Behavioral Intelligence: Verhalten ist wichtiger als Know-how

Autor: Dr. Patrick Oehler
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Weshalb Unternehmen mehr Augenmerk auf das Verhalten ihrer Mitarbeitenden richten sollten, statt nach dem Gießkannenprinzip verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Skills anzubieten.

Egal ob Pandemien, Kriege oder Lieferengpässe – in krisengeplagten Zeiten zählt Anpassungsfähigkeit mehr als alles andere. Um diese Eigenschaft bei ihren Mitarbeitenden auszubilden, setzen viele Unternehmen auf Upskilling. Doch Know-how allein macht noch lange keine krisenfesten Angestellten. Wichtiger ist das Verhalten.

Upskilling ist das Modewort der Stunde, wenn es darum geht, das eigene Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Firmen investieren dabei oft viel Zeit und Geld, um Skills zu definieren, komplexe Modelle zu entwerfen und Trainingsprogramme aufzusetzen.

Doch wer von uns kann schon wissen, welche Skills in Zukunft tatsächlich gebraucht werden? Anfang der 90er gab es für die breite Öffentlichkeit weder Suchmaschinen noch Internetzugang. Heutzutage wird hingegen der routinierte Umgang mit Office-Lösungen und Google als Mindeststandard vorausgesetzt. Die Mitarbeitenden sitzen zudem global verteilt im Büro, im Home Office oder am Laptop auf Geschäftsreise. Es ist eine neue Welt, die ein vollkommen anderes Skill-Repertoire erfordert. Die Geschichte zeigt also, dass der Blick in die Glaskugel selten zu fruchtbaren Fortbildungsmaßnahmen führt. Es wird immer umwälzende Ereignisse und Entwicklungen geben, die bahnbrechende Effekte auf Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft haben und somit unsere Anpassungsfähigkeit herausfordern.

Statt nach dem Gießkannenprinzip verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Skills anzubieten, sollten Unternehmen daher ihr Augenmerk auf das Verhalten ihrer Mitarbeitenden richten. Denn es reicht nicht, Wissen anzuhäufen, wenn es in der Praxis keine Anwendung findet. Die Frage ist nur: Wie erkennt und fördert man erfolgversprechendes Verhalten der Mitarbeitenden? Genau hier kommt Behavioral Intelligence ins Spiel.

Mit Behavioral Intelligence Verhalten von Top-Performern skalieren

Obwohl es unmöglich ist, vorherzusagen, welche Skills die Zukunft konkret erfordern wird, können die meisten Unternehmen sehr wohl Mitarbeitende benennen, die neuen Herausforderungen am besten gewachsen sind. Doch was unterscheidet diese Menschen von anderen? Behavioral Intelligence kann dieses Rätsel entschlüsseln. Sie analysiert menschliche Verhaltensweisen und macht diese messbar. Zu diesem Zweck wertet die KI anhand von Millionen von Datenpunkten zahlreiche unterschiedliche Merkmale aus, wie etwa die Sprache, die Stimme, den Tonfall, die Mimik und die Gestik.

Um nun festzustellen, was Top-Performer*innen im Unternehmen besser machen als andere, lädt man diesen Personenkreis zu einer Videosimulation auf einer Behavioral-Intelligence-Plattform ein. Am Bildschirm sehen sich die Mitarbeitenden im Rahmen von Tests mit verschiedenen realitätsnahen Gesprächssituationen konfrontiert. Sie müssen etwa die unbequemen Fragen eines aufgebrachten Kunden beantworten oder sollen eine Krisensituation souverän lösen. Während sie mit dem virtuellen Gesprächspartner interagieren, analysiert die Video-KI im Hintergrund das Verhalten im Gespräch und den Umgang mit der jeweiligen Problemlage. Aus diesen Daten gewinnt das Unternehmen ein Erfolgsprofil – das zukünftig als Zielvorgabe für die angestrebte krisenfeste Unternehmenskultur gilt. Das versetzt Personaler*innen in die Lage spezielle Trainings zu erstellen, um auch andere Mitarbeitende auf den Kurs zum/zur Top-Performer*in zu bringen.

Qualität statt Quantität

Die Trainings laufen dabei ähnlich ab wie der Prozess zur Erstellung des Zielprofils: Mitarbeitende durchlaufen realistische Video-Simulationen mit verschiedenen Gesprächssituationen. Die Gespräche werden aufgezeichnet, analysiert und auf Übereinstimmung mit dem Zielprofil bewertet. So erhalten die Mitarbeitende von der KI objektives Feedback und erfahren, wie ihr Verhalten auf andere Menschen wirkt. Sie lernen, was sie verbessern sollten, um etwa offener oder sympathischer rüberzukommen. Ganz konkret werden die Aspekte und Skills gefördert, die auch tatsächlich im beruflichen Einsatz benötigt werden.

Die Trainings lassen sich individuell auf die unterschiedlichsten Gesprächs- und Krisensituationen anpassen. Die Bereitstellung erfolgt über die Plattform global für alle Standorte. So ist es möglich, Mitarbeitende beispielsweise gezielt auf neue Produktauslieferungen und Kund*innengruppen vorzubereiten oder eine aktuelle Krise zu stemmen. Mit menschlichen Trainern wäre ein Unterfangen dieser Art wesentlich langsamer, aufwendiger und teurer.

Die richtige Unternehmenskultur fördert Upskilling ganz von alleine

Eine Video-KI in der Mitarbeitendenentwicklung einzusetzen, steigert die Performance und senkt Kosten. Menschliche Erfolgsfaktoren wie eine ausgeprägte Krisenfestigkeit und die Bereitschaft, neue Herausforderungen zu stemmen, werden durch die Behavioral-Intelligence-Plattform identifiziert und gefördert. Die daraus resultierende fortschrittsorientierte Unternehmenskultur motiviert Mitarbeitende dann von ganz allein, neue Skills zu erlernen – denn Upskilling ist natürlich nicht vollkommen unwichtig. Jedoch sollten Unternehmen sich zunächst darauf konzentrieren, den kulturellen Wandel zu fördern und Verhalten zu optimieren. So gewinnt man Mitarbeitende, die in einem volatilen Business-Umfeld bestehen können – und sich aus eigenem Antrieb weiterbilden möchten.

Der Autor Dr. Patrick Oehler ist Co-Founder und Managing Director von Retorio. Das HR-Tech Unternehmen mit Sitz in München bietet eine wissenschaftlich fundierte Behavioral-Intelligence-Plattform.

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Die Rückkehr des Strong Leadership?

Die aktuelle Studie von NWI und Netzwert belegt: Die allgemeine Krisenstimmung ist in den Unternehmen und im Arbeitsalltag der Menschen angekommen, sogar dann, wenn das eigene Unternehmen gar nicht von einer Krise betroffen ist.

Laut der wissenschaftlich begleiteten Studie „In ungewissen Zeiten: Zuversicht und die veränderte Rolle von Führung im Unternehmenskontext“ von NWI und Netzwert, an der insgesamt 1.044 Personen, davon 418 Führungskräfte inkl. Top-Management und 626 Mitarbeitende teilgenommen haben, wird deutlich: Die allgemeine Krisenstimmung ist in den Unternehmen und im Arbeitsalltag der Menschen angekommen, sogar dann, wenn das eigene Unternehmen gar nicht von einer Krise betroffen ist. Das Studienteam ging darüber hinaus folgenden Fragen nach: Wird das Sicherheitserleben am Arbeitsplatz dadurch beeinflusst, und wenn ja, wie?

Wird ein Bedürfnis nach autoritärer Führung bei Mitarbeitenden und Führungskräften ausgelöst, und welche Rolle nimmt Zuversicht in diesem Kontext ein?

49% der Befragten bejahen, dass die Krisenstimmung in ihren Unternehmen angekommen ist, auch wenn nur 36% ihr Unternehmen tatsächlich in einer Krise sehen. Die eigene Sicherheit am Arbeitsplatz wurde von den Führungskräften (56%) und den Mitarbeitenden (44%) um so niedriger bewertet, je stärker die Krisenstimmung der Befragten war, unabhängig davon, ob ihre Unternehmen von Krisen betroffen sind.

62% der Befragten (ja=31%, teils teils=31%) vertreten die grundsätzliche Haltung, dass es in Krisenzeiten autoritäre Führung braucht. Allerdings unterscheiden sich die aus den aktuellen Krisen resultierenden Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Führungskräften deutlich voneinander: Mitarbeitende haben ein Bedürfnis nach mehr Strukturklarheit und Regeln, Führungskräfte hingegen eines nach autoritärer Führung (Strong Leadership).

Daraus schließt das Studienteam, dass Führungskräfte autoritäre Führung (selbststabilisierend) mit Sicherheit am Arbeitsplatz verbinden. Auf Mitarbeitendenebene stehen die geringere Sicherheit am Arbeitsplatz und ein Krisenerleben in Verbindung mit dem Wunsch nach Struktur- und Regelklarheit, aus Sicht des Studienteams ein probater Weg, um das Sicherheitserleben in Ungewissheit zu erhöhen.

Damit fallen die Bedürfnisse von Führungskräften und Mitarbeitenden in Krisenzeiten deutlich auseinander: die Pille der autoritären Führung passt nicht zur Diagnose.

Aktuell aktivieren bereits deutlich mehr Unternehmen und Führungskräfte alte Erfolgsmuster wie klassische effizienzgetriebene Restrukturierung, Costcutting und aktionistisches Delegieren und Priorisieren seitens der Führungskräfte. Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden nach struktureller und Regelklarheit werden über autoritäre Führung nicht nur nicht erfüllt. Vielmehr verengt sich der Entscheidungsspielraum der Mitarbeitenden weiter, sodass sich auch ihr Selbstwirksamkeitserleben reduziert – eine der wichtigsten Voraussetzungen für Krisenbewältigung. Das birgt die Gefahr, dass sich ein Ohnmachtserleben einstellt – eine vergleichbare Entwicklung zum gesamtgesellschaftlichen Verlauf einer sich von Institutionen abwendenden Gesellschaft – und der denkbar schlechteste Modus zur Bewältigung von Krisen.

Wie werden Unternehmen krisenfest, und wie kann eine Transformation gelingen?

Im Management von Krisen sind grundsätzlich andere Kompetenzen vonnöten als in der qualitativen Transformation von Organisationen, sodass in der aktuellen Gleichzeitigkeit von Krise und Transformationserfordernis Management und Führungskräfte gefordert sind, die beiden Ansätze Effizienzsteigerung und Organisationsentwicklung, die bislang eher in einem Entweder-oder-Verhältnis zueinanderstanden, in einem „Sowohl als auch“ miteinander zu vereinen.

Krisen und Ungewissheit werden Unternehmen auch künftig begleiten und dürfen nicht mehr als Ausnahme behandelt werden. Das bedeutet, mit Krisen jenseits von Ad- hoc-Sparprogrammen und klassischen Restrukturierungen umgehen zu lernen und resiliente Organisationen aufzubauen. Dafür braucht es unbedingt strukturelle Veränderungen, klare transformationale Ziele und ein transformatives Verständnis von Management und Führung.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen deutlich den (intuitiven) Reflex der Führungskräfte auf, unter bestimmten Bedingungen in die Haltung autoritärer Führung zurückzufallen. Das mag für klassische Restrukturierungen unter Umständen noch funktionieren – danach ist die Organisation unter Umständen effizienter, aber im künftigen Marktumfeld mit Sicherheit nicht leistungsfähiger und keinesfalls resilienter. Für qualitative Transformation ist autoritäre Führung in jedem Fall die denkbar ungünstigste Voraussetzung. Change auf Ansage hat noch nie funktioniert.

Die vollständigen Studienergebnisse inkl. Handlungs-Implikationen kannst du hier abrufen.

Female Leadership: Ein Modell von gestern?

Braucht Führung ein Geschlecht? Hanna Pradler sagt Nein. Als Chief Product Officer (CPO) beim TechStart-up kollex gehört sie einer neuen Generation von Frauen in Führungspositionen an, die sich immer weniger als Female Leaders identifizieren. Ihre Karriere in der Digitalwirtschaft zeigt, wie die gebürtige Thüringerin ihren eigenen Führungsstil gefunden hat, der heute vieles ist – aber ganz sicher weder typisch weiblich noch typisch männlich.

Einblick schafft Expertise

Ihre Haltung zum Female Leadership hat sich im Laufe ihrer beruflichen Karriere gewandelt. Vor ihrer Zeit bei kollex arbeitet Pradler in unterschiedlichen Firmen sowohl im E-Commerce als auch an Innovationen im klassischen Maschinenbau und im Bereich IoT an digitalen Produkt-Launches. “Damals hat das Banner Female Leadership überhaupt erst sichtbar gemacht, dass es genug gut geeignete Frauen für Führungspositionen gibt”, erinnert sie sich. Die klassische Mentorfigur hatte die Digitalstrategin nicht an ihrer Seite.

„Es war mir nicht genug, das Bild des klassischen männlichen Managers nachzuzeichnen und ihm das Bild einer weiblichen Führungskraft entgegenzusetzen. Ich beschloss herauszufinden, welche Qualitäten für mich eine gute Führung auszeichnen und diese zu entwickeln." Hanna Pradler

Vom Berliner Start-up über Telefónica bis hin zum Style Creator Program von Zalando durchläuft Pradler zahlreiche Produktmanagement-Tätigkeiten, Organisationsformen und -stadien. Sie erhält Einblicke in Teamstrukturen und digitale Produkte und bekommt ein Gespür für die Entwicklung von Anwendungen, sowohl im Front- als auch im Backend. Daraus wächst ein tiefgreifendes Verständnis dafür, wie produkteigene Prozesse zusammenspielen und wie verschiedene Charaktere und Expertise innerhalb eines Teams die Entwicklung vorantreiben. Nach zahlreichen Projekten in Eigenregie führt sie ihr Weg 2020 zu kollex. Das Berliner Tech-Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Gastronom*innen und Lieferanten auf digitalem Weg miteinander zu vernetzen, um Bestellungen einfacher und effizienter abwickeln zu können. Seit dem Launch im Sommer 2019 hat das Start-up nach eigenen Angaben bereits über 230 Getränkefachgroßhändler anbinden und mehr als 20.000 Nutzer*innen für die Bestellung via mobile App oder Webshop gewinnen können

Dem Wunsch zu führen folgen

Pradler sehnt sich nach mehr Verantwortung. Der Wunsch nach einem festen Team sowie einer leitenden Funktion, um ihre Expertise in die Tat umzusetzen und Mitarbeitende zu entwickeln, wird größer und ruft nach einer Neuorientierung.

„Meine angeblich weiblichen Führungsqualitäten wollte ich nicht in den Vordergrund rücken. Das zu tun, hätte bedeutet, geschlechtsspezifische Unterschiede zu überhöhen und zu verallgemeinern - und das in der Führungsetage.“ Hanna Pradler

Für kollex zählt die Frage, wie das TechStart-up Bestellvorgänge für Gastronom*innen weiter vereinfachen und die Nutzererfahrung verbessern kann. Pradler kennt den Weg zum gesteckten Ziel und schätzt, in kollex einen Arbeitgeber gefunden zu haben, der ihr noch während ihrer Schwangerschaft die Beförderung anbietet.

Komplexität meistern: Neue Herausforderungen als CPO

Der neue Jobtitel als CPO ist eine aufregende Herausforderung. Pradler leitet das gesamte Produktmanagement – von Organisationsprozessen bis hin zur Produktentwicklung. Diese ganzheitlichen Probleme erfordern ein hohes Maß an strategischem Denken und eine Fähigkeit, komplexe Prozesse zu optimieren. Zum anderen steht sie vor der Aufgabe, die Anwendung selbst so umzugestalten, dass sie sowohl Gastronom*innen und Lieferant*innen gleichermaßen anspricht.

 „Spannungen müssen aufgearbeitet werden, um voranzukommen. Im Team laufen die Ansätze der Problemlösung nicht immer in die gleiche Richtung. Um dann zu einem Ergebnis zu kommen, mit dem alle zufrieden sind, muss man sich den Konflikten stellen.“ Hanna Pradler

Digitalisierung ist für Pradler “immer ein praktischer Helfer und niemals gleichzusetzen mit Rationalisierung: Unsere Mission, Bestellvorgänge durch Digitalisierung zu vereinfachen, stärkt insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen.“ Ihr Engagement für innovative Ideen und Nachhaltigkeit macht sie zu einer treibenden Kraft hinter dem Produkt und zeigt, dass eine gute Führung nicht entlang von Geschlechterstereotypen verläuft.

Abschied von der Idee eines weiblichen Führungsstils

Mit wissenschaftlichen Daten sind Unterschiede zwischen Männern, die führen, und Frauen, die führen, ohnehin nicht belegt. In ihrer Rolle als CPO glaubt Pradler fest daran, dass der Erfolg nicht durch Meinungen oder subjektive Geschmäcker, sondern durch Wissen und Daten vorangetrieben wird. Diese Überzeugung spiegelt sich in ihrem Führungsstil wider.

„Von der Idee des Female Leaderships verabschiede ich mich. Mich erfüllt heute, wie wir in unserem Produkt- Team eine Arbeitsatmosphäre schaffen, in der sich alle Menschen respektiert und wohl fühlen und in der alle Verantwortung übernehmen, um eigenständig Ziele zu erreichen.” Hanna Pradler

Fazit: Individuelle Stärken im Blick

Ihr Hands-on-Ansatz ermöglicht Pradler, Hindernisse zu überwinden und kontinuierlich zu wachsen. Auf Stereotype verlässt sich die Digitalstrategin nicht. Ihre Qualitäten als Führungskraft hat sie mit kritischem Blick auf das Female-Leadership-Konzept entwickelt. Heute stützt Pradler ihre Führung auf Daten und die kollaborative Kultur in ihrem Team, die alle an einem Strang ziehen lässt und die Stärken jedes Einzelnen hervorhebt.

Hartes Business – Softe Skills

Im Interview: Prof. Alexandra Wuttig, Professorin für Entrepreneurship und Innovation sowie Kanzlerin der IU Internationale Hochschule, über die wichtigsten Soft Skills erfolgreicher Gründerinnen und Gründer.

Female Empowerment, Chancengleichheit, die selbe Perspektive für jede bzw. jeden: Ein Wunschtraum im (Start-up-)Alltag. Dr. Alexandra Wuttig, Professorin für Entrepreneurship und Innovation, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte und Kanzlerin der IU Internationale Hochschule, gibt im Interview einen Einblick in die soften Skills für das harte Start-up-Business.

Welche Soft Skills müssen Gründerinnen und Gründer mitbringen – ganz unabhängig vom Geschlecht?

Am wichtigsten ist es, sein Produkt und seine Idee zu kennen und voll dahinter zu stehen. Erst dann kommen wir zu den Soft Skills. Kommunikation ist Key. Eine Gründung bedeutet zunächst klassisches „Klinken putzen“, andere überzeugen und Begeisterung wecken bzw. übertragen. Hier hilft es, unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen einzuholen. Gehen Sie weg vom Gedanken, dass Ihre Idee geklaut werden könnte. Der direkte Austausch hilft  – sei es mit Expert*innen oder potenziellen Kund*innen. Daneben sind natürlich „klassische Führungskompetenzen“ gefragt: Mitarbeitermotivation, Kunden-, Dienstleistungs- und Serviceorientierung, Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Gibt es hier bereits genderspezifische Unterschiede?

Frauen und Männer unterscheiden sich in ihrer Kommunikationsweise und Führungsart. Oft bringen Frauen ein anderes Gespür für die Situation mit, sie fühlen sich anders in das Gegenüber ein und können offener mit Kritik umgehen. Das bedeutet auch, dass sie wissen, wann es besser ist, die Klappe zu halten. Das wurde ihnen ihr ganzes Leben lang anerzogen.

Hinsichtlich der Führungskompetenz bringen Frauen einen gewissen Empowerment-Gedanken mit. Auch die Herangehensweise ist eine andere: Sie evaluieren, fangen klein an, wachsen peu à peu. Sie sind nicht risikoscheu, sondern risikobewusst. Vielleicht würde es auch manchen Gründern eine mehr feminine und somit nachhaltigere Art zu gründen gut tun.

Welchen Nachteil haben Frauen bei der Gründung?

Gerade beim Thema Belastbarkeit stehen Frauen oftmals in der Beweispflicht – egal ob beim Investoren- oder Bewerbungsgespräch. Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen: Es gibt niemanden, der belastbarer ist als eine Mutter, die wirklich etwas bewegen will. Natürlich sind hier nicht alle Frauen gleich und das muss auch gar nicht sein. Wir müssen nicht alle die gleichen Ziele im Leben haben. Aber diejenigen, die wollen, schlafen z.B. manchmal nur drei Stunden und kriegen trotzdem alles unter einen Hut. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Bei Pitches werden Frauen gefragt „Wie willst du deine Gründung mit deinem Kind vereinbaren?“. Ein Mann bekommt diese Frage nicht gestellt. Übrigens ist es hier sehr interessant, wer die Frage stellt. Das ist nicht ausschließlich der männliche Investor Mitte 50. Oft sind es junge Frauen, die sich für ein anderes Lebensmodell entschieden haben und nicht begreifen können, warum man sich die Doppelbelastung antut.
Und natürlich gibt es die „Entweder-Oder-Typen“: kein Haustier, kein Kind, kein Partner, totaler Fokus auf die Arbeit. Aber das muss nicht sein. Wir müssen uns nicht verwandeln um erfolgreich zu sein. Es muss nicht die toughe Geschäftsfrau oder die liebende Mutter sein. Wir können beides.

5 Soft Skills für Gründer*innen

  • Selbstvertrauen: Glaube an dich und deine Idee und „Think big!“
  • Empathie zeigen: Lass dir von anderen helfen und fühle dich in deren Probleme ein – dadurch kannst du deine Idee optimieren.
  • Empowerment: Baue dir ein Netzwerk auf, suche dir ein Vorbild, lerne aus den Fehlern anderer – so kannst auch du zum Vorbild werde und andere Gründerinnen unterstützen.
  • Entrepreneurial Spirit: „Think out of the box” und ergreife Initiative, wenn du für ein Problem die Lösung hast, selbst wenn du nicht „dafür zuständig“ bist oder du das Gefühl hast, dass es nicht dein Spezialgebiet ist.
  • Kontinuierliches Lernen: Versuche dich immer wieder mit neuen Themen zu befassen, auch wenn sie auf dem ersten Blick nichts mit deiner Aufgabe zu tun haben.

Survival-Skills für Start-up-CEOs

Wie du dich als Start-up-CEO und noch eher unerfahrener Teamleader NICHT zur "wandelnden Umweltverschmutzung" entwickelst.

CEOs in Start-ups überschreiten oft die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Gründe: Die enormen Herausforderungen, die Innovationen nun mal mit sich bringen, erfordern überdurchschnittlich hohe Kreativität und einen oft unbändigen Pioniergeist. Das unberechenbare Wachstum, das dabei entsteht, wirkt sich auf Dauer energie- und kräftezehrend aus. Tipps und To do's, um diese belastenden Phasen besser zu meistern.

Als CEO bist du der Regenmacher

Wer da nicht auf sich achtet und seinen Körper und seine Seele nicht im Gleichgewicht hält, um diese mentalen und körperlichen Höchstleistungen zu kompensieren, wird schnell zu einer „wandelnden Umweltverschmutzung“. Und damit zu einem demotivierenden Chef, der durch die Abteilungen poltert und mit seiner Reizbarkeit und schlechten Laune das gesamte Unternehmensklima verpestet. Er darf sich dann nicht wundern, wenn er bei seinen Mitarbeitern Verhaltensweisen beobachtet, die ihn noch mehr verärgern.

Ein Teufelskreis nimmt seinen Lauf und verhindert, dass die Mitarbeiter die erforderliche Energie, Eigenverantwortung und Begeisterung aufbringen, um die notwendigen Veränderungsprozesse engagiert und zuverlässig durchführen zu können.

CEOs können aber auch wie Regenmacher wirken. Der eine sorgt durch seine Magie dafür, dass ein Klimawechsel die Natur zum Erblühen bringt. Der andere weckt mit seiner positiven Ausstrahlung in seinem Unternehmen die nötige Leidenschaft und Leistungsbereitschaft, um die Veränderungsprozesse in Schwung zu halten.

Deine Mitarbeiter zeigen dir, wie fit du bist

Wenn du unter deinen Mitarbeitern kontraproduktive Verhaltensweisen feststellst, kannst du sicher sein, dass dies nicht an ihnen liegt. Oft liegt die Ursache an dir, an dem, was du ausstrahlst und was sie von dir wahrnehmen. Dann reicht deine eigene Begeisterung und Energie vielleicht einfach nicht mehr aus, um sie so zu begeistern, dass sie dran bleiben und alles geben, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Eventuell bist du sogar schon an einem Punkt angekommen, an dem du wegen deiner Überanstrengung einfach unausstehlich und eine wandelnde Umweltverschmutzung geworden bist. Dann wird es Zeit, dich um dich selbst zu kümmern. Die Tipps helfen dir, deine Begeisterungsfähigkeit zurück zu erlangen.

Tipp 1: Entdecke dein WARUM – vergewissere dich, dass du im richtigen Job bist

Untersuche, ob das, was du tust, für dich einen persönlichen Sinn macht. Sicher hast du eine große Vision und bist angetreten, diese in die Welt zu tragen. Aber Chef sein gehört nicht für jeden Menschen zum Lebensplan. Erinnere dich, was du dir einmal für dein Leben vorgestellt hast. Gehört Chef sein dazu?

Voraussetzung dafür ist, dass du bereit bist, für deine Menschen da zu sein. Ihnen zu dienen. Sie zu begeistern. Als Chef trägst du nicht nur die Verantwortung für die Unternehmensergebnisse, sondern ganz besonders auch für die Menschen, die diese Ergebnisse ‚produzieren’. Nur wenn du im Einklang mit deinen Vorstellungen von deinem Leben und mit deinen Träumen bist, fühlst du dich wohl und hast die positive Ausstrahlung, welche die Menschen, die dir folgen, brauchen, um mit Leidenschaft dabei zu bleiben. Wenn Chef sein nicht zu deinem Lebensplan gehört, dienst du deinem Projekt mehr, wenn du jemanden findest, der dich in dieser Position unterstützt oder dem du diese Position übertragen kannst. Ein Coach kann dir helfen, hierzu die besten Lösungen zu erarbeiten.

Tipp 2: Mache dir und anderen präsent, wohin die Reise gehen soll

Ein klares Zukunftsszenario bündelt Energien und hilft dir, dich wie ein Laserstrahl auszurichten. Zudem erspart es dir viel Zeit und Ärger. Abgeleitet von deinem Lebenssinn, vergegenwärtige dir präzise, was du bewirken willst. Wofür hast du dich in diesem Leben auf den Weg gemacht? Was genau ist der Sinn und Zweck deines Start-ups? Was wird sich dadurch verändern? Wie trägt es dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Wenn du deine Mitarbeiter für dieses Zukunftsszenario begeistern kannst und sie es alle in sich tragen, werden sie sich genau darauf fokussieren. Diese Vorstellung wirkt wie ein Orientierung bietendes Fundament, das zeitaufwendige Umwege und teure Abschweifungen verhindert.

Tipp 3: Erfülle deine wichtigsten Grundbedürfnisse und halte dich gesund

Wenn du nicht dafür sorgst, deine Grundbedürfnisse zu erfüllen, wirst du leiden. Körperlich und mental. Fang damit an, ganz bewusst die Bedürfnisse zu erfüllen, die jeder Mensch hat. Werden sie vernachlässigt, führt das zu schlechter Laune, Schlappheit und depressiven Stimmungen – auch ohne irgendwelche Einflüsse von außen.

  • Trinke täglich etwa zwei bis drei Liter Wasser. Das hält fit, wach und konzentriert.
  • Ernähre dich gesund – lass dich beraten, wenn du nicht sicher bist, was dafür wichtig ist.
  • Achte auf frische Luft in deiner Umgebung und geh öfter mal ins Freie – natürlich am besten ins Grüne.
  • Gib deinem Gehirn mindestens sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um zu regenerieren und leistungsfähig zu bleiben. Schlaf macht klug, gelassen und fit. Schlafmangel hingegen führt zur Konzentrationsschwäche, du wirst langsamer und musst nacharbeiten, hältst dich länger im Office und manövrierst dich immer tiefer in den Schlafentzug. Plane deinen Schlaf genauso zuverlässig und diszipliniert ein wie ein wichtiges Meeting. Wenn es mal eine Nacht nicht klappt, hat es nicht gleich verheerende Auswirkungen.
  • Bewege deinen Körper. Mach Sport. Wer sich nicht bewegt, kann nichts bewegen. Dein Körper ist dein wichtigstes Arbeitsinstrument.
  • Pflege deine Beziehungen, besonders auch außerhalb deines Jobs. Vernachlässige deine Freunde und Familie nicht, denn sie geben dir den Halt, den du für deinen anstrengenden Job brauchst.


Tipp 4: Identifiziere deine ganz persönlichen Wohlfühl-Bedürfnisse

Beobachte dich und finde heraus, was du noch brauchst, um dich rundum wohl zu fühlen. Jeder hat andere Bedürfnisse, es lohnt sich, genauer hinzusehen. Beobachte genau, was dich ärgert, aus der Fassung bringt oder in Stress, damit du beginnen kannst, besser für dich zu sorgen. Fertige dazu eine Liste mit konkreten Umsetzungspunkten an.

Tipp 5: Kommuniziere deine Ich-Gebrauchsanweisung

Nachdem du deine ganz persönlichen Bedürfnisse und Eigenheiten identifiziert hast, schreibe sie auf und finde heraus, auf welche Weise sie erfüllt werden könnten. Dann kommuniziere dein Ergebnis in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch anders ist und sein darf. Sei dabei präzise, sodass andere – sollten sie zur Bedürfniserfüllung nötig sein – verstehen können, was genau sie tun oder lassen sollten, damit du dich wohler fühlst. Jeder ist anders gestrickt, es steht dir nicht auf der Stirn geschrieben, was du brauchst. Deine Umgebung wird froh sein, klar zu wissen, wie du tickst. Sie werden darauf eingehen, vorausgesetzt du respektierst ihre Bedürfnisse ebenso.

Tipp 6: Identifiziere und kommuniziere deine Werte

Unsere persönlichen Werte wirken wie ein innerer Kompass und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Das gilt auch für unseren Lebenssinn und unsere Bedürfnisse, selbst wenn sie uns nicht bewusst sind. Kennen wir jedoch unsere Werte, werden uns Entscheidungen leichter fallen, da wir mögliche Lösungen an ihnen messen können und die richtige Lösung schneller erkennen. Sie sind unfehlbare Wegweiser zu unserer inneren Balance. Sind sie kommuniziert, mit allen vereinbart und implementiert, ersparen sie dir langwierige Entscheidungsprozesse und haben darüber hinaus eine positive Wirkung nach außen.

Tipp 7: Trainiere deine soziale und emotionale Kompetenz

Achte auf deine Gefühle. Sie sind die intelligenteste Sprache unseres Körpers. Sie signalisieren schneller und weitaus präziser, was da im Außen passiert, als unser Verstand. Dazu müssen wir sie wahrnehmen. Ein gutes Training besteht darin, mehrmals am Tag inne zu halten und in sich hinein zu spüren und das Gefühl, das du wahrnimmst, zu benennen. Ein einfaches „Gut“ oder „Schlecht“ reicht da nicht aus. Lerne das Vokabular deiner wichtigsten ca. 150 unterschiedlichen Gefühle. Wenn du sie unterscheiden kannst, wirst du klar erkennen können, was in deiner Umwelt wirklich passiert und wie es deinem Gegenüber wirklich geht. So verbessert sich die Kommunikation mit dir selbst und deinen Mitarbeitern.

Tipp 8: Sei diszipliniert

Ohne sie hättest du es nicht bis hierher geschafft: deine Disziplin. Es ist ganz einfach, zu einer wandelnden Umweltverschmutzung zu mutieren: Lass dich gehen und kümmere dich ausschließlich um dein Business. Sinnvoller ist es, diese wertvolle Tugend für den wichtigsten Menschen in deinem Leben einzusetzen: für dich selbst. Sorge dafür, dass du als ausgeglichener Mensch mit einer klaren Vision die Energie hast, deine Menschen für euer Ziel zu begeistern.

Zum Weiterlesen: Sabine Bredemeyer, Happy Leaders - Happy People - Great Results, Über die Kunst, ausgeglichen und erfolgreich zu führen, ISBN: 9783869804521, BusinessVillage 2019, 29,50 Euro

Mitarbeiterzufriedenheit im Start-up: Von Anfang an ein wichtiges Thema

Verantwortliche von Start-ups können gut beraten sein, von Anfang an auf eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu setzen. Wichtige Tipps und To-do’s.

Wer als Start-up möglichst erfolgreich sein möchte, sollte von Anfang an mit Hinblick auf das Thema „Mitarbeiterzufriedenheit“ keine Kompromisse eingehen. Immerhin schaffen zufriedene Mitarbeiter und ein motiviertes Team die ideale Grundlage für eine entspannte Arbeitsatmosphäre.

Hierbei gerät jedoch immer wieder in Vergessenheit, dass Mitarbeiterzufriedenheit nicht „von jetzt auf gleich“ entsteht und bei Weitem kein Selbstläufer ist. Das bedeutet, dass es wichtig ist, kontinuierlich an diesem Ziel zu arbeiten und sich in regelmäßigen Abständen zu fragen: „Was könnte ich besser machen?“.

Die folgenden Abschnitte helfen dabei, eine gewisse Grundstruktur in Unternehmen zu bringen, die gerade dabei sind, sich am Markt zu etablieren und gleichzeitig die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter optimal unterstützen möchten.

Tipp Nr. 1: Ein gemeinsamer Pausenbereich – drinnen und draußen

Regelmäßige Pausen helfen während des Arbeitstages dabei, den Kopf zu entspannen. Mit Hinblick auf das Thema Teambuilding kann es förderlich sein, die verschiedenen „Freizeitinseln“ gemeinsam im Team zu verbringen, um sich auf diese Weise besser kennenzulernen. Oft teilt sich das Team hierbei spannenderweise in „Raucher“ und „Nichtraucher" auf. Was für Break Tabak gilt, gilt auch für alle anderen Tabaksorten: Wer seine Zigarette rauchen möchte, muss sich in der Regel nach draußen verabschieden.

Dies bedeutet nicht, dass die typische Raucherecke in einem Start-up ungemütlich daherkommen müsste. Im Gegenteil! Im Laufe der letzten Jahre hat sich viel getan. Egal, ob es zum Beispiel darum geht, gemütliche Sitzmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, einen stilsicheren Aschenbecher zur Verfügung zu stellen oder eine windgeschützte Ecke einzurichten: Die Optionen, die sich in diesem Zusammenhang bieten, sind vielseitiger als häufig angenommen.

Selbstverständlich sollte sich jedoch niemand – egal, ob drinnen oder draußen – dazu gezwungen fühlen, seine Pause mit seinen Kollegen zu verbringen. Es gibt viele Personen, die gerade während der Mittagspause etwas Ruhe benötigen, um ihre inneren Batterien wieder aufladen zu können.

Dementsprechend sollte es jedem Mitarbeiter freigestellt sein, wie er diese wichtige Zeit gestaltet. Hier mit Zwang oder einer ungesunden Erwartung zu arbeiten, wäre mit Hinblick auf das Ziel, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, eher kontraproduktiv.

Tipp Nr. 2: Moderne Tools für gemeinsame Projekte

Unabhängig davon, ob in einem Unternehmen ausschließlich fest angestellte Mitarbeiter tätig sind oder ob Freelancer ins Team integriert wurden: Häufig arbeiten mehrere Menschen an einem bestimmten Projekt zusammen. Damit einer überzeugenden Transparenz und der mit ihr verbundenen Übersicht nichts im Wege steht, kann es ratsam sein, auf die Vorteile moderner Tools zu setzen.

Hierbei handelt es sich oft um eine Art Plattform, an der all diejenigen, die hierzu berechtigt sind, gemeinsam arbeiten können. Besonders praktisch ist es in diesem Zusammenhang, dass meist ein kurzer Blick ausreicht, um sich zum Beispiel über den jeweiligen Zwischenstand des Projekts und die aktuellen To-dos zu erkundigen.

Auf Basis dieser Anwendungen lässt sich viel Zeit und Mühe sparen. Zudem zeigt sich einmal mehr, dass es einen positiven Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit leisten kann, wenn sich der Arbeitskomfort in einem Unternehmen von Anfang an auf einem hohen Niveau bewegt.

Tipp Nr. 3: Eine übersichtliche und faire Urlaubsplanung

Egal, ob alteingesessenes Unternehmen oder vergleichsweise junges Start-up: Bei der Urlaubsplanung handelt es sich häufig um ein Thema, das mit vielerlei Diskussionen verbunden ist. Um diesen vorzubeugen, empfiehlt es sich, von Anfang an auf eine übersichtliche Planung zu setzen. Egal, ob es dann darum geht, einen Urlaub in den Sommermonaten an den Traumstränden der Seychellen zu planen oder eine Woche „auf Balkonien“ zu bleiben: Die angestrebten Abwesenheiten können übersichtlich dokumentiert werden.

Mithilfe der modernen Anwendungen lässt sich dann feststellen, welche Mitarbeiter zu welchem Zeitraum Urlaub beantragt haben, ob dieser bereits bewilligt wurde und welche Abwesenheiten es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen gilt.

Aber: Auch unter der Nutzung der besten Tools aus diesem Bereich ist es selbstverständlich wichtig, den Faktor „Kommunikation“ nicht zu unterschätzen. In zahlreichen Unternehmen gehört es mittlerweile zum guten Ton, beispielsweise Eltern während der Ferien den Vortritt zu lassen.

Tipp Nr. 4: Workshops für gemeinsame Fortbildungen

Verantwortliche in Unternehmen, die sicherstellen möchten, dass nicht nur Mitarbeiter dazu in der Lage sind, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen, sollten mit Hinblick auf Wissensvermittlung und die dazugehörigen Fortbildungen keine Kompromisse eingehen. Heutzutage gibt es zahlreiche Anbieter, die es geschafft haben, sich in diesem Zusammenhang einen Namen zu machen.

Hierbei ist es vollkommen unerheblich, ob es darum geht, fachliches Know-how oder persönliche Skills zu vermitteln: Workshops dieser Art helfen oft dabei, als Team besser zu werden und zusammenzuwachsen. Damit die Vorteile, die mit Veranstaltungen dieser Art einhergehen, optimal genutzt werden können, ist es wichtig, dass die Zielgruppe und der Inhalt des jeweiligen Workshops optimal aufeinander abgestimmt wurden.

Heutzutage gibt es zahlreiche Fortbildungsanbieter, die sich explizit auf die Zusammenarbeit mit Start-ups fokussiert haben. Ideal für alle, die ihre Weiterbildungen mit einer möglichst persönlichen Note versehen möchten.

Tipp Nr. 5: Wertschätzung und konstruktive (!) Feedbackgespräche

Viele Menschen, die sich auf der Suche nach einer neuen Anstellung befinden, betonen immer wieder, dass es ihnen bei der Auswahl des perfekten Arbeitgebers nicht zwangsläufig nur um die Höhe des Gehalts geht. Unter anderem legen zahlreiche Arbeitnehmer Wert darauf, wertgeschätzt zu werden. Aber wie lässt sich diese Wertschätzung im Alltag zum Ausdruck bringen?

Eine Vorgehensweise, die sich in diesem Zusammenhang oft besonders bewährt, basiert auf konstruktiven Feedbackgesprächen. Diese dienen, wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, nicht dazu, ausschließlich die Details aufzuzählen, die im beruflichen Alltag falsch laufen. Vielmehr geht es darum, vergangene Projekte und Co. Revue passieren zu lassen, um den betreffenden Mitarbeitern, aber auch den Vorgesetzten, aufzuzeigen, was beim nächsten Mal besser laufen könnte.

Ergänzend hierzu bietet es sich häufig an, neue Vorgehensweisen rund um den betrieblichen Alltag im Start-up in gemeinsamen Brainstormings zu besprechen. Auch hierbei handelt es sich um eine wunderbare Möglichkeit, Mitarbeitern aufzuzeigen, dass sie gehört werden und ihre Meinung wichtig ist. Obwohl manche Menschen meinen, dass „Kleinigkeiten“ wie diese nicht wirklich relevant sein dürften, zeigt sich im Rahmen einschlägiger Umfragen immer wieder, wie wichtig es manchen Arbeitnehmern ist, ihrer Arbeit auf diese Weise etwas mehr Sinnhaftigkeit zu verleihen.

Fazit

Grundsätzlich ist es nicht schwer, die Mitarbeiterzufriedenheit in einem Start-up (oder in einem Unternehmen, das sich bereits länger am Markt befindet) zu unterstützen. Wer diesen wichtigen Bereich jedoch vernachlässigt, erkennt schnell, dass er möglicherweise hinter seinen unternehmerischen Möglichkeiten zurückbleibt.

Umso wichtiger ist es, von Anfang an bei einem jungen Unternehmen für eine verlässliche Grundbasis zu sorgen, auf der dann schrittweise aufgebaut werden kann. Dann stellt es in der Regel auch kein Problem dar, immer wieder neue Mitarbeiter in das bestehende System zu integrieren.

Tut mir leid, dass ich Recht habe!

Klugsch…-Alarm: So lassen sich Menschen überzeugen, die nicht nach der besten Lösung suchen, sondern einfach nur Recht haben wollen.

Moment mal, Sie sind doch erst 24 – woher wollen Sie die nötige Expertise haben?“ Die Überzeugungskraft von Gründer*innen wird regelmäßig auf die Probe gestellt. Sowohl ihre persönliche Kompetenz als auch ihre Ideen, die Qualität ihrer Dienstleistung und ihres Produkts sind den kritischen Augen vieler ausgesetzt. Manche Projekt- und Produktbesprechung ist kräftezehrend, wenn du merkst: Manche Menschen streben nicht danach, gemeinsam die beste Lösung zu finden, sondern es geht ihnen da­rum, Recht zu haben. Sie sind den Ideen anderer gegenüber verschlossen oder werden sogar persönlich.

Die Frage ist: Wie schaffst du es, auch schwierige Gesprächspartner*innen für deine Sichtweise zu öffnen und dich bei Gegenwind zu behaupten?

Selbstentwicklung

Werden Gespräche schwierig, neigen wir dazu, in unsere üblichen Muster zu fallen: Die einen sind konfliktscheu und daher viel zu verständnisvoll im Gespräch. Sie haben so viel Verständnis für die andere Seite, dass sie ihren eigenen Standpunkt schon fast vergessen und sehr zaghaft dabei sind, zu widersprechen. Manche von ihnen halten sich hingegen nicht aus Verständnis zurück, sondern weil sie Angst vor einem Nein oder vor Abweisung haben. Das ist einer der größten Motoren, weshalb Menschen darauf verzichten, sich selbst zu behaupten. „Bevor ich es abkriege oder alles noch viel schlimmer wird, halte ich lieber meinen Mund“, ist der Gedanke.

Andere tun das Gegenteil und gehen viel zu konfrontativ ins Gespräch. Dann sind die Chancen allerdings gering, dass die andere Seite einlenkt, da sie sich gegen diese Härte wehren wird. Druck erzeugt Gegendruck. Zwischen „Ich bin lieber still“ und „Dem Zeig ich’s!“ liegt ein breiter Raum, der oft nicht genutzt wird. Der Schlüssel liegt dazwischen: in der freundlichen Konfrontation und respektvollen Selbstbehauptung – ganz nach dem Harvard-Grundsatz: „Konsequent in der Sache, weich zum Menschen.“

Folgende Techniken zeigen, wie du das konkret umsetzen kannst:

„Gerade weil“

Der eingangs geschilderte Vorwurf, zu jung zu sein, kann jungen Gründer*innen durchaus begegnen, wenn sie in Konkurrenz mit erfahrenen Wettbewerber*innen stehen. Ein Elfmeter direkt ins Gesicht. Den kannst du geschickt als Kopfball zurückspielen, indem du dieses vermeintliche Gegenargument für dich sprechen lässt – mit den zwei Wörtchen „gerade weil“. „Gerade weil wir so ein junges Team sind, sind wir auf dem neuesten Stand, kennen die aktuellen Herausforderungen und wissenschaftlichen Untersuchungen. Wir sind nicht in alten Mustern gefangen, sondern schaffen Neues.“ Jetzt spricht das Gegenargument für dich.

Diese Methode nutzte auch eine Gründerin in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Sie wollte die Investor*innen von einem neuen Kissen für Babys überzeugen, das verhindern soll, dass sich der Hinterkopf der Babys flach verformt, wenn sie auf dem Rücken liegen. Ein Investor hatte Bedenken, weil es sich um ein medizinisches Produkt handle und es daher so viele Zulassungen brauche. Prompt antwortete die Gründerin sinngemäß: „Gerade weil dieses Kissen so viele Zulassungen braucht, haben wir einen Vorteil. Denn wir haben bereits fast alle Zertifikate, dafür benötigen die Wettbewerber viel Zeit, bis sie das aufholen können. Wir haben einen riesigen Vorsprung.“ Das Interesse war zurück.

Wird uns etwas entgegengeschleudert, bekommen wir es manchmal mit Selbstzweifeln zu tun: „Vielleicht hat die andere Person ja Recht.“ „Gerade weil“ erinnert dich daran, dass du genau da, wo du stehst, richtig bist. – Gerade weil du jung bist.

TAF-Technik

Manchmal lassen sich Widerstände von Beginn an vermeiden. Wenn du ein Thema ansprechen möchtest, von dem du genau weißt, dass dein Gegenüber darauf schlecht zu sprechen ist, werden deine Argumente – egal, wie gut sie sind – schlechte Chancen haben. Denn sobald du das Thema ansprichst, gehen die Schotten runter und dein Gegenüber wird bei allem, was du sagst, ein „Ja, aber“ im Kopf haben. Der sogenannte Disconfirmation Bias wirkt: Das Streben danach, etwas zu widerlegen, sobald es der eigenen Überzeugung widerspricht. Eine Tatsache ist dann vielleicht nur ein „Gerücht“ und die von dir angeführten Studien sind zu klein oder zu alt.

Das kannst du vermeiden, indem du das rote Tuch – deinen Standpunkt – solange wie möglich für dich behältst. Du änderst die Reihenfolge und steigst nicht mit deinem Standpunkt ein, sondern hältst dich an TAF. T wie Teaser: Du teast das Thema an, ohne es konkret zu nennen, am Besten in Form eines Vorteils. Wenn du beispielsweise von einer bestimmten Software überzeugen möchtest, von der dein Gegenüber bisher gar nichts hält, klingt das so: „Es geht darum, unsere Grafikergebnisse zu verbessern.“ Erst dann folgt A wie Argumente: „Für das Farbdesign ist eine hohe Farbgenauigkeit notwendig. Außerdem ist es optimal, wenn jeder im Team einen Zugriff auf die aktuellen Ergebnisse hat und diese auch noch unterwegs im Zug kurzfristig bearbeiten kann, sodass wir auf dem aktuellsten Stand sind. Und wir brauchen einen optimalen Schutz vor Viren.“ Erst dann rückst du mit F wie Folgerung heraus: „Das alles leistet die Software von [xy].“

Vielleicht hat dein Gegenüber bei dem einen oder anderen Argument zustimmend genickt – es gab ja keinen Grund, im Widerstand zu sein. Du führst ihn/sie wie durch einen Trichter hin zu deinem Standpunkt.

Argumente prüfen

Wollen wir jemanden überzeugen, der uns nicht zuhört, machen wir häufig das Falsche: Wir argumentieren. Oft wird da­raus das typische Muster: „Ja, aber …“ „Ja, aber …“, „Ja, aber …“ Wenn du mit guten Kolleg*innen redest, ist das kein Problem. Sie hören deine Argumente und lassen sich von diesen auch überzeugen, oder ihr findet gemeinsam eine ganz andere Lösung. Wenn du es aber mit Menschen zu tun hast, die deine guten Argumente nicht hören wollen, erreichst du damit das Gegenteil. Je energischer du gegenargumentierst, desto höher wird der Widerstand: „Jetzt erst recht.“ In solchen Fällen verzichte auf das Argumentieren und tu das, was die meisten Rechthaber*innen wollen: nicht überzeugt, sondern nach ihrer Meinung gefragt werden. Das kannst du durch konkretisierende Fragen tun, zum Beispiel: „Was genau hältst du für nicht umsetzbar?“ „Was würdest du vorschlagen?“ Dürfen Menschen ihre Sicht der Dinge mal in Ruhe darlegen, beruhigen sie sich oft und werden zugewandter.

Eine besondere Fragetechnik eignet sich, wenn du es mit scheinbar unüberwindbaren Hürden zu tun bekommst. Ein Beispiel: „Das ist viel zu hochpreisig, dafür haben wir kein Budget.“ Bevor du dich darauf einlässt, kannst du dieses Argument prüfen – geht es wirklich darum? Das tust du, indem du es ausschließt. Die Frage ist: Was wäre, wenn es dieses Argument nicht gebe? Konkret: „Angenommen, wir finden eine Lösung für das Budget, wie würdest du dann darüber denken?“ Vielleicht sagt der/die andere: „Nein, dann würde ich auch nicht anders darüber denken, denn das Projekt überzeugt mich noch nicht.“ Dann weißt du, dass es überhaupt nicht um das Budget geht und du woanders ansetzen musst. Vielleicht sagt er/sie: „Ja, aber wir haben das Budget nun mal nicht.“ Wunderbar, dann weißt du, dass er/sie ansonsten voll auf deiner Seite ist und es nur noch um das Budget geht, für das ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt.

Fragenstellen ist sehr machtvoll. Es stärkt die Beziehungsebene, denn du zeigst damit Interesse an der Sicht des anderen. Du findest heraus, wo ihr schon auf dem gleichen Nenner seid, deckst Missverständnisse auf und bringst die andere Person in eine Selbstreflexion. Sie kann durch das Fragen erkennen, wo sie sich selbst vielleicht noch nicht so sicher ist oder falschliegt. Und du kannst durch die Antworten erkennen, wo du vielleicht falsch lagst. Denn am Ende geht es nicht darum, wer Recht hat, sondern darum, gemeinsam die beste Lösung zu finden.

Die Autorin Marie-Theres Braun ist Autorin des Buchs „Menschen überzeugen, die Recht haben wollen“ (ISBN: 9783593517575, Campus Verlag 2023, 24 Euro) sowie Trainerin für Rhetorik und Verhandlungsführung.

ZZP + TTS: Der größte gemeinsame Nenner für Führungsqualitäten

Wenn es im Unternehmen chronisch knirscht, kann das viele Ursachen haben. Häufig sind die Stotterbremsen allerdings Ausdruck mangelnder Qualitäten oder fehlenden Problembewusstseins auf der Leitungsebene. Und das, obwohl die Elemente guter Unternehmensführung kein hermetisches Wissen sind.

Der beste Chef bzw. die beste Chefin ist der/die, der/die sich operativ überflüssig macht. Doch der Weg dahin ist steinig. Wer es jedoch schafft, seinen Zuständigkeitsbereich so zu organisieren, dass er wie am Schnürchen praktisch von allein läuft, kann guten Gewissens delegieren und sich um die eigentlichen Führungsaufgaben kümmern: strategische Planung, richtungsweisende Entscheidungen, Analyse von Optimierungspotenzialen, Kontaktpflege und Netzwerk sowie die Koordination nach innen wie nach außen.

Wenn man so etwas wie ein Rezept für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung aufstellen wollte, die unabhängig von den jeweilen Persönlichkeitsaspekten gelten, sind diese sechs allgemeingültigen Zutaten - ZZP + TTS - unverzichtbar:

Z wie Ziele setzen

Ohne klar definierte Benchmarks stochern Mitarbeiter blind im Minenfeld der Erwartungen. Sie sind der Maßstab für die KPIs (Key Performance Indicators), an denen die Leistungen nicht nur des Unternehmens, sondern heruntergebrochen auch die von Abteilungen und letztlich jedem/jeder Einzelnen transparent werden. Eine Zieldefinition ist aber nur so viel wert, wie sie verständlich und realistisch definiert, formuliert und kommuniziert wird. Blumige Allgemeinplätze sind also ebenso kontraproduktiv wie überzogene, aber auch unterfordernde Leistungshorizonte.

Z wie Zuständigkeiten klären

Arbeitsteiliges Wirtschaften braucht für die Koordination der Aufgaben klare Zuordnungen und Verantwortlichkeiten. Hier lauern die typischen Zeit- und Energiefresser für die Zusammenarbeit. Wer sich immer wieder konfliktträchtig über die Zuständigkeiten verständigen muss, kann weder produktiv noch zufrieden mit der Arbeit sein. Ständiges Kompetenzgerangel ist dabei genauso abträglich wie der nicht unterbundene Versuch, lästige Aufgaben an andere Kolleg*innen oder Abteilungen wegzuschieben. Hier liegt die Wurzel für viele Streitfälle, Effizienzprobleme und nicht zuletzt Motivationsverluste und schlechte Stimmung.

P wie Prozesse optimieren

Barrieren, Sackgassen und überflüssige Schleifen sind die natürlichen Feind*innen effizienter und befriedigender Zusammenarbeit. Das betrifft sowohl die Workflows innerhalb eines Zuständigkeitsbereiches, etwa einer Entwicklungsabteilung, ganz besonders aber auch die zwischen den Abteilungen. Prozessoptimierung muss also über die gesamte Kette hinweg gedacht und gelöst werden, damit der Effekt nicht verpufft. Parallele Aktivitäten oder Prozesse ohne sinnvollen Output binden zudem unnötigerweise teure und zunehmend knappe Personalressourcen. Besondere Aufmerksamkeit muss auch den Schnittstellen als Übergabepunkte gelten, an denen Reibungsverluste besonders häufig auftreten.

T wie Tools bereitstellen

Wir alle kennen den oft nur allzu berechtigten Frust über dysfunktionale Werkzeuge. Statt die Arbeit zu erleichtern, kreativer und produktiver zu machen, sind sie ein ständiges Hindernis und damit Motivationskiller und Ergebnisverhagler zugleich. Ein Schmied, der ständig seinen Hammer reparieren muss, verliert irgendwann ebenso die Lust wie ein Personalplaner, der sich über nervige IT-Tools ärgern muss – und das zu Recht. Gerade die eigentlich als Effizienz-Booster gedachte und dringend benötigte IT gibt viel zu oft Anlass zu Klagen. Konstruktiv gedacht ist hier also ein idealer Ansatzpunkt für Optimierungen. Merke: Ohne gescheite Tools kein gescheiter Output.

T wie Teamgeist fördern

Wenn diese Hausaufgaben einigermaßen zufriedenstellend gelöst sind, dann – und erst dann – kann über Teamspirit als Extraschub verleihender Spaß- und Motivationsfaktor nachgedacht werden. Kurzfristiger Aktionismus wie eine Floßfahrt oder Klettertour als „Sahnehäubchen“ verfliegt schnell und hat keine prägende Wirkung, wenn darunter latenter Frustsumpf lauert. Teamgeist ist kein kosmetischer Effekt, sondern im besten Fall die logische Konsequenz gelebter Führungsqualitäten. Mitarbeiter*innen, die sich auf informelle Rituale wie etwa den Freitags-Lunch mit dem Chef bzw. der Chefin freuen, sind ein vielsagender Hinweis darauf.

S wie Soziale Faktoren berücksichtigen

Ein gerade für die jüngere Generation zunehmend wichtiger Aspekt guter Unternehmensführung sind soziale Führungskompetenzen wie Respekt, Anerkennung, Wertschätzung, Gerechtigkeit, Diskriminierungsfreiheit und Angemessenheit von Konsequenzen. Sogenannte Bias-Verzerrungen, also Ungleichbehandlungen aufgrund von Alter, Geschlecht, ethnischer oder konfessioneller Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozialem Status, werden nicht länger hingenommen. Die Sensibilität dafür war wahrscheinlich noch nie so ausgeprägt. Entsprechende Compliance-Richtlinien gehören in jedes Unternehmen – und es ist die Aufgabe von Führungskräften, sie mit Leben zu füllen

Es klingt so einfach, aber …

Es klingt so einfach nach einem ‚Man-nehme-Rezept‘. Aber machen wir uns nichts vor, wir sprechen hier von einer dynamischen Balance, die ständig nachjustiert werden muss. Neue Aufgaben und Mitarbeiter, veränderte Herausforderungen und Umgebungsvariablen sorgen ständig für Unruhe. Aber wenn erst einmal die Basis geschaffen ist und die Ebenen einigermaßen ineinandergreifen, sind Stabilität und Resilienz gegen solche Einflussgrößen weitaus größer. Und das ist ein Indikator für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung.

Die Autorin Martina Jahrbacher ist Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur PR-COM in München.

Großer Schutz trotz kleinen Kapitals?

So schützen sich kleine Unternehmen mit kleinem Budget effektiv vor Cyber-Angriffen.

Es steht außer Frage, dass die wirtschaftliche Lage besser sein könnte. In der Tat haben viele Unternehmen mit den sich immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten zu kämpfen – vor allem kleine Unternehmen, die bereits mit einem geringen Budget planen und zurechtkommen müssen, wissen oft nicht, wie sie weiterhin auf dem Markt bestehen, geschweige denn, in die Cyber-Security investieren können.

Die allgemeine Annahme, dass es ja immer die anderen trifft und kleine Unternehmen sowieso nicht interessant für Cyber-Kriminelle sind, veranlasst viele kleinere Unternehmen dazu, das Budget genau an der falschen Stelle – der Cyber-Security – zu kürzen.

Damit begeben sich die kleinen Unternehmen direkt auf die Zielscheibe der Cyber-Kriminellen. Der Schaden, der durch einen möglichen Angriff entstehen könnte, könnte im schlimmsten Fall das Aus für das Unternehmen bedeuten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich kleine Unternehmen genauer mit der Frage beschäftigen, wie sie sich auch mit einem kleinen Budget effektiv vor Cyber-Angriffen schützen können.

Weniger ist mehr? Viel hilft viel? – Was stimmt denn nun?

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Schön wäre es, wenn das so einfach ginge. Aber schließlich gibt es doch genug Sprüche, die man für unterschiedliche Situationen nutzen kann, oder nicht?

Unternehmen, die ihr Budget für die Cyber-Security kürzen, nutzen einfach den Spruch „Weniger ist mehr“, während Unternehmen, die viel Geld für die Cyber-Security ausgeben, den Spruch „Viel hilft viel“ in den Mund nehmen und somit auf das Gießkannenprinzip setzen.

Doch, was stimmt den nun? – Die goldene Mitte. Weder der eine, noch der andere Spruch liegt vollkommen im Recht. Vielmehr nähern sie sich einander an und treffen sich auf halben Wege.

Denn es ist weder klug, das Budget für die Cyber-Security zu sehr zu kürzen, noch macht es Sinn, Unmengen an Geld in die Cyber-Security zu setzen, wenn das nicht notwendig ist. Doch, was machen Unternehmen, die keine andere Wahl haben und nur auf ein kleines, begrenztes Budget zugreifen können. Sind sie die ersten, die von den Haien gefressen werden?

Nein. Denn die Wahrheit ist, dass es nicht immer die kostenintensiven Tools sein müssen, die den besten Schutz bieten.

Vielmehr lautet das Stichwort in diesem Fall „Kostenoptimierung“. Wer sich intensiv mit der Cyber-Security, Maßnahmen und den Kosten auseinandersetzt, kann sein kleines Unternehmen auch mit einem kleinen Budget sicher und effektiv vor Cyber-Angriffen schützen.

So optimieren kleine Unternehmen ihre Kosten für das Cyber-Security-Budget

Für die Kostenoptimierung des Budgets der Cyber-Security des Unternehmens spielt es eine wichtige Rolle, sich erst einmal einen Überblick über all die Maßnahmen zu verschaffen, die für eine sichere und effektive Cyber-Security-Politik im Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.

Auf diese Weise können kleine Unternehmen besser planen und schaffen sich nicht teure Tools an, die sich in Wahrheit vielleicht gar nicht brauchen.

Einen festen Bestandteil der Cyber-Security-Strategie sollten jedoch auf jeden Fall die folgenden Punkte sein:

Tool/Maßnahme IAM (Identitäts- und Zugangsmanagement):

  • Bearbeitung der Zugriffsanfragen
  • Überwachung der Identitäten
  • Überwachung der Verwaltungsfunktionen
  • Schutz aller Anmeldeinformationen

Tool/Maßnahme VPN:

  • Sowohl im Büro als auch im Home-Office (vor allem in kleinen Unternehmen und Start-Ups arbeiten viele Mitarbeiter von zu Hause) spielt es eine wichtige Rolle, dass sich alle Mitarbeiter eine VPN einrichten und sich somit vor Cyber-Angriffen schützen.

Tool/Maßnahme Vulnerability Management:

  • Kontinuierliche Überprüfung, ob Sicherheitslücken in dem IT-System bestehen.
  • Klassifizieren, Priorisieren und Beheben der Angriffspunkte

Tool/Maßnahme SIEM (Security Information and Event Management):

  • Ganzheitlicher Überblick über die Geräte, Netzkomponenten und Anwendungen
  • Sammeln relevanter Daten
  • Analyse der Daten, um rechtzeitig möglicherweise verdächtige Muster erkennen zu können.

Tool/Maßnahme EDR (Endpoint Detection and Response):

  • Schutz von Endgeräten
  • Analyse des Verhaltens der Geräte (PC, Laptop, Server, Smartphone, Tablet, etc.)
  • Anbieten unmittelbarer Reaktionen zur Abwehr, falls es zu Anomalien kommt

Tool/Maßnahme Schulungen der Mitarbeiter:

  • Mitarbeiter des Unternehmens sollten sich in dem Bereich der Cyber-Security auskennen. Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht, weshalb es falsch wäre, an dieser Stelle zu sparen. Mitarbeiter, die wissen, worauf sie achten müssen und wie sie sich verhalten sollten, tragen zu dem Schutz des Unternehmens vor Cyber-Angriffen bei.
  • In den Schulungen lernen Mitarbeiter wertvolle Informationen, sodass sie ihren Teil zu der Cyber-Security des Unternehmens beitragen können.

Bezüglich dieser Aspekte gibt es nichts zu rütteln – sie stellen einen wichtigen Bestandteil einer Cyber-Security-Strategie eines jeden Unternehmens dar – egal, ob klein oder groß.

So sparen kleine Unternehmen Kosten bezüglich ihres Cyber-Security-Budgets

Um Kosten bezüglich der Cyber-Security sparen zu können, sollten sich kleine Unternehmen vor allem die folgenden Hinweise und Tipps zu Herzen nehmen:

  • Oft nutzen Unternehmen ihre bestehenden Technologien nicht vollkommen aus. Es ist also wichtig, sich genau mit verschiedenen Tools und ihren Funktionen auseinanderzusetzen, bevor neue Tools gekauft werden. Nicht selten kaufen Unternehmen verschiedene Tools, die sich jedoch in verschiedenen Funktionen überschneiden. Das ist rausgeschmissenes Geld, das Unternehmen gut an anderer Stelle nutzen können.
  • Unternehmen sollten sich mit verschiedenen Lieferanten auseinandersetzen und nicht auf zu viele verschiedene Quellen zurückgreifen. Zwar kann ein Lieferant kaum alle Ansprüche bezüglich der Cyber-Security erfüllen, doch die Anzahl der verschiedenen Lieferanten sollte so gering wie möglich gehalten werden. Oft besteht auch die Möglichkeit der sogenannten „Cyber-Security-Integrationsstrategie. Bei dieser können Unternehmen die bereits vorhandenen Tools in Produkte integrieren, die sie erst zu einem späteren Zeitpunkt erwerben. So kann das Cyber-Security-Netzwerk nach und nach ausgebaut werden, ohne direkt eine zu große Summe investieren zu müssen.
  • Sicherlich ist es bequem, die Arbeit bezüglich der Cyber-Security abzugeben. Doch Dritte kosten eben entsprechend Geld, weshalb es sinnvoll ist, sich als Unternehmen zu überlegen, an welcher Stelle Dritte zwingend benötigt werden und an welcher Stelle sie selbst tätig werden können.

Mit diesen Hinweisen und Tipps im Hinterkopf sollten sich Unternehmen noch einmal intensiv an ihre Cyber-Security-Strategie setzen und diese gemeinsam mit einem Experten auf dem Gebiet (der übrigens in jedem Unternehmen vorhanden sein und als Ansprechpartner dienen sollte) durchgehen.

Es ist durchaus möglich, bezüglich der Cyber-Security-Strategie zu sparen, ohne an Schutz einzubüßen. Doch es ist wichtig, dass gezielt überlegt wird, an welcher Stelle Kosten gespart werden können, um so sicherstellen zu können, dass sich das Unternehmen nicht selbst auf die Zielscheibe der Cyber-Hacker setzt und mit Neon-Zeichen auf sich aufmerksam macht. Denn leider werden die Angriffe immer raffinierter, was einen guten und umfangreichen Schutz im Namen der Cyber-Security zu einem absoluten Muss macht.

Die Kunst des Fliegens: Start-ups agieren mit LegalTech gegen Nichtbeförderung

Die moderne Businesswelt, geprägt von Hektik und ständigem Reisen, bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Eine davon, über die kaum gesprochen wird, ist die Nichtbeförderung bei Flügen. Doch wie können Unternehmen sich vorbereiten und ihre Rechte wahren?

Vernetzt und mobil – das Dilemma des modernen Reisens

Jedes Start-up, das international tätig ist, kennt die Bedeutung von Mobilität und die Dringlichkeit eines reibungslosen Reisens. Meetings in London, Präsentationen in Paris oder ein Workshop in Berlin – all das erfordert Planung und Logistik. Doch was passiert, wenn man plötzlich am Gate stehenbleibt und wegen Überbuchung nicht mitfliegen kann? Welche Rechte haben Reisende nach einer Nichtbeförderung?

Digitalisierung als Hilfsmittel

Eine weitere, oft übersehene Möglichkeit, sich gegen Nichtbeförderung zu wappnen, ist die Nutzung digitaler Tools und Legal-Tech-Plattformen. Apps, die Echtzeitinformationen über Flugstatus und Überbuchungen bieten, können den Unterschied zwischen rechtzeitigem Erscheinen zu einem wichtigen Meeting oder einem verpassten Geschäftsabschluss bedeuten. Hinzu kommt die Option, Entschädigungsansprüche direkt über solche Plattformen geltend zu machen und somit Zeit und Ressourcen zu sparen.

Entschädigungsansprüche für EU-Flüge

Innerhalb der EU sind die Rechte von Passagieren bei Nichtbeförderung klar definiert. Passagiere haben Anspruch auf Entschädigung, die je nach Flugdistanz variiert und bis zu 600 Euro reichen kann. Dabei ist es unerheblich, ob das Flugzeug wegen technischer Probleme oder aufgrund von Überbuchung nicht starten kann. Der Schlüssel hierbei ist, gut informiert zu sein und proaktiv seine Rechte geltend zu machen.

Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg

Neben der Kenntnis über rechtliche Ansprüche sollten Start-ups auch in ihrer Reiseplanung flexibel und vorbereitet sein. Alternativrouten, vorab gecheckte Hoteloptionen in der Nähe des Flughafens oder sogar ein Backup-Plan für Videokonferenzen statt physischen Meetings können entscheidend sein. Das Ziel ist es, den Schaden minimal zu halten und das Beste aus der Situation herauszuholen.

Sensibilisierung durch Schulung und Information

Eine wirksame Methode, um sich gegen die Unwägbarkeiten von Geschäftsreisen zu wappnen, ist die Schulung des eigenen Teams. Start-ups sollten regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen anbieten, in denen die Rechte der Fluggäste, insbesondere bei Nichtbeförderung, klar dargelegt werden. Durch die Vermittlung von Wissen kann das Bewusstsein für mögliche Reisefallen geschärft werden. Wenn jede(r) Mitarbeitende genau weiß, wie in solchen Situationen zu reagieren ist, kann das Unternehmen als Ganzes schneller und effizienter handeln.

Networking und Teambuilding: Vom Problem zur Chance

In jeder Herausforderung steckt auch eine Chance. Nichtbeförderungen können zu unerwarteten Netzwerkmöglichkeiten führen, wenn man andere betroffene Passagiere trifft oder spontane Teambuilding-Erfahrungen macht, wenn mehrere Teammitglieder gemeinsam stranden. In solchen Momenten zeigt sich die wahre Stärke eines Unternehmens: die Fähigkeit, sich anzupassen, kreativ zu denken und aus jeder Situation das Beste zu machen.

Zusammenfassung: Vorausschauend handeln

Nichtbeförderung ist mehr als nur ein kleines Ärgernis. Für Start-ups und moderne Unternehmen kann sie bedeuten, dass Monate der Vorbereitung und Planung zunichtegemacht werden. Doch durch Proaktivität, die richtige Vorbereitung und das Nutzen digitaler Hilfsmittel können solche Rückschläge minimiert und sogar in Chancen umgewandelt werden. Letztlich zeigt uns die Erfahrung mit Nichtbeförderung, dass in unserer vernetzten Welt das beste Werkzeug gegen Unvorhersehbares eine gute Vorbereitung und Flexibilität ist.

Teamevents: Das Wir zahlt sich aus

Ideen und strategische Tipps, wie du das Wirgefühl in deinem Start-up mithilfe durchdachter Teamevents effektiv steigern kannst.

Ein Wirgefühl bezieht sich auf die Zugehörigkeit, Verbundenheit und den Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe oder eines Teams. Es kann nur dann entstehen, wenn alle Mitglieder bewusst gemeinsame Ziele, Werte und Interessen akzeptieren und teilen. Ein starkes Wirgefühl fördert somit auch das Vertrauen und den Beistand unter den Mitarbeiter*innen und steigert deren Produktivität. Doch wie lässt sich das Wirgefühl nachhaltig steigern?

Teambuilding via Teamevents

Eine bewährte Methode, um das Wirgefühl zu wecken und zu fördern, stellen Teamevents dar, die nicht nur Spaß machen, sondern auch den Teamgeist stärken. Teambuilding ist einer der wichtigsten Aspekte, um das Engagement und die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Betriebsevents bieten den Mitarbeitenden die Möglichkeit, außerhalb des Arbeitsumfelds zusammenzukommen, sich zu amüsieren und Beziehungen aufzubauen. Wenn Teamevents richtig geplant und umgesetzt werden, können sie das Teambuilding nachhaltig verbessern und eine positive Unternehmenskultur fördern. Die Planung und die Durchführung erfolgreicher Teamevents folgen bestimmten Kriterien. Unternehmen sollten folgende Schritte beherzigen, um die bestmögliche Resonanz aus den Teamevents zu ziehen.

Bevor ein Teamevent stattfindet, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren. Möchtet ihr das Vertrauen zwischen den Teammitgliedern stärken, die Kommunikation verbessern oder lieber die Kreativität fördern? Basierend auf den Zielen können passende Aktivitäten und die dazugehörigen Veranstaltungsorte ausgewählt werden. Sowohl das Budget als auch der Zeitrahmen sollten bzw. müssen dabei stets berücksichtigt werden.

Welches Event passt zu unserem Team?

Besonders geeignet sind Teamevents, die eine Vielzahl von Aktivitäten und Interessen umfassen. Manche Mitarbeitenden bevorzugen sportliche Aktivitäten im Freien, während andere lieber kreative Aufgaben oder gemeinsame Projekte durchführen. Durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Vorlieben und Interessen entsteht eine positive Atmosphäre, welche alle Mitarbeitenden abholt und gern am Event teilnehmen lässt.

Events sollten Übungen beinhalten, die speziell auf das Teambuilding ausgerichtet sind. Solche Übungen können Vertrauensspiele, Kommunikationsübungen oder Aufgaben sein, die eine Zusammenarbeit erfordern. Diese Übungen helfen den Teilnehmenden, sich besser kennenzulernen, Vertrauen zu gewinnen und effektiver miteinander zu kommunizieren.

Um das Teambuilding nachhaltig zu verbessern, könnt ihr Expert*innen hinzuziehen. Coaches, Berater*innen oder Event-­Expert*innen, die sich auf Teambuilding spezialisiert haben, können wertvolle Einblicke und Anleitungen geben. Sie können dazu beitragen, das Bewusstsein für die individuellen und teambezogenen Stärken und Schwächen zu stärken und den Mitarbeitenden Werkzeuge und Techniken zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu vermitteln.

Das Teamevent sollte nicht mit dem Ende der Aktivitäten abgeschlossen sein. Plant am besten noch ein Auswertungsgespräch ein, um ein Feedback vom gesamten Team zu erhalten. Organisiert eine Nachbesprechung, in der Erfahrungen und Erkenntnisse untereinander ausgetauscht werden können. Identifiziert die positiven Aspekte des Events und die Bereiche, welche verbessert werden könnten, damit ihr für eure nächste Veranstaltung den bestmöglichen Ausgangspunkt kreiert. Sinnigerweise sollte das kommende Event Maßnahmen enthalten, die das zuvor Erlernte integrieren.

Welche Teamevents eignen sich für alle?

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Teamevents und eine große Auswahl an Anbietenden, die ein für euch passendes Event planen und durchführen können. Teamevents können das ganze Jahr über stattfinden und sollten dementsprechend an die jeweilige Jahreszeit angepasst werden. Im Sommer bietet sich das klassische Sommerfest an. Outdoor-Teamevents bieten eine großartige Möglichkeit, die Natur zu genießen, frische Luft zu schnappen und den Teamgeist zu stärken. Bei einer Schnitzeljagd oder Stadtrallye trifft das Vergnügen auf interaktive Challenges, spannende Rätsel und knifflige Aufgaben. Dies fördert die Zusammenarbeit, das Problemlösen und den Teamgeist.

Für ein Teamevent im Winter kann eine Glühweinwanderung inklusive Weihnachtszauber eine gute Idee sein. Ein mobiler Weihnachtsmarkt, der ein einzigartiges Winterambiente zu euch in die Firma bringt, wäre doch mal eine schöne Erfahrung. Ein kunterbuntes Unterhaltungsprogramm als Indoor-­Teamevent ist eine gute Möglichkeit, unabhängig vom Wetter oder anderen Umständen ein Teambuilding-Erlebnis zu schaffen. Eine Quizshow, ein Casinoabend oder ein Krimi-Dinner bieten ideale Möglichkeiten, um zu kommunizieren.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die sich für euch anbieten. Virtuelle Teamaktivitäten sind eine gute Alternative für Remote Worker. Da die Kollegen*innen alle aus der Ferne arbeiten, fehlt oftmals der Bezug zum Arbeitsumfeld. Mithilfe von virtuellen Teamevents kann das Problem auf leichte Art und Weise behoben werden. Gemeinsam kann sich das Team untereinander kennenlernen und eine Beziehung aufbauen.

Welche Fehler sollten vermieden werden?

Bei Teamveranstaltungen ist es wichtig, eine positive und effektive Erfahrung für alle Beteiligten zu gewährleisten. Diese Tipps helfen euch, unnötige Fehler zu vermeiden.

  • Eine sorgfältige Konzeption ist unerlässlich, um erfolgreich zu sein. Es ist wichtig, den Zweck des Events zu definieren, klare Ziele zu setzen und die Aktivitäten entsprechend auszuwählen. Mangelnde Planung kann zu Chaos, Verwirrung und einer enttäuschenden Erfahrung führen.
  • Stellt sicher, dass alle notwendigen Informationen rechtzeitig bereitgestellt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Vergewissert euch über die Ziele des Events und informiert die Teilnehmenden über die Erwartungen.
  • Wählt Aktivitäten aus, die dem Team und den Zielen des Events entsprechen. Wichtig ist eine Berücksichtigung der Interessen und Fähigkeiten aller Teilnehmenden. Vermeidet Tätigkeiten, die zu anspruchsvoll, unpassend oder gar langweilig sein könnten. Das Ziel ist es, eine angenehme und unterhaltsame Atmosphäre zu schaffen, in der alle Teilnehmenden engagiert sind.
  • Achtet darauf, dass alle Kollegen*innen aktiv eingebunden werden und sich beteiligen können. Vermeidet somit Situationen, in denen sich einzelne Personen ausgeschlossen fühlen. Denn jedes Teammitglied hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Versucht, bei der Planung des Events darauf Rücksicht zu nehmen. Beachtet beispielsweise eventuelle körperliche Einschränkungen oder besondere Ernährungsbedürfnisse der Teilnehmenden.
  • Wettbewerbsorientierte Aktivitäten können Spaß machen und die Motivation steigern. Allerdings sollte der Wettbewerbsdruck nicht so hoch sein, dass er Stress und negative Emotionen auslöst. Andererseits kann zu geringer Wettbewerbsdruck dazu führen, dass das Event seinen Zweck verfehlt und nicht zur Förderung des Teamgeistes beiträgt. Aus diesem Grund ist es wichtig, die goldene Mitte zu finden.
  • Die Teamevents sollten nicht nur auf die Erreichung von Zielen ausgerichtet sein. Es geht vor allem um die Freude der Teilnehmenden. Eine zu ernste und langweilige Atmosphäre kann die Motivation und den Teamgeist stark beeinträchtigen.

Letztendlich gilt: Zufriedene Mitarbeiter*innen leisten bessere Arbeit und bringen infolgedessen eine Menge Input ein. Somit tragen Teamevents nachweislich dazu bei, die Produktivität der Arbeitnehmenden zu steigern.

Die Autorin Jacqueline Fahlen ist Social Media Managerin  und Content Managerin von Herzbluttiger Events & People, einer auf Teamevents spezialisierten Agentur in Bonn.

Off-Sites in Start-ups: Es muss nicht immer Mallorca sein

In remote oder hybriden Teams herrscht eine besondere Kultur und Kommunikation, weil die einen im Büro zusammenarbeiten und andere nur von der Kamera aus zusehen. Hier können Off Site Events helfen, um eine gemeinsame "Sprache" zu entwickeln und eine gesunde Team- und Feedback-Kultur herzustellen.

Sie fördern Teambuilding, Motivation und Innovation. Kein Wunder, dass Off-Sites immer beliebter werden. Gerade Start-ups arbeiten häufig in full-remote oder hybriden Settings. Sich täglich nur über einen Bildschirm zu sehen, erschwert es, eine echte kollegiale Beziehung aufzubauen. Online fehlt es meistens an einer menschlichen Verbindung. Die Off-Site ist eine gute Gelegenheit, hier nachzuhelfen. Bei der Organisation darf aber nie das eigentliche Ziel der Veranstaltung aus den Augen verloren gehen. In unserem Unternehmen nutzen wir Off-Sites gezielt, um reale Verbindungen zwischen unseren Teammitgliedern herzustellen. Dazu kommt aber auch der Aspekt, dass wir alle Mitarbeitenden auf denselben Stand bringen. Das gilt besonders für strategische Themen und hilft dabei die kommenden Monate von der gleichen Position aus gemeinsam zu planen.

Wie wir das bei awork schaffen, zeige ich in den folgenden Tipps:

But first: Let’s talk Money

Klar, Off-Sites kosten Geld. Aber um die gewünschten Effekte zu erzielen und Spaß zu machen, müssen sie euch nicht Bankrott machen. Start-ups sind oft knapp bei Kasse und müssen daher ihr Budget besonders effektiv planen. Daher möchte ich auch mit unseren Kosten transparent sein, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen.

Wie viel Geld ihr konkret in eure Off-Site stecken müsst, hängt natürlich von den geplanten Aktivitäten, der Länge und der Größe des Unternehmens ab. Eine Rafting-Tour für alle wird natürlich deutlich mehr kosten als ein Pub-Crawl durch die Bars eurer Stadt. Zusätzlich kommen noch Anfahrts- und Unterbringungskosten für eure Mitarbeiter*innen dazu.

Ein weiterer Faktor hier ist Zeit. Wer früher plant und rechtzeitig bucht, kommt am Ende günstiger bei weg. Wir beginnen mit der Planung für unsere Off-Site zum Beispiel sechs Monate im Voraus. Als Budget rechnen wir mit ungefähr 1000 Euro pro Person. Mit unserer aktuellen Größe von 30 bis 40 Leuten haben wir für unsere letzte Off-Site also 30.000 bis 40.000 Euro ausgegeben.

Wie so oft, hilft ein Puffer gegen unvorhersehbare Fälle: Plant am besten ein bisschen mehr Geld am Anfang ein, damit es hinten raus an nichts fehlt.

Die Zeit macht’s: 2 Tage oder 2 Wochen?

Vor allem, wenn man sich noch nie im echten Leben gesehen hat, wünscht man sich, so viel und so lange Zeit mit dem Team vor Ort zu verbringen. Das muss aber nicht immer sonderlich produktiv für das Teambuilding sein. Unserer Erfahrung nach sind die Off-Sites am effektivsten, die nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sind. Na klar, wie auch sonst. Die goldene Mitte macht’s: Vier bis fünf Tage ist da in der Praxis unser “sweet spot”. Warum? Bei uns arbeitet ein Teil des Teams hybrid, der andere remote. Diese Arbeitsmodelle bieten wir an, um das Privatleben besser vereinbar mit dem Job-Alltag zu machen. Wenn wir also Menschen zwei Wochen in eine Off-Site “zwingen” würden, wäre das nicht mehr gegeben.

Dazu kommt, dass es für manche Menschen überwältigend sein kann, plötzlich auf eine große Anzahl von Menschen zu treffen. Besonders, wenn sie die Arbeit aus den eigenen vier Wänden heraus gewohnt sind. Auch diese Aspekte sollte man als Führungskraft beachten. Dennoch braucht es einige Zeit, bis sich persönliche Beziehungen wirklich entwickeln. Daher wären zwei Tage für unser Ziel schlichtweg zu kurz. Schließlich muss man bei der Off-Site auch erstmal ankommen und die vielen Eindrücke verarbeiten. Zwei Tage lohnen sich vor allem dann nicht, wenn die Anreise bei einigen aus dem Team länger ausfällt. Bei uns kommen beispielsweise Kolleg*innen von Rio bis Rom nach Hamburg. Die veranschlagte Zeit sollte dann aber möglichst intensiv genutzt werden.

Raus aus dem (Home-)Office, rein in die Natur!

Was sich für uns als super Mittel bewährt hat, sind Aktivitäten in der Natur. Für die allermeisten Start-up-Positionen arbeiten wir am Bildschirm aus einem Büro oder den eigenen vier Wänden. Auch flexible Arbeitszeiten sorgen nicht immer dafür, sich mal in die Natur zu begeben, frische Luft zu schnappen und abzuschalten. Besonders, wenn man in einer Großstadt lebt. Deshalb arbeiten wir mit designierten Partnern zusammen, die uns unvergessliche Erlebnisse in tollen Locations außerhalb der Großstadt und des Büros ermöglichen. Hier kann neue Kreativität gefunden werden, da man sich außerhalb des gewohnten Settings befindet.

Unsere Empfehlung – awork erprobt

  • Hochseilgarten – für Nerven wie Drahtseile
  • Nächtliche Fakelwanderung
  • Gemeinsames Floßbauen und dann natürlich auch direkt testen
  • Slackline-Challenge, Bogenschießen, Stelzenlaufen, Wasserbomben-Flacht, Tauziehen
  • Gemütliches Lagerfeuer

Time to say Goodbye: Alle wieder Zuhause – und jetzt?

Die Off-Site ist vorbei, alle Teammitglieder hatten (hoffentlich) eine tolle Zeit und sitzen nun wieder daheim vor ihren Laptops und PCs. Und jetzt? Ziel muss es sein, das Gelernte und Erlebte auch nach einer Off-Site im Kopf der Mitarbeiter*innen zu verankern und den neu gewonnenen Teamspirit auch nachhaltig aufrechtzuerhalten. Nur wie? Dazu veranstalten wir Follow-up-Workshops zur Reflektion. Alle sechs bis acht Wochen bereiten wir Thematiken aus der Off-Site auf und hinterfragen den aktuellen Stand. Dazu kommen alle Teammitglieder digital zusammen und reflektieren das Erlebte und geben Feedback zum Event. So bleiben die Learnings aktuell und man erfährt, ob die gesetzten Ziele wirklich umgesetzt werden konnten.

Die Off-Site bleibt dadurch nicht nur ein einmaliges Ereignis, sondern schafft eine Vertrauensbasis, von der das Team langfristig profitieren kann. Zusätzlich planen wir in dieser Zeit die kommenden oder benötigten Ziele für die nächste Off-Site.

Ein letzter Tipp: Gebt die Organisation an ein designiertes Team. Wir haben eine Art Off-Site-Komitee aus vier bis fünf Personen unter der Leitung unserer Office- und Event-Managerin. Sie setzt den “Grundstein” und recherchiert im Voraus Location und Zeiträume. Danach kommt das Planungsteam regelmäßig zusammen und bespricht Workshop-Inhalte, Agenda, externe Partner*innen und ähnliches.

Der Autor Tobias Hagenau ist Work-Management-Experte und Gründer des Projektmanagement-Tools awork

Deine optimale Domain

Sie darf bis zu 63 Zeichen lang sein; erlaubt sind alle Buchstaben von A bis Z, alle Zahlen von 0 bis 9 sowie einige Sonderzeichen – doch was macht die perfekte Domain aus?

Mehr als 234 Mio. Internetadressen sind derzeit registriert – Angst haben, dass der perfekte Name für die eigene Website längst vergeben ist, müssen Gründer trotzdem nicht. Für die Wahl der passenden Domain stehen ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Im Vordergrund steht der Nutzer

Wer einen Namen für seine Website sucht, kann seiner Kreativität theoretisch freien Lauf lassen. Vorgaben gibt es nur wenige: Eine Internet­adresse darf bis zu 63 Zeichen lang sein; erlaubt sind alle Buchstaben von A bis Z, alle Zahlen von 0 bis 9 sowie einige Sonderzeichen. Im Vordergrund stehen sollte allerdings immer die Nutzerfreundlichkeit – denn die beste Website nützt nichts, wenn potenzielle Kunden sie gar nicht erst besuchen. Die Faustregel für jede Internetadresse ist daher: Sie sollte kurz, verständlich und einfach zu merken sein.

www.llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogochuchaf.org.uk gehört damit wohl zu den Domains, die für Unternehmen denkbar ungeeignet sind. Zwar hat es das gleichnamige walisische Dorf ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Allerdings kann die Adresse wohl kaum jemand lesen – geschweige denn fehlerfrei in den Browser eintippen. Gründer sollten sich bei ihrer eigenen Domain also lieber kurz halten. Möglich sind sogar einbuchstabige Domains: Die Berliner Zukunftskon­ferenz „Q Berlin Questions“ ist beispielsweise unter www.q.berlin im Internet zu finden.

Sonderzeichen: sinnvoll oder nicht?

www.mueller.de oder www.müller.de? Erlaubt ist beides, allerdings ist die Verwendung von Umlauten nicht empfehlenswert – vor allem dann nicht, wenn ein Unternehmen eine internationale Zielgruppe ansprechen möchte. Das Internet ist global und die Buchstaben „ä“, „ö“ und „ü“ in vielen Ländern unbekannt. Außerdem kann es Probleme geben, wenn zur Internetadresse gehörende E-Mail-Adressen eingerichtet werden sollen. Viele E-Mail-Programme kommen mit Umlauten in E-Mail-Adressen (noch immer) nicht zurecht.

Anders sieht es aus, was die Verwendung von Bindestrichen betrifft. Während sie in englischsprachigen Ländern weniger beliebt sind, gibt es in Deutschland sehr viele Adressen mit Binde­strich. Sie erhöhen die Lesbarkeit bei Domains, die aus mehreren Wörtern bestehen und sorgen außerdem dafür, dass es zu keinen Missverständnissen kommt. So entschied sich etwa der Stifthersteller Pen Island einst gegen einen Bindestrich in der Internetadresse und erzielte mit www.penisland.net ein recht bizarres Ergebnis. Mit einem Bindestrich wäre das nicht passiert.

Keyword-Domain oder Fantasiename

Was ist eigentlich ein Google? Und wieso hat ein Onlineshop, der nach einem südamerika­nischen Fluss benannt ist, so viel Erfolg? Fakt ist: Die beiden Domainnamen wurden nicht einfach so klug gewählt, dass sie zu Selbst­läufern geworden sind – sie sind bekannt, weil die Unternehmen selbst erfolgreich sind. Ein Fantasiename als Internetadresse ist also eine gute Wahl für alle, die selbst eine bekannte und unverwechselbare Marke aufbauen wollen.

Genauso ist es aber möglich, Keyword-­Domains zu registrieren. Keywords sind jene Begriffe, die Internetnutzer in Suchmaschinen eingeben, um Informationen zu einem bestimmten Thema zu bekommen. Die Suchmaschinen interpretieren diese Begriffe, um den Nutzern die besten Ergebnisse anzuzeigen.

Bis vor einiger Zeit waren Keywords in Internet­adressen unbestritten ein guter Ranking-­Faktor. Heute noch tauchen Keyword-Domains bei Google auf der ersten Seite auf: Wer etwa „Auto“ in die Suchleiste eingibt, findet www.auto.de auf Platz drei der Suchergebnisse.

Der Vorteil ist, dass potenzielle Kunden sofort wissen, womit sie es zu tun haben – wo „auto“ draufsteht, ist eben auch „Auto“ drin. Andererseits dürfte es schwer sein, heutzutage noch Keywords in Reinform zu bekommen. Bei Adressen wie www.auto-billiger.de oder www.auto-gebrauchtwagen-schmidt.de verpufft der Vorteil, den Keyword-Domains mit sich bringen. Hier lohnt sich ein Blick auf die neuen Internetendungen: Bei vielen von ihnen sind noch Keywords frei.  

Fantasienamen mit Bedeutung

Unternehmen mit erfolgreichen Fantasienamen machen sich unverwechselbar. Ob www.netflix.com, www.asos.de oder www.zalando.de – fast jeder weiß, was dahinter steckt. Der Nachteil ist, dass ein solcher Name anfangs nicht greifbar ist. Weil er mit keiner Assoziation verbunden wird, wissen Kunden zunächst nicht, was sie hinter der Internetadresse erwartet. Wer ­allerdings etwas Zeit und Mühe investiert und es schafft, eine Marke aufzubauen, kann sich seiner Einzigartigkeit sicher sein.

Gerade bei Start-ups sind Fantasiebegriffe beliebt. Oft sind diese jedoch nicht einfach aus dem Blauen heraus gewählt, sondern mit einer Bedeutung verbunden. So steht etwa das „Wooga“ in www.wooga.com für „World of Gaming“ und verrät damit, dass ein Spielesoftwareunternehmen dahinter steht. Das Münchener Fashion-­Start-up Stylight zeigt mit www.stylight.de, welche Produkte es ins rechte Licht rückt. Und dass es bei www.paypal.com um nutzerfreundliches Bezahlen geht, können Nutzer ebenfalls anhand des selbsterklärenden Namens erraten.

Ob Keyword-Domain oder Fantasiename – wichtig ist, dass Gründer gut abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Ist beispielsweise geplant, das Produkt- oder Dienstleistungsspektrum nach einiger Zeit zu erweitern? Passt die Internetadresse dann immer noch? Wenn nicht, lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen, damit Gründer auch in zehn Jahren noch mit ihrer Domain glücklich sind.

Jobwechsel: Zeit für Veränderungen

Unzufrieden im Job? Das ist zu tun!

Tage, an denen man unzufrieden mit seiner Berufswahl ist, hatte jeder Mensch schon einmal. Das ist kein Grund zur Sorge. Anders verhält es sich jedoch, wenn diese Unzufriedenheit nicht abnimmt und letztlich in Frustration mündet. Schließlich löst Frust oftmals auch Stress aus. Bereits bei dem Gedanken an die Arbeit oder auf dem Weg ins Büro verspüren viele Menschen Bauchschmerzen. Stress wirkt sich häufig auf die Psyche aus, wodurch psychische Beeinträchtigungen ausgelöst werden. Sollte der Job unglücklich machen und eine Veränderung in naher Zukunft nicht in Sicht sein, sollte gehandelt werden. Andernfalls nehmen Unzufriedenheit, Frustration und Stress weiter zu und machen langfristig krank. Doch was ist zu tun, wenn die Arbeitsstelle nicht mehr passt?

Eine Kündigung sollte gut überlegt sein

Menschen, die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte für ein Unternehmen tätig sind, überlegen eine längere Zeit, ob sie den Job wechseln sollen. Schließlich fühlt man sich in gewissem Maße mit dem Arbeitgeber verbunden und auch die Dazugehörigkeit darf nicht vergessen werden. Wer hingegen erst kürzlich für einen Arbeitgeber tätig ist, fällt die Entscheidung der Kündigung weitaus leichter. Generell sollte eine Kündigung immer gut überlegt sein. Keinesfalls sollte man diese Entscheidung leichtfertig fallen. Die Arbeitsstelle sichert schließlich den Lebensunterhalt. Zudem erweist es sich oftmals als müßig und schwierig, aus der Beschäftigungslosigkeit eine neue Arbeitsstelle zu finden. 

Steht der Entschluss endgültig fest, dann sollte frühzeitig nach einer Alternative gesucht werden. Sich aus der Arbeit heraus auf eine neue Stelle zu bewerben, bietet Sicherheit. Selbst, wenn die ersten Bewerbungsversuche scheitern sollten, gerät man nicht direkt in die Erwerbslosigkeit. Natürlich kann dies frustrierend sein, dennoch sollte man Geduld haben. Den richtigen Job findet jeder Arbeitswillige. Bei der Jobsuche sollte auf unterschiedliche Strategien zurückgegriffen werden. Wer
Karriere in Südwestfalen machen möchte, sollte sich zielorientierte Jobportale zu eigen machen. Sie bestechen durch eine benutzerfreundliche Oberfläche sowie zahlreichen Such- und Filterfunktionen. Mit nur wenigen Klicks werden einem genau die Jobs angezeigt, die wirklich zu einem passen. Überdies können Arbeitssuchende nicht nur nach speziellen Positionen suchen, sondern auch nach Unternehmen. Das erleichtert die Suche und gestaltet die Jobsuche interessanter. Auf diese Weise findet man rasch seinen Traumjob und kann seine berufliche Karriere weiter ausbauen. Und vielleicht ergeben sich sogar völlig neue Berufswege. 

Die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel

Gründe, warum ein Jobwechsel gewünscht, sinnvoll oder erforderlich ist, gibt es viele. Oftmals liegt es an den Konditionen, also an dem Arbeitspensum und dem vereinbarten Gehalt. Erst im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass der Lohn unverhältnismäßig im Vergleich zur geforderten Arbeitsleistung ist. Manchmal verändert sich aber auch die Lebenssituation und der Wunsch nach einer finanziellen Anpassung wächst. Generell stellt das Arbeitspensum einen großen Faktor dar. Ein erhöhtes Arbeitspensum geht oft mit Stress einher. Dieser führt wiederum dazu, dass die Gesundheit am Arbeitsplatz leidet. 

Treten vermehrt gesundheitliche Beschwerden auf und stehen diese in einem klaren Zusammenhang mit der Arbeit, muss gehandelt werden. Kein Job ist es wert, krank zu werden. Ebenfalls oft genannt wird die
mangelnde Wertschätzung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht wertschätzen, verzeichnen eine hohe Fluktuation. Lob und positive Feedbacks sind für die Mitarbeiterbindung essenziell.

Achtung, DDoS-Attacken!

Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) können den Geschäftsbetrieb deines Start-ups stark beeinträchtigen oder gar zum Erliegen bringen. So kannst du dich mit gezielten Abwehrmaßnahmen bestmöglich vor der kriminellen Datenflut schützen.

Für die meisten Start-ups ist eine professionelle Online-Präsenz das Lebenselixier, denn sie ermöglicht es, die Anforderungen der Kund*innen und Partner*innen zu erfüllen. Die Nutzung des Internets birgt jedoch auch das Risiko von Distributed­Denial-of-Service-Attacken (DDoS), die aktuell immer häufiger auftreten. Diese Angriffsform zielt darauf ab, die Netzwerkinfrastruktur oder Anwendungen eines Unternehmens mit Datenverkehr zu überlasten. Infolgedessen können legitime Kund*innen und Partner*innen nicht mehr auf die Website des Unternehmens zugreifen – der Geschäftsbetrieb kann zum Erliegen kommen.

Die Bedrohungslage verschärft sich

Da DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten und immer schlagkräftiger und raffinierter werden, ist die Hoffnung, als Unternehmen unbemerkt zu bleiben, eine gefährliche Strategie. Studien zeigen, dass sich die Zahl der komplexen Angriffe in der ersten Hälfte des Jahres 2022 verdreifacht und gleichzeitig ihre Intensität verdoppelt hat. Während nur die Angriffe auf die größten Unternehmen für Schlagzeilen sorgen, zielen Cyberkriminelle aktiv auf Unternehmen jeder Größenordnung und Branche ab. Am stärksten gefährdet sind dabei E-Commercler*innen, FinTechs und Spieleentwickler*innen. Tatsächlich bevorzugen Cyberkriminelle häufig kleinere Unternehmen als Angriffsziel, da diese üblicherweise über weniger ausgereifte Sicherheitsmaßnahmen verfügen.

Die Folgen von DDoS-Attacken

Unabhängig davon, ob das Motiv eines Angreifenden Langeweile, Rache, Erpressung oder Wettbewerbsvorteile ist, eine einzige Stunde Ausfallzeit kann zehntausende Euro an entgangenen Einnahmen bedeuten. Schlimmer noch: Oftmals bleibt es nicht beim DDoS-Angriff. Cyberkriminelle könnten beispielsweise Geld als Gegenleistung für die Beendigung des Angriffs fordern. Zudem können sie DDoS-Attacken nutzen, um die Sicherheitsverantwortlichen in den Unternehmen von einem gefährlicheren Angriff abzulenken, der ihre Netzwerke kompromittiert oder den Diebstahl geschäftskritischer Daten zur Folge hat. Sollte es zu einer solchen Datenschutzverletzung kommen, sind die regulatorischen Folgen und der Imageschaden meist noch gravierender.

Selbst wenn die kritischen Assets eines Start-ups sicher und geschützt sind, bedeuten die Störungen und Ausfallzeiten aufgrund eines DDoS-Angriffs dennoch Umsatzeinbußen, frustrierte Kund*innen und Vertrauensverlust. Deshalb sollte jedes Unternehmen durchdachte Sicherheitsmaßnahmen umsetzen und robuste Security-Lösungen nutzen, um den Schaden im Falle eines Angriffs zu minimieren. Zudem können sich Start-ups so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie ein verlässliches, vertrauenswürdiges Kund*innenerlebnis gewährleisten, das die Loyalität und die Kund*innenbindung stärkt.

Im Folgenden liest du fünf wichtige Tipps, wie du dein Unternehmen optimal schützen kannst, sodass du im Ernstfall die besten Chancen hast, einem DDoS-Angriff standzuhalten.

Prüfe deine IT-Infrastruktur

Der erste Schritt zur Abwehr eines DDoS-Angriffs besteht darin, die Infrastruktur und die Anwendungen genau zu kennen. Mit einer umfassenden Prüfung deiner IT-Systeme kannst du etwaige Schwachstellen proaktiv identifizieren und beheben. Wenn du genau weißt, wie deine Systeme üblicherweise arbeiten, kann dein Team ungewöhnliche Aktivitäten auch schneller erkennen. Mach dir keine Gedanken, wenn du nicht über das nötige Fachwissen verfügst, um diese Art von tiefgreifender Analyse durchzuführen – es gibt zahlreiche Sicherheitsexpert*innen, die dich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen können.

Filtere die Anfragen

Eine der wichtigsten Strategien zur Stärkung der DDoS-Abwehr besteht darin, die Fähigkeit zu entwickeln, schadhafte von unkritischen Anfragen zu unterscheiden. Verdächtige Aktivitäten lassen sich automatisch identifizieren und blockieren, sodass mögliche negative Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimiert werden. Ein(e) vertrauenswürdige(r) externe(r) Partner*in kann dein Unternehmen mit dem nötigen Fachwissen und den erforderlichen Technologien unterstützen.

Verteile die Anfragen auf mehrere Standorte

Du kannst deine Services besser vor DDoS-Angriffen schützen, wenn du sie auf verschiedene Hosts verteilst. Falls dein Start-up beispielsweise auf drei geschäftskritische Anwendungen angewiesen ist, solltest du jede davon bei einem anderen Provider hosten. Falls eine Anwendung attackiert wird, kann sie problemlos offline geschaltet werden, während die beiden anderen weiterhin normal arbeiten. Mit Cloud-Services funktioniert dies sogar noch besser.

Setze auf eine mehrschichtige Sicherheitslösung

Da komplexe DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten, sollten die umfassenden Abwehrmaßnahmen über die Netzwerk-, Transport- und Anwendungsebene hinweg funktionieren, um eine 360-Grad-Sicherheit gewährleisten zu können. Dein Ansatz sollte sowohl Lösungen auf Netzwerkebene wie Firewalls und Intrusion-Prevention-Systeme als auch Sicherheitsmaßnahmen auf Anwendungsebene wie Web-Application-Fire­walls sowie den Schutz vor Botnetzen umfassen. Kombinierst du alle diese Sicherheitslösungen, verfügt dein Start-up über maximale Resilienz gegenüber DDoS-Angriffen. Idealerweise solltest du den On-Premises-Schutz am Netzwerkperimeter, der Angriffe auf Anwendungsebene schnell erkennen kann, mit cloudbasierten Services kombinieren, welche die Kapazität zur Abwehr von Angriffen mit hohem Volumen bieten.

Überwache den Datenverkehr zur Erkennung von Anomalien

Bei einem DDoS-Angriff kommt es auf Schnelligkeit an. Daher musst du in der Lage sein, schadhafte Aktivitäten in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren. Glücklicherweise können die aktuellen, modernen Tools zur Überwachung des Datenverkehrs und zur Erkennung von Anomalien auf intelligente Weise zwischen legitimen und verdächtigen Anfragen unterscheiden. Hierzu werden bisherige Verhaltensweisen und Muster zur Hilfe genommen, die beispielsweise aufzeigen, wie viele Anfragen in welchem Zeitraum von einer bestimmten IP-Adresse gestellt werden. Mit diesen Tools kannst du Angriffe effizient abwehren und so die Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimieren. Arbeitest du mit einem spezialisierten und erfahrenen Provider zusammen, um auf diese modernen Tools in der Cloud zugreifen zu können, profitierst du zudem von den Updates zu den aktuellen Bedrohungs­informationen.

Fazit

Die aktuellen DDoS-Angriffe nutzen eine breite Palette von Angriffsvektoren und Strategien – und dein Start-up muss entsprechend reagieren können. Letztendlich kannst du eine Attacke auf dein Unternehmen nicht verhindern, aber du kannst ein schwer anzugreifendes Ziel werden, wenn du verschiedene Präventionsmaßnahmen implementierst. Start-ups verfügen nicht immer über die Ressourcen und die Sicherheitsexpertise eines Großunternehmens, können im Bedarfsfall aber kostengünstig auf cloudbasierten oder hybriden DDoS-Schutz von externen Spezialist*innen zugreifen.

Alle aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen können dazu beitragen, dass dein Start-up gut geschützt ist. Vergiss dabei aber nicht, wie wichtig es ist, auch einen soliden Plan für die Reaktion auf sicherheitsrelevante Vorfälle zu entwickeln. Du solltest regelmäßig testen, ob deine Mitarbeitenden und Systeme in der Lage sind, einen DDoS-Angriff zu bewältigen. Zudem solltest du wissen, wie du im Fall des Falles mit Kund*innen und Stakeholdern kommunizierst, während du versuchst, zum Normalbetrieb zurückzukehren.

Die Autorin Elena Simon ist General Manager für die Region DACH bei Gcore, einem international agierenden Cloud- und Edge-Provider.