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Der Wert der Glaubwürdigkeit: Grundlagen der Nachhaltigkeitskommunikation
Nachhaltigkeit bedarf in erster Linie des engagierten Handelns, unter Berücksichtigung des geläufigen Drei-Säulen-Modells aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Handeln wird innerhalb dieses Themenkomplexes als die eine Grundlage gewichtet, die – um im unternehmerischen Kontext zu bleiben – nachhaltigeres Wirtschaften überhaupt erst ermöglicht. Im Wettbewerb des Marktes ist das aber womöglich zu wenig, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. „Tue Gutes!“ reicht dann nicht aus, die Verbraucher sollen auch wissen, dass Gutes geschieht. Eine weitere tragende Säule in diesem Zusammenhang: die Glaubwürdigkeit.
Tue Gutes und rede darüber
Ein oft gehörter, weil vielfach wiederholter Grundsatz für die Kommunikation in Sachen Nachhaltigkeit. Denn nachhaltiges Handeln wird im Idealfall, also bei konsequenter Umsetzung, zu einem Markenzeichen, im wahrsten Sinne des Wortes. Damit wird sie gleichermaßen ein wichtiger Faktor für das Marketing und die Markenkommunikation. Funktionieren kann das aber nur, wenn die Grundlagen eingehalten werden. Das gilt insbesondere unter den Vorzeichen Digitalisierung und Social Media, durch die sich die Kommunikation insgesamt erheblich gewandelt hat.
Glaubwürdigkeit
Unter anderem sind Aussagen im Internet jederzeit überprüfbar. Vertrauen zu den Verbrauchern lässt sich daher nur dann aufbauen, wenn die Leistungen in Sachen Nachhaltigkeit und die dazugehörige Kommunikation miteinander in Einklang sind. Glaubwürdigkeit ist aus diesem Grund ein wichtiger Pfeiler, wenn es einerseits um den Vertrauensaufbau und andererseits um die funktionierende Außendarstellung geht.
Authentizität
Taten statt Sprüchen, das meint unter anderem auch notwendige Kompetenzen und die Fähigkeit, diese kommunizieren zu können. Das verleiht nicht nur eine authentische Wirkung, sondern in gleichem Maße Autorität – für Geschäftspartner wie Verbraucher ein wichtiges Signal, weil sie sich mit ihren Belangen bei einem gewissenhaften und kundigen Gegenüber gut aufgehoben wissen.
Dialogbereitschaft
Allerdings sollte dazu die gewonnene Authentizität mit der notwendigen Dialogbereitschaft verbunden werden. Authentisches Auftreten erhöht zwar die Interaktionsbereitschaft der Verbraucher, diese muss aber auch angenommen werden. Das ist aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung, die einmal mehr auf den veränderten Bedingungen der sozialen Medien beruht:
- Über Social Media kann Nachhaltigkeitskommunikation keine Einkanal-Kommunikation mehr sein. Für Unternehmen bedeutet das zumindest in Teilen einen Kontrollverlust.
- Andererseits sind die sozialen Medien so bedeutsam geworden, dass an ihnen kein Weg vorbeiführt. Die Kommunikation findet dort ohnehin statt und nur durch eine proaktive Beteiligung kann überhaupt so etwas wie teilweise Kontrolle zurückgewonnen werden.
Transparenz
Ein Punkt, der eng verknüpft ist mit Glaubwürdigkeit und Authentizität: Nachhaltiges Wirtschaften ist ein unglaublich komplexer Prozess, wenn er denn auf allen denkbaren Ebenen angegangen wird. Das heißt in der Konsequenz, dass die gewünschten Ziele gegebenenfalls erst langfristig erreicht werden können. Das ist tatsächlich ein fester Bestandteil des Weges zu mehr Nachhaltigkeit, der eben darum jedoch nicht außen vorgelassen werden sollte.
Etwaige Rückschläge müssen genauso wie erfreuliche Fortschritte offen thematisiert werden können. Die Verbraucher in dieser Hinsicht in die Kommunikation einzubeziehen, schafft nicht nur weiteres Vertrauen, es eröffnet zudem die Möglichkeit, Lösungen und Verbesserungen zu finden, an die bislang gar nicht gedacht wurde.
Kontinuität
So wie Nachhaltigkeit im Unternehmen braucht auch die damit verbundene Kommunikation unbedingt Kontinuität. In beiden Fällen ist es so, dass der Erfolg nur durch langfristiges und vor allem regelmäßiges Engagement zu erreichen ist. Die größte Schwierigkeit in dieser Hinsicht besteht darin, auch in kritischen Phasen – also wortwörtlich dann, wenn Kritik laut wird – am Ball zu bleiben und den Dialog nicht aufzugeben.
Praxisbeispiele: Wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeitskommunikation gestalten
Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr komplex, was nicht zuletzt daran liegt, dass es ganzheitlich gedacht werden muss. Branchenübergreifend bedeutet das für die Unternehmen zahlreiche Überschneidungen hinsichtlich geeigneter Maßnahmen. Dennoch sorgen unterschiedliche Geschäftsfelder selbstverständlich für unterschiedliche Schwerpunkte – was dann gleichsam für die Kommunikation in diesem Bereich gilt.
- Das Modeunternehmen C&A spricht auf der Firmen-Website gezielt das Thema eines nachhaltigen Produktkreislaufs an, das allgemeinhin mit dem Konzept "Cradle-to-Cradle" zusammengefasst wird. Mit den Bemühungen um eine Lizenzierung der Kleidungsstücke nach Cradle to Cradle CertifiedTM-Standards beweist das Unternehmen, wie Mode- und Umweltbewusstsein miteinander vereinbart werden können. Die dazugehörige Seite klärt die Verbraucher umfangreich auf, und zwar nicht nur über die firmenseitigen Ziele, sondern bezieht die Verbraucher mit ein, indem Möglichkeiten aufgezeigt werden, über den Kauf hinaus einen aktiven Beitrag zu einem umweltschonenden Mode-Kreislauf leisten zu können.
- Der Beiersdorf-Konzern vereint einige namhafte Marken, die allesamt Produkte für die Hautpflege verkaufen. Laut Unternehmensseite ist der gemeinsame Grundstein aber stets eine nachhaltige Lieferkette. Die Aufschlüsselung der einzelnen Maßnahmen, mit denen eben jene Nachhaltigkeit erzielt werden soll, ist aufgrund des Detailgrads der Information in der Schnittmenge zwischen verbraucherorientiertem und auf Experten zugeschnittenen Content anzusiedeln.
- Die BMW Group macht mit ihrem Internetauftritt auf die verschiedenen Bereiche aufmerksam, in denen Verantwortungsbewusstsein von den Automobilherstellern gefragt ist. Neben den Nachhaltigkeitsfaktoren, die sich auf ökologische und ökonomische Fragestellungen beziehen, wird außerdem die soziale Komponente, das gesellschaftliche Engagement, als eine zentrale Aufgabe hervorgehoben. Im Rahmen der firmeneigenen Kernkompetenzen ist das Unternehmen auf verschiedenen Ebenen um langfristige Lösungen für die "Hilfe zur Selbsthilfe" bemüht und stellt die unterschiedlichen Ansätze vor.
- Das Darmstädter Unternehmen Merck steht für spezialisierte und innovative Produkte in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Das Geschäft dreht sich insgesamt aber immer um technologischen Fortschritt und die damit verbundenen, möglichen Verbesserungen für das alltägliche Leben. Ohne Neugierde ist keines davon zu erreichen, weshalb der Konzern diese Eigenschaft zum zentralen Thema einer eigenen, interaktiven Website gemacht hat. Auf diese Weise wird nicht nur ein elementarer Wert für die Arbeit des Unternehmens an die Verbraucher herangeführt, diese werden durch das interaktive Design gleich mit einbezogen - immer ihrer eigenen Neugierde folgend. Das schafft eine Verbindung zwischen Konzern und Verbraucher.
Kommunikation, richtig dosiert
Abgesehen von der Glaubwürdigkeit braucht es in der nachhaltigen Kommunikation außerdem das rechte Maß. Die Möglichkeiten bei den Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -aktivitäten etwa sind überaus vielfältig und vielschichtig, aber längst nicht alle dafür geeignet, um an die Verbraucher weitergetragen zu werden. Durch vernachlässigte Kommunikation können aber wichtige Aspekte der Markenführung nicht nach außen dargestellt werden, kaum anders verhält es sich jedoch, wenn die gewünschte Botschaft im Überangebot der Kommunikationskanäle nicht mehr deutlich wird.
Die Probleme nachhaltiger Kommunikation
Ein grundsätzliches Problem in der Nachhaltigkeitskommunikation mit den Verbrauchern liegt darin, dass nur ein Bruchteil aller dahingehenden Aktivitäten für diese überhaupt von Belang sind. Das betrifft viele Maßnahmen (ökologisch wie sozial) entlang der Wertschöpfungskette, aber auch firmeninterne Aktivitäten. Diese Dinge können zwar sehr wohl kommuniziert werden, nur ist die Zielgruppe dafür eine andere, nämlich eher Experten. Umgekehrt sollte das gesteigerte Bewusstsein für und Interesse an der Herkunft von Produkten und der Herstellungsweise Anlass genug sein, diese Themen nicht auszusparen - denn in dieser Hinsicht sind die Verbraucher in den vergangenen Jahren deutlich sensibler geworden.
Eine solche Unterscheidung ist insofern sinnvoll, als dass die kommunizierten Inhalte – der Content – Nähe zum Leser schaffen sollen, sie sollen eine Verbindung herstellen. Entsprechend müssen die Inhalte in eine Beziehung zum alltäglichen Leben der Kunden gesetzt werden können. Das allerdings können längst nicht alle Nachhaltigkeitsaktivitäten erfüllen.
Darüber hinaus ist die Kommunikation selbst bei weitestgehend klar abgesteckten Themenbereichen immer noch problematisch. Besonders das rechte Maß zu finden ist für viele Unternehmen nach wie vor eine Herausforderung. Das ist in vielen Fällen der fälschlichen Annahme geschuldet, dass etwa eine steigende Zahl der Kommunikationskanäle zwangsläufig ein Mehr an Kommunikation zur Folge haben müsse. Daraus allerdings erwachsen erst die tatsächlichen Probleme:
- Zu viel Information
Betroffen hiervon sind Kunden, Mitarbeiter, Experten und Geschäftspartner gleichermaßen, die zum Beispiel mit immer mehr Pressemitteilungen und Mediengesprächen, mit einer immer dichteren und umfassenderen internen Kommunikation oder immer umfangreicheren und zahlreicheren Image-, Themen- und anderen Corporate-Publikationen bis hin zu Geschäftsberichten überhäuft werden. - Zu wenig Mehrwert
Vor allem in den sozialen Medien führt ein solche übertriebene Aktivität jedoch dazu, dass die Angebote zum einen kaum mehr überschaubar werden und zum anderen redundante Inhalte liefern. Der eigentlich angestrebte Mehrwert für die Adressaten wird dadurch verwässert. - Zu viel Rechtfertigung
Wenig hilfreich ist außerdem, wenn der Kommunikationsaktionismus begleitet wird von einem gefühlten Rechtfertigungsdruck, hervorgerufen durch den Glauben, über eine strengere Reglementierung im Unternehmen und eine lückenlose Überwachung der Nachhaltigkeitsfortschritte zu mehr Glaubwürdigkeit zu gelangen. Die Einführung von Unternehmensprinzipien und ähnlichem oder die Erhebung von Leistungsindikatoren sind im ungünstigsten Fall aber wenig mehr als Hemmnisse für den Arbeitsalltag. Deshalb will auch die unternehmensinterne Kommunikation von Nachhaltigkeitsmaßnahmen richtig dosiert sein.
Weniger ist mehr: Grundlagen nachhaltiger Kommunikation
Die quantitative Problematik der nachhaltigen Kommunikation ließe sich mit relativ einfachen Mitteln geraderücken. Es braucht im Prinzip und vor allem eine Besinnung auf das Wesentliche. Hierzu sind drei Maßgaben von besonderem Belang:
- Effizienz ist ohnehin ein elementarer Faktor von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und das gilt ebenfalls für die Kommunikation. Gefordert ist daher zum einen der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen (etwa Budgets, Mitarbeiter oder Dienstleister), zum anderen die Ausrichtung auf eine langfristige Wirkung.
- Konsistenz bezieht sich auf eine Kommunikation, die übereinstimmt mit den Werten, der Infrastruktur und auch der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
- Suffizienz umschreibt die Angemessenheit der Kommunikation, also den Grad der ausreicht, um gesetzte Ziele verwirklichen und die Erwartungen von Kommunikationspartnern erfüllen zu können.
Im Grunde kreist suffiziente Kommunikation um drei Hauptmerkmale. Sie ist knapp in dem Sinne, dass sie auf die Maßnahmen und Aktivitäten reduziert wird, die wirklich notwendig sind, um die vorrangigen Kommunikationsziele zu erfüllen. Eine ähnliche Beschränkung auf das Wesentliche betrifft auch den Umfang von veröffentlichtem Content (hinsichtlich der Menge der enthaltenen Botschaften) sowie den Umfang von Publikationen generell.
Das zweite Merkmal ist Relevanz. Sie kann nur dann erreicht werden, wenn das notwendige Bewusstsein für die Themen vorhanden ist, die für das Unternehmen von Bedeutung sind. Nur auf dieser Grundlage ist es möglich, eine zielgerichtete Kommunikation aufzubauen und an die Kommunikationspartner zu richten. Das ist im modernen, digitalen Kommunikationszeitalter eine Notwendigkeit, wenn die Inhalte nicht beliebig oder sogar intransparent werden sollen. In der fast unüberschaubaren Fülle ständig neuen Contents ist die Relevanz deshalb ein entscheidender Faktor.
Zu guter Letzt braucht es den nötigen Fokus, das heißt in der Praxis beispielsweise, sich nur auf bestimmte Kommunikationskanäle zu konzentrieren. Nämlich all diejenigen, die einerseits das Potenzial haben, die Wirkung zu verbessern und die andererseits nicht die Gefahr bergen, die Themen zu verwässern.
Glaubwürdigkeit durch Berichterstattung
Die Problematik, wie die Unternehmensbemühungen um die Nachhaltigkeit letztlich doch noch an die Verbraucher getragen werden können, bleibt aber selbst bei Kenntnis der Kommunikationsgrundlagen in der praktischen Umsetzung bestehen. Als probates Mittel für die Darstellung dieser Bemühungen haben sich regelmäßige Nachhaltigkeitsberichte erwiesen – sie dienen gleichzeitig als Nachweis gegenüber anderen Interessengruppen, beispielsweise Investoren.
Gründe für die Nachhaltigkeitsberichterstattung eines Unternehmens
Die Beweggründe für die Berichterstattung für die Nachhaltigkeitsarbeit eines Unternehmens können allerdings ganz verschieden sein.
- Gesellschaftliche Ansprüche hat prinzipiell jedes Unternehmen zu erfüllen, da es nicht losgelöst von seinem gesellschaftlichen Umfeld handeln kann. Mit Hilfe der Berichterstattung kann das unternehmerische Handeln auf seine soziale Wirkung hin überprüft und legitimiert werden. Die Bereitstellung von Informationen, etwa an die Stakeholder, dient gleichzeitig der nachhaltigen Beziehungspflege zwischen eben jenen und dem Unternehmen.
- Der offene Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten fördert außerdem den Aufbau der Reputation eines Unternehmens. Wenngleich die Wirkung nicht sofort (im wirtschaftlichen Sinne) messbar sein dürfte, ist ein tadelloser Ruf ein wichtiger Faktor für die Beziehungen zu Lieferanten, Händlern, Behörden und nicht zuletzt den Verbrauchern. Darüber hinaus kann die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch hinsichtlich des Wettbewerbs ein Vorteil gegenüber Konkurrenten sein – Nachhaltigkeitsberichte tauchen nämlichen ebenfalls in Rankings auf, etwa beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und future e.V. Erforderlich ist hier aber die schon angesprochene Kontinuität.
- Damit eine solche Reputation allerdings erworben werden kann, muss der Grundstein dafür gelegt werden. Eine transparente Berichterstattung sorgt für die dazu notwendige Glaubwürdigkeit und sichert sie zugleich.
Darüber hinaus kann sich die Wirkung eines Nachhaltigkeitsberichts aber ebenso gut nach innen wenden, etwa im Sinne einer betriebsinternen Informationsquelle, durch die die Mitarbeiter einerseits über die Nachhaltigkeitsziele aufgeklärt und andererseits für die Einhaltung der damit verbundenen (betriebsinternen) Maßnahmen sensibilisiert werden. Der Berichterstattung kommt auf diese Weise – wie auch im Allgemeinen – eine wichtige Funktion im Bereich des Controllings zu.
Probleme von Nachhaltigkeitsberichten
Gänzlich unproblematisch ist das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung allerdings nicht, was vor allem hinsichtlich der externen Testierung dieser Berichte gilt. Die Frage, um die es dabei geht, lautet: Können solche Testate die Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsberichten verbessern? Haben sie überhaupt einen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit, die Unternehmen durch die Offenlegung von Zielen, der Erreichen oder Problemlagen aufzubauen versuchen?
Die Antwort darauf ist nicht so leicht, denn obwohl die transparente Nachhaltigkeitskommunikation insgesamt ein wichtiges Element für die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens ist, muss dennoch beachtet werden, dass die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung damit keinesfalls gleichzusetzen ist – sie ist lediglich ein Teilaspekt. Folglich muss auch der Wert einer Testierung in dieser Hinsicht hinterfragt werden, wenngleich die Prüfung grundsätzlich eine Chance sein kann, wenn es um die Entwicklung eines Unternehmens geht. Die Wirkung ist in diesem Fall aber wohl auch eher nach innen gerichtet als an die Öffentlichkeit.
Unabhängig von der Testat-Frage lässt sich zumindest beobachten, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung in immer größerem Umfang ein fester Bestandteil der nachhaltigen Unternehmenskommunikation wird. Tatsächlich ist sie auch für kleine und junge Unternehmen ein denkbares Mittel, die Außenwirkung im Bereich Nachhaltigkeit zu verbessern. Die damit verbundenen Anforderungen, wie sie etwa von Seiten des Deutschen Nachhaltigkeitskodex oder der Global Reporting Initiative gestellt werden, sollten dabei kein Hindernis sein. Im Zweifelsfall wird für einen ersten Bericht auf eine Vorlage zurückgegriffen, in der bereits alle wichtigen Punkte skizziert sind.
Anforderungen und Möglichkeiten von Nachhaltigkeitsberichten
Apropos Anforderungen. Der Verweis auf gleich zwei Institutionen, an deren Leitlinien sich die Unternehmen orientieren müssen, zeigt schon die Komplexität dieses Themas. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC weist deshalb auf einige wesentliche Merkmale hin, die ein Nachhaltigkeitsbericht zu erfüllen hat:
- Die Maßgabe der Vollständigkeit ist beispielsweise erst dann erfüllt, wenn alle Kriterien berücksichtigt wurden, mit Hilfe derer die Auswirkungen nachhaltiger Maßnahmen auf die im Bericht abgebildeten Bereiche angemessen dargestellt werden können.
- Dazu gilt der Grundsatz der Richtigkeit, was bedeutet: Die Verlaufs- und Zustandsangaben sind nachprüfbar und zutreffend; Annahmen und Absichten sind glaubhaft, stehen also nicht im Widerspruch zum tatsächlichen Handeln des Unternehmens; die daraus resultierenden Folgerungen sind rechnerisch und sachlich richtig; der Maßstab für die Beurteilung der Richtigkeit ist die Sorgfalt, die ein gewissenhafter und ordentlicher Geschäftsführer walten lassen würde.
Zu beachten ist außerdem, die Darstellung der einzelnen Informationen insofern angemessen zu gestalten, dass sie einer realistischen Gewichtung im Hinblick auf die Wirksamkeit in Sachen Nachhaltigkeit insgesamt wiederspiegelt. Wichtig ist überdies eine klare und verständliche Form der Berichterstattung.
Influencer für nachhaltige Kommunikation
Die Schnittmenge zwischen nachhaltiger Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern lässt sich ohne Zweifel in den Sozialen Medien finden. Nirgendwo sonst ist die Auseinandersetzung direkter und transparenter, nirgendwo sonst steht die Glaubwürdigkeit derart auf dem Prüfstand. Soziale Medien sind deshalb ein wichtiger Gradmesser, indem sie gleichermaßen Greenwasher enttarnen oder aber ehrliche Absichten belohnen können.
Denn die sogenannten „Influencer“ wirken im Netz als wichtige Multiplikatoren. Sie verfügen innerhalb einer bestimmten Zielgruppe oder eines bestimmten Themengebiets über eine hohe Reputation – etwa ganz konkret beim Thema Nachhaltigkeit – und damit über eine dementsprechend große Reichweite. Unterschieden werden muss in diesem Zusammenhang allerdings die Kommunikation in den sozialen Netzwerken von Facebook über Twitter bis zu Google+ und in Blogs: Die Schnelllebigkeit des Informationsaustauschs in den sozialen Medien macht es schwieriger, einen nachhaltigen Effekt zu erreichen.
In dieser Hinsicht sind Blogs von Vorteil (Stichwort: Indexierung in Suchmaschinen), aber generell gilt, dass auch die positive (Marketing-)Wirkung von Influencern erst dann nutzbar wird, wenn das Verhältnis zu ihnen von Glaubwürdigkeit – darunter ist unter anderem eine harmonische Beziehung hinsichtlich der Themenschwerpunkte zu verstehen – und Nachhaltigkeit geprägt ist. Insofern bilden Influencer im Kreis der Mittel der Nachhaltigkeitskommunikation keine Ausnahme.
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Emotionale Altlasten: Der unsichtbare Feind im Geschäft
Jede(r) Unternehmer*in bringt eine Geschichte mit sich – Erlebnisse, Begegnungen und Emotionen, die sie oder ihn geprägt haben. Diese sogenannten emotionalen Altlasten können, oft unbemerkt, als unsichtbare Gegner im Geschäftsleben wirken. Ein früheres Scheitern, Kritik oder ein Konflikt können sich in der Gegenwart manifestieren, indem sie unsere Entscheidungen beeinflussen, manchmal zum Schlechteren. Zum Beispiel kann ein(e) Unternehmer*in, welche(r) in der Vergangenheit von Geschäftspartner*innen betrogen wurde, Schwierigkeiten haben, neuen Partner*innen zu vertrauen, was zu verpassten Chancen führt. Ein(e) andere Unternehmer*in, welche(r) in der frühen Karriere oft übergangen wurde, könnte zögern, die Meinung in wichtigen Meetings zu äußern. Diese Altlasten beeinflussen nicht nur individuelle Entscheidungen, sondern können auch das gesamte Geschäftsklima prägen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sie zu erkennen, zu verstehen und letztlich zu überwinden.
Kontrollleuchten des Geistes
Wenn in einem Auto eine Warnlampe aufleuchtet, signalisiert dies ein mögliches Problem, das Beachtung erfordert. In ähnlicher Weise können emotionale Reaktionen als "Kontrollleuchten des Geistes" betrachtet werden, die darauf hinweisen, dass vergangene Emotionen und Erlebnisse die aktuellen Handlungen und Entscheidungen beeinflussen. Diese subtilen Signale – sei es eine plötzliche Angst vor einer Präsentation, ein Zögern bei einer Entscheidung oder ein unerklärliches Unbehagen in bestimmten Situationen – sind Indikatoren für tiefer liegende emotionale Altlasten. Das Erkennen und das richtige Interpretieren dieser Signale sind daher von entscheidender Bedeutung. Nur durch ein tiefes Verständnis dieser inneren Warnungen können die zugrunde liegenden Ursachen identifiziert und angegangen werden. Dies ermöglicht eine fundiertere und bewusstere Entscheidungsfindung im Geschäftsleben.
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Sich selbst und die eigene emotionale Verfassung tiefgreifend zu begreifen, bildet den Grundstein für sachkundige Geschäftsentscheidungen. Hierbei treten zwei innovative Instrumente in den Vordergrund: die "Rückwärtsanalyse" und das "Emotionale Audit".
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Teams stärken: Umgang mit emotionalen Altlasten im Kollektiv
Innerhalb eines Teams können emotionale Altlasten eines Einzelnen weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gruppendynamik haben. Alte Konflikte, nicht verarbeitete Erfahrungen oder tiefsitzende Glaubenssätze können zu Missverständnissen führen, das Vertrauen untergraben und die Effizienz des Teams beeinträchtigen. Es ist daher von zentraler Bedeutung, diese emotionalen Hindernisse auch im Team zu erkennen und proaktiv anzugehen.
Feedback-Runden bieten hierbei eine Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen über Gefühle und Wahrnehmungen zu sprechen und so ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Das fördert nicht nur die Kommunikation, sondern auch das gegenseitige Vertrauen. Externe Expert*innen, wie Coaches oder Therapeut*innen, können zudem wertvolle Impulse geben und Strategien aufzeigen, um mit emotionalen Altlasten umzugehen. Durch einen bewussten und systematischen Ansatz können Teams lernen, emotionale Barrieren zu überwinden, wodurch sie gestärkt und produktiver werden und ein positives Betriebsklima geschaffen wird.
Selbstfürsorge und Unternehmenskultur: Ein holistischer Ansatz
In einem schnelllebigen Geschäftsumfeld wird oft der Wert der Selbstfürsorge und psychologischen Unterstützung übersehen. Doch das individuelle Wohlbefinden hat direkten Einfluss auf die Produktivität und Kreativität. Selbstfürsorge – in Form von regelmäßigen Pausen, ausreichendem Schlaf und körperlicher Aktivität – dient nicht nur dem Einzelnen, sondern auch dem gesamten Unternehmen.
Genauso wichtig ist eine Unternehmenskultur, die die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen unterstützt. Flexible Arbeitsbedingungen, Angebote für psychologische Beratung oder Workshops können dazu beitragen, dass Mitarbeiter*innen sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen. Eine solche Kultur fördert nicht nur die Zufriedenheit und Loyalität der Angestellten, sondern kann auch zu einer höheren Produktivität und geringeren Ausfallzeiten führen. Unternehmen, die einen holistischen Ansatz verfolgen und sowohl Selbstfürsorge als auch eine unterstützende Kultur fördern, positionieren sich für langfristigen Erfolg und Wohlstand.
Fazit: The Big 5 for Business
Die Welt des Geschäfts mag auf den ersten Blick kalt und berechnend erscheinen, doch tief unter dieser Oberfläche pulsiert ein Herz aus Emotionen, das die Entscheidungen und Dynamiken maßgeblich beeinflusst. Diese Emotionen, ob bewusst oder unbewusst, formen den Kern jedes Unternehmens und seiner Beziehungen. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem faszinierenden Thema ist es wichtig, noch einmal auf die fünf wichtigsten Erkenntnisse einzugehen, die jede Geschäftsfrau und jeder Geschäftsmann kennen sollte:
- Umfassender Einfluss von Emotionen: Emotionen sind nicht nur flüchtige Gefühle, sondern maßgebliche Faktoren, die unser Geschäftsverhalten und unsere Entscheidungen prägen.
- Gefahr der emotionalen Altlasten: Unsere vergangenen Erfahrungen und Emotionen können als unsichtbare Hindernisse fungieren, die unsere aktuellen Entscheidungen beeinflussen.
- Werkzeuge zur Selbstreflexion: Methoden wie die "Rückwärtsanalyse" und das "Emotionale Audit" ermöglichen es uns, unsere emotionalen Altlasten zu entdecken und zu überwinden.
- Emotionale Intelligenz als Schlüssel: Diese Intelligenz ermöglicht uns, komplexe menschliche Interaktionen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Bedeutung von Selbstfürsorge und Unternehmenskultur: Ein unterstützendes Umfeld und eine gesunde Unternehmenskultur sind unerlässlich für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Manchmal benötigt es den klaren Blick von externen Expert*innen, um die tief verwurzelten emotionalen Altlasten in einem Unternehmen zu erkennen. Von außen kommend, ohne Vorurteile oder Bindungen, können diese Expert*innen die subtilen Herausforderungen und Blockaden identifizieren, die von innen oft übersehen werden.
Über den Autor
Konfrontiert mit einem tiefgreifenden Schicksalsschlag, begab sich Duc Ha auf die Suche nach Wegen, um finanzielle Sicherheit für seine Familie zu gewährleisten. In diesem Bestreben experimentierte er mit diversen Online-Businessmodellen, aus denen schließlich eine florierende Marketingagentur hervorging. Trotz dieses beachtlichen Erfolgs erlebte der damals 23-jährige Duc ein Gefühl der Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit. Eine entscheidende Wende kam, als ein Geschäftspartner Duc für ein Coaching empfahl. Diese Gelegenheit entfachte in ihm eine tiefe Leidenschaft für die Psychologie, die den Grundstein für seine heutige, erfolgreiche Laufbahn als Business Performance Trainer legte.
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In Deutschland gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen, die die Aufbewahrungsfristen für Dokumente festlegen. Die genauen Fristen können je nach Art der Dokumente und der rechtlichen Bedeutung variieren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:
- Steuerunterlagen: Steuerrelevante Unterlagen, wie zum Beispiel Buchführungsunterlagen, Jahresabschlüsse, Buchungsbelege, Inventare und Bilanzen, sollten gemäß § 147 Abs. 1 Abgabenordnung (AO) für einen Zeitraum von 10 Jahren aufbewahrt werden. Die Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem die letzte Eintragung gemacht wurde.
- Handelsunterlagen: Handelsbücher, Inventare, Eröffnungsbilanzen, Jahresabschlüsse und Handelsbriefe sollten gemäß § 257 Handelsgesetzbuch (HGB) für einen Zeitraum von 6 Jahren aufbewahrt werden. Bei elektronischer Buchführung können sich besondere Regelungen ergeben.
- Personalunterlagen: Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie alle anderen Unterlagen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind, sollten gemäß § 41 Abgabenordnung (AO) ebenfalls 10 Jahre aufbewahrt werden.
- Vertragsunterlagen: Verträge sollten in der Regel bis zum Ablauf möglicher Gewährleistungsansprüche aufbewahrt werden. Dies kann je nach Vertragsart und individuellen Absprachen variieren, liegt jedoch oft bei 3 bis 5 Jahren.
- Arbeitsrechtliche Unterlagen: Arbeitsverträge, Kündigungen und andere arbeitsrechtliche Dokumente sollten für die Dauer des Arbeitsverhältnisses und darüber hinaus aufbewahrt werden. In der Regel sind dies 10 Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
- Bauunterlagen: Bauunterlagen sollten gemäß der jeweiligen Landesbauordnung für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren nach Abschluss der Baumaßnahme aufbewahrt werden.
- Medizinische Unterlagen: In der Medizin gelten besondere Regeln für die Aufbewahrung von Patient*innenakten. Hier sollten die Unterlagen gemäß den Vorgaben des Bundesmantelvertrags-Ärzte (BMV-Ä) für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden.
Fristen machen es teilweise unumgänglich, sich den Rat eines spezialisierten Rechtsanwalts oder Steuerberaters einzuholen, um juristisches Ungemach zu verhindern. Unternehmen und Privatpersonen, die mit dem Gedanken spielen, Lagerraum für Unterlagen anzumieten, können sich vorher professionellen Rat einholen, um sicherzustellen, dass sie mit der Fremdeinlagerung die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Gesetze und Vorschriften können sich ändern und individuelle Umstände können spezielle Anpassungen erfordern. In diesem Zuge sollte auch darauf geachtet werden, dass der Lagerraum neben Sicherheitsstandards auch über die richtige Größe für den jeweiligen Gebrauch verfügt.
Die richtige Auswahl der Aufbewahrungsfristen für effiziente Einlagerung verstehen
Bevor man sich mit der Lagerung Ihrer Unterlagen auseinandersetzen kann, ist es essenziell, die geltenden Aufbewahrungsfristen zu verstehen. Das ist notwendig, um die Belegung der Lagerplätze im Vorfeld zu planen. Verschiedene Dokumente unterliegen unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen. Je länger Unterlagen aufbewahrt werden müssen, desto weiter können sie "nach hinten" sortiert werden. Zu den Fristen der Aufbewahrung kann es sinnvoll sein, Experten zu konsultieren oder sich ausführlich über die spezifischen Anforderungen für den Landkreis oder die Branche zu informieren. Die gezielte Nachfrage hilft dabei, keine Unterlagen zu vernichten, die eventuell einer längeren Aufbewahrungsfrist unterliegen, als man selbst vermutet hat.
Papierfreie Büros – Digitale Archivierung als zeitgemäße Lösung, wenn es möglich ist
In Zeiten fortschreitender Digitalisierung ist die digitale Archivierung eine effiziente Alternative zur physischen Aufbewahrung. Das greift nur für Unterlagen, die nicht physisch mit einer Unterschrift versehen sein müssen, um Rechtskraft zu erlangen. Bei Unterlagen, die digital archiviert werden dürfen, lohnt es sich, in sichere, verschlüsselte Speicherlösungen zu investieren. Zudem gilt, dass eine klare Struktur für die digitale Ablage zu implementieren ist. Dies ermöglicht nicht nur einen schnellen Zugriff auf benötigte Informationen, sondern reduziert auch den Platzbedarf erheblich.
Doch was lässt sich auf keinen Fall digital abspeichern? In den vielen Fällen erfordert die Rechtskraft eines Dokuments eine persönliche, handgeschriebene Unterschrift der beteiligten Parteien. Diese Unterschrift dient dazu, die Authentizität des Dokuments bestätigen und die Zustimmung der Unterzeichnenden zu den darin enthaltenen Bedingungen oder Vereinbarungen ausdrücken. Das zu digitalisieren und das "Urdokument" zu vernichten wäre fatal. Auch Dokumente, die eine notarielle Beglaubigung verlangen, um ihre Rechtskraft zu gewährleisten, sind nicht zu digitalisieren. Mit der Unterschrift bestätigt der Notar die Identität der Unterzeichnenden. Die Unterschrift fungiert als Beglaubigung.
Das A und O der Aufbewahrung - Kategorisierung, Organisation, Prüfung und Aktualisierung der Unterlagen
Auch für die physische Aufbewahrungsmethode bei Unterlagen gilt, dass eine klare Kategorisierung sowie eine passende Organisation vorgenommen werden muss. Sie ist unerlässlich. Wird eine Räumlichkeit für die Aufbewahrung ausgesucht, muss eine systematische Struktur festgelegt werden, die es im Bedarfsfall ermöglicht, Dokumente leicht zu finden. Von daher sind Kategorien zu wählen, welche die Aufbewahrungsfristen berücksichtigen und vorsehen, dass Unterlagen möglich leicht zu ergänzen sind, ohne Tonnen an Papier zu bewegen. Mit einer intuitiven Benennung lässt sich die Effizienz der Archivierung nachhaltig steigern.
Aufbewahrungsfristen ändern sich – ebenso wie geschäftliche Anforderungen. Daher ist es wichtig, die eigene Archivierungspolitik regelmäßig zu überprüfen und wenn notwendig anzupassen. Wichtig ist es dabei, einen Zeitplan für die Überprüfung älterer Unterlagen und prüfen Sie, ob diese weiterhin aufbewahrt werden müssen. Dies ermöglicht nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern minimiert auch den Aufwand für die Verwaltung veralteter Dokumente.
Jobwechsel: Zeit für Veränderungen
Unzufrieden im Job? Das ist zu tun!
Tage, an denen man unzufrieden mit seiner Berufswahl ist, hatte jeder Mensch schon einmal. Das ist kein Grund zur Sorge. Anders verhält es sich jedoch, wenn diese Unzufriedenheit nicht abnimmt und letztlich in Frustration mündet. Schließlich löst Frust oftmals auch Stress aus. Bereits bei dem Gedanken an die Arbeit oder auf dem Weg ins Büro verspüren viele Menschen Bauchschmerzen. Stress wirkt sich häufig auf die Psyche aus, wodurch psychische Beeinträchtigungen ausgelöst werden. Sollte der Job unglücklich machen und eine Veränderung in naher Zukunft nicht in Sicht sein, sollte gehandelt werden. Andernfalls nehmen Unzufriedenheit, Frustration und Stress weiter zu und machen langfristig krank. Doch was ist zu tun, wenn die Arbeitsstelle nicht mehr passt?
Eine Kündigung sollte gut überlegt sein
Menschen, die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte für ein Unternehmen tätig sind, überlegen eine längere Zeit, ob sie den Job wechseln sollen. Schließlich fühlt man sich in gewissem Maße mit dem Arbeitgeber verbunden und auch die Dazugehörigkeit darf nicht vergessen werden. Wer hingegen erst kürzlich für einen Arbeitgeber tätig ist, fällt die Entscheidung der Kündigung weitaus leichter. Generell sollte eine Kündigung immer gut überlegt sein. Keinesfalls sollte man diese Entscheidung leichtfertig fallen. Die Arbeitsstelle sichert schließlich den Lebensunterhalt. Zudem erweist es sich oftmals als müßig und schwierig, aus der Beschäftigungslosigkeit eine neue Arbeitsstelle zu finden.
Steht der Entschluss endgültig fest, dann sollte frühzeitig nach einer Alternative gesucht werden. Sich aus der Arbeit heraus auf eine neue Stelle zu bewerben, bietet Sicherheit. Selbst, wenn die ersten Bewerbungsversuche scheitern sollten, gerät man nicht direkt in die Erwerbslosigkeit. Natürlich kann dies frustrierend sein, dennoch sollte man Geduld haben. Den richtigen Job findet jeder Arbeitswillige. Bei der Jobsuche sollte auf unterschiedliche Strategien zurückgegriffen werden. Wer Karriere in Südwestfalen machen möchte, sollte sich zielorientierte Jobportale zu eigen machen. Sie bestechen durch eine benutzerfreundliche Oberfläche sowie zahlreichen Such- und Filterfunktionen. Mit nur wenigen Klicks werden einem genau die Jobs angezeigt, die wirklich zu einem passen. Überdies können Arbeitssuchende nicht nur nach speziellen Positionen suchen, sondern auch nach Unternehmen. Das erleichtert die Suche und gestaltet die Jobsuche interessanter. Auf diese Weise findet man rasch seinen Traumjob und kann seine berufliche Karriere weiter ausbauen. Und vielleicht ergeben sich sogar völlig neue Berufswege.
Die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel
Gründe, warum ein Jobwechsel gewünscht, sinnvoll oder erforderlich ist, gibt es viele. Oftmals liegt es an den Konditionen, also an dem Arbeitspensum und dem vereinbarten Gehalt. Erst im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass der Lohn unverhältnismäßig im Vergleich zur geforderten Arbeitsleistung ist. Manchmal verändert sich aber auch die Lebenssituation und der Wunsch nach einer finanziellen Anpassung wächst. Generell stellt das Arbeitspensum einen großen Faktor dar. Ein erhöhtes Arbeitspensum geht oft mit Stress einher. Dieser führt wiederum dazu, dass die Gesundheit am Arbeitsplatz leidet.
Treten vermehrt gesundheitliche Beschwerden auf und stehen diese in einem klaren Zusammenhang mit der Arbeit, muss gehandelt werden. Kein Job ist es wert, krank zu werden. Ebenfalls oft genannt wird die mangelnde Wertschätzung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht wertschätzen, verzeichnen eine hohe Fluktuation. Lob und positive Feedbacks sind für die Mitarbeiterbindung essenziell.
Achtung, DDoS-Attacken!
Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) können den Geschäftsbetrieb deines Start-ups stark beeinträchtigen oder gar zum Erliegen bringen. So kannst du dich mit gezielten Abwehrmaßnahmen bestmöglich vor der kriminellen Datenflut schützen.
Für die meisten Start-ups ist eine professionelle Online-Präsenz das Lebenselixier, denn sie ermöglicht es, die Anforderungen der Kund*innen und Partner*innen zu erfüllen. Die Nutzung des Internets birgt jedoch auch das Risiko von DistributedDenial-of-Service-Attacken (DDoS), die aktuell immer häufiger auftreten. Diese Angriffsform zielt darauf ab, die Netzwerkinfrastruktur oder Anwendungen eines Unternehmens mit Datenverkehr zu überlasten. Infolgedessen können legitime Kund*innen und Partner*innen nicht mehr auf die Website des Unternehmens zugreifen – der Geschäftsbetrieb kann zum Erliegen kommen.
Die Bedrohungslage verschärft sich
Da DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten und immer schlagkräftiger und raffinierter werden, ist die Hoffnung, als Unternehmen unbemerkt zu bleiben, eine gefährliche Strategie. Studien zeigen, dass sich die Zahl der komplexen Angriffe in der ersten Hälfte des Jahres 2022 verdreifacht und gleichzeitig ihre Intensität verdoppelt hat. Während nur die Angriffe auf die größten Unternehmen für Schlagzeilen sorgen, zielen Cyberkriminelle aktiv auf Unternehmen jeder Größenordnung und Branche ab. Am stärksten gefährdet sind dabei E-Commercler*innen, FinTechs und Spieleentwickler*innen. Tatsächlich bevorzugen Cyberkriminelle häufig kleinere Unternehmen als Angriffsziel, da diese üblicherweise über weniger ausgereifte Sicherheitsmaßnahmen verfügen.
Die Folgen von DDoS-Attacken
Unabhängig davon, ob das Motiv eines Angreifenden Langeweile, Rache, Erpressung oder Wettbewerbsvorteile ist, eine einzige Stunde Ausfallzeit kann zehntausende Euro an entgangenen Einnahmen bedeuten. Schlimmer noch: Oftmals bleibt es nicht beim DDoS-Angriff. Cyberkriminelle könnten beispielsweise Geld als Gegenleistung für die Beendigung des Angriffs fordern. Zudem können sie DDoS-Attacken nutzen, um die Sicherheitsverantwortlichen in den Unternehmen von einem gefährlicheren Angriff abzulenken, der ihre Netzwerke kompromittiert oder den Diebstahl geschäftskritischer Daten zur Folge hat. Sollte es zu einer solchen Datenschutzverletzung kommen, sind die regulatorischen Folgen und der Imageschaden meist noch gravierender.
Selbst wenn die kritischen Assets eines Start-ups sicher und geschützt sind, bedeuten die Störungen und Ausfallzeiten aufgrund eines DDoS-Angriffs dennoch Umsatzeinbußen, frustrierte Kund*innen und Vertrauensverlust. Deshalb sollte jedes Unternehmen durchdachte Sicherheitsmaßnahmen umsetzen und robuste Security-Lösungen nutzen, um den Schaden im Falle eines Angriffs zu minimieren. Zudem können sich Start-ups so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie ein verlässliches, vertrauenswürdiges Kund*innenerlebnis gewährleisten, das die Loyalität und die Kund*innenbindung stärkt.
Im Folgenden liest du fünf wichtige Tipps, wie du dein Unternehmen optimal schützen kannst, sodass du im Ernstfall die besten Chancen hast, einem DDoS-Angriff standzuhalten.
Prüfe deine IT-Infrastruktur
Der erste Schritt zur Abwehr eines DDoS-Angriffs besteht darin, die Infrastruktur und die Anwendungen genau zu kennen. Mit einer umfassenden Prüfung deiner IT-Systeme kannst du etwaige Schwachstellen proaktiv identifizieren und beheben. Wenn du genau weißt, wie deine Systeme üblicherweise arbeiten, kann dein Team ungewöhnliche Aktivitäten auch schneller erkennen. Mach dir keine Gedanken, wenn du nicht über das nötige Fachwissen verfügst, um diese Art von tiefgreifender Analyse durchzuführen – es gibt zahlreiche Sicherheitsexpert*innen, die dich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen können.
Filtere die Anfragen
Eine der wichtigsten Strategien zur Stärkung der DDoS-Abwehr besteht darin, die Fähigkeit zu entwickeln, schadhafte von unkritischen Anfragen zu unterscheiden. Verdächtige Aktivitäten lassen sich automatisch identifizieren und blockieren, sodass mögliche negative Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimiert werden. Ein(e) vertrauenswürdige(r) externe(r) Partner*in kann dein Unternehmen mit dem nötigen Fachwissen und den erforderlichen Technologien unterstützen.
Verteile die Anfragen auf mehrere Standorte
Du kannst deine Services besser vor DDoS-Angriffen schützen, wenn du sie auf verschiedene Hosts verteilst. Falls dein Start-up beispielsweise auf drei geschäftskritische Anwendungen angewiesen ist, solltest du jede davon bei einem anderen Provider hosten. Falls eine Anwendung attackiert wird, kann sie problemlos offline geschaltet werden, während die beiden anderen weiterhin normal arbeiten. Mit Cloud-Services funktioniert dies sogar noch besser.
Setze auf eine mehrschichtige Sicherheitslösung
Da komplexe DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten, sollten die umfassenden Abwehrmaßnahmen über die Netzwerk-, Transport- und Anwendungsebene hinweg funktionieren, um eine 360-Grad-Sicherheit gewährleisten zu können. Dein Ansatz sollte sowohl Lösungen auf Netzwerkebene wie Firewalls und Intrusion-Prevention-Systeme als auch Sicherheitsmaßnahmen auf Anwendungsebene wie Web-Application-Firewalls sowie den Schutz vor Botnetzen umfassen. Kombinierst du alle diese Sicherheitslösungen, verfügt dein Start-up über maximale Resilienz gegenüber DDoS-Angriffen. Idealerweise solltest du den On-Premises-Schutz am Netzwerkperimeter, der Angriffe auf Anwendungsebene schnell erkennen kann, mit cloudbasierten Services kombinieren, welche die Kapazität zur Abwehr von Angriffen mit hohem Volumen bieten.
Überwache den Datenverkehr zur Erkennung von Anomalien
Bei einem DDoS-Angriff kommt es auf Schnelligkeit an. Daher musst du in der Lage sein, schadhafte Aktivitäten in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren. Glücklicherweise können die aktuellen, modernen Tools zur Überwachung des Datenverkehrs und zur Erkennung von Anomalien auf intelligente Weise zwischen legitimen und verdächtigen Anfragen unterscheiden. Hierzu werden bisherige Verhaltensweisen und Muster zur Hilfe genommen, die beispielsweise aufzeigen, wie viele Anfragen in welchem Zeitraum von einer bestimmten IP-Adresse gestellt werden. Mit diesen Tools kannst du Angriffe effizient abwehren und so die Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimieren. Arbeitest du mit einem spezialisierten und erfahrenen Provider zusammen, um auf diese modernen Tools in der Cloud zugreifen zu können, profitierst du zudem von den Updates zu den aktuellen Bedrohungsinformationen.
Fazit
Die aktuellen DDoS-Angriffe nutzen eine breite Palette von Angriffsvektoren und Strategien – und dein Start-up muss entsprechend reagieren können. Letztendlich kannst du eine Attacke auf dein Unternehmen nicht verhindern, aber du kannst ein schwer anzugreifendes Ziel werden, wenn du verschiedene Präventionsmaßnahmen implementierst. Start-ups verfügen nicht immer über die Ressourcen und die Sicherheitsexpertise eines Großunternehmens, können im Bedarfsfall aber kostengünstig auf cloudbasierten oder hybriden DDoS-Schutz von externen Spezialist*innen zugreifen.
Alle aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen können dazu beitragen, dass dein Start-up gut geschützt ist. Vergiss dabei aber nicht, wie wichtig es ist, auch einen soliden Plan für die Reaktion auf sicherheitsrelevante Vorfälle zu entwickeln. Du solltest regelmäßig testen, ob deine Mitarbeitenden und Systeme in der Lage sind, einen DDoS-Angriff zu bewältigen. Zudem solltest du wissen, wie du im Fall des Falles mit Kund*innen und Stakeholdern kommunizierst, während du versuchst, zum Normalbetrieb zurückzukehren.
Die Autorin Elena Simon ist General Manager für die Region DACH bei Gcore, einem international agierenden Cloud- und Edge-Provider.
Gründen als Duo: Zusammen gründen, gemeinsam wachsen
Die WeVee Technologies Co-Gründer*innen Francesca Spengos und Dr. Rahmyn Kress schildern aus eigener Erfahrung, welche fünf Fähigkeiten erfolgreiche Gründer*innen-Duos auszeichnen.
Ein Unternehmen zu gründen ist eine tiefgreifende Herausforderung, die Engagement, Stressresistenz und Beharrlichkeit erfordert. Francesca Spengos und Dr. Rahmyn Kress, die Co-Gründer*innen des ClimateTech-Start-ups WeVee Technologies, haben diese Erfahrung am eigenen Leib gemacht. Sie verließen die etablierten Strukturen der Unternehmenswelt, um mit ihrem Start-up einen positiven Wandel herbeizuführen und ihre Vision von einer nachhaltigen Zukunft für die kommenden Generationen zu verwirklichen. Ihr Ziel ist es, den Übergang zur E-Mobilität zu beschleunigen und sowohl nachhaltigen als auch effizienten Konsum zu fördern, indem sie das Pendeln und Reisen mit Elektrofahrzeugen personalisieren.
Was sie auf ihrer gemeinsamen Gründungsreise gelernt haben und wie sie dieses Ziel erreichen, teilen Francesca und Rahmyn bereitwillig. Sie geben Einblicke und Ratschläge, die ihrer Meinung nach entscheidend sind, um eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen zu schaffen.
Kommunikation & Vertrauen
„Wie in jeder Beziehung sollte die Wahl des Geschäftspartners in erster Linie auf Vertrauen basieren. Vertrauen in die Fähigkeiten und Grenzen des anderen, Bestätigung eines gemeinsamen Wertesystems, eines gemeinsamen Ziels und einer gemeinsamen Ethik.
Dieses Vertrauen kann nur durch effektive Kommunikation im Alltag umgesetzt werden. Für Gründer*innen-Duos ist es unerlässlich, immer im offenen Austausch zu bleiben. Während des Gründungsprozesses ist es von größter Bedeutung, die Arbeitsweise des anderen zu verstehen und zu respektieren. Zu erkennen, wann jemand bereit ist, ein Thema aufzugreifen und wann nicht, ist entscheidend, um harmonisch zusammenzuarbeiten und Missverständnisse und unnötige Konflikte zu vermeiden.
Wir haben erkannt, wie wichtig es ist, einander den notwendigen Raum zu geben, um Situationen in der eigenen Geschwindigkeit zu überdenken und zu bewerten, da unsere Köpfe unterschiedlich arbeiten. Zu vertrauen, dass wir einander zuhören und alle offenen Punkte wieder aufgreifen werden, war einer der stärksten Aspekte unserer Beziehung. Als Gründerteam mit unterschiedlichen Hintergründen, Lebenswegen und Talenten ergänzen wir uns perfekt und heben uns so von anderen ab. Unser Schlüssel zum Erfolg liegt in der langfristigen Zusammenarbeit, gegenseitigem Respekt und der Fähigkeit, dem anderen genug Raum zu geben, seine Stärken in das Unternehmen einzubringen.“
Strategie und Zielerreichung
„Unsere Mission ist klar definiert: Wir wollen die Einführung der Elektromobilität beschleunigen. Als Co-Gründer*innen von WeVee Technologies verfolgen wir diese Mission mit einer agilen und schnellen Vorgehensweise, ohne den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Für jedes Gründer*innen-Team sind ein klar umrissenes Ziel und eine fundierte Strategie unverzichtbar. Wenn ihr als Team zusammenarbeitet, müsst ihr euch über eure Ziele im Klaren sein und einen Plan haben, wie ihr sie erreichen wollt. Von Anfang an haben wir unsere Ziele klar formuliert und einen Fahrplan entwickelt, wie wir diese erreichen können. Diese Klarheit hilft uns, auf Kurs zu bleiben und den Erfolgsweg zu verfolgen, auch wenn wir gelegentlich Umwege in Kauf nehmen müssen.“
Problemlösung und Innovation
„Probleme und Hindernisse sind keine Sackgassen, sondern Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Als Unternehmer*innen werdet ihr sicherlich auf solche Hürden stoßen. Wie ihr damit umgeht, entscheidet über euren Erfolg. Wir lassen uns nicht entmutigen, wenn der erste Lösungsansatz nicht direkt zum Ziel führt. Stattdessen findet gerade Rahmyn oft unkonventionelle Wege und entwickelt innovative Lösungen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass unsere Ziele unerschütterlich sind, die Strategie jedoch flexibel bleibt und sich an äußere Umstände anpassen lässt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wir schrecken nicht davor zurück, Situationen neu zu bewerten. Diese Einstellung hat uns in schwierigen Zeiten zum Erfolg verholfen. Bei WeVee lassen wir unsere Egos vor der Tür. Es handelt sich um eine Art mathematische Gleichung – Pro und Contra, ohne persönliche Befindlichkeiten, nur das Beste für das Unternehmen und unsere Vision.“
Zeitmanagement
„Zeit ist eine endliche Ressource und für Gründer*innen äußerst wertvoll. Wenn ihr ein Unternehmen gründet, müsst ihr in der Lage sein, eure Zeit effektiv zu managen, um Konflikte und Stress zu vermeiden und die Produktivität zu maximieren. Rahmyn und ich haben erkannt, wie wichtig es ist, Aufgaben zu delegieren und klar zu kommunizieren, wer welche Aufgaben übernimmt. Wir achten auch darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, damit unser Gehirn neu starten und neue Energie tanken kann. Zum Beispiel gehe ich gerne in der Natur spazieren und höre den natürlichen Klängen zu oder lege mich auf meine Shakti-Matte und spiele das Zirpen von Grillen ab, um meinem Gehirn und meinem Körper eine Pause zu gönnen. Rahmyn kocht gern und rekalibriert, indem er mit seinen Söhnen Tennis spielt und sich beim Yoga entspannt.“
Bereitschaft, kalkulierte Risiken einzugehen
„Die Gründung eines Unternehmens ist ein Risiko für sich. Es gibt keine Garantie für Erfolg. Aber wenn ihr nicht bereit seid, eure Ideen nach außen zu tragen, werdet ihr nie erfahren, ob ihr es geschafft hättet. Um unsere Vision zu verwirklichen, müssen wir die Balance zwischen Risiko und Sicherheit finden, um weiter voranzukommen. Rahmyn und ich sind offen für Feedback und bereit, unseren Ansatz kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, ohne das Geschäftsmodell zu gefährden. Diese Einstellung hat uns geholfen, auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein. Die Leidenschaft für das, was wir tun, und die Bereitschaft, Berge zu versetzen, um unsere Vision zu verwirklichen, sind die Grundlage für unseren nachhaltigen Erfolg als Gründer*innen-Duo. Man sollte niemals gründen, nur um des Gründens willen. Man muss sich im Klaren sein, dass die Gründung eines Unternehmens viel Arbeit, Stress und Verantwortung mit sich bringt. Bevor es losgehen kann, muss die Bereitschaft vorhanden sein, die Ärmel hochzukrempeln und sich voll und ganz zu engagieren.“
Fazit
Die Gründung und Führung eines Unternehmens gleicht einem Wald: Jedes Teammitglied, jeder „Baum“, muss individuell gepflegt werden, damit es wachsen kann und die "Äste" harmonisch ineinandergreifen können. Als Führungskraft ist es wichtig, stets den ganzen „Wald“ im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass das gesamte Ökosystem gesund und produktiv ist. Francesca und Rahmyn sind der lebendige Beweis dafür, dass unterschiedliche Hintergründe und Talente nicht nur ergänzend sind, sondern auch den Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens bergen. Ihre Erfolgsgeschichte zeigt, dass gute Kommunikation, klare Ziele und Strategien, Problemlösungsfähigkeit und Innovationsgeist, effektives Zeitmanagement und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sind.
Über WeVee
WeVee Technologies ist ein europäisches ClimateTech-Unternehmen, das sich die Veränderung von Lebensstilen in Richtung Nachhaltigkeit durch die Anpassung der Verhaltensökonomie zum Ziel gesetzt hat. Die Mission von WeVee besteht darin, einen schnellen, unterhaltsamen, angenehmen und nahtlosen Übergang zur E-Mobilität zu schaffen, den nachhaltigen und effizienten Verbrauch zu verbessern und das berufliche Pendeln und Reisen mit Elektrofahrzeugen zu personalisieren.
ABCD2 – die Formel für erfolgreiches Start-up-Leadership
Die ABCD2-Formel zeigt anschaulich, was erfolgreiche Start-up-Gründer*innen bzw. Start-up-Leader*innen wirklich ausmacht.
Oft wird Start-up-Leader*innen nachgesagt, dass sie eine spezielle Gründer*inpersönlichkeit haben oder ein bestimmter Schlag von Mensch sind. Fakt ist: Manche Eigenschaften, die erfolgreiche Start-up-Leader*innen auszeichnen, sind ihnen in die Wiege gelegt, können aber auch erlernt und trainiert werden. Im Folgenden wird die sogenannte ABCD2-Formel vorgestellt, welche beschreibt, was Start-up-Leader*innen für Charakteristika innehaben und mitbringen sollten, um erfolgreich ein Start-up zu führen.
Die ABCD2-Formel
Bei ABCD2 steht A für Allrounder, B für Believer, C für Creative mind, D für Diversity proponent und das zweite D für Doer. Im Folgenden werden diese Charakteristika näher beleuchtet.
A – Allrounder
Bedingt durch die Unternehmensgröße bei einer Gründung müssen Start-up-Leader*innen zwangsläufig Allrounder*innen (also Generalist*innen) sein. Sie verfügen über Kenntnisse, treffen Entscheidungen und verrichten Tätigkeiten in allen oder einem Großteil der Bereiche der Wertschöpfungskette. Zu diesen zählen (nach Porter, 1986) die Primäraktivitäten Produktion, Logistik, Marketing und Vertrieb, Kundenservice sowie die unterstützenden Aktivitäten Beschaffung, Personalwesen, Technologie-Entwicklung und Unternehmensinfrastruktur (inklusive Buchhaltung, Finanzierung etc.).
Natürlich müssen sich Start-up-Leader*innen nicht zwangsläufig um alle diese Verantwortungsbereiche federführend kümmern. Einige dieser Aufgabenbereiche können auch outgesourct werden.
Allerdings ist anzumerken, dass Start-up-Leader*innen doch weit mehr universal tätig sein müssen. Dies kann mitunter ein ganz schöner Drahtseilakt sein, da es hier auch darauf ankommt, eine vernünftige Priorität der Aufgabenabarbeitung zu setzen.
B – Believer
Start-up-Leader*innen müssen sowohl an sich als auch an die Geschäftsidee bzw. an ihr Herzensprojekt glauben und davon überzeugt sein, dass das Start-up zukünftig Gewinne abwerfen wird. Denn wie auch Steve Jobs zu Wissen mag: „Menschen, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind diejenigen, die es auch tun.”
Und natürlich geschieht der Erfolg nicht über Nacht. Start-up-Leader*innen müssen einen langen Atem haben, ihre Ziele konsequent verfolgen und sich nicht vom Weg abbringen lassen.
C – Creative mind
Start-up-Leader*innen sollten Kreative sein. Einfallsreich bei der Geschäftsidee, unkonventionell in der Führung, erfinderisch im Umgang mit Problemstellungen und ideenreich in Marketing und Vertrieb. Denn Phrasen wie „Das haben wir schon immer bzw. noch nie so gemacht“ stoppen Innovation und Kreativität.
Und wenn die kreativen Ideen mal nicht vom Himmel fallen wollen, können auch Methoden wie Design Thinking eingesetzt werden, um Ideen zu generieren oder Lösungen für Probleme zu finden.
D – Diversity proponent
Es ist von großer Bedeutung, dass es sich bei Start-up-Leader*innen um Befürworter*innen von Diversität handelt. Denn Unterschiede in Bezug auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse, Sprache, Kultur, Geschlecht, Charaktereigenschaften sind sowohl bei einem Gründungsteam als auch bei den Start-up-Mitarbeitenden essentiell. Je vielfältiger und gemischter das Team ist, desto besser können sich die Teammitglieder ergänzen und ihre Stärken bündeln, was sich wiederum positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken wird.
D – Doer
Bereits der alte Goethe soll gesagt haben: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN“ Denn es ist leider so, dass sehr wenige von uns tatsächlich ihre Träume und (Geschäfts-)Ideen umsetzen, sondern vielmehr nur darüber reden. Start-up-Leader*innen hingegen sind Macher*innen. Sie sollten fokusziert sein, Dinge angehen und durchziehen. Macher*innen besitzen ein großes Durchsetzungsvermögen. Darüber hinaus sind sie gut darin, viele Aufgaben zügig zu erledigen. Zu viel Perfektionismus hingegen steht einem zuweilen im Weg. Denn wie sagt man im Englischen so treffend: Done is better than perfect because perfect is never done.
Bei der Führung eines Start-ups sollte folgende Geisteshaltung an den Tag gelegt werden:
- Du solltest ein(e) Allrounder*in sein, d.h. dich in mehrere Aufgabenbereiche einarbeiten und hier kluge Entscheidungen treffen.
- Du musst an dich und den Erfolg deines Start-ups glauben. Wenn nicht einmal du selbst an dich glaubst, tut dies auch niemand anders.
- Sei ein kreativer Kopf, denke und handle out of the Box.
- Lege Wert auf Vielfältigkeit, insbesondere in Bezug auf ein heterogenes Team, denn die Schwächen des einen, sind die Stärken des anderen.
- Sei ein(e) Macher*in, also gib Gas und handle mit Power – schnell, gewissenhaft und ohne Zögern.
Die Autorin Dr. Anke Hielscher promovierte nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau und ist seit 2015 am Lehrstuhl für E-Business an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tätig. Außerdem hat sie bereits mehrere Start-ups gegründet.
Von der Gründung bis zum Scaling: VSOPs für unterschiedliche Start-up-Phasen
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme werden derzeit heiß diskutiert – auch über die Start-up-Szene hinaus. Sie beteiligen Mitarbeitende am Unternehmenserfolg, um diese zu gewinnen oder zu binden, und sollen die Motivation hochhalten. Die Umsetzung des Konzepts ist jedoch komplex und wirft immer wieder Fragen auf. Wir klären auf.
Mitarbeiterbeteiligungen sind ein unverzichtbares Instrument, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und an Start-ups zu binden. Während eine Beteiligung vor einigen Jahren noch als besonderer Anreiz gesehen wurde, betrachten viele umworbene Führungskräfte und Talente eine Beteiligung inzwischen gar als unverzichtbar. Gleichzeitig ist es für die langfristige Erreichung der Unternehmensziele essentieller und schwieriger denn je, Mitarbeitende in der Gründungsphase zu gewinnen, zu binden und zu motivieren.
Auch wenn bzw. gerade weil die finanziellen Mittel in den frühen Unternehmensphasen meist begrenzt sind, kommt kaum ein (junges) Unternehmen mehr darum herum, seine Schlüsselmitarbeiter zusätzlich zu motivieren. Der Verzicht auf ein größeres Gehalt und Sicherheit im Vergleich zu einem Job in einem etablierten Unternehmen will schließlich über die Chance auf eine Beteiligung am laufenden bzw. späteren (Exit-)Erfolg kompensiert werden. Im Sinne einer zeitgemäßen Unternehmenskultur sollte dieser daher nicht nur den Gründenden zugutekommen, sondern auch zusätzlichen Teammitgliedern, ohne die das Wachstum des Unternehmens bis hin zum möglichen Exit-Erfolg schließlich gar nicht erst möglich wäre.
Die Mitarbeiterbeteiligung hat neben ihrer Funktion als personalpolitische Maßnahme – indem sie die Motivation und Leistungsbereitschaft der jeweiligen Mitarbeitenden positiv beeinflusst und diese damit längerfristig an das Unternehmen bindet – also auch einen finanzwirtschaftlichen Effekt, indem sie die Liquidität (etwa aufgrund höherer Gehälter) des Unternehmens schont.
Doch nicht nur während der ersten Schritte eines Start-ups sind Mitarbeiterbeteiligungen hilfreich und wertvoll, in fortgeschrittenen Phasen bis hin zum Scaling sind sie ebenso ein bedeutendes Instrument auf dem Weg zum Erfolg.
Virtuelle Mitarbeiterbeteiligungen (VSOP) - was ist das eigentlich?
Unter dem Sammelbegriff Mitarbeiterbeteiligung (englisch meist kurz: ESOP, Employee Stock Ownership Plan) haben sich in der Praxis verschiedene Modelle herausgebildet, die sich in ihrer rechtlichen Ausgestaltung und Komplexität teils erheblich unterscheiden und somit auch in ihrer tatsächlichen Umsetzung im Unternehmen unterschiedlich aufwendig sind. Mitarbeiterbeteiligungsmodelle mit realen Geschäftsanteilen erfordern in Deutschland aktuell regelmäßig aufwendige Prozesse und verursachen teils erhebliche Kosten, weshalb „virtuelle Beteiligungen“ in Deutschland die gängige Alternative sind. Die Intention der Beteiligung ist dabei identisch.
Über virtuelle Beteiligungen, kurz VSOP für Virtual Stock Option Plan, werden die Begünstigten vermögensmäßig so gestellt, als wären sie als Gesellschafter*innen am Unternehmen beteiligt. Im Ergebnis wird somit das identische wirtschaftliche Ergebnis erreicht, das aufwendige Stock Option Programme ebenso zum Ziel haben. Ein VSOP bietet dabei aber mehr Flexibilität bei geringerem Verwaltungsaufwand und gleichzeitigen steuerlichen Vorteilen.
Vorteile und Gründe von Mitarbeiterbeteiligungen in verschiedenen Unternehmensphasen
Die übergeordneten Ziele von Mitarbeiterbeteiligungen sind offensichtlich: wichtige Talente und Mitarbeitende sollen gewonnen, gehalten und motiviert werden. Aber in welcher Unternehmensphase kommen welche Vorteile und Effekte weshalb besonders zum Tragen?
Gründungsphase
- Liquiditätsvorteile: Start-ups in der Gründungsphase verfügen oft über begrenzte finanzielle Ressourcen. In dieser Phase ist es entscheidend, die ersten Team-Mitglieder zu gewinnen, um das Unternehmen aufzubauen. Mitarbeiterbeteiligungen können ein wirksames Mittel sein, um hochqualifizierte Mitarbeitende trotz der anfänglich reduzierten Gehälter zu gewinnen und zu motivieren. Potenzielle zukünftige Beteiligungserlöse sollen die aktuellen Opportunitätskosten der Mitarbeitenden ausgleichen.
- Zusammengehörigkeit: VSOPs bieten nicht nur eine Methode, um Mitarbeitende am Unternehmenserfolg zu beteiligen, sondern fördern die Identifikation mit dem Unternehmen, indem sie ein Gefühl des unternehmerischen Mitbesitzes etablieren. Diese Strategie dient nicht nur, aber vor allem in frühen Entwicklungsphasen eines Startups der Förderung des Wir-Gefühls und Team-Buildings.
- VSOP im Gründerteam: Als Begünstigte eines VSOPs kommen in den Early Stages auch die für das Unternehmen operativ tätigen Gründungsgesellschafter*innen selbst in Betracht. Die Mitarbeiterbeteiligung kann hier zusätzliche Leistungsanreize schaffen und insbesondere die Nachteile, die die Gründungsgesellschafter*innen zur Finanzierung ihres Unternehmens aufgrund der üblichen Sonderrechte ihrer Investor*innen (z.B. Erlöspräferenzen, Verwässerungsschutz) eingehen müssen, zumindest teilweise wieder ausgleichen.
Wachstumsphase
- Ressourcen für Wachstum: Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in Wachstumsphasen ist die schnelle Gewinnung qualifizierter, passender Mitarbeitenden. Durch den großen Bedarf nach neuen Experten und Talenten gilt es hier, Zeit und Budget zu sparen. Oft ist es notwendig, die gewünschten Personen aus erfolgreichen, hochdotierten Positionen abzuwerben. Unternehmensanteile als Ergänzung zum Gehalt können dabei zum Entscheidungsfaktor werden, der zeitgleich die finanzielle Belastung senken kann.
- Unternehmenskultur und Zusammengehörigkeit: Viele Unternehmen befinden sich in Wachstumsphasen im kulturellen Umbruch. Änderung der strategischen Ausrichtung, Ausstieg von Gründungsmitgliedern oder auch Umstrukturierungsmaßnahmen stellen Unternehmen in dieser entscheidenden Phase vor Herausforderungen. In diesen Zeiten können Mitarbeiterbeteiligungsprogramme eine wichtige Rolle dabei spielen, die Verbundenheit und Identifikation mit den Unternehmenszielen und der Unternehmenskultur aufrechtzuerhalten.
- Leistungsanreiz durch Ziel-Alignment: Das Ziel in intensiven, fordernden Wachstumsphasen ist es zweifelsfrei, das Maximum aus einem Team herauszuholen. Dafür ist es regelmäßig erforderlich, die sogenannte Extrameile zu gehen. Mit einer Beteiligung kann der dafür notwendige Anreiz geschaffen werden, damit Mitarbeiter die Unternehmensziele zu ihren persönlichen Zielen machen - weil sie von dessen Erfolg profitieren, wie auch die Gründer*innen selbst. Heißt: Mit dem persönlichen Interesse am Unternehmenserfolg steigt die Leistungsbereitschaft und auch Zufriedenheit im Erfolgsfall, vor allem für Führungskräfte und Mitarbeitende in Schlüsselpositionen, trotz häufig nervenaufreibender Zeiten. Dies hilft auch für die notwendige Übergabe von Verantwortung vom Gründungsteam an ihr erweitertes Management.
Scaling (pre-Exit)
- Fluktuation verringern und Know-how halten: Mit wachsendem Erfolg des Unternehmens geraten Führungskräfte und Expert*innen in den Fokus anderer Mitbewerber*innen, erhalten reizvolle Angebote oder wollen sich eigenen Ideen widmen. Mitarbeiterbeteiligungen mit andauernden Vesting-Zeiträumen können ein entscheidender Faktor sein, diese Mitarbeitenden weiter an das Unternehmen zu binden und gleichzeitig ihre Motivation aufrechtzuerhalten.
Die Kosten, die durch Fluktuation und den damit verbundenen Verlust von Wissen entstehen, sind enorm. Die Ausgabe von Anteilen kann Start-ups vor diesen schützen, indem es für zwiegespaltene Mitarbeitende der entscheidende Faktor für einen Verbleib sein kann. Somit wird essentielles Wissen gehalten und hohe Kosten für die Einstellung von Ersatz gespart. - Ziel-Orientierung & Motivation: Ein Beteiligungsprogramm, das Gründer*innen, Gesellschafter*innen und Mitarbeitende auf gleiche Ebene stellt, schafft eine harmonische Ausrichtung der Unternehmensziele. Selbst in herausfordernden Phasen sind alle Beteiligten gleichermaßen daran interessiert, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und die Ziele weiter zu verfolgen. Mitarbeitende erkennen, dass sie sich auf der Zielgeraden befinden, und die Aussicht, von der Erreichung dieser Ziele zu profitieren, kann eine zusätzliche, höchst motivierende Komponente darstellen.
- Kapitalstruktur: VSOPs können ein Faktor zur Optimierung der Kapitalstruktur des Unternehmens sein. Die Notwendigkeit einer möglichen Fremdfinanzierung wird reduziert, was eine Verbesserung der finanziellen Stabilität des Unternehmens vor dem Exit zur Folge hat.
Entscheidend ist es allerdings zweifelsfrei, Mitarbeiterbeteiligungsprogramme unabhängig der aktuellen Unternehmensphase individuell auf die Gegebenheiten, Strategie und Ziele des jeweiligen Unternehmens anzupassen. Nur so lassen sich die entsprechenden Vorteile und Effekte für Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen realisieren bzw. das volle Potenzial des Beteiligungsprogrammes ausschöpfen.
Diese Fragen solltest du dir vor Einführung eines Beteiligungsprogrammes stellen
Vor der Einführung eines Beteiligungsprogrammes sollte sich jedes Unternehmen im Klaren sein, welche Ausgestaltungsmöglichkeiten es dafür gibt - und somit, wie ihr jeweiliges, individuelles Programm aussehen sollte. Hier ein Auszug von Fragen, die du dir bzw. ihr euch für die Ausgestaltung stellen solltet:
- Welche Art des Beteiligungsprogrammes ist für uns das Richtige?
- Welche primären Ziele verfolgen wir mit dem Programm?
- Ist unser Unternehmen Exit-getrieben oder nicht?
- Welche Beteiligungshöhe ist für unsere (ersten) Mitarbeitenden angemessen?
- Steht die Beteiligungshöhe der verschiedenen Mitarbeitenden im Verhältnis zueinander?
- Bis zu welcher Größe wird unser Unternehmen voraussichtlich wachsen?
- Wie viele Mitarbeitenden sollen letztlich beteiligt werden?
- Welcher Vesting- und Cliff-Zeitraum passt zu meiner Unternehmens- und Personalstrategie?
- Wie hoch ist unser jeweiliger Strike- bzw. Base-Preis pro Mitarbeitende(r)?
- Was soll mit den Mitarbeiterbeteiligungen passieren, wenn ein begünstigter Mitarbeiter die Firma verlässt?
- Wie ist der „Exit-Fall“ definiert, in dem die Mitarbeitenden profitieren?
- Sollen Mitarbeitenden ihre Anteile verkaufen oder übertragen dürfen?
- Ist die vertragliche Ausgestaltung rechtssicher und frei von potenziellen Missverständnissen?
- Wie kommunizieren wir das Programm an unsere Mitarbeitenden?
Werden diese Fragen nicht bzw. unzureichend geklärt und die Ausgestaltung passt nicht zu der Strategie und den Zielen des Start-up-Mitarbeitenden, verpufft der gewünschte Effekt schnell und das Modell ist gewissermaßen nur ein stumpfes Schwert.
Über die Autoren:
Kolja Czudnochowski ist (Serien-)Unternehmer, Angel Investor und Mitgründer von ESOP-Direkt, dem Ansprechpartner zur fairen und rechtlich sicheren Mitarbeiterbeteiligung in Unternehmen. Kolja lagen Konzepte zur fairen und wirtschaftlich attraktiven Incentivierung von Mitarbeiter*innen früh am Herzen. Bei der Einführung eigener Beteiligungsprogramme beobachtete er, dass unzureichende Beratung, fehlende Transparenz und schwerwiegende Fehler bei der Umsetzung von Beteiligungsprogrammen keine Ausnahme waren. Bei ESOP-Direkt verantwortet er die Weiterentwicklung des Projektes und dessen Angebot und steht in engem Austausch mit Start-ups und KMUs.
Dr. Christopher Hahn ist Gründungspartner von trustberg, Rechtsanwalt, Business Angel und Mitgründer von ESOP-Direkt. Als Anwalt konzentriert er sich auf Gesellschaftsrecht, M&A und Venture Capital. Seit mehreren Jahren ist Christopher Hahn Experte auf dem Gebiet der Mitarbeiterbeteiligungen und schrieb u.a. das Standardwerk Virtuelle Mitarbeiterbeteiligungen für Springer Gabler. Bei ESOP-Direkt verantwortet er die Unternehmensentwicklung sowie die zeitgemäße, rechtlich einwandfreie und individuell-passende Ausgestaltung der Beteiligungsprogramme.
Nachfolgeplanung für Start-ups
Warum junge Start-up-Unternehmer*innen die Nachfolgeplanung nicht ignorieren und stattdessen frühzeitig für den Fall der Fälle einen Notfallplan haben sollten.
Innovationen, Pitches und Finanzierungsrunden: Start-up-Unternehmer*innen leben in einer Welt der Möglichkeiten. Ambitioniert und voller Tatendrang neigen sie dazu, über das Unvermeidliche nicht nachzudenken – den Tod. Schließlich scheint das Thema in jungem Alter noch weit entfernt. Doch Unfälle oder plötzliche Krankheiten können das Leben schneller beenden oder einschränken als erwartet. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass auch junge Gründerinnen und Gründer frühzeitig an ihre Nachfolgeplanung denken. Sie tragen nämlich nicht nur die Verantwortung für das Unternehmen und die Investoren, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft mit Herzblut und Engagement an der Verwirklichung der Unternehmensvision arbeiten. Hier liest du Tipps, wie du die Unternehmensnachfolge frühzeitig organisieren kannst. Es gilt: Eine rechtliche und steuerlich sichere Erbplanung sichert die Familie ab, gewährleistet die Versorgung und ermöglicht die erfolgreiche Fortführung des Start-ups.
Jung und erfolgreich heißt nicht unverwundbar
Es mag verlockend sein, sich in einer Phase des Aufstiegs und der Erfolge unbesiegbar zu fühlen. Dieser Enthusiasmus bei jungen Unternehmerinnen und Unternehmern kann jedoch dazu führen, dass Gedanken an das Unausweichliche verdrängt werden. Es ist jedoch enorm wichtig, dass nicht außer Acht gelassen wird, dass Unfälle und plötzliche Schicksalsschläge jeden treffen können. Da Start-up-Unternehmer*innen häufig viele Verantwortungen und Herausforderungen allein tragen, ist es unentbehrlich, frühzeitig zu überlegen, wer im Notfall das Unternehmen weiterführen könnte und wie die Versorgung der Familie gewährleistet wird.
Von besonderer Bedeutung ist diese Frage, wenn minderjährige Kinder betroffen sind. Für Einzelgründer*innen ohne Testament könnte das Unternehmen im Falle ihres Ablebens an Eltern oder Geschwister vererbt werden. Dies kann zu Komplikationen führen, da diese Erben oft nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügen, um die Firma erfolgreich weiterzuführen. Um solche Probleme zu vermeiden, ist es entscheidend, ein Testament aufzusetzen, das klare Regelungen für den Fortbestand des Unternehmens enthält. Wenn mehrere Gründerinnen beteiligt sind, ist es ratsam, im Voraus zu klären, wie die Übertragung von Unternehmensanteilen und die steuerlichen Folgen bei einem Ausfall geregelt werden sollen. Dies ist wichtig zu planen, selbst wenn es die Investor*innen vorher nicht verlangen. Derartige Fragen werden oftmals von privaten Geldgeber*innen und Private-Equity-Gesellschaften nicht explizit gefordert, was jedoch zu Unsicherheiten und möglichen Konflikten in der Zukunft führen kann, sollte eine(r) der Gründer*innen ausfallen.
Essenzieller Bestandteil für den langfristigen Erfolg: Der Notfallplan
Der Notfallplan in einer Nachfolgeregelung ist wesentlicher Bestandteil für den langfristigen Erfolg eines Start-up-Unternehmens, besonders bei Alleingründer*innen. Er sorgt nicht nur für die Kontinuität im Fall unvorhergesehener Ereignisse, sondern schafft auch Vertrauen bei den Geldgeber*innen. Zudem stärkt eine transparente Nachfolgeplanung das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Zukunft des Unternehmens und ermöglicht ihnen, beruhigt an der Verwirklichung der Firmenziele mitzuwirken. Hierbei sollte frühzeitig ein umfassendes Risikomanagement entwickelt werden. Der Notfallplan sollte klare Maßnahmen enthalten, wer in solchen Fällen die Unternehmerin oder den Unternehmer vertritt und wer die Firma übernehmen könnte, um deren Fortführung zu gewährleisten. Bei einer Gruppe von Führungskräften können die anderen Gründer*innen den Part des Ausfallenden übernehmen. Dennoch sollten erbrechtliche Aspekte und Regelungen bereits zu Beginn der Zusammenarbeit im Detail geklärt werden. Darüber hinaus sind regelmäßige Treffen und eine offene Kommunikation essenziell, um die Erben auf die Übernahme des Unternehmens vorzubereiten.
Nicht allein die Verantwortung schultern: Wie professionelle Hilfe unterstützen kann
Bei der Nachfolgeplanung für junge Startup-Unternehmer*innen kann es äußerst wertvoll sein, Hilfe von externen Fachkräften in Anspruch zu nehmen. Diese können den Gründerinnen und Gründern proaktive Unterstützung bieten, um eine geregelte und reibungslose Nachfolge zu ermöglichen. Sie vermitteln nicht nur Fachwissen, sondern können auch als Coaches fungieren und dabei helfen, eventuelle Unstimmigkeiten innerhalb der Firma oder der Familie zu klären. Besonders bei der Regelung privater Finanzen, bei der oft Kinder involviert sind, kann professionelle Beratung von unschätzbarem Wert sein. So können rechtliche und emotionale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.
Respekt!
Gerade in schwierigen Situationen und Krisenzeiten erodierten Anstand und Respekt in atemberaubender Geschwindigkeit – nicht nur im privaten Bereich. Wie du auch unter Druck und bei Meinungsverschiedenheiten Respekt wahrst.
Respektlosigkeit scheint salonfähig geworden zu sein. Um jeden Preis wird versucht, Geltung und Einfluss zu erlangen. Die Mittel dazu sind mannigfaltig und reichen von guten Ratschlägen und Besserwisserei über gezielte Falschinformationen bis hin zu Drohung, Sexismus und Herabwürdigung. Müssen wir uns wirklich solcher Methoden bedienen, um Ansehen zu gewinnen? Haben Höflichkeit und gute Manieren ausgedient?
Auf den ersten Blick wirkt es so: Wer zu freundlich ist, zieht den Kürzeren. Doch die Brechstange ist nicht die Lösung. Wer sich mit Gewalt Respekt verschafft, macht sich viele Feinde und muss ständig am Erhalt seiner Dominanz arbeiten. Wer hingegen klare Werte vertritt, authentisch auftritt und wertschätzend handelt, genießt natürliches Ansehen bzw. natürlichen Respekt, sowohl beruflich als auch privat.
Warum wir nach Respekt streben
Das Streben nach Geltung ist Teil unserer DNA: Von klein auf feilschen wir um Ansehen und Bewunderung. Von den Kleinsten angefangen (Wie kriege ich Mama dazu, dass sie mir etwas Süßes gibt?) über Jugendliche (Seht alle her, wie cool ich bin!) bis hin zu Erwachsenen (Ich habe was, das du nicht hast) streben Menschen danach, Einfluss zu nehmen. Sie versuchen so auch, ihren Willen durchzusetzen – als Kind ganz offen, als Erwachsene meist sehr bedeckt. Gesellschaftlich schickt es sich nicht, dieses Streben zu zeigen. Da es aber dennoch vorhanden ist, führt es zu den interessantesten Auswüchsen.
Wenn Menschen zusammenkommen, fallen bereits in den ersten Sekunden weitreichende Entscheidungen, wie sich ihre Kommunikation und ihr Umgang miteinander entwickeln. Es wird beobachtet, dargestellt und angepriesen: Wem hört man zu? Wessen Meinung gilt? Wen lässt man außen vor? Bevor auch nur ein inhaltliches Wort gesprochen wird, ist bereits die Rangordnung festgelegt. In diesem Verhalten sind wir der Tierwelt gar nicht so unähnlich: Auch in den animalischen Sozialverbänden werden Status und Rang stets überprüft und ausgefochten. Wer sich in der Natur nicht behauptet, zieht den Kürzeren.
Menschen sind noch viel differenzierter in ihrem Streben nach Respekt, als Tiere es je könnten. Sie arbeiten mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen: mit ihrer Körpersprache, ihrem Gesichtsausdruck, mit ihrer Stimme, mit Intellekt, mit gemeinsam geteilten Gütern wie Zeit und Raum, mit Statussymbolen und mit bewusst gewählten Worten. Menschen sind überdies im Gegensatz zu Tieren fähig, über den Augenblick hinaus strategisch zu handeln. Sie können Umstände inszenieren, Massen manipulieren und sich perfide an die Macht bringen. Im Großen wie im Kleinen, auf der Bühne der Weltpolitik bis hin zur eigenen Familie – das Ringen um Respekt und Geltung erstreckt sich über alle Bereiche unseres Zusammenlebens.
Wie sich in Konflikten der Verhaltenstypus (Angsttyp) durchsetzt
Wenn wir unser Verhältnis zu anderen Menschen betrachten, läuft jede Begegnung zuerst auf der nonverbalen Ebene ab. Das bedeutet, dass wir zuerst abstecken, wie wir zueinanderstehen. Freund oder Feind? So lautet die zentrale Frage, die automatisiert in unserem Kopf gestellt wird. Wir bewegen uns stets auf der Wippe zwischen Sympathie und Respekt. Jene, die Respekt mit Nachdruck aufbauen müssen, verlieren dabei meist an Sympathie. Warum Menschen lieber Abstand halten und auf Sympathie verzichten, ist meistens persönlichen Ängsten geschuldet.
Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt in seinem Werk „Grundformen der Angst“ vier wesentliche Grundängste, die unser soziales Verhalten prägen: die Angst vor der Hingabe, vor der Selbstwerdung, vor der Veränderung und die Angst vor Notwendigkeit. Natürlich sind die Persönlichkeitstypen und Ängste hier pathologisch und etwas übertrieben dargestellt. Im Arbeitsalltag können sie jedoch helfen, Verhaltensmuster zu deuten und Kommunikationsstrategien abzuleiten. An der Art und Weise, wie sich eine Person darstellt und gibt, erkennen wir ihren Verhaltenstypus und können antizipieren, ob sie mehr auf Sympathie oder mehr auf Respekt setzt. Schließlich verfügt jeder Mensch über beides – auch, wenn das bei manchen nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Jene, die Angst vor Selbstwerdung und Angst vor Notwendigkeit haben, setzen deutlich stärker auf Sympathie als ihre Komplementäre mit Angst vor Hingabe und vor Veränderung. Diese packen erst an der Respektseite der Wippe an.
Warum das Ganze als eine Wippe beschrieben werden kann? Klare Kommunikation braucht Balance, sonst ist eine Seite unausgewogen und im Nachteil. Auch in Konfliktsituationen folgen Menschen ihrer DNA und ihrem Streben nach Aufmerksamkeit und Ansehen. Die innere Angst ist hierbei für uns ein Kompass, nach dem wir unsere Strategie in Konflikten ausrichten.
Beispiele für Angstrespekt
Ganz gleich, ob im Alltag, im Berufsleben oder auf der politischen Weltbühne: Situationen, in denen sich die zuvor genannte Wippe ins Negative verlagert, sind uns allen bekannt. Im Arbeitsalltag verwenden Menschen nicht selten die Formulierung „sich Respekt verschaffen“ und meinen damit aber meist das Ausüben von Druck und Macht.
Politisch zeigt sich passend dazu der Welttrend hin zu einer autokratischen Führung. Vermeintlich starke Führer bedienen sich verschiedener Kommunikationsstrategien, die ihnen Macht verschaffen sollen. Beginnt eine Person oder ein Regime, Macht durch unklare Kommunikation, Verwirrung, Falschinformation, Ungleichbehandlung, Unterdrückung oder gar Terrorismus aufzubauen, so muss auch sie selbst in einer ständigen Grundangst leben. Denn die Gefahr eines Aufstands oder einer Vergeltung lauert überall dort, wo Menschen die Möglichkeit haben, sich zu verbinden und auszutauschen. Dieser aufgebaute Angstrespekt ist nicht gleichzusetzen mit positivem Respekt, der durch natürliches Ansehen verdient wird.
Macht und Respekt dürfen nicht verwechselt werden. Wer natürlichen Respekt genießt, hat auch Macht in seinem Wirkungskreis, und zwar ohne diese ständig demonstrieren zu müssen. Der Respekt bleibt an der Person, unabhängig von ihrer Position im Unternehmen oder in der Gesellschaft.
Wie du auch unter Druck und bei Meinungsverschiedenheiten Respekt wahrst
Tipp 1: Authentizität
Manche Menschen haben eine besondere Ausstrahlung, wirken anziehend und werden gehört. Was oft als Charisma bezeichnet wird, resultiert aus einem authentischen Lebensstil. Wer klare Werte hat und dahintersteht, trifft als Führungskraft automatisch Entscheidungen, welche die eigenen Ziele unterstützen. Wer die Stufe der Reflexion überspringt und aus einer Laune oder Stimmung heraus agiert, neigt eher zu Fehlentscheidungen – beruflich, menschlich und wirtschaftlich. Wenn sich Sein und Tun, Worte und Verhalten decken, dann entsteht Persönlichkeit, Authentizität und natürlicher Respekt.
Tipp 2: Werte definieren
Nimm dir die Zeit, deine eigenen Werte zu definieren und einen Führungsstil zu entwickeln, der zu dir passt. Das gibt Klarheit. Bestimme im ersten Schritt für dich:
- Was ist mir wichtig?
- Worauf bin ich stolz?
- Was kann ich partout nicht ausstehen?
Tipp 3: Entscheidungen treffen und Chancen wahrnehmen
Nach dieser Übung wird dir einiges klarer sein. Möglicherweise treten unbequeme Fakten zutage, die Entscheidungen und Veränderungen erfordern. Auch als Führungskräfte neigen wir tendenziell dazu, diese Themen nicht anzugehen, um Konfrontationen oder Risiko zu vermeiden. Dabei wissen wir oft schon lange im Herzen, dass der persönliche Gewinn überwiegt. Geh noch heute eine unbequeme oder bisher unangetastete Sache an, die du schon länger hinausschiebst. Triff eine Entscheidung – der richtige Zeitpunkt ist jetzt.
Die Autorin Iris Zeppezauer ist Beraterin, Hochschuldozentin und Autorin von: Bei allem Respekt! Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen, ISBN: 978-3-86980-675-4, Business Village 2023, 24,95 Euro
Team-Entscheidungen: So gelingt‘s besser
Warum werden Gender-Ziele nicht erreicht und erzeugen so viel Aggression? Und warum werden Entscheidungen in Unternehmen generell immer mehr aufgeschoben? Hier gibt's Antworten und Auswege.
Unternehmen liegen Entscheidungen nach wie vor in Männerhand: das Deutsche Institut der Wirtschaft (DIW) zählt in den Vorständen der 30 DAX-Unternehmen nur 12,8 Prozent Frauen, in den Aufsichtsräten immerhin 34,4 Prozent. Außerhalb des DAX kommen die 160 größten deutschen Unternehmen gerade einmal auf 7,4 Prozent weibliche Vorstände (Aufsichtsräte 30 Prozent). Eine Schweizer Privatbank will das Ungleichgewicht jetzt nicht nur über Rekrutierungen schneller lösen, sondern auch an der Basis besser verstehen. Die Organisation stellt sich zusammen mit der Frankfurter Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm dem Thema „Entscheidung und Geschlecht“: Die Geschäftsleitung des Finanzhauses beobachtet schon seit Jahren, dass Männer und Frauen oft unterschiedliche Herangehensweisen und Perspektiven haben, wenn es um Entscheidungen geht. Die einfache Frage: Wer entscheidet besser?
Männer entscheiden anders, Frauen auch
Seitens der Organisationsentwicklung Andrea G. erfolgte dazu folgende Stellungnahme: „Wir glaubten die Tendenz zu beobachten, dass Männer schneller Entscheidungen fordern und sich dabei eher auf Fakten und Daten stützen. Umgesetzt werden jedoch allenfalls 50 Prozent der Vorhaben. Frauen hingegen schienen uns etwas zurückhaltender, dafür aber eine ganzheitliche Perspektive, emotionale Aspekte und zwischenmenschliche Beziehungen zu berücksichtigen. Allerdings haben wir gerade einmal 11.7 Prozent Frauen in Führungspositionen und unsere Beobachtungen waren da sicherlich subjektiv und verallgemeinernd. Wir wollten Klarheit haben und wissen, was in welcher Situation die bessere Herangehensweise sein könnte.“
Einbindung aufgrund von Fairness ist zu wenig
Johanna Dahm kennt die Diskussion um Diversity, Equity & Inclusion (DE&I), die sie in mehreren Unternehmen verantwortete und bestätigt die Wahrnehmung aus der Bank: „In vielen Unternehmen gibt es noch zu wenig Diversität und allein darum eine zu homogene Entscheidungsfindung. Es ist in Unternehmen verstanden worden, dass gerade komplexe Probleme diskursive Ansätze brauchen. Bislang wurde mehr aus vermeintlich weichen Faktoren wie Fairness oder Kundenzentrierung für Geschlechterneutralität geworben. Jedoch gab es keine Messbarkeit, ob Teams die besseren Entscheidungen treffen, die aus verschiedenen Perspektiven bestehen oder gar eher weiblich besetzt sind. Dieser Code scheint jetzt geknackt“, sagt die jüngst mit dem Experten-Award ausgezeichnete promovierte Beraterin, die auch mit universitären Arbeitsgruppen forscht ihre ganze Berufstätigkeit dem Thema Entscheidungsfindung und Entscheidungsmanagement gewidmet hat.
Meilenstein in der Entscheidungsforschung
„Bislang zielte die Forschung eher auf eine Beweisführung durch ,Blinding', also Anonymisierung bzw. Negierung der Geschlechter: die Meinungen aller Teammitglieder wurde anonymisiert eingeholt und zusammengeführt, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen. Durch den Einsatz von Technologie funktioniert die Sammlung und Auswertung auch effizient und präzise. Allerdings verzichten diese Prozesse dann auf Austausch und Dialog, der den Entscheidungen ja vorausgeht. Und gerade im Meinungsaustausch in gemischten Teams beobachten wir, ob Regeln des gegenseitigen Zuhörens, Ausredenlassens und Respektieren, der offenen Kommunikation als Grundlage von Entscheidungen die Regeln eingehalten werden – und meistens ist das eben nicht so“, konstatiert Dahm.
Auf Basis deutscher und amerikanischer Studien ist Johanna Dahm zusammen mit Neurowissenschaftler*innen der Ursache dieser Differenzen nähergekommen. Sie wollte wissen, warum trotz harter Diskussionen, Frauenquoten etc. die Gender-Ziele nicht erreicht werden und keines der Nachhaltigkeitsziele so viel Unmut erregt wie die Diskussion um Gender-Diversity.
Männer im Management erschöpft
„Wir haben uns die Zusammenhänge von Primatenforschung, soziologischem Geschlecht, Hormonforschung und empirischen Studien in den Unternehmen ganz genau angeschaut und festgestellt: Eine männliche Dominanz in Unternehmen, Teams oder Führungsetage führt zwar zu einem Anstieg an Aggression (Testosteron), die durchaus wertvoll genutzt werden kann: der feste Glauben an Rationalität, große Ziele und starke Führung funktioniert solange, wie die Ergebnisse stimmen. Inzwischen aber korreliert sie nicht mehr mit der Abschlussqualität, der Umsetzung oder Zielerreichung. Im Gegenteil: Der dauerhaft erhöhte Stresspegel im Management führt messbar zu Erschöpfung, Versagensangst und Depression“, so Dahm.
„Darum leiden immer mehr Männer gerade im mittleren Management an Entscheidungsmüdigkeit und bereiten die so dringenden Grundlagen für die Entscheidungen im Top-Management gar nicht mehr vor. Neun von zehn Führungskräften gesteht offen ein, gar nicht mehr entscheiden zu wollen, im Ernstfall auch nicht über Wissen und Instrumente zu verfügen, eine seriöse Entscheidung treffen zu können“, so Dahm. Das erkläre ebenso die vielen aufgeschobenen Projekte wie explodierenden Kosten. Der Sanierungsstau der Bundesrepublik sei genauso Zeugnis dafür wie verschlafene Digitalisierungsprojekte oder die nur zögerlich angegangene Nachfolgeplanung im Mittelstand. „Wir konnten jetzt zeigen: Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis führt dagegen zu weniger Stress und mehr Ergebnis“, so Dahm. „Ob es um schnelle Entscheidungen, Investitionen oder langfristige Planungsprojekte geht, die Mischung macht’s.“
3 Schritte zu besseren Teamentscheidungen
Im Falle der Schweizer Privatbank werden nun die Teams neu gemischt. Es ginge gar nicht darum, mit Ach und Krach Frauen in Führungspositionen zu befördern, sondern Menschen nach Kompetenz und Potenzialen zu fördern und zugleich für die Bank die besten Ergebnisse zu erzielen, so die Organisationsentwicklung. Darum sind die Teamleiter aufgefordert, Rollen und Verantwortlichkeiten neu zu verteilen:
Workshops mit Doppelmoderation
Die Diskussion über Jahresziele oder für Projekte nahm bislang zu viel Raum ein, brachte aber bislang nicht die gewünschte Klarheit und Präzision: „Offen gestanden waren die Formulierungen wiederkehrend und trafen nicht, was die Geschäftsleitung sich wünschte“, so Andrea G. Darum hat sie mit Johanna Dahm ein kleines, aber penibel gemischtes Ziel-Team zusammengesetzt, dass doppelmoderiert wird: „Männliche Zielsetzung gepaart mit weiblicher Genauigkeit“, weiß die Beraterin, wirkt am besten und schnellsten. Dazu legt sie Wert auf klare, kompromisslose und konkrete Formulierungen. „Das verlangt nach ein bisschen Übung, entfacht aber auch den Sportsgeist.“
Frauen schauen Voraus
Was bislang eher als störend und entschleunigend empfunden wurde, wird jetzt gefeiert: Frauen verfügen dank ihrer Amygdala (Hirnregion, die für emotionalen Abgleich von Erinnerung und Gegenwart zuständig ist) über ein ausgeprägtes vorausschauendes Denken. Darum sind ihre Einwände und vorausgesehenen möglichen Engpässe jetzt willkommen, wo reine Männer-Teams manchmal allzu schnell und risikofreudig unterwegs sind. Dahm rät dazu, Frauen nicht nur stärker einzubinden, sondern ihren Beitrag auch zu würdigen. Sie weiß aber auch: Das ist eine kulturelle Entwicklung, die das wegen der soziologischen Geschlechter-Erziehung eher noch schwerfällt (Frauen schwach, Männer stark) und Zeit brauchen wird.
Doppelspitze gegen den Aufschub
Alternative Wege zum Ziel werden von nun an mit einberechnet, damit ein Scheitern des ersten Versuches gar nicht erst zur Frustration führen kann. „Und wir besetzen Projektteams nicht mehr allein mit einer männlichen oder weiblichen Führung, wir setzen jetzt auf Doppelspitzen und nutzen die Stärke von beiden“, so Andrea G. Ihre eigene Messlatte liegt hoch, sie weiß, dass die Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft so groß und so wichtig sind, dass sie nicht an biologischen Merkmalen und Vorurteilen scheitern darf.
Die Rolle der KI
Andrea G. und die Bank sind auf die Ergebnisse dieser Team-Organisationsphase gespannt, haben sich aber auch längst auf die Chancen der künstlichen Intelligenz etwa im Recruiting vorbereitet. Bewerbungsunterlagen sollen hinsichtlich Namen, Geschlechtsangaben etc. anonymisiert werden. Eine größere Herausforderung wird in der Kandidat*innen-Auswahl gesehen, denn auch hier sollen Entscheidungen teamorientiert und nicht nach Ähnlichkeit und Identifikation erfolgen. „Aber was in anderen Unternehmen funktioniert hat, wird hier auch klappen und das bedeutet wiederum ein besseres Klima und mehr Entscheidungsqualität in diesem Unternehmen, einem echten Vorbild für viele andere“, lobt Dahm.
So schützen sich Unternehmer 2023 vor Hackerangriffen
Datensicherheit, Passwortmanagement, Mitarbeiterschulung, Phising-Prävention – so rüsten sich Unternehmen jeder Größe bestmöglich gegen Cyberangriffe.
Neue digitale Technologien bieten eine enorme Arbeitserleichterung. Sie sorgen für eine höhere Effizienz und bieten noch weitere Vorteile. Allerdings werden die technischen Möglichkeiten auch gerne von Kriminellen genutzt, um daraus Profit zu schlagen. Inzwischen sind etwa die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland bereits Opfer von Cyberangriffen geworden. Das gilt sowohl für große, global agierende Unternehmen als auch für kleine und mittelständische Betriebe. Deshalb ist es wichtig, die Daten im ausreichenden Maße zu sichern.
Nützliche Software zum Schutz der Daten
Die obligatorischen Antivirenprogramme und Firewalls nutzt inzwischen jedes Unternehmen. Doch das reicht nicht aus. Hackern gelingt es trotzdem, in die Dateisysteme einzudringen, um dort Schäden anzurichten. Zudem gibt es oftmals auf Webseiten schädlichen Code, der sich im üblichen Quellcode versteckt. Wer sicher vor solchen Angriffen sein möchte, sollte zuvor jeden Link überprüfen. Schon vor dem Aufruf der Webseite wird im Hintergrund überprüft, ob sich darin schädlicher Code verbirgt. Dadurch wird das Surfen im Internet sehr viel sicherer.
Daten klassifizieren
Zahlreiche Unternehmen teilen die Daten in Klassen ein. Das bedeutet, dass Daten, die für das Unternehmen von elementarer Bedeutung sind, getrennt von den täglich nutzbaren Daten aufbewahrt werden. Diese liegen dann auch auf anderen Speichermedien. Dadurch entsteht zwar ein größerer Arbeitsaufwand, aber dieser macht sich bezahlt. Bei einem Cyberangriff sind sie gut geschützt und können weder gestohlen noch gesperrt werden. Das spart auf jeden Fall Nerven, Zeit und vor allem Geld.
Regelmäßige Datensicherungen für mehr Sicherheit
Von den betrieblichen Daten sollten in regelmäßigen Abständen Sicherungen angelegt werden. Die Sicherungsdateien sollten jedoch nicht auf dem Laufwerk liegen, auf denen die allgemeinen Daten abgelegt sind. Folgende Speicherorte eignen sich besonders gut:
- Externe Laufwerke
- Speichermedien wie SD-Karten oder USB-Sticks
- Cloud-Speicher
Daten, die in einer Cloud abgelegt sind, gelten immer als besonders sicher. Doch dabei sollte ein wichtiger Aspekt beachtet werden. Cloud-Speicher lassen sich zur Vereinfachung der Handhabung mit Dateien auf der Festplatte synchronisieren. Wird diese Option eingerichtet, bekommen Angreifer auch automatisch einen Zugriff auf die Daten in der Cloud. Dadurch ist die Sicherheit wieder stark gefährdet. Es gibt jedoch verschiedene Sicherheitslösungen, um die Daten in der Cloud vor fremden Zugriff zu schützen.
Professioneller Umgang mit Passwörtern
Mitarbeiter müssen sich in der Regel am System anmelden, um ihre Arbeiten ausführen zu können. Zudem gibt es mitunter externe Dienste, für die ebenfalls Log-ins erforderlich sind. Jeder, der einen PC beruflich oder privat nutzt, hat daher unweigerlich mit Passwörtern zu tun. Die meisten aktuellen Webbrowser bieten an, sie zu speichern. Diese Möglichkeit bietet einen hohen Komfort, doch sie stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar. Hacker brauchen keine speziellen IT-Fachkenntnisse, um an die im Browser gespeicherten Zugangsdaten zu gelangen.
Deshalb verwenden diverse Unternehmen bereits sogenannte Passwortmanager. Diese werden je nach Hersteller auch Passworttresore oder anders bezeichnet. Das Prinzip ist allerdings bei allen identisch. Zugangsdaten werden in einer Anwendung mit einer starken Verschlüsselung gespeichert. Die Software selbst ist ebenfalls nur über die Eingabe eines starken Passworts aufrufbar. Wer dieses nicht hat, kann die gespeicherten Zugangsdaten auch nicht entschlüsseln. Ohne einen passenden Schlüssel zu haben, kann die Entschlüsselung bis zu 100 Jahre dauern.
Mitarbeiter regelmäßig schulen
Der Mensch ist nach wie vor die Schwachstelle im System. Die beste Sicherheitssoftware bietet keinen Schutz, wenn die Mitarbeiter fahrlässig handeln. Besonders oft ist der leichtfertige Umgang mit Zugangsdaten zu sehen. Diese befinden sich oftmals auf einem Spickzettel, der am Monitor klebt oder unter der Tastatur liegt.
Ein weiteres großes Problem sind gefälschte E-Mails. Den Tätern gelingt es, täuschend echt wirkende E-Mails von Vorgesetzten zu erstellen. Darin werden Mitarbeiter aufgefordert, Überweisungen oder ähnliche Aktionen vorzunehmen. Das Geld gelangt dann auf die Konten der Kriminellen. Um solche Probleme zu vermeiden, haben einige Unternehmen schon Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Das können bestimmte Formulierungen sein. Im Zweifelsfall sollten die Mitarbeiter nochmals nachfragen, bevor sie merkwürdige Anweisungen ausführen.
Aktiv gegen Phishing-Angriffe vorgehen
Phishing-Angriffe gibt es nicht nur im privaten Bereich, sondern sie funktioniert mitunter auch in Unternehmen. Neben den gefälschten E-Mails nehmen gefälschte Webseiten stark zu. Diese sind kaum noch von echten Seiten zu unterscheiden. Wer dort persönliche Daten eingibt, muss damit rechnen, dass diese später im Darknet für kriminelle Zwecke missbraucht werden. Um zu erkennen, ob die Webseite echt oder gefälscht ist, hilft ein Blick in die Adresszeile. Entspricht diese nicht dem Unternehmen oder dem Betreiber, dann ist größte Vorsicht geboten.
Sichere Verbindungen über ein VPN aufbauen
Eine Schwachstelle entsteht bei jeder Datenübertragung. Hacker wissen davon und nutzen sie aus. Die Daten werden während der Übertragung ins Internet abgegriffen und für missbräuchliche Zwecke genutzt. Das kann durch die Einrichtung eines VPN vermieden werden. Das Virtual Private Network sorgt für eine starke Verschlüsselung der Daten während der Übertragung. Dadurch entsteht eine deutlich höhere Sicherheit.
Zusammenfassung
Da die Cyberattacken kontinuierlich zunehmen, schützen sich die Unternehmen im Jahre 2023 besonders gut. Sie investieren in Sicherheitssoftware und schulen die Mitarbeiter. Zudem werden vermehrt Datensicherungen durchgeführt. Ein großes Problem sind Phishing-Attacken. Deshalb wird inzwischen auch moderne Software eingesetzt, mit der Links vor dem Aufruf geprüft werden.