Die eigenen Finanzen im Griff haben

Die eigenen Finanzen im Griff haben


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Für einen angehenden Selbstständigen oder Existenzgründer ist ein Businessplan eine gute Idee. Jeder, der über diesen Schritt nachdenkt, sollte sich frühzeitig Gedanken über die eigene finanzielle Situation machen, konkrete unternehmerische Ziele setzen, über die angestrebten Gewinnchancen nachdenken und die zukünftige Marktposition schon im Vorhinein ausloten.

Bei einem Businessplan handelt es sich nicht nur um ein durchaus interessantes Gedankenexperiment, sondern eine erste wichtige Maßnahme, um einen realistischen und möglichst nüchternen Blick in die eigene berufliche und finanzielle Zukunft zu werfen. Um einen Kredit oder Start Up-Geld zu erhalten, ist der Businessplan ebenfalls eine unerlässliche Voraussetzung. Für viele frische Existenzgründer ist allerdings dieser Schritt schon eine schwer zu überwindende Hürde. Denn wenn man gerade am Anfang der Selbstständigkeit oder Firmengründung steht, ist es schwierig, die zukünftigen Einnahmen und Gewinne akkurat zu kalkulieren. Noch schwerer ist es, sich als Dienstleister im Internet zu positionieren. Es wird Zeit und Expertise benötigt, um eine eigene Webseite zu gestalten, Produkte oder Dienstleistungen im Netz anzubieten, einen Kundenstamm aufzubauen und diesen weiter auszubauen. Was aber benötigt wird, ist vor allem Zeit, um Einnahmen konstant zu steigern. Profite und Umsatz sind nämlich auch nach einer schwierigen und entbehrungsreichen Anfangsphase keineswegs stabil. Viele Selbstständige unterschätzen, wie präzise die Finanzplanung auch in erfolgreicheren Zeiten sein muss, damit alle Rechnungen pünktlich bezahlt werden.


Tagesgeldkonto für mehr Kontrolle über Einnahmen und Ausgaben

Was in vielen Fällen für Freiberufler, Selbstständige und Unternehmer bei der Kontrolle über die eigenen Finanzen hilfreich sein kann, ist ein sogenanntes Tagesgeldkonto, wie es z.B. die Experten von tagesgeld.de vorschlagen und dabei einen Vergleich aktueller Angebote präsentieren. Einer der Gründe, warum diese Form der Geldanlage für den Unternehmer oder Freiberufler sinnvoll ist, sind die Zinsen, die ein solches Konto abwerfen kann. Diese fallen normalerweise höher aus als auf einem normalen Geschäfts- oder Girokonto. Überschüssige Gewinne, die der Selbstständige vielleicht nicht sofort benötigt, können auf ein solches Tagesgeldkonto abgelegt werden. Der Unternehmer kann dann von den entsprechenden Zinsvorteilen profitieren. Während ein gewöhnliches Firmenkonto nur etwa 0,50 Prozent bereit hält, können manche Tageskonto-Angebote bis zu 4,00 Prozent Spitzenzinsen abwerfen. Eine solch hohe Rendite erscheint aufgrund des niedrigen Leitzinses momentan jedoch eher unrealistisch.

Tabelle: Stolpersteine bei der Selbstständigkeit

Problem bei der Selbstständigkeit

Inhalt und Lösungen

nicht berücksichtigte Kosten

  Steuern, Sozialversicherungen u.v.m. wird nicht mehr vom Arbeitgeber abgerichtet, sondern müssen vom Selbstständigen bezahlt werden

  Krankenversicherung, Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, Altersvorsorge, Rechtsschutz  

  Dienstleistungen wie z.B. Steuerberater

finanzielle Schwierigkeiten

  durch einen Kredit können sich Schwierigkeiten ergeben

  Einnahmen können Schwankungen unterworfen sein

  mehr Ausgaben durch Unvorhergesehenes als Einnahmen

mangelnde Qualifikation

  jeder Selbstständige benötigt auch kaufmännisches Geschick

  Buchhaltungskenntnisse erforderlich

  auch wenn man diese Aufgaben an Außenstehende weitergeben kann, verursacht dies wiederum zusätzliche Kosten

wenig Werbung

  mangelnde Auseinandersetzung mit dem Thema Marketing

schlechte Markteinschätzung

Fragen die vor der Selbstständigkeit gestellt werden sollten:

  ist der Markt gesättigt oder wird das eigene Produkt und/oder Dienstleistung wirklich benötigt?

  wie stark ist die Konkurrenz vertreten?

  Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten, Zusatzangebote machen, Marktlücke suchen


Inflationsraten, Zinsen und Jahressteuererklärung

Auf jeden Fall sollte immer die monatsaktuelle Inflationsrate beachtet werden. Der Tageszins sollte immer höher sein. Die Inflationsrate zeigt nämlich, ob spezifische Güter und Waren sowie Dienstleistungen im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr teurer geworden sind und wenn ja, inwieweit dieser Kostenanstieg vorangeschritten ist. Ist dies der Fall, und die Rate ist angestiegen, kann mit derselben Geldsumme weniger bezahlt werden als im Jahr zuvor. Dies heißt wiederum, dass das gesparte Geld weniger wertvoll ist. Ist der Tagesgeldzins jedoch höher als die Inflationsrate, bestehen Aussichten auf weitere Gewinne. Solange sich der Unternehmer oder Freiberufler geschickt genug anstellt, sollte sich auch der lohnende und vor allem lukrative Effekt schnell einstellen.


Vernünftig für die Zukunft und das Finanzamt vorsorgen

Die Jahressteuererklärung ist ein zweiter, wichtiger Grund, sich für ein Tagesgeldkonto zu entscheiden. Diese muss der Freiberufler oder Unternehmer normalerweise während der Anfangszeit der selbstständigen Tätigkeit nur einmal im Jahr abgeben. Sollte sein Gewinn in den Folgejahren steigen, muss auch eine vierteljährliche Einkommenssteuervorauszahlung geleistet werden. Mit einem zusätzlich zum Firmen- oder Girokonto angelegtem Tagesgeldkonto kann man gleichzeitig die höheren Zinsen in Anspruch nehmen, aber auch mit einer disziplinierten Einzahlungsstrategie stetig für ausreichende Liquidität sorgen, um die Einkommenssteuer und Vorauszahlung leisten zu können.


Einkommenssteuervorauszahlung – Eine Falle für viele Selbstständige

Ein wichtiger Faktor bei der Einkommenssteuervorauszahlung ist, dass das Finanzamt Einschätzungen vornimmt, die auf den Umsätzen basieren, welche im Jahr zuvor gemacht wurden. Sollte ein Unternehmer z.B. im Sommer mehr und im Winter weniger verdienen, muss er auch im Winter den vom Finanzamt festgesetzten Betrag als Vorauszahlung leisten. Nutzt der Selbstständige allerdings ein Tageskonto, wo dieser monatlich bis zu 50 Prozent seines Gewinns einzahlt, kann er das Ersparte nutzen, um auch diese höhere Vorauszahlung zu leisten.

Ein Tagesgeldkonto macht es in diesem Zusammenhang auch wesentlich leichter, den Überblick zu behalten: Das für die Vorauszahlungen benötigte Geld lässt sich sauber von den Geldern trennen, welche für private oder geschäftliche Zwecke benötigt wird. Diese Gelder können auf dem eigenem Giro- oder auf dem Firmenkonto liegen bleiben. So kann der Unternehmer oder Freiberufler verhindern, dass er mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. Ein Problem, welches vielen Unternehmern durchaus zum Verhängnis wird. Wenn der Selbstständige es schafft, den Durchschnittssteuersatz beiseite zulegen, ist das Tagesgeldkonto also durchaus sinnvoll. Und wer besonders vorsichtig und vernünftig sein möchte, zweigt monatlich sogar noch etwas mehr von seinem Umsatz ab. Manch ein Selbstständiger nimmt sich dafür sogar zwei Tagesgeldkonten zur Hilfe, um auch schon für das Folgejahr vorzusorgen.


Wie sichert man sich den bestmöglichen Zins?

Allerdings sollte man bei der Eröffnung des solchen Kontos gerade im Hinblick auf die Zinsen auf gewisse Voraussetzungen achten. Über diese Bedingungen gibt meist nur das Kleingedruckte Auskunft. Die besten Zinskonditionen gelten meist nur für Neukunden, und auch dann meistens nur für eine bestimmte Summe sowie für einen gewissen Zeitraum. Die sogenannten Direktbanken bieten in dieser Hinsicht die meisten Vorteile. Gelegentlich erhält auch der Neukunde nur den erhofften Zinssatz, wenn er in den letzten 12 Monaten noch kein anderes Tagesgeldkonto bei der entsprechenden Bank geführt hat. Aber auch dieser Wartezeitraum kann von Bank zu Bank variieren und natürlich gegebenenfalls kürzer sein. Eine weitere Option für Anleger, Unternehmer und Freiberufler ist das sogenannte Tagesgeld-Hopping: Hierbei kann man nach Ablauf des Bestzinses des ersten Tagesgeldkontos das eigene Geld als Neukunde auf ein Tagesgeldkonto einer anderen Bank anlegen. Dieser Prozess ist nicht allzu aufwendig, weil diese Art von Transaktionen sowie Tageskonto-Schließungen und -Eröffnungen ganz simpel online durchgeführt werden können.


Versteuerung von Tagesgeldzinsen

Selbst wenn die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto nicht immer die höchsten sein mögen, ist dieses Verfahren auch für Selbstständige meist lukrativer und dementsprechend attraktiver als die Alternative. Auf dem Giro- oder Firmenkonto hinterlegtes Geld bedeutet oftmals verschenktes Geld. Dennoch sollte auch mit einem Tagesgeldkonto bedacht werden, dass der Staat immer noch eine Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge erheben kann. Das bedeutet:

  • Die Bank gibt unabhängig vom Steuersatz automatisch bis zu maximal 28,6 Prozent aller Kapitalerträge an das Finanzamt abgibt.
  • Diese Zahl ergibt sich aus der pauschalisierten Abgeltungssteuer von 25 Prozent.
  • Unter Umständen sollten 8 oder 9 Prozent Kirchensteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag mit einkalkuliert werden.

Jedoch kann jede natürliche Person einen Freistellungsauftrag an die eigene Bank erteilen und so einen Freibetrag bekommen, der sich bei unverheirateten Person auf 801 Euro im Jahr beläuft und bei verheirateten auf 1602 Euro. Sollte der eigene Steuersatz unter 25 Prozent liegen, kann ein Antrag auf Besteuerung gestellt werden, um finanzielle Nachteile wieder auszugleichen und die Abgeltungssteuer auf Basis des eigenen Steuersatzes entrichten zu können.

Rechnungen richtig schreiben

Wer sich selbstständig macht oder freiberuflich arbeitet, kommt nicht drumherum, eine Rechnung auszustellen. Welche Aspekte dabei besonders wichtig und welche Angaben Pflicht sind, das wird hier kurz und knapp erklärt.

Wer legt die Vorgaben auf einer Rechnung fest?

Alle Angaben, die auf einem solchen Dokument notiert sein müssen, werden vom Umsatzsteuergesetz (§14 UstG) festgelegt. Das sind die sogenannten Formvorschriften für Rechnungen. Wenn dagegen verstoßen wird, kann die Vorsteuer nicht korrekt abgezogen werden. Das betrifft vor allem Kleinunternehmer sowie Selbstständige und kann unter dem Strich teuer werden.

Das muss auf eine Rechnung

Im Grunde sind bei der Rechnungserstellung ein paar einfache Regeln einzuhalten. Um vor dem Finanzamt zu bestehen, müssen diese Punkte auf dem Dokument vermerkt sein:

  • Name des Unternehmens und die jeweilige Rechtsform
  • Vollständige Anschrift der Firma
  • Bei umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen die jeweilige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bzw. die persönliche Steuernummer bei umsatzsteuerbefreiten Unternehmen
  • Datum der Ausstellung
  • Fortlaufende und klar zuzuordnende Rechnungsnummer
  • Liefertermin oder Zeitraum der erbrachten Leistung
  • Jeweiliger Umsatzsteuersatz oder Grund des Nicht-Erhebens

Die beste und schnellste Lösung ist, für all diese Daten und Angaben direkt eine professionelle Rechnungssoftware zu nutzen. Diese Programme machen es besonders einfach alle gesetzlich vorgeschriebenen Punkte für die Rechnungserstellung einzuhalten. Oftmals bieten diese zusätzlich die Möglichkeit, Kunden zu verwalten oder Artikel zu organisieren.

Rechnungsnummern richtig einsetzen

Der für die Nachvollziehbarkeit der kompletten Buchhaltung wichtigste Punkt ist die jeweilige Rechnungsnummer. Diese muss je Dokument einmalig sein – nur so kann verhindert werden, dass es zu Verwirrungen kommt. Auch lassen sich Rechnungen in der Buchhaltung so klar zuordnen. Es dürfen also keine Nummern doppelt vergeben werden. Der Nummernkreis muss außerdem fortlaufend sein. Unwichtig ist allerdings, ob die Kennung aus Zahlen oder Buchstaben besteht. Auch nicht gesetzlich geregelt ist, ob jedes Jahr ein neuer Turnus angefangen werden muss oder nicht.

Das passende Layout

Rechnungsmuster gibt es im Internet zahlreiche. Wer allerdings nicht auf so eine Vorlage von der Stange zurückgreifen möchte, der hat die Möglichkeit mit beispielsweise dem Rechnungsprogramm von Lexware Office das eigene Rechnungs-Layout vollkommen individuell zu erstellen. Eingefügt werden können das Firmen-Logo und eine digitalisierte Unterschrift. Auch kann das gesamte Dokument passend zum jeweiligen Corporate Design des Unternehmens gestaltet werden. Heutzutage kommen Selbstständige und Gründer kaum mehr um diesen Schritt herum: Dieser Schritt macht eine Marke auch auf den Rechnungsdokumenten klar erkennbar.

Wann verjähren Rechnungen?

Diese Frage ist für Unternehmen oft eine der brennendsten. Die Verjährungsfrist für Rechnungen aller Art liegt in Deutschland bei drei Jahren. Allerdings ist wichtig zu wissen, dass diese Frist nicht ab dem jeweiligen Rechnungsdatum läuft. Sie gilt ab dem Tag der erbrachten Leistung oder Lieferung. Aber Vorsicht: Die Verjährungsfrist beginnt immer am 1. Januar des Folgejahres, in dem der Auftrag erteilt wurde. Ausschlaggebend ist also nicht der Monat, in dem die Leistung erbracht wurde. An diesem Beispiel erklärt, wird das Prozedere klarer:

  • Im März 2017 wurde ein Auftrag angenommen.
  • Das Erfüllungsdatum für diesen ist der 12. September 2017.
  • Die Verjährungsfrist beginnt also per Gesetz am 1. Januar 2018 und endet am 1. Januar 2021.

Aufbewahrungsfristen für Rechnungen

Die Dokumente müssen generell zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Das gilt sowohl für Selbstständige als auch für Kleinunternehmer oder große Firmen. Betroffen sind davon allerdings nicht nur die ausgestellten Rechnungen. Auch alle eingehenden Forderungen, die in die Buchhaltung einfließen, müssen so lange verfügbar bleiben.

Eine falsche Rechnung verschickt?

Eine Forderung in der sich ein Tippfehler oder Zahlendreher eingeschlichen hat, ist zunächst kein Beinbruch. Wenn das vorkommen sollte, dann muss die jeweilige Rechnung im System korrigiert werden. Zudem muss eine Storno-Rechnung angelegt werden. Diese Grundregeln sind dabei zu beachten:

  • Storno-Rechnungen sind mit einem Minus zu vermerken.
  • Der Rechnungsbetrag muss derselbe sein: Wenn die falsche Summe 100 Euro ist, dann muss die Storno-Rechnung -100 Euro betragen.
  • Jede dieser Nachbesserungen bekommt eine eigene Rechnungsnummer.
  • Die korrigierte Rechnung erhält ebenfalls eine neue Nummer.

Dadurch müssen zu jeder falsch ausgestellten Forderung dann drei Rechnungen vorhanden sein. Diese werden dann an den betreffenden Kunden verschickt. Außerdem sind sie noch in die Buchhaltung einzupflegen, sodass das Finanzamt die Fehlbuchung nachvollziehen kann.

Cardano kaufen: Diese Möglichkeiten und Handelsplätze gibt es

Cardano ist die Plattform der Kryptowährung ADA und ein blockchainbasiertes Kryptoprojekt, das zugleich ein Konkurrent von Ethereum ist. Wir zeigen die Möglichkeiten von Cardano, einer der jüngsteren Digitalwährungen, auf.

Cardano ist eines von mehreren digitalen Vermögenswerten, die entwickelt wurden, um eine Reihe komplexer Transaktionen ohne die Hilfe eines Vermittlers, wie einer Bank oder eines Brokers, durchführen zu können. Eine Investition in Cardano beinhaltet in der Regel den Tausch von Euro in die Kryptowährung, auch bekannt als ADA. Cardano-Token haben verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für ihre Besitzer, die in diesem Überblick über Kryptowährungen näher erläutert werden sollen.

Lohnt sich eine Investition in Cardano

Kryptowährungen sind ein neuer, volatiler Bereich, in dem das Schicksal eines bestimmten Vermögenswerts schwer vorherzusagen ist. Kryptowährungen sind historisch gesehen anfällig für schnelle Wertveränderungen, und Cardano ist da keine Ausnahme. Wenn Sie in Kryptowährungen investieren, ist es im Allgemeinen am besten, sie in einer kleinen Gruppe von risikoreichen Anlagen in Ihrem Portfolio zu halten.

Generell wird Anlegern empfohlen, erst dann zu investieren, wenn sie dringende finanzielle Maßnahmen ergriffen haben, wie z.B. die Stärkung des Ruhestands und die Rückzahlung kurzfristiger Schulden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Cardano zu kaufen, sollten Sie auch über die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens nachdenken. Wenn Cardano in der Lage ist, einen bedeutenden Marktanteil zu erobern, könnte die Nachfrage nach der ADA Kryptowährung steigen, was ihren Wert erhöhen könnte.

Cardano befindet sich jedoch noch in der Entwicklung, und wichtige Funktionen wie „intelligente Verträge“, die automatisch ausgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, werden gerade erst implementiert. Konkurrierende Netzwerke wie Ethereum, Solana und andere könnten den Markt dominieren und Cardano wenig Raum für Wachstum lassen.

Zwecke für den Kauf von ADA-Tokens

Einige Menschen nutzen sie, um für Dienstleistungen zu bezahlen und Gebühren im Hauptnetzwerk der Cardano Blockchain zu decken, die für komplexe Transaktionen in Bereichen wie dem Finanzwesen konzipiert ist. Einige Leute kaufen Cardano-Token in der Hoffnung, dass ihr Wert steigen wird, entweder im kurzfristigen Handel oder aufgrund der langfristigen Nachfrage, die mit der Nutzung des Netzwerks verbunden ist. Allerdings birgt das Cardano kaufen auch ein erhebliches Risiko.

Wo und wie kann man Cardano kaufen?

Cardano ist weit verbreitet beim Kryptowährung Kaufen. Sie wird in der Regel an zentralisierten Börsen gekauft, während die Kryptowährung an Peer-to-Peer-Börsen gehandelt wird. Eine solche Option ist mit geringeren Kosten verbunden. Allerdings erfordert es in der Regel mehr technisches Know-how und kann für neue Benutzer schwierig sein. Die Plattformen, die Cardano unterstützen:

  • Binance;
  • Coinbase;
  • Münzmama;
  • Krypto.de;
  • Kraken;
  • SoFi;
  • Webull.

Bargeld

Es gibt zwei Hauptwege, um für Kryptowährungen zu bezahlen: in bar und in Kryptowährungen. Wenn Sie ein Anfänger in Deutschland sind oder Ihre allgemeine Vertrautheit mit Kryptowährungen durch den Kauf von Cardano erweitern wollen, müssen Sie Ihr Bargeld in ADA umwandeln. Die meisten Kryptowährungsbörsen akzeptieren Fiat-Währung wie US-Dollar und Euro. Umtauschaktionen werden in der Regel akzeptiert:

  • ACH-Transaktionen (Automated Clearing House) von Banken;
  • Banküberweisungen;
  • Debit- und Kreditkarten.

Es ist jedoch besonders riskant, hochverzinsliche Schulden, wie z.B. ein Kreditkartenguthaben, für den Kauf von Kryptowährungen zu verwenden. Wenn Ihre Anlage Geld verliert, könnten Sie mit erheblichen Zinskosten konfrontiert werden und nicht in der Lage sein, das Kapital zurückzuzahlen.

Kryptowährungen

Eine andere Möglichkeit ist, einige Ihrer bestehenden digitalen Vermögenswerte auf Cardano Kryptowährung tauschen zu lassen. Nicht alle Börsen bieten diese Möglichkeit an. Informieren Sie sich also unbedingt über die Einzelheiten der Plattform, die Sie nutzen möchten.

Auch der Handel mit bestehenden Kryptowährungen kann eine geeignete Option sein, wenn Sie Ihre Kryptowährung Anlagen diversifizieren möchten, ohne mehr von Ihrem Geld in diesem Bereich zu binden. Sie kann auch die Kosten für die Umwandlung von Bargeld in Kryptowährungen in einigen Märkten reduzieren. Ein weiterer Punkt, der beim Kauf mit Kryptos zu beachten ist, ist die Tatsache, dass der relative Wert von Kryptowährungen tendenziell noch stärker schwankt als ihr Barwert.

Was sind NFTs und wie werden sie in Zukunft gehandelt werden?

Von NFTs ist derzeit vielfach die Rede. Immer wieder begegnet man Berichten von Menschen, die angeblich in kurzer Zeit eine Menge Geld durch den NFT-Handel erworben haben. Wir wollen uns an dieser Stelle einmal anschauen, was NFTs eigentlich sind und wie sie gehandelt werden können.

Was ist eigentlich ein NFT?

Die Abkürzung NFT steht für „Non-Fungible Token“. Die Bezeichnung non-fungible weist darauf hin, dass es sich um einen einzigartigen Token handelt, welcher nicht austauschbar ist. Somit stehen NFTs beispielsweise im Gegensatz zur bekannten Kryptowährung Bitcoin. Ein Bitcoin ist „fungible“, das heißt, er ist austauschbar und kann ganz einfach gegen einen anderen Bitcoin ausgetauscht werden, ohne dass deswegen eine Wertänderung eintritt. Auch unsere „normalen“ Währungen sind austauschbar. Wenn wir einen Euro haben, bleibt der Wert gleich, auch wenn wir ihn durch einen anderen Euro austauschen.

NFTs sind dagegen mit digitalen Inhalten verknüpft und deswegen Unikate. Sie können beispielsweise mit Erstausgaben von Büchern oder seltenen Sammelkarten verknüpft werden. Wenn ein NFT also ausgetauscht wird, ist er mit einem anderen Inhalt verknüpft und dementsprechend kann sich dann auch der Wert verändern.

Auf brokerdeal.de kannst du dich über verschiedene NFTs informieren und auch Antworten finden, wenn du dir die Frage stellst „welche NFTs kaufen?“

Die Funktionsweise von NFTs

Die Grundlage für NFTs bildet die Blockchain. Dadurch können Besitzer sicher und eindeutig identifiziert werden. In den meisten Fällen bildet die Ethereum-Blockchain die Basis für NFTs.

Die Besonderheit der Ethereum-Blockchain ist, dass auf ihr nicht nur Tokens gespeichert werden können, sondern auch noch weitere Funktionalitäten dafür. Dies ist über die sogenannten Smart Contracts möglich, ohne die man nicht mit NFTs handeln kann. Die Ethereum-Blockchain ist also besonders geeignet für NFTs, da auch die dazugehörigen individuellen Informationen auf ihr gespeichert werden. Es entsteht ein digitales Original. So kann man mit NFTs Musik, Sammlerstücke, Bilder und viele weitere Dinge sammeln oder auch damit handeln.

Wie sieht die Zukunft von NFTs aus?

Eigentlich gibt es NFTs bereits seit 2014. Der Durchbruch ließ allerding etwas auf sich warten, denn erst seit 2021 sind die Tokens plötzlich in aller Munde.

Seit letztem Jahr stellen NFTs den größten Krypto-Trend dar und es gibt einen richtigen Hype darum. Laut Experten-Prognosen sollen die Non-fungible Tokens in diesem Jahr schließlich in den Mainstream kommen.

Allerdings gibt es auch hier ein paar Punkte, die man als Käufer von NFTs beachten sollte. So stellt der Kauf auch immer ein gewisses Risiko dar, denn sobald die Nachfrage an einem Objekt zurückgeht, kann der Wert des entsprechenden NFT ganz schnell in den Keller rutschen. Außerdem solltest du wissen, dass du durch den Kauf eines NFTs allein noch nicht unbedingt ein Eigentumsrecht am jeweiligen Wert-Objekt hast. Es ist nämlich so, dass im Grunde jeder NFTs herstellen und damit handeln kann. Deshalb ist es immer wichtig, dass du dich als Käufer genau über das Objekt und dessen Wert informierst, bevor du NFTs kaufst.

Eine weitere Schwierigkeit könnte auf dich zukommen, wenn du NFTs wieder verkaufen willst. Die Marktliquidität dafür ist derzeit noch nicht wirklich hoch und es kann dementsprechend schwierig sein, einen Käufer zu finden. Womit wir wieder beim Thema risikobehaftete Investition wären.

Wo kann man NFTs handeln?

Für den Handel mit NFTs musst du dich auf einer Plattform anmelden, auf der das möglich ist. Derzeit gibt es schon einige Handelsplätze, auf denen das möglich ist und es werden sicher noch einige dazukommen.

Auch die Geschäftsfelder von NFT-Handelsplätzen haben sich bereits vergrößert. So gibt es bereits Kryptobörsen mit NFT-Marktplatz, an denen die non-fungible Tokens als Kreditsicherheit geboten werden.

Wie bereits erwähnt basieren die meisten NFTs auf der Ethereum-Blockchain. Das bedeutet, dass auch die Kryptowährung Ether als bevorzugtes Zahlungsmittel dafür gilt. Oft ist also das Vorhandensein eines Ethereum-Wallet eine Voraussetzung für den NFT-Handel. Du musst also vorher Ether erwerben. Dies machst du wiederum über einen Onlinebroker, der diese im Angebot hat.

Einsatzbereiche von NFTs

Die Einsatzbereiche von NFTs sind vielfältig und es gibt quasi keine Grenzen dafür. Mittlerweile werden schon viele Ereignisse, Items und auch Gegenstände als non-fungible Tokens gehandelt.

Auch virtuelle Dinge können damit gehandelt werden. So kommen sie beispielsweise schon vielfach in Videospielen zum Einsatz, um damit virtuelle Währungen, Avatare, Waffen und Skins damit zu kaufen oder zu verkaufen. Auch für Videos, Musik, legendäre Momente aus dem Sport oder anderen Bereichen oder wertvolle Sammelkarten kommen die Tokens zum Einsatz.

Falls du dich jetzt fragst, ob mit NFTs auch reale Güter gehandelt werden können: ja, das ist möglich. Es werden auch gefragte Güter wie Autos, Designerschuhe, Immobilien und so weiter tokenisiert.

Wichtige Schritte der Gründung unbedingt dokumentieren!

Aktuelles Urteil: Gründer können Beratungsleistungen und Investitionen mit Unternehmensbezug absetzen.

Dass Unternehmensgründer einen guten Businessplan haben sollten, ist keinesfalls ungewöhnlich. Kapital muss akquiriert, Investoren überzeugt und ein Marketing-Konzept etabliert werden. Was viele Jungunternehmer nicht wissen: Sie können Ausgaben, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gründung des Unternehmens stehen, beim Vorsteuerabzug auch dann steuerlich geltend machen, wenn das Unternehmen noch keine Umsätze generiert hat.

„Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg entschied jetzt, dass der Unternehmer dafür allerdings glaubhaft darlegen können muss, dass er beabsichtigt eine wirtschaftliche Tätigkeit auszuüben und alle Investitionen einen klaren Bezug zum Unternehmen haben. Dann ist der Unternehmer zum Vorsteuerabzug berechtigt“, informiert Dipl.-Betriebswirt Paul Heinrich Fallenberg, Steuerberater, Rechtsanwalt und Partner der Münsteraner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB Dr. Schumacher & Partner GmbH.

In dem vor dem Finanzgericht Berlin-Brandenburg verhandelten Fall hatte ein Unternehmer über fast zwei Jahre ausschließlich Investitionsausgaben getätigt, ohne hingegen Einnahmen zu erzielen. Für die getätigten Ausgaben machte der Unternehmer dennoch sein Recht auf Abzug der geschuldeten Mehrwertsteuer geltend. Das zuständige Finanzamt beanstandete bei einer Sonderprüfung dieses Vorgehen und sprach dem Unternehmer ab, unternehmerisch tätig gewesen zu sein. Folglich erkannte es den Vorsteuerabzug nicht an. Das Gericht entschied hingegen nach sorgfältiger Prüfung aller Fakten zu Gunsten des Klägers: Dieser habe seine unternehmerische Tätigkeit objektiv nachvollziehbar nachweisen können und sei somit hinsichtlich sämtlicher entstandenen Kosten zum Vorsteuerabzug berechtigt.

„Bei einem Unternehmen, das über einen so langen Zeitraum keine Umsätze erwirtschaftet hat, würde man wahrscheinlich vermuten, dass beim Vorsteuerabzug nicht alles korrekt ablief“, erklärt Fallenberg. Das Urteil mache daher besonders deutlich, dass Unternehmer entsprechende Sorgfalt bei administrativen und organisatorischen Fragen der Unternehmensgründung walten lassen müssten. Nur so ließe sich gewährleisten, dass alle Investitionen beim Vorsteuerabzug auch geltend gemacht werden könnten, so der Experte.

Grundsätzlich prüfen Finanzämter alle Fälle einzeln, um zu entscheiden, ob ein Vorsteuerabzug vor der Aufnahme der eigentlich unternehmerischen Tätigkeit rechtens war. „Umso wichtiger ist deshalb eine ausführliche Dokumentation aller Handlungsschritte und der damit verbundenen Investitionen bei der Unternehmensgründung um diese Tätigkeit lückenlos nachweisen zu können. Auch müssen die Investitionen klar unternehmensbezogen sein“, so Fallenberg abschließend.

(Ein)sparen mit Strategie

Mit den richtigen Verhandlungstechniken können junge und am Markt noch wenig erprobte Unternehmen ihre Erfolgschancen klar verbessern. Lesen Sie, wie Sie als Einkäufer von Waren oder Dienstleistungen strategisch geschickt agieren.

Nicht nur der richtige Verkaufspreis entscheidet über Ihren Erfolg als Unternehmer. Genauso kommt es auf den Einkauf an, der in vielen Unternehmen ein Schattendasein fristet. Das ist ein grober Fehler, denn wenn es gelingt, strategisch richtig einzukaufen und dabei die Einkaufskosten zu senken, hat das deutliche Auswirkungen auf den Gewinn. Diese Überlegung wird immer wichtiger, denn in den letzten Jahren ist der Anteil zugekaufter Produkte und Dienstleistungen gestiegen.

Gerade junge Unternehmen haben auf die Frage „Make or Buy“ häufig den Zukauf von Waren und Dienstleis­tungen gewählt. Das schafft zwar mehr Flexibilität, Risikostreuung und Kostenvorteile, sorgt aber zu­gleich für Know-how-Verlust und Abhängigkeit von Lieferanten. Wer seinen Einkauf verbessern möchte, muss sich nicht nur mit dem eigenen Bedarf beschäftigen und den Unterschied zwischen Preis und Kosten verstehen, sondern auch versuchen, Verkäufer zu verstehen.

Wo sich das Sparen lohnt

Der praxiserprobte Einkäufer weiß: Zuverlässige Lieferanten sind rar und somit Gold wert, und die Suche nach  passenden Lieferanten stellt eine besondere Herausforderung dar. Und beim Einkauf zu sparen ist ebenfalls für jeden Unternehmer wichtig. Sparpotenzial liegt nicht nur in den klassischen Einsatzfaktoren, sondern auch bei den allgemeinen Verwaltungskos­ten, bei Telefon- und Stromtarifen und Reisekosten.

Nicht vergessen darf man jedoch, dass die mögliche Ersparnis und der dafür nötige Aufwand im richtigen Verhältnis stehen müssen. Wie oft hat man schon lange Telefonate geführt und Stunden im Internet recherchiert, um am Ende doch nur einen um ein paar Euro günstigeren Anbieter zu finden. Große Unternehmen gehen davon aus, dass sich ein Lieferantenwechsel aufgrund der damit verbundenen Mehrarbeit in der Buchhaltung und bei der Bestellung erst ab einem Preisunterschied von zehn Prozent lohnt.

Soweit wirtschaftlich sinnvoll, sollte man möglichst wenige Lieferanten haben. Die Bestellung aus einer Hand spart Lieferkosten und der Buchhaltung viele Kleinstrechnungen. Optimal ist es, eine überschaubare Zahl von Anbietern zu nutzen, die im Durchschnitt gute Preise und guten Service bieten.

Preisfindung mit Strategie

Den richtigen Preis zu finden ist ein Balanceakt zwischen zu billig und zu teuer. Hier lesen Sie fünf strategische Tipps, um den passenden Gegenwert für Ihre Produkte oder Leistungen zu ermitteln.

Den richtigen Preis für die eigenen Produkte zu finden, ist gar nicht so einfach. Diese Erfahrung machte auch Kunsthandwerker Stephan Siegel. Der Unternehmer stellt Skulpturen her, die er an Hotels, Pensionen und Privatleute verkauft. Bei einem Preis von 100 Euro pro Skulptur und Herstellungskosten von 80 Euro bleiben ihm pro verkauften Produkt 20 Euro Gewinn. Um seine Absatzmenge von derzeit rund 100 Skulpturen pro Jahr zu steigern, hatte Siegel beschlossen, den Verkaufspreis um zehn Prozent zu senken. Zwar brachte ihm diese Entscheidung einige neue Kunden, doch zugleich sank der Gewinn des Unternehmers deutlich.

Denn um den vor der Preis­senkung erreichten Gewinn von 2000 Euro zu halten, hätte er seine Absatzmenge verdoppeln müssen. Dieses Ziel wurde weit verfehlt. Auch viele andere Unternehmen legen ihre Preise nach der subjektiven Meinung des Inhabers oder nach einfachen Faustregeln fest und liegen damit oft weit entfernt vom Optimum. Der bedeutende Einfluss des Preises auf den Gewinn des Unternehmens wird unterschätzt. "Ich habe mir anfangs kaum Gedanken über Preisfindung gemacht. Zwar habe ich durch niedrigere Preise mehr Kunden gewonnen, allerdings hatte ich nicht bedacht, dass die verhältnismäßig kleine Preissenkung so einen immensen Einfluss auf den Gewinn haben würde", blickt Siegel zurück.

Preisfindung Tipp 1: Strategisch planen

Da das Internet bei vielen Produkten für eine hohe Preistransparenz und Vergleichbarkeit sorgt, sehen sich gerade die Anbieter homogener Produkte (also Güter, die vom Verbraucher als identisch angesehen werden) bei der Preisfindung unter Druck und sind in Gefahr, an einem bedrohlichen Race-to-the-bottom teilzunehmen. Grund für den Preisdruck ist auch, dass neue Anbieter aus dem In- und Ausland versuchen, über den Preis in den Markt zu kommen.

Der einzige Erfolg versprechende Weg aus dem Dilemma ist die strategische Preisfindung. Solange die Märkte vieler Güter Verkäufermärkte waren, konnten Preise ausgehend von den Produktionskos­ten kalkuliert werden. Beim Cost-plus-Pricing errechnet das Unternehmen seine Kosten, addiert den gewünschten Gewinn und beginnt mit dem Verkauf. Heute funktioniert dieses System nicht mehr, denn längst haben die Konsumenten die Wahl zwischen vielen Anbietern.

Umsatzsteuer auf Rechnungen: So geht’s

Steuer-Know-how für Gründer*innen: Diese Anforderungen hast du zu erfüllen, um Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer korrekt und effizient zu verwalten.

Die Anforderungen an Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer sind hoch. Unternehmen, die innerhalb der Europäischen Union und über sie hinaus agieren, müssen diese Regularien unbedingt verstehen. Da es in den EU-Ländern unterschiedliche Vorschriften gibt und die elektronische Rechnungsstellung immer mehr an Bedeutung gewinnt, zählt es zum Pflichtprogramm, sich über die neuesten Vorgaben auf dem Laufenden zu halten. Nur so können sich Unternehmen vor Strafen schützen und einen reibungslosen Zahlungsverkehr gewährleisten.

Umsatzsteuer auf Rechnungen: Definition

Bei der Umsatzsteuer (USt.) handelt es sich um eine Verbrauchssteuer. Sie wird auf den Mehrwert erhoben, der bei der Lieferung von Waren und Dienstleistungen entsteht. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Steuer auf den Wertzuwachs eines Produkts oder einer Dienstleistung, der sich innerhalb der Lieferkette von dem/der Hersteller*in bis zum/zur Endverbraucher*in bildet. Das System der Umsatzsteuer ist als selbstregulierender Mechanismus konzipiert: Jede(r) Teilnehmer*in der Lieferkette erhebt Umsatzsteuer auf seine/ihre Verkäufe und zahlt wiederum Umsatzsteuer auf eigene Einkäufe. Die Differenzen erhalten die Steuerbehörden.

Umsatzsteuer entsteht auf jeder Stufe der Lieferkette, einschließlich Produktion, Vertrieb und Endverkauf. Das stellt sicher, dass die Steuer schrittweise auf der Grundlage des Mehrwerts auf jeder Stufe erhoben wird. Unternehmen er­heben die Umsatzsteuer im Auftrag der Regierung (Ausgangsumsatzsteuer), wenn sie Waren oder Dienstleistungen verkaufen. Sie zahlen auch Umsatzsteuer (Vorsteuer), wenn sie Waren oder Dienstleistungen von anderen Firmen erwerben.

Unternehmen können in der Regel die auf ihre Einkäufe erhobene Umsatzsteuer zurückfordern. Das gleicht die Umsatzsteuer, die sie auf Verkäufe erheben, zumindest teilweise aus. Letztlich trägt der/die Endverbraucher*in die Kosten für die Umsatzsteuer, da sie im Endverkaufspreis der Waren und Dienstleistungen enthalten ist.

Welche Rechnungen sind umsatzsteuerpflichtig?

Ob Rechnungen umsatzsteuerpflichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Folgende Punkte sollten die Verantwortlichen berücksichtigen:

  • Gewerbeanmeldung: Falls ein Unternehmen für die Umsatzsteuer registriert ist, muss es in der Regel Umsatzsteuer auf alle Verkäufe verlangen. Diese Pflicht besteht häufig ab einem bestimmten Umsatz.
  • Art der Waren oder Dienstleistungen: Nicht alle Waren und Dienstleistungen unterliegen der Umsatzsteuer. Einige Artikel können steuerbefreit sein, mit dem Nullsatz belegt werden oder einem ermäßigten Satz haben, zum Beispiel Grundnahrungsmittel, Gesundheits- und Bildungsdienstleistungen.
  • Geografische Lage: Die Umsatzsteuerregelungen unterscheiden sich von Land zu Land. In der Europäischen Union ist die Umsatzsteuer beispielsweise bis zu einem gewissen Grad harmonisiert, doch die Mitgliedstaaten wenden unterschiedliche Steuersätze und Steuerbefreiungen an. Außerhalb der EU verfügen Länder wie Kanada und Australien über eigene Systeme, die USA treiben zum Beispiel keine Umsatzsteuer auf Bundesebene ein, sondern eine Verkaufssteuer.
  • Internationale Transaktionen: Grenzüberschreitende Trans­aktionen können die Anforderungen an die Umsatzsteuer verkomplizieren. Exportierte Waren sind oft steuerfrei, sodass keine Umsatzsteuer anfällt – Importe hingegen können der Umsatzsteuer unterliegen.

Anforderungen an Rechnungen laut UStG.

Das Ausstellen von Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer spielt für Unternehmen eine extrem wichtige Rolle, um die Einhaltung der Steuergesetze zu gewährleisten. Damit Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer in Europa Gültigkeit besitzen, müssen sie bestimmte Angaben enthalten. Die Anforderungen können von Land zu Land leicht variieren, aber im Allgemeinen muss eine Rechnung mit ausgewiesener Umsatzsteuer folgende Informationen enthalten:

  • Rechnungsdatum: Datum der Ausstellung.
  • Rechnungsnummer: Eine fortlaufende Nummer, die die Rechnung identifiziert.
  • Angaben zum/zur Verkäufer*in: Name, Adresse und Um­satzsteuer-­Identifikationsnummer des Lieferanten.
  • Angaben zum/zur Käufer*in: Name, Adresse und ggf. Umsatzsteuer- Identifikationsnummer der/des Kund*in.
  • Eine detaillierte Beschreibung der gelieferten Waren oder Dienstleistungen.
  • Die Menge der gelieferten Waren oder der Umfang der erbrachten Dienstleistungen und der Stückpreis ohne USt.
  • Der für Waren oder Dienstleistungen zu zahlende Gesamtbetrag ohne USt.
  • Der für Waren oder Dienstleistungen geltende Umsatzsteuer­satz (z. B. Normalsatz, ermäßigter Satz).
  • Gesamtbetrag der zu zahlenden Umsatzsteuer.
  • Der zu zahlende Gesamtbetrag einschließlich Umsatzsteuer.
  • Zahlungsbedingungen: Die Zahlungsbedingungen, einschließlich des Fälligkeitsdatums.
  • Bankverbindung der/des Lieferant*in für die Zahlung, falls zutreffend.
  • Alle anwendbaren Rabatte oder Nachlässe.

Zusätzlich zu den Standardangaben müssen Rechnungen in Deutschland das Datum des Steuerzeitpunkts enthalten, also das Datum, an dem die Waren oder Dienstleistungen geliefert wurden.

Rechnungen in Frankreich müssen in französischer Sprache ausgestellt werden und spezifische Formulierungen für steuerbefreite Transaktionen enthalten, etwa „Exonération TVA du CGI“ für steuerbefreite Lieferungen.

Rechnungen in Italien müssen den „Codice Fiscale“ (italienische Steuernummer) sowohl des Lieferanten als auch der/des Kund*in beinhalten, wenn es sich bei diesem/dieser um ein italienisches Unternehmen handelt.

Vereinigtes Königreich: Die Vorschriften werden von der britischen Steuerbehörde (HMRC) verwaltet und durch die Änderungen nach dem Brexit beeinflusst.

EU: Geregelt durch die Umsatzsteuerrichtlinie der EU, wobei jeder Mitgliedstaat die Richtlinie durch nationale Gesetze umsetzt.

Schweiz: Reguliert durch die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) mit spezifischen Mehrwertsteuervorschriften und -sätzen.

Verschiedene Arten von Rechnungen mit Umsatzsteuer

Um die Vorschriften einzuhalten und die Umsatzsteuer zurückfordern zu können, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Rechnungen alle erforderlichen Informationen enthalten. Es existieren unterschiedliche Arten von Umsatzsteuerrechnungen für verschiedene Geschäftswerte und Szenarien, deshalb müssen Firmen unbedingt wissen, welche Rechnungsart zu welcher Geschäftstransaktion passt.

Vollständige Umsatzsteuerrechnung

Eine vollständige Umsatzsteuerrechnung (oft als „Standardrechnung” bezeichnet) enthält alle oben genannten Angaben. Sie ist in der Regel für B2B-Transaktionen und alle Verkäufe erforderlich, bei denen der/die Kund*in die Umsatzsteuer zurückfordern muss.

Vereinfachte Umsatzsteuerrechnung

Eine vereinfachte Rechnung kann für kleinere Transaktionen zum Einsatz kommen. Sie enthält weniger Details als eine vollständige Rechnung und wird in der Regel für Verkäufe im Einzelhandel und andere kleine Transaktionen unter einem bestimmten Wert verwendet. Sie muss lediglich den Namen und die Adresse des Unternehmens, das Datum, eine Beschreibung der Waren oder Dienstleistungen, den zu zahlenden Gesamtbetrag einschließlich Umsatzsteuer und den Umsatzsteuerbetrag enthalten.

Modifizierte Umsatzsteuerrechnung

Die modifizierte Rechnung enthält zusätzliche Details oder Anpassungen, die auf spezifischen Gegebenheiten oder Anforderungen der Branche basieren. Dabei kann es sich um eine Variante der vollständigen Rechnung mit ausgewiesener Umsatzsteuer handeln, die zur Erfüllung spezifischer Compliance- oder Branchenstandards dient. Sie kann zusätzliche Daten wie Kund*innenreferenznummern, Projektcodes oder Vertragsdetails enthalten. Sie kommt in einzelnen Branchen oder für spezielle Geschäftsvorgänge zum Einsatz, die zusätzliche Informationen erfordern.

Bestimmungen zur Umsatzsteuer in Europa

Die Regelungen zur Umsatzsteuer in Europa sollen Einheitlichkeit gewährleisten, aber auch nationale Abweichungen zulassen. Der Brexit hat für britische Unternehmen, die mit der EU Handel treiben, eine neue Komplexität mit sich gebracht – und erfordert erhebliche Anpassungen bei der Umsatzsteuerabrechnung und -berichterstattung.

Reverse Charge: Umsatzsteuer in EU-Mitgliedstaaten

Die Umkehrung der Steuerschuldnerschaft ist eine Methode zur Vereinfachung der Abrechnung der Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Geschäften in der EU und soll Umsatzsteuerbetrug bekämpfen. Die Umkehrung der Steuerschuldnerschaft kommt bei risikoreichen Waren und Dienstleistungen (z.B. Bauleistungen, Mobiltelefone) zum Zug, um Umsatzsteuerbetrug innerhalb eines Mitgliedstaats zu verhindern. In diesem Fall trägt der/die Kund*in und nicht der/die Lieferant*in die Verantwortung für die Umsatzsteuer.

Bei grenzüberschreitenden Geschäften zwischen Unternehmen, die in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten der Umsatzsteuer unterliegen, geht die Verantwortung für die Meldung der Umsatzsteuer von dem/der Verkäufer*in auf den/die Käufer*in über. Der/die Lieferant*in berechnet keine Umsatzsteuer, sondern vermerkt auf der Rechnung, dass die Umkehrung der Steuerschuldnerschaft gilt.

Der/die Käufer*in muss die Umsatzsteuer in der Steuererklärung angeben und sie somit als Ausgangs- und Vorsteuer selbst berechnen. Beim grenzüberschreitenden Warenverkehr innerhalb der EU stellt der/die Verkäufer*in eine Rechnung ohne Umsatzsteuer aus und gibt an, dass die Umkehrung der Steuerschuldnerschaft gilt.

Der/die Käufer*in meldet die Umsatzsteuer so, als hätte er/sie die Waren selbst geliefert. Deshalb kann er/sie sie häufig gleichzeitig zurückfordern, sodass keine Nettosteuerzahlung anfällt. Für Dienstleistungen gelten ähnliche Regeln. Erbringt ein Unternehmen in der EU Dienstleistungen für eine Firma in einem anderen EU-Land, muss der/die Empfänger*in gemäß dem Reverse-Charge-Verfahren die Mehrwertsteuer im eigenen Land abrechnen.

Steuern digitalisieren: Vorschriften zur Umsatzsteuer mit E-Invoicing erfüllen

Einer der Gründe für die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung (oder E-Invoicing) ist die Vereinfachung der Umsatzsteuererklärung durch die Standardisierung des Rechnungsformats und dessen Struktur. Das stellt sicher, dass jede Rechnung alle erforderlichen Datenfelder für die Umsatzsteuer enthält, einschließlich der Felder für die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, die Umsatzsteuersätze und die Umsatzsteuerbeträge. Häufig geschieht dies mithilfe standardisierter Formate wie XML (Extensible Markup Language) und UBL (Universal Business Language).

Die elektronische Rechnungsstellung für die Umsatzsteuererklärung hat einige Vorteile, zum Beispiel eine höhere Genauigkeit und Echtzeit-Berichterstattung. Sie erhöht die Effizienz und spart durch die Reduzierung des Verwaltungsaufwands Kosten ein. Durch digitale Prüfpfade und Aufzeichnungen lässt sich das Geschehen zudem besser nachverfolgen.

E-Invoicing-Lösungen können so konfiguriert werden, dass sie den spezifischen Umsatzsteuervorschriften jedes Landes genügen. So enthalten die erstellten Rechnungen automatisch alle von den örtlichen Steuerbehörden geforderten Informationen, was das Risiko von Verstößen verringert.

Darüber hinaus ermöglichen es die Systeme, die Richtigkeit der Umsatzsteuerinformationen automatisch zu überprüfen. So gleichen sie beispielsweise die Umsatzsteuer-Identifikationsnummern mit offiziellen Datenbanken ab, um sicherzustellen, dass diese gültig und aktuell sind.

Der Autor Thomas Inhelder ist CPA-zertifizierter Finanz­prüfer sowie Mitgründer und CFO von Yokoy, Anbieter einer KI-gesteuerten Ausgabenmanagement-Plattform für Unternehmen.

Unternehmen gründen? Dieses Thema gerät oft aus dem Blick

Junge Unternehmen sind besonders anfällig für geschäftliche Risiken. Doch ihre Gründer haben kaum Zeit, maßgeschneiderte Firmenversicherungen zu suchen.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.

Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige

Private Placements als Finanzierungsinstrument

Private Placements bieten Unternehmen eine flexible und diskrete Möglichkeit, Kapital außerhalb öffentlicher Märkte von ausgewählten Investor*innen zu beschaffen.

Für Start-ups und KMUs, die schnelles Wachstum anstreben, sind Private Placements (PP) besonders attraktiv. Mit einem Zeitrahmen von 6 bis 12 Monaten lässt sich das Unternehmenswachstum beschleunigen, um später durch höhere Bewertungen das Interesse professioneller Investor*innen zu wecken.

Vorteile für Unternehmen

  • Flexibilität bei den Bedingungen: Private Placements bieten maßgeschneiderte Konditionen, angepasst an die Bedürfnisse des Unternehmens, sei es in Form von Eigenkapital, Wandelanleihen oder Mitspracherechten.
  • Schnelligkeit: Im Vergleich zu öffentlichen Kapitalbeschaffungen, die umfangreiche bürokratische Prozesse erfordern, können PP deutlich schneller durchgeführt werden.
  • Diskretion: Da Private Placements ohne öffentliche Ankündigung stattfinden, können Unternehmen ihre Finanzierungsstrategien vertraulich umsetzen.

Nachteile für Unternehmen

  • Begrenzter Investor*innenkreis: Der Kreis potenzieller Investor*innen ist begrenzt, was den Kapitalbetrag im Vergleich zu öffentlichen Märkten reduzieren kann.
  • Regulatorische Anforderungen: Trotz der Flexibilität müssen spezifische rechtliche Rahmenbedingungen erfüllt werden, was unter anderem vom Standort des Unternehmens abhängt.
  • Verhandlungsmacht der Investor*innen: Private Investor*innen können aufgrund ihrer begrenzten Zahl größere Mitspracherechte fordern, was zu einem möglichen Kontrollverlust führt.

Geeignete Investor*innen

Um geeignete Investor*innen für ein Unternehmen zu finden, bieten sich verschiedene Optionen an. Family Offices, familiengeführte Vermögensverwalter, sind oft auf langfristige, unternehmerische Investments fokussiert. Auch Private Equity (PE) und Venture Capital (VC) Investor*innen unterstützen wachstumsstarke Unternehmen nicht nur finanziell, sondern bringen häufig operatives Know-how ein. Institutionelle Investor*innen wie Banken, Pensionsfonds und Versicherungen suchen gezielt nach innovativen und wachstumsstarken Unternehmen. Business Angels, die oft in frühen Phasen investieren, tragen durch ihr Kapital und ihr Netzwerk maßgeblich zum Wachstum bei.

Zugang zu den richtigen Investor*innen

Den Zugang zu den richtigen Investor*innen zu finden, kann über mehrere Kanäle erfolgen. Netzwerke und Events, wie Konferenzen oder branchenspezifische Veranstaltungen, bieten eine hervorragende Plattform, um Kontakte zu knüpfen. Zudem erleichtern Online-Plattformen wie AngelList oder VC-Netzwerke die direkte Ansprache von Investor*innen. Alternativ bieten erfahrene Finanzberater*innen und Intermediäre den Zugang zu spezialisierten Kreisen.

Die Rolle des Lead Investors

Viele Unternehmen vernachlässigen die Möglichkeit, sich an einen Lead Investor zu wenden, der den gesamten Prozess eines Private Placements strukturiert und professionell durchführt. Lead Investoren agieren als Koordinatoren, die die Interessen der beteiligten Parteien ausbalancieren und dafür sorgen, dass der Prozess effizient und nachhaltig gestaltet wird. Sie sind besonders wichtig, wenn Unternehmen selbst keine Ressourcen oder Erfahrung in diesem Bereich haben.

Ein gut aufgestellter Lead Investor sorgt dafür, dass der Finanzierungsprozess strategisch und professionell umgesetzt wird, indem er, die richtigen Investoren anzieht, den Verhandlungsprozess leitet und optimiert und sicherstellt, dass die Konditionen des Placements langfristig zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Ohne diese Unterstützung kann der Prozess unvollständig oder ineffizient durchgeführt werden, was potenziell zu suboptimalen Ergebnissen führt.

Rechtliche Aspekte

Rechtliche Aspekte sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Die Regulierungsrahmen variieren je nach Land, wobei in der Schweiz beispielsweise Private Placements oft von strengen Offenlegungspflichten befreit sind, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Eine sorgfältige Vertragsgestaltung mit klaren Regelungen zu Anteils- und Stimmrechten sowie Exit-Optionen minimiert rechtliche Unsicherheiten.

Prozessoptimierung

Für eine reibungslose Prozessoptimierung ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Ein überzeugendes Pitch-Deck und klare Wachstumsprognosen sind ebenso wichtig wie die Vorbereitung auf die Due-Diligence-Prüfung. Ein erfahrener Lead Investor hilft auch, die Verhandlungen zu optimieren und die langfristigen Interessen des Unternehmens zu sichern.

Fazit

Private Placements bieten für Start-ups und KMUs eine hervorragende Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, um ihr Wachstum zu finanzieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Zugang zu den richtigen Investor*innen und einer professionellen Durchführung des Prozesses. Unternehmen, die auf einen Lead Investor setzen, profitieren von einer nachhaltigen und effizienten Strukturierung, die langfristig das Unternehmenswachstum fördert.

Der Autor Arkadi Belocerkov ist Gründer und Geschäftsführer der Swiss Value Group AG, einer international tätigen Beteiligungsgruppe, die sich auf Investitionen in nachhaltige Immobilien, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz spezialisiert hat.

Wie Start-ups ihre Kreditwürdigkeit verbessern können

Die Kreditwürdigkeit, auch Bonität genannt, ist für Start-ups von zentraler Bedeutung, um Zugang zu externen Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten. Junge Unternehmen benötigen oft Fremdkapital, um zu wachsen, neue Märkte zu erschließen oder ihre Produktentwicklung voranzutreiben. Doch da viele Start-ups noch keine lange finanzielle Historie oder ausreichende Sicherheiten vorweisen können, ist es oft schwierig, Kredite zu attraktiven Konditionen zu erhalten. Ein gezieltes Arbeiten an der Verbesserung der Kreditwürdigkeit steigert jedoch die Chancen erheblich, das benötigte Kapital zu günstigeren Bedingungen zu bekommen. Im Folgenden werden verschiedene wichtige Strategien vorgestellt, mit denen Start-ups ihre Bonität gezielt stärken.

Eine solide Finanzplanung und Buchhaltung etablieren

Eine solide Finanzplanung ist das A und O für jedes Unternehmen, besonders für Start-ups, die häufig mit knappen Ressourcen arbeiten müssen. Ein durchdachter Finanzplan, der alle Einnahmen und Ausgaben im Detail erfasst, hilft nicht nur dem Management, den Überblick zu behalten, sondern dient auch als Vertrauensgrundlage für Kreditgeber*innen. Ein transparenter Finanzplan signalisiert der Bank, dass das Unternehmen seine Finanzen im Griff hat und realistisch mit seiner Liquidität plant. Auch eine gut strukturierte Buchhaltung ist entscheidend. Denn Banken verlangen in der Regel genaue Einblicke in die finanzielle Lage des Unternehmens, bevor sie eine Kreditentscheidung treffen. Fehlerhafte oder unvollständige Unterlagen wirken sich hier nachteilig aus und gefährden den Kreditantrag.

Eigenkapital stärken und Investor*innen gewinnen

Eine hohe Eigenkapitalquote zeigt Kreditgeber*innen, dass das Start-up selbst über finanzielle Mittel verfügt und nicht nur auf Fremdkapital angewiesen ist. Ein gesundes Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital senkt das Risiko für Kreditgeber*innen, da es zeigt, dass das Unternehmen im Notfall eigene Mittel zur Stabilisierung einsetzen kann. Für viele Start-ups stellt die Erhöhung des Eigenkapitals eine Herausforderung dar, da sie in den frühen Phasen oft kaum Gewinne erwirtschaften. Eine Möglichkeit, das Eigenkapital zu stärken, besteht darin, Investor*innen ins Boot zu holen. Business Angels, Venture-Capital-Geber*innen oder sogar Crowdfunding-Plattformen helfen dabei, das Eigenkapital aufzustocken und das Vertrauen von Kreditgeber*innen zu erhöhen.

Langfristige Geschäftsbeziehungen und Partnerschaften aufbauen

Langfristige Beziehungen zu Kund*innen, Lieferant*innen und anderen Geschäftspartner*innen zeugen von Stabilität und Vertrauen. Kreditgeber*innen sehen in diesen Beziehungen eine Bestätigung dafür, dass das Unternehmen auf einem soliden Fundament steht und langfristig am Markt bestehen kann. Ferner verringern Partnerschaften mit etablierten Unternehmen das Risiko, da sie häufig stabile Einnahmequellen und größere Netzwerke mit sich bringen. Solche Partnerschaften schaffen nicht nur Umsatzpotenzial, sondern auch Vertrauen bei potenziellen Kreditgeber*innen, die auf der Suche nach verlässlichen Geschäftsmodellen sind.

Um langfristige Geschäftsbeziehungen und Partnerschaften aufzubauen, sollten junge Start-ups strategisch vorgehen und auf eine vertrauensvolle Kommunikation setzen. Ein erster Schritt besteht darin, ein starkes Netzwerk aufzubauen, indem sie sich aktiv an Branchenveranstaltungen, Messen und Online-Communitys beteiligen, um potenzielle Partner*innen und Kund*innen kennenzulernen. Zudem ist es wichtig, die eigenen Werte und Ziele klar zu kommunizieren, um gemeinsame Interessen zu identifizieren. Qualität und Zuverlässigkeit in der Produkt- oder Dienstleistungserbringung stärken das Vertrauen und fördern positive Mundpropaganda.

Auch regelmäßige Feedbackgespräche und die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse der Partner*innen einzugehen, sind entscheidend, um Beziehungen zu festigen. Überdies sollten Start-ups innovative Lösungen anbieten, die den Partner*innen einen echten Mehrwert bieten, und somit die Grundlage für eine Win-Win-Situation schaffen. Langfristige Partnerschaften erfordern Geduld und Engagement, aber durch konsistente Bemühungen und die Pflege persönlicher Kontakte entwickeln Start-ups stabile und fruchtbare Geschäftsbeziehungen.

Eine positive Kredithistorie durch kleine Kredite aufbauen

Auch wenn junge Start-ups möglicherweise zunächst keine größeren Kredite benötigen, ist es dennoch sinnvoll, kleinere Kredite aufzunehmen, um eine positive Kredithistorie aufzubauen. Banken bewerten nicht nur das aktuelle Finanzierungsbedürfnis, sondern auch die Vergangenheit des Unternehmens in Bezug auf frühere Kreditaufnahmen. Ein Start-up, das bereits erfolgreich kleinere Kredite aufgenommen und pünktlich zurückgezahlt hat, zeigt, dass es verantwortungsbewusst mit geliehenem Geld umgeht. Diese positive Kredithistorie ist ein entscheidender Faktor bei der Vergabe von größeren Krediten zu besseren Konditionen. Gerade online findet man schnell passende Angebote und hat oft den Kredit in 1 Stunde auf dem Konto ohne SCHUFA.

Professionelles Auftreten und klare Dokumentation

Ein professionelles und strukturiertes Auftreten ist unerlässlich, wenn es darum geht, Vertrauen bei Kreditgeber*innen zu gewinnen. Das umfasst einerseits die Präsentation des Geschäftsmodells und der Finanzen und andererseits die formale Unternehmensstruktur, die Vertragssicherheit und die rechtliche Organisation. Eine klare und verständliche Dokumentation aller relevanten Geschäftsbereiche, einschließlich des Businessplans, der Finanzprognosen und der bisherigen Geschäftserfolge, trägt entscheidend zur positiven Wahrnehmung bei. Kreditgeber*innen müssen das Gefühl haben, dass sie es mit einem professionell geführten Unternehmen zu tun haben, das seine Verpflichtungen erfüllt.

SCHUFA-Auskunft und andere Bonitätsnachweise

In Deutschland spielt die SCHUFA-Auskunft eine entscheidende Rolle bei der Kreditvergabe. Diese Auskunft liefert Banken Informationen über die Bonität eines Unternehmens sowie seiner Inhaber*innen. Auch andere Auskunfteien wie Creditreform oder Bürgel sind von Bedeutung. Start-ups sollten daher regelmäßig ihre eigenen SCHUFA-Daten überprüfen, um sicherzustellen, dass keine negativen Einträge oder Fehler vorliegen. Sollte es negative Einträge geben, ist es wichtig, diese möglichst schnell zu klären und zu beseitigen, da sie die Kreditvergabe erschweren oder zu schlechteren Konditionen führen können. Wichtige Aspekte, die bei einer solchen SCHUFA-Auskunft überprüft werden sollten, sind:

  • die persönlichen Daten
  • bestehende Verträge
  • Konto- und Karteninformationen
  • Mobilfunkverträge
  • Mietverträge
  • Negativmerkmale
  • 0%-Finanzierungen
  • Bürgschaften

Auf Liquiditätsmanagement und Cashflow-Optimierung setzen

Ein positives Liquiditätsmanagement ist einer der Schlüsselfaktoren, um eine gute Kreditwürdigkeit zu sichern. Start-ups sollten sicherstellen, dass sie genügend liquide Mittel zur Verfügung haben, um ihre laufenden Verpflichtungen zu erfüllen. Ein stabiler Cashflow ist nicht nur ein Zeichen für ein gut geführtes Unternehmen, sondern zeigt auch, dass das Start-up in der Lage ist, künftige Kredite zurückzuzahlen. Zur Optimierung des Cashflows gehört auch ein stringentes Forderungsmanagement. Lange Zahlungsziele bei Kunden ziehen Liquiditätsengpässe nach sich, während frühzeitige Zahlungseingänge die finanzielle Flexibilität erhöhen und das Vertrauen der Kreditgeber*innen stärken.

Die Bedeutung von Risikomanagement und Diversifikation

Das Risikomanagement ist ein oft unterschätzter Faktor, wenn es um die Kreditwürdigkeit von Start-ups geht. Unternehmen, die ihre Risiken aktiv managen und diversifizieren, wirken für Kreditgeber*innen attraktiver, da sie widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen und wirtschaftlichen Krisen sind. Eine Diversifikation erfolgt auf mehreren Ebenen: Produktdiversifikation, geografische Expansion oder die Erschließung neuer Kund*innengruppen. All diese Maßnahmen reduzieren das Risiko von Umsatzeinbrüchen und signalisieren, dass das Unternehmen langfristig auf mehreren Standbeinen steht.

Regelmäßige Aktualisierung des Businessplans

Der Businessplan ist das strategische Herzstück eines jeden Start-ups und dient nicht nur als Roadmap für das eigene Unternehmen, sondern auch als Vertrauensbeweis für Kreditgeber*innen. Ein veralteter oder unrealistischer Businessplan erweckt jedoch den Eindruck, dass das Management seine Ziele nicht im Griff hat. Daher sollte der Businessplan regelmäßig aktualisiert und an die aktuelle Marktsituation sowie die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden. Dabei ist es wichtig, dass der Businessplan nicht nur optimistische Prognosen enthält, sondern auch realistische Szenarien und Risikobewertungen, die potenziellen Kreditgebern eine fundierte Entscheidungsgrundlage eröffnen.

Persönliche Bonität der Gründer*innen und Gesellschafter*innen

In der Frühphase eines Start-ups wird die Bonität des Unternehmens oft anhand der persönlichen Bonität der Gründer*innen und Gesellschafter*innen bewertet. Kreditgeber*innen möchten wissen, wie finanziell zuverlässig die Personen sind, die hinter dem Unternehmen stehen, da dies Rückschlüsse auf den Umgang mit Fremdkapital zulässt. Gründer*innen sollten daher sicherstellen, dass ihre private SCHUFA-Auskunft frei von negativen Einträgen ist und sie auch privat eine stabile finanzielle Basis vorweisen können. Eine starke persönliche Bonität erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditvergabe erheblich.

Strategische Partnerschaften als Sicherheit

Die Zusammenarbeit mit etablierten Partnern und Investoren steigert die Bonität eines Start-ups merklich. Partnerschaften mit bekannten und vertrauenswürdigen Unternehmen schaffen Vertrauen bei Banken, da sie signalisieren, dass das Start-up in der Geschäftswelt gut vernetzt und anerkannt ist. Solche Partnerschaften bringen zudem finanzielle Vorteile, beispielsweise in Form von Gemeinschaftsinvestitionen oder Abnahmegarantien, die das Geschäftsrisiko verringern. Diese Sicherheitsmechanismen sind ein Pluspunkt in den Augen der Kreditgeber*innen.

Kreditanträge gezielt vorbereiten

Ein gut vorbereiteter Kreditantrag erhöht die Chancen auf eine Bewilligung erheblich. Dazu gehört nicht nur das Einreichen aller notwendigen Dokumente, sondern auch die Ausarbeitung eines überzeugenden Finanzierungskonzepts, das klar aufzeigt, wofür das Kapital verwendet werden soll und wie die Rückzahlung erfolgt. Kreditgeber*innen möchten sehen, dass das Unternehmen genau weiß, wie es das geliehene Geld einsetzen wird, und dass es einen klaren Plan für die Tilgung des Kredits gibt. Eine detaillierte Darstellung der geplanten Investitionen und der erwarteten finanziellen Ergebnisse ist hier unerlässlich.

Sicherheiten senken das Risiko für Kreditgeber*innen

Für viele Start-ups ist es schwierig, materielle Sicherheiten anzubieten, da sie häufig keine eigenen Immobilien oder größeren Vermögenswerte besitzen. Es gibt jedoch alternative Sicherheiten, die Kreditgeber*innen akzeptieren, wie zum Beispiel Forderungsabtretungen, Patente oder andere immaterielle Werte. Durch die Bereitstellung von Sicherheiten wird das Risiko für den oder die Kreditgeber*in minimiert, was wiederum zu besseren Konditionen bei der Kreditvergabe führt. Start-ups sollten daher prüfen, welche Sicherheiten sie anbieten können, um ihre Verhandlungsposition zu stärken.

Eine gute Kommunikation mit Kreditgeber*innen und Investor*innen pflegen

Der Aufbau einer guten Beziehung zu Kreditgeber*innen und Investor*innen erfordert eine offene und regelmäßige Kommunikation. Dies bedeutet, dass das Unternehmen nicht nur in guten Zeiten, sondern auch bei Schwierigkeiten den Kontakt zu seinen Kapitalgeber*innen suchen sollte. Eine transparente Kommunikation schafft Vertrauen und hilft dabei, selbst in Krisenzeiten flexible Lösungen zu finden. Zudem ist es wichtig, den Kreditgeber*innen kontinuierlich Einblicke in die Geschäftsentwicklung zu geben, etwa durch regelmäßige Berichte oder Meetings. Diese Offenheit stärkt die Zusammenarbeit und erleichtert in Zukunft den Zugang zu weiterem Kapital.

Verschiedene Wege führen zu einer besseren Kreditwürdigkeit

Die Verbesserung der Kreditwürdigkeit ist für Start-ups ein kontinuierlicher Prozess, der strategische Planung, finanzielle Disziplin und langfristige Partnerschaften erfordert. Wer frühzeitig daran arbeitet, seine Bonität zu stärken, kommt nicht nur schneller an dringend benötigtes Kapital, sondern handelt auch bessere Konditionen aus. Eine solide Finanzplanung, eine transparente Kommunikation und die Diversifikation der Geschäftstätigkeit sind dabei zentrale Elemente, um das Vertrauen von Kreditgeber*innen zu gewinnen. Die sorgfältige Pflege der eigenen Bonität legt den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg.

Steuer-Know-how: Leasingraten - Das musst du wissen

Wie Unternehmer*innen die Kosten für das Leasing von Fahrzeugen richtig absetzen.

Wer ein Leasingfahrzeug sowohl privat als auch betrieblich nutzt, der kann die Fahrzeugkosten anteilig als Betriebsausgaben abziehen. Aber Vorsicht! Welches Verfahren dabei zur Anwendung kommen kann, hängt auch davon ab, wie das Fahrzeug überwiegend genutzt wird. Das hat ein aktuelles Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) jetzt klargestellt.

Wie lassen sich Leasingraten steuermindernd absetzen?

Grundsätzlich können die Kosten für Leasingfahrzeuge anteilig als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Wird das Leasingauto mehrheitlich betrieblich genutzt, wird es wie ein Wirtschaftsgut des notwendigen Betriebsvermögens betrachtet. Die Privatfahrten mit einem firmeneigenen Fahrzeug – ob geleast oder gekauft – sind dagegen als geldwerter Vorteil zu versteuern.

Wie berechnet sich der Privatanteil?

Grundsätzlich gibt es dafür zwei Wege:

  • Die Aufzeichnungen im Fahrtenbuch, aus denen sich der prozentuale Anteil der Privatfahrten ergibt oder
  • die Ein-Prozent-Regelung, also eine pauschale Besteuerung.

Wer die Privatfahrten pauschal versteuert, muss dabei anstatt der Anschaffungskosten den Bruttolistenpreis des Fahrzeugs zugrunde legen.

Worum ging es im aktuellen Fall?

Ein selbständiger Unternehmer machte im Jahr der Anschaffung seines Leasingfahrzeugs einen Großteil der Leasingsonderzahlung als Betriebsausgabe geltend. Über die Gesamtnutzungsdauer von 36 Monaten betrug die betriebliche Nutzung des Fahrzeugs jedoch weniger als 50 Prozent der gefahrenen Gesamtstrecke. Das Finanzamt war der Auffassung, dass die absetzbaren Kosten für die Leasingsonderzahlung auf die Gesamtdauer der Nutzung – in diesem Fall 36 Monate – verteilt werden müssen – und kürzte den Betriebsausgabenabzug entsprechend. Der Leasingnehmer ging dagegen gerichtlich vor. Der Fall landete schließlich vor dem BFH.

Was hat der BFH jetzt entschieden?

Der BFH bestätigte die Auffassung des Finanzamts. Ein Leasingfahrzeug wird aufgrund des fehlenden rechtlichen oder wirtschaftlichen Eigentums am Fahrzeug nur dann dem notwendigen Betriebsvermögen zugeordnet, wenn das Fahrzeug dauerhaft in einem Umfang von über 50 Prozent betrieblich genutzt wird. Ist das nicht der Fall, müssen die Kosten der betrieblichen Nutzung des Fahrzeugs als sogenannte Nutzungseinlage erfasst werden. Der Leasingvertrag ist dann privat. Die betrieblichen Fahrten sind aufzuzeichnen und den anteiligen Kosten oder pauschal mit 30 Cent pro Kilometer der betrieblich veranlassten Fahrten zu bewerten.

Tipp: Was solltest du jetzt tun?

  • Behalte Leasingsonderzahlungen genau im Blick!
  • Prüfe, ob ein betrieblicher Nutzungsanteil von mehr als 50 Prozent erreicht wird.
  • Sprich mit deinem/deiner Steuerberater*in, um zu klären, welche Zahlungen im Rahmen des Leasings wann und in welchem Umfang abgesetzt werden können.

Der Autor Julius Behr ist Steuerberater bei ecovis in Würzburg, Marktheidenfeld.

Warum es sich lohnt, Schuldner*innen zu verstehen

Im Umgang mit Schuldner*innen ist Fingerspitzengefühl von Vorteil, um offene Posten erfolgreich einzutreiben, ohne die Kundschaft zu verlieren. Dazu Tipps und To-Do’s.

Trotz mehrfacher Mahnungen sind viele Zahlungen von Kund*innen überfällig? Das kann die finanzielle Stabilität von Unternehmen zunehmend belasten. Jede(r) Unternehmer*in steht vor der Herausforderung, solche offenen Forderungen einzutreiben, ohne jedoch die Geschäftsbeziehungen zu gefährden.

Im Umgang mit Schuldner*innen ist Fingerspitzengefühl gefragt, um offene Posten erfolgreich einzutreiben, ohne Kundschaft zu verlieren. Eine klare und emphatische Kommunikation kann Missverständnisse vermeiden und die Kooperation der Schuldner*innen fördern. Ein effektives Forderungsmanagement und folgerichtig auch Inkasso, ist entscheidend für jeden Betrieb. Es sichert die Liquidität und stärkt das finanzielle Fundament des Unternehmens. Wir zeigen, was Unternehmen hier beachten müssen.

Verständnis verbessert die Kommunikation

Wenn Unternehmen die Gründe und Emotionen hinter dem Zahlungsverzug eines/einer Kund*in nachvollziehen können, wird es einfacher, effektive Lösungen zu finden und ausstehende Zahlungen zu erhalten. Ein tieferes Verständnis der Schuldner*innen verbessert die Kommunikation und erhöht die Chancen, dass diese bereit sind, ihre Schulden zu begleichen. Ganz klar: Es lohnt sich für Unternehmer*innen, ihre Schuldner*innen besser zu verstehen.

Psychologische Aspekte des Schuldnerverhaltens

Um erfolgreich mit Schuldner*innen zu kommunizieren, ist es wichtig, die psychologischen Aspekte ihres Verhaltens zu verstehen. Menschen geraten aus verschiedenen Gründen in Zahlungsverzug: finanzielle Engpässe, unvorhergesehene Ausgaben, organisatorische Probleme oder Missverständnisse. Jede(r) Schuldner*in hat seine/ihre eigene Geschichte und spezifischen Umstände, die zu den Zahlungsproblemen geführt haben. Schuldner*innen befinden sich oft in emotional und psychologisch belastenden Situationen. Gefühle von Scham, Angst oder Frustration können ihr Verhalten beeinflussen. Diese emotionalen Zustände führen dazu, dass sie Anrufe ignorieren, sich vor Kommunikation drücken oder defensiv reagieren. Wenn Unternehmen diese Dynamiken verstehen, können sie schlussendlich besser auf die Bedürfnisse und Reaktionen der Schuldner*innen eingehen.

Empathie und Verständnis

Dabei spielt Empathie eine zentrale Rolle im Inkassoprozess. Sie hilft dabei, eine menschliche Verbindung herzustellen und die Kooperationsbereitschaft der Schuldner*innen zu fördern. Wenn diese das Gefühl haben, verstanden zu werden, sind sie eher bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Um sich in die Lage des Gegenübers zu versetzen, ist es hilfreich, aktiv zuzuhören und echtes Interesse an ihren Anliegen zu zeigen. Es gilt offene Fragen und Verständnis für die Situation zu zeigen. Eine empathische Herangehensweise kann dann dazu beitragen, Spannungen abzubauen und eine konstruktive Atmosphäre zu schaffen, in der Lösungen gefunden werden können.

Effektive Kommunikationsstrategien im Inkassoprozess

Im Forderungsmanagement ist eine klare und präzise Kommunikation unerlässlich. Durch die Verwendung einfacher, verständlicher Sprache ohne Fachjargon und die präzise Vermittlung von Informationen, wie klare Anweisungen und Fristen, werden Missverständnisse vermieden und die Erwartungen deutlich gemacht. Formulierungen wie „Bitte begleichen Sie die ausstehende Rechnung bis zum 15. Juni 2024“ oder „Ihre Zahlung ist seit 30 Tagen überfällig. Wir bitten um umgehende Überweisung des Betrags“ sind unmissverständlich und direkt. Das aktive Zuhören ermöglicht dann wiederum eine tiefere Verständigung mit Schuldnern. Es beinhaltet aufmerksames Hinhören und das Zeigen von Verständnis durch nonverbale Zeichen und verbale Bestätigungen wie „Ich verstehe“ oder „Das klingt schwierig“. Diese Technik stärkt das Vertrauen und kann die Kooperationsbereitschaft erhöhen.

Wichtig jedoch: Empathisch, aber dennoch professionell bleiben. Denn die richtige Professionalität sorgt dafür, dass der Prozess effizient und zielgerichtet bleibt. Zudem ist die Nutzung positiver Sprache eine effektive Kommunikationsstrategie. Positive Formulierungen fördern die Zusammenarbeit und vermeiden negative Konnotationen. Beispielsweise ist es konstruktiver zu sagen: „Bitte begleichen Sie die Rechnung bis zum 15. Juni 2024, um zusätzliche Kosten zu vermeiden“ anstatt Drohungen oder Vorwürfe zu äußern. Durch solch lösungsorientierte Kommunikation fühlen sich Schuldner*innen weniger angegriffen und sind eher bereit, kooperativ zu handeln.

Fazit: Deeskalation im Inkassoprozess: Wege zu gemeinsamen Lösungen

Konflikte lassen sich im Inkassoprozess nicht immer vermeiden, aber mit den richtigen Techniken können Unternehmen diese entschärfen und gemeinsam mit den Schuldnern Lösungen finden. Es gilt ruhig und respektvoll zu bleiben, auch wenn der Schuldner*innen aufgebracht ist. Zudem sollte aggressive oder konfrontative Sprache vermieden werden. Denn eine für beide Seiten akzeptable Lösung lässt sich nur gemeinsam finden. Das aktive Fragen nach Vorschlägen zeigt dann die Bereitschaft zur Kompromissfindung. Eine ruhige, respektvolle Ansprache sowie eine klare und präzise Kommunikation zur Vermeidung von Missverständnissen sind hierbei das A & O. Final sollten dann weniger erfolgreiche Fälle aufgearbeitet werden, um schlussendlich wertvolle Lektionen daraus ziehen zu können.

Der Autor Stefan Kempf ist Gründer der aifinyo AG und strategischer Kopf des FinTechs.

B2B-Bartering: ROI statt Abschreibung

Mittels B2B-Bartering können Start-ups auf unkonventionelle Weise ihre Bilanz verbessern und Ressourcen effizienter nutzen – nicht nur in Krisenzeiten.

Eine Krise nach der anderen beutelt den Handel und dämpft die Konsumlaune. Die Folgen zeichnen sich vor allem in den Lagern vieler Retailer ab, in denen sich zusehends unverkaufte Produkte türmen – und damit noch mehr Kosten verursachen. Für Start-ups gestaltet sich dies als eine noch größere Herausforderung, da sie wesentlich knapper kalkulieren als klassische Retailer und zudem unter konstanter Beobachtung ihrer Investor*innen stehen. Ein Lösungsweg für dieses Problem, der gleich an mehreren Punkten ansetzt, ist das sogenannte Bartering.

Was genau ist Bartering?

Bartering ist eine Form des Handels, bei der eine Leistung direkt mit einer anderen beglichen wird. Diese Praxis basiert auf dem Prinzip des Gegengeschäfts, das schon lange vor der Entstehung von Geldwährungen existierte. Die Handelsform ist in verschiedensten Bereichen anzutreffen; sei es in der Industrie als internationale Wirtschaftstätigkeit zwischen Ländern, etwa beim Tausch von Stahl gegen Weizen, oder zwischen Unternehmen, zum Beispiel beim Austausch von Medialeistungen gegen Waren.

Insgesamt bietet der Barter-Handel eine Reihe von Vorteilen, allen voran schont er den Cashflow. In der Praxis können Unternehmen mithilfe von Tauschgeschäften überschüssige Waren zu Anschaffungspreisen verkaufen, sprich, ihre Lager leeren. Im Gegenzug erhalten sie individuelle Medialeistungen im Wert der Waren. Da Lagerware bilanziell eine Verbindlichkeit darstellt, verbessert ein solches Gegengeschäft schließlich das Unternehmensergebnis und verwandelt abschreibungsbedrohte oder End-of-Life-Waren in werthaltige Medialeistungen, bei denen es sich beispielsweise um Anzeigen in Zeitungen oder Out-of-Home-Werbung handeln kann.

Das unkonventionelle Handelsprinzip bietet insbesondere Gründer*innen mit begrenzten finanziellen Mitteln eine attraktive Möglichkeit, ihre Ressourcen effizient zu nutzen. Zudem zahlt das Handelsprinzip maßgeblich auf ökonomische Nachhaltigkeit ein: „Lagerleichen“ kommen endlich wieder in den Wirtschaftskreislauf, ohne dass Retailer sie – meist sogar kostspielig – vernichten müssen.

Wie Start-ups von Bartering profitieren können

Grundsätzlich eignen sich Waren aus nahezu jeder Branche zum Bartern. Jedes Produkt hat seinen eigenen Wert und somit auch einen potenziellen Gegenwert, den es beim Bartern zu erfassen gilt. Gängig sind Produkte aus den Bereichen der Consumer Electronics, Fahrzeuge, Bettwaren, haltbare Lebensmittel und Convenience-Produkte. Auch Haushaltsprodukte, Smartphones und Kosmetikartikel können in diesem Kontext gehandelt werden. Weniger gut für diese Deals geeignet sind Vertragsabschlüsse wie Mobilfunkverträge, Versicherungen oder Abonnements jeder Art.

Unabhängig von der Branche lohnt sich das Handelsprinzip insbesondere für Start-ups. Viele von ihnen verfügen nur begrenzt über finanzielle Mittel, haben jedoch schon erheb­liche Ausgaben für die Herstellung oder Produktion ihrer Produkte getätigt. Start-ups brauchen aber vor allem eins: Sichtbarkeit und Reichweite, um das Geschäft ins Rollen zu bringen. Allerdings bleibt für die Mediaplanung häufig wenig bis kein Budget übrig. Genau an dieser Stelle bietet Bartering eine effektive Lösung: Die Nutzung vorhandener Ressourcen – nämlich bereits produzierter Ware, für die in der Vergangenheit bereits Geld ausgegeben wurde – bietet mithilfe von Gegengeschäften Zugang zu Medialeistungen. So können Start-ups ihre Lagerbestände nutzen, um ihre Marketingaktivitäten zu finanzieren. Das ist nicht nur bilanziell gesehen eine Win-win-Situation, Start-ups erhalten so auch die Möglichkeit, ihren eingeschränkten finanziellen Spielraum optimal zu nutzen, während sie neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

Bartern und Steuern: Was ist zu beachten?

Irrtümlicherweise herrscht oft die Annahme vor, dass es sich beim Bartering lediglich um einen Tausch handelt und demnach keine Steuern fällig werden. Doch handelsrechtlich betrachtet gelten diese Transaktionen als Kauf. Verlassen Waren das Lager eines Unternehmens oder werden Mediaschaltungen als Dienstleistung erbracht, wird auf beiden Seiten eine Rechnung ausgestellt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jedes beteiligte Unternehmen die entsprechende Rechnung buchen muss. Somit bist du als Unternehmer*in immer auch verpflichtet, die darauf enthaltene Umsatzsteuer ordnungs­gemäß abzuführen. Für eine korrekte Buchführung ist es daher entscheidend, die steuerlichen Aspekte dieses Handels­prinzips zu beachten.

Neben den rechtlichen Aspekten ist Transparenz ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Tauschgeschäfte. Um sicherzustellen, dass vertrauliche oder sensible Informationen nicht an die Öffentlichkeit gelangen, gehört zu einem solchen Prozess immer auch die Unterzeichnung eines Non-Disclosure Agreements, das die Grundlage für einen transparenten Austausch darstellt. Während des Verhandlungsprozesses werden unter anderem Warenpreise offengelegt und die relevanten Key Performance Indicator (KPI) diskutiert, somit ist alles fair geregelt und das Maximum an Transparenz erreicht. Doch wie läuft so ein Deal konkret ab und wo setzt er an?

Bartern in der Praxis

In den meisten Fällen haben Geschäftsführer*innen oder die Abteilungen für Finanzen und Vertrieb eine genaue Vorstellung davon, wie viel Ware sich im Lager befindet. Daher sind diese Personen oder Abteilungen häufig die Schnittstelle zu Spezialdienstleister*innen im Bereich Bartering.

Eine Bestandsaufnahme der überschüssigen Lagerware hilft den Beteiligten dabei, den Wert aller Produkte, die Unternehmer*innen verkaufen wollen, zu ermitteln. Zusätzlich werden Marketingverantwortliche in den Prozess eingebunden, um die KPIs der Medialeistungen zu bewerten. Während der/die Spezialdienstleister*in nach passenden Abnehmer*innen für die Ware sucht, plant er/sie in Absprache die individuellen Medialeistungen. Sobald ein passendes Angebot für die Ware und angemessene Preise für die Medialeistungen vorliegen, können beide Parteien den Deal schnell abschließen.

Diese integrierte Herangehensweise ermöglicht es, den Wert des Deals sowohl für das Unternehmen als auch für den/die Tauschpartner*in zu maximieren und somit eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung zu treffen. Der Prozess zeigt außerdem, wie verschiedene Unternehmensbereiche zusammenarbeiten können, um erfolgreiches Bartering zu ermöglichen.

Bartering - der unterschätzte Deal

Obwohl das Prinzip der Gegengeschäfte eine effiziente Lösung für diverse Probleme in Unternehmen bietet, wird es auch heute noch tabuisiert. Viele Gründer*innen und Unternehmer*innen zögern zunächst bei der Zusammenarbeit mit Barter-Partner*innen, da sie damit vermeintlich unternehmerische Schwäche zeigen. Die Probleme der vollen Lager liegen meist auf der Hand, doch darüber sprechen, möchten betroffene Unternehmen zumeist nur ungern. Dennoch sind dies Aspekte, über die viele Unternehmer*innen letzten Endes hinwegsehen können, insbesondere, wenn die Zusammenarbeit zur effizienteren Ressourcennutzung und zu einem erhöhten Return on Investment führt.

Kritik kommt häufig insbesondere vonseiten der Mediaagenturen auf, da diese ungern das Budget ihrer Kund*innen verlieren und das Handelsprinzip deshalb als Bedrohung betrachten. Weil der Warenhandel nicht zum Tagesgeschäft gehört, fehlt es vielen Agenturen zudem an Verständnis dafür. Das Bartern mit Medialeistungen soll Agenturen jedoch keineswegs ersetzen, sondern ergänzen. Die Spezialdienstleister*innen bedienen sich nicht am Media-Budget, sondern wandeln vielmehr überschüssige Produkte in Medialeistungen um.

Insgesamt eröffnet Bartering Unternehmer*innen die Möglichkeit, auf unkonventionellem, aber innovativem Weg ihre Bilanz zu verbessern und vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen. Trotz bestehender Vorbehalte zeigt sich, dass das Handelsprinzip gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine effektive Strategie sein kann, mit der Unternehmen gleichzeitig einen Beitrag zur ökonomischen Nachhaltigkeit leisten können.

Der Autor Gerhard Erning ist Gründer und Geschäftsführer der auf innovatives Bartering spezialisierten BARTER1 GmbH.