sollte, wird im Folgenden genauer skizziert.
CI - Corporate Identity
Die Basis für jedes gute Marketing ist eine entsprechende Corporate Identity. Hier handelt es sich um ein passendes Erscheinungsbild. Ein Produkt oder die Dienstleistung wird für potenzielle Kunden attraktiv und ansprechend gestaltet. Man spricht hier auch von der Grundlage für ein gelungenes Marketing. Denn wenn eine Idee nicht ansprechend gestaltet ist, wird sie es schwer haben. Zu einer unverwechselbaren CI gehört:
- Firmenname
- Logo
- Passende Schriftart
- Verpackung der Produkte / Design der Website
- Farbliche Abstimmung sämtlicher Elemente
- Generell ein einheitliches Look & Feel mit eindeutigem Wiedererkennungswert
Zusammengefasst sollte das Corporate Design dafür da sein, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung einen guten und einheitlichen Gesamteindruck beim Konsumenten hinterlassen. Sind diese wichtigen Standbeine fertig, kann man sich über den Marketingmix Gedanken machen. Dieser besteht aus vielen Faktoren, die den Erfolg von einem Produkt ausmachen.
Markteinführung
Hat man alle strategischen Fragen geklärt, kann man sich über den Produktlaunch Gedanken machen. Hier wird zu einem festgelegten Termin das Produkt oder die Dienstleistung dann endlich präsentiert. Damit so eine Markteinführung ein Erfolg wird, muss die Produktdefinition und die entsprechende Produktentwicklung gelingen. Man untergliedert hier die Phase der Entwicklung und die Phase der Produkteinführung. Die Entwicklung umfasst
- Ideengewinnung und -bewertung,
- Machbarkeitsanalyse,
- Wirtschaftlichkeitsrechnung,
- Erstellung eines Businessplans,
- Erarbeitung des Lastenheftes und den Abgleich mit dem Pflichtenheft.
Danach startet man mit dem Entwicklungsprojekt. Parallel dazu beginnt die Phase der Produkteinführung. Die beinhaltet alle Maßnahmen, um ein Produkt oder eine Dienstleistung bekannt zu machen. Sobald dieses etabliert ist, kann man die Markteinführung als abgeschlossen betrachten. Diese Phase kann aber bis zu zwei Jahren dauern. In der Zeit wird am Marketingkonzept ständig weitergearbeitet. Es wird ausgebaut und adaptiert. Wichtig während diesem Prozess ist eine stringente Struktur und eine nahtlose Dokumentation.
Die wichtigsten Schritte im Überblick
Bevor man ein Produkt im Regal kaufen oder ein Game im APP Store downloaden kann, gibt es zahlreiche Prozesse und Schritte, die im Hintergrund passieren müssen. Die wichtigsten sind hier kurz zusammengefasst.
Step 1: Team zusammenstellen
Mit einem Team, das gut zusammenarbeitet und sich perfekt ergänzt, steht und fällt jede Geschäftsidee. Daher sollte man sich hier schon vorab Gedanken machen, welcher Kopf ins Team passt und wen man an seine Seite holen sollte. In der Hierarchie sollte es eine Teamleitung geben, welcher Bereichsmanager untergestellt sind. Wichtige Abteilungen sind Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Service sowie Produktion und Einkauf.
Step 2: Konzept erarbeiten
Gemeinsam sollte man nun das Markteinführungskonzept erarbeiten. Konzeptionelle Gedanken sollten schon in Form gebracht worden sein. Hier geht es jetzt darum, diese Ideen zu konkretisieren und alles zeitlich zu strukturieren. Auch der strategische Fokus wird in dieser Phase festgelegt. Es gibt unzählige Fragen, die man in dieser Entwicklungsphase beantworten sollte. Einige davon lauten:
- Worin besteht der besondere Nutzen für die Zielgruppe?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Markteinführung?
- Welche Zielgruppe möchte man ansprechen?
- Wie hebt man sich von den Mitbewerbern ab?
- In welchen Märkten soll das Produkt / die Dienstleistung verfügbar sein?
- Wie soll der Erfolg gemessen werden?
Step 3: Markteinführungsplan erstellen
Hat man für alle obigen Fragen die passenden Antworten gefunden, kann man mit der Planung der Markteinführung beginnen. Hier werden alle Einzelmaßnahmen zeitlich aufeinander abgestimmt. Diese Maßnahmen sollten außerdem mit den zuständigen Fachabteilungen terminiert und abgesprochen werden. Vor allem im Service und Vertrieb gibt es bei neuen Dienstleistungen oder Produkten längere Vorlaufzeiten. Diese sollte man unbedingt miteinkalkulieren. Alle Abteilungen sind aber letztendlich dafür verantwortlich, dass der gemeinsame Projektplan umgesetzt und kontrolliert wird.
4. Vertriebskonzept ausarbeiten
Nur wer selbst vom Produkt oder der Dienstleistung begeistert ist, kann auch Kunden begeistern. Daher ist es vor allem im Vertrieb wichtig, Sicherheit und Vertrauen, zu dem was man verkaufen soll, zu haben. Das ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Verkauf. Die Vertriebsmitarbeiter sind die ersten internen Kunden, die das neue Produkt kennenlernen. Erst dann werden sie es schaffen, den Bedarf bei der Zielgruppe zu identifizieren und gewinnbringend zu verkaufen. Gute Verkäufer brauchen:
- Hintergrundwissen zum Produkt oder der Dienstleistung,
- Nutzungsargumente,
- Alleinstellungsmerkmale und
- für jedes Gegenargument die passende Antwort.
Fazit
Wer erfolgreich sein möchte, muss sich schon in der Phase der Produktentwicklung mit den Säulen des Marketing-Mix beschäftigen. Je neuer das Produkt ist, desto höher werden die Investitionen in das Marketing sein. In Zeiten von Social-Media oder Content-Marketing gibt es aber zahlreiche wirksame und zugleich starke Werkzeuge, die einen erfolgreichen Markteintritt ermöglichen. Nur mit einem umsatzstarken Start schafft man eine Ausgangssituation, mit der ein schnelles und gesundes Wachstum des Unternehmens möglich sein wird.
Das Metaversum – ein Buch mit sieben digitalen Siegeln?
David Touve, leitender Direktor des Batten-Instituts der Darden School of Business, University of Virginia, und Experte für neue Technologien und digitale Erfahrungen, beantwortet Fragen zum aufkommenden Metaversum.

Als das früher als Facebook bekannte Unternehmen im Oktober Pläne ankündigte, seinen Namen in Meta zu ändern, erklärte es, dass dieser Schritt seine Absicht besser widerspiegeln würde, "das Metaversum zum Leben zu erwecken und Menschen dabei zu helfen, sich zu vernetzen, Gemeinschaften zu finden und Unternehmen aufzubauen". Diese drastische Umstellung eines der wertvollsten Unternehmen der Welt löste alle möglichen Kommentare und Spekulationen aus und warf ebenso viele Fragen wie Antworten auf. Zu den wichtigsten Fragen gehören: Was genau ist das Metaversum und warum hat Facebook seine Zukunft jetzt auf diesen Bereich ausgerichtet?
WAS IST DAS METAVERSUM, SO WIE SIE DAS AKTUELLE PROJEKT VON FACEBOOK VERSTEHEN?
Um das Konzept eines "Metaversums" zu verstehen, kann es hilfreich sein, zunächst an einen gemeinsam genutzten virtuellen Raum zu denken: von einem Chatroom bis hin zu Spielen wie Minecraft und Fortnite. Diese Räume unterscheiden sich zwar in Bezug auf den Reichtum der virtuellen Erfahrung - Text, Audio, Video, visuelle Details, Raumgefühl, Aktionen, die man durchführen kann, usw., bieten aber alle die Möglichkeit für mehrere, wenn nicht sogar Millionen von Menschen gleichzeitig in einer Online-Umgebung in Verbindung zu treten.
Wenn Facebook, heute Meta, sich auf das Metaversum bezieht, geht es einfach ein paar Schritte weiter. Metas Vorstellung von diesem Metaversum scheint von der immersiven Erfahrung inspiriert zu sein, die man sich vorstellte, als das Wort vor fast 30 Jahren in dem Buch Snow Crash von Neal Stephenson geprägt wurde. Die Struktur der Plattform - und vor allem, von wem sie betrieben wird - ist jedoch unterschiedlich.
Die Erfahrung des Metaversums soll sehr immersiv sein und durch die Verschmelzung von erweiterter und virtueller Realität das Gefühl vermitteln, an einem anderen Ort zu sein. Im Gegensatz zu virtuellen Welten wie Minecraft und Fortnite sowie dem Metaverse in Snow Crash, die sich im Besitz eines einzigen Unternehmens befinden, beschreiben Zuckerberg und andere Tech-Führungskräfte eine Plattform, die mit dem Internet vergleichbar ist - eine zugrunde liegende und ermöglichende Infrastruktur, die sich nicht im Besitz eines einzelnen Unternehmens befindet und von diesem betrieben wird.
Stattdessen würde das Metaversum durch eine Reihe von zugrundeliegenden Regeln und eine breite Palette von Technologien ermöglicht, die es einer Vielzahl von Geräten und Software erlauben, sich zu verbinden und diese gemeinsamen Erfahrungen zu schaffen, genau wie eine Reihe von für den Benutzer meist unsichtbaren Protokollen das Internet ermöglichen, über das wir heute eine Reihe von Diensten in Anspruch nehmen.
Mit anderen Worten: Diese Plattform wäre nicht das Metaverse von Meta. Stattdessen würden Unternehmen wie Meta gemeinsame Erlebnisse auf einem Planeten unter Tausenden, wenn nicht Millionen anderer virtueller Reiseziele im größeren Metaverse betreiben.
DIE VIRTUELLE REALITÄT WIRD SEIT JAHRZEHNTEN IMMER WIEDER ALS „THE NEXT BIG THING“ GEPRIESEN. GIBT ES IRGENDEINEN GRUND ZU DER ANNAHME, DASS WIR UNS AUF EINE GRÖSSERE AKZEPTANZ ZUBEWEGEN KÖNNTEN?
Ähnlich wie die künstliche Intelligenz, die sich langsam entwickelt, ist auch die virtuelle Realität als reale Erfahrung schon sehr lange auf dem Vormarsch. Stereoskope führten Mitte des 18. Jahrhunderts 3D-Erlebnisse ein, zunächst mit Zeichnungen und später mit Fotografien. Hollywood experimentierte in den 1960er Jahren mit immersiven Filmerlebnissen, wie dem Sensorama. Die Air Force finanzierte in den 1970er Jahren die Entwicklung von 3D-Flugsimulatoren. Ironischerweise wurde eine der ersten VR-Brillen, die in den späten 1980er Jahren entwickelt und verkauft wurden, als "EyePhone" bezeichnet.
In jüngster Zeit gibt es meiner Meinung nach Anzeichen dafür, dass wir uns seit dem Jahr 2000 auf ein größeres Interesse an diesen immersiven Erlebnissen und die technischen Möglichkeiten dafür zubewegen. Allein Fortnite verzeichnete im Zeitraum von einem Jahr zwischen Frühjahr 2019 und Frühjahr 2020 100 Millionen neue Nutzer, womit sich die Gesamtzahl der registrierten Nutzer auf 350 Millionen erhöhte. Zum Vergleich: Second Life, eine virtuelle Welt, die 2002 ins Leben gerufen wurde, brauchte vier Jahre, um auf nur eine Million registrierte Nutzer zu kommen. Die Nutzerbasis von Second Life betrug 2006 etwa 0,08 Prozent der gesamten Internetbevölkerung, während die Nutzerbasis von Fortnite im Jahr 2020 bei über 8 Prozent der vernetzten Welt lag.
Wäre Fortnite ein Reiseziel, wäre es eines der beliebtesten Ziele auf dem Planeten. Zum Vergleich: In China wurden 2019 145 Millionen Besucher gezählt, in den USA fast 80 Millionen. Allerdings müssen Fortnite-Nutzer ihr Zuhause nicht verlassen, um zu reisen.
WELCHE HINDERNISSE GIBT ES FÜR DIE EINFÜHRUNG DES METAVERSUMS? BRAUCHEN WIR NICHT ALLE MINDESTENS NEUE HARDWARE?
Die Technologie ist vielleicht nicht mehr das größte Hindernis für Erlebnisse in immersiven, virtuellen Umgebungen. Diese ersten Erfahrungen werden bereits durch ein Gerät ermöglicht, das die meisten von uns bereits besitzen: ein Smartphone. Die Telefonhersteller bauen bereits Augmented-Reality-Funktionen in neue Geräte ein. Außerdem kann man die meisten in den letzten Jahren auf den Markt gebrachten Smartphones in ein Headset stecken - das 50 Dollar oder weniger kostet - und ein ziemlich anständiges VR-Erlebnis genießen.
Meiner Meinung nach sind die größten Hindernisse für ein Metaversum in der von Unternehmen wie Meta beschriebenen Größenordnung eher sozialer, wenn nicht gar gesellschaftspolitischer Natur als technischer Natur. Technische Hürden können im Laufe der Zeit wahrscheinlich überwunden werden, während sich soziale Fragen im Laufe der Zeit immer mehr verschärfen. Diese soziale Hürde – eine Gemeinschaft von Interessengruppen, die sich über die Funktionsweise der Dinge einigen konnten – war die gleiche Herausforderung, mit der das frühe Internet konfrontiert war.
So gab es beispielsweise in den 1980er Jahren mehrere Informationsnetze - ARPANET, CSNET, BITNET und dann NSFNET -, die zusammen einen Vorläufer des modernen Internets bildeten und Teil davon wurden. Diese Netze bestanden nicht nur aus verschiedenen zugrunde liegenden Architekturen und Standards, sondern auch aus verschiedenen Gemeinschaften von Menschen. Hätten diese Gemeinschaften keinen Weg gefunden, miteinander zu kommunizieren - sowohl technisch als auch persönlich - hätten wir vielleicht nicht das Internet, das wir heute haben.
Fast 40 Jahre später ist die Gemeinschaft der Interessengruppen, die von einem möglichen Metaversum betroffen sind, nicht nur eine viel größere Bevölkerungszahl und vom ersten Tag an globaler, sondern umfasst auch ein nicht triviales Flickwerk von Nationalstaaten und massiven Privatunternehmen.
So hat die südkoreanische Regierung im Mai dieses Jahres eine eigene "Metaverse Alliance" gegründet, die mittlerweile über 200 Institutionen im Land umfasst. Im August startete Nvidia seine "Omniverse" Initiative, mit der der Grafikprozessor- und System-on-a-Chip-Hersteller seine eigenen Vorstellungen von den Technologien verbindet, die für eine offene und erweiterbare VR-Plattform erforderlich sind.
GLAUBEN SIE, DASS EINE KRITISCHE MASSE VON MENSCHEN MEHR ZEIT MIT TECHNOLOGIE IM ARBEITSUMFELD VERBRINGEN MÖCHTE?
Ich will nicht wie ein Futurist klingen, aber ich glaube, dass die Pandemie einfach einen Wandel in unserer organisatorischen Realität beschleunigt hat, der vielleicht schon im Gange war - eine Verlagerung von Unternehmensstandorten mit nur einem Standort zu geografisch verteilten Teams und Organisationen.
Zwar wird nicht jeder fern arbeiten, aber da die Technologie immer mehr verteilte Arbeits- und Sozialerfahrungen ermöglicht, wird eine kritische Masse von Menschen wahrscheinlich von dort aus arbeiten, wo sie es am besten tun. Dieser Teil der Erwerbsbevölkerung wird sich dafür entscheiden, mehr Zeit mit jeder Technologie zu verbringen, die ihnen die bevorzugte Arbeitserfahrung ermöglicht. Und wenn diese kritische Masse über die Fähigkeiten und das Wissen verfügt, die die Welt braucht, werden sich auch die Menschen, die noch im Büro arbeiten, anpassen müssen.
WIE STEHT ES MIT DEN WEITHIN DOKUMENTIERTEN PHÄNOMENEN DER ZOOM-MÜDIGKEIT UND ANDEREN EINSCHRÄNKUNGEN DER TECHNOLOGIE, DIE DIE INTERAKTION „WENIGER REAL" ERSCHEINEN LASSEN?
Wie in anderen Arbeitsumgebungen auch, werden einige virtuelle Umgebungen besser gestaltet - und daher besser erlebt - als andere. Auf einer Plattform wie Zoom macht man die unangenehme Erfahrung, dass man alle gleichzeitig anstarrt und dass alle einen anstarren. Diese Wand aus Augäpfeln erinnert eher an eine Bühne - was den meisten Menschen nicht gefällt - als an eine Gruppensitzung.
Wenn diese virtuellen Umgebungen immersiver werden, kann es durchaus sein, dass wir uns wohler fühlen und unsere Arbeit auf andere Weise erledigen oder sogar verschiedene Arten von Arbeit verrichten können. Wichtig ist, dass die wahrscheinlich effektivste virtuelle Umgebung keine Eins-zu-eins-Kopie unseres üblichen Arbeitsplatzes sein wird. Vielmehr werden diese Online-Umgebungen eine neue Art von Arbeitsraum mit eigenen Erfahrungen darstellen.
WARUM WIRD DAS METAVERSE ALS DIE ZUKUNFT EINES UNTERNEHMENS BETRACHTET, DAS WIR ALLE FRÜHER ALS FACEBOOK KANNTEN?
Viele sehen in der Umbenennung in Meta zumindest teilweise eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit von einer Reihe von Problemen abzulenken, mit denen Facebook konfrontiert ist - sei es im Zusammenhang mit den jüngsten Enthüllungen über Whistleblower oder den noch immer schwelenden Bedenken im Zusammenhang mit dem 6. Januar und den Wahlen 2020. Während diese Ablenkung eine kurzfristige Motivation sein könnte, kann sie das langfristige Interesse an den Auswirkungen und Möglichkeiten eines Metaversums nicht vollständig erklären.
Die Aussicht auf ein Metaversum dürfte Meta längerfristig aus einer Reihe von Gründen motivieren, die mit den Einnahmequellen und der Plattformstrategie zusammenhängen. Erstens wird jedes Ziel im Metaverse ein soziales Ziel sein. Soziale Ziele haben inhärente Netzwerkeffekte, denn je mehr Ihrer Verbindungen sich auf der Plattform befinden, desto wertvoller ist die Plattform für Sie. Eine frühzeitige Förderung der Nutzerakzeptanz kann daher später zu einer größeren Dynamik führen. Und Meta hat 3 Milliarden Nutzer auf der Einladungsliste für jedes neue Produkt.
Zweitens bietet das Metaversum Facebook, das fast alle seine Einnahmen aus der Werbung bezieht, die Möglichkeit, nicht nur neue Kategorien von Werbeeinheiten zu schaffen, sondern auch Möglichkeiten für den Handel einzuführen, um die Einnahmequellen des Unternehmens zu diversifizieren. Und mit Handel meinen wir in diesem Fall nicht nur den traditionellen Online-Handel, sondern auch den Markt für virtuelle Güter innerhalb des Metaverse und Upgrades dazu.
Drittens sind virtuelle Güter lukrativ. Die Erstellung von Kopien virtueller Güter ist im Wesentlichen kostenlos, so dass die Gewinnspannen außergewöhnlich hoch sind. Und je mehr Zeit und Geld ein Nutzer in virtuelle Umgebungen innerhalb einer Plattform investiert, desto mehr werden diese Investitionen zu versunkenen Kosten, die dazu führen, dass der Nutzer weitaus weniger geneigt ist, die Plattform zu wechseln. Genauso wie ein Apple-iOS-Nutzer, der ein breites Portfolio an Apps für sein iPhone erworben hat, mit geringerer Wahrscheinlichkeit auf Android umsteigt und seine frühere Investition verliert.
Ganz zu schweigen davon, dass die Nutzer ihre Waren auch an andere Nutzer verkaufen können, wenn sie die Plattform wechseln wollen, und dass dieser Peer-to-Peer-Handel ebenfalls zu Einnahmen führen kann. Der derzeitige Hype um NFTs (Non-Fungible Tokens) mag übertrieben sein, aber selbst wenn man den Hype etwas dämpft, ist klar, dass wir Menschen bereit sind, digitale Güter sowohl mit echtem als auch mit digitalem Geld zu kaufen.
Schließlich wissen wir, dass Meta eine Art Kryptowährung anstrebt, unabhängig davon, ob diese endgültige Währung Diem heißt oder nicht. Und eine digitale Wirtschaft innerhalb einer virtuellen Plattform bietet die Möglichkeit, eine solche Währung in Umlauf zu bringen - zunächst für virtuelle Güter und dann vielleicht für Transaktionen in dem, was alte Hasen als "metaspace" im Gegensatz zum Cyberspace bezeichnen.
Wie junge E-Commerce-Startups ihre Branche disruptieren
Drei junge Startups, die Dinge etwas anders machen als die klassischen Mitbewerber, sei es durch besondere Produkte, interessante Marketingkampagnen oder ausgefallene, neue Vertriebswege.

E-Commerce ist eine wachsende Branche, in der auf innovative Startups gute Erfolgsaussichten warten. Immerhin prognostizieren Experten, dass bis zum Jahr 2023 bis zu 78,3 Millionen Deutsche und damit immerhin fast 95 Prozent der Bevölkerung zur Personengruppe der Onlinekäufer gehören werden. Der elektronische Handel konnte in der Corona-Krise enorme Umsätze verbuchen, stellt aber auch ohne Pandemie ein großes Spielfeld dar, auf dem sich nicht nur die Shop-Betreiber selbst tummeln, sondern auch Startups, die sozusagen die Rahmenbedingungen des Marktes optimieren können.
Funktionierendes E-Commerce braucht gute Planung
Wer mit dem Gedanken spielt, sich mit einem E-Commerce Business selbstständig zu machen, der sollte wissen, dass es mit der Erstellung eines Online-Shops und dem Einpflegen der zu verkaufenden Produkte oder Dienstleistungen alleine nicht getan ist. Bevor man überhaupt daran gehen kann, den Shop online zu bringen, muss man eine Menge an Vorabreit leisten.
Dazu gehören eine gute Idee und das Finden einer entsprechenden Nische, die Identifizierung der Zielgruppe und die Entwicklung eines Produktes bzw. einer Dienstleistung. Hier bedarf es sorgfältiger Analysen hinsichtlich der möglichen Mitbewerber inklusive ihrer Stärken und Schwächen, der zu erwartenden Kosten und Umsätze sowie der Identifizierung der erfolgversprechendsten Verkaufskanäle.
Viele dieser Aufgaben kann man mit entsprechenden Kenntnissen selbst erledigen, andere sollte man in die Hände von Fachleuten legen. Genau hier kommen die zahlreichen jungen Startups ins Spiel, die sich auf genau diese Aufgaben, die man nicht selbst übernehmen kann, spezialisiert und entsprechende Lösungen entwickelt haben.
Drei Beispiele für innovative E-Commerce Startups
Man könnte eine schier endlose Liste mit Startups anfertigen, deren Produkte oder Dienstleistungen die E-Commerce Branche revolutionieren oder zumindest ordentlich durcheinanderwirbeln können. Dieser Beitrag stellt exemplarisch 3 junge Startups vor, die Dinge etwas anders machen als die klassischen Mitbewerber, sei es durch besondere Produkte, interessante Marketingkampagnen oder ausgefallene, neue Vertriebswege.
AMZSCALE
Das Unternehmen aus Osnabrück, das von Daniel Vogler und Maurice Glißmann 2016 gegründet wurde, baut Amazon FBA Brands auf. Seit 2019 bietet AMZSCALE den Aufbau von Marken durch Product Development, Markt-Analysen, Sourcing, Launch und Marketing als DONE4YOU-Service auch für Dritte an, also für Unternehmer und Investoren.
Das Unternehmen beschäftigt augenblicklich etwa 100 Mitarbeiter:innen, darunter auch ein Experten-Team, das sich um das Sourcing in der Volksrepublik China kümmert.
Durch von Investoren fließendes Kapital möchte das junge Unternehmen unter anderem in den Auf- und Ausbau einer Sales-Infrastruktur sowie die internationale Expansion nach UK und USA investierten. Zudem werden die Kunden von AMZSCALE mit dem neuen “Capital as a Service” jetzt beim Kernproblem für wachsende eCommerce Marken unterstützt: Warenfinanzierung für Cashflow-Engpässe. Mit dem neuen “Selling as a Service” ermöglicht AMZSCALE außerdem eine schnelle und einfache Expansion in alle europäischen Amazon-Marktplätze - ganz ohne kostspielige und langwierige Umsatzsteuer-Registrierungs- und -Voranmeldungsprozesse. Wer sich ein eigenes E-Commerce Business mit eigenen Marken aufbauen möchte, der ist bei AMZSCALE in den Händen von Experten.
Orderchamp
Ein junges, ganz knapp vor der beginnenden Corona-Pandemie gegründetes Unternehmen aus den Niederlanden möchte den deutschen Markt erobern. Das niederländische Start-up Orderchamp hat es sich zur Aufgabe gemacht, kleine Einzelhändler und Markenhersteller auf einer gemeinsamen Plattform zusammenzubringen. Ziel von Gründer Joost Brugmans und seinen Mitgründern Max Verduyn und Menno Wolvers ist es, den Großhandel zu digitalisieren.
Die Besonderheit von Orderchamp besteht vor allem in den zum größten Teil digitalisierten Abläufen und darin, dass die meist kleineren Händler über die Plattform auch kleinere Warenmengen mit deutlich längeren Zahlungszielen bestellen können, als dies normalerweise der Fall ist. Durch diese Möglichkeit bleiben die Händler auch in schwierigen Zeiten liquide und geraten nicht in Zahlungsschwierigkeiten. Inzwischen haben viele die Vorteile der digital basierten Plattform für sich entdeckt und so kaufen schon etwa 50.000 Händler aus ganz Europa über die Plattform von Orderchamp.
Joost Brugmans möchte, durch den bisherigen Erfolg ermutigt, mit seinem Unternehmen expandieren und auch auf dem deutschen Markt Fuß fassen. Im Mai 2020 stellten Investoren dem Unternehmen 16,8 Millionen Euro zur Verfügung, die hauptsächlich in die Eroberung des deutschen Marktes fließen sollten.
WLDOHO
Das 2018 von Tung Do und Benjamin Rettinger gegründete Startup WLDOHO mit Hauptsitz in Dudenhofen stellt sich eine Welt vor, in der Einwegplastikartikel der Vergangenheit angehören. Vielleicht sind es die fast täglich über die Medien gezeigten Bilder von plastikverseuchten Ozeanen und an Plastikmüll verendeten Meerestieren, die die beiden Gründer dazu bewogen haben, etwas gegen die zunehmende Verschmutzung unseres Planeten durch Plastikmüll zu tun.
WLDOHO verbindet das Thema Rasur mit dem Umweltschutz und bietet online hochwertige und vor allem nachhaltige Rasierhobel aus verschiedenen Hölzern und Zink an. Dazu gibt es Rasierständer, Rasierpinsel und Rasierklingen. Alles ohne Plastik und natürlich zu 100 Prozent umweltfreundlich verpackt.
Die Idee hinter den nachhaltigen und umweltfreundlichen Rasierhobeln ist, dass Einwegplastik-Rasierer nicht nur umweltschädlich sind, weil es sich um Wegwerfartikel handelt. Sie sind darüber hinaus auch schlecht für die Haut und verursachen häufig Hautirritationen und Pickel. Die Vision des aus mittlerweile auf knapp 20 Mitarbeiter*innen angewachsenen WLDOHO Teams ist es deshalb, die plastikfreie Rasur in jedem Badezimmer zur Selbstverständlichkeit zu machen und so der Umwelt und der Rasur gleichermaßen mehr Wertschätzung entgegenzubringen.
Als Verkaufskanäle nutzt WLDOHO neben dem eigenen Online-Shop, über den 75 Prozent der Umsätze generiert werden, auch Amazon, wo die restlichen 25 Prozent des jährlichen Umsatzes entstehen. Besonders interessant ist dabei, dass der Hauptteil des Umsatzes eben nicht durch den Verkauf über den Online-Giganten Amazon erwirtschaftet wird, sondern über den eigenen Online-Shop. Die Zahl der dort verkauften Produkte liegen immerhin im 5-stelligen Bereich pro Monat, was für die Qualität des Online-Shops spricht.
Was dieses Unternehmen so interessant macht, ist der nachhaltige Ansatz, durch den sich WLDOHO einen riesigen Markt erschlossen hat. Man kann also auch als kleines und junges Startup und mit nachhaltigen Rasierern einen ganzen Markt disruptieren.
Fazit: Ein sich verändernder E-Commerce Markt profitiert von innovativen Impulsen
An den drei vorgestellten Startups lässt sich ablesen, wie groß die Herausforderung für die E-Commerce Branche zwar ist, wie einfallsreich aber junge Unternehmen sind, wenn es um das Anbieten von meisterhaften Lösungen sind. Unabhängig davon, ob es um den Aufbau oder das bekanntmachen einer eigenen Marke geht, um neu zu schaffende Kontaktpunkte für Händler und Markenhersteller oder um den Verkauf nachhaltiger Produkte über den eigenen Web-Shop bzw. einen großen Online-Marktplatz wie Amazon. Kreative Köpfe entwickeln ständig neue Ideen, die die Branche des E-Commerce stetig verändern, durcheinanderwirbeln und im Idealfall gänzlich revolutionieren, denn Revolution ist, im positiven Sinne, immer auch ein Neuanfang mit neuen Chancen, für die Branche und die Verbraucher gleichermaßen.