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Seiten-Optimierung

Nachdem wir die Struktur Ihres Internetauftritts betrachtet haben, gehen wir im Folgenden auf die Optimierung einer einzelnen Seite ein – also bspw. der Kategorie „Netzwerkkabel“: Im Head Ihrer Seite, also in dem Quellcode zwischen den Tags <head> und </head>, geben Sie Suchmaschinen wertvolle Hinweise auf den Inhalt der Seite sowie auf die Frage, ob Suchmaschinen die Unterseite überhaupt indexieren sollen. Diese Informationen werden als Meta-Informationen bezeichnet.

Innerhalb des Title-Tags (<title>

Der Title-Tag</title>) hinterlegen Sie den Namen der Seite, der sowohl in den Suchergebnissen als auch in der oberen Browserzeile angezeigt wird. Die optimale Länge des Title-Tags liegt bei etwa 65 Zeichen. Fassen Sie sich also kurz, da ansonsten der Title in den Suchergebnissen automatisch gekürzt wird und die einzelnen Begriffe, die Sie im Titel der Seite nutzen, einen geringeren Wert bei der Errechnung des Rankings erhalten. Nutzen Sie das Keyword, mit dem die Seite ranken soll. Im Beispiel „Netzwerkkabel“ sollten Sie also selbstverständlich „Netzwerkkabel“ im Titel erwähnen. Da Sie 65 Zeichen nutzen können, empfehlen wir in diesem Zusammenhang den Longtail zu optimieren und eine aussagekräftige Überschrift zu wählen – bspw. „Netzwerkkabel online kaufen bei Shopname“ – somit weiß der Nutzer, der Ihre Seite besucht, direkt, dass er Netzwerk­kabel kaufen kann und nicht nur eine Informationsseite besucht.

Ein wichtiger technischer Baustein von SEO ist
der Auf- und Ausbau der Informations-Architektur.

Description- und Robots-Tag

Das Description-Tag (<meta name =“description“ content=“Beschreibung des Inhalts“>) hat aus Ranking-Gesichtspunkten keine Be­deutung. Allerdings wird die Description auf Suchergebnisseiten ausgegeben und vermittelt somit dem potenziellen Besucher einen ersten Eindruck über den Inhalt der Seite. Die Beschreibung sollte in etwa 160 Zeichen umfassen. Um die Clickrate zu optimieren, sollten Sie also in der Beschreibung kurz formulieren, was Ihren Besucher erwartet. Nutzen Sie auch hier die Keywords, auf denen Sie ranken möchten, da diese bei der entsprechenden Suchanfrage in den Suchergebnissen fett markiert werden und somit dem Suchenden die Relevanz Ihrer Seite nochmals verdeutlichen.

Mit dem Robots-Tag (<meta name =“robots“ content=“no-/index,no-/ follow“>) lässt sich bestimmen, ob eine Seite von Suchmaschinen indexiert werden soll oder nicht. Standardmäßig werden Seiten indexiert. Allerdings kann dies durch die Ausprägung „noindex“ vermieden werden – dies bietet sich insbesondere für solche Seiten an, die über keinen unique Content verfügen bzw. kein Rankingziel haben (z.B. Impressum, Datenschutzerklärung). Durch die Angabe „nofollow“ werden Suchmaschinen angewiesen, den Links auf einer Seite grundsätzlich nicht zu folgen und die Stärke der Seite somit nicht zu  vererben. Insbesondere bei internen Links hat das „Nofollow“-Attribut also eine eher schädliche Wirkung.

Inhaltliche Suchmaschinenoptimierung

Neben der technischen Optimierung muss auch der Inhalt einer Seite – also all die Elemente, die im Body der Seite zu finden sind – nach SEO-Gesichtspunkten optimiert werden. Hierbei sprechen wir insbesondere von Texten, da Suchmaschinen Inhalte von Flash-Animationen, Audiodateien oder Videoinhalten nicht auslesen können. Auf jeder Seite, die auf einem oder mehreren Keywords ranken soll, sollte sich ein Text mit einem Umfang von etwa 400 bis 500 Wörtern befinden. Selbstverständlich sollte dieser Text unique, also nicht von einer anderen Webseite kopiert sein. Verwenden Sie zu kurze Texte, so erkennen Suchmaschinen wahrscheinlich Konkurrenzseiten als deutlich relevanter für ein Thema an.

Um die Relevanz des Contents für ein bestimmtes Keyword zu verdeutlichen, sollte dieses natürlich im Text vorkommen. Allerdings sollten Sie keinen Keyword-Spam betreiben und den Suchbegriff möglichst häufig verwenden – schreiben Sie stattdessen für Ihre Besucher und nutzen den Begriff etwa zu drei bis fünf Prozent, gern auch in verschiedenen Kombinationen.

Themennahe Begriffe nutzen

Neben dem Keyword selbst sollten auch themennahe Begriffe, also Begriffe aus demselben Themenumfeld, innerhalb des Textes vorkommen. So können Suchmaschinen er­kennen, dass der Text relevant für eine bestimmte Themengruppe ist. In Texten über „Tastaturen“ tauchen sicherlich häufig „Keyboards“, „Tasten“ und weitere Begriffe auf – nutzen Sie also auch solche Wörter in Ihren Texten. Wie im Abschnitt der Keyword-Recherche erwähnt, sollten Sie Keyword-Kombinationen optimieren, die normalerweise ein niedrigeres Suchvolumen als das Hauptkeyword aufweisen, aber dahingegen leichter zu optimieren sind. Auch diese Kombinationen aus mehreren Keywords (z.B. „Tastaturen online kaufen“) sollten innerhalb des Contents vorkommen, um gute Rankings zu erzielen.

Überschriften verwenden

Um den Content zu strukturieren, sollten Sie Überschriften verwenden. Der Text sollte durch eine Überschrift (H1) sowie eine bis zwei Unterüberschriften (H2) gegliedert werden. Die Überschriften sollten Keywords bzw. Keywordkombinationen enthalten – Überschriften fallen Besuchern direkt ins Auge, daher bewerten auch Suchmaschinen die in Überschriften enthaltenen Begriffe als relevant.

Zwar können Suchmaschinen keine Bildinhalte verwerten, allerdings sollten Sie ein bis zwei Bilder pro Unterseite nutzen und diese mit keyword.gif oder keyword.jpg benennen. Außerdem sollten Sie innerhalb des Alternativtexts der Bilder Keywords bzw. Keywordkombinationen verwenden. Der Alternativtext be­schreibt aus Suchmaschinensicht den Inhalt eines Bildes – somit ist die Nutzung von relevanten Begrifflichkeiten innerhalb der Alternativtexte ratsam.

 SEO-Serie, 03: Link-Marketing

Im kommenden Teil dieser Serie wird die Offpage-Optimierung, d.h. der Linkaufbau behandelt. In diesem Zusammenhang erläutern wir, was Suchmaschinen unter einer natürlichen Linkstruktur verstehen und woran man einen „starken“ Link ausmachen kann.

II. Onpage Analyse-Tools

II. Onpage Analyse-Tools

Onpage Tools sind eine nützliche Unterstützung, um die eigene Website auf wichtige SEO-Faktoren hin zu überprüfen. Sie decken mögliche Fehlerquellen auf und erkennen mit Hilfe von sog. Crawlern, die die Seite gründlich untersuchen, an welcher Stelle es Verbesserungsbedarf gibt. Die folgenden drei Tools halten wir für essentiell.

Xenu’s Link Sleuth: Das ist ein kostenloses Tool, welches defekte Verlinkungen auf Ihrer Webpräsenz aufspürt. Nach Eingabe der URL startet die Analyse der Seite, und der User erhält im Anschluss einen umfassenden Report, aus dem beispielsweise Statuscode-Fehler hervorgehen. Dank genauer Angabe der Fehlerquellen kann das Problem direkt behoben werden.

Screaming Frog SEO Spider: Hierbei handelt es sich um ein einfach händelbares Desktop-Programm, welches ebenfalls kostenlos erhältlich ist. Es liefert recht umfangreiche Informationen über Onpage-Elemente der jeweiligen Website. Dazu gehört eine Auswertung aller Verlinkungen sowie deren Status, aber auch wichtiger Elemente wie die Meta Description, Meta Keywords und Anchor Text. Eine Export-Funktion ermöglicht das Übertragen in Excel.

Strucr.com: Ein Online-Dienst, der besonders für größere Webseiten eine gute Hilfestellung ist. Auch hier wird die gewünschte Seite mit einem Crawler durchsucht. Dabei überprüft das Tool die Seitenstruktur und liefert im Anschluss mehrere „Hints“, die SEO-relevant sein können. Dies können zu lange Seitentitel oder Fehler in den URLs sein. Es lohnt sich stets, diese Hinweise  zu kontrollieren, auch wenn es sich nicht immer um Fehlerquellen handeln muss, die sich aus SEO-Sicht negativ auswirken.

SEO-Tools erleichtern den SEO-Alltag ungemein,
da sie alle Optimierungsmaßnahmen abbilden.

III. Offpage Analyse-Tools

Dank zahlreicher Offpage Analyse-Tools ist es möglich, wichtige ergänzende Daten für die Backlinks zu erhalten und zu verwalten. In kürzester Zeit können sich User einen umfassenden Überblick über vorhandene Backlinkstrukturen verschaffen und diese entsprechend dokumentieren.

Open Site Explorer: Open Site Explorer wurde von SEOmoz entwickelt und eignet sich als gute Ergänzung zu den allgemeinen Tools wie Sistrix und Co. Es erleichtert die Erfassung und schafft mehr Transparenz im Bereich der Backlinkdaten. Mit dem zur Verfügung gestellten Webindex können Linkstrukturen analysiert und abgebildet werden.
Majestic SEO: Majestic SEO ist ein weiteres nützliches Backlinktool, welches Zugang zum eigens entwickelten Index bietet. Sämtliche Daten aus dem sogenannten „Fresh Index“ sind wie der Name schon sagt immer aktuell. Zusätzlich können die Backlinks rückblickend über einen längeren Zeitraum analysiert werden, dazu dient der „Historic Index“. Majestics greift dabei zur Zeit auf weit über 3 Billionen URLs im Historic Index und 140 Milliarden URLs im Fresh Index zurück.
Raven Tools: Der Vorteil von Raven Tools ist hauptsächlich die hohe Datenqualität. In übersichtlicher Form lassen sich Keywords und Backlinks sowohl recherchieren als auch dokumentieren.  Sämtliche Backlinks können in den vorhandenen Link-Manager importiert und ausgewertet werden. Außerdem ist mit Hilfe dieser Daten eine Wettbewerbsanalyse möglich.

Anchortexte beachten

Der optimale Linkmix

Bei den oben beschriebenen Links handelt es sich natürlich um Best Practices. Schauen Sie sich Backlinkprofile starker Webseiten an, so werden Sie schnell erkennen, dass keine dieser Seiten ausschließlich Links von Webseiten mit einer hohen Autorität und Themenrelevanz mit keyword-optimiertem Anchortext hat. Vielmehr sind diese Links die Spitze des Eisbergs – darunter befinden sich zahllose weniger starke Links, die aber ebenfalls ihre Daseinsberechtigung haben. Links aus Webkatalogen, Foren, nicht themenrelevanten Seiten, ja auch Links, die durch das „nofollow“-Attribut als aus SEO-Sicht unwirksam markiert wurden, runden das natürliche Linkprofil ab.

Nur ein Bruchteil der Links werden bei einem natürlich gewachsenen Linkprofil das Keyword in seiner Reinform beinhalten – eigentlich auch logisch, wissen ja die verlinkenden Internetnutzer nicht, welches Keyword denn nun „richtig“ oder „falsch“ ist. Schaut man sich in Foren oder Blogs um, so findet man sehr häufig Linktexte wie „Zum Angebot“, „Hier weiter lesen“ etc. Internetnutzer verlinken Ihr Angebot schließlich, weil sie es weiter empfehlen möchten, nicht jedoch, um Ihrer Webseite zu besseren Suchmaschinenpositionen zu verhelfen.

Um die Stärke einer Verlinkung noch besser beurteilen zu können, sollten Sie den bereits erwähnten Anchortext sowie das Ziel des Links nicht außer Acht lassen. Links von Nachrichtenmagazinen, die, wie zuvor beschrieben, eine hohe Autorität aufweisen, zielen häufig auf die Startseite des Anbieters. So wird zwar der Brand und die Reputation der Seite gestärkt, doch um auf umkämpfte Keywords ranken zu können, benötigen Sie Verlinkungen, deren Anchortext das entsprechende Keyword enthält.

Denken Sie aber nicht daran, viele Links mit dem gleichen Anchortext, der ausschließlich das Top-Keyword enthält, aufzubauen! Das wirkt für Suchmaschinen sehr unnatürlich, denn diese haben eine sehr breite Datenbasis und wissen, wie ein natürliches Linkprofil auszusehen hat. Allerdings sollten Sie Keyword-Kombinationen immer dann in Anchortexten verwenden, wenn es sinnvoll ist. Stellt etwa ein Blogger eines Ihrer Produkte vor, bitten Sie ihn, nicht auf die Startseite, sondern auf das Produkt in Ihrem Shop zu verweisen. Dies hat für Suchmaschinen und für die Leser des Blogs einen höheren Mehrwert.

Quick-Tipps zur Linkbildung:

  • Entscheiden Sie sich, in Eigenregie oder mit Unterstützung einer SEO-Agentur den Linkaufbau voran zu treiben.
  • 
Achten Sie stets darauf, einen sog. natürlichen Linkmix beizubehalten.
  • Schneller Linkaufbau kann zu schnellen Erfolgen führen, doch werden diese nicht von langer Dauer sein – im schlimmsten Fall führt zu schnelles Linkmarketing nämlich zu einer Abstrafung Ihrer Seite.
  • Daher sollten Sie einen langsamen Linkaufbau gegenüber unüberlegten Schnellschüssen vorziehen.

Die Kombilösung

Zusammenspiel von externer und interner Lösung

Die Fokussierung ausschließlich auf einen Inhouse SEO bzw. eine Agentur hat viele Vor- und Nachteile. Für Unternehmen, die ihren Fokus auf das Online-Geschäft gelegt haben, für die also SEO ein wichtiger Bestandteil des Marketing-Mixes ist, und die über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen, ist es also ratsam, über eine Mischung aus interner und externer Lösung nachzudenken. Sofern man SEO als weniger relevant ansieht oder nicht über die finanziellen Mittel einer optimalen Lösung verfügt, sollte man die oben vorgestellten Argumente "pro Inhouse-SEO" bzw. "pro SEO-Agentur" ausgiebig abwägen, um die für das Unternehmen optimale Entscheidung treffen zu können.

Neben der Frage, welche Rolle SEO allgemein im Unternehmen spielt, sei auch darauf hingewiesen, dass Agenturen bzw. Inhouse SEOs aus Erfahrung verschiedene Disziplinen im SEO-Prozess unterschiedlich gut abbilden können. Wie bereits aus den Argumenten, die für die interne Lösung sprechen, deutlich wird, ist der Inhouse SEO mehr im Unternehmen integriert als der Mitarbeiter einer Agentur und kann daher SEO-Prozesse deutlich leichter priorisieren. Daher ist der Inhouse SEO bei Fragen der technischen SEO meist von Vorteil - schließlich kann er Vorschläge direkt mit den richtigen Ansprechpartnern ausdiskutieren und somit zu einer schnelleren Lösung beitragen, als dies die Agentur könnte.

Offpage-Maßnahmen wie etwa das Linkmarketing lassen sich häufig aufgrund der jahrelangen Expertise in den unterschiedlichsten Branchen besser von Agenturen abbilden. Die Mitarbeiter einer Agentur verfügen gebündelt über ein enormes Kontaktnetzwerk. Die Synergieeffekte zwischen Inhouse SEO und Agentur führen unserer Erfahrung nach für (Online-)Unternehmen zu den optimalen Ergebnissen. Allerdings kann man nicht allgemein festhalten, ob es sinnvoll ist, mit einer Agentur, einem Inhouse SEO oder einer Kombination aus beidem zusammen zu arbeiten. Diese Entscheidung muss jeder auf Basis der oben genannten Argumente und Kenntnis der eigenen Prozesse und des Lebenszyklus des Unternehmens eigenständig entscheiden.

Vorschau: Im letzten Teil der Serie behandeln wir die Messfaktoren und die Tools, mit denen Sie Ihre SEO-Aktivitäten prüfen und überwachen können.

Die Autoren dieser Serie:

Andre Alpar ist Partner bei der AKM3.de (spezialisiert auf internationales SEO & Linkmarketing und CMO beim Zigarren Versender Noblego.de. Zuvor war er als Marketing Director bei Rocket Internet im Führungsteam tätig.

Markus Koczy ist Geschäftsführer der SEO-Agentur AKM3 GmbH. Er berät Unternehmen in den Bereichen SEO, SEM, SMM und Reputation Management und ist auf internationales Linkmarketing spezialisiert, www.akm3.de