Headhunting für Start-ups – gefragt sind Berater statt Menschenhändler!


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Früher oder später ist es soweit: Der erste Mitarbeiter muss oder die ersten Mitarbeiter müssen an Bord geholt werden. Da stellt sich die Frage, ob man das Recruiting selbst von A bis Z macht oder besser mit einem Personalvermittler / Personalberater zusammenarbeitet. Doch unseriöse Personalberater schrecken Unternehmer und Kandidaten ab und versauen das Image der Branche.

Im StartingUp-Interview gibt Georgios Papanikolaou, selbst Personalberater mit 18 Jahren Erfahrung in der Branche und Inhaber der people grow Personalberatung, Tipps für Arbeitgeber zur Auswahl des richtigen, d.h. für die jeweiligen Bedürfnisse wirklich passenden Anbieters.

Viele Bezeichnungen - ein Thema: Personalvermittlung. Um hier den Durchblick im Begriffsdschungel zu behalten: Was bedeuten Headhunting und Co.?

Verbindliche Definitionen der Berufsbezeichnungen rund um die Rekrutierung von Mitarbeitern existieren nicht, da das Tätigkeitsfeld keiner staatlichen Regulierung unterliegt. Dennoch haben sich einige Begriffe in der Branche mit mehr oder weniger festen Bedeutungen eingebürgert:

Personalvermittler: Wie der Name schon sagt, geht es um die Vermittlung von Mitarbeitern, auch, aber nicht nur von Fach- und Führungskräften. Im Gegensatz zu einer beratenden Tätigkeit präsentieren Personalvermittler in der Regel Lebensläufe, die sie aus Datenbanken recherchiert haben. Ihre Bezahlung erfolgt als Provision für die Besetzung einer Stelle. Da sie von Unternehmen nicht exklusiv beauftragt werden, können sie die Kandidatensuche auch nicht individuell angehen.

Personaldienstleister: Eine Art Oberbegriff für Personalvermittlungen unterschiedlicher Art. Darunter fallen auch Zeitarbeitsfirmen, Headhunter oder auch Coachs.

Headhunter: Ein vergleichsweise diffuser, und dennoch häufig eingesetzter Begriff, wenn auch in der Branche nicht nur geliebt. Headhunter finden und vermitteln im weitesten Sinne Fach- und Führungskräfte. Wie sie dabei vorgehen, ist der Bezeichnung zunächst nicht zuzuordnen. Es gibt Personalvermittler, die sich als Headhunter bezeichnen. Aber auch Personalberater verwenden ihn für sich, v.a. um in ihrer Eigendarstellung im Internet überhaupt gefunden zu werden, auch wenn er tendenziell mit einem schlechten Image behaftet ist.

Personalberater: Die Kerntätigkeit von Personalberatern besteht im Auffinden und Vermitteln von Fach- und Führungskräften, vor allem die von schwierig zu besetzenden Stellen oder höheren Positionen. Ihre Leistung geht jedoch darüber hinaus, indem sie als Unternehmensberater Firmen hinsichtlich ihrer Rahmenbedingungen für Mitarbeiter betreuen und die Rekrutierung von Fachpersonal als Prozess begleiten. Die Vergütung von Personalberatern erfolgt nicht nur für die reine Vermittlungs- sondern vor allem auch für die beratende Tätigkeit.

Nachdem dies nun geklärt ist: Was sind die wichtigsten Fragen, die ich dem Personaldienstleister beim Erstkontakt stellen sollte?

Um einen Eindruck zu bekommen, ob Ihr Gegenüber ein für Sie passender Partner ist, sollten Sie ihn zunächst nach seiner Vorgehensweise fragen. Lassen Sie sich genau erklären, wie er sich ein Bild von der zu besetzenden Stelle bei Ihnen macht. Also, ob er auch zu Ihnen ins Unternehmen kommt und sich die Gegebenheiten zeigen lässt. Dann, wie er die Kandidaten ausfindig macht, und ob Sie zwischendurch Kandidatenlisten zu sehen bekommen und in den Auswahlprozess einbezogen werden. Fragen Sie ihn, wie sein Vergütungsmodell ist und warum er das gewählt hat.

Was sind die wichtigsten Merkmale eines seriösen und guten Personalberaters?

Erstens sagt ein seriöser Berater Ihnen nicht sofort, dass er Ihr Problem löst, sondern er befasst sich erst einmal mit Ihrem Unternehmen und analysiert, ob er Ihre Vorstellungen realistisch umsetzen kann. Das zweite entscheidende Kriterium ist seine Fachkompetenz in der jeweiligen Branche. Er muss sich in Ihrem Umfeld auskennen, um beispielsweise die Qualifikationen von Mitarbeitern einschätzen zu können. Und drittens: Der Berater muss sich mit den menschlichen Aspekten des Arbeitsplatzes jenseits von fachlicher Kompetenz beschäftigen. Das heißt, er muss die Philosophie und die Arbeitsbedingungen im Unternehmen mit den Wertevorstellungen eines Kandidaten abgleichen.

Wie kann ich einen Headhunter „testen“?

Schicken Sie ihm eine Stellenanzeige aus ihrem Unternehmen und fragen Sie ihn, ob ihm das reicht. Wenn er Ihnen anhand dieser wenigen Informationen verspricht Ihren Auftrag abzuwickeln, können Sie davon ausgehen, dass es hier mehr um die Provision als um die Beratungsleistung geht. In dem Fall besser Finger weg!

Ich möchte das Arbeitsumfeld für meine Mitarbeiter verbessern. Wie finde ich Hilfe?

Suchen Sie gezielt nach einer Personalberatung und lassen Sie sich genau erklären, worin die Beratungsleistung liegt. Der Berater sollte Referenzen in anderen Unternehmen für solche Veränderungsprozesse vorweisen und Ihnen von den Erfahrungen woanders berichten können. Sie sollten auch darauf achten, dass der Berater sich in Ihrer Branche auskennt und sich in den Typ Mensch, der in Ihrem Bereich vielleicht vorrangig tätig ist, hineinversetzen kann.

Wie kann ich beurteilen, ob die Vergütung angemessen ist?

Das ist wie bei vielen Dienstleistungen nicht einfach. Aber einen Hinweis gibt schon mal das Vergütungsmodell. Handelt es sich dabei um eine reine Provision für die Vermittlung? Das birgt meiner Erfahrung nach die Gefahr für Unzufriedenheit, weil vielleicht Kandidaten vermittelt werden, die aber nach kurzer Zeit wieder gehen, weil sie eben nicht sorgfältig genug ausgewählt waren. Und für einen Festpreis empfehle ich gegenzurechnen, was Sie die Besetzung der Stelle kostet, wenn sie beispielsweise eine ganze Weile frei bleibt, sie über Anzeigen suchen und aufgrund von Zeitmangel bei der Einstellung eine Fehlentscheidung treffen – eine Erkenntnis, die oft erst nach der teuren Einarbeitungszeit auftaucht. Wenn Ihnen das erspart bleibt und die Abläufe in Ihrem Unternehmen stattdessen reibungslos und erfolgreich klappen, kann man den Gegenwert der Beratungsleistung errechnen.

Und auf was sollte ich als Start-up-Chef noch achten, wenn ich mit einem Personaldienstleister erfolgreich zusammenarbeiten will?


Zuallererst sollten Sie sich selbst bewusst sein, was Sie wollen und wie Sie Ihr Unternehmen inhaltlich und personell aufstellen wollen: Was für eine Unternehmensphilosophie wollen Sie leben? Denn Mitarbeiter folgen einer gemeinsamen Vision, einem gemeinsamen Ziel. Erläutern Sie dem ausgewählten Berater ihre Vorstellungen und arbeiten Sie gemeinsam und partnerschaftlich an der Erfüllung dieses Ziels. Investieren Sie Zeit für persönliche Gespräche und Austausch mit ihm. Nehmen Sie Marktinformationen, die Sie vom Berater erhalten, ernst und lösen Sie keine Probleme. Vertrauen Sie darauf, dass er auf Ihr Unternehmen passende Lösungen erarbeitet.

Und zu guter Letzt: Betrachten Sie Bewerber als Menschen und finden Sie mit dem Personalberater zusammen heraus, was sie auszeichnet. Er sollte in der Lage sein, Ihnen zu sagen, wo ihre Talente liegen, ihre Stärken, und was  ihre Persönlichkeit und Verhaltensweisen ausmacht Er sollte Ihnen helfen, nicht nur anhand von Zeugnissen und Lebensläufen Menschen zu beurteilen.


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Von .de bis .ai: Was macht eine gute Domain für Start-ups aus?

Die Wahl der richtigen Domain ist für Start-ups nicht nur ein entscheidender Schritt, sondern trägt maßgeblich zur Markenbildung bei. Dieser Beitrag beleuchtet die strategische Relevanz von Top-Level-Domains (TLDs), liefert praxisnahe Tipps, wie spezialisierte und länderspezifische TLDs die Marke stärken und die Wunschdomain gesichert werden kann.

Bedeutung von Top-Level-Domains (TLDs) für Start-ups

Start-ups in der Gründungsphase haben ein zentrales Ziel: Vertrauen aufbauen. Wenn die Zielgruppe in Deutschland sitzt, gilt die .de-Domain als Goldstandard für Unternehmen. Eine .de-Domain signalisiert Kund*innen, dass es sich um eine lokale, vertrauenswürdige Marke handelt und trägt zur Glaubwürdigkeit sowie Vertrautheit bei. Die .com-Domain hingegen hat sich als internationaler Standard etabliert, genießt weltweites Vertrauen und ist daher strategisch wichtig für Start-ups mit globaler Ausrichtung.

Top-Level-Domains (TLDs) lassen sich vereinfacht gesagt in drei Kategorien unterteilen: generische TLDs (gTLDs), länderspezifische TLDs (ccTLDs) und neue generische, meist spezialisierte TLDs. Generische TLDs wie .com, .net, .org oder .biz sind weltweit etabliert und bieten Flexibilität, besonders für Unternehmen, die ein breites Publikum ansprechen möchten. Länderspezifische TLDs, wie .de für Deutschland, .it für Italien oder .fr für Frankreich, stärken die lokale Präsenz einer Marke. Neue, spezialisierte TLDs wie .tech oder .shop bieten die Möglichkeit, die Domain direkt auf die Branche oder den Tätigkeitsbereich des Unternehmens auszurichten, was besonders für Nischenmärkte vorteilhaft sein kann.

Performance Marketing der Domain als Erfolgsfaktor

Das Zusammenspiel von Markennamen und Domainendungen ist im Performance Marketing von großer Bedeutung. Eine gut gewählte Kombination kann die Effektivität von Kampagnen mittels Google Ads oder Instagram Ads maßgeblich beeinflussen. Domains mit Endungen wie .com, .online oder .net bieten mehr Flexibilität und können je nach Zielgruppe und Marketingstrategie optimal eingesetzt werden. Während .com-Domains oft als Standard für globale Reichweite dienen, können spezialisierte Endungen wie, .shop, .app, .store oder .net für spezifische Branchen oder Nischenmärkte nützlich sein, um die Relevanz und die Klickraten der Anzeigen zu erhöhen. Eine prägnante und passende Domain erhöht dabei die Wahrnehmung sowie den Wiedererkennungswert der Marke, was zu einer besseren Performance der Marketingmaßnahmen führt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beachtung aktueller TLD-Trends. Lange Zeit war .tv sehr beliebt, heute jedoch sind TLDs wie .ai, .io, .co, .me oder .cc angesagt. Gerade für Early-Stage-Startups ist die strategische Wahl der richtigen Endung entscheidend, wobei auch die Verfügbarkeit eine große Rolle spielt. Der noch verfügbare Namespace bei .com, .de oder den restlichen generischen TLDs ist stark ausgebucht – es gibt praktisch keine 3-Zeichen-Domainnamen mehr. Daher kann das Ausweichen auf eine andere Endung sinnvoll sein, allerdings ist ein Check, ob die entsprechende .com- oder .de-Domain noch verfügbar ist, unerlässlich. Zudem sollte berücksichtigt werden, ob die Domain-Endung auch Vertrauen transportiert. Beispielsweise hat die Registry Freenom kürzlich angekündigt, sich aus dem .tk-Markt zurückzuziehen. Diese TLD ist im ersten Jahr kostenlos und wurde deshalb für zahlreiche Phishing-Angriffe und Fakeshops missbraucht worden – daher ist von einer solchen Endung abzuraten.

Mehr als eine Web-Adresse: Domain als digitaler Ausweis

Eine Domain dient nicht nur als Web-Adresse, sondern auch als digitaler Ausweis, der die Professionalität und Glaubwürdigkeit eines Unternehmens repräsentiert. Domain-Hacks, wie beispielsweise www.b.et, werstreamt.es, aber auch große Unternehmen wie lnkd.in, es.pn oder gr.pn nutzen kreative Kombinationen von Domainnamen und TLDs, um kurze und einprägsame Web-Adressen zu erstellen. Diese können nicht nur die Marke stärken, sondern auch die SEO-Effizienz erhöhen, indem sie leichter zu merken und zu teilen sind. Die Domain-Wahl hat somit auch direkte Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und die Online-Reichweite. Strategien zur Verbesserung der Auffindbarkeit durch spezialisierte TLDs und geo-spezifische Subdomains (z.B. de.example.com für Deutschland) können dabei helfen, eine internationale Zielgruppe gezielt anzusprechen. Lange beliebt war die Integration von Keywords in der Domain, um die SEO-Sichtbarkeit zu erhöhen. Während das für das Ranking und die Sichtbarkeit bei Google heute praktisch keine Rolle mehr spielt, kann es jedoch helfen, die Online-Präsenz für Kund*innen zu optimieren: lampenwelt.de oder garten-freunde.de signalisieren sofort, worum es in der Präsenz geht. Verwechslungen können durch klare und einprägsame Domains vermieden werden, was besonders wichtig ist, um Traffic-Verluste und potenzielle Umsatzeinbußen (und damit Reichweite für Start-ups) zu verhindern.

Marktübersicht: Bekanntheit und Kosten von TLDs

Wie verbreitet eine Top-Level-Domain (TLDs) ist und was sie kostet, kann erheblich variieren und die Wahl der Domain für Start-ups bereits in einer sehr frühen Phase beeinflussen:

Premium Domains und generische Domainnamen wie .com und .de sind aufgrund ihrer hohen Akzeptanz und Vertrauenswürdigkeit häufig teurer, bieten jedoch eine starke Markenpräsenz. In den letzten Jahren haben spezialisierte TLDs wie .online an Beliebtheit gewonnen, insbesondere in der Tech-Welt, wo TLDs wie .io, .ai und .co zunehmend genutzt werden. Die Verfügbarkeiten und Policies dieser TLDs können variieren, wobei einige einfacher zu registrieren sind als andere. Beispielsweise erfordern bestimmte TLDs wie .eu, .gov oder .edu spezifische Nachweise oder Registrierungsbedingungen, die nicht jedes Startup erfüllen kann.

Im Gegensatz dazu sind generische TLDs wie .com und .net allgemein verfügbar, was ihre Beliebtheit steigert. Die Kosten für die Registrierung von TLDs sind ebenfalls unterschiedlich. Generische TLDs wie .com kosten in der Regel zwischen zehn und 30 Euro pro Jahr. Länderspezifische TLDs wie .de können ähnlich bepreist sein, während spezialisierte TLDs wie .io oder .ai teurer sind, mit etwa 30 bis 100 Euro pro Jahr.

Premium Domains, die aus besonders begehrten, generischen, kurzen Namen oder nur aus Zwei-Zeichen bestehen, können dagegen teurer sein, bieten aber auch mehr Reichweitenpotential. Man unterscheidet dabei zwischen Domains, die einmalig mehr kosten und ab dem zweiten Jahr reguläre Gebühren für die Endung haben, und solchen, die dauerhaft mit hohen Kosten verbunden sind – allein bei united-domains gibt es circa 35.000 Premium Domains. Die Wahl der richtigen TLD ist daher nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit und Relevanz, sondern auch des Budgets und der langfristigen Strategie eines Start-ups.

Was Tech-Start-ups mit der Inselgruppe Anguilla zu tun haben

Ein Beispiel für eine spezialisierte TLDs ist .ai: Die .ai-Domain, ursprünglich die Länderdomain für die Inselgruppe Anguilla, hat sich besonders seit dem KI-Boom in der Technologiebranche etabliert – wobei man eher korrekterweise vom AI-Boom sprechen muss. Unternehmen, die eine .ai-Domain nutzen, signalisieren Innovationskraft und technologische Ambitionen. Beispiele erfolgreicher Markenstrategien zeigen, dass Firmen wie etwa OpenAI, Salesforce und Veritone durch die Verwendung von .ai-Domains ihre Spezialisierung und Expertise im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) unterstreichen. Die Verwendung von .ai kann zudem ein Signal für Nutzer*innen sein und daher die Klickrate verbessern, da sie direkt mit der Technologiebranche assoziiert wird. Konkrete Tipps zur Integration spezialisierter TLDs in die Markenstrategie umfassen die frühzeitige Registrierung der gewünschten Domain, die Einbindung relevanter Keywords in die Domain und die gezielte Nutzung von SEO-Praktiken, um die Auffindbarkeit zu maximieren. Erfolgreiche Beispiele wie .tv, .me und .cc in früheren Jahren zeigen, wie spezialisierte TLDs effektiv zur Markenbildung beitragen können.

Domainnamen mit künstlicher Intelligenz finden

Die Nutzung einer KI-Domainsuche kann diesen Prozess für Start-ups erheblich vereinfachen. Hierbei wird ein präziser Eingabeprompt erstellt, welches die spezifischen Anforderungen an den Domainnamen beschreibt. Die KI analysiert diese Anweisungen und generiert eine Liste potenzieller Domainnamen, die den Kriterien entsprechen und verfügbar sind. Diese Methode reduziert den Aufwand bei der Suche nach passenden Domains und bietet eine größere Auswahl an relevanten Vorschlägen. Durch das Anpassen der Eingabeparameter können die Suchergebnisse weiter verfeinert und optimiert werden.

Der Autor Christian Dallmayer verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Web-, Technologie- und E-Commerce-Bereich, darunter bei der Q&A-Plattform gutefrage.net, dem Softwareunternehmen equinux AG sowie dem Shopping-Anbieter 1-2-3.tv und ist seit 2022 ist als Manager bei der united-domains AG für die Bereiche B2B und B2C verantwortlich.

Deepfakes: Gefahr für Start-ups?

Deepfakes werden schneller, günstiger und tauchen immer häufiger auf. Wir wollten wissen: Welche Gefahren entstehen Start-ups aus dieser Technik und welche Maßnahmen können sie zum eigenen Schutz ergreifen?

Auf den Kacheln im Video-Call sind Kolleg*innen zu sehen, die sich virtuell wöchentlich, aber noch nie in echt begegnet sind. Der Kollege aus der IT-Abteilung kündigt ein System-Update an. Damit das durchgeführt werden kann, werden die Anwesenden gebeten, das Update durch Klicken auf den Link im soeben versendeten E-Mail zu bestätigen. Klingt plausibel, wird gemacht. Dass es sich dabei um einen Phishing-Link handelt, stellt sich erst später heraus. So einfach können Unternehmen Opfer von Live-Deepfakes werden.

Deepfakes machen es möglich, Gesichtszüge, Mimik und Stimme einer Person in Echtzeit zu generieren. Roland Pucher, Leiter des Cybersecurity Innovation Labs bei PwC Österreich, schätzt, man brauche von einer Person nur fünf Minuten Videomaterial und lediglich zwei Minuten Audiomaterial als Trainingsdaten für die KI. Einem schnellen, unkritischen Blick während eines Online-Meetings hält diese KI-generierte Persona für kurze Zeit stand.

Betrug ist weder teuer noch schwer zu bewerkstelligen

Hier sieht Pucher einen der größten Anwendungsbereiche für Deepfakes in Unternehmen. Videokonferenzen sind mittlerweile alltäglich, auch stark verpixelte Videos oder abgehackter Ton sind keine Seltenheit. Das macht es Betrüger*innen noch leichter. Pucher schätzt, dass man heute bereits mit einem Setup um knapp 10.000 Euro ein relativ überzeugendes Deepfake herstellen kann. Der erhoffte Gewinn der Betrüger*innen muss ein Vielfaches davon sein, damit sich das rentiert.

Durch Deepfakes eröffnen sich neue Gefahren für die Sicherheit von Unternehmen. Vor allem die konstante technische Weiterentwicklung macht es der Cybersecurity schwer. Sind Live-Deepfakes nun eine Bedrohung für Start-ups? Roland Pucher sieht die Gefahr auf jeden Fall gegeben. Mit seinem Team macht er regelmäßig Schulungen bei Unternehmen, um auf die Gefahr von Deepfakes aufmerksam zu machen. Er erkennt hier eine Lücke in der Awareness, was die Bedrohung und den aktuellen technischen Stand der Deepfakes betrifft.

Gleichzeitig weist Pucher darauf hin, dass für gängige Betrugsversuche gar keine so ausgeklügelte Technik notwendig ist. „Die gute alte Phishing-E-Mail“ genüge in den meisten Fällen, um sich Zugang in Unternehmensinterna zu beschaffen. Gerade in größeren Unternehmen sei es immer noch relativ einfach, sich zum Beispiel als Mitarbeiter*in der IT auszugeben und so an Passwörter zu gelangen. Das testen Pucher und seine Kolleg*innen regelmäßig.

Steter Anstieg bei den Delikten – Verunsicherung steigt

Das allgemeine Bewusstsein über die Gefahren von Deepfake ist in den vergangenen Jahren zweifellos gestiegen. Eine repräsentative Bitkom-Studie aus dem Jahr 2024 zeigt, dass 60 % der Deutschen bereits von Deepfakes gehört haben, jedoch nur 15 % den Begriff gut erklären können. 23 % der Befragten geben an, grundlegendes Wissen dazu zu haben, während 22 % zwar davon gehört haben, aber nicht genau wissen, was es ist.

Fakt ist: Bei vielen Menschen führen Deepfakes zu Verunsicherung: Acht von zehn Deutschen (81 Prozent) sagen, sie würden ein Deepfake nicht erkennen. So verwundert es auch nicht, dass laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im Bereich der Internetkriminalität ein steter Anstieg der angezeigten Straftaten zu verzeichnen ist. 2022 wurde mit 60.195 angezeigten Delikten ein neuer Höchstwert erreicht (+30,4% gegenüber Vorjahr).

Für Unternehmen bedeuten diese neuen Gefahren vor allem eines: Sicherheitsschulungen sollten um die Themen Audio und Video erweitert werden; Cyber-Kompetenz muss ausgebaut, Sicherheitslücken geschlossen werden.

Tricks und To-Do's zur Deepfake-Abwehr

Was sind nun also Maßnahmen, die Unternehmen setzen können? Bei E-Mails von unbekannten Absender*innen seien viele von uns bereits darauf trainiert, skeptisch zu sein, glaubt Roland Pucher. Dieselbe Skepsis brauche es aber bei allen Kommunikationsformen. Lieber einmal zu oft eine Info gegenchecken, als auf einen Betrug hereinfallen. Sollte es doch einmal dazu kommen, sollte unbedingt eine Anzeige erstattet werden. Cybercrime kann übrigens bei jeder Polizeidienststelle gemeldet werden.

Ein einfacher Trick, um zum Beispiel Live-Deepfakes von Gesichtern schnell zu erkennen ähnelt übrigens einer Alkoholkontrolle: Den Finger auf die Nase halten. Damit wird das Bild unterbrochen und ein Deepfake könnte als solches enttarnt werden. Und sollte die Person doch echt sein, hat man auf diesem Weg zumindest ein Meeting aufgelockert.

Sichere Datenräume schaffen

Warum sich die Investition in digitale Zusammenarbeitslösungen von Anfang an lohnt.

Start-ups stehen mit vielen Akteuren in digitalem Kontakt. Um als verlässliche(r) Geschäftspartner*in wahrgenommen zu werden, sollte eine sichere Form der Datenübertragung gewählt werden. Das Thema Datenschutz stellt junge Unternehmen allerdings vor große Herausforderungen, denn sie verfügen meist nur über begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen. Das macht die Ausarbeitung und Implementierung einer umfassende IT-Sicherheitsstrategie schwierig.

Dabei wäre es gerade in diesem Bereich besonders wichtig. Schließlich entwickeln junge Unternehmen oft wegweisende Innovationen und folglich einer Menge an sensiblen Daten und wertvollem geistigem Eigentum. Meist können sie es nicht im gleichen Maße schützen wie etablierte Unternehmen – und sind damit attraktive Ziele für Cyberangriffe. Gleichzeitig schreiben gesetzliche Regularien oder die Compliancestandards von Partnerunternehmen vor, wie Daten geschützt werden, müssen. Gute Gründe also, warum das Thema IT-Sicherheit für Start-ups auf der Agenda sehr weit oben stehen sollte.

IT-Sicherheit Step by Step

Ein erster guter Schritt ist der Fokus auf die digitale Zusammenarbeit. Hier gilt es unter die Lupe zu nehmen, welche digitalen Cloud-Kollaborationslösungen bisher genutzt werden und welche Sicherheitsstandards diese bieten. Ganz konkret sollten Verantwortliche auf diese Aspekte achten:

  • Verschlüsselung: Verschlüsselungsarten sind zahlreich und die Begrifflichkeiten oft irreführend. Als Goldstandard gilt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) nach dem Zero-Knowledge-Prinzip. Dabei werden die Daten verschlüsselt, bevor sie von einem Account verschickt werden und erst auf dem Gerät des/der Empfänger*in wieder entschlüsselt. Das Zero-Knowledge-Prinzip garantiert dabei, dass selbst der/die Anbieter*in der Kommunikationsplattform keine Möglichkeit hat, auf die verschlüsselten Daten zuzugreifen oder sie zu entschlüsseln, da nur der/die Endnutzer*in die Schlüssel besitzen, um die Daten zu entschlüsseln. Dadurch wird ein Höchstmaß an Sicherheit und Datenschutz gewährleistet, da nur die Kommunikationspartner*innen Zugriff auf den Inhalt der Nachrichten haben. Eine rundum sichere Cloudlösung für Zusammenarbeit sollte diesen Verschlüsselungsstandard nutzen.
  • Serverstandort: Die gewählte Lösung zur Zusammenarbeit sollte mehrere Servestandorte – idealerweise in der Europäischen Union – zur Auswahl anbieten. Das Thema DSGVO ist ausgesprochen komplex und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
  • Sicherheitsfunktionen: Dank mehrstufiger Authentifizierung und granular einstellbarer Zugriffsrechte können wirklich nur diejenigen auf die Daten zugreifen, die auch berechtigt sind. Deshalb sollte eine sichere Cloudlösung für Zusammenarbeit beides anbieten. Einen Schritt weiter geht die erweiterte Zugriffskontrolle, die zusätzlich die Steuerung ermöglicht, wer was mit den Daten machen darf – dabei reicht die Liste der Rechte von Ansicht über Bearbeitung bis hin zu Herunterladen.
  • Nutzungsfreundlichkeit: Wer will, dass ein digitales Tool genutzt wird, muss es so gestalten, dass die Verwendung ohne Hemmschwelle funktioniert. Deshalb gehört zum Punkt der Nutzungsfreundlichkeit einerseits eine intuitive und leicht zu verstehende Bedienoberfläche. Die Lösung muss auch ohne IT-Kenntnisse bedienbar sein und sich nahtlos in die gewohnten Workflows im Umgang mit Dateien einfügen. Darüber hinaus sollte sie sich in die digitalen Tools integrieren lassen, die bereits im Unternehmen eingesetzt werden und mit deren Umgang alle bereits vertraut sind.
  • Skalierbarkeit: Wenn es gut läuft, wächst das Start-up zügig – da sollte die Software mithalten können. Wichtig ist also darauf zu achten, dass die Lösung problemlos skalierbar ist, ohne Kompromisse bei der Sicherheit eingehen zu müssen.
  • Umfang: Ideal ist hier ein Tool, dass vom sicheren Transfer über Zugriffskontrollen bis hin zur Synchronisation von Daten alles umfasst. Auch zusätzliche Features wie digitale eSign-Möglichkeiten sind mitunter enthalten, was Sicherheit und Produktivität weiter steigert.

Aus sicherer Zusammenarbeit entstehen geschützte Datenräume

Mit der Nutzung von sicheren Cloudlösungen für Zusammenarbeit, die die zuvor genannten Kriterien erfüllen, schaffen Start-ups sichere Möglichkeiten zum Datenaustausch. Versierte Anbieter bieten darüber hinaus die Möglichkeit, spezifische Kund*innen- und Partner*innen-Datenräume bereitzustellen. Das ermöglicht, sensible Informationen wie Geschäftspläne, Kund*innen- und Finanzdaten sicher zu speichern und auszutauschen. Es garantiert darüber hinaus die Vertraulichkeit aller geteilten Informationen und die Compliance mit Gesetzen wie der DSGVO oder branchenspezifischen Standards. Datenräume gewährleisten eine reibungslose Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg, indem sie einen sicheren und zentralen Ort für die interne und externe Kommunikation bieten. Teams können nahtlos Informationen teilen, unabhängig von ihrem Standort oder den verwendeten Geräten. Das steigert die Produktivität und fördert Innovationen.

Gleiches gilt auch für die Zusammenarbeit mit Investor*innen, Partner*innen oder potenziellen Käufer*innen und für die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen und Verhandlungen. Außerdem schützen Start-ups so alle sensiblen Daten automatisch vor Bedrohungen wie Datenverlust, Datenschutzverletzungen und Cyberangriffen. Das bringt Pluspunkte im Bereich Compliance: Sichere Datenräume können helfen, rechtliche und regulatorische Anforderungen zu erfüllen, die teilweise nötig sind, um mit bestimmten Unternehmen zusammenzuarbeiten oder um das Risiko von Sanktionen zu minimieren.

Digital Trust – am besten ab Tag 1

Viele gute Argumente also, eine Cloudlösungen für Zusammenarbeit auch auf Sicherheitsaspekte hin unter die Lupe zu nehmen und sich von Anfang an für eine Variante zu entscheiden, die umfassende Sicherheit auf höchstem Niveau bietet. Damit ist das Thema IT-Sicherheit zwar nicht vollständig abgehakt, aber ein zentraler Schritt ist gemacht, um Daten, Ideen und Assets des jungen Unternehmens zu schützen. Außerdem sorgen Start-ups so schon ab Tag eins dafür, dass sie sich bei schnellem Wachstum voll auf ihren Erfolgskurs konzentrieren können und nicht bei der Datensicherheit hektisch hinterherarbeiten müssen. Nicht zuletzt begünstigt ein ausgefeiltes Datensicherheitskonzept mit den richtigen Tools den Eindruck eines verlässlichen Unternehmens und sorgt so für „Digital Trust“, der in Zukunft ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein wird.

Der Autor Peter Stössel ist Chief Revenue Officer und Experte bei Tresorit, das Unternehmen weltweit die Möglichkeit sicherer Kollaboration und Dateisynchronisation durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet.

Hartes Business – Softe Skills

Im Interview: Prof. Alexandra Wuttig, Professorin für Entrepreneurship und Innovation sowie Kanzlerin der IU Internationale Hochschule, über die wichtigsten Soft Skills erfolgreicher Gründerinnen und Gründer.

Female Empowerment, Chancengleichheit, die selbe Perspektive für jede bzw. jeden: Ein Wunschtraum im (Start-up-)Alltag. Dr. Alexandra Wuttig, Professorin für Entrepreneurship und Innovation, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte und Kanzlerin der IU Internationale Hochschule, gibt im Interview einen Einblick in die soften Skills für das harte Start-up-Business.

Welche Soft Skills müssen Gründerinnen und Gründer mitbringen – ganz unabhängig vom Geschlecht?

Am wichtigsten ist es, sein Produkt und seine Idee zu kennen und voll dahinter zu stehen. Erst dann kommen wir zu den Soft Skills. Kommunikation ist Key. Eine Gründung bedeutet zunächst klassisches „Klinken putzen“, andere überzeugen und Begeisterung wecken bzw. übertragen. Hier hilft es, unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen einzuholen. Gehen Sie weg vom Gedanken, dass Ihre Idee geklaut werden könnte. Der direkte Austausch hilft  – sei es mit Expert*innen oder potenziellen Kund*innen. Daneben sind natürlich „klassische Führungskompetenzen“ gefragt: Mitarbeitermotivation, Kunden-, Dienstleistungs- und Serviceorientierung, Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Gibt es hier bereits genderspezifische Unterschiede?

Frauen und Männer unterscheiden sich in ihrer Kommunikationsweise und Führungsart. Oft bringen Frauen ein anderes Gespür für die Situation mit, sie fühlen sich anders in das Gegenüber ein und können offener mit Kritik umgehen. Das bedeutet auch, dass sie wissen, wann es besser ist, die Klappe zu halten. Das wurde ihnen ihr ganzes Leben lang anerzogen.

Hinsichtlich der Führungskompetenz bringen Frauen einen gewissen Empowerment-Gedanken mit. Auch die Herangehensweise ist eine andere: Sie evaluieren, fangen klein an, wachsen peu à peu. Sie sind nicht risikoscheu, sondern risikobewusst. Vielleicht würde es auch manchen Gründern eine mehr feminine und somit nachhaltigere Art zu gründen gut tun.

Welchen Nachteil haben Frauen bei der Gründung?

Gerade beim Thema Belastbarkeit stehen Frauen oftmals in der Beweispflicht – egal ob beim Investoren- oder Bewerbungsgespräch. Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen: Es gibt niemanden, der belastbarer ist als eine Mutter, die wirklich etwas bewegen will. Natürlich sind hier nicht alle Frauen gleich und das muss auch gar nicht sein. Wir müssen nicht alle die gleichen Ziele im Leben haben. Aber diejenigen, die wollen, schlafen z.B. manchmal nur drei Stunden und kriegen trotzdem alles unter einen Hut. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Bei Pitches werden Frauen gefragt „Wie willst du deine Gründung mit deinem Kind vereinbaren?“. Ein Mann bekommt diese Frage nicht gestellt. Übrigens ist es hier sehr interessant, wer die Frage stellt. Das ist nicht ausschließlich der männliche Investor Mitte 50. Oft sind es junge Frauen, die sich für ein anderes Lebensmodell entschieden haben und nicht begreifen können, warum man sich die Doppelbelastung antut.
Und natürlich gibt es die „Entweder-Oder-Typen“: kein Haustier, kein Kind, kein Partner, totaler Fokus auf die Arbeit. Aber das muss nicht sein. Wir müssen uns nicht verwandeln um erfolgreich zu sein. Es muss nicht die toughe Geschäftsfrau oder die liebende Mutter sein. Wir können beides.

5 Soft Skills für Gründer*innen

  • Selbstvertrauen: Glaube an dich und deine Idee und „Think big!“
  • Empathie zeigen: Lass dir von anderen helfen und fühle dich in deren Probleme ein – dadurch kannst du deine Idee optimieren.
  • Empowerment: Baue dir ein Netzwerk auf, suche dir ein Vorbild, lerne aus den Fehlern anderer – so kannst auch du zum Vorbild werde und andere Gründerinnen unterstützen.
  • Entrepreneurial Spirit: „Think out of the box” und ergreife Initiative, wenn du für ein Problem die Lösung hast, selbst wenn du nicht „dafür zuständig“ bist oder du das Gefühl hast, dass es nicht dein Spezialgebiet ist.
  • Kontinuierliches Lernen: Versuche dich immer wieder mit neuen Themen zu befassen, auch wenn sie auf dem ersten Blick nichts mit deiner Aufgabe zu tun haben.

Wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen

Wie gut wir darin sind, ist u.a. an unserer Vitalität, Lebensfreude und dem Gefühl zu erkennen, im Leben am richtigen Platz zu sein. In dieser Phase stellt sich Zufriedenheit in Verbindung mit den gewünschten Ideen und Ergebnisse ein. Die Bestätigung dieses Erfolgs ist dann wiederum der Motor für Innovationen, für die Freude am Tun und mobilisiert neue Kraft. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Die Transformation unserer Fähigkeiten in sinnhafte New Work Skills.

Schneller, weiter, höher und permanente Selbstoptimierung – jahrzehntelang galt das als erstrebenswert. Aktuell weichen starke Ellbogen systemischem Kontextdenken und Sinnhaftigkeit ist als der entscheidende Motivator anerkannt.

Im Zeitalter von New Work und Digitalisierung ist klar, dass über Verbundenheit Mehrwerte geschaffen werden. Durch unseren Beitrag in Systemen verorten wir uns, finden Anerkennung oder Ablehnung, sind erfolgreich oder nicht. Unser Wert wird immer weniger abhängig sein von hierarchischen Titeln sondern von dem Beitrag, der uns persönlich zugeschrieben wird. Smart.

Weil wir tun, was wir lieben schaffen wir Mehrwerte. Daraus entstehen im System Gewinne und persönliche Wertschaffung. So viel zur Theorie einer zukünftigen idealen Welt in diesem freien Raum, in dem alles möglich ist.

In unserer aktuellen Welt sind neue Wirkmechanismen bereits am Start, genauso wie langhergebrachte aus sich auflösenden Strukturen. Wir befinden uns so zusagen in einem Spannungsfeld zwischen dem, was lange funktioniert hat und dem, was sich noch nicht so ganz bewährt hat.

Eigenmotiviert zur Leistungsfreude

Autonomieerleben, soziale Eingebundenheit und Kompetenzerleben fördern die eigenverantwortliche Motivation und die Identifikation mit dem, was zu tun, zu leisten ist. New Work fordert diese Wirkmechanismen. Und das passende Mindset.

Für Führungskräfte bedeutet dies: Du bist nur im Lead, wenn du dich selbst und andere dahin führen kannst, wenn du individuell wahrnehmbare Mehrwerte lieferst. Selbstreflexion ist der erste Schlüssel dazu.

  • In welchen Situationen geht es mir gut? Welche Situationen meistere ich mit Leichtigkeit?
  • Wo fühle ich mich nicht wohl und warum?
  • Was brauche ich in diesen Situationen? Welche Skills möchte ich weiter aufbauen?
  • Was ist dann anders?
  • Lohnt es sich dafür an den Start zu gehen?

Ob wir und unser Unternehmen für die Zukunft gerüstet sind, liegt in der Anpassungsfähigkeit an die Dynamiken aus Agilität und Digitalisierung. Heute stellen wir die Weichen für morgen. Wer gerüstet sein will, macht sich heute bewusst, wo er morgen sein möchte und welche Fähigkeiten hierfür erfolgsentscheidend sein werden. Dies gilt für die Selbst- und die Mitarbeiterführung gleichermaßen.

Diese Veränderung ist es wert einen Moment inne zu halten und sich bewusst neu zu verorten. Werte, Möglichkeiten und Vorgehensweisen zu überdenken. Wichtig erscheint mir hierbei – bei dieser mentalen Bestandsaufnahme – anzuerkennen, genau am richtigen Ort und richtig positioniert zu sein. Und auch anzuerkennen, dass da noch Luft nach oben ist.

  • Welche Anforderungen werden gestellt? Vom Markt? Von der Aufgabe, der Funktion? An das Produkt? In der Zusammenarbeit?
  • Welche Anforderungen kommen morgen auf uns zu?

Das Richtige zur richtigen Zeit richtig tun oder lassen

Aber wie genau geht das? Woher wissen, was das Richtige für mich oder mein Unternehmen oder meine Mitarbeiter ist? Oftmals kann rückblickend erst richtig oder falsch beurteilt werden.

Im agilen Arbeiten werden kurze Iterationen genutzt, um Erfahrungswerte für nächsten richtigen Schritte zu gewinnen. Durch Design Thinking wird vom Ziel kommend abgeleitet, welches die richtigen Schritte sein können. Diese Methoden können wir uns in der Führung von uns selbst, von Kollegen und mit Mitarbeitern zu Nutze machen.

  • Formuliere konkrete Ziele in Bezug auf Ergebnisse, Personen und Strukturen
  • Welche konkreten Skills sind hierbei nötig oder unterstützend?
  • Wie können diese Skills entwickelt und aufgebaut werden?

Für die persönliche Positionierung – in einem Gespräch, einem Team, mit sich selbst, im eigenen Leben, in der Zusammenarbeit, einem System und dem eigenen Werdegang – es gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten, wie für die Positionierung eines Unternehmens.

Erfolgsbestimmend ist neben dem WAS – der Fach- und Methodenkompetenz und der Expertise – immer mehr das WIE. In einem beweglichen Umfeld kann nicht mehr stabil sein, was starr ist, sondern was beweglich ist. Starre Strukturen bieten keine Sicherheit und Legitimation basierend ausschließlich auf der Organisationsstruktur wird porös.

In einem beweglichen Umfeld braucht es Vielfältigkeit, schnelle Entscheidungs- und Reaktionswege und Freiraum für Innovation. Der echte und erkannte Mehrwert aus dem Beitrag zählt.

Möglicherweise erkennst du für dich, in deinem Team oder deinem Unternehmen, dass Ergebnisse noch nicht so erreicht werden, wie es sein könnte. Meist sind in dieser Bewegung andere oder zusätzliche Fähigkeiten nötig, als die, die bereits gut trainiert und entwickelt sind.

Zum Beispiel Mut, Durchsetzungsvermögen, frei zu Fehlern stehen können oder auch einfach nur, einen Schritt zurück zu treten und die Kontrolle abzugeben. Unser Gehirn ist trainiert darauf die Skills, die wir bereits kennen und können immer weiter zu perfektionieren. Ob genau diese auch für unsere Ziele unterstützend sind, ist unserem Gehirn egal.

Jeder Tag ist ein neuer Tag auf dem großen Spielplatz

In unserem Alltag befinden wir uns x-mal in Situationen, in denen wir neue Skills trainieren können – wir müssen es nur tun. Von der Willensabsicht in die Willensumsetzung – hier helfen im ersten Schritt Leitplanken. Meist geschieht das durch äußere Notwendigkeiten oder wir schaffen uns diesen Raum selbst, in dem wir bewusst die Entscheidung treffen einen Skill, eine Fähigkeit entwickeln und trainieren zu wollen.

  • Welche Routinen sind förderlich? Welche kann ich ersetzen? Welche sollte ich austauschen?
  • Welche Vorgehensweise und innere Einstellung könnten die Wirkung meiner Fach- und Methodenkompetenz vergrößern?

Lebenslanges Lernen - Fehler sind ein Investment in die Zukunft

Wer neues ausprobiert macht Fehler und Fehler sind teuer. Wenn wir daraus nicht lernen und Schlüsse ziehen, um gravierenderen Fehlern vorzubeugen. Deshalb gilt: wer ein zukunftsfähiges System aufbauen möchte plant Fehlertoleranzen ein, in der Potenzialentwicklung von Menschen und zukunftsfähigen Systemen. Fehler beschleunigen die Lernkurve, bauen stabil Erfahrungswissen auf.

Je mehr Erfahrungswerte unseren Entscheidungen zugrunde liegen, desto freier können wir uns in Situationen begeben.

Also, Inspiriere dich und deine Mitarbeiter zu neuen Erfahrungen. Frage Dich: Gibt es neben dem besten Lösungs- und Umsetzungsvorschlag einen noch besseren?

So wie wir die Entwicklung von Projekten und Produkten planen, genauso lässt sich die Entwicklung der wichtigsten Ressource umsetzen. Damit der Mensch selbstbestimmt im Mittelpunkt steht.

Damit wir nicht ausschließlich von der Vergangenheit geprägt sind, sondern auch selbstbestimmt von der Zukunft.

Fazit

Im Spannungsfeld der Ablösung einer alten, funktionierenden Welt in eine neue digitale Welt stellt neue Anforderungen an uns. Unsere persönlichen Verhaltens- und Vorgehensweisen entscheiden, wie erfolgreich unsere Kompetenzen in sich verändernden Umgebungen, Systemen und Strukturen wirken und aufgebaut werden können.

Agile Strukturen und Unternehmensausrichtungen erfordern ein agiles Mindset. Ein Mindset, das sich schnell auf Möglichkeiten und neue Gegebenheiten einstellen kann.

Die Transformation unserer Fähigkeiten in New Work Skills ist für jeden und als Führungskraft für jeden Mitarbeiter individuell anzupassen. Das ist die zentrale Anforderung heute.

Im BANDAO JOURNAL haben wir rund um die zentralen Themen der Zusammenarbeit und Führung praxisrelevante und -erprobte Ansätze zur Entwicklung und Förderung von Skills zusammengeführt. Für jeden, der für sich selbst, seine Mitarbeiter oder Teams Potenzial entdecken und entwickeln möchte. Für jeden, der weiß, da ist noch Luft nach oben.

Tipp zum Weiterlesen: Das BANDAO JOURNAL richtet sich an die praktische Anwendung für deine Ergebnisse: mit dir selbst, als Führungskraft und in Systemen. Damit du deine Motivation, deine Positionierung und die Erweiterung deiner persönlichen Skills und / oder dies mit deinen Teams noch aktiver gestalten kannst.

Schluss mit Kaufabbrüchen: 5 goldene Regeln für einen Checkout, der konvertiert

Wir alle kennen es: Der Einkaufswagen ist voll, doch kurz vor der Ziellinie zögern wir und lassen alles stehen. Ein verlorener Verkauf, und das in letzter Sekunde. Warum passiert das? Und viel wichtiger: Wie kann es verhindern werden? Hier sind fünf essenzielle Tipps, um deinen Checkout-Prozess zu optimieren und die Conversion-Rate zu boosten.

Mach die Basics zur Priorität

Dein Online-Shop muss wie ein gut geöltes Rennauto laufen: schnell, effizient und ohne Hürden. Eine Website, die hängt oder ewig zum Laden braucht, ist der natürliche Feind der Conversion. Und vergiss nicht, dass dein Shop auf jedem Gerät, ob Smartphone oder Tablet, einwandfrei funktionieren muss. Über 70 Prozent der Nutzer*innen shoppen heutzutage mobil. Ein nicht mobiloptimierter Checkout ist ein absolutes No-Go.

Versandgeschwindigkeit ist ebenfalls kritisch. Lange Wartezeiten? Ein potenzieller Dealbreaker. Besonders vor Feiertagen kann die Versandgeschwindigkeit darüber entscheiden, ob gekauft wird oder nicht. Apropos Versand: Informier deine Kund*innen klar über die Versandkosten, um Überraschungen zu vermeiden. Versteckte Kosten sind tabu.

Und wenn du global verkaufst, übersetze deine Seite in die lokale Sprache und zeige Preise in der jeweiligen Landeswährung an. Achte darauf, dass alle Eingabefelder den lokalen Gepflogenheiten entsprechen, zum Beispiel bei Adressfeldern.

Biete die richtigen Zahlmethoden an

Ein Drittel aller abgebrochenen Käufe passiert, weil die bevorzugte Zahlungsmethode fehlt. Millennials und Gen Z schwören auf digitale Wallets, während die ältere Generation zur guten alten Banküberweisung neigt. Dein Ziel? Nicht jede erdenkliche Zahlmethode anbieten, sondern genau die richtigen für deine Zielgruppe.

Und hier kommt der Clou: Analysiere deine Daten. Welche Zahlmethoden sind gefragt, und welche bringen tatsächlich was? Einige könnten beliebt, aber teuer in der Abwicklung sein. Andere, wie der Kauf auf Rechnung, scheinen kostspielig, können aber deine Conversion signifikant steigern, besonders bei größeren Warenkörben. Gestalte den Zahlungsbereich übersichtlich, indem du ähnliche Methoden zusammenfasst.

Mach es einfach für deine Kund*innen

Niemand will sich durch lange Prozesse quälen. Frage dich: Welche Daten benötige ich wirklich? Und noch wichtiger: Mach den Kaufprozess als Gast möglich. Die Unterstützung von Auto-Complete für die Formulareingabe? Ein wahrer Game-Changer.

Ebenfalls wichtig ist eine gute Produktbeschreibung. Du willst, dass deine Kund*innen genau verstehen, was sie kaufen, bevor sie auf "Jetzt kaufen" klicken. Stelle also Menge, Einzelpreis und Gesamtpreis klar dar – unterstützt durch hochwertige Bilder der Produkte.

Und für die Zögerlichen? Hebe deine Rückgabepolitik hervor und mache ihnen deutlich, dass sie bei dir in sicheren Händen sind. Eine "30-Tage-Geld-zurück-Garantie" oder ein kostenloser Rückversand helfen, um Bedenken der Kund*innen zu zerstreuen.

Führe deine Kund*innen durch den Prozess

Ein guter Checkout-Prozess ist wie eine klare Wegweisung. Vermeide Werbebanner oder Popups, die nur vom Wesentlichen ablenken. Biete eine klare Fortschrittsanzeige und stelle sicher, dass deine Kund*innen bei Fragen nicht im Regen stehen, sondern unkompliziert Hilfe bekommen. Der Kontakt zum Kund*innenservice (via Chat oder Telefon) sollte nur einen Klick entfernt sein.

Wenn du Rabatt- oder Promo-Codes anbietest, dann platziere diese gut sichtbar und gestalte das Eingabefeld so, dass es sich vom Rest abhebt und eingeklappt werden kann, um den Checkout-Prozess klar zu halten. Weniger ist mehr, besonders im Checkout.

Teste, lerne und passe an

Zum Schluss noch ein Gedanke: Die perfekte Checkout-Lösung gibt es nicht. Was heute funktioniert, ist morgen vielleicht schon veraltet. Unsicher, ob eine neue Zahlmethode der richtige Move ist? Teste sie. Beobachte die Conversion-Rate und stelle sie in Relation zu den Kosten und der durchschnittlichen Warenkorbgröße. Suche nach Mustern, lerne daraus und passe deinen Prozess entsprechend an. So bleibt dein Online-Shop nicht nur am Puls der Zeit, sondern vielleicht sogar einen Schritt voraus.

Tipp zum Weiterlesen: Mehr Tipps zur Optimierung deines Checkouts findest du in folgender Checkliste von Unzer.

​Der Autor Boris Bongartz ist Leiter E-Commerce beim Zahlungsunternehmen Unzer.

Optimierung des Versandprozesses für Start-ups

Für den Unternehmenserfolg im B2C und B2B spielen die Optimierung und Digitalisierung des Versandprozesses eine herausragende Rolle. Wie Start-ups den Aufbau der Versandinfrastruktur von Anfang an optimal gestalten, erfährst du hier.

Start-ups setzen auf flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und flexible Prozesse. Gründer*innen dürften jedoch einen wichtigen Aspekt für den geschäftlichen Erfolg nicht aus den Augen verlieren – den Versandprozess. Eine zuverlässige und effiziente Abwicklung sorgt für Kund*innenzufriedenheit. Parallel sichert die Optimierung ein nachhaltiges Kostenmanagement.

Gerade beim Aufbau der Versandinfrastruktur benötigen Unternehmer*innen ein Auge für Details. Es reicht nicht aus, Warenlieferungen einem beliebigen Logistikunternehmen zu übertragen. Nachverfolgbarkeit, sicheres Verpacken und ein hoher Nachhaltigkeitsfaktor sind gerade im B2C-Segment vielen Verbraucher*innen wichtig.

Versandprozess als Teil der Markenidentität

Leider unterschätzen Gründer*innen gern, wie wichtig die Verpackung und der Versandprozess als Teil der Markenwahrnehmung und Identität sind. Verbraucher*innen achten sehr genau darauf, in welcher Form Produkte ausgeliefert werden.

Das Verpackungsdesign spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Start-ups haben hier die Chance, den eigenen Wiedererkennungswert zu stärken. Parallel lässt sich eine Verpackung zur Leinwand umfunktionieren, die eine klare Botschaft und Markenidentität kommuniziert.

In der Verpackung spiegelt sich aber auch der eigene Anspruch als Unternehmer*innen wider. Gerade im Hinblick auf Speziallösungen kann ein Start-up immer noch viel falsch machen. Zum Beispiel beim Flaschenversand: Glasflaschen sind besonders empfindlich – inklusive des Inhalts. Es braucht Versandlösungen und Know-how von Fullfilment-Dienstleistern wie Mail Boxes Etc. um im E-Commerce den Anforderungen gerecht zu werden. Beschädigte Ware wirkt sich letztlich negativ auf das Image aus und sollte durch geeignete Lösungen vermieden werden.

Mail Boxes Etc. bietet zudem als Franchisezentrale die Option, sich Selbstständig zu machen und ihrem Netzwerk beizutreten. Daraus ergeben sich derzeit 150 Center in Deutschland und sogar 1800 weltweit.

Nachhaltige Lösungen im Versandprozess

Nachhaltigkeit rückt für Verbraucher*innen zunehmend in den Vordergrund. Aus unternehmerischer Sicht ergeben sich Herausforderungen. Einerseits bindet der Versandprozess immer Ressourcen, sei es über die Verpackung oder den Transport. Auf der anderen Seite ist die Verpackungsqualität immer noch ein wichtiger Faktor. Sie muss den Inhalt vor Beschädigungen schützen.

Wie gelingt dieser offensichtliche Spagat vor dem Hintergrund einer Optimierung der Versandprozesse? Denkbar sind unterschiedliche Ansätze:

  • Verpackungsmaterial aus Recycling-Material: Verwendung von Kartonagen und Papier auf Recycling-Basis für Umverpackung und Füllmaterial
  • Biologisch abbaubares Material: Pflanzenbasiertes Verpackungsmaterial
  • Reduzierung: Verwendung passgenauen Materials, was den Ressourcenverbrauch verringert
  • Verwendung alternativer Materialien: z.B. Einsatz von Steinpapier ohne Zellulose-Anteil

Mittelfristig ergeben sich durch entsprechende Maßnahmen positive Effekte auf die Markenwahrnehmung. In Kombination mit eingeleiteten Schritten zur CO-Kompensation bauen Start-ups einen nachhaltigen und effizienten Versandprozess von der ersten Minute an auf und verschaffen sich so einen Vorsprung.

Skalierbarkeit der Versandprozesse

Gründer*innen laufen Gefahr, einen Fehler zu machen, wenn sie nicht an die Skalierbarkeit im Versandprozess denken. Doch warum ist dieser Aspekt so wichtig? Das verdeutlicht ein einfaches Beispiel: Ein Start-up beginnt mit wenigen Mitarbeiter*innen, die Bestelllisten von Hand abarbeiten. Jedes einzelne Paket wird von Hand gepackt.

Ab einer kritischen Menge ist dieses System nicht mehr praxistauglich. Es passieren Fehler und Änderungen einer Bestellung können nicht mehr umgesetzt werden. Unternehmer*innen müssen daher bereits mit der Gründung über einen geeigneten Kommissionierungsprozess nachdenken. Eine Möglichkeit: die zweistufige Kommissionierung.

Diese eignet sich, um größere Bestellmengen abzuarbeiten, da nicht pro Bestellung Artikel aus den einzelnen Kommissionierzonen entnommen werden, sondern aus einer Zone mehrere Artikel für verschiedene Bestellungen. Der Vorteil: In diesem Prozess findet die eigentliche Verpackung über Verteilstationen statt. Es werden Laufwege und damit Zeit gespart.

Zusammenarbeit mit mehreren Logistikpartnern

Ein zweiter wichtiger Schritt für mehr Skalierbarkeit im Versandprozess ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Logistikpartnern. Auf diese Weise erreichen Start-ups mehrere Ziele:

  • Ausreichend Kapazität beim Ausfall eines Logistikpartners
  • Angebot verschiedener Auswahlmöglichkeiten gegenüber den Kund*innen
  • Möglichkeit einer flexiblen Preisgestaltung im Versandprozess

Gerade der letztgenannte Punkt ist nicht zu unterschätzen. Hinsichtlich der Versandlösungen liegen Logistik-Unternehmen beispielsweise beim Sperrgut-Versand preislich weit auseinander – eine Tatsache, die auch vielen Kund*innen bewusst ist, welche wiederum günstige Lösungen erwarten.


Digitalisierung der Versanddokumente

Rechnungen und Lieferscheine im Papierformat: Es gibt sie immer noch. Jedoch verursachen sie einen hohen Ressourcenverbrauch. Gerade Gründer*innen suchen deshalb nach Lösungen, um diesen Bereich effizienter zu gestalten. Versanddokumente können digitalisiert werden. Rechnungen, Widerrufsformulare und Retouren-Label werden bereits von vielen E-Commerce Unternehmen nicht mehr auf Papier gedruckt und Sendungen beigelegt.

ZZP + TTS: Der größte gemeinsame Nenner für Führungsqualitäten

Wenn es im Unternehmen chronisch knirscht, kann das viele Ursachen haben. Häufig sind die Stotterbremsen allerdings Ausdruck mangelnder Qualitäten oder fehlenden Problembewusstseins auf der Leitungsebene. Und das, obwohl die Elemente guter Unternehmensführung kein hermetisches Wissen sind.

Der beste Chef bzw. die beste Chefin ist der/die, der/die sich operativ überflüssig macht. Doch der Weg dahin ist steinig. Wer es jedoch schafft, seinen Zuständigkeitsbereich so zu organisieren, dass er wie am Schnürchen praktisch von allein läuft, kann guten Gewissens delegieren und sich um die eigentlichen Führungsaufgaben kümmern: strategische Planung, richtungsweisende Entscheidungen, Analyse von Optimierungspotenzialen, Kontaktpflege und Netzwerk sowie die Koordination nach innen wie nach außen.

Wenn man so etwas wie ein Rezept für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung aufstellen wollte, die unabhängig von den jeweilen Persönlichkeitsaspekten gelten, sind diese sechs allgemeingültigen Zutaten - ZZP + TTS - unverzichtbar:

Z wie Ziele setzen

Ohne klar definierte Benchmarks stochern Mitarbeiter blind im Minenfeld der Erwartungen. Sie sind der Maßstab für die KPIs (Key Performance Indicators), an denen die Leistungen nicht nur des Unternehmens, sondern heruntergebrochen auch die von Abteilungen und letztlich jedem/jeder Einzelnen transparent werden. Eine Zieldefinition ist aber nur so viel wert, wie sie verständlich und realistisch definiert, formuliert und kommuniziert wird. Blumige Allgemeinplätze sind also ebenso kontraproduktiv wie überzogene, aber auch unterfordernde Leistungshorizonte.

Z wie Zuständigkeiten klären

Arbeitsteiliges Wirtschaften braucht für die Koordination der Aufgaben klare Zuordnungen und Verantwortlichkeiten. Hier lauern die typischen Zeit- und Energiefresser für die Zusammenarbeit. Wer sich immer wieder konfliktträchtig über die Zuständigkeiten verständigen muss, kann weder produktiv noch zufrieden mit der Arbeit sein. Ständiges Kompetenzgerangel ist dabei genauso abträglich wie der nicht unterbundene Versuch, lästige Aufgaben an andere Kolleg*innen oder Abteilungen wegzuschieben. Hier liegt die Wurzel für viele Streitfälle, Effizienzprobleme und nicht zuletzt Motivationsverluste und schlechte Stimmung.

P wie Prozesse optimieren

Barrieren, Sackgassen und überflüssige Schleifen sind die natürlichen Feind*innen effizienter und befriedigender Zusammenarbeit. Das betrifft sowohl die Workflows innerhalb eines Zuständigkeitsbereiches, etwa einer Entwicklungsabteilung, ganz besonders aber auch die zwischen den Abteilungen. Prozessoptimierung muss also über die gesamte Kette hinweg gedacht und gelöst werden, damit der Effekt nicht verpufft. Parallele Aktivitäten oder Prozesse ohne sinnvollen Output binden zudem unnötigerweise teure und zunehmend knappe Personalressourcen. Besondere Aufmerksamkeit muss auch den Schnittstellen als Übergabepunkte gelten, an denen Reibungsverluste besonders häufig auftreten.

T wie Tools bereitstellen

Wir alle kennen den oft nur allzu berechtigten Frust über dysfunktionale Werkzeuge. Statt die Arbeit zu erleichtern, kreativer und produktiver zu machen, sind sie ein ständiges Hindernis und damit Motivationskiller und Ergebnisverhagler zugleich. Ein Schmied, der ständig seinen Hammer reparieren muss, verliert irgendwann ebenso die Lust wie ein Personalplaner, der sich über nervige IT-Tools ärgern muss – und das zu Recht. Gerade die eigentlich als Effizienz-Booster gedachte und dringend benötigte IT gibt viel zu oft Anlass zu Klagen. Konstruktiv gedacht ist hier also ein idealer Ansatzpunkt für Optimierungen. Merke: Ohne gescheite Tools kein gescheiter Output.

T wie Teamgeist fördern

Wenn diese Hausaufgaben einigermaßen zufriedenstellend gelöst sind, dann – und erst dann – kann über Teamspirit als Extraschub verleihender Spaß- und Motivationsfaktor nachgedacht werden. Kurzfristiger Aktionismus wie eine Floßfahrt oder Klettertour als „Sahnehäubchen“ verfliegt schnell und hat keine prägende Wirkung, wenn darunter latenter Frustsumpf lauert. Teamgeist ist kein kosmetischer Effekt, sondern im besten Fall die logische Konsequenz gelebter Führungsqualitäten. Mitarbeiter*innen, die sich auf informelle Rituale wie etwa den Freitags-Lunch mit dem Chef bzw. der Chefin freuen, sind ein vielsagender Hinweis darauf.

S wie Soziale Faktoren berücksichtigen

Ein gerade für die jüngere Generation zunehmend wichtiger Aspekt guter Unternehmensführung sind soziale Führungskompetenzen wie Respekt, Anerkennung, Wertschätzung, Gerechtigkeit, Diskriminierungsfreiheit und Angemessenheit von Konsequenzen. Sogenannte Bias-Verzerrungen, also Ungleichbehandlungen aufgrund von Alter, Geschlecht, ethnischer oder konfessioneller Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozialem Status, werden nicht länger hingenommen. Die Sensibilität dafür war wahrscheinlich noch nie so ausgeprägt. Entsprechende Compliance-Richtlinien gehören in jedes Unternehmen – und es ist die Aufgabe von Führungskräften, sie mit Leben zu füllen

Es klingt so einfach, aber …

Es klingt so einfach nach einem ‚Man-nehme-Rezept‘. Aber machen wir uns nichts vor, wir sprechen hier von einer dynamischen Balance, die ständig nachjustiert werden muss. Neue Aufgaben und Mitarbeiter, veränderte Herausforderungen und Umgebungsvariablen sorgen ständig für Unruhe. Aber wenn erst einmal die Basis geschaffen ist und die Ebenen einigermaßen ineinandergreifen, sind Stabilität und Resilienz gegen solche Einflussgrößen weitaus größer. Und das ist ein Indikator für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung.

Die Autorin Martina Jahrbacher ist Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur PR-COM in München.

Cyber Security: 5 Learnings aus 2017 und 5 Trends für 2018

Cybersecurity: Ein Rückblick auf das Jahr 2017 und ein Ausblick auf die Herausforderungen im Jahr 2018.

Teil 1: 5 Learnings aus dem Jahr 2017

Welche Schlüsse aus der enormen Bandbreite der Online-Verbrechen und IT-Sicherheitslücken des Jahres 2017 gezogen werden können, bringt Harald Reisinger, Geschäftsführer von RadarServices, auf den Punkt.

Angriffe: Zu jeder Zeit, an jedem Ort
Die Sicherheitslage war das ganze Jahr 2017 über angespannt. Opfer von Cyberattacken erlitten hohe Finanz- und Imageschäden bis hin zur Existenzbedrohung. Europäische und amerikanische Firmen wurden massiv attackiert. Große und kleine Unternehmen sind gleichermaßen betroffen, keine Branche war ausgenommen. Auch Behörden und öffentliche Institutionen standen sehr oft im Kreuzfeuer.

Kontinuierliches und umfassendes IT Security Monitoring wird noch zu wenig eingesetzt
„Detection and Response“ im Fachjargon: das zeitnahe Erkennen von IT-Risiken aller Art ist heute die einzige Möglichkeit, eine Organisation dauerhaft vor großen Schäden durch Cyberangriffe zu schützen. Es umfasst das schnelle Schließen von bekannt gewordenen Schwachstellen bis hin zur genauen Beobachtung der Auffälligkeiten bei Systemen und Datenverkehr. Millionenfache Datenentwendung passiert nicht über Nacht. Daher sind die vielen Fälle des massenhaften Datenverlusts im Jahr 2017 auf entweder nicht-existentes oder nichtfunktionierendes IT Security Monitoring zurückzuführen.

Vertuschen ist keine Option
Opfer von Cyberattacken schrecken – verständlicherweise – vor einer Veröffentlichung eines Vorfalls zurück. Jedoch führt ab einer gewissen Schadensgröße kein Weg daran vorbei, Meldepflichten nachzukommen und/oder proaktiv die betroffenen Kunden oder gar die Öffentlichkeit zu informieren. Allem voran der Vorfall bei Uber zeigte, dass ein falscher Umgang mit Veröffentlichungspflichten zu noch größeren Reputationsschäden, internationalem Aufsehen und Vertrauensverlust führen kann. Ab 2018 verschärft sich diese Lage nochmals: dann drohen im Rahmen der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) Strafen in Millionenhöhe.

Öffentliche Stellen für die Cyberabwehr sind da, aber viel zu klein
Die öffentlichen Mühlen mahlen zu langsam. Behörden vieler Länder beklagen Angriffe. Regierungen sind grundsätzlich gewillt, Engagements für mehr Cybersicherheit auszuweiten, aber allem voran in Europa sind sie zu zögerlich in der Bereitstellung von Budgets, dem Aufbau einer europäischen Cybersicherheits-Industrie und der Zusammenarbeit mit dem hiesigen privaten Sektor. Die Lage spitzt sich zu, da bereits in 2017 große außereuropäische Sicherheitsfirmen öffentlich der Staatsspionage bezichtigt wurden.

Die große Unbekannte: wer sind die Täter?
Wer hinter den Angriffen steht, ist in 98% der Fälle nicht auszumachen. 2017 zeigte, dass schon Elf-Jährige in der Lage sein können, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen. Das andere Extrem stellen die professionell organisierten Hackergruppen dar. Die Öffentlichkeit lernt sie meist unter einem Pseudonym kennen, aber wer dahinter steckt, das weiß keiner. So bleiben die größten Straftaten heute massenweise ungestraft.

Teil 2: Cybersecurity 2018: Fünf Top-Trends für die IT-Sicherheit

Was Cyber-Security-Experte Christian Polster, Chefstratege und CFO von RadarServices, prognostiziert:

IoT als Eldorado für Cyberangreifer
Die Weiterentwicklung des Internet of Things ist nicht aufzuhalten. In wenigen Jahren wird jede Schraube eine IP-Adresse haben. Während das ganz neue Möglichkeiten eröffnet, stellt es immense Herausforderungen an die IT-Sicherheit von Unternehmen und Privatpersonen. Dringend müssen neue Sicherheitskonzepte für das IoT aufgestellt und praxiserprobt werden.

Gezielte Angriffe in einer neuen Dimension
Zahlreiche Großunternehmen bieten immer noch zu viel Angriffsfläche. Die IT ist weltweit verteilt, der Überblick über alles ist oft nicht vorhanden. Gleichzeitig wirkt der Druck der EU-Datenschutzgrundverordnung ebenso wie weitere neue und alte Compliancevorschriften. IT-Sicherheitsverantwortliche benötigen in diesem Umfeld vor allem eins, um große Schäden zu verhindern: Transparenz und die richtige Information zur richtigen Zeit.

Ransomware gegen den Mittelstand
Weil sich Großunternehmen inzwischen besser gegen Erpresser-Software zu verteidigen wissen, werden sich Ransomware-Attacken in Zukunft zunehmend gegen Klein- und Mittelbetriebe und vernetzte Steuerungs-Geräte richten. Diese potentiellen Opfer müssen sich den angepassten Geschäftsmodellen der Angreifer bewusst werden und sich Experten suchen, die ihre IT effektiv und effizient schützen.

Nationale Unsicherheit
Nationale Sicherheit muss neu gedacht werden. Der Schutz von kritischen Infrastrukturen aber auch das Sicherstellen der dauernden Funktionsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur eines Landes bedeuten immense Herausforderungen. Das ist heute Behörden, aber auch Cyberangreifern bewusst.

Ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz geht es nicht
Durch den Einsatz von machine learning lassen sich viele Schwachstellen, verdächtiges Systemverhalten oder Zero-Day-Attacken schneller aufspüren und bekämpfen. Aber auch die „Gegner“ werden die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz voll ausschöpfen, indem sie alles über neue Verteidigungsstrategien und Schutzmaßnahmen lernen. Kurzum: Wenn sich Unternehmen nicht mit dem Einsatz von KI in der IT-Sicherheit befassen, werden ihre Sicherheitsmaßnahmen in kurzer Zeit obsolet.


Die 6 wichtigsten Ziele professioneller Mitarbeiter*innengespräche

Die meisten Unternehmen führen regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche. Hiermit verfolgen sie ganz unterschiedliche Ziele. Einige wollen ein Leistungsfeedback abgeben, anderen geht es darum, Konflikte zu lösen, die Motivation zu steigern oder die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Dieser Ratgeber stellt die wichtigsten Ziele professioneller Mitarbeiter*innengespräche vor und erklärt sie ausführlich.

Leistungsfeedback geben

Für Mitarbeiter*innen ist es wichtig, dass sie ein regelmäßiges Leistungsfeedback erhalten. Nur so können sie ihre eigenen Fähigkeiten und ihre Arbeit realistisch einschätzen und gegebenenfalls verbessern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, das gesamte Leistungsspektrum der Angestellten in den Blick zu nehmen. Die erreichten Erfolge sollten hierbei ebenso erwähnt werden wie die Bereiche, in denen noch Verbesserungspotenzial besteht.

Bei Leistungsgesprächen kommt es stark darauf an, dass sie konstruktiv sind. Das Feedback sollte möglichst greifbar und umsetzbar sein. Die Vorgesetzten sollten anhand klarer Beispiele Hinweise geben, wie die Angestellten ihre Leistung verbessern könnten. Klarheit und Transparenz sind in diesem Zusammenhang wichtig. Außerdem zeichnen sich gute Feedbackgespräche dadurch aus, dass sie die Selbstreflexion der Mitarbeiter*innen fördern. Diese sollten sich selbst Gedanken machen, welche Stärken und Schwächen sie haben und idealerweise Möglichkeiten benennen, wie sie an sich selbst arbeiten können.

Förderung der Motivation

Bei Mitarbeiter*innengesprächen sollten Führungskräfte Mitarbeitende motivieren. Diese sind dann besonders engagiert, um dem Lob gerecht zu werden und es auch in Zukunft wieder zu erhalten. Das fördert einerseits die Freude am Arbeiten und erhöht andererseits die Effizienz und Produktivität des Unternehmens. Motivation wird unter anderem dadurch erreicht, dass man die erbrachten Leistungen würdigt. Diese sollten nicht schnell abgetan, sondern ausdrücklich besprochen werden.

Viele Angestellte empfinden es zudem als motivierend, wenn sie immer wieder neue Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen dürfen. Häufig ist es daher eine gute Idee, die Entwicklungsmöglichkeiten im Mitarbeiter*innengespräch aufzuzeigen. Wenn die Mitarbeiter*innen genau wissen, was sie erreichen möchten, können Führungskräfte häufig dabei helfen, die persönlichen Ziele zu erreichen. Eine solche Unterstützung fördert das Engagement und sorgt für eine große Mitarbeiter*innenbindung

Stärkung des Mitarbeiter*innenzusammenhalts

Ein weiteres Ziel von Mitarbeiter*innengesprächen ist es üblicherweise, den Zusammenhalt im Team zu stärken und für eine gute Arbeitsatmosphäre zu sorgen. Das lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass Probleme und Herausforderungen identifiziert und mögliche Lösungsansätze entwickelt werden. Hierbei kann es um individuelle Schwierigkeiten zwischen einzelnen Mitarbeiter*innen oder grundlegende Probleme im Team geben. Mitarbeiter*innengespräche sollten daher immer eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre bieten, in der man seine Ansichten sorgenfrei artikulieren und gegebenenfalls Diskussionen über Verbesserungsmöglichkeiten führen kann.

Des Weiteren ist es in Mitarbeiter*innengesprächen eine gute Idee, die Bedeutung von Teamarbeit und Zusammenhalt zu betonen. Es gibt immer wieder Angestellte, die lieber für sich arbeiten und den Kontakt zu Kolleg*innen meiden. Im Namen des Unternehmens und für die Nutzbarmachung von Synergien ist es hilfreich, wenn man bestehende Barrieren aufbricht und Wege aufzeigt, wie ein Miteinander im Betrieb optimal funktionieren kann.

Karrierechancen aufzeigen und Ziele besprechen

Vor allem für Mitarbeiter*innen stellen Mitarbeiter*innengespräche häufig eine gute Möglichkeit dar, um über ihre Karriere und mögliche Weiterentwicklungen zu sprechen. Beispielsweise ist es möglich, dass die einzelnen Angestellten gerne an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen würden, um ihre Fähigkeiten und Qualifikationen auszubauen beziehungsweise praktische Erfahrungen zu sammeln. Hier können Vorgesetzte dann Unterstützung anbieten.

Ebenfalls ratsam ist es, über die langfristigen Karrierepläne zu sprechen. Wo sehen sich die Angestellten in fünf oder sogar zehn Jahren? So finden die Vorgesetzten heraus, wie zufrieden die Belegschaft mit ihrer Tätigkeit ist und ob sie dem Betrieb dauerhaft treu bleiben will. Hierbei ist es wichtig, die Wünsche und Ziele der Mitarbeiter*innen zu benennen, gleichzeitig aber auch deutlich zu machen, welche Leistungen und Verantwortlichkeiten der Betrieb von ihnen erwartet. Anschließend ist es durch die Erstellung von Entwicklungsplänen möglich, an der Erreichung der gemeinsamen Ziele zu arbeiten und den Mitarbeiter*innen die Ressourcen und Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, die diese für ihre Weiterentwicklung benötigen.

Die Arbeitszufriedenheit erhöhen

Ein Punkt bei Mitarbeiter*innengesprächen, der leider häufig zu kurz kommt, ist die Steigerung der Arbeitszufriedenheit. Ein solches Gespräch ist nur dann zielführend, wenn es kein Monolog der Führungskraft darstellt, sondern eine lebhafte Diskussion anregt. Die Angestellten wollen sich ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Das ist nur dann möglich, wenn sie offen und ohne Angst vor Repressionen ihre Meinung sagen und ihre Erfahrungen während der Arbeit schildern können.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie das Arbeitsumfeld im Büro verbessert oder eine bessere Work-Life-Balance für die Mitarbeiter*innen erreicht werden kann. Das ist beispielsweise über Boni oder die Aussicht auf Beförderungen möglich. Hierbei ist es wichtig, konkrete Kriterien zu benennen, die für bestimmte Belohnungen und das Vorankommen auf der Karriereleiter notwendig sind. Dann können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um sich selbst zu verbessern. Eine solche hohe Transparenz und konkrete Möglichkeiten, um beruflich aufzusteigen, erhöhen die Motivation spürbar.

Eine Verbesserung der Kommunikation

Zahlreiche Probleme in Unternehmen sind auf eine gestörte Kommunikation zurückzuführen. Schwierigkeiten liegen beispielsweise vor, wenn Mitarbeitende kein Feedback geben dürfen oder dieses von den Vorgesetzten ignoriert wird. Andersherum kann es passieren, dass die Anweisungen und Erwartungen der Führungsebene nicht klar kommuniziert werden, sodass die Belegschaft nicht genau weiß, was von ihr erwartet wird. Dann kann sie nicht effizient arbeiten.

Ein Mitarbeiter*innengespräch ist häufig ein sinnvoller Rahmen, um über die Kommunikation im Unternehmen zu sprechen. Angestellte können eventuelle Schwierigkeiten deutlich machen und Vorschläge unterbreiten, wie die Kommunikation verbessert werden könnte. Das betrifft die alltägliche Arbeit ebenso wie das eigentliche Mitarbeiter*innengespräch. Je klarer die Kommunikation funktioniert, desto seltener treten Missverständnisse auf und desto besser funktioniert die Arbeit.

Fazit: Mitarbeiter*innengespräche penibel vorbereiten

Mitarbeiter*innengespräche sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Arbeitseffizienz in einem Unternehmen zu erhöhen. Hierfür ist es wichtig, diese genau vorzubereiten und sich die persönlichen Zielsetzungen vor Augen zu führen. Das betrifft die Mitarbeiter*innen genauso wie die Führungskräfte. Wichtig ist es unter anderem, ein konkretes Leistungsfeedback zu geben, die Motivation und den Mitarbeiterzusammenhalt zu fördern und über Karrierechancen und die Arbeitszufriedenheit zu sprechen. Insbesondere eine verbesserte Kommunikation hilft dabei, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Unternehmen zu sorgen.

Teamevents: Das Wir zahlt sich aus

Ideen und strategische Tipps, wie du das Wirgefühl in deinem Start-up mithilfe durchdachter Teamevents effektiv steigern kannst.

Ein Wirgefühl bezieht sich auf die Zugehörigkeit, Verbundenheit und den Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe oder eines Teams. Es kann nur dann entstehen, wenn alle Mitglieder bewusst gemeinsame Ziele, Werte und Interessen akzeptieren und teilen. Ein starkes Wirgefühl fördert somit auch das Vertrauen und den Beistand unter den Mitarbeiter*innen und steigert deren Produktivität. Doch wie lässt sich das Wirgefühl nachhaltig steigern?

Teambuilding via Teamevents

Eine bewährte Methode, um das Wirgefühl zu wecken und zu fördern, stellen Teamevents dar, die nicht nur Spaß machen, sondern auch den Teamgeist stärken. Teambuilding ist einer der wichtigsten Aspekte, um das Engagement und die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Betriebsevents bieten den Mitarbeitenden die Möglichkeit, außerhalb des Arbeitsumfelds zusammenzukommen, sich zu amüsieren und Beziehungen aufzubauen. Wenn Teamevents richtig geplant und umgesetzt werden, können sie das Teambuilding nachhaltig verbessern und eine positive Unternehmenskultur fördern. Die Planung und die Durchführung erfolgreicher Teamevents folgen bestimmten Kriterien. Unternehmen sollten folgende Schritte beherzigen, um die bestmögliche Resonanz aus den Teamevents zu ziehen.

Bevor ein Teamevent stattfindet, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren. Möchtet ihr das Vertrauen zwischen den Teammitgliedern stärken, die Kommunikation verbessern oder lieber die Kreativität fördern? Basierend auf den Zielen können passende Aktivitäten und die dazugehörigen Veranstaltungsorte ausgewählt werden. Sowohl das Budget als auch der Zeitrahmen sollten bzw. müssen dabei stets berücksichtigt werden.

Welches Event passt zu unserem Team?

Besonders geeignet sind Teamevents, die eine Vielzahl von Aktivitäten und Interessen umfassen. Manche Mitarbeitenden bevorzugen sportliche Aktivitäten im Freien, während andere lieber kreative Aufgaben oder gemeinsame Projekte durchführen. Durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Vorlieben und Interessen entsteht eine positive Atmosphäre, welche alle Mitarbeitenden abholt und gern am Event teilnehmen lässt.

Events sollten Übungen beinhalten, die speziell auf das Teambuilding ausgerichtet sind. Solche Übungen können Vertrauensspiele, Kommunikationsübungen oder Aufgaben sein, die eine Zusammenarbeit erfordern. Diese Übungen helfen den Teilnehmenden, sich besser kennenzulernen, Vertrauen zu gewinnen und effektiver miteinander zu kommunizieren.

Um das Teambuilding nachhaltig zu verbessern, könnt ihr Expert*innen hinzuziehen. Coaches, Berater*innen oder Event-­Expert*innen, die sich auf Teambuilding spezialisiert haben, können wertvolle Einblicke und Anleitungen geben. Sie können dazu beitragen, das Bewusstsein für die individuellen und teambezogenen Stärken und Schwächen zu stärken und den Mitarbeitenden Werkzeuge und Techniken zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu vermitteln.

Das Teamevent sollte nicht mit dem Ende der Aktivitäten abgeschlossen sein. Plant am besten noch ein Auswertungsgespräch ein, um ein Feedback vom gesamten Team zu erhalten. Organisiert eine Nachbesprechung, in der Erfahrungen und Erkenntnisse untereinander ausgetauscht werden können. Identifiziert die positiven Aspekte des Events und die Bereiche, welche verbessert werden könnten, damit ihr für eure nächste Veranstaltung den bestmöglichen Ausgangspunkt kreiert. Sinnigerweise sollte das kommende Event Maßnahmen enthalten, die das zuvor Erlernte integrieren.

Welche Teamevents eignen sich für alle?

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Teamevents und eine große Auswahl an Anbietenden, die ein für euch passendes Event planen und durchführen können. Teamevents können das ganze Jahr über stattfinden und sollten dementsprechend an die jeweilige Jahreszeit angepasst werden. Im Sommer bietet sich das klassische Sommerfest an. Outdoor-Teamevents bieten eine großartige Möglichkeit, die Natur zu genießen, frische Luft zu schnappen und den Teamgeist zu stärken. Bei einer Schnitzeljagd oder Stadtrallye trifft das Vergnügen auf interaktive Challenges, spannende Rätsel und knifflige Aufgaben. Dies fördert die Zusammenarbeit, das Problemlösen und den Teamgeist.

Für ein Teamevent im Winter kann eine Glühweinwanderung inklusive Weihnachtszauber eine gute Idee sein. Ein mobiler Weihnachtsmarkt, der ein einzigartiges Winterambiente zu euch in die Firma bringt, wäre doch mal eine schöne Erfahrung. Ein kunterbuntes Unterhaltungsprogramm als Indoor-­Teamevent ist eine gute Möglichkeit, unabhängig vom Wetter oder anderen Umständen ein Teambuilding-Erlebnis zu schaffen. Eine Quizshow, ein Casinoabend oder ein Krimi-Dinner bieten ideale Möglichkeiten, um zu kommunizieren.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die sich für euch anbieten. Virtuelle Teamaktivitäten sind eine gute Alternative für Remote Worker. Da die Kollegen*innen alle aus der Ferne arbeiten, fehlt oftmals der Bezug zum Arbeitsumfeld. Mithilfe von virtuellen Teamevents kann das Problem auf leichte Art und Weise behoben werden. Gemeinsam kann sich das Team untereinander kennenlernen und eine Beziehung aufbauen.

Welche Fehler sollten vermieden werden?

Bei Teamveranstaltungen ist es wichtig, eine positive und effektive Erfahrung für alle Beteiligten zu gewährleisten. Diese Tipps helfen euch, unnötige Fehler zu vermeiden.

  • Eine sorgfältige Konzeption ist unerlässlich, um erfolgreich zu sein. Es ist wichtig, den Zweck des Events zu definieren, klare Ziele zu setzen und die Aktivitäten entsprechend auszuwählen. Mangelnde Planung kann zu Chaos, Verwirrung und einer enttäuschenden Erfahrung führen.
  • Stellt sicher, dass alle notwendigen Informationen rechtzeitig bereitgestellt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Vergewissert euch über die Ziele des Events und informiert die Teilnehmenden über die Erwartungen.
  • Wählt Aktivitäten aus, die dem Team und den Zielen des Events entsprechen. Wichtig ist eine Berücksichtigung der Interessen und Fähigkeiten aller Teilnehmenden. Vermeidet Tätigkeiten, die zu anspruchsvoll, unpassend oder gar langweilig sein könnten. Das Ziel ist es, eine angenehme und unterhaltsame Atmosphäre zu schaffen, in der alle Teilnehmenden engagiert sind.
  • Achtet darauf, dass alle Kollegen*innen aktiv eingebunden werden und sich beteiligen können. Vermeidet somit Situationen, in denen sich einzelne Personen ausgeschlossen fühlen. Denn jedes Teammitglied hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Versucht, bei der Planung des Events darauf Rücksicht zu nehmen. Beachtet beispielsweise eventuelle körperliche Einschränkungen oder besondere Ernährungsbedürfnisse der Teilnehmenden.
  • Wettbewerbsorientierte Aktivitäten können Spaß machen und die Motivation steigern. Allerdings sollte der Wettbewerbsdruck nicht so hoch sein, dass er Stress und negative Emotionen auslöst. Andererseits kann zu geringer Wettbewerbsdruck dazu führen, dass das Event seinen Zweck verfehlt und nicht zur Förderung des Teamgeistes beiträgt. Aus diesem Grund ist es wichtig, die goldene Mitte zu finden.
  • Die Teamevents sollten nicht nur auf die Erreichung von Zielen ausgerichtet sein. Es geht vor allem um die Freude der Teilnehmenden. Eine zu ernste und langweilige Atmosphäre kann die Motivation und den Teamgeist stark beeinträchtigen.

Letztendlich gilt: Zufriedene Mitarbeiter*innen leisten bessere Arbeit und bringen infolgedessen eine Menge Input ein. Somit tragen Teamevents nachweislich dazu bei, die Produktivität der Arbeitnehmenden zu steigern.

Die Autorin Jacqueline Fahlen ist Social Media Managerin  und Content Managerin von Herzbluttiger Events & People, einer auf Teamevents spezialisierten Agentur in Bonn.

Profit mit Passion: Emotionen als Währung

Die Geschäftswelt mag oft kalt und berechnend erscheinen, doch tief unter dieser Oberfläche pulsieren bewusst oder unbewusst Emotionen, die Entscheidungen und Dynamiken maßgeblich beeinflussen. Wer sich damit intensiv auseinandersetzt, hat strategisch klare Vorteile.

Entscheidungen im Geschäftsalltag werden oft als rein rationale Prozesse wahrgenommen. Doch Emotionen sind ständige Begleiter und können den Kurs eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Sie prägen unsere Wahrnehmungen, bestimmen Reaktionen auf Herausforderungen und formen den Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern. Duc Ha, Business-Coach und Experte für Business Performance Psychologie, ist tief in diese emotionale Dimension des Geschäftslebens eingetaucht. Er bietet nicht nur Einblicke in die verborgenen Kräfte, die unsere Entscheidungen steuern, sondern zeigt auch wertvolle Strategien, um sie zu unserem Vorteil zu nutzen.

Emotionale Altlasten: Der unsichtbare Feind im Geschäft

Jede(r) Unternehmer*in bringt eine Geschichte mit sich – Erlebnisse, Begegnungen und Emotionen, die sie oder ihn geprägt haben. Diese sogenannten emotionalen Altlasten können, oft unbemerkt, als unsichtbare Gegner im Geschäftsleben wirken. Ein früheres Scheitern, Kritik oder ein Konflikt können sich in der Gegenwart manifestieren, indem sie unsere Entscheidungen beeinflussen, manchmal zum Schlechteren. Zum Beispiel kann ein(e) Unternehmer*in, welche(r) in der Vergangenheit von Geschäftspartner*innen betrogen wurde, Schwierigkeiten haben, neuen Partner*innen zu vertrauen, was zu verpassten Chancen führt. Ein(e) andere Unternehmer*in, welche(r) in der frühen Karriere oft übergangen wurde, könnte zögern, die Meinung in wichtigen Meetings zu äußern. Diese Altlasten beeinflussen nicht nur individuelle Entscheidungen, sondern können auch das gesamte Geschäftsklima prägen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sie zu erkennen, zu verstehen und letztlich zu überwinden.

Kontrollleuchten des Geistes

Wenn in einem Auto eine Warnlampe aufleuchtet, signalisiert dies ein mögliches Problem, das Beachtung erfordert. In ähnlicher Weise können emotionale Reaktionen als "Kontrollleuchten des Geistes" betrachtet werden, die darauf hinweisen, dass vergangene Emotionen und Erlebnisse die aktuellen Handlungen und Entscheidungen beeinflussen. Diese subtilen Signale – sei es eine plötzliche Angst vor einer Präsentation, ein Zögern bei einer Entscheidung oder ein unerklärliches Unbehagen in bestimmten Situationen – sind Indikatoren für tiefer liegende emotionale Altlasten. Das Erkennen und das richtige Interpretieren dieser Signale sind daher von entscheidender Bedeutung. Nur durch ein tiefes Verständnis dieser inneren Warnungen können die zugrunde liegenden Ursachen identifiziert und angegangen werden. Dies ermöglicht eine fundiertere und bewusstere Entscheidungsfindung im Geschäftsleben.

Werkzeuge zur Selbstreflexion

Sich selbst und die eigene emotionale Verfassung tiefgreifend zu begreifen, bildet den Grundstein für sachkundige Geschäftsentscheidungen. Hierbei treten zwei innovative Instrumente in den Vordergrund: die "Rückwärtsanalyse" und das "Emotionale Audit".

Die "Rückwärtsanalyse" funktioniert wie eine emotionale Detektivarbeit. Sie ermöglicht es, den genauen Ursprung von Bedenken oder Hemmnissen bei Entscheidungen zu identifizieren. Dabei wird systematisch zurückverfolgt, welche konkreten Ereignisse oder Emotionen aus der Vergangenheit zu gegenwärtigen Reaktionen oder Zögern führen. Es ist, als würde man ein Knäuel entwirren, um den Anfangsfaden zu finden.

Das "Emotionale Audit" hingegen agiert wie ein regelmäßiger Gesundheitscheck für die emotionalen Reaktionen einer Person. Es hilft dabei, wiederkehrende emotionale Muster oder konstante Herausforderungen zu erkennen, die sich auf das Geschäftsverhalten auswirken können.

Indem diese beiden Tools klug eingesetzt werden, wird es möglich, die oft unsichtbaren emotionalen Altlasten zu entlarven und konstruktiv zu bearbeiten. Dies minimiert ihren störenden Einfluss auf geschäftliche Entscheidungen und ebnet den Weg für einen klaren, zukunftsorientierten Entscheidungsprozess. Somit kann ein Weg geebnet werden, bei dem Entscheidungen frei von den Schatten der Vergangenheit getroffen werden.

Emotionale Intelligenz: Mehr als nur Datenverständnis

Emotionale Intelligenz, oft definiert als die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen, zu verstehen, zu steuern und effektiv einzusetzen, ist im Geschäftsleben von unschätzbarem Wert. Es geht nicht nur darum, wie Individuen auf Stress, Herausforderungen oder Konflikte reagieren, sondern auch darum, wie sie mit anderen interagieren, Teamdynamiken beeinflussen und letztlich Entscheidungen treffen, die das gesamte Unternehmen beeinflussen können.

Erfolgreiche Unternehmer wie Elon Musk und Warren Buffett haben gezeigt, wie emotionale Intelligenz dazu beitragen kann, komplexe Geschäftsumgebungen zu navigieren. Sie nutzen ihre emotionale Intelligenz, um nuancierte menschliche Interaktionen zu verstehen, effektive Beziehungen aufzubauen und schwierige Entscheidungen zu treffen, bei denen es nicht nur um Daten, sondern auch um menschliche Faktoren geht.

Es sind nicht nur Intuition und Bauchgefühl, sondern ein geschultes Bewusstsein für emotionale Strömungen und Unterströmungen, die den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer herausragenden Führungskraft ausmachen können. In einer globalisierten und oft unpersönlichen Geschäftswelt macht emotionale Intelligenz den entscheidenden Unterschied aus, der zu nachhaltigem Erfolg führt.

Teams stärken: Umgang mit emotionalen Altlasten im Kollektiv

Innerhalb eines Teams können emotionale Altlasten eines Einzelnen weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gruppendynamik haben. Alte Konflikte, nicht verarbeitete Erfahrungen oder tiefsitzende Glaubenssätze können zu Missverständnissen führen, das Vertrauen untergraben und die Effizienz des Teams beeinträchtigen. Es ist daher von zentraler Bedeutung, diese emotionalen Hindernisse auch im Team zu erkennen und proaktiv anzugehen.

Feedback-Runden bieten hierbei eine Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen über Gefühle und Wahrnehmungen zu sprechen und so ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Das fördert nicht nur die Kommunikation, sondern auch das gegenseitige Vertrauen. Externe Expert*innen, wie Coaches oder Therapeut*innen, können zudem wertvolle Impulse geben und Strategien aufzeigen, um mit emotionalen Altlasten umzugehen. Durch einen bewussten und systematischen Ansatz können Teams lernen, emotionale Barrieren zu überwinden, wodurch sie gestärkt und produktiver werden und ein positives Betriebsklima geschaffen wird.

Selbstfürsorge und Unternehmenskultur: Ein holistischer Ansatz

In einem schnelllebigen Geschäftsumfeld wird oft der Wert der Selbstfürsorge und psychologischen Unterstützung übersehen. Doch das individuelle Wohlbefinden hat direkten Einfluss auf die Produktivität und Kreativität. Selbstfürsorge – in Form von regelmäßigen Pausen, ausreichendem Schlaf und körperlicher Aktivität – dient nicht nur dem Einzelnen, sondern auch dem gesamten Unternehmen.

Genauso wichtig ist eine Unternehmenskultur, die die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen unterstützt. Flexible Arbeitsbedingungen, Angebote für psychologische Beratung oder Workshops können dazu beitragen, dass Mitarbeiter*innen sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen. Eine solche Kultur fördert nicht nur die Zufriedenheit und Loyalität der Angestellten, sondern kann auch zu einer höheren Produktivität und geringeren Ausfallzeiten führen. Unternehmen, die einen holistischen Ansatz verfolgen und sowohl Selbstfürsorge als auch eine unterstützende Kultur fördern, positionieren sich für langfristigen Erfolg und Wohlstand.

Fazit: The Big 5 for Business

Die Welt des Geschäfts mag auf den ersten Blick kalt und berechnend erscheinen, doch tief unter dieser Oberfläche pulsiert ein Herz aus Emotionen, das die Entscheidungen und Dynamiken maßgeblich beeinflusst. Diese Emotionen, ob bewusst oder unbewusst, formen den Kern jedes Unternehmens und seiner Beziehungen. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem faszinierenden Thema ist es wichtig, noch einmal auf die fünf wichtigsten Erkenntnisse einzugehen, die jede Geschäftsfrau und jeder Geschäftsmann kennen sollte:

  • Umfassender Einfluss von Emotionen: Emotionen sind nicht nur flüchtige Gefühle, sondern maßgebliche Faktoren, die unser Geschäftsverhalten und unsere Entscheidungen prägen.
  • Gefahr der emotionalen Altlasten: Unsere vergangenen Erfahrungen und Emotionen können als unsichtbare Hindernisse fungieren, die unsere aktuellen Entscheidungen beeinflussen.
  • Werkzeuge zur Selbstreflexion: Methoden wie die "Rückwärtsanalyse" und das "Emotionale Audit" ermöglichen es uns, unsere emotionalen Altlasten zu entdecken und zu überwinden.
  • Emotionale Intelligenz als Schlüssel: Diese Intelligenz ermöglicht uns, komplexe menschliche Interaktionen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Bedeutung von Selbstfürsorge und Unternehmenskultur: Ein unterstützendes Umfeld und eine gesunde Unternehmenskultur sind unerlässlich für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

Manchmal benötigt es den klaren Blick von externen Expert*innen, um die tief verwurzelten emotionalen Altlasten in einem Unternehmen zu erkennen. Von außen kommend, ohne Vorurteile oder Bindungen, können diese Expert*innen die subtilen Herausforderungen und Blockaden identifizieren, die von innen oft übersehen werden.

Über den Autor
Konfrontiert mit einem tiefgreifenden Schicksalsschlag, begab sich Duc Ha auf die Suche nach Wegen, um finanzielle Sicherheit für seine Familie zu gewährleisten. In diesem Bestreben experimentierte er mit diversen Online-Businessmodellen, aus denen schließlich eine florierende Marketingagentur hervorging. Trotz dieses beachtlichen Erfolgs erlebte der damals 23-jährige Duc ein Gefühl der Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit. Eine entscheidende Wende kam, als ein Geschäftspartner Duc für ein Coaching empfahl. Diese Gelegenheit entfachte in ihm eine tiefe Leidenschaft für die Psychologie, die den Grundstein für seine heutige, erfolgreiche Laufbahn als Business Performance Trainer legte.

Deine optimale Domain

Sie darf bis zu 63 Zeichen lang sein; erlaubt sind alle Buchstaben von A bis Z, alle Zahlen von 0 bis 9 sowie einige Sonderzeichen – doch was macht die perfekte Domain aus?

Mehr als 234 Mio. Internetadressen sind derzeit registriert – Angst haben, dass der perfekte Name für die eigene Website längst vergeben ist, müssen Gründer trotzdem nicht. Für die Wahl der passenden Domain stehen ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Im Vordergrund steht der Nutzer

Wer einen Namen für seine Website sucht, kann seiner Kreativität theoretisch freien Lauf lassen. Vorgaben gibt es nur wenige: Eine Internet­adresse darf bis zu 63 Zeichen lang sein; erlaubt sind alle Buchstaben von A bis Z, alle Zahlen von 0 bis 9 sowie einige Sonderzeichen. Im Vordergrund stehen sollte allerdings immer die Nutzerfreundlichkeit – denn die beste Website nützt nichts, wenn potenzielle Kunden sie gar nicht erst besuchen. Die Faustregel für jede Internetadresse ist daher: Sie sollte kurz, verständlich und einfach zu merken sein.

www.llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogochuchaf.org.uk gehört damit wohl zu den Domains, die für Unternehmen denkbar ungeeignet sind. Zwar hat es das gleichnamige walisische Dorf ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Allerdings kann die Adresse wohl kaum jemand lesen – geschweige denn fehlerfrei in den Browser eintippen. Gründer sollten sich bei ihrer eigenen Domain also lieber kurz halten. Möglich sind sogar einbuchstabige Domains: Die Berliner Zukunftskon­ferenz „Q Berlin Questions“ ist beispielsweise unter www.q.berlin im Internet zu finden.

Sonderzeichen: sinnvoll oder nicht?

www.mueller.de oder www.müller.de? Erlaubt ist beides, allerdings ist die Verwendung von Umlauten nicht empfehlenswert – vor allem dann nicht, wenn ein Unternehmen eine internationale Zielgruppe ansprechen möchte. Das Internet ist global und die Buchstaben „ä“, „ö“ und „ü“ in vielen Ländern unbekannt. Außerdem kann es Probleme geben, wenn zur Internetadresse gehörende E-Mail-Adressen eingerichtet werden sollen. Viele E-Mail-Programme kommen mit Umlauten in E-Mail-Adressen (noch immer) nicht zurecht.

Anders sieht es aus, was die Verwendung von Bindestrichen betrifft. Während sie in englischsprachigen Ländern weniger beliebt sind, gibt es in Deutschland sehr viele Adressen mit Binde­strich. Sie erhöhen die Lesbarkeit bei Domains, die aus mehreren Wörtern bestehen und sorgen außerdem dafür, dass es zu keinen Missverständnissen kommt. So entschied sich etwa der Stifthersteller Pen Island einst gegen einen Bindestrich in der Internetadresse und erzielte mit www.penisland.net ein recht bizarres Ergebnis. Mit einem Bindestrich wäre das nicht passiert.

Keyword-Domain oder Fantasiename

Was ist eigentlich ein Google? Und wieso hat ein Onlineshop, der nach einem südamerika­nischen Fluss benannt ist, so viel Erfolg? Fakt ist: Die beiden Domainnamen wurden nicht einfach so klug gewählt, dass sie zu Selbst­läufern geworden sind – sie sind bekannt, weil die Unternehmen selbst erfolgreich sind. Ein Fantasiename als Internetadresse ist also eine gute Wahl für alle, die selbst eine bekannte und unverwechselbare Marke aufbauen wollen.

Genauso ist es aber möglich, Keyword-­Domains zu registrieren. Keywords sind jene Begriffe, die Internetnutzer in Suchmaschinen eingeben, um Informationen zu einem bestimmten Thema zu bekommen. Die Suchmaschinen interpretieren diese Begriffe, um den Nutzern die besten Ergebnisse anzuzeigen.

Bis vor einiger Zeit waren Keywords in Internet­adressen unbestritten ein guter Ranking-­Faktor. Heute noch tauchen Keyword-Domains bei Google auf der ersten Seite auf: Wer etwa „Auto“ in die Suchleiste eingibt, findet www.auto.de auf Platz drei der Suchergebnisse.

Der Vorteil ist, dass potenzielle Kunden sofort wissen, womit sie es zu tun haben – wo „auto“ draufsteht, ist eben auch „Auto“ drin. Andererseits dürfte es schwer sein, heutzutage noch Keywords in Reinform zu bekommen. Bei Adressen wie www.auto-billiger.de oder www.auto-gebrauchtwagen-schmidt.de verpufft der Vorteil, den Keyword-Domains mit sich bringen. Hier lohnt sich ein Blick auf die neuen Internetendungen: Bei vielen von ihnen sind noch Keywords frei.  

Fantasienamen mit Bedeutung

Unternehmen mit erfolgreichen Fantasienamen machen sich unverwechselbar. Ob www.netflix.com, www.asos.de oder www.zalando.de – fast jeder weiß, was dahinter steckt. Der Nachteil ist, dass ein solcher Name anfangs nicht greifbar ist. Weil er mit keiner Assoziation verbunden wird, wissen Kunden zunächst nicht, was sie hinter der Internetadresse erwartet. Wer ­allerdings etwas Zeit und Mühe investiert und es schafft, eine Marke aufzubauen, kann sich seiner Einzigartigkeit sicher sein.

Gerade bei Start-ups sind Fantasiebegriffe beliebt. Oft sind diese jedoch nicht einfach aus dem Blauen heraus gewählt, sondern mit einer Bedeutung verbunden. So steht etwa das „Wooga“ in www.wooga.com für „World of Gaming“ und verrät damit, dass ein Spielesoftwareunternehmen dahinter steht. Das Münchener Fashion-­Start-up Stylight zeigt mit www.stylight.de, welche Produkte es ins rechte Licht rückt. Und dass es bei www.paypal.com um nutzerfreundliches Bezahlen geht, können Nutzer ebenfalls anhand des selbsterklärenden Namens erraten.

Ob Keyword-Domain oder Fantasiename – wichtig ist, dass Gründer gut abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Ist beispielsweise geplant, das Produkt- oder Dienstleistungsspektrum nach einiger Zeit zu erweitern? Passt die Internetadresse dann immer noch? Wenn nicht, lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen, damit Gründer auch in zehn Jahren noch mit ihrer Domain glücklich sind.