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Expansion nach Lateinamerika?
Die Gründer von Ongresso haben es vorgemacht: Vor 10 Jahren haben Daniel Breitenmoser und Ulrich Hinterberger in Kolumbien ein Unternehmen aufgebaut und helfen heute anderen Selbständigen, in Lateinamerika Fuß zu fassen.
Als Daniel Breitenmoser und Ulrich Hinterberger vor genau 10 Jahren in der Schweiz ihre Sachen packten, um ihr eigenes Unternehmen in Kolumbien zu gründen, hatten sie vor allem ihre Begeisterung für Lateinamerika im Gepäck.
“Als ich 2010 meinen gut bezahlten Beratungsjob in der Schweiz an den Nagel hängte, um mich ausgerechnet in Kolumbien selbständig zu machen, zweifelte praktisch mein ganzes Umfeld an meiner geistigen Verfassung”, erinnert sich Ulrich lachend. Viele ihrer Freunde und Familienmitglieder erklärten sie für verrückt. Aber sie waren überzeugt, dass Kolumbien nicht nur für Kaffee und Shakira bekannt sein sollte, dass Peru noch viel mehr als die Geschichte der Inka zu bieten hat und dass man in Mexiko nicht nur schmackhafte Tacos essen und der Musik der Mariachis lauschen kann. Und auch wenn sie die Begeisterung für die offensichtlichen Magneten nie verlassen hat, hatten sie doch vor allem eines im Blick: das große, noch unausgeschöpfte Potenzial Lateinamerikas.
Das große, noch unausgeschöpfte Potenzial Lateinamerikas
Oft spielt Lateinamerika bei deutschen Firmen eine untergeordnete Rolle, wenn uns um die internationale Marktexpansion geht. Denn meist fällt der Blick zuerst Richtung Asien. Jedoch verfügt die Region mit über 500 Millionen Einwohnern nicht nur über große Rohstoffvorkommen und ertragreiches Land, sondern auch über junge, gut ausgebildete Fachkräfte in den Bereichen IT und Software, Medien und kreative Berufe. Und da die teils hohen bürokratischen Eintrittsbarrieren viele Firmen abschrecken, treffen diejenigen Firmen, die es trotzdem wagen, vor Ort auf weniger Konkurrenz und erzielen deutlich höhere Margen als bspw. in Asien. So machen deutsche Exporte nach Lateinamerika gerade mal 2,6 Prozent aus.
Jedoch verfügt die Region mit über 600 Millionen Einwohnern nicht nur über große Rohstoffvorkommen und ertragreiches Land, sondern auch über junge, gut ausgebildete Fachkräfte in den Bereichen IT und Software, Medien und kreative Berufe. “Einige unserer Kunden haben aufgrund der fachlichen und menschlichen Qualität ihrer Mitarbeiter bspw. in Kolumbien mehr Leute angestellt, als ursprünglich geplant, um neben den lokalen Aufgaben auch firmeninterne Prozesse von Europa ins günstigere Südamerika zu verlagern”, so Daniel Breitenmoser.
Was jedoch trotz des großen Potenzials nicht zu unterschätzen ist, sind die teils hohen bürokratischen Hürden, die ausländische Firmen zuerst überwinden müssen, um erfolgreich zu sein. Scheinbar sinnlose Behördengänge und korrupte Beamte, langwierige und teure Produktregistrierungen, Fallstricke im Arbeitsrecht, die zu teuren Gerichtsfällen führen können – das sind nur ein paar Beispiele, die deutsche Firmen vor einem Markteintritt in Lateinamerika zurückschrecken lassen. Doch diejenigen Firmen, die es trotzdem wagen, treffen gerade aufgrund dieser Hürden auf weniger Konkurrenz und können im Vergleich zu Asien deutlich höhere Margen erzielen.
Brasilien und Mexiko sind sicherlich die Vorreiter in Lateinamerika, was die Marktgröße anbelangt. Jedoch bieten Länder wie Kolumbien oder Peru viele versteckte und unausgeschöpfte Chancen. Denn aufgrund noch ungesättigter Märkte sind Produkte oder Dienstleistungen, die in Deutschland als selbstverständlich gelten, in Kolumbien oder Peru oft nicht erhältlich, was wiederum viel Raum für neue Innovationen und Verbesserungen lässt.
Mit dieser Mission, das Potenzial Lateinamerikas im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen, entstand 2010 Ongresso, eine Firma, welche internationale Unternehmen bei der erfolgreichen Marktexpansion in Lateinamerika unterstützt. Ongresso entwickelt nicht nur Markteintrittsstrategien für seine Kunden, sondern kümmert sich auch um deren Umsetzung vor Ort. Mit einem umfassenden Serviceangebot dient das Unternehmen seinen Kunden als ‘One-Stop-Shop’ und vertrauenswürdiger Partner vor Ort. Dies ermöglicht es ihnen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und unnötige Kosten für Compliance-Vergehen, Verspätungen etc. zu vermeiden.
Aus den eigenen Erfahrungen gelernt
Durch die Gründung von Niederlassungen in Kolumbien und Peru, haben die beiden Gründer am eigenen Leib erfahren, welche Herausforderungen und Komplikationen der lateinamerikanische Markt mit sich bringen kann. Diese Erfahrung und das internationale Team mit Wurzeln in Europa, Nord- und Südamerika, erlaubt es ihnen, sich in die Situation der Kunden hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse zu verstehen.
Heute, 10 Jahre später, haben Daniel Breitenmoser und Ulrich Hinterberger ihre Entscheidung nie bereut. Es hat sich bestätigt, dass immer mehr Unternehmen Interesse zeigen an Lateinamerika, speziell Kolumbien und Peru, die in den vergangenen Jahren die größten Wachstumsraten Lateinamerikas verzeichneten. Die dadurch entstandene Transformation ist gewaltig, speziell in Kolumbien.
Daniel Breitenmoser, der die Firma von Anfang an dort aufgebaut hat und in Kolumbien seine neue Heimat gefunden hat, meint dazu: “Bei keinem andern der über 50 Länder, die ich bereist habe, unterscheidet sich die Wahrnehmung so stark von der Realität. Fast jeder Besucher kommt etwas ängstlich mit negativen Vorurteilen belastet an und wird dann in Kürze bezaubert von diesem einzigartigen Land, seinen Menschen, Landschaften und Städten, die viel weiter entwickelt sind, als erwartet und überraschend viele Geschäftsmöglichkeiten bieten.“
Trotz der Pandemie nach Lateinamerika expandieren?
Nichtsdestotrotz bleibt eine Unternehmensexpansion ins Ausland eine große Herausforderung. Vor allem in einer Region mit einer Kultur und Lebensweise, die sich stark von Deutschland unterscheidet. Hinzu bringt die derzeitige Corona-Pandemie in Südamerika viele Probleme und Unsicherheiten mit sich, was eine Expansion auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv erscheinen lässt. Wieso also in die am stärksten von Corona betroffene Weltregion expandieren?
Tatsächlich bieten sich gerade jetzt durch die Krise viele neue, noch ungenutzte Chancen für Unternehmen. Durch die steigende Arbeitslosigkeit und teils stark abgewerteter Lokalwährungen werden Länder wie bspw. Kolumbien zunehmend als regionaler Produktions- und Exportstandort attraktiv, wo man einfach zu Arbeitskräften kommt und günstig produzieren kann. Zudem planen viele US-Unternehmen aufgrund des Handelskrieges mit China, ihre Produktion von Asien nach Lateinamerika zu verlagern (sog. Nearshoring). Auch hier bietet sich Kolumbien als Standort an aufgrund seiner geographischen Lage, welche Zugang zur Pazifik- und Atlantikküste bietet und in derselben Zeitzone wie die Ostküste liegt.
In ganz Lateinamerika haben der E-Commerce Sektor und die Digitalisierung durch die Corona-Krise einen großen Aufschwung erlebt. Lateinamerikaner sind in der Regel eher zögerlich und vorsichtig, wenn es um Online-Bezahlungen und Online-Handel geht. Durch die langen und intensiven Einschränkungen der Corona-Pandemie waren viele Menschen jedoch gezwungen, auf Online-Dienste umzusteigen, was den digitalen Konsum in einigen Ländern verdoppelt hat. Es wird erwartet, dass dieser Bereich auch in den kommenden Jahren stark wachsen wird, weshalb sich bereits viele Fintech und IT-Unternehmen in Städten wie Mexiko Stadt, Medellín oder Bogotá angesiedelt haben.
Neben Costa Rica hat sich Kolumbien in den vergangenen Jahren zu einem regionalen Hub für Business Process Outsourcing (BPO) entwickelt. Vor allem Unternehmen die einen großen Markt haben, wie beispielsweise Amazon oder UPS, nutzen bereits die Chancen in Kolumbien und verlagern ihr Customer Service Center in das Land, um von dort ihre gesamten Operationen in den Amerikas zu steuern.
Dem Thema Nachhaltigkeit wird bei der Reaktivierung der Wirtschaft ebenfalls eine große Rolle zugeordnet, was vielen Unternehmen im Bereich E-Mobilität, nachhaltiges Bauen oder Wasseraufbereitung interessante Chancen bietet. Darüber hinaus sollen erneuerbare Energiequellen in vielen Ländern der Region, wie beispielsweise Mexiko, Kolumbien oder Peru, ausgebaut werden, da hohe Sonneneinstrahlung und konstante Windverhältnisse ideale Bedingungen bieten für Solar- und Windanlagen.
Mut zum antizyklischen Verhalten
Auch wenn die Hürden die eine Marktexpansion mit sich bringt viele Unternehmen zurückschrecken lässt, sollte man sich nicht davon abhalten lassen, die bestehenden Chancen zu nutzen. „Gerade in der jetzigen Zeit kann man sich durch mutiges, antizyklisches Verhalten von der Konkurrenz abheben, effizienter und kostengünstiger werden und sich für den Aufschwung ideal positionieren”, so Ulrich Hinterberger abschließend.
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HERO-Software: Die Cloud-Handwerker
Wie die Hero-Software-Gründer Michael Kessler und Philipp Lyding als First Mover das All-in-One-Operating-System für das europäische Handwerk bauen.
Philipp Lyding und Michael Kessler lernten sich vor über 20 Jahren kennen, als sie in Hannover Wirtschaftsingenieurwesen studierten. Bereits an der Uni bewältigten sie viele Herausforderungen gemeinsam. „Schon damals hatten wir erste Pläne, zusammen ein Unternehmen zu gründen“, sagt Philipp. Nach ihrer Diplomarbeit über CO2-Abscheidungen, die sie als Team schrieben, arbeiteten sie zunächst weiter in der Forschung, Michael im Bereich der Solartechnik, Philipp auf dem Feld der Windenergie. „Die Themen Energie, Effizienz und Bauen haben uns schon immer fasziniert“, sagt Philipp, „wir glauben, dass klimaeffiziente Gebäude ein Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel sind.“
2013 gründeten Philipp und Michael das Portal Energieheld. Hier können Hausbesitzer*innen, die ihre Immobilie modernisieren möchten, passende Handwerker finden. Handwerksbetriebe wiederum nutzen die Plattform, um Neukund*innen zu gewinnen. Durch Energieheld lernten Philipp und Michael in den folgenden Jahren viel über die Bedürfnisse von Endkund*innen und Handwerker*innen. Dabei stellten sie fest, dass die Kund*innen- und Projektakquise nicht das Hauptproblem für Handwerksbetriebe ist, sondern dass der sich verschärfende Fachkräftemangel und eine effiziente Projektabwicklung viel größere Herausforderungen sind. „2017 verwalteten die meisten Betriebe ihr Business noch analog oder auf einem PC unter dem Schreibtisch“, so Philipp. „Es gab keine praxistauglichen Angebote mit modernen Technologien, um die tägliche Arbeit zu vereinfachen.“
Pain Points: Fachkräftemangel und Projektabwicklung
2018 nahm die Idee, eine cloudbasierte Betriebssoftware auf den Markt zu bringen, konkrete Formen an. Die Lösung sollte den gesamten Geschäftsprozess eines Handwerksbetriebs abdecken, von der Kontaktaufnahme mit dem/der Kund*in, über das Projektmanagement bis hin zur Rechnungsstellung. „Die Entscheidung war nicht leicht“, so Philipp. „Wir wussten, dass wir viel Zeit und Arbeit brauchen würden, um ein marktfähiges Produkt zu entwickeln.“
Schließlich schlossen sie sich für ein Wochenende auf einem Rittergut ein, wälzten Zahlen und diskutierten mögliche Strategien. Sie entschieden sich für die neue Software und ein komplett neues Geschäftsmodell. „Dann haben wir uns sofort voll reingehängt“, erinnert sich Philipp. Durch Energieheld gab es bereits ein laufendes Business und langfristige Kooperationen mit Hersteller*innen und Lieferant*innen. Auch einige Business Angels waren schon an Bord. So konnten sie die Entwicklung und die Anlaufphase zunächst aus eigenen Mitteln finanzieren. „Von außen war es wohl nicht sichtbar, aber die Übergangsphase von Energieheld zu HERO war sehr anstrengend“, sagt Philipp. „Ein vollwertiges ERP-System zu entwickeln, ist ein komplexes Vorhaben mit vielen Rückschlägen.“
Digitale Revolution in der Handwerksbranche
Im Jahr 2020 ging HERO als Software-as-a-Service (SaaS)-Business an den Start. Bald stellten sich die ersten Erfolge ein. „Die Cloud-Technologie, mit der wir das gesamte Unternehmen vom Büro bis zur Baustelle vernetzen können, war anfangs unser größter USP“, sagt Philipp. „Gegenüber den etablierten Wettbewerbern, die fast ausschließlich mit fest installierten On-Premise-Lösungen arbeiteten, hatten wir damit einen deutlichen Vorsprung.“
Im Sommer 2022 benötigte HERO dann Kapital, um das Wachstum weiter voranzutreiben. Im Rahmen der Series-A-Finanzierung stieg der Essener Risikokapitalgeber Cusp Capital ein, der das Team bis heute unterstützt. „Ein professioneller VC kann nicht nur Kapital einbringen, sondern auch helfen, den Fokus richtig zu setzen und das Unternehmen zu professionalisieren“, so Philipp.
Die Zielgruppe von HERO sind Handwerksbetriebe aller Größen, vom Ein-Personen-Betrieb bis hin zu Unternehmen mit über 100 Mitarbeitenden. Die meisten stammen aus dem Bauhandwerk. Dazu zählen unter anderem Dachdecker*innen, Maler*innen, Zimmereien sowie Elektriker*innen und Photovoltaik-Betriebe, die Ein- und Mehrfamilienhäuser, teils auch größere Baustellen bedienen. Dank der Cloud-Architektur können die Betriebe ihre Arbeit vom Büro bis zur Baustelle in Echtzeit vernetzen. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sei die Anpassungsfähigkeit an individuelle Prozesse, sagt Philipp: „Die Workflows können sich von Betrieb zu Betrieb stark unterscheiden, darum kann man unsere Software entsprechend konfigurieren.“
Das hilft insbesondere jenen Kund*innen, die bereits mit etablierten Prozessen arbeiten. Diese lassen sich dann lückenlos in HERO abbilden. Die Software bietet zudem viele ergänzende Funktionen, zum Beispiel für die Angebots- und Rechnungsstellung. Per Schnittstelle lassen sich weitere Dienste wie Buchhaltung und Steuerberatung anbinden. Eine solche Funktionstiefe fänden Betriebe bislang nur bei den ERPLösungen von Unternehmen wie SAP, Oracle und Microsoft, sagt Philipp. Diese sind jedoch aufgrund ihrer Komplexität und des Administrationsaufwandes für die meisten Handwerksbetriebe keine Option. „Mit der einfachen Anpassung, dem reibungslosen Zusammenspiel der Funktionen und dem technischen Vorsprung heben wir uns im Markt ab“, sagt Philipp.
Führend in der DACH-Region
Mit HERO kann ein Betrieb seine gesamte Verwaltung digitalisieren. In den Verkaufsgesprächen gehe es regelmäßig um die Prozesse des Unternehmens und wie sich bestehende Probleme digital lösen lassen, sagt Philipp. Vor der Digitalisierung sei es wichtig, die bestehenden Prozesse einmal kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen: „Nicht alle analogen Prozesse sollte man auch digital umsetzen.“ Der Digitalisierungsdruck und auch der Informationsbedarf im Markt sind groß. Damit Kund*innen mit der Software einen guten Start haben und im Betrieb optimale Ergebnisse erzielen, schlüpft das Team von HERO immer wieder in die Rolle einer kleinen Unternehmensberatung. „Im optimalen Endergebnis arbeiten alle Teile des Unternehmens mit unserer Software, vom Geschäftsführer, über das Backoffice bis hin zu den Monteuren vor Ort“, so Philipp.
Mit dem aktiv unterstützten Onboarding und einem Preis ab 49 Euro pro Monat sind die Einstiegsbarrieren und die Risiken für die Betriebe überschaubar. Die Umstellung und Gewöhnung an die neue Software dauerten in der Regel nur wenige Wochen, so Philipp. „Insbesondere die Unternehmen, die vorher gar keine Betriebssoftware eingesetzt haben, merken sehr schnell, dass sie viel Zeit und Geld sparen können.“ Heute arbeiten bereits 5000 Betriebe mit insgesamt zirka 20.000 Handwerker*innen mit HERO und erwirtschaften dabei einen jährlichen Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Damit ist das Hannoveraner Start-up der führende Anbieter von Cloud-Handwerker*innensoftware in der DACH-Region.
Dies ist ein Ausschnitt aus der Coverstory unseres Printmagazin / ePaper Ausgabe 03/2024, bestellbar hier
Nahrung 24/7
Autonome Verkaufsstellen, Mikromärkte und mehr: Gründer*innen bieten sich viele Möglichkeiten, mit innovativen Ansätzen die urbane Ernährung effizienter und kund*innennaher zu gestalten.
In den pulsierenden Herzen unserer Metropolen zeichnet sich ein dramatischer Wandel ab – die städtische Lebensmittelversorgung erlebt eine Renaissance. Angesichts des wachsenden Trends zur Urbanisierung und der steigenden Nachfrage nach frischen, regionalen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln stehen wir vor einer spannenden Herausforderung: Wie können wir die Versorgung unserer Stadtbewohner*innen zukunftsfähig gestalten? Die Antwort könnte in der fortschreitenden Technologisierung und in innovativen Konzepten liegen.
Denn mit einem stetigen Anstieg der Stadtbevölkerung, der in Deutschland bereits 77,5 Prozent erreicht hat, wächst auch das Verlangen nach einer neuen Art der Lebensmittelbeschaffung. Der signifikante Umsatzanstieg bei regionalen Produkten um 60 Prozent in nur sechs Jahren unterstreicht dieses Bedürfnis ebenfalls eindrucksvoll. Folgende Faktoren bestimmen die Zukunft der urbanen Lebensmittelversorgung in Form einer effizienten, nachhaltigen Versorgungskette.
Digitalisierung als Motor
Die Einführung digitaler Plattformen und Apps hat die Landschaft der Lebensmittelversorgung grundlegend verändert. Durch die direkte Vernetzung von Konsument*innen mit lokalen Produzent*innen werden nicht nur Frische und Regionalität gefördert, sondern auch die lokalen Wirtschaftskreisläufe gestärkt. Ergänzende Liefer- und Abholservices bieten dabei einen zusätzlichen Komfort, der die Notwendigkeit physischer Einkäufe reduziert und Transparenz in Bezug auf Herkunft und Qualität der Lebensmittel schafft.
Technologischer Fortschritt in der Logistik
Smarte Technologien wie Internet of Things (IoT), künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain revolutionieren die Lebensmittellogistik durch verbesserte Überwachung, optimierte Transporte und erhöhte Sicherheit, was Lebensmittelverschwendung reduziert und das Vertrauen stärkt. Sie ermöglichen zudem eine transparente Rückverfolgbarkeit und effiziente Lagerhaltung, was die Nachhaltigkeit und Effektivität der Lieferkette steigert.
Im Trend: Lebensmittelverfügbarkeit 24/7
Innovationen in der urbanen Lebensmittelversorgung spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger und effizienter Städte. Zwei der aus Gründer*innen- und Start-up-Perspektive interessantesten Neuerungen sind autonome Verkaufsstellen und Mikromärkte. Diese sind selbständige Einheiten, die ohne menschliches Eingreifen operieren können, mit modernster Technologie ausgestattet sind und Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs rund um die Uhr bieten. Die Besonderheit dieser Verkaufsstellen liegt in ihrer Flexibilität und Skalierbarkeit, wodurch sie in verschiedenen urbanen Umgebungen eingesetzt werden können.
Der Einsatz von KI und Sensorik ist zentral für den Betrieb autonomer Verkaufsstellen und Mikromärkte, da sie kontinuierlich Lebensmittelparameter wie Temperatur und Feuchtigkeit überwachen, um Qualität zu sichern, das Kaufverhalten analysieren, um Angebote zu personalisieren, und durch Sensor-Fusion in Echtzeit Produktbewegungen sowie den Bestand überwachen, um die Versorgung zu optimieren.
Die autonomen Verkaufsstellen können in verschiedensten urbanen Umgebungen eingesetzt werden – sei es in Bürogebäuden, Universitäten, Krankenhäusern oder an öffentlichen Plätzen. Durch ihre modulare Bauweise und Plug-andPlay-Funktionalität lassen sie sich schnell und unkompliziert an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen. So tragen sie dazu bei, die Lebensmittelversorgung in Städten bedarfsgerecht und effizient zu gestalten.
Chancen für Gründer*innen und Start-ups
Wie eingangs angedeutet, befindet sich die Landschaft der urbanen Lebensmittelversorgung im Umbruch, angetrieben durch das rapide Wachstum städtischer Gebiete und das zunehmende Bewusstsein für nachhaltige Konsumgewohnheiten. Ambitionierten Gründer*innen und agilen Start-ups eröffnet sich in diesem lebendigen Feld ein reiches Spektrum an Möglichkeiten, um mit innovativen Lösungen die Essgewohnheiten der Stadtbewohner*innen neu zu definieren.
Diese Aspekte sollten Gründer*innen, insbesondere solche, die auf autonome Verkaufsstellen und Mikromärkte setzen wollen, kennen und beherzigen:
Lokale Trends und Präferenzen erkennen: Ein tiefes Verständnis lokaler Vorlieben ermöglicht es Start-ups, mit maßgeschneiderten Angeboten wie Bio-Produkten oder internationalen Spezialitäten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der vielfältigen städtischen Marktnische zu erlangen.
Technologie zur Differenzierung nutzen: Der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI, IoT und Blockchain erhöht Effizienz und Kund*innenerlebnis und ermöglicht Start-ups, sich von herkömmlichen Anbieter*innen zu differenzieren und Konsument*innenvertrauen zu gewinnen.
Nachhaltigkeit in den Fokus rücken: In einer zunehmend umweltbewussten Welt wird Nachhaltigkeit zur zentralen Geschäftsphilosophie, mit der Start-ups durch Minimierung der Lebensmittelverschwendung und Einsatz umweltfreundlicher Verpackungen aktiv zu einer besseren Welt beitragen.
Stärkung lokaler Gemeinschaften: Die Zusammenarbeit mit lokalen Bauern und Bäuerinnen sowie Produzent*innen schafft nicht nur ein Angebot an frischen und qualitativ hochwertigen Produkten, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft. Für Start-ups bietet sich hier die Chance, als Bindeglied zwischen Produzent*innen und urbanen Konsument*innen zu agieren und die Geschichten hinter den Produkten zu erzählen, was die Markenbindung intensiviert.
Flexibilität und Skalierbarkeit als Erfolgsfaktoren: Die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen und Konsument*innenwünsche anzupassen, ist in der dynamischen Welt der Städte von unschätzbarem Wert. Start-ups, die flexible und skalierbare Lösungen entwickeln, können sich breit aufstellen und verschiedenste urbane Räume erobern.
Regulatorische Kompetenz als Grundlage: Die Kenntnis und Einhaltung lokaler Vorschriften sind entscheidend, um rechtliche Hürden zu überwinden und das Vertrauen der Konsument*innen zu stärken. Start-ups, die sich durch regulatorische Kompetenz auszeichnen, bauen eine solide Basis für ihr Geschäft.
Ein unvergessliches Kund*innenerlebnis schaffen: Im Zentrum aller Bemühungen steht das Erlebnis der Konsument*innen. Start-ups, die ein intuitives und angenehmes Einkaufserlebnis bieten, setzen neue Maßstäbe in der Kund*innenbindung.
Community-Building als Marketingstrategie: Die aktive Teilnahme in lokalen Gemeinschaften und der Einsatz sozialer Medien eröffnen Start-ups eine direkte Kommunikationslinie zu ihren Kund*innen. Authentische Einblicke in die Philosophie des Unternehmens und die Herkunft der Produkte schaffen eine tiefe emotionale Verbindung.
Der Autor Alexander Eissing ist Gründer der Livello GmbH und treibt seit 2016 mit seiner Leidenschaft für Innovation im Retail-Bereich die Entwicklung smarter Stores und autonomer Verkaufslösungen voran
Mona Ghazi: Die High-Performerin
BWL-Studium mit 14 neben der Schule, erstes Start-up mit 16, drohendes Burnout mit 21: Heute – mit 22 Jahren – hat Mona Ghazi schon viel erreicht und mehr erlebt, als manch Gründer*in in seiner/ihrer ganzen Laufbahn – und sie hat noch einiges vor.
Bereits als kleines Kind wollte Mona Ghazi Unternehmerin werden. Sie hatte schon immer Spaß daran, mit unkonventionellen Ansätzen Probleme zu lösen. Ihre Mutter erzählte Mona regelmäßig Geschichten von ihrem Großvater, der Erfinder gewesen war. Er hatte stets brillante Ideen gehabt und viele Produkte entwickelt, doch leider hatte er kein nennenswertes kaufmännisches Talent. Die meisten seiner Erfindungen schafften es nie auf den Markt. „Meine Mutter sagte mir, wenn man als Erfinderin seine Produkte auch verkaufen kann, dann ist man Unternehmerin“, erinnert sich Mona. Seitdem beschäftigt sie sich mit Innovationen, Produkten und Geschäftsmodellen. Sie las einschlägige Bücher und schaute Videos zum Thema Unternehmertum auf YouTube. Schon bald wollte sie ihre ersten eigenen Geschäftsideen ausprobieren. Da sie als junge Teenagerin für viele geschäftliche Aktivitäten noch zu klein war, überzeugte Mona ihre Mutter, sie bei den ersten Schritten zu begleiten. „Ob Aktien, Drop Shipping oder Crypto Investments, ich habe mich an ganz vielen Sachen ausprobiert“, erzählt sie.
Studium und erstes Start-up mit 16
In der Schule war Mona zunächst eine mittelmäßige Schülerin. Doch nachdem sie auf das Gymnasium gewechselt war, wollte sie unbedingt gute Noten haben. Sie perfektionierte für sich eine Methode, mit der sie schneller neue Inhalte lernen konnte. Die Erfolge stellten sich bald ein. Sie erhielt die Möglichkeit, zwei Klassen zu überspringen, und landete in der neunten Klasse. Doch auch dort war sie nicht ausgelastet. Durch eine Beratung für besonders Begabte erfuhr sie von der Möglichkeit, ein Schülerstudium zu beginnen. Ihre Eltern erwarteten, dass sie zunächst studierte, bevor sie unternehmerische Wege einschlug. Von der Aussicht, das Studium bereits neben der Schule zu absolvieren und gleich nach dem Abschluss ein Unternehmen zu gründen, war Mona begeistert. Sie schrieb sich an der Fernuniversität zum Studium der Wirtschaftswissenschaften ein. Dort traf das erste Mal auf eine Gruppe gleichgesinnter und gleichaltriger Studierende, die schnell lernten und ein unternehmerisches Mindset mitbrachten. „Dieser Austausch hat mich stark beflügelt“, erinnert sich Mona. Zusammen mit Studienkolleg*innen richtete Mona einen wöchentlichen Videocall ein, um sich über mögliche Business Cases, Businesspläne und den Aufbau einer Firma auszutauschen. Bald trafen sie sich jeden Nachmittag nach der Schule und wurden ein Team.
So gründete Mona mit 16 Jahren ihr erstes Start-up Dino Solutions, um eine Zeitmanagement-App für Schüler*innen zu entwickeln. „Wir haben erstmal herumgebastelt und bei einem Gründungswettbewerb mitgemacht“, so Mona. Bei diesem ging das Team zwar leer aus, doch allein die Erfahrung, unter den Finalist*innen auf der Bühne zu stehen und die eigene Geschäftsidee vorzustellen, motivierte alle, weiterzumachen, und bald wurde die Idee Realität. „Wir hatten die App programmiert und veröffentlicht, doch wir hatten keinen echten Markt, denn niemand wollte dafür Geld ausgeben“, sagt Mona. So lernte sie eine unternehmerische Lektion: „Du musst ein Problem adressieren, das für Menschen relevant ist und für dessen Lösung sie bereit sind, etwas zu bezahlen.“ Als Gründungsteam könne man sich auch die Frage stellen, was es die Kund*innen koste, wenn sie ein bestehendes Problem nicht lösten. „Wenn Menschen keinen Schmerz wahrnehmen oder keine Opportunitätskosten haben, werden sie am Status quo nichts ändern“, sagt Mona. Während sie ursprünglich vom reinen Erfindergeist getrieben war, sah sie nun die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs, auch aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Als Schülerin, Studentin und Gründerin war ihr Arbeitspensum schon damals sehr hoch. Hin und wieder konsultierte sie deshalb einen Coach, der ihr half, zu reflektieren und fokussiert zu bleiben.
Mit Software gegen den Fachkräftemangel
Kurz nach dem Abitur machte Mona den ersten Universitätsabschluss in Wirtschaftswissenschaften. Mit Anfang 18 ging sie nach Potsdam, um Informatik zu studieren. „Das Studium war unglaublich spannend“, so Mona. „Doch es war nicht das Richtige für mich, weil ich in erster Linie unser Start-up voranbringen wollte.“ Sie erkannte, dass sie die wesentlichen Qualifikationen, die sie dafür brauchte, nicht an der Uni erlernen würde. „Beim Unternehmensaufbau geht es um praktische Fragen, zum Beispiel, wie man ein Team aufbaut, Kunden findet, eine Strategie entwickelt, eine Marke etabliert“, so Mona. Sie nahm an Futury teil, einem dreimonatigen Hackathon, in dem junge Unternehmer*innenteams an nachhaltigen Innovationen arbeiten und Produkte zur Marktreife bringen können. Unterstützt wurden die multidisziplinären Teams von namhaften Firmen, die ihr Know-how in die jeweiligen Projekte einbrachten. „Zusammen mit Schäffler und der Deutschen Bundesbank haben wir Lösungen für den Fachkräftemangel entwickelt“, sagt Mona. Der Fokus lag dabei auf sogenannten Blue-Collar-Arbeitsumgebungen wie Produktion und Logistik, in denen der Personalmangel besonders stark ist und durch die demografische Entwicklung weiter zunimmt. „Aufgrund meiner Erfahrungen mit Bildung und Lernen sah ich die Chance, den Fachkräftemangel durch die gezielte Weitergabe von Wissen zu beheben“, so Mona.
Eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Problems im Blue-Collar-Bereich spielen jene Mitarbeitende, die jahrzehntelang Erfahrung aufgebaut haben und kurz vor der Rente stehen. Deren Fähigkeiten sollten mit dem Eintritt in den Ruhestand nicht verloren gehen, sondern an die nächste Generation der Mitarbeitenden weitergegeben werden. Zudem gilt es, den Lernprozess für Produktionsumgebungen zu verbessern. Da viele Produktionsmitarbeitende nicht digital vernetzt sind und zum Beispiel keine eigene E-Mail-Adresse besitzen, können sie nicht oder nur sehr umständlich auf digitale Lerninhalte zugreifen. Folglich müssen sie praktische Fähigkeiten vor Ort erlernen und anwenden, was andere Methoden erfordert als das Lernen am Computer im Büro.
Mona hatte ihre Mission gefunden. „Wir entschlossen uns, eine Firma zu bauen, die Menschen unterstützt, ihre Skills aktiv weiterzuentwickeln und Unternehmen hilft, den Wissenstransfer sicherzustellen.“ Drei Monate nach dem Hackathon waren von ursprünglich fünf Teammitgliedern noch Mona und ihr damaliger Mitgründer übrig. Sie entschieden sich, das Studium ruhen zu lassen und sich voll ihrer Geschäftsidee zu widmen. Sie gingen nach Berlin und gründeten 2020 die Optimo GmbH. Ein Start-up-Stipendium nutzten sie, um einen Software-Entwickler einzustellen. „So konnten wir schnell den Prototyp bauen und mit potenziellen Kunden testen“, so Mona. Da Unternehmen mit tausenden Mitarbeitenden typischerweise sehr hohe Anforderungen und lange Planungsprozesse haben, konzentrierten sie sich zunächst auf kleinere, mittelständische Firmen. Mona betont, wie wichtig es in dieser Phase war, intensiv mit potenziellen Kund*innen und Nutzer*innen zu sprechen, um nutzbringende Lösungen zu entwickeln. So konnte das Team schnell zeigen, dass der Ansatz tatsächlich funktioniert.
Große Erfolge und schlaflose Nächte
Nun sollte Optimo skalieren. Das Team umfasste mittlerweile zehn Mitglieder, die Software war für größere Unternehmen vorbereitet und musste nur noch neu programmiert werden. Für die Pre-Seed-Finanzierung konnte man den US-amerikanischen Accelerator Techstars gewinnen, einen der renommiertesten Frühphaseninvestoren der Welt. Doch all die Erfolge hatten auch ihren Preis: Schwierige unternehmerische Entscheidungen, Gespräche mit Investor*innen und anstrengende Verhandlungen zehrten an den Nerven. Mona war kurz vor dem Burnout. Nach vielen schlaflosen Nächten und Gesprächen mit ihrem Team nahm sie sich eine zweimonatige Auszeit.
Dies ist ein Auszug aus dem Beitrag in der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins: Mehr dazu liest du in der StartingUp - Heft 02/24 - ab sofort erhältlich – jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - über unseren Bestellservice
DAG: Neuer Markt, neue Needs
Wie die Gründer der Deutschen Anbaugesellschaft DAG den hierzulande neu geschaffenen Genuss-Cannabis-Markt mit ihrem CSC-Anbauservice als Pioniere aktiv mitgestalten.
Entwickeln Unternehmer*innen ein vollständig neues Business Modell, brauchen sie vor allem zwei Dinge: ein Gefühl für neue Märkte und eine Vision. Die Gründer des Anbau- und Technologie-Start-ups Deutsche Anbaugesellschaft DAG vereinten beides, als sie 2022 antraten, einen Service für einen ganz speziellen Markt zu entwickeln, den es zuvor so nicht gab. Die Rede ist vom Markt für legales Genuss-Cannabis.
Zum 1. April 2024 trat das neue Cannabisgesetz (CanG) in Kraft. Seitdem dürfen Erwachsene in Deutschland zuhause bis zu drei Pflanzen bzw. bis zu 50 Gramm besitzen und unterwegs bis zu 25 Gramm Cannabis mitführen. Eine zweite Säule der neuen Gesetzgebung kommt nun ab Sommer zum Tragen: der nicht gewerbliche Anbau von Genuss-Cannabis durch sogenannte Cannabis Social Clubs. Ab dem 1. Juli dürfen diese mit dem Cannabis-Anbau für ihre Mitglieder beginnen. Damit entsteht ein neuer Markt mit neuen Needs.
Auf eben diese Bedürfnisse der Cannabis Clubs ist das Angebot der DAG-Gründer Christian Tonn und Ercan Hayvali zugeschnitten: ihr CSC-Anbauservice, eine Komplettlösung für den Anbau von Genuss-Cannabis.
Anbaufläche für bis zu 300 Social Clubs
Mit der gigantischen Fläche und Infrastruktur des ehemaligen NVA-Standorts in Relzow bei Murchin hat sich die DAG bereits vor mehr als einem Jahr auf die erwartete Nachfrage nach Anbaukapazitäten vorbereitet. Das gut gesicherte Areal umfasst 60 Hektar, auf denen 35 Hallen mit einer Gesamtfläche von 120.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Mit seiner Größe und dem hohen Sicherheitscharakter bietet der Standort die perfekte Infrastruktur für sicheren Cannabis-Anbau. Sobald der Startschuss im Sommer fällt, können Clubs hier jährlich bis zu 30 Tonnen Cannabis anbauen.
„Cannabis ist keine Randerscheinung. Bis zu 400 Tonnen werden allein in Deutschland jährlich konsumiert“, weiß Gründer Ercan Hayvali. Knapp neun Prozent der erwachsenen Deutschen haben das grüne Gewächs bereits probiert. Im Gegensatz zu medizinischem Cannabis, das bereits seit 2017 legal ist, ist Genuss-Cannabis nicht über Apotheken oder andere Geschäfte erhältlich. Konsument*innen sind auf den Eigenanbau angewiesen oder werden Mitglied in einem der vielen Cannabis-Vereine, die sich in Deutschland registriert haben. Diese Non-Profit-Clubs dürfen bis zu 500 Mitglieder haben, für diese Cannabis anbauen und an sie weitergeben. Hier kommt die DAG mit ihrem CSC-Anbauservice ins Spiel.
Anbauservice als Komplettlösung
„Wir verfügen über die nötige Expertise und Infrastruktur für den anspruchsvollen Anbau der sensiblen Pflanzen“, sagt Ercan Hayvali, und ergänzt: „Dank einer eigenen Photovoltaikanlage bewirtschaften wir den Standort konstant und günstig mit erneuerbarer Energie, autark und nachhaltig.“ Schon bald geht es in die Umsetzung. „Die Cannabis Clubs in Deutschland können ab dem 1. Juli unmittelbar nach Genehmigung mit dem Anbau beginnen“, sagt Christian Tonn. „Mit einer ersten erwarteten Ernte im Oktober kommen wir damit der Nachfrage ihrer Mitglieder schon bald nach.“
Und diese Nachfrage ist enorm. „Ständig werden neue Clubs gegründet. Wir haben in den letzten Monaten zahlreiche Anfragen aus ganz Deutschland bekommen“, berichtet Tonn. Warum das so ist, erklärt er damit: „Wir lösen zwei der größten Herausforderungen der Clubs – zum einen die hohe Anfangsinvestition und zum anderen überhaupt eine geeignete Anbaufläche zu finden, die alle gesetzlichen Auflagen erfüllt.“
Speziell für Cannabis Clubs entwickelt: das Modulsystem
Die große Nachfrage haben die Gründer antizipiert und sich vorbereitet. „Wir haben den Standort schon 2022 gesichert und die ersten 40.000 Quadratmeter angemietet. Jetzt werden wir Halle für Halle mit Modulen ausbauen. Jeder Club bekommt ein fertiges Modul, das wir sehr zügig in die Hallen einsetzen können.“ Alle Module sind klar voneinander abgetrennt und dürfen nur von den jeweiligen Clubmitgliedern betreten werden. Sie umfassen mit jeweils 200 Quadratmetern neben der Anbaufläche Räume für Trocknung, Weiterverarbeitung und Verpackung sowie Lagerung. Zudem sind mit modernsten Beleuchtungs-, Belüftungs- und Bewässerungssystemen ausgestattet – elementar für den Anbau der anspruchsvollen Pflanzen. Denn Cannabis-Pflanzen sind sensibel, selbst die Wasserqualität hat Einfluss auf das Ernteergebnis.
Doch nicht nur Anbau und Ernte sind komplex. Eine Frage, die die Gründer lange umtrieb, ist es mindestens ebenso: Wie lässt sich die Entkriminalisierung als zentrales Ziel der Legalisierung erreichen? Christian Tonn und Ercan Hayvali sehen eine mögliche Antwort in ihrem Geschäftsmodell: „Wir haben lange nach einer Lösung gesucht, mit der wir einen verantwortungsvollen Umgang mit dem sensiblen Thema der Cannabis-Legalisierung gewährleisten“, sagt Ercan Hayvali. „Denn wir betrachten es als unsere Mission, den Cannabis-Anbau so sicher, transparent und effizient wie möglich zu gestalten.“ Mit dem Anbauservice der DAG könnte ihnen das gelungen sein.
Cannabis meets Krypto
Die Gründer verbinden eine der ältesten Nutzpflanzen mit einer der fortschrittlichsten Technologien unserer Zeit: Krypto. Eine eigens für die DAG entwickelte Blockchain-Technologie sorgt für absolute Transparenz bei Anbau, Ernte und Tracking aller Daten. Den Gründern war von Anfang an bewusst: „Nur in einem verantwortungsvollen Umgang kann legaler Cannabis zu Genusszwecken seinen Weg in die Gesellschaft finden“, sagt Christian Tonn. Wesentlich ist dafür eine detaillierte Dokumentation der Produktion vom Samenkorn bis zur Ernte. Sein Mitgründer ergänzt: „Mithilfe unseres Blockchain-basierten Seed-to-Sale-Systems DECT-S2S werden alle Daten vom Anbau bis zur Abgabe lückenlos dokumentiert und vollständig nachvollziehbar in der dezentralen Datenbank dargestellt. So erfüllen wir alle Voraussetzungen, wie sie der Gesetzgeber fordert.“
Von Visionären zu Pionieren
Der gebürtige Goslaraner Hayvali machte seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und legte zwei Master-Studien in Economic Behaviour Governance sowie in Business Studies obendrauf. Mehr als zehn Jahre war Hayvali im Bereich von Business Development, IT- und Blockchain-Lösungen tätig, ehe er sein erstes Start-up gründete – die CeBiol Blockchain Solutions, die heute als Partner der DAG mit Know-how und Technologie für die Blockchain-Lösung zur Seite steht.
Mitgründer Christian Tonn ist in Hamburg verwurzelt. Als ausgebildeter Kaufmann war er jahrelang in Groß- und Außenhandel tätig. Nach der Gründung mit Partner Ercan Hayvali kam die DAG ins geschäftige Hamburg und plant nun den Umzug nach Relzow. „Wir wollen die Region stärken und hier Arbeitsplätze schaffen“, sagt Tonn über den Standort in Mecklenburg-Vorpommern. „Daher werden wir mit der DAG vollständig aus Hamburg nach Relzow ziehen.“
Ordentlich Abgrasen mit dem Cannabis Token
Wie jeder neue Markt, schafft auch die Cannabis-Legalisierung enorme Potenziale. Vom Wachstum des neuen Markts und dem Blockchain-Konzept können alle Interessierten profitieren. Das Start-up gibt derzeit den „Deutschen Cannabis Token“ aus, kurz DECT. Er ist als erster Krypto-Wert mit Bezug zur Cannabislegalisierung in Deutschland auf der Website der DAG erhältlich und bietet die Möglichkeit einer Erntebeteiligung durch Pflanzplatz-NFTs, die eine der am Standort angepflanzten Cannabispflanzen repräsentieren.
Die DAG ist eben nicht nur ein Cannabis-, sondern auch wesentlich ein Technologie-Start-up. Der Background der Gründer spiegelt ihre Kryptokompetenz. Nicht zufällig lautet der Claim ihrer aktuellen Online-Kampagne: „Wir wissen, wie es geht.“
Lieferkettengesetz: Diese Start-ups liefern Lösungen
Wir stellen Start-ups und einen Hub aus der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vor, die zeigen: Wer mit smarten Lösungen aufwartet, kann von der Disruption der Lieferketten profitieren.
Die EU-Lieferkettenrichtlinie sorgt in der deutschen Industrie und bei ihren Interessenvertreter*innen für wenig Begeisterung. Die Kritik ist laut, und Schreckensszenarien dominieren die mediale Berichterstattung. Doch einige Start-ups haben die neue Gesetzgebung längst als Chance erkannt. Sie wollen nicht nur selbst profitieren, sondern bieten anderen Unternehmen Lösungen an, um die Richtlinie umzusetzen und gleichzeitig Produkte und Prozesse zu verbessern – und daraus Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Im Fokus: Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette
Das neue Lieferkettengesetz zwingt Firmen, bestimmte Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Lieferkette – der eigenen sowie der ihrer Zulieferer – einzuhalten. Es gilt dabei das Verbot der Kinderarbeit ebenso wie die Klimaverträglichkeit des Geschäftsmodells im Blick zu bewahren. Die Regeln gelten zunächst unmittelbar für Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitenden – allein in Deutschland sind somit fast 5000 Firmen betroffen. Die Sanktionen bei Verstößen können hart ausfallen: In manchen Fällen drohen Klagen vor europäischen Gerichten. Kein Wunder, dass viele Wirtschaftsverbände die Richtlinie als „zu bürokratisch“ kritisieren.
Lieferkettengesetz als Chance
Nicht wenige Gründer*innen sehen darin jedoch eine Chance. Mit ihren Start-ups wollen sie nicht nur Betroffene vor Klagen schützen, sondern entwickelt Anwendungen, die ihnen klare Vorteile bieten. Wir stellen vier Start-ups und einen Hub vor, die Teil der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) sind. Alle zeigen, dass die neue Gesetzgebung zu Wachstumsschüben statt der befürchteten Bürokratielawine führen kann.
Fünf Lösungen aus der Digital Hub Initiative
LegalTegrity – Der digitale Whistleblower
LegalTegrity vereinfacht mit seiner Whistleblower-Software die Meldung von Compliance-Vorfällen. Mitarbeiter können Verstöße gegen Umwelt- und Sozialstandards anonym melden – ein Muss laut Lieferkettengesetz. Die Frankfurter haben sogar die UEFA als Kundin gewonnen und sorgen während der EM in Deutschland für mehr Toleranz und Respekt.
BETTER BE BOLD - Für glückliche Glatzen
Gründer Dennis Baltzer hat mit BETTER BE BOLD die erste Premium Marke für Menschen mit Glatze entwickelt und will nun in der Höhle der Löwen auf Investor*innen-Jagd gehen.
Die Mission hinter BETTER BE BOLD geht unter die Haut, denn sie sprechen damit offen das Tabu-Thema Haarausfall an, welches so viele Männer belastet. Denn Dennis Baltzer (35) hatte selbst Haarausfall und hat nach der schweren Entscheidung für eine Glatze hat er eine spezielle Pflege für Menschen mit Glatze kreiert, die Glatzenträgern zu neuen Pflege Routinen verhilft.
Allein in Europa gibt es rund 41 Millionen Glatzenträger, so auch Dennis Baltzer. „Trockene Kopfhaut, Hautirritationen aufgrund der ständigen Rasuren und das starke Fetten der Kopfhaut sind allerdings Begleiterscheinungen, die niemand möchte. Und Sonnenbrand auf der Glatze wünscht man nicht mal seinen ärgsten Feind”, spricht der Gründer aus eigener Erfahrung. Denn die Kopfhaut gehört mit ihren 2.500 Rezeptoren und den drei dünnen Hautschichten zu eine der sensibelsten Stellen des gesamten Körpers. Da er keine passenden Produkte auf dem Markt fand, hat er mit BETTER BE BOLD die 1. Premium Marke für Menschen mit Glatze (0 bis 6mm) entwickelt. 40 Prozent der kaufenden Kund*innen sind Frauen, denn diese schenken es ihren „geliebten Glatzköpfen“ daheim.
Zum Portfolio gehören u.a. eine mattierende Glatzencreme, ein spezieller Sonnenschutz, und ein 2in1 After-Shave-Balm.
Dennis Baltzer: „Mit der 1. Glatzen-Brand der der Welt, haben wir auf dem Kosmetikmarkt eine völlig neue Produktkategorie erschaffen. Sheabutter und Jojobaöl sorgen für die feuchtigkeitsspendende Pflege, das Magnolienextrakt beruhigt die Kopfhaut unmittelbar nach der Rasur und Kürbiskernextrakt sorgt für einen matten Look.”
Als Produkttester stellt sich kein geringerer als "Die Höhle der Löwen"-Moderator und langjähriger Glatzenträger Amiaz Habtu zur Verfügung. Investorin Tijen Onaran trägt die besondere Creme bei ihm auf.
Wird die Löwin auch die Gelegenheit zu einem Deal beim Schopf packen und in das Beauty-Start-up investieren? Das Angebot der Gründer: 15 Prozent Firmenanteile für 400.000 Euro. Mehr dazu gibt‘s am Montag, 27. Mai, auf VOX zu sehen.
STEETS: Start-up-Innovation lässt Gehhilfen sicher stehen
Nach vier Jahren intensiver Entwicklungs- und Testzeit launchen die Gründer Phil Janßen, Thorben Engel und Philipp Battisti die finale Version ihrer Abstellhilfe für Gehhilfen auf der Leitmesse für Orthopädie- und Rehabilitationstechnik (OTWorld).
Eine innovative Idee, verbunden mit reichlich Durchhaltevermögen in vier Jahren Entwicklungs- und Testzeit: Jetzt kommt das fertige Produkt auf den Markt. Das interdisziplinäre Start-up STEETS aus drei Studierenden der Fachhochschule Dortmund sowie der Universität und der Hochschule Paderborn launcht die finale Version ihrer Abstellhilfe für Gehhilfen auf der OTWorld, der Leitmesse für Orthopädie- und Rehabilitationstechnik.
„Geschafft“, sagt Phil Janßen. Er hält einen überraschend kleinen Pappkarton in der Hand. Darin: die technische Lösung, die Millionen Menschen, die auf Gehhilfen angewiesen sind, das Leben erleichtern soll. Das Modul mit vier kleinen Standbeinen verhindert, dass Gehstützen umfallen. Sie können mit einer einfachen Handbewegung im freien Raum abgestellt werden. „Sobald die Gehstütze wieder mit dem Körpergewicht belastet wird, schließt sich das System dank der intelligenten Mechanik vollautomatisch von selbst“, erklärt Phil Janßen.
„Die vergangenen Jahre waren wirklich ein Ritt“, berichtet Phil Janßen. Er studierte bis vor Kurzem im Bachelor und Master Design an der FH Dortmund. Zuletzt sorgte sein Kino-Spot gegen Sexismus im öffentlichen Raum mit Sport-Moderator Frank Buschmann in Dortmund für Aufsehen. Sein größtes Projekt aber ist STEETS. Nachdem er in der Familie mehrfach mit ansehen musste, wie umfallende Gehhilfen den Alltag erschweren, packte ihn der Tüftler-Spirit. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsingenieur und Biomedizintechniker Thorben Engel, einem alten Schulfreund, und dem Betriebswirtschaftler Philipp Battisti entwickelte er die Idee für die Abstütze der Gehstütze. 2022 hatten sie den ersten Prototypen fertig. Jetzt – am 14. Mai 2024 – wird das STEETS-Modul auf der OTWorld in Leipzig offiziell vorgestellt.
„Wir haben in den vergangenen Jahren intensiv mit Ärzt*innen, Therapeut*innen und Menschen, die Gehhilfen nutzen, zusammengearbeitet“, sagt STEETS-Entwicklungsleiter Thorben Engel. Ein wichtiger Partner war die auf Rehabilitation spezialisierte Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in NRW. Chefarzt Prof. Dr. med. Klaus M. Peters hat das junge Start-up begleitet und lobt die Idee gerade auch mit Blick auf die Sturzprävention. „Das sorgenfreie Abstellen der Gehstütze im freien Raum trägt nicht nur dazu bei, den Alltag Betroffener zu erleichtern, sondern es ermöglicht den Nutzenden ebenfalls, die Gehstütze dank der STEETS-Abstellhilfe sicher und schnell greifen zu können, falls sie das Gleichgewicht verlieren“, so Prof. Peters.
„Das STEETS-Modul passt auf nahezu jede Gehstütze und kann mit dem mitgelieferten Montage-Set mühelos verbaut werden“, erklärt Philipp Battisti. Über einen kleinen Hebel unterhalb des Griffs wird das Abstell-Modul aktiviert. Die Gehstütze steht sicher. „Allein in Deutschland sind jedes Jahr circa 3,5 Millionen Menschen auf Gehhilfen angewiesen“, ergänzt er. Bereits vor dem offiziellen Produkt-Launch sei die Nachfrage groß. Denn das Team hat sich in den vergangenen Jahren bei vielen Wettbewerben bereits einen Namen gemacht. STEETS überzeugte etwa beim iCapital-Award für junge Gründer in Dortmund und bei greenhouse.ruhr, dem Gründungswettbewerb von FH Dortmund und Wirtschaftsförderung. Zuletzt bekam das Start-up im April einen OWL-Innovationspreis der OstWestfalenLippe GmbH.
Sagt „hi“ zur Fusion von Performance- und Influencer-Marketing
Die Berliner Influencer Tech Plattform hi! by medialabel von Silvia Lange und Tivadar Szegeny hat die Art und Weise, wie Marken und Influencer*innen zusammenfinden, auf den Kopf gestellt.
Fast jede Brand von Rang und Namen setzt bei der Werbung für neue Produkte auf die Reichweite von Influencer*innen. Doch der Markt wird immer unübersichtlicher – für die Marken und für die Influencer*innen selbst. Auf der Suche nach dem „Perfect Match“ werden smarte Tools und die richtigen KPIs immer wichtiger. Das innovative Produkt „hi! by medialabel“ schlägt die Brücke zwischen Influencer- und Performance-Marketing.
Influencer-Marketing: Das Rad wird größer und größer
Influencer-Marketing ist aus dem modernen Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken. Laut seriösen, fast noch konservativ zu nennenden Prognosen könnte der weltweite Markt für Influencer-Marketing bis zum Jahr 2025 auf 22,2 Milliarden US-Dollar anwachsen. Auch in Deutschland boomt das Business. Doch zugleich stehen viele Marketing- und Markenverantwortliche hierzulande zunehmend vor einer zentralen Frage: Wen wähle ich eigentlich aus für meine Kampagne? Neben den Zahlen, die stimmen müssen – allen voran die der Reichweite – gilt es, auch auf die Persönlichkeit zu setzen, die den größten Marken-Fit verspricht. Ist etwa ein US-amerikanischer Instagram-Star der Richtige für eine deutsche Fisch-Kette? Eher nicht. Doch angesichts von global mittlerweile fast 40 Millionen Influencer*innen allein auf Instagram wird die Auswahl vielfach zur Herkulesaufgabe.
Umgekehrt gilt das auch für die Influencer*innen selbst. Wie finden sie die Brand oder die Brands, die langfristig am besten zu ihnen passen und ihnen nicht nur kurzfristig Geld in die Kassen spülen? Was es also braucht, sind Tools für das „Perfect Match“ zwischen Brands und Influencer*innen.
„Influencer Tech Plattform“ macht Marketingerfolge direkt sicht- und messbar
„hi! by medialabel“ des Berliner Start-ups medialabel ist genau ein solcher Match-Maker. Die „Influencer Tech Plattform“ bringt auf smarte digitale Weise Marken und Marken-Gesichter zusammen und vereint zudem im intelligenten Dashboard Influencer- und Performance-Marketing. Damit werden nicht nur Marken und Influencer*innen zusammengeführt. Sondern der Erfolg – eventuell auch der Misserfolg und damit notwendiger Handlungsbedarf – werden direkt im Realtime-Tracking und auf grafisch ansprechende Weise sichtbar.
Doch die Dienstleistung von medialabel endet nicht dem Bereitstellen der Plattform. Die Expert*innen unterstützen auch beim Kampagnen- und Affiliate Consulting und hilft vor allem beim ersten wichtigen Schritt: bei der Auswahl der richtigen Influencer*innen. Auch bei der Planung, Umsetzung und Optimierung unterstützt das Team hinter „hi! by medialabel“ die schaltenden Unternehmen weiter. Die Plattform erlaubt Einblicke in Klickzahlen, die Konversionsraten und den Return-on-Invest und liefert somit letztlich alle Informationen darüber, was eine Influencer-Kampagne bringt und ob sie sich rechnet. Diese Fragen stellt jeder Vorstand und jede(r) Geschäftsführer*in den Marketing-Leitenden. Mit „hi! by medialabel“ ist die Antwort sofort auf dem Screen sichtbar und kein Rumdrucksen zur Erfolgsmessung beim Chef mehr nötig. Durch die enge Verzahnung von Influencer- und Performance-Marketing können Marken ihre Werbeausgaben optimieren und sicherstellen, dass jede Investition maximale Wirkung erzielt.
Mit ihrer Expertise unterstützen die Berliner Marketing-Expert*innen Konzerne und Mittelständler*innen auch bei der richtigen Preisfindung. Denn die Preisbildung am Markt für Influencer*innen ist so vielfältig und mitunter undurchsichtig wie das Web und die sozialen Medien groß sind. Die traditionelle Methode, bei der Pauschalbeträge für Posts gezahlt werden, hat sich überholt. „hi! by medialabel“ bietet stattdessen eine smartere Lösung: Die Plattform setzt auf Preismodelle, die beispielsweise Reichweite und verschiedene KPIs wie Engagement Rates der Influencer transparent in die Preisgestaltung mit einfließen lässt. Positive Folge für die Brands: Dieses Vorgehen fördert eine leistungsorientierte Bezahlung. Die Ausgaben werden also direkt die erzielten Ergebnisse gekoppelt.
Finizio – die Zukunft der Toilette
Mit Finizio veredelt Gründer Florian Augustin menschliche Ausscheidungen zu fruchtbarer Erde – hygienisch, geruchsneutral und effizient.
Wie sieht die Toilette der Zukunft aus? Eine mögliche Antwort darauf bietet Finizio-Gründer Florian Augustin. Der 31-Jährige stellt seine innovativen Trockentoiletten vor, die weder Chemie noch Abwasseranschluss benötigen. Stattdessen produzieren die nachhaltigen "Örtchen" einen Recyclingdünger aus den gesammelten Ausscheidungen. "Wir Deutschen spülen jedes Jahr über eine Milliarde Kubikmeter Wasser die Toilette hinunter. Das entspricht dem Volumen von 400.000 Olympia-Schwimmbecken. Gleichzeitig beinhalten unsere Ausscheidungen alle Nährstoffe, die die Landwirtschaft benötigt, um ihre Felder zu düngen. Die Herstellung künstlicher Düngemittel dagegen verbraucht absurde Mengen an Energie", erklärt der Gründer. Hinzu kommt, dass in den Klärwerken die Nährstoffe nicht recycelt, sondern mit noch mehr Energieaufwand vernichtet werden. Das möchte Florian Augustin ändern.
Die Finizio Trockentoiletten benötigen kein Wasser und keinen Kanalisationsanschluss. Der Clou: Aus den Ausscheidungen wird ein wasser- und nährstoffspeichernder Humusdünger produziert, "der so ziemlich für alle großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Klimawandel, Energie- und Wasserknappheit eine handfeste Lösung bietet". Der Bestseller ist aktuell die Festival-Toilette – die Kabinen sind falt- und stapelbar, sodass in einem LKW bis zu 200 Stück zum Festivalgelände transportiert werden können.
In Eberswalde befindet sich die Recyclinganlage, dort werden die Feststoffe in einem qualitätsgesicherten Verfahren behandelt, so dass in wenigen Wochen ein hochwertiger Humusdünger entsteht. "Der ist absolut geruchsfrei und hygienisch unbedenklich und kann künstlichen Dünger auf dem Acker ersetzen", so der studierte Forstwirt. Neben der Festival-Toilette entwickelt das Unternehmen auch barrierefreie öffentliche Toiletten, die von immer mehr Kommunen genutzt werden.
Finizios neueste und wichtigste Entwicklung sieht der Gründer aber in der Rohrpost-Toilette: "Damit wollen wir es auch in die privaten Haushalte und in Mehr-Etagen-Wohnungen schaffen. Das Geniale ist, dass sie höheren Komfort und Hygiene im Vergleich zum Wasserklosett bietet, aber keinerlei Abwasser produziert, sondern die Humuswerke der Zukunft mit Rohstoffen versorgt." Um Finizio zu skalieren, benötigt Florian Augustin 500.000 Euro und bietet acht Prozent der Firmenanteile. Ob ihm dieser Deal gelingt, kannst du am 29. April 24 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ auf Vox sehen.
MIND VACATIONS: Tee-Meditationen für mehr Achtsamkeit
Die MIND VACATIONS Gründer*innen Beixi Jia und Julian Stodt möchten dir mithilfe der alten asiatischen Tee-Meditation zu innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.
Beixi Jia und Julian Stodt möchten uns mit MIND VACATIONS auf eine ganz besondere Reise schicken. "Es gibt viele Menschen, die überfordert sind von den wachsenden Herausforderungen unserer Zeit", so Julian Stodt. "Über 4,5 Millionen Krankheitstage verzeichnete Deutschland schon allein wegen Burnout allein im letzten Jahr."
Daher gewinnt Mentale Gesundheit immer mehr an Bedeutung. Eine Form der Entspannung können Achtsamkeits-Meditationen sein, doch viele Neulinge sind von den Meditationsübungen überfordert. Das Gründer-Duo von MIND VACATIONS möchte nun sowohl Neueinsteiger*innen als auch Kenner*innen gleichermaßen in die Welt der Tee-Meditationen einführen. Dazu inspiriert wurden sie von ihren chinesischen Eltern und Großeltern, denn schon seit Kindesbeinen sind beide tief mit der Tradition des Teetrinkens verwurzelt.
Die MIND VACATIONS BOX enthält eine Meditationstasse und zehn Bio-Tee-Sachets. In der begleitenden App haben die Gründer selbstentwickelte Gedankenreisen und Teemeditationen integriert, die das Gefühl entstehen lassen, als sei man im Urlaub auf einer Plantage, mitten in der Natur. "Diesen Effekt erzielen wir durch die harmonische Kombination aus dem Duft des Tees, der Wärme der Tasse und den Klängen aus der App", erklärt Beixi Jia.
Um mit ihrem Unternehmen weiter wachsen zu können, benötigen sie 80.000 Euro und bieten im Gegenzug 20 Prozent der Firmenanteile. Diesen Deal möchten die Gründer*innen am 29. April 24 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ perfekt machen – ob es gelingt, bleibt abzuwarten.
Reisemarketing-Trends: "Picture perfect" war gestern
Eine aktuelle VisualGPS-Studie von Getty Images zeigt, worauf jüngere Generationen achten und mit welchen Strategien Traveller-Start-ups und -Marken ihr Interesse wecken können.
Die Reisebranche befindet sich im Wandel, auch im Marketing. Spontane, natürliche Motive bestimmen die visuellen Trends, weniger perfekt inszenierte Reisefotos. Diese Verschiebung wird vor allem durch Social Media und die Beliebtheit von „Foto-Dumps“ vorangetrieben - unbearbeitete, ungestellte Reisefotos, die mit wenig Aufwand die Authentizität von Reiseerlebnissen einfangen.
Vorbei sind die Zeiten von "Picture perfect!" - die Generation Z bevorzugt Authentizität, zugängliche Inhalte und Emotionen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der VisualGPS-Studie von Getty Images:
Identifikation & Connections
- 75 % der europäischen Verbrauchenden bevorzugen Bilder von entspannten und erschwinglichen Reisen gegenüber luxuriösen Reisen.
- 6 von 10 europäischen Verbrauchenden bevorzugen Reisebilder, die realistisch aussehen und den Fotos ähneln, die sie oder ihre Freund*innen/Familie machen würden.
- 58 % der Deutschen suchen nicht nach inspirierenden Reisebildern, sondern bevorzugen Bilder und Videos von Reisezielen, mit denen sie sich identifizieren können. Verbrauchende interessieren sich eher für Visuals, die Familie, Freunde und soziale Interaktionen zeigen.
- Fast jede(r) Dritte der GenZ gibt an, dass Social-Media-Beiträge seiner/ihrer Kontakte und Angehörigen Einfluss auf sein/ihre Reisewünsche und Entscheidungen haben.
Ki & Vertrauen
Auch Bildmanipulation und Deep Fakes sind ein Thema: 68 % der Deutschen geben an, dass es für sie schwierig ist, zu erkennen, ob ein Bild echt ist. Marken sollten berücksichtigen, wie sich das auf die Stimmung der Verbrauchenden und vor allem das Markenvertrauen auswirkt.
Authentisches Storytelling in Zeiten von KI
Auf die Frage, welche Art von Storytelling ihnen helfen würde, Vertrauen zu Marken aufzubauen, stimmen 97 % der Deutschen zu, dass „authentische“ visuelle Elemente von entscheidender Bedeutung sind. Sie definieren authentisch als „echt/das Echte“, gefolgt von „wahr/wahrhaftig“
Selfies & Videos die beliebtesten Formate
In Deutschland werden in zwanglosen Reisebildern meist Kamera-Selfies gezeigt, wodurch eine informellere und freundschaftlichere Verbindung zum/zur Betrachtenden entsteht. Befragte gaben außerdem an, dass wenn ein KI-generiertes Video eine reale Szene oder ein reales Objekt genau wiedergibt, es als authentisch wahrgenommen wird.
Im Reise- und Tourismusmarketing sollte dieser Wandel von Verbrauchendenpräferenzen bei der Entwicklung ihrer Kommunikationsstrategien berücksichtigt werden, um ihre und/oder neue Zielgruppen effektiv anzusprechen.
Sealenic: KI-Start-up für die maritime Wirtschaft gelauncht
Sealenic, die neueste Ausgründung von Flagship Founders, wird Teams an Bord und an Land helfen, Infos aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren.
Flagship Founders ist der Founding Partner für Start-ups mit Fokus auf maritime Technologien, Logistik und Schifffahrt. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde im Mai 2020 gegründet und baut gemeinsam mit ambitionierten Gründer*innenpersönlichkeiten skalierbare Unternehmen mit digitalen Produktlösungen auf. Ziel ist es, Spitzentechnologien und Innovation in die Schifffahrtsindustrie zu bringen und damit die Zukunft der Branche mitzugestalten.
Jetzt hat Flagship Founders sein fünftes Start-up ausgegründet: Sealenic entwickelt eine Plattform für Informationsabfrage und -management, die Schifffahrtsunternehmen als virtueller KI-Assistent dienen wird. Der virtuelle KI-Assistent wird Teams an Bord und an Land helfen, Informationen aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren. Dieses Procedere ist Teil der täglichen Arbeit in allen Unternehmen der Schifffahrt. Teams an Bord und an Land müssen laufend auf eine große Bandbreite an Informationen zugreifen, um den Schiffsbetrieb sicher und effizient zu gestalten. Dazu gehören z.B. Sicherheitsverfahren, Checklisten, Maschinen-Handbücher und gesetzliche Vorschriften, die sich zudem häufig ändern.
Diese Informationen sind meist über tausende Dokumente in diversen Formaten wie PDF, E-Mail oder Papier verteilt, was die Suche zeitaufwändig machen kann. Dazu kommt, dass Informationen nicht nur gefunden, sondern auch interpretiert und verstanden werden müssen. Nicht immer sind sie dafür optimal aufbereitet, hinzu kommen oft Sprachbarrieren. Diese Faktoren machen viele Arbeitsabläufe in der Schifffahrtsbranche zeitaufwändig und komplex und führen zu unnötigen Fehlern.
Ein virtueller KI-Assistent für Teams auf See und an Land
Dieses Problem will Sealenic lösen. Das von Gründer und Managing Director Billel Ridelle geführte Start-up baut derzeit eine Plattform für Informationsabfrage- und Management auf, die das Auffinden von Informationen zu Themen wie HSEQ (Health, Safety, Environment, Quality), Sicherheit und Nautik so einfach machen wird wie eine Google-Suche. Sealenic nutzt dafür KI-Technologie und arbeitet mit Large Language Models (LLMs) wie Open AI. Die Nutzer der Software können ihre Fragen einfach in eine Suchmaske eingeben und erhalten eine verständliche und zuverlässige Antwort einschließlich der Quellenangaben. Das System basiert zum einen auf öffentlich zugänglichem Wissen (z.B. BIMCO-, IMO-, EU- und Staatsrecht-Daten), zeigt zum anderen aber seinen wahren Wert durch seine Fähigkeit, auch private Unternehmensdaten zu integrieren. Diese werden in Sealenics Antworten auf Informationsabfragen priorisiert und alle Unternehmensrichtlinien werden berücksichtigt. Damit soll die Software-Lösung ihren Nutzern als zuverlässiger virtueller Assistent dienen und alle Arbeitsprozesse signifikant vereinfachen.
Billel Ridelle, Gründer von Sealenic, erklärt: „Die Zeit ist reif für eine Lösung wie Sealenic. Niemand möchte sich täglich durch E-Mails und diverse Dokumente wühlen, um an wichtige Informationen zu kommen. KI macht das nun endlich unnötig. Dafür muss die Technologie aber so in eine Software-Lösung integriert werden, dass ihre Stärken voll zur Geltung kommen, während zugleich volle Datensicherheit gewährleistet ist. Sealenic wird genau das bieten und damit neue Standards im Informationsmanagement in der maritimen Wirtschaft setzen.
Fabian Feldhaus, Mitgründer und Managing Director bei Flagship Founders, ergänzt: „Bei Flagship Founders ist es unser Ziel, Startups aufzubauen, die der Markt wirklich braucht und die die großen Herausforderungen unserer Branche mithilfe von Technologie lösen können. Mit Sealenic unterstreichen wir diesen Anspruch einmal mehr. Wir freuen uns, dass wir Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management als Entwicklungspartner gewinnen konnten und sehen das als weiteren Beweis für das große Marktpotenzial von Sealenic."
Die Unternehmen Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management kooperieren für die Entwicklung und Optimierung der Software mit Flagship Founders und Sealenic. Der KI-Assistent wird bereits im laufenden Betrieb getestet, der Launch der Software für den breiten Markt ist für diesen Sommer geplant.
Casablanca.AI: Ein Blick, der den Unterschied macht
Mit ihrer selbst entwickelten KI ermöglicht das 2020 gegründete Start-up Casablanca.AI authentische Videocalls. Dabei wird rein softwarebasiert in Echtzeit realer Augenkontakt in digitalen Meetings erzeugt und so ein natürliches sowie direktes Gesprächserlebnis hergestellt.
„Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“ Dieser Ausspruch könnte ebenso aus einer Hollywood-Romanze stammen wie auch aus einem Verkaufs- oder Bewerbungsgespräch. Denn der Blickkontakt verkörpert einen der mächtigsten und entscheidendsten Bestandteile der nonverbalen Kommunikation. Der Austausch von Blicken aktiviert das neuronale Belohnungssystem, was wiederum für Glücksgefühle sorgt und motiviert. Bereits vor über 20 Jahren ging das aus einer Studie (Reward value of attractiveness and gaze) hervor.
Ohne Augenkontakt kein echtes Vertrauen
„Hier kommen wir wiederum sehr schnell zum Thema Vertrauen. Ohne Augenkontakt fehlt hierfür die wichtigste Grundlage, wirkliche Nähe kommt nicht zustande“, sagt Carsten Kraus, Gründer und CEO der Casablanca.AI GmbH. „Wenn wir darüber nachdenken, ergibt sich schnell ein großes Problem: Viele Gespräche, insbesondere im geschäftlichen Kontext, laufen heute auf digitalem Wege in Videokonferenzen ab. Direkter Augenkontakt besteht hier nie, ohne dass die Mimik des Gesprächspartners aus dem Sichtfeld verschwindet.“ Das Pforzheimer KI-Start-up Casablanca hat das Problem erkannt und schafft Abhilfe.
Videocalls auf neuem Level
Innerhalb eines Videocalls gibt es für die Gesprächsteilnehmende genau zwei Optionen: den Blick in die Kameralinse und den auf den Bildschirm. Bei ersterem besteht keine Möglichkeit, den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu sehen. Dagegen führt die zweite Alternative dazu, dass sich die Augenpaare nicht treffen. „Erfahrungsgemäß schwanken User*innen und variieren innerhalb eines Calls immer wieder. Sie stehen sozusagen vor der Wahl, welche Option sich zum jeweiligen Zeitpunkt eher eignet. Damit geht dem Gespräch viel Qualität ab“, erläutert Kraus, der mit seinem Unternehmen eine „virtuelle Kamera“ mit lokaler KI entwickelt. Diese greift in Echtzeit das Bild der physischen Webcam ab und richtet den Blick sowie den Gesichtswinkel der aufgezeichneten Person aus. „Nicht erst seit der Corona-Pandemie liegen Videokonferenzen absolut im Trend. Insbesondere in der Geschäftswelt hat sich diese Technik als unverzichtbar herauskristallisiert, spart viel Zeit und damit Kosten. Die Schwierigkeit bestand aber bisher darin, in diesen Gesprächen das notwendige Vertrauen aufzubauen, beispielsweise für einen erfolgreichen Verkaufsabschluss“, so Kraus. „Das möchten wir ändern und die Kommunikation per Video auf ein neues Level heben, sozusagen auf das eines analogen Gesprächs.“
Natürlichkeit und Authentizität zählen
Blicke machen die Basis sozialer Interaktion aus. Sie tragen zur Interpretation von nonverbalen Signalen bei. Eine dementsprechend große Rolle nehmen sie in der Geschäftswelt etwa für Verkäufer*innen, Berater*innen oder Personalverantwortliche ein. „Vertrauen hat auf ihr Handeln große Auswirkungen, mangelt es daran, sinken die Erfolgsaussichten zum Beispiel im Verkaufsgespräch. Auch der zunehmend digitale Bewerbungsprozess hat nach wie vor die Hürde des fehlenden Augenkontakts und damit auch der mangelnden Nähe zu überspringen“, zeigt Kraus die Relevanz auf. „Gelingt dies aber, entsteht eine persönliche Beziehung und das Gespräch geht über die Übermittlung von Informationen hinaus – und das bei beliebiger physischer Distanz. Dabei kommt es immer auch auf die Natürlichkeit und Authentizität des Videocalls an.“ Damit dies bestmöglich funktioniert, richtet Casablanca nicht nur die Augen entsprechend aus, sondern dreht den gesamten Kopf in die passende Position. So lässt sich auch in digitalen Meetings sagen: „Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“
Mehr von Casablanca gibt's am Montag, den 08. April 2024. Dann pitcht das Start-up in der neuen Staffel der TV-Show Die Höhle der Löwen – um 20.15 Uhr auf VOX.