Von Beginn an erfolgreich: So klappt die Auftragsauslastung bei Start-ups


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Aller Anfang ist schwer, doch clevere Gründer*innen können es sich auch einfacher machen. Mit der richtigen Strategie klappt die Sicherung der Auftragslage bereits von Beginn an. Dafür notwendig ist vor allem das digitale Netzwerken, denn die Onlinenutzung nimmt auch unter Unternehmer*innen und potenziellen Kund*innen zu!

7 Tipps für smarte Auftragsakquise

Damit die Unternehmensgründung erfolgreich wird, sind nicht nur die richtigen Partner*innen und Zulieferer*innen gefragt, sondern auch eine möglichst gesicherte Auftragsauslastung von Anfang an. Doch wie gehen junge Unternehmen vor, die noch gar keine Reputation besitzen? Diese sieben Tipps helfen, die Auftragsbücher clever zu füllen.

1. Direktverkauf: Unternehmen setzen oft Vertriebsmitarbeiter*innen ein, um direkt mit potenziellen Kund*innen in Kontakt zu treten und Verkäufe abzuschließen. Dies kann Kaltakquise, persönliche Treffen oder digitale Verkaufstechniken wie E-Mail-Kampagnen und Webinare umfassen.

2. Staatliche Aufträge: Viele Start-ups sind in der Lage, sich staatliche Aufträge zu sichern, da diese eine große Menge an Arbeit und Einkommen für ihr Unternehmen bedeuten können. Existenzgründer*innen sollten die Möglichkeiten auf lokaler, bundesstaatlicher und föderaler Ebene untersuchen, um herauszufinden, was ihren Bedürfnissen am besten entspricht.

Die Ausschreibungen für staatliche und andere Projekte sind vor allem online zu finden. Damit junge Unternehmen möglichst gezielt nach infrage kommenden Aufträgen suchen können, ist Effizienz gefragt. Je gezielter die Suche, desto mehr Zeit bleibt für die Bewerbung und die Planung der Saucen. Behilflich dabei kann der Informationsdienst für Ausschreibungen sein, denn hier ist die Auftragssuche nach Branchen und/oder dem Standort mit nur wenigen Klicks möglich. Wer möchte, kann sich sogar automatisch über neue Aufträge informieren und muss künftig gar nicht mehr selbst suchen.

3. Werbung/Marketing: Viele Unternehmen nutzen Online-Anzeigen und andere Marketing-Taktiken, um auf ihre Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Anzeigen können auf beliebten Websites und Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, YouTube oder Google AdWords geschaltet werden.

Daten sind sich sicher, dass künftig kein Unternehmen mehr an den eigenen Online-Auftritten vorbeikommt. Die Attraktivität des Internets steigt kontinuierlich, sodass mittlerweile nur noch jeder 20. Mensch zwischen 16 und 47 Jahren offline ist. Gründer*innen, die von Anfang an mit der eigenen Websites planen, können ihren Budgetbedarf so ausrichten, dass ein großer Teil für den Web-Auftritt bereitsteht. Die Webpräsenz dient dabei als digitale Visitenkarte und lässt sich mit sozialen Medienkanälen verknüpfen. Innovative Gründer*innen setzen darüber hinaus auf einen innovativen Support, bei dem die Mitarbeiter*innen beispielsweise im Live-Chat Fragen beantworten und den Kund*innen dabei ein noch vertrauenswürdigeres und persönlicheres Umfeld bieten.

Tipp: Gründer*innen können die eigene Website mit einem Newsletter noch effizienter nutzen. Damit sichern sie sich nicht nur wertvolle Kundenkontakte, sondern können ihnen auch individualisierte Informationen zukommen lassen. Bei der Eintragung in den Newsletterverteiler ist unter anderem die Auswahl zwischen den gewünschten Informationen möglich. Neuigkeiten, Sparvorteile, Produkt-Updates usw. – je präziser die Auswahl durch die Abonnent*innen erfolgt, desto effizienter kann das E-Mail-Marketing künftig gestaltet werden.

4. Vernetzen: Der Aufbau von Beziehungen zu anderen Geschäftsinhabern kann eine effektive Möglichkeit sein, neue Kund*innen kennenzulernen. Start-ups können Branchenorganisationen beitreten und an Messen, Konferenzen oder anderen Veranstaltungen teilnehmen. Auch das Vernetzen bringt im digitalen Zeitalter so manchen noch ungenutzten Synergieeffekt. Gemeinsame Live-Videos mit Partner*innen bringen nicht nur mehr Reichweite auf Instagram und Co., sondern können auch für noch mehr Aufmerksamkeit bei neuen Kund*innen (beispielsweise Follower der Partner*innen) sorgen.

5. Partnerschaften: Einige Start-ups sind erfolgreich, wenn sie Partnerschaften mit größeren Unternehmen eingehen. Ein Start-up kann zum Beispiel mit einem erfahrenen Hersteller oder Händler zusammenarbeiten, um Zugang zu dessen Kundenstamm zu erhalten. Solch eine Partnerschaft lässt sich auch mit Werbeaktionen oder Preisvorteilen für die eigenen Kunden verbinden. Wer sich als Gründer*in einen Code für seine Kunden sichert, beschert ihnen exklusive Angebote und vermittelt das VIP-Gefühl, was laut vielen Verkaufsprofis einen positiven Effekt auf die Kundenbindung und künftige Umsätze haben kann.

6. Fachzeitschriften/Handelswebseiten: Viele branchenspezifische Veröffentlichungen akzeptieren bezahlte Einträge für Unternehmen, die Kund*innen in ihrem Bereich gewinnen wollen. Diese Publikationen können auch eine gute Quelle für Informationen über potenzielle Vertragsmöglichkeiten sein.

Auch hier gilt der Trend eindeutig zu den Online-Anzeigen. Anders als in Printmedien sollten sie vor allem über eine starke Bildsprache verfügen, denn oft entscheiden Betrachter*innen in einer Sekunde, ob sie weiter klicken oder sich das Gezeigte näher ansehen wollen.

7. Online-Bewertungen/Empfehlungen: Positive Bewertungen auf seriösen Websites wie Yelp können dazu beitragen, dass Start-ups mehr Vertrauen bei potenziellen Kund*innen gewinnen. Mund-zu-Mund-Propaganda ist ebenfalls sehr hilfreich beim Aufbau eines Kundenstamms. Auch Google ist eine wertvolle Bewertungs-Ressource, die von vielen Kund*innen bzw. Interessent*innen genutzt wird. Die Interaktion mit den Kund*innen mit Bezug auf ihre Bewertungen kann einen weiteren Boost der Bekanntheit und einen positiven Nebeneffekt bringen. Wer sich beispielsweise für abgegebene Bewertungen/Kommentare bedankt, zeigt öffentlich, dass die eigenen Mitarbeitenden auch digital alles im Blick haben und stets für die Kund*innen da sind. Der Umgang mit negativer Kritik kann ebenfalls ein Aushängeschild für neue Unternehmen sein.

Auch unzufriedene Kundenmeinungen sollten niemals gelöscht oder gar ignoriert werden. Viel wichtiger ist ein sachlicher und lösungsorientierter Austausch, der auch öffentlich unter dem weniger positiven Kommentar in der Suchmaschine erfolgen kann. Je souveräner Mitarbeiter*innen mit negativem Feedback umgehen, desto besser kommt das bei (potenziellen) Kund*innen an und strahlt Fachkompetenz aus.

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Ihr Messeauftritt: So setzen Sie sich gut und günstig in Szene

Richtig vorbereitet sind Messe-Auftritte auch für Unternehmen mit kleinem Budget wertvolle Marketing-Maßnahmen. Und Fördergeld gibt’s hierfür auch. Wie Sie Ihren Messe-Auftritt planen und sich gekonnt präsentieren.

In Michael Schirmeiers Notebook befindet sich ein Schatz. Ein Schatz in Form einer Excel-Tabelle mit Stichworten wie Klebeband, Rollwagen oder Tacker. „Die Liste ist perfekt“, sagt der Geschäftsführer des Ingenieurdienstleistungsunternehmens livetec. Jedes Mal, wenn er sein Unternehmen als Aussteller auf einer Messe anmeldet, druckt er sie aus und macht nach und nach Häkchen hinter jeden Punkt. Wenn keines der Stichworte mehr ohne Haken ist, kann sich Schirmeier sicher sein, dass es auf der Messe an nichts fehlen wird: Die Prospekte sind gedruckt, das Schild mit dem Firmenlogo kann aufgehängt werden, und der Rollwagen ist auch im Gepäck.

Tausende potenzielle Kunden

Das Lörracher Unternehmen wurde 2002 gegründet und mittlerweile ist das Team ein wahrer Profi in Sachen Messe. Mehrmals hat livetec in Düsseldorf ausgestellt, auf der Medica, und der Compamed, zudem auf der EmbeddedWorld in Nürnberg. Die ersten Erfahrungen hat das Unternehmen aber bereits ein Jahr nach seiner Gründung gemacht, durch Ausstellungen auf kleineren Hausmessen wie der BioValley in Basel. Warum Schirmeier sich und seiner Mannschaft die Strapazen so oft antut? „Messen sind eine gute Plattform, um zu zeigen, was man kann“, sagt er.

In der Tat sollten junge Unternehmen Messen im Marketingmix nicht unberücksichtigt lassen. Selbst vor den Messen mit den großen Namen muss man nicht zurückschrecken. Peter Neven, Geschäftsführer des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA), findet sogar, dass der Besuch einer internationalen Leitmesse mehr bringt. Lediglich wenn das Unternehmen seine Produkte zunächst regional vermarkten wolle oder wenn es in dem Bereich, in dem das Unternehmen tätig ist, keine Leitmesse gibt, sei es sinnvoll, sich auf regionale Fachmessen (dazu zählen z.B. die HOGA in Nürnberg oder die Handwerksmesse in München) zu fokussieren.

Junge Firmen, die ein neues Produkt auf den Markt gebracht haben, das weltweit verkauft werden soll, finden dagegen auf den großen Leistungsschauen das richtige, weil internationale Publikum vor. „Das Unternehmen erreicht auf einen Schlag tausende von potenziellen Kunden“, nennt Neven einen entscheidenden Vorteil von Messen.

Überzeugend argumentieren und präsentieren

Basics für die erfolgreiche Argumentation: Wie Sie Argumente und Informationen gezielt für Präsentationen vorbereiten.

Im Businessalltag diskutieren und argumentieren wir jeden Tag: im Meeting mit Teamkollegen, auf Panels und Pitches mit potenziellen Investoren oder bei Verhandlungen mit Kunden. Damit Behauptungen wie „Unser Produkt ist einzigartig auf dem Markt“ bei Ihrem Gegenüber auch ankommen, müssen Sie gute Überzeugungsarbeit leisten – sprich: gute Argumente in der Tasche haben.

Das gilt umso mehr, wenn Sie auf der Bühne stehen. Denn während Sie mit dem Kunden im direkten Dialog über Einwände diskutieren und Fragen beantworten können, wird bei der Präsentation, wenn überhaupt, erst gegen Ende diskutiert. Wenn Sie also Ihr Publikum von Ihrem Standpunkt überzeugen wollen, müssen Sie diesen von Beginn an durch gute Argumente untermauern. Lesen Sie hier, wie Sie Argumente und Informationen gezielt für Präsentationen vorbereiten.

Sicher haben auch Sie schon Präsentationen erlebt, bei denen der Redner nur „um den heißen Brei“ herumgeredet hat und einfach nicht auf den Punkt kam. Ob es nun an der mangelnden Vorbereitung, der fehlenden Kernbotschaft oder der schlechten Argumentation lag – das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Aufmerksamkeit der Zuhörer geht verloren. Nur wenn wir unsere Botschaft auf den Punkt bringen und durch gute und stichhaltige Argumente unterstützen, gelingt uns das große Ziel einer jeden Präsentation: Menschen wirklich zu überzeugen. Aber wie baue ich eine gute Argumentation auf? Was sollte ich dabei beachten und was unbedingt vermeiden? Und wie gehe ich vor Publikum mit Einwänden um?

„Tod durch PowerPoint“ – mit Bullet Point!

Wer kennt sie nicht: PowerPoint-Folien mit unzähligen Bullet Points – die wohl beliebteste Präsentationsweise vieler Redner. Meist liest der Präsentierende seine Stichpunkte einfach von der Wand ab – als könnten die Zuhörer nicht selbst lesen. Dabei tun sie das in der Regel sogar noch schneller als der Referent sprechen kann – und langweilen sich umso mehr. Das Ziel von Bullet Points: die eigenen Argumente auf einen Blick, mit möglichst wenigen Worten darzustellen – nach dem Motto: „Wir konzentrieren uns auf die Fakten.“ Dabei sind Stichpunkte in der Regel gar keine vollwertigen Argumente, weil es ihnen an etwas Entscheidendem fehlt: einer stichhaltigen Begründung.

„Ich habe da mal eine Frage“: Mit Einwänden umgehen

Die Gefahr, mit Einwänden oder kritischen Fragen konfrontiert zu werden, besteht bei jeder Präsentation und lässt sich auch nicht ganz bannen – egal, wie lange Sie sich vorbereiten.  Aber sie lässt sich minimieren: Je wahrer und plausibler aber Ihre Begründungen sind, desto weniger Einwände gibt es und desto mehr werden Sie überzeugen. Lassen Sie außerdem Ihre Behauptungen nie ohne Begründung stehen und behalten Sie immer Ihre Zielgruppe im Hinterkopf. Das heißt: Versetzen Sie sich in ihre Lage, bereiten Sie sich auf mögliche Gegenargumente und kritische Fragen vor und versuchen Sie, deren Werte mit einzubeziehen. So ist die These „Wir brauchen alternative Energiequellen“ beim Vorstand eines Mineralölkonzerns natürlich anders zu begründen als bei Greenpeace.

Ein weiteres No-Go: Folien anderer einfach zu übernehmen, ohne deren Begründungen und Gedankengänge zu kennen. Hier laufen Sie immer Gefahr, mit Einwänden konfrontiert zu werden, denen Sie nicht standhalten werden. Dasselbe gilt für Grafiken, die Sie selbst nicht hundertprozentig verstanden haben. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch Ihr Publikum sie nicht versteht und Sie in Erklärungsnot geraten.

Ein Tipp: Lassen Sie sich in der Vortragszeit von niemandem unterbrechen. Nehmen Sie sich danach die Zeit, um den Fragen Ihrer Zuhörer Rede und Antwort zu stehen und kündigen Sie dies vorher an.

Die Kraft der Metapher

Ein kraftvolles Stilmittel, das im Business jedoch oft unterschätzt wird – ist die Metapher. Sie dient vor allem dazu, komplizierte Begriffe oder Sachverhalte zu veranschaulichen und versetzt uns in die Lage, Neues, Unverstandenes mit Bekanntem zu verknüpfen und dadurch verstehbar zu machen. Im Alltag werden sie oft unbewusst verwendet – zum Beispiel, wenn wir vom kreativen Kopf des Teams sprechen, über den Tellerrand schauen oder den Umsatz durch die Decke gehen lassen. Für mich ist die Metapher das stärkste Element der Rhetorik überhaupt.

Wie groß ihre Überzeugungskraft ist und wie sehr sie unser Denken beeinflusst, beweist das 2011 durchgeführte Experiment der Psychologin Lera Boroditsky: Den Teilnehmern zweier Gruppen wurde je ein Text zur Kriminalität in einer fiktiven Stadt vorgelegt, der sich lediglich in Bezug auf die verwendeten Metaphern unterschied. In dem einen wurde Kriminalität als wildes Tier bezeichnet, im anderen als Virus. Während die Teilnehmer, denen Kriminalität als wildes Tier nähergebracht wurde, dazu tendierten, Kriminelle einzufangen und zu bestrafen, neigte die andere Gruppe aufgrund der Virusmetapher dazu, die Ursachen des Problems zu erforschen. Dabei waren beide Gruppen überzeugt, nicht explizit von den Metaphern beeinflusst worden zu sein.

Mit Emotion argumentieren

Die Emotion ist ein Kernaspekt von Metaphern und ein weiteres effektives Hilfsmittel zur Unterstützung der eigenen Argumentation. Das trifft besonders auf „weiche“ Argumente, die weniger auf Fakten beruhen, zu. Denn wie wir wissen, ist der Mensch ein überwiegend emotionales Wesen. Daher überlagern Emotionen oft die Logik und wirken stärker. Das sollten Sie als Redner für sich nutzen! Mit der Emotion „Angst“ argumentieren beispielsweise Versicherungen.

Warum sollte man sich wohl sonst über einen längeren Zeitraum mit monatlichen Kosten vor einem unvorhersehbaren Ereignis schützen wollen? Manche Start-ups haben sich wiederum der Liebe verschrieben: So wird etwa bei dem deutschen Müsli-Hersteller my muesli auf der Zutatenliste der Verpackung auch immer „viel Liebe“ unter dem Herz-Icon aufgeführt und das Produkt als „mein Lieblingsmüsli“ bezeichnet.

Die Quelle ist das A und O

Nicht immer möchte man seine Zuhörer von der eigenen Meinung überzeugen – manchmal geht es einfach nur darum, Wissen zu vermitteln. Ob Sie dieses Wissen nun als Basis Ihrer Begründung nutzen oder ob Sie Inhalte vermitteln möchten – überzeugen sollten Sie in beiden Situationen! Wichtig ist für jede Präsentation, dass Ihre Zuhörer neue Ansätze und Einblicke von Ihnen erhalten und Sie Ihnen damit einen echten Nutzen bieten. Nicht weniger wichtig ist: Achten Sie dabei auf die Quelle und verwenden Sie nur Informationen, die glaubwürdig und zuverlässig sind und Ihre Aussagen untermauern – oder besser noch: beweisen. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht – gerade in Zeiten alternativer Fakten und Fake News!

Ein Beispiel: Im Zuge einer Recherche wollte ich herausfinden, wie viele Präsentationen weltweit am Tag gehalten werden und bin mehrfach auf die Zahl 30 Millionen gestoßen – unter anderem bei Welt.de, Heise.de und der Handelszeitung. Tolle Quellen – also verwendete auch ich die Zahl 30 Millionen. Erst durch Zufall habe ich später bemerkt, dass die Zahl aus dem Jahr 2003 stammte. Heute muss sie um ein Vielfaches höher sein. Wie hoch genau, konnte ich bis dato nicht herausfinden.

Einmal mehr ein Beweis dafür, wie gefährlich es ist, sich blind auf irgendwelche, scheinbar verlässliche Quellen zu verlassen. Nicht auszudenken, wie Sie mit Ihrer Präsentation dastehen, wenn Ihre Argumente auf diese Weise von einem besser informierten Zuhörer demontiert werden. Natürlich dürfen Sie auch Informationen aus älteren Quellen verwenden – sollten aber unbedingt auf die Datierung verweisen.

Informationen in Erinnerung behalten – mit Methode

Als Redner wollen wir nicht nur überzeugen, sondern auch, dass sich unsere Zuhörer möglichst lange an unser Thema und unsere Botschaft erinnern. Was aber kann ich tun, wenn in meiner Präsentation viele (hohe) Zahlen oder eher abstrakte, schwer fassbare Themen vorkommen? Auch dafür gibt es hilfreiche Methoden, die wir auch aus dem Gedächtnistraining kennen: Die Assoziationsmethode wird vor allem in der Werbebranche verwendet. Ein schönes Beispiel liefert die Imagekampagne der Verkehrsbetriebe Zürich: Um die jährliche Fahrleistung der gesamten VBZ-Flotte zu veranschaulichen – sie betrug zu dieser Zeit ungeheuerliche 35 207 000 km – verwendeten sie den Vergleich: „so viel wie 90 Mal bis zum Mond“.

Bei der Analogiemethode setzen Sie wiederum einen komplexen Sachverhalt zu einem einfachen – bereits bekannten – in Analogie und zeigen damit, wie sich die beiden zueinander verhalten. So beschreibt sich etwa das Unternehmen Linemetrics, das Maschinendaten erfasst, als „Google Analytics für die Industrie“ und suggeriert damit, dass ihre Software nicht nur so leicht zu installieren ist wie das System von Google, sondern auch relevante Daten sammeln und auswerten kann. Auf diese Weise erhöhen Sie die Chance, dass Ihre Zuhörer sich an die gelieferten Informationen auch lange erinnern.

Schleifen Sie an Ihrer Argumentation

Der Erfolg Ihres Vortrags hängt maßgeblich davon ab, ob Sie mit Ihren Argumenten  überzeugen. Damit Sie dabei auch immer alle Aspekte im Auge behalten, habe ich als Eselsbrücke den „Argumentationsbrillianten“ entwickelt, der Ihnen die fünf „Bs“ einer guten Argumentation – Beteiligte (Publikum), Behauptung, Begründungen, Beispiel und Befinden (Metaphern und Emotionen) – in Erinnerung rufen soll. Schleifen Sie an Ihrem Argumentationsbrillanten, achten Sie dabei auf die Qualität Ihrer Quellen und sorgen Sie bei zahlen- und faktenlastigen Themen dafür, dass diese auch in Erinnerung bleiben – dann wird auch Ihre Präsentation zum unvergessenen Auftritt.

Zum Weiterlesen: Patrick Nini, Speech Pad: Warum gut präsentieren heute anders geht ... und wie Sie es lernen und anwenden können, 272 S., ISBN: 978-3-86936-754-5, 34,90 EUR, GABAL 2017

Der Autor Patrick Nini ist Speaker, Trainer und Coach und hat das Tool Speech Pad ® entwickelt, www.speechpad-buch.com

5 Tipps für den perfekten Auftritt vor der Kamera

Praxis-Tipps und To Do's für eine charismatische Präsenz in TV-Interviews, Imagefilmen und Online-Videos.

Ob trendiges Start-up, großer Konzern oder kleines Ein-Mann-Unternehmen – für Marketing- oder Vertriebszwecke stehen immer mehr Geschäftsführer oder auch Mitarbeiter vor der Kamera. Nicht mehr nur Pressekonferenzen, TV-Interviews oder Imagefilme zählen zu den Anlässen, sondern auch kurze Videos für Social-Media-Kanäle und Online-Meetings.

In Zeiten des digitalen Wandels gehört es für viele schon zum alltäglichen Geschäft, sich vor die Kamera zu stellen und mit Partnern, Kunden oder der breiten Öffentlichkeit zu interagieren. Gleichzeitig fällt es Menschen oft schwer, über dieses Kommunikationsmittel authentisch zu wirken und die eigene Ausstrahlung charismatisch zu präsentieren. Freies und überzeugendes Sprechen vor der Kamera und auf der Bühne ist jedoch lernbar, für jeden. Damit der Auftritt nicht zum Albtraum, sondern eher zu einem Flirt mit der Kamera und den Zuschauern wird, gilt es nur ein paar Tipps und Tricks zu berücksichtigen.

Konzept vorbereiten

Vor der eigentlichen Aufnahme empfiehlt es sich, ein grobes Konzept zu erstellen und sich zu überlegen, was man sagen möchte. Vorher schon einmal in Gedanken Stichpunkte zu sammeln und einen Beginn, einen Hauptteil und einen Schluss vorzubereiten, erlaubt es Rednern, sich während der Aufnahme zu entspannen und freier zu sprechen. Kleine Hänger sind menschlich und durch direkte Reaktionen wie ‚Entschuldigung, jetzt habe ich kurz den Faden verloren‘ lässt sich auch Nähe zum Zuhörer schaffen. In längeren Momenten, die man zum Nachdenken benötigt, verlieren Redner jedoch die Verbindung zum Publikum.

Angepasste Sprache wählen

Charisma und rhetorische Fähigkeiten bedingen einander. Um eine besondere Präsenz vor der Kamera auszustrahlen, gilt es die richtigen Worte einzusetzen. Durch eine Sprache, die an die jeweiligen Gesprächspartner angepasst ist, lassen sich Mitmenschen leichter mitreißen und hören aufmerksamer zu. Zudem gilt es, pointierte Sätze – also bei bestimmten Satzstücken die Stimme zu heben beziehungsweise zu senken – zu verwenden, sodass einzelne Botschaften besser sitzen. Schnellredner sollten bewusst ein Wort gegen Ende des Satzes betonen, um einen stetigen Rhythmus zu bewahren. Die meisten Menschen beginnen vor der Kamera jedoch zu vorsichtig, aus Angst vor ‚Overacting‘. Doch dann erreichen sie die Zuschauer energetisch nicht. Lieber einen Tick mehr geben, wenn man vor der Kamera spricht, da Redner bei einer Aufnahme generell mehr Energie als in der direkten Begegnung benötigen, um entsprechend zu wirken.

Gestik und Mimik einsetzen – aber passend

Um authentisch zu wirken, sollten Gestik und Mimik zueinanderpassen. Spricht man über Krisen, irritiert ein lächelndes Gesicht den Zuschauer. Doch generell ein unbewegliches Gesicht ohne jede Gemütsregung zu zeigen, wirkt ebenso fehl am Platzs. Auch die Hände können ruhig in Bewegung sein, doch bitte passend zum Gesagten. Hände beleben Auftritte. Kommen sie aber dem gesprochenen Wort zuvor, wirkt es einstudiert – oder hilflos. Erzählen Redner mit Empathie, kommt die Bewegung jedoch meist von allein.

Augenkontakt als Kommunikationsmittel

Auch vor der Kamera interagiert man mit Menschen, weshalb sich der direkte Blick in die Linse empfiehlt. Jeder lange Blick zur Seite bricht die Verbindung zum Zuschauer ab. Doch natürlich gilt es auch nicht zu starren. Kurze Blicke des Wegschauens darf es deshalb geben – so fühlt sich die Begegnung natürlicher an. Wer vor einer größeren Menge spricht, sollte übrigens einzelne Leute aus dem Publikum fixieren und nicht permanent die ganze Gruppe ansprechen.

Beim Fotoshooting

Fotoshootings, sei es für neue Bilder auf der Firmenwebsite oder für eine Unternehmensmeldung in den Printmedien, stehen für viele Unternehmen immer wieder an. Grundsätzlich lässt sich eine offene und sympathische Körperhaltung sowie ein Lächeln auf dem Gesicht empfehlen. Beispielsweise Geschäftsführer oder andere Führungspersönlichkeiten müssen jedoch nicht lächeln, wenn dies nicht ihrem Naturell entspricht. Künstliche Posen wie „Daumen hoch“ gilt es lieber ganz zu vermeiden, da sie schnell unseriös wirken. Für das Shooting sollte viel, aber weiches Licht sowie ein am besten einfarbiger und aufgeräumter Hintergrund vorhanden sein.

Der Autor

Andreas Kolos ist Coach, Keynote-Speaker, Unternehmer und Buchautor, cutumi.com

Back to the roots: Wie B2B-Marketer die Herausforderungen meistern

Der Druck, innovativ und kreativ zu sein, während man gleichzeitig die Grundpfeiler des Marketings nicht aus den Augen verliert, hat viele B2B-Marketer an den Rand ihrer Komfortzone und manchmal auch darüber hinaus geführt. Doch gerade in diesen digital-dominierten und wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es essenziell, sich daran zu erinnern, was Marketing im Kern ausmacht.

B2B-Marketing bewegt sich mehr denn je in einem Spannungsfeld, in dem komplexe Produkte und Services auf eine zunehmend anspruchsvollere Zielgruppe treffen. Innovative Lösungen greifbar und verständlich zu kommunizieren, während gleichzeitig ein tieferes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen der Kund*innen zu entwickeln ist, prägt die Arbeit von B2B-Marketern. Dies erfordert nicht nur fachliches Know-how, sondern auch die Fähigkeit zum Aufbau und der Pflege persönlicher Beziehungen – ein im digitalen Kontext oft vernachlässigter Aspekt. Dabei ist die Besinnung auf solch fundamentale Marketingprinzipien mehr als eine Rückkehr zu den Wurzeln aus Bequemlichkeit – es ist ein strategischer Imperativ! Die Problemlösungen liegen in der Verfeinerung von Strategien, in der Stärkung von B2B-Marken und in der mutigen Annahme, dass durch die Konzentration auf das Wesentliche, selbst die komplexesten Probleme lösbar werden.

Herausforderung 1: Effiziente und effektive Prozesse

Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Marketingprozesse zu optimieren, um sowohl effizienter als auch wirkungsvoller zu agieren. Der Balanceakt zwischen Ressourcenschonung und Maximierung der Kampagnenergebnisse erfordert eine Neubewertung bestehender Strategien. Schluss mit: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ Heute gilt es mehr denn je, Prozesse, Kanäle und Marketingmaßnahmen zu hinterfragen und für messbare Ergebnisse zu sorgen. Hier gilt es, zu erkennen, was bleiben darf und wo sich Veränderung lohnt.

Lösung: Digitale Kanäle sind zum wesentlichen Standbein des B2B-Marketings geworden. Der Vorteil: Views, Klicks und Downloads lassen sich relativ einfach messen. Der Einsatz von Digital- und Performance-Marketing erlaubt es zudem, den Erfolg von Kampagnen genau zu ermitteln und diese entsprechend anzupassen. Aber digital ist nicht alles! Auch persönliche Elemente wie Post-Mailings, Messen und Events haben ihren Reiz (nach der Pandemie wieder zurückgewonnen). Entscheidend ist, online wie offline zu überzeugen – und das mit durchgängigen Prozessen. Durch Digitalisierung und Automatisierung lassen sich zahlreiche Maßnahmen und Marketingabläufe straffen und optimieren, wodurch mehr Raum für Kreativität, die Schaffung inhaltlicher Mehrwerte und den direkten Dialog mit den Zielgruppen entsteht. Wichtig ist, dass sich die Mühen lohnen.

Herausforderung 2: Brand Awareness

Ein wesentlicher Ankerpunkt für das B2B-Marketing ist der Aufbau einer starken Marke – verbunden mit einer crossmedialen Sichtbarkeit. Kein leichtes Unterfangen, betrachtet man die teils gesättigten und volatilen Märkte. Was also ist zu tun? Unternehmen müssen sich in der Flut von Informationen von anderen abheben und gleichzeitig eine konsistente Markenbotschaft über alle Kanäle hinweg kommunizieren. Nur so lassen sich wirkungsvoll sowohl Nachfrage und Leads generieren als auch Partner*innen und Mitarbeitende gewinnen. Die Interaktionen sind dabei vergleichbar: Recruitingprozesse wie Leadgenerierung, Talent Scouting wie Lead Nurturing und Mitarbeitenden- wie Kund*innenbindung.

Lösung: Die Sichtbarkeit und Authentizität der Marke muss über alle Ebenen hinweg wirken. Eine sorgfältige Planung der Markenpositionierung und -strategie – verbunden mit einem tiefen Verständnis der jeweiligen Zielgruppen und der Berücksichtigung aller relevanten Touchpoints – ist entscheidend. Beginnend bei den Pain Points der Zielgruppen und dem eigenen Nutzenversprechen über die Betrachtung von Alternativlösungen und Wettbewerbern bis hin zu den vorhandenen und benötigten Ressourcen, müssen B2B-Unternehmen lernen, ihre Marke herauszuarbeiten. Erst dann lässt sie sich konsistent kommunizieren.

Herausforderung 3: MarTech-Komplexität

Die rasante Entwicklung von Marketingtechnologien stellt Unternehmen vor die Aufgabe, ihre Marketingstrategien ständig anzupassen und sich mit neuen Optionen zu befassen: Künstliche Intelligenz und Machine Learning revolutionieren die Möglichkeiten der Kund*innenansprache und -analyse, stellen aber auch hohe Anforderungen an das technische Know-how und die Datenqualität. Auch die wachsende Vielfalt an Tools bietet zwar Potenzial, gestaltet aber die Auswahl der passenden Softwarelösung komplex. Zugleich nehmen auch die Anforderungen des Datenschutzes zu, welche sich auf die Verarbeitung von Daten und der Gewinnung von Neukund*innen auswirken. Diese Faktoren erzeugen einen Druck, ständig auf dem neuesten Stand zu sein, dabei jedoch die Compliance zu wahren und gleichzeitig aus einer Flut von Tools die richtigen auszuwählen.

Lösung: Ein strategischer Best-of-Breed-Ansatz, der spezialisierte datenschutzkonforme Tools effizient miteinander verknüpft, ermöglicht es B2B-Unternehmen, agil auf neue Marktanforderungen zu reagieren und gleichzeitig eine hohe Anpassungsfähigkeit ihrer IT-Landschaft zu gewährleisten. Obendrein bietet ein IT-Ökosystem aus verschiedenen Anbietern nicht nur Flexibilität und digitale Souveränität, sondern schafft auch eine Vertrauensbasis und die Möglichkeit, von Best-Practices der Technologiepartner*innen zu profitieren. Obendrein teilen solche Partnernetzwerke in der Regel Werte wie Datenschutzkonformität und Innovationsgeist, wodurch Marketer eine solide Grundlage für Ihre Marketing- und IT-Strategien erhalten.

Herausforderung 4: Unschlagbare Experience

In einem Umfeld, in dem auch B2B-Kunden mehr denn je personalisierte Erlebnisse erwarten, müssen Unternehmen individuell und bedarfsgerecht kommunizieren. Dabei gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung, weil die Zielgruppen Wert auf umweltbewusste und ethische Geschäftspraktiken legen. Die Aufgabe besteht darin, eine Experience zu schaffen, die sowohl die individuellen Bedürfnisse der Kund*innen adressiert als auch ihr wachsendes Interesse an Nachhaltigkeit reflektiert.

Lösung: Die Antwort auf diese komplexe Anforderung liegt in einem holistischen Ansatz, der Kund*innen in den Mittelpunkt aller Aktivitäten rückt, mit all ihren Bedürfnissen, einschließlich der Forderung von Nachhaltigkeit. Marketingstrategien müssen sich darauf konzentrieren, diese Bedürfnisse präzise zu adressieren, indem sie relevante Themen wählen, die richtigen Kanäle nutzen sowie Prozesse umweltfreundlich und nachhaltig gestalten. Dazu gehört beispielsweise die Reduktion unnötiger Werbematerialien, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Kombination aus Customer Experience Management und Green Marketing ist der Schlüssel, um nicht nur die Effektivität der B2B-Marketingstrategien zu steigern, sondern auch die Werte und Erwartungen einer anspruchsvollen Zielgruppe zu erfüllen. Indem Unternehmen diese Elemente erfolgreich integrieren, positionieren sie sich als unverzichtbare Partner, die sowohl die individuellen Bedürfnisse ihrer Kund*innen verstehen als auch Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernehmen.

Herausforderung 5: Integrierte Zusammenarbeit

Die traditionelle Trennung zwischen Marketing und Vertrieb (und anderen Abteilungen) ist im B2B noch immer ein weitverbreitetes Szenario, welches zu ineffizienten Prozessen und verpassten Chancen führt. Dabei ist die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mehr denn je eine Notwendigkeit, um Kunden besser zu verstehen und sich vom Wettbewerb abheben zu können. Es geht darum, Gedanken- und Datensilos aufzubrechen und eine kohärente Strategie zu entwickeln, um die jeweiligen Stärken zu vereinen.

Lösung: Die Lösung für eine effektive Integration von Marketing und Vertrieb im B2B-Bereich liegt in der konsequenten Anwendung von Smarketing und Revenue Marketing. Smarketing fördert eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen beiden Abteilungen durch gemeinsame Ziele, verbesserte Kommunikation und verknüpfte Technologien – wie etwa einer Sales- und Marketing-Automation-Lösung. Dadurch lassen sich Datenflüsse synchronisieren, übergreifende Prozesse lückenlos automatisieren und eine einheitliche Kund*innenerfahrung schaffen. Revenue Marketing baut auf diesem Fundament auf und verknüpft Marketingaktionen direkt mit Umsatzergebnissen, was eine leistungsorientierte Kultur fördert, die sich an messbaren Erfolgen orientiert.

Fazit: Hausaufgaben machen, Grundlagen schaffen

Das B2B-Marketing steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die Marketer zwingen, über den Tellerrand hinauszuschauen und gleichzeitig zu den Grundfesten erfolgreicher Marketingstrategien zurückzukehren. Das ständige Streben nach Innovation und Kreativität darf nicht dazu führen, zu vergessen, was Marketing wirklich ausmacht: das Aufbauen und Pflegen von Beziehungen und das tiefe Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Kund*innen. Die Aufgaben mögen anspruchsvoll sein, aber sie bieten auch eine einmalige Gelegenheit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Verbindung zu den Grundprinzipien des Marketings zu erneuern. Es ist an der Zeit, die Basics nicht als Beschränkung, sondern als mächtiges Werkzeug zu begreifen.

Der Autor Martin Philipp hat über 25 Jahre Erfahrung im Online-Marketing und dem digitalen Vertrieb von erklärungsbedürftigen, anspruchsvollen Produkten und Lösungen. Er ist Co-CEO der SC-Networks GmbH, Hersteller der „Made in Germany“ Marketing-Automation-Plattform Evalanche.

Kommunikativer Erfolg ist kein Zufall

In drei Schritten zur zielgenauen Start-up-Kommunikation: Wie du das Optimum aus deiner Unternehmenskommunikation herausholst und deine eigene Erfolgsgeschichte schreibst.

Es gibt viele spannende Start-ups. Aber nur wenige, die nachhaltig erfolgreich sind. Die beste Idee bringt nichts, wenn Kund*innen, Medien und Investor*innen nicht von ihr überzeugt werden können. Ganz egal, ob Vertrieb, Berichterstattung oder Finanzierungsrunde – für alles braucht es die richtige Geschichte, die richtige Plattform und den richtigen Zeitpunkt. Also ganz schön viele Faktoren, die zusammenspielen müssen. Das kann überwältigend sein. Aber seid unbesorgt, kommunikativer Erfolg ist kein Zufall und lässt sich planen. In diesem Artikel liest du, wie ihr das Optimum aus eurer Unternehmenskommunikation herausholt und eure eigene Erfolgsgeschichte schreibt.

Das Handelsblatt-Dilemma

Gerade in den ersten Start-up-Monaten greifen viele Gründer*innen nach den Sternen. Es kann gar nicht schnell genug mit der Berichterstattung in Leitmedien gehen. Fast alle wollen direkt ins Handelsblatt und müssen dann voller Schrecken feststellen: Die haben (noch) gar kein Interesse an mir! Denn die Gründungsgeschichte alleine überzeugt nur in den allerwenigsten Fällen eine(n) Top-Journalist*in. Und das muss sie auch nicht. Denn gerade zu Beginn können andere Kanäle eine viel größere Wirkung haben.

Alles beginnt mit einem Plan

Auch wenn man das häufig denken mag, ist Kommunikation kein Selbstzweck. Gute Kommunikation verfolgt stets ein klares Ziel und sollte entsprechend strategisch gedacht werden. Daraus ergeben sich ganz grundlegende Fragen. Was will ich mit meinen Kommunikationsmaßnahmen überhaupt erreichen? Wen muss ich dafür überzeugen? Und was soll ich denen dafür erzählen? Kurzum: Das Ziel ist in den meisten Fällen eigentlich nicht das Handelsblatt, sondern die Aufmerksamkeit der Zielgruppe. Und ob die Investor*innen oder Kund*innen nun im renommierten Fachmagazin oder auf LinkedIn von mir erfährt, ist eigentlich egal.

Klare Ziele für klare Ergebnisse

Den Vertrag mit dem Großkunden gewinnen? Die Finanzierungsrunde abschließen? Je konkreter das Ziel, desto besser. Denn nur dann können wir die Maßnahmen genau auf diejenigen ausrichten, auf die es ankommt. Das spart Zeit, Geld und Nerven. Dabei ist selbstverständlich auch etwas Pragmatismus angebracht. Natürlich lesen Kund*innen und Investor*innen das Handelsblatt. Ein etabliertes Fachmagazin aber vielleicht auch, und da kommt man oft deutlich leichter rein.

Und wann soll ich jetzt was machen?

In der Zusammenarbeit mit Start-ups hat sich unser Drei-Phasen-Modell bewährt. Es zeigt pragmatisch auf, wann der Fokus auf welche Medien gelegt werden sollte, um die größte Wirkung zu erzielen. Gewissermaßen ein Leitfaden für die Kommunikation eures Start-ups. Die Phasen bauen aufeinander auf. Denn spannende Beiträge in kleineren Fach- und Start-up-Medien schaffen Vertrauen und können dadurch den Grundstein für die Berichterstattung in Leitmedien legen.

1. Phase: Der eigenen Branche das Produkt erklären

Wenn die Idee steht, die ersten Kund*innen und vorzeigbare Fallstudien aber noch auf sich warten lassen, solltet ihr den Fokus auf das direkte Marktumfeld legen. Dazu gehören z.B. potenzielle Partner*innen, Konkurrent*innen und Interessierte, die auch ohne ausführliche Erläuterungen verstehen, was ihr macht. Das heißt: Glänzt mit eurer theoretischen Fachexpertise. Ihr wollt die Energiebeschaffung von Unternehmen revolutionieren? Dann erklärt der Fach-­Community in einschlägigen Energie-Medien, was an eurer Lösung neu ist und wie sie sich vom Angebot der Konkurrenz unterscheidet. Die Leser*innenschaft kennt den Markt und wird deshalb auch für komplizierte Ansätze Verständnis aufbringen. Ihr müsst also nicht bei Adam und Eva anfangen, sondern könnt direkt in das Thema einsteigen. Ist euer Produkt wirklich innovativ, wird diese Zielgruppe es verstehen – auch ohne Referenzen.

2. Phase: Kund*innen anhand ausgewählter Use Cases den Nutzen verdeutlichen

Die ersten Kund*innen sind mit an Bord und stellen unter Beweis, dass eure Lösung funktioniert. Dann solltet ihr den Fokus auf die Fachmedien legen, in denen eure Kund*innen unterwegs sind. Denn die Leserschaft kennt zumindest das Problem, das ihr löst. Zeigt anhand ausgewählter Beispiele, wie eure Lösung funktioniert und wen ihr bereits davon überzeugen konntet. Eure ersten Kund*innen kommen aus dem Mittelstand? Dann sollten jetzt Mittelstandsmedien ins Visier genommen werden. Die Leser*innen können sich mit euren Bestandskund*innen identifizieren und bauen Vertrauen auf. Je vergleichbarer der präsentierte Fall mit der eigenen Situation ist, desto größer das Vertrauen. Der Fokus auf eine Nische kann also absolut sinnvoll sein. Das Publikum ist zwar kleiner, passt aber dafür perfekt zu eurer Lösung. Dann ist der nächste Vertragsabschluss nicht mehr weit entfernt.

3. Phase: Die breite (Fach-)Öffentlichkeit informieren

Der Fachmarkt kennt euch und eure Kund*innen sind sich einig: Euer Angebot ist das nächste große Ding! Dann ist es jetzt endlich Zeit für Leitmedien. Schließlich ist euer Produkt mehr als nur eine Eintagsfliege. Der Markt steht hinter euch und die Verkaufszahlen sprechen für sich. Damit es mit dem großen Artikel klappt, muss die Relevanz deutlich sein. Wie verändert ihr den Markt und ärgert die ganz Großen? Was ist der Grund für euren Erfolg? Und wie prägt ihr vielleicht schon heute das Leben der Leser*innen? Da bereits unterschiedlichste Fachmedien über euch geschrieben haben, findet man im Handumdrehen alle wichtigen Informationen über euch. Auf dieses Fundament kann man aufbauen und es macht die Folgeberichterstattung für jede(n) Journalist*in leichter.

Fazit: Relevanz strategisch aufbauen

Start-up-Kommunikation ist keine Raketenwissenschaft. Und auch wenn ein bisschen Glück nicht schaden kann, ist Erfolg planbar. Die Kommunikation sollte sich an den Zielen und der Phase des Unternehmens orientieren. Ein pragmatisches Vorgehen spart Zeit, Geld und Nerven. Wie so häufig gilt auch hier: Kein Start-up gleicht dem anderen und Ausnahmen bestätigen die Regel. Mit einer außergewöhnlichen Lebens- oder Gründungsgeschichte gelingt vielleicht auch schon früher der Sprung ins große Magazin. Das ist dann aber oft Glück. Wenn ihr den Fachmarkt strategisch adressiert, kommen die Leit­medien irgendwann nicht mehr an euch vorbei. Ist die Relevanz eurer Lösung also erst mal groß genug, ist der große Artikel nur noch Formsache.

Der Autor Frederik L. König ist Gründer und Geschäftsführer von Collective, einer führenden Beratung für strategische Kommunikation, www.collective-consulting.de

Tipp zum Weiterarbeiten: Viele weitere nützliche Infos und To-do’s zur strategisch sinnvollen und zielgenauen Start-up-Kommunikation liest du auf starting-up.de: www.starting-up.de/marketing/pr-arbeit.html

Kund*innenservice in Deutschland: Status & Trends

Die Software Bewertungsplattfom Capterra hat untersucht, wie deutsche Unternehmen in den Kund*innenservice investieren und hat die wichtigsten Trends herausgefiltert.

Dazu wurden knapp 200 Kund*innendienst-Mitarbeitende aus Deutschland von Capterra zu den Herausforderungen und Prioritäten ihrer Firmen befragt. Die Studie ist Teil einer Datenerhebung mit insgesamt 2307 Teilnehmenden aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, USA, Kanada, Australien, Japan, Brasilien, Mexiko und Indien.

Highlights der Studie

  • Fast 40 % deutscher Unternehmen lagern ihren Kund*innendienst aus. 69 % der Firmen mit In-house-Service planen oder erwägen das Outsourcing.
  • 42 % der Unternehmen planen, eine Callcenter-Software anzuschaffen, 29 % erwägen diese Investition.
  • Deutschland als einsames Schlusslicht bei schneller Erreichbarkeit von Servicekräften.

Die wichtigsten Kommunikationskanäle für Kund*innen

Ob Telefon, E-Mail, Chat oder Social Media – Jede(r) Verbraucher*in hat seine/ihre persönlichen Vorlieben, den Kund*innenservice zu kontaktieren. Laut der Studie bieten 89 % der Unternehmen den Kontakt per E-Mail an, gefolgt von 72 % per Telefon. Weitere Kontaktmethoden sind Live-Chats (55 %), mobile Apps (41 %) und Chatbots (40 %).

Dabei kristallisieren sich einige Herausforderungen heraus:

  • 2 von 5 Kund*innen müssen länger als 5 Minuten auf den Servicekontakt warten
  • 61 % der Kund*innen warten meist weniger als fünf Minuten, bevor sie mit einem Servicemitarbeitenden über Telefon oder Chat verbunden werden. Die verbleibenden 39 % müssen längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Nur 12 % der Hilfesuchenden aus Deutschland werden in weniger als einer Minute mit einem Servicemitarbeitenden verbunden; das liegt weit unter dem globalen Durchschnitt (23 %) im internationalen Ländervergleich.
  • Für 89 % der Kund*innen ist ihr Problem in weniger als 15 Minuten gelöst.
  • Bei 19 % kann das Problem der Kund*innen in 1 bis knapp 5 Minuten gelöst werden, 50 % geben 5 bis knapp 10 Minuten an und weitere 19 % können eine Lösung innerhalb von 10 bis knapp 15 Minuten erwarten.

Outsourcing: Fast 40 % lagern ihren Kund*innendienst bereits aus

Outsourcing ist bei deutschen Firmen beliebt. Von den Teilnehmenden, die an Entscheidungen über das Kund*innenservice-Budget beteiligt sind (93 %), erklärten insgesamt 38 %, dass sie ihren Kund*innendienst ganz (17 %) oder teilweise auslagern (21 %). Das bedeutet, dass geschulte Mitarbeitende im Callcenter eines Drittanbieters den Kund*innendienst im Auftrag des eigenen Unternehmens übernehmen – zumeist mit den Zielen der Kostensenkung, für höhere Flexibilität und der Konzentration auf das Kerngeschäft.

Auch Unternehmen, die ihren Kund*innenservice derzeit noch intern betreiben, zeigen zunehmendes Interesse: 69 % haben entweder offizielle Outsourcing-Pläne oder erwägen zumindest das Outsourcing von Service-Ressourcen.

Investitionen in Callcenter-Tools nehmen zu

Auf die Frage hin, welche Art von Software Unternehmen für die Bearbeitung von Kund*innenanfragen nutzen, wurden Telefoniesoftware (53 %), Helpdesk-Systeme (52 %), Live-Chat-Tools (45 %) und Callcenter-Software (42 %) am häufigsten genannt.

Unternehmen können zum einen einzelne Programme implementieren, die sich auf einen Bereich wie Kundenkommunikation oder Datenanalyse & Reporting spezialisieren. Zum anderen können sie ein Tool wie Callcenter-Software einführen, das speziell für das Management eines Callcenter-Betriebs entwickelt wurde und wichtige Funktionen für diesen Zweck übernimmt.

41 % der Befragten planen, ihre aktuelle Callcenter-Software in den nächsten 18 Monaten upzugraden, und 45 % Auch besteht reges Interesse unter den Befragten, die derzeit keine spezialisierte Callcenter-Software, sondern bisher Telefonie- oder Helpdesk-Tools einsetzen: 42 % geben an, dass ihr Unternehmen konkret plant, in Callcenter-Software zu investieren. 29 % erwägen eine Investition. Außerdem geben 19 % an, dass ihr Unternehmen den Callcenter Softwareanbieter wechseln möchte.

Die tatsächlichen jährlichen Software-Investitionen liegen laut den Befragten, die Budget-Entscheidungen treffen, mehrheitlich zwischen 2.125 und 4.249 EUR (27 %). 24 % geben 4.250 bis 8500 EUR aus und 10 % zahlen sogar mehr als 17.000 EUR im Jahr.

Die Ergebnisse zeigen großes Potenzial für den Markt für Callcenter-Software. Es zeigt sich die Tendenz, dass Unternehmen ihren Kund*innenservice ausbauen möchten oder mit ihren aktuellen Softwarelösungen nicht vollauf zufrieden sind und eine Alternative suchen.

Fazit

Ein ausgezeichneter Kund*innendienst ist unerlässlich und Schlüssel zur Kund*innenzufriedenheit. Darüber hinaus ist ein gut geölter Service eine Möglichkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben und kann Kund*innen dazu bewegen, dem Unternehmen treu zu bleiben, selbst wenn woanders günstigere Preise locken. Die rasche Lösung von Anfragen oder Problemen sollte folglich hohe Priorität haben, um Wartezeiten zu minimieren und die Zufriedenheit zu steigern. Dabei können zwei Methoden unterstützen:

  • Wissensdatenbank implementieren: FAQ-Inhalte sind vor allem bei jüngeren Usern beliebt. Laut einer Gartner Umfrage würden 38 % der Generation Z und der Millennials mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeben, ein Problem anzugehen, wenn sie es nicht im Self-Service lösen können.
  • Automatisierungen einrichten: Automatisierungen können zum Beispiel dazu verwendet werden, E-Mails in einer bestimmten Reihenfolge zu versenden, nachdem ein Kunde eine Bestellung aufgegeben hat. E-Mail und Chatbots sind Standard-Automatisierungstools, die das Kundenerlebnis verbessern können.

Ein weiteres Beispiel ist eine Bestätigung, dass eine Kund*innendienstanfrage eingegangen ist und eine Schätzung, wie lange die Bearbeitung dauern wird. Kund*innen wollen auf dem Laufenden gehalten werden.

Die vollständige Studie findet sich hier

Höhere Umsätze mit Demand Generation

Für einen Unternehmer bzw. eine Unternehmerin gibt es verschiedene Möglichkeiten der Neukundengewinnung. Die Chancen zu nutzen, ist sehr wichtig, denn ein großer Kundenkreis ist der beste Garant für steigende Umsätze. Dieses Ziel lässt sich mit verschiedenen Methoden erreichen. Besonders Erfolg versprechend ist Demand Generation.

Was ist Demand Generation?

Demand Generation bezeichnet in der Business-Sprache die Bedarfsgenerierung. Es handelt sich hierbei um einen messbaren und integrierten Prozess. Dieser erzeugt langfristig ein gesteigertes Interesse bei der potenziellen Kundschaft. Letztendlich führt das zu höheren Umsätzen. Bedarf zu entwickeln, gehört auch zu den Hauptaufgaben des B2B-Marketers. Im Idealfall entsteht eine dauerhafte Geschäftsbeziehung. Von Vorteil sind zuverlässige Prognosen über die Anzahl der qualifizierten Leads, die sich im Laufe der nächsten Monate generieren lassen. Unternehmen, die Demand Generation nutzen, verschaffen sich damit einen klaren Marktvorsprung.

Die Säulen von Demand Generation

Während es sich bei Lead Generation lediglich um den Prozess handelt, in erster Linie über registrierungspflichtige Content-Angebote Kundeninformationen zu sammeln, um Kontakte für das Marketing und den Verkauf zu generieren, steckt hinter Demand Generation weitaus mehr. An und für sich ist Lead Generation ein Teil von Demand Generation. Dennoch kommt es häufig zu Verwechslungen. Demand Generation baut auf verschiedenen Phasen auf. Den schematischen Ablauf versinnbildlicht ein trichterförmiger Funnel. Beim Funnel handelt es sich um ein aus verschiedenen Inhalten bestehendes System. Die Inhalte führen die potenziellen Leads schrittweise über mehrere Stationen, beispielsweise über Social Media Posts, Werbeanzeigen und Suchmaschinentexte, auf die Landingpage und veranlassen diese schließlich zum Kauf oder zur Annahme eines bestimmten Angebots. Leads sind jene Personen, die an einem Produkt oder einer Dienstleistung Interesse zeigen, aber noch nicht voll und ganz vom Erwerb überzeugt sind. Die Beiträge in den sozialen Netzwerken gehören inzwischen zu den wichtigsten Marketingmaßnahmen.

Den Funnel besser verstehen

Wenn man sich den Funnel als ein auf der Spitze stehendes Dreieck vorstellt, dann befindet sich im oberen Teil der Block mit dem Inbound Marketing, den Social-Media-Aktivitäten und der Suchmaschinenoptimierung. Die Maßnahmen dienen dazu, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Werbung so zu platzieren, dass sie der potenzielle Interessent findet.
Der mittlere Block umfasst das Lead Nurturing. Dieses bezeichnet sämtliche Maßnahmen, die den potenziellen Kunden zur richtigen Zeit mit den relevanten Informationen versorgen. Diese passen zur Phase der Kaufentscheidung. Die Methoden zielen zum Beispiel auf eine Verkürzung des Kaufprozesses oder auf eine höhere Konversionsrate ab. Der mittlere Funnel widmet sich außerdem dem Lead Qualifying per E-Mail-Marketing oder über Webinare.

Der unterste Teil des Funnels ist den Handbüchern, Demos und dem tiefergehenden Informationsmaterial gewidmet. Möglich sind auch Erstgespräche zum Demand Capturing, das darauf abzielt, den Kunden zur Kaufentscheidung zu bringen und ihn dazu veranlasst, die bereits vorhandene Nachfrage auch wirklich zu nutzen. Kurzum: Es ist nun an der Zeit, das Marketing mit dem Geschäft auf eine Linie zu bringen.

Die Bedeutung von Content Marketing

Demand Generation umfasst Inbound und Outbound Marketing. Zum Inbound Marketing gehört das Erstellen von Content. Dazu zählen beispielsweise Blogs, Whitepapers und Videos. Guter Content ist für das Social-Media-Marketing unverzichtbar. Für die Bewerbung der Inhalte eignen sich beispielsweise Google AdWords-Kampagnen, Facebook oder ein gesponserter Post auf LinkedIn. Es ist wichtig, dass der Content seine Zielgruppe zuverlässig erreicht, um damit das Interesse zu wecken und attraktive Umsätze zu generieren.

Employer Branding: Start-up Learnings aus erster Hand

Wie Start-ups eine starke Employer Brand aufbauen können, zeigt das Beispiel der ChargeX-Gründer Michael Masnitza und Tobias Wagner.

Michael Masnitza und Tobias Wagner haben mit ihrem GreenTech-Start-up ChargeX geschafft, wovon viele Start-ups träumen: Sie haben über 1000 Bewerbungen pro Jahr, fast keine Fluktuation und ein agiles Team, das innerhalb von fünf Jahren bereits die dritte Version ihrer Mehrfachsteckdose für Elektroautos auf den Markt gebracht hat. Heute hat das Unternehmen über 60 Mitarbeiter*innen und möchte bis 2025 doppelt so groß werden.

Im Folgenden erzählt Michael, wie sie eine erfolgreiche Employer Brand aufgebaut haben – und wie jedes Start-up das schaffen kann.

1. Startet das Team mit Profis

Der Weg zur ersten Version der Mehrfachsteckdose Aqueduct von ChargeX war steinig, besonders in Bezug auf die Ressourcenknappheit. Von Anfang an waren es gute Kontakte und ein starkes Team, das die Umsetzung überhaupt möglich machte. Eine Schlüsselrolle beim Design des Aqueducts spielte ein befreundeter Industrial Designer. Doch die Umsetzung des Gehäusekonzepts erforderte zwei Iterationen und fast vier Jahre intensiver Entwicklungsarbeit. Vor der Investition in die kostspielige Spritzgussfertigung entschied sich das gesamte Team für eine kosteneffiziente erste Variante, um Kernhypothesen zu testen. Dieser Ansatz minimierte Risiken und gewährleistete, dass jeder Schritt auf dem Weg zur Marktreife sorgfältig durchdacht war und sich alle abgeholt fühlten.

Das, was in einem kleinen Team von vier Leuten angefangen hat, entwickelte sich fast sechs Jahre später zu einem Unternehmen mit über 60 Mitarbeiter*innen. Kleine Runden in enger Absprache, bei der die Gründer immer mit dabei sind, wurden mit der Skalierung zunehmend schwieriger. Für Michael Masnitza und Tobias Wagner war klar, es müssen neue Strukturen her, bei denen Mitarbeiter*innen komplett eigenverantwortlich agieren können. Ein Grund, warum ChargeX für viele Bewerber*innen so attraktiv ist.

2. Übergebt Verantwortung – und achtet auf Talente

Das konsequente Umsetzen einer eigenverantwortlichen Arbeitskultur ist einerseits Mitarbeitermagnet und andererseits eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit bei ChargeX. „Menschen, die diesen Drive nicht mitbringen, passen nicht zu uns“, so Michael. „Wir übergeben jeder neuen Person von Tag eins Verantwortung.“ Starre Strukturen sind Gift für jede Innovation. Das Übergeben von Verantwortung hilft nicht nur Gründer*innen bei der Bewältigung der Aufgaben, sondern auch maßgeblich beim Unternehmenserfolg. Denn: Es schafft Engagement bei den Mitarbeiter*innen. Indem den Teammitgliedern bereits zu Beginn klare Aufgaben und Projekte übertragen werden, fühlen sie sich als integrale Bestandteile des Unternehmens und erkennen die Bedeutung ihrer Rolle. „Das empfinden alle unsere Mitarbeiter*innen als große Motivation, da sie aktiv an der Entwicklung von ChargeX beteiligt sind. Wir können uns glücklich schätzen, da wir dadurch eigentlich immer überdurchschnittliche Leistungen abgeliefert bekommen“, so Tobias.

Der harte Kern des Start-ups besteht bis heute. Dazu gehört unter anderem auch Lukas Bobinger, der als Werkstudent gestartet und heute Head of Digital Services ist. „Die viele Verantwortung macht einem zunächst Angst, aber wenn man die Chance darin erkennt, will man sie einfach nicht mehr missen“, so Lukas. Dieser Freiraum und die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen weiterzuentwickeln, sind ein wichtiger Punkt beim Thema Fluktuation. Statt sich immer Externe reinzuholen, die die vermeintlichen Fähigkeiten schon mitbringen, sollte man noch mehr Wert darauf legen, das schon vorhandene Team in seinen individuellen Zielen zu unterstützen. Wertschätzung, Freiraum und Förderung sind die Schlüsselkomponenten für wenig Fluktuation.

3. Macht eure Mitarbeiter*innen zu Teilhaber*innen

Das Thema E-Mobility ist seit einiger Zeit voll im Trend – eine Tatsache, die auch Michael und Tobias zugute kommt. „Das Thema Elektromobilität begeistert die Leute einfach. Es gibt nicht viele Firmen, die sich am EV-Charging-Markt mit echten Lösungen versuchen – sprich mit einem physischen Produkt“, so Michael. Wirklichen Climate Impact kann man laut den Gründern nur durch ein physisches Produkt erzielen – und nur wenige Start-ups trauen sich, hierfür innovative Hardware zu entwickeln. Der Spaß an Innova­tivem, der Wunsch nach Climate Impact und dem sich die Hände schmutzig machen liegt in der DNA von jede(r) Mitarbeiter*in von ChargeX.

Um den Drive der Mitarbeiter*innen noch weiter anzukurbeln, sie langfristig an das Unternehmen zu binden und ihnen zu zeigen, dass sie Teil des Ergebnisses sind, hat das Start-up von Tag eins ein Beteiligungsprogramm ins Leben gerufen, mit dem jede(r) quasi Teilhaber*in wird. Das soll sicherstellen, dass Mitarbeiter*innen, die aktiv zum Unternehmenserfolg beitragen, angemessen an einem erfolgreichen Exit beteiligt werden und somit von den Früchten ihrer Arbeit profitieren können.

4. Grün sein, heißt grün leben – bei jeder Entscheidung

Team bedeutet nicht gleich Team. Transparenz spielt hier eine bedeutende Rolle. Doch je größer das Start-up wird, desto schwieriger wird es, alles zu teilen. Daher sind regelmäßige Zusammenkommen umso wichtiger. Egal ob Produktfehler, schlechte Vertriebszahlen oder Investor*inneninteresse an ChargeX – alles wird kommuniziert.

Neben Transparenz spielt aber vor allem auch Authentizität eine wichtige Rolle, denn insbesondere bei Start-ups achten potenzielle Bewerber*innen und Mitarbeiter*innen auf die Werte und Überzeugungen. Hierzu zählt unter anderem gelebte Authentizität, das heißt, Firmenkultur und Geschäftsmodell sollten zusammenpassen.

Wenn es in der Stellenbeschreibung heißt, dass das Ziel des Start-ups Climate Impact und Nachhaltigkeit in der Firmenkultur fester Bestandteil ist, sollte das auch wirklich so sein – schließlich entscheiden sich Bewerber*innen unter anderem genau aus diesem Grund für den Job. Ein „Green“-Start-up mit Produkten, die ausschließlich im Ausland produziert und entwickelt werden oder das bei jedem Termin mit dem Verbrenner anreist, passt einfach nicht. Darum gibt es bei ChargeX eine ausschließlich elektrische Firmenflotte, keine Flugreisen und Recycling. Auch Unternehmen mit keiner primär nachhaltigen Geschäftsidee versuchen immer öfter, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, weil das Thema eben immer mehr Menschen wichtig ist. Aber auch hier sollte man ehrlich sein: „Man merkt das stark bei den deutschen Automobilkonzernen. Nur weil jetzt ein oder zwei elektrische Modelle angeboten werden, haben die Leute das Dieselgate noch nicht vergessen“, sagt Michael.

Gleiches gilt für den Führungsstil und mögliche Hierarchien im Team. Heißt es in der Stellenanzeige, dass es flache Hierarchien gibt, die Mitarbeiter*innen am Ende aber top-down regiert werden, ist eine hohe Fluktuation schon in Sichtweite.

5. Nutzt die Probezeit, um zu kündigen!

Auch wenn ChargeX in den letzten Jahren stark gewachsen ist: Für die Einstellung einer neuen Person bleiben die Persönlichkeit und der Fit ins Team mit die wichtigsten Faktoren. Wer Teil des Teams werden will, muss die gesamte Abteilung und einen Gründer überzeugen. Die Teamkomposition spielt eine wichtige Rolle, da die falsche Wahl im schlechtesten Fall die Dynamik der Abteilung ruiniert.

Das wichtigste Learning der Gründer: Man spürt genau, ob es passt oder nicht. Hilfreich ist es außerdem, Referenzen einzuholen, und zwar nicht von Kolleg*innen, sondern von ehemaligen Vorgesetzten. Ist ein(e) Bewerber*in nach der Einstellung doch nicht der richtige Fit, sollten Gründer*innen laut Michael und Tobias nicht lange überlegen, die Probezeit nutzen und kündigen. Denn wenn jemand mitgezogen und ständig motiviert werden muss, zieht das den ganzen Teamgeist runter.

Auch nach der Einstellung gilt: Team-Building ist enorm wichtig – besonders für Start-ups, bei denen häufig neue Leute dazukommen. Und die Events dürfen ruhig fernab des Daily Business sein, um die Kolleg*innen auch in anderen Situationen kennenzulernen. Dafür geht es bei ChargeX auch mal auf die Rennstrecke, wie erst kürzlich beim 24h-Rennen im E-Auto auf dem Hockenheimring.

Sales auf Champions-League-Niveau

Viele Start-ups scheitern wegen ihres uneffektiven Vertriebs – es fehlt am Customer Focus und es wird zu wenig Nachfrage erzeugt. Das muss nicht sein, sofern du dir neben den Basics folgende Champions-League-Kompetenzen aneignest.

Der Schlüsselbegriff lautet in diesem Zusammenhang: Kompetenzerwerb. Top-Verkäufer*innen erfüllen meistens beide Voraussetzungen: Zum einen beherrschen sie die Basics, ohne die ein zielorientiertes Verkaufen, bei dem die Engpassprobleme der Kund*innen erkannt, analysiert und gelöst werden, nicht denkbar ist. Zum anderen beherrschen sie die Kompetenzen, die für eine überdurchschnitt­liche Verkaufsperformance erforderlich sind – wir sprechen von Champions­League-Kompetenzen. Entscheidend für Gründer*innen ist, von Anfang an solche High Performer für sich zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass die Mitarbeitenden im Vertrieb sowohl über die Basics als auch über die Champions-League-Kompetenzen verfügen.

Mythos ade

Auch ein Start-up muss verkaufen, darum brauchst du Top-Verkäufer*innen. Doch diese fallen nicht vom Himmel. Wahrscheinlich kennst du den Mythos von den geborenen Ver­käufer*innen, die mit Charisma und hoher Kommunikationskompetenz nach dem Motto „Verkaufen kann man – oder nicht“ jede(n) Kund*in zu überzeugen verstehen. Oder zumindest glauben, dies leisten zu können.

Allerdings: Oft sind hohe Stornoquoten, Kaufreue und unzufriedene Kund*innen die Konsequenz dieser Vorgehensweise, weil das Überzeugen doch eher einer charismatischen Überredungskunst geschuldet ist. „Die Verkäuferin hat mich mit dem Herunterbeten all dieser Produktvorteile totgequatscht und nicht zu Wort kommen lassen, darum habe ich erst mal zu allem Ja gesagt“ – so die Beschwerde, die dann im Stornogespräch zu hören ist.

Nachhaltiger ist es, auf eine angemessene und gute Ausbildung Wert zu legen. Das Problem: Verkaufen im Außendienst war lange Zeit kein Ausbildungs­beruf. Doch seit 2020 bieten die Hochschule Karlsruhe und das Deutsche Institut für Vertriebskompetenz einen Zertifikatsstudiengang zur/zum Vertriebsfachfrau/-mann im Außendienst an.

Basics als Fundament

Doch welche Basics sind entscheidend? Darüber lässt sich trefflich streiten. Einen wichtigen Hinweis geben die Gesprächsphasen, die in so gut wie jedem Verkaufsgespräch eine Rolle spielen. Gemeint sind die Akquisitionsphase, der Beziehungsaufbau, das Vertrauensmanagement, die saubere Bedarfsanalyse mit der Feststellung der Engpassprobleme, die kund*innennutzenorientierte Präsentationsphase mit Lösungsangeboten und die Verhandlungsphase mit dem Ziel einer Win-win-Lösung. Hinzu kommt die heiße Abschluss­phase, bei der sich neben der Entkräftigung von Vor- und Einwänden alles um die Preisverhandlung dreht. Wenn deine Verkäufer*innen hier nichts Substanzielles zu bieten haben, droht die Gründung deines Unternehmens schlimmstenfalls zu scheitern. Hinzu kommt die Empfehlungsphase, in der nach dem Leitsatz „Nach dem Verkauf ist vor dem Verkauf“ der Versuch im Fokus steht, Empfehlungen und Referenzen zu generieren und wieder in die Neukund*innengewinnung einzusteigen.

Erlernbares Handwerk

Beschreibe und definiere so exakt wie möglich – bezogen auf deinen Markt, deine Branche, dein Business und deine Zielgruppen und Angebote –, welches Vorgehen du hinsichtlich der Phasen des Kund*innenkontakts von deinen Mitarbeitenden wünschst und forderst. Beschreibe deine Erwartungen bezüglich der Basiskompetenzen, über die sie verfügen sollten bzw. verfügen müssen: Das ist dann dein erwünschter Soll-Zustand. In einem nächsten Schritt analysierst du den tatsächlich vorhandenen Ausprägungsgrad der Basiskompetenzen, etwa durch Mitarbeitendengespräche, ein 360-Grad-Feedback oder den Einsatz von Kompetenzdiagnostiktools.

Ob im Recruiting oder hinsichtlich deiner angestellten Verkäufer*innen: Nun hast du eine Grundlage, um einen Abgleich zwischen den erforderlichen und den vorhandenen Basiskompetenzen anzustellen, also zwischen Soll und Ist. Das wiederum gibt dir Hinweise auf Kompetenzlücken, die du durch Weiterbildung und Entwicklungsprogramme schließen kannst.

Denn Verkaufen ist nun einmal vor allem ein erlernbares Handwerk. So befreist du dich aus der Abhängigkeit von zugegebenermaßen vielleicht charismatischen, aber wenig kundenorientierten Verkäufer*innen, die oft unfähig sind, ihr Können realistisch einzuschätzen, und sich stattdessen hoffnungslos überschätzen.

Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Vorgehensweise besteht im Employer Branding: Die Kompetenzorientierung macht dein Unternehmen hochinteressant und attraktiv für Menschen, die intrinsisch motiviert sind und denen daran gelegen ist, ihre Kompetenzen am Arbeitsplatz zur Entfaltung zu bringen, neue Kompetenzen aufzubauen und vorhandene weiterzuentwickeln.

Persönlichkeitsorientiertes Verkaufen

Kommen wir zu den Kompetenzen, die deine Verkäufer*innen zu Top-Leuten machen. Zum einen geht es um die bereits erwähnten Basiskompetenzen, die von den Spitzenverkäufer*innen durch Übung und Training auf ein extrem hohes Level entwickelt wurden. Ein Beispiel: Während die eher durchschnittlichen Mitarbeitenden die Empfehlungsfrage wie im Lehrbuch am Schluss des Gesprächs elegant, aber standardmäßig einfließen lassen, spielen Top-Verkäufer*innen virtuos und souverän damit und wecken das Interesse der Kund*innen, indem sie einen überraschenden Zeitpunkt wählen und etwa formulieren: „Mein Anspruch an unser heutiges Gespräch ist, Sie von unserem Lösungs­ansatz so zu begeistern, dass Sie unser Unternehmen, mich und meine Problemlösung später unbedingt weiterempfehlen wollen.“

Zudem sind Top-Leute im Vertrieb davon überzeugt, über ihre Persönlichkeit zu wirken. Darum arbeiten sie kontinuierlich an deren Weiterentwicklung. Natürlich lässt sich die Persönlichkeit eines Menschen nicht grundsätzlich verändern; sie lässt sich allerdings in einem gewissen Ausmaß weiterentwickeln, wenn an den konkreten Verhaltensweisen angesetzt wird. Hilf deinen Mitarbeitenden dabei, hemmende und blockierende kontraproduktive Glaubenssätze auszumerzen und kontraproduktive Überzeugungen gegen kon­struktive Einstellungen auszutauschen.

Eine wichtige Champions-League-Kompetenz besteht da­rin, typgerecht zu agieren: Spitzenverkäufer*innen sind meistens in der Lage, ihre eigene Persönlichkeitsstruktur und Mentalität sowie ihre Wirkung auf andere Menschen einzuschätzen und zudem die Persönlichkeit der Kund*innen zu analysieren. So gelingt es ihnen, ihr Verhalten und ihre Gesprächsführung individuell auf das jeweilige Gegenüber abzustimmen. Dazu machen sie sich mit Persönlichkeitstypologien vertraut, die sie nutzen, um die typologische Einschätzung zu professionalisieren. Letztendlich jedoch überprüfen sie ihre Einschätzung stets im konkreten Gespräch. Dabei hilft ihnen ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion und zum selbstkritischen Hinterfragen des eigenen Handelns – die Selbstreflexion ist eine weitere elementare Champions-League-Kompetenz.

Kompetenzkategorien als Leitidee

Im Verkauf ist Mindset nicht alles, ebenso wenig wie Charisma und kommunikatives Geschick. Neben der Einstellung sind Fachwissen und handwerkliches Können in den entscheidenden Phasen des Kund*innenkontakts gefordert. Darum: Stelle das Denken und Handeln in Kompetenzkategorien nach vorn und verabschiede dich vom Mythos der geborenen Verkäufer*innenpersönlichkeit.

Es ist unverantwortlich, eine offene Stelle mit einer Person zu besetzen, die über eine charismatische Ausstrahlung und rhetorisches Geschick verfügt, deren Fachwissen und Verkaufskompetenzen aber zu wünschen übrig lassen. Achte verstärkt auf die solide Ausbildung der Basiskompetenzen und die Entfaltung und Weiterentwicklung der Champions-League-Kompetenzen.

Die Autoren Dirk Thiemann und Rainer Skazel sind geschäftsführende Gesellschafter des Deutschen Instituts für Vertriebskompetenz und Herausgeber des Buchs „Verkaufskompetenz im Außendienst. Der Kompaktkurs mit Grund­lagen, Anwendungen und Beispielen“ (Springer Gabler 2023, 44,99 Euro), www.div-institut.de

E-Mail-Marketing: das unterschätzte Power-Tool

Wie sich das bewährte Instrument im Online-Marketing hartnäckig gegen Social Media behauptet – die nötige Aufmerksamkeit und Professionalität vorausgesetzt.

Für Unternehmen, Start-ups, Gründer*innen und Werbe­treibende bietet E-Mail-Marketing vielfältige Chancen, direkt mit Kund*innen in Kontakt zu treten, Interaktionen anzustoßen, die Bindung zu ihnen zu stärken und langfristige Beziehungen aufzubauen. Diese Vielseitigkeit zeigt sich in der breiten Akzeptanz sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich.

Wie relevant E-Mail-Marketing nach wie vor ist, untermauern mehrere Studien, wie zum Beispiel eine gemeinsame Studie von HubSpot und LinkedIn im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Dafür wurden über 2000 Marketingverantwortliche zu den Chancen, Herausforderungen und möglichen Zukunftstrends im E-Mail-Marketing befragt. Das Ergebnis: 60 Prozent der Befragten zählen E-Mail-Marketing zu einem der relevantesten Kanäle, während Social Media weniger bevorzugt wird.

Auch die Studie „E-Mail Cross Generations“, die vom Marktforschungsinstitut MindTake im Auftrag von United Internet Media durchgeführt wurde, unterstreicht die Unverzichtbarkeit der E-Mail aufgrund ihrer hohen Nutzung im DACH-Raum. Demzufolge versenden und empfangen rund 90 Prozent der Befragten in Deutschland sowie Österreich und sogar 98 Prozent in der Schweiz regelmäßig E-Mails. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass 24 Prozent die E-Mail als ihre bevorzugte Anwendung wählen würden, wenn sie nur noch eine nutzen könnten.

Acht Vorteile von E-Mail-Marketing

Die E-Mail spielt vor allem in der Customer Journey eine zen­trale Rolle, sei es zur Kontaktierung von Händler*innen und Kund*innenservices, zur Registrierung oder zum Kauf von Produkten, die in einer E-Mail beworben werden. Darüber hinaus dient die E-Mail-Adresse als universelles Login-Instrument für verschiedene Online-Dienste: von Online-Shopping über Online-Banking bis hin zu sozialen Netzwerken und Video-­Streaming. Die geringen Kosten, der hohe Grad an Kontrolle, die Gewinnung von First-Party-Daten und die starke Nutzung unterstreichen die Notwendigkeit für Marketer, dem E-Mail-­Marketing weiterhin hohe Aufmerksamkeit zu widmen. Seine Vielseitigkeit und hohe Relevanz macht es zu einem effektiven Werkzeug für jene Start-ups, die mit begrenzten Ressourcen arbeiten. Es bietet eine Reihe signifikanter Vorteile, darunter:

  • Kosteneffizienz: Dank überschaubarer und transparenter Kosten ist eine genaue Budgetplanung möglich. Neben Text, Gestaltung und Programmierung ist hier auch der eigent­liche Versand als Kostenpunkt zu nennen. Letzterer lässt sich gering halten, indem ein Newsletter-Tool genutzt wird, das nach der Anzahl der versendeten E-Mails und nicht anhand der Anzahl an Kontakten abrechnet.
  • Hohe Effektivität: E-Mail-Marketing gehört aufgrund der geringen Werbekosten zu den effektivsten Marketing­methoden mit einem hohen Return on Investment (ROI). Voraussetzung dafür sind ein effektiv betriebenes Newsletter-­Marketing und minimale Streuverluste.
  • Segmentierung und Personalisierung: E-Mails können spezifisch für verschiedene Zielgruppen segmentiert und ihre Inhalte auf Interessen, Bedürfnisse und Verhalten der Empfänger*innen zugeschnitten werden. Es werden nur Kund*innen angesprochen, für die ein Angebot auch tatsächlich relevant ist. Diese Feinabstimmung vermindert effektiv Streuverluste und führt zu einer höheren Engagement Rate.
  • Direkte und emotionale Ansprache: Die Personalisierungsoptionen erlauben eine persönliche Ansprache und unmittelbare Kommunikation mit dem/der Empfänger*in. Das wiederum fördert den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses. E-Mails bieten die Möglichkeit, emotionale und packende Geschichten zu erzählen, die die Kund*innenbindung stärken.
  • Gute Skalierbarkeit: E-Mail-Marketing lässt sich problemlos an die Größe und Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen. Die Skalierbarkeit erlaubt es, sowohl kleine als auch große Zielgruppen effektiv zu erreichen, da eine E-Mail nur einmal erstellt und an beliebig viele Kontakte versendet werden kann.
  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: In die E-Mails können neben dem Text unterschiedliche Elemente integriert werden, wie zum Beispiel Links auf eine speziell gestaltete Landingpage, Bilder, Videos, Social-Media-Buttons oder ein Call-To-Action (CTA).
  • Schnelle und messbare Ergebnisse: Die Auswirkungen von E-Mail-Kampagnen sind schnell und einfach messbar, was eine zeitnahe Anpassung der Strategien ermöglicht. Detaillierte Berichte und Analysen helfen dabei, den Erfolg der Kampagnen zu kontrollieren und zu optimieren.
  • Automatisierung: Automatisierte E-Mail-Kampagnen können auf Basis des Nutzer*innenverhaltens oder vordefinierter Kriterien gestartet werden. Möglich sind etwa Willkommens-E-Mails an neue Abonnent*innen, Bestell- und Versandbestätigungen, Passwort-Wiederherstellungs-E-Mails oder spezielle Angebote für Kund*innen, die länger nichts gekauft haben. Auch der Versand von E-Mails an Kund*innen, die Produkte in ihren Warenkorb gelegt, aber den Kauf abgebrochen haben, ist möglich. Diese automatisierten Prozesse im E-Mail-Marketing erlauben es, eine relevante und zeitnahe Kommunikation zu führen, ohne dass dafür ständig manuelle Eingriffe erforderlich sind.

Rechtliche Grundlagen beachten

Datenschutzrechtlich ist der Versand von E-Mails streng reguliert. Grundlage ist unter anderem die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zum Schutz aller personenbezogenen Daten vor Missbrauch. Dies beinhaltet die eindeutige Einwilligung der Empfänger*innen zur Nutzung ihrer E-Mail-Adresse für Werbezwecke. Dieses explizite Einverständnis ist grundlegende Voraussetzung für den Versand von Newslettern und wird in der Regel durch das Double-Opt-In-Verfahren gewährleistet. Das Verfahren stellt sicher, dass eine Anmeldung für einen Newsletter oder Ähn­liches tatsächlich von dem/der Inhaber*in der E-Mail-Adresse gewünscht ist. Dabei meldet sich der/die Interessent*in zunächst über ein Formular an und erhält anschließend eine Bestätigungs-E-Mail mit einem Aktivierungslink zum Verifizierung. Erst wenn die betreffende Person diesen Link anklickt, wird ihre Anmeldung als bestätigt betrachtet und sie in die Verteilerliste aufgenommen.

Es bieten sich verschiedene Wege an, um Abonnent*innen zu gewinnen, wie zum Beispiel das Kontaktformular, die Integration der Newsletter-Anmeldung im Warenkorb oder Gewinnspiele. Wichtig hierbei ist, so wenig persönliche Daten wie möglich abzufragen. Die E-Mail-Adresse sowie Vor- und Nachname sind meist ausreichend. Darüber hinaus sind folgende Kriterien zu beachten, damit der E-Mail-Versand DSGVO-konform und rechtssicher ist:

  • eindeutige Einverständniserklärung des/der Empfänger*in,
  • Datenschutzverordnung, Verwendungszweck und Möglichkeit zum Widerruf muss im Anmeldeformular enthalten sein,
  • Impressum und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme,
  • Abmeldeoption,
  • Kennzeichnung von Werbe-E-Mails.

Zehn Tipps zum Aufbau einer E-Mail-Marketing-Kampagne

Beim Aufbau einer erfolgversprechenden Kampagne gibt es einige wesentliche Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, um kontinuierlich Öffnungs- und Klickrate zu verbessern und die Bounce Rate zu reduzieren:

  • Zielgruppe und Ziele definieren: Es ist klar einzugrenzen, wer die potenziellen Kund*innen sind und was sie auszeichnet. Hierbei kann die Erstellung von Buyer Personas hilfreich sein. Die fiktiven Modelle von Kund*innen basieren auf deren Verhaltensweisen, Wünschen, Erwartungen und Bedürfnissen. Zudem ist es wichtig, konkrete Ziele festzulegen, um den Erfolg der Kampagne besser zu messen und anzupassen, wie zum Beispiel eine festgelegte Öffnungs- oder Klickrate.
  • Inhalte planen: Eine Übersicht über die wichtigsten Versandtermine und Anlässe, Events und Feiertage bilden eine gute Grundlage für die Kampagnenplanung. Die Inhalte und Aktionen sollten sich an den definierten Zielen ausrichten. Ein Kampagnenplan enthält neben den Versand­anlässen auch die Zielgruppen bzw. Buyer Personas, die Absicht der Mailings, beispielsweise ehemalige Kund*innen reaktivieren, sowie geplante Inhalte.
  • Originelle Betreffzeile: Eine gut durchdachte Betreffzeile erhöht die Öffnungsrate und den Erfolg der E-Mail-Marketing-Kampagne. Sie sollte kurz und prägnant, informativ, persönlich und eindeutig sein, ohne zu viel zu verraten, wobei Emojis einen zusätzlichen visuellen Anreiz schaffen.
  • Personalisierte Begrüßung: Vorhandene Kund*innendaten wie Namen und Geschlecht ermöglichen eine personalisierte Anrede. Dies zeigt den Empfänger*innen, dass sie wichtig sind und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Newsletter lesen.
  • Gute Struktur: Die E-Mail sollte nützliche Informationen enthalten und eine klare Struktur haben. Der Fokus liegt idealerweise auf einem einzigen Thema. Mögliche Inhalte eines Newsletters sind Rabattaktionen, Branchennews, Gewinnspiele, neue Produkte und Anleitungen. Er besteht aus einer interessanten Einleitung, einem informativen Hauptteil und einem überzeugenden Schluss, der zum Handeln auffordert. Empfohlen sind kurze Absätze und Sätze sowie das Hervorheben von wichtigen Informationen.
  • Call-to-Action einbinden: CTAs motivieren Empfänger*innen zu einer bestimmten Aktion, wie zum Beispiel zum Klicken auf einen Link oder Tätigen eines Kaufs. Die Links können mit auffälligen Farben kenntlich gemacht und möglichst weit oben platziert werden.
  • Mit A/B-Tests lassen sich verschiedene Elemente der E-Mail, wie zum Beispiel Betreffzeilen, CTA oder Bilder, testen, um herauszufinden, welche Varianten am besten funktionieren.
  • E-Mail-Liste aufbauen und segmentieren: Auf einer gut geführten und hochwertigen Empfänger*innenliste sollten Personen stehen, die vorzugsweise durch das Double-Opt-in-Verfahren zugestimmt haben, den Newsletter zu erhalten. Für den Versand von zielgerichteten Inhalten, die für verschiedene Untergruppen der Empfänger*innen relevant sind, empfiehlt sich die Segmentierung. Das heißt, die E-Mail-Liste wird in verschiedene Gruppen und Segmente unterteilt, basierend auf gemeinsamen Merkmalen, wie zum Beispiel demografischen Daten oder Interessen der Empfänger*innen.
  • E-Mail-Liste regelmäßig pflegen: Um die Bounce Rate niedrig zu halten, sollten nicht aktive, ungültige oder nicht mehr interessierte Empfänger*innen identifiziert und aus der Liste entfernt werden. Diese Praxis erhöht die Zustellbarkeit und Effektivität der E-Mail-Kampagnen, indem nur engagierte und relevante Kontakte angesprochen werden. Umgekehrt bieten Anmeldeformulare, Gewinnspiele, Rabattcodes oder Gratis-Downloads Anreize in Bezug auf das Akquirieren neuer Abonnent*innen.
  • Responsive Design: Die E-Mails sollten für verschiedene Endgeräte, besonders für Mobilgeräte, optimiert sein, damit eine gute Lesbarkeit und Benutzer*innenerfahrung gewährleistet ist.

Kampagnen-Erfolge messen für bessere Ergebnisse

Die kontinuierliche Erfolgsmessung im E-Mail-Marketing ermöglicht die Verbesserung von Öffnungs- und Klickraten, steigert die Conversion Rate und den ROI. Dieses fortlaufende Monitoring trägt wesentlich dazu bei, die Effizienz der Marketingbemühungen zu gewährleisten und langfristigen Erfolg zu sichern. Dabei ist die Betrachtung folgender Kennzahlen unerlässlich: Zustellrate, Öffnungsrate, Klickrate, Bounce Rate und Abmelderate.

Der Autor Hartmut Deiwick ist CEO der Löwenstark Digital Group. Die Full-Service-Agenturen-Gruppe entwickelt und betreut maßgeschneiderte Online-Marketing-Kam­pagnen für Kund*innen aller Branchen.

Wie moderne Einwandbehandlung gelingt

Diese fünf Tipps helfen dir dabei, unnötige Einwände im Kund*innenkontakt zu vermeiden und besser zu verkaufen.

Einwände lassen so manche Verkäufer*innen schier verzweifeln. Nahezu jede(r) hat schon einmal schwierige Kund*inneneinwände gehört, bei denen er/sie bisher so gut wie nie weitergekommen ist. Gewisse Kund*innenaussagen können Verkäufer*innen derart triggern, dass alleine die Aussprache des Einwands durch den/die Kund*in sofort zu einem Stimmungsabbruch bei dem/der Verkäufer*in führt. Warum? Weil diese(r) aufgrund der bisher gemachten Erfahrung denkt, dass er/sie den/die Kund*in nun eh nicht mehr überzeugen kann.

Eines sollte man in diesem Zusammenhang wissen und bedenken: Kund*innen sprechen in der Regel keine Einwände aus, um Verkäufer*innen vorrangig damit zu ärgern. Vielmehr fehlt ihnen oft die Sicherheit, dass es sich lohnt, mit dem/der Verkäufer*in weiter zu sprechen – oder gar von ihm/ihr zu kaufen. Außerdem gibt es da noch das Problem mit der falschen Höflichkeit: In unserem Kulturkreis ist es oft nicht üblich, frei heraus zu sagen, was man als Verkäufer*in und Kund*in denkt. Und so entziehen sich viele Kund*innen freundlich und nett mit der Aussage „Ich muss mir das Ganze noch mal überlegen“, obwohl sie eigentlich sagen müssten „Du hast mich nicht überzeugt. Lass mich bitte in Ruhe.“

Diese fünf Tipps helfen dir dabei, unnötige Einwände im Kund*innenkontakt zu vermeiden:

1. Stelle mehr Fragen

Zahlreiche Verkäufer*innen langweilen und beleidigen ihre Kund*innen regelrecht, weil sie ihnen Dinge erzählen, die diese schon längst wissen – oder nicht wirklich interessieren. Zwangsläufig ist das Risiko groß, dass Verkäufer*innen Kund*innen zu Einwänden und Kaufhemmnissen zwingen, wie „Ja, ich überlege mir das noch mal!“ oder „Schicken Sie mir gern ein Angebot.“ Stellen Verkäufer*innen zu Beginn der Zusammenarbeit mehr Fragen und trauen sich auch mal, gewisse Fragen und Kund*innen aussagen zu hinterfragen, werden sie automatisch wichtige Informationen erhalten – und so argumentativ besser punkten.

2. Sei offen für ein konkretes „Nein!"

Viele Verkäufer*innen verschenken viel Zeit und Energie, weil sie an potenziellen Kunde*innen festhalten, die eh niemals ihre Kund*innen werden wollen. Führen Verkäufer*innen hingegen insbesondere zu Beginn Gespräche, um erst einmal herauszufinden, ob eine gemeinsame Basis für eine Zusammenarbeit besteht, oder nicht, und sprechen so auch von sich aus offensiv kritische Punkte der möglichen Geschäftsbeziehung an, werden die Gespräche einwandfreier verlaufen. Der/die Kund*in spürt, dass der/die Anbieter*in nicht krampfhaft verkaufen will, sondern wirklich an einer beidseitigen guten Lösung interessiert ist.

3. Interpretiere positiv

Wer sich rechtfertigt, klagt sich an. Daher ist es insbesondere bei Einwänden und anderen kritischen Kund*innen aussagen elementar, locker und souverän zu bleiben. Dies gelingt insbesondere dann, wenn Verkäufer*innen Einwände weniger als Angriff oder Kritik werten, sondern als versteckten positiven Wunsch. Denn es ist ein Unterschied, ob Verkäufer*innen die Aussage „Ihr Mitbewerber ist deutlich billiger“ werten als Vorwurf á la „Wie kommen Sie zu diesen Mondpreisen? Geben Sie mir umgehend einen Rabatt!“ oder als „Bitte gib mir die Sicherheit, dass du deinen Preis wert bist – und es vernünftig ist, dir mehr Geld als deinem Mitbewerber zu geben.“

4. Arbeite an deinen Argumenten

Verkäufer*innen sollten es ihren Kund*innen leicht machen, ihnen anstrengungsarm folgen zu können. So entstehen Vertrauen und Sympathie, eine wichtige Basis für gute Geschäfte. Das Kund*innen sich beispielsweise fragen, warum sie gerade mit Lieferant A und nicht mit Lieferant B zusammenarbeiten sollten, liegt auf der Hand. Auch die Frage, warum sie dem einen deutlich mehr Geld geben sollten als dem anderen. Oder gar, warum sie einen bisher bewährten und etablierten Lieferant*innen gegen einen neuen austauschen sollten. Doch welche Argumente und Mehrwerte sprechen denn dafür? Oft müssen hier Kund*innen selbst in die Recherche gehen, weil Verkäufer*innen ihre persönlichen Mehrwerte nicht klar kommunizieren. Doch welche(r) Kund*in hat dazu Lust, wenn er/sie womöglich an sich mit seiner/ihrer aktuellen Situation zufrieden ist oder eine(n) alternative(n) Lieferant*in zur Hand hat, bei dem/der mehr Klarheit herrscht?

5. Gehe in die Analyse

Kaufen Kund*innen nicht, hat dies Gründe. Scheitern Verkäufer*innen an gewissen Einwänden und Kund*innen aussagen, so sollten sie sich selbst wohlwollend hinterfragen: Was lerne ich aus dem Gespräch? Was hätte ich anders/besser machen können? Wie will ich mich in Zukunft verhalten, um solche Einwände gleich komplett zu vermeiden, oder sie zukünftig leichter zu entkräften? Denn wer mit ehrlichem Interesse an seinen Gesprächspartner*innen verkauft, wird es nicht nur mit weniger Einwänden zu tun haben, sondern auch leichter verkaufen.

Es ist oft der falsche Anspruch von Verkäufer*innen, Einwände komplett, also zu 100 Prozent, entkräften zu wollen. Besser ist es, auch mal gewisse Schwächen oder Nachteile des Angebots zuzugeben, um dafür andere, entscheidende Mehrwerte, die für den/die Kund*in relevant sind, hervorzuheben. Kund*innen brauchen eigentlich „nur“ eine(n) Anbieter*in, der/die ihnen das Gefühl der Sicherheit gibt, bei ihnen richtig(er) aufgehoben zu sein. Gelingt Verkäufer*innen dies auf eine sympathische Weise, ist der Auftrag schnell zum Greifen nah.

Der Autor Oliver Schumacher, Verkaufstrainer und Sprechwissenschaftler (M.A.), hat auf seinem YouTube Kanal „Oliver Schumacher – Dein Verkaufstrainer“ ein 6o-minütiges Training über Einwandbehandlung hochgeladen: https://youtu.be/ZNr98lUJFgc

Fünf Mythen der digitalen Werbung

Fünf Mythen der digitalen Werbung, auf die Publisher 2024 besser nicht hereinfallen sollten.

Die schwindende Bedeutung von Cookies und ein zunehmender Einsatz von Adblockern: Traffic- und Signalverluste durch eine geringere Adressierbarkeit im Open Web haben Publisher im vergangenen Jahr vor einige Herausforderungen gestellt. Und Prognosen gehen davon aus, dass die Werbeeinnahmen in diesem Zusammenhang 2024 weltweit um 54 Milliarden US-Dollar sinken könnten.

Angesichts dieser Situation ist es für Publisher entscheidend, sich auf Veränderungen vorzubereiten und vorhandene Wachstumschancen zu nutzen. Mindestens genauso wichtig ist dabei, zu wissen, womit man besser nicht rechnen und auf welche Entwicklungen man nicht bauen sollte. Die Expert*innen der globalen Werbeplattform MGID haben fünf Mythen der digitalen Werbung zusammengestellt, auf die du nicht hereinfallen solltest.

Mythos Nr. 1: Privacy First führt zu sofortigem ROI

Viele Publisher hatten darauf gehofft, dass sie vom Ende des Third-Party-Trackings direkt profitieren können – durch mehr Kontrolle über ihre User und steigende Gewinne. Die Realität stellt sich bislang leider wie so oft etwas komplizierter dar. Innerhalb der Branche gibt es noch keinen echten Konsens zu künftigen Tracking-Methoden, was zu einer Reihe verschiedener Identitätslösungen geführt hat. Die Authentifizierung über IDs, die auf der Zustimmung der User basieren, ist ein durchaus vielversprechender Ansatz. Der tatsächliche Marktwert ist aber derzeit noch ungewiss. Es kann gut sein, dass Publisher noch eine ganze Weile auf die eigentlich erhofften Vorteile warten müssen, während die Branche sich an die neuen Gegebenheiten anpasst und alternative Lösungen zum Third-Party-Tracking einführt.

Außerdem ist nicht ganz ausgeschlossen, dass sich der genaue Zeitplan für das Cookie-Ende einmal mehr verzögert. Dadurch könnte kurz- und mittelfristig erst einmal eine Kombination von Privacy-First-Lösungen in den Fokus rücken. Nach den Herausforderungen des Jahres 2023 könnten Publisher und auch Advertiser kontextbezogene Strategien bevorzugen und für eine effektive Monetarisierung universelle Identifikatoren einsetzen, sowohl probabilistische als auch deterministische. Als deterministisch werden in diesem Zusammenhang Daten verstanden, die sich eindeutig Geräten beziehungsweise Nutzern zuordnen lassen, beispielsweise über einen Login-Vorgang. In diesem Fall ist in der Regel die Vergabe einer eindeutigen User-ID möglich, es handelt sich also um personenbezogene Daten. Aus Datenschutzgründen kommen allerdings vielfach probabilistische Identifikatoren ins Spiel. Dabei handelt es sich um Daten, die nicht eindeutig zuordenbar sind, sondern auf anonymisierten Profilen basieren.

Mythos Nr. 2: KI als Universallösung

Natürlich hält der KI-Boom weiterhin an. Die Entwicklungen sind äußerst spannend, vor allem im Bereich der Effizienzsteigerung. Keinesfalls aber sollten Publisher KI als Universallösung betrachten, denn es sind auch einige Herausforderungen damit verbunden. KI-generierte Inhalte etwa mögen sich schnell und einfach erstellen lassen. Die Gefahr ist aber, dass dabei extrem generischer Content entsteht, der letztlich das Vertrauen der User untergräbt. Die Zunahme von Made-for-Advertising-Websites, die in der Regel voll von solchen Inhalten sind, sollte hier ein mahnendes Beispiel sein. Für User*innen kann es angesichts einer schieren Informationsüberflutung immer schwieriger werden, Inhalte und Informationen herauszufiltern, die ihnen echten Mehrwert bieten. Und für Publisher entsteht die Herausforderung, sich von der Konkurrenz abzuheben.

KI sollte stattdessen als nützlicher Partnerin betrachtet werden, der durch menschliche Kreativität ergänzt wird. Qualität über Quantität und ein stets nutzerzentrierter Ansatz sind wichtig. Ethische KI-Praktiken, die Manipulation vermeiden und Transparenz gewährleisten, sind entscheidend, um das Vertrauen der User*innen zu gewinnen – und vor allem auch zu behalten. Die Investition in hochwertige Inhalte zahlt sich für Publisher aus und zieht ein treues Publikum an. Wer die Qualität der Inhalte hingegen vernachlässigt und stattdessen auf minderwertigen Traffic setzt, wird bei weitem nicht die gleichen Vorteile erzielen.

Mythos Nr. 3: Die Vorteile von Open Marketplaces

Man kann die Augen nicht länger davor verschließen: Offene Marktplätze (Open Marketplaces/OMP) haben an Effektivität verloren. Google plant, bis zum 4. Quartal die Cookies von Drittanbietern in Chrome zu entfernen, was sich natürlich negativ auf Zielgruppendaten, Frequenzsteuerung und Reichweitenmessung auswirkt. Dies hat zu einem starken Rückgang der OMP-Einnahmen der Publisher und zu einem Verlust von Marktanteilen für Marken geführt.

Die Budgets, die über Open Marketplaces fließen, sind rückläufig, und die Herausforderungen im Open Web offensichtlich. Eine Studie von Digiday geht davon aus, dass Publisher im Jahr 2023 auf dem Open Marketplace einen Umsatzverlust von nicht weniger als 83 % hinnehmen mussten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Publisher zunehmend auf direkte Beziehungen zu Advertisern. Es geht darum, ihre Reichweite über die 30 % hinaus zu erhöhen, die noch über OMP adressierbar sind. Dies spiegelt sich auch in den Daten wider, mit einem Anstieg der Direktverkäufe um 62 % im zweiten Quartal 2023. Vorausschauend agierende Publisher passen ihre Strategien für einen direkten Verkauf an und profitieren sowohl von endemischen als auch nicht-endemischen Zielgruppen.

Mythos Nr. 4: Ein „One-size-fits-all“-Ansatz sorgt für erfolgreichen Content

Publisher sollten bei ihrem Content nicht den Fehler begehen, sich rein auf klassischen Text zu verlassen, sondern verstärkt auf Video und interaktive Inhalte achten. Die Bedeutung von Videos wird weiter zunehmen, da auch Marken sie immer häufiger in ihre Werbung integrieren. Studien zufolge erinnern sich User an 95 % der Informationen aus Videos, während der Wert bei Texten lediglich bei 10 % liegt. Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube verzeichneten im vergangenen Jahr einen sprunghaften Anstieg des Videokonsums, was natürlich dazu führt, dass Marken ihre Werbekampagnen weiter auf diesen Trend ausrichten.

Lohnen kann sich für Publisher hier beispielsweise auch der Blick auf die kürzlich überarbeiteten Video-Richtlinien von IAB Tech Lab, die über die reine Betrachtung von Instream- oder Outstream-Werbung hinausgehen. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: Eine Studie von Connatix zeigt, dass 57 % der 18- bis 34-Jährigen eher dazu bereit sind, sich mit einer Videoanzeige zu beschäftigen, wenn der Inhalt zu dem Artikel passt, den sie gerade lesen. Durch den Einsatz von Videocontent, insbesondere rund um wichtige Ereignisse wie zum Beispiel Wahlen, Olympische Spiele oder andere große Sportereignisse, können Publisher ein attraktiveres Erlebnis für ihre User*innen schaffen. Marken wiederum profitieren von der Zusammenarbeit mit Publishern, die in der Lage sind, sich innerhalb einer Flut von Informationen und Inhalten Gehör zu verschaffen und mit Videos und interaktiven Inhalten spannende Geschichten zu erzählen.

Mythos Nr. 5: Einen Link zu setzen, ist bereits eine ausreichende Affiliate-Strategie

In diesem Jahr sollten Publisher ihre Affiliate-Marketing-Strategien optimieren, indem sie einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz verfolgen. Das bedeutet, über die traditionellen Affiliate-Links hinauszudenken und gemeinsam mit den Partner*innen an der gemeinsamen Erstellung von Inhalten und kooperativen Projekten wie beispielsweise Podcasts zu arbeiten. Dieser Wandel ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen fördert eine solche Herangehensweise die Verbindung zu den User*innen. Es geht nicht allein darum, ein Produkt zu verkaufen, sondern eine Geschichte zu erzählen, Wissen zu teilen und ein Erlebnis für die jeweiligen Zielgruppen zu schaffen. Eine solche Kooperation bringt unterschiedliche Perspektiven ein und macht Inhalte wertvoller und interessanter.

Zum anderen bietet sich Publishern auf diese Weise die Chance, sich innerhalb einer überfüllten digitalen Medienwelt von der Masse abzuheben. Publisher können für ihr Publikum so zu einer wertvollen Ressource werden und eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung bieten.

„Natürlich gibt es derzeit eine ganze Reihe von unbekannten Variablen. Die Unsicherheit kann allerdings deutlich reduziert werden, wenn Publisher auf die richtigen Tools und Strategien setzen. Dazu zählen beispielsweise Aspekte wie die Implementierung von Identitätslösungen, die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Anbietern, das Testen von Optionen und die Nutzung von First-Party-Daten. Die Integration von kontextbezogenem Targeting bietet zudem eine gute Möglichkeit, die Datenschutzbelange der User zu respektieren und dennoch ein personalisiertes Content-Erlebnis zu schaffen“, sagt Swen Büttner, Managing Director Germany bei MGID.

SEO-Tipps für Einsteiger: Mit Strategie durchstarten

Einsteiger-Tipps für die Suchmaschinenoptimierung deiner Online-Präsenz: So entwickelst du eine erfolgversprechende SEO-Strategie für deine Website - mit Infografik.

Ob E-Commerce, Blog oder Homepage – wer neu im Online-Business ist, sollte sich früher oder später mit der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, seiner Website beschäftigen. Eine von Anfang an gut durchdachte SEO-Strategie ist das A und O, wenn es darum geht, im Internet sichtbar zu sein und von potenziellen Nutzern gefunden zu werden. Glücklicherweise ist die Entwicklung einer SEO-Strategie kein Hexenwerk, sondern ein Prozess, der mit dem richtigen Ansatz und nützlichen Tipps effektiv gemeistert werden kann. In diesem Artikel erfährst du grundlegende Informationen zum Einstieg in die Welt des Suchmaschinenmarketings, damit du Google und andere Suchmaschinen erfolgreich für dich arbeiten lassen kannst.

Zieldefinition – je konkreter, desto besser

Um mit deiner SEO-Strategie durchzustarten, ist der erste und grundlegendste Schritt das Festlegen klarer Ziele. Diese können je nach Entwicklungsphase deines Projekts oder Unternehmens variieren: Stehst du noch am Anfang und möchtest Bekanntheit aufbauen, oder zielt deine Strategie darauf ab, bereits erzielte Erfolge zu maximieren? Möchtest du mehr Traffic auf deine Website ziehen, deine Sichtbarkeit bei bestimmten Keywords verbessern, die Anzahl an Anfragen und Anmeldungen erhöhen oder direkt deinen Umsatz steigern?

Jedes dieser Ziele sollte eng mit den übergeordneten Unternehmens- oder Projektzielen verknüpft sein, um die Effektivität deiner SEO-Bemühungen möglichst groß zu halten. Konkrete und messbare Ziele sind das A und O: Anstatt lediglich zu formulieren, dass du die Bekanntheit deiner Marke steigern möchtest, solltest du also detailliert festlegen, dass du beispielsweise den organischen Traffic innerhalb der nächsten zwei Monate um 20 % erhöhen oder den Umsatz innerhalb eines Jahres um 25 % steigern willst. Solch präzise Zielsetzungen ermöglichen es dir, deine Fortschritte zu messen und die Strategie bei Bedarf anzupassen – du solltest dabei auch deine finanziellen und zeitlichen Kapazitäten nicht aus den Augen verlieren. Wer mit SEO so richtig durchstarten und von Expertenwissen profitieren möchte, holt sich am besten Hilfe vom Profi – beispielsweise mit einer SEO-Optimierung bei Trustfactory.

Status quo & Konkurrenzanalyse

Als nächster Schritt steht ein umfassender Onpage-Check der Webseite an, der die technischen Grundlagen wie Ladezeiten, Navigation, Mobilgeräteoptimierung und Indexierung umfasst. Diese technischen Faktoren sind wichtig für eine solide Nutzererfahrung – lange Ladezeiten oder eine verwirrende Navigation können zum Beispiel dazu führen, dass Besucher die Seite schnell wieder verlassen.

Daneben spielt auch der Inhalt deiner Webseite eine zentrale Rolle für die Suchmaschinenoptimierung. Untersuche deine Inhalte daraufhin, welche Themen du bereits abdeckst, bei welchen Keywords du gut positioniert bist und ob dein Content die Informationen bietet, die deine Zielgruppe sucht. Zudem ist die Offpage-Optimierung, insbesondere die Analyse vorhandener Backlinks, ein wichtiger Schritt, um Potenziale für deine Webseite zu identifizieren.

Zudem solltest du eine Konkurrenzanalyse durchführen. Verstehe, wer deine Hauptkonkurrenten sind, indem du eine Liste von Wettbewerbern zusammenstellst, die bei relevanten Keywords in den Suchergebnissen oben stehen. Dazu bieten sich Tools wie Google Analytics an, um Daten wie SEO-Traffic, Domain-Rating und Performance KPIs deiner Konkurrenten zu vergleichen. Wichtig: Auch wenn die Konkurrenz stark erscheint – eine gut durchdachte SEO-Strategie bietet die Möglichkeit, sich einen Weg an die Spitze zu bahnen. Indem du deine Mitbewerber genau im Auge behältst und von ihnen lernst, kannst du deine Webseite schrittweise verbessern und auf die vorderen Plätze in den Suchergebnissen vorrücken.

Keyword-Analyse und Content-Plan erstellen

Nachdem du deine Ziele, die Leistung deiner Mitbewerber sowie den aktuellen SEO-Stand deiner Webseite analysiert hast, ist es an der Zeit, dich intensiv mit der Auswahl deiner Hauptkeywords zu beschäftigen. Dieser Schritt ist unverzichtbar, denn er legt das Fundament für deine gesamte Content-Strategie. Ziel ist es, eine Sammlung von Keywords zu identifizieren, die nicht nur thematisch relevant sind, sondern auch eine logische Struktur in deine Webseite bringen.

Beginne damit, deine Keywords in Themencluster zu organisieren, um inhaltliche Zusammenhänge zu schaffen und die Themenrelevanz für deine Seite zu maximieren. Welche Themen ergänzen sich? Wie stehen die Keywords zueinander in Beziehung? Welche Bedeutung haben sie für deine Webseite? Die Auswahl solltest du dabei an der Suchintention der Nutzer und der thematischen Ausrichtung deiner Seite orientieren. Auch wenn das Suchvolumen ein wichtiger Faktor ist – priorisiere Keywords nach ihrer Relevanz, um sicherzustellen, dass dein Content die Bedürfnisse deiner Zielgruppe trifft. Zudem solltest du Long-Tail-Keywords, die spezifischer und oft aus mehreren Wörtern bestehen, nicht außer Acht lassen: Sie haben zwar ein geringeres Suchvolumen, ihre präzise Suchintention ist jedoch für eine zielgerichtete Ansprache deiner Zielgruppe enorm wertvoll.

Tipp: Mithilfe einer Keyword-Gap-Analyse lassen sich Lücken in deinem SEO zu identifizieren, also Bereiche, in denen die Konkurrenten bereits stark sind, du aber noch Nachholbedarf hast.

Auf Basis dieser Keyword-Recherche kannst du anschließend einen detaillierten Content-Plan entwickeln, der festlegt, welcher Inhalt zu welchem Keyword und bis wann erstellt werden soll. Wenn deine Seite bereits über zahlreiche Inhalte verfügt, kannst du einen Content-Audit durchführen und entscheiden, welche Inhalte aktualisiert oder entfernt werden müssen.

Je nach Zielsetzung deiner Website, ob es nun um die Steigerung von Conversions oder um die Erhöhung der Markensichtbarkeit geht, solltest du den Fokus deines Contents entsprechend wählen. Doch unabhängig von deinen Zielen ist die oberste Priorität, nie die Suchintention hinter den Keywords zu vergessen. Inhalte, die mit Keywords überladen sind, ohne einen Mehrwert für den Nutzer zu bieten, werden nicht den gewünschten Erfolg bringen. Stelle daher stets die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Zielgruppe in den Mittelpunkt deiner Content-Strategie.

Offpage-SEO – hochwertige Backlinks aufbauen

Verweise von anderen Webseiten auf deine eigene sind ein Indikator für die Relevanz und Autorität deiner Inhalte – und damit auch ein wichtiger Faktor für ein besseres Ranking in den Suchergebnissen von Google. Um das volle Potenzial von Backlinks zu nutzen, solltest du eine durchdachte Linkbuilding-Strategie entwickeln, die auf Qualität statt Quantität setzt.

Insbesondere Links von etablierten und themenrelevanten Seiten stärken deine Position in den Suchergebnissen signifikant. Im Gegensatz dazu können zahlreiche Verweise von spamverdächtigen oder irrelevanten Seiten deinem Ranking eher schaden als nutzen. Ziel ist es daher, ein natürliches Linkprofil aufzubauen, das auf vertrauenswürdigen und qualitativen Verweisen basiert.

Wie kannst du solche Backlinks erlangen? Zu den bewährten Methoden gehören inhaltlich wertvolle Gastbeiträgen auf renommierten Websites, Social-Media-Kampagnen oder auch Experteninterviews. Ein ausgewogenes Linkprofil umfasst dabei verschiedene Arten von Links, wie Content-Links, Presse-Links, Citations und User Generated Links, um nur einige zu nennen.

Für eine effektive und skalierbare Linkbuilding-Strategie gibt es im deutschsprachigen Raum auch die Möglichkeit, hochwertige Backlinks zu erwerben ­ der Kauf von Artikelplätzen bei vertrauenswürdigen Anbietern gehört für viele erfolgreiche Webseitenbetreiber zum festen Bestandteil ihrer SEO-Strategie.

Evaluation und Strategieanpassung

Bevor es an die eigentliche Umsetzung der SEO-Strategie geht, gilt es, zunächst den zeitlichen Aufwand und die potenzielle Wirkung jeder Maßnahme gegeneinander abzuwägen. So findest du heraus, ob ein bestimmter Ansatz wirklich erfolgversprechend ist – oder möglicherweise nur Zeit in Anspruch nimmt, ohne signifikante Ergebnisse zu liefern. Eine regelmäßige Evaluation deiner Maßnahmen, idealerweise alle 6 bis 12 Monate durchgeführt, ermöglicht es dir, deren Beitrag zur Erreichung deiner Ziele zu überprüfen.

Um langfristig erfolgreich zu sein, solltest du wissen, dass SEO ein kontinuierlicher Prozess ist, der niemals wirklich abgeschlossen ist. Die Algorithmen von Suchmaschinen wie Google verändern sich ständig – was heute funktioniert, könnte morgen schon veraltet sein. Zudem passen auch deine Mitbewerber ihre Strategien laufend an. Deshalb ist es wichtig, deine SEO-Erfolge regelmäßig zu überprüfen und deine Strategie entsprechend anzupassen. Monatliche Reportings sind ideal, den Überblick zu bewahren und sicherzustellen, dass deine SEO-Bemühungen auf dem richtigen Weg sind. Denke immer daran: Der Schlüssel zum Erfolg deines Online-Business liegt in der stetigen Anpassung und Optimierung deiner Strategie.