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„Die Magie von KI ist, dass sie ständig lernt“ – Expertin-Interview mit Kathy Baxter
Kathy Baxter ist die KI-Expertin beim CRM- und Marketing-Softwarehersteller Salesforce und kämpft für den ethischen Einsatz der Technologie. Unser Autor Stefan von Gagern hatte Gelegenheit für ein Interview mit Baxter auf der Dreamforce in San Francisco.
Kathy Baxter, Principal Architect, Ethical AI Practice bei Salesforce, stammt aus der Psychologie, brachte aber über 20 Jahre Erfahrung von großen Tech-Unternehmen mit zu Salesforce – unter anderem aus der UX (User Experience)-Forschung bei Silicon Valley Schwergewichten wie Oracle, Ebay, Google. Als Salesforce vor Jahren eine „AI-First“-Company wurde, startete Baxter mit der Entwicklung von Chatbots. Heute setzt sie sich intern vor allem für die Einhaltung „ethischer KI“ ein – für diese Aufgabe wurde bei Salesforce sogar ein eigener, neuer Job in der Zentrale in San Francisco geschaffen.
Zunächst ganz allgemein gefragt: Welches Potenzial bringt KI ins Marketing?
Personalisierung ist wirklich das große Ding. Man will Empfehlungen erreichen, die dich ansprechen. Traditionell läuft das immer noch oft mit Demografie. Du bist eine Frau, also empfehlen wir Makeup. Männer sehen diese Anzeigen nicht. In den letzten Jahren haben wir aber gelernt, das Gender ein Spektrum hat. Jemand männliches kann sich ebenfalls für Makeup interessieren. Genauso gibt es Frauen, die keine Kleider mögen. Also müssen wir uns auf Interessen und Verhalten konzentrieren.
Viele Marken tun sich mit Personalisierung immer noch schwer. Könnte ein Grund dafür sein, dass sich Kund*innenverhalten und die Umstände ständig und stark verändern?
Sich auf Demografie verlassen reicht einfach nicht mehr. Die Magie von KI ist, dass sie ständig lernt. Generation Z bringt eine neue Komplexität in das Gender-Thema, identifiziert sich aber stark damit. Die Pandemie hat das Kundenverhalten komplett auf den Kopf gestellt. KI kann damit umgehen und Probleme verhindert – zum Beispiel, dass Retailer ohne Ware oder mit viel zu viel Ware dastehen.
Mit dem Ende der Cookies kommen neue Fragen auf. Wie schaffen wir es Vertrauen aufzubauen? Wenn die Third-Party Daten weg sind, kommt das, was wir „Zero-Party Daten“ nennen. Wie können wir dich dazu bringen, dass du mir verrätst, was mich interessiert. Wir wollen dieses Vertrauen aufbauen, indem wir transparent sind. Der Kunde muss den Wert sehen, was er davon hat, wenn er diese Infos mit uns teilt – und wissen, was wir über ihn schon wissen. KI kann zudem Rückschlüsse ziehen wie „wenn dir dies gefällt, kannst du auch das gebrauchen.“ Händler stehen vor Problemen wie Engpässe in der Lieferkette – hier können solche Empfehlungen eine riesige Hilfe bedeuten.
Aus dem Vertrauensverhältnis ergibt sich auch eine Verpflichtung für Brands abzuliefern, oder nicht?
Nicht nur daraus – auch aus Regulierungen. In Kalifornien gibt es Vorgaben wie die zum Beispiel Daten, die von Kindern stammen, verarbeitet werden dürfen. Es gibt Verpflichtungen für Transparenz, wie ein KI-Modell arbeitet – und warum es etwas empfiehlt. Selbst wenn sich eine Marke nicht so sehr um Vertrauen kümmert – die Privatsphäre-Vorgaben werden sie dazu zwingen.
Jede(r) Softwarehersteller*in bewirbt inzwischen seine/ihre eigene KI-Technologie. IBM mit Watson, Adobe mit Sensei. Was macht Salesforce mit seiner KI-Engine Einstein besser als die anderen?
Wir bieten „No-Code“ und „Low-Code“-Lösungen für eine CRM-spezifische KI. Wir bieten auch eine General-Purpose-Entwicklungsumgebung, für KI-Anwendungen aller Art. Aber gebrauchsfertige Lösungen für Chatbots, die Sales und Kundenservice verstehen, die wissen wer der nächste Lead sein könnte oder die Verkaufsabbrüche verhindern können, sind sehr hilfreich, um Kundenbeziehungen an den Start und zum Laufen zu bekommen. In unserer Marketing Cloud haben wir einen Subject Line Generator, der verschiedene Tonalitäten versteht. Er kann FOMO (Fear of Missing out – die Red.) oder einen freundlichen Ton in der E-Mail-Betreffzeile anschlagen.
Dennoch können die Kunden mit „Einstein Builder“ unsere Technologien nutzen, um ihr eigenes KI-Modell auf dieser Basis zu entwickeln. Mit der Partnerschaft von AWS (Amazon Web Service) findet eine Demokratisierung von KI statt – nach dem Motto „Bring your AI“. So können Kunden die Daten aus einer Customer Data Plattform mit unserer Lösung zusammenbringen.
Ein Fokus der Salesforce-Keynote 2022 waren Echtzeit-Daten – ein großer Game-Changer in Sachen Personalisierung?
Daten sind oft statisch, fragmentiert, veraltet, ungenau – und dann auch noch schwer oder gar nicht zugänglich. Echtzeit mit unserer Lösung Genie ändert das komplett. Damit bekommen wir die alle und die genauesten Daten – die exakte Prognosen ermöglichen. Am Anfang von Covid sahen wir „schwarzen Schwäne“. Die ganzen Datenmodelle brachen zusammen, weil sie nicht mehr funktionierten. Das zeigt, was Echtzeitdaten bewirken können – und wie wichtig Echtzeit wirklich ist.
Viele Unternehmen tun sich schwer dabei ihre Entscheidungen auf Basis von Daten, statt mit dem Bauchgefühl der jahrelangen Business-Erfahrung zu fällen. Was könnte dabei helfen, Daten als Entscheidungshilfe mehr zu akzeptieren?
Wir wissen, wie wichtig Transparenz und Erklärungen sind. Das macht Einstein. Unsere Software zeigt warum eine Empfehlung gegeben wird. Es ist so besser nachvollziehbar, warum ein bestimmter Kunde der nächste Lead sein wird. Das liefert Wertschöpfung im Geschäft, schafft Return on Investment und etabliert im Unternehmen Daten als Entscheidungshilfe.
Es gibt viele Horrorszenarien rund um KI. In Deutschland und Europa gibt es viele Skeptiker*innen, die anmerken, dass künstliche Intelligenz ein Jobkiller sein wird oder gar die Weltherrschaft übernehmen wird. Kann Salesforce mit seinem „Ehtical AI“-Ansatz diese Ängste nehmen? Könnte zum Beispiel AI meinen Job als Content Marketer und Copywriter übernehmen?
Das große Dilemma ist diese KI generierte Kunst, die gerade im Netz kursiert. Dall-e oder andere Bildgeneratoren erzeugen Bilder mit Copyrights, die sie sich selbst als System geben. Die künstliche Intelligenz wurde aber mit Bildern von echten Künstlern trainiert, die nichts für ihren Input bekommen. Das ist etwas, was wir als Gesellschaft oder Staat verhindern müssen. Wir sorgen mit unserem „Ethical AI“- Richtlinien dafür, dass Rechte – zum Beispiel das Grundrecht sich mit seiner Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen – respektiert und eingehalten werden.
Die Terminator-Szenarien, in denen die KI alles übernimmt und uns in Büroklammern verwandelt – diese sind Jahrzehnte weit weg in der Zukunft. Wir müssen uns aber auf die Schäden konzentrieren, die KI heute anrichten kann, wenn zum Beispiel Kunst kostenlos generiert wird und den Künstlern ihre Arbeit wegnimmt.
Schlimm ist auch wenn Gesichtserkennung falsche Vorhersagen macht und die Polizei deswegen die falschen Personen festnimmt. Oder wenn die KI unfairerweise bestimmten Personen den Zugang zu Jobs verhindert. Diese Dinge müssen heute angegangen werden. Aus diesem Grund ist zum Beispiel Gesichtserkennung in unserer KI mit ihren strengen Richtlinen nicht erlaubt.
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Nachhaltigkeit: Sinnorientierung statt Image-PR und Greenwashing
Im Interview: Co-Gründer Günther Reifer vom Terra Institute.
Als Experten mit langjähriger Erfahrung und Kompetenz in der Beratungstätigkeit gründeten Evelyn Oberleiter und Günther Reifer vor 10 Jahren gemeinsam das Terra Institute: Ein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt in Geschäftsmodellinnovation, Nachhaltigkeitsmanagement, Produktentwicklung, Kreislaufwirtschaft und sinnorientiertem, transformativem Leadership. Das Terra Institute hat heute 25 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und Italien.
Im Interview zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften: Terra Institute-Co-Gründer Günther Reifer.
Heutzutage macht das Thema Nachhaltigkeit einen großen Teil vom Image eines Unternehmens aus. Wer nicht nachhaltig ist, geht nicht mit dem Puls der Zeit. Doch was ist überhaupt mit Nachhaltigkeit gemeint und wie kann sie in einem Unternehmen umgesetzt werden?
Nachhaltigkeit hat verschiedene Definitionen. Die gängigste besagt: „Nachhaltigkeit gewährleistet, dass zukünftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse auf der Erde zu befriedigen als die gegenwärtig lebende Generation.“ Für ein produzierendes Unternehmen bedeutet das konkret: Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, ressourcenschonende Produktion, Vermeidung von Müll, ein möglichst geringer CO2-Ausstoß und im besten Fall ein recyclebares Endprodukt. Wenn ein Produkt all diese Kriterien erfüllt, kann es sich ökologisch nachhaltig nennen.
Ein Beispiel: Ein T-Shirt aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, dessen Aufdruck jedoch giftige Chemikalien enthält, ist keineswegs nachhaltig. Es ist wichtig, dass wir den gesamten Produktionsprozess betrachten – vom Design zum finalen Produkt bis zur Rückführung in den Wertstoffkreislauf.
Wenn ein Unternehmen ein ökologisch nachhaltiges Produkt herstellt, ist dann das gesamte Unternehmen nachhaltig?
Noch lange nicht. Nachhaltigkeit steht nämlich auf drei Standbeinen: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Neben den ökologischen Aspekten bestimmen also noch soziale und ökonomische Faktoren, inwieweit ein Unternehmen nachhaltig ist. Die soziale Komponente widmet sich dabei in erster Linie dem Wohlergehen von Mensch und Gesellschaft. Für Mitarbeiter des Unternehmens bedeutet das zum Beispiel ein fairer Lohn, geregelte Arbeitszeiten und Pausen sowie die Möglichkeit auf persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Insbesondere der Aspekt Schulungen spielt wiederum eine wichtige Rolle für die ökologische Nachhaltigkeit des Unternehmens.
Um ökologische Nachhaltigkeit ganzheitlich im Unternehmen zu etablieren, muss zunächst ein gemeinsames Bewusstsein dafür geschaffen werden. Bei Führungskräften genauso wie bei allen Mitarbeitern. Durch regelmäßige Coachings der Mitarbeiter – sei es persönlich oder digital – werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz zur Angelegenheit des gesamten Unternehmens. Alle sind auf dem neuesten Stand und ziehen am selben Strang.
Was sind die ökonomischen Faktoren, die ein Unternehmen nachhaltig machen? Und stehen diese nicht im Konflikt mit den ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit?
Die meisten denken wahrscheinlich, dass sich Umwelt und Wirtschaft von vorneherein ausschließen. Das stimmt so jedoch nicht. Fakt ist: Nur ein Unternehmen, was auch ökonomisch nachhaltig ist, wird langfristig bestehen bleiben und so seinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten können. Die Umstellung auf eine ökologisch nachhaltige Produktion ist dabei kein Verlustgeschäft. Wenn Sie zum Beispiel alles regional produzieren statt einzelne Produktionsprozesse ins Ausland zu verlagern, dann sind auch Ihre Lieferketten kürzer. Das spart erhebliche Transportkosten und CO2. Zudem sind regionale Lieferketten transparenter und daher leichter zu managen.
Auch im Fall einer globalen Krise wie der Corona-Pandemie ist das Risiko einer Produktionsunterbrechung deutlich reduziert. In innovative und verbesserte Fertigungstechnologien zu investieren, zahlt sich auch aus. Material-, Wasser- und Energieverbrauch werden so reduziert und anfallende Abfallprodukte können recycelt werden. Nachhaltigkeit ist also nicht teurer, sondern langfristig gesehen sogar lukrativ.
Was sind die ersten Schritte für ein Unternehmen, um nachhaltig zu werden?
Die Bereitschaft für Veränderung ist immer der erste Schritt. Das gesamte Unternehmen – Führungskräfte wie Mitarbeiter – muss eine neue Sinnorientierung erfahren. Dafür werden zunächst die aktuellen sozioökonomischen Megatrends intensiv analysiert. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wird anschließend der gesamte Betrieb durchleuchtet und aufgeräumt. Gemeinsam wird ermittelt, welche Kompetenzen Führungskräfte und Mitarbeiter mitbringen, was noch verbesserungswürdig ist und wie sich zukunftsrelevante Themen aus Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Wirtschaft in das Unternehmen integrieren lassen. Dabei ist es wichtig, bestehende Strukturen zu überdenken, von alten Gewohnheiten loszulassen und sich neue Ziele zu setzen.
Natürlich ist so eine Neuorientierung, bei der alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden, ein sehr komplexer Prozess, der für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellt. Wir vom Terra Institute möchten Unternehmen in ihrem Umdenken bestärken und ihren Transformationsprozess tatkräftig unterstützen!
Online Gaming Markt wächst weiter - das sind die beliebtesten Online Games in Deutschland!
Online Games sind so beliebt wie nie zuvor in Deutschland – immer mehr Menschen von Jung bis Alt begeistern sich mittlerweile für den Online Gaming Markt.
So verwundert es nicht, dass der Gaming Markt in Deutschland die sechs Milliarden Euro Schallmauer durchbrochen hat. Dabei sind es vor allem In-Game-Käufe und Gebühren für Online-Spieleanbieter, die als treibende Kraft für das Wachstum auszumachen sind. Laut den aktuellen Umsatzzahlen der Hardware- und Software aus dem Gaming Bereich gibt es ein Wachstum von circa sechs Prozent und einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2019 zu vermelden.
Dabei sind es vor allem Online Games, die in Fokus der Gamer Community in Deutschland stehen. Denn der Umsatz mit Spiel-Hardware ging um mehr als 2 Prozent zurück, während Spiele-Software im Online Bereich mit einem Wachstum von elf Prozent deutlich zulegen konnten. Der Gaming Markt in Deutschland hat sich entwickelt. So sind es aktuell weniger Konsolenspiele und PC-Spiele, die für Furore sorgen, sondern viel mehr Online Games für zwischendurch. Grund für die veränderten Bedingungen auf dem Gamer-Markt sind dabei vor allem auch mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, die den Spielspaß heutzutage überall und jederzeit ermöglichen. So sind In-Game-Käufe und Gebühren für Online-Spiele zu einer sehr wichtigen Säule auf dem Games-Markt aufgestiegen.
Das virtuelle Spielvergnügen ist demnach voll im Trend. Doch welche Games sind aktuell in Deutschland am beliebtesten? Und wo geben Gamer aus Deutschland das meiste Geld aus?
Diesen und weiteren Fragen sind wir auf den Grund gegangen, so dass Sie im Folgenden einen Überblick von den beliebtesten Online Games in Deutschland erhalten.
Casino-Spiele als neuer Spiele-Trend
Der Online Gaming Markt hat neue Konkurrenz bekommen: So sind Online Casino-Spiele heutzutage voll im Trend und versprechen jede Menge Spielspaß. Neben virtuellen Glücksspielhäusern und Casinos, sind es auch die altbewährten und namhaften Spieleplattformen wie PartyPoker, die viele Hobby-Gamer in ihren Bann ziehen. So ist der Hype um Poker längst nicht vorbei, ganz im Gegenteil: In Deutschland hat sich eine echte Pokerszene etabliert, so dass auch immer mehr private Turniere im Online Bereich stattfinden. Auch für zwischendurch lassen sich die meisten Plattformen in der mobilen Version erreichen, so dass Poker für viele Menschen hierzulande einen beliebten Zeitvertreib darstellt.
Konsolenspiele weiterhin sehr gefragt
Zwar sind die (Umsatzzahlen für Konsolenspiele) etwas zurückgegangen, doch ist der Spielspaß der Gamerszene ungebrochen, wenn es um verschiedene Gaming-Software geht. Die Spieleentwickler konnten dabei vor allem mit Fortsetzungen für neue Verkaufsschlager sorgen. So sind die Nachfolger der beliebten Fußball-Gaming-Reihe 'Fifa' und Shooter wie 'Fortnite' weiterhin unter den Top-Games in Deutschland platziert. Mit den Ankündigungen von Microsoft und Sony für die neuen Konsolengenerationen wird auch in den kommenden Jahren weiter fleißig auf der Konsole gezockt.
Mini-Games für das Smartphones
Die In-Game-Käufe für Spiele, die auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden, sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. So sind immer mehr Gamer bereit Geld in ein Spiel zu investieren, wenn sie daran einen unterhaltsamen Zeitvertreib sehen. Viele Entwickler legen es genau darauf an, so dass viele Gamer unbewusst dazu gelockt werden In-Game-Käufe zu tätigen, um den Spielfortschritt weiter voranzutreiben.
Tier-Telemedizin: Potenzial für Gründer?
Welches digitale Start-up-Potenzial steckt im deutschen Veterinärmarkt?
Wenn es um Telemedizin geht, taucht das Thema Tiergesundheit nur selten in der Berichterstattung auf. Dabei ist zu erwarten, dass sich mit der Gewöhnung an die digitale Sprechstunde für Menschen auch der Online-Tierarzt durchsetzt. Schaut man sich diesbezüglich auf dem deutschen Veterinärmarkt um, stellt sich jedoch ein sehr übersichtliches Marktbild dar – und das, obwohl der deutsche Heimtiermarkt einer der größten Europas ist: Laut Statista lebt in jedem zweiten Haushalt in Deutschland ein Haustier. Von den insgesamt 34 Millionen Haustieren sind laut Statista 14,7 Millionen Katzen und 10,1 Millionen Hunde.
Die Corona-Pandemie hat die Beliebtheit von Haustieren noch einmal verstärkt, das Leben der Menschen spielt sich wieder verstärkt im heimischen Umfeld ab, hier ist ein Tier der ideale Gefährte. Der Markt für Tiergesundheit blickt also in eine positive Zukunft. Telemedizin für Tiere bringt diesen Markt jetzt zusätzlich in Bewegung und erschließt ein bisher ungesehenes Potenzial.
Marktnische mit Mehrwert
Telemedizin erlebt seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen Boom. Digitale Sprechstunden und sogar digitale Krankenscheine wurden sprunghaft zur neuen Normalität. Doch nicht nur Menschen benötigen medizinischen Rat. Auch Haustiere brauchen hin und wieder einen Arzt. Bei Tierhaltern löst der Moment, in dem sie sich fragen, ob ihr Haustier zum Arzt muss, in der Regel Stress aus. “Muss ich mein Tier wegen dieses Symptoms wirklich zum Tierarzt bringen?” und wenn ja, “Wie transportiere ich es zum Arzt?” und “Stresst der Arztbesuch mein Tier nicht mehr, als er hilft?” Das sind typische Fragen, die sich Tierhalter in einer solchen Situation stellen.
Genau hier setzen telemedizinische Angebote für Tiere an. Sie helfen zum Beispiel dem verunsicherten Herrchen von Labradorhündin Lizzy dabei, besser einschätzen zu können, ob ihr plötzliches Erbrechen eine ernstzunehmende Krankheit ist, welche die Fahrt zur Tierarztpraxis rechtfertigt oder ob es sich um eine harmlose Magen-Darm-Irritation handelt.
Vorreiter der Tier-Telemedizin
Als Anbieter für eine solche telemedizinische Beratung ist FirstVet bereits seit 2016 aktiv. Den Prozess der tierärztlichen Versorgung für alle Beteiligten verbessern: Mit dieser Vision gründete David Prien in Stockholm gemeinsam mit Joakim Widigs FirstVet, die erste Plattform für Tier-Telemedizin in Schweden. Heute ist das Unternehmen der weltweit größte digitale Anbieter für tierärztliche Versorgung. Als Mitgründer und CEO bringt Prien zehn Jahre Erfahrung auf dem Tiergesundheitsmarkt mit und ist damit ein Experte, wenn es um Markteinschätzung, Potenziale und die intelligente Umsetzung zeitgemäßer digitaler Angebote für Tiere und deren Haltern geht. Als CEO treibt er maßgeblich das Wachstum und die Internationalisierung von FirstVet voran. Wenn Prien sich nicht für digitale Tiergesundheit bei FirstVet einsetzt, verbringt er seine Zeit gerne mit seinen beiden Hunden Chili und Esther bei ausgiebigen Waldspaziergängen.
Nach dem Marktstart von FirstVet in Schweden folgten weitere skandinavischen Länder, Großbritannien und kürzlich Deutschland. Die Erfahrungswerte der telemedizinischen Beratung zeigen: bei 75 Prozent aller telemedizinisch untersuchten Haustiere wäre der Besuch in der Tierarztpraxis überflüssig gewesen.
Veterinäre und Versicherungen profitieren von Tier-Telemedizin
Telemedizin ist dabei nicht als Ersatz für den Tierarztbesuch zu verstehen. Das Angebot greift viel früher – an dem Punkt, an dem Tierhalter sich unsicher sind, ob der stressige Transport zum Veterinär notwendig ist. Hier gibt die Beratung durch einen qualifizierten und erfahrenen Tierarzt Orientierung und Sicherheit im Prozess. In den Fällen, bei denen keine umfangreiche stationäre Behandlung notwendig ist, reicht ein guter Rat vom Tele-Veterinär.
Davon profitieren nicht nur Tierhalter, sondern auch die in Deutschland niedergelassenen Tierärzte. Die Anrufe ratsuchender Tierbesitzer, die den Veterinär viel Zeit neben seiner eigentlichen behandelnden Tätigkeit kosten, laufen nicht mehr nachts oder an den Wochenenden auf dem privaten Handy auf. Dank des telemedizinischen Angebots können zu den Randzeiten die Online-Tierärzte diese Aufgabe übernehmen und im Anschluss alle Patienten, die eine weiterführende Behandlung benötigen, zur nächstgelegenen Tierarztpraxis oder -klinik schicken. Auf diese Weise fällt für die niedergelassenen Tierärzte ein zeitaufwendiger Teil an Nacht- und Wochenendarbeit weg, der nach dem bestehenden Gebührensystem meist nicht abgerechnet werden konnte.
Auch Tierkrankenversicherer profitieren von telemedizinischen Angeboten, denn durch das Einbinden eines solchen Services können Tierkrankheiten frühzeitig erkannt oder abgewendet werden, sodass keine unnötigen Behandlungskosten entstehen. FirstVet ist auf diesem Gebiet Vorreiter in Europa. In Schweden bestehen mit allen aktiven Haustierkrankenversicherungen Partnerschaften. Auch das deutsche FirstVet Team setzt auf Prävention und plant Partnerschaften mit Versicherungen. So können langfristig unnötige Veterinär-Behandlungen vermieden werden.
Entwicklung und Potenzial für Telemedizin im Veterinärmarkt
Im Ausland hat sich Telemedizin für Tiere bereits durchgesetzt. 2015 machte der Telemedizindienst Televet in den USA den Start. Seither hat die Plattform bereits mehr als 6,2 Millionen Euro Investitionskapital erhalten. 2016 folgte FirstVet in Schweden und expandierte kurze Zeit später nach Dänemark, Finnland, Großbritannien und Norwegen. In einer Series A Finanzierung erhielt der Anbieter 2018 5,3 Millionen Euro und in einer Series B Finanzierung in 2019 nochmal 18,5 Millionen Euro. In Deutschland war das Geschäftsfeld bis zum kürzlichen Marktstart von FirstVet noch weitgehend unangetastet.
Ausblick
Noch ist die Möglichkeit, einen Online-Tierarzt zu Rate zu ziehen, für deutsche Tierhalter neu. Mit der Ausweitung von Angeboten wie dem von FirstVet und anderer Marktteilnehmer und zunehmenden Versicherungskooperationen wird sich diese Möglichkeit jedoch ähnlich wie in der Humanmedizin zunehmend durchsetzen. Für den Veterinärmarkt bedeutet das frischen Digitalisierungswind, der den Markt um neue Angebote erweitert und so für Wachstum auf dem bereits heute größten europäischen Heimtiermarkt sorgt.
Trendreport: eLearning-Markt
Start-ups treffen mit dem Thema eLearning auf einen Zukunftsmarkt mit enormem Wachstums- und Umsatz-Potenzial. Wir zeigen, welche Chancen Gründer im eLearning-Sektor haben und stellen erfolgreiche B2B- und B2C-Start-ups und deren Konzepte vor.
Tiefgreifende Veränderungen innerhalb der Arbeitswelt als Folge der Globalisierung und Digitalisierung verlangen nach neuen didaktischen Wegen. Hier kommt eLearning ins Spiel. Zur eLearning-Branche gehört in meinen Augen jeder Anbieter, der elektronische oder digitale Hilfsmittel nutzt: Sei es, um Lehrmaterialien zu erstellen und zu verteilen oder um Onlinekurse durchzuführen. Die Vielfalt ist unsagbar groß“, sagt Sina Burghardt, Marketing-Expertin der e-Learning-Plattform Coursepath in Köln.
Coursepath ist eine intuitiv zu bedienende Do-it-Yourself-Software, mit deren Hilfe Unternehmen seit 2013 eLearning-Kurse schnell und bequem erstellen können. Die Software ist ein Produkt des niederländischen Software-Entwicklers für Wissensmanagement Viadesk. „eLearning war zunächst nicht unser Kerngeschäft. Die Kunden hatten aber immer mehr Bedarf an Software zum Schulen ihrer Mitarbeiter, also eLearning. Die Nachfrage war so groß, dass wir schließlich unsere Software-as-a-Service-Lösung entwickelten“, erzählt Sina Burghardt. „Schließlich ist Automation ein Trend im eLearning. Unternehmen wollen eLearning-Kurse immer schneller und immer einfacher erstellen können.“
Rasant steigende Umsätze
Start-ups treffen mit eLearning auf einen Zukunftsmarkt. Laut dem aktuellen Branchenmonitor der Essener Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung (mmb-Institut) steigt der Umsatz der eLearning-Dienstleister seit 2011 im zweistelligen Prozentbereich. Stellt man alleine die Branchenumsätze der Jahre 2014 und 2015 gegenüber, ergibt sich ein Umsatzplus in Höhe von 14 Prozent für das Jahr 2015. Zum Vergleich: Statista gibt das Wachstum der Gesamtwirtschaft in Deutschland für 2015 mit 1,7 Prozent an. Die Umsätze der eLearning-Branche sollen rasant wachsen: Von 600 Mio. Euro im Jahr 2017 auf 1,3 Mrd. Euro im Jahr 2020: Einmal kann der Einsatz von eLearning Unternehmen Kosten sparen. Zum anderen kann es die Lernqualität alleine dadurch steigern, dass Nutzer zeitunabhängig lernen können.
Wer eLearning wie einsetzt
Bereits 2009 setzten laut Bitkom mehr als zwei Drittel der deutschen Top-500-Unternehmen eLearning für das betriebliche Lernen ein sowie jedes fünfte kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Start-ups können ihr Augenmerk dennoch auf die Zielgruppe KMU lenken. Wissensvermittlung ist für jedes Unternehmen überlebenswichtig: Zeit- und Kostendruck zwingen aber gerade die kleinen und mittleren Unternehmen bei Fortbildungen zu sparen. Gleichzeitig sitzen sie immer öfter an mehreren Standorten und können ihre Mitarbeiter nicht für mehrtägige Seminare entbehren. Die Nachfrage von kleinen und mittleren Unternehmen nach eLearning-Solutions sollte also da sein. Dabei findet eLearning besonders im Dienstleistungssektor weite Verbreitung, etwa in Banken und Versicherungen. Aber auch die Industrie zeigt sich dem digitalen Lernen gegenüber zunehmend aufgeschlossen. Darüber hinaus nutzen Selbständige und Freiberufler, Handwerker, Schulen und Hochschulen und die öffentliche Verwaltung eLearning.
Für privates Lernen oder Life Long Learning werden Computer und Internet ebenfalls immer wichtiger. Bitkom gibt an, dass sich bereits mehr als die Hälfte der Internetnutzer mindestens einmal online fortbildete. Besonders in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen steht die berufliche Bildung im Vordergrund. Jüngere und Best- bzw. Silver-Ager nutzen eLearning eher, um ihre Allgemeinbildung zu verbessern. „Ein Treiber dieser Entwicklung ist neben den immer besser werdenden mobilen Geräten sicher, dass die Menschen Totzeiten als Zeitfenster fürs Lernen nutzen wollen“, sagt Sina Burghardt. „Dazu gehören Zugfahrten zur Arbeit genauso wie lange Flüge.“
Die wichtigsten Trend
Im Studium arbeitete die Expertin mit eLearning-Plattformen wie Moodle und Ilias. „Ich fand die überladen und viel zu unübersichtlich, irgendwann fehlte mir der Durchblick.“ Start-ups brauchen in ihren Augen mehr als eine gute Idee. Denn Kunden sind zwar zahlwillig, verlangen aber Qualität: Benutzerfreundlichkeit, einfache und intuitive Administration, Unterstützung von mobile Devices, angemessene Folgekosten, Anpassungsfähigkeit an bestehende IT und dann noch Funktionsvielfalt, Social-Media-Integration sowie faire Anschaffungskosten. Eine Achillesferse im eLearning ist die nachlassende Motivation der Teilnehmer im Laufe eines Kurses. Ihr begegnet die Branche mit Gamification.
Mobile Learning ist ebenfalls ein Branchen-Trend: mlearning erlaubt zum Beispiel in dem Moment zu lernen, in dem die zu lernende Aufgabe ansteht. Noch recht neu ist Micro Learning wie es zum Beispiel das Berliner Start-up Mobile Learning Labs GmbH mit seiner App Quizzer aufgezogen hat: „Micro-Learning meint, dass ein Lernhäppchen innerhalb von 4 bis 5 Minuten erledigt ist.“ Mit Augmented Reality (AR) in Verbindung mit Wearables und Virtual Reality (VR) werden Lernende in reale Lebenssituationen versetzt, was umfassende Lernerfahrungen schafft: Auch das ist ein Mega-Trend, in den immer mehr Unternehmen investieren. Jeder Lerner hat außerdem seinen eigenen Lernstil. Darum ist Personalisierung von Lernen im Aufwind. Als No-Go der Branchen identifiziert der mmb-Trendmonitor dagegen Wissensvermittlung mit Twitter und Micro-Blogging.
So ist der eLearning-Kuchen verteilt
Daran, wie die Branchenumsätze sich verteilen, können Start-ups erkennen, welche Dienstleistungen und Produkte aktuell wirtschaftlich besonders erfolgversprechend sind. 2015 erwirtschafteten die Distributoren von digitalen Lerninhalten und eLearning-Kursen laut mmb-Branchenmonitor rund ein Drittel des Branchenumsatzes. Das Geschäftsfeld eLearning-Produktion war im Vergleich zu 2014 rückläufig. Es trug 2015 nur noch mit 31,9 Prozent zum gesamten Umsatz der Branche bei. Ebenfalls sank der Umsatzanteil im Geschäftsfeld Verkauf bzw. Vermietung von eLearning-Tools: Er lag 2015 bei 16,5 Prozent. Beratungsdienstleistungen lagen mit einem Anteil zwischen 11 und 13 Prozent am Branchenumsatz auf Platz vier der umsatzstärksten Geschäftsfelder im eLearning.
Wo der Einstieg lohnt
„Wer auf den Learn-Tech-Markt strebt, sollte fundierte Marktkenntnisse mitbringen. Wichtig ist auch, die Zeitspanne des Produktes von der Entwicklung bis zum Markt so gering wie möglich zu halten. „Und man muss auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen, statt eLearning aufzusetzen und zu glauben, dass es funktionieren wird“, sagt Sina Burghardt. Interessant findet sie Kooperationen zwischen Software- und Kursanbietern: „Die Kursanbieter erstellen mit der Software Whitelabel-Kurse und verkaufen sie an interessierte Unternehmen. Die Kurse werden mit dem jeweiligen Corporate Design versehen und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Die Inhalte sind dabei beliebig und auch immer wieder anpassbar. So stehen die Möglichkeiten offen, für immer neuere und relevantere Wissensvermittlung.“
B2B-Start-ups
StackFuel
Der Betriebswirt Leo Marose und der Informatiker Stefan Berntheisel gründeten 2012 ihr erstes Start-up: BOXROX – ein Online-Magazin für den Trendsport „CrossFit“ mit über 1,5 Mio. Seitenaufrufe im Monat. Weil die jungen Männer schon immer sehr datengetrieben arbeiteten, merkten sie schnell, welche Vorteile das hat. Sie stiegen operativ aus ihrem Start-up aus und arbeiteten ein Jahr als Freelancer im Datenanalyse-Bereich. Dabei fiel Leo Marose und Stefan Berntheisel auf, wie wenige qualifizierte Datenexperten es aktuell auf dem Markt gibt. Leo Marose: „Laut einer aktuellen IBM Studie fehlen bis 2020 zum Beispiel alleine in den USA über 2,7 Mio. Daten-Experten. Ein Data-Scientist verdient durchschnittlich 115.000 US Dollar pro Jahr. Wir schätzten, dass Unternehmen Bedarf haben und massiv in den Aufbau von Talenten investieren. Es lag nahe, eine eLearning-Plattform für die Berufsfelder Data Analyst, Data Engineer und Data Scientist zu entwickeln.“
Im Mai 2017 gründeten sie in Berlin die StackFuel GmbH. Unterstützt wurden Leo Marose und Stefan Berntheisel durch ein EXIST Gründerstipendium über die FU Berlin. Das Team von StackFuel besteht heute aus acht Vollzeitkräften. Wettbewerb gibt es im deutschen Online-Segment kaum: Aktuell sind Weiterbildungen in dem Bereich Big Data, Data Science und Marketing Analytics ortsgebunden. Sie sind darüber hinaus teuer und finden in Präsenzseminaren statt. Online-Angebote beschränken sich eher auf die Theorie und auf bestimmte Technologien, nicht aber auf die Praxis und auf die entsprechende Hands-on-Erfahrung. Dementsprechend gut sind die Zukunftsaussichten des Start-ups.
Noch zielt das Angebot auf B2B-Kunden ab. Zu einem späteren Zeitpunkt ist es auch angedacht, das Angebot für Privatanwender zu öffnen. Die Firmen kaufen Kontingente für ihre Mitarbeiter ein, oder sie bezahlen pro gebuchter Weiterbildung. Das Geschäft ist vergleichbar mit einem Seminarangebot von klassischen Offline-Anbietern. Da die Programme allerdings online ablaufen, lässt es sich beliebig skalieren. „Als Start-up steht man immer gerade noch am Anfang beziehungsweise vor der nächsten Herausforderung. Anfangs galt es, sich neu ins eLearning einzuarbeiten. Dann ging es um die Finanzierung und darum Mitarbeiter zu finden: Jetzt sind wir dabei, das Kursangebot deutlich auszuweiten“, schildert Leo Marose. StackFuels Ziel ist es, innerhalb der kommenden drei Jahre der führende europäische Weiterbildungsanbieter im Bereich Data Analytics zu sein.
Selbstständig machen in der IT-Branche
Selbstständig machen in der IT-Branche – lohnt sich das?
Einerseits benötigt die IT-Branche selbstständige IT-Fachkräfte und Unternehmungsgründungen, andererseits wird für den Schritt in die Selbstständigkeit viel Mut abverlangt. Die Nachfrage nach IT-Freelancern soll laut einer Studie in diesem Bereich ungebrochen sein, denn die Aussicht auf große Erfolgs- und Verdienstchancen sind enorm.
Lohnt sich die Selbstständigkeit in der IT-Branche?
Auf jeden Fall, denn die große Nachfrage besteht deshalb, weil sich für manche Firmen die fortlaufende Spezialisierung und Innovation in der Informationsverarbeitung nicht lohnt. Daher sind sie zum Beispiel auf einen privaten Business Manager angewiesen, der sich permanent weiterbilden muss, um sich im Geschäft zu halten.
Kundenbedarf und Kundenzahl wächst
Auch mit der Tatsache, dass Kunden reichlich vorhanden sind und der Bedarf an IT-Experten stetig wächst, besteht anfangs das Risiko keine regelmäßigen Kundenaufträge zu erhalten. Ein Einzelunternehmen erfolgreich zu gründen und aufbauen erfordert eben Zeit und Geduld.
Keine Investitionen
Ein großer Vorteil beim Start in die Selbstständigkeit des IT-Managers ist, dass keine großen Investitionen getätigt werden müssen. Alles was ein IT-Freelancer benötigt ist ein Leistungsstarker PC, ein Telefon, ein Auto, einen Arbeitsplatz und ein wenig Bares auf dem Konto in Zeiten der Flaute.
Profitables Einkommen
Der Großteil der IT-Freelancer schätzt die wirtschaftliche Lage als sehr gut ein, und laut einer Umfrage soll nur knapp jeder Achte, weniger als 2.000 Euro netto im Monat verdienen. Im vergangenen Jahr soll der Stundensatz für IT-Experten auf 80 Euro gestiegen sein und sie schätzen, dass es ihnen finanziell besser geht als mit einer Anstellung.
Als was kann man sich in der IT-Branche selbstständig machen?
Berater und externe Dienstleister für Unternehmen
Im Bereich Beratung gibt es viel Potenzial als Selbstständiger in der IT-Branche, denn zahlreiche Unternehmen sind in der Digitalisierung und IT nicht ausreichend aufgestellt. Bei den Unternehmen ist vor allem Website-Administrator und Netzwerkarchitekt gefragt, dabei ist ein paar Jahre Erfahrung in der Praxis der größte Vorteil für Existenzgründer.
Welche finanziellen Mittel werden für Selbstständigkeit benötigt?
Da ein selbstständiger IT-Manager weder ein Warenlager mit Vorräten, noch zwingend ein eigenes Büro braucht, benötigt er auch kaum Eigenkapital.
Finanzielle Sicherheit für Auftragsflauten ist dennoch anzuraten, auch die Krankenversicherungsbeiträge und Steuerabzüge müssen miteinberechnet werden. Dazu kommen noch die Kosten für Fortbildungen, die regelmäßig zu tätigen sind. Also erfolgreich gründen, heißt sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Helfen Weiterbildungen als Selbstständiger?
Wer mit dem Gedanken spielt sich in der IT-Branche selbstständig zu machen, sollte bei seinem jetzigen Arbeitgeber vielleicht auf eine Gehaltserhöhung verzichten um dafür stattdessen Weiterbildungsangebote bezahlt zu bekommen.
Top-Kenntnisse & aktuellster Wissenstand im IT-Bereich
Ein selbstständiger IT-Fachmann muss sein Wissen in der IT-Branche immer auf den aktuellsten Stand bringen. Daher ist Weiterbildung absolut essentiell, denn die Top-Kenntnis über die neuesten Innovationen in der IT-Branche, ist das Zugpferd zum Erfolg als Selbstständiger.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung in dieser Branche, führt dazu, dass die Unternehmen ihre Leute ständig in teure Weiterbildungen schicken müssten. Für kleine Unternehmen ist es finanziell günstiger, einen externen IT-Dienstleister mit den Neuerungen in seiner Firma zu beauftragen und dadurch auch flexibler zu werden.
Fazit
Für junge, dynamische IT-Fachleute mit etwas Praxiserfahrung und viel Freude am IT-Bereich, stellt eine Existenzgründung auf jeden Fall eine tolle Herausforderung dar. Die Tatsache, dass vergleichsweise wenig Eigenkapital einzubringen ist, spricht dafür, das Risiko der Selbstständigkeit einzugehen.
Was uns antreibt
E-Mobility: Mit welchen Konzepten und Visionen Start-ups heute unter Vollgas an unserer Mobilität von morgen arbeiten.
Das Rennen um die Mobilität von morgen ist eines, an dem Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen aus Wirtschaft und Gesellschaft teilnehmen: Zur Diskussion steht alles, von neuen Antrieben und Fortbewegungsmitteln über effiziente Energiespeicherlösungen, vernetzte Mobilität oder dem autonomen Fahren bis hin zu Car- und Bikesharing-Modellen. Start-ups sind in dieser Diskussion mittendrin und bringen uns die Zukunft mit neuen Ideen und Geschäftsmodellen ein Stück näher. Wir stellen spannende Lösungen von Start-ups vor.
Die Zukunft ist elektrisch
In Großstädten sollen Passagiere zukünftig mit Lufttaxis auf festen Routen zu wichtigen Zielen gebracht werden. Schnelle Rettungs- und Transportwege, wie sie sich die EU-Initiative Urban Air Mobility erhofft – immer noch Science Fiction und Wunschdenken? Nicht nur große Flugzeughersteller, sondern auch Start-ups wie Lilium arbeiten am Traum vom ökonomisch und ökologisch effizienten Fliegen – und sehen in den kleinen Fluggeräten einen Zukunftsmarkt. Elektromobilität ist in diesem Zusammenhang wohl eines der wichtigste Schlagworte. „Neben den Megatrends wie Carsharing oder autonomes Fahren ist aus unserer Sicht die Elektrifizierung des Straßenverkehrs besonders wichtig, weil sie einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Sie ist eine wichtige Chance, Emissionen im Verkehrssektor schnell zu senken“, so Tobias Wagner, Co-Founder von ChargeX. „Die Zukunft ist für uns ganz klar elektrisch.“
Mit einer innovativen Ladeinfrastruktur, deren Entwicklung durch eine aktuelle Finanzierungsrunde gesichert ist, will ChargeX das Aufladen von E-Autos erleichtern. Zielgruppe sind Immobilienbesitzer oder Unternehmen mit Elektroautos in der Dienstwagenflotte. Das Team sagt: Viel wichtiger als ein Durchbruch der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum sei es, Autos kosteneffizient und netzdienlich dort zu laden, wo sie ohnehin die meiste Zeit stehen. Und das ist eben zu Hause und am Arbeitsplatz. Das mache immerhin 80 Prozent aller Ladevorgänge aus.
Von der Ladesäule auf die Straße: In München arbeitet das Start-up Sono Motors an einem Elektroauto, das viele Themen der modernen Mobilität vereinen soll. Das Auto selbst ist dabei nur ein Teil des Mobilitätskonzepts, das neben dem Thema Elektromobilität auch Ansätze wie Carsharing und Ridesharing integriert. Die Serienproduktion ist inzwischen für die zweite Jahreshälfte avisiert. Allerdings: Die Batterie des Fahrzeugs wird wesentlich teurer als gedacht, der Preis der Akkus steigt voraussichtlich um das Doppelte.
Mit digitalen Zwillingen den Akku optimieren
Bis zur Hälfte der Kosten für ein E-Auto liegt in dessen Akku. Wie rentabel ein solches Fahrzeug am Ende ist, hängt entscheidend davon ab, wie gut seine Batterie genutzt werden kann. Diese muss aktuell meist noch bereits bei 70 bis 80 Prozent ihrer Kapazität ausgetauscht werden, um eine zuverlässige Funktionsweise zu garantieren. Allerdings lassen sich ihr genauer Zustand und ihre Restlebensdauer bislang noch nicht genau bestimmen. Das Start-up TWAICE hat eine Software entwickelt, die das ändern soll. Mithilfe von digitalen Zwillingen informiert das Programm präzise über den Gesundheitszustand einer Lithium-Ionen-Batterie. Die Analyse der Batterien erfolgt online und cloudbasiert, das System kann u.a. die Batterielebensdauer vorhersagen und optimieren, Fehler in Batteriesystemen werden frühzeitig erkannt. Durch eine zusätzliche Optimierung von Betriebsstrategie, Ladevorgängen und Betriebsgrenzen der Batterien kann die Lösung von TWAICE eine erhebliche Verlängerung der Akku-Laufzeit erreichen. Betreiber von elektrischen Fahrzeugflotten können damit die Gesamtkosten ihres Betriebs um bis zu 25 Prozent senken.
Start-up-Trend: Assistive Technologien
Wir stellen fünf Start-ups vor, die mit EU-Unterstützung Technologien entwickeln, um das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern.
In der Europäischen Union leben 80 Millionen Menschen mit Behinderung. In Deutschland sind es rund zehn Millionen. Sie sind auf viele Formen der Unterstützung angewiesen – ob bei der Arbeit oder im Alltag. Technische Hilfsmittel sind ein zentraler Bestandteil dieser Unterstützung. Smarte Algorithmen, innovative Technologien, mechanische Prothesen und Apps bauen Barrieren ab, denen Menschen mit Behinderungen im täglichen Leben begegnen.
Der europäische Markt für diese „assistiven“ Technologien hat einen Umfang von etwa 30 Mrd. Euro jährlich. Start-ups und KMU, deutschland- und europaweit, versuchen, einen Platz auf diesem Zukunftsmarkt zu finden. Die besten unter ihnen fördert die EU mit Finanzierungen und Rat, primär durch das Förderinstrument für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des EU-Forschungsrahmenprogramms „Horizont 2020“ (KMU-Instrument). Mit dem KMU-Instrument werden hochinnovative und wachstumsstarke kleine und mittlere Unternehmen bei der Kommerzialisierung ihrer Neuentwicklungen unterstützt. Im Zeitraum 2018 bis 2020 ist das Instrument mit 1.6 Mrd. Euro ausgestattet und soll rund 4000 KMU in Europa helfen durchzustarten.
Fünf Unternehmen, die dank Unterstützung durch das KMU-Instrument der EU im Jahr 2019 innovative Technologien für Menschen mit Behinderungen vorantreiben, werden hier exemplarisch vorgestellt:
Inventivio
Mit einer stark eingeschränkten Sehfähigkeit hat man es im Beruf schwer. Auch erfolgreiche Menschen finden nach ihrer Erblindung oft keine Anstellung. Denn aufgrund fehlender Ausgabetechnologien haben Sehbehinderte bisher keinen selbstständigen Zugang zu vielen digitalen Informationen wie Grafiken und Tabellen. Die eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten am Arbeitsplatz führen zu einer hohen Arbeitslosigkeit unter Sehbehinderten − in der EU liegt sie bei 75 Prozent.
Das Nürnberger Start-up Inventivio hat eine Technologie entwickelt, die für Sehbehinderte ein barrierefreies Arbeiten in vielen Berufen ermöglichen soll. Der Tactonom ist ein taktiles Grafikdisplay, bei dem auf einer DIN-A4-großen Fläche mehr als 10.500 Tastpunkte eingelassen sind. Das Gerät wandelt digitale in tastbare Inhalte um. So haben Sehbehinderte erstmals ungehinderten Zugang zu allen digitalen Informationen und können selbstständiger arbeiten.
Ziel der Gründer Dr. habil. Alexander Hars und Dipl. Kfm. Klaus-Peter Hars ist es, mithilfe des Tactonom sehbehinderte Menschen ins Arbeitsleben zu bringen. “Wenn Sie morgen blind werden, werden Sie übermorgen arbeitslos. Unser Ziel ist es, dass rund 88.000 sehbehinderte Menschen mithilfe des Tactonom eine Anstellung finden“, so Klaus-Peter Hars.
Der Tactonom soll deutlich billiger sein als bereits verfügbare Technologien wie etwa die Braillezeile, die aber grafische Inhalte nicht darstellen kann. Der deutsche Markteintritt ist für Frühjahr 2019 geplant. Danach wollen die Gründer den Tactonom zeitgleich in mehreren weiteren EU-Staaten auf den Markt bringen. Dabei werden sie von der EU unterstützt. Mehr Infos hier
InsurTech - die Evolution einer Branche
Digitale Technologien verändern zunehmend auch das Prinzip Versicherung. Produkte werden zukünftig in der Lage sein, Risikosituationen präzise zu analysieren und so Schäden zu vermeiden, noch bevor sie auftreten. Diese Entwicklungen bringen große Chancen und Herausforderungen auch für InsurTech-Gründer mit sich.
Ein sonniger Februartag im Jahr 2030. Sophia könnte glücklich sein: Der Frühling kündigt sich bereits in ersten Frühblühern an, die kurzen, grauen Wintertage scheinen passé. Doch Sophia ist unglücklich. Vor einigen Tagen ist überraschend ihr Großvater gestorben und keine Sonne und keine Blumen können sie über ihren Verlust hinwegtrösten.
Solche Schicksalsschläge gehören zum Menschsein dazu, diese Erfahrung muss nun auch Sophia machen. Doch dann passiert etwas, das frühere Generationen nicht kannten; etwas, das viele Menschen in früheren Zeiten mit Angst erfüllt hätte. Sophia ruft ihren Großvater an – und mit seiner vertrauten Stimme antwortet er ihr am anderen Ende und für eine Weile ist es, als wäre der alte Mann nicht tot, sondern nur verreist.
Natürlich ist es nicht der Großvater, der ihr antwortet. Dieser aber hat in den letzten Monaten seines Lebens eine künstliche Intelligenz (KI) trainiert, die jetzt in der Lage ist, Stimme, Wissensstand und selbst den Humor des Verstorbenen täuschend echt zu simulieren.
Diese Szene klingt nach Science Fiction, sie könnte direkt aus der vielgelobten amerikanischen Serie Black Mirror stammen. Doch wenn es nach Sven Gábor Jànszky geht, Zukunftsforscher und Leiter des 2b AHEAD ThinkTanks, handelt es sich um einen realistischen Blick in die technologische Entwicklung der nächsten zehn Jahre. Und dabei könnten Versicherungen eine ganz große Rolle spielen. Aber wie?
Drei Säulen der Zukunftsforschung
Um die Bedeutung zu verstehen, die KI einmal haben wird, kann man sich laut Jànszky an drei Säulen orientieren. Deren erste ist die exponentielle technologische Entwicklung. So werden die enormen Fortschritte in den letzten und in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass entsprechend geschulte Software im Jahre 2030 in der Lage sein wird, präzisere Risikoprofile zu erstellen, als dies den menschlichen Kollegen möglich ist.
Hierfür verantwortlich sind die beiden weiteren Säulen, nämlich die Prädiktion und die Adaption. Bei der Prädiktion geht es um die computergestützte Vorhersage der nahen Zukunft. Prognostiziert werden kann praktisch alles, wofür ein ausreichender Datenpool zur Verfügung steht. Durch die ausgefeilte Sensorik, die in vielen technischen Geräten verbaut ist, werden solche Daten in immer größerem Ausmaß produziert. Man denke an das eigene Smartphone: Hier lesen nicht nur Kameralinse und GPS Daten aus ihrer Umwelt, hinzu kommen Sensoren für Helligkeit, Neigung, Beschleunigung, ein Thermometer und ein Kompass, um nur einige zu nennen.
Ihre wahre Bedeutung erhalten die Daten aber erst dann, wenn aus der Prognose die richtigen Folgerungen abgeleitet werden: Dies beschreibt die Adaption. Ein einfaches Beispiel ist der Verkehr. Aufgrund der in Echtzeit übermittelten Fahrzeugdaten können Prognosen über Verkehrssituationen in der nahen Zukunft getroffen werden. Der wesentliche Mehrwert der neuen Technologie besteht nun darin, die prognostizierten Daten zu nutzen, um auf deren Basis situative und individuelle Anpassungen vorzunehmen. Erkennt die Software, dass an einer bestimmten Stelle ein Stau entstehen wird, leitet sie einen Teil der Autofahrer auf eine alternative Route. Würde sie alle Autos umlenken, würde sie den Stau nur verlagern; adaptive Technologie ermöglicht es aber, genau den Anteil der Verkehrsteilnehmer umzulenken, der für eine bestmögliche Entspannung der Gesamtsituation sorgen wird. Eine Entscheidung, deren Komplexität für einen Menschen enorm wäre, für eine entsprechend trainierte KI aber eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung darstellt.
Ein neues Nachdenken über Solidarität
Für die Versicherungsbranche haben diese Möglichkeiten eine dramatische Bedeutung. Denn abhängig von den Situationen, in denen Menschen sich befinden, sind sie ganz unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Ein Versicherungsprodukt, das diese Risiken situativ und individuell einschätzen kann, unterscheidet sich fundamental von einer traditionellen Versicherung, die im Wesentlichen jene Schäden regulierte, die bereits eingetreten waren. Nun tritt eine ganz neue Möglichkeit auf den Plan: die Prävention. Kaum vorstellbar, welche Bedeutung ein Versicherungsprodukt hätte, das seine Kunden in brenzligen Situationen warnt und sogar Handlungsempfehlungen geben kann, wie man einer potenziellen Gefahr aus dem Weg geht.
Diese Entwicklung hat allerdings nicht nur positive Seiten. So warnen Datenschützer vor den Konsequenzen, die mit der übermäßigen Verwendung personenbezogener Daten einhergehen könnten. Für die Versicherungsbranche steht dabei auch ein bislang konstitutives Merkmal auf der Kippe: Denn der Solidaritätsgedanke der traditionellen Assekuranz spielt bei Versicherungslösungen, die auf Basis individueller Risikoprofile individuelle Tarifierungen errechnen, kaum noch eine Rolle. Wohlverhalten wird schon jetzt von einigen Versicherungsprodukten belohnt; dass im Gegenzug auch Fehlverhalten eines Tages von automatisierten Algorithmen sanktioniert werden könnte, scheint eine logische Weiterführung desselben Prinzips.
Dazu Daniel Domscheit-Berg, ehemaliger Sprecher der Whistleblower-Plattform WikiLeaks: „Wollen wir die Menschen so sehr vermessen in Zukunft, dass die einen sich keine Krankenkasse mehr leisten können und es für die anderen sehr billig wird, weil man sehr konform ist mit den Werten und Normen? Oder ist nicht die Errungenschaft eigentlich auch, dass es diese Art von Solidarität gibt in der Gesellschaft? Das ist eine der Fragen, über die man reden müsste.“
Eine ehrliche Diskussion über die Anwendung der neuen Technologien in der Versicherungswirtschaft muss sich daher auch damit auseinandersetzen, bis zu welchem Grad wir an unserem aktuellen Sozialsystem festhalten wollen oder wie alternative Lösungen aussehen könnten. Noch einmal Domscheit-Berg:
„Ich glaube, wenn wir solche Verhaltensnormen haben und man sofort sanktioniert wird, sobald man sich außerhalb bewegt, dann wird das eine sehr langweilige Gesellschaft, die auch an ihrer Vielfältigkeit verliert. Und das fände ich sehr schade, und ich glaube, das wäre auch sehr gefährlich.“
Kulturwandel ist notwendig
Dennoch ist Domscheit-Berg von den Potenzialen überzeugt, die digitale Datenverarbeitung für die Assekuranz ermöglicht. Es gebe ausreichend personenunabhängige Daten, durch die Mehrwerte generiert werden könnten, ohne die Individualität der Versicherten einzuschränken. Auch Andreas Klug, Vorsitzender des Arbeitskreises „Artificial Intelligence“ des Bitcom e.V., ist sich sicher: „Künstliche Intelligenz ist kein Hype, sondern eine Kerntechnologie der Digitalisierung.“ Die Versicherungsbranche, so Klug, sei bei diesem Thema bereits recht weit fortgeschritten, habe, „in Abgrenzung zu anderen Industrien, die Zeichen der Zeit erkannt.“
Das größte Hemmnis bei der Entwicklung sieht er in einem „Vakuum“ an Mitarbeitern mit dem notwendigen Know-how von der technischen und der operativen Seite von KI: „Ich bin persönlich davon überzeugt, wir werden keine Arbeitsplätze verlieren, im Gegenteil, wir werden einen Transfer von Arbeitsplätzen haben. Wir werden über die große Herausforderung sprechen müssen, wie wir alle mitnehmen, und wie wir Leute, die heute mehrheitlich für Aushilfstätigkeiten verantwortlich sind, vorbilden und weiterbilden.“
Dass in Zukunft präventiv einschreitende Versicherungsprodukte das Leben der Menschen begleiten werden, ist aus heutiger Sicht äußerst wahrscheinlich – wer aber diese Leistungen anbieten wird, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Wenn die heutigen Versicherungsunternehmen diese neue Rolle übernehmen möchten, so Jànszky, muss zunächst ein umfangreicher Wandel von Denkmustern, Geschäftsmodellen und im Umgang mit Daten erfolgen. Die Konkurrenz stellen dabei weniger die anderen Versicherer, sondern eher branchenfremde Unternehmen dar, die im Rahmen ihrer Kompetenzen und Datenpools maßgeschneiderte Versicherungslösungen anbieten könnten.
Jànszkys hat für die Branche daher eine klare Botschaft: Die großen Unternehmen müssen für geschützte Räume sorgen, in denen ohne festgefahrene Strukturen und Altlasten über zukunftsfähige Produkte nachgedacht werden kann. Denn die zu bewältigende Aufgabe ist groß: Für die Assekuranz geht es nicht mehr vorrangig darum, alte Produktklassen zu digitalisieren, sondern ganz neue Leistungen zu erbringen, die genau in die Lebensrealität ihrer Kunden eingepasst sind.
Solche Räume existieren bereits. Ein Beispiel ist das insurHUB Innovation Lab, in dem sich mehrere Versicherungsunternehmen zusammengetan haben, um innovative Ansätze in interdisziplinären Teams zu entwickeln. Das Fundament für eine notwendige Evolution der Versicherungsbranche ist also gelegt. Ob der hierfür nötige Kulturwandel konsequent vollzogen wird oder nicht, das werden wir erst in Jahren sagen können. Doch die Chance ist heute real – und sie sollte genutzt werden.
Mehr zu dem Thema: Basis dieses Artikels sind Interviews mit Sven Gábor Jànszky, Daniel Domscheit-Berg und Andreas Klug, die auf der letzten InnoVario geführt wurden. Zum Vormerken: Die InnoVario 2019 findet am 19. und 20. November 2019 in Bonn statt. StartingUp ist Medienpartner des Events.
Die wichtigsten FinTech-Trends
Start-ups werden zunehmend eine (mit)treibende Kraft im deutschen Finanzdienstleistungsmarkt. Sie benötigen attraktive Rahmenbedingungen, um ihr enormes Potenzial künftig weiter zu entfalten. Passt Deutschland nicht auf, eilen andere Standorte bald davon. Doch welche Entwicklungen werden das FinTech-Ökosystem in den nächsten Monaten besonders prägen?
FinTech-Zentrum Europas?
Derzeit sind hierzulande (je nach Zählmethode) mehr als 300 FinTechs aktiv. Nach dem E-Commerce-Sektor verzeichnet der FinTech-Sektor mit 396 Millionen Euro zuletzt die höchsten Zuflüsse bei Start-up-Finanzierungen in Deutschland. Doch wie stehen diese Zahlen im innereuropäischen Vergleich da?
Venture-Capital-gestützte FinTech-Start-ups sammelten nach Zahlen von CBInsights im zweiten Quartal 2018 weltweit 20,3 Milliarden US-Dollar in 383 Deals ein. Davon entfallen 852 Milliarden US-Dollar in 72 Deals auf Europa. Die deutsche FinTech-Branche hat dabei eine nachhaltig wichtige Rolle, wie auch jüngste Erfolge im ersten Halbjahr (z.B. N26 oder Solarisbank) zeigen.
Firmenkundengeschäft nimmt Fahrt auf
Während sich viele FinTechs bislang auf das Privatkundengeschäft fokussierten, nimmt der B2B-Markt nun zunehmend Fahrt auf. Hier lassen sich mindestens zwei Strömungen innerhalb des FinTech-Ökosystems erkennen: Einerseits vernehmen wir, dass viele „reine“ Frontend-FinTechs bereits Kooperationen mit Banken eingegangen sind oder planen, dies zu tun. Der Markt richtet sich pragmatisch auf alternative Geschäftsfelder aus, wenn die Wertschöpfungsaussichten saturiert und die Kosten (z.B. Kundenakquisition) für diejenigen zu hoch sind, die zwar über interessante Produkte an der Kundenschnittstelle, jedoch nicht über ganzheitliche Lösungen inklusive Backend, verfügen.
Andererseits wird sich die Digitalisierung der Angebote stärker auf die Bedürfnisse (mittelständischer) Firmenkunden konzentrieren. Mit der Zahlungsdienst-Richtlinie PSD2, die auf Kundenwunsch den Zugang für Dritte zu Bankkonten ermöglicht, öffnet sich für Anbieter proprietärer Lösungen, etwa im Finanzierungsumfeld, ein Gelegenheitsfenster. Die vielbeschworene „Plattformökonomie“ hat gerade erst begonnen.
Neue Kooperationsmodelle
Je nachdem, wie gut ihnen der Aufbau ähnlich innovativer Strukturen selbst gelingt, setzen die etablierten Banken auf strategische Übernahmen sowie Beteiligungen und Kooperationen mit FinTechs. Die Direktbank ING Diba etwa hat neben einer aktuellen Beteiligung an der Kreditvergleichsplattform Fincompare unlängst den Kreditvermittler Lendico übernommen. Ziel ist es, Kredite für KMU anzubieten. Auch die Deutsche Bank bewegt sich mit einer Plattform für das Firmenkundengeschäft in diese Richtung. Zudem ist Deutschlands größtes Kreditinstitut Partnerschaften mit dem InsurTech Friendsurance und dem FinTech Deposit Solutions eingegangen. Spannend: Auch Unternehmen aus anderen Branchen (nicht länger nur die Banken) versuchen einen Teil dieser Wertschöpfungskette für sich zu erschließen. Aktuelles Beispiel ist die Übernahme des Konsumkredit-Vermittlers Finanzcheck.de durch die Internet-Kleinanzeigenbörse Scout24.
Internationalisierung von FinTech
Emmanuel Macron hat unlängst ausgerufen, Frankreich solle ein Land werden, das „denkt wie ein Start-up“. Die Grande Nation ermutigt internationale Start-ups, ihr Unternehmen künftig dort zu gründen. Wird Deutschland abgehängt? Es gibt gute Gründe für den Vorstoß des französischen Präsidenten. Noch verzeichnet Frankreich – gemessen am Volumen – mit 2,6 Milliarden Euro deutlich weniger branchenübergreifende Investitionen in Start-ups als Deutschland. Gründer konnten in Deutschland im letzten Jahr Risikokapital in Höhe von fast 4,3 Milliarden Euro einsammeln. Im ersten Halbjahr 2018 waren es allein 2,4 Milliarden Euro. Dass deutsche FinTech für französische Unternehmen attraktiv sein können, sehen wir zum Beispiel vor dem Hintergrund der Übernahme der Münchner Fidor Bank durch BPCE, Frankreichs zweitgrößter Bankengruppe.
KI Initiative vs. Regulierung
Auf EU-Ebene bewegen sich Deutschland und Frankreich innerhalb eines gemeinsamen regulatorischen Rahmens. So sind etwa die im März von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Leitfäden zur Lizenzierung von FinTech-Kreditinstituten, die Antragsverfahren und Zulassungskriterien regeln, für beide Start-up-Ökosysteme von Belang. Ebenso dürfte der Vorstoß der EU-Kommission für einheitliche Crowdfunding-Regeln von Relevanz sein, um Kapital bei Investoren auf Grundlage eines „EU-Passes“ in allen Mitgliedstaaten einzusammeln. Auf nationaler Ebene scheint es, dass dem Aktionismus im Nachbarland auch hierzulande Ankündigungen folgen, die hoffentlich konkrete Maßnahmen nach sich ziehen. So hat die deutsche Bundesregierung vor wenigen Tagen die Eckpunkte einer nationalen Strategie zur Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI) beschlossen.
Um sich als Start-up-freundliche Wirtschaftsnation zu positionieren, sollte die Politik meines Erachtens zudem am Abbau bürokratischer Hürden (etwa Gründungsaufwand, Arbeitsrecht) sowie an steuerlichen Anreizen (z.B. Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen in Start-ups) arbeiten. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat ihrerseits unlängst einen Bericht zum Thema „Big Data trifft auf künstliche Intelligenz“ veröffentlicht. Dabei werden Fragen etwa zur Datenverarbeitung, zur Finanzstabilität und zum Verbraucherschutz im Zusammenhang mit KI- und Big Data-basierten Technologien zur Konsultation gestellt. Stellungnahmen werden bis 30. September entgegengenommen – auf den aufsichtlichen und regulatorischen Umgang mit den genannten Themen dürften die Ergebnisse einen erheblichen Einfluss haben.
Ausblick
Es ist zu erwarten, dass grenzüberschreitende FinTech-Aktivitäten zunehmen, also internationale Anbieter, die in Deutschland operieren (Beispiel Revolut), sowie deutsche FinTechs, die im Ausland tätig werden. Zu denjenigen, die ihre Technologien auch im Ausland ausrollen, können etwa Deposit Solutions, Scalable Capital oder N26 gezählt werden. Zukunftstechnologien gewinnen an Bedeutung. Im internationalen Standortwettbewerb stehen Volkswirtschaften wie etwa Deutschland und Frankreich, die sich zunehmend über wissensintensive Wirtschaftszweige definieren, in Konkurrenz zu Regionen mit einem hohen Reifegrad bei Venture Capital-Finanzierungssystemen (USA) oder zu chancenreichen, aufstrebenden (Schwellen-)Ländern. Dass die Geschäftsmodelle reifer werden und die Branche insgesamt in die nächste Entwicklungsphase geht, lässt sich auch daran festmachen, dass FinTechs zunehmend eigene Ökosysteme rund um ihre Kernprodukte aufbauen (Beispiel Solarisbank).
Sind wir also auf einem guten Weg? Ja, aber um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren oder sogar auszubauen, bedarf es Anstrengungen. Diejenigen „Mature“- und „Growth Stage“-FinTechs, welche frühzeitig Ressourcen (z.B. über Data Scientists) und Know-how (z.B. Blockchain) aufgebaut haben, werden sich erfolgreich zu Mittelständlern oder gar zu „Einhörnern“ entwickeln. Junge FinTechs ziehen ein hohes Interesse seitens von Förderern und Investoren auf sich. Dies nehmen wir regelmäßig im Rahmen unserer gemeinsamen Arbeit mit der Deutschen Börse und dem TechQuartier (EY Start-up Academy) wahr, die auf eine Verlinkung von Start-ups mit Investoren, Banken und FinTech-Experten abzielt. Deutschland ist gut beraten, gezielte Impulse bereits in der Gründungsphase für diese jungen Unternehmen zu setzen. Wichtig sind vernetzte Unterstützungsangebote seitens Privatwirtschaft, der öffentlichen Hand und von Bildungseinrichtungen.
FinTech- und Tech-Start-ups aufgepasst: Die EY Start-up Academy, die gemeinsam mit der Deutschen Börse und dem TechQuartier Frankfurt veranstaltet wird, sucht noch bis zum 5. August 2018 nach FinTech- und Tech-Start-ups - hier gibt's alle Infos zur Bewerbung
Das „Cannabiz“
Deutschland vergibt die ersten Lizenzen für den medizinischen Anbau von Cannabis. Die Regularien sind streng, Schnelligkeit und Innovationsbereitschaft eröffnen Chancen, gerade auch für Gründer.
Seit März 2017 ist das „Cannabis als Medizin“-Gesetz in Kraft. Es regelt den Einsatz von Cannabisarzneimitteln als Therapiealternative bei bestimmten Patienten. Das Interesse an dem Geschäft mit der grünen Wunderpflanze steigt. Ob Cannabisblüten, -öle oder -extrakte – die Lizenzen sind gefragt und der Bedarf wird in die Höhe schießen. Aktuell muss der Rohstoff importiert werden, doch die eingeführte Menge lag im letzten Jahr bereits bei 170 Kilogramm. Ab 2019 sollen auch Ernteerträge aus dem heimischen Anbau zur Verfügung stehen.
Eines wird klar: Der Cannabis-Markt birgt viele Chancen und Herausforderungen. Bis zur Gesetzgebung im März 2017 waren rund 1000 Personen mit Ausnahmegenehmigung dazu berechtigt, Cannabis aus der Apotheke zu erwerben. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Patienten, die sich Cannabis verschreiben lassen, zukünftig zwischen 120.000 und 850.000 liegen, da die Übernahme durch die Krankenkassen Hürden überwindet. Klar ist, dass die bisherigen Versorgungsstrukturen keinesfalls ausreichen werden, da es bereits immer wieder zu Lieferengpässen kommt. Bisher wurden die Patienten mit Cannabis aus den Niederlanden versorgt. Seit einigen Monaten können die Betroffenen auch auf Sorten aus Kanada zurückgreifen. Es stellt sich somit die Frage: Legalisierung von Cannabis: Welche Chancen bietet sie?
Wettlauf um die Lizenzen
Um die Produktion und Distribution von medizinischem Cannabis zu vereinfachen, hat die Regierung die Gründung einer sog. Cannabisagentur angekündigt. Derzeit bewerben sich einige Dutzend Unternehmen und Vereinigungen um eine Anbaulizenz. Die Vorschriften und Auflagen sind streng, da es sich um ein medizinisches Produkt handelt.
Wenn das deutsche Gesetz EU-weit ratifiziert würde, hätten 510 Mio. Menschen auf einmal Zugang zu medizinischem Cannabis. Der daraus entstehende Markt ist größer als der US-Markt und der kanadische zusammen. Während in den USA Patienten selbst für Cannabis aufkommen müssen, werden die Kosten in Deutschland von der Krankenkasse übernommen. Diese Regelung treibt die Nachfrage in die Höhe. US-amerikanische und kanadische Unternehmen sehen darin ein großes Potential und versuchen auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Auch Israel plant eine führende Rolle bei der Produktion und beim Export von medizinischem Cannabis einzunehmen. Hier muss Deutschland schnell nachziehen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Cannabis-Service-Industrie
In den USA haben viele Unternehmer erstaunliche Kreativität im „Cannabiz“ bewiesen. Von auf das Geschäft mit Cannabis spezialisierten Anwälten und Business-Consulting-Unternehmen über Anbauschulungen und eine Jobvermittlungsplattform bis hin zu Cannabis-Hochzeitsplanern und Kifferbustouren wird inzwischen jede erdenkliche Dienstleistung angeboten. Bei uns sind die Möglichkeiten noch begrenzt, da ausschließlich der medizinische Cannabisgebrauch zugelassen ist.
Unabhängig davon, wann die Produktion hier starten wird, können zukünftig weit mehr Menschen in der „Cannabis-Service-Industrie“ arbeiten als in der Produktion. New Frontier Data schätzt, dass bis 2020 gut 280.000 neue Arbeitsplätze im Cannabiz entstehen werden.
Kreative Ideen gefragt
Seitdem die ersten US-Staaten Cannabis vollständig legalisiert haben, ist Cannabis das große Geschäft. Beachtlich ist: 40 Prozent der Gründungen in der Cannabisindustrie wurden in den USA von Frauen durchgeführt. Der Prozentsatz ist höher als in jeder anderen Branche und sollte Gründerinnen in Deutschland ermutigen. Die Vorteile von Nutzhanf liegen aber nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in ökologischen Überlegungen begründet.
Die Teillegalisierung macht Platz für eine Vielzahl von Produkten. Die Palette reicht von Zigaretten mit dem nicht-psychoaktiven Cannabidiol CBD über Intimsprays bis hin zu Getränken, Lotions oder Beruhigungsmitteln. Es ist nur eine Frage der Innovationsbereitschaft, wann es zu einem Wirtschaftsboom der Cannabis-Branche, wie in den USA kommt.
Die Autorin Janika Takats ist die Geschäftsführerin von sens media
Die Blockchain-Revolution
Über Jahre fristete die Blockchain ihr Dasein als technische Basis der Kryptowährung Bitcoin. Dabei kann die Blockchain viel mehr. Darauf setzen weltweit bereits über 1200 Start-ups und entwickeln fieberhaft neue Geschäftskonzepte.
Bis heute wurden rund 2,3 Milliarden US-Dollar in Start-ups aus dem Kryptobereich investiert. Wahnsinnige 2 Milliarden davon allein im Jahr 2017. Eine bemerkenswerte Summe, wenn man bedenkt, dass die aktuelle Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammen gerade einmal bei rund 170 Milliarden Dollar liegt. Grund genug, sich als Gründer mit dem Thema einmal intensiver auseinanderzusetzen.
Bitcoin – ein revolutionäres Konzept der Blockchain
In Presseberichten über Bitcoin findet man in der Regel Geschichten über das abenteuerliche Auf und Ab der Kryptowährung, über das Darknet, in dem mit Bitcoins bezahlt wird oder von der bis heute erfolglosen Suche nach Satoshi Nakamoto, dem Erfinder von Bitcoin. Nur selten liest man über Bitcoin als ein revolutionäres Konzept, das einen radikalen Wandel des heutigen Bankwesens herbeiführen könnte. Wenn das Ding funktioniert – und bis heute weiß das niemand – werden viele Dinge unseres täglichen Lebens, die wir bislang für unersetzbar gehalten haben, bald vollkommen antiquiert erscheinen. Onlinebanking, das Überweisen von Rechnungen – alles Geschichte. Doch dazu müssen wir der neuen Währung, deren maximale Anzahl im Code auf 21 Millionen Bitcoins festgelegt ist, erst vertrauen, sie akzeptieren und mutig genug sein, sie zu benutzen.
Blockchain, das digitale Journal
Erstmals aufgetaucht ist die Begrifflichkeit als Technologie hinter der Kryptowährung Bitcoin. Dabei funktioniert die Blockchain wie ein digitales Journal, in dem alle Bitcoin-Transaktionen verzeichnet werden. Wenn eine Person einer anderen virtuelles Geld transferiert, wird diese Transaktion auf den Computern aller an der Blockchain Beteiligten hinterlegt und dokumentiert. Das Gleiche passiert, wenn später ein Teil des Geldes an einen Dritten weitergeleitet wird. All diese Daten werden dezentral gespeichert. So entsteht nach und nach eine Kette von Datenblöcken, an denen nachträglich nichts gelöscht oder geändert werden kann. Der gesamte Prozess läuft ohne Mittelsmann wie eine Bank ab, die Teilnehmer verifizieren die Vorgänge selbst. Niemand hat die Macht, die Daten zu manipulieren. Somit ist es nicht möglich, eine der digitalen Münzen doppelt auszugeben. Das Fälschen der Kryptowährung Bitcoin ist somit faktisch nicht möglich.
Und wer hat die Blockchain erfunden?
Als Erfinder der Blockchain und der darauf basierenden Kryptowährung Bitcoin
gilt Satoshi Nakamoto. Nakamoto veröffentlichte im Jahr 2009 den ersten Bitcoin-Client und kommunizierte bis 2011 mit der Bitcoin-Community. Danach verschwand er spurlos. Wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, ist bis heute nicht bekannt. In einem Wallet, das Nakamoto zugeschrieben wird, lagern seit dieser Zeit knapp 115.000 Bitcoins mit einem Wert von aktuell 345 Millionen US Dollar.
Die Geister-Gastronomen
Max Kochen und Andreas Tuffentsammer haben 31 Tage lang einen neuen Gastro-Trend getestet: das „Ghost Restaurant“.
Max Kochens (27) Leidenschaft für die Gastronomie ist sowohl privater als auch beruflicher Natur. Während seines fünfjährigen London-Aufenthalts, wo er für den Online-Reservierungs-Dienstleister Quandoo den Aufbau des operativen Bereichs in UK leistet, lernt er innovative, skalierbare Gastronomie-Konzepte kennen. Das bringt ihn auf die Idee, selbst ein modernes Multi-Channel-Konzept zu starten.
Vom stylischen Lokal ...
Dazu kommt es Anfang November 2016 in Berlin, wo er zusammen mit Andreas Tuffentsammer (2011 wurde er als jüngster Koch mit dem Michelin Stern ausgezeichnet) ein stylisches Restaurant namens Beets & Roots eröffnet, also ein klassisches Ladenlokal mit Lieferservice. Das Business läuft gut an, aber rasch stellen die Gastronomen fest, dass die Küche deutlich mehr Essen produzieren könnte. Also suchen die beiden nach weiteren Absatzwegen.
„Für uns ist es wichtig, unser Produkt über verschiedene Wege an den Kunden zu bringen“, so Max Kochen. Und deshalb probieren sie kurzerhand eine hierzulande neue Form des Gastro-Delivery-Konzepts aus. „Delivery gehört zu den wichtigsten Kanälen. Allerdings ist hier der Lieferradius meist ein einschränkender Faktor. Um das zu umgehen, haben wir uns entschieden, ein Ghost Restaurant zu entwickeln, das nur zum Umpacken und Abholen da ist“, erklärt Kochen.
... zum Ghost Restaurant
Ghost Restaurants sind ein bereits in den USA und in UK erprobter, junger Gastro-Trend. In den „Geister-Restaurants“ findet man keine Gäste, kein Inventar. Ghost Restaurants verfügen lediglich über eine Küche und einen Abholbereich fürs Essen. Die Speisen werden über Food-Delivery-Dienste angeboten. Von der Idee bis zur ersten Auslieferung haben Kochen und Tuffentsammer dann knapp vier Wochen benötigt. „Über eine Internet-Plattform für Pop-up-Spaces haben wir eine unausgelastete Gastro-Fläche gefunden und diese für einen Monat angemietet. Weitere Infrastruktur brauchten wir hier nicht, da wir alles in unserer Produktionsküche in Berlin-Mitte, d.h. im Beets & Roots, vorbereiten konnten und im Ghost Restaurant nur noch ,gefinished‘ haben“, so Kochen.
Das Ghost Restaurant hat dann im März – immer mittags – in Berlin-Kreuzberg geöffnet. „Uns war es wichtig zu testen, ob ein vergleichbarer Markt auch an anderen Standorten besteht, erklärt Kochen. Der Testlauf kommt bei den Online-Bestellern gut an, die Abwicklung der Bestellung und Lieferung erfolgt über Foodora. Und dabei ist auch mal Improvisation gefragt. „Es kam natürlich mal vor, dass eine Bestellung völlig den Rahmen der Verfügbarkeit gesprengt hat, sodass wir die Ware schnell aus Mitte nachschicken mussten. Um Zeit zu sparen, haben wir uns dann mit dem Foodora-Fahrer direkt beim Kunden getroffen“, schildert Kochen.
Mehr als nur ein Gastro-Trend
Und was ist die Erkenntnis aus dem einmonatigen Test? „Ein Ghost Restaurant ist das perfekte Mittel, neue Zielgruppen und Märkte mit extrem günstigen Mitteln auszuprobieren“, so Kochen. „Uns hat es einen großen Selbstbewusstseinsschub gegeben, da wir gesehen haben, dass unser Produkt auch in anderen Gebieten funktioniert. Des Weiteren steigert es natürlich auch die Bekanntheit der Marke, wenn man immer wieder in anderen Gebieten auftaucht und die Leute auf den Geschmack kommen.“
Die Vorteile eines Ghost-Restaurants für Gründer liegen auf der Hand: geringes Investment, flexibler Mietvertrag, kürzere Suchzeiten für Immobilien. „Gerade am Anfang ist es wichtig, das Produkt zu testen und anzupassen, bevor man in die Vollen geht“, bringt es Kochen auf den Punkt. Also allemal ein gut kalkulierbarer Testlauf für Gründer, die ihr Angebot in einem bestimmten Gebiet testen wollen, um dann dort ggf. dauerhaft ein Lokal zu eröffnen.
Der eHealth-Markt
Das Thema Digitalisierung sorgt in den Bereichen, Gesundheit, Fitness und Wellness für neue Trends und eröffnet damit Gründern viele Chancen. Wir zeigen, was Start-ups auf dem Digital-Health-Markt erwartet und stellen erfolgreiche Gründer und deren Konzepte vor.
Immer mehr Menschen suchen Ausgleich zum immer stressiger werdenden, oft fremdbestimmten (Arbeits-)Alltag. Der Trend hin zum Sich-mit-sich-selbst-Beschäftigen ist deutlich spürbar. Zusammen mit den Möglichkeiten, welche die Digitalisierung eröffnet, führt dies zu neuen Geschäftsideen, Produkten und (digitalen) Dienstleistungen rund um Gesundheit, Wellness und Co. Im Folgenden beleuchten wir wichtige Health-Trends, die sich um unsere körperliche und geistige Fitness drehen, und stellen erfolgreiche Start-ups und deren Geschäftsideen aus unterschiedlichen Branchen vor.
Schlüsselfaktor Digitalisierung
Viele Gründer von Digital-Health-Start-ups haben einen medizinischen Hintergrund, nicht wenige haben ihre Ideen aus eigener Betroffenheit heraus entwickelt, andere sind Quereinsteiger, die wissen, wie sie die Möglichkeiten des Internets fürs Health-Business nutzen. „In Deutschland gibt es noch ein großes Innovationspotenzial, da die Digitalisierung bislang verschlafen wurde. Alleine in Europa prognostiziert man der Digital-Health-Branche für das Jahr 2017 einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro“, sagt Florian Schumacher, Digital-Health-Consultant bei der Münchner Unternehmensberatung iic-solutions und Gründer von Quantified Self Deutschland. Derzeit findet man Innovationen im Gesundheitsmarkt vor allem bei den Endkonsumenten.
Laut einer Bitkom-Erhebung nutzen 30 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren sog. Gesundheits-Apps, unter anderem zur Aufzeichnung von Bewegungsaktivität, Schlaf, Ernährung und Vitalitätswerten. Dabei wird bislang allerdings das Potenzial der Messwerte nur selten wirklich ausgeschöpft, weil viele Konsumenten ihre Daten nicht hinreichend interpretieren oder nachhaltige Gesundheitserfolge erzielen können. Eine Chance für Gründer sieht Schumacher daher in Diensten, die auf den verfügbaren Daten weiter aufbauen, u.a. „zur Förderung von Verhaltensänderungen beim Einzelnen, zur Verbesserung der Therapie oder in der Forschung“.
Trendsetter Wearables
Wearables sind mit speziellen Micro-Chips, Mini-Akkus und spezieller Software ausgestattete, tragbare Objekte: das reicht von Uhren, Schuhen, Funktionsshirts bis zur Brille. Wear-ables ermöglichen durch den permanenten Körperkontakt eine neue, intensive Art der Analyse von Körperfunktionen und mehr. Der Wearable-Umsatz lag 2014 in Deutschland bei 466 Mio Euro (Center of Retail Research). Der Markt ist zwar dabei, sich zu entwickeln, aber das langfristige Wachstum steht vor Problemen. Denn die Kunden müssen sich erst noch daran gewöhnen, smarte Armbänder, Uhren oder Kopfhörer zu tragen, und die Hersteller müssen es schaffen, ausreichend Interesse beim Massenpublikum zu generieren.
„Die Frage ist doch, ob derjenige, der sich gerade eine Rolex gekauft hat, diese wirklich gegen eine Uhr tauscht, die Daten über seinen Schlaf-Wach-Rhythmus aufzeichnet“, gibt Alexander Pinker, Vorstand des Startup-Netzwerks SUN e.V. und Gründer der Kommunikations- und Innovationsberatung Medialist, zu bedenken. Der ausgebliebene Hype um die Apple Watch oder Google Glass und aktuelle Studien zeigen, dass rund 86 Prozent der Wearables im Schrank liegen. Alexander Pinker ist daher skeptisch: „Man muss sich schon sehr genau überlegen, wie man Menschen hilft, Gesundheitsvorteile zu ziehen. Sportler sind mit einem Pulsmesser motiviert, aber der Mainstream?“ Health-Start-ups brauchen meist den Umsatz aus dem Konsumentengeschäft.
Medical Apps
Manche Start-ups versuchen daher, Krankenkassen, Krankenhäuser oder gar den Arzt zum Distributor ihrer Produkte zu machen. Das von Gloria Seibert, Dr. med. Patricia Singer und Clemens Kofler 2016 gegründete Start-up physiovia bietet beispielsweise eine App, über die Ärzte und Therapeuten ihren Patienten individualisierte, krankengymnastische Übungen mit nach Hause geben können. Die Idee entstand aus der Praxis heraus: Reha-Aufenthalte und Physiotherapiesitzungen sind in der Regel von begrenzter Dauer und meist ausgeschöpft, bevor der Heilungsprozess abgeschlossen ist – die Rückfallquote entsprechend hoch. Mithilfe der App haben die Patienten die Möglichkeit, zwischen den Therapieeinheiten und darüber hinaus eigenständig ihr Übungsprogramm zu absolvieren.
Der individuelle Heilungsverlauf, auftretende Probleme oder gar Schmerzen werden über die Plattform automatisch als Information an den behandelnden Arzt oder Therapeuten weitergereicht, der bei Bedarf das Therapieprogramm anpassen kann. Als eingetragenes Medizinprodukt findet die App Anwendung in Reha-Kliniken, integrierten Versorgungsprogrammen von Krankenkassen aber auch in Arztpraxen oder Physiotherapie-Einrichtungen. Der Ansatz von physiovia, möglichst viele Akteure des Gesundheitsmarkts einzubeziehen, wird von dem Experten Pinker als der richtige Weg bestätigt. Denn nur mit einem Ärzte-Standbein ist man im Gesundheitssystem sehr risikoreich aufgestellt: „Welchen Grund sollte ein vielbeschäftigter Arzt denn haben, gerade mein Produkt zu verkaufen?“
Wellness- und Lifestyle
Auch Wellness und Entspannung sind interessante und durchaus umkämpfte Themen im großen Health-Bereich. Die Nachfrage nach on- und offline basierten Wellnessleistungen wächst. Selbstläufer gibt es hier aber nicht. Das vor kurzem gescheiterte Vorhaben von Serien-Entrepreneur Paulus Neef, eine Yoga-Marke mit umfassenden Online-Angeboten und Studios zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, zeugt davon. (In der Ausgabe 03/15 haben wir Paulus Neef und seine Pläne zu „Unyte“ ausführlich porträtiert – Abonnenten können im Online-Heftarchiv kostenlos auf den Beitrag zugreifen.)
Power-Food und Co.
Das zunächst wenig sexy klingende Thema „Selbstoptimierung der Nährstoffzufuhr“ hat ebenfalls Zukunftspotenzial. Denn laut einer Nestlé-Zukunftsstudie könnte die Nachfrage nach solchen Lebensmitteln steigen, die genau auf den persönlichen Bedarf abgestimmt sind – und somit das Befinden und die Leistungsfähigkeit steigern können. Der dazu passende Trend zu Power-, Abnehm- und Wellness-Food-Produkten ist auch in der Gründerszene kaum zu übersehen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich allerdings nicht nur kritischen Gesundheitsexperten die Frage, wie ernährungsphysiologisch sinnvoll diese neuartigen Produkte sind. Wie groß(artig) ist der Markt dafür wirklich? Brauchen wir Chia-Beeren-Smoothies, Power-Pulver und Co. aus ernährungstechnischen Gründen überhaupt? Der aus den Medien bekannte Lebensmittelchemiker und Kolumnist Udo Pollmer bringt es als wortstarker Kritiker auf den Punkt, indem er betont, dass „hier das ,gute Gefühl‘ etwas ,für sich getan‘ zu haben, wichtiger ist, als der physiologisch messbare Nutzen – sonst täte es auch eine Bratwurst.“ Heute sind diese Produkte ein Hype, ein echter Lifestyle – für den offenbar gutes Geld gezahlt wird – und morgen?
10. Business Trends Index veröffentlicht
Die Business-Trend-Analyse von Fiverr zeigt u.a.: Office-Strukturen sind weltweit im Wandel; E-Mail-Marketing wird wieder wichtiger; No-Code-Lösungen sind auf dem Vormarsch.
Fiverr International Ltd. veröffentlicht heute mit der Herbst-Edition zum 10. Mal seinen Business Trends Index. Dieser analysiert Daten aus Millionen von Suchanfragen nach Dienstleistungen auf der Fiverr-Plattform innerhalb der letzten sechs Monate.
Die aktuelle Auswertung zeigt beispielsweise, dass Unternehmen weltweit daran arbeiten, traditionelle Bürostrukturen aufzubrechen und für die Arbeitswelt der Zukunft anzupassen. Während immer mehr Unternehmen ihre Belegschaften auffordern, wieder an fünf Tagen pro Woche ins Büro zu kommen, versuchen sie gleichzeitig, die Räumlichkeiten für neue Anforderungen auszurichten. Zudem zeigen die Suchtrends, dass E-Mail-Marketing wieder ein wichtiger Anker in der Kommunikationsstrategie vieler Unternehmen ist. Es bleibt eine der effektivsten Möglichkeiten, Kund*innen direkt und persönlich anzusprechen. Expert*innen in diesem Bereich sind weltweit gefragt.
Weltweit sind dies die wichtigsten Trends innerhalb der letzten sechs Monate
Architektur: Büro-Umgestaltung
Es besteht eine steigende Nachfrage nach Bauplanung und Kostenkalkulation, die durch Veränderungen in Arbeitsumgebungen angetrieben wird. Unternehmen passen sich an hybride Modelle, Team- und Fokusarbeit an. Da sie ihre Büros umgestalten, um flexible Räumlichkeiten für verschiedene Anforderungen zu schaffen, oft unter Einbeziehung von offenen Bereichen, Ruhezonen und moderner Technologie, beauftragen sie zunehmend freiberufliche Architekt*innen. Sie erwecken diese Raumkonzepte mit ihren spezialisierten Fähigkeiten sowie flexibler und kosteneffizienter Umsetzung zum Leben.
Wiederbelebung des E-Mail-Marketings
Diese Trend-Suchanfragen spiegeln eine erneute Fokussierung auf E-Mail-Marketing als effektive Komponente der Kommunikationsstrategie von Unternehmen wider – insbesondere beim Aufbau von Abonnentenlisten, bei der Einführung neuer Plattformen und der Nutzung von KI-Tools zur Automatisierung und Optimierung von E-Mail-Marketing-Maßnahmen. Da die Posteingänge der Empfänger*innen immer voller werden, suchen Unternehmen nach Freiberufler*innen, die ihre E-Mail-Strategien neu beleben, um sicherzustellen, dass ihre Marken- und Marketinginhalte aus der Masse hervorstechen und bei ihren Zielgruppen ankommen.
Neue Plattform-Integration
Kleine und mittlere Unternehmen wenden sich von traditionellen, fragmentierten Software-Tools ab und setzen auf No-Code-Lösungen sowie einheitliche Plattformen für Marketing, CRM und Automatisierung. Im Gegensatz zu früheren Tools, die oft separate Systeme und technisches Fachwissen erfordern, ermöglichen diese neuen Plattformen den Unternehmen, ihre Abläufe zu rationalisieren, ohne dass sie mehrere Anwendungen programmieren oder verwalten müssen. Mit der Konsolidierung von Prozessen und der Steigerung der Effizienz am Arbeitsplatz steigt die Nachfrage nach Freiberufler*innen, die in der Integration dieser SaaS-Lösungen geschult sind und Unternehmen dabei helfen, in einer sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Lokale Trends
Viele der globalen Trends ziehen sich konsistent durch alle Kernmärkte und lassen sich auch in Deutschland gut erkennen. Darüber hinaus sind Unternehmen hier bestrebt, ihre Websites auszubauen, KPIs zu integrieren und entsprechende Ergebnisse zu messen.
Zusätzlich zu den globalen Ergebnissen schlüsselt der Business Trends Index die am schnellsten wachsenden Suchanfragen für Unternehmen in den USA, Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, Israel und Großbritannien auf. Einen Überblick findest du hier.