Health-Tech-Start-up PraxisEins schließt siebenstellige Seed-Finanzierung ab


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Das 2022 von Benjamin Langer und Vincent Sternberg gegründete Health-Tech-Start-up PraxisEins erhält in einer Seed-Finanzierungsrunde einen mittleren siebenstelligen Betrag, um Hausärzt*innen durch digitale Lösungen und Prozessoptimierung zu entlasten.

PraxisEins hat sich zum Ziel gesetzt hat, das deutschlandweit drohende Versorgungsvakuum im hausärztlichen Bereich zu lösen. Weil die hausärztliche Versorgung für die junge Ärztegeneration kaum noch attraktiv ist, bleiben hausärztliche Kassensitze immer häufiger unbesetzt. Insbesondere die hohe administrative Arbeitslast sowie ein Mangel an Work-Life-Balance wirken abschreckend und hindern Hausärztinnen und Hausärzte daran, sich auf die Patientenbehandlung zu konzentrieren.

Um dieses Problem zu lösen, unterstützt PraxisEins Hausarztpraxen mittels Software und Prozess-Know-how. Dabei hilft das Team beim Prozessmanagement, dem Recruiting und dem betriebswirtschaftlichen Management und entlastet so aktiv das medizinische Personal.

Mit den frischen Finanzmitteln aus der Finanzierungsrunde will das Frankfurter Start-up seine Software-Lösung weiterentwickeln und neue Praxen in das unterstützte Netzwerk aufnehmen. Hierfür baut PraxisEins das Kernteam in Frankfurt und Düsseldorf aus und eröffnet ein zentral gelegenes Büro in der Mainmetropole.

Neben dem Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) sind Family Offices und Business Angels aus der Healthcare-Szene investiert - auch Ärztinnen und Ärzte gehören zum Investorenmix.

„Deutschland steht vor einer großen Herausforderung in der ambulanten Versorgung“, so PraxisEins-Gründer Vincent Sternberg. „Ein Großteil der ambulant tätigen Ärzte geht in den kommenden fünf Jahren in den Ruhestand, wodurch ein Versorgungsvakuum entsteht. PraxisEins hilft dabei, dieses Problem zu lösen, indem wir es für junge Ärztinnen und Ärzte einfacher machen, in die ambulante Versorgung einzusteigen. Dabei bieten wir innerhalb unseres wachsenden Netzwerks unterstützter Hausarztpraxen das volle Spektrum an Arbeitsmodellen - von der flexiblen Teilzeitstelle bis zur Praxisteilhabe. Klar ist dabei immer: In von uns betreuten Praxen können sich Ärztinnen und Ärzte auf ihre Kernkompetenz konzentrieren.”

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Der bundesweite start2grow Gründungswettbewerb geht in eine neue Runde

Teilnehmer*innen profitieren von kostenlosen Coachings, Workshops sowie Netzwerk-Events. Am Ende des Wettbewerbs gewinnen die besten Businesspläne Preisgelder im Gesamtwert von 94.000€.

DU. DEINE IDEE. DEIN BUSINESS. Der start2grow Gründungswettbewerb zählt zu den traditionsreichsten Businessplan-Wettbewerben in Deutschland und startet am 29. Oktober 2025 in seine 25-jährige (!) Jubiläumsausgabe. Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an Gründungsinteressierte und junge Start-ups, die an digital-technologischen Geschäftsmodellen arbeiten und Innovationen vorantreiben.

Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung ab sofort auf www.start2grow.de möglich. Als Teil der start2grow-Community profitierst du von zahlreichen Benefits

start2grow bietet attraktive Preisgelder

Bei start2grow werden Businesspläne für innovative und technologische Geschäftsmodelle prämiert, die beispielsweise den Prozess der Digitalisierung oder Dekarbonisierung vorantreiben. Nachdem alle eingereichten Businesspläne begutachtet wurden, erhält jedes Gründungsteam ein individuelles Feedback in Form eines schriftlichen Gutachtens. Die besten zwanzig Teams werden dann zum großen Finale nach Dortmund eingeladen, um vor Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kapital zu pitchen. Der TOP 10 winken Preise im Gesamtwert von 94.000€:

1. Preis: 40.000€

2. Preis: 20.000€

3. Preis: 10.000€

Die Plätze 4 bis 10 erhalten einen Sachpreis im Wert von je 2.000€. Darüber hinaus vergibt der start2grow-Partner TechnologieZentrumDortmund einen Sonderpreis in Höhe von 10.000€, der zur Finanzierung von Mieten und Dienstleistungen am Standort Dortmund eingelöst werden kann. Weitere Infos zu den Preisgeldern und Teilnahmebedingungen finden Gründungsinteressierte, Gründer*innen und Start-ups auf www.start2grow.de.

Digitale Datennutzung: Gen Z vertraut Social Media fast so sehr wie Behörden

Eine neue Studie zeigt u.a.: Die Generationen ticken beim Thema Datenschutz und Vertrauen via Soziale Medien deutlich unterschiedlich – für Marken ist das ein entscheidender Moment.

Soziale Medien genießen bei der Generation Z fast genauso viel Vertrauen wie staatliche Institutionen – zumindest, wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten geht. Das zeigt eine neue Studie des europäischen Privacy-Tech-Anbieters Usercentrics. Grundlage ist eine Befragung von 10.000 Verbraucher*innen in Europa und Nordamerika.

Die Studie wurde von Sapio Research durchgeführt. Befragt wurden Verbraucher*innen, die das Internet mehrmals im Monat nutzen – davon jeweils 2.500 in den USA und Deutschland, 2.000 in Großbritannien sowie je 1.000 in Spanien, Italien und den Niederlanden. Die Erhebung fand im Mai 2025 statt.

Demnach haben in Deutschland 39 Prozent der Gen Z Vertrauen darin, wie soziale Plattformen mit ihren persönlichen Daten umgehen – bei den Babyboomern sind es lediglich 13 Prozent, bei der Generation X 18 Prozent. Gleichzeitig geben 41 Prozent der Gen Z an, staatlichen Stellen zu vertrauen. Bei den Boomern liegt dieser Wert deutlich höher (70 %).

Auch beim Thema künstliche Intelligenz (KI) zeigt sich die Kluft: Gen Z ist mehr als doppelt so offen wie Boomer, ihre Daten für das Training von KI-Modellen freizugeben (25 % vs. 11 %).

Komfort schlägt Datenschutzbedenken

Für viele junge Nutzer*innen ist Datenteilung längst ein praktischer Tauschhandel. 40 Prozent der Gen Z finden, dass die Vorteile von Online-Komfort schwerer wiegen als Bedenken beim Datenschutz. Unter den Boomern sagen das nur 28 Prozent. Zudem fühlen sich 68 Prozent der Boomer als „Produkt“ digitaler Dienste, während dieser Eindruck bei der Gen Z nur 50 Prozent teilt.

Doch auch die Jüngeren setzen klare Grenzen. Transparenz, starke Sicherheitsstandards und verständliche Erklärungen zur Datennutzung bleiben über alle Altersgruppen hinweg die wichtigsten Treiber für digitales Vertrauen. „Keine Generation teilt so bereitwillig persönliche Daten wie Gen Z – aber sie handelt dabei keineswegs naiv“, sagt Adelina Peltea, CMO von Usercentrics. „Sie trifft bewusste Entscheidungen, wem sie vertraut und wann sie Daten weitergibt. Das schafft für Marken neue Verantwortung: Wer ihr Vertrauen gewinnt, kann auch ihre Loyalität gewinnen – aber nur mit Transparenz vom ersten Klick an.“

Was als „privat“ gilt, wandelt sich

Die Studie zeigt auch: Was Menschen für besonders schützenswert halten, unterscheidet sich deutlich zwischen den Generationen. Während Boomer vor allem klassische „harte Daten“ wie Telefonnummern, Zugangsdaten oder Gesundheitsinformationen schützen wollen, misst Gen Z zunehmend auch sensiblen Kontextdaten wie Geschlechtsidentität, Warenkorbinhalten oder Chatverläufen mit KI-Assistenten große Bedeutung bei. Ein pauschaler Ansatz beim Datenschutz funktioniert also immer weniger – gefragt sind differenzierte Lösungen.

KI als Vertrauensprobe

Mit dem Einsatz von KI steigt der Druck auf klare und verantwortungsvolle Datenpraktiken. Obwohl Gen Z am offensten gegenüber KI-basierter Datennutzung ist, fühlt sich mehr als die Hälfte aller Befragten (54 %) unwohl bei dem Gedanken, dass ihre Daten dafür verwendet werden. Fast die Hälfte (45 %) vertraut KI sogar weniger als Menschen im Umgang mit persönlichen Daten. „Für Marken ist das ein entscheidender Moment“, so Peltea. „Die nächste Stufe der digitalen Interaktion basiert auf Einwilligung. Erfolg werden jene Marken haben, die Datenschutz verständlich kommunizieren, echten Mehrwert bieten und ihn als festen Bestandteil des Nutzererlebnisses etablieren – nicht als lästige juristische Pflicht.“

Den vollständigen Report „Winning Gen Z: A Marketer’s Guide to Digital Trust“ gibt's hier

NRW.BANK investiert zehn Mio. Euro in Frühphasenfonds May Ventures

Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen stärkt die Start-up-Szene aus dem Münsterland, OWL und dem Osnabrücker Land mit einem Investment von zehn Mio. Euro in den neuen Fonds May Ventures.

Insgesamt stellt der Fonds mit Sitz in Münster im First Closing über 30 Millionen Euro auf die Beine. Ein besonderer Fokus liegt auf jungen Unternehmen aus dem Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und dem angrenzenden Osnabrücker Land.

„Nordrhein-Westfalen braucht Gründerinnen und Gründer, die Zukunft gestalten“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Mit unserem Investment in May Ventures geben wir der dynamischen Start-up-Szene im Norden NRWs zusätzlichen Schub – für mehr Innovationen und nachhaltige Arbeitsplätze.“

Der Fonds legt sein Kapital breit an, richtet den Blick aber vor allem auf B2B-Lösungen und Zukunftstechnologien. Dazu gehören Künstliche Intelligenz, Industrieinnovationen wie Robotik, Automatisierung und Digitalisierung sowie Themen rund um Klimaschutz und den demografischen Wandel.

Gestartet wurde May Ventures im vergangenen Jahr von Maximilian Derpa und Dominik Lohle. „Deutschland ist bekannt für seine ‚Hidden Champions‘, den starken Mittelstand und seine dezentrale Wirtschaftsstruktur, in der Innovation flächendeckend stattfindet. Gerade in Westfalen und dem Osnabrücker Land sehen wir ein großes Potenzial für die nächste Generation von erfolgreichen Technologieunternehmen. Was ihnen bislang fehlte, ist ausreichend Venture Capital – und genau das stellen wir Gründerinnen und Gründern gemeinsam mit Partnern wie der NRW.BANK zur Verfügung“, sagen die beiden Founding Partner.

Neben der NRW.BANK – der Förderbank für Nordrhein-Westfalen – sind unter anderem auch die Volksbank im Münsterland, die Sparkasse Münsterland Ost über ihre S Beteiligungsgesellschaft, die Sparkasse Westmünsterland, die Volksbank in Ostwestfalen sowie die Helaba und verschiedene Unternehmer*innen und Start-up-Gründer*innen investiert.

 Weitere Informationen unter www.nrwbank.de/gruendung

Deutscher Startup Monitor 2025: Innovation trotz Unsicherheit

Der aktuelle Deutsche Startup Monitor zeigt: Unsicherheit bleibt auch 2025 das Wort der Stunde – in der Gesamtwirtschaft wie im Start-up-Sektor. Kriege, Handelskonflikte und eine Konjunktur, die nicht wieder anspringt. Vor diesem Hintergrund gibt es allerdings einige Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Erhebung, die zuversichtlich stimmen.

Hier die Kernergebnisse auf einen Blick

Gründungsbereitschaft sinkt

78,3% der Gründer*innen würden erneut ein Start-up aufbauen. Das ist zwar noch die große Mehrheit, aber weniger als in den Vorjahren (2023: 89,6%), was gemeinsam mit dem schwachen Geschäftsklima eine Eintrübung der Stimmung signalisiert.

Gründerinnenanteil zeigt wieder nach oben

Nach dem Rückgang im letzten Jahr steigt der Frauenanteil unter Start-up-Gründer*innen leicht von 18,8% auf 19,8% – damit bleibt er auf einem sehr niedrigen Niveau, stabilisiert sich aber und zeigt eine postive Tendenz.

Start-up-Standort Deutschland im Aufwind

39,8% der Gründer*innen schätzen Deutschland als Start-up-Standort attraktiver ein als die USA – ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024. Im europäischen Vergleich sehen sogar 61,2% der Befragten Deutschland vorne.

KI ist Wachstumstreiber

Für 45,1% der Start-ups ist KI inzwischen Kernbestandteil des Produkts – ein klarer Anstieg im Vergleich zu 2024. Auch die Investitionen liegen bereits jetzt über dem Niveau des gesamten Vorjahres, wobei die Dynamik in den USA noch deutlich größer ist.

DeepTech hat enorme Strahlkraft

11% der Start-ups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen und sogar 30,6% begreifen sich selbst als DeepTech-Unternehmen. Das unterstreicht die Strahlkraft dieses Sektors und die strategische Bedeutung der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.

Kooperationen brauchen Impulse

Der Anteil an Start-ups mit Unternehmenskooperationen sinkt von 61,9% im Vorjahr auf 56%. Für Wachstumschancen bei Start-ups und Innovativität etablierter Unternehmen sind hier in der schwierigen Wirtschaftslage neue Akzente nötig.

Internationaler VC-Gap erkennbar

Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland bei VC-Investments nur auf Platz 18 und damit hinter europäischen Nachbarn und den USA. Mit bisher 4 neuen Unicorns und 5,2 Milliarden Euro an Investitionen ist die Entwicklung 2025 aber aktuell positiv.

DefenseTech erreicht Rekordfinanzierungen

Mit knapp 900 Mio. Euro floss 2025 bisher bereits doppelt so viel Kapital in den Bereich DefenseTech wie im gesamten Vorjahr. 1,7% der Start-ups richten sich primär an militärische Kunden und weitere 24,1% entwickeln Dual-Use-Produkte.

Fachkräftemangel aktuell kaum Thema

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Start-up-Sektor geht weiter zurück (2023: 18,9; 2024: 16,7; 2025: 15,8) und der Fachkräftemangel verliert an Relevanz – Gründe sind die schwierige Wirtschaftslage sowie Effizienzgewinne durch KI.

Digitalisierung bleibt Baustelle

Beim Thema digitale Souveränität bekommt Deutschland von 78,9% der Gründer*innen schlechte Noten. Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (52,5%) und insbesondere der Verwaltung (81%) werden von vielen als zu gering bewertet.

Den vollständigen Bericht kannst du hier downloaden.

Gründer*in der Woche: RNMS Studios – „Rhythmus nimm meine Seele“

Wie sich Emirhan Sahin seinen Traum erfüllt und sich als Künstler und Musikproduzent mit eigenem Studio selbständig gemacht.

Alles fing an mit Avicii. Emirhan Baran Sahin war zehn, als er das erste Mal einen Song des schwedischen DJs und Produzenten hörte. „Ich war direkt hooked“, sagt er. „Jeder Song von ihm wurde mein Lieblingssong, noch bevor ich überhaupt wusste, dass er von Avicii war. Dann fand ich es heraus, und meine Obsession begann. Ich hatte immer meine Kopfhörer drin, auf dem Weg zur Schule, in jeder kleinen Pause. Ich habe jede Melodie analysiert und alles auswendig gelernt.“ Der Song „Liar Liar“ vom ersten Avicii-Album „True“ gab schließlich den Ausschlag. „Ich sagte mir, ich will genau solche Musik machen.“

Zwölf Jahre später sitzt Emir, wie ihn alle nennen, in seinem eigenen Musikstudio RNMS Studios. Sein erstes Album, unter dem Künstlernamen BaranBeatzz, erscheint nächstes Jahr. Er verdient auf einmal Geld als Produzent. Das hat viel mit Bielefeld und seiner lebendigen HipHop-Szene zu tun. Aber auch mit dem Center for Entrepreneurship (CFE) der Hochschule Bielefeld (HSBI). Und mit seiner Mutter.

„Sie hat mich einfach mein Ding machen lassen“

Emir kam in Lörrach zur Welt, aber schon zwei Jahre darauf zogen seine Eltern mit ihm nach Bielefeld. Als er acht war, trennten sie sich, und er lebte fortan bei seiner Mutter. „Wir hatten nie viel Geld, aber sie hat mich immer unterstützt und mir das Equipment finanziert, das ich irgendwann brauchte, um Musik machen zu können“, sagt er. „Sie hat mich einfach mein Ding machen lassen.“

Nach dem Abitur will Emir etwas mit Wirtschaft und Praxisbezug machen, um sich Grundlagen fürs Musikbusiness anzueignen. So kommt er an die HSBI. In einer BWL-Erstsemestervorlesung zum Wirtschaftsprivatrecht erzählt der Dozent von den Angeboten des CFE. „Das habe ich mir sofort in mein Notizbuch geschrieben“, erinnert sich Emir. „Noch während der Vorlesung habe ich recherchiert und direkt einen Termin mit Stefanie Pannier vom CFE vereinbart. Von da an habe ich eigentlich nur noch an meiner Selbstständigkeit gearbeitet.“

Das Lernen fällt Emir leicht. Vor allem, wenn er den Stoff unmittelbar anwenden kann. Er zählt auf: Persönlichkeitsentwicklung, Steuern, Leadership, Buchhaltung, Rechtliches bei der Unternehmensgründung, Vertrieb, Marketing, Controlling, digitale Infrastruktur. „Das habe ich mir alles im Start-up-Zentrum der HSBI angeeignet“, sagt er. „Ich bin den Leuten vom CFE so dankbar dafür. Und sie haben mir viele Türen geöffnet.“Mithilfe von YouTube-Tutorials bringt er sich den Rest bei: Beat-Programmierung, Aufnahmetechnik, wie man Kompositionssoftware richtig nutzt. Das Songwriting liegt Emir im Blut. „Als Kind habe ich zwar kein Musikinstrument gespielt, aber mir sind immer mal wieder Melodien in den Kopf gekommen“, sagt er. „Und nachdem ich meinen ersten Beat gebaut hatte, war mir klar, dass ich Talent und ein Gehör dafür habe. Ich habe sofort gewusst, dass ich das kann.“

„Rhythmus nimm meine Seele“ – auch ein Statement gegen die Musikindustrie

2023 stürzt sich Emir in die künstlerische Produktion. Ein Jahr lang entsteht ein Song nach dem anderen. Sie handeln von Kapitalismus und von Liebe und vom Musikmachen selbst. Unter seinem Künstlernamen BaranBeatzz gehen immer wieder Stücke online – säuberlich durchgetaktet mit dem Ziel, 2026 das Debütalbum zu veröffentlichen und mit ihm auf Tour zu gehen. Die Marketingstrategie sitzt. „Mir war es wichtig, alles im Voraus fertig aufzunehmen und zu mastern, damit ich mich danach anderthalb Jahre lang nur auf das Geschäftliche fokussieren konnte“, erklärt Emir. „Als Artist bin ich so für alles, was ich meinen Kunden anbiete, quasi das Testsubjekt.“

Im Frühjahr 2025 ist Emirs RNMS Studios an den Start gegangen. Das Akronym steht für „Rhythmus nimm meine Seele“ – das ist nicht nur ein Appell an die Leidenschaft fürs Musikmachen, sondern auch ein Statement gegen die Musikindustrie. Ein funktionierendes Business aufzuziehen und trotzdem zu 100 Prozent authentisch zu sein, ist für Emir essenziell. „Wir bei RNMS sind nicht nur ein multiprofessionelles Team, sondern auch eine Freundesgruppe, eine Community – ich vertraue diesen Jungs“, sagt der Gründer. „Es gilt: radikale Transparenz, radikale Aufgeschlossenheit. Unser Geschäftsmodell ist halt im Branchenvergleich sehr besonders, unsere Kunden sind anders, alles ist viel emotionaler.“

„Ich werde von vielen in der Szene als eine Art Mentor gesehen“

Wer zu RNMS Studios kommt, kann vom Songwriting über das live Einspielen-Lassen von Musik und den fertig gemasterten Mix samt Video bis hin zur Vermarktungsstrategie via Spotify eine vollständige Palette an Dienstleistungen nutzen. Viele Deutschrapper finden ihren Weg zu Emir. „Bielefeld hat eine interessante und sehr vielfältige Hip-Hop-Szene, was die meisten gar nicht denken würden“, sagt er. Aber auch Pop und Dance produziert er mit Vorliebe.

Besonderes Engagement zeigt Emir für die Nachwuchsförderung. So bietet er etwa im Bielefelder Jugendzentrum Stricker den Kids dort an, ihre eigenen musikalischen Ideen zu verwirklichen. Nimmt sie an die Hand, schärft ihnen ein, dass sie „auf der Straße keine Scheiße bauen sollen“. „Die Mehrzahl von denen sind geflüchtet, manche erst 12, 13 Jahre alt“, erzählt er. „Einer der Jungs hat mir mal gesagt: Du weißt gar nicht, wie viel Einfluss du auf uns hast.“ Positiven Einfluss auszuüben, ist für Emir eine starke Motivation in seiner Arbeit. „Ich werde von vielen in der Szene als eine Art Mentor gesehen, und diese Figur möchte ich auch weiterhin sein.“

Woran erkennt er, dass ein angehender junger Artist es zu etwas bringen könnte in der Musikbranche? „Arbeitsmoral“, sagt Emir. „Talent haben viele, und ich habe so einige Charaktere kennengelernt: Möchtegern-Gangster, richtige Gangster und Leute, die sich von Anfang an gefühlt haben wie Michael Jackson. Aber man muss es eben umsetzen können.“

Auch was den nötigen Fleiß angeht, will Emir ein Blueprint sein. „Sich diese ganzen Sachen in kurzer Zeit mehr oder weniger selbst beizubringen, Ergebnisse zu produzieren, und das Know-how dann gleich wieder an meine Kunden weiterzugeben – das war wirklich ein Kampf“, sagt er. Ein weiterer großer Baustein ist gerade hinzugekommen. „Ich habe jetzt eine Ausbildung angefangen im Bereich Marketingkommunikation bei einer SEO-Agentur. Das Search-Engine-Optimization-Know-how hilft mir, meine eigenen Websites zu pushen und weiter nach oben zu bringen bei den Suchergebnissen.“ Allein damit hat Emir eine 40-Stunden-Woche. „Samstags produziere ich mittlerweile nur noch Kunden. Sonntagfrüh arbeite ich dann an der Infrastruktur und den Rest des Tages chille ich, damit ich auch ein Leben habe.“

Die Klickzahlen steigen, das Studio arbeitet kostendeckend

Was sieht er als seine größte Gabe? „Wahrscheinlich, dass ich so ein Allrounder bin und Dinge manifestieren kann. In meinem Kopf gibt es wirklich nichts, was ich nicht könnte.“ Dazu gehört auch seine veränderte Rolle in der Familie. „Ich trage da mittlerweile sehr viel Verantwortung“, sagt Emir. „Ich unterstütze meine Mutter, wo ich kann, und habe ein Auge auf meine Schwester, die sechs Jahre jünger ist als ich.“

Erfolg stellt inzwischen ebenfalls ein. Die Klickzahlen auf Spotify und YouTube steigen. „Das Studio arbeitet bereits kostendeckend, und das schließt meine Marketingkosten mit ein“, sagt Emir abschließend.

Sunhat sammelt 9,2 Mio. € Series A für seine Collaborative Proof Platform ein

Die KI-Plattform von Sunhat hilft Unternehmen hilft dabei, ESG- und Compliance-Daten unmittelbar in verifizierte und versandfertige Nachweise für Kunden, Investoren, Kreditgeber und Aufsichtsbehörden umzuwandeln.

Sunhat wurde 2022 von Lukas Vogt (CEO), Alexander Behr (CPO) und Ali Kamalizade (CTO) in Köln gegründet und hat die Collaborative Proof Platform entwickelt. Damit lassen sich Nachweise sofort erbringen und überprüfen. Die KI-basierte Plattform sammelt Nachweise, hält sie auf dem neuesten Stand und vereinfacht diese für Standards im Bereich Regulatorik und Nachhaltigkeit. Führende Unternehmen in Europa und Nordamerika hat Sunhat so bereits dabei geholfen, Vertrauen aufzubauen und zu stärken.

Die KI-Plattform hilft Unternehmen wie EnBW, Ingredion, Grundfos und Geberit dabei, ESG- und Compliance-Daten unmittelbar in verifizierte und versandfertige Nachweise für Kunden, Investoren, Kreditgeber und Aufsichtsbehörden umzuwandeln. Jüngste Recherchen zeigen, dass Mitarbeitende durchschnittlich 360 Stunden pro Jahr mit der Suche nach Nachweisen verbringen (OBRIZUM), während die Hälfte der digitalen Arbeitnehmer angibt, dass sie die für ihre Arbeit benötigten Informationen nicht ohne Weiteres finden können (Gartner). Diese Herausforderungen, mit denen Teams konfrontiert sind, verschärfen sich weiterhin, da Berichterstattung und Compliance im Bereich Nachhaltigkeit in immer mehr Regionen vorgeschrieben sind.

Die Investition soll folgendes ermöglichen:

Fortsetzung der Wachstumsdynamik: Das vor drei Jahren gegründete Start-up wird mittlerweile von Tausenden von Nutzern in über zwanzig Ländern genutzt. Sunhat hat in den letzten 15 Monaten ein zehnfaches Wachstum erzielt und strebt für die nächsten 15 Monate abermals zehnfaches Wachstum an. Ziel ist es, die 500 führenden Unternehmen in Europa, dem Vereinigten Königreich und Nordamerika zu erreichen.

Ausbau des Teams und „Proof AI”: Das Start-up wird seine Mitarbeitendenzahl in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln und seine KI-native Plattform über ESG-Daten hinaus weiterentwickeln, um die Einhaltung von über 100 globalen Standards und Zertifizierungen sofort zu verifizieren.

Ausbau des Sunhat-Ökosystems: Das in Deutschland ansässige Unternehmen plant die Expansion mittels 20 neuer Integrationspartnerschaften in den Bereichen Unternehmen, ESG und Finanzen.

Beschleunigung interner Prozesse: Die meisten Unternehmen benötigen viel Zeit, die entsprechenden Nachweise intern zu beschaffen. Das kostet Abschlüsse und verzögert wichtige Entscheidungen. Unternehmen, die schneller handeln können, gewinnen Abschlüsse und Vertrauen.

Die versteckten Kosten der Nachweiserbringung

Der Bedarf an Nachweisen ist nicht neu, sein Umfang jedoch überfordert mittlerweile bestehende Systeme. Kunden verlangen eine Überprüfung der Lieferkette, Investoren fordern ESG-Daten und Ratingagenturen verlangen Compliance-Dokumente. Große Unternehmen erhalten jeden Monat Tausende von Anfragen und müssen darauf reagieren, wobei jede Anfrage ihre eigenen Rahmenbedingungen, Formate und Fristen hat. Das Volumen und die Vielfalt dieser Anforderungen führen zu ineffizienter manueller Arbeit für Teams. Die Bewältigung dieses wachsenden Bedarfs an sofortigen, überprüfbaren Nachweisen kostet Unternehmen nicht nur Zeit. Sie beeinträchtigt Produktivität, bremst Fortschritt und erschwert den Aufbau von Vertrauen.

„Unternehmen haben kein Nachhaltigkeitsproblem, sie haben ein Nachweisproblem“, sagt Lukas Vogt, CEO und Mitgründer von Sunhat. „Unternehmen erfüllen Standards, bauen Qualitätssysteme auf und erreichen Nachhaltigkeitsziele. Aber wenn jemand einen Nachweis verlangt, dauert es zu lange, diesen zu finden und sicherzustellen, dass er alle Kriterien erfüllt. Die Zeit bis zum Nachweis entscheidet heute darüber, wer Abschlüsse gewinnt und wer nicht.“

„Zu viele Unternehmen verlieren Abschlüsse, nur weil sie nicht schnell genug reagieren können“, sagt Paul Morgenthaler, geschäftsführender Gesellschafter bei CommerzVentures. „Wir haben Sunhat unterstützt, weil es diesen Nachteil in einen Vorteil verwandelt. Proof AI weiß, welche Nachweise erforderlich sind, und hält sie bereit, sodass Teams sofort und sicher reagieren können. Diese Schnelligkeit sichert Abschlüsse.“

Gründergeist oder Risikoangst? Was Deutschland jetzt für mehr Unternehmertum braucht

Warum Deutschlands Gründergeist vor allem jung ist – und was jetzt passieren muss, damit mehr Ideen Realität werden.

Im August fand der World Entrepreneurs’ Day statt – ein Anlass, der den Unternehmergeist feiern soll. Doch wie viel Gründermentalität steckt wirklich in Deutschland? Die Ergebnisse der aktuellen GoDaddy-Umfrage, die in Zusammenarbeit mit NIQ GfK durchgeführt wurde, werfen ein bemerkenswert differenziertes Bild auf die deutsche Gründungskultur: Die Gründungslust ist da, aber ungleich verteilt und häufig durch strukturelle Hürden ausgebremst.

Gründung bleibt die Ausnahme – aber mit jungem Hoffnungsträger

Gerade einmal 16 % der Deutschen können sich vorstellen, in den kommenden zwölf Monaten ein Unternehmen zu gründen. Eine Zahl, die zu denken gibt. Doch sie blendet eine bemerkenswerte Dynamik innerhalb der Generationen aus: Fast 40 % der 18- bis 29-Jährigen zeigen echte Gründungsambitionen. Die Gen Z treibt damit nicht nur den Gründergeist voran, sondern hat fast viermal so hohe Gründungsabsichten wie der Durchschnitt.

Dieser Generationenbruch ist mehr als eine Fußnote: Obwohl ab 40 Jahren die Wahrscheinlichkeit zu gründen deutlich abfällt (14,9 %), ist in der Altersgruppe der 40-49-Jährigen der Anteil der bereits Selbständigen gleichzeitig am höchsten (12,8 %). Während die Älteren tendenziell bereits selbständig sind oder den Schritt nicht (mehr) gehen wollen, sehen die jüngeren Generationen Unternehmertum nicht nur als Karrierepfad. Es ist eine Möglichkeit, die eigene Zukunft selbst zu gestalten – selbstbestimmt, kreativ und zunehmend digital geprägt. Eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft des Mittelstands in Deutschland.

Deutschland ist in seiner Gründungsmentalität gespalten

Die Daten zeigen außerdem eine bemerkenswerte Polarisierung: Die Gründungsgesellschaft ist sich uneinig. Ist Gründen heute einfacher als noch vor fünf Jahren? Auf diese Frage gibt es laut der Studie kein klares Meinungsbild, sondern eine Art „Vier-Viertel-Gesellschaft“: nahezu gleich viele Befragte antworten mit Ja, Nein, gleich geblieben oder weiß nicht.

Einzig die Generation Z zeigt sich klar optimistischer: Die Hälfte von ihnen halten eine Gründung heute für einfacher als früher. Der Gründergeist ist jung gedacht und die neue Generation sieht ihre Startbedingungen besser als je zuvor. Optimismus ist also vorhanden, nur eben nicht gleichmäßig verteilt. Denn ältere Generationen sehen wachsende Hürden – möglicherweise als Ergebnis eigener Erfahrungen mit Bürokratie, Regulierung und Marktbarrieren, die Jüngere noch nicht gemacht haben.

Digitale Tools & KI: Chancen, die nicht alle nutzen

Mit dem wachsenden Gründergeist junger Menschen geht ein verstärkter Einsatz digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz (KI) einher. Bereits 41 % der Gen Z haben solche Tools bereits eingesetzt, wohingegen 90 % der über 60-Jährigen kein Interesse daran zeigen – eine digitale Kluft, die sich auf Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auswirkt.

Dennoch erwartet die deutsche Bevölkerung, dass KI und Automatisierung entscheidend Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben werden (74 %). Und obwohl die junge Generation KI im Alltag tagtäglich erlebt, sind sie deutlich skeptischer: Über ein Fünftel (22 %) glaubt nicht an den Wandel durch künstliche Intelligenz. Für den Großteil ist klar, dass es in der Debatte um KI nicht um das “ob”, sondern um das “wie” gehen muss.

Das bestätigt auch die aktuelle GoDaddy Global Entrepreneurship Survey. Laut dieser kann KI ein echter Hebel sein: 72 % der Unternehmer*innen in der DACH-Region glauben, dass KI ihnen in Zukunft hilft, mit größeren Unternehmen zu konkurrieren. Und: Wer KI nutzt, spart in Deutschland im Schnitt 8 Stunden pro Woche – wertvolle Zeit, die laut den Befragten vor allem für die Entwicklung kreativer Ideen (50 %), Weiterbildung (33 %) und Kundenservice (33 %) eingesetzt wird.

Was wir brauchen: mehr Mut und bessere Rahmenbedingungen

Warum aber scheitern viele Gründungsabsichten schon in der Planungsphase? Neben der Motivation sind es vor allem finanzielle Risiken (41 %), fehlendes Startkapital (37 %) und mangelndes Wissen (30 %), die potenzielle Gründer*innen abschrecken. Dazu kommt ein strukturelles Problem: Nur jede(r) Sechste glaubt, dass die Ausbildung in Schule und Universitäten auf die Gründung oder Selbstständigkeit vorbereiten. Ein Schulfach „Entrepreneurship“? Fehlanzeige. Die Mehrheit in Deutschland wünscht sich mehr praktische Skills in Finanzbildung, rechtliche Grundlagen, Selbstorganisation und Problemlösungskompetenz als Teil der schulischen Ausbildung.

Der Gründergeist ist da, aber er braucht Unterstützung. Besonders die jungen Generationen zeigen Initiative, doch ihnen fehlt es oft an Know-how, Kapital oder der richtigen Orientierung. Was es jetzt braucht, sind gezielte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maßnahmen:

  • Frühe Förderung von Entrepreneurial Thinking in Schulen und Hochschulen.
  • Förderprogramme, die junge und diverse Gründer*innen gezielt erreichen.
  • Niedrigschwellige Tools, um den Einstieg zu erleichtern.
  • Mentoring und Netzwerke, um Erfahrungswissen zugänglich zu machen.
  • Entbürokratisierung und Vereinfachung von Gründungsprozessen.

Digitale Technologien, insbesondere KI, spielen bereits heute für viele Gründer*innen eine entscheidende Rolle und prägen Gründungen von Anfang an. Für viele ist das ein wichtiger Schritt, um aus einer Idee ein tragfähiges Modell zu entwickeln. Zugang zu digitalen Tools senkt nicht nur Einstiegshürden, sondern ermöglicht es, Geschäftsmodelle schlank und effizient zu testen – ohne große Investitionen.

Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, brauchen Gründer*innen Unterstützung: Mentoring, Schulungen und einfache Tools eröffnen gerade Menschen ohne technischen Hintergrund oder aus unterrepräsentierten Gruppen neue Chancen. So entsteht eine Gründungskultur, die inklusiver, breiter und zukunftsfähiger ist.

Die Autorin Alexandra Anderson ist Marketing Director Germany bei GoDaddy und seit mehr als zehn Jahren als Marketingexpertin in der IT-Branche tätig, www.godaddy.com/de/link-in-der-bio

Ranking: Das sind Deutschlands innovativste Städte

Welche deutschen Städte im Ranking der Innovation aktuell vorne liegen, zeigt die aktuelle Analyse von Adobe Express. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Für das Ranking wurden Faktoren wie Leistungen im Bereich Forschung und Innovation analysiert, sowie die Dichte an Start-ups, verfügbare Stellen im Feld Technologie, Hochschulrankings und mehr analysiert, um die wahren Hotspots der Innovation zu ermitteln.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Berlin liegt auf dem Siegerplatz, mit 81 von 100 Punkten. In der Hauptstadt gibt es satte 2018 Start-ups und ebenso über 2000 aktuelle Stellenangebote im Bereich Technologie & Innovation - mehr als in jeder anderen Stadt.

München folgt auf Platz zwei und überzeugt mit dem höchsten Wert im Forschungs- und Innovationsindex der Europäischen Kommission (164,3 Punkte). Hier gibt es 770 Start-ups und außerdem die Ludwig-Maximilians-Universität, die im globalen Hochschulranking auf Platz 58 liegt.

Karlsruhe überrascht auf Platz drei. Trotz seiner geringen Größe erhält Karlsruhe 154,5 Punkte im europäischen Innovationsindex. Auf rund 310.000 Einwohner*innen finden sich hier 68 Start-ups – ein Beweis für die starke Innovationskultur der Region. Außerdem liegt das Karlsruher Institut für Technologie unter den Top 100 (Platz 98) im globalen Hochschulranking.

Hamburg erreicht Platz vier mit einer Gesamtpunktzahl von 40,06. Die Hansestadt verbindet einen Innovationsindex von 148,1 mit 440 Start-ups. Als wichtiger Wirtschafts- und Logistikstandort bietet die Stadt ein lebendiges Umfeld für Gründer*innen aus verschiedensten Branchen. Das spiegelt sich auch in über 900 offenen Stellen wider.

Heidelberg rundet die Top 5 ab. Die Stadt beeindruckt mit ihrer berühmten Universität, die auf Platz 80 im globalen Hochschulranking landet, und einem Innovationsindex von 154,5. Mit „nur“ rund 160.000 Einwohner*innen ist sie Heimat von 41 Start-ups – und zeigt damit, dass Innovationsgeist nicht an die Größe einer Stadt gebunden ist.

Zur Methodik

Die Studie bewertet 25 Städte in Deutschland, basierend darauf, wie innovativ fortschrittlich sie sind. Dazu wurden verschiedene Faktoren verwendet. Nachdem die Daten für jeden Faktor gesammelt wurden, wurden sie normalisiert, um jedem Faktor einen Wert zwischen 0 und 1 zuzuweisen. Bei fehlenden Daten wurde ein Wert von 0 vergeben. Die normalisierten Werte wurden anschließend summiert und multipliziert, um jeder Stadt eine Gesamtpunktzahl von 100 zu geben. Die Städte wurden dann basierend auf dieser Gesamtpunktzahl vom höchsten zum niedrigsten Wert gerankt.

Die verwendeten Faktoren sind:

Innovationsindex-Wert: Offizieller Forschungs- und Innovationsindex der europäischen Kommission. Misst die Forschungs- und Innovationsleistung in jeder Region. Datenstand 2023. Verfügbar hier.

Hochschulranking (weltweit): verfügbar hier.

Tech-Jobs pro 100.000 Einwohner*innen:
Die Anzahl der Stellenanzeigen, die die Wörter „Tech“ oder „Technologie“ enthalten, auf Indeed, pro Stadt und pro 100.000 Einwohner*innen. Verfügbar hier.

Anzahl der Start-ups: Anzahl der Start-ups pro Stadt laut dieser Analyse

Breitbandabdeckung & WLAN-Geschwindigkeit: Die mittlere WLAN-Download-Geschwindigkeit in jeder Stadt, ausgedrückt in Mbit/s. Quelle: https://www.speedtest.net/global-index

Hinweis von Adobe Express: Datenstand August 2025. Die präsentierten Daten basieren auf einer Zusammenstellung mehrerer Datenquellen und erheben keinen Anspruch auf eine vollständige Darstellung der Realität. Alle Daten sind in Bezug auf die verwendeten Quellen korrekt.

Weitere Infos zur Erhebung / zum Ranking gibt’s hier.

OIQ Global übernimmt NewSpace-Start-up UNIO Enterprise

Das 2022 gegründete NewSpace-Start-up UNIO Enterprise (UNIO) mit Sitz in München schlägt als Teil von OrbitsIQ Global (OIQ) ein neues Kapitel in seiner Unternehmensgeschichte auf.

UNIO löst das Problem der unzuverlässigen Konnektivität für Fahrzeuge und mobile Objekte durch die Zusammenführung terrestrischer Mobilfunk- und Satellitennetze mithilfe der intelligenten B2B-Lösung UNIO Move. Dies ermöglicht einen unterbrechungsfreien digitalen Zugriff in Echtzeit und eröffnet neue Möglichkeiten für vernetzte Mobilität weltweit.

Die Übernahme durch OIQ vereint UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätssoftware mit OIQs Vision, Satelliten- und terrestrische Netzwerke nahtlos zu verbinden und mobilen Assets weltweit zu Verfügung zu stellen.

OrbitsIQ Global SA (OIQ) wurde 2024 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über internationale Niederlassungen, unter anderem in den USA. Das Unternehmen bietet einen - jederzeit und überall - unterbrechungsfreien Service für stationäre und mobile Objekte wie Autos, Boote, Flugzeuge und autonome Systeme – egal ob in der Luft, auf dem Wasser oder unterwegs. Gemeinsam planen die beiden Unternehmen Millionen von mobilen Objekten weltweit zu bedienen.

„Die Akquisition durch OIQ Global ist ein Wendepunkt für UNIO. Mit unserer Konnektivitätsexpertise und der Konstellationsvision von OIQ werden wir die Vernetzung von mobilen Objekten neu definieren. Die Partnerschaft ermöglicht es uns, die Erreichung unserer strategischen Ziele zu beschleunigen und eine neue Generation intelligenter Konnektivität auf Basis von Satelliten- und terrestrischen Netzewerken, Branchen wie der Automobilindustrie, Landwirtschaft, Logistik und Schifffahrt bereitzustellen“, kommentiert Katrin Bacic, CEO von UNIO Enterprise.

Joseph J. Euteneuer, CEO von OIQ Global, ergänzt: „Wir freuen uns, UNIO Enterprise in der OIQ Global-Familie willkommen zu heißen. UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätstechnologie ist die perfekte Ergänzung zu unserer Vision globaler Konnektivität, die jederzeit und überall verfügbar ist. Gemeinsam werden wir eine nahtlose, multibandige Mobilitätskonnektivität schaffen, die weltweit neue Maßstäbe in puncto Effizienz, Sicherheit und operativer Insights setzt.“

Autonomes Fahren, intelligente Logistik und vorausschauende Wartung erfordern unterbrechungsfreie Konnektivität. Die kombinierte Expertise von UNIO und OIQ positioniert Europa an der Spitze der globalen Telematik-Innovation. In einer Zeit, in der die Konnektivität im Mobilitätsbereich so wichtig geworden ist wie Kraftstoff, stärkt diese Partnerschaft Europas Führungsrolle bei der Gestaltung einer souveränen, sicheren digitalen Infrastruktur.

SQUAKE: frisches Kapital für nachhaltige Geschäftsreisen und Logistik

Das 2021 von Philipp von Lamezan und Dan Kreibich gegründete ClimateTech-Start-up SQUAKE ermöglicht es Unternehmen, Emissionen entlang ihrer Geschäftsreisen und Logistik-Ketten präzise zu berechnen, zu dokumentieren und zu reduzieren. Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen.

Mit zunehmender ESG-Regulatorik – Stichwort CSRD und Scope 3 Reporting – und wachsendem Anspruch durch Share- und Stakeholder müssen Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck immer detaillierter offenlegen. Besonders im Fokus stehen dabei die sogenannten indirekten Emissionen, auch Scope 3 genannt: Sie entstehen nicht im eigenen Unternehmen, sondern in der Lieferkette oder durch Aktivitäten wie Geschäftsreisen, eingekaufte Dienstleistungen oder den Warentransport. Genau diese Emissionen machen bei vielen Unternehmen – etwa in der Beratungsbranche – über 50 % der Gesamtemissionen aus und sind besonders schwer zu erfassen.

Genau hier setzt SQUAKE an: Als end-to-end -Anbieter liefert das Unternehmen eine Lösung vom Reporting über CO-Reduktionsmöglichkeiten bei der Buchung bis zur Abrechnung, eine lückenlose Auditierbarkeit durch das Carbon Verification Protocol (CVP) und direkte Zugänge zu nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) und weiteren Insetting-Lösungen – nahtlos eingebettet in bestehende Systeme von Reiseanbietern, Buchungstools oder Logistikplattformen.

Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen. Die Beteiligung ergänzt das bestehende Investorenkonsortium aus Simon Capital, Neosfer und Backbone Ventures und unterstreicht die wachsende Relevanz des Themas CO-Transparenz in Travel und Logistik.

„Wir sehen uns als Enabler für Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht nur dokumentieren, sondern tatsächlich umsetzen wollen – technologisch, skalierbar und compliant“, erklärt Philipp von Lamezan, CEO und Co-Founder von SQUAKE. „Dass wir mit Haufe Group Ventures einen Investor gewonnen haben, der nicht nur Kapital, sondern auch tiefes Verständnis für Regulatorik und Mittelstand mitbringt, ist für SQUAKE ein echter Gewinn.“

Für Haufe Group Ventures, die Venture-Einheit der Haufe Group SE, ist das Investment ein konsequenter Schritt: „SQUAKE ist ein Spezialist für ein hochrelevantes Problemfeld. In einer Zeit, in der der Mittelstand regulatorisch unter Druck steht und Non-financial Berichtspflichten Realität werden, brauchen Unternehmen Lösungen, die sie in der Praxis entlasten – nicht überfordern. SQUAKE liefert genau das: tief integriert, auditierbar und mit klarem Mehrwert für den Unternehmenskunden“, sagt Jasper Roll, Geschäftsführer von Haufe Group Ventures.

Die zusätzlichen Mittel durch den Einstieg von Haufe Group Ventures sollen SQUAKE Spielraum für weiteres Wachstum und die weitere Produktentwicklung verschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die gemeinsame Mission: Unternehmen auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit zu begleiten.

 

agriBIOME: dt.-amerik. AgTech-Start-up schließt Bridge-Finanzierung ab

AgriBIOME, 2025 von Claus-A. Boche und Julia Katrin Rhode gegründet, ist ein mikrobiom-basierte AgTech-Start-up, das die Gesundheit von Boden und Nutztieren neu definiert. Das Start-up hat nun erfolgreich seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen 

AgriBIOME ist ein deutsch-amerikanisches AgTech-Start-up, das mikrobiologische Intelligenz nutzt, um die Gesundheit von Böden und Nutztieren neu zu denken. Die wissenschaftlich fundierten Produkte ersetzen synthetische Zusätze durch natürliche Resilienz – für höhere Erträge, geringeren Antibiotikaeinsatz und eine somit zukunftsfähige Landwirtschaft.

2025 von Claus-A. Boche und Julia Katrin Rhode gegründet, startete agriBIOME im Juni offiziell den operativen Geschäftsbetrieb – und verzeichnet bereits erste Markterfolge und wachsende Kund*innenzahlen in Europa und den USA. Zudem war das Unternehmen dieses Jahr bereits Teil des German Accelerator Programms, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

„Das ist mehr als ein Meilenstein auf unserem Finanzierungsweg – es ist ein starkes Signal, dass unser Ansatz einer wissenschaftlich basierten und dennoch nachhaltigen Landwirtschaft sowohl von Landwirten als auch von Institutionen geteilt wird“, erklärt Claus-A. Boche, Mitgründer und Geschäftsführer von agriBIOME. „Wir sind stolz, bereits zahlende Kunden zu haben – und auch bereits eine US-Tochtergesellschaft, die operativ aktiv ist.“

Die Investition (über die Höhe liegen keine Angaben vor) soll verwendet werden, um das Produktportfolio im Bereich mikrobiom-basierter Bodenlösungen und Einzelfuttermittel zu erweitern sowie die operative Skalierung in Europa und den USA voranzutreiben sowie Forschung, Entwicklung und Feldversuche in Pflanzen- und Tierhaltungssystemen weiter auszubauen.

4,2 Mio. € Seed-Runde für Berliner PropTech-Start-up WALLROUND

Das 2024 von Lukas Steinhilber, Tatiana Wotzasek und Henning von Oesen gegründete WALLROUND hat eine ganzheitliche Sanierungslösung entwickelt, die Analyse, Planung, Einkauf, Bau und Projektsteuerung digital integriert.

Angeführt wurde die überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde vom spezialisierten VC-Fonds Revent sowie dem Impact-Investor GGF. Vonovia, Europas größter Bestandshalter, vergrößert die Beteiligung. Gleichzeitig wurde ein Beirat ins Leben gerufen, dem u.a. Kai Enders, ehemaliger DACH-CEO von Engel & Völkers, Gründer von GvFC Immobilien und langjähriger Präsident des Deutschen Franchiseverbands, beitritt.

WALLROUND hat sich zum Ziel gesetzt, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen – und damit eines der größten Probleme der Immobilienwirtschaft zu lösen: veraltete, ineffiziente und schwer koordinierbare Sanierungsprozesse, die die dringend notwendige Transformation zu energieeffizienten Gebäuden behindern. Das Unternehmen bietet eine vollständig integrierte, technologiegestützte Sanierungslösung – von der digitalen Objektanalyse über Planung, Einkauf und Umsetzung bis hin zur Qualitätssicherung.

“Wir beobachten den Markt für energetische Sanierungen schon lange“, sagt Dr. Lauren Lentz, General Partner bei Revent. „WALLROUND ist das erste Team, das eine echte End-to-End-Tech-Lösung mit operativer Exzellenz verbindet. "So sieht die Zukunft der Sanierung aus.”

Der Fokus liegt auf privaten Vermieter*innen und institutionellen Investor*innen – einem Segment, das einen großen Teil des deutschen Wohnimmobilienbestands hält, aber bislang kaum professionell adressiert wurde. Durch die Digitalisierung und Bündelung aller Prozessschritte ermöglicht WALLROUND schnellere, profitablere und skalierbare Sanierungen.

“Unser Ziel ist es, Sanierungen so einfach zu machen, dass jeder Eigentümer ohne Hindernis sein Gebäude dekarbonisieren kann – und das wirtschaftlich sinnvoll“, erklärt Lukas Steinhilber, CEO und Mitgründer von WALLROUND. „Wir bieten nicht nur einen Service, sondern bauen ein System, das skalierbar ist und die massive Nachfrage effizient bedienen kann.”

Das neue Kapital soll genutzt werden, um deutschlandweit zu expandieren, Kund*innen- und Planungsprozesse zu automatisieren sowie Schlüsselpositionen in den Bereichen Technologie, Operations und Produktentwicklung zu besetzen.

“Gebäudesanierung hat die Chance, echten Impact mit wirtschaftlichem Wachstum zu verbinden“, sagt Friedrich Neuman, Partner bei GGF. “WALLROUNDs Vision, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Sie hilft Eigentümern, Stranded Assets zu vermeiden. Die vollintegrierte Plattform – mit Software im Kern – schafft enorme Effizienzgewinne und beschleunigt die Energiewende im Gebäudesektor.“

Jetzt bewerben: 10. Münchener Digital Innovation Award

Der Münchener Digital Innovation Award geht in die zehnte Runde! Gesucht werden herausragende digitale Innovationen, die das Potenzial haben, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten 

Ob Start-up, mittelständisches Unternehmen, Konzern, Gründungsteam oder Einzelperson – teilnehmen kann jede Person mit einem zukunftsweisenden digitalen Projekt oder Konzept.

Der Award wird im Rahmen der DIGICON 2025 am 20. November 2025 in München verliehen – und das Publikum entscheidet über den Gewinn. Zuvor trifft eine hochkarätige Fachjury aus allen Einreichungen eine Vorauswahl und nominiert die 12 innovativsten Ideen für das große Finale.

Was wird gesucht?

Digitale Ideen, Produkte oder Projekte mit:

  • hohem Innovationsgrad,
  • klarem Kund*innennutzen und Marktpotenzial,
  • konkreter Umsetzbarkeit,
  • überzeugender fachlicher Kompetenz der Einreichenden.

Ablauf des Wettbewerbs

Bewerbungsschluss für den Münchener Digital Innovation Award: 8. September 2025

Jury-Auswahl: Bekanntgabe der 12 Finalist*innen am 26. September 2025

Finale: Präsentation der nominierten Projekte am 20. November 2025 auf der DIGICON 2025 im „Marktplatz der Innovationen“

Publikumsvoting: Vor Ort stimmt das Fachpublikum über den Gewinn ab

Warum mitmachen?

Finalist*innen erhalten:

  • Einen eigenen Stand auf der DIGICON 2025 (inkl. 2 Freikarten)
  • Sichtbarkeit beim Fachpublikum und in den Medien
  • Die Chance auf den Publikumspreis
  • Direktes Feedback, Networking und wertvolle Kontakte in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Jetzt bewerben!

Einreichungen bitte bis 8. September 2025 an: award@digitaleweltconvention.de

Weitere Informationen unter: https://digitaleweltmagazin.de/digicon/

Plancraft: 38 Mio. Euro für Hamburger Handwerks-Digitalisierer

Plancraft digitalisiert Verwaltungsprozesse für Handwerksbetriebe – von der Angebotserstellung über Zeiterfassung bis zur Baustellendokumentation. Das frische Kapital soll in die Entwicklung einer AI-first Software sowie den Team-Aufbau fließen.

Das 2020 von Julian Wiedenhaus, Alexander Noll und Richard Keil gegründete Hamburger Saas-Unternehmen plancraft hat eine Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 38 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist Headline, eines der größten Venture-Capitals weltweit. Bereits bestehende Investoren wie Creandum, HTGF und xdeck beteiligten sich erneut an der Runde. Die Gesamtfinanzierung des Unternehmens steigt auf über 50 Millionen Euro.

Während Europa mit einem erheblichen Fachkräftemangel im Bauwesen konfrontiert ist und gleichzeitig die Klimaziele umfangreiche Gebäudesanierungen erfordern, kommt die Finanzierung für die Branche zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Das frische Kapital soll primär in die Entwicklung KI-gestützter Funktionen sowie den Ausbau des Teams fließen.

KI als Gamechanger in der Baubranche

Die Vision geht weit über herkömmliche Digitalisierung hinaus: „Künstliche Intelligenz verändert grundlegend, wie wir mit Technologie umgehen – und das eröffnet eine enorme Chance für Handwerker*innen, die von herkömmlicher Software oft ausgeschlossen wurden. Unser Ziel ist es, eine KI zu entwickeln, die so intuitiv ist, dass Sprache das einzige Werkzeug ist, das man zur Bedienung braucht”, erklärt Alexander Noll, Mitgründer und Chief Product Officer.

Darauf aufbauend entwickelt plancraft seine Produkt-Roadmap über die heutigen Sprachfunktionen hinaus hin zu umfassender KI-Automatisierung. Die Vision: KI-Agenten, die aktiv Kundenkommunikation übernehmen, individuelle Angebote erstellen und Geschäftsprozesse optimieren. So können sich Handwerker*innen auf die eigentliche Arbeit konzentrieren, während die Software die Verwaltung übernimmt.

CEO Julian Wiedenhaus betont die strategische Bedeutung künstlicher Intelligenz: „Das europäische Baugewerbe steht unter enormen Druck – demografischer Wandel, Fachkräftemangel und der dringende Bedarf an klimagerechter Gebäudesanierung verlangen nach deutlich effizienteren Lösungen. Unser Ziel ist nicht nur die Digitalisierung des Handwerks, sondern eine grundlegende Veränderung der Arbeitsweise – damit Betriebe nicht in Bürokratie versinken, während auf der Baustelle die eigentliche Arbeit liegen bleibt.”

Die Herausforderungen im europäischen Handwerk sind beträchtlich: 95 Prozent der Betriebe sind Kleinstunternehmen mit weniger als zwanzig Mitarbeitenden. Gleichzeitig kämpfen sie mit zunehmender Bürokratie, akutem Fachkräftemangel und dem Generationswechsel. In Verbindung mit der Tatsache, dass Europa für 40 Prozent der weltweiten CO-Emissionen im Baugewerbe verantwortlich ist, steht der Sektor unter einem noch nie dagewesenen Veränderungsdruck. Strukturelle Krisen wie die Wohnungsknappheit und der Klimawandel erhöhen den Druck zusätzlich.

Rasantes Wachstum in schwierigem Marktumfeld

Seit der Series-A-Finanzierungsrunde im Juni 2024 hat plancraft sein Team von 40 auf über 100 Mitarbeitende mehr als verdoppelt. Mittlerweile ist das Unternehmen mit Teams in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Italien vertreten. Zur Unterstützung des weiteren Wachstums sucht das Unternehmen verstärkt nach Produkt- und KI-Expert*innen.

“Bei plancraft sehen wir nicht nur ein starkes Produkt, das bei den Kunden auf große Begeisterung stößt, wir sind auch beeindruckt vom Team, das mit einem klaren, entschlossenen und ambitionierten Mindset überzeugt“, sagt Trevor Neff von Headline. „Die große Vision und der Wille, eine traditionelle Branche zu verändern, stechen besonders hervor. Die aktuellen Marktbewegungen, kombiniert mit dem gezielten Einsatz von KI, könnten die Handwerks-Branche in ganz Europa grundlegend verändern.“