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SEO-Texte kann jeder schreiben
Wie Sie suchmaschinenoptimierte Texte schreiben
Autor: Dr. Ralf Dyllick-Brenzinger, Lars WeberGoogle bestimmt heutzutage, welcher Content gelesen wird und welcher nicht. Wem an Meinungsvielfalt gelegen ist, sollte das missfallen, an Googles Dominanz im Suchmaschinenmarkt ändert das aber nichts. Wer also will, dass die eigenen Beiträge im World Wide Web gefunden werden, der muss sich an die von Google aufgestellten Spielregeln halten. Wir erklären in diesem Beitrag, auf was Sie achten sollten, wenn Sie suchmaschinenoptimierte Texte schreiben wollen.
Gemäß Statista ist der Suchmaschinenmarkt in Deutschland fest in der Hand von Google. 95 % aller Suchanfragen laufen über die Suchmaschine der Firma aus Mountain View. Die Beste des Rests ist Bing, die Search Engine von Microsoft. Im Tripple mit Yahoo teilen sich die drei amerikanischen Suchmaschinen-Firmen 99 % des bundesdeutschen Suchmaschinenmarkts. Die Dutzenden anderen auf Wikipedia gelisteten Suchmaschinen kommen also auf nicht mal 1 % des Marktes.
Diese extrem hohe Konzentration ist eine deutsche Besonderheit. In den USA haben die Google-Wettbewerber traditionell eine stärkere Position und bringen es auf einen vergleichsweise starken Marktanteil von rund 30 %. In Großbritannien ist der nicht-Google Anteil an den Suchmaschinenanfragen bei über 10 %.
Eine grundlegende Änderung der Verhältnisse in Deutschland ist derzeit aber nicht in Sicht. Selbst eine Ende 2014 angekündigte Kooperation zwischen Yahoo und Mozilla, in deren Folge Yahoo als Standardsuchmaschine im Open Source Browser voreingestellt wurde, hat Yahoo nur kurzfristig Wind unter die Flügel gegeben.
Suchmaschinenoptimierte Texte haben doppelten Fokus
Für Onlineshops, Webseitenbetreiber und Blogger ist die Schlussfolgerung klar: Die eigentliche inhaltliche Arbeit, d.h. die Erstellung von Webseiten, die für den Besucher attraktiv sind, muss ergänzt werden durch sogenanntes Onpage SEO, um der Webseite zu einem guten Google-Ranking und damit zu hohen Besucherzahlen zu verhelfen. Onpage SEO – ausgeschrieben Onpage search engine optimization – steht dabei für alle Maßnahmen, um dem Google Algorithmus, der die Reihenfolge der Suchergebnisse ermittelt, die hohe Relevanz der eigenen Seite zu einem bestimmten Thema zu signalisieren. Suchmaschinenoptimierte Texte erreichen genau das!
Ganz korrekt ist die obige Zweiteilung in inhaltliche und Onpage Arbeit aus Suchmaschinenlogik nicht. Tatsächlich ist es so, dass die Produktion von guten Inhalten, neudeutsch „Content“, die wichtigste SEO-Maßnahme schlechthin ist. Die Zeiten, in denen auch schlechte Texte gut ranken, sind (glücklicherweise) vorbei. Banalitäten, Redundanzen und Fehler werden mittlerweile von Google erkannt und als das behandelt, was sie sind: Müll. Wer gut ranken will, sollte also auch in die Qualität der Texte investieren.
Die beschriebene Zweiteilung ist aber von hohem praktischen Wert, erlaubt Sie doch die Arbeitsorganisation in zwei separaten Arbeitsschritten und macht so auch eine Arbeitsteilung zwischen Content-Produzenten und SEO-Spezialisten möglich. Angesichts der sich regelmäßig ändernden Anforderungen an suchmaschinenoptimierte Texte kann man von Autoren und Schreibern in der Tat nicht verlangen, dass Sie jeweils über die SEO-Faktoren Bescheid wissen.
Wie signalisiert man also Google, dass die eigene Seite für ein bestimmtes Thema relevant ist? Das geschieht einerseits durch die gezielte Verwendung des gewünschten Suchbegriffs in den HTML-Tags der Internet-Seite, andererseits durch das geschickte Einbetten von Begriffen und Phrasen im Text, die mit dem Suchbegriff verwandt sind. Bei aller SEO-Optimierung darf dabei aber eben nicht vergessen werden, dass der Text nicht für die Suchmaschine, sondern für Menschen geschrieben wird. Umso größer der Mehrwert für den Leser, desto höher die Verweildauer, die mittlerweile ja auch ein Rankingkriterium ist.
Für all diejenigen, die nicht mit der Arbeitsweise von Googles Suchmaschine vertraut sind, ist dieses Google-Webmaster-Video ein Must-Watch. Die Grundlagen zu verstehen, hilft Ihnen bei der Suchmaschinenoptimierung von Texten.
Gezielte Verwendung von Tags zentral für gute SEO Texte
Hat man sich einmal für ein Keyword für eine Seite entschieden, dann ist das gezielte Tagging die erste der beiden SEO-Aufgaben. Dabei geht es um die geschickte Platzierung des Keywords in die zentralen HTML-Tags einer Seite. Die folgenden Tags und die dazugehörigen Regeln sollten dabei berücksichtigt werden:
Title: Der wichtigste Tag einer jeden Webseite aus Suchmaschinenperspektive ist der Title-Tag. Hier darf das Keyword nicht fehlen. Optimal ist es an erster Stelle, gefolgt von einem prägnanten Spruch zur Kontextualisierung des Keywords. Beachten sollte man dabei, dass Google nur 80 Zeichen indexiert und in den Suchergebnissen auch nur die ersten 59 Stellen anzeigt. Diese Länge sollte also nicht überschritten werden. Im Title-Tag heißt es darum: In der Kürze liegt die Würze.
Meta Description: Die originäre Aufgabe der Meta Description ist es, eine Zusammenfassung der Seite zu bieten. Das Keyword sollte daher darin natürlich auch vorkommen. Bei der Formulierung der Meta Description lohnt sich aus aus einem anderen Grund eine Portion extra Mühe: Sie wird normalerweise im Snippet der Suchergebnisse ausgegeben. Mit einer prägnanten Zusammenfassung bekommt man die Aufmerksamkeit der Sucher. Die maximale Länge des Snippets von 159 Zeichen sollte aber nicht überschritten werden.
ALT Text: Abbildungen und Fotos sollten dazu genutzt werden, einen Text zu ergänzen. Mindestens eine Grafik sollte in den Text aus Suchmaschinenoptimierungsgründen eingebettet sein, und mindestens ein Bild auf einer suchmaschinenoptimierten Webseite sollte das Keyword im Alt-Text enthalten.
H1: Der H1-Tag enthält üblicherweise die Überschrift einer Seite bzw. eines Beitrags und darin sollte ebenfalls das Keyword vorkommen. Eine Längenbeschränkung gibt es beim Heading 1–Tag nicht. Beachten sollte man weiterhin, dass – ebenso wenig wie bei einem Zeitungsartikel – eine Webseite nicht mehrere H1-Tags aufweist.
H2 und H3: Gerade längere Beiträge sollten in Abschnitte gegliedert werden. Die H2- und H3-Tags leisten dafür gute Dienste und auch hier sollte dann das Keyword nicht fehlen. Vorsicht aber vor Übertreibung: Zu viel des Guten kann von Google als Keyword Spamming aufgefasst und mit Ranking-Abstrafung sanktioniert werden. Es gibt also auch die Warnung vor einem zu viel des Guten.
Strong, Bold, Em: Das Keyword und relevante Begriffe können auch hier und da mit dem Strong oder einem anderen Highlighter-Tag versehen werden. Zuviel sollte man sich davon aber nicht versprechen.
Die Onpage Suchmaschinenoptimierung über Tags ist das mindeste, was ein ambitionierter Webseitenbetreiber tun sollte. Das Tagging ist vergleichsweise einfach und schnell erledigt und die Erfolge bei konsequenter Umsetzung sind auch durchaus beachtlich. Schwieriger ist der zweite Schritt der Onpage Optimierung.
Onpage Suchmaschinenoptimierung geht nicht ohne Analyse
Die Google-Bots analysieren beim Crawlen einer Seite neben den Tags auch den Content einer Seite. Besonderes Augenmerk legen die Crawler dabei auf die inhaltliche Kohärenz eines Texts. Umso eher die gefundenen Begriffe und Wortpaare zusammen passen, desto größer schätzt Google die Relevanz eines Webseiten-Textes für das zugeordnete Thema ein. Aus eben diesem Grund wird es zunehmend schwieriger, mit nicht SEO-optimierten Texten zu ranken. Google erkennt das und die Seite wird unter ferner Liefen gelistet. Und die Analysemethoden von Google werden immer besser! Suchmaschinenoptimierte Seiten weisen daher eine hohe Dichte des Keywords auf, sind inhaltlich eng gehalten und führen zahlreiche mit dem Keyword verwandte und assoziierte Begriffe – die sog. Wortwolke.
Viele Begriffe aus der Wortwolke ergeben sich von selbst: Eine suchmaschinenoptimierte Homepage für einen Schuhhändler würde sich nicht nur auf das Keyword Schuhe versteifen, sondern sich auch über Stiefel, High Heels, Pumps, Sandalen, Budapester und andere Schuhtypen auslassen.
Man kann aber – und sollte – auch systematischer an die Identifikation der Begriff der Wortwolke herangehen. Google selbst hilft einem dabei. Wenn man sich die top gerankten Webseiten zu einem Suchbegriff anschaut, dann erhält man bereits ein Gefühl, welche Begriffe man beim SEO-Texten verwenden muss. Dazu fertigt man sich am Besten eine Liste an. Ansonsten droht der Verlust des Überblicks.
Der nächste Schritt führt in den Google Keyword Planner. Dort sucht kann man sich ohne großen Aufwand Begriffe ausgeben lassen, die Google mit dem Keyword verbindet. Man gibt einfach das geplante Keyword ein und sucht nach neuen Keyword-Ideen (siehe Abbildung). Auch diese Begriffe fügt man am besten der Liste hinzu.

Der letzte Stopp führt in das Google Suchfenster auf www.google.de selbst. Dort findet man nämlich die Latent Sematic Indexing (LSI)-Keywords. Man gibt einfach das Keyword in die Suchleiste ein. Die Liste der vorgeschlagenen alternativen Suchbegriffe sind LSI-Keywords. Weitere findet man, wenn man nach dem Suchbegriff sucht und dann ans Ende der ersten Suchseite scrollt. „Verwandte Suchanfragen“ sind eine weitere Quelle für LSI-Keywords (siehe Abbildung).

Die schwierige Aufgabe beginnt nun damit, zahlreiche LSI-Keywords und Begriffe aus der Wortwolke in den Text einzufügen, ohne seinen Fluss zu zerstören. Erst dieser Prozess macht aus einem SEO-Text einen richtig guten, suchmaschinenoptimierten Text. Manchmal ist das Einflechten der Keyphrasen erstaunlich leicht, manchmal ist es aber auch teuflisch schwer. Es gilt: Ohne Fleiß kein Preis! Gleichzeitig sollte man es aber nicht übertreiben. Nicht jedes Wort aus der Wortwolke und nicht jedes LSI-Keyword muss im finalen SEO-optimierten Text vorkommen. Die Kunst ist es, ein Gleichgewicht aus gutem Content und Keyword-Optimierung hin zu bekommen.
Suchmaschinenoptimiertes Texten ist nicht schwer, aber mühsam
Die oben gegebenen Regeln sind Anhaltspunkte für die Onpage-Optimierung von Webseiten. Sie sind weder abschließend, noch garantieren sie ein gutes Ranking. Aber sie sind die Voraussetzung für ein Top-Ranking auf Seite 1. Insbesondere wenn Offpage-SEO-Maßnahmen folgen (d.h. der systematische Linkaufbau), lohnt es sich, Zeit in die Suchmaschinenoptimalität der Texte zu investieren. Ein Haus errichtet man ja auch nicht auf einem wackligen Fundament. Suchmaschinenoptimierte Texte zu verfassen, ist keine besondere Herausforderung – auch wenn manche SEO-Agenturen genau dies behaupten. Die dafür benötigten analytischen Fähigkeiten bringt jeder mit.
Eines ist es aber auf jeden Fall: Es ist eine Menge Arbeit. Der Inhalt einer Seite muss erstellt, das zu optimierende Keyword determiniert, die Tags gesetzt, die Wortwolke analysiert und die entsprechenden Phrase gekonnt in den Text eingewoben werden. Wenn man es seriös angeht, dann kann die SEO-Optimierung durchaus nochmals so viel Zeit beanspruchen wie die Erstellung des Contents selbst.
Die gute Nachricht: Übung macht den Meister. Geübte Schreiber erledigen die Onpage-Optimierung parallel zum Verfassen der Inhalte. So haben es z.B. die Autoren dieses Textes für das Keyword „suchmaschinenoptimierte Texte“ gemacht.
Fazit: Jeder kann mit Disziplin und Beharrlichkeit SEO-optimiertes Schreiben lernen und suchmaschinenoptimierte Texte schreiben. SEO-Texte schreiben lassen, z.B. durch eine SEO-Agentur, würden wir nur in besonderen Fällen empfehlen, etwa wenn die Agentur in dem relevanten Bereich über besondere Content-Kenntnisse verfügt. In diesem Fall muss die Agentur intensiv mit dem Kunden kommunizieren, um die USP des Kunden zu kennen. Je erklärungsbedürftiger das Fachgebiet ist, desto wichtiger wird dies.
Zum Autor:
Dr. Ralf Dyllick-Brenzinger ist einer der Geschäftsführer von ionas – Ihr Online Assistent. Das Mainzer Start-up bietet Privatpersonen und kleinen Unternehmen an 365 Tagen im Jahr IT-Support per Computerhilfe-Hotline.
Lars Weber ist einer der Geschäftsführer von Die Berlinaten. Seine Marketing-Agentur bietet neben Online- und Offline-Marketing auch eine Kreativwerkstatt.
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Verhandlungsfehler 1: Zu viel Transparenz im Unternehmen
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Mit dem richtigen Team und dem perfekten Briefing im Vorfeld gewinnt man Zeit sowie Entscheidungsspielräume und kann damit zugleich auch Verhandlungsfehler vermeiden. Die festgelegte Verhandlungstaktik muss von allen Beteiligten eins zu eins umgesetzt werden. Dazu ist es unerlässlich, die einzelnen Rollen klar zu definieren und optimal zu besetzen. Denn nicht jede(r) kann jeden Part spielen. Fachliche Kompetenz, Kommunikationsgeschick, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsstärke, Toleranz und Verständnis sowie bestimmte Argumente gehören in die Hände bestimmter, vorher ausgewählter Persönlichkeiten. Ein Verhandlungsteam benötigt in Summe viele Talente und sollte deshalb nicht nur aus Fachleuten bestehen.
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Die Autorin Ulrike Knauer ist seit 2008 als selbständige Unternehmerin in den Bereichen Vertrieb, Verhandlungspsychologie und Social Selling mit Online-Sale im B2B-Bereich aktiv.
Baby-Boomer im Marketing: die oft unterschätzte Größe
Wer die „Baby-Boomer“ im Marketing übersieht bzw. „Spice Ager“ unzureichend adressiert, verzichtet hierzulande auf 22 Mio. potenzielle Kund*innen mit einer jährlichen Kaufkraft von ca. 640 Mrd. Euro.

Im Bereich des Marketings liegt der Fokus heute nahezu ausschließlich auf der Generation Z, was dazu führt, dass ältere Bevölkerungsgruppen oft übersehen werden. In dieser Hinsicht verschenken viele Marken und Unternehmen unbewusst vielfältige Chancen, Senior*innen als Kundschaft zu gewinnen. Die heutigen 60-Jährigen führen nämlich ein äußerst facettenreiches, aktives und anspruchsvolles Leben, das sich deutlich von dem ihrer Altersgenoss*innen vor 20 Jahren unterscheidet. Statt vom "Golden Age" spricht man heutzutage eher von einem "Spice Age”. Die Generation 60+ verfügt über bedeutende finanzielle Ressourcen und ist bereit, in Produkte und Dienstleistungen zu investieren.
Doch welches Potenzial birgt diese Generation für Unternehmen? Welche Strategien könnten Marken nutzen, um die ältere Zielgruppe erfolgreich zu erreichen? Und welche langfristigen Auswirkungen könnte die Einbindung der Senior*innen auf die Welt des Marketings haben?
Beim Vergleich des heutigen Lebensstils von 70-Jährigen mit dem ihrer Altersgenoss*innen vor zwei Jahrzehnten wird deutlich, dass erhebliche Unterschiede bestehen. Ein wichtiger Aspekt liegt in der Diskrepanz zwischen ihrem gefühlten und ihrem biologischen Alter. Dies führt dazu, dass heute vermehrt vom Spice Age gesprochen wird – eine Lebensphase, die so aufregend und aktiv gestaltet wird, dass sie eher der Mitte des Lebens anstelle des letzten Abschnitts entspricht. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, dass Marketing- und Medienstrategien nicht mehr bei der Zielgruppe von 49 Jahren enden, sondern dieses neue Bild des Alters berücksichtigen.
Der demografische Wandel: Von nun an müssen Marken Anpassungen vornehmen
Jetzt ist es dringend erforderlich, dass Marken sich anpassen. Derzeit gibt es in Deutschland 22 Millionen Menschen im Alter von 60 Jahren und älter. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein Viertel der Bevölkerung über 65 sein wird. Dennoch ist die Gesellschaft kaum auf diesen demografischen Wandel vorbereitet. Bisher gibt es nur wenige Produkte, wie beispielsweise Hygieneartikel für Zahnersatz oder Anti-Aging-Produkte, die speziell die Generation 60+ ansprechen.
Betrachtet man ältere Menschen als eine potenzielle Zielgruppe, wird klar, dass Unternehmen durch gezielte Ansprache neue Möglichkeiten zur Steigerung ihres Umsatzes erkennen können. Besonders in Zeiten des Überangebots ist es entscheidend, Kund*innen in verschiedene Verbraucher- und Zielgruppen zu unterteilen und entsprechende Angebote zu kommunizieren. Hier sollten Marken folgende Fragen stellen: Wo können ältere Menschen am besten erreicht werden? Wie kann ihre Aufmerksamkeit erregt werden? Oft verzichten Unternehmen darauf, Senior*innen direkt anzusprechen, um nicht in das Klischee von Rentnern zu verfallen – obwohl sie als willkommene Kund*innen betrachtet werden sollten. Dennoch kann eine gezielte Ansprache und aktives Senior*innen-Marketing dazu beitragen, dass Marken diese Zielgruppe leichter als Kundschaft gewinnen.
Mit diesen 3 wichtigen Schritten können Marken die ältere Generation erreichen
Man bezeichnet sie als Goldene Generation, Baby-Boomer oder Generation 60+. Fakt ist: Diese Altersgruppe hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Für sie steht ein aktives und selbstbewusstes Erscheinungsbild an oberster Stelle. Auch verfügt ein großer Anteil der Senior*innen über ausreichende finanzielle Mittel und kann somit souverän und fundiert Kaufentscheidungen treffen. Daher kann sie als eine aktive Zielgruppe betrachtet werden, deren jährliche Kaufkraft auf etwa 640 Milliarden Euro geschätzt wird.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Anstrengungen auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausrichten, indem sie viele verschiedene Bereiche überarbeiten. Hierzu gehören unter anderem das Angebot, die Werbekampagnen, die Dienstleistungen und der Kundendienst. Wichtig ist hierbei, dass die Ausrichtung auf die ältere Generation nicht bedeutet, dass jüngere Menschen nicht mehr angesprochen werden. Die Kommunikation von Produkten oder Dienstleistungen sollte so gestaltet werden, dass sie vielfältig ist und verschiedene Gruppen miteinbezieht.
In Bezug auf das Angebot sollten Marken im zweiten Schritt darüber nachdenken, wie sie ihre Leistungen neu gestalten können, um den Zugang und das Verständnis für Senior*innen zu vereinfachen. So besitzen 96 Prozent aller Senior*innen ein Smartphone, 58 Prozent haben sogar ein Social-Media-Profil. Für Marken bedeutet das, dass es direkten Zugang zu der älteren Generation unter anderem durch Social Media Postings geben kann. Auch ist es wichtig darüber nachzudenken, welche weiteren Leistungen hinzugefügt werden können, um die Erwartungen und Wünsche von Senior*innen besser zu erfüllen. Das Angebot sollte so gestaltet sein, dass es einen echten Mehrwert bietet, der angemessen entlohnt werden kann.
Als Drittes sollten sich Marken darum bemühen, Senior*innen nicht nur als Kundschaft zu gewinnen, sondern sie auch langfristig an die Marke zu binden. Denn hier geht es um eine äußerst loyale Zielgruppe. Unternehmen können Vertrauen schaffen, indem sie Referenzen oder Fallstudien verwenden und gezielt Senior*innen auf diese Weise ansprechen. Denn diese tendieren dazu, Kundenservice, persönliche Ansprache und traditionelle Kommunikation höher einzuschätzen. Der persönliche Kontakt und das Gefühl der Fürsorge tragen dazu bei, dass sie sich umso mehr mit der Marke beschäftigen und ihre Motivation teilen. Um diesen Aspekt in Marketingkampagnen zu integrieren, sollten Werbebotschaften so konsistent, leicht verständlich und simpel wie möglich gehalten werden. Auch können Marken Offline-Medien wie Kataloge, Flyer und Rabattcodes miteinbeziehen, um die ältere Generation aktiver miteinzubinden.
Fazit
Heute ist es von großer Bedeutung, dass Unternehmen Anpassungen vornehmen, um ausreichend auf die wachsende Zielgruppe der Senior*innen vorbereitet zu sein. Es handelt sich hierbei um eine aktive und kaufkräftige Generation, was bedeutet, dass Marken die Chancen ergreifen und ihre Angebote und Marketingstrategien dementsprechend überarbeiten sollten. Folglich sollten im Mittelpunkt immer die Bedürfnisse und Wünsche der Senior*innen stehen, um das Potenzial dieser wachsenden Zielgruppe effektiv zu nutzen.
Der Autor Dominik Sedlmeier ist CEO der PR-Agentur El Clasico Media GmbH und Experte in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Er gehört zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut u.a. einige der größten Marktführer verschiedener Branchen.
Das richtige Marketing für Start-ups – das gilt es zu beachten
Hier findest du praxiserprobte Marketing-Tipps und -Strategien für dein Start-up bzw. junges Unternehmen.

Jeden Tag konkurrieren viele neue Start-ups um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden und entsprechend groß ist hier auch die Konkurrenz. Den Existenzgründern fällt häufig, vor allem in der Gründungsphase, die Kundenakquise recht schwer. Eine maßgeschneiderte Marketingstrategie ist natürlich ganz besonders wichtig, um sich von der Masse abzuheben. Dies gilt für alle Branchen und Bereiche.
Beispielsweise ist auch die Konkurrenz im Online-Glücksspiel beträchtlich. Hier versuchen die Betreiber wie wildz.de alles dafür zu tun, um die Aufmerksamkeit auch sich zu ziehen und erfolgreich im Business zu sein. Die besten Marketing-Tipps für Start-ups präsentieren wir hier!
Social-Media-Marketing
Diese Art der Werbung ist im Vergleich noch recht kostengünstig und bietet sich daher besonders für die Start-ups ab. Bei der Entwicklung einer Social-Media-Strategie sollte aber einiges beachtet werden.
Die Zielgruppe kennen und verstehen
Nur wenn man die eigene Zielgruppe wirklich versteht und kennt, ist es möglich, die entsprechenden Informationen für die Social-Media-Kanäle zu generieren. Anders ausgedrückt, muss man genau wissen, welche Kanäle die eigene Zielgruppe nutzt. Ebenso wichtig ist es zu wissen, was die Gründe sind, warum gerade diese Kanäle genutzt werden.
Auch das Verhalten der Zielgruppe in den sozialen Medien muss analysiert werden. Hier geht es darum, zu wissen, ob die Zielgruppe zum Beispiel eher interagiert oder ob sie vor allem viel liest. Mit den Kenntnissen, die man hier erworben hat, kann dann der entsprechende Inhalt produziert werden. Das Gleiche gilt aber auch für den Zeitpunkt, an dem die Informationen auf den Kanälen verbreitet werden.
Das Priorisieren der Social-Media-Kanäle
Weniger ist mehr, das gilt im Leben in sehr vielen Bereichen und genau das trifft auch auf die Anzahl der Social-Media-Kanäle zu, die man für das Marketing des eigenen Start-ups in Betracht zieht. Aller Anfang ist schwer, und das ist natürlich auch bei der Gründung eines jungen Start-ups so. Oft ist das Team noch sehr klein und das Budget recht begrenzt. Daher ist es essenziell, die entsprechenden Prioritäten zu setzen.
Bei der Wahl der passenden Social-Media-Kanäle ist es daher notwendig, genau zu schauen, wo man die angestrebte Zielgruppe wirklich antrifft. Auch wenn es am Anfang schwerfallen mag, so sollte man beim Beginn alle anderen Kanäle, die zwar vielleicht auf der eigenen Webseite recht gut aussehen würden, aber noch nicht so erfolgversprechend sind, von der Liste streichen. Das gilt auch dann, wenn mehrere Social-Media-Präsenzen verlinkt sind.
Hier steht Qualität vor Quantität. Die Beiträge müssen zu jeder Zeit qualitativ wertvoll sein. Das funktioniert in der Regel aber nicht, wenn man sich auf zu viele Kanäle gleichzeitig konzentrieren muss. Wichtig ist vor allem, dass man die Sprache des Kanals genau versteht. Nur so ist es möglich, passgenaue Inhalte zu kreieren. Sowohl die entsprechende Zeit als auch die notwendigen Ressourcen müssen hier vorweg eingeplant werden.
Das gesamte Team sollte involviert sein
Die Frage danach, welche Inhalte der eigenen Zielgruppe den größten Mehrwert bringen, ist absolut entscheidend. Nur wenn man hier absolute Klarheit hat, ist es überhaupt möglich, eine gute Content-Strategie zu entwickeln und nicht etwa nur einen durchschnittlichen Content zu posten.
Das Hauptaugenmerk in den sozialen Medien liegt nämlich nicht nur auf der Veröffentlichung der Inhalte selbst, sondern der Schwerpunkt muss sich immer darauf konzentrieren, dass man einen Mehrwert mit den Inhalten für die eigene Zielgruppe erzielen kann. Die Zielgruppe muss unbedingt den Eindruck haben, dass es sich definitiv lohnt, dem Kanal zu folgen, da die angebotenen Informationen auch wirklich nützlich sind.
Das sorgt dafür, dass man mit seinem Start-up dauerhaft in positiver Erinnerung bleibt. Das gesamte Team sollte hierbei involviert sein. So können alle zusammen die passenden Inhalte finden. Gemeint ist hier aber nicht, dass der Einzelne für den eigenen Blog die Texte liefern soll, sondern dass bei den Texten die unterschiedlichen Sichtweisen von allen Teammitgliedern einfließen.
So wird gesichert, dass man am Ende wirklich einen Mehrwert für die angestrebte Zielgruppe erreicht. Hier gilt, je mehr gute Ideen gesammelt werden können, desto nützlicher sind die Informationen auf den eigenen Social-Media-Kanälen.
Einen Redaktionsplan erstellen
Es ist immer empfehlenswert, alle wichtigen Ideen für den Content in einem Dokument zu sammeln und dann einen Redaktionsplan zu erstellen. So ist garantiert, dass dank des Redaktionsplans alle Social-Media-Aktivitäten geordnet sind und von allen Beteiligten eingesehen werden können. Gleichzeitig wird hier auch die Dringlichkeit vermittelt, neuen Content zu veröffentlichen. Hilfreich kann hier zudem ein Social-Media-Planungstool sein.
Mehr Reichweite dank bezahlter Social-Media-Werbung
Gerade wenn man die sozialen Medien für das eigene Marketing einsetzt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es nicht ohne bezahlte Werbung funktioniert. Die organische Reichweite von Unternehmen ist von den großen Social-Media-Kanälen über die Jahre immer weiter eingeschränkt worden. Die Folge ist, dass, wenn man nicht in die Reichweite investiert, es durchaus passieren kann, dass man mit seinen Inhalten schnell untergeht.
Es wäre natürlich fatal, dass der hochwertige Content dann überhaupt nicht mehr von der Zielgruppe gesehen werden kann. An dieser Stelle trägt die bezahlte Werbung dazu bei, die eigene Zielgruppe zu erreichen und die Kunden anzusprechen.
Die Ziele müssen realistisch sein
Manchmal ist es gerade in der Gründungsphase für junge Start-ups schwierig, die Marketingziele realistisch einzuordnen. Das Problem, das dabei entsteht, ist aber, dass insbesondere unrealistische Ziele das Social-Media-Engagement behindern.
Ist bereits nach kurzer Zeit absehbar, dass die Jahresplanung nicht funktioniert, können die Ziele natürlich nicht erreicht werden. Hier geht es einfach darum, gemeinsam mit dem Team realistische Ziele zu setzen. Gerade im Social-Media-Marketing gibt es viele Kennzahlen, die anzeigen, ob das angestrebte Ziel erreicht werden kann. Hier müssen aber unbedingt nur die Kennzahlen erhoben werden, die für die eigenen Ziele auch wirklich relevant sind.
Die Strategien müssen fortlaufend weiterentwickelt werden
Das Start-up muss sich stetig weiterentwickeln, das Gleiche gilt hier aber auch für die Social-Media-Strategie. Mit der Zeit verändert sich beispielsweise die Erwartungshaltung der eigenen Community. Außerdem werden eigene Produkte und Dienstleistungen hinzukommen. Daher werden dann auch neue Social-Media-Kanäle an Bedeutung gewinnen und alte Kanäle können die Zielgruppe verlieren.
Auf derartige Veränderungen muss man entsprechend reagieren können, allerdings gelingt dies nicht mit einer starren Strategie. Wichtig ist es, dass die strategische Ausrichtung des Marketings des Start-ups fortlaufend hinterfragt und entsprechend neu angepasst wird.
Die Macht der 9:16-Videos
TikTok, Instagram Reels, YouTube Shorts, Snapchat Spotlight ... So nutzt du die kultigen vertikalen Kurzvideos für deinen Social-Media-Auftritt.

TikTok – die chinesische Shortvideo-Plattform – eroberte die Welt im Sturm und fand bald diverse 9:16-Nachahmer*innen unter den bekannten Social-Media-Größen. Keine andere App bietet aktuell solch enorme organische Reichweiten, eine derart hohe Nutzungsdauer oder höhere Engagement-Raten. Dies eröffnet insbesondere Unternehmen neue Chancen, die jüngere Zielgruppe zu erreichen. Doch wie kam der Hype? Und wie solltest du als Unternehmer*in auf dieser neuen Plattform agieren?
Die Entstehung der 9:16-Videos
Der Siegeszug der 9:16-Videos hat seinen Ursprung in der Nutzung von Smartphones. Denn hier werden vertikale Videos aufgrund der einfacheren Handhabung bevorzugt. Snapchat machte 2011 als erste Plattform das vertikale Videoformat populär. TikTok, ursprünglich unter dem Namen „Douyin“ in China gestartet, ist seit 2016 auf dem Markt und eroberte mit seiner innovativen Herangehensweise an Kurzvideos die Welt. Dabei setzt TikTok auf einen Algorithmus, der personalisierte Inhalte für jede(n) Nutzer*in bietet.
Neben TikTok haben auch andere bekannte Social-Media-Plattformen das 9:16-Videoformat übernommen und eigene Angebote entwickelt, um Nutzer*innen ein ähnliches Erlebnis zu bieten:
- Instagram Reels: Im August 2020 führte Instagram sein Reels-Format ein, das Kurzvideos von bis zu 60 Sekunden ermöglicht. Die Funktion wurde schnell populär und ermöglicht es Instagram-Nutzer*innen, kreative Videos mit Musik und Effekten zu erstellen und mit ihren Follower*innen zu teilen.
- YouTube Shorts: Im September 2020 startete YouTube die Beta-Version von YouTube Shorts in Indien, bevor es im März 2021 in den USA und schließlich weltweit verfügbar wurde. YouTube Shorts erlaubt Videos von bis zu 60 Sekunden und bietet eine Reihe von Bearbeitungsfunktionen, um den Kurzvideos einen kreativen Touch zu verleihen.
- Snapchat Spotlight: Im November 2020 startete Snapchat seine Spotlight-Funktion, die Nutzer*innen dazu einlädt, kurze und unterhaltsame Videos für eine breitere Öffentlichkeit zu erstellen. Dabei können die Videos auch mit Lenses, Filtern und anderen Effekten versehen werden.
- Facebook Reels: Im August 2021 führte Facebook das Reels-Format in den USA ein und erweiterte damit das ursprünglich für Instagram entwickelte Format auf seine Hauptplattform. Facebook Reels ermöglicht es Nutzer*innen, Kurzvideos mit Musik und Effekten zu erstellen und in ihren Newsfeeds oder Gruppen zu teilen.
Was fasziniert uns an Kurzvideos?
Kurzvideos haben sich zu einem integralen Bestandteil der Social-Media-Landschaft entwickelt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch was fasziniert Menschen so sehr an diesen kompakten Inhalten?
- Kürze und Kompaktheit: In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird, bieten Kurzvideos schnelle Unterhaltung und Informationen. Sie sind leicht konsumierbar und passen in die hektischen Zeitpläne der Nutzer*innen, die zwischendurch nach etwas Ablenkung suchen.
- Kreativität und Vielfalt: Kurzvideos bieten Raum für kreative Experimente und unkonventionelle Ideen. Die kurze Dauer ermöglicht es, unterschiedliche Themen, Stile und Perspektiven zu erkunden, ohne dass es für die Zuschauer*innen ermüdend wird.
- Personalisierung: Plattformen wie TikTok nutzen Algorithmen, um personalisierte Feeds für ihre Nutzer*innen zu erstellen. Dadurch erhalten sie genau die Inhalte, die ihren Interessen und Vorlieben entsprechen, wodurch das Nutzer*innerlebnis noch ansprechender wird.
- Interaktivität und Emotion: Auf vielen Kurzvideo-Plattformen können Nutzer*innen direkt auf Inhalte reagieren, diese kommentieren und teilen oder an Challenges teilnehmen. Diese Interaktionen schaffen eine engere Bindung zwischen den Content-Ersteller*innen und ihren Zuschauer*innen und fördern das Gemeinschaftsgefühl.
- Viralität: Kurzvideos haben ein hohes virales Potenzial, da sie schnell geteilt und konsumiert werden können. Ein virales Video kann innerhalb kürzester Zeit Millionen von Menschen erreichen und so enorme Aufmerksamkeit generieren.
- Informationsvermittlung: Kurzvideos eignen sich hervorragend, um komplexe Themen auf einfache und ansprechende Weise zu vermitteln. Tutorials, Erklärungen oder Tipps können in kurzer Zeit dargelegt werden und sind somit für Nutzer*innen leicht verständlich.
Die Bedeutung für Unternehmen
Für dich als Unternehmer*in bieten 9:16-Videos eine hervorragende Möglichkeit, um junge Zielgruppen direkt auf ihren bevorzugten Plattformen zu erreichen. Die enorme organische Reichweite von TikTok ermöglicht es dir, mit kreativen Inhalten schnell viral zu gehen und somit hohe Engagement-Raten zu erzielen. Dies kann sich positiv auf die Markenbekanntheit deiner Brand auswirken. Kurzvideos sind also ein optimales Mittel, um mehrere unternehmerische Ziele zu stärken: Reichweite und Markenbekanntheit, Employer Branding und Recruiting sowie Kundengewinnung und Verkäufe.
Um als Unternehmen auf diesen Plattformen richtig zu agieren solltest du zu Beginn vier wichtige Punkte beachten:
- Zielgruppe definieren: Überlege, welche Zielgruppe du erreichen möchtest und welche Plattform am besten dazu passt. TikTok eignet sich beispielsweise hervorragend, um junge Nutzer*innen zu erreichen, während Instagram Reels eine breitere Altersspanne abdeckt.
- Authentizität und Kreativität: Verzichte auf hochpolierte Werbevideos und setze stattdessen auf authentische, kreative Inhalte, die zum Teilen anregen. Das 9:16-Videoformat eignet sich besonders für Storytelling, Tutorials oder unterhaltsame Challenges.
- Regelmäßiger Content: Um in den Algorithmen der Plattformen sichtbar zu bleiben, ist es wichtig, regelmäßig neuen Content zu erstellen und zu veröffentlichen. Zwei bis drei Contents pro Woche, ausgespielt auf den verschiedenen Plattformen, sind ein guter Richtwert.
- Interaktion fördern: Animiere Nutzer*innen zur Interaktion, zum Beispiel durch Fragen, Umfragen oder Call-to-Actions. So erhöhst du die Engagement-Rate, was positiv zur Ausspielung des Videos beiträgt.
Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch mit Influencer*innen kooperieren oder dir externe Unterstützung holen. Letzteres kann insbesondere zu Beginn förderlich sein, um die richtigen Formate für dein Unternehmen zu finden.
Wird TikTok bald verboten? Oder durch YouTube Shorts ersetzt?
Die Zukunft von TikTok und anderen 9:16-Video-Plattformen bleibt ungewiss. TikTok hat in einigen Ländern bereits Verbote und regulatorische Hürden erfahren, vor allem aufgrund von Datenschutzbedenken und politischen Spannungen zwischen China und anderen Staaten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Lage entwickelt und wie TikTok weiter reagiert.
Dann wäre da natürlich noch der Wettbewerb: YouTube ist eine etablierte Plattform mit einer riesigen Nutzer*innenbasis und hat mit YouTube Shorts kürzlich ein eigenes vertikales Videoformat eingeführt. YouTube Shorts profitiert von der vorhandenen Infrastruktur und dem Vertrauen der Nutzer*innen in die Plattform. Diese Faktoren könnten YouTube Shorts einen Vorteil gegenüber TikTok verschaffen, wenn es darum geht, Marktanteile zu gewinnen.
Sicher ist, dass TikTok sich stetig weiterentwickeln wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird die Plattform versuchen, ihr Angebot zu diversifizieren. Dies könnte zum Beispiel Themen wie den Ausbau der In-App-Bearbeitung, Regionalisierung, Monetarisierung, Nischen-Aufbau und Recruiting-Lösungen betreffen. All das würde wiederum die Attraktivität der Plattformen für unterschiedliche Zielgruppen steigern und die (professionellen) Anwendungsfälle erhöhen.
Da die Entwicklungen im Social-Media-Bereich oft schnell vonstatten gehen, solltest du als Unternehmer*in flexibel bleiben und auf mehreren Plattformen präsent sein. So stellst du sicher, dass du deine Zielgruppe erreichst, und bist auf mögliche Veränderungen in der Social-Media-Landschaft gut vorbereitet.
Der Autor Andre Braun ist Co-Founder und CEO von VIRRAL. Die Vertical-Video-Agentur verschafft Menschen und Marken organische Reichweite durch 9:16 Content für TikTok, Instagram Reels und YouTube Shorts.
Auf der Suche nach der perfekten Domain
Zehn Tipps, wie du die für dein Start-up bestmögliche Domain findest.

Gibt’s eine passende Domain für meine Geschäftsidee? Wahrscheinlich eine der ersten wichtigen Marketing-Fragen, die sich jede(r) Gründer*in stellt, wenn er/sie mit seinem/ihrem Start-up loslegen möchte. Die richtige Domain ist eine grundlegende Entscheidung, die wesentlich für den Erfolg oder Misserfolg eines digitalen Projekts sein kann. Diese zehn Tipps solltest du vorab kennen und beherzigen.
Tipp 1: Keep it short and simple
Einer der wichtigsten Tipps: KISS – Keep it short and simple. Technisch gesehen kann eine Second-Level-Domain aus bis zu 63 Zeichen bestehen und die ganze Domain aus bis zu 253 Zeichen. Aber: In fast allen Fällen gilt, dass kurze Domains besser sind. Sie sind leichter zu merken und müssen bei Weitergabe nicht buchstabiert werden. Noch besser, wenn die einzelnen Wörter der Domain auch der etablierten Schreibweise entsprechen. „g8jobs4u.com“ ist eine tolle Spielerei, aber leider nicht intuitiv. Dass „g“ und „8“ („eight“) „great“ ergeben, weiß nicht jeder. Genauso ist es bei „4“ und „u“, die teilweise als Synonym für „for“ und „you“ verwendet werden. Gesprochen kann aus „g8jobs4u.com“ dann „greatjobsforyou.com“ werden. Falsch in den Browser eingegeben, werden die Adressen aber ins Leere laufen.
Um zu testen, wie alltagstauglich eine Domain ist: Die Domain-Ideen als Sprachnachricht an Bekannte schicken und um Rücksendung der Vorschläge per WhatsApp oder E-Mail bitten. Kommt die Domain korrekt zurück, ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Wahl.
Tipp 2: Verständlichkeit: Fantasienamen vs. Sinn
Eine Domain sollte leicht zu merken sein. Die Domain ascd.de ist zwar kurz, aber merken wird man sie sich vermutlich nur, wenn man die Bedeutung der Buchstaben kennt: Amateur Schwimm Club Duisburg. Generell prägen sich Begriffe, die einen Sinn ergeben, besser ein.
Eine gute Domain lässt sich weitergeben, ohne sie erklären oder aufschreiben zu müssen. Kraftfahrzeuge-von-gestern.de als Domain für eine Oldtimer-Website – eher schwierig. Auto.de als Portal für die Suche nach Neu- und Gebrauchtwagen dagegen naheliegend.
Zu jeder Regel gibt es natürlich Ausnahmen: Fantasienamen können gut funktionieren, wenn das nötige Marketingbudget oder ein absolut überzeugendes Produkt vorhanden ist. Das wohl berühmteste Beispiel ist google.com (Google ist eine Abwandlung des Begriffs „Googol“, einer Zahl, die 10 hoch 100 entspricht).
Tipp 3: Domain-Hacks als Alternative
Oft ist die Wunsch-Domain mit .com oder .de schon vergeben. Mit sogenanntem Domain-Hacking lassen sich tolle Alternativen finden. Bei einem Domain-Hack wird die Top-Level-Domain zu einem integrierten Bestandteil des verwendeten Begriffs – statt nur als generisches Anhängsel zu dienen.
Ein Beispiel (das vermutlich allererste): Am 23. November 1992 wurde die Domain inter.net registriert. Seitdem sind viele weitere kreative Domains entstanden: Als Weiterleitungsdomains nutzen Google die Domain goo.gl (Länderendung von Grönland), Youtube die Domain youtu.be (Länderendung von Belgien), der Domain-Shorterner-Dienst Bitly die Domain bit.ly (Länderendung von Lybien) und das Sportmedienunternehmen ESPN die Domain es.pn (Länderendung der Pitcairninseln). Beispiele für Hauptdomains sind last.fm des gleichnamigen Online-Musikdienstes und ma.de für ein Festival in Brooklyn.
Tipp 4: Die Sache mit dem Bindestrich
In Deutschland bzw. bei .de-Domains ist relativ häufig ein Bindestrich in der Domain zu finden. International wird der Bindestrich kaum verwendet. Das bedeutet: Während es in Deutschland in Ordnung sein kann, einen Bindestrich in die Domain zu integrieren, würde es international eher verwirren.
Inhaber von Bindestrich-Domains sollten auch die Variante ohne Bindestrich registrieren lassen. Das Gleiche gilt im umgekehrten Fall. Die weniger populäre Variante kann den Traffic dann auf die Haupt-Domain weiterleiten.
Tipp 5: Zahlen, Umlaute und Sonderzeichen
Zahlen oder Zahlenkombinationen in der Domain können vorteilhaft sein, da sie sich leichter merken lassen als Wörter oder Wortkombinationen. Zudem können Zahlen bestimmte Zusatzinfos enthalten – etwa das Anhängsel „24“, das für Erreichbarkeit rund um die Uhr steht. Die 24 in den URLs kam Anfang der 2000er-Jahre auf, weil damals viele gute Domains bereits belegt waren. Prominente Beispiele sind autoscout24.de, immobilienscout24.de oder das Vergleichsportal check24.de. Andererseits können Zahlen in der Domain auch verwirren (siehe unter Punkt 1).
Und wie sieht es mit Umlauten und Sonderzeichen aus? Diese sogenannten IDNs (Internationalized Domain Names) sind Domains, die meist in nichtenglischsprachigen Ländern vorkommen. In Deutschland sind das Domains mit Umlauten wie ä, ö, ü, etc. – zum Beispiel bücher.de oder müllergroup.com. IDNs können aber auch zum Problem werden, zum Beispiel bei älteren E-Mail-Programmen, weil sie den TF-8-Standard-Zeichensatz nicht verwenden.
bücher.de hat deshalb auch die Domain ohne Sonderzeichen registriert. Wer bücher.de bei Google eintippt, wird automatisch auf buecher.de weitergeleitet. Die Schreibweise mit „ue“ findet sich auch in den E-Mail-Adressen des Versandhändlers, etwa bei [email protected].
Tipp 6: Keywords in der Domain
In vielen Fällen suchen Nutzer*innen nicht direkt nach einem speziellen Unternehmen, sondern nach typischen Schlüsselwörtern für eine Branche oder bestimmte Produkte. Für ein Start-up aus der Solarbranche ist es beispielsweise sinnvoll, Begriffe wie „Solar“, „Solaranlage“, „Strom“ oder „Energie“ in die Domain zu integrieren.
Am besten im Vorfeld der Domainwahl mit einer Keyword-Recherche die wichtigsten Begriffe extrahieren, die zum Geschäftsmodell passen und häufig gesucht werden. Wer nicht nur in der DACH-Region aktiv ist, sollte regionale Unterschiede bedenken. Deutschlands größter Online-Hörgeräteanbieter audibene.de entschloss sich bei seiner internationalen Expansion für die Domain hear.com. Auch, weil vielen der lateinische Begriff kaum geläufig ist. Eine gute Wahl: Das 2012 in Berlin gegründete Unternehmen ist mittlerweile das größte Beratungsportal zum Thema Schwerhörigkeit weltweit: Mehr als 15.000 Menschen informieren sich dort täglich.
Tipp 7: Welche Endung ist die beste?
.com ist King – aber leider häufig schon vergeben. Ähnliches gilt für die naheliegende Länderkennung des Zielmarkts eines Start-ups in Kombination mit dem Firmennamen: also .de, .at etc. Es gibt gute Alternativen, die sich je nach Branche anbieten: Im Tech- und IT-Umfeld sind zum Beispiel die Domain–Endungen .io oder .tech beliebt. .io ist zwar ursprünglich die country-code Top-Level-Domain (ccTLD) des britischen Territoriums im Indischen Ozean. Sie spielt als solche jedoch kaum eine Rolle. Stattdessen verbinden Programmierer die .io-Domain mit „Input/Output“ oder kurz „I/O“. Genutzt wird diese Endung beispielsweise für den wichtigsten NFT-Marktplatz opensea.io.
Unternehmen mit starkem Bezug zu künstlicher Intelligenz nutzen gern die Endung .ai. Eigentlich handelt es sich dabei um das Länderkürzel für die Karibikinsel Anguilla. Genutzt wird die Endung beispielsweise vom KI-Unternehmen builder.ai.
Für Online-Anwendungen eignet sich unter anderem die Endung .app. Genutzt wird sie beispielsweise vom Online-Supermarkt picnic (picnic.app) und vom Zahlungsdienstleister Block Inc. (früher Square) für Cash App (cash.app).
Shopping-spezifische Endungen sind .shop und .store (emirates.store für die Shopping-Seite der Fluglinie Emirates).
Die meisten Unternehmen werden sich weiterhin erfolgreich auf .com konzentrieren, gefolgt von Länderendungen für einzelne Zielmärkte. Wer sich aber von weiteren möglichen Endungen inspirieren lassen will, findet hier eine Liste an TLDs: data.iana.org/TLD/tlds-alpha-by-domain.txt.
Tipp 8: Missverständliche Domains
Manche Domains können zu Missverständnissen führen – sowohl in der Heimatsprache, als auch bei Fremdsprachen. Fehlen die Bindestriche an den richtigen Stellen, besteht die Gefahr falscher Interpretationen. Beispiele: Urinsekt.de vs. ur-insekt.de oder grabbepflanzung.de vs. grab-bepflanzung.de.
Auch kulturelle Unterschiede sollten bei der Namensfindung beachtet werden. Das gilt bei der Wahl der Domain ebenso wie für Produktnamen: So musste etwa der Honda „Fit“ für Europa umbenannt werden, weil „Fitta“ in einigen skandinavischen Ländern für das weibliche Genital steht. Dort (und in ganz Europa) heißt der beliebte Kleinwagen deshalb heute „Jazz“. Um solche Stolperfallen zu umgehen, empfiehlt sich ein Blick in die Liste der sogenannten Falschen Freunde. Hier finden sich deutsche Wörter, die im Englischen eine komplett andere Bedeutung haben. Klassiker ist das Handy. Auch der Double-Check mit einem Native Speaker ist extrem hilfreich.
Tipp 9: Markenrechtsverletzungen prüfen
Bei der Wahl einer Domain sollte auf mögliche Urheber- und Markenrechtsverletzungen geachtet werden: Die gewünschte Domain darf es noch nicht geben, und sie sollte keine markenrechtlich geschützten Namen und Begriffe enthalten. Große Marken und Konzerne gehen gegen solche Verstöße, ob beabsichtigt oder nicht, rigoros vor.
Aber auch mit Blick auf den Wettbewerb sollte die eigene Domain einer Konkurrenz-Domain nicht zu ähnlich sein. Eine mangelnde Abgrenzung kann potenzielle Kund*innen bei der Online-Suche im schlechtesten Fall auf dessen Website führen. Eine gründliche Recherche ist also unerlässlich, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Für Deutschland kann zum Beispiel das Recherche-Tool der DPMA nützlich sein.
Tipp 10: Inspiration durch KI/ChatGPT
Die Unterstützung durch eine KI kann zusätzliche Inspiration bringen. Anders als eine klassische Domain-Suche, die lediglich prüft, ob eine bestimmte Domain noch frei ist, schlägt die intelligente Suche von sich aus verschiedene Domains vor, die zum Projekt passen. Dazu muss das Projekt lediglich mit Stichworten beschrieben werden. Bei Eingabe „kurze Domain für ein Start-up im Bereich künstliche Intelligenz und Pflegeroboter“, kann eine KI-Suche beispielsweise folgende Domains vorschlagen: aibotcare.com, robocareai.com, caretechai.com oder robboticnurture.ai. Eine KI-Suche basierend auf der ChatGPT-Technologie wird in Deutschland derzeit ausschließlich von united-domains angeboten. Am besten selbst ausprobieren.
Fazit: Köpfe zusammenstecken und los!
Die Suche nach der optimalen Domain gehört zu den wichtigsten Aufgaben bei der Unternehmensgründung und kann eine Menge Spaß machen. Am besten Abends bei einem guten Getränk mit dem Gründungsteam zusammensetzen und der Kreativität freien Lauf lassen. Auch Domain-Hacks bieten tolle Möglichkeiten neben .com und .de. Die besten Vorschläge dann mit den genannten Tipps einem Realitätscheck unterziehen und ausprobieren, wie Freunde und Bekannte darauf reagieren. Dann kommt ganz sicher eine Domain heraus, die perfekt zur Marke und zum Unternehmen passt.
Der Autor Maximilian Burianek – Diplom-Ingenieur und Master of Arts in Marketing – ist seit 2020 CEO der united-domains AG und hat 15 Jahre Erfahrung als Strategieberater und Manager in Technologieunternehmen, bei The Boston Consulting Group und bei Munich Re.
Ratiomotional begeistern
Um stabile Beziehungen aufzubauen, musst du deine Kund*innen auf der rationalen und emotionalen Ebene überzeugen. Sprachmuster helfen dir dabei.

Verkäufer*innen verlassen sich allzu häufig darauf, dass ihnen im Gespräch die situationsangemessenen Formulierungen rechtzeitig einfallen werden. Dies ist fahrlässig gehandelt, insbesondere in schwierigen Situationen: Auf Standardeinwände wie „Danke, kein Interesse“ reagieren sie nicht adäquat, Beschwerden missverstehen sie als Angriff auf die eigene Person – so begeben sie sich der Chance, aus ihren Fehlern zu lernen. Und wenn in der heißen Abschlussphase oder der Preisverhandlung zeitnah keine Argumente zur Verfügung stehen, droht das beste Verkaufsgespräch doch noch zu scheitern.
Kundenspezifische Sprachmuster kreieren
Um dies zu verhindern, ist es zielführend, wenn deine Verkäufer*innen und du – sofern du als Gründer*in selbst in den Verkauf eingebunden bist – über Sprachmuster verfügen, mithin über Formulierungen, die sich personen- und kontextbezogen einsetzen lassen. Aber Achtung: Damit sind keine stur auswendig gelernten 08/15-Sätze gemeint. Im Gegenteil: Top-Verkäufer*innen verfügen über ein breites Sortiment an Sprachmustern, die sie kundenindividuell nutzen. Sie verlassen sich nicht auf ihre Intuition, sondern beherrschen eine Vielzahl von Fragetechniken, Argumentationsmustern und Musterformulierungen, die besonders gut geeignet sind, Kund*innen auf der rationalen und der emotionalen Ebene abzuholen – mithin ratiomotional zu begeistern: Die Kund*innen werden überzeugt und emotionalisiert.
Gerade dieses Sortiment, aus dem du (und deine Verkäufer*innen) in kritischen Situationen schöpfst, ermöglicht es dir, flexibel zu agieren. Denn indem du auf bewährte Sprachmuster zurückgreifen kannst, bleiben mehr Energie und Dynamik für kreative Optionen.
Nehmen wir das Beispiel Beschwerdegespräch: Du nutzt das Sprachmuster „Ärger abfedern“: „Ich verstehe Ihren Ärger vollkommen. Ich schlage vor, sachlich die Ursachen für Ihre Beschwerde zu analysieren, damit wir gemeinsam zu einer Lösung finden.“ So beruhigst du die Situation, zeigst dem sich Beschwerenden, dass du die Verärgerung ernstnimmst, und trägst zur Versachlichung der hochemotionalen Situation bei. Die (berechtigte) Wut des/der Kund*in verfliegt, nun kümmert ihr euch gemeinsam, in Ruhe und kreativ um die Beseitigung der Beschwerdegründe und um eine Problemlösung.
Sprachmuster für alle Unternehmensprozesse finden
Zu empfehlen ist, für alle Abläufe solche Sprachmuster zu entwickeln, und zwar für die Akquisitions-, Beratungs-, Verkaufs- und Entwicklungsprozesse (s. Abbildung). Es ist die Aufgabe des Verkaufsteams, in einem Meeting zunächst die unternehmenstypischen Prozesse und Verkaufssituationen für jede der vier Phasen und danach entsprechende unternehmensspezifische Sprachmuster festzulegen.
Natürlich gibt es auch Prozesse, die in so gut wie jedem Unternehmen eine gewichtige Rolle spielen – dazu einige Beispiele: Bei der Akquisition im B2B-Bereich ist dies etwa die Herausforderung, überhaupt erst einmal mit dem/der Entscheider*in telefonisch in Kontakt zu treten. Dazu ist es notwendig, ein konstruktives Verhältnis zur Assistenz aufzubauen und diese Person zu überzeugen, zum/zur Entscheider*in durchzustellen oder einen Termin mit ihm/ihr zu vereinbaren: „Vielleicht können wir gemeinsam dazu beitragen, dass Ihr Chef/Ihre Chefin und Ihre Firma einen Nutzen durch mein Angebot erfahren.“Ziel ist, die Assistenz zum/zur Verbündeten zu entwickeln. Im Teammeeting nutzen alle Mitglieder ihre praktischen Erfahrungen, berichten von typischen Situationen, in denen es ihnen gelungen ist, erfolgreich zum/zur Entscheider*in vorzudringen, und entwickeln so Schritt für Schritt bewährte Sprachmuster, die sie unterstützen, die Assistenz zu gewinnen.

Typologisch vorgehen
Sprachbilder sind dann am erfolgreichsten, wenn sie in Anlehnung an jene vier Prozesse und Phasen authentisch aus der Unternehmens- und Verkaufspraxis heraus entwickelt werden und sich an den unternehmerischen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen orientieren. In so gut wie allen Phasen ist es produktiv, ratiomotional zu agieren, die Kund*innen mit Fakten zu überzeugen und sie zugleich an den emotionalen Wurzeln zu packen. Dies gelingt, wenn deine Verkäufer*innen und du fähig seid, sie typologisch einzuschätzen: „Mit welchem Persönlichkeitstyp haben wir es zu tun? Welche Werte sind der/dem Kund*in wichtig? Welche Emotionen spielen eine dominante Rolle? Welcher Nutzen ist entscheidend?“
In der Konsequenz werden die traditionalistischen Zahlen-Daten-Fakten-Kund*innen eher mit stringenten Argumenten, Excel-Sheets und einer nüchternen Nützlichkeitsberechnung gewonnen. Kund*innen hingegen, denen es wichtig ist, eine individuelle Beziehung zum/zur Verkäufer*in aufzubauen, lassen sich oft durch Best Practices überzeugen, also Erfolgsstorys nach dem Motto: „Bei dem Kundenunternehmen Z hat das gut funktioniert, nämlich …“
Mit Storytelling zu arbeiten und die Argumentation in unterhaltsame Geschichten zu verpacken, scheint bei allen Kund*innentypen eine geeignete Vorgehensweise zu sein.
Darum sollten sich deine Verkäufer*innen und du im Vorfeld überlegen, in welche Story ihr eure Argumente einkleidet, sei es nun die mitreißende Erlebnisstory, die trocken-sachliche Produktbeschreibung in der Fachzeitschrift oder die visionäre Darstellung, wie das Kundenunternehmen in zehn Jahren ausschaut, wenn es mit deiner Firma kooperiert.
Negativ-Sprachmuster vermeiden
Das strukturierte und kund*innenorientierte Agieren mit Sprachmustern ist letztendlich eine Funktion der kommunikativen Kompetenz: Es geht darum, ohne bevormundende Imperative (etwa „Bedenken Sie …“) und suggestive Unterstellungen wie „Bestimmt wissen Sie schon …“ oder „Das ist doch klar!“ zu arbeiten. Ziel ist zudem, in die Sprachwelt des/der Kund*in einzutauchen, um Minuswörter, die negative Assoziationen wecken, zu vermeiden und mit positiv besetzten Pluswörtern zu arbeiten. So ist es kontraproduktiv, im Gespräch mit sicherheitsorientierten Traditionalist*innen Wörter wie genial, neuartig, inspirierend oder faszinierend zu verwenden. Und auch Sprachmuster wie die „Öffnung“ („Was beschäftigt Sie hierbei besonders?“) oder die „Isolierung“ bei der Einwandbehandlung („Wenn wir diesen Punkt klären können, gibt es dann noch einen offenen Punkt?“) lassen sich mit ein wenig Übung kund*innenspezifisch ausrichten.
Die Beschwerde-Tonleiter als Sprachmuster
Sprachmuster sollen positive Assoziationen und Emotionen wecken, Zukunftsperspektiven eröffnen, Nutzenerwartungen konkretisieren („So sparen Sie Zeit/Geld und erzielen Zufriedenheit/Gewinn!“) und einen motivierenden Film im imaginären Kopf-Kino des/der Kund*in starten, der vielleicht sogar eine Kaufentscheidung nach sich zieht. Dazu gehören ausgearbeitete Leitfäden wie die CDEFGAHC-Tonleiter, die im Beschwerdemanagement zum Einsatz gelangt. Dabei steht jeder „Ton“ für eine Phase des strukturierten Beschwerdegesprächs. In aller Kürze: Nutze die Beschwerde als Chance zur Verbesserung. Danke dem/der Kund*in dafür, stelle eine Einigung in Aussicht, für die du die Verantwortung übernimmst. Stelle Fragen, um die Ursachen zu erkennen und Lösungsvorschläge zu erfahren. Legt einen Gemeinsamen Lösungsweg fest. Manage die Aufgaben, die notwendig sind, um die Lösung umzusetzen und überprüfe (= hinterhergehen), ob die getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden. Und optimiere das Beschwerde-Know-how im Unternehmen durch Training und Coaching.
Also los: Finde die Sprachmuster, die deine Kund*innen motivieren, mit deinem Unternehmen zusammenzuarbeiten.
Der Autor Ralf Koschinski ist Inhaber des Trainingsinstituts VERTRIEBSMEISTER, arbeitet als Coach, Speaker sowie Trainer und ist Buchautor von „Das Praxisbuch für den modernen Außendienst“ (Wiley 2022).
Instagram Marketing - so geht's
Tipps und To-do‘s: Wie Qualität und Effizienz auf „Insta“ Hand in Hand gehen.

Social-Media-Marketing hat sich zu einem wesentlichen Teilbereich des Marketings etabliert, der für die Steigerung der Markenbekanntheit unabdingbar geworden ist. Ein Platzhirsch innerhalb der sozialen Netzwerke ist Instagram, welches anfänglich von privaten Accounts und Inhalten, mittlerweile aber genauso von Unternehmen jeder Größe dominiert wird. Mit seinen Feed-, Highlight- und Shop-Formaten bietet Instagram Unternehmer*innen vielfältige Möglichkeiten, ihre Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten, ihre Identität zu etablieren und eine Community aufzubauen.
Allerdings verursacht Marketing auf Instagram mit den dargebotenen Möglichkeiten und Features auch eine erhöhte Komplexität, wenn es um die Inhaltserstellung geht: Das Planen, Bearbeiten und Verfügen von Inhalten ist zum täglichen Brot von vielen Unternehmer*innen geworden und kann neben Projekten, Kampagnen und Deadlines ganz schön überwältigend sein. Schnell kommt es dazu, dass der Alltag von den dringlichen Aufgaben dominiert wird und man dabei die eigentlichen Ziele des Unternehmens aus dem Blick verliert. Social Media gehört oft dazu.
Um die Dringlichkeit und Spontaneität von Social-Media-Marketing im Alltag zu bändigen, gibt es einige Instrumente. Diese ermöglichen effektives Instagram-Marketing und gleichzeitigen Markenerfolg, ohne dass dies in Alltags-Turbulenzen verloren geht.
Vorweg: Fallstricke, die Misserfolge verursachen
Es kommt vor, dass Unternehmer*innen beim Instagram-Marketing versuchen, Effizienzen an den falschen Enden zu generieren. Dies ist vor allem der Fall, wenn auf unterschiedlichen Plattformen 1-zu-1 dieselben Inhalte gepostet werden – was per se erstmal nicht schlimm ist. Das führt allerdings zu Misserfolgen, wenn bestimmte Inhalte auf manchen Plattformen grundsätzlich nicht beim Publikum ankommen. Das liegt daran, dass jede Plattform ihre eigene Tonalität, ihren eignen Zweck und ihre eigene Erfolgsstrategien hat: Instagram ist eine visuelle Plattform, auf der Markenidentitäten, Teamkulturen und Produkte oder Dienstleistungen in maximaler Ästhetik dargestellt werden können.
Wie der Instagram-Algorithmus Effizienzen ermöglicht
Instagrams personalisierter Algorithmus zeigt individuelle Inhalte in der Rangfolge an, die für den/die jeweilige(n) Benutzer*in – basierend auf dem Nutzungsverhalten – am relevantesten ist. Dies führt dazu, dass relevante Accounts automatisch eine höhere Sichtbarkeit haben (was bei TikTok bspw. anders ist). Allerdings ändert sich der Algorithmus ständig mit den sich ändernden Bedürfnissen.
Die folgenden drei bestehenden Metriken sollten für den Erfolg im Instagram-Marketing berücksichtigt werden:
- Beziehung: User*innen, die mit den vergangenen Inhalten eines Instagram-Profils interagiert haben, werden zukünftige Post ebenfalls eher angezeigt bekommen.
- Interesse: Profile, die vorherigen Seiten und Themen ähneln, werden User*innen eher angezeigt. Hier helfen die richtigen Hashtags.
- Relevanz: Wie relevant ist dieser Inhalt für die aktuelle Kultur? Es gibt einen Relevanzwert, der die Sichtbarkeit von Posts für das angestrebte Publikum determiniert.
Große Zeiteinsparungen per Content Calendar
Es ist kein Geheimnis, dass konsistentes Posten dem Algorithmus und der Sichtbarkeit dient. Wir wissen aber auch, dass Kapazitäten von Unternehmer*innen begrenzt sind. Die regelmäßige Produktion einzigartiger Inhalte wird somit zur Herausforderung, wenn es z.B. kein Grafikdesign-Team gibt. Um begrenzte Kapazitäten im Instagram-Marketing effizient zu verteilen, kann ein Content Calendar helfen, in dem Unternehmer*innen die Posting-Zeiten, Formate und Inhalte weit im Voraus planen können.
Unser Posting-Plan folgt dem HERO–HUB–HELP-Modell, mit dessen Struktur wir unsere Inhalte kategorisieren, ihnen einen Zweck geben und den Prozess der Content-Erstellung vereinfachen.
- HERO – unterhaltsame und ansprechende Inhalte, die unsere Teamkultur teilen.
- HUB – inspirierende und faszinierende Inhalte, die zum Nachdenken anregen.
- HELP – unterrichtende oder informierende Inhalte wie Blog-Artikel.
Das HERO–HUB–HELP-Modell kann sich an das Format anpassen, welches für das jeweilige Unternehmen am effektivsten ist. Natürlich ist es wichtig, neben dem Content Calendar die zu gestaltenden Inhalte separat so detailliert wie möglich zu beschreiben, sodass das Design-Team die richtigen Inhalte zu den Deadlines liefert.
Effiziente Inhaltsformate wählen
Um mit TikTok mithalten zu können, führte Instagram Reels ein. Reels sind unterhaltsame, immersive Videos, mit denen du deine Markengeschichte kreativ wiedergeben und deine Zielgruppe informieren sowie von Menschen entdeckt werden kannst, die sich für dein Unternehmen interessieren könnten. Nicht ohne Erfolg, denn Reel-Inhalte, gefolgt von anderen Video- und Carousel-Inhalten, haben mittlerweile die größte Sichtbarkeit und das größte Engagement von Instagram-User*innen.
Sollten nun nur noch Reels gepostet werden?
Es klingt nach einer Goldgrube, doch dieses Format erfordert auch den meisten Aufwand in der Inhaltserstellung und muss mit den knappen Ressourcen vereinbar sein. Des Weiteren ist nicht garantiert, dass Reels besser darin sind, Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens zu präsentieren. Umso besser, dass es Inhaltsformate gibt, die Aufmerksamkeit ohne viel Aufwand ermöglichen: hochwertige statische Fotos, Videos oder GIFs, die Interesse und Engagement wecken.
Mit diesen Formaten können Unternehmen immer noch persönlich sein, inspirieren und ihre USP (Unique Selling Proposition) dem Publikum vermitteln. Und das Ganze mit gleichbleibendem Gesamtengagement. Vielversprechende Inhaltsformate sind:
Highlights des Produkt-/Dienstleistungsangebots,
- Einblicke hinter die Kulissen,
- kreative Inspiration,
- How-to-Inhalte,
- Call-to-Action-Beiträge (CTA).
Wie die Erstellung von Reels effizient bleibt
- Häufigkeit auf ein Minimum reduzieren, indem bspw. ein Reel pro Monat geplant wird. Dementsprechend sollte es besonders einzigartig und kreativ sein.
- Wenn TikTok-Marketing ebenfalls betrieben wird, können die Inhalte für Instagram angepasst werden. Aufgrund von TikToks originellen Bearbeitungsstandards funktioniert es so besser als andersherum.
- Um Reels nicht nur auf erhöhte Sichtbarkeit zu begrenzen (was bei TikTok das primäre Ziel ist), sondern damit auch Kund*innen zu gewinnen, sollten die oben genannten Inhaltsformate verfolgt werden. Du kannst deine Produkte oder Dienstleistungen erklären – bspw. mit Produktvorführungen – und auch vom Influencer-Marketing profitieren.
Die passende Tonalität ist maßgeblich
Wie bei manchen Inhalten, ist dieselbe Caption auf LinkedIn, Instagram und Facebook nicht immer möglich. LinkedIn ist eher professionell und seriös, wohingegen Unternehmer*innen auf Instagram lässiger und gesprächiger sein können. Auch wenn die Tonalität mit der Markenidentität übereinstimmen sollte, damit der Online-Auftritt einheitlich bleibt, solltest du dich nicht davor scheuen, deine Markenpersönlichkeit voll durchscheinen zu lassen. Kommentarspalten, Q&As oder Umfragen bieten erweiterten Raum, um die Marke sprechen zu lassen.
Neue Höhen erreichen
Sobald die Markenziele und Social-Media-Marketingziele festgelegt sind, kann eine angepasste Instagram-Marketing-Strategie neue Höhen in der Sichtbarkeit erreichen. Social-Media-Audits mit relevanten KPIs wie Reichweite, Likes und allgemeinem Engagement helfen bei der Strategieevaluierung. Kommunikation bleibt der Schlüssel, weswegen Unternehmer*innen stets aktiv mit ihren Follower*innen interagieren sollten, um ihre Marke so zum Leben zu erwecken.
Die Autorin Aissatou Djalo ist am Düsseldorfer Standort der Kreativagentur Tiny Giants Co GmbH für Business Development und Social Media zuständig.
7 Tipps für Start-up-Gründer*innen zur Steigerung der Bekanntheit
Wie kannst du deine Chance erhöhen, dass über dein Start-up gesprochen wird? Die Antworten findest du im Folgenden.

Setze klare Ziele
Jede PR sollte auf deine Ziele hinarbeiten. Außerdem sollte das Ziel nicht etwas Vages sein, wie "Ich möchte berühmt werden". Jedes Ziel sollte spezifisch, messbar, klar, erreichbar und realistisch sein. Ein PR-Ziel ist da keine Ausnahme. Es sollte deine Geschäftsziele unterstützen und auf deren Verwirklichung hinarbeiten. Es ist auch wichtig, einen Zeitrahmen für deine Ziele festzulegen. Ein großes Ziel kann in kleinere Ziele unterteilt werden, je nach dem Planungshorizont Ihres Unternehmens.
Versuche, dich in der Anfangsphase so gut wie möglich zu konzentrieren. Wenn du dich beispielsweise für einen geografischen Bereich entscheidest, solltest du nicht ganz Europa anstreben – Europa ist groß, und deine Bemühungen, die sowohl durch das Budget als auch durch die Ressourcen begrenzt sind, werden weniger Wirkung zeigen, als wenn du dich z.B. auf die Länder Nordeuropas oder speziell auf Finnland konzentrierst.
Mach deine Hausaufgaben
Vorbereitung ist etwas, das du niemals vernachlässigen solltest. Das gilt auch für deine PR-Strategie. Wenn du deine Ziele und Schwerpunkte festgelegt hast, sieh dir den Markt an und prüfe, welche Merkmale und Akteure es dort bereits gibt. Stelle sicher, dass du Nachforschungen anstellst, denn das ist etwas, was du selbst tun kannst.
Die Recherche sollte Folgendes umfassen:
- Eine Liste deiner wichtigsten Konkurrent*innen: Wer sind sie, was sagen diese über sich selbst und was sagen die Nutzer*innen über sie?
- Eine Definition deiner Zielgruppe. Die Kanäle und Kommunikationsmittel, die du nutzt, hängen davon ab, wer dein Publikum ist. Nur weil dein Start-up auf TechCrunch oder Forbes erschienen ist, heißt das noch lange nicht, dass du auch wahrgenommen wirst. Wenn deine Zielgruppe diese Publikationen nicht liest, wirst du sie auf diese Weise nicht erreichen, und deine Bemühungen sind umsonst.
- Ermittle die Kommunikationskanäle, die in diesem Markt und bei deiner Zielgruppe beliebt sind. Finde heraus, was sie lesen, was sie sehen und wo sie ihre Freizeit verbringen;
- Mach dich mit Berufsgemeinschaften, Wirtschaftsverbänden, Preisen und Auszeichnungen in Ihrer Branche vertraut. Dies können zusätzliche Kommunikationskanäle und Orte sein, an denen du dein Publikum finden kannst, einschließlich potenzieller Investor*innen, Partner*innen oder Nutzer*innen.
Außerdem fehlt jungen Unternehmen oft ein gut formuliertes Alleinstellungsmerkmal oder ein einzigartiges Wertversprechen, das den Verbraucher*innen verständlich macht, warum sie Ihr Produkt kaufen sollten. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, was deine Konkurrent*innen über sich selbst sagen, damit du die Merkmale deines Produkts richtig hervorheben kannst, die die Aufmerksamkeit auf dein Produkt lenken werden.
Beginne so früh wie möglich zu kommunizieren
Häufig stelle ich fest, dass ukrainische Gründer*innen den Wunsch haben, sich zu sehr in die technische Seite eines Produkts zu vertiefen. Genau das ist es, was nach Beobachtung vieler ausländischer Journalist*innen osteuropäische Start-ups von amerikanischen Start-ups unterscheidet. Letztere verfügen oft über ein besseres Marketing, d.h. sie sehen ihre wichtigste Aufgabe darin, den Verkauf anzukurbeln und Investitionen anzuziehen. Ukrainer*innen hingegen haben den Wunsch, die technischen Aspekte eines Projekts zu perfektionieren. Dabei gehen sie nicht auf Sendung, kommunizieren nicht mit potenziellen Kund*innen und Investor*innen und erhalten daher auch kein Feedback vom Markt.
Wenn du ein Start-up gegründet hast, solltest du sich nicht nur auf die Produktentwicklung konzentrieren. Denke darüber nach, wie du das Produkt vermarkten und verkaufen kannst, gehe damit auf Sendung, sammele Feedback von den Zuhörer*innen und verstehe, was die Leute wollen, ob sie dein Produkt so brauchen, wie es ist, ob es verändert werden muss und wie. Auf diese Weise kannst du bereits in der Phase der Produktentwicklung Investitionen tätigen und erste Kund*innen gewinnen, was dir helfen wird, das Produkt schneller fertigzustellen.
Jede PR-Gelegenheit nutzen
Viele Menschen glauben immer noch, dass sich PR nur auf Veröffentlichungen in den Medien beschränkt. Dies ist jedoch nur eines der vielen PR-Instrumente, die zur Verfügung stehen, und es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die genutzt werden sollten.
Diese Instrumente lassen sich in mehreren großen Blöcken zusammenfassen:
- Markenaktivierung in sozialen Netzwerken. Nach Berichten globaler Analyseagenturen nutzen fast 60 % der Weltbevölkerung soziale Netzwerke, und im Durchschnitt verbringt jeder mindestens 2,5 Stunden pro Tag damit. Die spezifischen sozialen Netzwerke und Formate, die deine Marke nutzen sollte, hängen von den Vorlieben deiner Zielgruppe und Region ab, daher solltest du diese im Voraus recherchieren.
- Technische Veranstaltungen, die dein Publikum zusammenbringen. Dazu können Start-up-Wettbewerbe, Hackathons, Konferenzen, Bildungsreisen und Beschleunigungsprogramme gehören. Beim Web Summit zum Beispiel können sich Start-ups für einen Stand bewerben und einen Platz auf dem Summit erhalten, an Pitches vor Investor*innen teilnehmen und für einen Pitch auf der Hauptbühne am letzten Tag der Veranstaltung ausgewählt werden. Zusätzlich zu einem Stand erhält das Team drei Tickets für den Gipfel und hat die Möglichkeit, nützliche Treffen zu planen und sich von interessanten Inhalten inspirieren zu lassen.
- Rankings, Preise und Auszeichnungen, die einen guten Ruf haben und zur Förderung deines Unternehmens beitragen können.
- Blogger und Meinungsführer sind als Kommunikationskanäle oft einflussreicher als traditionelle Medien. Wenn sich deine Zielgruppe unter ihren Anhängern befindet, solltest du einen Weg finden, mit Influencer*innen zusammenzuarbeiten, um den Bekanntheitsgrad deines Produkts zu erhöhen und den Absatz zu steigern.
- Kooperationen mit bekannten Marken und gemeinsame Projekte mit bekannten Unternehmen und Inkubatoren tragen dazu bei, ein Start-up zu fördern, allein dadurch, dass ihre Logos in der Rubrik "Partner*in" auf deiner Website erscheinen, ganz zu schweigen von den neuen Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen. Der von unserem Unternehmen gegründete Business-Inkubator Sigma Software Labs beispielsweise bietet Mentoring-Unterstützung, Büroräume und Infrastruktur, ein breites Netzwerk von Investor*innen und eine gewisse Glaubwürdigkeit, die für jedes Start-up in einer frühen Phase sehr wichtig ist. Schaffe Win-Win-Partnerschaften, bei denen du deinen Partner*innen einen nicht-monetären Nutzen bieten. Überlege, ob und wie du sie für dein Produkt interessieren kannst und wie du bei ihnen in den Medien Fuß fassen kannst.
Möglicherweise gibt es noch mehr Kommunikationskanäle als die oben genannten. Deine Aufgabe ist es also, die für dich effizientesten zu finden und zu nutzen.
Vermeiden es, zu viel Geld auszugeben
Viele glauben, dass PR sehr teuer ist, zu teuer für ein Start-up-Unternehmen. Natürlich müssen Sie Ressourcen und Mittel investieren. Du kannst nicht erwarten, dass es ohne jeglichen Aufwand funktioniert. PR kann jedoch kostengünstig sein, wenn man sie intelligent angeht.
Da Start-ups in der Regel nicht über große Budgets verfügen, sondern schnelle Ergebnisse brauchen, solltest du kein Geld für groß angelegte und teure Aktivitäten ausgeben. Du hast in der Regel kein klares Ziel vor Augen, da Zielgruppen sehr unterschiedlich sein können. Für kleine Budgets und schnelle Ergebnisse solltest du auf branchenspezifische, gezielte Aktivitäten und Nischenveranstaltungen setzen. Ein wichtiger Hinweis: Zahle niemals für Medienveröffentlichungen. Es ist besser, Inhalte interessant und nützlich zu gestalten, dann werden die Medien sie von sich aus veröffentlichen wollen – weiter unten mehr darüber.
Erstelle Inhalte, die das Publikum ansprechen
Du hast dich also entschlossen, einen Artikel zu schreiben, den du gern in einem bekannten Medienunternehmen veröffentlichen möchtest. Nachrichten wie "Wir sind ein Start-up-Unternehmen, das ein solches Produkt entwickelt" oder "Wir haben ein neues Büro eröffnet" sind für niemanden außer dir von Interesse. Warum sollte ein(e) Journalist*in sie veröffentlichen? Welchen Wert hat diese Veröffentlichung für die Leser*innenschaft? Was sollte sich nach der Lektüre ändern? Stelle dir diese Fragen, bevor du eine(n) Publizist*in mit dem Verfassen eines Artikels beauftragst oder selbst mit dem Schreiben beginnst.
Es gibt viele Empfehlungen für die Erstellung ansprechender Inhalte, aber die meisten lassen sich auf die folgenden Punkte reduzieren:
- Du kannst interessante Inhalte erstellen, wenn du deine Zielgruppe kennst - ihre Probleme und Vorlieben. Sprich über die Lösung eines Problems für deine Nutzer*innen/Medienkonsument*innen. Verwende verschiedene Inhaltsformate, wie Infografiken, animierte Illustrationen, GIFs, Videos und Audio-Podcasts.
- Trends, die neuesten Kuriositäten und was auch immer der aktuelle Hype ist, ziehen immer viel Aufmerksamkeit auf sich. Mach eigene Recherchen, Berichte, Bewertungen und Umfragen mit Ergebnissen. Diese können in Infografiken oder Illustrationen verpackt werden, sodass der Inhalt leicht zu verstehen ist und die Leute ihn gern teilen.
- Inhalte, die bekannte Marken und große Namen, Skandale, viel Geld und lebensverändernde Innovationen beinhalten, erregen die Aufmerksamkeit von Journalist*innen und Publikum gleichermaßen.
- Es ist wichtig, unbegründete Behauptungen zu vermeiden und deinen Text mit Statistiken, Forschungsfakten und realen Fällen zu untermauern. Journalist*innen lieben Beweise, also liefere sie und lassen sie nicht selbst danach suchen.
- Spare dem/der Journalist*in Zeit und schreibe keine langen Texte über deinen Artikel. Formuliere eine klare und prägnante Botschaft darüber, für wen und was der Artikel ist, beschreibe ihn Punkt für Punkt und gib Links zum Text an. Es ist gut, wenn du eine Verbindung zwischen deinem Thema und einem anderen Artikel des/der betreffenden Journalist*in bzw. der betreffenden Publikation oder einem aktuellen Thema herstellen.
Messen flexibel vorgehen
Wenn die Wirksamkeit der PR nicht gemessen wird, entsteht oft der Eindruck, dass "niemand etwas über uns weiß", weil es nichts gibt, worauf man sich stützen könnte. Kennzahlen sind oft teuer, so dass Start-ups versuchen, die Durchführung von Messungen zu vermeiden. Aber es ist keine gute Idee, sie ganz zu vernachlässigen. Du musst die Ergebnisse deiner PR-Aktivitäten analysieren, da du sonst nicht verstehst, ob du dich in die richtige Richtung bewegen.
Wenn du das Gefühl hast, dass es Probleme mit der Markenbekanntheit gibt, solltest du analysieren, ob du mit der von dir gewählten Zielgruppe kommunizierst und auf welchen Medienplattformen du dies tust (vielleicht ist sie überlastet, sodass du entweder die Intensität erhöhen oder andere Kommunikationskanäle finden musst).
Arbeite mit konkreten Zahlen, um Subjektivität zu vermeiden. Schau dir die Anzahl und Qualität der Veröffentlichungen an, welche Reichweite sie haben, ob dein Publikum in den sozialen Netzwerken wächst, ob die Zahl der Google-Anfragen steigt und natürlich, ob die Zahl der Nutzer*innen wächst. Verknüpfe deine Aktivitäten mit Ergebnissen, die zu deinen Geschäftszielen beitragen. Zum Beispiel, wie oft deine Anwendung heruntergeladen wurde oder wie oft eine Demoversion deines Produkts abonniert wurde. Vergleiche die Zahlen, die du nach den PR-Aktivitäten erreicht hat, mit deinen Zielen, ziehe deine Schlüsse und ändere gegebenenfalls die verwendeten Ansätze.
Es lohnt sich, einen weiteren Punkt zu bedenken. PR hat oft eine verzögerte Wirkung, d.h. das Ergebnis ist nicht sofort sichtbar. Daher solltest du regelmäßig und in angemessenen Abständen Messungen durchführen.
Um dein Start-up bekannt zu machen, solltest du also deine Ziele klar definieren, deine Konkurrenz studieren, die Vorlieben und Probleme deiner Zielgruppe erforschen, die richtigen Kommunikationskanäle wählen und Botschaften vermitteln, die dein einzigartiges Wertversprechen beinhalten.
Die Autorin Alexandra Govorukha ist Head of Global Affairs bei der Sigma Software Group
Mit Give-aways positiv in Erinnerung bleiben
Werbegeschenke sind wertvolle haptische Markenbotschafter für dein Unternehmen. Sie sprechen alle Sinne an, lösen positive Emotionen bei den Beschenkten aus und lassen dich und deine Marke in guter Erinnerung bleiben. Damit ist bereits klar: Give-aways sind ein wichtiger Bestandteil im modernen Marketing-Mix. Wie du das für deine Zwecke optimale Werbegeschenk findest, möchten wir hier vorstellen.

Reiz- und Informationsüberflutung führen zu großer Konkurrenz zwischen den vielen Werbemaßnahmen. Gut ausgewählte und entsprechend platzierte Werbegeschenke stechen hier klar heraus. Sie sind beliebt und wirken wie kleine persönliche Geschenke oder Aufmerksamkeiten. Zudem sind sie für die Beschenkten umsonst und stiften zumeist einen echten Nutzwert.
Dass Werbegeschenke im Vergleich zu anderen Werbeträgern wie Radio, TV oder Print zu den kosteneffizientesten Werbemedien gehören und zudem in der Wirkung unschlagbar sind, belegt u.a. eine aktuelle Studie des Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW):
- 89 Prozent der Bevölkerung haben Kontakt zu Werbeartikeln.
- Ein großer Vorteil der Werbeartikel liegt in ihrem geringen Streuverlust. 91 Prozent der Empfänger*innen von Werbegeschenken benutzen diese selbst, im Schnitt einmal täglich.
- Werbeartikel sind häufig über mehrere Jahre in Verwendung, 61 Prozent der Zielgruppe benutzt sie länger als ein Jahr. Das bedeutet, dass mit ihnen eine langfristige sowie kontinuierlich Werbebotschaft transportiert wird.
Gespür für die jeweilige Zielgruppe
Allerdings kommt es bei der Auswahl auf ein gutes Gespür für die jeweilige Zielgruppe an. Denn nur so helfen dir Werbegeschenke dabei, eine nachhaltige Kundenbindungen aufzubauen und zu pflegen sowie dich als das werbende Unternehmen langfristig ins Gedächtnis deiner (potenziellen) Kundschaft zu integrieren. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen, denn Menschen neigen nun mal zu Sprunghaftigkeit. Ohne mit der Wimper zu zucken, wechseln sie von Anbieter zu Anbieter, von Marke zu Marke und tauschen vergleichbare Produkte beliebig aus. Um Treue und Loyalität zu erzeugen sind Give-aways ideal, da sie – wie ein gut ausgewähltes Geschenk – Dankbarkeit symbolisieren und deiner Zielgruppe das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein.
Auswahl eines Give-aways
Bei der Auswahl eines Give-aways gilt: Je hochwertiger und nützlicher das Werbegeschenk, desto besser ist dies für dein (Unternehmens-)Image. Denn Qualität und der Nutzwert der Werbemittel übertragen sich unmittelbar auf dich, dein Unternehmen, deine Produkte und Leistungen und schafft Vertrauen. Mit diesem steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die beschenkte Person deine Produkte kauft oder deine Leistungen in Anspruch nimmt.
Welches Werbegeschenk für dich das richtige ist, hängt von deiner Branche, Zielgruppe und dem (saisonalen) Anlass ab. Natürlich gibt es die Klassiker unter den Werbeartikeln, wie Kugelschreiber, Tassen, T-Shirts und Co. Mit diesen Evergreens bist du auf der sicheren Seite.
Dennoch lohnt es sich, bei Werbegeschenken auf Originelles und Außergewöhnliches zu setzen, um damit deine Botschaft „emotional aufzuladen“. Ob Powerbank, Bluetooth Lautsprecher, Bluetooth Kopfhörer oder kabellose (Handy-)Ladegeräte – solche Elektronik-Werbegeschenke sind nicht nur modern und stylisch, sondern stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass Give-aways auch in unserer heutigen digitalen Welt ihren festen Platz haben.
Mit solch besonderen Artikeln hebst du dich zudem vom Einheitsbrei der Konkurrenz ab, sicherst dir besondere Aufmerksamkeit und baust deine Unternehmensidentität auf bzw. aus. Originelle Werbemittel sind auch besser geeignet, um bspw. deinen Messestand zum Hingucker zu machen. Doch bei aller möglichen Originalität, die durchaus wünschenswert ist, dürfen Nutzwert, Qualität und eine verständliche Werbebotschaft nicht fehlen. Dies erreichst du durch individuell zugeschnittene Promotion-Artikel. Wie wäre es beispielsweise, Kopfhörer mit Logo bedrucken zu lassen?
Außerdem gut zu wissen
Hilfreich ist es zudem, die rechtlichen Vorgaben zu kennen: Werbegeschenke mit einem Wert von unter zehn Euro gelten als Streuartikel. Sie lassen sich einfach steuerlich absetzen. Werbeartikel, die über dieser Grenze liegen, erfordern eine Dokumentation der Beschenkten: Denn pro Empfänger*in dürfen nicht mehr als 35 Euro ausgegeben werden. Wenn du deine Mitarbeitenden beschenken willst, gilt ein steuerlicher Freibetrag von 60 Euro.
Fazit
Moderne Werbegeschenke sind und bleiben erstklassige Instrumente zur Stärkung von Kundenbindung und Sympathie. Einsetzen solltest du sie in erster Linie im direkten Kundenkontakt. So hat dein Gegenüber einen direkten Anknüpfungspunkt und weiß etwas mit dem Logo bzw. Slogan auf dem Werbeartikel zu verbinden.
Leitfaden: Kaltakquise per E-Mail
Dein ultimativer Praxis-Leitfaden für die Kaltakquise per E-Mail und die besten Praktiken für 2023.

Vertriebsprofis wissen, dass die Kaltakquise per E-Mail eine der effektivsten Methoden ist, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Aber trotz der Wirksamkeit zögern viele Menschen, es zu versuchen, weil sie nicht wissen, wie es richtig geht.
Wenn du auch zu diesen Menschen gehörst, dann musst du dir keine Sorgen machen. In diesem Leitfaden wirst du alles erfahren, was du über die Kaltakquise per E-Mail wissen musst.
Wir werden die Grundlagen einer guten „kalten“ E-Mail-Kampagne sowie einige Tipps und Tricks besprechen, um deine Erfolgschancen zu erhöhen.
Was ist eine „kalte“ E-Mail?
Eine „kalte“ E-Mail ist eine E-Mail, die du an jemanden schickst, mit dem du noch keine Beziehung hast. Die E-Mail ist „kalt“, weil diese Beziehung quasi „kalt“ ist. Eine Kaltakquise-E-Mail ist dazu gedacht, eine Beziehung für geschäftliche Zwecke aufzubauen (Verkauf, Partnerschaft, Zusammenarbeit usw.).
Was ist dann „kaltes“ E-Mail-Marketing?
Der Begriff „kaltes E-Mail-Marketing“ bezieht sich auf die Nutzung von „kalten“ E-Mails für geschäftliche Zwecke, wie den oben genannten.
Kaltes E-Mail-Marketing kann dir also helfen, mehr Umsatz zu erzielen. Du kannst dadurch auch neue Partner*innen oder Mitarbeiter*innen für dein Unternehmen finden. Wenn du für eine Veranstaltung werben oder dein Netzwerk erweitern möchtest, dann solltest du auch Kaltakquise-E-Mails einsetzen.
Ist „kaltes“ E-Mail-Marketing effektiv?
Definitiv.
Statistiken zeigen, dass 92% der Entscheidungsträger*innen unaufgeforderte E-Mails am meisten bemerken. Deswegen ist es sehr schwierig, B2B-Eigentümer*innen, Führungskräfte oder Influencer*innen zu erreichen.
Aber sobald deine Kaltakquise-E-Mail in ihrem Posteingang landet, werden sie sie sehen und öffnen. Und das liegt daran, dass die meisten einflussreichen Menschen ihre E-Mails mehrmals am Tag abrufen.
Und das ist noch nicht alles! Die Kaltakquise per E-Mail hat den höchsten Return on Investment für Vermarkter*innen.
8 Schritte zu einer effektiven Strategie für Kaltakquise-E-Mails
Dieser Artikel enthält alle Tricks, die ich bisher gelernt habe Hier erfährst du alles, was du über die Kaltakquise per E-Mail wissen musst, einschließlich:
- Grundlagen der Kaltakquise per E-Mail
- Kaltakquise-E-Mails vs. Spam-Ordner
- Aufbau einer E-Mail-Liste für die Kaltakquise
- Wie man eine Kaltakquise-E-Mail schreibt, auf die die Kundinnen und Kunden reagieren
- Weitere Taktiken für die Kaltakquise per E-Mail
- Wie man massenweise „kalte“ E-Mails versendet
- Metriken
- Werkzeuge
1. Einrichten deiner Signatur, deines Profils und deines Anbieters für die Kaltakquise per E-Mail
Fang mit den drei Grundlagen an. Ich nehme an, du möchtest nicht, dass deine E-Mails im Spam-Ordner landen. Ich auch nicht! Genau deshalb solltest du diese drei einfachen Regeln befolgen, bevor du etwas anderes machst.
Auswahl deines E-Mail-Anbieters
Es gibt zwei Arten von E-Mail-Anbietern:
- Kostenpflichtige (z.B. G-suite)
- Kostenlose (z.B. Hotmail, Gmail ...)
Meine Empfehlung? Wähle einen kostenpflichtigen E-Mail-Anbieter.
Das ist der Grund:
- Du kannst E-Mails mit deiner Unternehmensdomain erstellen, um mehr Vertrauen zu schaffen.
- Die Zustellbarkeit ist viel besser. Es gibt eine Menge Spammer*innen mit kostenlosen Konten und das führt standardmäßig zu einem schlechten Ruf von kostenlosen E-Mail-Anbietern.
Ich empfehle dir G-Suite (oder Gmail für Unternehmen) zu verwenden:
- Die Zustellbarkeit ist großartig.
- Es gibt viele Werkzeuge von Drittanbietern, die du leicht integrieren kannst.
Wie richtet man das E-Mail-Profil richtig ein?
Es spielt keine Rolle, wie gut deine Kaltakquise-Kampagne ist, niemand antwortet einer Person ohne Foto.

Füge also bitte Folgendes hinzu:
1. Deinen ECHTEN Namen.
2. Ein echtes Foto (es ist besser, wenn du darauf lächelst).
3. Deine echten Daten.
Und wenn du möchtest, dann kannst du sogar einen kostenlosen Online-Fotoeditor verwenden, um dein Bild hervorzuheben.
Content is Teamwork
Das richtige Timing und die wichtigsten To-do’s, um ein Content-Team erfolgreich im Start-up aufzubauen bzw. zu skalieren.

Content, Content, Content – Unternehmen benötigen heute mehr zielgruppenspezifische Inhalte denn je, um ihre Marken aufzubauen, sie für ihre (potenziellen) Käufer*innen attraktiv zu machen und sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Konsument*innen erwarten nicht nur ein gutes Produkt, sondern ein echtes Markenerlebnis. Auch gute Unterhaltung und passende Markenwerte sind bei der Kaufentscheidung essenziell. Marken müssen an sämtlichen Touchpoints präsent sein, um die Zielgruppen in ihren Bann ziehen zu können – sei es auf der eigenen Website, in den verschiedenen sozialen Netzwerken, auf Events etc.
Die Erstellung von relevanten und unterhaltsamen Inhalten für jegliche Kanäle stellt jedoch gerade Start-ups oft vor einige Herausforderungen. Wann und wie sollten Unternehmer*innen ein Content-Team aufbauen bzw. vergrößern? Und wie können Arbeitsprozesse am besten gestaltet werden? Das sind nur einige Fragen, die bei der Skalierung der Content-Erstellung beachtet werden sollten.
Der richtige Zeitpunkt
Es gibt zwei wesentliche Indikatoren, wann Unternehmer*innen ihr Content-Team skalieren sollten. Wenn die Content-Produktion über die eigenen Kapazitäten hinauswächst und bereits ein solider Einkommensstrom über die Inhalte generiert wird, sollte der Ausbau des Teams in Betracht gezogen werden.
Werden mehrere Inhalte auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht, sind auch mehr Ideen und Kreativität gefragt, sodass eine Verstärkung des Teams für die Umsetzung sinnvoll ist. Dies ist natürlich auch eine finanzielle Frage, und je nach Business-Ziel geht es darum, die richtige Unterstützung zu finden. Ein(e) SEO-Spezialist*in im Team kann beispielsweise für eine größere Reichweite und die Ansprache neuer Zielgruppen sowie für mehr Einnahmen durch zusätzliche Streams und Sichtbarkeit sorgen. Bei der Entwicklung einer erfolgreichen Content-Strategie ist es ratsam, weitere Kreative aus unterschiedlichen Bereichen hinzuzuziehen. Eine Person allein hat nur begrenzte Kapazitäten und Ideen, wohingegen die Zusammenstellung eines sich ergänzenden Teams viele Möglichkeiten bietet. Wachstum ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, das Unternehmer*innen für ihren Erfolg jedoch eingehen müssen.
Ein Content-Team aufstellen
Um ein passendes Team aufzustellen, sollten sich Start-ups zunächst überlegen, in welchen Bereichen innerhalb ihrer Content-Strategie sie Unterstützung benötigen. Fällt es schwer, regelmäßig Texte für Blogbeiträge und Social-Media-Posts zu schreiben? Oder fehlt es ihnen an originellen, hochwertigen Bildern für ihre Beiträge und andere Kampagnen? Benötigen sie zusätzliche Ressourcen für ihre Marke – eine neue Website, einen E-Commerce-Shop, ein AmazonProfil oder einen Newsletter?
Wenn diese Fragen beantwortet sind, können für die anfallenden Aufgaben und Anforderungen Spezialist*innen gesucht werden. Hier haben Unternehmer*innen die Wahl zwischen festen und freien Mitarbeitenden. Entweder kann man talentierte Kreative fest einstellen oder Services von Freelancer*innen einkaufen. Ersteres ergibt vor allem Sinn, wenn es sich um Positionen dreht, die dauerhaft in einem hohen Umfang benötigt werden.
Eine Content-Strategie entwickeln
Wenn das Team steht, kann es in die Entwicklung der Strategie gehen. Sie ist das zentrale Element für die spätere Umsetzung sämtlicher Inhalte. Konsument*innen erwarten, dass Marken eine erkennbare Persönlichkeit und einen eigenen Stil haben. Sie lassen sich eher auf Marken ein, die ihren eigenen Vorlieben entsprechen. Unternehmen müssen die ständig steigenden Anforderungen der Konsument*innen erfüllen, um einprägsame Erlebnisse zu schaffen – Teamwork ist bei dieser Aufgabe das A und O.
Damit jede(r) seine/ihre Aufgaben ausführen kann, sind eine klare Kommunikation und ein detailliertes Briefing für jeden Bereich wichtig. Es muss allen klar sein, was genau benötigt wird. Mit einem neuen Team wird es einige Zeit dauern, bis sich die Prozesse eingespielt haben. Je mehr am Anfang besprochen wird und je mehr Informationen geteilt werden, desto größer werden die Fortschritte sein.
Ganz wichtig ist es auch, dass man nicht in alte, gewohnte Arbeitsweisen verfällt. Bei der Skalierung eines Content-Teams geht es um Veränderung und darum, sich weiterzuentwickeln und mit einem effizienten Prozess mehr attraktiven Content zu kreieren.
Einen gemeinsamen Content-Kalender erstellen
Wenn die neue Strategie und die Ideen stehen, folgt die Erarbeitung eines gemeinsamen Content-Kalenders, auf den alle Teammitglieder Zugriff haben. So bleiben alle darüber informiert, welche Themen gerade anstehen und welche Inhalte benötigt werden. Die Verwaltung des Content-Kalenders sollte zentral und nicht über E-Mails oder zufällige Nachrichten erfolgen. Das Risiko, den Überblick zu verlieren, ist sehr groß – vor allem mit steigender Komplexität der Projekte. Geeignet sind beispielsweise Projektmanagementtools wie Asana, Monday, Trello oder Hubspot. Wichtig ist, dass alle Teammitglieder diesem Prozess gegenüber aufgeschlossen sind, denn ein Content-Kalender ist die wichtigste Grundlage für Effizienz und Produktivität.
Inhalte strategisch vorausplanen
Mit einem gut gepflegten ContentKalender kann man das Posten von Inhalten weit im Voraus planen. Das ist sicherlich eine Umstellung für Unternehmer*innen, die zuvor eventuell routinemäßig Inhalte immer direkt nach der Erstellung veröffentlicht haben. Mit einem Team haben sie ganz neue Möglichkeiten. Die Content-Strategie läuft wie automatisiert, wenn Ideen und Inhalte bereits im Vorfeld geplant sind. Bilder, Videos und Texte werden nach der Erstellung direkt mit eventuell notwendigen Überschriften oder Hashtags versehen und zusammen abgelegt. Wenn das Datum für einen Beitrag näher rückt, übermittelt der Kalender oder Planer den Beitrag sogar zum angegebenen Zeitpunkt. Mit automatisierter Content-Power können Unternehmer*innen ihre Content-Erstellung leicht skalieren und so den Weg für weitere Möglichkeiten ebnen.
Viele Content-Planungstools können sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Mobiltelefon verwendet werden. Wenn man also Aktualisierungen oder Änderungen für kommende Beiträge vornehmen muss, kann man sich ganz einfach mit einem Smartphone einloggen, die erforderlichen Aktualisierungen vornehmen und diese dann direkt an das Team weitergeben. So sind alle immer und überall auf dem Laufenden und der Informationsfluss ist gewährleistet.
Keine Angst vor Wachstum
Um Wachstum zu ermöglichen, müssen Unternehmer*innen bereit sein, die vor ihnen liegenden Veränderungen anzunehmen – auch wenn dies gewisse Risiken birgt. Es ist wichtig, sich immer wieder darüber Gedanken zu machen, in welche Richtung die Content-Strategie weiterentwickelt werden soll. Wenn man beispielsweise neue Elemente in seine Marke einbauen möchte, sollte man es einfach ausprobieren und schauen, wie dies bei den Zielgruppen ankommt. Es ist ein Trial-and-Error-Prozess.
Und oftmals ist es auch sinnvoll, frischen Wind ins Team zu bringen und Spezialist*innen von außen hinzuzuziehen. Hier bietet sich die Integration von Freelancer*innen an. Sie haben einen objektiven Blick und können dadurch einen echten Mehrwert bieten. Bei dem ganzen Content, den die Follower*innen täglich konsumieren, müssen sich Unternehmer*innen von der Masse abheben, um wahrgenommen zu werden. Kreativität und eine sorgfältige Planung können den Unterschied machen.
Die Autorin Peggy de Lange ist Vice President International Expansion bei der Freelancer-Plattform Fiverr.
Bewertungs- und Reputationsmanagement
Ein professionelles Bewertungs- und Reputationsmanagement ist der Schlüssel für (d)eine nachhaltig positive Reputation. So geht’s.

Online kaufen, ohne vorher einen Blick auf den Bewertungsscore zu werfen? Für viele Menschen heute undenkbar. Der Trend zum Lesen von Rezensionen vor der Entscheidung für eine Ware oder eine Dienstleistung hält ungebrochen an. Doch wie reagieren Unternehmen richtig auf positive oder negative Bewertungen? Wir geben Tipps zum gewinnbringenden Umgang mit Rezensionen.
Relevanz von Bewertungen nimmt weiter zu
Menschen, die an einem Produkt oder einer Dienstleistung interessiert sind, möchten heute nichts dem Zufall überlassen. Intensiv suchen sie nach authentischen Rezensionen, bevor sie eine Entscheidung fällen. Eine Studie von Capterra zeigt, dass Nutzer*innenbewertungen sogar die vertrauensvollste Quelle vor einer Kaufentscheidung sind und für viele Menschen eine höhere Relevanz haben als Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis oder die Meinung von Expert*innen. Inzwischen betrifft dies nicht nur den Kauf von Konsumgütern, auch vor dem Besuch des Restaurants oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung werden Rezensionen gelesen. Und selbst auf dem Arbeits- und Bewerber*innenmarkt spielen Reviews auf den Social-Media-Kanälen oder auf renommierten Bewertungsplattformen wie Kununu eine wichtige Rolle.
Die Verbraucher*innen haben dabei ein feines Gespür für die Authentizität von Bewertungen und legen nicht nur Wert auf einen positiven Gesamtscore. Im Gegenteil: Profile mit ausschließlich positiven Bewertungen werden mit Skepsis betrachtet, da sich dahinter Fake-Bewertungen verbergen könnten. Das Interesse potenzieller Kund*innen geht weit über die eigentliche Rezension hinaus. Auch die Reaktionen eines Unternehmens auf eine Bewertung fließen ein und erlauben Rückschlüsse auf den Umgang mit Kritik. Eine unpassende Formulierung kann dabei schnell zum Stolperstein werden und im schlimmsten Fall einen Shitstorm auslösen.
Die Möglichkeit, die eigene Meinung anonym, aber für alle sichtbar zu veröffentlichen, birgt einige Gefahren. Sie ermöglicht jedoch auch den intensiven Kontakt und Austausch mit der Community. Stärken und Schwächen eines Unternehmens kommen unmittelbar zum Ausdruck und können Optimierungen anstoßen. Schafft es ein Unternehmen zu kommunizieren, dass jede Bewertung ernst genommen wird, honorieren viele Menschen dies mit einem Vertrauensvorschuss. Ein guter Ruf kommt nicht von ungefähr, sondern bedarf einer zielführenden Strategie und der kontinuierlichen Pflege aller relevanten Kanäle.
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Maßnahmen zum Aufbau einer positiven Reputation dar.
Identifikation der wichtigsten Kanäle und Portale
Die Vielzahl von Bewertungsmöglichkeiten macht es Unternehmen heute schwer, eine Auswahl der passenden Kanäle zu treffen. Meist ist es am sinnvollsten, diejenigen Portale und Kanäle regelmäßig und professionell zu bespielen, auf denen die Community bereits am aktivsten ist. Über eine professionelle Bewertungsanalyse können die wichtigsten Portale, Foren und sozialen Netzwerke ausfindig gemacht werden. Ein umfassendes Reputations- und Bewertungsmanagement erfordert ausreichende Kapazitäten. Deshalb ist es zu Beginn ratsam, sich auf einige wenige Kanäle zu fokussieren und hier regelmäßig den eingehenden Content zu monitoren und angemessen darauf zu reagieren.
Schnelligkeit zahlt sich aus
Bei der Konfrontation mit der ersten negativen Bewertung unterläuft vielen Unternehmen der gleiche Fehler: Es erfolgt keine zeitnahe Reaktion. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Einige fühlen sich überfordert und befürchten, die Situation mit einem unüberlegten Kommentar zu verschlimmern. Andere denken, das Aussitzen sei die beste Strategie. Doch geschieht gar nichts, könnten dies Mitleser*innen als Aufforderung zu einer weiteren negativen Bewertung verstehen und einen Shitstorm anzetteln. Die Devise lautet deswegen: möglichst schnell, aber niemals überhastet öffentlich zu reagieren. Eine erste Reaktion sollte unbedingt innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Um dies zu gewährleisten, informieren viele Portale per E-Mail über neu eingegangene Bewertungen oder Kommentare.
Angemessen reagieren auf Bewertungen jeglicher Art
Eine gute Reaktion auf eine Bewertung oder einen Kommentar zeichnet sich nicht nur durch Schnelligkeit aus. Sie sollte in jedem Fall angemessen sein. Dies ist bei positiven Bewertungen einfacher. Hier reicht meist ein ehrlich gemeinter Dank für die Rezension. Um zu zeigen, dass die Bewertung auch wirklich gelesen und erfasst wurde, kann es sinnvoll sein, auf einzelne inhaltliche Aspekte einzugehen. Wurde zum Beispiel die kompetente Beratung beim Verkaufsgespräch lobend erwähnt, kann der Kommentar erläutern, was das Unternehmen leistet, um die Expertise des Personals weiter auszubauen.
Bei negativen Bewertungen ist oft viel Fingerspitzengefühl gefragt. Hier kann es ratsam sein, eine zweite Person hinzuziehen, um so doppeldeutige Worte oder unbeabsichtigte Ironie auszuschließen. Negative Bewertungen sollten immer sachlich, aber verständnisvoll beantwortet werden. Frühzeitige Schuldeingeständnisse oder Rechtfertigungen sind fehl am Platz. Der/die Urheber*in einer schlechten Bewertung, aber auch die Community, honorieren hingegen, wenn die Kommunikation auf Augenhöhe geführt wird und das Ziel eine gemeinsame Lösung ist. Gelingt dies, sollte auch das öffentlich kommuniziert werden, um den wertschätzenden Umgang mit Kritik im Unternehmen nach außen zu tragen.
Richtlinienverstöße melden
Enthält eine Bewertung diffamierende Äußerungen, Beleidigungen oder Fake News, muss ein Unternehmen dies nicht einfach hinnehmen. Negativinhalte dieser Form können der Reputation eines Unternehmens immens schaden und langfristig sogar die Existenz bedrohen. Deshalb gilt auch hier, möglichst schnell zu reagieren. In einem ersten Schritt sollte der/die Verfasser*in der Bewertung persönlich angeschrieben werden, mit der Bitte, die Bewertung zurückzuziehen. Erfolgt daraufhin keine Reaktion, kann das Portal kontaktiert werden. Der/die Betreiber*in überprüft dann, ob die Bewertung mit den Richtlinien vereinbar ist. Bei offensichtlichen Beleidigungen oder falschen Tatsachenbehauptungen ist dies meist nicht der Fall.
Verdrängung negativer Bewertungen
Einzelne negative oder neutrale Bewertungen sind für Unternehmen mit einer kontinuierlich gewachsenen, guten Reputation kein Problem. Trotzdem ist es natürlich nicht wünschenswert, dass negative Berichterstattungen oder Bewertungen ganz oben in den Portalen oder Suchergebnissen angezeigt werden. Damit negative Bewertungen also möglichst schnell aus dem Sichtfeld verschwinden, ist es entscheidend, dass regelmäßig positive Rezensionen generiert werden. Die Dringlichkeit, die eigene Meinung zu veröffentlichen, ist bei unzufriedenen Kund*innen jedoch meist höher als bei zufriedenen. Deshalb ist es wichtig, eine Strategie zu entwickeln, um genau diese Menschen zu erreichen.
Richtiger Umgang mit Bewertungen als Basis jeder starken Reputation
Kein Unternehmen kann es sich heute erlauben, die Steuerung des eigenen Rufs dem Zufall zu überlassen. Ein professionelles Bewertungs- und Reputationsmanagement ist der Schlüssel für eine nachhaltig positive Reputation. Der richtige Umgang mit Bewertungen erfordert jedoch jede Menge Expertise, Erfahrung und ausreichende Kapazitäten. Doch der Aufwand lohnt sich, denn aus authentischen Bewertungen entwickelt sich langfristig eine positive Unternehmensreputation, die selbst Krisenzeiten unbeschadet übersteht.
Der Autor Alexander Hundeshagen ist CEO der reputativ GmbH sowie Experte im Reputationsmanagement und Omnichannel-PR. Seit 2015 unterstützt er Unternehmen im DACH-Raum dabei, ihren guten Ruf effektiv auszubauen
10 Tipps und To Do's für höhere Umsätze im Jahr 2023
Zehn entscheidende Fragen für höhere Umsätze im Jahr 2023 und die Antworten.

Wer höhere Umsätze und bessere Erträge erwirtschaftet, sichert sowohl die Zukunft seiner Unternehmung als auch die seiner Mitarbeitenden. Darum sollten sich Unternehmer immer wieder mit folgenden Fragestellungen intensiv auseinandersetzen:
1. Wie lassen sich höhere Verkaufspreise erzielen?
Wem es gelingt, seine Preise bei gleichbleibenden Kosten zu erhöhen, steigert automatisch seinen Gewinn. Viele zögern notwendige Preiserhöhungen aber hinaus, weil sie glauben, sonst Kund*innen zu verlieren. Doch ein Geschäft ist kein Selbstzweck: Spätestens, wenn die eigenen Kosten steigen, müssen diese weitergegeben werden. Alternativ können sowohl Rabatte als auch Skonti runtergefahren werden. So manchen Lieferant*innen entgeht es sogar, dass sie ihren Kund*innen zu hohe Rabatte geben. Denn wenn ein(e) Kund*in seinen/ihren Einkauf über die letzten zwei Jahre beispielsweise reduziert hat, weshalb soll er/sie dann die gleichen Rabatte bekommen? Wer reflexmäßig einem/einer Kund*in 3 % Skonto anbietet, sollte mal ausprobieren, diesem zukünftig wie selbstverständlich 2 % Skonto anzubieten – zumindest den Neukund*innen. Natürlich reagieren gewisse Kund*innen immer sehr sensibel auf höhere Preise oder Kürzungen von Rabatten. In diesem Falle sollte man überlegen, ob man nicht über die nächsten Monate und Jahre einen qualitativen Kund*innentausch durchführt. Denn wer die Leistung des/der Anbieter*in nicht zu schätzen weiß, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang sowieso zur billigeren Konkurrenz gehen.
2. Wie lässt sich der durchschnittliche Auftragswert erhöhen?
Häufig reicht schon das Reden mit Kund*innen aus, um diesen passende Zusatzprodukte erfolgreich zu verkaufen. Ob dies nun der Kaffee zum Brötchen, die Bücher zum Verkaufstraining oder die Versicherung zum Auto ist. Darum ist es sinnvoll, dass alle Mitarbeitenden Ideen haben, zu welchen Produkten und Dienstleistungen sie welche passenden Ergänzungen anbieten. Pauschal zu sagen, dass zu allen Produkten immer ein und dasselbe Produkt extra angeboten werden kann, funktioniert in der Praxis oft nicht, da viele Kund*innen dies als Verkaufsmasche wahrnehmen – und daher meist spontan abblocken. Darüber hinaus werden Mitarbeitende im Verkauf um ihre Individualität und Verantwortung beraubt, wenn sie beim Zusatzverkauf keinerlei Flexibilität haben.
3. Wie können Neukund*innen aktiv gewonnen werden?
Aktive Kund*innengewinnung bedeutet, dass Verkäufer*innen von sich aus potenzielle neue Kund*innen aufsuchen. Beispielsweise der Gebietsleiter, der auch mal in Geschäfte geht, wo er bisher noch nicht gewesen ist oder der Verkäufer, der bei Unternehmern anruft, zu denen er bisher noch keinen Kontakt gehabt hat. Häufig scheuen sich Verkäufer*innen vor dieser Methode, da ihnen Ablehnung entgegenschlagen könnte. Doch wer ein hervorragendes Angebot hat, ist moralisch dazu verpflichtet, Noch-Nicht-Kund*innen anzusprechen. Es geht auch nicht darum, jeden als Kund*in zu gewinnen. Viel wichtiger ist es, überhaupt anzufangen und mehr Menschen die Chance zu geben, zu einem Kauf oder Termin nein zu sagen.
4. Wie können Neukund*innen passiv gewonnen werden?
Suchen Kund*innen eine Lösung, so nutzen diese meist an erster Stelle Suchmaschinen. Wer hier nicht auf der ersten Ergebnisseite präsent ist, hat kaum Chancen, dass der/die Kund*in anfragt. Jede(r) Unternehmer*in sollte sich daher fragen, ob er/sie genug Präsenz im Markt zeigt. Denn Kund*innen können nur von denen kaufen, die sie kennen – bzw. zwecks Anfrage finden. Leider werden aber auch oft potentielle Neukund*innen vertrieben. Beispielsweise weil die Website des Anbieters nicht professionell genug erscheint, der Empfang am Telefon nicht professionell genug arbeitet („Herr x ist nicht da – können Sie bitte wieder anrufen?“) oder das zugesagte schriftliche Angebot ewig auf sich warten lässt. Daher: Wo ist noch Luft nach oben, um einen noch professionelleren Auftritt im Verhältnis zum Mitbewerber hinlegen zu können?
5. Mit welchen Unternehmen sollte strategisch zusammengearbeitet werden?
Manche Anfragen und Kund*innen passen einfach nicht zum anbietenden Unternehmen. Dieses Problem hat nahezu jede(r) Anbieter*in. Warum sollte man also, nachdem man aufgrund der Bedarfsanalyse mit dem/der Kund*in zu dem Ergebnis gekommen ist, dass man nicht zueinander passt, diese nicht gezielt zu passenderen Anbietern bzw. Kolleg*innen weiterreichen? Wer diese allerdings nur an bestimmte Kolleg*innen weiterreicht, weil er von diesen die höchste Empfehlungsprovision bekommt, macht etwas falsch. Denn Empfehlende haben die Verantwortung dafür, dass der/die Kund*in mit höchster Wahrscheinlichkeit bei dem anderen Unternehmen dann auch wirklich seine/ihre Ziele erreicht. Arbeitet das empfohlene Unternehmen doch nicht so gut, fällt dies auch auf den Empfehlenden zurück. Dies kann nicht nur zur schlechten Mund-zu-Mund-Propaganda führen, sondern auch zu schlechten Bewertungen im Internet. Kooperationen können auch so funktionieren, dass beispielsweise ein Handwerker einen anderen Handwerker eines anderen Gewerkes beim Kunden empfiehlt, damit dieser den Auftrag bekommt. Arbeiten beide Hand in Hand, dann können sie alleine durch diese Methode sehr erfolgreich sein – selbst dann, wenn sie in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Ist nämlich der Kontakt zum Kunden gut, dann sind Empfehlungen nahezu Selbstläufer.
6. Welche Werbemaßnahmen sollten weiter ausgebaut werden?
Meist kann nicht exakt nachvollzogen werden, welche Werbung unterm Strich etwas gebracht hat – und welche nicht. Es ist deshalb gut, auch in der Werbung mal neue Kanäle auszuprobieren. Dennoch muss auch selbstkritisch reflektiert werden: Welche Messebeteiligungen haben was konkret gebracht? Über welche Anzeigenkampagnen sind die meisten Kund*innen gekommen? Was muss unbedingt bei der nächsten Kampagne bzw. Aktion geändert werden? Gibt es bestimmte Kund*innen, die schon Fans sind und begeistert Kund*innen empfehlen? Falls noch nicht getan, so sollten diese spätestens jetzt mal ein dickes Dankeschön bekommen. Aber auch hier helfen Fragen: Wieso empfehlen diese so aktiv? Was macht somit der Anbietende richtig? Wie könnten noch mehr Kund*innen dazu gebracht werden, begeistert zu empfehlen?
7. Welche Mitarbeitenden müssen gecoacht werden, um noch souveräner zu verkaufen?
Auch in der heutigen Zeit werden Geschäfte zwischen Menschen gemacht. Selbst dann, wenn so manche Kaufvorgänge nur digital abgewickelt werden, kommen Kund*innen oft spätestens dann mit Menschen in Kontakt, wenn sie Fragen haben – oder reklamieren müssen. Auch Verkäufer*innen müssen über gute Ideen verfügen, wenn beispielsweise das Ladengeschäft voll ist und der Stresspegel steigt. Für Verkäufer*innen im Außendienst gilt dies, wenn der kritische Kunde für einen Auftrag gewonnen werden soll oder aber der Servicemitarbeitende, der bei der Montage andere Voraussetzungen für seine Arbeit vorfindet, wie ursprünglich geplant. Worte sind flüchtig. Sind sie erst einmal gesagt, kann man sie nicht wieder zurückholen. Darum müssen Mitarbeitende stets professionell den Kund*innen gegenüber auftreten können. Denn oft übertragen Kund*innen das Bild von einem Mitarbeitenden auf das gesamte Unternehmen. Ist der Verkaufende gut, ist meist auch sein Angebot und sein Unternehmen gut. Ist dieser unprofessionell, so ist eben alles andere häufig ebenfalls den Auftrag nicht wert – zumindest im Bild des/der Kund*in.
8. Welche bilsang unbearbeiteten Märkte versprechen neues Potenzial?
Oft hat die Landkarte noch weiße Flächen. Wo gibt es also möglicherweise Kund*innen, die ideal zu einem passen? Wo könnten Vertriebspartner*innen zur Erschließung neuer Märkte beitragen? Zur Inspiration kann oft ein Blick auf Mitbewerber helfen. Wo sind diese ebenfalls aktiv? Warum? Mit welchen Maßnahmen könnte ihnen strategisch zuvorgekommen werden?
9. Welche Produkte und Dienstleistungen sollten zusätzlich in das Portfolio aufgenommen werden?
Es ist durchaus sinnvoll, das eigene Leistungsportfolio regelmäßig komplett zu durchleuchten. Welche ‚Renner‘ und ‚Penner‘ beinhaltet das eigene Angebot? Woran liegt das? Warum sollte sich auf Sicht von drei Jahren bei den bisherigen Produkten und Dienstleitungen, die nicht laufen, etwas ändern? Häufig finden es Kund*innen sehr angenehm, wenn sie alles aus einer Hand bekommen. Das empfinden sie als Service. Wo könnte also den Kund*innen noch mehr geboten werden? Umso besser das Leistungsportfolio zu den Zielkund*innen passt, desto leichter fällt es diesen auch, sich dafür zu entscheiden.
10. Wie lassen sich gute Bestandskund*innen noch besser ans Unternehmen binden?
Interessanterweise legen viele Anbieter den Fokus auf die Neukund*innengewinnung. Das ist auch gut. Aber: Oft fühlen sich die bisherigen guten Kund*innen vernachlässigt. Sie können es nicht verstehen, warum Neukund*innen beispielsweise Sonderkonditionen oder exklusive Geschenke bekommen – sie selbst aber für die langjährige gute Zusammenarbeit nichts. Dies hat in manchen Branchen schon dazu geführt, dass Kund*innen, sobald sie Kund*in geworden sind, sofort wieder kündigen, um dann woanders wieder großzügig aufgenommen zu werden. Doch kann sowas richtig sein? Die besten Kund*innen eines Unternehmens sind die Ziel- bzw. Wunschkund*innen der Mitbewerber*innen. Vernachlässigen Anbieter*innen ihre besten Kund*innenen zu sehr, sind diese sehr offen für Abwerbeversuche der Konkurrenz. Daher muss überlegt werden, wie diese guten Kund*innen freiwillig gebunden werden können. Freiwillig deshalb, weil dies auf Sympathie und Vertrauen beruht. Natürlich sind auch „Knebelverträge“ denkbar. Aber wenn Kund*innen zu sehr von ihren Lieferant*innen enttäuscht werden, nützen auch ausgefeilte Verträge nichts. Und sollte der/die Kund*in dann doch bis zum Ende der Laufzeit, wenn auch widerwillig, dabei sein, wird er/sie in der Zwischenzeit hochmotiviert sein, andere von der schlechten Arbeitsqualität des/der Anbieter*in zu erzählen.
Wer im Jahr 2023 höhere Umsätze erwirtschaften möchte, hat viele Möglichkeiten. Wichtig ist, sich auf ein oder zwei Dinge gezielt einzustellen – und diese Bereiche engagiert voranzutreiben. Im Zweifelsfalle mit externer Hilfe, damit diese Vorhaben nicht nur bloße Wünsche bleiben, sondern als Ziele auch tatsächlich erreicht werden.
Der Autor – Verkaufstrainer Oliver Schumacher – zeigt on- und offline unter dem Motto „Ehrlichkeit verkauft“, wie Neukundengewinnung und Preisverhandlung gelingen.