Cyber Security: Fluch & Chance

Autor: Alec Ross
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Über die weltweit wachsende Bedeutung von Cyber Security – und welche Rolle Start-ups in diesem innovativen Umfeld spielen bzw. spielen werden.

Zwanzig Jahre lang, von 1994 bis 2014, konnten die User im Internet kommunizieren, einkaufen und sich vergnügen, ohne sich allzu große Sorgen um ihre Sicherheit machen zu müssen. Aber je mehr sich unser Leben in Einsen und Nullen verwandelt und je weiter sich das Internet der Dinge ausbreitet, desto größer ist die Rolle, die Cybersicherheit bei allen Produkten spielen muss, die für das Morgen entwickelt und kommerziell nutzbar gemacht werden.

Cybersicherheit sei eine der am schnellsten wachsenden Industrien weltweit, sagt Chris Bronk, Experte für Cybersicherheit und IT-Professor. „Es würde mich nicht wundern, wenn die Branche in den nächsten zehn Jahren ihre Größe verdoppeln würde“, so Bronk. „Sie hat sich bereits verdoppelt.“ Und Firmen, die „wirklich wissen, was sie tun“ und die „ihre Geschäftsprioritäten wirklich kennen“, würden einen immer größeren Anteil ihrer IT-Abteilungen auf Fragen zur Cybersicherheit ansetzen, so Bronk.

Dazu zählen auch einige der größeren Fortune-500-Firmen. „Das Verwalten von Datenzentren und E-Mail, User-Support und solche Dinge … all das wird weniger arbeitsintensiv, während der Sicherheitsjob arbeitsintensiver wird“, so Bronk. „Ich würde sagen, eine Verdoppelung innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre ist eine konservative Schätzung.“

Die Wachstumsbranche

Es ist ein Dutzend Jahre her, da hatte der Markt für Cybersicherheit gerade einmal ein Volumen von 3,5 Milliarden Dollar. 2011 belief sich die Marktgröße Forschungsberichten zufolge auf 64 Milliarden Dollar, 2015 sollen es 78 Milliarden Dollar gewesen sein und für 2017 geht man von 120 Milliarden Dollar aus. „Global bleiben die Ausgaben erhöht, während der Markt für Cybersicherheit ein höheres Maß an Definition und Reife sucht. Angesichts des raschen Tempos, mit dem an Lösungen für die sich entwickelnde Bedrohungslandschaft gearbeitet wird, dehnt der künftige Horizont für Sicherheit sich weiter und weiter aus“, heißt es in einem Bericht. Ich schätze, dass die Cyberindustrie sogar noch schneller wächst und der Markt Ende 2017 schon ein Volumen von 175 Milliarden Dollar haben wird.

Das Wachstum der Branche könne sich an dem des Internets orientieren, prognostiziert Peter Singer, ein Fachmann für Cybersicherheit an der New America Foundation. Singer hat „Cybersecurity and Cyberwar: What Everyone Needs to Know“ geschrieben, ein umfassendes Buch über den Cyberspace. Er sagt: „Ich glaube, die Branche wird weiterhin exponentiell wachsen, denn sie wird dem Internet selbst folgen.“ Wenn man nicht aufpasse, könne Singer zufolge das gewaltige Wachstum der Branche für Cybersicherheit von Fachleuten abhängen, die Kapital aus unserem Mangel an technischem Wissen schlagen, ganz genauso, wie es Hacker tun. „Wir haben da diesen industriellen Komplex für Proto-Cybersicherheit, ich nenne ihn den cyber-industriellen Komplex, und er könnte sich dem allgemeinen rüstungstechnisch-indus-triellen Komplex anpassen, wo man auf ganz ähnliche Art und Weise unser Unwissen und unsere Angst zum eigenen Vorteil ausnutzt“, sagt Singer.

Singer tut gut daran, wachsam zu sein, aber für mich sprechen mehrere Gründe gegen die Entstehung eines derartigen cyber-industriellen Komplexes. Erstens: Typisch für den militärisch-industriellen Komplex ist die Entwicklung milliardenschwerer Waffensysteme. Das wiederum passt nicht gut zum Wesen der Waffen und des Konflikts im Cyberspace. Wenn es darum geht, einen Kontrakt zu ergattern, wird es weniger darauf ankommen, wen man im Kongress gut kennt, und mehr darauf, ob man schnell, geschickt und effektiv ist.

Umwälzungen im Silicon-Valley-Style

Mit dem Wachstum der staatlichen Bemühungen um Cybersicherheit wird sehr viel Geld zu verdienen sein, aber die Firmen, mit denen die Regierung wird arbeiten wollen, werden diejenigen sein, die zu raschen Innovationen imstande sind – mit ihren schwerfälligen Bürokratieapparaten werden die Großkonzerne des militärisch-industriellen Bereichs da im Nachteil sein. Experte Chris Bronk rechnet damit, dass die fähigen Start-ups von großen Konzernen geschluckt werden, ganz so wie es bei der Entstehungsgeschichte der Rüstungsriesen der Fall war. Das Ganze werde allerdings moderner, im „Silicon-Valley-Stil“, ablaufen, so Bronk: „Mir ist aufgefallen, dass gute Cybersicherheit von klugen Forschern kommt, und kluge Forscher neigen dazu, sich in kleinen Gruppen und in Start-ups zusammenzutun.“

Irgendwann würden dann große Wirtschaftsunternehmen oder Rüstungsfirmen, die ihre Abwehrmaßnahmen aufstocken wollen, die klugen Köpfe aufkaufen oder bei ihnen einsteigen. „Der Bereich Cybersicherheit wird grundsätzlich den Start-up- und Akquisitionsmustern des Silicon Valleys stark ähneln“, so Bronk. Wenn ein Silicon-Valley-Unternehmen Innovationen anstrebt, werden die Arbeiten entweder selbst erledigt oder als Auftrag nach draußen vergeben. „Aber bei nicht vielen Unternehmen ist es Teil der Unternehmenskultur, das, was sie tun, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, die aktuellen Methoden in einem Bereich radikal auf den Kopf zu stellen und etwas radikal anderes anzufangen, womit sie deutlich mehr verdienen“, so Bronk weiter.

Er erinnert sich, wie er sich vor mehreren Jahren mit einem Cisco-Manager darüber unterhielt, wie Unternehmen vorgehen, wenn sie etwas Unorthodoxes entwickeln wollen, und dass das Verteidigungsministerium in Sachen Innovation vor ähnlichen Problemen stehe. Der Manager erzählte ihm daraufhin, wie sein Unternehmen in so einem Fall vorgeht: Man sehe sich nach einem Cisco-Mitarbeiter mit einer guten Idee um, dann gebe man dieser Person unbezahlten Urlaub und bringe sie mit einem Wagniskapitalgeber aus dem Silicon Valley zusammen. Die Person habe dann ein, zwei Jahre Zeit, ihre Idee auszuarbeiten. „Und wenn es gebaut wird und funktioniert, hat Cisco ein Vorkaufsrecht.

So arbeitet meiner Meinung nach das Silicon Valley größtenteils“, sagt Bronk. „Ein kleines Unternehmen baut etwas auf, entwickelt Innovationen, erarbeitet ein Geschäftsmodell oder innoviert ein neues Produkt und dann pumpt ein Schwergewicht eine Menge Wagniskapital in das Projekt. Sie gehen an die Börse und werden ein Megakonzern wie Facebook, Google, Apple oder sonst wer oder sie werden von einem Mega-konzern geschluckt und werden eine Sparte von Facebook oder Google.“

Die Herausforderungen

Bronks Beschreibung halte ich für zutreffend. Ich erwarte allerdings, dass es „Megakonzerne“ geben wird, die als Start-up starten und es allein zu dieser Größe bringen, und nicht nur Riesen des militärisch-industriellen Komplexes, die als Riesen anfangen, riesig bleiben und sich mit dem Geld vollstopfen, das mit den großen Verträgen für Cybersicherheit zu verdienen sein wird. Egal, wie das Wachstum der Branche für Cybersicherheit aussehen wird, so gibt es bei allen Prognosen doch eine Gemeinsamkeit: Bislang hat noch niemand behauptet, dass die Branche nicht sehr schnell sehr groß werden wird.

Wenn mich Studierende fragen würden, welche berufliche Laufbahn ihnen 50 Jahre steter und gut bezahlter Beschäftigung bieten könnte, würde ich antworten: „Cybersicherheit.“ Die Wachstumskurve ist steil, der Bedarf wird weiter bestehen und diesem Bedarf steht aktuell ein deutlicher Mangel an Fachleuten gegenüber.

Das deckt sich mit dem, was mir Jim Gosler sagte, der Leiter eines ausgesprochen erfolgreichen milliardenschweren New Yorker Hedgefonds: „Es gibt eine kleine Gruppe hochtalentierter Leute, die diese Dinge so gut verstehen, dass sie sogar Hardware- und Software-Lösungen entwerfen können, die die Probleme lösen.“ Das Thema Cybersicherheit sei derzeitig deshalb so einzigartig, weil es ein Thema sei, mit dem sich nicht nur eine Branche oder ein Unternehmen befassen müsse.

Vielmehr müsse sich jedes online vertretene Unternehmen und jede Person, die ins Internet geht, früher oder später damit befassen: „Es geht um sehr viel und es wird für jeden einzelnen um immer mehr gehen […], also ist es ein größeres Problem oder es eröffnen sich mehr Möglichkeiten, das hängt vom jeweiligen Standpunkt ab.“

Sicherheit geht alle an

Ein Standpunkt, der hierbei nicht außer acht gelassen werden sollte, ist der von Bürgern und Kleinunternehmern, die nicht so viel Geld wie Behörden oder große Konzerne für kostspielige Lösungen in Sachen Cybersicherheit ausgeben können. Die Entwicklung der Cybersicherheits-Industrie als Reaktion auf die Nutzung von Software als Waffe war genau das – die Entwicklung einer Branche.

Sicherheit sollte jedoch ein öffentliches Gut sein und in die Zuständigkeit der Regierung fallen, kein privates Gut, das man sich auf dem Marktplatz erkauft. Sehr viel Aufmerksamkeit wird neuerdings wichtiger Infrastruktur wie GPS und unseren Großkonzernen (wie den Banken) geschenkt, aber es gibt eine gewaltige Kluft, die der Markt nicht von allein schließen wird – ganz gewöhnliche Bürger und kleine Betriebe.

Die Regierung hat die Pflicht, ihr Volk zu schützen, nicht nur ihre großen Konzerne und die Infrastruktur. Die Regierung kann und sollte umfassend mit der Privatwirtschaft daran arbeiten, dass es die klügsten Köpfe sind, die Abwehrmaßnahmen für den Cyberspace entwickeln. Die Regierung hat allerdings auch die Pflicht, gegenüber ihren Bürgern zu definieren, wo in diesem neuesten Konfliktbereich ihre Verantwortung liegt. Letztlich gilt: Wir alle wollen die Freiheiten genießen, die ein blühendes Online-Leben bietet, aber ohne Sicherheit ist Freiheit ein anfälliges Gut. Und Sicherheit ohne Freiheit ist Unterdrückung. In den kommenden Jahren werden wir uns stärker denn je bemühen müssen, ein Gleichgewicht zwischen beiden Seiten herzustellen.

Zum Weiterlesen: Alec Ross, Die Wirtschaftswelt der Zukunft, Wie Fortschritt unser komplettes Leben umkrempeln wird, ISBN: 978-3-86470-392-8, Plassen Verlag, 24,99 EUR

Experten-Interview: Der Markt ist rasant!

Über die Gefahr von Cyber-Attacken und die unternehmerischen Chancen für Gründer im Bereich Cyber Security, sprechen wir mit Harald Reisinger, Geschäftsführer von RadarServices, Europas Marktführer für IT Security Monitoring, www.radarservices.com

Wie sensibilisiert sind KMUs in Deutschland in Sachen Cyber Kriminalität?

Deutsche Unternehmen haben noch viel Nachholbedarf was die Awareness für Cyber Security angeht. Nach wie vor nehmen viele kleine und mittlere Unternehmen das Thema auf die leichte Schulter oder hoffen, dass es sie nicht trifft. Es genügt auch nicht, wenn nur die IT-Verantwortlichen das nötige Know-how haben. Das Sicherheitsbewusstsein muss im gesamten Unternehmen ankommen und dann auch tatsächlich gelebt werden. Nur so kann verhindert werden, dass jeder Mitarbeiter zum potenziellen Einfallstor von Cyber-Attacken wird.

Wie sollten sich Start-ups schützen, um nicht selbst zur leichten Hacker-Beute zu werden?

Für Gründer ist es essentiell, ihr geistiges Eigentum, ihre Innovationen und das Know-how zu schützen. Gerade wenn das Unternehmen in einem technologiegetrieben Markt agiert. Verschlüsselung, das Nutzen und Updaten von Anti-Viren-Programmen und Firewalls und regelmäßige Backups gehören für Start-ups zur Grundausstattung. Sobald das Unternehmen wächst, gilt es Systeme zu etablieren, die Risiken intelligent und vorrausschauend erkennen.

Nun zu den unternehmerischen Chancen rund um Cyber Security. Welche Rolle spielen hier Start-ups – pushen sie das Thema?

Wir leben in einer Welt, in der die Cyberrisiken ständig zunehmen. Start-ups sind gefragt, spannende und disruptive Ideen bzw. neue Lösungsansätze zu bieten und bisherige Konzepte in Frage zu stellen. In Europa ist die Cyber-Security-Industrie leider immer noch viel zu klein. Viele Lösungen kommen zum Beispiel aus Silicon Valley. Dort ist der Pool an qualifizierten Mitarbeitern und das Klima für Neugründungen wesentlich besser. Trotzdem haben wir es als RadarSercvices ja auch geschafft – mit der Entwicklung eigener Technologie und eines neuen, innovativen Ansatzes „made in Europe“. Vor fünf Jahren sind wir zu dritt gestartet, heute haben wir ein Team von 100 Spezialisten.

Welches sind die größten Herausforderungen für Gründer, die im Bereich Cyber Security unternehmerisch aktiv werden möchten?

Gründer müssen Branchenexperten sein. Das heißt, sie brauchen mehrjährige IT- und IT-Security-Erfahrung. Sie müssen den weltweiten Markt ganz genau kennen, um mit den richtigen Ideen zur richtigen Zeit zu punkten und überproportional zu wachsen. Ohne ein ganzes Spezialistenteam wird es auch nicht funktionieren. Cyber-Security-Lösungen entwickeln sich extrem schnell weiter, Konkurrenten sind nicht lokal, sondern international. In diesem Umfeld gehören auch vergleichsweise hohe Anfangsinvestitionen hinzu.

Auf welche Cyber-Security-Geschäftsfelder sollten sich Gründer besonders konzentrieren?

Der Markt ist sehr groß und Lösungen entwickeln sich rasant und disruptiv weiter. Eine Einschränkung von Geschäftsfelder ist deshalb nahezu unmöglich. Technologien, Geschäftsansätze und die Menschen, die sie entwickeln, müssen eine Einheit bilden.

Sie weisen darauf hin, dass es bei uns zu wenige „Superbrains“ für IT-Sicherheit gibt. Wer hat Ihrer Meinung nach was zu leisten, damit sich dies rasch bessert?

Grundsätzlich ist es sehr wichtig, ein passendes „Ökosystem“, wie es bspw. in Israel existiert, zu schaffen und die Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. Zugleich halten wir es auf politischer Seite für unabdingbar, eine stärkere Zusammenarbeit mit Universitäten (beispielsweise in Form der Errichtung von „Innovation-Labs“ wie in Singapur), zu forcieren. Auf Seiten der Unternehmen gilt es im „War of Talents“, ein Höchstmaß an Arbeitsplatzzufriedenheit zu sorgen und ein tiefgehendes Verständnis für die Arbeitnehmer und deren Bedürfnisse zu entwickeln. Außerdem ist es notwendig, klare Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter aufzuzeigen und eine Unternehmenskultur zu etablieren, bei der Einzelne sich mit der Mission identifizieren kann. Die Politik ist angehalten, den engeren Diskurs mit privatwirtschaftlichen Unternehmen zu wagen und gemeinsam an supranationalen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten.

Das Interview führte Hans Luthardt

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Electrifying Ideas Award 2024 – jetzt bewerben!

Der ZVEI prämiert Ideen für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Geben Sie der Vision einer All Electric Society eine Stimme! Jetzt mitmachen und bis 29.02.2024 eine Electrifying Idea einreichen. Details unter www.zvei.org/award.

Zum zweiten Mal prämiert der ZVEI e. V. (Verband der Elektro- und Digitalindustrie) Ideen und Konzepte für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Denn wir sind überzeugt: Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden wir nur mit den richtigen Ideen lösen. Mit Innovationen, die die Chancen von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung nutzen, können wir neue Wege eröffnen – für eine wirklich nachhaltige Gesellschaft und gegen den Klimawandel. Mit dem Electrifying Ideas Award möchte der ZVEI kluge Köpfe und Konzepte in diesem Umfeld fördern. Neben etablierten Unternehmen richtet er sich deshalb explizit in einer eigenen Kategorie an Start-ups und Forschungsprojekte.

Die eingereichten Ideen, Innovationen und Konzepte sollten einen klaren Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz haben und der Gesellschaft einen Nutzen bieten, denn Technik ist aus unserer Sicht kein Selbstzweck. Wir suchen Ideen, die überzeugen und begeistern.

Die Anforderungen an die Bewerbungen sind nicht allzu hoch: Es geht in erster Linie darum, eine kluge und überzeugende Idee zu präsentieren. Es ist weder ein umfangreicher Business-Plan noch ein vorzeigbarer Prototyp notwendig. Im Vordergrund steht die Idee. Sie, ihr Mehrwert und das, was sie an Chancen bringt, sollen kurz umrissen werden – auf maximal einer DIN-A4 Seite. Alle Infos zur Bewerbung gibt es online unter www.zvei.org/award.

Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 29. Februar 2024.

Der Electrifying Ideas Award prämiert Ideen in zwei Kategorien: eine für etablierte Unternehmen und eine für „Newcomer“, sprich Start-ups und Forschungsprojekte. Die im Jahr 2023 eingereichten Ideen waren äußerst vielfältig und reichten von smarten Stromnetzen und Batteriespeichersystemen über umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen bis hin zu Lösungen in der Gebäudetechnik und in der Datenerfassung. Alle Einreichungen hatten eines gemeinsam: Sie wollen dazu beitragen, Energie, Ressourcen und das Klima zu schonen.

Die Einreichungen zum Electrifying Ideas Award werden von einer Expertenjury bewertet, welche eine Shortlist erstellt und daraus in jeder Kategorie eine Gewinner-Idee auswählt. 2023 wurde der Award durch Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck in Berlin verliehen – wir arbeiten mit Hochdruck daran, ihn auch am 16. Mai 2024 wieder bei der Verleihung im Rahmen des ZVEI-Jahreskongresses an Bord zu haben.

Der Electrifying Ideas Award ist eine hervorragende Gelegenheit, um Ihre Innovation einem breiten Fachpublikum vorzustellen und Ihr Netzwerk zu erweitern. Machen Sie mit und reichen Sie Ihre Idee bis zum 29. Februar 2024 ein!

Kontakt

Ingrid Pilgram • Senior Manager PR & Communication • Bereich Kommunikation • Tel.: +4969 6302 259 • Mobil: +49 151 2644 1135 • E-Mail: [email protected]

ZVEI e. V. • Verband der Elektro- und Digitalindustrie • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main
Lobbyregisternr.: R002101 • EU Transparenzregister ID: 94770746469-09 • www.zvei.org

Mut zur (Markt-)Lücke - diese Chancen bieten sich Start-ups derzeit im Casino-Bereich

Der Online Casinomarkt ist ein Wachstumsmarkt. In Deutschland gibt es nach der Freigabe des Online Glücksspiels gute Chancen für Gründer*innen. Mehr dazu liest du hier.

Die richtige Geschäftsidee zu finden ist für viele Gründer gar nicht so einfach. Das Wichtigste ist und bleibt immer noch das Produkt. Es muss ein Markt vorhanden sein. Im besten Fall sollte es sich dabei um einen Wachstumsmarkt handeln, in dem es noch keine oder nur sehr wenige Mitbewerber gibt. Genau an dieser Stelle geht es auch schon los. Es müssen Fragen geklärt werden wie, ob das Produkt eher regional ausgerollt werden soll oder ob geplant ist, auch über die Landesgrenzen hinweg zu operieren.

Genau diese Frage hat sich auch das noch relativ junge Start-up Rootz Limited gestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es einen internationalen Bedarf gibt. Die Rede ist von Online Casinospielen, die in mehreren Ländern über eine skalierbare Plattform angeboten werden können.

Wachstumsmarkt Online Casinospiele

Der Markt für Online Casinospiele ist schon seit Jahren ein Wachstumsmarkt, in dem Marktteilnehmer bei entsprechender Positionierung und mit Alleinstellungsmerkmalen schnell signifikante Marktanteile gewinnen können. Rootz Limited hat diese Lücke erkannt und sich an die Arbeit gemacht. Dabei sind die Gründer sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben mit wildz.de, wheelzgames.de und spinz.de gleich drei Plattformen beziehungsweise Marken an den Markt gebracht.

Geboten werden den registrierten Mitgliedern vor allem Online Spielautomaten von bewährten Providern wie Merkur, Novoline, NetEnt oder Pragmatic Play. Mehr wissenswerte Details gibt es im Test von onlinecasinosdeutschland.com, wo es Berichte zu Wildz Erfahrungen und den Wildz Spielen oder auch Erläuterungen zu Bonusangeboten für neu registrierte Spieler gibt.

Die drei Plattformen richten sich mit der Länderkennung .de hauptsächlich an deutsche Spieler. In Deutschland sind Online Glücksspiele an Spielautomaten seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages seit 2021 erlaubt. Es müssen jedoch einige Auflagen eingehalten werden. So muss beispielsweise durch eine Verifizierung der Spielerdaten anhand des Personalausweises sichergestellt werden, dass sich keine Minderjährigen im Online Casino anmelden und an den Automaten spielen.

Weiterhin gibt es die Auflage, dass Spieler nur maximal einen Euro je Spin an einem Automaten einsetzen dürfen. Auf die Einsätze wird zudem eine Steuer erhoben. Beliebte Features wie das Autoplay oder Turbo Drehs sind nicht zugelassen. Überdies dürfen Spieler höchstens 1.000 Euro auf ihr Spielerkonto einzahlen. Spieler, die ein auffälliges Spielverhalten aufweisen und sich beispielsweise eine Sperre eingerichtet haben, müssen an die Glücksspielbehörde zur Speicherung in der zentralen Datei Oasis gemeldet werden, damit sie sich bei keinem anderen Anbieter anmelden können.

Online Casinos - Aussichten für die Zukunft

Der Markt für Online Glücksspiele ist schon seit über einer Dekade gewaltig gewachsen. Während es Anfang der 2000er Jahre nur wenige tatsächlich seriöse Online Casinoanbieter auf dem Markt gab, sind in der Zwischenzeit hunderte von neuen Anbietern in den Markt eingetreten. Die Branche hat sich zudem im Laufe der Jahre zunehmend professionalisiert und ist heute ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor.

Nach einer Untersuchung der auf die Branche spezialisierten Unternehmensberatung H2 Gambling Capital, wurden in der Europäischen Union im Jahr 2020 rund 30,5 Milliarden Euro bei Online Gambling-Angeboten umgesetzt. Das entspricht in etwa dem jährlichen Gesamtumsatz auf dem europäischen Spielzeugmarkt. Weltweit waren es sogar über 200 Milliarden Euro Umsatz. H2 Gambling rechnet darüber hinaus bis zum Jahr 2026 mit einem Umsatz von über 50 Milliarden Euro. Die Wachstumsprognose kann anteilig auch auf den deutschen Markt mit seinen Sonderregelungen übertragen werden.

Das zeigt, dass hier für Gründer weiterhin gute Marktaussichten bestehen, wenn sie neu in den Online Glücksspiel- und Casinomarkt eintreten. Die anfänglichen Investitionskosten für die Einrichtung einer skalierbaren Online Casinoplattform liegen aktuell bei etwa 300.000 Euro, wobei bestimmte Features wie ein 24/7 Kundendienst oder Services für die technischer Betreuung der Plattform im Baukastensystem erworben werden können. Hinzu kommen Marketingkosten.

Grundvoraussetzung für den Betrieb einer Online Casinoplattform in Deutschland ist jedoch eine offizielle Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder mit Sitz in Halle an der Saale. Bislang haben etwa 40 Anbieter eine solche Lizenz erworben. Details zu den Anbietern finden sich auf der Whitelist, die auf der Webseite der Aufsichtsbehörde einsehbar ist.

Kosten im Blick behalten

Neben den Kosten der Einrichtung der Online Casinoplattform müssen Gründer laufende Kosten für den Spielbetrieb berücksichtigen. Personalkosten fallen dabei jedoch kaum ins Gewicht, da der Betrieb hauptsächlich online beziehungsweise digital erfolgt. Die meisten Kosten fallen für Kundenwerbung und für die Skalierung der Plattform an.

Es geht vor allem darum, möglichst viele Neukunden zu gewinnen und die Kunden nach Möglichkeit langfristig an die Marke zu binden. Hier fließt zum Beispiel viel Geld in Bonusangebote und Promotionen, um sich von anderen Anbietern abheben zu können. Mit zunehmend mehr Spielern müssen dann neue Serverkapazitäten gebucht werden, um einen stabilen Betrieb der Plattform zu gewährleisten.

Wichtig ist es auch, ausreichende Versicherungen zu besitzen, um besonders hohe Gewinne stets auszahlen zu können. Kosten für die Spiele fallen dagegen zumeist nicht an, da die Entwickler hier Provisionen auszahlen. Zu beachten ist auch, dass von den Spieleinsätzen hierzulande eine Spielsteuer an das Finanzamt abgeführt werden muss.

Metaverse: Virtuelle Realität trifft digitalen Handel

Das Metaverse ist kein futuristischer Technologie-Spielplatz. Es bietet vielerlei Möglichkeiten für innovative Verkaufs- und Marketingstrategien und kann der entscheidende Gamechanger im digitalen Handel sein.

Unsere Welt verändert sich durch digitale Technologie. Mit dem Aufkommen des Metaversums (Metaverse), einer Art virtueller Welt, wird diese Veränderung noch größer. Das Metaverse ist mehr als nur ein weiterer Schritt in der Digitalisierung – es ist eine ganz neue Stufe, in der wir Dinge erleben und interagieren können sowie Unternehmen und Menschen nicht nur existieren, sondern auch Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln. Diese Art von Welt, die wir bisher nur aus Science-Fiction kannten, ist jetzt Realität und hat großes Potenzial. Umso wichtiger ist es, das Metaverse zu erforschen und zu verstehen, wie es den weltweiten Handel beeinflusst.

Metaverse als Gamechanger

Schauen wir uns das Metaverse an – eine beeindruckende Sammlung von virtuellen Welten, die mit unserer echten Welt verbunden sind. Das Erstellen dieser digitalen Welten zeigt, wie klug und kreativ Menschen sein können. Jedes kleine Detail in dieser Umgebung zeigt, was moderne Technologie alles kann. Was bedeutet das aber für den Handel? Das Metaversum ändert grundlegend, wie wir Dinge kaufen und verkaufen. In einer normalen Geschäftssituation können wir Dinge nur physisch berühren und sehen. Im Metaverse ist das anders. Man kann ein digitales Produkt aus allen Blickwinkeln betrachten, es in einer simulierten Umgebung ausprobieren und sogar mit anderen Leuten darüber sprechen.

Wie beeinflusst das die Käufer*innen? Es verändert alles. Käufer*innen können jetzt eine viel engere Verbindung zu den Produkten und Dienstleistungen herstellen, die sie erwerben. Sie können Produkte auf eine Art und Weise erleben, die vorher nicht möglich war. Das kann dazu führen, dass Kund*innen zufriedener sind und mehr kaufen. Im Metaverse ist der Kauf von Produkten nicht nur eine Transaktion, sondern ein Erlebnis, das so individuell, so einnehmend und so echt sein kann, dass es unsere herkömmlichen Ideen von Produktdesign und Marketing verändert. Es ist eine neue Ära des Handels, die gerade erst beginnt.

Die Vorteile für Unternehmen

Die virtuellen Welten ermöglichen ganz neue Arten von Interaktionen und Beziehungen. Sie können die Art, wie wir kommunizieren und uns beteiligen, komplett verändern. In der echten Welt sind unsere sozialen Aktivitäten oft durch Raum und Zeit begrenzt. Im Metaverse können wir überall und jederzeit interagieren, und wir können diese Interaktionen auch anpassen und steuern. Ob wir Erlebnisse in virtuellen Gemeinschaften teilen, an weltweiten Veranstaltungen teilnehmen oder einfach nur einen ruhigen Moment mit Freunden auf der anderen Seite der Welt genießen – das Metaverse generiert soziale Erlebnisse, die in der echten Welt nicht möglich wären.

Das Metaverse ermöglicht auch eine neue Art des sozialen Lernens und Austauschs. In einer simulierten Umgebung können wir neue Fähigkeiten lernen, Ideen austauschen und uns auf eine Weise weiterbilden, die sowohl effektiv als auch unterhaltsam ist. Das schafft eine gesellschaftliche Atmosphäre, die Lernen und Wachstum fördert. Es öffnet sich der Weg für eine weltweit vernetzte Gemeinschaft, die auf Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis beruht. So bietet das Metaverse also nicht nur neue Chancen für Handel und Wirtschaft, sondern auch für soziale Interaktionen und Gemeinschaften. Es zeigt eine Zukunft, in der Technologie nicht nur ein Werkzeug, sondern ein wichtiger Teil unseres sozialen Lebens ist. Mit seiner grenzenlosen Reichweite und seiner Fähigkeit, echte und bedeutende menschliche Beziehungen zu schaffen, stellt das Metaverse eine spannende neue Welt für soziale Beteiligung und Gemeinschaftsbildung dar.

KI und Blockchain im Metaverse

Künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain spielen im Metaverse eine essenzielle Rolle. Sie helfen dabei, alles effizienter und sicherer zu gestalten. KI hilft, die Interaktionen der Benutzer*innen im virtuellen Raum zu steuern, persönlicher zu machen und zu verbessern. Sie ermöglicht sehr realistische Avatare und kluge Helfer*innen, die uns durch die virtuellen Umgebungen führen. Außerdem hilft KI dabei, den Datenverkehr im Metaverse zu analysieren und zu verwalten, wodurch das System effizienter wird. Die Blockchain sorgt dafür, dass alles transparent und sicher ist. Sie ermöglicht sichere Geschäfte und hilft dabei, zu bestätigen, wer etwas besitzt. Sie ermöglicht den Handel mit digitalen Gütern und schützt virtuelles Eigentum. Die Blockchain hilft auch dabei, Gemeinschaften zu fördern, in denen die Benutzer*innen Kontrolle über ihre eigenen Daten und Interaktionen haben.

Die ersten Schritte zur Einrichtung eines Unternehmens im Metaverse

Als Unternehmer*in im Metaverse zu starten, kann am Anfang vielleicht beängstigend wirken. Aber die Möglichkeit, Teil dieser aufkommenden digitalen Welt zu sein, ist einfach zu spannend, um sie nicht zu nutzen. Wenn man ein Unternehmen im Metaverse gründen möchte, sollte man als Erstes überlegen, wie das Unternehmen dort aussehen und was es dort machen soll. Das Metaverse erlaubt viele verschiedene Arten von Unternehmen, von virtuellen Geschäften über große Produktionsstätten bis hin zu komplexen Dienstleistungsorganisationen. Zudem muss man sich auch mit den rechtlichen und ethischen Fragen beschäftigen, die ein Unternehmen im Metaverse betreffen. Dazu gehören Datenschutz, geistiges Eigentum und fairer Handel. Man muss diese Dinge gut verstehen, um ein verantwortungsvolles Unternehmen zu führen und das Vertrauen der Benutzer*innen zu gewinnen.

Der erste Schritt sollte immer sein, einen klaren Geschäftsplan zu erstellen. Dieser sollte die Vision des Unternehmens, seine Ziele und die geplanten Schritte zur Erreichung dieser Ziele enthalten. Feedback einholen und ständig mit den Benutzer*innen im Gespräch bleiben, ist dabei sehr wichtig. Ein Unternehmen im Metaverse zu gründen, bietet eine spannende Chance für Kreativität und Innovation. Mit guter Planung und strategischem Denken kann jedes neue Unternehmen erfolgreich in dieses neue digitale Zeitalter einsteigen und sich in der schnell wachsenden Welt des Metaverse einen Namen machen.

Vermarktungsstrategien für Metaverse-Start-ups

Werben im Metaverse ist eine spannende Herausforderung. Unternehmen müssen ihre bisherigen Werbestrategien überdenken und neue, kreative Wege finden, um sich zu zeigen. Es geht nicht nur darum, die echte Welt in eine virtuelle zu verwandeln. Es geht auch darum, ganz neue Wege zu finden, wie man mit den Leuten reden und interagieren kann. Erfolgreiche Werbung im Metaverse kann darauf abzielen, die Nutzenden wirklich in die Welt der Marke einzubeziehen und ihnen interaktive Erlebnisse zu bieten. Marken können eigene virtuelle Welten erstellen, in denen die Nutzenden die Produkte und Dienstleistungen auf neue, kreative Weisen kennenlernen können. Das kann von virtuellen Anproben bis zu interaktiven Produktvorführungen reichen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos.

KI kann dabei ein wichtiges Werkzeug sein. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen genaue Nutzer*innenprofile erstellen sowie maßgeschneiderte Angebote und Erlebnisse bieten. Auch KI-basierte Analysetools können genutzt werden, um zu verstehen, was die Nutzenden mögen und wie sie sich verhalten, um so die Werbekampagnen besser zu gestalten.

Allerdings ist es wichtig, die Nutzenden nicht mit zu viel Werbung zu überlasten und sorgfältig mit ihren Daten umzugehen. Übertreibt man es, könnte das Vertrauen der Nutzenden schnell zerstört sein und dem Ruf des Unternehmens langfristig Schaden zugefügt werden.

Community-Building im Metaverse

Für ein erfolgreiches Unternehmen im Metaverse ist es wichtig, starke Gemeinschaften aufzubauen. Diese Gemeinschaften tauschen sich untereinander aus und interagieren miteinander. Das bringt das Metaverse zum Leben und treibt dessen Entwicklung voran. Beim Aufbau einer Gemeinschaft geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der die Nutzenden sich beteiligen, zusammenarbeiten und ein Gefühl der Zugehörigkeit haben. Der Aufbau solcher Gemeinschaften kann anders aussehen als in traditionellen sozialen Medien. Im Metaverse können Unternehmen ihre Beziehung zu den Nutzenden vertiefen, indem sie interaktive Erlebnisse und Events anbieten. Eine Möglichkeit wäre, regelmäßige Treffen, Workshops oder Events in der virtuellen Welt zu veranstalten. So können die Nutzenden nicht nur mehr über die Produkte und Dienstleistungen erfahren, sondern auch ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl entwickeln.

Das Einbringen von Spielelementen (Gamification) kann ebenfalls dazu beitragen, die Nutzenden aktiver zu machen und eine treue Gemeinschaft aufzubauen. Belohnungssysteme, Wettbewerbe oder Aufgaben könnten dazu genutzt werden, um mehr Interaktionen zu fördern und den Nutzenden eine motivierende und unterhaltsame Erfahrung zu bieten. Es ist aber auch wichtig zu betonen, dass der Aufbau einer Gemeinschaft im Metaverse auf Echtheit und Offenheit basieren sollte. Unternehmen sollten auf die Bedürfnisse und Rückmeldungen ihrer Gemeinschaft hören und darauf reagieren. So können sie eine positive und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Nutzenden aufbauen.

Kosten und Investitionen

Eine Präsenz im Metaverse aufzubauen, erfordert sorgfältige Planung und finanzielle Investitionen. Die Kosten können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise vom Unternehmenstyp oder den Fragen, wie stark man präsent sein und wie viel man in Technologie investieren möchte. So könnte man unter anderem Geld ausgeben, um virtuelles Land zu kaufen, spezielle Avatare zu entwickeln oder Interaktionsfunktionen zu implementieren. Außerdem sollte man Investitionen für ständige Updates und Wartungsarbeiten einplanen, um mit der sich ständig ändernden Technologie mitzuhalten. Schließlich sind auch Investitionen in Werbung und Marketing notwendig, um in der dicht besiedelten Welt des Metaverse sichtbar zu bleiben. Deshalb ist eine genaue Finanzplanung durch Expert*innen notwendig, um sicherzustellen, dass der Einstieg in das Metaverse erfolgreich verläuft.

Fazit

Das Metaverse ist die neue digitale Welt, in der wir uns anders als bisher bewegen, einkaufen und miteinander in Kontakt treten. Es verändert unser Erleben und Lernen und bringt uns auf neue Weise mit Produkten in Verbindung. Technologien wie KI und Blockchain machen das Metaversum effizient und sicher. Unternehmen, die sich in dieser Welt engagieren wollen, müssen kreative Werbestrategien entwickeln, Gemeinschaften aufbauen sowie Geld in Technologie und Marketing investieren.

Der Autor Manfred Scholz ist Gründer des BlackRose Club und hat damit eine Nische in der Welt der gehobenen Lebensmittel geschaffen. Während der Corona-Pandemie übertrug er seine Geschäftsidee erfolgreich auf das Metaverse und wurde damit zu einem Pionier seiner Branche.

Start-ups aus Österreich, die jeder auf dem Schirm haben sollte

In Österreich und besonders in Wien entwickelt sich das Gründungsgeschehen sehr dynamisch. Innovative FinTech- und neue Nachhaltigkeitsideen stehen dabei im Fokus der Gründerinnen und Gründer. Diese drei Start-ups haben das Zeug zum Durchstarten und gehören auch in Deutschland auf die „Watchlist“.

Der Ausdruck „Tu felix Austria“, erstmals im Jahr 1364 von Herzog Rudolf IV. in einem Siegel verwendet, symbolisiert das besondere Glück und Lebensglück der Österreicherinnen und Österreicher. Diese historische Phrase erhält in der heutigen dynamischen Start-up-Szene Österreichs eine neue Bedeutung. Obwohl das florierende Gründungsgeschehen bei unserem südlichen Nachbarn in der deutschen Öffentlichkeit noch häufig unbemerkt bleibt, hat sich insbesondere in Wien eine beeindruckende Start-up-Dynamik entwickelt. Das bestätigt auch der aktuelle Austrian Startup Monitor, der regelmäßig vom AIT Austrian Institute of Technology, Austrian Start-ups und dem Gründungszentrum an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wird.

Zentrale Ergebnisse der jüngsten Befragung für 2022:

  • Jedes zweite Start-up verfolgt übergeordnete Unternehmensziele in den Bereichen Ökologie und/oder Soziales. Rund ein Drittel kann als Green Startup bezeichnet werden, rund ein Sechstel als Social Start-up.
  • Bei den Businessmodellen der Firmen liegt künstliche Intelligenz weiter auf Platz eins bei den Innovations- und Technologietrends. Energiespeicher, Big Data und Cybersecurity komplettieren die wichtigsten Technologietrends. Einen starken Rückgang gab es hingegen bei den Themen Autonomes Fahren und Blockchain.
  • 84 Prozent der im Monitor befragten Start-ups hatten vor, in den nächsten zwölf Monaten zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der österreichischen Start-ups ist die Einstellung von deutlich mehr als 10.000 neuen Beschäftigten geplant – mit anderen Worten: die Start-ups entwickeln sich zu echten Jobmotoren.      

„Österreichische Start-ups entwickeln sich immer mehr zu globalen Stars in ihren jeweiligen Branchen. Sie zählen zu den größten Innovationstreibern, durch innovative Technologien und durch ihren Spirit sind sie wichtige Treiber, um den Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft zu beschleunigen. Auch Themen wie Diversität und Inklusion gewinnen immer mehr an Bedeutung“, sagt Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich. Sylvia Schwaag-Serger, Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologie-Entwicklung in Österreich ergänzt: „Die grüne Transformation unserer Industrie und Gesellschaft wird ohne die Beiträge von Start-ups nicht in der dafür zur Verfügung stehenden Zeit möglich sein. Vor allem jene Start-ups, die sich an entsprechendem Impact ausrichten und darüber hinaus auch skalieren, werden dabei immer wichtiger.“

Unter der Vielzahl spannender Start-ups Made in Austria sind diese drei einen näheren Blick wert.

1. TECHWOODHOMES: Wo sich nachhaltiges Bauen und smarte Technologie ideal verbinden

Bestehendes neu denken – nach diesem Motto agiert das Team von TECHWOOHOMES. Dass Smart Home im Trend liegt, ist kein Geheimnis. Doch ist das nachträgliche Einbauen einer per Handy steuerbaren Glühbirne wirklich so smart? Im Normalfall kommt erst das Haus, nachträglich die Technologie. Das Wiener Start-up TECHWOODHOMES ändert das – und schafft Häuser, die von Grund auf smart sind. Damit ist die Firma Pionier in einer aussichtsreichen Nische im Immobiliengeschäft.

Dabei geht CEO Michael Rohrmair mit seinem Teameinen komplett neuen Ansatz. Bereits in der Entwicklung und Planung werden Themen wie Konnektivität, Sensorik, Energiespeicherung, Black-Out Readiness, Beleuchtungskonzept und vieles mehr mitgedacht und das Haus um diese Ansätze herum entwickelt. Herzstück jedes Hauskonzepts ist die selbstentwickelte App. Über sie lässt sich im Innen- und Außenbereich alles steuern. Langfristig will TECHWOODHOMES über die App auch SaaS-Angebote wie bspw. die Selbstwartung als recurring revenues implementieren.

„Unsere Häuser bauen wir in Modulbauweise binnen weniger Tage, dabei komplett nachhaltig aus Holz, Schafwolle, Holzfaserdämmung, Lehmputz und unter Verwendung hochwertigster Ausstattung, die man in dieser Art in unserem Preissegment nicht kennt.“, sagt TECHWOODHOMES-CEO Michael Rohrmair.

Die Produktion findet dabei lokal in Österreich statt und garantiert regionale Rohstoffe. Sämtliche Technik wird dabei direkt mit integriert und schließt sich nahtlos in das Gesamtbild ein. In Gaaden bei Wien entsteht aktuell der erste TECHWOOHOMES Park. Dort sind die ersten zwei Häuser bereits fertig errichtet – weitere folgen bis Ende des Jahres.

2. Flinn: Ehemalige N26-Mitarbeiter wollen Compliance in der Pharmabranche digitalisieren

Das in Wien ansässige Start-up Flinn hat sich darauf spezialisiert, Compliance-Prozesse für Hersteller von Medizintechnik und der Pharmabranche zu automatisieren, insbesondere vor dem Hintergrund der verschärften Anforderungen durch die EU-Verordnung über Medizinprodukte (Medical Device Regulation, MDR) seit Mai 2021.

Die MDR betrifft nicht nur Neuprodukte, sondern ab Mitte 2024 auch sämtliche Bestandsprodukte, was die Komplexität und Kosten für Hersteller erheblich erhöht. Flinn bietet eine Software-as-a-Service-Lösung, die das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfacht. Die Software nutzt künstliche Intelligenz, um die Datenerfassung, -auswertung und -berichterstattung zu automatisieren und zeichnet sich durch ihre Modularität und Integrationsfreundlichkeit aus.
Seit der Gründung vor 12 Monaten hat Flinn fast 4 Millionen Euro an Venture Capital Investment und Fördermitteln eingesammelt.

Die drei Gründer haben eine gemeinsame Vergangenheit bei der Neobank N26 und bringen sehr unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen mit in das Team. Bastian verfügt über mehr als 6 Jahre Erfahrung in der Medizintechnikbranche mit einem starken Bezug zu regulatorischen Themen. Markus hat in Unternehmen wie N26 oder Circ (von Bird übernommen) Produkt- und Technologieteams von 1 bis 100+ Mitarbeitern geleitet und skaliert. Hasib ist ein sehr erfahrener Software-Ingenieur und -Leader, der bereits erfolgreich ein Start-up verkauft hat.

Flinn strebt an, Compliance-Prozesse um das Zehnfache effizienter zu gestalten und arbeitet nicht nur an Lösungen für die MDR, sondern plant die vollständige Digitalisierung von Arbeitsabläufen in der MedTech- und Pharmabranche. Das erste Produkt wird bereits im ersten Halbjahr 2023 von Betakunden genutzt, und im zweiten Halbjahr ist der breite kommerzielle Start geplant. Das Unternehmen plant, sein Produktangebot schrittweise zu erweitern, um ein umfassendes elektronisches Qualitätsmanagement-System anzubieten, das den Herstellern in diesen Branchen hilft, den Anforderungen der MDR gerecht zu werden.

3. Othis: Digitale Vermögensverwaltung in einer ganz neuen Dimension

Das Wiener Fintech Othis bietet eine All-in-One-Lösung für die digitale Vermögensverwaltung. Othis entstand aus der gemeinsamen Erfahrung, die die Gründer Stefan Haubner und Evgeny Zasorin in der Finanzdienstleistungsbranche gesammelt haben. Der Zugang zu Investitionen wird immer einfacher, es fehlt jedoch an Technologie und Fachwissen, um alles zu einer kohärenten Strategie zusammenzufügen. Othis ist eine Plattform, die einen ganzheitlichen und modernen Ansatz zur Vermögensbildung bieten kann. Stefan Haubner und Evgeny Zasorin wollen damit das wachsende Segment der Kapitalanlage und Vermögensverwaltung auf ein komplett neues digitales Niveau heben: ebenso anspruchsvoll wie intuitiv, bedienerfreundlich und kollaborativ. Othis wurde in erster Linie für vermögende Privatpersonen in Europa mit diversen Portfolios in Höhe von 500.000 Euro oder mehr sowie für deren Familien und Steuerberater entwickelt.

Das Wiener Fintech ist die perfekte Lösung, um ein Vermögen, das über mehrere Plattformen, Standorte und Anlageklassen verteilt ist, über eine einzige Schnittstelle zu verwalten“. Alle Investitionen werden automatisch erfasst und die notwendigen Reportings oder steuerlichen Informationen allen wichtigen Mitgliedern des Familien- oder Beraterverbundes automatisch und aktuell zur Verfügung gestellt. Othis ermöglicht die smarte und digitale Verwaltung aller Vermögenswerte: Das reicht von Immobilien über Geld- und Anlagekonten bis hin zu Kryptowährungen, physischen Vermögenswerten wie etwa Edelmetallen oder Unternehmensanteilen. Außerdem besteht die Möglichkeit, personalisierte Vermögensempfehlungen auszusprechen oder Portfolios zu konsolidieren und mit Beratern zusammenzuarbeiten. Ein innovatives Netzwerk rund ums liebe Geld also.

Circunomics: Damit E-Mobilität wirklich grün wird

2019 gegründet, zählt Circunomics, das „alten“ Batterien aus der E-Mobilität einen Second-Life-Einsatz ermöglicht, heute zu den weltweit Top fünf Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft.

Mit der zunehmenden Anzahl von Elektroautos auf unseren Straßen, drängt sich auch immer deutlicher die Frage auf: Wohin mit den ausrangierten Autobatterien? Im Jahr 2030 werden ca. 200 bis 300 Millionen E-Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein. An sich ist das eine positive Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren und grüneren Mobilität. Allerdings bedeutet es auch, dass jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen Batteriezellen in die Jahre kommen und ausgetauscht werden müssen.

Eine Batterie altert mit jedem Ladezyklus. Das ist ein Effekt, den selbst Laien beispielsweise gut von ihrem Smartphone her kennen. Je älter die Batterie, desto weniger Energie kann sie speichern und desto öfter muss man sie laden. In Bezug auf die E-Mobilität bedeutet das: Je älter die Batterie eines E-Fahrzeugs wird, desto geringer wird die Leistungsfähigkeit und somit auch die Reichweite. Da diese aber natürlich vor allem im Bereich Mobilität möglichst konstant bleiben sollte, wird eine E-Auto-Batterie im Schnitt nach fünf bis acht Jahren ausgetauscht. Eine Grenze von rund 70 bis 80 Prozent der ursprünglichen Batterieleistung gilt bereits als nicht mehr sinnvoll für den Einsatz in einem E-Fahrzeug.

Second Life reduziert die CO2-Bilanz

Doch was genau passiert dann mit diesen unzähligen „alten“ Batterien? Sind sie einfach sehr teurer Sondermüll oder könnten sie vielleicht noch als Energiespeicher oder Sekundärrohstoff im Sinne der Kreislaufwirtschaft weiterleben? Für die Lösung dieses Problems haben die Automobilhersteller aktuell noch keine wirklich funktionierenden Prozesse etabliert, sind jedoch gesetzlich bereits dazu verpflichtet, die alten Autobatterien zurückzunehmen. Ein großes Problem, wie Felix Wagner, Co-Founder und CEO von Circunomics, erklärt: „Der CO2-Fußabdruck einer Batterie aus der E-Mobilität könnte um bis zu 50 Prozent reduziert werden, würden bessere Möglichkeiten für eine Second-Life-Verwendung existieren. Werden solche Rohstoffkreisläufe langfristig nicht von den Automobilherstellern geschlossen, dann ist die Elektromobilität ehrlicherweise auch nicht viel sauberer als Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen.“

Ein zweites Leben für E-Batterien

Circunomics hat dieses Problem früh erkannt und arbeitet ­bereits seit der Gründung im Jahr 2019 an einer innovativen Lösung. Mittels eines Cloud-basierten IoT-Marktplatzes für die Wiederverwendung und das Recycling von Lithium­Ionen-Batterien, ermöglicht das Start-up der Automobilindustrie die Rücknahme, Wiedervermarktung und das Recycling von ­Batterien aus der E-Fahrzeugindustrie und somit ein nachhaltigeres Ressourcenmanagement in diesem Bereich.

Felix erklärt: „Gebrauchte E-Auto-Batterien könnten eine bis zu 15 Jahre längere Nutzungsdauer erreichen, wenn sie z.B. ein zweites Leben im Bereich Heimspeicher bekommen. Erst dann fällt die Kapazität auf 50 bis 60 Prozent, und so eine Batterie geht dann schließlich final ins Recycling. Bis zu diesem Punkt sind aber häufig noch zehn bis 15 Jahre Zweitnutzung möglich. Wenn also Second-Life-Energiespeichersysteme und Recyclingverfahren für Automobilhersteller besser planbar und allgemein risikoarmer werden, ist so ein Szenario absolut realistisch. Dazu benötigt es im Grunde ,nur‘ die entsprechende Datenerfassung und -auswertung. Exakt das übernimmt unsere Plattform für die angebundenen Automobilhersteller.“

Durch die Entwicklung dieser Plattform inklusive einer angebundenen Handelsplattform möchte Circunomics die aktuellen Herausforderungen bei der Batterienutzung und Batteriewirtschaft ganz direkt angehen. Erklärtes Ziel dieses Vorhabens ist es, die Erhöhung der Lieferkettentransparenz und der Nutzungsdauer von Batterien durch den Second-Life-Einsatz und die Realisierung von effizienterem Recycling weiter voranzutreiben.

Von der Idee zur Plattform – ein langer Weg

Das innovative Plattform-Konzept von Circunomics überzeugte in der Vergangenheit nicht nur namhafte Förderer und Kooperationspartner wie z.B. Shell, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Ex-Audi Manager Peter Mertens oder Neu-Investor Orlen VC und viele mehr. Auch die Jury des KfW Award Gründen oder des The Spark – der deutsche Digitalpreis erkannten das große Potenzial von Circunomics und zeichneten das Start-up aus.

Doch der Weg hin zur funktionierenden Plattformlösung war nicht immer ganz einfach. „Ganz am Anfang stand ein Post-it, auf dem Asset-Digitalisierung geschrieben stand“, erzählt Felix. „Schon da war klar: Assets müssen immer mehr digitalisiert werden, und die E-Mobilität wird zudem immer wichtiger. Batterien sind dabei das komplexeste und vor allem eines der mit Abstand teuersten Bauteile. Exakt an dieser Stelle wollten wir mit unserer Idee ansetzen.“

Diese Idee fand allerdings erstmal keinen wirklichen Anklang bei der Automobilindustrie. Das Problem wurde schnell deutlich: Keiner der Erstausrüster oder Originalteilehersteller (OEMs) fühlte sich so recht zuständig für das Thema Reuse und Recycling von Batterien. „Der ganze Rücknahmeprozess der Batterien und die Ausschreibungen für das Recycling – das war beziehungsweise ist einfach nicht das Kerngeschäft der Autohersteller“, so Felix.

Also traf man bei Circunomics die Entscheidung, das Thema auf eigene Faust weiterzuverfolgen. Ziel war es, einen Digitalisierungsstandard sowie einen Prozess zu etablieren, der ausgemusterte Batterien von den Automobilherstellern ins ­Second Life oder Recycling überführt. Damit wollte man das gesamte Thema für die Hersteller besser planbar, risikoarmer und einfacher umsetzbar gestalten. Die Hürde hin zum ­Second-Life-Einsatz von Batterien sollte deutlich kleiner werden.

Zu diesem Zweck wurden am Anfang unter anderem hunderte Interviews entlang der gesamten Wertschöpfungskette geführt. Solange bis die Herausforderungen des Themas vollkommen klar waren. Felix erzählt: „Mit den ersten Fördermitteln der EU wurde damals ein grober MVP gebaut und dieser bei allen möglichen Start-up-Programmen eingereicht. In San Francisco beim Circular Economy Con­test 2030 von SAP und Google waren wir damit erfolgreich und wurden sogar zweitplatziert. Das Feedback war großartig und hat unglaublich motiviert.“ Auch dank Angel-Investoren wie Peter Mertens oder Arndt Hüsges wurde im Anschluss daran Circunomics offiziell gegründet.

Ein wichtiger Schritt in Richtung echte grüne E-Mobilität

Mit der Circunomics-Plattform kann der beste Anwendungsfall für eine Zweitverwendung der Batterie gefunden werden, und das während sich die Batterie noch im Fahrzeugbetrieb befindet. Möglich macht dies die sogenannte prädiktive Analyse der Batterien mittels digitaler Zwillinge. Durch diese lässt sich der Lebenszyklus der Batterie vorausschauend ermitteln, und Automobilhersteller können die Rücknahme bestmöglich planen sowie Entscheidungen zu Zweitverwertung oder Recycling auf Basis einer möglichst soliden Datengrundlage treffen.

So lässt sich für die OEMs unter anderem der Wert dieses kostbaren Bestandteils der E-Fahrzeuge optimieren und potenzielle Batteriekäufer*innen wie z.B. Anbieter für Heimspeicher können genau ableiten, für welchen Einsatz die auf der Plattform gehandelten Batterien noch geeignet sind. Damit stellt die Plattform die erste echte End-to-End-Lösung für die Rücknahme, das Recycling und den Handel mit gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien dar.

„Wir sind stolz darauf, wie weit wir mit unserem Produkt schon gekommen sind. Jetzt geht es in erster Linie darum, unser bereits gutes Netzwerk noch weiter auszubauen und das Vertrauen der großen OEMs langfristig zu gewinnen. Das ist für ein junges Unternehmen wie uns oft die größte Herausforderung und erfordert einiges an Durchhaltevermögen. Die Mühlen der Automobilindustrie mahlen häufig langsamer, als man es sich wünschen würde. Da muss man als junges Unternehmen manchmal kämpfen, um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Doch der Erfolg gibt uns Recht – erste Auto­mobilhersteller nutzen mittlerweile erfolgreich die Circunomics-Plattform. Damit sind wir einen Schritt näher an einer wirklich grünen E-Mobilität“, so Felix Wagner abschließend.

mealify: die App für entspannte Mahlzeiten

Die App mealify der Gründerin Martha Schönborn will den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und uns damit mehr Zeit fürs Familienleben verschaffen.

Mahlzeiten planen, einkaufen, für die ganze Familie kochen – und das ganz entspannt und zeitsparend. Die neue App mealify will ab sofort den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und sich damit als effizientes Hilfsmittel für die Wochenorganisation jeder Familie etablieren. Durch aufeinander aufbauende Funktionen wie der Rezeptsuche, der Essensplanung, einer Einkaufsliste und einen angebundenen Lebensmittellieferdienst können mehrere Aufgaben direkt in einer App erledigt werden.

Damit will das Bonner Start-up seine Nutzer*innen im Alltag entlasten und ihnen mehr Zeit für das Familienleben ermöglichen. Das junge Unternehmen verfolgt damit ein klares Ziel: „Mit unserer App wollen wir die Menschen dazu ermutigen, zu Hause zu kochen und gesunde, leckere Mahlzeiten zu genießen“, sagt Martha Schönborn, Gründerin und Geschäftsführerin der mealify GmbH. „Wir haben hart daran gearbeitet, eine umfassende Lösung zu schaffen, die die Planung des wöchentlichen Einkaufs vereinfacht und auch berufstätigen Eltern wieder mehr Lust auf selbstgekochtes Essen macht.“

mealify: stressfreie Mahlzeiten dank Organisation und Inspiration

Die App bietet Zugriff auf eine umfangreiche Bibliothek inspirierender Rezepte für jeden Geschmack und jede Ernährungsform, ob vegetarisch, glutenfrei, vegan oder traditionell. Kooperationen mit beliebten Food-Blogger*innen machen die Rezeptauswahl besonders vielfältig und attraktiv. Dank der interaktiven Kochbuchfunktion können Nutzer*innen zusätzlich ihre eigenen Rezepte erstellen und speichern – personalisierte Rezeptsammlungen sind damit so einfach zu generieren.

Mit der intelligenten Essensplanungsfunktion können Nutzer*innen nicht nur ihre Mahlzeiten für die Woche im Voraus planen, sondern auch ihre Einkäufe stressfrei organisieren. Sobald der Mahlzeitenplan erstellt ist, generiert die App automatisch eine komplette Einkaufsliste mit allen benötigten Zutaten. Die Liste kann einfach bearbeitet und individuell ergänzt werden.

Die App bietet zudem eine nahtlose Anbindung an einen Lebensmittel-Lieferservice, der die benötigten Zutaten direkt an die Haustür liefert. Mit wenigen Klicks wird so der lästige Gang zum Supermarkt überflüssig.

mealify GmbH: Start-up mit großen Zielen

Zwei Jahre herausfordernde Gründungszeit stecken in der App. Trotz fehlender Erfahrung in der App-Entwicklung meisterte das kleine Team rund um Gründerin Martha Schönborn zahlreiche Hürden – nicht zuletzt dank der Unterstützung ihrer Partner und Förderer.
Das Ende 2021 gegründete FoodTech besteht mittlerweile aus einem sechsköpfigen Team und ist bisher komplett gebootstrapped. Zusätzlich konnte Martha Schönborn einige öffentliche Fördergelder für die Programmierung der mealify App generieren, hat am Accelerator Programm des Digital Hub Bonn teilgenommen und über das Gründerstipendium mit einem Coach Ideen entwickelt.

Die ersten Nutzer*innen haben nun seit Juni 2023 die Möglichkeit, das Potenzial von mealify zu entdecken und die erste Version der App zu testen. Die App ist komplett kostenlos und im Apple App Store sowie im Google Play Store erhältlich.

Auch für die Zukunft hat die mealify-Gründerin Martha Schönborn konkrete Pläne: Mit vielen innovativen Features soll die App kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden.

wobie box: die Musikbox für Kids und Eltern

Das Hamburger Eltern- und Gründerpaar Fee und Karsten Fröiland hat eine Musikbox für die ganze Familie entwickelt – die wobie box.

„Mama, darf ich was hören?", „Papa, kann ich kurz dein Telefon, nur das eine Lied? Biiiitteeee!“ Fragen, wie sie wohl viele Eltern täglich hören. Und schneller als das Ja ausgesprochen ist, sind Kind und Smartphone im Kinderzimmer verschwunden und tauchen damit auch in der nahezu unendlich großen Auswahl an Audioangeboten auf Spotify ab.

Eine Situation, die viele Eltern unzufrieden macht. So auch Fee und Karsten Fröiland. Die Unzufriedenheit darüber, dass das eigene Smartphone so oft nicht greifbar war und das Streamen über Bluetooth-Lautsprecher haben die beiden dazu angetrieben, ihre eigene Musikbox für die ganze Familie zu entwickeln.

Das Ergebnis: die wobie box mit sieben individuell belegbaren Regenbogentasten. So können auch schon Kinder ab 4 Jahren selbstständig ihre liebsten Hörspiele, Musikalben oder Podcasts auf Spotify hören und die Eltern müssen nicht mehr auf die Suche nach dem verlorenen Smartphone gehen.

Früher haben erst Kassetten und später CDs samt passendem Abspielgerät Kindern recht früh die Möglichkeit gegeben, autark und ganz nach ihren Vorlieben die Lieblingsmusik oder -hörspiele zu genießen. Die Auswahl war überschaubar und Mama oder Papa mussten maximal beim Bandsalat zu Hilfe eilen. Heute steht dem Nachwuchs dank diverser Streamingdienste eine schier endlose Auswahl an Musik, Hörspielen und Podcasts zur Verfügung. „Wir finden es toll, dass es inzwischen zu jedem Thema die passenden Inhalte gibt. Für uns ergaben sich aber recht schnell zwei Probleme: Ständig war unser Smartphone in Beschlag genommen und unser Kind war von der Auswahl völlig überfordert und statt mit hören eher mit durchscrollen der Playlists bei Spotify beschäftigt“, erklärt Fee Fröiland, Produktdesignerin und Gründerin von wobie.

Gemeinsam mit ihrem Mann Karsten hat sie aus dieser persönlichen Erfahrung heraus die wobie box entwickelt. „Für uns hatten die vorhandenen Optionen alle irgendeinen Haken. Beim Streaming über Bluetooth-Lautsprecher war das Smartphone ständig in Gebrauch und Anrufe und Benachrichtigungen landeten schonmal lautstark auf der Box im Kinderzimmer. Zusätzlich sammelten sich weitere Tonträger im Haus, obwohl wir die gleichen Inhalte über den vorhandenen Streaming Account bereits abrufen konnten. Aber auch die Klangqualität der kindgerechten Boxen hat mich nicht glücklich gemacht“, erklärt er die weiteren Beweggründe.

Der Sprung in die Selbständigkeit: „Schleichender Start“ statt übereilte Aktionen

Den Wunsch nach einem eigenen Business war bei beiden schon immer da. Bis sie sich diesen Wunsch mit wobie erfüllten, schlug das Gründungspaar eine eher klassische Unternehmenskarriere ein. Fee arbeitete nach dem Produktdesign Studium als User Interface Designerin zunächst in einer kleineren Agentur und später viele Jahre in einem großen Internet-Großkonzern. Karsten war als Strategie- und Managementberater und zuletzt Führungskraft im Controlling eines MDAX-Maschinenbau-Unternehmens tätig.

Den letzten Kick, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen, hat dann die Zeit der Corona Pandemie mit Lockdown und zwei Kindern im Home Office gegeben. Für die beiden Eltern war klar, Konzernstrukturen mit Teams in unterschiedlichen Zeitzonen und der Wunsch, Job und Familie für alle Seiten zufriedenstellend unter einen Hut zu bringen, war in dieser Konstellation nicht mehr möglich. „Als Karsten mir die Frage stellte: ‚Was willst du denn eigentlich machen?‘ haben wir beide unsere Leidenschaft für was Eigenes wieder rausgelassen, waren uns aber einig, dass es ein wirklich gutes Produkt sein muss, damit wir Erfolg haben. Als zweifache Eltern war uns klar, dass wir nicht blauäugig starten können“, beschreibt Fee den Prozess.

Daher fiel 2021 die Entscheidung auf einen schleichenden Start. Fee kümmerte sich um die Produktentwicklung, Karsten neben seinem Vollzeitjob um die Finanzierung und alle formellen Angelegenheiten. „Uns kam bei der Entwicklung und dem Start natürlich die jahrelange Erfahrung in der Produktentwicklung und dem Projektmanagement zugute, die wir bei unseren früheren Arbeitgebern gesammelt haben. Zusätzlich war der Input anderer Familien in unserem Umfeld natürlich Gold wert“, ergänzt Karsten.

Die Wunschliste war schnell klar: Es sollte eine Musikbox für die ganze Familie werden, die Kindern selbstständigen Hörgenuss ermöglicht, aber gleichzeitig eine gewisse Guidance durch die Eltern im nahezu unendlichen Angebot der Streamingdienste ermöglicht. Dabei sollte sie möglichst ohne weitere Folgekosten für Tonträger oder Abos auskommen und eine Klangqualität haben, die auch anspruchsvolle Erwachsenenohren zufrieden stellt. Und am Ende den Eltern die Hoheit über ihr Smartphone zurückgeben. Das Ergebnis: die wobie box.

wobie box: via 7 Regenbogentasten in die Welt der Hörabenteuer

„Uns war wichtig, dass wir eine Box entwickeln, mit der die Kinder selbständig ihre Lieblingsmusik oder Hörspiele hören können. Bei uns hatte sich gezeigt, dass unsere Kinder mit einer begrenzten Auswahl schneller in die Hörwelten eintauchen konnten und nicht, überwältigt von der Auswahl in der Spotify App, erstmal ewig mit dem Aussuchen beschäftigt waren“, erläutert Fee die Grundidee der sieben Regenbogentasten.

Auf der Oberseite der Box befinden sich im Kreis sieben farblich markierte Felder, über die mit einem Fingerdruck die eingespeicherten Inhalte wiedergegeben und pausiert werden können. Die Belegung funktioniert mit wenigen Klicks über die eigene wobie fav App, die mit einem Spotify Account (auch mit der Free Version nutzbar) verknüpft sein muss. Über die intuitiv bedienbare Oberfläche kann jede Taste mit einem Album, einer Playlist oder einem Podcast verknüpft werden.

Ist die Zuordnung einmal gespeichert, wird das Smartphone nicht mehr benötigt. Für den ungestörten Hörgenuss muss die Box nur im Wlan sein. Da das Streaming über Spotify Connect funktioniert und nicht über Bluetooth, können Eltern das Smartphone sogar mitnehmen, wenn sie das Haus verlassen oder es ausgeschaltet in die Ecke legen.

Aber die wobie box kann noch mehr: Ist eine Verbindung mit dem Wlan bspw. im Park nicht möglich, kann sie auch als einfache Bluetooth-Box für das Streaming genutzt werden. Über eine MicroSD Karte kann außerdem eigene Musik komplett offline gehört werden. Und die kleinen Superstars von morgen können auf der MircoSD Karte zusätzlich eigene Gesänge oder Geschichten aufnehmen.

2023: Von Hamburg in die deutschen Kinderzimmer

„Wie das Produkt aussehen sollte, war uns relativ schnell klar. In der Testphase hat sich schnell gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Entscheidend waren für uns zwei Meilensteine: die Freigabe durch Spotify nach technischer Prüfung und die Zusage der Finanzierung der Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH. Letzteres macht uns besonders stolz, weil sie uns schon während der Produktentwicklung unterstützen, obwohl sie das normalerweise nur bei bereits fertig entwickelten Produkten tun“, berichtet Karsten stolz.

Im Frühjahr 2023 war es dann so weit: die wobie box war marktreif und der Onlineshop ging live. Über Social Media- und Online-Werbung erreichten sie die Zielgruppe und schnell waren die ersten 100 Boxen verkauft. Und die Kund*innen scheinen begeistert. „Wir haben natürlich nur begrenzt Möglichkeiten herauszufinden, wie die Leute auf uns aufmerksam werden. Aber die positiven Rückmeldungen und die teils vermehrten Käufe in bestimmten Postleitzahl-Gebieten lassen den Schluss zu, dass Eltern anderen Eltern von der wobie box vorschwärmen. Wir haben sogar einige Folgekäufe, was uns natürlich besonders freut“, erläutert Karsten.

Der nächste wichtige Meilenstein zu mehr Bekanntheit: große Player wie Otto.de und MediaMarkt/Saturn haben die wobie box in ihre Onlineshops aufgenommen.

Damit ist der Weg in deutsche Kinderzimmer frei und so auch der Weg zum Erfolg. „Ende 2023 wollen wir die Gewinnzone erreichen und ab 2024 Cashflow basiert wachsen. Der Anfang ist jetzt gemacht, die ersten Familien lieben ihre Boxen und über Weiterempfehlungen wollen wir zu einer echten Konkurrenz der etablierten Anbieter werden“, beschreibt Karsten den Status Quo und die Vision.

FrédARico: Münchner Start-up launcht 1. virtuellen Hologramm-Clown-Doktor

Das 2021 von Markus Strobl gegründete Start-up SO GEHT WOW setzt ein Ausrufezeichen in der Welt der virtuellen Unterhaltung und des Mental Health: Der erste virtuelle Hologramm-Clown-Doktor, FrédARico, betritt die Bühne.

Das Münchner Start-up SO GEHT WOW UG (Haftungsbeschränkt) hat Bewegung in die Welt des Entertainments und der Gesundheitsfürsorge gebracht, indem es den ersten virtuellen Clown-Doktor (Klinikclown) als 3D Hologramm präsentiert: FrédARico. Dieser charmante, digitale Clown wurde von dem Gründer Markus Strobl ins Leben gerufen, der über Jahrzehnte hinweg weltweit historische Clownszenen gesammelt, digitalisiert und mittels künstlicher Intelligenz analysiert hat. Er traf sogar die bereits verstorbenen Clowns Charlie Rivel und Oleg Popov.

Modernste Technologie und einem Hauch von Magie

FrédARico zaubert mithilfe modernster Technologie und einem Hauch von Magie wunderschöne Wohlfühlerlebnisse hervor. Durch die Verwendung einer ein hochmodernen Augmented Reality Brille werden die Patient*innen in eine Welt voller Freude entführt. Der Clown-Doktor verwandelt Seifenblasen in schwebende Clownfische, die scheinbar zum Greifen nah um die Patient*innen herumschwimmen.

Dieses außergewöhnliche Erlebnis soll dabei helfen, Stress abzubauen, die Stimmung zu heben und das Wohlbefinden zu steigern. Professor Dr. Markus M. Lerch (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender LMU Klinikum München): „FrédARico ist eine ganz besondere Erfindung.“


Ein Gründer mit Visionen und Durchhaltevermögen

Markus Strobl, der visionäre Gründer von SO GEHT WOW, hat nicht nur Herzblut, sondern auch über 500.000 Euro in die Entwicklung dieses sensationellen Konzepts investiert. Seine Leidenschaft für die Clown-Kunst und seine Entschlossenheit, innovative Wege zur Verbesserung der seelischen und mentalen Gesundheit zu finden, haben zu dieser bahnbrechenden Idee geführt. „Es waren viele schlaflose Nächte. Innovation führt in Deutschland leider häufig zu verschlossenen Türen. Am Ende habe ich über ein internationales Netzwerk FrédARico realisiert und das ohne nur einen Euro Förderung“, so Erfinder Strobl.

Markus Strobl arbeitet seit 25 Jahren erfolgreich in der internationalen Unterhaltungs-Industrie und Medienwelt. Er ist ein international anerkannter Experte für digitales Marketing und digitales Entertainment (AR/VR/MR/XR). Zudem ist er Kommunikationsexperte für interne, externe und digitale Kommunikation für Entertainment und Sport. Von 2012 bis 2016 für den Circus Krone als Leiter Marketing, PR und Digital und von 2017 bis 2021 als Leiter der Abteilung Medien, Digital und Kommunikation für die Roncalli Unternehmensgruppe tätig. Seit 2014 entwickelte Markus mit internationalen Unternehmen AR- Experiences und AR Apps. 2014 gewann Markus den EU Family Business Award für die Innovation einer traditionellen Marke. Dazu 2016 die Nominierungen für den Digital Communications Award. Von 2015 bis 2016 studierte er parallel zu seiner Arbeit Fußball Management. 2021 erfand er schließlich FrédARico.

„Die Möglichkeiten sind endlos“

Die Reaktionen der ersten Nutzer*innen auf FrédARico sind laut Aussage des Start-ups überwältigend positiv. FrédARico feierte vor Kurzem beim Europäischen VR Summit in Bochum Weltpremiere. „Viele der Testpersonen waren von den einzigartigen Erlebnissen des virtuellen Clown-Doktors zu Tränen gerührt“, so Strobl. Die beruhigende Präsenz von FrédARico und seine Fähigkeit, die Freude in die Herzen der Menschen zu tragen, seien einfach unwiderstehlich.

Der Gründer hat sich zum Ziel gesetzt, mit FrédARico weltweit zur mentalen und seelischen Gesundheit beizutragen. Das innovative Konzept ermöglicht es, Freude und Heilung auf eine völlig neue Art und Weise zu erleben. „Die Möglichkeiten sind endlos, und wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie diese revolutionäre Technologie die Welt positiv beeinflusst“, so Strobl.

ClimateTechs: Kurzlebiger Hype oder langfristiger Erfolgsgarant?

Während viele Start-ups unter der aktuellen Marktsituation ächzen, gibt es eine Ausnahme: GreenTechs bzw. ClimateTechs. Start-ups, die mit innovativen Technologien, Produkten oder Services zum Klimaschutz beitragen, sind für VC-Investor*innen hierzulande aktuell hochinteressant. Doch ist das Geschäftsmodell ClimateTech automatisch ein Erfolgsgarant für eine VC-Finanzierung? Oder ist es nur ein vorübergehender Hype, der bald wieder vorbei sein wird?

Seit 2009 ist laut einer Studie der KfW ein starker Anstieg der Finanzierungen in ClimateTechs in Deutschland zu verzeichnen. Der Höchstwert lag bei 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2021. 2022 gab es einen Abschwung aufgrund der Zinswende und der schwächelnden Weltwirtschaft. Dennoch erhielten Start-ups mit diesem Geschäftsmodell immer noch rund 1,6 Milliarden Euro – eine Größenordnung, von der andere Sektoren aktuell nur träumen können. Nach Jahren großzügiger Investitionen sind VCs seit 2022 deutlich selektiver geworden. Die Zeiten des leicht zugänglichen Kapitals für Start-ups sind vorerst vorbei. In wirtschaftlich herausfordernden Phasen stehen Sicherheit und Profitabilität bei Investor*innen im Vordergrund. Hier haben GreenTechs den anderen Sektoren eines ganz klar voraus: Sie werden von der Politik unterstützt. Um die europäischen Energie- und Klimaziele zu erreichen und bis 2050 der erste treibhausgasneutrale Kontinent zu werden, braucht es innovative Technologien und neue Ideen. Und genau hier setzen die Geschäftsmodelle der ClimateTechs an.

ClimateTechs sind bei VC-Investor*innen gefragt – aber nicht alle

Das Investitionsumfeld für ClimateTechs sieht erstmal gut aus. Aber ist das Geschäftsmodell damit auch ein Erfolgsgarant? Nicht unbedingt. Auch im Sektor GreenTech müssen die Geschäftsmodelle differenziert betrachtet werden. Investor*innen bevorzugen auch hier ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis. Dabei achten sie auf einige Faktoren ganz besonders:

Reifegrad der Technologie

Der Reifegrad der Klimaschutztechnologie entscheidet häufig über die Attraktivität des ClimateTechs für Investor*innen. Technologien, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden, weisen geringere Risiken auf als Technologien, die erst in einer Frühphase ihrer Entwicklung stecken und damit noch weit von der Marktreife entfernt sind. So sind Start-ups, die sich auf Solaranwendungen konzentrieren, oft „reifer“ als solche, die an Technologien für grünen Wasserstoff oder neuartiger Batterietechnologie arbeiten.

Regulatorisches Umfeld

Auch die regulatorischen Rahmenbedingungen haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Investitionsrisiko im Bereich ClimateTech. Technologien, die bereits in politischen Strategien und Klimazielen verankert sind, sind für Investoren tendenziell attraktiver. Dazu zählen nicht nur Wind- und Solartechnologien, sondern auch Lösungen aus dem Bereich des Recyclings sowie die Produktion von grünem Wasserstoff. Start-ups, deren Geschäftsidee auf diesen Technologien basiert, profitieren von staatlichen Anreizen, Förderprogrammen und einer wachsenden Marktnachfrage.

Entwicklungsaufwand

Produkte, die bereits weit entwickelt sind und von Start-ups vermarktet oder skaliert werden, weisen ein geringeres Risiko auf als Produkte, für die noch eine völlig neue Technologie entwickelt werden muss. Das macht beispielsweise ClimateTechs, die verbesserte und effizientere Solarpaneele oder optimierte Windkraftanlagen entwickeln, für Investoren attraktiver als Start-ups, die auf Wasserstoff oder Carbon Capture setzen und sich noch mit Grundlegendem beschäftigen. Der Weg zur Profitabilität ist deutlich länger und mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden.

ClimateTechs: Viel Potenzial für VCs, wenn das Chancen-Risiko-Verhältnis stimmt

ClimateTechs können also eine vielversprechende Investitionsmöglichkeit für VCs darstellen, wenn das Chancen-Risiko-Verhältnis stimmt. Wie erfolgreich deutsche Start-ups in diesem Sektor sind, hängt auch stark davon ab, wie sich das Umfeld entwickelt. Deutschland gilt als eines der Länder, die sich besonders für die Bewältigung der Klimakrise engagieren. Hier florieren Bereiche wie grüner Wasserstoff, Batterietechnologie oder „grüne“ Grundlagenforschung.

Die Ausgangslage für ClimateTechs in Deutschland spricht für sich: Es gibt eine starke Industriebasis, es gibt eine solide Forschungs- und Innovationsförderung, politische Unterstützung ist vorhanden und die deutsche Bevölkerung zeigt ein wachsendes Umweltbewusstsein bei steigender Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen.

Deutsche ClimateTechs blühen auf, aber mehr als die Hälfte gehen in die USA

Nach ein bis zwei Jahren erzielen florierende Start-ups oftmals erste Erfolge mit ihrer Klimaschutztechnologie und gewinnen damit an Attraktivität für Investor*innen. Allerdings werden mehr als 50 Prozent der deutschen ClimateTechs rasch an US-Unternehmen veräußert. Der Trend, Start-ups frühzeitig an ausländische Unternehmen – insbesondere aus den USA – zu verkaufen, nimmt zu. Dies liegt zum einen daran, dass es im Ausland oft einfacher ist, Kapital für Investitionen zu erhalten. Zum anderen erhalten deutsche Start-ups durch den Verkauf oder die Beteiligung eines US-Unternehmens Zugang zum riesigen US-Markt, was eine Verdreifachung des Volumens ermöglicht.

Eine bedenkliche Entwicklung ist für die deutsche Wirtschaft, da die Technologien dann im Ausland Umsätze und Gewinne generieren. Umso wichtiger ist es, Deutschland als Standort für ClimateTechs noch attraktiver zu machen. Denn das Potenzial ist da, die jungen Unternehmen müssen nur hier gehalten werden. So müssen Anreize geschaffen werden, damit Start-ups rasch ein positives Cashflow-Profil erreichen können.

Dies könnte zum Beispiel durch Steuererleichterungen für profitable Unternehmen oder durch die Förderung von Geschäftsmodellen, die schneller profitabel sind, geschehen. Auch sollten staatlich geförderte VC-Programme gestärkt werden, um deutschen Start-ups schnelle und effektive Investitionen zu ermöglichen. Die massive Förderung der Halbleiterindustrie zeigt, wie erfolgreich solche Initiativen sein können.

Es ist wichtig, ClimateTechs in Deutschland zu halten, denn sie tragen dazu bei, die deutsche Wirtschaft zu diversifizieren, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung zu schaffen.

Fazit

ClimateTechs bleiben trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hochinteressant für VC-Investoren. Allerdings ist eine differenzierte Betrachtung notwendig, denn nicht jedes Geschäftsmodell findet Anklang bei den Investor*innen. Faktoren wie Technologiereife, regulatorisches Umfeld und der Entwicklungsaufwand spielen bei der Bewertung des Chancen-Risiko-Verhältnisses eine entscheidende Rolle. Wichtig ist es, dass aufstrebende ClimateTechs in Deutschland ein positives Entwicklungsumfeld vorfinden. Denn sie sind bedeutende Akteure, um die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland zu verbessern.

Der Autor Daniel Kroll ist Partner bei TD Cowen Continental Europe. Er berät seit 2016 Unternehmen und Eigentümer*innen bei M&A-Transaktionen und Finanzierungsrunden. Zuvor war er im Bereich Restrukturierung und Turnaround Management tätig.

Valerie Bures: Serial Entrepreneurin wird 220 Mio.-Investorin

Im Interview: Valerie Bures, Serial Entrepreneurin, Tech-Expertin und seit Kurzem neue DACH-Chefin sowie Partnerin der europäischen Risikokapitalgesellschaft XAnge.

Valerie Bures hat unter anderem gemeinsam mit Tennis-Legende Steffi Graf die Frauenfitnesskette Mrs. Sporty gegründet und mit Torwart Manuel Neuer den Fitnessspiegel VAHA in Europa etabliert. Seit 2022 ist sie Venture Partnerin bei der Londoner Early-­Stage Venture-Capital-Company Exceptional Ventures und seit Kurzem Partnerin und DACH-Chefin der Risikokapitalgesellschaft XAnge. In dieser Funktion zeichnet Valerie für die Investments in der DACH-Region von XAnge4, dem 220 Mio. Euro Fonds, verantwortlich.

XAnge ist eine führende europäische Risikokapitalgesellschaft mit Sitz in Paris, Berlin und München. Mit einem verwalteten Vermögen von 600 Mio. Euro investiert das Unternehmen in innovative Tech-Unternehmen aus den Bereichen Digital Consumer, Enterprise & Data, FinTech und DeepTech vor allem in der Seed- und Series A-Stage mit Ticketgrößen von 300.000 bis 10 Mio. Euro.

Deine Meriten hast du dir mit bzw. rund um das Thema Sport verdient. Was treibt dich als Unternehmerin in diesem Bereich an?

Sport ist die ideale Schmiede für alle Unternehmer, weil man hier lernt, wie man gewinnt, aber auch, wie man verliert und mit beidem umgeht. Wenn man so wie ich auch noch Teamsport macht, muss man mit anderen Teammitgliedern eine Vision entwickeln und diese gemeinsam verfolgen. Jeder muss seinen eigenen Teil dazu beitragen, aber nur als Team ist man stark. Das ist im Sport wie im Unternehmertum so.

Antreiben tut mich wahrscheinlich jetzt noch das Adrenalin, dass ich gewohnt war, über den Sport zu bekommen. Irgendwann ist es schwer aufzuhören, aber letztendlich ist alles nur ein Spiel. Man muss wissen, wann es genug ist. Meine drei Kinder haben mir das letztendlich beigebracht.

Du kennst dich als Gründerin und CEO auch mit Investments, der Kapitalsuche an sich und dem Zusammenspiel mit Geldgeber*innen aus. Was sind deine top Learnings aus dieser Zeit?

Mein wichtigstes Learning aus dieser Zeit ist, dass Investoren Start-ups nach ganz klaren Kriterien auswählen. Gründer sind oft zu idealistisch und verstehen nicht, dass ihr Start-up einfach nicht zu den Anforderungen der Investoren passt. Als Gründer ist es daher enorm wichtig, herauszufinden, welche Form des Kapitals und welcher Geldgeber wirklich zu einem passt, anstatt Energie darauf zu verschwenden, gegen eine unsichtbare Wand zu laufen.

Seit 2022 engagierst du dich in namhaften Risikokapitalgesellschaften. Wie kam es zu diesem „Rollenwechsel“?

Der „Rollenwechsel“ kam durch die Inspiration eines guten Freundes zustande. Ich habe festgestellt, dass ich mein erlerntes Wissen hier perfekt weitergeben und gleichzeitig in neue Bereiche eintauchen kann. Für mich ist es wichtig im Leben, immer weiter zu lernen und in neue Bereiche einzutauchen.

Jetzt bist du DACH-Chefin bei XAnge und hast dir einiges vorgenommen, um Tech-Founder*- innen zum Erfolg zu verhelfen. Welche sind die aktuell größten Herausforderungen für Tech-Start-ups auf Kapitalsuche?

Die größten Herausforderungen für Tech-Start-ups bei der Kapitalsuche liegen aktuell darin, dass in den frühen Phasen wie Seed und Series A, abhängig vom Gründerprofil und der Entwicklung, noch relativ leicht Kapital beschafft werden kann. In späteren Phasen sind die meisten Kapitalgeber aufgrund der aktuellen Marktsituation jedoch eher zurückhaltend. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen schnell profitabel werden und sich auf die Suche nach Wachstumskapital konzentrieren können, um das Unternehmenswachstum schnell anzukurbeln.

Während viele Risikokapitalgeber*innen mit ihren Investments gerade zögern, willst du mutig investieren. Was willst du bewusst anders als deine VC-Kolleg*innen machen?

Mir geht es nicht darum, bewusst etwas anders zu machen, sondern eher darum, meine Erfahrungen als Gründer in meine neue Aufgabe einfließen zu lassen. Das bedeutet, dass man als Gründer genau weiß, wo man hinschauen muss, um herauszufinden, wie das Business funktioniert und wie das Unternehmen dasteht.

Ich bin sehr überrascht, wie viele Gründer die Finanzen und Kernkennzahlen ihres Unternehmens stiefmütterlich behandeln, dabei sind sie das Rückgrat von jedem Business. Wenn man weiß, welche Zahlen man wie treibt und wo das Unternehmen steht, hat man es im Griff. Das ist die Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein.

Welche Rolle spielt bei deinen Investmententscheidungen das Thema Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit spielt bei meinen Investmententscheidungen eine wichtige Rolle. Es entsteht gerade nicht nur eine Welle im Bereich Nachhaltigkeit, sondern es gibt auch politischen Druck, in dieses Thema zu investieren.

Wir suchen beispielsweise gezielt nach Start-ups in diesem Bereich. Es ist jedoch nicht immer einfach, Themen zu finden, die das Kriterium erfüllen, in absehbarer Zeit Marktreife und -eintritt zu erreichen, da viele Themen Hardware- oder Infrastruktur-lastig sind. Dennoch bin ich zuversichtlich.

Und welche Bedeutung misst du dem Thema Diversität bei?

Diversität ist ein enormer Erfolgstreiber in jeder Organisation. Obwohl wir noch nicht ganz dort sind, freue ich mich zu sehen, wie viele erfolgreiche Frauen es bereits in meinem Beruf gibt. XAnge legt bewusst Wert auf Diversität. Für uns ist das ein zentraler Erfolgsfaktor.

Wie gehst du – ganz praktisch gesehen – vor, um passende Start-ups und Founder zu finden?

Um passende Start-ups und Gründer zu finden, arbeiten wir eng mit Marktdaten, um Bewegungen und das Wettbewerbsumfeld zu verstehen. Investoren wollen letztendlich nur in führende Unternehmen eines Marktes investieren. Die Daten geben uns Hinweise darauf, wer gewinnen kann.

Eines deiner erklärten Ziele ist, mithilfe von KI die Investitionseffizienz von XAnge zu steigern. Was kann KI hier leisten?

KI kann die traditionelle Arbeit der Informationsrecherche, -analyse und -zusammenstellung übernehmen. Ich bin überzeugt, dass KI in Zukunft auch einen großen Teil der Investmententscheidungen übernehmen kann. Innovation ist nicht nur in den großen Unternehmen wichtig, sondern auch in unserem Job als Investor. Ich möchte bei XAnge einen großen Beitrag dazu leisten.

Was sind deine weiteren Ziele und Pläne?

Ich möchte noch mehr Zeit damit verbringen, bestimmte Themen inhaltlich tiefgreifender zu verstehen, da die besten Gründer immer auch Experten auf ihren Gebieten sind. Da ist ganz viel Expertise im Markt. Aber ich bin auf einem guten Weg. Mein technischer Hintergrund ist wahnsinnig hilfreich, komplexe Dinge schnell zu durchdringen.

Und last, but not least: Was möchtest du aus eigener Erfahrung heutigen Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Einfach loslegen. Nur so kann man schnell lernen! Die Antworten zu vielen Problemen, die auftauchen, sind heutzutage auch ganz einfach verfügbar. Das Wichtigste ist immer, gute Fragen zu stellen. Ich zwinge mich heute bewusst dazu, mir Zeit zu nehmen, um die richtigen Fragen zu stellen. Wenn man die richtigen Fragen kennt, sind die Antworten nicht weit.

Danke, Valerie, für das Gespräch, und stets eine gute Spürnase für deine Investments!

Das Interview führte Hans Luthardt

Die Ölfreunde: Speiseölmanufaktur mit 16-jährigem Gründer

Bereits mit 13 Jahren gründete Paul Belthle im Baden-Württembergischen Beuron seine Speiseölmanufaktur und schuf damit bis heute siebenstellige Umsätze und Jobs für sechs Familienmitglieder.

Er war 13 und bereits Gründer. Paul Belthle, von Die Ölfreunde, ist aktuell 16 und verbrachte als kleines Kind mit seiner Uroma viel Zeit im Garten. Dort baute er Gemüse an und durfte es weiterverarbeiten. Die Folge damals: eine Küche als “Schlachtfeld”, wie sein Vater Jürgen Belthle rückblickend meint.

Alles begann mit einer Ölmühle

Mit zwölf Jahren passierte dann etwas schicksalsweisendes für ihn und die ganze Familie: Paul bekam eine Ölmühle geschenkt. Der Junge begann daraufhin unmittelbar sein eigenes Öl herzustellen und verfeinerte seine Erzeugnisse stets mit Kräutern und Gewürzen. Es dauerte nicht lange, genau ein Jahr, und Die Ölfreunde waren geboren. Somit betrat einer der jüngsten Gründer Deutschlands das Unternehmertum.

Inzwischen und drei Jahre später arbeitet die ganze Familie in dem Unternehmen: Eltern und Großeltern, zwei Onkel und sogar der kleine Bruder hilft mit aus. Das Start-up wuchs und bietet heute ein breites Sortiment an Produkten.

Wegschmeißen geht nicht

Neben der Produktion von aktuell elf verschiedenen Ölen, liegt dem jungen Gründer besonders Nachhaltigkeit am Herzen. “Wegschmeißen geht nicht”, sagt er. “Aus dem proteinreichen Presskuchen, die Reststoffe von der Ölherstellung, stellen wir Mehle, Proteinpulver und Tierfutter her.” Alle Rohstoffe stammen dabei aus regionalem, kontrolliertem Anbau, die sie selbst bei den Bauern abholen.

Der gesamte Produktionsprozess, der das Pressen, Filtern, Lagern, Abfüllen in Glasflaschen und den Versand umfasst, liegt in den Händen der Familie. Erhältlich sind die Produkte im eigenen Hofladen, über den Onlineshop und im Einzelhandel.

Von einem Umsatz von 16.800 Euro im Jahr 2019 konnte sich Die Ölfreunde kontinuierlich steigern und erreichte 2022 einen Umsatz von knapp 1,4 Millionen Euro.

Mehr zu Die Ölfreunde gibt’s am kommenden Montag in Die Höhle der Löwen. Ebenfalls dabei: Compunder, Lookas, Beezer, und Herbal Spa.

Ma°alahi: deutsches Design trifft chinesische Handwerkskunst

Die Kommunikationsdesignerin Jennifer Laible gründete Anfang des Jahres ihr Label Ma°alahi und erfüllte sich damit zugleich ihren Traum vom eigenen Design-Shop.

Ma°alahi ist hawaiianisch und bedeutet, wenn man es auf deutsch übersetzt, Einfachheit. Jennifer Laible hegt eine große Leidenschaft für Hawaii, und zwar nicht für nur die beeindruckende und abwechslungsreiche Natur, sondern auch die schlichte Eleganz seiner Kultur und Sprache. Da war der Name für ihr neues Label schnell gefunden: Ma°alahi.

Die studierte Kommunikationsdesignerin hatte schon lange vor, einen eigenen Shop aufzubauen. „Als Designerin liebe ich schicke und smarte Produkte, die bis ins Detail clever durchdacht sind. Mein Label Ma°alahi steht daher für Dinge, die nicht nur wunderschön, sondern auch vielseitig und flexibel einsetzbar sind“, so Jennifer Laible.

Accelerator Programm half beim Gründen

Doch zunächst absolvierte Jennifer Laible bei Ekaterina Arlt-Kalthoff, Inhaberin von StartUpMOM, ein bundesweites Accelerator Programm, das ausschließlich für Mütter, die ihr eigenes Unternehmen gründen möchten, konzipiert wurde. „Da ich keinerlei finanzielle Unterstützung beispielsweise durch staatliche Förderung für Ma°alahi erhalten habe, war es mir wichtig, über alle Bereiche, die zu einer seriösen und professionellen Unternehmensgründung gehören, informiert zu sein“, erläutert Jennifer Laible. So wurde ihr schnell klar, dass sie einige Teile wie beispielsweise den Aufbau der Website, den Vertrieb und die Pressearbeit auslagern würde. „Da ich Mutter von drei Kindern bin und nebenberuflich gegründet habe, habe ich mich entschieden, einige Aufgaben in professionelle Hände zu geben. Das hat mir sehr geholfen, ist viel effektiver, erfolgreicher und spart natürlich Zeit.“

Ma°alahi produziert in limitierte Stückzahl

Ma°alahi ist eine Manufaktur. Somit werden die Kollektionen ausschließlich und exklusiv in einer limitierten Auflage von 100 Stück produziert. „Wenn die Produkte ausverkauft sind, werden sie nicht wieder neu aufgelegt. Somit bewahre ich für meine Kund*innen eine – wie ich finde – wertvolle Exklusivität. Sie bekommen von mir keine sogenannte Massenware. Das ist mir sehr wichtig“, betont die Gründerin.

Das farbenfrohe Sortiment ist einfach, aber clever durchdacht und flexibel einsetzbar. So lassen sich die Taschenanhänger beispielsweise auch als Schlüsselanhänger nutzen. „Mit den Taschenanhängern hat alles angefangen“, erinnert sich Jennifer Laible. „Und weil ich es persönlich gernhabe, wenn alles zusammenpasst, habe ich noch ein großes Tuch dazu entworfen.“ Nach und nach entwickelte die Designerin noch weitere Ideen und hat mittlerweile ihr Angebot um etliche Stücke erweitert. „Sie passen sich jedem Style an und lassen sich zu allen Outfits perfekt kombinieren“, so die Designerin.

Zur Kollektion von Ma°alahi gehören neben den Taschenanhängern, Scrunchies, Schmuck, Haarbänder, Seidenschals und Seidentücher (c) Ma°alahi

Zur Kollektion von Ma°alahi gehören neben den Taschenanhängern, Scrunchies, Schmuck, Haarbänder, Seidenschals und Seidentücher. Jennifer Laible entwirft sie in ihrem Studio in Moers bei Düsseldorf und lässt sie in China aus hochwertiger 100-prozentiger Seide anfertigen. „Ich finde Seide ist eine besonders edle, tierische Naturfaser, die bekannt für ihren Glanz und ihre hohe Reißfestigkeit ist. Sie wird traditionell aus den Kokons von Seidenraupen gewonnen, den Larven, der aus China stammenden Seidenspinner. Daher war für mich von Anfang an klar, dass ich meine Produkte im Ursprungsland der Seide fertigen lasse.“ Diese einzigartige Kombination aus deutschem Design und traditioneller, chinesischer Handwerkskunst macht die Kollektion zu etwas Besonderem und hebt sie von anderen ab.

Eigene Kollektionen für renommierte Unternehmen

Als zusätzliches Angebot von Ma°alahi und auf Anfrage designt die Inhaberin auch exklusive Kollektionen für Unternehmen oder Organisationen. So hat sie beispielsweise für den renommierten Red Club, einem female Business Club, bereits eine eigene Produktreihe entworfen und produziert. „Wenn ich ausschließlich für meine Kundinnen und Kunden etwas entwerfe, frage ich vorher nach deren Vorstellungen und Wünschen, wie Farbgebung, Logo oder Mustern. Doch oftmals überlassen sie mir das Design und an meinem Entwurf wird wenig verändert.“

Ma°alahi ist aktuell ein reiner Online-Shop. „Ich plane aber kurzfristig bundesweit Partner zu finden, die meine Kollektionen nach dem Shop-im-Shop-Prinzip in ihren Geschäften vertreiben. Zudem nehme ich weiterhin mit einem eigenen Stand an populären Messen und Märkten teil, um Ma°alahi noch weiter bekannt zu machen“, so die Unternehmerin.

FreeMOM: Freelancing-Power für Working Moms

Anika Schmidt und Lena Pieper sind davon überzeugt, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind und bieten mit FreeMOM eine alternative Lösung im Bereich weiblicher Fachkräftemangel.

FreeMOM ist die erste Freelancing-Plattform für die Zielgruppe Working Moms. Das Start-up hat sich auf die rechtssichere Vermittlung von ortsunabhängigen, familienfreundlichen Freelancing-Projekten zwischen selbständigen Müttern und Unternehmen spezialisiert. FreeMOM wurde Anfang 2022 von Anika Schmidt und Lena Pieper gegründet – beide Expertinnen im Bereich Human Resources. Zusammen bringen sie es auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Personalerinnen in Leitungs- und Expertinnenfunktionen, verfügen über eine Ausbildung als Coach und haben unter anderem Change- und Transformationsprozesse in internationalen Konzernen begleitet.

Lena entschied sich nach ihrer Elternzeit, ihre Festanstellung aufzugeben und sich als Freelancerin im Bereich Human Resources selbständig zu machen. Sie entdeckte die Vorteile des Freelancing-Modells und erkannte das Potenzial für Working Moms. Doch zeigte die Erfahrung mit anderen Freelancing-Plattformen, dass Working Moms mit Remote-Fokus nicht deren Zielgruppe sind. „Obwohl die Jobs als remote ausgeschrieben waren, war oft ein hoher Vor-Ort-Anteil notwendig. Projekte, die mit weniger als 30 bis 40 Stunden pro Woche zu erledigen sind, sind selten zu finden“, so Lenas Erkenntnis.

Mütter: eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt

Aus ihrer beruflichen Erfahrung im Recruiting wissen die Gründerinnen, dass die meisten Unternehmen seit vielen Jahren Probleme mit der Besetzung von Stellen haben. Die durchschnittlichen Vakanzzeiten liegen aktuell bei 130 Tagen. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Teammitglieder überlastet sind und die geplanten Ziele des Unternehmens nicht erreicht werden. Die Einnahmenausfälle durch Personalmangel werden bis 2030 mit 500 Mrd. Euro kalkuliert. Doch die Stellenbeschreibungen und gelebten Arbeitsmodelle ändern sich noch wenig.

Anika und Lena fragten sich, warum Freelancing immer nur als sogenanntes Feuerlöschen angesehen wird und nicht als alternativer Karrierepfad. Zusammen gründeten sie FreeMOM, um sowohl Frauen in der Mutterschaft als auch Unternehmen dabei zu helfen, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Die Gründerinnen sind überzeugt davon, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind. Zudem ist der Umgang mit arbeitenden Müttern im Unternehmen bis heute nicht einfach. Jede Mutter hat nach der Elternzeit einen Anspruch auf eine gleichwertige Position in Teilzeit. Aber das ist in der Realität oft nicht umsetzbar. Studien belegen: Nach der Rückkehr in ihre Unternehmen müssen sich rund zwei Drittel der Mütter mit weniger zufrieden geben: weniger Einfluss, vermindertes Einkommen und geringere Karrierechancen.

Knapp 40 Prozent der Mütter arbeiten weniger als 20 Stunden pro Woche, aber nur 12 Prozent sind damit zufrieden. Jedoch verändert Mutterschaft die Prioritäten im Berufsleben: Flexibilität und Vereinbarkeit treten in den Fokus. Anika und Lena sind selbst Mütter und wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Zudem wissen sie, dass Vereinbarkeit immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Doch leider fehlt es ihrer Meinung nach noch allzu oft an Konzepten und passenden Arbeitsmodellen. „Mutter werden heißt grundsätzlich ,Umdenken‘ – auch beruflich. Doch weil wir uns beruflich nicht von heute auf morgen verändern können, setzt FreeMOM da an, wo wir sofort mitwirken können: beim Arbeitsmodell“, so Lena.

Auf die „Mompetenzen“ kommt es an

„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Fachkräftemangel neu gedacht werden muss“, erklärt Anika Schmidt. Denn es stünden laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem Arbeitsmarkt knapp 840.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung, könnten alle Frauen mit Kindern so arbeiten, wie sie es gern möchten. Für die Gründerinnen von FreeMOM ist Freelancing das passende Arbeitsmodell für Mütter. „FreeMOM möchte Müttern ihre berufliche Kompetenz und Sichtbarkeit zurückgeben und ihnen eine echte Alternative zu herkömmlichen Arbeitsmodellen bieten. Dadurch liefern wir gleichzeitig Unternehmen eine alternative Lösung im Bereich Fachkräftemangel und geben Diversität mehr Raum“, so Co-Founderin Anika.

Die Plattform bietet den sogenannten Freelancing Moms oder auch FreeMOMs die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen, das ihre Kompetenzen, bisherigen Erfahrungen und Arbeitspräferenzen repräsentiert. Die Gründerinnen haben hierzu das Schlagwort „Mompetenz“ entwickelt. Mit diesem Profil können sie von interessierten Unternehmen gefunden werden oder sich auf Projektinserate von registrierten Unternehmen bewerben. Die Höhe des Matching Scores zeigt beiden Seiten an, wie gut Fach-Skills und Projektanforderungen zueinander passen. Gleichzeitig berücksichtigt der FreeMOM-Algorithmus aber auch, wie gut Werte und Kultur zwischen Freelancing Mom und Unternehmen übereinstimmen.

Beide Parteien können dann direkt via Chat in Kontakt treten und die Rahmenbedingungen für die Projektabwicklung besprechen. Finden sich Freelancerin und Unternehmen über die Plattform als „Perfect Match“, unterstützt FreeMOM sämtliche administrativen Prozesse von der Vertragserstellung, Stundenerfassung bis hin zur Bezahlung, um die Vermittlung möglichst intuitiv und sicher zu machen. Denn die Gründerinnen wissen, dass die Zeit von Müttern und Unternehmen kostbar ist und Unternehmen einfache und rechtssichere Prozesse suchen. Mit diesem umfassenden und rechtssicheren Service will sich die Plattform deutlich von anderen Freelancing-Plattformen abheben.

Echte New Work

FreeMOM bietet außerdem Informations- und Lernangebote: FreeMOM Learn. Hier können sich die FreeMOMs zu sämtlichen Fragestellungen zum Thema Freelancing, New Work und auch Vereinbarkeit informieren sowie an Online-Trainings teilnehmen. Anika Schmidt und Lena Pieper sind sich sicher, dass viele Mütter nicht den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben, weil einige Fragen noch unbeantwortet sind: Kann ich das alles? Wie mache ich das eigentlich? Wo finde ich denn dann neue Aufträge? Bei all diesen Fragen möchte FreeMOM mit dem Programm „In 30 Tagen zur FreeMOM“ unterstützen und Antworten liefern sowie die Mütter Stück für Stück auf ihrem Weg begleiten.

FreeMOM ist seit dem 14. Mai 2023, zugleich Muttertag und „Tag des Freelancers“, für interessierte Freelancing Moms online. Für Unternehmen wurde FreeMOM im Juli gelaunched. „Ein vollkommen neues Konzept, das den Kompetenzen, die die Mütter während der Elternzeit erworben haben, und den neuen Werten noch besser gerecht wird – nämlich echte New Work“, resümiert Lena und ergänzt: „Unsere Plattform möchte die (Arbeits-)Welt ein Stückchen besser machen.“

dripoff: Vom Klobürsten-Smalltalk zur Gründung

Wie zwei Fitness-Kolleg*innen aus Düren dripoff, ein Start-up für WC-Hygiene, gründeten.

Dieses Start-up bricht Tabus, aber vor allem die oft unangenehm auszusprechende Thematik des täglichen Toilettengangs. Ob dripoff aus Düren das große (oder kleine) Geschäft wird?

Das Problem: Klobürsten

Im Fitnessstudio kamen Agnes Bings und Jan Dülken im Smalltalk zu der Erkenntnis, dass sich Klobürstenhalterungen sehr schlecht reinigen ließen. Nicht nur müsse man Halterungen der WC-Bürste frühzeitig entsorgen und ersetzen, sie sind bei mangelnder Pflege auch Herd von Bakterien und schlechten Gerüchen.

Die Lösung: Anti-Nässe-Pads

Bings und Dülken wollen dies ändern – und zwar mit einem Anti-Nässe-Pad, das sich in der Innenseite von Klobürstenhalterungen platzieren lässt. Ihre Innovation soll das Tropfwasser der WC-Bürste zuverlässig aufnehmen und einschließen. Unansehnliche und unhygienische Pfützenbildung im Bürstenhalter wird damit vermieden – und leichter zu reinigen sei er auch.

Frische bis zu einer Woche

Erhältlich ist die Innovation aus Düren in Nordrhein-Westfalen in 10er-, 30er- oder 50er-Sets. Bis zu sieben Tage lang soll das Pad im WC-Accessoire Frische garantieren, bis es gewechselt werden muss. Bei praller Füllung schon davor, heißt es auf der Unternehmenswebsite. Mindestens soll das dripoff-Pad aber drei bis fünf Tage Frische und Trockenheit im Bürstenhalter garantieren.

Dripoff sammelt nicht nur Wasser, sondern gibt auch einen dezenten Zitrus-Duft ab, erklären die Gründer*innen. Entsorgt wird die Innovation am besten im Restmüll. Etwaiges Runterspülen in der Toilette würde zu Rohrverstopfungen führen, so die Gründer*innen.

Erhältlich ist die Pad-Innovation im unternehmenseigenen Online-Shop – auch als B2B-Lösung für besonders saubere und tabufreie Offices. In Der Höhle der Löwen suchen die beiden Gründer*innen jetzt nach Investor*innen.

Mehr zu dripoff gibt es kommenden Montag in Der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX. Außerdem mit dabei sind Bello Eis, Millis Zaubertücher, FreeMOM und Klangio.