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5 Tipps zur Mitarbeiterfindung und -bindung
Welche Stolperfallen beim Mitarbeiter-Recruiting für Start-ups lauern und wie gute Mitarbeiter gewonnen und zufriedengestellt werden können.
Die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, wird in vielen kleinen Schritten gemeistert. Hierbei sind vor allem die Auswahl der richtigen Mitarbeiter und die damit verbundenen Prozesse für viele Gründer unentdecktes Neuland, das es zu erkunden gilt. Diese Tipps helfen Ihnen im Vorfeld.
1. Klares und professionelles Recruiting
Vor allem zu Beginn vertrauen viele Gründer zunächst auf Empfehlungen, Familienmitglieder, Freunde oder dem engeren Bekanntenkreis, da oftmals noch keine ausreichenden finanziellen Mittel vorhanden sind, um ein professionelles Recruiting durchzuführen. Die Folge: die Vorstellungen passen nicht zueinander und im schlimmsten Fall wird sich nach kurzer Zeit schon wieder im Streit getrennt. Umso wichtiger ist es, Zeit in Stellen- und Anforderungsprofile zu investieren, um passende Mitarbeiter zu finden. Die Stellenbeschreibung gehört auf die eigene Webseite sowie Social Media Kanäle, wie zum Beispiel Xing, LinkedIn, Twitter oder Facebook. Hier ist aber unbedingt darauf achten, dass die Außendarstellung auch mit dem internen Handeln zusammenpasst, damit beide Seiten keine bösen Überraschungen erleben. Dabei spielt vor allem das Bauchgefühl eine wichtige Rolle, egal ob man einen Dienstleister oder eine Bürokraft anstellen will. Natürlich sind auch der Lebenslauf, Zeugnisse oder der akademische Grad relevant, aber der Kandidat muss an erster Stelle mit seiner Persönlichkeit und Einstellung zu uns passen.
2. Employer Branding
Noch nie waren die Ansprüche von Berufseinsteigern so hoch, wie heute. Sie möchten nicht nur einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, geleitet, motiviert und gefordert werden, sondern vor allem auch Spaß an der Arbeit haben. Karriere ja, um jeden Preis nein. Auch hierbei spielen vor allem die eigenen Social Media Kanäle und Inhalte (Owned Media) eine strategisch wichtige und entscheidende Rolle, wobei die Reaktionen darauf mittlerweile noch bedeutender geworden sind. Gelingt es einem Unternehmen hierbei, sich als attraktive Arbeitgebermarke zu präsentieren und als solche verstanden zu werden, steigt nicht nur die Anziehungskraft auf Bewerber, sondern auch die Qualität und Marktposition.
3. Benefits
Es ist wichtig, sich bereits vor der Anstellung der Mitarbeiter im Klaren darüber zu sein, welche Leistungsanerkennung den Mitarbeitern geboten werden soll, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice werden heutzutage von vielen Bewerbern vorausgesetzt und sollten daher unbedingt auch in die Checkliste des Arbeitgebers aufgenommen werden. Zudem signalisiert solch eine freie Arbeitsform den Mitarbeitern gleichzeitig Vertrauen seitens des Unternehmens. Dass viele dieser Themen gerade für junge Firmen nicht sofort umsetzbar sind, ist klar. Dennoch sollten schon früh Strukturen und Routinen geschaffen werden. Mit dem Wachstum wird das Büro voller und unruhiger. Zusätzliche Benefits wie Restaurant-Gutscheine, Gesundheitsvorsorgeleistungen, Zuzahlung bei Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder bei Sportvereinen und Hardware, die den Mitarbeitern auch zur privaten Nutzung überlassen wird, steigern die Mitarbeiterzufriedenheit. Bietet der Arbeitgeber dann noch die Möglichkeit der Weiterbildung, ist die Kür erfolgreich gemeistert.
4. Experten-Know-how nutzen
Gerade am Anfang sollten Gründer lieber nicht alleine am Ende des Seils ziehen, während auf der anderen Seite die Behörden und Ämter, Konkurrenten und Nachahmer am Markt stehen. Dies bedeutet aber nicht, dass alle Abteilungen sofort mit Mitarbeitern ausgefüllt werden müssen. Externe Berater sind hier das Stichwort, die sich vor allem mit Coaching und Personal auskennen sollten, um das Unternehmen gemeinsam voranzutreiben. Bei Bedarf kann das Berater-Team später durch Anwälte, Steuer- oder Versicherungsexperten ergänzt werden.
5. Freelancer – Vorsicht vor Scheinselbständigkeit
Sind die Auswahlverfahren erfolgreich gelaufen, steht die Entscheidung an, ob die neuen Mitarbeiter fest angestellt oder doch lieber als Freelancer arbeiten sollen. Was jedoch vielen nicht bewusst ist: Auch die Arbeit von Freelancern birgt Risiken in sich, sollten diese nur für das eigene Unternehmen tätig sein und über Gewerbeschein abrechnen. Bei solch einer Beschäftigung handelt es sich meist um sogenannte Scheinselbständige (nach §1 SchwarzArbG.), eine klare Einordnung ist für Außenstehende oft undurchsichtig. Die Haftung übernehmen in diesem Fall nicht die Freelancer, sondern das Unternehmen. Bei einer Betriebsprüfung drohen hierbei im schlimmsten Fall hohe Geldstrafen, mit denen sich niemand gleich am Anfang einer Gründung konfrontiert sehen möchte. Umso wichtiger ist es auch hier, Experten um Rat zu fragen.
Der Autor Amin Guellil ist Gründer und Geschäftsführer der Hostessen-Agentur UCM.agency, die Unternehmen dabei unterstützt, den Personalbedarf bei Events und Messen online zu planen und umzusetzen.
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Rücken gerade, Brust raus
Ein entscheidenden Faktoren für die Skalierung eines Start-ups stellt nicht nur das Produkt oder die Marktkenntnis dar – es ist das Vertrauen, das Gründer*innen ausstrahlen. Zu oft unterschätzen sie, insbesondere in Europa, die Rolle, die das Vertrauen nicht nur bei der Wahrnehmung, sondern auch beim Erfolg spielt.
Europäische Start-ups werden im Vergleich zu den USA oft als rückständig wahrgenommen. Dies liegt nicht an einem Mangel an Innovation, Talent oder Möglichkeiten, sondern eher an einem Mangel an Selbstvertrauen. Europäische Unternehmer*innen zeichnen sich häufig durch fundiertes Fachwissen, sorgfältige Planung und einen Fokus auf nachhaltiges Wachstum aus – Eigenschaften, die gefeiert werden sollten. Was jedoch fehlt, ist der Mut und Optimismus, der viele amerikanische Gründer*innen auszeichnet.
Blick ins Silicon Valley
Es lohnt ein Blick auf das Silicon Valley, wo das Mantra klar ist: Selbstvertrauen ist der erste Schlüssel zum Erfolg. In den USA sind Gründer*innen für ihre unerschütterliche Überzeugung und ihren ansteckenden Enthusiasmus bekannt, wenn sie ihre Ideen präsentieren. Es geht dabei nicht um Arroganz, sondern um Überzeugung – die Überzeugung, dass die eigene Idee die Welt verändern kann und dass sie diejenigen sind, die sie verwirklichen können. Dieses selbstbewusste Auftreten, gepaart mit einer überzeugenden Erzählkunst, kann unglaublich fesselnd und ein entscheidender Faktor für die Gewinnung von Investitionen sein.
Gründer*innen müssen die Verantwortung dafür übernehmen, wie ihre Vision präsentiert wird. Investoren wollen mutige, ehrgeizige Führungspersönlichkeiten sehen, die an das glauben, was sie aufbauen. Je mehr Gründer*innen eigene Überzeugung ausstrahlen, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch andere an sie glauben – und investieren.
Die Kosten der Vorsicht
Europäische Start-ups sind in der Regel zurückhaltender, insbesondere wenn es darum geht, mutige Ideen vorzustellen. Dies kann sie zurückhalten, insbesondere wenn es darum geht, Investitionen zu sichern. Daten zeigen, dass europäische Start-ups im Jahr 2023 deutlich weniger Risikokapital aufbrachten – 52 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 138 Milliarden US-Dollar in den USA – trotz höherer Renditen. Einer der Gründe: Es geht nicht nur um das Potenzial, sondern auch darum, wie es kommuniziert wird.
In den USA sind Unternehmer dafür bekannt, Risiken einzugehen und in High-Tech-Bereichen wie KI und Biotechnologie oft Grenzen zu überschreiten. Sie wagen große Schritte, wohl wissend, dass einige scheitern werden, aber auch in dem Verständnis, dass Scheitern Teil des Weges ist. Im Gegensatz dazu ist die Angst vor dem Scheitern in Europa immer noch weit verbreitet und wird oft als Zeichen von Schwäche und nicht als notwendiger Schritt zum Erfolg angesehen.
Diese vorsichtige Herangehensweise schränkt nicht nur das Wachstum ein, sondern auch die Fähigkeit, Finanzmittel zu beschaffen. Investor*innen fühlen sich von Visionär*innen angezogen, die es wagen, Risiken einzugehen und komplexe Herausforderungen direkt anzugehen. Wer auf Nummer sicher geht riskiert übersehen zu werden.
Europas Stärken nutzen
Die gute Nachricht ist, dass das europäische Start-up-Ökosystem vor Potenzial nur so strotzt. Von hochmodernen KI-Unternehmen bis hin zu einer Fülle von Forschungseinrichtungen von Weltrang ist die Grundlage für Innovation stark. Europäische Gründer*innen haben Zugang zu hochkarätigen Talenten, Ressourcen und Infrastruktur. Was fehlt, ist das Selbstvertrauen, diese Stärken voll auszuschöpfen.
Nehmen wir zum Beispiel Mistral AI, ein französisches Start-up, das in seiner zweiten Finanzierungsrunde innerhalb eines Jahres nach der Gründung 645 Millionen US-Dollar einnahm. Diese Erfolgsgeschichte ist keine Ausnahme – sie ist ein Beweis dafür, was möglich ist, wenn Gründer*innen Selbstvertrauen ausstrahlen und ehrgeizige Ziele verfolgen.
Wie man die Mentalitätslücke schließt
Wie können Gründer*innen diese Mentalitätslücke schließen? Es beginnt mit einer Änderung der Denkweise. Hier sind ein paar Schritte, die helfen können, überzeugender zu werden:
- Misserfolge akzeptieren: Keine Angst vor Misserfolgen – sie sind eine wichtige Lernerfahrung. Die Mentalität „fail fast, fail forward“ ist nicht nur ein Schlagwort aus dem Silicon Valley. So werden großartige Unternehmen aufgebaut. Wer Risiko eingeht und scheitert gewinnt wertvolle Erkenntnisse, die auf den Erfolg in der nächsten Runde vorbereiten.
- Das eigene Narrativ mutig erzählen: Investor*innen suchen nach Gründer*innen, die eine mutige, ehrgeizige Vision klar artikulieren können. Gründer sollten üben ihre Idee mit Leidenschaft und Überzeugung zu präsentieren. Wer zeigen kann, wie sehr er/sie vom eigenen Produkt überzeugt ist, überzeugt auch andere.
- Auf eigene Stärken vertrauen: Europa hat eine Fülle von Vorteilen zu bieten – gut ausgebildete Arbeitskräfte, Zugang zu erstklassiger Forschung und eine florierende Tech-Szene. Man sollte diese Umstände zu seinem Vorteil nutzen und sich nicht davor scheuen, sie mit der Art von Selbstbewusstsein zu untermauern, die für Finanzierung und Aufmerksamkeit sorgt.
- Global denken: Gründer*innen sollten ihre Ziele nicht auf regionalen Erfolg beschränken, sondern den Ansporn haben weltweit führende Innovator*innen zu sein. Dazu gehört dann auch die Fähigkeit, sich international zu behaupten.
Verdient Souverän
Europäische Gründer*innen haben die Möglichkeit weltweit eine Führungsrolle zu übernehmen. Mit Glauben an die eigene Vision, mutiger Kommunikation und Risikobereitschaft kann das Potenzial verwirklich werden – in Deutschland, Europa und darüber hinaus.
Der Autor Yaron Valler ist Mitgründer und Partner des Technologieinvestors Target Global. Target Global ist ein paneuropäisches Technologie-Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 3 Milliarden Euro. Es investiert in Unternehmen in allen Phasen ihres Lebenszyklus, von der Gründung bis zum Börsengang.
Deutschlands Gründungsproblem: Wenn die Versicherungsmentalität siegt
Deutschland hat nach wie vor ein Gründungsproblem. Daran sind nicht nur Bürokratie und Banken Schuld, sondern vor allem das gesellschaftliche Klima. Eine Einschätzung von Gründungs-Coach Mona Wiezoreck.
Es gibt ihn, den deutschen Unternehmergeist. Frauen und Männer finden auch unter schwierigen Bedingungen Mut und Möglichkeiten, ihre Ideen durch Firmengründungen umzusetzen. Gerade erst veröffentlichte der Start-up-Verband für das erste Halbjahr 2024 einen Anstieg der Neugründungen von Start-ups um 15 Prozent (Quelle: Startup-Verband). Das ist erfreulich. Aber es ist nicht genug. Nach wie vor hat Deutschland ein Gründerproblem. Daran sind nicht nur Bürokratie und Banken Schuld, sondern vor allem das gesellschaftliche Klima.
„Auf Nummer sicher gehen“ ist in Deutschland schon fast eine Tugend. Wer mit dieser Grundeinstellung sein Leben lebt, stößt stets auf größtes Verständnis. Wenig verwunderlich also, wenn hierzulande ein Angestelltendasein als Vollkaskoversicherung in der Arbeitswelt gilt. Risikofreudigkeit dagegen steht weniger hoch im Kurs. Gründungswillige bekommen zu Beginn fast immer Gegenwind aus ihrem Umfeld. „Viel zu gewagt“, heißt es etwa oder „Was, wenn du scheiterst?“ Ermutigend ist das nicht.
Scheitern ist in Deutschland noch immer negativ besetzt. Die oft geforderte Fehlerkultur, in der Patzer oder Fehlschläge nicht verteufelt, sondern als Lernstufen gesehen werden, setzt sich nur langsam durch. Viel häufiger wird ein Misserfolg mit Versagen gleichgesetzt – im Kleinen wie im Großen. Eine Firmenpleite wird so zum Stigma. Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit einem ersten Gründungsversuch baden gingen, haben bei einem zweiten Anlauf noch mehr Mühe, Kapital zu finden als beim ersten.
Fehlende Vorbilder und die Angst vor dem Versagen
Wenn dann noch Schlagzeilen wie diese dazukommen: „Zahl der Start-up-Insolvenzen steigt auf Rekordhoch“ (Handelsblatt 17. Juli 2024), dann kann die Angst vor dem Versagen größer werden als jede noch so gute Idee. Viel zu selten wird in den Veröffentlichungen geschrieben, was genau die Ursachen der jeweiligen Insolvenz sind. Dabei geht eine wichtige Botschaft unter: Je besser die Vorbereitung der Gründung, desto geringer ist das Risiko.
Scheitern gehört laut Tobias Kollmann zum Start-up-Leben wie das Gegentor zum Fußball. Kollmann ist Wirtschaftsprofessor und ehemaliger Vorsitzender des BMWi-Beirates Junge Digitale Wirtschaft. „Keiner mag es, keiner will es, aber wenn man daraus lernt, dann bringt es einen langfristig weiter auf dem Weg zum besseren Saisonziel. Das schrieb der Experte im Vorwort einer Untersuchung mit dem Titel „Gute Fehler, schlechte Fehler“ (Quelle: Uni Hohenheim). Vor knapp zehn Jahren ging es in der Studie um die Einstellung der deutschen Bevölkerung gegenüber unternehmerischem Scheitern.
Jüngere Deutsche gaben zwar an, dem Leitsatz „Aus Fehlern lernt man“ grundsätzlich positiv gegenüberzustehen, aber die erhobenen Daten verrieten auch eine große Skepsis gegenüber gescheiterten Unternehmern. Grundsätzlich, auch das wurde in der Untersuchung deutlich, findet ein Großteil der deutschen Bevölkerung Unternehmertum zu riskant.
So paart sich die Angst vor dem eigenen Versagen mit dem in unserer Gesellschaft tief verankerten Widerwillen gegen Risiken. Um es mit den Worten des Konzernchefs Arend Oetker gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu sagen: „Wir haben in Deutschland - etwa im Vergleich zu Amerika - keine Gründermentalität, sondern eine Versicherungsmentalität.“
Der Einfluss der sozialen Herkunft auf Gründungsentscheidungen
Wer wie Oetker aus einer Unternehmerfamilie stammt, ist offenbar optimistischer und mutiger, wie eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung besagt (Start-ups und soziale Herkunft, Mai 2024). Bei 38 Prozent der befragten Gründerinnen und Gründer war mindestens ein Elternteil selbstständig tätig, bei 24 Prozent besaß die Familie ein Unternehmen mit Angestellten. Das zeigt, wie wichtig Role-Models für eine Veränderung der gesellschaftlichen Einstellung sind. Dieselbe Studie zeigt auch auf, dass die Gründerinnen und Gründer erfolgreicher Start-ups das Risiko jederzeit wieder eingehen würden. Neun von zehn sagten Ja zu einer zweiten Gründung nach der ersten.
Die geringe Risikobereitschaft in Deutschland zieht sich durch alle Bereiche. Auch Banken machen da keine Ausnahme, sie erschweren oder blockieren immer wieder Existenzgründungen. Kapitalbeschaffung ist gerade für junge Unternehmen ein zentrales Thema. Ein weiteres Hemmnis, das in Befragungen wie dem KfW-Gründungsmonitor regelmäßig genannt wird, ist die deutsche Bürokratie. Die Politik verspricht Besserung und legt Förderprogramme auf, seit Januar gibt es zudem das Zukunftsfinanzierungsgesetz, mit dem die Bundesregierung die Bedingungen für Gründer in Deutschland nachhaltig verbessern will. Bürokratieabbau und Erleichterungen im Steuerrecht sind Bestandteile des Gesetzes. Um über den tatsächlichen Effekt zu urteilen, ist es noch zu früh.
Der Weg zu einem gründungsfreundlicheren Deutschland
Politische Ansätze sind richtig und wichtig. Aber in meinen Augen können vor allem diejenigen, die das Wagnis Unternehmertum bereits eingegangen sind, für ein gründungsfreundlicheres Klima in Deutschland sorgen. Wir brauchen mehr Vorbilder, gerade für Gründerinnen. Zwar ist der Anteil von Frauen im Jahr 2023 auf 44 Prozent gestiegen, aber insgesamt gründen nach wie vor weniger Frauen als Männer im Vollerwerb (KfW-Gründungsmonitor 2024). Wir müssen die Erfolge von Start-ups und anderen Gründungen laut in die Welt posaunen.
Genauso wichtig aber ist es, wieder mehr über gescheiterte Versuche zu sprechen. Die vor einigen Jahren aus Mexiko nach Deutschland geschwappte Welle der Fuckup-Nights hat als Folge der Corona-Pandemie an Kraft verloren. Es wäre wünschenswert, wenn sie wieder an Kraft gewänne und so zur Entstigmatisierung von unternehmerischen Fehlversuchen beitragen würde. Insgesamt brauchen wir Menschen, die Gründungswillige ermutigen statt sie zu bremsen – auch bei den Ämtern, auch in den Universitäten.
Mein Fazit: Das deutsche Sicherheitsdenken verliert dann an Macht,
- wenn erfahrene Unternehmer*innen es als ihre wesentliche Aufgabe betrachten, die Gründer*innen der Zukunft zu ermutigen und zu fördern;
- wenn diese hervorragend vorbereiteten Frauen und Männer fest an ihre Ideen glauben und sich weder von Angst noch von Bedenkenträgern von ihrem Weg abbringen lassen;
- wenn sie sämtliche Unterstützung nutzen, die bereits angeboten wird, sei es in Netzwerken oder zum Beispiel bei der Agentur für Arbeit;
- wenn sie ihr Risiko verringern, in dem sie vor der Unternehmensgründung Rücklagen bilden und sich im Vorfeld gründlich mit allen Business-Bereichen befassen, auch mit Buchhaltung und Marketing;
- wenn sie professionelle Unterstützung für den Gründungsprozess annehmen;
- wenn sie die Gründung entsprechend der eigenen Persönlichkeit gestalten. Nicht jede und jeder ist dafür gemacht, im Team zu arbeiten und auch zu gründen;
- wenn sie sich ehrlich die Frage beantworten, ob sie die Herausforderungen einer Selbständigkeit aushalten können – auch wenn es stürmisch wird.
Die Autorin Mona Wiezoreck ist Unternehmerin und Gründungs-Coach aus Leidenschaft. Nach ihrer Ausbildung zur Automobilkauffrau war ihr schnell klar, dass ein Leben als Angestellte auf Dauer nichts für sie ist. Deshalb trat sie 2004 als Vertriebsleiterin in das Unternehmen ihres Vaters ein. Heute ist sie Geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens. 2015 absolvierte sie ihre Ausbildung zum Business-Coach und unterstützt mit ihrer Planbar Gründen GmbH & Co. KG vor allem Gründerinnen und Gründer vor dem Start und in der Anfangsphase.
Von .de bis .ai: Was macht eine gute Domain für Start-ups aus?
Die Wahl der richtigen Domain ist für Start-ups nicht nur ein entscheidender Schritt, sondern trägt maßgeblich zur Markenbildung bei. Dieser Beitrag beleuchtet die strategische Relevanz von Top-Level-Domains (TLDs), liefert praxisnahe Tipps, wie spezialisierte und länderspezifische TLDs die Marke stärken und die Wunschdomain gesichert werden kann.
Bedeutung von Top-Level-Domains (TLDs) für Start-ups
Start-ups in der Gründungsphase haben ein zentrales Ziel: Vertrauen aufbauen. Wenn die Zielgruppe in Deutschland sitzt, gilt die .de-Domain als Goldstandard für Unternehmen. Eine .de-Domain signalisiert Kund*innen, dass es sich um eine lokale, vertrauenswürdige Marke handelt und trägt zur Glaubwürdigkeit sowie Vertrautheit bei. Die .com-Domain hingegen hat sich als internationaler Standard etabliert, genießt weltweites Vertrauen und ist daher strategisch wichtig für Start-ups mit globaler Ausrichtung.
Top-Level-Domains (TLDs) lassen sich vereinfacht gesagt in drei Kategorien unterteilen: generische TLDs (gTLDs), länderspezifische TLDs (ccTLDs) und neue generische, meist spezialisierte TLDs. Generische TLDs wie .com, .net, .org oder .biz sind weltweit etabliert und bieten Flexibilität, besonders für Unternehmen, die ein breites Publikum ansprechen möchten. Länderspezifische TLDs, wie .de für Deutschland, .it für Italien oder .fr für Frankreich, stärken die lokale Präsenz einer Marke. Neue, spezialisierte TLDs wie .tech oder .shop bieten die Möglichkeit, die Domain direkt auf die Branche oder den Tätigkeitsbereich des Unternehmens auszurichten, was besonders für Nischenmärkte vorteilhaft sein kann.
Performance Marketing der Domain als Erfolgsfaktor
Das Zusammenspiel von Markennamen und Domainendungen ist im Performance Marketing von großer Bedeutung. Eine gut gewählte Kombination kann die Effektivität von Kampagnen mittels Google Ads oder Instagram Ads maßgeblich beeinflussen. Domains mit Endungen wie .com, .online oder .net bieten mehr Flexibilität und können je nach Zielgruppe und Marketingstrategie optimal eingesetzt werden. Während .com-Domains oft als Standard für globale Reichweite dienen, können spezialisierte Endungen wie, .shop, .app, .store oder .net für spezifische Branchen oder Nischenmärkte nützlich sein, um die Relevanz und die Klickraten der Anzeigen zu erhöhen. Eine prägnante und passende Domain erhöht dabei die Wahrnehmung sowie den Wiedererkennungswert der Marke, was zu einer besseren Performance der Marketingmaßnahmen führt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beachtung aktueller TLD-Trends. Lange Zeit war .tv sehr beliebt, heute jedoch sind TLDs wie .ai, .io, .co, .me oder .cc angesagt. Gerade für Early-Stage-Startups ist die strategische Wahl der richtigen Endung entscheidend, wobei auch die Verfügbarkeit eine große Rolle spielt. Der noch verfügbare Namespace bei .com, .de oder den restlichen generischen TLDs ist stark ausgebucht – es gibt praktisch keine 3-Zeichen-Domainnamen mehr. Daher kann das Ausweichen auf eine andere Endung sinnvoll sein, allerdings ist ein Check, ob die entsprechende .com- oder .de-Domain noch verfügbar ist, unerlässlich. Zudem sollte berücksichtigt werden, ob die Domain-Endung auch Vertrauen transportiert. Beispielsweise hat die Registry Freenom kürzlich angekündigt, sich aus dem .tk-Markt zurückzuziehen. Diese TLD ist im ersten Jahr kostenlos und wurde deshalb für zahlreiche Phishing-Angriffe und Fakeshops missbraucht worden – daher ist von einer solchen Endung abzuraten.
Mehr als eine Web-Adresse: Domain als digitaler Ausweis
Eine Domain dient nicht nur als Web-Adresse, sondern auch als digitaler Ausweis, der die Professionalität und Glaubwürdigkeit eines Unternehmens repräsentiert. Domain-Hacks, wie beispielsweise www.b.et, werstreamt.es, aber auch große Unternehmen wie lnkd.in, es.pn oder gr.pn nutzen kreative Kombinationen von Domainnamen und TLDs, um kurze und einprägsame Web-Adressen zu erstellen. Diese können nicht nur die Marke stärken, sondern auch die SEO-Effizienz erhöhen, indem sie leichter zu merken und zu teilen sind. Die Domain-Wahl hat somit auch direkte Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und die Online-Reichweite. Strategien zur Verbesserung der Auffindbarkeit durch spezialisierte TLDs und geo-spezifische Subdomains (z.B. de.example.com für Deutschland) können dabei helfen, eine internationale Zielgruppe gezielt anzusprechen. Lange beliebt war die Integration von Keywords in der Domain, um die SEO-Sichtbarkeit zu erhöhen. Während das für das Ranking und die Sichtbarkeit bei Google heute praktisch keine Rolle mehr spielt, kann es jedoch helfen, die Online-Präsenz für Kund*innen zu optimieren: lampenwelt.de oder garten-freunde.de signalisieren sofort, worum es in der Präsenz geht. Verwechslungen können durch klare und einprägsame Domains vermieden werden, was besonders wichtig ist, um Traffic-Verluste und potenzielle Umsatzeinbußen (und damit Reichweite für Start-ups) zu verhindern.
Marktübersicht: Bekanntheit und Kosten von TLDs
Wie verbreitet eine Top-Level-Domain (TLDs) ist und was sie kostet, kann erheblich variieren und die Wahl der Domain für Start-ups bereits in einer sehr frühen Phase beeinflussen:
Premium Domains und generische Domainnamen wie .com und .de sind aufgrund ihrer hohen Akzeptanz und Vertrauenswürdigkeit häufig teurer, bieten jedoch eine starke Markenpräsenz. In den letzten Jahren haben spezialisierte TLDs wie .online an Beliebtheit gewonnen, insbesondere in der Tech-Welt, wo TLDs wie .io, .ai und .co zunehmend genutzt werden. Die Verfügbarkeiten und Policies dieser TLDs können variieren, wobei einige einfacher zu registrieren sind als andere. Beispielsweise erfordern bestimmte TLDs wie .eu, .gov oder .edu spezifische Nachweise oder Registrierungsbedingungen, die nicht jedes Startup erfüllen kann.
Im Gegensatz dazu sind generische TLDs wie .com und .net allgemein verfügbar, was ihre Beliebtheit steigert. Die Kosten für die Registrierung von TLDs sind ebenfalls unterschiedlich. Generische TLDs wie .com kosten in der Regel zwischen zehn und 30 Euro pro Jahr. Länderspezifische TLDs wie .de können ähnlich bepreist sein, während spezialisierte TLDs wie .io oder .ai teurer sind, mit etwa 30 bis 100 Euro pro Jahr.
Premium Domains, die aus besonders begehrten, generischen, kurzen Namen oder nur aus Zwei-Zeichen bestehen, können dagegen teurer sein, bieten aber auch mehr Reichweitenpotential. Man unterscheidet dabei zwischen Domains, die einmalig mehr kosten und ab dem zweiten Jahr reguläre Gebühren für die Endung haben, und solchen, die dauerhaft mit hohen Kosten verbunden sind – allein bei united-domains gibt es circa 35.000 Premium Domains. Die Wahl der richtigen TLD ist daher nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit und Relevanz, sondern auch des Budgets und der langfristigen Strategie eines Start-ups.
Was Tech-Start-ups mit der Inselgruppe Anguilla zu tun haben
Ein Beispiel für eine spezialisierte TLDs ist .ai: Die .ai-Domain, ursprünglich die Länderdomain für die Inselgruppe Anguilla, hat sich besonders seit dem KI-Boom in der Technologiebranche etabliert – wobei man eher korrekterweise vom AI-Boom sprechen muss. Unternehmen, die eine .ai-Domain nutzen, signalisieren Innovationskraft und technologische Ambitionen. Beispiele erfolgreicher Markenstrategien zeigen, dass Firmen wie etwa OpenAI, Salesforce und Veritone durch die Verwendung von .ai-Domains ihre Spezialisierung und Expertise im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) unterstreichen. Die Verwendung von .ai kann zudem ein Signal für Nutzer*innen sein und daher die Klickrate verbessern, da sie direkt mit der Technologiebranche assoziiert wird. Konkrete Tipps zur Integration spezialisierter TLDs in die Markenstrategie umfassen die frühzeitige Registrierung der gewünschten Domain, die Einbindung relevanter Keywords in die Domain und die gezielte Nutzung von SEO-Praktiken, um die Auffindbarkeit zu maximieren. Erfolgreiche Beispiele wie .tv, .me und .cc in früheren Jahren zeigen, wie spezialisierte TLDs effektiv zur Markenbildung beitragen können.
Domainnamen mit künstlicher Intelligenz finden
Die Nutzung einer KI-Domainsuche kann diesen Prozess für Start-ups erheblich vereinfachen. Hierbei wird ein präziser Eingabeprompt erstellt, welches die spezifischen Anforderungen an den Domainnamen beschreibt. Die KI analysiert diese Anweisungen und generiert eine Liste potenzieller Domainnamen, die den Kriterien entsprechen und verfügbar sind. Diese Methode reduziert den Aufwand bei der Suche nach passenden Domains und bietet eine größere Auswahl an relevanten Vorschlägen. Durch das Anpassen der Eingabeparameter können die Suchergebnisse weiter verfeinert und optimiert werden.
Der Autor Christian Dallmayer verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Web-, Technologie- und E-Commerce-Bereich, darunter bei der Q&A-Plattform gutefrage.net, dem Softwareunternehmen equinux AG sowie dem Shopping-Anbieter 1-2-3.tv und ist seit 2022 ist als Manager bei der united-domains AG für die Bereiche B2B und B2C verantwortlich.
Female Leadership: Ein Modell von gestern?
Braucht Führung ein Geschlecht? Hanna Pradler sagt Nein. Als Chief Product Officer (CPO) beim TechStart-up kollex gehört sie einer neuen Generation von Frauen in Führungspositionen an, die sich immer weniger als Female Leaders identifizieren. Ihre Karriere in der Digitalwirtschaft zeigt, wie die gebürtige Thüringerin ihren eigenen Führungsstil gefunden hat, der heute vieles ist – aber ganz sicher weder typisch weiblich noch typisch männlich.
Einblick schafft Expertise
Ihre Haltung zum Female Leadership hat sich im Laufe ihrer beruflichen Karriere gewandelt. Vor ihrer Zeit bei kollex arbeitet Pradler in unterschiedlichen Firmen sowohl im E-Commerce als auch an Innovationen im klassischen Maschinenbau und im Bereich IoT an digitalen Produkt-Launches. “Damals hat das Banner Female Leadership überhaupt erst sichtbar gemacht, dass es genug gut geeignete Frauen für Führungspositionen gibt”, erinnert sie sich. Die klassische Mentorfigur hatte die Digitalstrategin nicht an ihrer Seite.
„Es war mir nicht genug, das Bild des klassischen männlichen Managers nachzuzeichnen und ihm das Bild einer weiblichen Führungskraft entgegenzusetzen. Ich beschloss herauszufinden, welche Qualitäten für mich eine gute Führung auszeichnen und diese zu entwickeln." Hanna Pradler
Vom Berliner Start-up über Telefónica bis hin zum Style Creator Program von Zalando durchläuft Pradler zahlreiche Produktmanagement-Tätigkeiten, Organisationsformen und -stadien. Sie erhält Einblicke in Teamstrukturen und digitale Produkte und bekommt ein Gespür für die Entwicklung von Anwendungen, sowohl im Front- als auch im Backend. Daraus wächst ein tiefgreifendes Verständnis dafür, wie produkteigene Prozesse zusammenspielen und wie verschiedene Charaktere und Expertise innerhalb eines Teams die Entwicklung vorantreiben. Nach zahlreichen Projekten in Eigenregie führt sie ihr Weg 2020 zu kollex. Das Berliner Tech-Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Gastronom*innen und Lieferanten auf digitalem Weg miteinander zu vernetzen, um Bestellungen einfacher und effizienter abwickeln zu können. Seit dem Launch im Sommer 2019 hat das Start-up nach eigenen Angaben bereits über 230 Getränkefachgroßhändler anbinden und mehr als 20.000 Nutzer*innen für die Bestellung via mobile App oder Webshop gewinnen können
Dem Wunsch zu führen folgen
Pradler sehnt sich nach mehr Verantwortung. Der Wunsch nach einem festen Team sowie einer leitenden Funktion, um ihre Expertise in die Tat umzusetzen und Mitarbeitende zu entwickeln, wird größer und ruft nach einer Neuorientierung.
„Meine angeblich weiblichen Führungsqualitäten wollte ich nicht in den Vordergrund rücken. Das zu tun, hätte bedeutet, geschlechtsspezifische Unterschiede zu überhöhen und zu verallgemeinern - und das in der Führungsetage.“ Hanna Pradler
Für kollex zählt die Frage, wie das TechStart-up Bestellvorgänge für Gastronom*innen weiter vereinfachen und die Nutzererfahrung verbessern kann. Pradler kennt den Weg zum gesteckten Ziel und schätzt, in kollex einen Arbeitgeber gefunden zu haben, der ihr noch während ihrer Schwangerschaft die Beförderung anbietet.
Komplexität meistern: Neue Herausforderungen als CPO
Der neue Jobtitel als CPO ist eine aufregende Herausforderung. Pradler leitet das gesamte Produktmanagement – von Organisationsprozessen bis hin zur Produktentwicklung. Diese ganzheitlichen Probleme erfordern ein hohes Maß an strategischem Denken und eine Fähigkeit, komplexe Prozesse zu optimieren. Zum anderen steht sie vor der Aufgabe, die Anwendung selbst so umzugestalten, dass sie sowohl Gastronom*innen und Lieferant*innen gleichermaßen anspricht.
„Spannungen müssen aufgearbeitet werden, um voranzukommen. Im Team laufen die Ansätze der Problemlösung nicht immer in die gleiche Richtung. Um dann zu einem Ergebnis zu kommen, mit dem alle zufrieden sind, muss man sich den Konflikten stellen.“ Hanna Pradler
Digitalisierung ist für Pradler “immer ein praktischer Helfer und niemals gleichzusetzen mit Rationalisierung: Unsere Mission, Bestellvorgänge durch Digitalisierung zu vereinfachen, stärkt insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen.“ Ihr Engagement für innovative Ideen und Nachhaltigkeit macht sie zu einer treibenden Kraft hinter dem Produkt und zeigt, dass eine gute Führung nicht entlang von Geschlechterstereotypen verläuft.
Abschied von der Idee eines weiblichen Führungsstils
Mit wissenschaftlichen Daten sind Unterschiede zwischen Männern, die führen, und Frauen, die führen, ohnehin nicht belegt. In ihrer Rolle als CPO glaubt Pradler fest daran, dass der Erfolg nicht durch Meinungen oder subjektive Geschmäcker, sondern durch Wissen und Daten vorangetrieben wird. Diese Überzeugung spiegelt sich in ihrem Führungsstil wider.
„Von der Idee des Female Leaderships verabschiede ich mich. Mich erfüllt heute, wie wir in unserem Produkt- Team eine Arbeitsatmosphäre schaffen, in der sich alle Menschen respektiert und wohl fühlen und in der alle Verantwortung übernehmen, um eigenständig Ziele zu erreichen.” Hanna Pradler
Fazit: Individuelle Stärken im Blick
Ihr Hands-on-Ansatz ermöglicht Pradler, Hindernisse zu überwinden und kontinuierlich zu wachsen. Auf Stereotype verlässt sich die Digitalstrategin nicht. Ihre Qualitäten als Führungskraft hat sie mit kritischem Blick auf das Female-Leadership-Konzept entwickelt. Heute stützt Pradler ihre Führung auf Daten und die kollaborative Kultur in ihrem Team, die alle an einem Strang ziehen lässt und die Stärken jedes Einzelnen hervorhebt.
CTO as a Service
CTO as a Service – ein zukunftsfähiges Kooperationsmodell für Start-ups: Wie es funktioniert und wer vom CTOaaS – einem “Chief Technology Officer ohne Verpflichtungen zur Vollzeit-Festanstellung” profitieren kann.
Die Wortkombination “Everything oder X as a Service” ist kein neuer Begriff in der IT-Welt. Dieser Sammelbegriff beschreibt ein Service-Modell, bei dem die Nutzer*innen auf “X” bedarfsgerecht zugreifen können. Als “X” kann eine große Zahl von digitalen Produkten und Services angeboten werden. Zu den “As a Service”-Vorreitern gehören vor allem drei grundlegende Modelle aus dem Bereich Cloud Computing: Software, Plattform und Infrastruktur.
Das flexible Mietmodell ist heutzutage aber nicht mehr nur auf digitale Services des Cloud-Computing beschränkt. Immer mehr Dienstleister*innen und Unternehmen möchten Grundprinzipien des “As a Service”-Geschäftsmodells implementieren und dadurch ihre Angebote erweitern. Mittlerweile unterscheidet man unter zahlreichen „As-a-Service”-Varianten, die auf dem IT-Markt angeboten werden: Code, Backend, IT, Big Data, KI, Device, Equipment, Monitoring und vieles mehr.
CTO gehört auch zu dieser Liste. Wie genau das Modell “CTO as a Service” funktioniert und wer davon profitieren kann, wird im Folgenden erklärt. (Bitte beachten: Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird CTO nachfolgend als männliche Berufsbezeichnung verwendet – ein CTO kann natürlich auch weiblich bzw. divers sein.)
CTO und CTOaaS: Was steckt hinter diesen Begriffen?
CTO - Chief Technology Officer
Als Mitglied der Führungsebene ist ein Chief Technology Officer für die technische Entwicklung und Forschung (Research and Development, oder kurz R&D) in einem Unternehmen verantwortlich. Die Rolle eines CTOs hat sich durch innovative technologische Fortschritte in verschiedenen Bereichen sehr verändert und zunehmend an Bedeutung gewonnen. Obwohl diese englische Bezeichnung seit mehr als zehn Jahren weltweit im Einsatz ist, sind solche Begriffe wie technischer Leiter, Direktor oder Geschäftsführer als alternative Bezeichnungen für diese Position im deutschsprachigen Raum mehr verbreitet.
Üblicherweise ist ein CTO in technologiegetriebenen Unternehmen tätig, in denen der neueste Stand der Technik im Vordergrund steht. Je nach Vision und Budget können sowohl große Konzerne als auch techologiegestützte KMUs und Start-ups einen CTO haben. Dabei geht es um Unternehmen nicht nur aus der IT-Welt, sondern auch aus anderen Branchen wie Gesundheitswesen, E-Commerce, Finanzwesen und Telekommunikation.
Die Hauptverantwortung eines CTOs liegt vor allem darin, die technische Strategie eines Unternehmens auf der Führungsebene zu entwickeln und die Umsetzung von Technologieinitiativen voranzutreiben. In seiner Position fungiert ein CTO als Brücke zwischen der technischen Entwicklungsabteilung und dem Managementteam. Zum einen trifft ein Chief Technology Officer wichtige Entscheidungen, wenn es um Aufbau und Überwachung von technischen Prozessen, Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen sowie Aufstellung und Leitung eines Technologieteams geht. Zum anderen gestaltet ein CTO die strategische Ausrichtung und Zukunft gemeinsam mit anderen Leitenden auf dem C-Level wie CEO (Chief Executive Officer), COO (Chief Operating Officer) und CFO (Chief Financial Officer) mit, um Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern und dabei Umsatzsteigerung zu gewährleisten. So ist ein CTO dafür verantwortlich, Schlüsselbereiche für den technischen Fortschritt in einem Unternehmen zu identifizieren, strategische Pläne zur Umgestaltung von Geschäftsprozessen durch den Einsatz von innovativen Technologien zu entwickeln und die Ausrichtung auf die festgelegten Ziele sicherzustellen.
CTOaaS - CTO as a Service
Da die Einstellung eines internen CTOs in der Regel mehr als sechs Monate dauern kann, entscheiden sich viele Unternehmen und vor allem Start-ups für die Zusammenarbeit mit einem externen Partner, der sofortige Unterstützung in verschiedenen Phasen bieten kann. Im Rahmen des “CTO-as-a-Service”-Modells wird Unternehmen und Start-ups die Möglichkeit angeboten, die Dienste eines erfahrenen CTO - wie technologische und strategische Beratung, Projektmanagement und Teambuilding - flexibel in Anspruch zu nehmen. Hier sind die Hauptvorteile dieses Modells:
- Kosteneffizienz: Bezahlung nur der tatsächlich in Anspruch genommenen Leistungen.
- Flexibilität: Ermöglichte flexible Anpassung an aktuelle Bedürfnisse von Unternehmen.
- Expertenwissen: Zugang zu einem breiten Spektrum an Erfahrungen und Kenntnissen aus verschiedenen Technologiebereichen.
- Schnelle Implementierung: Effiziente Einführung neuer Technologien und Strategien ohne lange Einarbeitungszeit.
- Objektivität: Unvoreingenommene Einsichten und Ratschläge von einem externen CTO, der nicht in interne Politiken oder Voreingenommenheiten eines Unternehmens involviert ist.
Das Modell "CTO as a Service" bietet eine effiziente Lösung für Unternehmen, KMUs und Start-ups, die eine qualifizierte technische Führung benötigen, ohne dabei die Verpflichtungen einer Vollzeit-Festanstellung einzugehen.
Welche CTO-Modelle unterscheidet man?
Es gibt verschiedene Modelle des CTO-Engagements, die ihre Vor- und Nachteile haben. Die Wahl eines richtigen Modells ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung und hat einen direkten Einfluss auf den zukünftigen Erfolg. Im Folgenden wollen wir näher auf vier CTO-Modelle eingehen, die sich je nach Beschäftigungsstrategie und - status, spezifischen Bedürfnissen eines Unternehmens und Verantwortungsebene unterscheiden.
Inhouse CTO
Bei einem Inhouse CTO geht es um die langfristige Anstellung für die Vollzeitposition. Ein interner CTO übernimmt die vollständige Verantwortung für die Entwicklung und Vorantreibung der technologischen Vision eines Unternehmens. Dieses Vollzeit-CTO-Modell ist ideal für mittlere bis große Unternehmen mit komplexen technologischen Anforderungen, die eine kontinuierliche Führung und Entwicklung ihrer Strategie benötigen.
Vorteile:
- Sicherstellung der langfristigen strategischen Ausrichtung durch Stabilität und Kontinuität in der technologischen Führung.
- Tiefes Verständnis der Unternehmenskultur und spezifischer Herausforderungen und Bedürfnisse eines Unternehmens.
- Schnelle Entscheidungsfindung und reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen durch die direkte Kommunikation mit Teammitgliedern und Stackholders.
Nachteile:
- Die Suche und Einstellung eines guten internen CTO, der Führungskompetenz, strategische Denkweise und technisches Fachwissen mitbringen muss, ist mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand sowie langfristigen Verpflichtungen verbunden.
- Darüber hinaus erfordert die Einstellung eines permanenten CTO auch ein klares Verständnis für seine Aufgaben und Erwartungen, die in einem engen Zusammenhang mit der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens stehen.
Interim CTO
Dieses flexible externe CTO-as-a-Service-Modell hilft dabei, die strategische Führung eines Unternehmens in Übergangszeiten auf dem Kurs zu halten und kurzfristige Herausforderungen zu bewältigen, um spezifische Ziele trotz entstehender Schwierigkeiten erreichen zu können. Dieses Modell eignet sich gut für Situationen, die mit organisatorischen Veränderungen, Wachstumsstrategien, Entwicklung neuer Produkte oder Schulungen des internen Personals verbunden sind. Ein Interim CTO kann dabei helfen, eine plötzlich entstandene Führungslücke schnell zu schließen, bis ein Ersatz gefunden wird. Dabei kann ein Interim CTO nicht nur alltägliche Aufgaben eines CTO erledigen, sondern auch bei der Suche, Interviewen und sogar Schulung eines passenden Kandidaten bzw. einer passenden Kandidatin behilflich sein. Interim CTOs werden für einen bestimmten Zeitraum eingestellt und arbeiten mit einem befristeten Vertrag.
Vorteile:
- Flexibilität und Expertise für spezifische Projekte oder Übergangsphasen.
- Schnelle Verfügbarkeit und Implementierung von Veränderungen.
- Vermeidung langfristiger Verpflichtungen und Kosten.
Nachteile:
- Mangel an langfristiger Bindung und tieferem Verständnis des Unternehmens.
- Risiko der Abhängigkeit von externem Know-how.
Part-Time CTO
Ein Part-Time CTO oder Teilzeit-CTO ist in der Regel bei einem Unternehmen auf Teilzeitbasis für eine begrenzte Anzahl von Stunden pro Woche oder Monat angestellt. Er übernimmt den ganzen Umfang von Angaben und kümmert sich für das Erreichen strategischer Ziele im Rahmen seiner zeitlich begrenzten Engagement. Da Part-Time CTOs direkt ins Unternehmen integriert sind, interagieren sie regelmäßig mit dem Team, was zur Stärkung der Unternehmensbindung und Vertiefung des Verständnis für die Unternehmenskultur beiträgt. Dieses Modell eignet sich ideal für Startups und kleine Unternehmen, die entweder keinen Bedarf oder kein Budget für einen Vollzeit-CTO haben, aber dabei spezifische Expertise und technische Führung benötigen.
Vorteile:
- Kosteneffizienz durch Teilzeitengagement.
- Zugang zu Fachwissen und Erfahrung, die intern möglicherweise nicht verfügbar sind.
- Flexibilität, um sich an wechselnde Geschäftsanforderungen anzupassen.
Nachteile:
- Geteilte Aufmerksamkeit und begrenzte Verfügbarkeit.
- Eingeschränkte Integration in das Unternehmen und seine Kultur.
- Schwierigkeiten bei der Langzeitstrategie.
Fractional CTO
Ein weiteres externes CTO-Modell ist das Modell “Fractional CTO”. Wie der Name verrät, konzentriert sich ein Fractional CTO auf eine begrenzte Anzahl von spezifischen Aufgaben mit Schwerpunkt auf technologischer Beratung, strategischer Planung und Projektleitung. Die beratende Hilfe von Fractional CTOs ist von unschätzbarem Wert für Unternehmen in den frühen Phasen, die den Markt validieren und Produktstrategien testen möchten. Dieses CTO-as-a-Service-Modell eignet sich auch hervorragend für KMUs sowie Start-ups, die eine Führungsrolle für die Planung, Entwicklung und Führung von technologischen Strategien benötigen, aber über begrenzte Ressourcen verfügen. Obwohl Fractional CTOs in der Regel in Teilzeit arbeiten, sind sie in der Lage, diese strategische Rolle zu übernehmen und langfristige Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
Vorteile:
- Hohe Flexibilität und Zugang zu einem breiten Spektrum an Erfahrungen und Fachwissen.
- Kostenersparnis im Vergleich zu einer Vollzeitposition.
- Möglichkeit, von Best Practices und Erkenntnissen aus verschiedenen Branchen zu profitieren.
Nachteile:
- Fehlende tiefe Kenntnisse der internen Prozesse und Kultur eines einzelnen Unternehmens.
- Potenzielle Interessenkonflikte bei der gleichzeitigen Betreuung von mehreren Kund*innen.
Welche Deliverables bietet das Modell “CTO as a Service” für Start-ups an?
Bei der Beauftragung eines externen CTO können Start-ups mit einer Vielzahl von Ergebnissen rechnen, die auf ihre spezifischen Projektanforderungen zugeschnitten sind. Hier sind einige der häufigsten Ergebnisse, die Unternehmen erwarten können:
Roadmapping und Technologiestrategie
Ein externer CTO kann dabei helfen, eine Technologie-Roadmap zu erstellen, die die wichtigen Meilensteine, Schritte und Zeitpläne für die Einführung neuer Systeme und Technologien definiert und damit einen klaren Kurs für die technologische Reise festlegt. Als strategisches Planungswerzeug legt die Roadmap einen Grundstein für die Entwicklung einer langfristigen Technologiestrategie, die verschiedene Aspekte umfasst: von der Auswahl und Priorisierung von Technologien, über den Technologieerwerb, bis hin zur Steuerung des Technologieeinsatzes. Dabei stellt ein CTO sicher, dass festgelegte Aktivitäten und Maßnahmen zum Erreichen von technischen Zielen im Einklang mit den spezifischen Geschäftszielen des Start-ups stehen.
Architekturlösung
Eine skalierbare, sichere und zukunftsfähige Lösungsarchitektur erfordert eine sorgfältige Analyse und Planung. Genau hier kann ein CTO ins Spiel kommen. Als technischer Visionär setzt der CTO sein Fachwissen ein, um Start-ups bei der Ermittlung von Anforderungen, der Auswahl geeigneter Technologien und dem Design der Architekturlösung zu unterstützen. Seine Aufgabe besteht darin, eine Architektur zu entwerfen, die nicht nur die aktuellen Anforderungen erfüllt, sondern auch zukünftige Geschäftsanforderungen und technologische Entwicklungen berücksichtigt und das reibungslose Funktionieren der Lösung und ihrer Komponenten gewährleistet.
MVP-Planung und -Entwicklung
Der CTO kann Start-ups sowohl bei der Planung und als auch bei der Vorantreibung der MVP-Entwicklung umfangreich unterstützen. Ein qualifizierter CTO ist in der Lage, die vollständige Verantwortung für die technische Umsetzung des Projekts zu übernehmen und verschiedene technologische Entscheidungen zusammen mit dem Start-up-Team und anderen Stakeholders zu treffen. Von der Definition von Anforderungen und der Auswahl des Technologie-Stacks bis zu der Validierung der Idee auf dem Markt und dem Aufbau des Produktoptimierungsprozesses - der CTO spielt eine zentrale Rolle in jeder Phase der MVP-Entwicklung.
Innovation und R&D
Falls sich ein Start-up für die Einführung innovativer Technologien entscheidet, kann ein CTO dabei Unterstützung bieten und die Leitung im Bereich Forschung und Entwicklung (Research & Development) übernehmen. Seine Kenntnisse über aktuelle Trends, technologische Standards und Compliance-Vorschriften tragen dazu bei, die effizientesten innovativen Lösungen zu entwickeln und Startups auf dem Weg zur technologischen Spitzenleistung zu führen. Darüber hinaus spielt ein CTO eine entscheidende Rolle bei der Schaffung und Förderung der Innovationskultur, die als wichtiger Faktor für den Erfolg von Start-ups gilt.
Projektführung
Ein CTO kann Start-ups dabei helfen, eine Führungslücke bei der Leitung technischer Projekte für einen bestimmten Zeitraum zu schließen. In dieser Rolle übernimmt er die Verantwortung für die Organisation der Zusammenarbeit, um eine reibungslose Projektumsetzung sicherzustellen. Dabei kümmert sich ein CTO um verschiedene Aspekte der Projektführung. Einerseits ist er in der Lage, Start-ups in der Anfangsphase bei der strategischen Projektplanung und Zielausrichtung zu unterstützen. Andererseits sorgt ein CTO für die Gestaltung und Optimierung von Arbeitsprozessen, um das Projekt am Laufen zu halten. Dies umfasst ein breites Spektrum von Tätigkeiten wie die Verwaltung von Ressourcen und Budgets, Teamführung, Risikomanagement, Qualitätssicherung und Kommunikationsmanagement.
Teambuilding und -schulung
Ein starkes Team mit den passenden Kompetenzen ist essenziell für den Erfolg jedes Start-ups. Das CTO-as-a-Service-Modell ermöglicht es Start-ups, einen CTO einzustellen, der die Verantwortung für die Talentsuche, die Rekrutierung und den Aufbau eines technischen Teams übernimmt. Ein guter CTO muss sicherstellen, dass das Start-up-Team aus den richtigen Spezialist*innen besteht, die die allgemeine technische Vision verstehen und die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Arbeitserfahrungen mitbringen. Darüber hinaus kümmert sich ein CTO um die Schaffung einer technologiefreundlichen Atmosphäre, in der Weiterentwicklung und Entfaltung möglich sind, und bietet Unterstützung bei der Schulung und beim Mentoring verschiedener Teammitglieder.
Den passenden CTO auswählen: Eine Checkliste
Es ist keine einfache Aufgabe, die richtigen Entwickler für Start-ups zu finden. Aber einen guten CTO zu finden ist eine echte Herausforderung. Als die Führungsperson muss ein CTO über starke Führungsqualitäten und strategisches Denken verfügen. Aus dem technischen Standpunkt ist ein fundiertes Fachwissen im Bereich Technologie von entscheidender Bedeutung. Als Bindeglied zwischen dem Management und der Entwicklungsabteilung muss ein guter CTO hervorragende Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. Um eine(n) passende(n) Kandidat*in zu finden und auszuwählen müssen Start-ups auch eine Reihe von internen Faktoren wie Teamgröße, Produktvision, strategische Ausrichtung und vieles mehr berücksichtigen. Als Grundlage für die Suche und Auswahl kann man die folgenden Kriterien benutzen, die einen umfassenden Überblick über erforderliche Eigenaschaften eines guten CTO geben.
12 Tipps für bessere Reden
Als Gründer bzw. Chef musst du öfter Reden halten – ob bei der Weihnachtsfeier, dem Neujahrsempfang oder auch im Rahmen von (Vertriebs-)Kick-offs. Hier liest du 12 Tipps, die dir das Redenhalten erleichtern und deine Inhalte bei deinen Zuhörern noch besser ankommen lassen.
Bei Reden erlahmt oft das Interesse der Zuhörer nach wenigen Minuten. Dabei blicken sie der Rede, beispielsweise der ihres Chefs, meist durchaus gespannt entgegen – sofern sie dessen langatmige „Ansprachen“ nicht schon kennen. Die gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwer, sein Publikum als Redner zu begeistern.
Zwölf Tipps, wie dir dies als Redner gelingt:
Tipp 1: Glaubwürdig und authentisch sein
Der Erfolg einer Rede hängt stark davon ab, inwieweit der Redner die Sympathie seiner Zuhörer gewinnt. Doch wie gewinnt ein Redner diese? Vor allem dadurch, dass er authentisch wirkt. Die Rede sollte ihm also auf den Leib geschneidert sein. Unglaubwürdig wirkt es, wenn ein Erbsenzähler sich als Witzbold präsentiert oder ein Einzelkämpfer sich verbal mit den Anwesenden verbrüdert. Also gehen die Zuhörer auf Distanz.
Tipp 2: Die Zuhörer auf eine „Gedankenreise“ mitnehmen
Ein Redner gleicht einem Reiseführer. Er nimmt seine Zuhörer mit auf eine Gedankenreise – zum Beispiel durch das kommende Geschäftsjahr. Also sollte er sich im Vorfeld überlegen: Was ist der Anlass der Reise? Wohin soll sie gehen? Und: Wer nimmt an der Reise teil? Erst danach sollte er das Reiseprogramm, also den Inhalt und Ablauf der Rede, planen.
Tipp 3: Sich vorab überlegen: Wer ist mein Gegenüber?
Beim Planen deiner Rede solltest du wissen: Wer sitzt mir gegenüber? Und: Welche Beziehung besteht zwischen den Zuhörern? Kennt ihr euch gut oder seht ihr euch nur einmal jährlich? Gehört ihr derselben Organisation an oder nicht? Denn wenn deine Zuhörer Tag für Tag zusammenarbeiten, haben sie gemeinsame Erfahrungen: Auf diese kannst du dich beziehen. Sehen sie sich hingegen nur einmal pro Jahr, musst du auf andere Elemente zurückgreifen, um ihr Ohr zu finden. Zum Beispiel die Entwicklung in der Branche. Oder solche branchenübergreifenden Themen wie die „Digitalisierung“.
Tipp 4: Mit den Zuhörern kommunizieren
Ein guter Redner kommuniziert mit seinen Zuhörern – selbst wenn nur er spricht. Zum Beispiel mit den Augen. Trage deshalb deine Rede so frei wie möglich vor. Sprich das Publikum auch persönlich an – jedoch nicht, indem du alle zwei, drei Minuten die Floskel „Meine sehr verehrten Damen und Herren“ verwendest. Stelle den Zuhörern vielmehr rhetorische Fragen wie „Kennen Sie folgende Situation, ...?“ oder „Geht es auch Ihnen so, dass ...?“. Integriere zudem Beispiele aus der Erfahrungswelt der Zuhörer in deine Rede. Auch ein Schuss Humor und Selbstironie schadet nie.
Tipp 5: Sich kurz fassen und den Anlass bedenken
Je kürzer eine Rede ist, umso besser ist sie meist. Eine Festrede zur Weihnachtsfeier sollte maximal fünfzehn Minuten dauern. Denn bei einer Weihnachtsfeier steht das gemeinsame Feiern zentral. Anders ist dies bei einer Rede zum Beispiel bei einem Vertriebs-Kick-off zu Jahresbeginn. Sie soll die Zuhörer auf die Herausforderungen im neuen Jahr einstimmen. Also kann die Rede mehr Information enthalten und einen appellativeren Charakter haben.
Tipp 6: Auf die Kernbotschaften konzentrieren
Eine Rede sollte höchstens drei Kernbotschaften enthalten. Zum Beispiel: Die Arbeitsplätze sind sicher. Unser Unternehmen sieht einer rosigen Zukunft entgegen. Und: Dass es unserem Betrieb gut geht, verdanken wir dem Einsatz aller Mitarbeiter.
Tipp 7: Die „Gedankenreise“ vorab planen
Für das inhaltliche Planen deiner Rede kannst du die Mindmapping-Methode nutzen. Sie funktioniert wie folgt: Schreibe in die Mitte eines Blatt Papiers das Thema oder den Anlass der Rede. Zum Beispiel: „Unternehmensstrategie 2019“. Notiere dann entlang von Linien, die von diesem Zentrum ausgehen, alles, was dir zum Thema einfällt. Zum Beispiel: „Innovation“, „Digitalisierung““, „Vertrieb“. So bekommst du einen Überblick über die möglichen Inhalte der Rede. Und wenn du merkst, es wird zu viel? Dann streiche einfach einige (Seiten-)Arme.
Tipp 8: Knackig einsteigen, feurig enden
Plane den Beginn und Schluss deiner Rede besonders sorgfältig. Wie aufmerksam das Publikum dir zuhört, hängt weitgehend vom Einstieg ab. Gute Einstiege sind Anekdoten. Bauen deine Rede dramaturgisch auf. Alles sollte auf ein Finale zustreben, das dafür sorgt, dass deine Rede dem Publikum im Gedächtnis bleibt – ähnlich wie bei einem Feuerwerk.
Tipp 9: Kurze, aussagekräftige Sätze
Eine Rede sollte aus möglichst kurzen Sätzen bestehen. Schachtelsätze sind schnell unverständlich und beinhalten die Gefahr, dass der Redner sich verheddert. Dann ist bei ungeübten Rednern oft der Rest der Rede gelaufen. Denn sie werden nervös und verhaspeln sich immer häufiger. Und irgendwann wartet das Publikum nur noch auf Versprecher.
Tipp 10: Eine aktive und bildhafte Sprache
Wichtig ist eine aktive Sprache. Also zum Beispiel „Wir planen ...“ statt „Unsere Planung sieht vor ...“ Durchforste dein Manuskript nach substantivierten Verben wie „Durchführung“ und „Neuorientierung“. Taucht ein solches Wort auf, kannst du davon ausgehen: Diese Aussage kann man verständlicher formulieren.
Tipp 11: Die Rede laut üben
Sicherheit gewinnst du vor allem durch eine gute Vorbereitung. Hierzu zählt das laute Üben der Rede. Speziell den Einstieg, das Ende und die Übergänge zwischen den Redepassagen solltest du so lange üben, bis du diese sozusagen auswendig kennst. Stoppe beim Üben auch die Dauer der Rede, damit du die vorgesehene Zeit nicht überschreitest.
Tipp 12: Bei Pannen die Ruhe bewahren
Gerate nicht in Panik, wenn du dich bei deiner Rede – trotz guter Vorbereitung – mal versprichst oder den roten Faden verlierst. Denn das Redenhalten ist nicht dein Hauptjob. Deshalb tragen kleine Patzer eher dazu bei, dass du authentisch wirkst.
Die Autorin Barbara Liebermeister leitet das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt und Autorin u.a. des Buchs „Digital ist egal: Mensch bleibt Mensch – Führung entscheidet“
Survival-Skills für Start-up-CEOs
Wie du dich als Start-up-CEO und noch eher unerfahrener Teamleader NICHT zur "wandelnden Umweltverschmutzung" entwickelst.
CEOs in Start-ups überschreiten oft die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Gründe: Die enormen Herausforderungen, die Innovationen nun mal mit sich bringen, erfordern überdurchschnittlich hohe Kreativität und einen oft unbändigen Pioniergeist. Das unberechenbare Wachstum, das dabei entsteht, wirkt sich auf Dauer energie- und kräftezehrend aus. Tipps und To do's, um diese belastenden Phasen besser zu meistern.
Als CEO bist du der Regenmacher
Wer da nicht auf sich achtet und seinen Körper und seine Seele nicht im Gleichgewicht hält, um diese mentalen und körperlichen Höchstleistungen zu kompensieren, wird schnell zu einer „wandelnden Umweltverschmutzung“. Und damit zu einem demotivierenden Chef, der durch die Abteilungen poltert und mit seiner Reizbarkeit und schlechten Laune das gesamte Unternehmensklima verpestet. Er darf sich dann nicht wundern, wenn er bei seinen Mitarbeitern Verhaltensweisen beobachtet, die ihn noch mehr verärgern.
Ein Teufelskreis nimmt seinen Lauf und verhindert, dass die Mitarbeiter die erforderliche Energie, Eigenverantwortung und Begeisterung aufbringen, um die notwendigen Veränderungsprozesse engagiert und zuverlässig durchführen zu können.
CEOs können aber auch wie Regenmacher wirken. Der eine sorgt durch seine Magie dafür, dass ein Klimawechsel die Natur zum Erblühen bringt. Der andere weckt mit seiner positiven Ausstrahlung in seinem Unternehmen die nötige Leidenschaft und Leistungsbereitschaft, um die Veränderungsprozesse in Schwung zu halten.
Deine Mitarbeiter zeigen dir, wie fit du bist
Wenn du unter deinen Mitarbeitern kontraproduktive Verhaltensweisen feststellst, kannst du sicher sein, dass dies nicht an ihnen liegt. Oft liegt die Ursache an dir, an dem, was du ausstrahlst und was sie von dir wahrnehmen. Dann reicht deine eigene Begeisterung und Energie vielleicht einfach nicht mehr aus, um sie so zu begeistern, dass sie dran bleiben und alles geben, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Eventuell bist du sogar schon an einem Punkt angekommen, an dem du wegen deiner Überanstrengung einfach unausstehlich und eine wandelnde Umweltverschmutzung geworden bist. Dann wird es Zeit, dich um dich selbst zu kümmern. Die Tipps helfen dir, deine Begeisterungsfähigkeit zurück zu erlangen.
Tipp 1: Entdecke dein WARUM – vergewissere dich, dass du im richtigen Job bist
Untersuche, ob das, was du tust, für dich einen persönlichen Sinn macht. Sicher hast du eine große Vision und bist angetreten, diese in die Welt zu tragen. Aber Chef sein gehört nicht für jeden Menschen zum Lebensplan. Erinnere dich, was du dir einmal für dein Leben vorgestellt hast. Gehört Chef sein dazu?
Voraussetzung dafür ist, dass du bereit bist, für deine Menschen da zu sein. Ihnen zu dienen. Sie zu begeistern. Als Chef trägst du nicht nur die Verantwortung für die Unternehmensergebnisse, sondern ganz besonders auch für die Menschen, die diese Ergebnisse ‚produzieren’. Nur wenn du im Einklang mit deinen Vorstellungen von deinem Leben und mit deinen Träumen bist, fühlst du dich wohl und hast die positive Ausstrahlung, welche die Menschen, die dir folgen, brauchen, um mit Leidenschaft dabei zu bleiben. Wenn Chef sein nicht zu deinem Lebensplan gehört, dienst du deinem Projekt mehr, wenn du jemanden findest, der dich in dieser Position unterstützt oder dem du diese Position übertragen kannst. Ein Coach kann dir helfen, hierzu die besten Lösungen zu erarbeiten.
Tipp 2: Mache dir und anderen präsent, wohin die Reise gehen soll
Ein klares Zukunftsszenario bündelt Energien und hilft dir, dich wie ein Laserstrahl auszurichten. Zudem erspart es dir viel Zeit und Ärger. Abgeleitet von deinem Lebenssinn, vergegenwärtige dir präzise, was du bewirken willst. Wofür hast du dich in diesem Leben auf den Weg gemacht? Was genau ist der Sinn und Zweck deines Start-ups? Was wird sich dadurch verändern? Wie trägt es dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Wenn du deine Mitarbeiter für dieses Zukunftsszenario begeistern kannst und sie es alle in sich tragen, werden sie sich genau darauf fokussieren. Diese Vorstellung wirkt wie ein Orientierung bietendes Fundament, das zeitaufwendige Umwege und teure Abschweifungen verhindert.
Tipp 3: Erfülle deine wichtigsten Grundbedürfnisse und halte dich gesund
Wenn du nicht dafür sorgst, deine Grundbedürfnisse zu erfüllen, wirst du leiden. Körperlich und mental. Fang damit an, ganz bewusst die Bedürfnisse zu erfüllen, die jeder Mensch hat. Werden sie vernachlässigt, führt das zu schlechter Laune, Schlappheit und depressiven Stimmungen – auch ohne irgendwelche Einflüsse von außen.
- Trinke täglich etwa zwei bis drei Liter Wasser. Das hält fit, wach und konzentriert.
- Ernähre dich gesund – lass dich beraten, wenn du nicht sicher bist, was dafür wichtig ist.
- Achte auf frische Luft in deiner Umgebung und geh öfter mal ins Freie – natürlich am besten ins Grüne.
- Gib deinem Gehirn mindestens sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um zu regenerieren und leistungsfähig zu bleiben. Schlaf macht klug, gelassen und fit. Schlafmangel hingegen führt zur Konzentrationsschwäche, du wirst langsamer und musst nacharbeiten, hältst dich länger im Office und manövrierst dich immer tiefer in den Schlafentzug. Plane deinen Schlaf genauso zuverlässig und diszipliniert ein wie ein wichtiges Meeting. Wenn es mal eine Nacht nicht klappt, hat es nicht gleich verheerende Auswirkungen.
- Bewege deinen Körper. Mach Sport. Wer sich nicht bewegt, kann nichts bewegen. Dein Körper ist dein wichtigstes Arbeitsinstrument.
- Pflege deine Beziehungen, besonders auch außerhalb deines Jobs. Vernachlässige deine Freunde und Familie nicht, denn sie geben dir den Halt, den du für deinen anstrengenden Job brauchst.
Tipp 4: Identifiziere deine ganz persönlichen Wohlfühl-Bedürfnisse
Beobachte dich und finde heraus, was du noch brauchst, um dich rundum wohl zu fühlen. Jeder hat andere Bedürfnisse, es lohnt sich, genauer hinzusehen. Beobachte genau, was dich ärgert, aus der Fassung bringt oder in Stress, damit du beginnen kannst, besser für dich zu sorgen. Fertige dazu eine Liste mit konkreten Umsetzungspunkten an.
Tipp 5: Kommuniziere deine Ich-Gebrauchsanweisung
Nachdem du deine ganz persönlichen Bedürfnisse und Eigenheiten identifiziert hast, schreibe sie auf und finde heraus, auf welche Weise sie erfüllt werden könnten. Dann kommuniziere dein Ergebnis in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch anders ist und sein darf. Sei dabei präzise, sodass andere – sollten sie zur Bedürfniserfüllung nötig sein – verstehen können, was genau sie tun oder lassen sollten, damit du dich wohler fühlst. Jeder ist anders gestrickt, es steht dir nicht auf der Stirn geschrieben, was du brauchst. Deine Umgebung wird froh sein, klar zu wissen, wie du tickst. Sie werden darauf eingehen, vorausgesetzt du respektierst ihre Bedürfnisse ebenso.
Tipp 6: Identifiziere und kommuniziere deine Werte
Unsere persönlichen Werte wirken wie ein innerer Kompass und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Das gilt auch für unseren Lebenssinn und unsere Bedürfnisse, selbst wenn sie uns nicht bewusst sind. Kennen wir jedoch unsere Werte, werden uns Entscheidungen leichter fallen, da wir mögliche Lösungen an ihnen messen können und die richtige Lösung schneller erkennen. Sie sind unfehlbare Wegweiser zu unserer inneren Balance. Sind sie kommuniziert, mit allen vereinbart und implementiert, ersparen sie dir langwierige Entscheidungsprozesse und haben darüber hinaus eine positive Wirkung nach außen.
Tipp 7: Trainiere deine soziale und emotionale Kompetenz
Achte auf deine Gefühle. Sie sind die intelligenteste Sprache unseres Körpers. Sie signalisieren schneller und weitaus präziser, was da im Außen passiert, als unser Verstand. Dazu müssen wir sie wahrnehmen. Ein gutes Training besteht darin, mehrmals am Tag inne zu halten und in sich hinein zu spüren und das Gefühl, das du wahrnimmst, zu benennen. Ein einfaches „Gut“ oder „Schlecht“ reicht da nicht aus. Lerne das Vokabular deiner wichtigsten ca. 150 unterschiedlichen Gefühle. Wenn du sie unterscheiden kannst, wirst du klar erkennen können, was in deiner Umwelt wirklich passiert und wie es deinem Gegenüber wirklich geht. So verbessert sich die Kommunikation mit dir selbst und deinen Mitarbeitern.
Tipp 8: Sei diszipliniert
Ohne sie hättest du es nicht bis hierher geschafft: deine Disziplin. Es ist ganz einfach, zu einer wandelnden Umweltverschmutzung zu mutieren: Lass dich gehen und kümmere dich ausschließlich um dein Business. Sinnvoller ist es, diese wertvolle Tugend für den wichtigsten Menschen in deinem Leben einzusetzen: für dich selbst. Sorge dafür, dass du als ausgeglichener Mensch mit einer klaren Vision die Energie hast, deine Menschen für euer Ziel zu begeistern.
Zum Weiterlesen: Sabine Bredemeyer, Happy Leaders - Happy People - Great Results, Über die Kunst, ausgeglichen und erfolgreich zu führen, ISBN: 9783869804521, BusinessVillage 2019, 29,50 Euro
Schluss mit Kaufabbrüchen: 5 goldene Regeln für einen Checkout, der konvertiert
Wir alle kennen es: Der Einkaufswagen ist voll, doch kurz vor der Ziellinie zögern wir und lassen alles stehen. Ein verlorener Verkauf, und das in letzter Sekunde. Warum passiert das? Und viel wichtiger: Wie kann es verhindern werden? Hier sind fünf essenzielle Tipps, um deinen Checkout-Prozess zu optimieren und die Conversion-Rate zu boosten.
Mach die Basics zur Priorität
Dein Online-Shop muss wie ein gut geöltes Rennauto laufen: schnell, effizient und ohne Hürden. Eine Website, die hängt oder ewig zum Laden braucht, ist der natürliche Feind der Conversion. Und vergiss nicht, dass dein Shop auf jedem Gerät, ob Smartphone oder Tablet, einwandfrei funktionieren muss. Über 70 Prozent der Nutzer*innen shoppen heutzutage mobil. Ein nicht mobiloptimierter Checkout ist ein absolutes No-Go.
Versandgeschwindigkeit ist ebenfalls kritisch. Lange Wartezeiten? Ein potenzieller Dealbreaker. Besonders vor Feiertagen kann die Versandgeschwindigkeit darüber entscheiden, ob gekauft wird oder nicht. Apropos Versand: Informier deine Kund*innen klar über die Versandkosten, um Überraschungen zu vermeiden. Versteckte Kosten sind tabu.
Und wenn du global verkaufst, übersetze deine Seite in die lokale Sprache und zeige Preise in der jeweiligen Landeswährung an. Achte darauf, dass alle Eingabefelder den lokalen Gepflogenheiten entsprechen, zum Beispiel bei Adressfeldern.
Biete die richtigen Zahlmethoden an
Ein Drittel aller abgebrochenen Käufe passiert, weil die bevorzugte Zahlungsmethode fehlt. Millennials und Gen Z schwören auf digitale Wallets, während die ältere Generation zur guten alten Banküberweisung neigt. Dein Ziel? Nicht jede erdenkliche Zahlmethode anbieten, sondern genau die richtigen für deine Zielgruppe.
Und hier kommt der Clou: Analysiere deine Daten. Welche Zahlmethoden sind gefragt, und welche bringen tatsächlich was? Einige könnten beliebt, aber teuer in der Abwicklung sein. Andere, wie der Kauf auf Rechnung, scheinen kostspielig, können aber deine Conversion signifikant steigern, besonders bei größeren Warenkörben. Gestalte den Zahlungsbereich übersichtlich, indem du ähnliche Methoden zusammenfasst.
Mach es einfach für deine Kund*innen
Niemand will sich durch lange Prozesse quälen. Frage dich: Welche Daten benötige ich wirklich? Und noch wichtiger: Mach den Kaufprozess als Gast möglich. Die Unterstützung von Auto-Complete für die Formulareingabe? Ein wahrer Game-Changer.
Ebenfalls wichtig ist eine gute Produktbeschreibung. Du willst, dass deine Kund*innen genau verstehen, was sie kaufen, bevor sie auf "Jetzt kaufen" klicken. Stelle also Menge, Einzelpreis und Gesamtpreis klar dar – unterstützt durch hochwertige Bilder der Produkte.
Und für die Zögerlichen? Hebe deine Rückgabepolitik hervor und mache ihnen deutlich, dass sie bei dir in sicheren Händen sind. Eine "30-Tage-Geld-zurück-Garantie" oder ein kostenloser Rückversand helfen, um Bedenken der Kund*innen zu zerstreuen.
Führe deine Kund*innen durch den Prozess
Ein guter Checkout-Prozess ist wie eine klare Wegweisung. Vermeide Werbebanner oder Popups, die nur vom Wesentlichen ablenken. Biete eine klare Fortschrittsanzeige und stelle sicher, dass deine Kund*innen bei Fragen nicht im Regen stehen, sondern unkompliziert Hilfe bekommen. Der Kontakt zum Kund*innenservice (via Chat oder Telefon) sollte nur einen Klick entfernt sein.
Wenn du Rabatt- oder Promo-Codes anbietest, dann platziere diese gut sichtbar und gestalte das Eingabefeld so, dass es sich vom Rest abhebt und eingeklappt werden kann, um den Checkout-Prozess klar zu halten. Weniger ist mehr, besonders im Checkout.
Teste, lerne und passe an
Zum Schluss noch ein Gedanke: Die perfekte Checkout-Lösung gibt es nicht. Was heute funktioniert, ist morgen vielleicht schon veraltet. Unsicher, ob eine neue Zahlmethode der richtige Move ist? Teste sie. Beobachte die Conversion-Rate und stelle sie in Relation zu den Kosten und der durchschnittlichen Warenkorbgröße. Suche nach Mustern, lerne daraus und passe deinen Prozess entsprechend an. So bleibt dein Online-Shop nicht nur am Puls der Zeit, sondern vielleicht sogar einen Schritt voraus.
Tipp zum Weiterlesen: Mehr Tipps zur Optimierung deines Checkouts findest du in folgender Checkliste von Unzer.
Der Autor Boris Bongartz ist Leiter E-Commerce beim Zahlungsunternehmen Unzer.
Von jungen Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen
Welche Vorteile es hat, wenn Gründer*innen in jungen Jahren ihr Business starten.
Jedes moderne Land auf der Welt braucht Menschen, die in den Betrieben arbeiten und hier für das notwendige Wachstum sorgen, damit man sich an der Spitze etablieren kann. Doch gleichzeitig ist es auch wichtig, dass sich stets neue Unternehmen entwickeln, welche Wege gehen, die vorher noch nicht beschritten worden sind. Vor allem in Zeiten des demographischen Wandels und in Anbetracht des Fakts, dass immer mehr Menschen ins Rentenalter eintreten, werden neue Macher*innen gebraucht, die den mutigen Schritt in Richtung Selbstständigkeit gehen. Vor allem junge Menschen sind hier oftmals jene, die sich trauen und mit dem Antrieb, den die Jugend mit sich bringt, ihre Arbeit auf eigene Rechnung angehen.
Der Schritt in die Selbstständigkeit kann dabei bedeuten, dass auch ein Stück Freiheit im beruflichen Leben vorhanden ist, denn hier haben wir den idealen Gestaltungsspielraum, der besonders wertvoll ist. Gerade in der heutigen digitalen Welt gibt es zahlreiche Betätigungsfelder, mit welchen es gelingen kann, das eigene Business schnell zu skalieren und am Ende erfolgreich zu sein, was sich dann auch monetär lohnt.
Zunächst scheint es ein schwieriger Schritt zu sein, doch auch hier entwickeln sich Automatismen
Gerade zu Beginn der Tätigkeit im eigenen Unternehmen ist es der Fall, dass viele Neuerungen auf uns warten. Beispielsweise sehen wir uns mit der unbedingten Notwendigkeit von erfolgreichem Marketing konfrontiert. Hier bietet die digitale Welt mit den sozialen Medien deutlich stärkere Chancen als es vergangene Jahre und Jahrzehnt taten. Durch die Nutzung der Medien gelingt es nicht selten, schnell zu Bekanntheit zu gelangen und so die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Mit der Zeit ist es auch in der Selbstständigkeit so, dass sich bestimmte Automatismen entwickeln, die dann dazu führen, dass wir uns wieder auf neue Felder stürzen können und Entwicklung betreiben.
Vor allem im jungen Alter können wir hier noch freier sein
Die meisten Menschen sind mit verschiedenen Verpflichtungen im Leben konfrontiert und müssen mit denen umgehen. Vor allem junge Menschen genießen dabei noch, nicht zu viele Verpflichtungen zu haben und noch frei entscheiden zu können. Es ist ein großer Vorteil, der auch bei der Gründung eines Unternehmens eine wichtige Rolle spielt. Wer noch keine Familie ernähren muss oder eine Hypothek abzahlt, der kann auch mehr Risiko gehen und sich dafür entscheiden, das Hobby oder die Leidenschaft zum Beruf zu machen. Verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung sind auf dem Feld der Gründung gegeben, sodass auch die finanzielle Hürde auf ein geringeres Maß zu begrenzen ist. Die Möglichkeit, noch lange das eigene Unternehmen entwickeln zu können, nimmt ein wenig Stress aus dem Unternehmensbeginn und besteht vor allem dann, wenn wir uns bereits in jungen Jahren dazu entscheiden, auf eigene Faust zu arbeiten und mit einem Unternehmen die Vielfalt am Markt zu bereichern.
Wir brauchen mutige Macher*innen, die etwas bewegen wollen
In einer Gesellschaft ist es enorm wichtig, dass verschiedene Menschen und Charaktere unterschiedliche Aufgaben übernehmen. So kann es gelingen, wirtschaftlich nach vorne zu kommen und auch so viele Menschen wie möglich in die Situation zu bringen, in ihrer jeweiligen Lebensphase zufrieden zu sein. Gebraucht werden dabei auch mutige Macher, welche sich dazu entscheiden, selbstständig zu werden und mit einem eigenen Unternehmen an den Start zu gehen, welches sich dann entwickelt.
Cyber Security: 5 Learnings aus 2017 und 5 Trends für 2018
Cybersecurity: Ein Rückblick auf das Jahr 2017 und ein Ausblick auf die Herausforderungen im Jahr 2018.
Teil 1: 5 Learnings aus dem Jahr 2017
Welche Schlüsse aus der enormen Bandbreite der Online-Verbrechen und IT-Sicherheitslücken des Jahres 2017 gezogen werden können, bringt Harald Reisinger, Geschäftsführer von RadarServices, auf den Punkt.
Angriffe: Zu jeder Zeit, an jedem Ort
Die Sicherheitslage war das ganze Jahr 2017 über angespannt. Opfer von Cyberattacken erlitten hohe Finanz- und Imageschäden bis hin zur Existenzbedrohung. Europäische und amerikanische Firmen wurden massiv attackiert. Große und kleine Unternehmen sind gleichermaßen betroffen, keine Branche war ausgenommen. Auch Behörden und öffentliche Institutionen standen sehr oft im Kreuzfeuer.
Kontinuierliches und umfassendes IT Security Monitoring wird noch zu wenig eingesetzt
„Detection and Response“ im Fachjargon: das zeitnahe Erkennen von IT-Risiken aller Art ist heute die einzige Möglichkeit, eine Organisation dauerhaft vor großen Schäden durch Cyberangriffe zu schützen. Es umfasst das schnelle Schließen von bekannt gewordenen Schwachstellen bis hin zur genauen Beobachtung der Auffälligkeiten bei Systemen und Datenverkehr. Millionenfache Datenentwendung passiert nicht über Nacht. Daher sind die vielen Fälle des massenhaften Datenverlusts im Jahr 2017 auf entweder nicht-existentes oder nichtfunktionierendes IT Security Monitoring zurückzuführen.
Vertuschen ist keine Option
Opfer von Cyberattacken schrecken – verständlicherweise – vor einer Veröffentlichung eines Vorfalls zurück. Jedoch führt ab einer gewissen Schadensgröße kein Weg daran vorbei, Meldepflichten nachzukommen und/oder proaktiv die betroffenen Kunden oder gar die Öffentlichkeit zu informieren. Allem voran der Vorfall bei Uber zeigte, dass ein falscher Umgang mit Veröffentlichungspflichten zu noch größeren Reputationsschäden, internationalem Aufsehen und Vertrauensverlust führen kann. Ab 2018 verschärft sich diese Lage nochmals: dann drohen im Rahmen der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) Strafen in Millionenhöhe.
Öffentliche Stellen für die Cyberabwehr sind da, aber viel zu klein
Die öffentlichen Mühlen mahlen zu langsam. Behörden vieler Länder beklagen Angriffe. Regierungen sind grundsätzlich gewillt, Engagements für mehr Cybersicherheit auszuweiten, aber allem voran in Europa sind sie zu zögerlich in der Bereitstellung von Budgets, dem Aufbau einer europäischen Cybersicherheits-Industrie und der Zusammenarbeit mit dem hiesigen privaten Sektor. Die Lage spitzt sich zu, da bereits in 2017 große außereuropäische Sicherheitsfirmen öffentlich der Staatsspionage bezichtigt wurden.
Die große Unbekannte: wer sind die Täter?
Wer hinter den Angriffen steht, ist in 98% der Fälle nicht auszumachen. 2017 zeigte, dass schon Elf-Jährige in der Lage sein können, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen. Das andere Extrem stellen die professionell organisierten Hackergruppen dar. Die Öffentlichkeit lernt sie meist unter einem Pseudonym kennen, aber wer dahinter steckt, das weiß keiner. So bleiben die größten Straftaten heute massenweise ungestraft.
Teil 2: Cybersecurity 2018: Fünf Top-Trends für die IT-Sicherheit
Was Cyber-Security-Experte Christian Polster, Chefstratege und CFO von RadarServices, prognostiziert:
IoT als Eldorado für Cyberangreifer
Die Weiterentwicklung des Internet of Things ist nicht aufzuhalten. In wenigen Jahren wird jede Schraube eine IP-Adresse haben. Während das ganz neue Möglichkeiten eröffnet, stellt es immense Herausforderungen an die IT-Sicherheit von Unternehmen und Privatpersonen. Dringend müssen neue Sicherheitskonzepte für das IoT aufgestellt und praxiserprobt werden.
Gezielte Angriffe in einer neuen Dimension
Zahlreiche Großunternehmen bieten immer noch zu viel Angriffsfläche. Die IT ist weltweit verteilt, der Überblick über alles ist oft nicht vorhanden. Gleichzeitig wirkt der Druck der EU-Datenschutzgrundverordnung ebenso wie weitere neue und alte Compliancevorschriften. IT-Sicherheitsverantwortliche benötigen in diesem Umfeld vor allem eins, um große Schäden zu verhindern: Transparenz und die richtige Information zur richtigen Zeit.
Ransomware gegen den Mittelstand
Weil sich Großunternehmen inzwischen besser gegen Erpresser-Software zu verteidigen wissen, werden sich Ransomware-Attacken in Zukunft zunehmend gegen Klein- und Mittelbetriebe und vernetzte Steuerungs-Geräte richten. Diese potentiellen Opfer müssen sich den angepassten Geschäftsmodellen der Angreifer bewusst werden und sich Experten suchen, die ihre IT effektiv und effizient schützen.
Nationale Unsicherheit
Nationale Sicherheit muss neu gedacht werden. Der Schutz von kritischen Infrastrukturen aber auch das Sicherstellen der dauernden Funktionsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur eines Landes bedeuten immense Herausforderungen. Das ist heute Behörden, aber auch Cyberangreifern bewusst.
Ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz geht es nicht
Durch den Einsatz von machine learning lassen sich viele Schwachstellen, verdächtiges Systemverhalten oder Zero-Day-Attacken schneller aufspüren und bekämpfen. Aber auch die „Gegner“ werden die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz voll ausschöpfen, indem sie alles über neue Verteidigungsstrategien und Schutzmaßnahmen lernen. Kurzum: Wenn sich Unternehmen nicht mit dem Einsatz von KI in der IT-Sicherheit befassen, werden ihre Sicherheitsmaßnahmen in kurzer Zeit obsolet.
Kassen - Was man als Start-up beachten sollte
Worauf junge Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung von Kassensystemen achten sollten.
In der dynamischen Welt der Start-ups dreht sich alles um Innovation, Effizienz und Skalierbarkeit. Eine Komponente, die dabei oft unterschätzt wird, ist das Kassensystem. Es mag vielleicht nicht das erste sein, was einem in den Sinn kommt, wenn man an ein Hightech-Start-up denkt, doch ein effizientes, zuverlässiges und konformes Kassensystem ist essentiell für den erfolgreichen Betrieb eines jeden Einzelhandelsgeschäfts oder Gastronomieunternehmens. In diesem Beitrag beleuchten wir, worauf junge Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung von Kassensystemen achten sollten.
Die Bedeutung eines passenden Kassensystems
Ein Kassensystem ist mehr als nur ein Mittel, um Verkäufe zu tätigen und Einnahmen zu verbuchen. Es ist das Herzstück des täglichen Betriebs und spielt eine entscheidende Rolle bei der Inventur, der Kundenverwaltung, dem Reporting und in vielen Fällen auch bei der Buchhaltung. Ein gut ausgewähltes System kann das Wachstum eines Start-ups fördern, indem es effiziente Abläufe ermöglicht und wertvolle Einblicke in das Kaufverhalten der Kunden liefert. Das Kassensystem muss zudem zum Geschäftsprozess selbst passen – für mobile Ansprüche wäre das eine mobile Kasse für Start-ups und Gründer, für den Einzelhandel wiederum könnte eine SB-Kasse interessant sein, bei der die Kunden selbst bezahlen.
Auswahl des richtigen Systems
Die Wahl des richtigen Kassensystems kann eine Herausforderung sein, insbesondere für Start-ups, die möglicherweise noch dabei sind, ihre internen Prozesse zu definieren und zu optimieren. Hier sind einige zentrale Punkte, die es zu beachten gilt:
- Anpassungsfähigkeit: Start-ups wachsen und entwickeln sich oft schnell. Das Kassensystem sollte flexibel genug sein, um mit dem Unternehmen zu wachsen und sich an veränderte Anforderungen anzupassen.
- Integration: Die Fähigkeit, sich nahtlos in andere Systeme und Softwarelösungen einzufügen, ist entscheidend. Ein gutes Kassensystem sollte in der Lage sein, mit Buchhaltungssoftware, Inventurmanagement-Systemen und anderen Tools zu kommunizieren.
- Benutzerfreundlichkeit: Ein intuitives, leicht zu bedienendes Kassensystem kann die Einarbeitungszeit für Mitarbeiter verkürzen und die Effizienz steigern.
- Compliance: Abhängig von der Region und Branche gibt es unterschiedliche gesetzliche Anforderungen an Kassensysteme, insbesondere im Hinblick auf Fiskalisierung und Datenschutz. Ein nicht konformes System kann zu erheblichen Strafen führen.
Gesetzliche Anforderungen und Compliance
Compliance ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Kassensystems. Startups müssen sicherstellen, dass ihr System den lokalen Fiskalgesetzen entspricht und alle Transaktionen ordnungsgemäß dokumentiert. Datenschutz ist ebenfalls ein kritisches Thema, insbesondere im Hinblick auf die Verarbeitung und Speicherung von Kundendaten. Es ist ratsam, rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.
Kostenmanagement
Für Start-ups ist es wichtig, Kosten im Blick zu behalten. Die Kosten für Kassensysteme variieren stark, abhängig von Funktionen, Skalierbarkeit und Support: Eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse sollte durchgeführt werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass die billigste Option nicht immer die kosteneffizienteste ist, insbesondere wenn es um langfristige Wachstumspläne und die Notwendigkeit der Skalierung geht. Auch eine intensive Vorabrecherche ist wichtig, um möglichst viele Anbieter von Kassensystemen zu ermitteln – es gibt hierfür keine Vergleichsportale.
Fazit
Ein passendes, zuverlässiges und konformes Kassensystem ist für Start-ups unerlässlich, um erfolgreich zu operieren und zu wachsen. Die Auswahl des richtigen Systems erfordert eine gründliche Überlegung und Planung, wobei Faktoren wie Anpassungsfähigkeit, Integration, Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Compliance und Kosten berücksichtigt werden müssen. Mit der richtigen Wahl können Start-ups nicht nur ihren täglichen Betrieb optimieren, sondern auch wertvolle Einblicke in ihr Geschäft gewinnen und so die Grundlage für nachhaltiges Wachstum schaffen.
Die Kunst des Fliegens: Start-ups agieren mit LegalTech gegen Nichtbeförderung
Die moderne Businesswelt, geprägt von Hektik und ständigem Reisen, bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Eine davon, über die kaum gesprochen wird, ist die Nichtbeförderung bei Flügen. Doch wie können Unternehmen sich vorbereiten und ihre Rechte wahren?
Vernetzt und mobil – das Dilemma des modernen Reisens
Jedes Start-up, das international tätig ist, kennt die Bedeutung von Mobilität und die Dringlichkeit eines reibungslosen Reisens. Meetings in London, Präsentationen in Paris oder ein Workshop in Berlin – all das erfordert Planung und Logistik. Doch was passiert, wenn man plötzlich am Gate stehenbleibt und wegen Überbuchung nicht mitfliegen kann? Welche Rechte haben Reisende nach einer Nichtbeförderung?
Digitalisierung als Hilfsmittel
Eine weitere, oft übersehene Möglichkeit, sich gegen Nichtbeförderung zu wappnen, ist die Nutzung digitaler Tools und Legal-Tech-Plattformen. Apps, die Echtzeitinformationen über Flugstatus und Überbuchungen bieten, können den Unterschied zwischen rechtzeitigem Erscheinen zu einem wichtigen Meeting oder einem verpassten Geschäftsabschluss bedeuten. Hinzu kommt die Option, Entschädigungsansprüche direkt über solche Plattformen geltend zu machen und somit Zeit und Ressourcen zu sparen.
Entschädigungsansprüche für EU-Flüge
Innerhalb der EU sind die Rechte von Passagieren bei Nichtbeförderung klar definiert. Passagiere haben Anspruch auf Entschädigung, die je nach Flugdistanz variiert und bis zu 600 Euro reichen kann. Dabei ist es unerheblich, ob das Flugzeug wegen technischer Probleme oder aufgrund von Überbuchung nicht starten kann. Der Schlüssel hierbei ist, gut informiert zu sein und proaktiv seine Rechte geltend zu machen.
Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg
Neben der Kenntnis über rechtliche Ansprüche sollten Start-ups auch in ihrer Reiseplanung flexibel und vorbereitet sein. Alternativrouten, vorab gecheckte Hoteloptionen in der Nähe des Flughafens oder sogar ein Backup-Plan für Videokonferenzen statt physischen Meetings können entscheidend sein. Das Ziel ist es, den Schaden minimal zu halten und das Beste aus der Situation herauszuholen.
Sensibilisierung durch Schulung und Information
Eine wirksame Methode, um sich gegen die Unwägbarkeiten von Geschäftsreisen zu wappnen, ist die Schulung des eigenen Teams. Start-ups sollten regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen anbieten, in denen die Rechte der Fluggäste, insbesondere bei Nichtbeförderung, klar dargelegt werden. Durch die Vermittlung von Wissen kann das Bewusstsein für mögliche Reisefallen geschärft werden. Wenn jede(r) Mitarbeitende genau weiß, wie in solchen Situationen zu reagieren ist, kann das Unternehmen als Ganzes schneller und effizienter handeln.
Networking und Teambuilding: Vom Problem zur Chance
In jeder Herausforderung steckt auch eine Chance. Nichtbeförderungen können zu unerwarteten Netzwerkmöglichkeiten führen, wenn man andere betroffene Passagiere trifft oder spontane Teambuilding-Erfahrungen macht, wenn mehrere Teammitglieder gemeinsam stranden. In solchen Momenten zeigt sich die wahre Stärke eines Unternehmens: die Fähigkeit, sich anzupassen, kreativ zu denken und aus jeder Situation das Beste zu machen.
Zusammenfassung: Vorausschauend handeln
Nichtbeförderung ist mehr als nur ein kleines Ärgernis. Für Start-ups und moderne Unternehmen kann sie bedeuten, dass Monate der Vorbereitung und Planung zunichtegemacht werden. Doch durch Proaktivität, die richtige Vorbereitung und das Nutzen digitaler Hilfsmittel können solche Rückschläge minimiert und sogar in Chancen umgewandelt werden. Letztlich zeigt uns die Erfahrung mit Nichtbeförderung, dass in unserer vernetzten Welt das beste Werkzeug gegen Unvorhersehbares eine gute Vorbereitung und Flexibilität ist.
Off-Sites in Start-ups: Es muss nicht immer Mallorca sein
In remote oder hybriden Teams herrscht eine besondere Kultur und Kommunikation, weil die einen im Büro zusammenarbeiten und andere nur von der Kamera aus zusehen. Hier können Off Site Events helfen, um eine gemeinsame "Sprache" zu entwickeln und eine gesunde Team- und Feedback-Kultur herzustellen.
Sie fördern Teambuilding, Motivation und Innovation. Kein Wunder, dass Off-Sites immer beliebter werden. Gerade Start-ups arbeiten häufig in full-remote oder hybriden Settings. Sich täglich nur über einen Bildschirm zu sehen, erschwert es, eine echte kollegiale Beziehung aufzubauen. Online fehlt es meistens an einer menschlichen Verbindung. Die Off-Site ist eine gute Gelegenheit, hier nachzuhelfen. Bei der Organisation darf aber nie das eigentliche Ziel der Veranstaltung aus den Augen verloren gehen. In unserem Unternehmen nutzen wir Off-Sites gezielt, um reale Verbindungen zwischen unseren Teammitgliedern herzustellen. Dazu kommt aber auch der Aspekt, dass wir alle Mitarbeitenden auf denselben Stand bringen. Das gilt besonders für strategische Themen und hilft dabei die kommenden Monate von der gleichen Position aus gemeinsam zu planen.
Wie wir das bei awork schaffen, zeige ich in den folgenden Tipps:
But first: Let’s talk Money
Klar, Off-Sites kosten Geld. Aber um die gewünschten Effekte zu erzielen und Spaß zu machen, müssen sie euch nicht Bankrott machen. Start-ups sind oft knapp bei Kasse und müssen daher ihr Budget besonders effektiv planen. Daher möchte ich auch mit unseren Kosten transparent sein, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen.
Wie viel Geld ihr konkret in eure Off-Site stecken müsst, hängt natürlich von den geplanten Aktivitäten, der Länge und der Größe des Unternehmens ab. Eine Rafting-Tour für alle wird natürlich deutlich mehr kosten als ein Pub-Crawl durch die Bars eurer Stadt. Zusätzlich kommen noch Anfahrts- und Unterbringungskosten für eure Mitarbeiter*innen dazu.
Ein weiterer Faktor hier ist Zeit. Wer früher plant und rechtzeitig bucht, kommt am Ende günstiger bei weg. Wir beginnen mit der Planung für unsere Off-Site zum Beispiel sechs Monate im Voraus. Als Budget rechnen wir mit ungefähr 1000 Euro pro Person. Mit unserer aktuellen Größe von 30 bis 40 Leuten haben wir für unsere letzte Off-Site also 30.000 bis 40.000 Euro ausgegeben.
Wie so oft, hilft ein Puffer gegen unvorhersehbare Fälle: Plant am besten ein bisschen mehr Geld am Anfang ein, damit es hinten raus an nichts fehlt.
Die Zeit macht’s: 2 Tage oder 2 Wochen?
Vor allem, wenn man sich noch nie im echten Leben gesehen hat, wünscht man sich, so viel und so lange Zeit mit dem Team vor Ort zu verbringen. Das muss aber nicht immer sonderlich produktiv für das Teambuilding sein. Unserer Erfahrung nach sind die Off-Sites am effektivsten, die nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sind. Na klar, wie auch sonst. Die goldene Mitte macht’s: Vier bis fünf Tage ist da in der Praxis unser “sweet spot”. Warum? Bei uns arbeitet ein Teil des Teams hybrid, der andere remote. Diese Arbeitsmodelle bieten wir an, um das Privatleben besser vereinbar mit dem Job-Alltag zu machen. Wenn wir also Menschen zwei Wochen in eine Off-Site “zwingen” würden, wäre das nicht mehr gegeben.
Dazu kommt, dass es für manche Menschen überwältigend sein kann, plötzlich auf eine große Anzahl von Menschen zu treffen. Besonders, wenn sie die Arbeit aus den eigenen vier Wänden heraus gewohnt sind. Auch diese Aspekte sollte man als Führungskraft beachten. Dennoch braucht es einige Zeit, bis sich persönliche Beziehungen wirklich entwickeln. Daher wären zwei Tage für unser Ziel schlichtweg zu kurz. Schließlich muss man bei der Off-Site auch erstmal ankommen und die vielen Eindrücke verarbeiten. Zwei Tage lohnen sich vor allem dann nicht, wenn die Anreise bei einigen aus dem Team länger ausfällt. Bei uns kommen beispielsweise Kolleg*innen von Rio bis Rom nach Hamburg. Die veranschlagte Zeit sollte dann aber möglichst intensiv genutzt werden.
Raus aus dem (Home-)Office, rein in die Natur!
Was sich für uns als super Mittel bewährt hat, sind Aktivitäten in der Natur. Für die allermeisten Start-up-Positionen arbeiten wir am Bildschirm aus einem Büro oder den eigenen vier Wänden. Auch flexible Arbeitszeiten sorgen nicht immer dafür, sich mal in die Natur zu begeben, frische Luft zu schnappen und abzuschalten. Besonders, wenn man in einer Großstadt lebt. Deshalb arbeiten wir mit designierten Partnern zusammen, die uns unvergessliche Erlebnisse in tollen Locations außerhalb der Großstadt und des Büros ermöglichen. Hier kann neue Kreativität gefunden werden, da man sich außerhalb des gewohnten Settings befindet.
Unsere Empfehlung – awork erprobt
- Hochseilgarten – für Nerven wie Drahtseile
- Nächtliche Fakelwanderung
- Gemeinsames Floßbauen und dann natürlich auch direkt testen
- Slackline-Challenge, Bogenschießen, Stelzenlaufen, Wasserbomben-Flacht, Tauziehen
- Gemütliches Lagerfeuer
Time to say Goodbye: Alle wieder Zuhause – und jetzt?
Die Off-Site ist vorbei, alle Teammitglieder hatten (hoffentlich) eine tolle Zeit und sitzen nun wieder daheim vor ihren Laptops und PCs. Und jetzt? Ziel muss es sein, das Gelernte und Erlebte auch nach einer Off-Site im Kopf der Mitarbeiter*innen zu verankern und den neu gewonnenen Teamspirit auch nachhaltig aufrechtzuerhalten. Nur wie? Dazu veranstalten wir Follow-up-Workshops zur Reflektion. Alle sechs bis acht Wochen bereiten wir Thematiken aus der Off-Site auf und hinterfragen den aktuellen Stand. Dazu kommen alle Teammitglieder digital zusammen und reflektieren das Erlebte und geben Feedback zum Event. So bleiben die Learnings aktuell und man erfährt, ob die gesetzten Ziele wirklich umgesetzt werden konnten.
Die Off-Site bleibt dadurch nicht nur ein einmaliges Ereignis, sondern schafft eine Vertrauensbasis, von der das Team langfristig profitieren kann. Zusätzlich planen wir in dieser Zeit die kommenden oder benötigten Ziele für die nächste Off-Site.
Ein letzter Tipp: Gebt die Organisation an ein designiertes Team. Wir haben eine Art Off-Site-Komitee aus vier bis fünf Personen unter der Leitung unserer Office- und Event-Managerin. Sie setzt den “Grundstein” und recherchiert im Voraus Location und Zeiträume. Danach kommt das Planungsteam regelmäßig zusammen und bespricht Workshop-Inhalte, Agenda, externe Partner*innen und ähnliches.
Der Autor Tobias Hagenau ist Work-Management-Experte und Gründer des Projektmanagement-Tools awork