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Gründer der Woche: SalsUp – Vertriebspower per Kollaboration
Gründer der Woche 38/20
Bernhard Schindler hat mit SalsUp sein drittes Unternehmen gegründet. Aus dieser Erfahrung heraus kennt er sowohl die Bedürfnisse von Mittelständlern als auch Start-ups. Die Idee, beide auf einer digitalen Plattform zusammenzubringen, ist die logische Konsequenz. Mehr dazu im Interview mit Bernhard.
Zunächst zur aktuellen Lage gefragt: Wie ist es dir in der Corona-Zeit bislang ergangen?
Wenn ich ehrlich bin: Fernseher aus, keine neuen Facebook-Gruppen zu Corona und Verschwörungstheorien, sondern 1000 Prozent Fokus auf meine im Januar niedergeschriebene Idee SalsUp, seitdem Vollgas fokussiert mit einem grandiosen Team diese Vision in Tat umgesetzt, passend am 2.6. live gegangen. Ich habe knapp 500K selbst finanziert bisher. Mein Ansporn war und ist die Situation der Start-ups und der Mittelständler: Start-ups suchen händeringend Sales, Netzwerke sowie Kapital und der Mittelstand händeringend Innovationen und Digitalisierung. Doch warten Start-ups lieber vier Jahre, bis sie bei einem DAX-Konzern mal pitchen dürfen, als dass sie sich mit dem Mittelstand, der 99 Prozent der Wirtschaft in Deutschland und Österreich ausmacht, zusammentun! Und jetzt in der Corona-Zeit hat sich gezeigt, wie wichtig Digitalisierung für die Mittelständler ist und künftig sein wird!
Hast du auch positive Learnings aus dieser Zeit mitnehmen können?
Ja, nicht lamentieren, sondern fokussiert Gas geben und andere als Vorbild ansehen … zum Beispiel Uber, Airbnb usw. gründeten auch in der größten Finanzkrise.
Nun zu deiner Gründung: Wann und wie bist du auf die Idee zu SalsUp gekommen?
Als ich 2010 von ehemaligen Kunden meiner ersten Unternehmung bzw. Start-up immer wieder angesprochen wurde, was ich von der Digitalisierung halte. Das waren Mittelständler mit 300, 800 bzw. 4.000 Mitarbeitern. Spannend, denn genau diese Unternehmen waren 10 Jahre später immer noch zögerlich, doch jetzt sind sie aktiv aufgesprungen und merken, dass sie entweder mit Start-ups zusammenarbeiten oder künftig an Innovation massiv verlieren.
Und es läuft heute einfach etwas anders: Junge Leute wollen selbst etwas aufbauen, sie möchten schon während des Studiums Gas geben, wollen keine Zwänge und Strukturen und sind viel risikobereiter als noch vor 10 oder 15 Jahren. Die Mittelständler merken, dass weniger Top-Bewerber nach Abi oder Uni kommen. Von daher muss sich jetzt was tun!
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start deiner Plattform?
Kein 100-Seiten-Papier erarbeiten, sondern per Powerpoint das System aufgemalt, kein Handbuch entwickelt, sondern meine Gedanken nachts und unter der Dusche mit dem Handy aufgenommen. Weitergegeben an die IT'ler, erklärt was es werden soll, was meine Idee war, meine Vision ist und wann ich starten möchte. Klar wurde ich für verrückt erklärt, nicht nur einmal, aber mir war das egal. Hart dranbleiben, keine Einsprüche geduldet, GmbH gegründet und Geschäftszweck noch nicht finalisiert, nur vage, weil ich ja noch gar nicht wusste, wie es kurz vor GoLive aussehen wird. Den Namen habe ich mit meinem Partner Jannis beim Abendessen in Scheffau auf die Serviette geschrieben: SalsUp ohne e, da dies schon 150 Mal geschützt war, egal in welcher Form.
Wie hast du diese Phase finanziert?
SalsUp ist bis heute komplett eigenfinanziert. Wir wollen aber aufgrund des Wachstums nun die Fundamente beispielsweise für stille Beteiligungen oder partiarische Darlehen legen.
Nun zu deinen Dienstleistungen. Was genau ist SalsUp und was bietet die Plattform?
Als erste digitale Matching-Plattform in der DACH-Region vernetzt SalsUp die cleversten Gründer mit dem Mittelstand und Sals Angels für maximalen Erfolg durch Collaboration. Start-ups generieren die passenden Vertriebskanäle für ihr Geschäftsmodell und sichern sich das nötige Kapital. Mittelstand und Sals Angels erhalten Zugang zu innovativen Produkten und Technologien und treiben so die Digitalisierung in ihrem Unternehmen voran.
Mittelständische Unternehmen müssen nicht selbst zeitintensiv die besten Start-ups scouten, sondern finden eine vorselektierte Auswahl auf unserer Plattform. Zeitintensive Besuche von Pitch-Veranstaltungen und der kostenintensive Aufbau einer eigenen Innovationsabteilung werden hinfällig. Denn auf SalsUp ist DIE vorselektierte Database für den Mittelstand 24/7 von überall erreichbar und einsehbar.
Gespeicherte Suchen und die Möglichkeit, sich Ergebnisse per Push-Nachricht schicken zu lassen oder als Sedcard exportieren zu können, bedeuten minimalen Aufwand und garantiern einen schnellen Start und eine produktive Umsetzung. Außerdem investieren Unternehmen und Business Angels mit dem SalsUp Investment-Fonds in ausgewählte Start-ups und minimieren so ihr Risiko.
Wer ist die Zielgruppe?
Es gibt zwei Seiten, die wir auf SalsUp verbinden wollen, damit diese durch Collaboration noch erfolgreicher werden: Start-ups (Post Seed) auf der einen und mittelständische Unternehmen (<1 Milliarde Umsatz) und private Vertriebs- und Netzwerkprofis und Business Angels auf der anderen Seite.
Wie machst du marketingtechnisch auf dich und SalsUp aufmerksam?
Wir verfolgen einen Multi-Channel-Ansatz, das bedeutet, wir erreichen unsere Zielgruppen auf verschiedenen Kanälen, online und offline, und erzählen dort, aufeinander aufbauend, von unserer Vision. Beispiele sind klassische Fachmedien und Pressearbeit, Online-Marketing und Zusammenarbeit mit Mediapartnern, der baldige Start unseres Newsletters oder die Teilnahme an fremden und die Durchführung eigener (Online)-Events. Wichtig ist uns, stets das „Why“ zu kommunizieren, also warum wir das tun, und den Nutzen für die jeweilige Zielgruppe genau zu erklären.
Wie hebt sich SalsUp von anderen Matching-Angeboten ab?
Mit SalsUp ist nicht nur die erste volldigitale Matching-Plattform ans Netz gegangen, sondern wir bringen ein bestehendes, exklusives Netzwerk aus über 15.000 Mittelständlern durch Partner mit, u.a. den Senat der Wirtschaft in D und Ö bzw. die Weltmarktführer.
SalsUp ist die erste und einzige Matching-Plattform, auf der der Matching-Prozess zu hundert Prozent digital abläuft. Start-ups finden hier Lösungen für ihre beiden größten Herausforderungen: Vertrieb und Kapitalbeschaffung. Der Mittelstand auf der anderen Seite bekommt proaktiven Zugang zu jungen, dynamischen und innovativen Unternehmen, ohne hohen Zeit- oder Kostenaufwand.
Beide Parteien können nach dem Abschluss des Onboardings ausgewählte Angaben des jeweils anderen sehen. Um immer den richtigen Gegenpart zu finden, ermöglichen Selektionen das schnelle Finden eines passenden Treffers. Außerdem wird man über Alerts und Push-Notifications jederzeit auf dem Laufenden gehalten.
Manchmal sagen wir hier zum Spaß: Wie eine Dating-Plattform, nur für Business.
Was sind deine weiteren unternehmerischen Vorhaben?
1. SalsUp in DACH groß machen, danach folgen Italien, England, Frankreich und Spanien mit der englischen Version, die wir 2020 noch bringen werden.
2. Unseren eigenen ersten Fonds SalsUp Select I 2021 im Frühjahr starten: Risiko für unsere Mittelständler minimieren und zeigen, wie ein Investment in Start-ups funktioniert. Teilnehmer sind 20 bis 30 Start-ups, die die Chance auf Tickets in Höhe von 350–500K bis max. 1 Mio. Euro haben.
3. SalsUp Marketplace für Start-ups und Mittelstand mit vielen verschiedenen Dienstleistungen.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?
Die Idee in die Tat umsetzen, es gibt kein Scheitern! Gründen ist Passion und Erlebnis, wie im Profisport! So lange dran arbeiten, bis der Gründer bzw. die Gründerin auf dem Podest steht!
Hier geht's zu SalsUp
Das Interview führte Hans Luthardt
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Unternehmen gründen? Dieses Thema gerät oft aus dem Blick
Junge Unternehmen sind besonders anfällig für geschäftliche Risiken. Doch ihre Gründer haben kaum Zeit, maßgeschneiderte Firmenversicherungen zu suchen.
Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.
Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen.
Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.
Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig
Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.
- Schlüssel und Codekarten gehen verloren
- Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
- Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
- Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
- Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
- Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt
Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:
- Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
- Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
- Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
- Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
- Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.
So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket
Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.
Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.
Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.
Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.
Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige
GameChanger des Monats: Ostrom – vom Start-up zum B Corp
Karl Villanueva und Matthias Martensen, die Gründer des GreenTech-Start-ups Ostrom, berichten, welchen Wert eine B-Corp-Zertifizierung hat und wie sie mit ihrem Start-up den Weg dahin gemeistert haben.
Fast jedem Dritten deutschen Start-up (29 Prozent des aktuellen Ökosystems) ist Nachhaltigkeit wichtig. Das hat der Green Startup Monitor 2024 (GSM 2024) ergeben. Damit der Wille aber auch zu Taten führt, ist ein effektives Wirkungsmanagement von großer Bedeutung. Ziele müssen formuliert, Meilensteine definiert, Kennzahlen festgelegt, Messbarkeit sichergestellt und konkrete Maßnahmen angegangen werden. Dennoch hat laut GSM 2024 immer noch mehr als ein Drittel (35 Prozent) aller sich selbst als „grün“ definierenden Start-ups keine Kennzahlen, Daten und Fakten, um die eigene Nachhaltigkeit aufzeigen, festhalten und kontrollieren zu können.
Zertifikate von externen Institutionen können helfen, sich selbst kurzfristig ein funktionierendes Gerüst aufzuerlegen. Bei aller Mühe, die es kostet, sie zu bekommen, erleichtern sie die Definition dessen, was nachhaltig ist und was nicht. Kaum ein Zertifikat ist so bekannt für seine Aussagekraft und seinen Detailgrad wie die B-Corp-Zertifizierung des gemeinnützigen Unternehmens B Lab. Das Label rühmt sich damit, besonders genau hinzusehen und einen akribischen Prozess zu haben, den längst nicht alle Bewerber*innen bestehen. Ein gutes Beispiel für ein Zertifikat, das sicherlich für viele Start-ups interessant ist, denen Nachhaltigkeit wichtig ist – aber auch für eines, das gerade junge Unternehmen mit seinen Anforderungen abschreckt.
Weltweit sind rund 4500 Unternehmen als sogenannte B-Corporations (B Corps) zertifiziert, In Deutschland sind es rund 40 Unternehmen. Unser 2021 gegründetes Start-up Ostrom ist eines davon. Als Stromanbieter mit engem Bezug zu erneuerbarer Energie und mit einem klaren Fokus auf nachhaltigem, zukunftsorientiertem Handeln werden wir hinsichtlich derartiger Aussagen besonders genau hinterfragt. Entsprechend wichtig war es uns, einen externen Beleg für unsere Bemühungen liefern zu können. 2022 haben wir daher den Bewertungsprozess mit B Lab begonnen, ein Jahr später wurden wir offiziell zur B Corp.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Die B-Corp-Zertifizierung bewertet umfassend die gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens. Bewerber*innen verpflichten sich rechtlich, ihre Gesellschafter*innen- und Zielvereinbarungen so anzupassen, dass sie gegenüber allen Stakeholder*innen, nicht nur den Teilhaber*innen mit Bezug auf Nachhaltigkeit rechenschaftspflichtig sind. Zudem müssen sie Transparenz zeigen und die Informationen ihrer B-Lab-Bewertung öffentlich zugänglich machen.
Der Prozess fordert von den Bewerber*innen einiges ab. Nach der Registrierung mussten wir einen detaillierten Fragebogen ausfüllen, der alle Bereiche unseres Unternehmens umfasste: Unternehmensführung, Mitarbeitende, Gemeinschaft, Umwelt und Kund*innenbeziehungen. Im Grunde genommen dreht sich alles um die Frage: „Denken Sie als Unternehmen nur an Ihren Gewinn oder haben Sie Maßnahmen ergriffen, die allen Beteiligten zugutekommen und fair sind?“ Dieser Prozess bezieht das gesamte Team mit ein.
Hier zeigt sich schon ein erster Vorteil, frühzeitig mit dem Prozess zu beginnen: Die Informationen zum Unternehmen sind noch über einen recht kleinen Personenkreis erreichbar. Trotzdem ließ sich der Prozess nicht einfach vom ganzen Team im Tagesgeschäft nebenher erledigen. Schnell wurde klar, dass wir eine Person brauchen, die für den Zertifizierungsprozess verantwortlich ist und den Überblick behält. Das hat sich im Nachhinein als sehr wertvoll herausgestellt. Der Zertifizierungsprozess ist keine Sache von Wochen, sondern vielmehr Monaten. Während wir also als Unternehmen wuchsen und sich viel veränderte, hatten wir immer jemanden, der einerseits den Zertifikatsprozess auf dem Laufenden halten und andererseits intern darauf achten konnte, dass wir keine Neuerungen auf den Weg brachten, die nicht mit dem Zertifikat im Einklang standen.
Die Unternehmenskultur muss passen
Die Monate der Prüfung und Analyse durch das B-Corp-Team erfordern auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit des Unternehmens. Es geht nicht nur darum, Dokumentation zu liefern, sondern gegebenenfalls neue Strukturen zu schaffen. Unser Team besteht beispielsweise zu 60 Prozent aus Frauen und umfasst Mitarbeitende aus mindestens 12 verschiedenen Nationalitäten. Das gaben wir zwar auch wahrheitsgemäß im Fragebogen an, hatten aber kein ausformuliertes Diversitätsprogramm, das zu dieser Zusammensetzung führte. Mit unserem Fallmanager haben wir dann formelle Strukturen entwickelt, um sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft ein diverses Unternehmen bleiben. Ein Schritt, der nicht funktioniert, ohne die Mitarbeitenden mit einzubinden.
Gerade als junges Unternehmen kann das herausfordernd sein – besonders wenn Diversität zuvor kein offen diskutiertes Thema, sondern eine unausgesprochene Selbstverständlichkeit war. Gleichzeitig hat es uns auch geholfen, ein vergleichsweise kleiner Kreis aus Mitarbeitenden zu sein; so blieb die Meinungsvielfalt zum Diskussionsthema in einem Rahmen, in dem noch gut auf die Bedenken Einzelner eingegangen werden konnte.
Eine langfristige Verpflichtung, die sich auszahlt
Nach etwas mehr als einem Jahr erhielten wir das Ergebnis: Wir waren B-Corp-zertifiziert mit 129,1 Punkten (80 sind gefordert). Im Durchschnitt erreichen Bewerber*innen 50 Punkte, und nicht alle bewerbenden Unternehmen werden zertifiziert. Damit ist für uns aber nicht Schluss: Als B Corp müssen wir uns alle drei Jahre rezertifizieren lassen. Im Tagesgeschäft kostet uns das wöchentlich einige Arbeitsstunden. (Anm. d. Red.: Infos zu den Gebühren einer Zertifizierung gibt’s unter https://bcorporation.eu/become-a-b-corp/pricing)
Für uns hat sich die B-Corp-Zertifizierung gelohnt. Wir nutzen sie kaum aktiv im Marketing, was von B Lab auch nicht gewünscht ist. Dennoch erleichtert der Status die Argumentation, wenn wir erklären wollen, was unser Unternehmen ausmacht. Kund*innen, Geschäftspartner*innen und potenzielle Mitarbeitende nehmen das wahr und erkennen den Wert des B-Corp-Labels.
Gleichzeitig hilft uns die externe Überprüfung unserer Prozesse dabei, Ostrom langfristig zu einem besseren Unternehmen zu machen. Wir wissen, dass es nicht ausreicht, sich Ziele zu setzen, die gut klingen; wir müssen diese auch umsetzen, da spätestens in zwei Jahren jemand danach fragen wird. Die Zertifizierung hält uns auf Kurs. Wir sind überzeugt, dass die durch den Zertifizierungsprozess entstehende Mehrarbeit vor allem aus Aufgaben besteht, die wir ohnehin hätten erledigen müssen, aber vielleicht aufgeschoben hätten.
Arbeitet früh, gründlich und mit Blick auf euch selbst
Rückblickend können wir euch folgende drei Tipps auf den B-Corp-Zertifizierungsweg mitgeben:
- Fangt lieber heute als morgen damit an: Das B-Lab-Team ist ziemlich ausgelastet; es gehen immer mehr Anträge ein. Stellt euch also darauf ein, dass die Bearbeitungszeit für euren Antrag eine Weile dauern wird. Es hilft, mit diesem Wissen den Prozess anzugehen, um sich die Zeit auch bewusst zu nehmen – das trägt zur Gründlichkeit bei und senkt das Stresslevel für alle Beteiligten. Uns hat es außerdem sehr geholfen, die Bewerbung früh nach unserer Gründung zu beginnen. So waren wir noch sehr flexibel und konnten fehlende Strukturen neu schaffen, ohne Altstrukturen verändern oder gar abschaffen zu müssen.
- Sorgfalt und Genauigkeit sollten eure höchste Priorität sein: Jede Menge Zeit geht verloren, wenn euer/eure Fallmanager*in Nachfragen hat, bloß weil eure Unterlagen unordentlich oder ungenau sind. Versucht lieber, zu detailliert und sehr akribisch zu arbeiten. So schafft ihr Transparenz und bekommt genaueres Feedback. Das erleichtert das Ausbessern vermeintlich kleiner Aspekte, die ansonsten schnell zu großen Anliegen werden können.
- Seid euch selbst die besten Ratgebenden: Dadurch, dass der Prozess standardisiert ist, kann der Eindruck entstehen, es sei klug, sich Rat von Unternehmer*innen zu holen, die den Prozess bereits durchlaufen haben. Das kann aber auch aufhalten, weil sich die Strukturen und Kontexte von zwei Unternehmen in der Regel sehr unterscheiden. Lasst euch bezüglich der inhaltlichen Punkte des Prozesses lieber vom Fragebogen und eurem/eurer Fallmanager*in leiten und seid bereit, euch gemäß euren Gegebenheiten den Anforderungen anzupassen. Was für andere Unternehmen Baustellen sind, sind für euch vielleicht keine – und umgekehrt.
Hamburger Telemedizin- und KI-Start-up TCC sichert sich 20 Mio. Euro Wachstumskapital
Das 2020 von Prof. Dr. Christian Storm und David Barg gegründete und 2022 gestartete TCC hat sich auf die Fernbetreuung von Intensivpatient*innen spezialisiert.
Gegründet wurde die TCC GmbH 2020 von Prof. Dr. Christian Storm und David Barg. Beide wissen aus eigener, langjähriger Erfahrung, wo die Möglichkeiten der Digitalisierung in der kritischen Infrastruktur von Krankenhäusern liegen: Christian Storm ist habilitierter Intensivmediziner an der Berliner Charité. David Barg ist als ausgebildeter Gesundheitspfleger und studierter Betriebswirt bestens mit dem Klinikalltag vertraut und bringt zudem bereits Erfahrung aus der Managementtätigkeit eines internationalen Gesundheitsdienstleisters (Falck) sowie eines Digital-Unternehmens (MOIA / Volkswagen) mit.
Jetzt hat das Hamburger Start-up erfolgreich seine Series A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. In dieser Runde konnte das Unternehmen 20 Millionen Euro Wachstumskapital vom Reeder und Logistikunternehmer Captain Thomas Pötzsch einwerben. Neben der Bereitstellung von Kapital wird Thomas Pötzsch auch mit persönlichem Engagement das Wachstum und die Weiterentwicklung der innovativen Technologien von TCC maßgeblich unterstützen. Für die Ziele der Krankenhausreform - Förderung von Digitalisierung und die ambulante Versorgung - bietet TCC mit seiner Tele-intensivmedizinischen Versorgung eine ideale Lösung für eine ortsunabhängige und effiziente Patient*innenversorgung.
TCC ist 2022 im Bereich der digitalen Fernbetreuung von Intensivstationen gestartet und spezialisiert sich aktuell auf die Entwicklung und Zulassung von KI-Algorithmen, die auf Hochfrequenz-Vitaldaten basieren. Mit Echtzeit-Dashboards zur Entscheidungsunterstützung sowie einer digitalen, sektoren- und fächerübergreifenden Vernetzung von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen ebnet TCC damit den Weg für die Zukunft des Gesundheitswesens. „Mit dieser erfolgreichen Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, unser erfolgreiches Algorithmen-Entwicklungsprogramm auf dem Weg zum holistischen digitalen Zwilling voranzutreiben“, erklärt Prof. Dr. Christian Storm, CEO und Mitgründer von TCC.
Mit seinem Telehealth-Service bietet TCC digitale Intensivmedizin mit hoher fachlicher Expertise aus der Ferne an. Mehr als zehn ausgebildete Intensivmediziner*innen entlasten von den Standorten Hamburg und Berlin aus zahlreiche Krankenhäuser mit 24/7-Unterstützung durch Telehealth-Services sowie Risikoanalyse und Prävention. Zu den Kund*innen von TCC zählen unter anderem das Unfallkrankenhaus Berlin, das Krankenhaus Region Hannover (KRH) mit sechs Kliniken, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Lübeck sowie Netcare Südafrika, einem Klinikverbund aus 44 Krankenhäusern mit 9.000 Betten (davon 1.000 Intensivbetten). Insgesamt betreut TCC mehr als 3.000 Betten weltweit, davon 300 in Deutschland. Neben der proaktiven telemedizinischen Betreuung von Intensivstationen, wird TCC verstärkt in die Digitalisierung und Optimierung von Krankenhausprozessen investieren. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, das Gesundheitssystem zu entlasten, die verbliebenen Ressourcen optimal einzusetzen und die Behandlungsqualität zu verbessern oder zumindest zu erhalten.
„Mit dem frischen Kapital können wir unseren Wachstumskurs weiter dynamisch fortführen und substanzielle neue Märkte erschließen“, fügt David Barg, CEO und Mitgründer von TCC, hinzu.
„Hier wird TCC mit seinen KI-gesteuerten Überwachungssystemen den Menschen Mehrwert und Sicherheit bieten. Gleichermaßen lassen sich die demographischen Lücken in Krankenhäusern schließen sowie mit dem telemedizinischen Ansatz Ressourcen optimieren. Die Idee sowie der Entwicklungsstand von TCC haben uns so überzeugt, dass wir mit unserem Engagement TCC in den nächsten Jahren begleiten werden", erklärt Captain Thomas Pötzsch.
paretos: Decision Intelligence-Start-up schließt Series A über 8,5 Mio. Euro ab
Paretos ist eine führende KI-basierte Decision-Intelligence-Plattform für datengetriebene Entscheidungsprozesse. Mit dem frischen Kapital soll das Wachstum beschleunigt werden.
Paretos wurde Mitte 2020 von Fabian Rang und Thorsten Heilig gegründet. Ihre Vision: Jede(r) kann jederzeit gute Entscheidungen treffen. Mit neuesten Deep-Learning- und Machine-Learning-Methoden unterstützt das Heidelberger Start-up Unternehmen dabei, Business-Potenziale bestmöglich auszuschöpfen.
Jetzt sichert sich paretos 8,5 Millionen Euro in einer Series A-Finanzierungsrunde. Angeführt wird die Runde von Acton Capital, bekannt für Investments in Unternehmen wie Etsy, Cyberport und HomeToGo. Die Bestandsinvestoren UVC Partners und LEA Partners beteiligen sich ebenfalls. Zudem unterstützen namhafte Funds und Angel wie Interface Capital unter der Leitung von Niklas Jansen (Blinkist) und Christian Reber (Wunderlist, Pitch) sowie der ehemalige Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter.
Mit dem frischen Kapital planen die paretos-Gründer, das Wachstum zu beschleunigen: „Unsere Plattform liefert meist schon im ersten Jahr einen ROI von über 100 % und erzeugt Business Impact in Millionenhöhe. Mit der Unterstützung unserer Investoren wollen wir unseren Technologievorsprung weiter ausbauen,“ sagt Thorsten Heilig, Co-Founder und CEO von paretos. „Aktuell stehen viele Unternehmen in Deutschland und Europa unter Druck. Wir geben ihnen ein Instrument an die Hand, die drängenden Herausforderungen zu bewältigen – von veränderten Kundenanforderungen über komplexe Lieferketten bis hin zu Kosten- und Effizienzdruck.“
Der globale Markt für Decision Intelligence soll bis 2030 jährlich um 25 % zulegen und sich auf 50 Milliarden Euro vervierfachen (Quelle: MarketsandMarkets). Decision Intelligence beschreibt die Nutzung von KI, um komplexe Entscheidungen auf Basis von Daten zu unterstützen, zu optimieren oder sogar zu automatisieren. Ziel sind neben Prognosen die Ableitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen – besonders in dynamischen Planungs- & Operations-Prozessen. Deshalb sehen viele Expert*innen diese Technologie ähnlich relevant wie generative KI.
„Mit seiner patentierten und hochinnovativen Technologie bei gleichzeitig starkem Anwendungsbezug hat paretos die besten Chancen, eine internationale Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Andreas Unseld, General Partner bei UVC Partners. Und Nils Seele, Partner bei LEA Partners, ergänzt: „Nachdem KI konzeptionell gedacht ist, geht es jetzt an die Transformation. Wer nach ROIs in KI-Applikationen sucht, wird bei paretos fündig.“
Vom internationalen Marktforschungsinstitut Gartner wird paretos als einer von neun europäischen repräsentativen Decision-Intelligence-Anbietern (von 30 weltweit) herausgestellt. Bereits heute unterstützt die KI-basierte Plattform von paretos Marktführer wie HelloFresh, die Otto Group, Faller Packaging, ARMEDANGELS oder EDEKA bei der Entscheidungsfindung in geschäftskritischen Prozessen.
Gründer*in der Woche: Seewara – Buchhaltung „all in one place“
Die besten Ideen entstehen oft dort, wo man es am wenigsten erwartet. So auch bei Sebastian Hirt und Markus Struck, den Freunden und Gründern von Kleines Kraftwerk, das sich auf Steckersolaranlagen für Gitterbalkone (sog. Balkonkraftwerke), Ziegel- oder Flachdächer spezialisiert hat.
Ein Blick auf vergangene Innovationen zeigt, dass gute Ideen manchmal den ungewöhnlichsten Quellen entspringen. Man nehme den amerikanischen Teehändler Thomas Sullivan im Jahr 1904. Er verpackte lose Teeblätter in Seidenbeutel, um sie besser transportieren zu können. Die Kund*innen liebten diese Verpackung und hingen den kompletten Beutel in ihren Tee. Damals konnte Sullivan nicht ahnen, dass er die Grundlage für die beliebten Teebeutel schaffen würde. Oder die Hausfrau Melitta Bentz, deren Ärger über den Bodensatz in ihrer Kaffeetasse sie dazu brachte, mit Löschblättern zu experimentieren – und dabei den Kaffeefilter erfand.
Nicht jede Idee ist mitunter so einschneidend wie die genannten Beispiele. Aber sie zeigen, dass sich hinter scheinbar alltäglichen Begebenheiten die Grundlage für spannende Entdeckungen verbirgt. Der Blick über den Tellerrand lohnt. Oder, um es im Fall von Kleines Kraftwerk auszudrücken: Manchmal lohnt es sich, über den Gartenzaun zu schauen.
Gründen am Gartenzaun
Die Gründer von Kleines Kraftwerk, Sebastian Hirt und Markus Struck, blicken auf eine lange Freundschaft zurück. Vor der gemeinsamen Gründung haben sie jeweils eigene Unternehmen aufgebaut. Ihre Interessen überschneiden sich, und speziell die Leidenschaft für erneuerbare Energien verbindet. Diese Überzeugungen haben die Freunde aber nicht bei Networking Events oder geschäftlichen Dinnern ausgetauscht, sondern am Gartenzaun: „Im Nachhinein war dieser offene und lockere Austausch entscheidend, weil wir schnell gemerkt haben, dass wir bei einem Großteil der Themen ähnliche Ansätze und Lösungen verfolgen“, so Hirt. Und sie waren sich einig: Jede(r) sollte die Möglichkeit haben, eigenen Strom zu erzeugen, um sowohl Geld als auch Umweltressourcen einzusparen.
Dazu hat sich Kleines Kraftwerk auf Steckersolaranlagen für Gitterbalkone (sog. Balkonkraftwerke), Ziegel- oder Flachdächer spezialisiert. Privathaushalte können von solchen Steckersolargeräten bis zu 25 Jahre finanziell profitieren, da bereits die Sicherung des Grundverbrauchs über ein solches Kleinkraftwerk interessante Einsparmöglichkeiten eröffnet. Im Gegensatz zu anderen Anbieter*innen hat das Start-up keine zusätzlichen Heiz-(peicher)lösungen im Angebot, sondern punktet stattdessen mit patentierten und statisch geprüften Halterungen „Made in Germany“, die sich gleichermaßen für Balkone, Dächer und Gartenflächen eignen.
Perfektion ist nicht das, was am Start am meisten zählt
Aller Anfang ist schwer, das mussten auch Hirt und Struck lernen. Für Kleines Kraftwerk war das größte Hindernis, stabile Lieferketten und zuverlässige Hersteller*innen für die Komponenten zu finden. Dazu kamen geopolitischen Veränderungen und Unsicherheiten auf dem Markt. Entschlossen, die Hindernisse zu überwinden und dabei den Fokus auf Qualität und langfristige Lösungen zu legen, war klar, dass Zusammenarbeit und Engagement der Schlüssel sind, um als Team Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Struck erinnert sich: „Optimierungsbedarf besteht immer. Trotzdem ist Perfektion für den Start der Gründung, nicht unbedingt alles, was zählt. Dafür sind die unvorhersehbaren Entwicklungen zu vielfältig und ist die Lernkurve zu steil. Wichtig ist der Glaube an die Idee und die Bereitschaft, sich den aufkommenden Hürden gemeinsam zu stellen.“
Die gemeinsame Vision hat geholfen, stets im Team zu agieren. Klar, man möchte erfolgreich sein. Aber eben vor allem möchten Hirt und Struck einen Beitrag zur Energiewende leisten und das Bewusstsein für erneuerbare Energien schärfen. Ehrgeizige Ziele und Ambitionen sind wichtig. Sie schweißen zusammen, geben die Marschroute vor und motivieren dazu, jeden Tag als Möglichkeit zur Verwirklichung der gemeinsamen Vision zu sehen. „Gründer*innen sollten sich bewusst machen, warum sie jeden Morgen aufstehen. Sinn und Zweck eines Unternehmens geben Kraft, auch in schwierigen Zeiten stets aneinander und das Projekt zu glauben“, so Hirt.
Reibung erzeugt Energie
Viele Gründer*innen gehen bereits einen ähnlichen Weg. Der Deutsche Startup-Monitor 2023 zeigt: Vier von fünf neuen Start-ups in Deutschland werden im Team gegründet. Während viele Gründer*innen auf das Vertrauen und die Verbundenheit setzen, die eine Freundschaft mit sich bringt, raten einige Betriebswirtschaftsexpert*innen klar davon ab, Privates und Geschäftliches zu vermischen.
Auch bei Kleines Kraftwerk kam es hin und wieder zu Reibungen – aber das sei ganz normal. Und spricht man offen über Probleme, sind die Meinungsverschiedenheiten schnell wieder vergessen. Für Hirt und Struck war das „freundschaftliche Gründen“ kein Hindernis, sondern sogar förderlich für die Freundschaft. „Wir sind dankbar für das Vertrauen und die Loyalität. Sie haben uns den Weg für unseren Erfolg geebnet. Dennoch sollten man die Synergien verschiedener Stärken und Schwächen nutzen. Gründerteams sollten aus unterschiedlichen Charakteren bestehen“, so Struck.
Man ist immer befreundet, wenn man gründet
So hätte die enge Verbundenheit geholfen, über schwierige Themen zu sprechen und gemeinsam das Wagnis Unternehmertum einzugehen. Für die Freunde war klar: Man ist immer befreundet, wenn man gründet. Außerdem konnten sie aus ihren bisherigen individuellen Erfahrungen wichtige Schlüsse ziehen, die ihnen heute bei der Zusammenarbeit helfen. Dazu gehöre, dass man füreinander da sei und wisse, dass man sich in guten, wie in schlechten Zeiten unterstütze. Und die Rollen seien klar verteilt: Sebastian Hirt ist eher der Typ, der instinktiv neue Ideen vorantreibt, während Markus Struck strategisch denkt und langfristig plant.
Das sei ein starkes Fundament für die Beziehung. Oft wissen sie schon, was der andere denkt, bevor er es ausspricht. Diese Vertrautheit hat dabei geholfen, auch schwierige Geschäftspartnerschaften erfolgreich zu meistern. „Wir sind zuerst Freunde und dann Kollegen. Wir sprechen alle Punkte offen an und lassen nichts unausgesprochen. Sollte etwas schiefgehen, sitzen wir im selben Boot“, so Hirt. Aber es gibt Grenzen zwischen Beruf und Privatleben, und diese sollten klar gezogen werden.
Tipps für befreundete Gründer*innen
Für Freund*innen, die zusammen gründen wollen, sind daher folgende Tipps zu beachten. Eine gemeinsame Vision verbindet und bildet das Fundament für ein erfolgreiches Unterfangen. „Der Versuch zählt, man sollte Risiken eingehen, denn große Ziele erfordern oft mutige Schritte. Eine gründliche Marktanalyse, Flexibilität und der Aufbau eines starken Netzwerks sind zu Beginn aber essenziell“, so Struck.
Wichtig ist, dass die gemeinschaftliche Zusammenarbeit und das gemeinsame Projekt im Mittelpunkt stehen. Reibungen zwischen den Partner*innen sind normal und können sogar positive Energie freisetzen. Auseinandersetzungen sollten konstruktiv genutzt und auf die Freundschaft vertraut werden.
Die Gründer betonen, dass man sich seine eigenen Kompetenzen bewusst machen sollte. Das helfe, die Synergien verschiedener Stärken und Schwächen zu nutzen. Und ihr letzter Tipp: „Setzt klare Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem. Eine offene Kommunikation über Probleme ist entscheidend, um Konflikte zu lösen und die Freundschaft intakt zu halten.“
Gemeinsam Erfolge feiern
Was am Gartenzaun begann, ist heute ein aufstrebendes Unternehmen, das ein rasantes Wachstum hinlegt und das Ziel anstrebt, führend auf dem deutschen Markt zu werden. Die Erfahrung von Sebastian Hirt und Markus Struck zeigt: Befreundete Gründer*innen können nicht nur wirtschaftliche Ziele erreichen, sondern haben auch die einzigartige Chance, ihre persönliche Beziehung zu stärken und gemeinsam Erfolge zu feiern.
1. EdTech Startup Monitor veröffentlicht
Der Startup Verband und die Founders Foundation veröffentlichen den 1. deutschen EdTech Startup Monitor, der erstmals bundesweit Status, Hürden und Potenziale für Gründer*innen in der Bildungsbranche aufzeigt.
Grundlage des Reports ist ein deutschlandweites Mapping des Sektors, in dem 493 EdTech-Start-ups identifiziert wurden. Die zweite zentrale Datenbasis ist der Deutsche Startup Monitor mit insgesamt gut 1.800 Teilnehmenden zwischen Juni und August 2024 – hier wurden insgesamt 98 EdTech-Start-ups befragt.
Der Report unterstreicht: Deutschland hat bei der Digitalisierung der Bildung immensen Aufholbedarf. Das zeigt auch die Praxis: Es gibt zwar etwas Bewegung – z.B. wurde KI letztens erstmals von einem Bundesland für die Lösung von Schulprüfungen zugelassen, die Bürokratie ist jedoch nach wie vor eine der größten Hürden. In Zeiten von Fachkräftemangel, rasanten technischen Entwicklungen mit großen Auswirkungen auf existierende Jobs und zukünftig benötigte Fähigkeiten, kann sich Deutschland kein veraltetes Bildungssystem leisten.
Einige Kernergebnisse des Monitors auf einen Blick:
- Deutschland fehlt das Tempo: 9 von 10 Gründer*innen kritisieren das fehlende Tempo bei der Digitalisierung des Bildungssektors in Deutschland
- Bürokratie hemmt: 65 % der Gründerinnen haben Probleme im Vertrieb. Strukturelle Hürden von institutionellen Kund*innen sind der Hauptgrund (89%)
- Frauenanteil hoch: Der Anteil von Gründerinnen ist mit 36% doppelt so hoch wie der bundesweite Start-up-Durchschnitt
- Zu wenig Kapital: Nur 4 % der Start-ups finanzieren sich mit Risikokapital
- Seniorige Gründer*innen: 58 % der Gründer*innen entscheiden sich während ihres Berufslebens für eine Gründung
- Idealismus als Antrieb: In keiner anderen Branche identifizieren sich Gründer*innen so stark mit der Vision für ihr Thema
Weitere wichtige Ergebnisse:
Berlin als Hotspot
Mit 29 % der Unternehmen liegt Berlin als Unternehmensstandort klar vorn - gefolgt von München, Hamburg, Köln und Düsseldorf. Trotz des föderalen Bildungssystems in Deutschland konzentriert sich mehr als die Hälfte der deutschen EdTech-Start-ups in diesen fünf Großstädten und damit nur vier Bundesländer.
Start-ups bringen digitale Bildung in (Hoch-)Schulen und Unternehmen
Start-ups sind treibende Kraft bei der Digitalisierung unseres Bildungssektors. 80 % haben einen Fokus auf digitale Geschäftsmodelle wie Apps und Online-Lernplattformen – sie setzen hier also einen nochmal deutlicheren Schwerpunkt als Start-ups allgemein (64 %*). Besonders Online-Plattformen spielen eine zentrale Rolle (34 %).
EdTech-Startups decken die gesamte Bildungslandschaft ab: Mit 41 % konzentriert sich der größte Teil auf den Marktsektor Beruf und Weiterbildung – sowohl für Unternehmenskunden als auch für Privatpersonen. 38 % entwickeln Lösungen für Schulen, Kitas und Hochschulen und weitere 21 % widmen sich dem Bereich lebenslanges Lernen.
Mehr Diversität und hoher Purpose unter EdTech-Gründer*innen
Während der Gründerinnenanteil unter Start-ups insgesamt gegenüber dem Vorjahr (21 %) leicht auf 18 % zurückgeht, liegt er im EdTech-Sektor mit 36 % doppelt so hoch wie der landesweite Schnitt. Hierbei stechen auch die Studienabschlüsse hervor: Besonders viele Gründer*innen kommen aus Akademiker*innen-Haushalten und haben einen Hintergrund in den Bereichen Informatik und Mathematik sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften.
EdTech-Gründer*innen unterscheiden sich auch in ihrer Motivation und ihrem Weg zur Gründung: Die Mehrheit (58 %) entscheidet sich erst im Berufsleben für die Gründung – deutlich mehr als in der allgemeinen Start-up-Szene (41 %*). Dabei steht bei 57 % die eigene Vision, als eine ausgeprägte inhaltliche Begeisterung für und Identifikation mit dem Thema, im Vordergrund, verglichen mit 47 % unter allen Gründer*innen. Diese starke intrinsische Motivation führt zu einer hohen Identifikation mit dem Thema und sorgt dafür, dass 92 % der EdTech-Gründer*innen wieder gründen würden.
Digitale Bildung scheitert an den Mühlen der Bürokratie
Der Vertrieb ist für 65 % der EdTech-Start-ups die zentrale Herausforderung. Hauptproblem ist dabei aus Sicht vieler Gründer*innen, dass institutionelle Kund*innen wie Schulen und Hochschulen sehr zurückhaltend bei der Einführung von innovativen Lösungen sind (89 %). Die Situation wird durch einen fragmentierten Markt und unterschiedliche gesetzliche Vorgaben seitens der Bundesländer sowie eine besonders komplexe Kund*innenlandschaft erschwert: Unternehmen kaufen Lösungen für Mitarbeitende, Schulen für Lehrkräfte und Lernende sowie Eltern für ihren Nachwuchs. Diese herausfordernde Marktstruktur spiegelt sich auch in den Umsätzen wider: EdTech-Start-ups erzielen 40 % im B2C-Bereich, also direkt mit Endnutzern und bisher nur 22 % im B2G-Bereich, also mit öffentlichen Kund*innen. Bei Start-ups allgemein sind es nur 19 % im B2C- und 6 % im B2G-Sektor.
„EdTech ist eines der diversesten Startup-Felder in Deutschland: Mit doppelt so vielen Frauen wie in der klassischen Startup-Szene und einem einzigartigen Mix aus Tech- und Geisteswissenschaftlerinnen,“ so Dominik Gross, Geschäftsführer der Founders Foundation. „EdTech-Gründer*innen sind ‘Überzeugungstäter*innen’: Sie setzen sich aus tiefster Überzeugung für eine neue Form von Bildung ein und bleiben hartnäckig - auch wenn die Hürden der Bürokratie manchmal stärker scheinen als der Veränderungswille im Bildungssektor. Dass mehr als 90 % wieder gründen würden, zeigt: Der Antrieb unsere Bildung zu revolutionieren, ist wahnsinnig groß. Und den brauchen wir, um auch in Zukunft gut und zeitgemäß ausgebildete Menschen in Deutschland zu haben, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft antreiben.“
Mangelnde Finanzierung hemmt deutsche EdTech-Start-ups
Externe Finanzierung ist für viele Startups eine wichtige Grundlage für Wachstum. Besonders bei EdTech-Start-ups zeigen sich jedoch Finanzierungshürden. Im Vergleich zum Gesamtschnitt werden EdTechs weniger oft von Business Angels (24 % im Vergleich zu 32 % allgemein) und Venture Capital Akteuren unterstützt (4 % im Vergleich zu 19 % allgemein).
Das zeigt: EdTech ist ein Spezialsektor mit Eintrittsbarrieren. Bevor sie investieren, müssen sich Investoren erst spezifisches Fachwissen zu der komplizierten Kund*innenstruktur, langen Vertriebs-Zyklen und zusätzlichen bürokratischen Hürden insbesondere bei institutionellen Kunden aneignen. Auf der anderen Seite wirft die mit 16 % vergleichsweise geringe Nachfrage nach Venture Capital (ggü. 35 % allgemein*) auf Seiten der EdTech-Gründer*innen selbst die Frage nach Vorbehalten und fehlenden Zugängen oder aber einem geringeren Bedarf durch überdurschnittlich hohe soziale und finanzielle Sicherheitsnetze mit Blick auf Wagniskapital auf.
„Gerade Start-ups, die Bildungstechnologie anbieten, stehen vor besonderen Finanzierungshürden. Dabei sind Investitionen in Bildung volkswirtschaftlich besonders wichtig“, so Benedict Kurz, Vorstandsmitglied des Startup Verbands sowie Gründer und CEO des Start-ups Knowunity. „Wir müssen in Deutschland mehr privates Kapital, insbesondere von institutionellen Investoren, mobilisieren und die Exit-Kanäle stärken. Nur so können wir innovativen Unternehmen die nötigen Ressourcen für Wachstum und Skalierung bieten.“
Gründer*in der Woche: Seewara – Buchhaltung „all in one place“
Die Seewara-Gründer Eric Steiner-Mantei, Tobias Mayer und Mario Ewert haben eine Buchhaltungsplattform gelauncht, die Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen „all in one place“ vernetzt.
Viele Einzelunternehmer*innen erledigen ihre Buchhaltung eigenständig und tun dies teilweise mit Do-it-yourself-Buchhaltungslösungen, mit denen sie womöglich ohne fundiertes Fachwissen Fehler gegenüber dem Finanzamt riskieren – bis hin zur Strafbarkeit. Oftmals sind diese Angebote für Selbständige, welche die Buchhaltung als lästige Pflicht neben dem eigentlichen Kerngeschäft erledigen müssen, nur unzureichend geeignet.
Die Alternative ist die Beauftragung von Mitgliedern der steuerberatenden Berufe, die selbst oder mithilfe von Buchhalter*innen die Arbeit erledigen. Doch für viele Buchhaltungspflichtige wäre eine Lösung, die auf moderne Technik für den Austausch und die Archivierung von Dokumenten setzt und Automatisierung mit menschlicher Expertise verknüpft, die bessere Wahl.
„Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen“
Das 2021 gegründete und von Berlin, München und Wien aus agierende Start-up Seewara hat mit einem Team aus erfahrenen Medien- und IT-Profis sowie Fachleuten aus Buchhaltung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung eine gänzlich neue Buchhaltungslösung gelauncht. Die Buchhaltungsplattform Seewara, die in dieser Ausrichtung bislang einzigartig ist, bringt Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen zusammen und will damit das Beste aus beiden Welten im Rahmen eines einzigartigen, hybriden Worklows vereinen.
Ab Oktober 2024 steht zudem die Seewara App für iOS und Android zum Download bereit, um als Mandant*in auf einfache Weise Belege zu scannen und in den eigenen Seewara Account hochzuladen. Eine Weiterleitung von E-Mails mit PDF Belegen im Anhang ist ohnehin schon Teil der Funktionspalette, um wiederkehrende Belege in der Verarbeitung zu automatisieren.
„Seewara kombiniert Technik und menschliche Expertise und schafft einen durchgängig digitalen Workflow – unsere entwickelte Software dadurch eine professionelle Abwicklung zu für beide Seiten fairen Konditionen in der Leistungsvergütung“, erklärt Eric Steiner-Mantei, geschäftsführender Gesellschafter und Mitgründer der Seewara GmbH. „Künstliche Intelligenz erledigt bereits einen Teil der Arbeit, wobei wir davon überzeugt sind, dass sie menschliche Fähigkeiten nicht ersetzen wird sondern im Rahmen der Buchhaltung effizienteres Arbeiten ermöglicht. Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen, einfach, produktiv und rechtskonform mit dem höchsten Anspruch an Sicherheit und Vertraulichkeit. Seewara ermöglicht, Buchhaltungsprozesse maximal zu vereinfachen. Das ist unsere Mission.“
Einfaches Handling, rechtssichere Cloud-Lösung
Bei Seewara handelt es sich nicht um eine lokal zu installierende Software sondern um eine im Internet-Browser arbeitende Cloud-Anwendung, die mit ihrem intensiv erprobten User Interface optimal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Buchhaltungspflichtigen und Buchhalter*innen zugeschnitten ist. Aus Sicht der Buchhaltungspflichtigen ist der einfache Beleg-Upload das zentrale Element. Im Rahmen des KI-unterstützen Pre-Fillings sind durch den/die Selbständige(n) lediglich einige einfache Angaben zum jeweils hochgeladenen Beleg zu tätigen. Die fachmännische und fristgerechte Kontierung im Standard-Kontenrahmen erledigt der/die Buchhalter*in.
„Der gesamte Workflow vom Beleg-Upload über die Kontierung durch den vernetzten Buchhalter bis hin zur Abbildung von Erfolgskennzahlen wird digitalisiert und findet sich in einem übersichtlichen User Interface wieder“, erklärt Tobias Mayer, Co-Gründer, Co-Gesellschafter und Head of Product & Design. Sämtliche Prozesse sind rechtssicher im Sinne der GoBD und folgen einem hochsicheren, in der Patentanmeldung befindlichen Sicherheitskonzept auf RSA-Basis (Kryptografie) gemäß den Grundlagen der ISO 27001. Auch die ab 2025 in B2B-Geschäften verbindliche E-Rechnung wird in den für den jeweiligen Markt gebräuchlichen Varianten unterstützt werden. Es wird im Sinne der Stabilität und Sicherheit der Plattform bewusst auf Drittanbieter aus dem EU-Ausland verzichtet. Seewara ist ein in Deutschland entwickeltes und gehostetes Software-Produkt.
Buchhaltung profitiert von durchgehender Digitalisierung
Neben den buchhaltungspflichtigen Unternehmen sind die Buchhalter*innen die zweite Zielgruppe des Start-ups. Für sie vereinfacht Seewara sämtliche Prozesse durch den Digitalisierungsansatz, sodass die gewonnene Zeit für die Skalierung des eigenen Geschäfts und die Betreuung weiterer Mandant*innen genutzt werden kann. Das gilt in gleichem Maße für Steuerberater*innen, die oftmals ebenfalls als Buchhalter*innen für ihre Mandant*innen auftreten und durch das Tool ebenso eine Vereinfachung der Workflows und damit wesentliche Entlastung erfahren.
Die Kund*innen schließen hierbei einen Vertrag mit dem/der jeweiligen Buchhaltungsfachkraft und können zusätzlich eine Versicherung buchen, die die Leistungserbringung auch im Falle von krankheitsbedingten Ausfällen usw. sicherstellt. Ein mit Fachkanzleien entwickelter Rechtsrahmen erleichtert den Arbeitsprozess für beide Parteien und unterstützt die nachhaltig produktive Zusammenarbeit. Dabei erfolgt die sichere Kommunikation im Team mithilfe eines integrierten Account-Postfachs.
Umfassende Schnittstellen und Anbindung ans Finanzamt
Für die Kommunikation mit dem Finanzamt (beispielsweise zum Zweck der regelmäßigen USt-Voranmeldung) stehen Standard-Schnittstellen für Datenexporte bereit. Auch eine DATEV-Anbindung für die eigene oder durch Steuerberatende erfolgende Weiterverarbeitung ist selbstverständlich. „Doch das ist erst der Anfang. Wir planen weiterhin eine Vielzahl an innovativen Add-ons für diverse Sachverhalte von Multicompany-Themen über Erinnerungsmanagement bis hin zu Nachhaltigkeitsberichterstattung per Knopfdruck“, erklärt Mitgründer und Co-Gesellschafter Mario Ewert, der als Head of IT für die Software-Entwicklung, das Kryptografie-Konzept sowie den Hosting-Betrieb verantwortlich ist.
Seewara ist zunächst in Deutschland gestartet, verzeichnet nach eigenen Angaben bereits eine Vielzahl an Registrierungen von Mandanten und Buchhaltern, strebt aber ab 2025 auch andere EU-Märkte an, da diese sich trotz unterschiedlicher Steuergesetzgebung dank der modularen Software-Basis zügig erschließen lassen. Neben selbständigen Buchhaltungspflichtigen sollen in Zukunft auch Kapitalgesellschaften im Rahmen der doppelten Buchführung und des Jahresabschlusses den Service nutzen können.
SevenVentures Pitch Day 2024: The Female Company sichert sich 3 Mio. Euro Mediabudget
Der Gewinner des diesjährigen SevenVentures Pitch Day steht fest: The Female Company überzeugte die hochkarätige Jury. Durch den Sieg sicherte sich das FemCare-Unternehmen 3 Mio. Euro Mediabudget und einen eigenen TV-Spot.
The Female Company, 2018 gegründet von Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier, ist ein FemCare-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Mit lautstarker Kommunikation und Aufklärung bricht das Unternehmen Tabus und bietet nachhaltige Produkte rund um die Periode, Schwangerschaft und Frauengesundheit. Wie zum Beispiel Bio-Tampons und waschbare Periodenunterwäsche.
Mit seinem TV-Spot möchte das Start-up nicht nur seine Produkte bekannter machen, sondern mit dem weiblichen Zyklus ein noch tabubehaftetes Thema in den Massenmarkt bringen, Aufklärung schaffen und menstruierenden Personen nachhaltige und sichere Alternativen bieten.
Mit Produkten, die eine breite weibliche Zielgruppe ansprechen und einem skalierbaren und margenstarken Geschäftsmodell überzeugte The Female Company auch die Jury. Der äußerst souveräne Pitch sowie die persönliche und emotionale Ansprache der Jury sorgten für ein eindeutiges finales Votum.
„Wir sind überwältigt und unglaublich dankbar, die Sieger des SevenVentures Pitch Day 2024 zu sein. Dieser Erfolg zeigt, dass unser Engagement im Bereich Frauengesundheit und Nachhaltigkeit Anklang findet. Wir freuen uns darauf, durch die gewonnene TV-Reichweite den nächsten Schritt zu gehen und The Female Company auf das nächste Level zu heben. So bringen wir FemCare in die Köpfe der Menschen und den Tabubruch in den Massenmarkt“, so Mitgründerin und Ann-Sophie Claus.
Florian Weber, Managing Director SevenVentures: „Ich habe jetzt schon einige SevenVentures Pitch Days als Juror begleitet und trotzdem begeistert mich die Qualität der Finalpitches und -teilnehmer jedes Jahr aufs Neue! Alle vier Start-ups haben beeindruckende Präsentationen abgeliefert. Es war dabei besonders schön zu sehen, wie vielfältig unsere Finalisten sind – sie bieten Lösungen für die verschiedensten alltäglichen Probleme. Ich gratuliere dem Team von The Female Company. Wir bei SevenVentures freuen uns schon darauf, gemeinsam an ihrem TV-Spot und ihrer Mediaplanung zu arbeiten und so die Marke mithilfe unserer Reichweiten im deutschsprachigen Raum noch bekannter zu machen und das Wachstum des Start-ups zu fördern."
SevenVentures ist der führende TV-Media-Investor und als Unternehmen des Segments Commerce & Ventures der ProSiebenSat.1 Media SE der Partner für wachstumsstarke verbraucherorientierte Unternehmen, insbesondere aus den Branchen Konsumgüter, Handel und Dienstleistungen.
Die weiteren Finalisten: NeoTaste, Plantura und BettaF!sh
Neben Female Company hatten es in diesem Jahr NeoTaste, Plantura und BettaF!sh ins Finale geschafft. Die vier ambitionierten Wachstumsunternehmen stellten im Finale der diesjährigen Ausgabe des SevenVentures Pitch Day unter dem Motto „Joyning Your Journey“ ihre Geschäftsmodelle in zweiminütigen Kurzpräsentationen vor. Diese konnten nicht nur live auf dem New Com Summit, dem diesjährigen Austragungsort des SevenVentures Pitch Days, sondern auch auf Joyn, der Streamingplattform von ProSiebenSat.1, verfolgt werden.
Der spannende Weg ins Finale
Im ersten Halbfinale duellierten sich NeoTaste und BettaF!sh. Gründer Hendrik Sander stellte NeoTaste vor. Auf der Plattform erhalten Mitglieder exklusive Angebote in über 6000 Restaurants in fast 50 Städten in Deutschland, der Niederlande, Österreich und UK. BettaF!sh von Deniz Ficicioglu kämpft mit ihren pflanzlichen Fischalternativen aus Meeresalgen und Pflanzenproteinen gegen die Überfischung der Meere sowie die Umweltbelastung durch die Fischindustrie. Am Ende sicherte sich BettaF!sh den Sieg und zog mit einer Wertung von 3:2 ins Finale ein.
Im zweiten Duell traf The Female Company auf Plantura. The Female Company wurde von Ann-Sophie Claus vertreten. Sie gründete das FemCare-Unternehmen 2018 mit Sinja Stadelmaier, um das Thema Menstruation zu enttabuisieren und Frauen durch nachhaltige und sichere Frauen-Hygieneartikel wie zum Beispiel Bio-Tampons und waschbare Periodenunterwäsche zu unterstützen.
Dem gegenüber standen mit Melissa Raupach und Felix Lill zwei Gründer von Plantura. Das junge Unternehmen bietet online Pflanzen und die passenden umweltfreundlichen Pflegeprodukte an, um den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren, natürliche Alternativen zu fördern und das Gärtnern daheim zu vereinfachen. The Female Company sicherte sich mit einer 4:1 Abstimmung den Battlesieg und somit den Finalplatz.
Parto: Social-FinTech erhält 2,5 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung
Die Hamburger Parto Group GmbH (ehemals Participayed) der Gründer Christoph Roling, Thomas Heuck und Jes Hennig sichert sich 2,5 Mio. Euro in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Zu den Investor*innen gehören die VCs Heal Capital und Motive Ventures sowie namhafte Business Angels.
Noch immer ist Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, wenn es um die Verwaltung von Verwahrgeld der Klient*innen oder um Geschäftsausgaben, wie etwa Lebensmitteleinkäufe in Wohngruppen, geht. Doch der Umgang mit großen Bargeldsummen bringt erhebliche Herausforderungen mit sich: hoher personeller Aufwand, bürokratische Belastung durch eine Vielzahl an Buchungs- und Belegvorgängen, potenzielle Missbrauchsrisiken, fehlende rechtliche Absicherung und begrenzte Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.
Prozesskosten senken, Beteiligte entlasten
Die Lösung des Hamburger Start-ups Parto will Mitarbeitende entlasten und Menschen in Betreuung finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen. Die ‘All-in-one’-Payment-Lösung umfasst Firmen- und treuhänderische Verwahrgeldkonten sowie Zahlungskarten für Mitarbeitende und Menschen in Betreuung. „Durch den ganzheitlichen Ansatz von Parto, bestehend aus digitalen Zahlungen, softwarebasierter Verwaltung und automatisiertem Reporting, lassen sich Prozesskosten um bis zu 75 Prozent senken”, erklärt Mitgründer und CEO Jes Hennig. Angesichts des akuten Personalmangels in Pflegeberufen, der bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von 300.000 Pflegefachkräften erfordert, sind Einsparpotenziale dieser Größenordnung von enormer Bedeutung. Für viele Einrichtungen bieten sie die Möglichkeit, den Arbeitsalltag von Mitarbeitenden und Klient*innen spürbar zu entlasten.
Die Diakonie Nord Nord-Ost ist Ideengeberin und gleichzeitig die erste Kundin, mit der Parto zusammenarbeitet. „Wir sind eine Kooperation eingegangen, die nachhaltigen Nutzen generiert, da hier eine Lösung entstanden ist, die auf konkrete Anforderungen aus dem Arbeitsalltag eingeht”, so Frank Reimer, Geschäftsbereichsleitung Digitale Transformation, von der Diakonie Nord Nord-Ost. „Und das sowohl aus administrativer Perspektive, als auch aus Sicht der Betroffenen. Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, am digitalen Zahlverkehr teilzuhaben – beim Bäcker genauso wie im Internet“, ergänzt er. „Wir schaffen gemeinsam einen echten Mehrwert, von dem eine ganze Branche profitiert”, unterstreicht auch Hennig.
Gründertrio entwickelt neues Vertical im Payment-Sektor
Parto erschließt mit seiner innovativen Lösung ein neues Vertical im Payment-Sektor. Das Gründerteam besteht aus Jes Hennig, Christoph Roling und Thomas Heuck.
Jes Hennig baute nach seinen Stationen bei der Commerzbank und JPMorgan & Chase die erste Neobank für die Generation Z auf. Bekannte Business Angels und VCs finanzierten Ruuky – die zwischenzeitlich am schnellsten wachsenden Neobank in Europa. Im Jahr 2023 verkaufte Hennig Ruuky an blau direkt ist nun CEO von Parto.
Christoph Roling begann seine berufliche Laufbahn in der Unternehmensberatung, bevor er im Produktsegment bei Finanzcheck maßgeblich einen der größten FinTech-Exits in der DACH-Region begleitete. In seiner anschließenden Rolle als Head of Product bei Ruuky verantwortete er den Aufbau des Produkts und des Bereichs Operations. Heute leitet er bei Parto die Bereiche Technologie und Produktentwicklung.
Thomas Heuck startete nach seinem Studium im deutschen Multichannel-Retail. Über 20 Jahre hinweg leitete er Marketing- und Vertriebsteams und entwickelte sich bis zur Abteilungsleitung. Dabei sammelte er umfassende Erfahrungen in Strategie, Markenführung, Marketing und Vertrieb, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Nach seiner Konzernkarriere wechselte er als Consultant und Interim-Manager in eine Beteiligungsgesellschaft und ist nun CCO von Parto.
Das Geschäftsmodell überzeugt Geldgeber*innen
Die Gründer haben mit ihrem Geschäftsmodell sowohl branchenrelevante VCs als auch erfahrene Business Angel überzeugt. Heal Capital ist auf digitale Gesundheitslösungen und HealthTech-Start-ups spezialisiert, während Motive Ventures sich auf Technologieinvestitionen im Finanz- und Geschäftsdienstleistungssektor konzentriert. In diesem Fall unter der Leitung von Ramin Niroumand, Experte aus der deutschen FinTech- und Company-Building-Welt. Zudem sind namhafte Business Angels wie Sebastian Johnston und Malte Rau mit an Bord.
PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag
Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.
PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.
Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.
Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.
Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.
„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.
Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.
Stuttgarter Start-up Flip übernimmt The Bot Platform
Die 2018 gegründete Flip GmbH meldet die Übernahme von The Bot Platform für eine schnellere KI-gestützte Transformation der Kommunikation mit Frontline-Mitarbeitenden.
Das 2018 gegründete Stuttgarter Start-up Flip hat sich zu Aufgabe gemacht, die Kommunikation mit den rund 80 Prozent Arbeitnehmenden weltweit, die operativ arbeiten, also nicht am Schreibtisch, zu verbessern. Heute zählt Flip bereits Top-Unternehmen wie Bosch, Porsche und McDonald's Deutschland zu seinen Kunden. Nun übernimmt Flip The Bot Platform, eine Softwarelösung, die HR- und Kommunikationsteams dabei unterstützt, ihre Arbeitsweise mithilfe von Bots, Automatisierung und KI-Agents zu optimieren und so eine bessere Arbeitswelt zu schaffen.
Im März dieses Jahres wurde gemeldet, dass Flip zum ersten Mal in seiner Geschichte in größerem Stil (mehr 20 Mitarbeitende) Personal abgebaut habe (Quelle: Stuttgarter Zeitung, t1p.de/435g4).
Jetzt hat der Anbieter der Super-App für Frontline-Mitarbeitende The Bot Platform übernommen. The Bot Platform ist eine Softwarelösung, die HR- und Kommunikationsteams dabei unterstützt, ihre Arbeitsweise mithilfe von Bots, Automatisierung und KI-Agents zu optimieren und so eine bessere Arbeitswelt zu schaffen. Dieser Schritt soll die Position von Flip als führende Plattform für Unternehmen, die alle Beschäftigten inklusive der Frontline-Mitarbeitenden aktiv in die Unternehmenskommunikation einbindet und so die Kommunikation unter allen Mitarbeitenden optimiert, stärken. Gleichzeitig unterstreicht diese Akquisition die Ambitionen des Unternehmens, das Wachstum in internationalen Märkten voranzutreiben.
Die Lösung von Flip hat sich bereits in einer Reihe von wichtigen Branchen und Schlüsselsektoren in Deutschland durchgesetzt, beispielsweise in der Automobilindustrie, im Einzelhandel, in der Logistik sowie im Mittelstand, um Unternehmen mit ihren zahlreichen operativen Mitarbeitenden optimal zu verbinden. Zu den über 300 Kund*innen von Flip zählen in Deutschland beispielsweise MAHLE, Bosch und EDEKA.
Mit der Übernahme von The Bot Platform sollen die Kund*innen von Flip in der Lage sein, völlig neue Anwendungen und Workflows wie Onboarding, regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterbefragungen (Pulsbefragungen) sowie Programme für die Mitarbeiteranerkennung einfacher denn je umzusetzen.
„Flip und The Bot Platform haben bisher unabhängig voneinander die Vision verfolgt, den Arbeitsalltag eines jeden Mitarbeitenden vernetzter, integrierter und produktiver zu gestalten. Dank des Zusammenschlusses und unserer Plattform ermöglichen wir es Unternehmen, ihre Mitarbeitenden effektiver einzubinden und eine konsistente, personalisierte Erfahrung zu schaffen, die jeden Schritt der Laufbahn eines Mitarbeitenden unterstützt – von der Einstellung bis zur Pensionierung“, erklärt Benedikt Brand, CEO und Mitbegründer von Flip.
Dieser Schritt soll zudem die Position von Flip als führende Alternative zu Workplace von Meta für die Einbindung von Frontline-Mitarbeitenden festigen, nachdem Meta beschlossen hat, seine Plattform aufzugeben.
„Unsere Kunden haben uns immer wieder mit der kreativen Nutzung unserer Technologie überrascht und dabei oft Probleme gelöst, an die wir gar nicht gedacht hatten. Der Zusammenschluss mit Flip ermöglicht es uns, weitere Innovationen voranzutreiben. Der Fokus von Flip auf operative Mitarbeitende passt perfekt zu unserer Mission, die Kommunikation in der Arbeitswelt zu verbessern. Gemeinsam können wir die wirklichen Herausforderungen angehen, mit denen Mitarbeitende ohne Schreibtisch konfrontiert sind, und bessere Nutzererlebnisse für diejenigen schaffen, die dies am dringendsten benötigen“, ergänzt Syd Lawrence, CEO von The Bot Platform.
Weitere Details zur Übernahme (z.B. Höhe des Kaufpreises; Zukunft der Mitarbeitenden) wurden nicht kommuniziert.
Spiritory: sechsstelliges Investment zur Digitalisierung der Spirituosen-Industrie
Das 2022 von Janis Wilczura, Tilo Saurin und Jan Hofmayer in München gegründete Start-up Spiritory ist eine börsenähnliche Plattform, die den Handel mit hochwertigen Spirituosen, Wein und Sekt zu echten Marktpreisen ermöglicht.
Die Spiritory-Geschichte begann 2016 ganz Start-up-like mit einer Motivation und einem Problem. Als Janis Wilczura nach Japan reiste, erinnerte er sich daran, dass ihm ein Freund gesagt hatte, dass japanischer Whisky eine gute Investitionsmöglichkeit sei. Also probierte er es aus und kaufte einen in Japan exklusiv erhältlichen Whisky von einer neu eröffneten Marke, den er nach Deutschland mitbrachte.
Drei Jahre später war Janis daran interessiert, einen besonderen schottischen Malt zu kaufen, aber dafür benötigte er etwas Geld. Daher wollte er den japanischen Whisky verkaufen, den er in Japan gekauft hatte. In diesem Moment wurde Janis jedoch klar, dass er keine Ahnung hatte, wie er seine Flasche verkaufen sollte.
Nach unzähligen Stunden Internetrecherche stellte er fest, dass es keine Handelsplattform für die Anlageklasse Whisky gab. Daher versuchte er, seine Flasche auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen. Doch er wurde sofort frustriert: Die erste Plattform gab ihm unrealistische Preisrückmeldungen, die zweite Plattform hinterließ ihm eine endlose Menge Arbeit, und die dritte Plattform erlaubte nur den Handel innerhalb Deutschlands. Zu diesem Zeitpunkt erkannte er, dass in einer Welt, in der man Aktien und Kryptowährungen innerhalb von Sekunden kaufen und verkaufen kann, ein Mangel an einer Plattform für den Handel mit Whisky, Wein und Sekt herrschte.
Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt
Die Idee zu Spiritory wurde geboren. Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt, mit der Mission, einem globalen Publikum den Zugang zu transparenten Preis- und Leistungsdaten sowie intelligenter Technologie zu ermöglichen, die den Handel so einfach wie möglich gestaltet. Anfang 2022 gründete Janis zusammen Tilo Saurin und Jan Hofmayer die Spiritory GmbH.
Frisches Kapital zur Digitalisierung von gewerblichen Händler*innen und Brennereien
Jetzt hat Spiritory eine sechsstellige Pre-Seed- Finanzierung bekannt gegeben. Beteiligt haben sich neben der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG auch neue Investoren und alle bestehenden Business Angels, die damit ihr Vertrauen in Spiritory bekräftigen, die Spirituosenindustrie zu digitalisieren und zu internationalisieren. Mit der abgeschlossenen Finanzierungsrunde wird das Münchner Unternehmen seine Plattform weiter ausbauen und die Position als führender Marktplatz für Premium-Spirituosen stärken.
„Der Abschluss der Finanzierungsrunde ist ein Meilenstein für unser Unternehmen und eine klare Bestätigung für unser Geschäftsmodell. Eine pan-europäisches Ökosystem in Form eines Marktplatzmodells, welches das gesamte Spektrum des Spirituosenhandels abdeckt, hat enormes Potenzial. Mit dem zusätzlichen Geld fokussieren wir uns auf die Erweiterung unserer Funktionen und auf die Digitalisierung des Einzelhandels”, sagt Janis Wilczura, Gründer und CEO von Spiritory.
Das frische Kapital soll das weitere Wachstum und den in den Ausbau der Plattform sichern. Nach dem erfolgreichen Marktstart konzentriert sich das Unternehmen nun auf die Erweiterung des Produkt- Angebots zur Digitalisierung von Einzelhändler*innen, Marken und Brennereien.
Ausbau des internationalen Geschäfts
„Wir sind begeistert, auch in dieser Finanzierungsrunde in Spiritory zu investieren. Das aufstrebende Start-up kombiniert ein innovatives Geschäftsmodell mit visionären Gründern, dessen Leidenschaft und strategischem Weitblick uns überzeugt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam das nächste Kapitel zu gestalten und Spiritory auf ihrem Weg zu einem echten Gamechanger im Handel hochwertiger Spirituosen zu begleiten“, ergänzt Prof. Dr. Dennis Lotter, Managing Director der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG.
Berliner Proptech-Start-up Mietz sichert sich Mio.-Investment
Die 2021 von Lena Tuckermann gegründete Mietz GmbH hat sich als First Mover auf die vollständig digitalisierte Vermietungsplattform spezialisiert, die (Ver-)Mieter*innen einen rechtssicheren und automatisierten Ablauf des Mietprozesses via App ermöglicht.
Das Berliner PropTech-Start-up Mietz hat eine bedeutende Finanzierungsrunde in Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Dies unterstreicht das Vertrauen namhafter Investoren in die visionäre digitale Plattform, die den Mietprozess revolutioniert. Mit diesem Kapital plant Mietz, seinen deutschlandweiten Rollout zu beschleunigen und gleichzeitig das Tech- und Vertriebsteam erheblich auszubauen.
Pioniere der digitalen Vermietung
Seit seiner Gründung im Mai 2021 hat Mietz den Anspruch, den traditionellen Vermietungsprozess von Grund auf neu zu gestalten. Die Plattform integriert modernste KI-Technologien, die es Vermieter*innen, Verwalter*innen und Makler*innen ermöglichen, den gesamten Prozess von der leeren Wohnung bis zur digitalen, rechtssicheren Unterzeichnung des Mietvertrags auf einer einzigen Plattform effizient abzuwickeln. Bereits im letzten Jahr hat das Start-up innovative Features eingeführt, die die Vermietung auf ein völlig neues Niveau heben.
„Mit Mietz haben wir eine Lösung geschaffen, die den Mietprozess für alle Beteiligten einfacher, sicherer und vor allem effizienter macht. Unser Ziel ist es, den Markt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehen,“ erklärt Lena Tuckermann, Gründerin und CEO von Mietz.
Erfolgreicher Markteintritt und starkes Wachstumspotenzial
Mietz ist bereits in Berlin etabliert und konnte kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreichen, indem es weitere namhafte Bestandshalter gewinnen konnte, unter anderem 6.000 Einheiten, die nun ebenfalls exklusiv über Mietz vermietet werden.
Die jüngste Finanzierungsrunde ermöglicht es dem Start-up nun, in alle großen deutschen Städte zu expandieren und seine Reichweite erheblich zu vergrößern. Die beeindruckende Entwicklung von Mietz hat sowohl bestehende als auch neue Investoren überzeugt. Zu den Beteiligten zählen Angel Invest, Mario Götze und NCA, die bereits in früheren Runden investiert haben, sowie Clearance Capital aus UK, die zu den neuen Investoren gehören. Jay Lakhani, Partner bei Clearance Capital, kommentiert: „Wir sehen in Mietz das Potenzial, die Art und Weise, wie Wohnungen in Deutschland vermietet werden, grundlegend zu verändern.“ Auch die bestehenden Investoren teilen diese Überzeugung. „Wir haben in Mietz investiert, weil wir von Anfang an überzeugt davon waren, dass genau dieses Team in der Lage ist, den Vermietungsprozess zu modernisieren und für alle beteiligten Parteien zu vereinfachen,“ so Christoph Schepan von NCA.
Nutzer*innenfreundlichkeit und Innovation im Fokus
Für Wohnungssuchende bietet die Mietz App ein innovatives Erlebnis. Durch die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und detaillierte Suchkriterien festzulegen, werden den Nutzer*innen passende Wohnungen vorgeschlagen, die sie wie in einer Dating-App durch „Swipen“ bewerten können. Bei einem Match zwischen den Kriterien des/der Vermietenden und des/der Mietinteressent*in wird der Kontakt hergestellt, und der digitale Mietvertrag kann direkt über die App abgeschlossen werden. Bereits über 40.000 Nutzerinnen und Nutzer profitieren laut Mietz von diesem innovativen Ansatz bei der Wohnungssuche.
Heilbronn Slush'D am 24. Oktober 2024
Renommierte Speaker*innen, Top-Start-ups, Pitch-Competitions, Fireside-Chats, Party und mehr als 1000 Teilnehmende. Das internationale Start-up Festival Heilbronn Slush'D kommt am 24. Oktober 2024 zum dritten Mal nach Heilbronn. Das erwartet dich vor Ort:
Die Slush zählt zu den größten Festivals für innovative Start-ups, zukunftsorientierte Investor*innen und Unternehmer*innen, führende Institute sowie die nächste Generation von Gründer*innen. Die Heilbronn Slush'D ist Deutschlands einziger offizieller Slush-Ableger.
Das Speaker-Lineup ist hochkarätig. So wird Bestseller-Autor, LSE-Professor und Management-Vordenker Christian Busch über die Bedeutung von Serendipität in der Wirtschaft und sein neues Buch “Erfolgsfaktor Zufall” sprechen.
Einen Einblick in die Geschehnisse im Venture Capital-Markt wird Magnus Grimeland geben. Er ist Gründer von Antler, dem mit mehr als 1000 Start-up-Investments aktivsten Seed-Stage Investor, der an mehr als 30 Standorten weltweit vertreten ist.
Dr. Larisa Leitner ist Mitgründerin von Empion, einem Start-up, das sich auf KI-basiertes Headhunting spezialisiert hat. Erst kürzlich veröffentlichte sie eine Studie mit 400 Mittelständlern im Harvard Business Manager, die unterstreicht, wie wichtig der Cultural Match für den Erfolg des Recruiting und des Unternehmens als Ganzes ist.
Ebenfalls dabei ist Kathrina Meisl, die bei secunet Kunden- und strategische Projekte leitet und zu deren Kunden sämtliche Bundesministerien, mehr als 20 DAX-Konzerne sowie weitere nationale und internationale Organisationen zählen.
Ebenfalls als Speaker mit dabei: Elias Schneider, Gründer von Codesphere, der sein Informatikstudium mit 15 begann, mit 19 bei Google arbeitete und dessen Cloud-Plattform heute den Softwareentwicklungsprozess optimiert sowie Christian Schmierer, der Mitgründer des Baden-Württembergischen Raumfahrt-Start-ups HyImpulse, das kürzlich den ersten deutschen, privat finanzierten Raketenstart erfolgreich durchgeführt und eine Förderung von 5 Millionen Pfund von der UK Space Agency erhalten hat.