Cybercrime: Was Gründer*innen wissen müssen und tun sollten


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So können sich Start-ups gegen die digitale Gefahr schützen.

Wann immer sich in der Weltgeschichte ein neues Themenfeld auftat, machten sich Kriminelle bereits frühzeitig daran, es für sich zu entdecken und sich anzupassen. Unsere moderne digitale (Geschäfts-)Welt stellt hierbei keine Ausnahme dar. Schon, als das Internet lediglich eine Idee war und es nur firmen- und regierungsinterne Netzwerke gab, drangen bereits Personen illegal ein – sei es aus Vergnügen, krimineller Energie oder als Handlangertätigkeit großer Geheimdienste.

Doch nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile extremen Bedeutung des Digitalen für sämtliche Lebens- und Wirtschaftsbereiche und äußerst vielfältiger Angriffsvektoren können viele Kriminelle heute so trickreich vorgehen, dass selbst Sicherheitsexperten Mühe haben, den ständig neuen Maschen zu folgen. Gründer*innen haben es diesbezüglich besonders schwer – dürfen aber keine Nachlässigkeit zeigen, denn es geht buchstäblich um alles.

1. Cybercrime: Ein Blick auf den Stand der Dinge

Cybercrime ist einer jener Dachbegriffe, unter denen sich viele Ausprägungen verbergen. Das BKA als in Deutschland wichtigste damit befasste Strafverfolgungsbehörde definiert diese Kriminalität folgendermaßen:

  • Cybercrime im engeren Sinne (Straftaten, die sich gegen das Internet, Datennetze, informationstechnische Systeme oder deren Daten richten) und
  • Cybercrime im weiteren Sinne (Straftaten, die mittels Informationstechnik begangen werden)“

Verschiedene Thinktanks schätzen den weltweiten Schaden durch Cybercrime im Jahr 2021 auf 6 Billionen (Trillion) US-Dollar. Zum Vergleich: Der gesamte weltweite Handel mit illegalen Drogen wird auf einen Marktwert von ungefähr 400 Milliarden Dollar geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands liegt bei 3,8 Billionen, dasjenige der USA bei 20,9.

Wann immer also digitale Informationstechnik irgendwie in eine Straftat involviert ist, spricht man bereits von Cybercrime. Daher ist das Eindringen in ein Firmennetzwerk zum Zweck des Diebstahls von Betriebsgeheimnissen ebenso Cybercrime wie etwa der Betrieb einer Darknet-Plattform, um illegale physische Güter zu verkaufen.

Dazu einige Zahlen, die verdeutlichen, wie dramatisch die Lage heutzutage aussieht.

2007 gab es in Deutschland lediglich 34.180 polizeilich erfasste Fälle von Cybercrime im engeren Sinn; 2021 war die Zahl auf 124.137 angeschwollen. Im selben Jahr betrug die Aufklärungsquote keine 30 Prozent – bei Mord waren es 94,2 Prozent. Zwischen 2019 und 2021 stieg die Zahl von Angriffen hierzulande um ganze 358 Prozent an; Grund dafür war unter anderem die im Zuge der Pandemie stark gestiegene Bedeutung des Home-Office. 86 Prozent aller Unternehmen vermeldeten Schäden mit einer Rekordsumme von 223 Milliarden Euro – wie gesagt, nur in Deutschland und nur auf Unternehmen bezogen. Was die Opferzahlen anbelangt, gehen die Werte weltweit ebenfalls in die Millionen. Indien, als Rekordhalter, vermeldete für 2021 133,5 Millionen Personen, die Opfer von Cybercrime wurden. In den USA waren es 117,9 Millionen, in Brasilien 71,1 und in Deutschland immerhin 17,7 – bei einer Bevölkerung von zirka 83 Millionen.

Rein auf die „Umsätze“ bezogen handelt es sich bei Cybercrime deshalb um die drittstärkste „Wirtschaftsmacht“ des Planeten nach den USA und China – und immer häufiger fallen die Täter in den Bereich der organisierten Kriminalität.

Tatsächlich hat sich hierbei längst eine gigantische Schattenwirtschaft etabliert: Cybercrime as a Service (CaaS). Illegal operierende Unternehmen (oft mit einer legalen Fassade), die digitale Kriminalitätsformen in Form einer Dienstleistung anbieten.

Diese Firmen nutzen ihr digitalkriminelles Potenzial also nicht auf eigene Rechnung, sondern im Auftrag Dritter – von konkurrierenden Unternehmen über andere kriminelle Organisationen bis hin zu staatlichen Stellen finden sich zahlreiche Auftraggeber*innen. Sicherheitsexpert*innen sehen hier ein besorgniserregendes Risikopotenzial, das sich erst in den kommenden Jahren gänzlich zeigen wird.

2. Auf was es Kriminelle in Start-ups abgesehen haben

Wen greifen Cyberkriminelle an? Kurzgesagt: alles und jeden. Es gibt praktisch nichts, was nicht für diese Kriminellen interessant wäre. Start-ups als Teil der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind dabei grundsätzlich besonders gefährdet. KMU stellen in vielen Ländern bereits rein zahlenmäßig die bedeutendsten Unternehmen dar.

Allerdings ist es nicht nur die Anzahl, die Cyberkriminelle zu relativ jungen Unternehmen hinzieht:

  • Start-ups sind per se noch nicht lange am Markt, bedienen aber häufig bisherige Marktlücken durch kreative, neuartige Produkte oder Dienstleistungen. Dadurch sind sie besonders interessant für den Diebstahl von geistigem Eigentum, Technik und Knowhow. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind ideenreich, innovativ und noch nicht breit bekannt, dadurch können sie relativ leicht gestohlen, kopiert und auf anderen Märkten präsentiert werden.
  • Viele Start-ups haben eine starke digitale Komponente; sowohl was ihre Grundausrichtung als auch die Arbeitsweise anbelangt. Dadurch können Kriminelle oftmals reiche Beute machen, ohne physisch in die Unternehmen einzudringen.

In einem typischen Start-up mag es zwar aus naheliegenden Gründen in direkter monetärer Hinsicht nicht so viel zu holen geben wie – beispielsweise – bei einem Fintech oder einem großen Industriebetrieb. Dafür jedoch sind frisch gegründete Firmen immer ein bedeutender Quell für Ideen und Daten und somit lohnenswerte Ziele.

Übrigens teilen sich Start-ups diesbezüglich das Risiko mit Forschungseinrichtungen, unternehmerischen Entwicklungsabteilungen und ähnlichen Zentren für neue und häufig extrem wertvolle Ideen.

Immer wieder sind dabei vor allem die beiden Angriffsvektoren Phishing und Ransomware beteiligt. Das heißt also das Abschöpfen von wertvollen Daten durch gefälschte Nachrichten, etwa E-Mails, sowie Schadsoftware, die Computersysteme sperrt und mit Lösegeldforderungen verbunden ist.

Wichtig: Jede Form von Angriff, egal ob erfolgreich oder nur versucht, sollte unbedingt zur Anzeige gebracht werden. Nur dann sind Start-ups nicht zuletzt auf der sicheren Seite bezüglich Schadensregulierung.

3. Risikofaktor Start-up: Was den Cyberkriminellen ihr Tun erleichtert

Warum Start-ups angegriffen werden, wurde erläutert. Allerdings kommt zum grundsätzlichen Wert der Beute noch eine Reihe von speziellen Eigenheiten, die weiter dazu beitragen, kleine, neugegründete Unternehmen zu einem besonders lohnenswerten Angriffsziel zu machen:

  • Mangelnde Personaldecke: Je größer ein Unternehmen, desto stärker und professioneller sind meist seine Sicherheitsmaßnahmen gegen jegliche Form von Kriminalität; oftmals gibt es sogar ganze Abteilungen, die nur für die IT-Sicherheit zuständig sind. Start-ups hingegen können sich aus finanziellen Gründen häufig nicht einmal zusätzliches Personal für allgemeine Aufgaben leisten, geschweige denn Personal, das nur für die Abwehr von Cyberangriffen zuständig ist – 24/7, wohlgemerkt.
  • Nicht ausreichende Mittel: Das Verhindern von Cybercrime kostet Geld. Nicht nur für fachlich versiertes Personal, sondern ebenso verschiedene andere Ausgabenpositionen zwischen sicheren Servern und Schutz-Software. Mangels ausreichender Umsätze und vieler anderer Ausgabenpunkte haben selbst Start-ups, denen das Risiko vollumfänglich bewusst ist, häufig einfach nicht genügend Mittel für einen wirklich risikogerechten Schutz.
  • Verschiedenste andere Aufgaben: Wer gründet, muss zahlreiche Arbeits- und Aufgabenbereiche gleichermaßen ansprechen. Das vielschichtige Thema Cybercrime mit seinen multiplen und sich andauernd wandelnden Angriffsvektoren kommt hier oftmals viel zu kurz. Andere Aufgaben sind schlicht naheliegender und wirken drängender.
  • Mangelndes Bewusstsein: Selbst ausgesprochen digitalen Start-ups mit ebenso denkenden Gründer*innen fehlt es oftmals an einem echten Risikobewusstsein für die imminente Gefahr. Viele Gründer*innen hegen überdies eine Denkweise im Stil von „wir sind zu klein, um für Kriminelle attraktiv zu sein“ und begehen dadurch folgenschwere Fehler.

Vereinfacht gesprochen: Bei vielen Gründer*innenn geht der Schutz gegen Cyberkriminelle in der Flut der täglichen Arbeiten schlicht unter. Der Aufbau der Marke, das Akquirieren von Neukund*innen und ähnliche Aufgaben sind oftmals einfach näherliegend als die Absicherung gegen eine nebulös wirkende Gruppe von Kriminellen.

Zumal sich der Wert der Schutzmaßnahmen vielleicht niemals zeigt. Schließlich lassen sich abgewendete Attacken oftmals kaum beziffern und noch seltener in echten Geldsummen messen – die Ausgaben für Cybersicherheit hingegen schon. Dadurch entsteht häufig die Ansicht, der Schutz gegen Angriffe würde nur Geld kosten, jedoch nichts einbringen oder -sparen.

Kommt zu diesen Faktoren noch ein blauäugiges bis regelrecht ignorantes Verhalten gegenüber dem Thema Cybercrime an sich, entsteht rasch ein brisantes Gemisch – das von den Kriminellen schamlos ausgenutzt wird. In der Folge werden viele neugegründete Unternehmen mit eigentlich hervorragendem Marktpotenzial buchstäblich ruiniert. Sei es, weil ihre Ideen gestohlen werden; sei es, weil Kriminelle das Startkapital erbeuten; sei es, weil die Attacke bekannt wird und der sich gerade erst etablierende Ruf unrettbar geschädigt wird.

Diesbezüglich sollten Gründer*innen sich den Imageschaden vorstellen, wenn etwa ihre sich gerade erst im Aufbau befindliche Kundendatenbank erbeutet wird. Je nachdem, was das Unternehmen offeriert, kann der Schaden absolut ruinös sein.

4. Sicherheits-Basics: Worauf es im daily business ankommt

Kann ein Start-up sich dermaßen gut vor Cybercrime schützen, wie es beispielsweise ein großer Industriebetrieb vermag? Klares Nein. Hierzu fehlen schlicht und ergreifend meistens die Mittel.

Nehmen wir als Beispiel thyssenkrupp: Der Industriegigant betreibt in mehreren seiner angeschlossenen Unternehmen eigene Abteilungen, die sich nur mit IT-Security und Cyber Defense befassen. Ganz ähnlich ist es in praktisch allen anderen Groß- und vielen mittleren Unternehmen. Je größer die Umsätze und Gewinne, desto mehr Mittel stehen naturgemäß bereit, um die Assets gegen digitale Attacken zu verteidigen.

Allerdings soll das nicht bedeuten, Start-ups hätten gar keine Chance, sich zu schützen. Ein unsagbar wichtiger Teil dieser Aufgabe ist bereits völlig kostenlos dann erfüllt, wenn sich Gründer des ständigen Risikos vollends bewusst sind:

„Mein Unternehmen ist interessant für
Cyberkriminelle und es wird höchstwahrscheinlich
früher oder später zu Angriffsversuchen kommen!“

Dieses Mantra ist deshalb so wichtig, weil es die angesprochene Blauäugigkeit im Ansatz verhindert: Jeder kann zum Ziel werden und wird es auch, wenn der Zeitfaktor ausreichend lang ist.

Zudem gibt es weitere Dinge, die praktisch jedem Start-up möglich sind:

IT-Sicherheit als festen Ausgabenpunkt einkalkulieren

Sicherheit kostet Geld. Damit die nötigen Mittel für diese dringende Aufgabe jederzeit bereitstehen, sollten Gründer*innen sie zum elementaren Teil ihrer Betriebskostenrechnung machen.

Das heißt, bei der finanziellen Vorplanung wird Cyber Security immer als eigener, fester Posten mit einbezogen, selbst wenn dies die Mittel für andere Ausgaben schmälert. Hier ist es erneut wichtig, zu verstehen, dass dieser Schutz für den Erfolg des Unternehmens ebenso wichtig ist wie beispielsweise ein zielgruppengerechtes Marketing.

Schulungen wahrnehmen, wo immer es geht

Jede(r)  Gründer*in muss ein Multitalent sein und deshalb sein (hoch-) schulisches und berufliches Wissen ständig um weitere Themengebiete ergänzen. Cybersecurity sollte hierbei nicht außenvorstehen.

So bietet beispielsweise das Lernlabor Cybersicherheit des Fraunhofer-Instituts verschiedene (allerdings kostenpflichtige) Seminare rund um das Thema an. Ähnliches wird von zahlreichen Privatfirmen offeriert. Weitere Anlaufstellen:

  • Informationsveranstaltungen und Online-Ratgeber der Länderpolizeien, der LKA, des BKA und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
  • Spezielle Kurse von IHK und HWK, die ebenfalls speziell auf die sicherheitstechnischen Belange von Unternehmen zugeschnitten sind.
  • Vorlesungen und Informationsveranstaltungen an Hochschulen. Teilweise im Rahmen des regulären Ausbildungsbetriebs, teilweise ebenfalls speziell für Gewerbetreibende konzipiert.

Besonders dort, wo der einzige Kostenpunkt aus Lebenszeit besteht, sollten Gründer*innen nicht zögern, sich grundsätzliches Wissen aneignen und es jederzeit Up-to-Date halten. Das ist eine ähnliche Bringschuld sich selbst gegenüber wie beispielsweise eine Wissensvermehrung in gesetzlichen oder steuerrechtlichen Belangen.

Übrigens: Alle Mitarbeitenden im Start-up müssen ebenfalls auf einem solchen Wissensstand sein. Denn gerade sie sind es, die im täglichen Geschäft den Unterschied zwischen Sicherheit und Lücken darstellen.

Die Finanzen technisch absichern

Start-ups mögen vielleicht nicht viel Geld haben. Dennoch nehmen Cyberkriminelle das Wenige immer gerne an. Grundsätzlich sollten alle Mittel deshalb auf Firmenkonten liegen – nicht nur, weil Banken sehr fähige IT-Sicherheitsspezialist*innen beschäftigen, sondern weil die Gelder dort versichert sind.

Ferner sollte folgendes getan werden:

  • Jede Transaktion sollte nur über technisch sichere Wege erfolgen. Vorsicht ist hier beim klassischen Online Banking geboten, da nicht jedes offerierte TAN-Verfahren gleichermaßen sicher ist.
  • Weiter sollte es keinesfalls direkte Zugänge zu den Konten geben – etwa durch eine Verbindung mit Accounts bei Online-Händlern.
  • Nötigenfalls sollte eine zeitgenössische digitale Absicherung durch die Nutzung von E-Wallets erfolgen; wobei hier ebenfalls die Anbieter unterschiedliche Sicherheitsstandards anlegen.
  • Jede Transaktion sollte über eine Multifaktor-Authentifizierung autorisiert werden müssen. Dieses System der doppelten Sicherheit sollten Gründer*innen übrigens grundsätzlich anwenden.

Zudem sollten sämtliche Finanzen auf eine Weise konfiguriert werden, bei der jede Bewegung dem/der Gründer*in selbst gemeldet wird – und sei es durch eine SMS.

Sichere Passwörter nutzen

Passwörter können für Cyberkriminelle eine ganz erhebliche Hürde darstellen. Allerdings obliegt es Gründer*innen selbst, hier für eine adäquate Sicherheit zu sorgen:

  • Passwörter müssen generell so lang und komplex wie nur möglich sein. Zehn Stellen sind das Minimum.
  • Die Passwörter müssen sicher vor Cyberangriffen sein. Mindestens sollten sie deshalb in digitalen Managern gespeichert sein. Noch besser ist es allerdings, wenn sie nirgendwo digital abgespeichert werden.
  • Jeder Dienst benötigt ein eigenes Passwort.
  • Die Passwörter müssen in regelmäßigen, kurzen Abständen gewechselt werden. Einmal monatlich gilt als guter Wert.

Übrigens: Jeder Computer darf nur diejenigen Daten und Berechtigungen erhalten, die für die tägliche Arbeit nötig sind. Keinesfalls sollten beispielsweise standardmäßig Administratorrechte vergeben sein.

Selbstverständlich müssen deshalb alle Systeme ständig geupdatet werden und sind Virenschutz und Firewall obligatorisch – Systeme, die für betriebliche Nutzung konzipiert wurden; keinesfalls aus Kostengründen solche für Privatanwender.

Dienste nach Sicherheitsmerkmalen auswählen

Ganz gleich, ob es der Hosting-Anbieter ist, der Cloud-Dienstleister oder jeder einzelner Hersteller der im Unternehmen genutzten Software: Alle diese Produkte sollten nicht nur nach ihren Kosten, sondern vor allem ihrer Sicherheit ausgewählt werden. Nötigenfalls sollten Gründer*innen sich diesbezüglich von Expert*innen beraten lassen, statt einfach nur selbst zu recherchieren.

Nutzungen protokollieren und limitieren

Wer greift wann auf welche Dateien zu? Dieses Wissen mag vielleicht keine Cyberangriffe verhindern, aber zumindest zu deren Aufklärung beitragen. Diesbezüglich sollten Gründer*innen drei damit verbundene Dinge tun:

  • Es sollten unbedingt von sämtlichen Diensten Login-Protokolle angefertigt und langfristig abgespeichert werden – hierbei ist jedoch unbedingt die datenschutzrechtliche Relevanz zu beachten.
  • Jegliche private Nutzung der Dienst-IT sollte untersagt sein. Der dienstliche Internet-Zugriff sollte sogar idealerweise über einen besonders abgesicherten Remote-Zugriff erfolgen, wodurch bestimmte Seiten sehr einfach ge-blacklistet werden können.
  • Entweder wird jegliche Nutzung von privater IT untersagt, oder deren Zugang wird über einen physisch gänzlich eigenen Internet-Anschluss realisiert.

Gerade die private Nutzung öffnet sehr viele vermeidbare Einfallstore. Ein infiziertes Handy, das im Firmen-WLAN genutzt wird, kann deshalb katastrophale Folgen haben.

Wirklich wichtige Informationen besonders schützen

Viele Cyberkriminelle haben es in Start-ups auf deren Ideen abgesehen – egal, wie diese sich genau darstellen. Der Schutz dieser Daten muss deshalb oberste Priorität besitzen.

Die bestmögliche Herangehensweise wäre es, diese Informationen nur auf einem niemals mit öffentlichen Netzwerken verbundenen Rechner zu speichern. Zumindest aber sollten derart wichtige Informationen trotz aller Sicherheitsversprechen nicht in die Cloud gelangen – ganz gleich, mit welchen Sicherheitsstandards der Anbieter wirbt.

Versicherungen abschließen

Es gibt fast kein Risiko, das sich nicht über entsprechende Versicherungen abfedern ließe. Diesbezüglich sollten Gründer*innen sich zumindest darüber informieren, ob und in welcher Form für ihr Unternehmen Policen gegen die Schäden von Cyberkriminalität infrage kommen.

Natürlich bedeuten diese einen weiteren Ausgabenposten. Überdies sind sie nicht grundsätzlich sinnvoll. Dennoch sollten Gründer*innen sich in das Thema einlesen und Angebote einholen.

Misstrauisch sein

Viele der genannten Maßnahmen kosten Geld. Sie deshalb nicht zu applizieren, bedeutet definitiv ein Sparen am falschen Ende, das unbedingt vermieden werden sollte. Allerdings gibt es eine weitere wichtige Schutzmaßnahme erneut völlig kostenlos: Misstrauen.

Jeder Link in einer E-Mail, jeder vor den Geschäftsräumen liegende USB-Stick, jede Anfrage, die irgendwie seltsam anmutet, kann der Ausgangspunkt für eine verheerende Cyberattacke sein.

So lukrativ und vielfältig wie Cyberkriminalität heute längst ist, tun Gründer*innen gut daran, in digitalen Belangen immer eine gesunde Portion Misstrauen zu pflegen. Das bedeutet nicht zuletzt, Mitarbeitende genau zu durchleuchten und nach deren Ausscheiden ein Offboarding zu praktizieren, bei dem sämtliche Zugangsdaten geändert werden – zu häufig werden Cyberattacken nicht durch gesichtslose Hacker-Gruppierungen begangen, sondern durch ehemalige Mitarbeitende, die es „dem Chef“ aus irgendwelchen Gründen heimzahlen möchten.

6. Zusammengefasst

Cyberkriminelle und Start-ups. Das ist leider eine Geschichte, bei der zu oft die Leidtragenden auf der falschen Seite stehen. Denn die Kombination aus kreativen Ideen, oft guten Umsätzen, aber einem insgesamt kleinen Unternehmen ist oftmals geradezu tückisch. Gründer*innen sollten deshalb dieses Thema niemals auf die leichte Schulter nehmen – zu oft schon waren Cyberattacken nicht nur erfolgreich, sondern schädigten eigentlich aussichtsreiche Start-ups bis zur Geschäftsaufgabe.

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Die eingereichten Ideen, Innovationen und Konzepte sollten einen klaren Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz haben und der Gesellschaft einen Nutzen bieten, denn Technik ist aus unserer Sicht kein Selbstzweck. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 31. März 2023. Wir suchen Ideen, die überzeugen und begeistern. Für die Einreichung geht es nicht um lange Business-Pläne, umfangreiche Präsentationen oder vorzeigbare Prototypen. Im Vordergrund steht die Idee. Sie, ihr Mehrwert und das, was sie an Chancen bringt, sollen kurz umrissen werden – auf maximal einer DIN-A4 Seite. Alle Infos zur Bewerbung gibt es online unter www.zvei.org/award.

Ende April gibt die Jury die Shortlist bekannt. Die Nominierten werden eingeladen, sich und ihre Electrifying Idea vor Fachpublikum, Führungskräften der Elektro- und Digitalindustrie sowie Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft im Rahmen der ZVEI-Jahreskongresses in Berlin zu präsentieren. Hier werden dann auch die Gewinner-Ideen gekürt: Am 23. Mai übergibt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, den ersten Electrifying Ideas Award.

Warum der ZVEI einen Award für Electrifying Ideas ins Leben ruft

Die Elektro- und Digitalindustrie ist einer der innovativsten Wirtschaftszweige in Deutschland: Knapp ein Viertel des Branchenumsatzes entfällt auf Produktneuheiten. Jede dritte Neuerung im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt erfährt hier ihren Anstoß. Fast ein Viertel aller F+E-Aufwendungen des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland kommt von der Elektro- und Digitalindustrie. Jährlich bringt die Branche rund 20 Milliarden Euro für F+E auf und mehr als sieben Milliarden Euro für Investitionen.

Eine große Rolle für Innovationsprojekte spielen #electrifyingideas. Ideen, die Fortschritt bringen. Wir wollen solchen Ideen mehr Sichtbarkeit geben und helfen, ihre Verwirklichung zu beschleunigen. Diesem Ziel dient auch der Electrifying Ideas Award. Denn zu oft herrscht das falsche Bild, dass in Deutschland zu wenige Ideen entstünden, wir zu wenig kreative Köpfe hätten. Das Problem sind nicht die fehlenden Köpfe – sie erhalten nur zu wenig Aufmerksamkeit. Das wollen wir ändern. Gemeinsam mit euch!

Kontakt

Ingrid Pilgram • Senior Manager PR & Communication • Bereich Kommunikation •
Tel.: +4969 6302 259 • Mobil: +49 151 2644 1135 • E-Mail: [email protected]

ZVEI e. V. • Verband der Elektro- und Digitalindustrie • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main

Lobbyregisternr.: R002101 • EU Transparenzregister ID: 94770746469-09 • www.zvei.org

Die Vorteile des Englischlernens für die Arbeit

Wer über Englischkenntnisse verfügt, verbessert seine berufliche Entwicklung und erhöht die Karrierechancen nicht nur im eigenen Land, sondern auch in internationalen Geschäftsumgebungen.

Englisch ist eine der am weitesten verbreiteten Sprachen des Planeten und unangefochtene Lingua Franca. Als Muttersprache wird Englisch von mehr als 370 Millionen Menschen gesprochen. Mehr als 1,3 Milliarden Menschen beherrschen es und nutzen es für ihre Kommunikation mit anderen.

Englisch ist nicht nur die Sprache der Wissenschaft und Diplomatie, sondern in der heutigen Welt unabdingbar für internationale Beziehungen und für die Industrie und den Handel.

Was sind aber im konkreten die persönlichen Vorteile des Englischlernens als Arbeitnehmer?

Bessere Karrierechancen

  • Für Arbeitgeber sind Englischkenntnisse ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung über Anstellung und Beförderung. Für sehr bestimmte Positionen ist ein geschäftsfähiges Englisch schlicht Voraussetzung.
  • Je höher die Englischkenntnisse sind, desto besser sind die Chancen auf eine Beförderung oder nach einer Bewerbung den Zuschlag für eine Position zu erhalten, die höhere Anforderungen an die Sprachkenntnisse stellt.

Erhöhte Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung

  • Mit besseren Englischkenntnissen stehen mehr Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung zur Verfügung. Viele Schulungen, Webinare, Kurse, Konferenzen etc. werden ausschließlich auf Englisch angeboten. Wer gut Englisch versteht und spricht, hat Zugang zu mehr Wissen und Fähigkeiten.
  • Zusätzlich können auf solchen Veranstaltungen Kontakte geknüpft werden mit Experten und Fachkollegen aus der ganzen Welt. Das ist sehr wertvoll für die persönliche berufliche Entwicklung und steigert die eigenen Erfolgschancen in der Karriere.

Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit

  • Wer Englisch erlernt hat und beherrscht, ist also im Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Das gilt insbesondere für Branchen, für die Englischkenntnisse unabdingbar sind.
  • Im Job selbst wird eine verbesserte Fähigkeit zur Kommunikation auf Englisch zum Erfolg auf internationalen Märkten beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens insgesamt steigern. Mit guten Englischkenntnissen kann ein Produkt detaillierter angepriesen werden und eine persönliche Note in Verhandlungsgesprächen gesetzt werden.

Gelingende Kommunikation

  • Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern kann effektiver gestaltet werden. Mit guten Englischkenntnissen werden Missverständnisse vermieden und Verhandlungen finden schneller einen Abschluss.
  • Gleichzeitig lässt sich die Beziehung zu Kunden weltweit einfacher aufbauen und pflegen.

Mehr Kunden

  • Wer sprachlich weltweit agieren kann, dem steht auch die Möglichkeit offen, den internationalen Kundenstamm des Unternehmens kontinuierlich zu erweitern.
  • Das Erlernen von Englisch ermöglicht, auf internationalen Märkten tätig zu sein, weil die Kommunikation mit Kunden einfacher und zielgerichteter sein kann.

Verbesserte Ergebnisse in Verhandlungen

  • Die eigenen Standpunkte, Qualitätsmerkmale und Bedürfnisse können bei Verhandlungen mit internationalen Partnern und Kunden leichter kommuniziert werden, wenn auf Englisch gesprochen wird. Im Umkehrschluss werden auch die Bedürfnisse der Gesprächspartner umfänglich verstanden und es kann angemessen darauf eingegangen werden, indem beispielsweise das eigene Produkt bedürfnisgerecht angepasst wird.
  • Manchmal ist es sogar ein Vorteil gegenüber Verhandlungen in der eigenen Muttersprache, da eine bessere sprachliche Vorbereitung von Nöten ist. Diese kann sich im Nachhinein auszahlen, denn eine ausführliche Vorbereitung führt auch zu einer höheren Professionalität und damit zu erhöhtem Vertrauen des Geschäftspartners oder des Kunden.
  • Englischkenntnisse führen zu besseren Verhandlungsergebnissen und zu besserer Zusammenarbeit.

Größere Selbstsicherheit auf Geschäftsreisen

  • Die Beherrschung von Sprache führt zu höherer Selbstsicherheit. Selbstsichere Menschen sind mutiger und ihnen wird größeres Vertrauen entgegengebracht.
  • Werden Verhandlungen auf Englisch geführt, steigt die Erfolgsrate in gleichem Maße mit den höheren Englischkenntnissen. Es kann souveräner auf unvorhersehbare Situationen und besser auf neue Herausforderungen reagiert werden.
  • Auf Geschäftsreisen trägt eine gute Sprachbeherrschung auch zu einer leichteren Orientierung bei und zu einer Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede.

Erhöhte Interkulturelle Kompetenz

  • Wer in der Lage ist, kulturelle Unterschiede wahrzunehmen, kann sich besser anpassen und hat in Folge mehr Erfolg mit internationalen Geschäftspartnern.
  • Das Erlernen aller Fremdsprachen wird immer die interkulturelle Kompetenz stärken, da sich unausweichlich mit den kulturellen Unterschieden beschäftigt wird im Vergleich zu den eigenen Verhaltensweisen und Traditionen.
  • Die Fähigkeit Englisch zu sprechen, ermöglicht es, die Perspektiven und Bedürfnisse von Menschen aus anderen Kulturen besser zu verstehen und sich in sie hineinzuversetzen. Das eröffnet die Option, kulturell angepasste und individuell auf internationale Partner und Kunden ausgerichtete Angebote zu erstellen oder Positionen zu vertreten.
  • Eine gute interkulturelle Kompetenz ist neben dem eigentlichen Spracherwerb des Englischen gleichbedeutend wichtig, um auf dem globalen Markt Geschäftsbeziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Fazit: Englisch öffnet einem die Welt

Das Erlernen von Englisch ist ein wichtiger Schritt, da es in vielen Geschäftsfeldern als wichtige Kompetenz angesehen wird, über Englischkenntnisse zu verfügen. Es verbessert die berufliche Entwicklung und erhöht die Karrierechancen nicht nur im eigenen Land, sondern auch global. Wer Englisch spricht kommuniziert effektiver und wird in internationalen Geschäftsumgebungen selbstbewusster auftreten und erfolgreicher sein.

Es gibt viele Möglichkeiten, Englisch zu lernen und man kann jederzeit damit beginnen, unabhängig von Alter, Talent oder Wissensstand. Neben Videotutorials, Kursbüchern oder Sprachlern-Apps ist es die effektivste Methode, mit einem guten Englischlehrer zu lernen. Das wird schnell zum gewünschten Erfolg führen. Eine der besten Englisch-Lern-App, um einen Lehrer zu finden, ist im Übrigen italki.

Schön zu hören: Hörgeräte können den Arbeitsalltag erleichtern

Wer schlecht oder kaum noch etwas hört, ist für bestimmte Arbeitsbereiche nicht mehr einsetzbar. Um das zu vermeiden, kommen Hörgeräte als Hörhilfe am Arbeitsplatz zum Einsatz.

Während eines hektischen Arbeitstags wünscht sich der ein oder andere von uns nur eines: Ruhe. Uns fehlt die Lust, den ausschweifenden Geschichten der Kollegen oder der langen Rede des Chefs zuzuhören. Doch was geschieht, wenn wir gar nicht zuhören können – selbst wenn wir es wollten? Der Verlust des Hörvermögens ist für Betroffene ein tiefer Einschnitt in den Alltag. Wer schlecht oder kaum noch etwas hört, ist für bestimmte Arbeitsbereiche nicht mehr einsetzbar. Um das zu vermeiden, kommen Hörgeräte als Hörhilfe am Arbeitsplatz zum Einsatz.

Arbeiten mit dem Hörgerät – fällt das nicht unangenehm auf?

Nimmt die Hörfähigkeit im Alter oder durch eine Überbelastung des Gehörs langsam ab, wird dieser Zustand von den Betroffenen zunächst kaum wahrgenommen. Auch die Mitmenschen werden sich in der Anfangszeit nicht über das mehrmalige Nachfragen in einem Gespräch wundern. Vor allem in Großraumbüros oder Lärmarbeitsplätzen ist es laut und hektisch, sodass Verständigungsprobleme keine Seltenheit sind.

Fällt es jedoch in ruhigen Bereichen ebenfalls schwer, akustische Signale wahrzunehmen, fühlen sich Hörgeschädigte unsicher. Obwohl viele von ihnen wissen, dass Hörgeräte Abhilfe schaffen, hadern sie mit der Entscheidung, sich eines anzuschaffen. Schuld daran sind meist unbegründete Ängste:

  • Wie reagieren meine Mitmenschen, wenn sie das Hörgerät sehen?
  • Kann sich meine Hörfähigkeit durch das Hörgerät nicht sogar verschlimmern?
  • Ist so ein Hörgerät nicht viel zu teuer?

Aufgrund dieser Überlegungen verzichten viele Menschen zunächst auf den Einsatz einer Hörhilfe. Die Folge: Die Hörschädigung schreitet fort und beeinträchtigt zunehmend die Lebensqualität. Zudem führt schlechtes Hören im Job zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit und schlimmstenfalls einem schlechteren Stand unter den Kollegen. Schließlich gehören Kommunikationsprobleme zu den häufigsten Teamproblemen im Berufsleben.

Darum sind Hörgeräte am Arbeitsplatz eine große Hilfe

Die Zweifel, die von einem Hörverlust Betroffene gegenüber einer Hörhilfe hegen, lassen sich in der Regel schnell zerstreuen. Wer sich gut informiert und den Rat einer Fachkraft einholt, bemerkt die Vorteile eines Hörgeräts. Die meisten Modelle sind klein und kompakt. Mikrofon, Prozessor und Lautsprecher – die drei Komponenten der Apparatur – vereinen sich in einem winzigen Gehäuse. Dieses passt bequem in den Gehörgang und ist dementsprechend von außen kaum zu sehen.

Bei Hörgeräten stehen verschiedene Formen zur Auswahl. Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Während der das Gerät hinter der Ohrmuschel eingesetzt wird, steckt der Hörer Schallausgabe im Gehörgang. Eine transparente Hörzuleitung verbindet die beiden Komponenten miteinander. Im Vergleich zu älteren Hörgeräten, die mit einem großen Ohrstück ausgestattet waren, ist diese Variante besonders unauffällig.

So gelingt die Mitarbeiterentwicklung in Start-ups

Start-ups müssen sich mit ihrer neuen Geschäftsidee zunächst am Markt behaupten und benötigen daher eine gute Strategie und motivierte Mitarbeiter. Da in vielen Fällen anfangs keine allzu hohen Gehälter ausgezahlt werden können, bedarf es weiterer Maßnahmen, um die Mitarbeiter langfristig zu halten.

Daher ist die Mitarbeiterentwicklung in Start-ups besonders wichtig für den nachhaltigen Erfolg und sollte von größter Relevanz für die Gründer sein.

Was steckt grundsätzlich hinter Mitarbeiterentwicklung?

Bei der Mitarbeiterentwicklung geht es im Allgemeinen um die richtige Förderung der Mitarbeiter. Sie sollen leistungsfähig sein und bleiben und in ihren Fähigkeiten trainiert werden. Davon profitiert sowohl das Unternehmen als auch der Mitarbeiter selbst. Werden konkret seine Stärken und Talente gefördert, steigt auch dessen Motivation und es ist wahrscheinlicher, ihn langfristig im Unternehmen zu halten. Dies zu erreichen, sollte insbesondere für Start-ups sehr wichtig sein.

Was ist bei Start-ups anders als bei etablierten Unternehmen?

Start-ups werden stets auf Grundlage einer neuen Geschäftsidee aufgebaut und benötigen daher Mitarbeiter, die sich mit dieser identifizieren können. Sie müssen regelrecht dafür brennen, das Unternehmen mit aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Dies gilt grundsätzlich auch für bereits am Markt etablierte Unternehmen und doch besteht ein immenser Unterschied: Start-ups verdienen anfangs kein oder wenig Geld, da in der Regel mehr investiert werden muss als erwirtschaftet wird.  

Mitarbeiter müssen selbstverständlich dennoch finanziert werden, was meist über private Investitionen der Gründer oder sogar Fremdkapital erfolgt. Das bedeutet jedoch, dass die Höhe der Gehälter meist unter dem Branchendurchschnitt liegt. Die Mitarbeiter, die das neu gegründete Unternehmen mit ihrer Arbeitskraft unterstützen möchten, müssen demnach eine geringere Bezahlung akzeptieren als die, die sie in anderen Unternehmen womöglich erhalten würden. Gleichermaßen werden keine Bonuszahlungen geleistet, wie es bei etablierten Unternehmen zu Weihnachten etc. oft der Fall ist. Da dies natürlich nichts mit mangelnder Wertschätzung zu tun hat, muss ein Start-up den Mitarbeitern dennoch anderweitig entgegenkommen, um sie zu motivieren und zu binden. 

Welche Maßnahmen kann ein Start-up hinsichtlich der Mitarbeiterentwicklung ergreifen?

Nun kann ein Start-up zu Beginn auch nicht allzu viel Geld in Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung investieren, geschweige denn teure Weiterbildungen finanzieren. So bleiben beispielsweise folgende Maßnahmen, die alternativ für Gründer denkbar wären:

  • Mentorings

Bei einem Mentoring werden neue Mitarbeiter von anderen Mitarbeitern, die bereits länger dabei sind, betreut und unterstützt. Sie erhalten für alle Probleme und Fragen einen persönlichen Ansprechpartner, der sie direkt fördert. Dies geschieht während der Arbeitszeit, muss individuell eingeplant werden und kann so in Start-ups ohne zusätzliche Kosten durchgeführt werden. Zu Beginn könnten dies sogar die Gründer übernehmen, die ohnehin den besten Überblick darüber haben, was ein Mitarbeiter wissen und lernen muss, um letztlich die benötigte Leistung zu erbringen.

  • „Training off the job“

Ein Start-up benötigt klare Strukturen und Abläufe. Versinkt der Arbeitsalltag im Chaos, schreckt dies neue Mitarbeiter ab. Daher sollten Themen, die nichts mit fachlichen Qualifikationen zu tun haben, wie beispielsweise das Zeitmanagement eine große Rolle spielen. Diese können sowohl während als auch nach der Arbeit im Rahmen von kostenlosen Webinaren behandelt werden, um Kosten zu sparen.

  • „Training on the job“

Auch fachliche Qualifikationen sollten natürlich trainiert werden, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu steigern. Da wie angesprochen Weiterbildungen anfangs zu teuer sind, sollte auch hier mit den vorhandenen Möglichkeiten gearbeitet werden. So könnten beispielsweise einige erfahrene Mitarbeiter die neueren Mitarbeiter in der Theorie schulen und ihnen später neue Aufgaben übertragen, um praktische Erfahrungen zu sammeln. 

  • „Training near the job“

Die beiden zuletzt genannten Maßnahmen können nun auch beim „Training near the job“ kombiniert werden. Dabei sollte das gesamte Team im Rahmen von selbst geplanten Workshops fachliche Probleme gemeinsam lösen und Soft Skills trainieren, um sowohl die jeden einzelnen Mitarbeiter als auch das Team als solches zu schulen. 

All diese Maßnahmen können zu Beginn mithilfe selbst geplanter und kostenloser Schulungen durchgeführt werden. Um dabei auch Kritik, Verbesserungsvorschläge und neue Ideen der Mitarbeiter zu berücksichtigen, sollten zudem regelmäßige Feedbackrunden stattfinden.

Bei einer kleinen Mitarbeiterschaft können diese im Rahmen von Team-Sitzungen erfolgen, bei denen sich jeder offen äußert. Ein ehrlicher und transparenter Austausch ist bei Start-Ups besonders wichtig, damit sich alle miteinbezogen fühlen und an einem Strang ziehen können. Dies ist für den Erfolg des Unternehmens essenziell.
 

Wozu dienen diese Maßnahmen letztlich?

Gerade ein Start-up muss sich im Aufbau stark entwickeln und auf dem Markt durchsetzen. Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung zielen darauf ab, dies gemeinsam mit den Mitarbeitern von Anfang an zu tun, um langfristig bestehen zu können. Folgendes ist in dieser Hinsicht besonders wichtig:

1. Anpassungsfähigkeit

Die Welt befindet sich im Wandel und ein Start-up muss sich stets anpassen und flexibel agieren können, um mit den etablierten Unternehmen mithalten zu können. Durch die genannten Maßnahmen lernen die Mitarbeiter genau das in diesem neuen Umfeld, übernehmen ganz neue Aufgaben und verbessern dabei ihre Qualifikationen. Nicht selten werden sie neue Lösungen finden und diese anwenden müssen, wobei es sich auch um Improvisation handeln kann. Es geht letztlich alles darum, kreativ und auch mal mutig zu sein.

2. Kommunikation

Kommunikation ist alles. Ein Team muss sich in einem neu gegründeten Unternehmen erst einmal kennenlernen und eine gemeinsame Routine finden. Dabei ist es äußerst wichtig, offen und ehrlich miteinander zu sein, um gemeinsame Lösungen für mögliche Probleme zu finden und sich sowie das Unternehmen weiterzuentwickeln.

Das „Wir“-Gefühl entsteht dabei durch ein enges Miteinander und regelmäßigen Austausch. Bestenfalls werden auch Teambuilding Events organisiert.

3. Kreativität

Es bedarf stets innovativer und kreativer Lösungen, um ein Start-up voranzubringen. Die Mitarbeiter müssen in dieser Hinsicht durch die Gründer ermutigt werden, neugierig zu sein, immer ihre Ideen und Vorschläge zu äußern und so ihre Kreativität weiter und weiter zu steigern. Womöglich entstehen so die besten Ideen, die einen Durchbruch ermöglichen.

Auf diese Weise wird auch das Arbeitsklima auf eine Art und Weise positiv geprägt, wie es die meisten Arbeitnehmer sich nur wünschen würden. Fehler dürfen zudem passieren, solange daraus gelernt wird. Das muss offen kommuniziert werden.

Fazit

Mitarbeiter langfristig zu begeistern und zu motivieren, sollte das A und O in einem Start-up sein. Nur so können diese auch langfristig gehalten werden und am Erfolg des Unternehmens mitwirken. Die Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung können zu Beginn zweifellos kostengünstig umgesetzt werden, bis mehr Kapital zur Verfügung steht. Die Mitarbeiter werden es dennoch zu schätzen wissen.

10 häufige Teamprobleme und wie sie zu lösen sind

Wie du die häufigsten Probleme in Arbeitsteams rechtzeitig erkennen und mit zum Teil einfachen Methoden aus dem Weg räumen kannst.

Eine effiziente Teamarbeit gilt als wichtiger Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Egal, ob Start-up, großes Unternehmen oder lokaler Dienstleister – es bleibt immer ein Balanceakt, ein funktionierendes Team zusammenzubringen, das in der Lage ist, langfristig motiviert zusammenzuarbeiten.

Kleinere Teamprobleme gehören zum Arbeitsalltag, das ist vollkommen normal. Doch wenn ein Team sein persönliches „Gleichgewicht“ auch nach längerer Zeit der Zusammenarbeit nicht findet oder es ihm an den richtigen Werkzeugen zur Weiterentwicklung fehlt, ist dicke Luft am Arbeitsplatz noch das geringste Übel.

Spätestens wenn die Effizienz aufgrund mangelnder Motivation nachlässt, klingeln in der Chefetage die Alarmglocken. „Eine schnelle Lösung muss her!“, heißt es dann. Doch auf die Schnelle lassen sich meist nur die akuten Symptome bekämpfen. Eine professionelle Teamdiagnose braucht ebenso Zeit, wie die Prozesse, die sie anstößt.

Umso wichtiger ist es, Führungskräfte präventiv über die häufigsten Teamprobleme aufzuklären. In diesem Beitrag werden wir uns daher 10 häufige Probleme in Arbeitsteams ansehen und dir zeigen, wie du sie rechtzeitig erkennen und mit welchen einfachen Methoden du sie aus dem Weg räumen kannst.

Die 10 häufigsten Teamprobleme und deren Lösungsansätze

Problem 1: Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten

Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten können innerhalb eines Teams schnell zum Problem werden. Wenn nicht klar ist, wer welche Aufgaben übernimmt, kann es zu Unstimmigkeiten, Unsicherheiten und Konflikten kommen. Ein Zeichen dafür sind beispielsweise andauernde Anschuldigungen der Versäumnis ohne Eingeständnisse der Beteiligten.

Und tatsächlich trifft die Schuld hier am ehesten den/die Teamleiter*in: er oder sie sollte dringend ein klärendes Treffen einberufen, auf dem die Rollen und Verantwortlichkeiten jedes Teammitglieds gemeinsam besprochen werden.

Es ist wichtig, dass jedes Mitglied weiß, was von ihm erwartet wird, und dass die Erwartungen klar formuliert werden. Auch sollten mögliche Konsequenzen für das Nichterfüllen der Aufgaben thematisiert werden, um künftiges Fehlverhalten zu verhindern.

Zur Prävention dieses Teamproblems helfen außerdem die Erstellung einer Aufgabenliste und einer Verantwortungsmatrix, die allen Teammitgliedern zentral zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die Kommunikation zwischen den Teammitgliedern nicht gestört ist.

Problem 2: Kommunikationsprobleme

Den meisten Führungskräften dürfte das Sender-Empfänger-Modell nach Shannon und Weaver bekannt sein. Der Sender (beispielsweise der/die Chef*in) codiert eine Information in ein Signal, welches vom Empfänger (etwa einem/einer Mitarbeiter*in) decodiert wird. Daraufhin folgt ein Feedback des Empfängers zum Sender.

Was in der Theorie simpel klingt, bietet in der Praxis viel Raum für Störungen. So kann es vorkommen, dass der Empfänger die Nachricht nicht decodieren, nicht verstehen kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Sender undeutliche oder unvollständige Worte gewählt hat.

Übertragen auf den Arbeitsalltag im Team, multipliziert sich die Gefahr solcher Kommunikationsstörungen um ein Vielfaches. Wenig überraschend fallen daher die Studien aus, in denen eine gestörte Kommunikation zum häufigsten Teamproblem überhaupt erklärt wird.

Was aber tun, wenn wichtige Informationen nicht oder erst zu spät bei deinen Teammitgliedern ankommen? Auch hierfür gibt es simple Lösungsansätze:

  1. Ein einheitliches Kommunikationssystem verwenden: Alle Teammitglieder sollten die gleichen Kommunikationskanäle verwenden, um sicherzustellen, dass alle Informationen zeitnah und korrekt verteilt werden.
  2. Regelmäßige Meetings vereinbaren: Ein regelmäßiges Meeting hilft den Teilnehmern, sich auf dem Laufenden zu halten und gemeinsam an den Projekten zu arbeiten.
  3. Bei Bedarf den Kommunikationskanal anpassen: Abhängig von der Natur der Information können verschiedene interne Kommunikationskanäle verwendet werden, um sicherzustellen, dass die Informationen die richtigen Personen erreichen.
  4. Automatisierte Erinnerungen verschicken: Automatisierte Erinnerungen per E-Mail oder SMS können helfen, sicherzustellen, dass alle Teammitglieder die wichtigsten Informationen rechtzeitig erhalten.
  5. Klare Ziele definieren: Ein klares Ziel trägt dazu bei, dass alle Teammitglieder wissen, wohin sie arbeiten, was sie als Nächstes tun müssen und wer für was verantwortlich ist.

Problem 3: Fehlende Ziele

„Wir sitzen alle im selben Boot“. Kommt dir dieser Spruch als Teammitglied oder Chef*in vielleicht bekannt vor? In dieser Redewendung steckt eine tiefere Wahrheit, als sie es erahnen lässt.

Denn wer gemeinsam „die Segel hisst“, der braucht ein klares Ziel vor Augen. Selbst die Entdecker*innen vor unserer Zeit waren sich dessen bewusst. Ein Christoph Kolumbus wusste zu Beginn seiner Reise vielleicht noch nicht, welchen Ort er finden würde, doch hat ihn und seine Mannschaft das gemeinsame Ziel vereint, etwas Neues entdecken!

Ziele, Etappen und Meilensteine spielen beim Teamwork eine besondere Rolle. Sie stiften Bedeutung für das Team und motivieren im besten Fall jeden einzelnen dazu, sein Bestes zu geben.

Umso wichtiger ist es, diese Teamziele zugänglich zu vermitteln. Ob zu Beginn eines Projektes, eines neuen Geschäftsjahrs oder im laufenden Prozess – kommuniziere die Ziele zu jedem Zeitpunkt so, dass keine Fragen offenbleiben. Und wenn du vermutest, dass deine Teammember unterschiedliche Vorstellungen des Ziels haben könnten, hilft auch hier wieder ein gemeinsames Treffen, um die Unklarheiten und Teamprobleme im Dialog zu beseitigen.

Problem 4: Schlechtes Arbeitsumfeld

Kein Team ist wie das andere. Während es für die einen Gang und Gäbe ist, sich analytisch mit Problemen und Fragestellungen auseinanderzusetzen, legen andere Wert auf einen eher kreativen oder unkonventionellen Arbeitsansatz. Natürlich spielt auch die Branche bzw. das Tätigkeitsfeld eine maßgebliche Rolle, wie sich teamintern mit unterschiedlichen Sachverhalten auseinandergesetzt wird.

Doch egal, wie dein Team am besten funktioniert: ein schlechtes Arbeitsumfeld kann immer zum Produktivitätskiller und einem echten Teamproblem werden. Wie aber lässt sich „schlecht“ in diesem Zusammenhang verstehen?

Es ist eigentlich ganz einfach. Fühlen sich Mitarbeitende am Arbeitsplatz wohl (sowohl physisch als auch psychisch!) spricht man von einem guten Arbeitsumfeld. Als Teamleiter*in liegt es an dir, genau das sicherzustellen. Wenn du das Gefühl hast, dass das Mitarbeiterwohl leidet, solltest du möglichst schnell herausfinden, woran das liegt.

Dafür eignen sich Umfragen besser als jedes andere Tool. Entweder baust du diese in eure regelmäßigen Meetings ein oder du verwendest ein Online-Tool. Der Vorteil von digitalen Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit besteht darin, dass du durch die anonymisierte Abgabe von Stimmen ein wesentlich ehrlicheres Bild über die tatsächliche Sachlage erhältst.

Problem 5: Ungleiches Engagement

Wir haben eingangs vom Gleichgewicht eines Teams gesprochen, das es aller Teamprobleme zum Trotze zu halten gilt. Besonders schwierig wird das jedoch, wenn sich einzelne Teammitglieder mehr engagieren als andere.

Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel:

  • die Ziele wurden unterschiedlich aufgefasst
  • Mitarbeitende brennen stärker für ihren Job als andere
  • eine gestörte Kommunikation
  • uvm.

Zu einem Teamproblem wird die Angelegenheit dann, wenn Einzelpersonen statt 100 % nur noch 50 % geben. Oder aber, wenn fleißige Mitarbeitende aus Frust selbst die Lust am Arbeiten verlieren.

Du magst es vielleicht schon erahnen: auch hier liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems in einer offenen Kommunikation. Nutze Gruppenbesprechungen dazu, dir eine persönliche Evaluation der Leistungen des Einzelnen einzuholen. Auf diese Weise offenbaren sich verborgene Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung unglaublich schnell.

Problem 6: Allgemeine Unzufriedenheit

Du hast die bisherigen Ratschläge befolgt und trotzdem gibt es noch Teammitglieder, die die Stimmung im Team mit ihrer Unzufriedenheit regelmäßig herunterziehen? Das ist nicht auszuschließen, schließlich tickt jeder Mensch anders. Möglicherweise macht dein*e Mitarbeiter*in gerade privat eine schwierige Zeit durch? Oder aber sie besetzt die falsche Stelle mit den falschen Aufgaben?

Um das herauszufinden, kannst du die Person bitten, einen Persönlichkeitstest nach Belbin durchzuführen. Dieser hilft dir und ihr dabei, besser zu verstehen, worin die individuellen Stärken und Potentiale liegen.

Problem 7: Fehlende Motivation

Oft werden allgemeine Unzufriedenheit und fehlende Motivation verwechselt. In der Tat handelt es sich dabei aber um zwei vollkommen verschiedene Teamprobleme mit eigenen Ursachen und Folgen.

Fehlende Motivation tritt auf, wenn:

  • es keine klaren Ziele gibt
  • keine wirkliche Teamführung existiert
  • außer dem monatlichen Gehalt keine weiteren Anreize für Leistung bestehen
  • sich Teammitglieder nicht als Teil eines Teams sehen

Insbesondere letztgenannter Punkt kann den Unterschied machen. Ein funktionierendes Team tendiert eher zur Dynamik des gegenseitigen Anspornens und wird dadurch deutlich seltener mit mangelnder Mitarbeitermotivation zu kämpfen haben.

Im Umkehrschluss besteht die Lösung dieses Teamproblems vor allem darin, den Zusammenhalt langfristig zu stärken. Teamcoach Christoph Scheunemann hat in den letzten 10 Jahren Dutzende Teambuilding Ideen für Unternehmen aus ganz Deutschland umgesetzt. Der Experte fasst zusammen, worauf es ankommt:

„Teambuilding ist ein Prozess, der langfristig gepflegt werden will. Arbeitgeber, die auf eine starke Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter angewiesen sind, sollten wenigstens 2 teamfördernde Events pro Geschäftsjahr veranstalten. Sinnvollerweise werden diese Teamevents auch zur Incentivierung und dem Aufbau der eigenen Arbeitgebermarke genutzt. So profitieren Unternehmen neben dem teambildenden Effekt von einer gesteigerten Mitarbeitermotivation und gewinnen als Arbeitgeber wertvolle Punkte bei der Generation Z.“

Problem 8: Schlechte Führung

Sicher kennst du den Spruch „ein Team ist nur so gut wie sein Chef“. Selbst das beste Team mit den talentiertesten Leuten kann ernsthafte Probleme bekommen, wenn es nicht richtig geführt und gefördert wird.

Gerade jungen Führungskräften fehlt es oftmals an Erfahrung, ein Team erfolgreich zu leiten. Solltest du das Gefühl haben, dass du selbst oder dein*e Chef*in mit der Situation überfordert ist, hilft es, sich Rat von außen einzuholen.

Es muss nicht gleich ein teures Führungskräftetraining sein. Zum Anfang kannst du auf Bücher und Videoinhalte zurückgreifen, um dein Wissen zu schulen. An der Stelle möchten wir dich herzlich dazu einladen, durch unsere Rubriken Organisation und Soft Skills zu stöbern. Dort findest du zu vielen Führungsthemen interessante Tipps.

Problem 9: Unzureichende Ressourcen

Aus der Garage zum Millionen-Startup? Naja, in der Praxis funktioniert das eher selten. Denn produktive Arbeit setzt Ressourcen voraus – materielle wie immaterielle. Damit es nicht zu Teamproblemen kommt, solltest du deshalb sicherstellen, dass:

alle Teammitglieder in ihren Tätigkeiten geschult sind: ein Studienabschluss ersetzt keine Praxiserfahrung, regelmäßige Weiterbildungen sind oftmals sinnvoll

eine gute informationelle Infrastruktur besteht: die Kommunikation muss im digitalen Kosmos ebenso wie am stationären Arbeitsplatz reibungslos funktionieren

Arbeitswerkzeuge bereitstehen: ein Tischler kann ohne gutes Rohholz ebenso wenig ein edles Möbelstück fertigen wie ein 3D-Artist produktiv auf einem verstaubten Rechner von 2003 arbeiten.

Welche Ressourcen dein Team tatsächlich benötigt, hängt natürlich von vielen Faktoren ab und lässt sich an dieser Stelle nicht pauschal beantworten. Bist du dir unsicher, was deine Angestellten wirklich brauchen, dann Frage einfach!

Problem 10: Persönliche Konflikte zwischen den Mitgliedern

Man muss nicht immer einer Meinung sein. Kleinere Konflikte gehören zum Arbeitsalltag im Team dazu und sind vollkommen normal. Hatten sich zwei oder mehr Kolleg*innen aber so richtig in den Haaren und verhärten die Fronten, solltest du als Führungskraft schlichtend einschreiten.

Speziell für diesen Zweck gibt es verschiedene Teambuilding-Übungen, die entzweite Teams wieder zusammenführen sollen. Hilfreich ist es, diese fernab des Arbeitsplatzes in lockerer Atmosphäre durchzuführen. Escape Games eignen sich zum Beispiel sehr gut dazu, eine eingeschlafene Kooperation wiederzubeleben. Und auch hier gilt wieder: interveniere. Sprich mit deinen Angestellten. Sie werden dich wissen lassen, was sie bewegt, und du kannst die passenden Schlüsse daraus ziehen.

Fazit: Teamprobleme gehören dazu – und sind nicht unlösbar

Es ist wichtig, dass man sich als Teammitglied bewusst macht, dass Teamprobleme nie vollständig vermieden werden können. Es ist jedoch entscheidend, wie damit umgegangen wird. Es müssen Strategien entwickelt werden, mit denen sich die häufigsten Probleme effizient lösen lassen und das Arbeiten in einem guten Teamklima langfristig gefördert wird.

Wenn jeder bereit ist, Verantwortung für seine Rolle zu übernehmen und seinen Teil dazu beizutragen, können selbst die schwierigsten Situationen bewältigt werden. Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel ein paar wertvolle Impulse geben konnten und freuen uns, hoffentlich schon bald über deine Erfolgsstory berichten zu können.

Selbstständigkeit mit einem Online-Shop: Voraussetzungen, Potenzial und Möglichkeiten

Die Gründung eines Online-Shops will durchdacht sein, erfordert ein wohlüberlegtes Konzept und die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren von der Auswahl des Shopsystems über die Suchmaschinenoptimierung bis zum Marketing. So geht’s.

Für den Schritt in die gewerbliche Selbstständigkeit bietet ein Online-Shop eine ideale Voraussetzung, eine große Zielgruppe anzusprechen. Gleichzeitig ist der erfolgreiche Shopbetrieb mit einigen Herausforderungen und einer hohen und wachsenden Wettbewerbsdichte verbunden. Die Gründung eines Online-Shops will daher durchdacht sein, erfordert ein wohlüberlegtes Konzept und die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren von der Auswahl des Shopsystems über die Suchmaschinenoptimierung bis zum Marketing.

Existenzgründung mit Online-Shop: ein Konzept und seine Vorzüge im Überblick

Der Online-Shop bietet jungen Gründern und Selbstständigen einen vergleichsweise simplen und flexiblen Weg, im Internet Waren und Dienstleistungen zu vertreiben. Ebenso kann die Eröffnung des Online-Shops eine Erweiterung eines bereits bestehenden stationären Angebots darstellen.

Die Entscheidung für einen Online-Shop hat für Existenzgründer eine Reihe von Vorteilen:

  • Niedrigere Kosten: Der Aufbau und Betrieb eines Online-Shops ist im Vergleich zu einem stationären Geschäft in der Regel kostengünstiger. Sie müssen keine Miete für ein Gewerbeobjekt bezahlen und haben auch keine Personalkosten für Verkäufer.
  • Flexibilität: Ein Online-Shop kann rund um die Uhr geöffnet sein, so dass Kunden zu jeder Zeit einkaufen können. Sie sind nicht an Öffnungszeiten gebunden und müssen sich keine Gedanken über Ladenschluss oder Feiertage machen.
  • Breiteres Kundenpotential: Mit einem Online-Shop haben Sie die Möglichkeit, Kunden aus der ganzen Welt zu erreichen. Das erhöht die Chance, dass Sie mehr Kunden gewinnen und somit Ihren Umsatz steigern.
  • Einfache Verwaltung: Ein Online-Shop bietet die Möglichkeit, alle Geschäftsprozesse digital zu verwalten. Sie können Bestellungen und Zahlungen automatisieren, Kundenbewertungen sammeln und Ihr Angebot schnell und einfach anpassen.
  • Steigerung der Markenbekanntheit: Ein professionell gestalteter Online-Shop kann dazu beitragen, die Markenbekanntheit Ihres Unternehmens zu steigern. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Marke auf verschiedenen Plattformen zu präsentieren und so eine größere Zielgruppe zu erreichen.

Herausforderung der Auswahl eines Shopsystems

Der Betrieb eines Online-Shops erfordert zunächst die Auswahl eines geeigneten Shopsystems Das umfassende Angebot unterschiedlich konzipierter Systeme lässt sich kaum überschauen. Die Wahl eines für Sie passenden Systems hängt unter anderem von ihren individuellen Anforderungen, Ihrer Branche und Ihrer Unternehmensgröße ab.

Das seit 2003 existierende und beständig weiterentwickelte Shopsystem Shopware aus Deutschland können Sie sowohl in einer Open-Source-Variante als auch in verschiedenen kommerziellen Varianten verwenden, die sich in ihren Leistungsumfängen unterscheiden.

Shopware 6 ist ein populäres Shopsystem, das von vielen Online-Händlern eingesetzt wird. Es bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Shopsystemen:

  • Benutzerfreundlichkeit: Shopware 6 ist sehr benutzerfreundlich und bietet eine einfache Bedienung. Die Administrationsoberfläche ist übersichtlich gestaltet und bietet viele Funktionen und Tools, die das Verwalten des Online-Shops erleichtern.
  • Leistungsstark: Shopware 6 ist ein leistungsstarkes Shopsystem, das schnell und stabil läuft. Es bietet auch viele integrierte Funktionen, die das Management und die Verwaltung des Online-Shops erleichtern.
  • Anpassbarkeit: Shopware 6 ist sehr anpassbar und bietet viele Möglichkeiten, das Aussehen und die Funktionalität des Online-Shops an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Es gibt zahlreiche Erweiterungen und Plug-ins, die das Shopsystem erweitern und ermöglichen, zusätzliche Funktionen hinzuzufügen.
  • Sicherheit: Shopware 6 ist ein sicheres Shopsystem, das regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft wird. Es bietet auch umfangreiche Möglichkeiten, um den Online-Shop vor Hackerangriffen und anderen Bedrohungen zu schützen.
  • Kundenbindung: Shopware 6 bietet viele Funktionen, die dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken. Beispielsweise gibt es integrierte Kundenkonten, die es Kunden ermöglichen, ihre Bestellhistorie einzusehen und ihre Daten zu verwalten. Es gibt auch Möglichkeiten, um Kundenbewertungen zu sammeln und zu veröffentlichen.

Wer Shopware 6 in seinem Shop verwenden möchte, kann eine erfahrene Agentur für Shopware 6 zur Unterstützung beauftragen.

Stellenwert der Suchmaschinenoptimierung (SEO) für den eigenen Online-Shop

Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat für den Online-Shop einen sehr hohen Stellenwert, da sie dazu beitragen kann, dass der Shop in den Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google besser gefunden wird. Wenn der Shop auf den vorderen Plätzen in den Suchergebnissen erscheint, wird er von mehr Nutzern wahrgenommen und somit auch häufiger besucht. Das kann dazu beitragen, dass der Umsatz des Online-Shops steigt.

Es gibt viele Faktoren, die für die Suchmaschinenoptimierung relevant sind. Dazu gehören beispielsweise die Keywords, die auf der Website verwendet werden, die Qualität und Relevanz der Inhalte, die Ladegeschwindigkeit der Website und die Nutzerfreundlichkeit. Durch das Berücksichtigen dieser Faktoren kann der Online-Shop ein höheres Ranking in den Suchergebnissen aufweisen.

Es ist wichtig, regelmäßig die SEO-Maßnahmen zu überprüfen und zu optimieren, da sich die Anforderungen von Suchmaschinen ständig ändern. Eine gute Suchmaschinenoptimierung ist daher ein zentraler Bestandteil für den Erfolg eines Online-Shops. Bei den sich rasch ändernden Anforderungen der modernen SEO finden Sie bei unserer Agentur erfahrene Unterstützung, damit Ihr Online-Shop ein attraktives Ranking in den Suchergebnissen aufweist.

Kommunikation und Marketing: Zielgruppe ansprechen und Reichweite erhöhen

Es gibt viele Marketing-Maßnahmen, die für den Online-Shop sinnvoll sein können, um neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern. Einige davon sind:

  • Suchmaschinenwerbung: Durch die Schaltung von Anzeigen in den Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google können Sie dafür sorgen, dass Ihr Online-Shop von potenziellen Kunden gefunden wird, die nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen suchen.
  • E-Mail-Marketing: Mit Hilfe von E-Mail-Marketing können Sie Ihre Kunden über neue Produkte, Angebote oder Aktionen informieren und so für mehr Traffic auf Ihrem Online-Shop sorgen.
  • Social-Media-Marketing: Durch die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter können Sie Ihre Marke bewerben und auf Ihren Online-Shop aufmerksam machen.
  • Affiliate-Marketing: Mit Affiliate-Marketing können Sie Partner finden, die Ihre Produkte oder Dienstleistungen bewerben und für jede erfolgreiche Empfehlung eine Provision erhalten.
  • Content-Marketing: Durch die Erstellung von hochwertigen, informativen Inhalten, die auf Ihrem Online-Shop oder auf anderen Plattformen veröffentlicht werden, können Sie Ihre Zielgruppe ansprechen und für Ihren Online-Shop interessieren.

Es ist wichtig, dass Sie für Ihren Online-Shop eine übergeordnete Marketingstrategie entwickeln, die auf Ihre Zielgruppe und Ihre Geschäftsziele abgestimmt ist. Durch gezielte Marketing-Maßnahmen können Sie Ihren Online-Shop erfolgreich bewerben und den Umsatz steigern.

Meetings: Fokussieren statt reden im Akkord

Wie hybride Teams mit weniger Meetings mehr erreichen können.

Immer mehr Meetings lassen uns durch unsere Arbeitstage hetzen. Trotzdem fragen wir uns abends regelmäßig, was wir eigentlich geschafft haben. Hybride Teams können die Anzahl von Meetings konsequent reduzieren, in dem sie das passende Meetingformat auswählen und smarte Kollaborationstools nutzen. Das macht die verbleibenden Meetings fokussierter und produktiver und neben meetingfreier Zeit winken mehr Freiraum und Flexibilität.

Wir sind im Team dauernd miteinander beschäftigt. Ein Meeting jagt das andere. Dazwischen kommen wir kaum zum Denken, manchmal reicht es nicht mal für eine Biopause zwischen den Terminen. Geredet wird viel miteinander, zu Wichtigem kommen wir aber trotzdem nicht.

Obwohl wir hetzen, kommen wir nicht vom Fleck

Unsere gelernte Reaktion auf „viel zu viel zu tun“ besteht darin, noch mehr zu tun, um den Berg abgearbeitet zu bekommen. Wir hoffen, dass es danach besser wird. Dabei merken wir nicht, dass wir unser Problem damit nicht lösen, sondern nur noch verschärfen. Mehr vom Gleichen hat noch nie geholfen, und als Maßnahme gegen zu viel Arbeit wirkt es direkt kontraproduktiv.

Um gegen all die unbeantworteten E-Mails in der Inbox anzukommen, schreiben wir E-Mails im Akkord. Und bekommen als Reaktion – Überraschung – noch mehr E-Mails.

Um trotz der vielen, unproduktiven Meetings weiter zu kommen, setzen wir noch mehr Meetings an. Und fühlen uns am Ende der Marathontage nur noch unproduktiver und erschöpfter.

Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind und das Gefühl haben, zu schnell zu sein, ist klar, was wir machen. Wir gehen vom Gas, wechseln die Spur und versuchen die Kontrolle wieder zu erlangen. Noch schneller fahren ist eine völlig abwegige Reaktion.

Vom Gas gehen bringt neuen Flow

Es ist wie bei der bekannten Parabel von den Waldarbeitern, die sich mit einer stumpfen Säge dabei abmühen, einen Baum zu fällen. Auf die Empfehlung, die Säge zu schärfen, entgegnen sie: „Dafür haben wir keine Zeit, wir müssen doch sägen.“

Mit Abstand betrachtet, fällt es uns also leicht zu erkennen, dass vom Gas gehen und anhalten, um aufs Wesentliche zu fokussieren, viel mehr produktiven Flow bringt, als kopflos weiterzuhetzen. Sind wir jedoch mittendrin, fällt es umso schwerer.

Gelingt es uns hingegen, regelmäßig anzuhalten und uns zu fokussieren, dann bringt das die Freude an unserer Arbeit zurück und wir können erleben, dass die ersehnten produktiven Ergebnisse viel leichter entstehen, weil wir mehr Wichtiges tun und nicht nur Dringendes.

Zwei Fragen für mehr Fokus in und außerhalb von Meetings

Gerade weil wir es so eilig haben, sollten wir also bewusst langsam machen zwischendurch und anhalten.

Mehr freie Zeit für die wichtigen Dinge statt Meetingmarathon wird möglich, indem wir uns die Zeit nehmen, zwei fokussierende Fragen vor dem Ansetzen des nächsten Meetings zu beantworten.

1. Wozu wollen wir uns im Meeting treffen?

2. Welche Art von Meeting ist dafür hilfreich?

Wenn wir uns zunächst klar darüber werden, was wir im Meeting gemeinsam machen wollen, also welche Art von Interaktion stattfinden soll, erreichen wir mit diesem kurzen Zwischenhalt schon viel. Denn damit können wir nicht nur die Meetingagenda viel fokussierter gestalten, sondern auch noch feststellen, ob ein Meeting überhaupt erforderlich ist.

Als Hilfestellung haben wir drei Kategorien typischer Interaktionen im Meeting identifiziert.

1. Informieren, abstimmen, Ideen sammeln

Wenn es im Meeting zum Beispiel „nur“ darum geht, Informationen in Form einer Power-Point Präsentation zu vermitteln, oder uns zu einer Terminsuche abzustimmen, so ist das kaum komplex und üblicherweise auch wenig emotional. Deshalb können wir dafür gut auf ein Meeting verzichten und das Ganze asynchron miteinander klären.

2. Diskutieren, entscheiden

Gibt es beispielsweise eine Frage zu diskutieren, bei der die Meinungen auseinander gehen und von deren Antwort für die Beteiligten etwas abhängt, so kann es auch mal emotional sein und die hin und her fliegenden Gesprächsstränge haben eine gewisse Komplexität. Um konstruktiv zu diskutieren und Entscheidungen zum weiteren Vorgehen zu treffen, ist ein Meeting hilfreicher als ein E-Mail-Pingpong. In Präsenz treffen muss ich mich dafür nicht notwendigerweise, ein Online-Meeting kann hierfür ein zeit-effizientes Format sein.

3. Kennenlernen, Bindung stärken, Konflikte klären

Ging es zum Beispiel zu einem Thema schon diverse Male hoch her und haben sich die Fronten verhärtet, dann sind wir bei Kategorie 3 angekommen. Die Perspektiven zusammen zu bringen, ist dann eine komplexe und emotionale Aufgabe. Eine Aufgabe, die sich am leichtesten mit einem Präsenz-Meeting lösen lässt. Im persönlichen Treffen lässt sich auch der Teamgeist viel einfacher pflegen, als wenn wir uns nur über Bildschirme begegnen.

Je komplexer und emotionaler also die Interaktion im Meeting, desto mehr Präsenz ist hilfreich. Mit einer fokussierteren Auswahl des passenden Meetingsformats, können wir mehr Freiräume schaffen zwischen den Meetings und kommen in den Meetings leichter zu den erwünschten Ergebnissen. Einen Überblick gibt unsere Meetingformat-Interaktions-Matrix.

Hybride Teams schaffen bewusste Freiräume durch asynchrones Arbeiten

Wichtige Ergebnisse entstehen nicht nur in Meetings, sondern vielmehr auch zwischen Meetings. Deswegen ist es nur konsequent, diese produktiven Zwischenräume viel mehr zu nutzen und stetig zu vergrößern. Dies gelingt zum Beispiel dadurch, gezielt mehr asynchron zusammenzuarbeiten. Gemeint ist damit, zeitversetzt gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Ein kreatives Brainstorming findet dann zum Beispiel nicht im Meeting statt, sondern schon zuvor asynchron auf einem digitalen Whiteboard. Gerade eher Introvertierte schätzen diesen Modus oft deutlich mehr, als auf Knopfdruck im Meeting Ideen zu generieren.

Am einfachsten lassen sich Interaktionen der oben benannten Kategorie 1 (Informieren, abstimmen, Ideen sammeln) aus Meetings auslagern. Aktuelle Informationen zu Projektständen oder Arbeitsergebnissen können beispielsweise asynchron über ein digitales Taskboard zugänglich gemacht werden – lesen kann sie vorab jede(r) selbst. Im Meeting selbst liegt der Fokus dann nicht mehr auf den zeitraubenden Status-Updates, sondern auf der Vereinbarung der nächsten Schritte.

Hybride Teams sind hier klar im Vorteil, da sie zwangsläufig smartere Tools und Techniken nutzen, um auch auf Distanz eng abgestimmt miteinander arbeiten zu können. Beliebte Beispiele sind hier digitale Taskboards und Whiteboards Whiteboards.

All das setzt natürlich zunächst eine Zeitinvestition in den Aufbau asynchroner Werkzeuge und Strukturen voraus. Wer so schon arbeitet, bewertet diese Investition als sehr nützlich. Es ermöglicht, viel weniger Meetings zu haben und bringt viel Arbeitsfreude zurück, da wieder mehr Zeit für Wichtiges und Unvorhergesehenes frei wird.

Der Versuchung widerstehen, die frei gewordene Zeit gleich wieder zu füllen

Aber Achtung! Wenn wir dank fokussierter Auswahl des passenden Meetingformats und asynchroner Arbeit weniger Meetings haben, sollten wir mit der frei gewordenen Zeit sehr achtsam umgehen. Sonst füllen wir die wertvollen, neuen Freiräume wieder nur mit zusätzlicher Arbeit an Dringendem.

Das kann sich anfangs unangenehm anfühlen, fast wie auf (Beschäftigung-)Entzug und es kann sich die leise Frage melden „Bin ich jetzt noch wichtig mit weniger Terminen im Kalender?“

Wer es schafft, den abgespeckten Kalender zu verteidigen, wird damit belohnt, die freie Zeit endlich für das nutzen zu können, was wirklich voranbringt. Das sind die großen, wichtigen Themen, für die der Tag bisher nie lang genug war – und die einen am Abend zufrieden den Laptop zuklappen lassen.

Anhalten und Fokussieren sind wirksame Gegenmaßnahmen, wenn es mehr zu tun gibt als der Arbeitstag lang ist. Ein erster Schritt kann sein, sich vor dem Ansetzen des nächsten Meetings kurz Zeit zu nehmen und zu hinterfragen, ob es ein Meeting braucht und wenn ja, welches Format das geeignetste ist. Noch mehr Luft im Kalender entsteht durch mehr asynchrones Zusammenarbeiten. Wirksame Veränderungen, die neue Freiräume schaffen, in denen wieder mehr Flow und Zufriedenheit Platz haben.

Tipp zum Weiterlesen: Gesine Engelage-Meyer, Sonja Hanau, Mit hybriden Teams mehr erreichen, Werkzeuge, Methoden und Praktiken für gelungene Zusammenarbeit auf Distanz, ISBN 978-3-86980-644-0, 1. Auflage BusinessVillage 2022, 29,95 Euro

Papierloses Arbeiten: Ausreden und innovative Auswege

Trotz der längst bekannten Vorteile, die die Investition ins papierlose Büro mit sich bringt –effizientere, automatisierte Arbeitsabläufe, niedrigere Kosten, hoher ROI und positiver Environmental Impact – sind auch viele junge Unternehmen dem Trend noch immer nicht ganz gefolgt. Was hält sie davon ab?

Hier sind fünf Gründe, warum Firmen noch nicht auf papierloses Arbeiten umgestiegen sind, und was Führungskräfte tun können, um Vorurteile und Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

1. Angst vor Veränderungen

„Wir machen das seit Jahren so. Warum jetzt etwas ändern?“ Das hört man häufig von jenen, die noch nicht papierlos arbeiten. Die Angst vor Veränderungen beruht auf der Furcht vor dem Unbekannten. Für viele ist es ein sicherer Hafen, bei dem zu bleiben, „was doch bisher auch funktionierte“.

Was tun? Man mag Angst vor Veränderung haben, aber tatsächlich ist es in der heutigen, von Technologie geprägten Welt viel riskanter, hinterherzuhinken oder gar stehenzubleiben. Nutze dein persönliches Netzwerk und connecte dich mit anderen, die bereits erfolgreich vollständig papierlos arbeiten. So bekommst du Einblick, wie andere die Umstellung geschafft haben und kannst von deren Erfahrung profitieren. Beobachte, wie andere digitale Technologien einsetzen und du wirst schnell merken, wie spannend und profitabel es sein kann, Neues auszuprobieren. Erstelle einen Plan mit einem definierten Endpunkt. Auf diese Weise wird das, was vorher „unbekannt“ war, jetzt „bekannt“ – und die Angst löst sich schnell in Luft auf.

2. Investitionen in IT-Fachwissen und teures Training

Die digitale Transformation und der Abschied vom Papier erscheinen besonders skeptischen Manager*innen häufig wie ein hohes Hindernis, das es zu bezwingen gilt. Aber selbst die Mutigen haben oft so ihre Bedenken. Wird sich die Investition auszahlen? Sind wir in der Lage, die Technologie richtig zu nutzen? Wo soll ich überhaupt anfangen?

Was tun? Die gute Nachricht: Die Technologie, um „papierlos“ zu werden, ist weder kompliziert noch teuer. Alles, was du wirklich brauchst, sind Scanner, PDF-Software, eine Software-Suite für Bürodokumente, Tools für elektronische Signaturen und Dateiserver. Viele dieser Produkte und Tools hast du schon im Einsatz. Es ist also mehr eine Sache der Einstellung als der technischen Skills. Wenn du nur wilst, findest du einen einfachen Weg. Außerdem kannst du schrittweise vorgehen. Nach den ersten erfolgreich durchgeführten Schritten auf dem Weg zur vollständigen Digitalisierung können größere Unternehmen, die mit größeren IT-Abteilungen ausgestattet sind, die nötige Technologie in ihre selbst entwickelten Anwendungen integrieren. Kleinere Unternehmen schaffen das auch durch den Zukauf von Standardsoftware.

3. Abhängigkeit von der handschriftlichen Unterschrift

Viele Unternehmen beobachten die Abkehr von der „handschriftlichen Unterschrift“ – also wenn Stift und Papier für eine klassische physische Unterzeichnung verwendet werden. Doch häufig wirft das auch die Frage nach der Rechtsgültigkeit von elektronischen Signaturen auf – und ob diese vor Gericht Bestand haben.

Was tun? Noch eine gute Nachricht: Unterschriften mit Stift und Papier sind nicht die einzigen rechtlich zulässigen Unterschriften. In der EU ist der rechtliche Rahmen für eSignaturen mit der eIDAS-Verordnung schon seit 2014 festgelegt. Diese Verordnung über die elektronische Identifizierung und über Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen gilt für alle EU-Mitgliedstaaten und enthält alle notwendigen Vorschriften für den Einsatz digitaler Signaturen.

Und auch außerhalb der EU gibt es verbindliche Regelungen für elektronische Signaturen. So ist etwa in den USA die Verwendung von eSignaturen schon seit dem Jahr 2000 – unter anderem – mit dem Electronic Signatures in Global and National Commerce Act (ESIGN) anerkannt.

4. Einhaltung von Vorschriften

Unternehmen müssen gewisse Compliance-Vorschriften sowie Branchen- und Unternehmensrichtlinien einhalten, d.h. eine Reihe von Vorgaben, die für die Geschäftsprozesse relevant sind. Die große Sorge hierbei: Können digitalisierte Prozesse überhaupt all diese Vorgaben erfüllen?

Was tun? Sehr wahrscheinlich ist dein aktueller, auf Papier basierter Dokumenten-Workflow mit deinen Compliance-Richtlinien konform. Bei der Umstellung auf rein digitale Dokumenten-Workflows musst du natürlich sicherstellen, dass auch diese den Vorschriften entsprechen. Digitale Dokumentenprozesse sind in Bezug auf die Einhaltung von Vorschriften aber absolut nichts Besonderes: Im Grunde sind nur die gleichen Grundsätze anzuwenden. Viele Compliance-Anforderungen lassen sich im paperless office sogar einfacher und zuverlässiger erfüllen. Wenn dein Unternehmen spezifische Dokumente für einen bestimmten Zeitraum aufbewahren muss, kannst du diese Unterlagen einfacher und kostengünstiger speichern und die Erstellung eines Prüfpfads automatisieren. Du wirst die Effizienzsteigerung schnell bemerken.

5. Sicherheitsaspekte

Eine der häufigsten Sorgen im Zusammenhang mit Digitalisierung ist natürlich die Sicherheit. Wie schütze ich meine vertraulichen Informationen vor Hackern und Cyberkriminellen – oder auch Mitarbeitenden, denen keinen Zugang zu bestimmten Informationen gestattet ist?

Was tun? Es gibt viele Produkte für Dokumentensicherheit, mit denen du deine Informationen schützen kannst. Lösungen zur Verwaltung von Dokumentenrechten (Digital Rights Management) ermöglichen den Zugriff auf verschlüsselte Dokumente auf Grundlage der Identität des Benutzers und der ihm zugewiesenen Nutzerrechte. Größere Unternehmen, die bereits Personal für digitale Sicherheit beschäftigen, verfügen in der Regel ohnehin über das nötige Fachwissen, um solche Lösungen einzusetzen. Für kleinere Unternehmen ist es eine gute Idee, in Sicherheitsberatung zu investieren, wenn sie mit vielen sensiblen Informationen in einer stark regulierten Branche zu tun haben. Letztendlich wird jedoch der Verzicht auf Papier und die Anwendung guter digitaler Sicherheitsstandards die Sicherheit sensibler Daten nur noch weiter verbessern.

Zudem können Dokumente im Notfall leichter wiederhergestellt werden. Cloud-basierte Technologie kann etwa im Falle einer Naturkatastrophe (Brand, Überschwemmung, Sturm etc.) oder eines Stromausfalles die notwendigen Sicherungsmaßnahmen bieten. Ja, dafür sind Investitionen in Hardware, Software, Cloud-Dienste, Prozessentwicklung und Schulungen notwendig, aber: Die Rentabilität des papierlosen Arbeitens ist letztendlich groß. Die Überwindung dieser Ausreden und vermeintlichen Hindernisse macht sich durch erhöhte Effektivität und Effizienz der neuen digitalen Workflows vielfach bezahlt. Viel Erfolg!

Die Autorin Karolin Köstler ist Senior Marketing Manager EMEA bei
Foxit, einem führenden Anbieter innovativer PDF- und eSignatur-Lösungen. Foxit hat weltweit über 700 Mio. Anwender*innen und über 485.000 Kund*ionnen, von KMUs bis hin zu globalen Konzernen.

Reverse Recruiting im War for Talents

Im Interview: Julian von Blücher, Gründer der Münchner Personalberatung Talent Tree, über die Chancen von Reverse Recruiting im War for Talents und wie Start-ups diese innovative Form der Personalsuche nutzen können.

Julian von Blücher ist CEO und Gründer der Personalberatung Talent Tree. Als Wirtschaftsingenieur ist er ein Quereinsteiger, der mittlerweile über mehr als acht Jahre Recruiting-Erfahrung verfügt. Mit Talent Tree unterstützt der Experte bevorzugt Scale-ups und Tech-Pioniere dabei, die richtigen Persönlichkeiten zu finden, um ihren Purpose und ihre Unternehmensziele zu erreichen.

Wie bewertest du aktuell die Lage am Arbeitsmarkt?

Am Arbeitsmarkt herrscht derzeit Verunsicherung. Das hat mehrere Gründe: Zum einen die aktuelle geopolitische Lage, zum anderen die Massenentlassungen im Laufe des Jahres im FoodTech-, FinTech- und E-Commerce-Bereich, aber auch die Korrektur der Tech-Werte an der Börse. Führungskräfte wagen daher derzeit seltener den Schritt, sich neu zu bewerben und wägen gründlich ab, ob ein Jobwechsel nicht zu unsicher ist – auch wenn ein neuer Job bessere Konditionen verspricht. Grundsätzlich ist eine solche Vorsicht auch nicht unbegründet: Firmen können in finanzielle Schieflage geraten und dann auch top Mitarbeiter*innen durch sie unverschuldet innerhalb der Probezeit kündigen. Gerade Mitarbeiter*innen von Startups wissen um solche Risiken und gehen sie auch bewusst ein. Derzeit übersteigt die gefühlte Unsicherheit jedoch die reale. Für Unternehmen gilt es also, potenziellen Kandidat*innen Sicherheit zu geben sowie auf ihre Sorgen und Wünsche einzugehen, um sie für sich zu gewinnen.

Was versteht man unter Reverse Recruiting und wo hat das Konzept seinen Ursprung?

Reverse Recruiting bedeutet nichts anderes, als potenzielle Kandidat*innen proaktiv von sich zu überzeugen. Es ist die Idee, die Personalsuche umzukehren, quasi auf den Kopf zu stellen. Nicht die Kandidat*innen bewerben sich bei den Unternehmen, sondern die Unternehmen bewerben sich aktiv bei den Kandidat*innen. Vor allem top Führungskräfte und Tech-Spezialist*innen sind trotz Massenentlassungen bei Start-ups und Scale-ups rar am Arbeitsmarkt, sodass sich Unternehmen mit entsprechenden freien Stellen aktiv um Kandidat*innen bemühen müssen. Hierfür können Unternehmen die Expertise von Personalberatungen nutzen oder selbst kreative Ideen entwickeln, wie sie „reverse rekrutieren“ – sei es durch einen „Unternehmenslebenslauf“ oder auch durch ein auf Kandidat*innen gemünztes Pitch-Deck. Genau wie private Lebensläufe können diese Schlüsselinformationen über das Unternehmen, aber auch über die Kultur, das Team und die zu besetzende Stelle enthalten. Alternativ sind Bewegtbildformate in authentischer Arbeitsatmosphäre auch eine beliebte Möglichkeit, die Firma ins richtige Licht zu rücken.

Wofür eignet sich Reverse Recruiting und welche Vorteile bietet es?

Besonders gut eignet sich Reverse Recruiting, um die stark umworbenen C-Level-Führungskräfte und Spezialist*innen aus dem Tech-Bereich für sich zu gewinnen. Denn diese suchen oft nicht aktiv und werden daher auch „passive Talente“ genannt. Aufgrund ihrer Expertise werden sie oft über vertrauensvolle Personalberater*innen vermittelt oder über das vorhandene Netzwerk abgeworben. Und man sollte bedenken, dass sie derzeit wahrscheinlich in einem sicheren Sattel sitzen und beim aktuellen Arbeitgebenden Karriere machen. Nicht alle möchten das Risiko eingehen, diesen Sattel zu verlassen, den Bewerbungsaufwand zu betreiben und ihre Zeit in einen oftmals lang andauernden und nicht selten intransparenten Recruiting-Prozess zu stecken. Möchten Unternehmen also entsprechende Stellen besetzen, bei denen die Auswahl an Kandidat*innen klein ist, können sie sich mit Reverse Recruiting einen erheblichen Vorteil verschaffen.

Welche Firmen setzen bereits auf Reverse Recruiting?

Wir ermutigen und unterstützen alle unsere Kund*innen dabei, aktiv Reverse Recruiting zu betreiben – das entspricht unserem „Way of Work“ beziehungsweise „Way of Recruit“ bei Talent Tree. Auch wenn namhafte Unternehmen wie Amazon, Google und Co. hier aktuell noch vermeintliche Vorteile aufgrund ihrer Employer Brand genießen: Reverse Recruiting wird mittel- bis langfristig für alle unumgänglich sein, die den Kampf um die besten Fach- und Führungskräfte für sich gewinnen wollen.

Durch Reverse Recruiting gewinnen aktuell vor allem heranwachsende Start-ups und Scale-ups Talente für sich, welche von allein vermutlich nicht auf das Unternehmen aufmerksam geworden wären – Reverse Recruiting macht hier den feinen und entscheidenden Unterschied.

Welche Herausforderungen müssen Unternehmen bei der Umsetzung von Reverse Recruiting berücksichtigen?

Eine der größten Herausforderungen ist es, den Kandidat*innen in der aktuellen Zeit Sicherheit zu geben und ihr Vertrauen zu gewinnen. Mit schnellen, transparenten Bewerbungsprozessen und kandidat*innenfreundlichen Abläufen ist da schon viel getan.

Im Reverse-Recruiting-Prozess sollte zudem genauestens herausgefiltert werden, welche „Needs“ auf Kandidat*innen-Seite bestehen. Nur so können Unternehmen entsprechende Angebote machen und auf individuelle Bedürfnisse der Personen eingehen. Für diese Bedürfnisse können dann Benefits geschaffen werden, die auf die Kandidat*innen zugeschnitten sind und ihnen auch einen echten Mehrwert bieten. Das bedeutet aber auch, aktuelle Mitarbeitende mitzudenken und hier in Bezug auf Kompensation und Benefits ein entsprechendes Gleichgewicht zu finden.

Hast du konkrete Tipps zur Umsetzung?

Neben der Einführung eines Unternehmenslebenslaufes, der die Attraktivität der Unternehmung und Position widerspiegelt, kann ich empfehlen, die eigenen Recruiting-Prozesse zu verschlanken. Schnelle Bewerbungsprozesse sind ein Erfolgskriterium. Im Recruiting lassen sich einige Schritte sogar meist parallelisieren. Wir bei Talent Tree beobachten häufig, dass von der mündlichen Zusage beider Parteien bis zur Fertigstellung des Arbeitsvertrages einige Wochen ins Land ziehen. Das ist für Bewerber*innen bei Geschäftsführerverträgen mit etwaigen komplexen Beteiligungsverträgen nachvollziehbar, nicht jedoch bei einem simplen Arbeitsvertrag. Somit kann das für ein Unternehmen vertane Zeit darstellen, in der sich Kandidat*innen gut und gerne mal umentscheiden können.

Eine weitere Möglichkeit, Kandidat*innen mit Reverse Recruiting für sich zu gewinnen ist es, ein Augenmerk darauf zu legen, inwiefern die Arbeitgeberseite diese noch besser „an Bord“ bekommt und dabei gleichzeitig Sicherheit vermitteln kann. Das heißt, beispielsweise auf die Probezeit zu verzichten, einen Signing Bonus auszusprechen oder längere Kündigungsfristen anzubieten.

Nach dem Signing gilt es, die Kandidat*innen „zu sichern“ und dafür zu sorgen, dass sie die Stelle nicht nur antreten, sondern auch gerne bleiben, zum Beispiel durch ein gelungenes Onboarding. Oft vergehen Monate von der Unterschrift des Arbeitsvertrags bis zum Arbeitsantritt. In dieser Zeit eignen sich unter anderem Teamevents als „soft Onboarding“, um die neuen Teammitglieder ungezwungen zu integrieren.

In den vergangenen Monaten haben wir in der Start-up-Szene zahlreiche Lay-offs erlebt. Wie wirkt sich dies aktuell auf den Fachkräftemangel in der Branche aus?

Die Massenentlassungen haben ein interessantes Paradoxon aufgedeckt, das wir auch bei unseren Kund*innen beobachten konnten. Die Berichterstattung über die Entlassungen in der Start-up-Branche hat vielen Unternehmen suggeriert, dass fortan zahlreiche top Kandidat*innen auf den Arbeitsmarkt gespült werden, die leicht zu rekrutieren sind. Tatsächlich werden tendenziell jedoch unerfahrene Mitarbeitende entlassen und die wenigen Seniors und Führungskräfte, die es trifft, kommen fast immer zügig über ihr Netzwerk in eine neue Position. Zumal die Möglichkeiten für diese ausgezeichnet ausgebildeten Fach- und Führungskräfte nach wie vor so groß sind, dass sich Unternehmen aktiv um sie bemühen müssen. Das ist auch kein kurzzeitiges Phänomen, sondern wird uns in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch begleiten. Die Unternehmen, die also rasch verstehen, wie Reverse Recruiting funktioniert, haben die Chance, ihre Prozesse schon jetzt neu zu gestalten und umzudenken.

Das Interview führte Martin Pacher

Fenster-Sonnenschutz: Büro-Lösungen von klassisch bis smart

Blendstrahlen und Sonnenwärme beeinträchtigen die Konzentration bei der Arbeit ganz empfindlich. Ein funktionales Beschattungssystem ist daher ein fundamentaler Bestandteil der Büroausstattung. Bei der Auswahl sind jedoch ein paar Kriterien wichtig.

Wer ein Unternehmen gründet und ein Office anmietet, steht unter anderem auch schnell vor der Frage, wie die Fenster abgeschattet werden sollen. In manchen Bürogebäuden gehören Verdunkelungsmöglichkeiten, wie Außenjalousien, bereits zur Grundausstattung.

Sind derlei Vorrichtungen am Gebäude jedoch nicht vorhanden, fällt die Wahl ganz automatisch auf innenliegende Sonnenschutztypen. Die Möglichkeiten an Fensterausstattungen sind dabei vielfältig - ob herkömmlichen Jalousien zum Einsatz kommen, Lamellenvorhänge oder auch beispielsweise Elektrorollos mit Fernsteuerung als moderne Variante.

Welche Fensterausstattungen sind überhaupt bürotauglich?

An Arbeitsstätten ist vor allem Funktionalität und eine schnelle Bedienung gefragt. Handelsübliche Gardinen fallen hier schon allein aufgrund ihres höheren Reinigungsaufwandes weg. Zudem wird der Stoff bei einer regelmäßigen Bedienung langfristig zu stark beansprucht. Strapazierfähigkeit und eine leichte Reinigung sind daher ebenfalls entscheidende Auswahlkriterien.

Ein typischer Sonnenschutz im Büro sind Jalousien. Sie bieten effektiven Lichtschutz, sind obendrein recht robust und können vom Reinigungspersonal der Hausverwaltung auch ohne großen Aufwand gesäubert werden.

Jalousien sind aber auch eine Geschmacksfrage. Rein optisch wirken sie recht spartanisch und nüchtern. Eine Alternative sind pflegeleichte, textile großformatige Flächenvorhänge, Rollos, Faltstores oder Lamellenvorhänge mit mehreren schmalen, vertikalen Stoffbereichen in dezenten Farben, die etwas mehr Wohnlichkeit in Büroräume bringen. Im Gegensatz zu einer Jalousie ist hier auf den passenden Verdunkelungsgrad zu achten. So sind stark abdunkelnde Stoffe zum Beispiel notwendig, wenn die Sonne an der Arbeitsstätte sehr stark blendet und auf dem Desktop kaum noch etwas zu erkennen ist oder zum Beispiel auch für Bildschirm-Präsentationen in Besprechungsräumen für augenfreundliche Dunkelheit gesorgt werden soll.

Möglichkeiten der elektrischen und smarten Steuerung

Viele Sonnenschutzarten werden in der Regel über eine Zugschnur oder einen Wendestab eingestellt. Demgegenüber gibt es auch elektrische Lösungen, die unter anderem bei sehr großen Fenstern oder auch schwer zugänglichen Fensterhöhen sinnvoll sind.

Dafür geeignet sind unter anderem Elektrorollos, Flächenvorhänge oder Vertikaljalousien mit Akku-Motor, die per Wandschalter oder Fernsteuerung bedient werden. Beschattungssysteme lassen sich heutzutage zudem wie vieles im Büro smart vernetzen. Die Steuerung erfolgt dann bequem zum Beispiel auf Zuruf oder über eine Smartphone-App. Eine weitere Option sind Anlagen, die über Sensoren gesteuert werden. Die Elektrorollos fahren eigenständig hoch und runter, sobald die Lichteinträge einen Schwellenwert über- oder unterschreiten.

Gegenüber einfachen Beschattungssystemen, die lediglich am Fenster angeschraubt werden, erfordern elektrische und smarte Lösungen naturgemäß einen größeren Installationsaufwand und eine fundierte Sachkenntnis. Bei der Kalkulation müssen daher auch die Kosten für einen Fachbetrieb eingerechnet werden, der die Sonnenschutz-Anlage nicht nur professionell mit allen Komponenten verknüpft, sondern diese zudem so digital konfiguriert, dass sie hinterher auch wie gewünscht funktioniert.

IT-Sicherheitsgesetz 2.0: Diese Neuerungen sollten Gründer*innen und Start-ups kennen

Das Thema IT-Sicherheit ist in aller Munde. Mit dem neuen IT-Sicherheitsgesetz (IT-SiG 2.0) hat der Gesetzgeber die Anforderungen an deutsche Unternehmen erhöht. Aber was bedeutet das eigentlich für Gründer*innen und Start-ups?

Welche Aufgaben hat das IT-Sicherheitsgesetz?

Das „Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme“, kurz: IT-Sicherheitsgesetz, regelt die Sicherheit „kritischer Infrastrukturen“ (KRITIS) bereits seit 2015. Es legt die Aufgaben und Pflichten des Staates und der Betreiber solcher Einrichtungen und Organisationen fest, die für das staatliche Gemeinwesen eine besondere Bedeutung haben. Funktionieren sie nicht richtig oder fallen gar aus, käme es zu Störungen der öffentlichen Sicherheit, gravierenden Versorgungsengpässen und anderen dramatischen Auswirkungen.

Zu den KRITIS gehören folgende Sektoren:

  1. Staat und Verwaltung
  2. Wasserversorgung
  3. Gesundheit
  4. Ernährung
  5. Energie
  6. Telekommunikation und Informationstechnik
  7. Versicherungs- und Finanzwesen
  8. Kultur und Medien
  9. Transport und Verkehr

Der Nachfolger des IT-Sicherheitsgesetzes (IT-SiG) ist das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SiG 2.0). Dieses ist seit Mai 2021 gültig. Das Gesetz umfasst mehr Bereiche, räumt dem Staat zusätzliche Befugnisse ein und beinhaltet für die KRITIS-Betreiber noch mehr Pflichten.

Überarbeitung des IT-Sicherheitsgesetzes aufgrund zunehmender Cyberkriminalität

Mit der zunehmenden Digitalisierung wächst auch die Bedrohung durch Cyber-Angriffe. So geht etwa aus einem Bericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik hervor, dass im Jahr 2021 mehr als 144 Millionen neue Schadprogramme hervorgebracht wurden. Und dies ist nur die Summe eines einzigen Jahres. Dabei konzentrieren sich die Angreifer weniger auf private Personen, sondern vor allem auf öffentliche Einrichtungen und Unternehmen. Ein erfolgreich durchgeführter Angriff kann hier schnell zum Stillstand führen und stellt deshalb eine deutliche und existenzbedrohende Gefahr dar.

Sind Einrichtungen betroffen, die eine große Rolle für das Funktionieren des Gemeinwesens spielen, können derartige Angriffe wie erwähnt fatale Folgen haben. Aus diesem Grund sind insbesondere die Betreiber dieser „kritischen Infrastrukturen“ (KRITIS) nach dem Sicherheitsgesetz verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um innerhalb des Unternehmens für eine maximale IT-Sicherheit zu sorgen und Cyber-Attacken zu verhindern.

Das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SiG 2.0) verschärft diese Pflichten noch einmal deutlich. So müssen die KRITIS-Unternehmen spätestens ab dem 1. Mai 2023 ergänzend spezielle Angriffserkennungssysteme vorhalten. Die Systeme sollen kontinuierlich Merkmale und Parameter aus den Betriebsprozessen erfassen und auswerten. Sie sollten in der Lage sein, mögliche Bedrohungen zu erkennen, zu vermeiden und Beseitigungsmaßnahmen für Störungen vorzusehen.

Wen betrifft das IT-Sicherheitsgesetz 2.0?

Wer sich selbstständig machen und ein Unternehmen gründen möchte, sollte wissen, welche Branchen zu den „kritischen Infrastrukturen“ (KRITIS) zählen. Dabei handelt es sich um Anlagen und Einrichtungen bestimmter Bereiche wie zum Beispiel Ernährung, Wasser, Gesundheit oder Energie, die für die Sicherung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung eine besondere Bedeutung haben.

Wie erwähnt, sind die Betreiber solcher „kritischen Infrastrukturen“ nach dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 dazu verpflichtet, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um sich und ihre informationstechnischen Systeme gegen Cyber-Angriffe zu schützen. Die Unternehmen müssen dem BSI gegenüber selbsttätig nachweisen, dass sie alle Anforderungen erfüllen. Aber auch die Behörde darf prüfen, ob die KRITIS-Betreiber ihren Pflichten nachkommen. Bei Verstößen müssen diese mit sehr hohen Bußgeldern im Millionenbereich rechnen.

Die zu treffenden Maßnahmen sollen laut IT-Sicherheitsgesetz 2.0 „dem Stand der Technik“ entsprechen und „angemessen“ sein. Um die notwendigen Maßnahmen näher zu bestimmen, können sich KRITIS-Betreiber zum einen an den sogenannten branchenspezifischen Sicherheitsstandards orientieren, die jeweils nur für einen bestimmten Sektor gelten (etwa Ernährung, Wasser oder Energie). Darüber hinaus stellt das BSI einen Anforderungskatalog mit allgemeingültigen Anforderungen zur Verfügung, in dem es die jeweiligen Sicherheitsvorkehrungen erklärt.

Erweiterung um weitere Bereiche

Neben den Unternehmen der KRITIS sind inzwischen außerdem Betriebe aus anderen Bereichen vom IT-Sicherheitsgesetz 2.0 betroffen. Nunmehr zählen auch Entsorger zur kritischen Infrastruktur und müssen sich an die entsprechenden Aufgaben und Pflichten des IT-SiG 2.0 halten.

Des Weiteren sind besondere Pflichten für „Unternehmen im besonderen öffentlichen Interesse“ hinzugekommen. Diese sind im § 2 Absatz 14 BSIG definiert. Hierunter fallen

  • Unternehmen aus dem Bereich der Munitions-, Waffen- oder Rüstungsproduktion sowie Hersteller von Waren, die IT-Sicherheitsfunktionen zur Verarbeitung von Verschluss produzieren (§ 2 Absatz 14 Nr. 1 BSIG),
  • große Unternehmen, die für die Volkswirtschaft Deutschlands von erheblicher Bedeutung sind (§ 2 Absatz 14 Nr. 2 BSIG) sowie
  • nach § 2 Absatz 14 Nr. 3 BSIG außerdem Betreiber „eines Betriebsbereichs der oberen Klasse im Sinne der Störfall-Verordnung“.

Der Staat hat den Anwendungsbereich damit deutlich ausgeweitet. Die Regelung betrifft nun generell alle Firmen ab einer bestimmten Wichtigkeit für die hiesige Volkswirtschaft. Auch Unternehmen, die sich keinem der im BSI-Gesetz (unter § 2 Absatz 10 BSIG) genannten Sektoren zuordnen lassen, sollten deshalb prüfen, ob sich aufgrund des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 für sie entsprechende Pflichten ergeben.

Mitarbeiter binden in Start-ups

Gute Mitarbeiter gibt es auch für Start-ups nicht wie Sand am Meer. Umso wichtiger ist es, diese Leistungsträger an sich zu binden. Drei erfahrene Internet-Unternehmer berichten, wie sie das meistern.

Ihr Mitarbeiter ist nun schon ein, zwei Jahre an Bord, seine Aufgabenstellungen werden langsam zur Routine – ja, das kann es auch in Start-ups geben –, und Sie merken, dass seine Motivation nachlässt. Was ist nun zu tun? Wie können Sie erreichen, dass der Mitarbeiter Ihnen erhalten bleibt? Um das herauszufinden, haben wir mit drei erfahrenen Internet-Unternehmern gesprochen.

So machst du mit Getränken dein Unternehmen attraktiver

Talentierte und motivierte Mitarbeitende sind der Schlüssel zum Erfolg jedes Unternehmens. Vor allem nach der Gründung ist ein Hochleistungsteam unabdingbar, um die Herausforderungen junger Unternehmen zu meistern. Mit einfachen Maßnahmen kannst du deine Arbeitgeberattraktivität stärken und gleichzeitig die Motivation aufrechterhalten. Die Bereitstellung von Getränken wird zunehmend beliebter, um auf dem Arbeitsmarkt mit attraktiven Leistungen zu überzeugen und den Mitarbeitenden Wertschätzung und Fürsorge zu zeigen.

Als junges Unternehmen attraktiv auf den Arbeitsmarkt sein

Neugegründete Unternehmen stehen täglich vor vielen Herausforderungen. Nur mit einem talentierten Team lassen sich betrieblichen Erfolge erzielen. Die Einstellung qualifizierter Mitarbeitenden ist im heutigen Arbeitsmarkt gar nicht so leicht. Um für Bewerber:innen attraktiv zu sein, sollten Unternehmen ihre Arbeitgebermarke stärken.

Die Entlohnung ist schon lange nicht mehr der ausschlaggebende Faktor bei der Arbeitgeberauswahl. Vor allem junge Talente legen Wert auf das Unternehmensklima, den Spaß bei der Arbeit, die Erfüllung der Aufgaben und die Work-Life-Balance.

Mitarbeitendenvorteile sorgen für ein positives Arbeitsklima

Die Einführung von Mitarbeitendenvorteilen kann ein positives Arbeitsklima erzeugen. Neben der betrieblichen Alters- und Gesundheitsvorsorge gibt es eine weitere Maßnahme, die jedes Unternehmen im Handumdrehen umsetzen kann: die Bereitstellung kostenfreier Getränke durch die flaschenpost.

Getränke liefern einen weiteren wichtigen Vorteil. Sie tragen zu einer Leistungssteigerung der Mitarbeitenden bei. Empfehlungen von Gesundheitskassen zeigen, dass eine ausreichende Getränkezufuhr nachweislich die Produktivität und die Gesundheit des Teams verbessert.

Ablauf eines Penetrationstests: Vorteile einer kontrollierten Überprüfung des IT-Systems

Um vorhandene oder potenzielle Schwachstellen im eigenen IT-System zu identifizieren, ist eine kontrollierte Überprüfung des IT-Systems mithilfe eines Penetrationstests sinnvoll. So geht’s.

Wer ein Unternehmen führt und dazu ein eigenes IT-System nutzt, der muss dafür sorgen, dass die darin enthaltenen Daten und Informationen möglichst gut gesichert sind. Ist die Cybersicherheit nicht gewährleistet, könnten professionelle Hacker in die IT-Infrastruktur eindringen und große finanzielle oder auch systemische Schäden anrichten. Um vorhandene oder potenzielle Schwachstellen zu identifizieren, kann eine kontrollierte Überprüfung des IT-Systems mithilfe eines Penetrationstests sinnvoll sein.

Die wichtigsten Begriffe kurz erklärt

  • IT-Infrastruktur: Sie beschreibt die gesamten, in einem Unternehmen genutzten IT-Systeme (materielle und immaterielle Güter, durch die die Verwendung von Anwendungssoftware gewährleistet ist).
  • Netzwerk: Dieses steht in der Informationstechnologie für die Verbindung von mindestens zwei Computersystemen (via Kabel oder Funkverbindung) mit der Möglichkeit des Zugriffs auf die Daten der verbundenen Computer.
  • Pentester: Person, die den Penetrationstest durchführt. Es handelt sich um geschulte IT-Sicherheitsexperten, die über fundiertes, aktuellstes Hackerwissen verfügen.  

Der Penetrationstest – Ablauf der IT-Sicherheitsüberprüfung

Schon vor dem eigentlichen Start des Pentests müssen Auftraggeber und ausführendes Unternehmen zahlreiche Details zum bevorstehenden Penetrationstest klären, um beide Seiten bestmöglich rechtlich abzusichern. Immerhin handelt es sich bei einem Penetrationstest im Grunde um einen Hackerangriff auf die IT-Infrastruktur des Auftraggebers. Diese Phase wird als Scoping (Definition von Leistungsumfängen), Planung oder einfach Vorbereitung bezeichnet.

Der wichtigste Unterschied zu einer realen Attacke besteht darin, dass der Penetrationstest vom Auftraggeber gewollt ist und in einer sicheren Umgebung stattfindet. Um diese zu kreieren, braucht es konkrete Absprachen, etwa zum Umfang des Pentests. Das bedeutet, dass er das gesamte Netzwerk beinhalten oder nur bestimmte Bereiche (z.B. Web-Application oder Cloud) berücksichtigen kann.

Zu den besprochenen Details gehören darüber hinaus beispielsweise die Art des Tests (interner oder externer Pentest), der Zeitraum, in dem der Test durchgeführt wird, erlaubte und nicht erlaubte Methoden, die Klärung der Frage, ob der Test angekündigt wird oder nicht sowie rechtliche Aspekte. Hier stehen vor allem die Eigentumsrechte von Software bzw. Dienstleistungen auf Seiten des Auftraggebers im Fokus. Nur was tatsächlich in seinem Eigentum steht, darf getestet werden, für alles andere muss vorher die Genehmigung des Eigentümers eingeholt werden.

Nach Klärung aller Details und ihrer Festschreibung in einem Dienstleistungsvertrag kann der eigentliche Penetrationstest beginnen. In einem kürzlich veröffentlichten Gastbeitrag hat Dr. Ewan Fleischmann, Gründer und Geschäftsführer der auf Penetrationstests spezialisierten Redlings GmbH beschrieben, wie ein solcher Penetrationstest zur Abwehr von Cyberbedrohungen normalerweise abläuft. Vor allem folgende Schritte sind wesentliche Bestandteile:

  • Sammeln möglichst umfangreicher technischer Informationen zum zu testenden IT-System (Enumeration).
  • Identifikation möglicher Schwachstellen (z.B. Fehlkonfigurationen, Programmierungsfehler, Exploits).
  • Ausnutzung identifizierter Schwachstellen (um herauszufinden, wie weit ein Eindringen ins System möglich ist).
  • „Aufräumarbeiten“ im System (die Beseitigung von möglichen Test-Spuren, sogenannten Artefakten).
  • Analyse & Abschlussbericht (beinhaltet identifizierte Schwachstellen sowie Vorschlägen zu deren Schließung).

Die Ergebnisse des Penetrationstests geben dem beauftragenden Unternehmen die Möglichkeit, sich einen Überblick über Schwachstellen sowie den Istzustand der IT-Sicherheit zu verschaffen. Der Test kann somit als Grundlage für eine Optimierung der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur dienen.

Welche Vorteile bietet die kontrollierte Überprüfung des IT-Systems?

Es gibt zahlreiche Vorteile für Unternehmen, die regelmäßige Penetrationstests durchführen lassen. Diese Vorteile beziehen sich nicht alleine auf finanzielle Aspekte, sondern auch auf die Reputation des Unternehmens.

Größere IT-Sicherheit, geringeres Angriffsrisiko

Sie profitieren vor allem von der gesteigerten Sicherheit des eigenen IT-Systems, denn wenn ein Unternehmen seine Schwachstellen kennt und die vorhandenen Sicherheitsperipherien stärkt, wird Hackern das Eindringen ins System nahezu unmöglich gemacht. Ein daraus erwachsender Vorteil ist das geringere Risiko gestohlener Daten oder lahmgelegter Netzwerke. Das Unternehmen schützt durch Pentests letztendlich seine eigenen Werte bzw. seine wertvollste Ressource.

Erhalt von Vertrauen bei Kunden & Geschäftspartnern

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Penetrationstests, die aus ihnen gewonnen Informationen und entsprechend eingeleitete Optimierungen der Cybersicherheit das Vertrauen der Kunden in das jeweilige Unternehmen stärkt. Letztlich wird ein Kunde nur mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, bei dem er seine Informationen (z. B. Kundendaten, Zahlungsdaten oder Geschäftsdaten) in sicheren Händen weiß.

Effiziente Überprüfung eigener Sicherheitskonzepte

Mit Penetrationstests lassen sich bereits vorhandene Sicherheitskonzepte überprüfen. Sie zeigen nicht nur Schwachstellen auf, sondern benennen auch besonders effizient arbeitende Sicherheitsmaßnahmen bzw. besonders gut geschützte Bereiche der IT-Infrastruktur. Dies ermöglicht es dem Unternehmen sehr zielgerichtet zu agieren und die IT-Sicherheit an der Stelle zu stärken, an der es notwendig ist.

Mit dem Penetrationstest immer einen Schritt schneller

Eine Besonderheit bei Pentests besteht darin, der der ausführende IT-Sicherheitsexperte über umfassendes Hackerwissen verfügt. Das bedeutet, dass er beim Penetrationstest exakt so vorgeht, wie es ein professioneller Cyberkrimineller tun würde. Dadurch verschafft sich das getestete Unternehmen einen Vorteil gegenüber den Hackern, weil es schnell reagieren und identifizierte Schwachstellen zielgenau schließen kann.

Dies erfordert vom Sicherheitsexperten zwar ein stetiges Dazulernen, denn die Hacker entwickeln immer wieder neue Methoden. Neben den bekannten Mitteln wie Ransomware oder DDoS-Attacken kommt immer häufiger Siegeware (spezielle Schadsoftware zur Übernahme ganzer Smart Buildings) zum Einsatz und auch sogenannte „Deep Fakes“, also unechte Video- oder Audiodateien, bzw. Schatten-ITs sind zu finden. Hier gilt es für den IT-Sicherheitsexperten, sich hinsichtlich aktuellster Trends im Bereich Cyber-Security sowie der neuen Hacker-Methoden umfassend zu informieren und diese auch bei einem Penetrationstest zu nutzen. So wird das Unternehmen in die Lage versetzt, sich mit Gegenmaßnahmen ausreichend auf ein entsprechendes Szenario vorzubereiten.

Kosten für Penetrationstests & Folgekosten

Cyberkriminelle hacken IT-Netzwerke nicht zum Spaß, sondern verfolgen ganz bestimmte Ziele. Durch das Eindringen in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens wollen sie Zugang zu Informationen und Daten, um diese zu stehlen und dann zu verkaufen oder gegen ein Lösegeld zurückzugeben. Darüber hinaus platzieren Hacker nur von ihnen selbst zu deaktivierende Schadsoftware, legen mit dieser Teile des IT-Systems oder das gesamte Netzwerk lahm und erpressen Geld vom Unternehmen, nach dessen Erhalt sie die Blockade aufheben. Zu den größten Bedrohungen gehören Attacken auf Systeme, um terroristische Ziele zu erreichen. Das Lahmlegen sämtlicher Kühlsysteme in einem Atomreaktor hätte beispielsweise ungeahnte Konsequenzen, ähnlich denen der Katastrophe im AKW Tschernobyl.

Aus diesen Gründen ist es für Unternehmen sinnvoll, in Penetrationstests zu investieren, denn die Folgekosten in Form von Lösegeld, langwierigen Betriebsausfällen oder gar radioaktiver Verstrahlung ganzer Regionen als Folgen eines erfolgreichen Hackerangriffs wären vermutlich um ein Vielfaches höher.