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forward earth: ClimateTech-Start-up sichert sich 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das von Giuseppe Gentile, Cari Davidson und Micha Schildmann gegründete Start-up forward earth sichert sich eine 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung, um das globale Wachstum, die Expansion in die USA und die Vorbereitungen für den Eintritt in den asiatischen Markt zu beschleunigen.
Die Runde wurde von Mosaic Ventures angeführt, zusätzlich beteiligten sich namhafte Angel-Investoren und bestehende Investoren wie der pan-europäische Early-Stage-Investor Speedinvest und der europäische Impact-VC Revent.
Steigende Nachfrage nach KI-gestützten Umweltmanagement-Lösungen
Vor der KI-basierten Softwarelösung von forward earth war das CO2-Management eine arbeitsintensive Aufgabe ständiger Datenerfassung und Berechnung, die aufgrund zunehmender regulatorischer Anforderungen weltweit nicht skalierbar war.
Durch die nahtlose Integration in bestehende Compliance- und Lieferkettenplattformen gewinnt die Umweltmanagement-Software von forward earth rasch an Nachfrage, da Unternehmen ihre Umweltdaten effizient mit einer einzigen Softwarelösung verwalten können. Allein in den letzten drei Monaten hat forward earth mehrere große Partner gewonnen, und es stehen weitere Vertragsabschlüsse kurz bevor.
Micha Schildmann, CEO und Mitgründer von forward earth, sagte: „Forward earth erlebt eine außergewöhnlich hohe globale Nachfrage, und wir skalieren unsere Aktivitäten rasant. Mosaic Ventures ist der ideale Partner, um unsere europäische Präsenz zu stärken und unsere Expansion in die USA zu beschleunigen, indem wir ihr umfangreiches Netzwerk auf beiden Seiten des Atlantiks nutzen. Mit dieser zusätzlichen Finanzierung sind wir bereit, globale Lieferketten rasch zu dekarbonisieren und die Einhaltung von Umweltvorschriften voranzutreiben.“
Durch die Einbettung des Umweltmanagements in die bestehende Unternehmenssoftware von Hunderttausenden von Unternehmen vereinfacht forward earth den Prozess der Datenerfassung, Berichterstattung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, insbesondere für Unternehmen, die durch neue Regulierungen in der EU, der UK und den USA unter Druck stehen.
Ihr Flaggschiffprodukt ermöglicht es Unternehmen, trotz einer ständig wachsenden Zahl strenger Umweltvorschriften konform zu bleiben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie Partnern und deren Kunden Zugang zu den modernsten Lösungen für Corporate Carbon Footprints, Product Carbon Footprints, CBAM und weitere Umwelt-KPIs bieten.
Next step: Expansion in die USA
Die Expansion von forward earth in den US-Markt ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Das neue Kapital und die Partnerschaft mit Mosaic werden entscheidend dazu beitragen, eine US-Niederlassung zu gründen, wo der Betrieb in den kommenden Wochen beginnen soll.
Nachdem sie sich bereits in Europa Marktanteile gesichert haben, kann forward earth dank der Unterstützung von Mosaic Ventures nun den Fokus auf die USA richten, wo Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, ihren ökologischen Fußabdruck sowohl gegenüber Regulierungsbehörden als auch Kunden offenzulegen.
Chandar Lal von Mosaic Ventures sagte: „Wir freuen uns, forward earth auf ihrer Mission zur Dekarbonisierung globaler Lieferketten zu begleiten. Menschen allein können dieses Problem nicht in dem erforderlichen Maßstab lösen – und Micha, Cari und Giuseppe sind das erste Team, das einen wirklich KI-zentrierten Ansatz auf den Markt bringt. Mit ihrem einzigartigen Ansatz und dem bemerkenswerten frühen Momentum glauben wir, dass sie den neuen globalen Standard für Umweltmanagement schaffen werden.“
Forward earth plant auch eine Expansion nach Asien in naher Zukunft, da Unternehmen in der Region Unterstützung benötigen, um den neuen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, da sich die Umweltvorschriften aufgrund eines verstärkten Fokus auf Aktivitäten in der Lieferkette verschärfen.
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Unternehmen gründen? Das sind die wichtigsten Versicherungen
Bestimmte Risiken können im Ernstfall die Existenz eines Unternehmens bedrohen. Auf welche Versicherungen sollten Gründer deshalb nicht verzichten?
Versicherungsschutz: Für Gründer besonders wichtig
Gerade bei der Existenzgründung sollten Selbstständige Versicherungen sofort mitdenken, denn unter bestimmten Umständen können Vorfälle wie verursachte Schäden, Ausfälle, Rechtstreitigkeiten und mehr das unternehmerische Fortbestehen bedrohen. Versicherungen mindern diese Risiken. Allerdings ist nicht immer sofort ersichtlich, welche Versicherungen tatsächlich für wen sinnvoll sind.
Zunächst sollten Selbstständige abwägen, welche Risiken für sie besonders existenzgefährdend sind – für solche Fälle sollte direkt bei der Gründung eine Versicherung abgeschlossen werden. Darüber hinaus sollten sie analysieren, welche Vorfälle dem Unternehmen ebenfalls schaden könnten und welche Risiken (vorerst) vielleicht vernachlässigbar sind.
Rundumschutz: Persönliche und gewerbliche Versicherungen
Gründer müssen nicht nur das unternehmerische Risiko bei der Wahl ihrer Versicherungen betrachten, sondern auch ihr persönliches Risiko mit einbeziehen. Denn: Fallen Selbstständige kurzfristig oder für einen längeren Zeitraum aus, kann das unter Umständen Folgen für das Unternehmen haben.
Diese persönlichen Versicherungen sind besonders wichtig:
- Krankenversicherung: Auch für Selbstständige in Deutschland Pflicht – kann gesetzlich oder privat versichert werden.
- Krankengeld-, bzw. Krankentagegeldversicherung: Deckt Ausfälle ab.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Sichert den Lebensstandard auch bei längerfristigem Ausfall.
- Rentenversicherung: Je nach Berufsgruppe sogar verpflichtend – gesetzlich oder privat frei wählbar.
Um den gewohnten Betrieb des Unternehmens zu sichern und das unternehmerische Risiko zu mindern, sind in der Regel bestimmte gewerbliche Versicherungen besonders bedeutend. Dazu gehören beispielsweise:
- Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden, die durch das Unternehmen verursacht werden – ohne Versicherung haften Selbstständige unbegrenzt.
- Betriebsunterbrechungsversicherung: Mindert Risiken wie Unterbrechungen in den Betriebsabläufen.
- Rechtschutzversicherung: Schützt vor Kosten, die durch Rechtstreitigkeiten verursacht werden.
EY Startup Academy 2024 Closing Event - sei dabei!
Am 7. November wird der Gewinner / die Gewinnerin der diesjährigen EY Startup Academy unter den fünf Finalist*innen per Pitch-Wettbewerb ermittelt. Was dich beim EY Startup Academy 2024 Closing Event außerdem in Frankfurt/Main vor Ort oder virtuell erwartet, liest du hier.
Die EY Startup Academy ist ein 6-wöchiges Programm, in dem ausgewählte Start-ups die einmalige Gelegenheit erhalten, ihr Geschäftsmodell und dessen Hauptkomponenten durch strukturierte Hilfe und Beratung von EY-Expert*innen und dem dazugehörigen Partner*innennetzwerk zu verbessern.
Das Programm richtet sich an Tech-Start-ups, die sich in der Seed- bis Series-A-Phase befinden, bereits über ein Minimum Viable Product oder einen Proof of Concept verfügen und innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate eine Finanzierung suchen.
Pitch-Wettbewerb: Fünf Finalist*innen – ein(e) Gewinner*in
Mehr als 15 Start-ups aus der ganzen Welt haben an der diesjährigen Runde teilgenommen. Am 7. November ist es an der Zeit, den Gewinner bzw. die Gewinnerin der diesjährigen EY Startup Academy unter den fünf Finalisten zu wählen. Eine Expert*innenjury wird entscheiden, welches Start-up während des sechswöchigen Programms die größten Fortschritte gemacht hat. Als Gast wirst auch du die Möglichkeit haben, für dein Lieblings-Start-up zu stimmen.
Jetzt anmelden und dabei sein – vor Ort oder virtuell
Melde dich jetzt für das Closing Event an und nimm im TechQuartier Frankfurt oder virtuell am abschließenden Pitch-Wettbewerb sowie an aufschlussreichen Keynote-Vorträgen mit anschließendem informellem Get-together teil. Lerne spannende Start-ups, Investor*innen, Unternehmen und andere Teilnehmenden des Startup-Ökosystems kennen und nutze diese hervorragende Gelegenheit zum Networking.
Was: EY Startup Academy 2024 Closing Event
Wann: 7. November 2024; 18.00 - 19.30 Uhr
Wo: TechQuartier Frankfurt/Main oder virtuelle Teilnahme
Gründer*in der Woche: Seewara – Buchhaltung „all in one place“
Die besten Ideen entstehen oft dort, wo man es am wenigsten erwartet. So auch bei Sebastian Hirt und Markus Struck, den Freunden und Gründern von Kleines Kraftwerk, das sich auf Steckersolaranlagen für Gitterbalkone (sog. Balkonkraftwerke), Ziegel- oder Flachdächer spezialisiert hat.
Ein Blick auf vergangene Innovationen zeigt, dass gute Ideen manchmal den ungewöhnlichsten Quellen entspringen. Man nehme den amerikanischen Teehändler Thomas Sullivan im Jahr 1904. Er verpackte lose Teeblätter in Seidenbeutel, um sie besser transportieren zu können. Die Kund*innen liebten diese Verpackung und hingen den kompletten Beutel in ihren Tee. Damals konnte Sullivan nicht ahnen, dass er die Grundlage für die beliebten Teebeutel schaffen würde. Oder die Hausfrau Melitta Bentz, deren Ärger über den Bodensatz in ihrer Kaffeetasse sie dazu brachte, mit Löschblättern zu experimentieren – und dabei den Kaffeefilter erfand.
Nicht jede Idee ist mitunter so einschneidend wie die genannten Beispiele. Aber sie zeigen, dass sich hinter scheinbar alltäglichen Begebenheiten die Grundlage für spannende Entdeckungen verbirgt. Der Blick über den Tellerrand lohnt. Oder, um es im Fall von Kleines Kraftwerk auszudrücken: Manchmal lohnt es sich, über den Gartenzaun zu schauen.
Gründen am Gartenzaun
Die Gründer von Kleines Kraftwerk, Sebastian Hirt und Markus Struck, blicken auf eine lange Freundschaft zurück. Vor der gemeinsamen Gründung haben sie jeweils eigene Unternehmen aufgebaut. Ihre Interessen überschneiden sich, und speziell die Leidenschaft für erneuerbare Energien verbindet. Diese Überzeugungen haben die Freunde aber nicht bei Networking Events oder geschäftlichen Dinnern ausgetauscht, sondern am Gartenzaun: „Im Nachhinein war dieser offene und lockere Austausch entscheidend, weil wir schnell gemerkt haben, dass wir bei einem Großteil der Themen ähnliche Ansätze und Lösungen verfolgen“, so Hirt. Und sie waren sich einig: Jede(r) sollte die Möglichkeit haben, eigenen Strom zu erzeugen, um sowohl Geld als auch Umweltressourcen einzusparen.
Dazu hat sich Kleines Kraftwerk auf Steckersolaranlagen für Gitterbalkone (sog. Balkonkraftwerke), Ziegel- oder Flachdächer spezialisiert. Privathaushalte können von solchen Steckersolargeräten bis zu 25 Jahre finanziell profitieren, da bereits die Sicherung des Grundverbrauchs über ein solches Kleinkraftwerk interessante Einsparmöglichkeiten eröffnet. Im Gegensatz zu anderen Anbieter*innen hat das Start-up keine zusätzlichen Heiz-(peicher)lösungen im Angebot, sondern punktet stattdessen mit patentierten und statisch geprüften Halterungen „Made in Germany“, die sich gleichermaßen für Balkone, Dächer und Gartenflächen eignen.
Perfektion ist nicht das, was am Start am meisten zählt
Aller Anfang ist schwer, das mussten auch Hirt und Struck lernen. Für Kleines Kraftwerk war das größte Hindernis, stabile Lieferketten und zuverlässige Hersteller*innen für die Komponenten zu finden. Dazu kamen geopolitischen Veränderungen und Unsicherheiten auf dem Markt. Entschlossen, die Hindernisse zu überwinden und dabei den Fokus auf Qualität und langfristige Lösungen zu legen, war klar, dass Zusammenarbeit und Engagement der Schlüssel sind, um als Team Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Struck erinnert sich: „Optimierungsbedarf besteht immer. Trotzdem ist Perfektion für den Start der Gründung, nicht unbedingt alles, was zählt. Dafür sind die unvorhersehbaren Entwicklungen zu vielfältig und ist die Lernkurve zu steil. Wichtig ist der Glaube an die Idee und die Bereitschaft, sich den aufkommenden Hürden gemeinsam zu stellen.“
Die gemeinsame Vision hat geholfen, stets im Team zu agieren. Klar, man möchte erfolgreich sein. Aber eben vor allem möchten Hirt und Struck einen Beitrag zur Energiewende leisten und das Bewusstsein für erneuerbare Energien schärfen. Ehrgeizige Ziele und Ambitionen sind wichtig. Sie schweißen zusammen, geben die Marschroute vor und motivieren dazu, jeden Tag als Möglichkeit zur Verwirklichung der gemeinsamen Vision zu sehen. „Gründer*innen sollten sich bewusst machen, warum sie jeden Morgen aufstehen. Sinn und Zweck eines Unternehmens geben Kraft, auch in schwierigen Zeiten stets aneinander und das Projekt zu glauben“, so Hirt.
Reibung erzeugt Energie
Viele Gründer*innen gehen bereits einen ähnlichen Weg. Der Deutsche Startup-Monitor 2023 zeigt: Vier von fünf neuen Start-ups in Deutschland werden im Team gegründet. Während viele Gründer*innen auf das Vertrauen und die Verbundenheit setzen, die eine Freundschaft mit sich bringt, raten einige Betriebswirtschaftsexpert*innen klar davon ab, Privates und Geschäftliches zu vermischen.
Auch bei Kleines Kraftwerk kam es hin und wieder zu Reibungen – aber das sei ganz normal. Und spricht man offen über Probleme, sind die Meinungsverschiedenheiten schnell wieder vergessen. Für Hirt und Struck war das „freundschaftliche Gründen“ kein Hindernis, sondern sogar förderlich für die Freundschaft. „Wir sind dankbar für das Vertrauen und die Loyalität. Sie haben uns den Weg für unseren Erfolg geebnet. Dennoch sollten man die Synergien verschiedener Stärken und Schwächen nutzen. Gründerteams sollten aus unterschiedlichen Charakteren bestehen“, so Struck.
Man ist immer befreundet, wenn man gründet
So hätte die enge Verbundenheit geholfen, über schwierige Themen zu sprechen und gemeinsam das Wagnis Unternehmertum einzugehen. Für die Freunde war klar: Man ist immer befreundet, wenn man gründet. Außerdem konnten sie aus ihren bisherigen individuellen Erfahrungen wichtige Schlüsse ziehen, die ihnen heute bei der Zusammenarbeit helfen. Dazu gehöre, dass man füreinander da sei und wisse, dass man sich in guten, wie in schlechten Zeiten unterstütze. Und die Rollen seien klar verteilt: Sebastian Hirt ist eher der Typ, der instinktiv neue Ideen vorantreibt, während Markus Struck strategisch denkt und langfristig plant.
Das sei ein starkes Fundament für die Beziehung. Oft wissen sie schon, was der andere denkt, bevor er es ausspricht. Diese Vertrautheit hat dabei geholfen, auch schwierige Geschäftspartnerschaften erfolgreich zu meistern. „Wir sind zuerst Freunde und dann Kollegen. Wir sprechen alle Punkte offen an und lassen nichts unausgesprochen. Sollte etwas schiefgehen, sitzen wir im selben Boot“, so Hirt. Aber es gibt Grenzen zwischen Beruf und Privatleben, und diese sollten klar gezogen werden.
Tipps für befreundete Gründer*innen
Für Freund*innen, die zusammen gründen wollen, sind daher folgende Tipps zu beachten. Eine gemeinsame Vision verbindet und bildet das Fundament für ein erfolgreiches Unterfangen. „Der Versuch zählt, man sollte Risiken eingehen, denn große Ziele erfordern oft mutige Schritte. Eine gründliche Marktanalyse, Flexibilität und der Aufbau eines starken Netzwerks sind zu Beginn aber essenziell“, so Struck.
Wichtig ist, dass die gemeinschaftliche Zusammenarbeit und das gemeinsame Projekt im Mittelpunkt stehen. Reibungen zwischen den Partner*innen sind normal und können sogar positive Energie freisetzen. Auseinandersetzungen sollten konstruktiv genutzt und auf die Freundschaft vertraut werden.
Die Gründer betonen, dass man sich seine eigenen Kompetenzen bewusst machen sollte. Das helfe, die Synergien verschiedener Stärken und Schwächen zu nutzen. Und ihr letzter Tipp: „Setzt klare Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem. Eine offene Kommunikation über Probleme ist entscheidend, um Konflikte zu lösen und die Freundschaft intakt zu halten.“
Gemeinsam Erfolge feiern
Was am Gartenzaun begann, ist heute ein aufstrebendes Unternehmen, das ein rasantes Wachstum hinlegt und das Ziel anstrebt, führend auf dem deutschen Markt zu werden. Die Erfahrung von Sebastian Hirt und Markus Struck zeigt: Befreundete Gründer*innen können nicht nur wirtschaftliche Ziele erreichen, sondern haben auch die einzigartige Chance, ihre persönliche Beziehung zu stärken und gemeinsam Erfolge zu feiern.
ZOLLHOF: Auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum
Wir stellen den Nürnberger Start-up-Inkubator ZOLLHOF, seine ambitionierten Ziele und vier der darin erfolgreich geförderten Start-ups vor.
Mit einem Inkubator innovativen Tech-Start-ups maßgeschneiderte Unterstützung und beste Bedingungen für erfolgreiches Wachstum bieten – mit diesem Ziel haben sich die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Siemens, Schaeffler, NÜRNBERGER Versicherung, HUK-Coburg, die Stadt Nürnberg und BDI-Vize Prof. Kempf als Gesellschafter des ZOLLHOFs zusammengetan. Sieben Jahre später hat eben dieser Inkubator – der seit 2020 in der namensgebenden Immobilie, einem ehemaligen Zollgebäude in Nürnberg beheimatet ist – 110 Start-ups im Rahmen eines sechsmonatigen Support-Programms begleitet, für das über das ganze Jahr hinweg Bewerbungen eingehen – aus der Region, längst aber auch aus Europa und darüber hinaus.
Die internationale Ausrichtung dokumentiert auch die im Frühjahr 2024 verliehene Auszeichnung als einer von „Europe’s Leading Start-up Hubs“. Beeindruckend ist auch: 70 Prozent der bis dato unterstützten Teams sind nach wie vor erfolgreich am Markt, haben 1000 Arbeitsplätze geschaffen und 300 Mio. Euro Finanzierung bekommen. Der ZOLLHOF zählt zu den am schnellsten wachsenden Tech-Inkubatoren in Deutschland, zu den Top-3‑Gründerzentren in Bayern und ist einer von zwölf „Digital Hubs“ der Digital Hub Initiative der Bundesregierung.
Innovation und Impact aus allen Branchen
Nur acht Prozent aller Teams, die sich bewerben, kann ein Platz im Programm angeboten werden. Dr. Judit Klein hat das Inkubationsprogramm aufgebaut: „Bei der Auswahl achten wir vor allen Dingen auf die jeweiligen Gründer*innen, das heißt: Gibt es ein komplementäres Team? Steht ein zu lösendes Problem im Zentrum oder die vermeintlich perfekte, aber unvalidierte Lösung? Außerdem legen wir Wert auf einen hohen Grad an Innovation und suchen Ideen, die echten Impact generieren können“, so die Head of Startups. Aufgenommen werden frühphasige Tech-Start-ups aller Branchen, oft noch vor dem Product Market Fit. Als Digital Hub mit Schwerpunkt auf Digital Health stammen 30 Prozent der ZOLLHOF-Gründungsteams aus dem Gesundheitsbereich.
Als ZOHO Factory auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum
Auch wenn Start-up-Gründungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent gestiegen sind, gibt es gerade im Bereich der forschungsnahen Ausgründungen noch ungenutzte Potenziale. Um diese zu heben, hat die Bundesregierung den Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ ins Leben gerufen. Als „ZOHO Factory“ will das ambitionierte ZOLLHOF-Team um CEO Benjamin Bauer gemeinsam mit lokalen Unternehmer*innen und einem Zusammenschluss nordbayerischer Hochschulen die Gründerunterstützung auf ein neues Level heben und die Region zum Start-up-Epizentrum machen. Das ZOHO-Factory-Konzept setzt dabei auf drei Handlungsfelder. Mit einem Venture Fund sollen mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups geschaffen werden. Durch Gründungsstipendien werden unternehmerische top Talente und mit der Entstehung eines neuen Tech Space Hardware-Innovationen gefördert. „So können wir Nordbayern zum Leuchtturm für Innovation und Start-ups transformieren, zum Magnet für die besten Talente werden, mehr Kapital für Innovationen gewinnen und nachhaltig die regionale und nationale Wettbewerbsfähigkeit steigern“, erklärt Benjamin Bauer.
Im Folgenden stellen wir vier Start-ups vor, die auch mithilfe des ZOLLHOFs erfolgreich durchgestartet sind.
Amperial
Warum kühlen wir Gebäude immer noch mit energieintensiven Klimaanlagen, anstatt zu verhindern, dass Wärme ins Gebäudeinnere eindringt? Diese Frage stellte sich das Team von Amperial, angetrieben von der Idee, die negativen Folgen des Klimawandels durch technologischen Fortschritt einzudämmen.
Ihre Vision: nachrüstbare, intelligente Sonnenschutzfolien. Diese schaltbaren High-Tech-Folien, basierend auf nanotechnologischem Material, reflektieren die Wärmestrahlung der Sonne, ohne das Tageslicht zu beeinträchtigen. So bleibt die Hitze draußen, während das Licht ins Gebäudeinnere dringt. Der Stromverbrauch für Kühlung und Beleuchtung kann damit um bis zu 26 Prozent gesenkt werden, die Aufheizung in Gebäuden um bis zu sieben Grad Celsius.
Amperial wurde aus der Forschungsgruppe Solution Processed Semiconductors der FAU ausgegründet. Kennengelernt haben sich die Gründer*innen Niall Killilea, Dr. Olaf Weiner, Katja Wadlinger und Matthias Trost im ZOLLHOF. Für den Letztgenannten bestens bekanntes Terrain – bis 2022 war Matthias Trost dort Partner Manager und hatte zuvor am Talent Program des Inkubators, einem Innovationsprogramm für Studierende, teilgenommen. Auch als Gründer und CEO von Amperial bleibt er Teil des Ökosystems und arbeitet im Rahmen des ZOLLHOF-Startup-Programms erfolgreich an der Weiterentwicklung des Start-ups. Zuletzt überzeugte das Team einen seiner externen ZOLLHOF-Mentoren so von seiner Idee, dass dieser zum ersten Business Angel des GreenTech-Start-ups wurde. Inzwischen konnte eine erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen werden und die FAU zeichnete Amperial 2023 als Innovator des Jahres aus.
Umfrage zum Wohlbefinden von Gründer*innen
Die aktuelle Balderton-Umfrage unter 128 Gründer*innen und CEOs zeigt u.a.: Jede(r) 2. Gründer*in hat Kinder; fast 70 Prozent kämpfen mit Burn-out-Gefahr. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
Gründer*innen und CEOs befinden sich in unterschiedlichen Lebensphasen – nicht alle entsprechen dem Stereotyp der sorglosen 20-Jährigen, wie man sie oft mit Start-ups assoziiert.
- 38 % der Befragten sind über 40
- 86 % sind verheiratet oder in einer Beziehung
- 51 % sind Eltern oder betreuen Minderjährige
Das Burnout-Syndrom bei Gründer*innen/CEOs hält an.
- 70 % der Gründer*innen und CEOs stimmen zu, dass stressbedingtes Burnout ein erhebliches Problem im Start-up-Ökosystem darstellt.
- 87 % stimmen zu, dass die persönlichen Beziehungen von Unternehmer*innen häufig unter der Zeit und dem Aufwand leiden, die erforderlich sind, um ihr Unternehmen zu führen.
Finanzielle Belastungen haben direkte geschäftliche Auswirkungen darauf, wie Gründer*innen und CEOs ihre Unternehmen führen.
- Fast 4 von 10 Gründer*innen (38 %) haben sich im letzten Jahr nicht genug ausgezahlt, um die Kosten für persönliche oder familiäre Ausgaben zu decken. Dies gilt insbesondere für Gründer*innen in der Pre-Seed- und Seed-Phase (60 %).
- 42 % geben an, dass sie manchmal durch persönliche finanzielle Belastungen von der Führung ihres Unternehmens abgelenkt wurden.
- 27 % geben an, dass Gedanken über persönliche Finanzen ihre Geschäftsentscheidungen beeinflusst haben.
Gründer*innen und CEOs verlassen sich stark auf persönliche Unterstützungsnetzwerke. Diese persönlichen Netzwerke sind jedoch stark belastet.
- 42 % der Gründer*innen und CEOs wenden sich häufig oder immer an ihre Ehe-/Lebenspartner*innen für berufliche Unterstützung. Nur 33 % wenden sich häufig an ihre Investor*innen.
- 84 % der Gründer*innen und CEOs sind sich einig, dass starke Unterstützungsnetzwerke für Bestleistungen unerlässlich sind.
- 57 % der Befragten, die angaben, verheiratet oder in einer Beziehung zu sein, berichteten von negativen Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrer Ehepartnerin/Partnerin bzw. ihrem Ehepartner/Partner aufgrund der Herausforderung, ein Unternehmen zu führen.
Derzeit besteht eine Diskrepanz zwischen der Unterstützung, die Gründer*innen und CEOs benötigen, und der Unterstützung, die sie erhalten. Die offenen Antworten zeigten eine erhebliche Zurückhaltung, um Unterstützung zu bitten. Gleichzeitig erhalten sie nicht immer die Hilfe, die sie von Investor*innen benötigen, wenn sie darum bitten.
- 72 % halten es für sehr oder äußerst wichtig, dass Investor*innen den Zugang zu Liquidität ermöglichen. 23 % erhalten jedoch keine Unterstützung in Bezug auf Liquidität von ihren Investor*innen, und von denen, die diese erhalten, sind nur 32 % mit dem aktuellen Umfang der finanziellen Unterstützung zufrieden.
Gründer*innen und CEOs, die an der Umfrage teilgenommen haben, teilten Folgendes mit:
Zu Familien und persönlichen Beziehungen:
- „Mein Ehepartner trägt einen Großteil der Last [infolge der Leitung meines Unternehmens], ohne Anerkennung oder Wertschätzung von anderen zu erhalten.“
- „Sich an die Elternschaft anzupassen [war eine weitere Herausforderung]. Täglich schwierige Entscheidungen zu treffen, während man unter Schlafmangel leidet, war eine große Herausforderung. Rückblickend hätte ich gerne den Rat anderer gründender Eltern eingeholt, um besser vorbereitet zu sein.“
- „Die größte Herausforderung für mich ist es, die richtige Beraterin oder den richtigen Berater zu finden, die oder der mir dabei helfen kann, einen Rahmen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln.“
Zu persönlichen finanziellen Belastungen:
- „... Die meisten Gründer*innen lassen eine hervorragende Unternehmenskarriere hinter sich. Und während die finanziellen Einbußen in den ersten Jahren in Ordnung sind, ist bei der Skalierung des Unternehmens auf Series-A und darüber hinaus ein wenig Liquidität erforderlich, um auch privat alles am Laufen zu halten. Wenn ich meine Kinder nicht ernähren kann, obwohl ich ein ‘führendes Start-up’ leite, was ist dann der Sinn der Sache?“
- „[Ich habe] kein Geld, um für Therapien oder Coaching zu bezahlen – kein persönliches Geld oder nicht genug im Unternehmen, um es dafür auszugeben.“
Zur richtigen Führungsunterstützung während der Skalierung:
- „Was dich als Gründer*in in der Anfangsphase erfolgreich gemacht hat, ist möglicherweise nicht das, was [dein] Unternehmen in seiner Entwicklung braucht ... Lasst uns anfangen, zwischen Beteiligung und Management zu trennen.“
- „Es ist eine Herausforderung, von den richtigen Expert*innen umgeben zu sein, die sich um meine Bedürfnisse kümmern. Wenn man ein Unternehmen skaliert, ist alles neu, und die Anfangszeit ist entscheidend, um seinen Weg zu finden. Leider ist man in der Anfangszeit, wenn man noch sehr klein ist, am meisten isoliert.“
Zur Hustle-Kultur und der Rolle von Investor*innen:
„Gründer*innen sind nie transparent, weil sie immer Angst haben, wie Investor*innen sie beurteilen werden. Jede(r) hat psychische Probleme und niemand spricht darüber, weil er oder sie Angst hat, wie sich das auf die Finanzierungsrunde auswirken wird.“
- „Die Hustle-Kultur macht es zur Norm, sich bis zum Burnout verauszugaben und sich zusammenzureißen.“
- „Heute wird mehr darüber gesprochen, aber noch vor ein paar Jahren war das ein Tabuthema. Es schien keine Option zu sein, sich Unterstützung zu suchen (außer einem Coach). Die Standard-/Notfalloption war, immer stark, selbstbewusst, ‘always on’ und immer am Arbeiten zu sein.“
- „Mein Investor hat mich einmal umarmt, was wirklich etwas verändert hat, was das offene Mitteilen angeht! Investor*innen müssen öfter zeigen, dass sie auch nur Menschen sind – und akzeptieren, dass Gründer*innen das auch sind. Wir sind keine Maschinen ...“
- „Dank des WellFounded-Programms habe ich wirklich mein persönliches Handbuch für Wohlbefinden und Resilienz herausgearbeitet. Ich gehe die Reise als Gründer/CEO jetzt viel nachhaltiger und gewinnbringender an. Absolut Gold wert.“
Lebensrealität von Gründer*innen komplexer als bisher angenommen
Die Befragung folgt auf Baldertons 2023 erstmals durchgeführte Umfrage zu “Founder Wellbeing and Performance”. Diese zeigte die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, um das Wohlbefinden von Gründer*innen und damit ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Die diesjährige Befragung macht deutlich, dass Investor*innen das Angebot, Gründer*innen und CEOs zu unterstützen, ausbauen müssen. Entgegen des weit verbreiteten Stereotyps vom Entrepreneur als jungem Mensch ohne Verpflichtungen zeigt die Umfrage, dass sich Gründer*innen in einer komplexeren Realität und unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Lebensphasen befinden. So sind beispielsweise mehr als die Hälfte Eltern oder primär für die Carearbeit in ihrem Haushalt verantwortlich.
Um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Gründer*innen aufrechtzuerhalten gehören folgende Aspekte in den Fokus: Anpassung der Führungsanforderungen an das wachsende Unternehmen, der bessere Umgang mit persönlichen finanziellen Belastungen sowie eine Reduzierung des Drucks auf Familien und persönliche Beziehungen. Ansonsten können sich diese Faktoren negativ auf Geschäftsentscheidungen und -ergebnisse auswirken. Hier präsentiert sich eine offensichtliche Chance für Investor*innen, Gründer*innen und letztlich die von ihnen aufgebauten Unternehmen besser zu unterstützen.
Digitales Elternangebot und Entwicklungsprogramm für Führungskräfte
Diesen Herausforderungen stellt sich Balderton und erweitert die „Founder Wellbeing and Performance“-Plattform um ein spezielles Entwicklungsprogramm für Führungskräfte sowie das neu eingeführte digitale Elternangebot, um Gründer*innen und ihre Familien zu unterstützen. Die Plattform umfasst nun:
- Entwicklungsprogramm für Führungskräfte – in Zusammenarbeit mit Better Faster. Dieses personalisierte sechsmonatige Programm wurde exklusiv für CEOs im Balderton-Portfolio entwickelt, um sie beim Wandel ihrer Führungsaufgaben zu unterstützen, wenn Unternehmen vom Start-up zum Scale-up heranwachsen.
- Unterstützung für Eltern – umgesetzt in Zusammenarbeit mit der digitalen Elternplattform Cooper Parenting. Gründer*innen und ihre Familien erhalten Zugang zu Coopers Team aus lizenzierten Klinikärzt*innen und Forscher*innen. Sie bieten eine maßgeschneiderte Unterstützung, um die kombinierten Herausforderungen von Elternschaft und Unternehmertum zu meistern.
- Gesundheits- und Fitnessprogramm – Dieses sechsmonatige Programm wird von einem Team aus Mediziner*innen von WellFounded geleitet. Es verfolgt einen personalisierten Ansatz, um Physiologie, Ernährung, Fitness, Schlaf und das Mindset zu verbessern und die Leistung zu optimieren.
- CEO-Foren – Peer-to-Peer-Unterstützung, bei der kleine Gruppen von CEOs in einem intimen Rahmen zusammenkommen, um die persönlichen und beruflichen Herausforderungen zu besprechen, mit denen sie als Führungskräfte konfrontiert sind.
- Coaching für Führungskräfte – Baldertons interner Coach für Führungskräfte steht Gründer*innen und CEOs zur Verfügung, und unterstützt sie dabei, schwierige Situationen unter hohem Druck zu bewältigen. Zusätzlich bietet Balderton eine Datenbank mit zertifizierten, erfahrenen Coaches, die laufend Unterstützung bieten können.
Insolventes Münchner SpaceTech-Start-up UNIO sucht Investor*in
Das Space-TechStart-up UNIO hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der Geschäftsbetrieb von UNIO soll während des vorläufigen Insolvenzverfahrens im vollen Umfang aufrecht erhalten bleiben – es gilt: Investor gesucht!
UNIO wurde 2022 als ein Joint Venture der bereits etablierten Unternehmen Isar Aerospace (Entwicklung und Bau von Raketen), Reflex Aerospace (Bau von Satelliten) und Mynaric (Kommunikation mittels Laserstrahlen) und SES (Satellitenbetreiber) gegründet. UNIO hat seitdem eine proprietäre Technologie entwickelt, die eine lückenlose Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet ermöglicht durch eine Kombination aus 5G-Telekommunikations- und Satelliten-Netzen. Auf diese Weise sind Anwendungen wie beispielsweise Autonomes Fahren erst in der Fläche durchführbar, da dann eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet gegeben ist.
Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit 2,5 Mio. EUR Volumen
Das Unternehmen brachte im März 2024 sein Produkt „UNIO Move“ auf den Markt. Zielkunden der Technologie von UNIO sind Automobilhersteller und auch Hersteller von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ziel des Münchner Start-ups ist es, Europas erste souveräne, kommerzielle Satellitenkonstellation für schnelle, leistungsstarke und sichere Konnektivität aufzubauen. Ende 2023 schloss das Star-tup eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 2,5 Mio. EUR erfolgreich ab. Investoren waren unter anderem der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB und das europäische Technologieunternehmen IABG. Das Weltwirtschaftsforum hat im Sommer diesen Jahres UNIO als eines der 100 vielversprechendsten Start-ups in der Tech-Industrie genannt.
„Wir arbeiten unermüdlich daran, fortschrittliche Konnektivitätslösungen in den Mobilitätssektor zu bringen, in der Überzeugung, dass diese Technologie fast alle Branchen verändern und zu einem unverzichtbaren Rückgrat für eine starke wirtschaftliche und politische Souveränität werden wird. Ich bin stolz auf die Pionierarbeit, die unser Team zusammen mit unseren Partnern geleistet hat. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds prüfen wir derzeit neue strategische Optionen und Partnerschaften, um diese Mission fortzusetzen“, sagte Katrin Bacic, CEO von UNIO.
Investor*innensuche hat begonnen
Auslöser für die Krise des Unternehmens war die ausbleibende Anschlussfinanzierung durch die Gesellschafter. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktes im Automobil- und Mobilitätssektor. Zudem ist das Finanzierungsumfeld für Wachstumsfinanzierungen von Startups in ganz Europa weiterhin sehr angespannt. Aus diesem Grund war der Insolvenzantrag unvermeidlich. „Die Technologie von UNIO ist innovativ und wegweisend. Wir werden uns nun gemeinsam intensiv dafür einsetzen, dass diese erhalten und weiterentwickelt werden kann. Daher streben wir eine schnelle Investorenlösung an und haben mit der Suche bereits begonnen“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky. UNIO wurde im Insolvenzantragsverfahren von Frau RA’in Dr. Franziska Kramer aus der Kanzlei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB vertreten.
Berliner HealthTech Unlimitix von Aspect Health übernommen
Unlimitix, Anbieter einer KI-gesteuerten (Abnehm-)Coaching-App, wurde von Aspect Health, Vorreiter beim Thema Stoffwechselversorgung von Frauen, übernommen. Das Ziel des US-Unternehmens ist es, mithilfe der deutschen KI-Technologie eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen zu ermöglichen.
Das Berliner Start-up Unlimitix, 2021 von Daniel Dippold gegründet, hat sich auf KI-gesteuerte Coaching-Lösungen (in Form einer App) spezialisiert, die eine dauerhafte Verhaltensänderung von Erwachsenen und Jugendlichen im Bereich Gesundheit, persönlicher Entwicklung und Fitness fördern soll. Die der Coaching-Lösungen zugrunde liegenden Large Language Models (LLMs) sind darauf ausgelegt, durch die Kombination von KI mit psychologischen Erkenntnissen nachhaltige, positive Gewohnheiten zu schaffen.
Jetzt gibt das Unternehmen seine Übernahme durch Aspect Health, ein führendes Unternehmen im Bereich der Stoffwechselgesundheit von Frauen, bekannt. Das US-amerikanische Unternehmen ist Vorreiter beim Thema Optimierung der Stoffwechselversorgung von Frauen und bietet personalisierte Pläne zur Änderung des Lebensstils auf der Grundlage von Daten aus kontinuierlichen Glukosemonitoren (CGMs), Wearables und Bluttests zu Hause. Details zu dem Deal wurden nicht publiziert.
Die Übernahme steht im Einklang mit der Vision von Aspect Health, eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen anzubieten, beginnend mit einem Schwerpunkt auf dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), einer Erkrankung, von der etwa jede zehnte Frau in den USA betroffen ist und die zugleich eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit ist.
„Die Übernahme von Unlimitix markiert einen entscheidenden Moment für Aspect Health“, sagt Gleb Babiy, CEO und Mitbegründer von Aspect Health. „Durch die Integration der KI-gestützten Verhaltensänderungstechnologie von Unlimitix verbessern wir die Fähigkeit unserer Plattform, Frauen die maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um ihre Stoffwechselgesundheit zu verbessern, insbesondere in Bereichen wie PCOS, in denen eine personalisierte Betreuung entscheidend ist.“
Coaching - effektiver und skalierbarer machen
„Wir sind begeistert, dass wir unsere KI-Technologie in eine Plattform einbringen können, die sich auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat“, sagt Philipp Klug, CEO von Unlimitix. „Unsere LLMs sind darauf ausgelegt, eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung zu fördern, und durch die Zusammenarbeit können wir mehr Leben als je zuvor beeinflussen.“
Elad Katz, CPO bei Aspect Health, ergänzt: „Unsere Coaches bieten das Einfühlungsvermögen und die Unterstützung, die Technologie allein nicht leisten kann. Die KI von Unlimitix ermöglicht es uns, ihre Bemühungen zu ergänzen und unser Coaching effektiver und skalierbarer zu machen.“
Parto: Social-FinTech erhält 2,5 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung
Die Hamburger Parto Group GmbH (ehemals Participayed) der Gründer Christoph Roling, Thomas Heuck und Jes Hennig sichert sich 2,5 Mio. Euro in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Zu den Investor*innen gehören die VCs Heal Capital und Motive Ventures sowie namhafte Business Angels.
Noch immer ist Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, wenn es um die Verwaltung von Verwahrgeld der Klient*innen oder um Geschäftsausgaben, wie etwa Lebensmitteleinkäufe in Wohngruppen, geht. Doch der Umgang mit großen Bargeldsummen bringt erhebliche Herausforderungen mit sich: hoher personeller Aufwand, bürokratische Belastung durch eine Vielzahl an Buchungs- und Belegvorgängen, potenzielle Missbrauchsrisiken, fehlende rechtliche Absicherung und begrenzte Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.
Prozesskosten senken, Beteiligte entlasten
Die Lösung des Hamburger Start-ups Parto will Mitarbeitende entlasten und Menschen in Betreuung finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen. Die ‘All-in-one’-Payment-Lösung umfasst Firmen- und treuhänderische Verwahrgeldkonten sowie Zahlungskarten für Mitarbeitende und Menschen in Betreuung. „Durch den ganzheitlichen Ansatz von Parto, bestehend aus digitalen Zahlungen, softwarebasierter Verwaltung und automatisiertem Reporting, lassen sich Prozesskosten um bis zu 75 Prozent senken”, erklärt Mitgründer und CEO Jes Hennig. Angesichts des akuten Personalmangels in Pflegeberufen, der bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von 300.000 Pflegefachkräften erfordert, sind Einsparpotenziale dieser Größenordnung von enormer Bedeutung. Für viele Einrichtungen bieten sie die Möglichkeit, den Arbeitsalltag von Mitarbeitenden und Klient*innen spürbar zu entlasten.
Die Diakonie Nord Nord-Ost ist Ideengeberin und gleichzeitig die erste Kundin, mit der Parto zusammenarbeitet. „Wir sind eine Kooperation eingegangen, die nachhaltigen Nutzen generiert, da hier eine Lösung entstanden ist, die auf konkrete Anforderungen aus dem Arbeitsalltag eingeht”, so Frank Reimer, Geschäftsbereichsleitung Digitale Transformation, von der Diakonie Nord Nord-Ost. „Und das sowohl aus administrativer Perspektive, als auch aus Sicht der Betroffenen. Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, am digitalen Zahlverkehr teilzuhaben – beim Bäcker genauso wie im Internet“, ergänzt er. „Wir schaffen gemeinsam einen echten Mehrwert, von dem eine ganze Branche profitiert”, unterstreicht auch Hennig.
Gründertrio entwickelt neues Vertical im Payment-Sektor
Parto erschließt mit seiner innovativen Lösung ein neues Vertical im Payment-Sektor. Das Gründerteam besteht aus Jes Hennig, Christoph Roling und Thomas Heuck.
Jes Hennig baute nach seinen Stationen bei der Commerzbank und JPMorgan & Chase die erste Neobank für die Generation Z auf. Bekannte Business Angels und VCs finanzierten Ruuky – die zwischenzeitlich am schnellsten wachsenden Neobank in Europa. Im Jahr 2023 verkaufte Hennig Ruuky an blau direkt ist nun CEO von Parto.
Christoph Roling begann seine berufliche Laufbahn in der Unternehmensberatung, bevor er im Produktsegment bei Finanzcheck maßgeblich einen der größten FinTech-Exits in der DACH-Region begleitete. In seiner anschließenden Rolle als Head of Product bei Ruuky verantwortete er den Aufbau des Produkts und des Bereichs Operations. Heute leitet er bei Parto die Bereiche Technologie und Produktentwicklung.
Thomas Heuck startete nach seinem Studium im deutschen Multichannel-Retail. Über 20 Jahre hinweg leitete er Marketing- und Vertriebsteams und entwickelte sich bis zur Abteilungsleitung. Dabei sammelte er umfassende Erfahrungen in Strategie, Markenführung, Marketing und Vertrieb, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Nach seiner Konzernkarriere wechselte er als Consultant und Interim-Manager in eine Beteiligungsgesellschaft und ist nun CCO von Parto.
Das Geschäftsmodell überzeugt Geldgeber*innen
Die Gründer haben mit ihrem Geschäftsmodell sowohl branchenrelevante VCs als auch erfahrene Business Angel überzeugt. Heal Capital ist auf digitale Gesundheitslösungen und HealthTech-Start-ups spezialisiert, während Motive Ventures sich auf Technologieinvestitionen im Finanz- und Geschäftsdienstleistungssektor konzentriert. In diesem Fall unter der Leitung von Ramin Niroumand, Experte aus der deutschen FinTech- und Company-Building-Welt. Zudem sind namhafte Business Angels wie Sebastian Johnston und Malte Rau mit an Bord.
PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag
Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.
PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.
Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.
Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.
Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.
„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.
Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.
Europas erstes KI-ABWEHRZENTRUM kommt aus Erfurt
Zwei Thüringer Unternehmen präsentieren sich mit der Eröffnung des ersten KI-Abwehrzentrums Europas als Vorreiter für Cybersicherheit: die ASOFTNET GmbH & Co. KG und die Enginsight GmbH.
Die digitale Revolution schreitet unaufhaltsam voran, und während künstliche Intelligenz (KI) den Fortschritt vorantreibt, birgt sie gleichzeitig immense Risiken für die globale Sicherheit. Cyberangriffe werden immer raffinierter und die Grenzen des Möglichen werden täglich neu definiert. Vor diesem Hintergrund präsentieren das 2014 in Erfurt gegründete ASOFTNET und das 2017 in Jena gegründete Enginsight mit Stolz das erste KI-ABWEHRZENTRUM in Europa. Es ist, so die Initiatoren, „das Security Operation Center (SOC) der Zukunft“.
Das Security Operation Center der Zukunft
„Das KI-ABWEHRZENTRUM ist ein bahnbrechender Schritt in eine Zukunft, in der KI nicht nur Bedrohungen verstärkt, sondern aktiv zu ihrer Bekämpfung beiträgt. Die Angreifer setzen KI bereits aktiv ein. Wir müssen es ihnen schnellstmöglich gleichtun, schnell handeln und alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass KI zur Sicherung und nicht zur Gefährdung unserer Zukunft eingesetzt wird“, erklärt Alexander Sowinski, der Gründer des KI-Abwehrzentrums und CEO der ASOFTNET. Seine Vision ist eine Welt, in der KI sicher, verantwortungsbewusst und zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt wird. Das KI-ABWEHRZENTRUM soll eine zentrale Rolle dabei spielen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Auch Mario Jandeck, CEO von Enginsight, setzt große Erwartungen an das KI-ABWEHRZENTRUM: „Da Cyberangriffe verheerende Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Finanzsysteme oder die Wasserversorgung haben können, wird das Zentrum einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Stabilität leisten.“
Von der Idee in die Wirklichkeit: Lokale, nationale und internationale Zusammenarbeit für eine sichere digitale Zukunft
Gemeinsam mit gleichgesinnten Technologiepartnern arbeitet Alexander Sowinski seit 2023 an der Umsetzung seiner Idee des KI-ABWEHRZENTRUMs Er erinnert sich: „Als SOC-Dienstleister haben wir vermehrt KI-basierte Angriffe beobachtet und deren stetige Zunahme. Nach Gesprächen mit dem Hasso-Plattner-Institut und weiteren Partnerunternehmen wurde uns bewusst, dass ein herkömmliches SOC bald nicht mehr ausreichen würde. Die Berichte des BKA und BSI unterstützten diese Einschätzung“, erläutert Sowinski weiter. „Für uns stand fest: Wir brauchen KI-Unterstützung, um Angriffe noch schneller, noch besser vorherzusehen und abzuwehren.“
Maßgeblichen Anteil und eine der technologischen Grundlagen stellt die Enginsight GmbH mit ihrer Unified Security Management Software. Die Enginsight-Entwickler sind weiterhin federführend in die KI-Weiterentwicklung eingebunden. IBM stellt die nötige Infrastruktur zur Verfügung.
Auch wenn das KI-ABWEHRZENTRUM viele KI-gestützte Produkte nutzt, erfolgen viele Auswertungen noch manuell, d.h. durch die menschliche Interpretation der gesammelten Daten. Das Team um Alexander Sowinski soll deshalb auch stetig wachsen.
Für die kontinuierliche Weiterentwicklung arbeiten die Erfurter Security-Experten eng mit einer Vielzahl anderer nationaler und internationaler Partner zusammen – darunter Regierungsbehörden, private Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. „Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können wir Bedrohungen schneller erkennen und effektiver darauf reagieren. Unsere internationalen Netzwerke ermöglichen uns, globale Bedrohungstrends zu überwachen und länderübergreifende Abwehrstrategien zu entwickeln“, berichtet Alexander Sowinski und ergänzt: „Wir engagieren uns zudem in der Standardisierung und Harmonisierung von Sicherheitsprotokollen auf internationaler Ebene. So stellen wir sicher, dass der Schutz vor KI-basierten Bedrohungen weltweit gewährleistet wird.“ Diese Zusammenarbeit sieht er als entscheidend an, um ein globales Sicherheitsnetz zu schaffen, das die Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von KI schützt.
360°-Sicherheitsansatz – proaktiv und präventiv
Das KI-ABWEHRZENTRUM will mehr als ein weiterer Akteur in der Cybersicherheit sein. Anstatt nur auf bestehende Bedrohungen zu reagieren, entwickelt das ASOFTNET-Enginsight-Team Technologien, die in der Lage sind, zukünftige Angriffe vorherzusehen und abzuwehren.
Das sind die Vorteile, die herkömmliche SOCs nicht leisten können:
- Proaktive Abwehr: KI erkennt potenzielle Angriffe, bevor sie ausgeführt werden.
- Schnellere Analysen: Durch den Einsatz maschinellen Lernens werden Bedrohungen blitzschnell erkannt und analysiert.
- Darknet-Aufklärung: Bedrohungen werden bereits im Darknet identifiziert, bevor ein Angriff überhaupt stattfindet.
- Ständige Weiterentwicklung: Die im KI-ABWEHRZENTRUM eingesetzten Algorithmen lernen kontinuierlich und passen sich neuen Bedrohungslagen an.
Diese innovative Herangehensweise soll Unternehmen und Organisationen noch besser gegen die ständig wachsenden Bedrohungen durch KI-gestützte Cyberangriffe schützen.
Enterprise-Service zum Schutz gegen alte und neue Bedrohungen
Das KI-ABWEHRZENTRUM stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur auf bestehende Bedrohungen reagieren, sondern potenzielle Angriffe auch aktiv verhindern können und ihre Ab- wehr stetig optimieren. Es richtet sich vor allem an Enterprise-Kund*innen – selbst solche, die bereits ein eigenes SOC-Team haben. Sie gewinnen nicht nur zusätzlichen KI-gestützte Abwehrmechanismen, sondern auch den direkten Zugriff auf die Expertise der KI-Expert*innen, die auch als verlängerter Arm in Stoßzeiten und Zeiten außerhalb der regulären Unternehmensarbeitszeiten zur Verfügung stehen. Die Kombination des eigenen SOC-Teams verstärkt durch das Erfurter SOC-Team ist bereits erfolgreich erprobt.
Auch für kleinere und mittelständige Unternehmen mit einem geringeren Budget kann eine Sicherheitslösung angeboten werden. Alexander Sowinski: „Gerade der kleinere Mittelstand mit geringem bis gar keinem Security-Know-how und -Ressourcen gewinnt auch durch unsere anderen Managed Security Services (Security-Audit, MDR, SOC as a Service) ein hohes Maß an Sicherheit: Diese gehen weit über das hinaus, was KMU i. d. R. selbst leisten können. Sie sind zudem deutlich günstiger als der Aufbau eigener Ressourcen und stellen die 24/7 Überwachung sicher.
Berliner Proptech-Start-up Mietz sichert sich Mio.-Investment
Die 2021 von Lena Tuckermann gegründete Mietz GmbH hat sich als First Mover auf die vollständig digitalisierte Vermietungsplattform spezialisiert, die (Ver-)Mieter*innen einen rechtssicheren und automatisierten Ablauf des Mietprozesses via App ermöglicht.
Das Berliner PropTech-Start-up Mietz hat eine bedeutende Finanzierungsrunde in Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Dies unterstreicht das Vertrauen namhafter Investoren in die visionäre digitale Plattform, die den Mietprozess revolutioniert. Mit diesem Kapital plant Mietz, seinen deutschlandweiten Rollout zu beschleunigen und gleichzeitig das Tech- und Vertriebsteam erheblich auszubauen.
Pioniere der digitalen Vermietung
Seit seiner Gründung im Mai 2021 hat Mietz den Anspruch, den traditionellen Vermietungsprozess von Grund auf neu zu gestalten. Die Plattform integriert modernste KI-Technologien, die es Vermieter*innen, Verwalter*innen und Makler*innen ermöglichen, den gesamten Prozess von der leeren Wohnung bis zur digitalen, rechtssicheren Unterzeichnung des Mietvertrags auf einer einzigen Plattform effizient abzuwickeln. Bereits im letzten Jahr hat das Start-up innovative Features eingeführt, die die Vermietung auf ein völlig neues Niveau heben.
„Mit Mietz haben wir eine Lösung geschaffen, die den Mietprozess für alle Beteiligten einfacher, sicherer und vor allem effizienter macht. Unser Ziel ist es, den Markt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehen,“ erklärt Lena Tuckermann, Gründerin und CEO von Mietz.
Erfolgreicher Markteintritt und starkes Wachstumspotenzial
Mietz ist bereits in Berlin etabliert und konnte kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreichen, indem es weitere namhafte Bestandshalter gewinnen konnte, unter anderem 6.000 Einheiten, die nun ebenfalls exklusiv über Mietz vermietet werden.
Die jüngste Finanzierungsrunde ermöglicht es dem Start-up nun, in alle großen deutschen Städte zu expandieren und seine Reichweite erheblich zu vergrößern. Die beeindruckende Entwicklung von Mietz hat sowohl bestehende als auch neue Investoren überzeugt. Zu den Beteiligten zählen Angel Invest, Mario Götze und NCA, die bereits in früheren Runden investiert haben, sowie Clearance Capital aus UK, die zu den neuen Investoren gehören. Jay Lakhani, Partner bei Clearance Capital, kommentiert: „Wir sehen in Mietz das Potenzial, die Art und Weise, wie Wohnungen in Deutschland vermietet werden, grundlegend zu verändern.“ Auch die bestehenden Investoren teilen diese Überzeugung. „Wir haben in Mietz investiert, weil wir von Anfang an überzeugt davon waren, dass genau dieses Team in der Lage ist, den Vermietungsprozess zu modernisieren und für alle beteiligten Parteien zu vereinfachen,“ so Christoph Schepan von NCA.
Nutzer*innenfreundlichkeit und Innovation im Fokus
Für Wohnungssuchende bietet die Mietz App ein innovatives Erlebnis. Durch die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und detaillierte Suchkriterien festzulegen, werden den Nutzer*innen passende Wohnungen vorgeschlagen, die sie wie in einer Dating-App durch „Swipen“ bewerten können. Bei einem Match zwischen den Kriterien des/der Vermietenden und des/der Mietinteressent*in wird der Kontakt hergestellt, und der digitale Mietvertrag kann direkt über die App abgeschlossen werden. Bereits über 40.000 Nutzerinnen und Nutzer profitieren laut Mietz von diesem innovativen Ansatz bei der Wohnungssuche.
Mindpeak sichert sich $15,3 Mio. in Serie A-Finanzierung
Das 2018 von Felix Faber und Dr. Tobias Lang gegründete Mindpeak ist ein globaler Innovator für KI-gesteuerte digitale Pathologielösungen. Das frische Kapital dient dazu, das Wachstum in der KI-basierten digitalen Pathologie zu beschleunigen.
Mindpeak, führender Anbieter von KI-gestützten pathologischen Lösungen, gab heute bekannt, dass das Unternehmen in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 15,3 Millionen US-Dollar eingeworben hat. Die Runde wurde von Zeiss Ventures und InnoVentureFund angeführt, mit Beteiligung von - unter anderem - AI.Fund und dem European Innovation Council Fund. Während Mindpeak ein Cashflow-positives Kerngeschäft hat, wird diese neue Investition das Unternehmen in die Lage versetzen, die Kommerzialisierung seiner bahnbrechenden Technologien über mehrere Regionen hinweg weiter auszubauen.
"Mit dem neuen Kapital werden wir die Entwicklung und den Einsatz unserer KI-Lösungen beschleunigen und Pathologen und Forschern schnellere und genauere Diagnosetools zur Verfügung stellen", sagte Felix Faber, CEO von Mindpeak. "Unser Ziel ist es, die Krebsdiagnostik zu revolutionieren und letztlich die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern."
Die KI-Algorithmen von Mindpeak gehörten zu den ersten, die sowohl in den USA als auch in der EU für die klinische Routinediagnostik eingesetzt wurden. Die innovativen Lösungen des Unternehmens ermöglichen eine automatisierte histologische und immunhistochemische Gewebeanalyse und helfen Experten, sicherere Entscheidungen zu treffen. Bis heute wurden mehr als 30.000 Patient*innendiagnosen mit Hilfe der KI-Lösung unterstützt. Auch biopharmazeutische Unternehmen nutzen diese KI-Technologie, um die Wirksamkeit bestimmter Medikamente in der Krebstherapie vorherzusagen und um gezielte Behandlungen zu ermöglichen.
"Seit der Gründung im Jahr 2018 hat Mindpeak wegweisende Lösungen entwickelt und sich als einer der führenden Anbieter im Markt für digitale Pathologie etabliert", sagt Mike Gänßler, Investment Manager bei Zeiss Ventures. "Sowohl als Investor als auch als Marktpartner sind wir fest von der vielversprechenden Zukunft von Mindpeak überzeugt."
Vor kurzem hat Mindpeak sein Produktportfolio um weitere Organe, Biomarker und Färbungen erweitert. Strategische Partnerschaften mit führenden Gesundheitsorganisationen wie Roche sowie positive regulatorische Entwicklungen stärken die Position des Unternehmens auf dem Markt weiter.
"Das Engagement von Mindpeak für Innovationen in der digitalen Pathologie zeigt sich in der schnellen Produktentwicklung und der zunehmenden Akzeptanz in allen Märkten", sagte Gencer Sahin, Head of Investments bei IFB. "Diese Finanzierungsrunde wird die Position des Unternehmens als wichtiger Akteur bei der Transformation der Krebsdiagnostik weiter festigen."
Foodforecast: Kölner KI-Start-up sichert sich 3 Mio. Euro
Das Kölner KI-Start-up Foodforecast sichert sich mehr als 3 Mio. Euro, um die Lebensmittelindustrie bei der 30%-igen Einsparung von Lebensmittelabfall europaweit zu unterstützten.
Das Tech-Start-up setzt künstliche Intelligenz (KI) zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ein. Dazu hat es eine KI entwickelt, die historische Verkaufszahlen von Bäckereifilialen analysiert und mit wichtigen Einflussfaktoren kombiniert, um eine automatisierte Verkaufsprognose für die Bestellung des nächsten Tages zu erstellen.
Die Runde wurde von Scalehouse Capital und dem Future Food Fund II angeführt, mit zusätzlicher Unterstützung von bestehenden Investoren wie Blue Horizon Ventures und Aeronaut Invest sowie weiteren strategischen Investoren. Diese wichtige Investition wird Foodforecast dabei unterstützen, ihre ehrgeizigen Pläne zur Expansion und zur Stärkung ihrer Präsenz auf dem europäischen Lebensmittelmarkt voranzutreiben.
Revolutionierung der Lebensmittelindustrie durch KI
Seit dem Markteintritt im Jahr 2022 hat sich Foodforecast als Technologieführer im deutschen Lebensmittelhandel etabliert. Die KI-basierten Bedarfsprognosen des Unternehmens werden inzwischen in mehreren tausend Kund*innenfilialen eingesetzt und von einigen der größten Branchenakteur*innen, darunter SSP Deutschland, übernommen. Foodforecast ist auf die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette spezialisiert und beginnt am Point-of-Sale (POS).
Durch den Einsatz neuester Technologie ermöglicht Foodforecast seinen Kund*innen, Bestell- und Produktionsprozesse im Durchschnitt um über 90 % zu automatisieren, was jährlich aktuell über 20 Millionen automatisierten Bestellungen entspricht. Dies entlastet das Personal erheblich und hat sich als Hauptverkaufsargument für ihre Kund*innen etabliert. Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bleibt jedoch der Hauptantrieb des Unternehmens, wobei die Abfälle im Durchschnitt um 30 % reduziert werden können, während gleichzeitig der Umsatz um bis zu 11 % steigt.
Lebensmittelverschwendung: Eine Bedrohung für die Gesundheit des Planeten
Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern trägt auch erheblich zur Verschlechterung der planetaren Gesundheit bei. Der unnötige Verlust von Lebensmitteln verschwendet wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Land und ist ein wesentlicher Treiber von Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel befeuern. Angesichts dieser dringenden Herausforderungen ist es unerlässlich, innovative Lösungen zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung zu finden. Durch den Einsatz ihrer KI-basierten Lösungen hilft Foodforecast seinen Kund*innen, ihre Ressourcennutzung zu optimieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Planeten und zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.
„Wir haben uns das Ziel gesetzt, in den nächsten 10 Jahren Lebensmittelverschwendung im Wert von 10 Milliarden Euro zu verhindern“, sagte Justus Lauten, Geschäftsführer und Gründer von Foodforecast. „Im Jahr 2023 haben wir nicht nur 4.000 Tonnen Lebensmittelverschwendung verhindert, sondern auch das jährliche CO2-Äquivalent von über 1.000 Autos vermieden und mehr als 2.500 olympische Schwimmbecken mit frischem Wasser eingespart. Die Unterstützung unserer Investoren ist eine starke Bestätigung unserer Vision und des enormen Marktpotenzials, das wir erschließen. Diese Investition wird es uns ermöglichen, unser Team zu erweitern und unseren Kunden in der Systemgastronomie, im Bäckereimarkt und im Einzelhandel weiterhin beispiellose Prognosequalitäten und Servicequalität zu bieten.“
Investitionen von Branchenführern
Die Finanzierungsrunde wurde von Scalehouse Capital, einem deutschen Venture-Capital-Unternehmen mit Fokus auf effiziente Software-Startups, gemeinsam mit dem Future Food Fund II, einem niederländischen AgriFoodTech-Impact-Investor, angeführt. Silla Scheepens, Partner beim Future Food Fund, betonte die strategische Bedeutung der Technologie von Foodforecast: „Foodforecast befindet sich an der Schnittstelle von fortschrittlicher Technologie und bedeutungsvoller Wirkung. Ihre KI-gesteuerten Lösungen lösen nicht nur einige der drängendsten Herausforderungen in der Lebensmittelindustrie, sondern bieten auch erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Die Kombination aus technologischer Innovation und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit macht sie zu einem Game-Changer auf dem Markt und gewinnt das Vertrauen zahlreicher namhafter Kunden aus verschiedenen Branchen.“
Die Runde zog auch die Teilnahme mehrerer Branchenexperten und jetziger Frühphaseninvestoren an, die mit einigen der bekanntesten Unternehmen im DACH-Markt wie Subway®, dean&david und Bäckerei ,,Göing seit 1920“ verbunden sind. Dies soll es Foodforecast ermöglichen, von starkem Branchen-Know-how und einem umfassenden Netzwerk für weiteres Wachstum und Expansion zu profitieren.
Innovationsagenda 2030 veröffentlicht
Der Startup-Verband hat seine "Innovationsagenda 2030 – Weltklasse Made in Germany" veröffentlicht. Der Verband zeigt darin Wege auf, wie Deutschland seine Innovationskraft ausbauen und zukünftigen Wohlstand sichern soll.
“Wenn andere an der Zukunftsfähigkeit unseres Landes zweifeln, gehen wir voran. Wir zeigen, wie Weltklasse Made in Germany auch in Zukunft möglich ist – und das Leben aller besser macht”, so Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands. Deutschland habe mit internationaler Spitzen-Forschung, herausragenden Talenten, einer starken industriellen Basis und genug privatem Kapital alle Zutaten, um global erfolgreich zu sein.
“Unsere Innovationsagenda ist das Playbook für echten Fortschritt und zeigt, wie all diese Zutaten in einer Startup-Strategie 2.0 politisch zu bündeln sind. Damit unsere Zukunft die Priorität erhält, die sie verdient”, so Pausder. Sie fordert weitreichende Maßnahmen, von der Neustrukturierung staatlicher Kompetenzen bis hin zu einer Finanzierungsoffensive für Startups und Scaleups.
Finanzierung und Talente im Fokus
Der Verband fordert eine Verdreifachung der Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um die jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dazu ist es notwendig, mehr privates Kapital für die Anlageklasse Venture Capital zu mobilisieren, insbesondere von institutionellen Investoren, wie z. B. Versicherungen. Zudem gilt es, den Kapitalmarkt zu stärken. Starke Exit-Kanäle sind besonders wichtig, um mehr Börsengänge in Deutschland und Europa zu ermöglichen. Denn derzeit führen die zahlreichen Börsengänge deutscher Scaleups im außereuropäischen Ausland zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland.
Weiteres zentrales Anliegen der Agenda ist die Anwerbung und Integration internationaler Talente, um den akuten Fachkräftemangel zu bekämpfen. Dazu gehören Vorschläge wie die temporäre Reduktion der Einkommenssteuer für neue ausländische Fachkräfte und die Digitalisierung von Visa-Verfahren. Darüber hinaus plädiert der Verband für die Einrichtung eines neuen Bundesministeriums für Migration, das alle relevanten Aufgaben bündelt und klare Zuständigkeiten schafft. Ein starkes Signal der Offenheit sei zudem die Einführung von Englisch als zweite Amtssprache. “Der Fachkräftemangel ist eine Wachstumsbremse. Deshalb müssen wir Talenten den roten Teppich ausrollen. Unsere demografische Entwicklung lässt uns keine Wahl”, so Pausder.
Der Staat wird zum Taktgeber für den Innovationsstandort Deutschland
Der Startup-Verband sieht auch in der öffentlichen Auftragsvergabe ein enormes Potenzial, um Innovationen zu fördern. „5 Prozent der öffentlichen Aufträge sollten bis zum Ende des Jahrzehnts an Startups vergeben werden“, so Pausder. “Das ist Innovationspolitik zum Nulltarif – dem Staat entstehen keine Kosten, aber er fördert Digitalisierung und innovative Startups.” Dies erfordere eine Vereinheitlichung und Vereinfachung und vor allem eine Startup-freundliche Anwendung des Vergaberechts durch Behörden.
Im Bereich der Digitalisierung schlägt der Verband vor, die Digitalisierungsvorhaben des Bundes zentral zu koordinieren und zu beschleunigen – etwa durch die Schaffung eines mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Chief Digital Officers (CDO) im Bundeskanzleramt. Die Realisierung des Ziels „Startup in a day“ steht dabei ebenfalls im Fokus: Demnach soll der komplette Gründungsprozess innerhalb von 24 Stunden möglich sein.
Die Zukunft liegt im DeepTech
Die Innovationsagenda 2030 formuliert außerdem das ambitionierte Ziel, Deutschland bis 2030 zu einem global führenden Standort für DeepTech zu machen. Mindestens 30 DeepTech-Unicorns sollen bis dahin entstehen. Um dies zu erreichen, schlägt der Verband die Verbesserung des Transfers und der Skalierung von Innovationen aus der Forschung vor und macht sich einfacheren Marktzugang stark. “Wir müssen Mittelstand und DeepTech-Startups stärker vernetzen. Das ist eine win-win-Situation, von der auch unser Wirtschaftsstandort insgesamt profitiert”, so Pausder. “Die strikte Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung sollte aufgelöst werden.”
Eine besondere Rolle kommt jungen Wachstumsunternehmen laut Startup-Verband bei der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft zu. Der Anteil an Startups in Deutschland, die mit ihren Innovationen die Klimakrise adressieren, liegt bei knapp 30 Prozent.
“Wir haben jetzt die Chance, der Erfolgsstory „Made in Germany“ mit bahnbrechenden Klimatechnologien ein neues, zukunftsweisendes Kapitel hinzuzufügen. So schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe: Wir tragen entscheidend zur Dekarbonisierung bis 2045 bei, gestalten den Weg zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem mit und stärken unseren heimischen Standort”, so Pausder. Dafür müsse die Finanzierung für kostenintensive Technologien gesichert und ambitionierte Ziele gesetzt werden. “Wir wollen die Anzahl an Climate Tech-Unicorns bis 2030 verdoppeln”, so Pausder.
Auch das Thema Diversität spielt eine zentrale Rolle in der Agenda. Der Anteil der Gründerinnen in Deutschland soll bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Eine höhere Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten, angepasste Elterngeldregelungen für Selbstständige sowie der Zugang zu Kapital für Gründerinnen und Migrant Founders sind dabei entscheidend.
Hier ist die Innovationsagenda zum Nachlesen und hier die Top-10-Forderungen des Verbands.