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Die Kosten

Was die Ausgaben anbelangt, sind Auszubildende natürlich günstiger als erfahrene Kräfte. Doch man darf nicht die versteckten Kosten übersehen. Neben der Ausbildungsvergütung, die je nach Branche oder Tarifvertrag festgelegt ist, kommen weitere Ausgaben auf ein ausbildendes Unternehmen zu: Braucht der Auszubildende vielleicht spezielle Arbeitskleidung? Fällt Material an, das zu Übungszwecken angeschafft werden muss? Wie muss sein Arbeitsplatz ausgestattet sein? Auch Prüfungsgebühren werden selbstverständlich vom Unternehmen übernommen. Und nicht zuletzt muss der Ausbilder Kapazitäten für die Betreuung des jungen Mitarbeiters einplanen, in denen er selbst nicht produktiv arbeiten kann. Unternehmen, die ausbilden wollen, es sich aber finanziell nicht leisten können, können sich für mögliche Zuschüsse oder Förderprogramme an die IHK beziehungsweise die Handwerkskammer wenden.

Azubi-Suche: Links zu Stellenbörsen

Die Azubi-Suche

Und wie findet man einen guten Bewerber? Viele junge Menschen suchen zwar ein Ausbildungsunternehmen, aber nicht immer sind sie auch für die spezielle Stelle geeignet. Gerade bei kleinen Unternehmen ist es wichtig, dass der Kollege ins Team passt. „Eine Anzeige in den örtlichen Medien zu schalten ist meist recht teuer“, so Stefan Mathews. Kostenlos sind hingegen zum Beispiel die Ausbildungsplatzbörsen der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern (siehe auch die Links oben). Ein weiterer Tipp: Direkt in die Schulen oder auf Ausbildungsmessen gehen, wo man sich und sein Unternehmen vorstellen und erste Kontakte zu potenziellen Bewerbern knüpfen kann.

Schlechte Erfahrung hat Pia Bohlen-Mayen allerdings mit der Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit gemacht: „Leider haben wir dort keine geeigneten Bewerber gefunden, die unseren Anforderungen entsprochen ha-ben.“ Bei XByte setzt man vielmehr auf Stellenanzeigen bei der IHK, in Fachportalen oder auf entsprechende Anzeigen auf der eigenen Homepage.
Die Suche ist in manchen Jahren mehr, in anderen weniger schwierig. Einen passenden Azubi hat die Internet-Expertin bisher in jedem Jahr gefunden. „Letztlich suchen wir immer Leute, die bereits eine Leidenschaft für ihre Aufgaben mitbringen“, so die Geschäftsführerin. „Wenn man es schafft, die Interessen des Bewerbers mit seinen eigenen Interessen zusammenzubringen, ist Ausbildung für beide Seiten eine Win-Win-Situation.“

Die 5 Phasen der Azubi-Suche

1. Stellenbeschreibung
Welche fachlichen Qualifikationen (Schulabschluss, Praktika etc.) muss der Bewerber mitbringen? Welche Charaktereigenschaften und persönlichen Einstellungen erwarten Sie von dem Bewerber? Welche Aufgaben soll er in Ihrer Firma übernehmen? (Ausbildungsplan beachten!) Welche Bereiche soll er im Laufe seiner Ausbildung kennenlernen? Solch eine Stellenbeschreibung vereinfacht die Formulierung einer Stellenanzeige und später das Vorstellungsgespräch, weil Sie wissen, was Sie im Gespräch abfragen müssen.

2. Bewerber suchen
Stellenanzeigen schalten, Agentur für Arbeit kontaktieren, Ihr Unternehmen in Schulen und auf Ausbildungsmessen vorstellen, Mund-Propaganda nutzen (Mitarbeiter empfehlen Mitarbeiter), Stellenbörsen bei IHK oder Handwerkskammern nutzen.

3. Bewerbungen sichten
Welche Bewerber erfüllen die geforderten Kriterien? Sind notwendige fachliche und persönliche Qualifikationen vorhanden? Wie ist der Gesamteindruck der Bewerbung? Mit geeigneten Personen sollten Sie möglichst schnell in Kontakt treten und einen Termin vereinbaren, bevor der Bewerber ein anderes Jobangebot bekommt. Bewerbern, die für Sie nicht in Frage kommen, sollten Sie die Unterlagen zügig zurücksenden.

4. Bewerbungsgespräch
Ist der Bewerber pünktlich und ordentlich gekleidet? Wie ist Ihr erster persönlicher Eindruck von ihm? Würde er in Ihr Unternehmen/Ihr Team passen? Nach der Begrüßung stellen Sie kurz Ihr Unternehmen vor. Lassen Sie den Bewerber über sich erzählen. Stellen Sie Fragen zu seiner Motivation und eventuell zu offenen Punkten in seinem Lebenslauf sowie auch zum Beispiel nach seinen Hobbys. Geben Sie ihm Zeit, eigene Fragen zu stellen.

5. Vertragsabschluss
Haben Sie den geeigneten Bewerber gefunden, lassen Sie ihm zügig den Arbeitsvertrag zukommen. Und dann viel Erfolg bei der Zusammenarbeit!


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Vom Elevator Pitch zum echten Kontakt: So bleibst du auf Events in Erinnerung

Events sind voll, laut und schnell. Viele Pitches klingen gleich. Was bleibt, sind oft die Zweifel, ob jemand zuhört und ob die Story hängen bleibt. Hier ist ein klarer Plan, mit dem du als Gründer*in nicht nur sprichst, sondern auch lange in Erinnerung bleibst.

Welche Events für Start-ups wichtig sind

Nicht jedes Event bringt dir Reichweite. Große Messen sind gut, um Trends zu sehen und zufällig Investor*innen zu treffen. Kleine Meetups sind oft besser, um echte Gespräche zu führen. Pitch-Wettbewerbe helfen, deine Story zu testen und Sichtbarkeit zu bekommen. Branchenevents bringen dich nah an Kund*innen, die deine Lösung wirklich gebrauchen können. Und dann gibt es noch Netzwerktreffen von Acceleratoren oder Coworking-Spaces - da findest du oft Mentor*innen oder erste Geschäftspartner*innen. Überlege dir vorher: Willst du Investor*innen, Kund*innen oder Sparringspartner*innen treffen? Danach entscheidest du, wo du hingehst.

Vor dem Event: Ziele setzen, Fokus halten

Ein Event ist keine Bühne für endlose Pitches. Es ist ein Spielfeld für Beziehungen. Wer ohne Plan kommt, wirkt schnell beliebig. Deshalb gilt: Vorbereitung ist deine größte Stärke.

Strategische To-dos

1. Definiere dein Ziel: Willst du Investor*innen ansprechen, Kund*innen gewinnen oder Geschäftspartner*innen finden? Du kannst nicht alles gleichzeitig schaffen. Konzentriere dich auf maximal zwei Ziele. So weißt du, wen du ansprechen solltest und wen nicht.

2. Recherchiere die Gästeliste: Viele Events veröffentlichen Speaker*innen oder Sponsor*innen vorab. Schau dir an, wer interessant für dich ist. Markiere drei bis fünf Personen, die du wirklich treffen willst. Bereite eine kurze, persönliche Anknüpfung für jede Person vor. So bist du nicht eine/r von vielen, sondern jemand, die/der sich Mühe gibt.

3. Arbeite an deinem Auftritt: Damit ist nicht nur dein Pitch gemeint. Denk an dein Gesamtbild: Kleidung, Körpersprache, wie du dich vorstellst. Professionell wirkt nicht steif, sondern klar. Auch kleine Dinge zählen, zum Beispiel, ob du leicht erklärst, was dein Startup macht, oder ob du dich in Fachjargon verstrickst.

4. Trainiere deinen Pitch – aber nicht auswendig: Du brauchst keine perfekte Rede. Besser ist, wenn du deine Kernbotschaft so verinnerlicht hast, dass du sie flexibel rüberbringen kannst. Drei klare Punkte reichen: Problem - Lösung - Nutzen. Wenn du das frei variieren kannst, wirkst du authentisch und nicht einstudiert.

5. Plane deinen Erinnerungsanker: Menschen erinnern sich an kleine, konkrete Dinge. Das kann eine Zahl sein, eine kurze Story oder ein visueller Anker wie ein ungewöhnliches Beispiel. Überlege dir vorher, was du nutzen willst, damit dein Gegenüber dich später noch zuordnen kann.

6. Bereite dein Material vor: Visitenkarten wirken altmodisch, sind aber praktisch. Smarter wird es mit einem QR-Code: der führt direkt zu deiner Webseite, deinem Kalender oder einer One-Pager-Landingpage. Wenn du kleine Giveaways einsetzt, dann nur Dinge, die wirklich nützlich sind, z. B. Kugelschreiber oder Notizbücher. Weitere Inspiration findest du hier.

Auf dem Event: Präsenz zeigen, Kontakte knüpfen

Ein Event ist kein Marathon, bei dem du möglichst viele Visitenkarten einsammeln musst. Es geht darum, wie du dich präsentierst, wie du zuhörst und ob andere dich in Erinnerung behalten. Qualität schlägt Quantität – drei gute Kontakte bringen dir mehr als dreißig flüchtige Gespräche.

Sichtbar sein, ohne zu nerven

Stell dich nicht in die Ecke und warte darauf, dass dich jemand anspricht. Such dir bewusst Momente, um auf Leute zuzugehen. Gleichzeitig: niemand mag aufdringliche Monologe oder aggressive Visitenkartenverteilung. Halte die Balance zwischen aktiv und angenehm.

  • Stell dich in die Nähe des Buffets oder der Kaffeemaschine. Dort entstehen oft spontane Gespräche.
  • Lieber fragen „Kann ich mich kurz dazu stellen?“ als ungefragt in eine Gruppe platzen.

Mit einfachen Fragen starten

Small Talk ist nicht belanglos, er ist der Türöffner. Eine einfache Frage reicht, um ins Gespräch zu kommen: „Was hat dich heute hergebracht?“ oder „Welche Session war für dich bisher die spannendste?“. So entsteht ein natürlicher Einstieg, ohne dass du sofort pitchen musst.

Den Pitch flexibel einsetzen

Dein Kurzpitch bleibt wichtig, aber er sollte sich an die Situation anpassen. Investor*innen wollen etwas anderes hören als potenzielle Kund*innen oder Mentor*innen. Die Grundstruktur ist immer gleich – Problem, Lösung, Ergebnis - aber die Betonung wählst du passend zur Person.

  • Beispiel für Investor*innen: „Wir adressieren einen Markt von 2,5 Mrd. € und wachsen aktuell 20% pro Monat.“
  • Beispiel für Kund*innen: „Du verlierst weniger Zeit mit Bestandsplanung, weil alles automatisch läuft.“
  • Beispiel für Mentor*innen: „Wir haben es geschafft, unser MVP in 6 Wochen zu launchen - aber das Onboarding ist noch unser Schwachpunkt.“

Geschichten bleiben hängen

Zahlen sind nützlich, aber Geschichten prägen sich ein. Ein Beispiel aus dem Alltag deiner Nutzer*innen macht dich viel greifbarer als jede Statistik. „Eine Bäckerei, die wir betreuen, musste keine Kund*innen mehr wegschicken, weil die Croissants nie mehr ausgingen.“ Solche Bilder bleiben im Kopf.

Gespräche klar beenden

Viele Gründer*innen wissen nicht, wann sie ein Gespräch beenden sollen. Aber genau das macht dich professionell: Bedanke dich kurz, kündige an, dass du dich meldest, und geh den nächsten Schritt. Zum Beispiel: „Schön, dich kennenzulernen. Ich schicke dir morgen den Link, wie besprochen.“ oder „Ich will dich nicht länger aufhalten, lass uns gern später weiterreden.”. Das zeigt Respekt und macht den Weg frei für ein Follow-up.

Nach dem Event: Dranbleiben statt abtauchen

Das Wichtigste passiert oft erst nach dem Event. Melde dich innerhalb von ein bis zwei Tagen, solange ihr euch beide noch erinnert. Halte deine Zusagen ein und mach es konkret: ein Link, eine Case Study oder ein Termin. Schreib persönlich und nicht generisch. Ein kurzer Bezug zum Gespräch reicht. Und bleib locker: Nicht jede Begegnung führt sofort zu einem Deal, aber wer sich verlässlich meldet, bleibt im Kopf. So machst du aus einem ersten Pitch eine echte Verbindung, die weit über das Event hinausgeht.