Azubi-ABC

Ihre Aufgaben als Ausbilder

Autor: Sabine Olschner
44 likes

Mitarbeiter selbst auszubilden ist aufwändig, aber lohnend. Lesen Sie, was Sie als Ausbilder zu leisten haben, was rechtlich zu beachten ist und wie Sie Ihren Azubi finden.

Die XByte GmbH hat sich auf Community-Building spezialisiert, also auf die Kundenbindung via Internet. Ein Bereich, in dem sich nicht viele auskennen. „Vor ein paar Jahren war der Markt an IT-Fachkräften, die sich mit Communities beschäftigen, wie leergefegt“, erinnert sich Pia Bohlen-Mayen, Geschäftsführerin der Agentur. „Daher haben wir beschlossen, uns unsere Experten selbst heranzuziehen.“ Seit über sieben Jahren bildet die XByte GmbH nun junge Menschen zu Mediengestaltern und Fachinformatikern aus – und hat damit weitgehend gute Erfahrungen gemacht. „Die Auszubildenden sind hochengagiert und werden in und mit unserem Unternehmen zu qualifizierten Fachleuten.“ Vier Azubis haben sich im Laufe der Jahre bereits zu guten Mitarbeitern entwickelt, die der Firma auch nach ihrem Abschluss mit ihrem Know-how zur Verfügung stehen – denn alle Auszubildenden wurden bislang nach ihrem Abschluss übernommen.

Von Anfang an auf Kurs

„Azubis haben den großen Vorteil, dass sie noch nicht von anderen Arbeitgebern ,verdorben‘ wurden“, meint Pia Bohlen-Mayen. Erfahrene Kräfte, die bereits in anderen, oft weniger spezialisierten Unternehmen gearbeitet haben, täten sich manchmal schwer mit der Einarbeitung. Junge Auszubildende hingegen seien noch ganz neu im Berufsleben und lernten genau das, was für das ausbildende Unternehmen wichtig sei, so die Geschäftsführerin. Natürlich macht ein Azubi vor allem am Anfang mehr Arbeit und kostet auch wertvolle Ressourcen. „Aber schneller als man denkt, kann man ihn schon für viele Kundenaufgaben einsetzen“, so die Erkrather Unternehmerin, die insgesamt zehn Mitarbeiter beschäftigt.

XByte stellt den jungen Menschen zwar eine erfahrene Kraft zur Seite, die jederzeit für Fragen offen ist, „doch wir kleben nicht aneinander. Unsere Auszubildenden müssen auch bereit sein, eigenständig zu lernen und sich selbst etwas beizubringen“. Daher sei die Vorauswahl besonders wichtig. Ihr Tipp: „Lieber ein Jahr mit der Ausbildung aussetzen, als jemanden nehmen, der nicht hundertprozentig ins Unternehmen passt.“ Schließlich übernehme man als Ausbilder ja auch eine Verantwortung für die jungen Menschen, und ein vorzeitiger Abbruch der Ausbildung schade beiden Seiten.

Frischer Nachwuchswind

Nachwuchskräfte wollen während ihrer Ausbildung etwas lernen. Keinesfalls sollte man sie daher als billige Arbeitskräfte missbrauchen, sondern sich lieber klarmachen, welch ein Gewinn sie sein können. „Schon während der Ausbildungszeit leisten die Azubis einen wertvollen Beitrag für das Unternehmen“, so die Erfahrung von Stefan Mathews, der als Teamkoordinator bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin für Ausbildungsfragen zuständig ist. „Oft bringen sie frischen Wind und neue Ideen aus der Berufsschule mit, wo sie sich mit Mitschülern aus anderen Unternehmen austauschen.“ Ausbilden kann im Prinzip jedes Unternehmen – gleich welcher Größe. Nur das Fachkräfteverhältnis muss stimmen. „Auf einen Azubi sollten mindestens ein bis zwei Fachkräfte kommen“, erläutert Stefan Mathews. Fachkraft bedeutet, dass man die gleiche Ausbildung oder zumindest ein ähnliches Berufsbild und mehrere Jahre Berufserfahrung haben sollte. „Dieses Verhältnis ist für Alleinunternehmer natürlich schwierig umzusetzen“, so der IHK-Experte. „Denn wenn man einmal nicht im Unternehmen ist, kann man dem Azubi ja nicht einfach die alleinige Verantwortung für das Geschäft übertragen.“ Zwei Fachkräfte sollten also mindestens vorhanden sein, bei zwei Azubis sind drei bis fünf erfahrene Mitarbeiter vorgesehen.

Das Ausbilder-Know-how

Einen Ausbilder-Eignungsschein brauchen Unternehmen, um junge Menschen auszubilden. Entsprechende Vorbereitungskurse der IHK vermitteln das erforderliche Wissen, um eine betriebliche Ausbildung zu gestalten. Zu den Voraussetzungen eines ausbildungswilligen Unternehmens gehört auch zum Beispiel, dass die Ausbildungsstätte „geeignet“ sein muss – sprich: Es muss ein eigener, voll ausgestatteter Arbeitsplatz für den Auszubildenden vorhanden sein. Der Ausbilder selbst muss persönlich, fachlich und pädagogisch tauglich sein. Er darf also zum Beispiel keine Vorstrafen haben, muss genügend Erfahrung in einem zumindest verwandten Beruf aufweisen und in der Lage sein, Wissen weiterzugeben.

Ausbildung mit Plan

Des Weiteren sollten potenzielle Ausbilder sich mit dem Ausbildungsrahmenplan beschäftigen. Dieser legt für jeden Ausbildungsberuf fest, wann welche Inhalte in welchem Umfang gelehrt werden müssen. Der Plan sollte fester Bestandteil des Ausbildungsvertrags sein, damit beide Seiten wissen, was auf sie zukommt. Der Azubi hält alles, was er im Unternehmen und in der Berufsschule lernt, in einem Berichtsheft fest. So wird vor seiner Prüfung sichergestellt, dass er alles Notwendige gelernt hat. Natürlich sei es den Ausbildern freigestellt, ihren Schützlingen Kenntnisse beizubringen, die über die Inhalte des Ausbildungsplans hinausgehen, so der Berliner IHK-Experte – „sofern der Auszubildende dazu in der Lage ist und es nicht auf Kosten anderer Kenntnisse geht“.

Darüber hinaus sollten sich die Ausbilder mit dem Berufsbildungsgesetz und mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz intensiv auseinandergesetzt haben. „Vor allem bei minderjährigen Auszubildenden sind die Arbeitszeiten besonders zu beachten“, warnt Stefan Mathews. Aufstrebende Unternehmen, die oft bis in die späten Abendstunden arbeiten, dürfen nicht das Gleiche von ihren minderjährigen Auszubildenden erwarten. Auch für über 18-Jährige gibt es klare Grenzen für den täglichen Einsatz, die man als Arbeitgeber kennen und einhalten muss.

Senior Hires: Das stille Desaster der Skalierung

40 bis 60 Prozent der sogenannten Senior Hires in Start-ups scheitern vorzeitig. Daher gut zu wissen: Das sind die wichtigsten Eigenschaften von echten Top-Leuten für dein Start-up.

Die Series A ist durch, das erste große Kapital auf dem Konto – endlich kann das Start-up den erfahrenen Manager bzw. die erfahrene Managerin aus dem Konzern (Senior Hires) holen. Doch was als Quantensprung geplant war, endet nicht selten im Desaster. Nach sechs Monaten ist der/die Neue weg, hat aber bereits wichtige Mitarbeitende vergrault und die Kultur des jungen Unternehmens nachhaltig beschädigt. Ein Szenario, das sich erschreckend oft wiederholt.

Die eingangs erwähnte Wahrheit lautet: 40 bis 60 Prozent der Senior Hires in Start-ups scheitern vorzeitig. Ein Tabuthema in der Szene, weil es nicht nur finanziell teuer ist, sondern das Unternehmenswachstum um Jahre zurückwerfen kann.

Die Wurzel des Problems

Die Praxis zeigt: Das Scheitern liegt selten an mangelnder fachlicher Kompetenz. Die wahren Gründe sind subtiler. Konzernmanager*innen bringen oft eine Arbeitsweise mit, die in etablierten Strukturen funktioniert, aber ein Start-up lähmt. Sie unterschätzen die besondere Dynamik der Wachstumsphase und die Notwendigkeit, gleichzeitig strategisch zu denken und operativ aktiv mit anzupacken.

External Senior Hire: 12 entscheidende Talente – und Red Flags

Die erfolgreiche Integration eines Senior Hires ist wie ein Puzzle: Viele Teile müssen perfekt zusammenpassen. Im Folgenden lernst du die zwölf entscheidenden Fähigkeiten kennen, die über Erfolg oder Scheitern bestimmen. Ebenso wichtig sind die Stolperfallen (Red Flags), bei denen du hellhörig werden solltest.

1. Start-up-Erfahrung & Unternehmergeist

Vielversprechende Kandidat*innen kennen die Aufbauphase und haben sie mindestens einmal erfolgreich durchlaufen. Sie lieben es, Ordnung ins Chaos zu bringen und können gut damit leben, dass noch lange nicht alles perfekt ist. Schnelles Tempo und knappe Ressourcen nehmen sie als positive Herausforderung an, weil sie das Unternehmer-Gen mitbringen.

Red Flag: Senior Hires, die zu lange in etablierten Umfeldern gearbeitet haben und funktionierende Prozesse gewohnt sind.

2. Team Empowerment

Die neue Führungskraft begeistert ihr Team und hilft ihm über den Frust hinweg, nicht mehr direkt an die Gründer*innen zu berichten. Sie ist nah dran, baut nicht sofort neue Hierarchieebenen auf und entwickelt High Potentials, die zur Kultur passen.

Red Flag: Senior Hires, die nur führen wollen und direkt planen, ein zweites Level einzuziehen.

3. Entscheidungskompetenz

Start-ups leben von schnellen Entscheidungen. Ein erfolgreicher Senior Hire schafft einen klaren Entscheidungsrahmen für sein Team und konzentriert sich selbst auf die wirklich wichtigen Grundsatzentscheidungen.

Red Flag: Der/die Kandidat*in redet nur über Alltagsentscheidungen. Das weist auf Mikromanagement hin. Oder er/sie beschreibt nur sehr generische Entscheidungen.

4. Transparente Kommunikation

Als neue Zwischenebene kommunizieren External Hires offen in alle Richtungen, fördern Skip-Level-Meetings und sprechen auch kritische Themen mutig an. Sie schaffen Vertrauen statt Abschottung.

Red Flag: Senior Hires schotten das Team von den Gründenden ab. Frei nach dem Motto: Das musst du jetzt ja nicht mehr wissen, dafür bin ich da.

5. Kreative Lösungsfindung

Gute Manager*innen entwickeln individuelle Lösungen, statt Konzeptblaupausen zu kopieren. Dafür stellen sie zunächst viele Fragen und entwickeln ein tiefes Verständnis für das Geschäftsmodell.

Red Flag: Euer Kandidat, eure Kandidatin bietet euch ohne tieferes Verständnis eurer Herausforderung die „perfekte Lösung“ an und zieht das Team nach, ohne zu verstehen, wie ihr tickt.

6. Strategisch & Hands-on

Ideale Kandidat*innen denken strategisch, scheuen sich aber nicht, bei Bedarf selbst anzupacken. Sie interessieren sich für die Gesamtstrategie und die Komplexitäten anderer Bereiche.

Red Flag: Senior Hires lehnen es ab, operativ tätig zu werden und interessieren sich nicht für die Probleme der anderen Bereiche.

7. Netzwerk & Branchenkenntnis

Sie bringen wertvolle Kontakte mit und nutzen ihre Branchenerfahrung gezielt zur Weiterentwicklung des Teams und des Unternehmens.

Red Flag: Wildes Namedropping – die Quantität der Beziehungen ist wichtiger als die Qualität.

8. Leadership-Team-Fit

Senior Hires, die menschlich ins Führungsteam passen, ein sehr ähnliches Wertesystem teilen und gleichzeitig neue Perspektiven einbringen. Das Engagement im Leadership-Team sehen sie als wichtigen Teil ihrer Rolle.

Red Flag: Senior Hires, die nur auf ihren Job fokussiert sind. Kritisches Feedback aus dem Leadership-Team ist die Folge.

9. Resilienz

Start-up-Alltag bedeutet ständige Veränderung und häufige Rückschläge. Top-Besetzungen haben selbst Scheitern erlebt und konstruktive Wege gefunden, damit umzugehen.

Red Flag: Menschen, die sich als Hero und Winner-Typ verkaufen – ohne persönliches Scheitern, ohne Selbstreflexion.

10. Langfristiges Commitment

Externe, die bereit sind, den gesamten Weg vom Start-up zum Scale-up mitzugehen – typischerweise zwei bis drei Jahre oder länger. Diese anstrengende Phase sehen sie als positive Herausforderung.

Red Flag: Der CV kann Aufschluss über die Arbeitsmoral geben. Vor allem bei unerklärten Lücken und einigen kurzen Stationen sollte man hellhörig werden.


11. Demütige Ambition

Große Titel und überzogene Gehaltsforderungen sind weniger wichtig als die Aufgabe selbst. Man hat Großes mit dem Start-up vor, steht aber gleichzeitig fest auf dem Boden (der Tatsachen).

Red Flag: Vorsicht bei Senior Hires, die nur auf den C-Titel schielen und absurde Gehaltsvorstellungen haben.

12. Partner*in auf Augenhöhe

Dein Traum ist ein(e) echte Sparringspartner*in, der/die dir dabei hilft, den Weg vom Gründer bzw. von der Gründerin zum/zur CEO zu gehen. Er/Sie weiß, wie schwierig es ist, loszulassen und unterstützt dich dabei mit seinen/ihren Erfahrungen und lässt dir Raum – wohl wissend, dass die besondere Energie eines Gründenden durch nichts zu kompensieren ist.

Red Flag: Jemand, der euch das Gefühl gibt, nicht genug zu können oder euch schlichtweg als Karrierebooster nutzen will.

Der Weg zum erfolgreichen Senior Hire

Die gute Nachricht: Diese Talente lassen sich im Recruiting-Prozess erkennen. Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen. Idealerweise verbringt man einen ganzen Tag mit der Person, lässt sie mit verschiedenen Stakeholdern sprechen und testet die Zusammenarbeit in einem kleinen Projekt.

Unverzichtbar sind ausführliche Referenzgespräche. Mindestens fünf bis sechs frühere Wegbegleiter*innen sollten befragt werden – von ehemaligen Chefs bis hin zu Teammit­gliedern. Auch die Unternehmenskultur früherer Arbeit­gebenden gibt wichtige Hinweise.

Als ehemalige C-Level-Managerin, die selbst als External Hire gescheitert ist, kenne ich beide Seiten der Medaille. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie schwierig der Kulturwandel vom Konzern zum Start-up sein kann. Mein Learning: Der Erfolg eines Senior Hires ist keine Frage des Zufalls, sondern das Ergebnis sorgfältiger Vorbereitung auf beiden Seiten.

Tipps für Start-ups

Nehmt euch die Zeit, die richtigen Menschen zu finden. Schaut über den Lebenslauf hinaus und achtet besonders auf die kulturelle Passung. Entwickelt einen strukturierten Onboarding-Prozess. Und vor allem: Seid ehrlich zu euch selbst, ob ihr wirklich bereit seid, Verantwortung abzugeben und eine(n) erfahrene(n) Manger*in als Partner*in auf Augenhöhe zu akzeptieren.

Tipps für potenzielle Senior Hires

Unterschätzt nicht die Unterschiede zwischen Konzern und Start-up. Seid bereit, etablierte Denkmuster infrage zu stellen. Zeigt Demut, dass ihr von der Start-up-Kultur lernen wollt, während ihr eure Erfahrung einbringt. Und reflektiert ehrlich, ob ihr die Energie und Flexibilität für diese herausfordernde Transformation habt.

Die Auswahl und Integration des/der ersten erfahrenen Manager*in ist ein entscheidender Moment in der Entwicklung eines Start-ups. Wenn sie gelingt, kann dies das Unternehmen auf ein völlig neues Level heben. Es ist eine Inves­tition, die sich mehrfach auszahlt – sofern man sie richtig angeht.

Die Autorin Dorothea von Wichert-Nick begleitet mit ihrer Beratung volate Gründer*innen auf ihrem Weg zum/zur CEO und begleitet Start-ups in ihrer kritischen Wachstumsphase.

Wenn Mitarbeitende kündigen: Quiet Quitting war gestern

Drei Strategien, um Revenge Quitting – Kündigungen aus Rache – wirkungsvoll im Unternehmen vorzubeugen.

Der Arbeitsplatz durchläuft einen massiven Wandel. Quiet Quitting war gestern – Mitarbeitende setzen nun auf plakative, dramatische Abgänge, das sogenannte Revenge Quitting, also Kündigungen als Rache. Bei diesem Phänomen kehren Fachkräfte aufgrund unerfüllter Versprechen, toxischer Kulturen und mangelnder Anerkennung Unternehmen den Rücken. Und sie schleichen sich nicht leise davon – sie sorgen dafür, dass ihr Ausscheiden wahrgenommen wird.

Was steckt hinter diesem Phänomen? Expert*innen zufolge liegt der Schlüssel darin, die tiefergehende Abkopplung der Mitarbeitenden von ihren Arbeitsplätzen zu verstehen. „Beim Revenge Quitting geht es nicht nur um die Frustration bei alltäglichen Aufgaben, sondern um den Zusammenbruch der Kommunikation und das Versäumnis, die Ambitionen der Mitarbeitenden mit der Unternehmenskultur in Einklang zu bringen“, erklärt Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer bei Hogan Assessments und Co-Host im Science of Personality Podcast. „Die gute Nachricht? Es ist vermeidbar.“

Unternehmen, die ihre Top-Talente erfolgreich binden, haben eines gemeinsam: Sie verfolgen einen proaktiven Ansatz zur emotionalen Mitarbeitendenbindung. Anstatt sich um kurzfristige Lösungen zu bemühen, gehen sie Kernprobleme an, bevor Mitarbeitende das Bedürfnis verspüren, mit ihrer Kündigung ein Statement zu setzen.

Im Folgenden stellen wir drei solide Strategien vor, um Revenge Quitting vorzubeugen und Mitarbeitende bei der Stange zu halten:

1. Biete mehr als nur Benefits – geh dem auf den Grund, was Mitarbeitende wirklich wollen

Mitarbeitende von heute erwarten mehr als nur Gehaltserhöhungen, kostenlosen Kaffee oder Pizza am Freitag. Flexibilität hinsichtlich des Homeoffice, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Wachstumschancen und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sind keine Nice-to-haves mehr – sie werden vorausgesetzt. Im Hinblick darauf sind mehr als ein Drittel (35 Prozent) der europäischen Arbeitnehmenden der Ansicht, dass es innerhalb ihres Unternehmens keine ausreichenden Möglichkeiten für Beförderungen oder die berufliche Weiterentwicklung gibt, um ihre Karriereziele zu erreichen (Quelle: ManpowerGroup). Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, koppeln sich Mitarbeitende nicht nur ab, sondern legen wirkungsvolle Abgänge hin, die Teams aus dem Gleichgewicht bringen und die Dynamik am Arbeitsplatz aufrütteln.

„Um dem einen Schritt voraus zu sein, müssen Unternehmen transparente Konzepte einführen, echte Flexibilität bieten und offene Feedback-Kanäle einrichten“, so die Analyse von Dr. Ryne Sherman. „Unternehmen, die zuhören und sich an wandelnde Bedürfnisse der Arbeitnehmenden anpassen, werden nicht nur die Mitarbeiterbindung steigern, sondern auch ihre Marke als Arbeitgeber stärken.“

2. Der Führungsstil ist bei der Mitarbeiterbindung entscheidend

Schlechte Führung ist der schnelle Weg zum Revenge Quitting. Toxische oder abwesende Führungsstile verringern die Arbeitsmoral, führen schneller zu Burn-out und vertreiben talentierte Arbeitskräfte. Mitarbeitende, die sich von ihren Vorgesetzten nicht unterstützt oder gar geringgeschätzt fühlen, kündigen mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit – und sie werden ihre Unzufriedenheit kundtun. Ein kürzlich veröffentlichter Gallup-Bericht zeigt beispielsweise auf, dass Führungskräfte die Eckpfeiler der emotionalen Mitarbeitendenbindung sind und dass ihnen 70 Prozent des Team-Engagements zuzuschreiben sind.

Andererseits berichten Teams, die von ruhigen, organisierten und einfühlsamen Vorgesetzten geleitet werden, von einer dreimal höheren emotionalen Mitarbeitendenbindung. Investitionen in die Weiterentwicklung von Führungskräften sind nicht nur nützlich, sondern unerlässlich. Unternehmen müssen Führungskräfte mit Fähigkeiten ausstatten, mit denen sie ihre Teams effektiv unterstützen, motivieren und binden können.

3. Entwickle das ultimative Gegenmittel: psychologische Sicherheit

Um das Ausmaß der aktuellen Veränderungen am Arbeitsplatz zu begreifen, ist es erwähnenswert, dass 40 Prozent der Beschäftigten weltweit angeben, dass sie ihren Arbeitsplatz möglicherweise in naher Zukunft verlassen werden (Quelle: WEF). Was ist also der beste Schutz vor Revenge Quitting? Förderung der psychologischen Sicherheit. Wenn Mitarbeitende sich sicher genug fühlen, um Bedenken zu äußern, Risiken einzugehen und so zu sein, wie sie sind, ohne negative Konsequenzen zu befürchten, steigt die emotionale Bindung ans Unternehmen stark an.

Unternehmen, die ein Umfeld des Vertrauens, der Inklusion und des gegenseitigen Respekts pflegen, sehen konkrete Vorteile: verbesserte Innovation, höhere Produktivität und vor allem eine stärkere Mitarbeitendenbindung. „Die Schaffung psychologischer Sicherheit ist nicht nur eine HR-Initiative, sondern auch eine geschäftliche Notwendigkeit“, sagt Dr. Ryne Sherman.

Fazit

Der Arbeitsplatz entwickelt sich weiter, und Unternehmen, die sich nicht anpassen, riskieren, ihr wertvollstes Gut zu verlieren: ihre Mitarbeitenden. Die erfolgreichsten Unternehmen werden diejenigen sein, die auf authentische Führung, bedeutsame Tätigkeiten und eine Kultur des Vertrauens setzen.

Laserdrucker im Überblick: Effizienz und Präzision für Ihr Büro

Warum Laserdrucker in Büros so beliebt sind: Vorteile, Marken, Druckqualität, Wirtschaftlichkeit.

Moderne Büroumgebungen erfordern leistungsstarke Drucktechnologien, die den steigenden Anforderungen an Qualität und Produktivität gerecht werden. Laserdrucker überzeugen dabei durch ihre Effizienz, präzise Druckergebnisse und robuste Konstruktion für professionelle Anforderungen.

Sie bieten nicht nur eine hohe Druckgeschwindigkeit, sondern auch eine ausgezeichnete Textschärfe und Farbbrillanz. Zudem zeichnen sich Laserdrucker durch ihre Zuverlässigkeit und geringen Wartungsaufwand aus, was sie zu idealen Begleitern im hektischen Büroalltag macht.

Beliebte Laserdruckermarken im Überblick

Führende Hersteller wie HP, Canon, Brother und Lexmark prägen den Laserdruckermarkt mit individuellen Stärken. HP bietet zuverlässige Geräte mit hochwertigen Druckergebnissen, wie beispielsweise die Laserdrucker der HP LaserJet P2055 Serie, die sich durch ihre Effizienz und Präzision auszeichnen. Canon stellt eine breite Modellpalette für verschiedene Anforderungen bereit, während Brother sich durch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis hervortut, was besonders für kleinere Unternehmen attraktiv ist. Lexmark konzentriert sich auf effiziente und umweltfreundliche Geräte, die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen.

Diese Vielfalt ermöglicht es Unternehmen, einen optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Drucker zu finden.

Technische Vorzüge moderner Laserdrucker

Moderne Lasertechnologie revolutioniert den Bürodruck mit beeindruckender Präzision und Geschwindigkeit. Dies führt zu gestochen scharfen Texten und detailreichen Grafiken, die selbst feinste Nuancen wiedergeben. Die robuste Konstruktion und präzisen Komponenten gewährleisten einen störungsfreien Betrieb, auch bei intensivem Druckaufkommen. Laserdrucker bieten zahlreiche technische Vorzüge:

  1. Hohe Druckgeschwindigkeit von bis zu 70 Seiten pro Minute
  2. Exzellente Bildqualität mit bis zu 1200 dpi Auflösung
  3. Energieeffizienz durch kurze Aufwärmzeiten
  4. Vielseitige Medienverarbeitung, einschließlich schwerer Papiere

Diese Eigenschaften machen Laserdrucker besonders geeignet für Büroumgebungen, die konstante Qualität, Zuverlässigkeit und hohe Produktivität benötigen. Zudem ermöglichen fortschrittliche Netzwerkfunktionen eine nahtlose Integration in bestehende IT-Infrastrukturen, was die Effizienz weiter steigert.

Wirtschaftlichkeit von Laserdruckern: Ein Kostenvergleich

Laserdrucker zeichnen sich durch einen geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu Tintenstrahldruckern aus, was zu niedrigeren Stromkosten führt. Die Verwendung von Tonerkartuschen mit hoher Seitenreichweite reduziert zudem die Kosten pro Druckseite erheblich. Bei hohem Druckvolumen wird diese Effizienz besonders deutlich. Somit erweisen sich Laserdrucker als wirtschaftlich vorteilhaft für Anwender mit regelmäßig großem Druckaufkommen.

Zusätzlich profitieren Unternehmen von geringeren Wartungskosten und längeren Standzeiten der Geräte. Die Anschaffungskosten eines Laserdruckers amortisieren sich oft schnell durch die Einsparungen im laufenden Betrieb, insbesondere bei intensiver Nutzung. Auch die Zeitersparnis durch schnelleres Drucken und weniger Papierstaus trägt zur Wirtschaftlichkeit bei.

Einsatzmöglichkeiten von Laserdruckern in verschiedenen Umgebungen

Laserdrucker bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen. In Unternehmen unterstützen sie effiziente Arbeitsabläufe durch präzise Druckqualität und hohe Geschwindigkeit. Im Home-Office ermöglichen sie professionelle Ausdrucke ohne physische Büropräsenz. Bildungseinrichtungen und das Gesundheitswesen profitieren von der effizienten Produktion umfangreicher Dokumente wie Lehrmaterialien oder Patientenunterlagen.

Diese Anpassungsfähigkeit macht Laserdrucker zu einer flexiblen Lösung für diverse Branchen und Anforderungen. Einige der wichtigsten Einsatzbereiche für Laserdrucker sind:

  1. Büroumgebungen: Für Geschäftskorrespondenz und interne Dokumente
  2. Grafikdesign: Zur Erstellung hochwertiger Entwürfe und Präsentationen
  3. Einzelhandel: Für Preisschilder und Werbematerialien
  4. Logistik: Zum Drucken von Versandetiketten und Lieferscheinen

Darüber hinaus eignen sich Laserdrucker hervorragend für den Einsatz in Bibliotheken, wo sie große Mengen an Texten und Katalogen produzieren können, sowie in der Forschung für detaillierte Diagramme und Berichte.

Langfristige Vorteile einer Investition in einen Laserdrucker

Laserdrucker zeichnen sich durch ihre robuste Konstruktion und präzisen Komponenten aus, was sie deutlich zuverlässiger als Tintenstrahldrucker macht. Ihre geringere Störanfälligkeit führt zu einer höheren Betriebsverfügbarkeit. Reduzierte Wartungsintervalle senken die Betriebskosten merklich. Langlebige Verbrauchsmaterialien unterstützen zusätzlich die wirtschaftliche Gesamteffizienz.

Diese Faktoren machen Laserdrucker zu einer besonders lohnenden Investition für Büros mit hohem Druckaufkommen. Die langfristigen Vorteile einer Investition in einen Laserdrucker umfassen:

  1. Geringere Kosten pro Seite bei hohem Druckvolumen
  2. Schnellere Druckgeschwindigkeit für erhöhte Produktivität
  3. Bessere Druckqualität, insbesondere bei Texten und Grafiken
  4. Umweltfreundlichere Option durch weniger Verpackungsmüll

Zudem bieten moderne Laserdrucker oft erweiterte Funktionen wie Duplexdruck und Netzwerkanbindung, die die Effizienz im Büroalltag weiter steigern. Die Anschaffungskosten amortisieren sich in der Regel schnell durch die niedrigeren Betriebskosten.

Zusammenfassung der Vorteile von Laserdruckern

Laserdrucker verbinden technologische Präzision mit wirtschaftlicher Effizienz und bieten Unternehmen eine flexible Drucklösung für unterschiedliche Anforderungen und Branchen. Sie zeichnen sich durch hohe Druckgeschwindigkeiten, exzellente Textqualität und niedrige Seitenkosten aus. Zudem sind sie besonders zuverlässig und wartungsarm, was lange Ausfallzeiten minimiert. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht es, verschiedene Medien wie Papier, Etiketten und Umschläge zu bedrucken, was sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in modernen Büroumgebungen macht.

Nächtliche Verspätungen: Was steht Ihnen zu?

Was Fluggäste bei nächtlichen Flugverspätungen beachten sollten und wie Sie Ihre Ansprüche im Falle des Falles rechtlich geltend machen.

Nächtliche Verspätungen sind für Fluggäste nicht nur ärgerlich, sondern oft auch mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden. Lange Wartezeiten, verpasste Anschlussflüge und die Herausforderung, nachts alternative Transport- oder Unterkunftsmöglichkeiten zu finden, machen solche Situationen besonders belastend. Doch wussten Sie, dass Sie in vielen Fällen Anspruch auf Entschädigung haben? Die Rechtsplattform flugrecht.de unterstützt Fluggäste dabei, ihre Rechte effizient durchzusetzen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei nächtlichen Flugverspätungen beachten sollten und wie Sie Ihre Ansprüche geltend machen.

Warum sind nächtliche Verspätungen besonders problematisch?

Verspätungen, die in die Nachtstunden fallen, haben oft größere Auswirkungen als solche tagsüber. Flughäfen und Verkehrsknotenpunkte sind nachts weniger frequentiert, was dazu führt, dass die Infrastruktur, wie öffentliche Verkehrsmittel, stark eingeschränkt ist. Hotels in Flughafennähe sind oft ausgebucht, und die Suche nach alternativen Unterkünften kann schwierig und zeitaufwändig sein. Hinzu kommt, dass viele Menschen nachts ihre Ruhezeit benötigen, um am nächsten Tag leistungsfähig zu sein – eine durch Verspätungen gestörte Nacht kann erhebliche persönliche und berufliche Folgen haben.

Die europäische Fluggastrechteverordnung EU Nr. 261/2004 bietet jedoch umfassenden Schutz, auch bei nächtlichen Flugverspätungen. Wer die eigenen Rechte kennt, kann besser reagieren und Ansprüche erfolgreich durchsetzen.

Ihre Rechte bei nächtlichen Verspätungen

Ab welchem Zeitpunkt wird eine Verspätung entschädigt?

Grundsätzlich hängt Ihr Entschädigungsanspruch von der Dauer der Verspätung und der zurückgelegten Flugstrecke ab:

  • Dauer: Eine Verspätung von mindestens drei Stunden am Zielort ist Voraussetzung.
  • Strecke: Die Entschädigung richtet sich nach der Flugdistanz:
    • Bis 1.500 km: 250 €
    • 1.500–3.500 km: 400 €
    • Über 3.500 km: 600 €

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Flug am Tag oder in der Nacht stattfindet. Entscheidend ist, wann das Flugzeug am Zielort ankommt. Wichtig: Bei außergewöhnlichen Umständen, wie extremem Wetter oder politischen Unruhen, können Airlines von ihrer Entschädigungspflicht entbunden sein.

Betreuungspflichten der Airline

Zusätzlich zur finanziellen Entschädigung haben Fluggesellschaften eine Betreuungspflicht. Diese umfasst insbesondere:

  • Verpflegung: Kostenlose Mahlzeiten und Getränke während der Wartezeit.
  • Kommunikationsmöglichkeiten: Zwei kostenlose Telefonate, E-Mails oder Faxe.
  • Unterkunft und Transport: Sollte der Flug erst am nächsten Tag starten, muss die Airline eine Unterkunft und den Transfer dorthin organisieren.

Wichtige Voraussetzungen für Ihre Ansprüche

Um Ihre Rechte geltend zu machen, ist es wichtig, Beweise zu sichern:

  • Bordkarten und Buchungsbestätigungen sollten sorgfältig aufbewahrt werden.
  • Zeitstempel und Flugdetails, wie die tatsächliche Ankunftszeit, sind entscheidend.
  • Dokumentieren Sie, wie die Airline auf die Situation reagiert hat. Falls Ihnen keine Betreuung angeboten wurde, bewahren Sie Quittungen für entstandene Kosten auf.

Häufige Fragen zu nächtlichen Verspätungen

Wie gehe ich vor, wenn mein Flug nachts verspätet ist?

  • Sprechen Sie die Airline direkt an und erkundigen Sie sich nach Betreuung und Alternativen.
  • Dokumentieren Sie alle relevanten Details.
  • Prüfen Sie Entschädigungsansprüche mithilfe von Flugrecht.de.

Was passiert, wenn die Airline keinen Ersatzflug anbietet?

Falls die Airline keine adäquaten Alternativen stellt, können Sie sich selbst um Ersatzflüge oder Unterkünfte kümmern. Wichtig ist, die entstandenen Kosten zu dokumentieren und Quittungen aufzubewahren. Diese können Sie später als Teil Ihrer Ansprüche geltend machen.

Wie lange habe ich Zeit, meine Ansprüche geltend zu machen?

Die Verjährungsfrist für Fluggastrechte beträgt in Deutschland drei Jahre ab dem Ende des Jahres, in dem die Verspätung aufgetreten ist. Es ist jedoch ratsam, so früh wie möglich aktiv zu werden, um Verzögerungen zu vermeiden.

Das „Back to Office“-Verhängnis

Ist Homeoffice ein vorübergehender Luxus, der verschwindet, sobald sich die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt verschieben? Ein Kommentar von Anna Maria Losos, Head of Coworking Business beehive GmbH.

Fast jede(r) vierte Deutsche arbeitet zumindest teilweise im Homeoffice. Trotzdem holen zahlreiche Arbeitgebende ihre Mitarbeitenden vermehrt zurück ins Büro und setzen nun wieder auf Präsenzpflicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: leerstehende Büroflächen, Bedenken über die Produktivität oder die Sorge um den Teamgeist.

Studien zeigen ein anderes Bild: Im Homeoffice wird durchschnittlich eine Stunde mehr gearbeitet. Zudem schätzen viele Mitarbeitende die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung, die das Arbeiten von zu Hause ermöglicht. Neben Büro und Homeoffice hat sich Coworking als dritte Option etabliert. Flexible Arbeitsräume sind besonders für jene Unternehmen attraktiv, die hybride Modelle fördern und ihren Teams mehr Freiheit bieten möchten.

Der aktuelle Trend zur Rückkehr ins Büro sorgt in vielen Unternehmen für hitzige Debatten. Was bedeutet das für die Arbeitswelt in Deutschland? Ist Homeoffice ein dauerhaftes Modell oder nur ein vorübergehender Luxus, der verschwindet, sobald sich die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt verschieben?

Starke Wirtschaft, starke Flexibilität – Schwäche bringt Rückschritte

Die Zukunft von Homeoffice und alternativen Arbeitsorten hängt stark von der Wirtschaftslage ab. In Zeiten des Wachstums und der Innovation setzen Unternehmen auf flexible Modelle, um Talente zu gewinnen und zu halten. Doch in Krisenzeiten, wenn Einsparungen dominieren, könnten diese Modelle schnell an Bedeutung verlieren.

Die zentrale Frage lautet: Werden Unternehmen auch in schwierigen Zeiten an modernen Arbeitsmodellen festhalten, um ihre Attraktivität langfristig zu sichern? Oder markiert die Rückkehr ins Büro einen Rückschritt in alte Muster?

Homeoffice: Standard oder Privileg?

Für viele Mitarbeitende steht Homeoffice für mehr als Flexibilität – es ist ein Symbol für Vertrauen und moderne Unternehmenskultur. Gerade in einem Arbeitnehmermarkt, in dem Fachkräfte rar sind, bleibt es ein zentraler Wettbewerbsvorteil.

Doch wie stabil ist diese Entwicklung? Wenn sich der Arbeitsmarkt entspannt und die Nachfrage nach Fachkräften sinkt, könnten Arbeitgeber ihre Position verändern. Homeoffice könnte dann von einem Standard zu einem verhandelbaren Privileg werden.

Coworking: Das dritte Modell in der Analyse

Coworking Spaces haben sich als dritte Option neben Büro und Homeoffice etabliert und bieten eine attraktive Lösung für hybrides Arbeiten. Sie ermöglichen produktives Arbeiten in professioneller Umgebung, ohne lange Pendelzeiten. Unternehmen, die Flexibilität fördern, profitieren von motivierten Mitarbeitenden.

Doch mit der aktuellen „Back to Office“-Entwicklung stellt sich die Frage: Bleibt Coworking ein fester Bestandteil hybrider Arbeitsmodelle oder wird es wieder primär von Freelancer*innen und Selbstständigen genutzt? Die Entscheidung, in flexible Arbeitsorte zu investieren, könnte langfristig über Zufriedenheit, Effizienz und Innovation mitentscheiden.

Was bedeutet das für die Unternehmenskultur?

Befürworter*innen der Präsenzarbeit betonen die Vorteile von persönlichem Austausch und spontanen Gesprächen. Doch die letzten Jahre haben bewiesen, dass dezentrale Modelle bei guter Organisation ebenfalls erfolgreich sein können.

Ein Rückschritt zu starren Strukturen birgt Risiken: Mitarbeitende, die sich an Flexibilität gewöhnt haben, könnten an Motivation und Bindung verlieren. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Unternehmensinteressen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden zu finden.

Fazit: Flexibilität bleibt ein Balanceakt

Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle werden bleiben, solange Fachkräfte gefragt sind. Doch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten könnten diese Modelle zur Ausnahme werden. Unternehmen sollten ihre Arbeitsmodelle zukunftssicher gestalten, denn Flexibilität ist mehr als ein Trend – sie ist ein Schlüsselfaktor für Motivation, Bindung und Wettbewerbsfähigkeit.

Wie viel Spielraum Unternehmen in schwierigen Zeiten lassen und wie stark Mitarbeitende für ihre Freiheiten kämpfen, wird die Arbeitswelt der Zukunft entscheidend prägen.

Manipulation im Business

Erkennen und entgegenwirken: Wie du dich und dein Unternehmen vorschädlichen Einflüssen manipulativer Personen wirkungsvoll schützt.

In der dynamischen Welt des Unternehmertums gibt es zahlreiche Herausforderungen, denen Gründer*innen täglich begegnen. Eine der subtilsten, aber zugleich gefährlichsten ist die Manipulation. Während die meisten Geschäftsleute ihre Beziehungen auf Vertrauen und Integrität aufbauen möchten, gibt es immer wieder Personen, die Manipulation als Werkzeug verwenden, um eigene Interessen durchzusetzen.

Manipulation kann in vielen Formen auftreten – von emo­tionaler Beeinflussung über subtile Machtausübung bis hin zu gezielten Täuschungsmanövern. Doch wie lässt sich Manipulation frühzeitig erkennen? Welche Signale sollten alarmieren? Und vor allem: Wie kann man sich und sein Geschäft vor den schädlichen Einflüssen manipulativer Personen schützen?

Was ist Manipulation im Business-Kontext?

Manipulation im Business bezieht sich auf Verhaltensweisen und Taktiken, die darauf abzielen, andere Menschen zu beeinflussen, oft ohne dass diese es bemerken, um eigene Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu ehrlicher Überzeugung wird bei der Manipulation versucht, die Entscheidungsfreiheit der anderen Person einzuschränken oder sie zu Handlungen zu bewegen, die ihrem eigenen Interesse widersprechen.

Diese Taktiken können in Geschäftsverhandlungen, beim Führen von Mitarbeitenden, im Kund*innenkontakt oder in Partnerschaften auftreten. Die manipulierte Person wird in eine Position gedrängt, in der sie glaubt, freiwillig eine Entscheidung zu treffen, während sie in Wirklichkeit subtil beeinflusst wurde.

Typische Formen der Manipulation im Business

Manipulation hat viele Facetten und kann in unterschiedlichsten Formen auftreten. Zu den häufigsten Manipulationstaktiken zählen:

  • Emotionale Erpressung: Hierbei nutzt der/die Manipulator*in emotionale Bindungen oder Schwächen aus, um die andere Person zu einer bestimmten Handlung zu drängen. Typische Aussagen könnten sein: „Wenn du wirklich an das Unternehmen glaubst, wirst du diesen Schritt machen“ oder „Ich dachte, wir sind Freunde. Warum vertraust du mir nicht?“
  • Falschinformation und Täuschung: Manipulative Personen neigen dazu, Informationen zu verzerren oder bewusst falsche Informationen zu streuen, um die Wahrnehmung ihres Gegenübers zu beeinflussen. Beispielsweise könnte ein Geschäftspartner die Risiken einer Investition herunterspielen, um das Gegenüber zu einer Beteiligung zu bewegen.
  • Druck und Dringlichkeit: Manipulator*innen schaffen oft eine künstliche Dringlichkeit, um Druck auszuüben. Aussagen wie „Dieses Angebot gilt nur heute“ oder „Wenn du jetzt nicht zusagst, ist der Deal vom Tisch“ zielen darauf ab, die betroffene Person unter Stress zu setzen und ihr keine Zeit zu lassen, die Situation angemessen zu überdenken.
  • Schmeichelei und Charme: Manche Manipulator*innen setzen gezielt Schmeichelei und Charme ein, um das Vertrauen ihres Gegenübers zu gewinnen und die Wachsamkeit zu senken. Diese scheinbar freundliche und positive Beeinflussung kann dazu führen, dass die betroffene Person ihre Schutzmechanismen fallen lässt.
  • Spielen mit Schuldgefühlen: Manipulative Personen erzeugen oft Schuldgefühle, um andere zu beeinflussen. Dies kann dazu führen, dass die betroffene Person aus einem falschen Pflichtgefühl heraus Entscheidungen trifft, die nicht in ihrem besten Interesse liegen.

Warnsignale für Manipulation

Es gibt bestimmte Warnsignale, auf die du achten solltest, um Manipulation frühzeitig zu erkennen:

  • Unklare oder widersprüchliche Kommunikation: Manipulator*innen neigen dazu, vage oder mehrdeutige Aussagen zu machen. Wenn ein(e) Geschäftspartner*in ständig seine/ihre Meinung ändert oder Informationen zurückhält, ist Vorsicht geboten.
  • Übermäßige Betonung von Loyalität und Vertrauen: Wenn jemand ständig betont, wie wichtig Vertrauen ist, und dabei subtile Hinweise gibt, dass Misstrauen unangebracht sei, könnte dies ein Zeichen für Manipulation sein.
  • Unangemessener Druck oder Eile: Wenn du dich in einer Situation wiederfindest, in der du unter extremen Zeitdruck gesetzt wirst, ohne die Möglichkeit zu haben, eine Entscheidung gründlich zu überdenken, könnte dies ebenfalls ein Hinweis auf Manipulation sein.
  • Widersprüchliches Verhalten: Achte auf Menschen, deren Worte und Taten nicht übereinstimmen. Wenn jemand einerseits Vertrauen und Respekt signalisiert, sich andererseits aber nicht an Absprachen hält oder ständig Ausreden findet, solltest du skeptisch werden.
  • Unerklärliche Schuldgefühle oder Zweifel: Wenn du nach einem Gespräch mit einem/einer Geschäftspartner*in oder Mitarbeiter*in regelmäßig unsicher, schuldig oder verunsichert bist, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt, könntest du Opfer manipulativer Taktiken sein.

Strategien zum Schutz vor Manipulation

Das Erkennen von Manipulation ist der erste Schritt, doch es ist ebenso wichtig, sich aktiv davor zu schützen.

  • Zunächst sollten klare Grenzen in Geschäftsbeziehungen gesetzt werden. Dies betrifft sowohl den persönlichen als auch den beruflichen Bereich. Klare Regeln und Erwartungen lassen wenig Raum für Manipulation. Es ist ebenso wichtig, die Motive und Absichten der anderen Seite zu hinterfragen. Eine gesunde Skepsis hilft dabei, potenzielle Manipulationsversuche zu erkennen, bevor sie Schaden anrichten.
  • Fördere Transparenz und Offenheit in deinem Unternehmen. Je mehr Informationen offen und ehrlich geteilt werden, desto weniger Raum bleibt für Manipulation. Schenke Vertrauen, aber verifiziere auch regelmäßig die Aussagen und Handlungen deiner Geschäftspartner*innen, um sicherzustellen, dass Absprachen eingehalten werden.
  • Ein starkes Team kann ebenfalls eine wirksame Verteidigungslinie gegen Manipulation sein. Indem du deine Mitarbeitenden schulst und ihnen die Werkzeuge an die Hand gibst, Manipulation zu erkennen und darauf zu reagieren, reduzierst du das Risiko, dass dein Unternehmen ausgenutzt wird.
  • Zudem solltest du darauf achten, deine Unabhängigkeit zu bewahren. Lass dich nicht in emotionale oder finanzielle Abhängigkeiten drängen. Eine unabhängige Position stärkt deine Verhandlungsbasis und macht es schwieriger für andere, dich zu manipulieren.
  • In schwierigen oder unklaren Situationen kann es hilfreich sein, den Rat externer Expert*innen einzuholen, sei es durch Mentor*innen, Berater*innen oder Anwält*innen. Diese können eine objektive Einschätzung der Situation geben und dir helfen, Manipulationsversuche zu erkennen und abzuwehren.

Wachsamkeit und Selbstschutz als Schlüssel zum Erfolg

Manipulation ist in der Geschäftswelt eine reale Gefahr, die nicht unterschätzt werden sollte. Gründer*innen sind besonders anfällig, da sie oft auf der Suche nach Partnerschaften, Investor*innen oder neuen Kund*innen sind und dabei manchmal ihre Wachsamkeit verlieren. Doch indem du die Anzeichen von Manipulation kennst und bewusst Strategien zum Selbstschutz anwendest, kannst du dich und dein Unternehmen bestmöglich schützen.

Wachsamkeit, gesunde Skepsis und klare Kommunikation sind dabei deine besten Werkzeuge. Schaffe eine Unternehmenskultur, die auf Offenheit und Transparenz basiert, und ermutige dein Team, stets kritisch zu denken. So wehrst du nicht nur Manipulation erfolgreich ab, sondern baust zugleich auch langfristig stabile und vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufbauen, die auf gegenseitigem Respekt und echtem Vertrauen basieren.

Der Autor Andreas Belocerkov ist Finanzexperte und Gründer von The Investment Club, der sich mit der Total Return-Investment-Strategie, Asset Protection und Nachfolgeregelungen befasst.

Raus aus der Funding-Stressfalle!

Diese zehn Tipps helfen dir, souverän und mit mehr Gelassenheit in die nächste Funding-Runde zu gehen.

Schlaflose Nächte, die Angst, zu scheitern, vollgepackte Arbeitstage. Schon in „normalen“ Zeiten ist es herausfordernd genug, ein Start-up aufzubauen. Steht dann auch noch die nächste Funding-Runde an, bricht für viele die Hölle los. Denn der Druck, Investor*innen zu finden und den Traum am Leben zu halten, ist gigantisch. Funding-Stress in Reinform: Doch es gibt Wege raus aus der Stressfalle.

2489 Start-ups wurden laut Bundesverband Deutsche Start­ups im Jahr 2023 in Deutschland gegründet. Sie alle suchen nach Investor*innen, denn „ohne Moos nix los“, wie der Volksmund sagt. Die Konkurrenz ist groß. Gleichzeitig scheinen die Geldgebenden deutlich vorsichtiger zu sein und länger zu prüfen, bevor sie investieren. Aktuell befürchtet so auch etwa jedes neunte Start-up (elf Prozent) in den kommenden zwölf Monaten eine Insolvenz, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 172 Tech-Start-ups zeigt. Die Konjunkturflaute trifft auch die jungen Unternehmen; Besserung ist nach Einschätzung des Startup-Verbands erst mal nicht in Sicht.

Funding: Fulltime-Job neben dem Fulltime-Job

Na, genug Druck aufgebaut? Dabei habe ich den zeitlichen Stessfaktor noch gar nicht genannt. Gerade in der Seed-Phase und der Series A ist das Funding ein Fulltime-Job neben deinem Fulltime-Job. Anstrengend genug. Gleichzeitig musst du in dieser Phase mit einer Vielzahl widersprüchlicher Gefühle und Gedanken klarkommen. Du musst beispielsweise gegenüber Investor*innen brillieren, egal wie es in dir aussieht. Du willst dem Team Sicherheit vermitteln, obwohl dich die Angst umtreibt zu scheitern. Die Verantwortung für das Team und die Zukunft deines Unternehmens liegen schwer auf deinen Schultern. Genauso wie die Un­sicherheit, was welche(r) Investor*in wann macht. Doch das liegt außerhalb deiner Kontrolle, egal wie gut du dich vorbereitest. Dabei ist die Angst vor Kontrollverlust mehr als unangenehm.

Das alles zeigt eindringlich, wie herausfordernd der Weg für Gründer*innen ist. Und wie wichtig es ist, sich frühzeitig gegen Funding-Stress zu wappnen. Denn um dem Druck zu begegnen, brauchst du emotionale Widerstandsfähigkeit: Resilienz. Sie hilft dir dabei, Ablehnung, Rückschläge und Unsicherheit zu bewältigen und deiner Vision treu zu bleiben.

Sie hilft dir dabei, kritisches Hinterfragen seitens der Investor*innen, als das zu nehmen, was es ist: Sie machen nur ihren Job. Und sie hilft dir dabei, in Alles-oder-Nichts-Momenten bei den Gesprächen souverän und gelassen zu bleiben.

Dein Zehn-Punkte-Programm gegen den Funding-Stress

1. Nimm an, was ist ...

… oder wie die Kölner sagen würden: „Et es wie et es!“ Funding-Stress ist normal – bestraf dich nicht dafür. Denn Gefühle und Erfahrungen, die wir akzeptieren, empfinden wir als weniger schlimm. „Normalisierung“ heißt das in der Psychologie. Was du annimmst, wird kleiner und weniger bedrohlich. Auch wenn du in einer Stressphase schlechter schläfst und sich das Gedankenkarussell mal in Bewegung setzt, nimm es an, statt dir vorzuwerfen, dass du die Kontrolle verloren hast.

2. Lass es dir gut gehen

Funding ist ein Marathon, kein Sprint. Drei bis fünf Monate lang wirst du immer wieder extreme Zeiten erleben. Priorisiere in dieser Zeit deine Selbstfürsorge: viel Sport, ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol. Dieser Ausgleich ist in stressigen Phasen besonders wichtig. Tu, was dir gut tut – und nimm dir dafür doppelt so viel Zeit wie sonst. Am besten etablierst du deine Entspannungsroutinen übrigens lange vor dem Funding. Denn unter Stress fallen wir auf unsere Gewohnheiten zurück – aber nur, wenn wir welche haben.

3. Bleib in deinem Kontrollbereich

Arbeite dich nicht an Dingen ab, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du kontrollieren und gestalten kannst. Ein gute Unternehmenskultur, passende KPIs, ein starkes Pitchdeck, ein breites Netzwerk an wertvollen VC-Kontakten: All diese Grundlagen des Fundings liegen in deiner Hand. Auf sie solltest du dich konzentrieren – und nicht auf das, was die Investor*innen damit machen. Denn das liegt außerhalb deiner Kontrolle.

4. Setze deinen Fokus aufs Funding

Arbeite in der heißen Phase außer am Funding an nichts anderem Wesentlichen. Dafür hast du deine Co-Founder*innen und dein Team! Schone deine Ressourcen. Das heißt auch, dass du die Pausen bewusst zur Regeneration nutzt und nicht, um schnell noch ein paar Vertriebstermine einzuschieben, dass du nachts nicht noch den operativen Kram abarbeitest, sondern dich erholst und früh ins Bett gehst. Für dich ist jetzt nur das Funding dran. Und Erholung. Sonst nichts.

5. Such dir eine(n) erfahrene(n) Begleiter*in

Den Weg, den du jetzt gehst, haben andere schon vor dir genommen. Nutze diese Erfahrungen. Mit erfahrenen Begleiter*innen an deiner Seite ist der Weg leichter. Suche dir einen Coach oder eine Mentorin, der/die die Prozesse kennt und dir sagen kann, was normal oder abwegig ist und verlässlich an deiner Seite steht. Das gibt dir Sicherheit.

6. Arbeite im Team

Teile deine Last mit deinen Co-Founder*innen und dem Team. Kommuniziere offen, wo ihr steht und was das Team jetzt tun kann, um dich bestmöglich zu unterstützen. Du musst nicht alles alleine schaffen (auch wenn dir deine „schwarzen Gedanken“ genau das vielleicht suggerieren wollen). Vertrau auf dein Team und gib Aufgaben bewusst ab. Gemeinsam seid ihr stärker.

7. Schaff einen War-Room

Gib dem Funding ein klares Zuhause. Schafft, wenn möglich, einen War-Room, in dem alles passiert, was mit dem Prozess zu tun hat. Damit stellst du sicher, dass das Funding nicht dein ganzes Leben übernimmt.

8. Sprich über das Worst-Case-Szenario

Zum War-Room gehört auch das Worst-Case-Szenario. Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Geh diese Frage ernsthaft durch. Denn oft ist die maximale Fallhöhe weniger existenziell als vermutet. Und kombiniere diese Überlegungen mit einem „Pre-Mortem“: Angenommen das Funding ist total schiefgegangen: Was ist passiert? Wovor solltest du am meisten Angst haben? Was ist am wahrscheinlichsten? Wogegen kannst du was machen? Was hat die größten negativen Auswirkungen? Finde dann Lösungsansätze für all die Themen, die in deiner Hand liegen.

9. Starte früh und bleib flexibel

Funding-Runden lassen sich nur schwer planen. Je größer dein Spielraum, desto gelassener bleibst du. Mach dir klar, was dein eigentliches Ziel ist. Was für ein Unternehmen willst du schaffen? Was willst du wirklich erreichen? Und überlege dir dann, was valide Alternativen zur Funding-Runde sind. Denn: Viele Wege führen nach Rom.

10. Feiere Erfolge, auch die kleinen

Konzentriere dich nicht nur auf den großen Abschluss. Feiere jeden noch so kleinen Meilenstein, am besten im Team. Die ersten Pitchdecks sind raus, die ersten Termsheets, die Due Diligence startet …, all das sind Gründe zum Feiern.

Die Autorin Dorothea von Wichert-Nick unterstützt Start-ups und Gründer*innen mit ihrem Unternehmen volate dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und ihre Führungsfähigkeiten an die sich ständig wandelnden Anforderungen anzupassen.

Zulieferer und Partner finden: 4 wichtige Fragen

Als Gründer zuverlässige und sinnvolle Partner zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Da ist diese tolle Idee, die man so direkt wie möglich umsetzen möchte – doch man hat nicht jeden Arbeitsschritt selbst in der Hand. Stattdessen muss man mit anderen Unternehmen und somit mit Zulieferern zusammenarbeiten.

Da ist natürlich eine gute Sache, das fördert die Wirtschaft und man kann Arbeitsschritte auslagern, die sonst viel Zeit und Aufwand verlangen würden. Allerdings ist es auch alles andere als einfach, Unternehmen zu finden, mit denen man wirklich zusammenarbeiten möchte und die sich als zuverlässiger Partner erweisen. Die folgenden vier Fragen sollte man sich auf jeden Fall stellen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Lieber kurzfristig oder langfristig planen?

Bei der Wahl eines Geschäftspartners – eines Dienstleisters oder aber eines Zulieferers – muss realistisch eingeschätzt werden, wie lange die Zusammenarbeit angelegt ist. Denn es gibt für Gründer Situationen, in denen sie nur einmalig oder kurzfristig mit jemandem zusammenarbeiten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, von Anfang an langfristig zu planen.

In der Entwicklungsphase eines Produktes kann es beispielsweise so sein, dass man einmalig Einzelteile, Zutaten oder auch fertige Produkte braucht, um zu testen. Dann darf ruhig auf den günstigsten Einzelpreis geschaut werden. Wer allerdings nicht nur einmalig bestellt, sondern eine längere Zusammenarbeit plant, der sollte nicht ausschließlich auf den Preis gucken. Auch Mengenrabatte, Zukunftsorientierung oder Vertrauen sind dann Faktoren. Erfahrung in Krisensituationen oder ein Reparaturservice – wie der Spindelservice von pdsspindeln – dürfen ebenfalls in die Partnerwahl einfließen.

Risiko eingehen oder auf Nummer sicher gehen?

Die Bestellmenge ist bei der nächsten Frage entscheidend: Geht man ein Risiko ein oder plant man lieber sicherer? Diese Frage stellt sich für Gründer vor allem, wenn sie planen, wie viel eines Produktes sie verkaufen werden. Ist der Launch erfolgreich, dann bedeuten zu wenig bestellte Produkte Lieferengpässe, die den Hype bremsen. Läuft es hingegen schleppender an, entstehen Lagerkosten, die die Gewinne drücken.

Das muss bei der Wahl eines Zulieferers bedacht werden. Denn muss eine bestimmte Menge an Produkten abgenommen werden, ist das ein Risiko. Gibt es wiederum begrenzte Produktionskapazitäten, sind fehlende Vorbestellungen ebenfalls problematisch. Planung und offene Kommunikation mit einem Zulieferer sind hierbei besonders wichtig.

Erfahrung nutzen oder Gründer fördern?

Bei der Wahl eines Zulieferers oder Dienstleisters spielt auch eine Rolle, welche Philosophie man verfolgt. Die Zusammenarbeit mit einem traditionellen Familienunternehmen hat den Vorteil, dass man einen zuverlässigen und erfahrenen Partner hat. Dafür greift man aber meist auch tiefer in die Tasche.

Mit anderen Startups, jungen Unternehmen oder Selbstständigen zusammenzuarbeiten, ist etwas weniger zuverlässig, da sich diese meist noch nicht in Krisensituationen bewiesen haben. Dafür können meist bessere Konditionen herausgehandelt werden und man unterstützt sich gegenseitig und knüpft wertvolle Kontakte.

Aus der Region oder international liefern lassen?

Eine große Streitfrage ist und bleibt die nach der Regionalität. Es gibt für beide Seiten der Diskussion gute Pro- und Kontra-Argumente. Regionale Zulieferer haben meist geringe Lieferkosten. Auch die Kommunikationswege sind kürzer – der Besuch der Produktionsstätte oder ein persönliches Gespräch sind viel einfacher zu realisieren. Letztlich spielt auch der Umweltfaktor eine Rolle, denn lange Lieferketten belasten die Umwelt und somit den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens. Regionale Zulieferer bieten allerdings meist weniger gute Konditionen.

Wer national oder international auf Zulieferersuche geht, der kann meist Geld sparen. Denn so lassen sich Preise von Dutzenden Unternehmen vergleichen. Mengenrabatte sind oft Teil des Deals. Ist das Startup auf internationale Märkte fokussiert (oder soll dies mittel- bis langfristig sein) kann das Arbeiten über Grenzen hinweg auch Kredibilität geben. Allerdings ist der ökologische Faktor zu bedenken und man muss damit rechnen, dass Änderungen oder Probleme nicht schnell gelöst werden können.

Wie können Sie Ihre Unternehmensdaten im Jahr 2021 schützen?

Drei Strategien, wie sich Unternehmen bestmöglich vor Angriffen von Cyberkriminellen schützen.

Das Thema Internetsicherheit bleibt für Geschäftsinhaber auf der ganzen Welt weiterhin ein wichtiges Anliegen. Das Jahr markierte einen Anstieg der Betrugsfälle gegen kleine Unternehmen, vor allem aber gegen kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs). Ein Bericht von Interpol vom Anfang des Jahres zeigte, dass Cyberkriminelle ihre Angriffe auf Ziele von Einzelpersonen und kleinen Unternehmen bis hin zu Großunternehmen, Regierungen und kritischen Infrastrukturen ausgeweitet haben. Aber wie kann man sich schützen? Hier sind drei Strategien, die Sie anwenden können, um Ihr Unternehmen in Zukunft zu schützen.

Verwenden Sie ein VPN

Während Business-VPNs eine ähnliche Funktion wie Verbraucher-VPNs erfüllen, gibt es einige wichtige Unterschiede. Zunächst einmal sind sie darauf ausgelegt, die Privatsphäre des gesamten Unternehmens zu schützen und sie bieten zusätzlichen Schutz vor Überwachung und Hacking. Verbraucher-VPNs werden in der Regel für individuelle Vorlieben wie das Entsperren einer Website oder eines Dienstes verwendet, während Geschäfts-VPNs für die Sicherheit und den Schutz von Daten im Unternehmen eingesetzt werden. Vorteilhaft ist es, ein VPN kostenlos zu testen, um die Funktionalität zu erforschen.

VPNs können verwendet werden, um auf regional eingeschränkte Websites zuzugreifen, Ihre Browsing-Aktivitäten vor neugierigen Blicken in öffentlichen WLANs zu schützen und vieles mehr. Heutzutage sind VPNs sehr beliebt, aber nicht aus den Gründen, aus denen sie ursprünglich geschaffen wurden. Ursprünglich waren sie nur ein Weg, um Geschäftsnetzwerke sicher über das Internet miteinander zu verbinden oder Ihnen den Zugriff auf ein Geschäftsnetzwerk von zu Hause aus zu ermöglichen.

Schützen Sie Ihre Systeme

Die meisten Cyber-Angriffe kommen in Form von Software, die auf die eine oder andere Weise auf Ihren Systemen installiert ist. Sie können die Risiken solcher Angriffe drastisch reduzieren, indem Sie einfach sicherstellen, dass Sie die richtige Antiviren-Software installiert und aktualisiert haben. Letzteres ist besonders wichtig, da jeden Tag neue Viren entwickelt und im Internet verkauft werden. Wenn Ihre Antivirus-Software nicht auf dem neuesten Stand gehalten wird, verpasst sie möglicherweise einfach ein schädliches Programm.

Außerdem ist es wichtig, regelmäßig Backups von wichtigen Daten zu erstellen und sichere Passwörter für alle Ihre Geräte zu verwenden. Unter Umständen genügt es einem Angreifer, sich Zugang zu einem Gerät zu verschaffen, das von einem Mitarbeiter genutzt wird, der ein schlechtes Passwort verwendet oder es versäumt, die Multi-Faktor-Authentifizierung für Geräte und Konten zu nutzen. Selbst wenn Ihr Unternehmen nicht groß genug ist, um eine vollwertige IT-Abteilung zu beschäftigen, sollten Sie Ihre Mitarbeiter dahingehend aufmerksam machen, die notwendigen Schritte zur Sicherheit zu unternehmen.

Achten Sie auf E-Mails

Heutzutage werden viele Cybersecurity-Angriffe in Form von Social Engineering durchgeführt. Dabei werden sorgfältig gestaltete E-Mails und Anrufe verwendet, um Ihre Mitarbeiter dazu zu bringen, den Hackern Zugang zu gewähren, indem sie entweder Malware installieren oder Anmeldedaten auf von den Hackern kontrollierten Webseiten preisgeben.

Social Engineering ist die Kunst, Menschen zu manipulieren, damit sie vertrauliche Informationen preisgeben. Die Art der Informationen nach denen diese Kriminellen suchen, kann variieren, aber wenn Einzelpersonen ins Visier genommen werden wird versucht ihnen Ihre Passwörter oder Bankdaten herauszulocken, oder sich Zugang zu Ihrem Computer zu verschaffen, um heimlich bösartige Software zu installieren.

Kriminelle verwenden Social-Engineering Taktiken, weil es in der Regel einfacher ist, Ihre natürliche Neigung zum Vertrauen auszunutzen, als Wege zu finden, Ihre Software zu hacken. Es ist zum Beispiel viel einfacher jemanden dazu zu bringen Ihnen sein Passwort zu geben, als zu versuchen sein Passwort zu hacken (es sei denn, das Passwort ist wirklich schwach).

Seriöse Unternehmen und Organisationen kontaktieren Sie nicht, um Ihnen Hilfe anzubieten. Wenn Sie den Absender nicht ausdrücklich um Hilfe gebeten haben, betrachten Sie jedes Angebot zur "Hilfe" bei der Wiederherstellung der Kreditwürdigkeit, der Refinanzierung eines Hauses, der Beantwortung Ihrer Frage usw. als Betrug. Wenn Sie eine Bitte um Hilfe von einer Wohltätigkeitsorganisation erhalten, zu der Sie keine Beziehung haben, sollten Sie diese ebenfalls löschen. Suchen Sie selbst nach seriösen Wohltätigkeitsorganisationen, um nicht auf einen Betrug hereinzufallen.

Schlussfolgerung

Für die deutliche Zunahme von Cyber-Betrug und Malware-Angriffen in diesem Jahr sind viele Faktoren verantwortlich. Die Tatsache, dass die meisten Menschen von zu Hause aus arbeiten, dürfte jedoch einen großen Anteil daran haben. Zum Unterschied vom Büro, wo es einfach ist, die IT-Mitarbeiter um Rat zu fragen, nehmen viele einfach eine Do-it-yourself Haltung ein und machen dadurch mehr Fehler. Obwohl die Menschen immer schlauer im Umgang mit ihren Daten werden, und die Technologie es einfacher gemacht hat, sind diese Praktiken nicht alltäglich. Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für die Bedeutung des Datenschutzes und schützen Sie Ihre persönlichen Daten noch heute.

5 Vorteile digitaler Task-Management-Tools

Task-Management-Tools haben in den vergangenen Monaten einen enormen Aufschwung erlebt. Zeit, sich die größten Vorteile einer guten Task-Management-Software genauer anzuschauen.

Als Trend nicht erst seit gestern diskutiert und doch noch längst nicht von allen Ernst genug genommen: Die elementare Rolle digitaler Lösungen für Firmen. Doch durch die Auswirkungen der Pandemie auf den Business-Alltag ist die Diskussion um die Bedeutung smarter Unternehmens-Software auch unter Digitalisierungsmuffeln in den Führungsetagen neu aufgeflammt. 


Digitale Lösungen unterstützen Firmen in vielerlei Hinsicht: Sie ermöglichen es, dezentral zu arbeiten und fördern so Flexibilität und Agilität, sowie die Zukunfts- und Krisenresistenz eines Unternehmens. Da durch den Ausbruch der Corona-Pandemie auf einen Schlag zahllose Angestellte plötzlich remote arbeiten mussten, haben vor allem Task-Management-Tools in den vergangenen Monaten einen Aufschwung erlebt.

Task-Management-Software unterstützt dich dabei, Aufgaben besser zu planen, Projekte schneller und effizienter abzuschließen und ohne Brüche mit deinem Team zu kommunizieren.

Zeit, sich die fünf größten Vorteile einer guten Task-Management-Software genauer anzuschauen: 


1. Alle Infos an einem Platz

Stets den Überblick über ein Projekt zu behalten ist die Grundlage eines reibungslosen Arbeitsalltags und produktiver Abläufe – egal in welcher Branche oder Abteilung. 
Eine gute Task-Management-Software sollte daher auf einen Blick zeigen, welche einzelnen Aufgaben ein Projekt umfasst und wie viele davon bereits abgeschlossen, in Arbeit oder noch unangetastet sind.

Die Option für alle Beteiligten des Projekts, einzelnen Aufgaben Kommentare hinzuzufügen, kann dazu beitragen, das E-Mail-Postfach zu schonen, indem kurze Abstimmungen über einen „digitalen kurzen Dienstweg“, den Kommentaren, erledigt werden. So befinden sich stets alle Informationen zu einem Projekt kontextbezogen und an einem Platz: Im Task-Management-Tool. Diese kontextbezogene Kommunikation kann die Konzentration der Kollegen verbessern, da sie nicht für ein und dasselbe Projekt immer wieder in verschiedene Oberflächen „springen“ müssen, beispielsweise das erwähnte E-Mail-Postfach, den Unternehmens-Chat mit den Kollegen oder auch die eigene analoge To-do-Liste.

Außerdem macht die zentrale Anordnung der Kommunikation um ein Projekt oder eine bestimmte Aufgabe herum Entscheidungen und beschlossene Maßnahmen für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar. Auch ein Teammitglied, das beispielsweise aus dem Urlaub zurückkehrt, braucht keinen zusätzlichen Update-Termin, um den Projektfortschritt zu verstehen – ein Blick in das Task-Management-Tool genügt, um nachzuvollziehen, was wann diskutiert und entschieden wurde und warum.


2. Überblick für andere Teammitglieder

„Business as usual“ bedeutete für die meisten Firmen vor einigen Jahrzehnten etwas ganz anderes als heute. Die Ausweitung des Geschäfts auf verschiedene Firmenstandorte und zunehmende Internationalisierung führen dazu, dass Kollegen, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten, immer häufiger nicht nebeneinander in demselben Büro, vielleicht sogar nicht einmal im selben Land, sitzen. Gleichzeitig haben sich die Arbeitsweisen und Ansprüche von Mitarbeitern im Zuge der New-Work-Ära gewandelt: Flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice sind hierbei nur zwei populäre Beispiele. Erfolgreiches Teamwork braucht unter diesen Umständen ein hohes Maß an Transparenz und einfache Kommunikationswege, die die Grenzen der physischen Distanz überbrücken.


Innerhalb eines zentralen Task-Management-Tools, auf das dezentral sämtliche Mitarbeiter eines Projekts zugreifen können, ist der Status quo eines Prozesses stets vermerkt. Wenn also meine Kollegin aus den USA während ihrer Arbeitszeit eine Aufgabe erledigen konnte, passiert das für mich aufgrund der Zeitverschiebung womöglich „über Nacht“. Dennoch bin ich nicht gezwungen, bis zum Beginn ihrer Arbeitszeit an „meinem“ Nachmittag zu warten, um mich von ihr updaten zu lassen. Im Task-Management-Tool sehe ich auf den ersten Blick, welche Aufgaben noch offen sind oder erkenne anhand von Kommentaren, wo etwas hakt. 
Mit einem Task-Management-Tool gelingt Teamwork in einem Projekt unabhängig von Ort und Zeit und alle Mitarbeiter sind stets im Bilde über den Status quo. 


3. Überblick für das Management

Überwiegend schätzen und erwarten Mitarbeiter, dass sie eigenverantwortlich arbeiten können. Dadurch werden jedoch detaillierte Statusreports an den Vorgesetzten notwendig, damit das Management den Gesamtüberblick behält. Ein Task-Management-Tool kann hier unterstützen, denn es gewährt nicht nur den aktiv bei der Realisierung eines Projekts beteiligten Teammitgliedern, sondern auch den Vorgesetzten Einblick über den Fortschritt einzelner Aufgaben.
Selten geschätztem Micromanagement wird so die Notwendigkeit entzogen und Teams, egal ob mit flachen oder stärker ausgeprägten Hierarchien, bleiben produktiv und ihre Mitglieder über alle Level optimal informiert.


4. Verschiedene Stati einer Aufgabe darstellen

Um ein Projekt optimal planen und steuern zu können, braucht es ein tiefes Verständnis davon, welche Zwischenschritte für die Umsetzung nötig sind. Hierfür lohnt es sich, bei der Auswahl eines Task-Management-Tools darauf zu achten, dass die Aufteilung der jeweiligen Stati so flexibel und individuell wie möglich gestaltet ist. Denn während für das eine Projekt und dessen beauftragtes Team die Schritte „offen“, „in Bearbeitung“, „abgeschlossen“ genügen, braucht es bei einem anderen Auftrag beispielsweise noch einen Reiter „Zwischenziele“, „Wiederkehrende Aufgaben“ – oder etwas ganz anderes. Ein gutes Task-Management-Tool ermöglicht es so, alle notwendigen Zwischenschritte und jedes Unterprojekt übersichtlich darzustellen und auf den ersten Blick zu erfassen. 


5. Mithilfe von Automatisierungen To-dos erstellen

Aufgaben und neue To-dos ergeben sich für die meisten von uns heute aus unterschiedlichsten Quellen: Per Mail oder telefonisch kommen beispielsweise Aufträge der Kunden rein, über den Firmen-Chat erreicht uns Feedback von Kollegen, das umgesetzt werden muss. In einem Meeting ergeben sich weitere Tasks zur Projektrealisierung. Dazu kommen in manchen anderen Unternehmen Ticketing-Tools oder ein Web-Client, über den Kundenanfragen an die Mitarbeiter gestellt werden – die Quellen, aus denen die Aufgaben kommen können, sind vielfältig. Um das bereits erwähnte „Springen“ in unterschiedliche Oberflächen zu vermeiden, den Fokus und die Produktivität hoch zu halten, sind Automationen, die neue To-dos direkt in ein Task-Management-Tool speisen, von enormem Wert. Dies gelingt über Integrationen beispielsweise mit den Anbietern zuvor genannter Lösungen wie einem E-Mail-Client, einem Chat- oder Ticketing-Tool.
Die Task-Management-Software wird so zum Dreh- und Angelpunkt für die Mitarbeiter, in der alle Aufgaben händisch oder automatisiert zusammenlaufen und gebündelt werden. Von dort aus kann das Teammitglied alle Tasks sortieren und priorisieren, wie es individuell gebraucht wird. So kann sich der Mensch mithilfe smarter Technologie das Arbeiten erleichtern und Fokus und Produktivität steigern.

Der Autor Michael Hollauf ist Gründer und CEO von MeisterTask, einem Online-Task-Management-Tool für Teams

Die Wichtigkeit von kaufmännischen Kenntnissen für Gründer

Gründe, sich selbstständig zu machen, gibt es viele. Doch ein solches Vorhaben muss gut durchdacht sein, steht doch die komplette Existenz auf dem Spiel. Insbesondere die Notwendigkeit kaufmännischen Hintergrundwissens wird von Gründern oft unterschätzt. Wir zeigen, warum dieses erforderlich ist und wie man seine Kenntnisse auffrischen kann.

In vier Schritten zum Freelancer – wer wünscht sich das nicht? Sein eigener Boss sein, freie Arbeitszeiteinteilung und endlich das tun, was einem Spaß macht. Ganz so einfach ist er dann aber doch nicht, der Weg in die Selbständigkeit. Erste wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Vorhaben ist der Businessplan. Doch bereits hier scheitern viele – einfach weil ihnen wichtiges kaufmännisches Hintergrundwissen fehlt. Denn erst mit diesem lassen sich Geschäftsmodell, Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie Marketing, Vertrieb, Produkt- und Personalplanung als auch Finanzplanung in Einklang bringen. Wer kein kaufmännisches Wissen besitzt oder dieses auffrischen möchte, sollte eine kaufmännische Weiterbildung besuchen.

Kaufmännische Kenntnisse sichern den Erfolg Ihres Vorhabens

Es gibt viele Gründe, warum man als Freelancer scheitern kann. Ein wesentlicher ist das Fehlen von ausreichend kaufmännischem Wissen. Denn kaufmännische Kenntnisse sind in vielen Bereichen erforderlich. Fehlen sie, kann dies schlimmstenfalls zum unternehmerischen Ruin führen. Beschäftigt man sich zu wenig mit den Themen Forderungsmanagement, Liquidität und finanzieller Planung, können schnell Finanzierungsmängel entstehen. Aber auch Planungsmängel und Informationsdefizite kann man mit kaufmännischen Kenntnissen umgehen.

Welche Kenntnisse gehören zum kaufmännischen Bereich?

Je nachdem aus welcher Branche man stammt, kann es erforderlich sein, sein Wissen im kaufmännischen Bereich aufzufrischen oder dieses vollkommen neu zu erwerben. Experten empfehlen, sich bereits vor der Existenzgründung mit den kaufmännischen Grundlagen zu beschäftigen. Doch welche sind das eigentlich?

Planung:
Die geschäftliche Planung sollte immer auf kaufmännischer Basis durchgeführt werden. Das beginnt bereits mit dem Businessplan. Dieser muss in vielen Fällen später immer wieder angepasst werden.

Controlling:
Im Controlling beschäftigt man sich damit, welche Gegenmaßnahmen bei einer Fehlentwicklung ergriffen werden können. Nur so kann der Erfolg auch langfristig Bestand haben.

Kalkulation:
Eine richtige Kalkulation stellt die Basis des finanziellen Erfolgs einer Unternehmung sicher.

Steuern:
Als Selbständiger gehören Steuererklärungen zu den meist lästigen Pflichten. Durch eine kluge Vorausplanung kann verhindert werden, dass die Steuern nicht die eigene Liquidität gefährden. Auch dies will gelernt sein.

Buchhaltung:
Den meisten macht sie keinen Spaß, doch wer selbständig ist, kommt nicht an ihr vorbei. Die Rede ist von der Buchhaltung.

Marketing:
Kein Erfolg ohne passendes Marketing. Marktforschung, Werbung und Kundenservice sind Bereiche, in denen nur mit Hintergrundwissen erfolgreich gearbeitet werden kann.

Recht:
Als Gründer macht man sich angreifbar. Um das Risiko von Abmahnungen und anderen teuren Problemen möglichst gering zu halten, sollten auch rechtliche Grundkenntnisse vorhanden sein.

Mitarbeiter:
Und letztendlich zählt auch die Mitarbeiterplanung und -führung zum kaufmännischen Wissen.

Wie und wo kann ich kaufmännische Kenntnisse erwerben?

Es gibt verschiedene Wege, sich kaufmännisches Wissen anzueignen. Eine Möglichkeit sind Fachbücher. Wem das zu trocken und theoretisch ist, ist mit einem Gründerkurs besser beraten. Diese werden zum Beispiel von der IHK angeboten. Aber auch ein Gründercoaching ist empfehlenswert. Dieses wird zu großen Teilen sogar finanziell gefördert. Ansprechpartner sind das Jobcenter und die Agentur für Arbeit.

Soziokratie im Startup

Soziokratie ist ein Organisationsmodell für gelingende Zusammenarbeit und Entscheidungen auf Augenhöhe. Wie du davon profitierst.

Gründer gehen in ihren Start-ups neue kreative Wege, so auch im Bereich der Mitarbeiterführung. Ein innovativer Weg besteht in der Einführung soziokratischer Grundsätze. Der Begriff „Soziokratie“ setzt sich zusammen aus dem lateinischen „socius“, dem Gefährten, und dem griechischen „kratein“, dem Regieren. Er findet sich bereits bei dem französischen Philosophen Auguste Comté, der auch den Begriff „Soziologie“ prägte.

Gleichwertigkeit als Fundament

Entscheidender Aspekt des soziokratischen Modells ist die Gleichwertigkeit aller Beteiligten. Es geht um Gleichberechtigung, Transparenz und Partnerschaftlichkeit in der Mitarbeiterführung. In einem Team zum Beispiel agieren und diskutieren alle Mitglieder auf Augenhöhe und können in Entscheidungsprozessen denselben Stimmenanteil geltend machen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Teammitglied mit einer Art Veto-Recht sogar eine Teamentscheidung zum Einsturz bringen. Es versteht sich von selbst, dass sich solch ein Modell nur erfolgreich um- und einsetzen lässt, wenn alle Teilnehmer intensiv und nachhaltig darauf vorbereitet werden. Bereits 1994 hat Stefan Kühl in seinem Buch „Wenn die Affen den Zoo regieren“ die Vorteile, aber auch die Tücken und Nachteile der flachen Hierarchien beschrieben. Der Versuch, eine höhere Wertschöpfung zu erzielen, indem den Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung übertragen und das Unternehmen zu einer selbstlernenden Organisation entwickelt wird, kann in sein Gegenteil umschlagen. Allerdings: Wenn du als Gründer die folgenden 10 Schritte beachtest, vermeidest du den Ausbruch des Chaos in deinem „Zoo“.

Trichtermanagement in Start-ups

Strategisches Trichtermanagement kann Start-ups insbesondere in der unternehmerisch schwierigen Startphase wertvolle Dienste leisten. Wir zeigen wichtige Einsatzbereiche der Trichter-Idee im Überblick.


Ein strategisch wichtiges Instrument zum Aufbau und zur Strukturierung von Prozessen ist das sog. Trichtermanagement. Es hilft dabei, Prozesse und Aktivitäten richtig zu priorisieren. Der Trichter ist in folgende drei Segmente unterteilt (hier am Beispiel des Vertriebs verdeutlicht):

  • Im unteren Trichterbereich befinden sich die Kunden und Kontakte, die kurz vor dem Abschluss stehen – und Umsatz bringen.
  • Im Mittelbereich des Trichters liegen Verkaufschancen, die noch realisiert werden müssen.
  • Das obere Trichtersegment umfasst zahlreiche Kontakte und Leads, die noch relativ undifferenziert sind und der konkreten Bearbeitung bedürfen.


Wichtige Einsatzbereiche der Trichter-Idee im Überblick:

1. Mitarbeiterführung

Strategisches Trichtermanagement heißt zunächst einmal in einem allgemeinen Sinn, wo immer Dinge zu priorisieren, Kräfte zu bündeln und dabei höchst effektiv vorzugehen. Die folgenden Beispiele verdeutlichen dies. Beginnen wir mit der „Mitarbeiterführung“:

Im unteren Bereich des Trichters befinden sich quasi die absoluten Stärken Ihrer Mitarbeiter – nehmen wir als Beispiel Ihre Verkäufer. Diese Verkaufskompetenzen sind vorhanden und sollten von Ihnen konsequent und bevorzugt eingesetzt werden, weil sie direkt und zeitnah zu konkreten Ergebnissen und Erfolgen führen.

Im Mittelbereich des Trichters befinden sich die ausbaufähigen Stärken. Überlegen Sie, wie Sie mithilfe geeigneter Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen die Weiterentwicklung der Stärken Ihrer Verkäufer in Gang setzen. Sie sehen: Im mittleren Segment geht es primär darum, die Stärken zu stärken.

Über dem Trichter, mithin im oberen Bereich, befinden sich die Schwächen Ihrer Mitarbeiter und die Kompetenzen, die nur rudimentär ausgebildet sind. Im Moment brauchen Sie diese Kompetenzen nicht, um erfolgreich zu sein – aber unter dem langfristigen Aspekt kann es sein, dass auch diese Fähigkeiten benötigt und die Schwächen gemildert werden müssen, damit Sie Ihre unternehmerischen Ziele erreichen. Sie dürfen Sie mithin nicht vernachlässigen und sollten Sie im Auge behalten. Vielleicht kommt der Tag, an dem Sie sie auf- und ausbauen müssen.


2. Selbstmanagement

Der Priorisierungsgedanke besagt, dass Sie sich jetzt – in der Gründungsphase und als junger Unternehmer – auf ein Stärkenmanagement fokussieren, bei dem die vorhandenen Mitarbeiterkompetenzen voll und ganz zum Einsatz gelangen, um erste Erfolge feiern zu können. Übrigens: Ganz ähnlich verhält es sich bei Ihren eigenen Stärken und Schwächen: Sie konzentrieren sich jetzt auf den unteren Trichterbereich – auf Ihre originären Stärken, die wahrscheinlich auch dazu geführt haben, dass Sie Ihren Traum von der Selbständigkeit und vom Unternehmertum verwirklichen konnten. Sie müssen jedoch zugleich daran denken, die Stärken im Mittelbereich auszubauen und zu einem späteren Zeitpunkt die Kompetenzlücken zu schließen.


3. Vertrieb

Kommen wir zum Eingangs aufgezeigten Vertriebs-Trichter: Wie sind Ihre Vertriebsprozesse aufgebaut? Wahrscheinlich wie in den meisten Unternehmen – um in der Trichtermetaphorik zu bleiben: Unten befinden sich diejenigen Verkaufsprojekte, die kurz vor dem Abschluss stehen. Ihre Verkäufer prägen positive Kundenerfahrungen, bauen Win-win-Beziehungen auf und kreieren mit Liebe und Gedankenschmalz intensive Beziehungen zum Kunden, wodurch diese begeistert und nachhaltig an Ihr Unternehmen gebunden werden.

Im Mittelsegment tummeln sich weitere Verkaufschancen. Diese müssen noch bearbeitet werden, denn auch hier winkt rascher Umsatz. Allerdings müssen Ihre Mitarbeiter noch die richtige Power entfalten, um diese Kunden bis kurz vor den Abschluss zu bewegen.

Im oberen Bereich schließlich befinden sich die ausbaufähigen Kontakte und Leads. Wenn Ihre Einstellung dazu lautet: „Die müssen wir erst noch näher untersuchen, das hat Zeit, die bringen keinen raschen Umsatz“, dann handeln Sie auf den ersten Blick richtig. Vor allem in der Gründungsphase dürfen diese Kontakte ein wenig vernachlässigt werden; sie kosten viel Kraft und Aufwand, und der Erfolg ist zunächst übersichtlich.

Nun jedoch die schlechte Nachricht: Wer mittel- und langfristig so denkt und handelt, hat in nicht allzu ferner Zukunft ein erhebliches Umsatzproblem. Denn natürlich liegen im oberen Segment die Kunden von morgen brach, hier gedeihen die Geschäftskontakte, die Ihnen nicht heute, aber morgen und übermorgen die Existenz sichern. Als weitsichtig denkender und handelnder Unternehmer sollten und dürfen Sie diese Kompetenzen nicht links liegen lassen. Wer nur die Bestands- und Stammkunden pflegt, dessen Kundenstamm blutet über kurz oder lang aus. Das sollten Sie bereits jetzt, in diesem frühen Stadium Ihrer unternehmerischen Entwicklung, ausreichend bedenken.

Dabei kann es sogar so weit kommen, dass Sie unter einem strategischen Gesichtspunkt den oberen Bereich Ihres Verkaufstrichters bevorzugt behandeln müssen. Denn dessen Vernachlässigung ist oft der Grund für schwindelerregende Berg- und Tal-Fahrten der Umsätze. Denn während Sie sich auf die „so gut wie sicheren“ und „fast sicheren“ Umsatzchancen konzentrieren, trocknet der Trichter von oben her aus, weil die neuen Leads und Kontakte nicht bearbeitet werden.

Darum ist es durchaus zielführend, die Bearbeitungsreihenfolge umzustellen: Ein kontinuierlicher Umsatzstrom ist zum Beispiel dann möglich, wenn Sie die Trichtersegmente nicht von unten nach oben abarbeiten, sondern wie folgt: unten, oben – und dann erst die Mitte. Sie nutzen dann alle Optionen, um die Bearbeitung des oberen Trichterbereichs zu optimieren und zu ständig neuen Kontakten und Leads zu gelangen, die für einen regelmäßigen Kundennachschub und für Bewegung im Mittelbereich sowie für Abschlüsse und Umsätze im unteren Trichterteil sorgen.

Tipp: Zu dem Thema dieses Artikels steht die Studie „Erfolgspraktiken im Vertriebsmanagement“ der AchieveGlobal zur Verfügung.

Der Autor Dipl.-Kfm. Klaus Steven ist Senior Consultant und Managing Director der AchieveGlobal Deutschland GmbH. Seine Schwerpunkte sind Vertriebsoptimierung, Führungskräfteentwicklung und Change Management.