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Prämierte Gründer-Innovationen
Sie haben es geschafft, im Wettstreit um die besten digitalen innovationen ganz vorne mitzumischen: apic.ai und mediaire - zwei Preisträger beim "Gründerwettbewerb - Digitale Innovationen".
Der "Gründerwettbewerb - Digitale Innovationen" richtet sich an Start-ups mit innovativen Geschäftsideen, die auf IKT-basierten Produkten und Dienstleistungen beruhen. Willkommen sind Ideen aus allen denkbaren Anwendungsbereichen. Dazu gehören zum Beispiel die Energiewirtschaft, die Automobilindustrie, der Anlagen- und Maschinenbau, Logistik und Gesundheit oder auch die Kultur- und Kreativwirtschaft.
Gründerinnen und Gründer können sich zwei Mal im Jahr für die erste bzw. zweite Wettbewerbsrunde registrieren und ihre Ideenskizze hochladen. In jeder Wettbewerbsrunde werden bis zu sechs Gründungsideen mit einem Hauptpreis von jeweils 32.000 Euro ausgezeichnet. Das Preisgeld soll als Startkapital für eine Unternehmensgründung dienen. Darüber hinaus werden in jeder Wettbewerbsrunde bis zu 15 weitere Gründungsideen mit Geldpreisen von jeweils 7.000 Euro ausgezeichnet. Außerdem gibt es pro Wettbewerbsrunde einen Sonderpreis zu einem bestimmten Themenkreis der Digitalen Agenda in Höhe von 10.000 Euro.
Alle Preisträger erhalten neben dem Preisgeld ein umfangreiches Coaching, inklusive einer Analyse der Geschäftsidee.
So sehen Sieger aus!
Stellvertretend für alle Preisträgerinnnen und -träger wir stellen wir euch zwei prämierte Start-ups und deren innovative Konzepte näher vor.
apic.ai

Imkern liegt bei Katharina Schmidt in der Familie. Schon ihr Großvater und Ur-Großvater züchteten Bienen. Als Katharina damit begann, die Familientradition fortzuführen, wurde das Problem des Insektensterbens mit einem Mal sehr greifbar. Je mehr die studierte Betriebswirtin darüber erfuhr, desto größer wurde ihr Wunsch, etwas dagegen zu tun.
Sie begriff, dass eines der drängendsten Probleme derzeit ist, dass die Gründe für das Insektensterben nicht wirklich klar sind. Phänomene wie die Lichtverschmutzung, der Einsatz von Pestiziden oder die Monokulturen der modernen Landwirtschaft stehen zwar im Verdacht, das Artensterben auszulösen. Belastbare Daten für diese Annahmen fehlen jedoch meist, zumal das Insektensterben immer auch regional unterschiedlich verläuft.
Um zu belastbareren Daten zu kommen, gründete Katharina gemeinsam mit dem Informatiker Frederic Tausch und dem promovierten Elektrotechniker Matthias Diehl apic.ai. Das Start-up entwickelte ein System, das Bienen beim Betreten und Verlassen der Bienenstöcke mit Kameras beobachtet. Die Bilder werden anschließend mit künstlicher Intelligenz ausgewertet, sodass sich Rückschlüsse auf den Zustand des Ökosystems ergeben. Analysiert werden beispielsweise die Zahl der Rückkehrer sowie Farbe und Anzahl der Pollen, die die Bienen in den Stock tragen.
Die Machine-Learning-Algorithmen des Systems überprüfen die Analysen stetig selbst und können sich so nach und nach verbessern. Im Ergebnis ermöglicht das von apic.ai entwickelte System, Honigbienen und Hummeln als Bio-Sensoren zu nutzen. Auf diese Weise kann der Zustand eines Ökosystems überwacht werden.
Ein Gewinn für alle Player - und natürlich für die Bienen
Obwohl von der EU genaue Grenzwerte festgelegt wurden, war es bislang nicht möglich, Pflanzenschutzmittel vor der Marktzulassung zuverlässig auf ihre Unbedenklichkeit für Insekten zu testen. Mithilfe des von apic.ai entwickelten Systems lässt sich der Bienenverlust infolge des Kontakts mit neuen und existierenden Mitteln zukünftig genau bestimmen. Aber nicht nur für ökotoxikologische Untersuchungen ist das System wertvoll. Auch Städte, Gemeinden, Unternehmen und Landwirte können mithilfe des Systems die Lebensqualität von Insekten lokal erfassen. Treten Probleme auf, lassen sich gezielt Gegenmaßnahmen ableiten, deren Wirksamkeit im Folgejahr geprüft werden kann.
Machen, wofür man brennt
Gründen, sagt Katharina, fühle sich immer ein wenig so an, als würde „man am Abgrund tanzen“. Sehr oft schon haben sie und ihre Mitgründer sich daher die Frage gestellt, was sie zum Weitermachen motiviere. Ein tolles Team und jede Menge Spaß bei der Arbeit gäben zwar immer auch Kraft, um durch Krisen zu kommen, entscheidend sei letztlich aber, dass es bei ihrem Start-up um das Erreichen eines gemeinsamen Ziels gehe.
„Wir stehen gesellschaftlich vor riesigen Herausforderungen“ so Katharina und rät anderen Gründerinnen und Gründern, „sucht euch eine aus, für die ihr brennt und macht was dagegen. Wie genau ihr damit startet, ist dabei erst einmal egal. Denn auf dem Weg lernt ihr so viel, dass sich die Idee in jedem Fall verändern wird.“
Wichtige Impulse auf diesem Weg haben den Machern von apic.ai auch Wettbewerbe wie der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ gegeben. Allein die Bewerbung für einen solchen Wettbewerb zwinge dazu, sich von Neuem mit dem eigenen Vorhaben zu beschäftigen, es kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren, wo die Schwerpunkte lägen.
mediaire

Die Gründer von mediaire haben mithilfe künstlicher Intelligenz einen selbstlernenden Algorithmus entwickelt, der Radiologen in der Diagnostik neurodegenerativer Krankheiten wie Demenzen oder der Multiplen Sklerose unterstützt. Zur Erkennung dieser Krankheiten wird das Volumen bestimmter Gehirnregionen ermittelt und mit Standardwerten verglichen. Da Hirnvolumina nicht allein von der Erkrankung bestimmt werden, sondern auch durch Alter, Geschlecht, Kopfumfang und weitere Faktoren, ist die Prüfung und Auswertung von Volumen-Veränderungen aufwändig und zeitraubend. Der Algorithmus von mediaire wertet all diese Daten innerhalb weniger Minuten aus. Der Radiologe erhält so schon kurz nach der Magnetresonanztomographie (MRT) des Patienten einen Bericht, der ihm wertvolle Hinweise für die Diagnose bietet.
Mediaire ist bereits das zweite Start-up, an dem Dr. Andreas Lemke beteiligt ist. Bereits im ersten hatte er mit Radiologen zu tun. Das gab ihm die Möglichkeit, immer wieder nachzufragen, in welchen Bereichen sie sich Unterstützung wünschten. Eine Antwort, die er dabei häufig zu hören bekam, war, dass die Diagnostik von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen sehr schwierig und zeitaufwändig ist. Lemke nahm sich des Problems an und suchte nach Lösungen. Dabei half ihm, dass er als studierter Medizinphysiker bereits zum Thema Magnetresonanztomographie (MRT) geforscht hatte. Zugleich konnte er auf seine Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz zurückgreifen, die er während seiner Zeit bei Bosch hatte sammeln können.
Der selbstlernende Algorithmus eröffnet Spielräume für Visionen
Gemeinsam mit einem weiteren Medizinphysiker und zwei Radiologen gründete Lemke im Februar 2018 mediaire. Einen passenden Namen zu finden, war anfangs fast schon die größte Herausforderung für die Gründer. Der Firmenname mediaire, auf den sie sich schließlich einigten, ist ein Mischwort. Es setzt sich zusammen aus den Bereichen, aus denen die Firma tätig ist: Medizin, AI (Artificial Intelligence / Künstliche Intelligenz) und Radiologie.
Der erste Prototyp des Algorithmus war bereits nach nur vier Monaten einsatzbereit. Dafür wurde der Algorithmus zunächst mit mehreren Hundert MRT-Datensätzen „gefüttert“, die alle ausführlich kommentiert waren. Hinzu kamen Datensätze aus öffentlich zugänglichen Datenbanken. Auf dieser Grundlage entstand als erstes Produkt von mediaire die Software md.brain. Mit ihrer Hilfe kann die Gehirnvolumetrie automatisiert durchgeführt werden. Der MRT-Befund liegt schon wenige Minuten später vor, sodass Arzt und Patient die Ergebnisse noch während des Termins durchsprechen können.
Die Vision ist eine KI-Plattform
Derzeit ist die Software noch darauf spezialisiert, aus dem MRT-Befund Hinweise auf Demenzen oder Multiple Sklerose herauszulesen. Geplant ist jedoch, auch weitere neurodegenerative Krankheiten miteinzubeziehen. Sobald dieser Punkt erreicht ist, wollen Lemke und seine Kollegen ihr Angebot auf weitere Gebiete der Radiologie erweitern. Die Vision ist eine KI-Plattform für die Radiologie, die den Radiologen möglichst viel Arbeit abnimmt. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg soll bereits 2020 erreicht sein. Dann wird die Software dem Arzt auch konkrete Diagnosevorschläge unterbreiten können. Ermöglicht werden diese Fortschritte durch einen Algorithmus, der aus jedem neuen Befund dazulernt und so mit der Zeit immer besser wird. Das Training des Algorithmus erfolgt allerdings nicht kontinuierlich, sondern in Form regelmäßiger Updates, bei denen jeweils viele neue Datensätze eingepflegt werden. Dadurch wird auch die notwendige Zertifizierung des Medizinprodukts gesichert.
Der Einsatz von KI-basierten Methoden trifft gerade im Gesundheitswesen auf Vorbehalte, da es immer auch um personenbezogene Daten geht. Die mediaire-Software wird deshalb lokal auf den Rechnern der jeweiligen Radiologie installiert. Die Daten verlassen die Praxis nicht, auch nicht in anonymisierter Form.
Fokus auf den Kunden
Nach seinen Tipps für andere Gründer befragt, rät Lemke, dass man sich beim Gründen frühzeitig auf den Kunden in der Produktentwicklung konzentrieren und das Produkt nach diesen Feedbacks immer wieder neu anpassen sollte. Ein weiterer wichtiger Punkt sei aber auch, frühzeitig eine klare Finanzierungsstrategie zu haben. Wenn man mit seinem Produkt direkt Kunden adressiere und Umsätze generiert würden, könne man sogar auf externe Finanzierungsquellen verzichten. Empfehlen kann Lemke das Abenteuer einer Start-up-Gründung in jedem Fall. Es fühle sich an wie die Fahrt im Tesla: Krasse Beschleunigung, energieaufzehrend − aber sehr erfüllend!
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e-mobilio schließt Series-A Runde über 9,5 Mio. Euro ab
e-mobilio ist der Anbieter einer Cloud-basierten Beratungslösung für Elektromobilität als One-Stop-Shop, mit der Autofahrer*innen der Wechsel zur Elektromobilität erleichtert werden soll.

Die Transformation zur Elektromobilität verändert die Prozesse, wie Kund*innen ihre Kaufentscheidung treffen. Diese benötigen ein komplettes Ökosystem, das an den individuellen Bedarf des jeweiligen Kund*innen angepasst ist und dabei weit über das E- Fahrzeug hinaus geht.
Genau hier setzt das von Ralph Missy und Denis Reichel gegründete Start-up e-mobilio an. Mit dem E-Kaufberater finden E-Autokäufer neben dem Elektroauto ihr individuelles Gesamtpaket bestehend aus Ladetechnik, Installation, Public Charging, Photovoltaik, Stromtarif, THG-Quote, Förderung und vielen weiteren Leistungen. „Wer das Ökosystem Elektromobilität ganzheitlich beraten und seinen Kunden bedarfsgerecht anbieten kann, schafft nicht nur einen einzigartigen Kundennutzen und erhöht die Kundenbindung, sondern sichert sich wertvolle Zusatzerlöse über alle Komponenten des Ökosystems Elektromobilität hinweg“, so Ralph Missy.
Mit seinem Lösungsangebot hat sich e-mobilio eine dominante Marktposition in Deutschland erarbeitet. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Österreich steht nun die Expansion in weitere europäische Märkte an. Im Zuge der internationalen Wachstumsstrategie hat e-mobilio erfolgreich eine Series-A Finanzierungsrunde über 9,5 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist SET Ventures, Europas führender unabhängiger Energy Venture Capital Investor. Die bestehenden Investoren Übermorgen Ventures, Wi Venture, seed+speed Ventures sowie Gateway Ventures beteiligen sich ebenfalls an dieser Runde, zudem konnte das Family Office zwei.7 als neuer Investor gewonnen werden.
„Mit dem frischen Kapital werden wir unser internationales Wachstum weiter vorantreiben und dabei die zwei wesentlichen Engpässe der Elektromobilität auflösen: Bedarfsorientierte Beratung und optimales Fulfillment beim Endkunden. Beides zusammen führt zu einer nahtlosen Customer Journey und somit zu einem beschleunigten Markthochlauf“, so Denis Reichel.
"Der Markt für Elektromobilität hat jetzt eine neue Phase erreicht – war der Markt anfänglich geprägt von den sogenannten “early adopters”, ist das Angebot jetzt reif für den breiten Massenmarkt. Damit wird sich aber auch der Prozess des Autokaufs und der Kundenbindung umfassend verändern. Hier ist e-mobilio ideal positioniert, um diesen Veränderungsprozess führend zu begleiten. Die starke Position im traditionell konservativen deutschen Automarkt unterstreicht die zentrale Rolle, die e-mobilio bereits heute in diesem Markt einnimmt, und ist eine starke Basis, um weiter international zu wachsen”. So Dr. Till Stenzel, Partner bei SET Ventures.
SET investiert seit über 15 Jahren in den Trend der Elektromobilität und hat dabei schon mehrere erfolgreiche Exits erzielt. So investierte SET bereits früh in Epyon, einer führenden Technologielösung für Schnelladestationen, die von ABB übernommen wurde, oder Greenflux, einer führenden europäischen Software-Plattform für E-Auto Lademanagement, welche von der DKV erworben wurde.
Life Science Factory: Der Full-Service-Inkubator
Inkubator, Sprungbrett und Partnerin für Start-ups: Die Life Science Factory in Göttingen bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften top Rahmenbedingungen, um schnell und erfolgreich durchzustarten.

Seit knapp anderthalb Jahren hat sie ihre Türen geöffnet und bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften eine erste Anlaufstelle außerhalb der bisher meist universitären Strukturen: Die Life Science Factory in Göttingen hat sich als Inkubator in nur 18 Monaten zum etablierten Player in der deutschen Life-Science-Start-up-Szene entwickelt. Den medialen Hype, den die Biotechnologien nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erfahren hatten, konnte sie dabei genauso für sich nutzen wie die großzügige räumliche Ausstattung der Factory und die höchstmögliche Flexibilität der Laborflächen, die als Shared-Lab-Konzept ein Skalieren erlaubt und dabei doch alle S1- und bei Bedarf S2-Sicherheitsstandards einhält.
Eigenständig und gemeinnützig
Doch woher kommt dieser Life-Science-Hotspot mitten in Deutschland eigentlich? Initiiert wurde die Idee von Dr. Joachim Kreuzburg, CEO des biopharmazeutischen Unternehmens Sartorius, zur Stärkung des lokalen Ökosystems. Ziel ist es, Göttingen über die wissenschaftliche Stärke hinaus als Gründungsstandort in den Life Sciences zu etablieren. Gemeinsam mit weiteren lokalen Akteur*innen ist man im Vorfeld an verschiedene weltweite Standorte, vor allem in den USA, gereist, um Forschungsschwerpunkte und Inkubatoren zu besichtigen, Best Practices abzuleiten sowie den Pain Points von jungen Forscher*innen schon im Vorfeld zu begegnen. Als Ergebnis steht nun seit Januar 2021 Start-ups aus den Life Sciences ein Inkubator mit Full Service zur Verfügung, der neben starkem Know-how-Transfer auch erstklassige Mentoring-Programme sowie State-of-the-Art-Equipment und -Geräte bereithält, die bereits in der monatlichen Mietzahlung enthalten sind.
Gründungsunterstützung auf vier Etagen
Auf 3.300 Quadratmetern finden sich auf vier Etagen modernste und vollausgestattete Labore, eine Werkstatt zur Prototypenentwicklung sowie Büro- und Veranstaltungsräume. Zusätzlich profitieren Gründer*innen von einem umfassenden Beratungsprogramm. In der Life Science Factory können Start-ups innerhalb kürzester Zeit mit ihren Projekten starten. Bereits vorab wird das Start-up vom Team der Life Science Factory bei regulatorischen Fragestellungen und der Kommunikation mit Behörden unterstützt. In Größe und Ausstattung sind die Labore flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieter*innen anpassbar und können mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen für mehrere Mieter*innen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen oder zur Zellkultivierung. Als gemeinnützige und vom Land Niedersachsen geförderte Institution werden die Flächen dabei zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt und sind monatlich kündbar.
„Wir haben den Bedarf von gründungswilligen Wissenschaftler*innen an geeigneten Räumen und Laboren sowie einem leistungsfähigen Netzwerk genau analysiert und bieten passgenaue Lösungen an. Das Feedback ist durchweg positiv, und neben den flexiblen Laboren schaffen vor allem die Gemeinschaftsflächen und der Austausch untereinander dynamische Entwicklungsmöglichkeiten“, bekräftigt Sven Wagner, Geschäftsführer der Life Science Factory.
Vielfältige Programme und Networking
Neben der Infrastruktur ist für frühphasige Start-ups vor allem auch der Austausch und das Finden der richtigen Partner*innen und Unterstützenden essenziell. Neben der Unterstützung durch das Team vor Ort wird daher ein breites Event- und Programmangebot präsentiert. Zusätzlich zu regelmäßigen Formaten wie Networking-Events und Investor*innen-Check-ups, findet jährlich das Accelerator Programm ELSA statt, das gemeinsam mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen Fraunhofer AHEAD und Helmholtz München umgesetzt wird. Life-Science-Start-ups bekommen hier in einem Zeitraum von drei mal zwei Tagen kostenfreie Unterstützungsangebote zu den Themen „Life Science“, „Industrie“ und „Go-to-Market“. Der Fokus liegt auf Einzelcoachings zu individuellen Themen wie Finanzierungsmodellen, IP oder Pitches. Im Austausch untereinander und mit den Coaches arbeiten die teilnehmenden Start-ups intensiv an ihren eigenen Projekten. Am Ende des Programms steht ein Pitch-Event vor einer Expert*innen-Jury und dem Publikum an.
Auch regelmäßige Events zur Zukunft der Life Sciences wie im vergangenen Jahr bei der Bits & Pretzels und dieses Jahr in München beim Festival der Zukunft bieten eine Vielzahl von individuell auf die Start-ups ausgewählten Themenkomplexen und Netzwerkmöglichkeiten an. Diese sind inhaltlich und insbesondere mit Blick auf die Investor*innenansprache für die Anfangsphase eines jeden Start-ups besonders wertvoll.
Im Folgenden stellen wir fünf Start-ups und ihre Geschäftsideen aus dem Portfolio der Life Science Factory vor.

Phaeosynt: Der erste vegane Schwangerschaftstest
Im Schnitt werden jährlich weltweit etwa 400 Millionen Schwangerschaftstests verkauft. Sie verursachen jährlich rund 900 Tonnen Plastikmüll und bestehen auch aus tierischen Bestandteilen – zumeist Antikörpern. Diese werden in tierischen Zellkulturen oder in Tieren produziert. Anders macht es das Biotech-Start-up Phaeosynt aus Hannover: „Wir produzieren als erstes Unternehmen Antikörper in Kieselalgen und ermöglichen damit eine pflanzliche Alternative. Zudem nutzen wir recyclebares Papier als Verpackung, produzieren somit tierversuchsfrei und ressourcenschonend. Weitere (Diagnostik-)Produkte nach diesem Prinzip stehen bereits in der Pipeline“, betont Stephanie Pfeil-Coenen, CEO von Phaeosynt.
Der Gründungsursprung der vier Wissenschaftler*innen nahm 2021 an der Leibniz Universität Hannover (LUH) seinen Lauf: Hier wurde die vegane Antikörper-Produktion in der Arbeitsgruppe Reinard am Institut für Pflanzengenetik vorangetrieben, in der Stas Hans (CTO) als Doktorand und Eva Plönnigs (Head of Production) als technische Assistentin tätig sind. Gemeinsam mit Dr. Alina Eilers (COO), die nach ihrem Life-Science-Studium an der LUH in ihrer Promotion einen Schnelltest entwickelt hat, und der Wirtschaftswissenschaftlerin Stephanie Pfeil-Coenen (CEO) ist die Ausgründung Phaeosynt entstanden, die die veganen Antikörper nun auf den Markt bringt.
Aktuell entwickeln die vier Forscher*innen einen Prototypen, der anschließend als Medizinprodukt zertifiziert werden muss. Der Schwangerschaftstest mit „grünen Antikörpern“ auf der Basis von Kieselalgen soll die gleiche Sensitivität wie ein herkömmlicher Schwangerschaftstest besitzen und 2025 auf den Markt kommen.
Kick-Off der EY Startup Academy: am 14.09.23 vor Ort & per Stream
Am 14. September ist es so weit und die 7. EY Startup Academy startet mit dem Kick-Off im Frankfurter TechQuartier. Das erwartet dich live vor Ort oder im Live-Stream.
Die vielversprechendsten Start-ups aus den über 40 Bewerbungen treten gegeneinander an – dieses Jahr kommen die Start-ups aus den Bereichen Embedded Finance Solutions, Web3 & Digital Assets sowie Sustainable Finance / ESG FinTechs.
Am Ende des Abends wählt unsere mit Vertreter*innen aus dem Partner-Netzwerk der EY Startup Academy besetzte Jury die Finalisten für das sechswöchige Programm aus.
Dabei sein, mitvoten und netzwerken
Doch auch ihr als Zuschauer*innen könnt für euer favorisiertes Start-up abstimmen! Daneben habt ihr die Chance, mit Investor*innen und anderen Akteur*innen aus dem Start-up Ökosystem zu netzwerken und spannenden Vorträgen und Keynotes zu lauschen.
Unter anderem wird es eine Keynote von Finanzguru geben.
Auf einen Blick
Was: EY Startup Academy Kick-off Event
Wann: am 14. September 2023 | 17:00 - 19:30 Uhr
Wo: TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt/Main
Meldet euch jetzt an und seid live im TechQuartier oder virtuell dabei!
BirdsView: Mio.-Investment für Leipziger SaaS-Start-up
Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen beteiligt sich in erster Seed-Runde an BirdsView. Die KI-gesteuerte Marketing-Plattform mit Fokus auf kleine E-Commerce-Unternehmen wurde 2021 von Tim Küsters und Ozan Türker gegründet.

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen investiert einen siebenstelligen Betrag in die BirdsView GmbH. Das Leipziger Start-up ist spezialisiert auf high-end-Marketing-Automatisierung zur Steigerung der Kundenbindung für kleinere eCommerce-Unternehmen. Oft mangelt es bei den Zielkunden an technischem Know-how, um wichtige Kundendaten für personalisiertes Marketing zu nutzen, sowie an benutzerfreundlichen und budgetgerechten Software-Lösungen, die die DSGVO berücksichtigen.
Kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie transformieren
BirdsView stellt sich diesen Herausforderungen mit einer intuitiven, preistransparenten und auf KMUs zugeschnittenen Software-Lösung, die ohne Expertise eingerichtet werden kann. Ungenutzte Kundendaten werden mithilfe der BirdsView-KI in intelligente Kundenprofile transformiert, die Einblicke in Interessen, Kaufverhalten und Kundenbindung bieten. Basierend auf diesen Profilen können personalisierte E-Mails, bald auch Pop-ups und WhatsApp-Nachrichten, innerhalb der Plattform mit nur wenigen Klicks erstellt werden. Den Teams der kleineren E-Commerce-Unternehmen ermöglicht die Plattform zudem eine automatisierte Ausspielung dieser personalisierten Anzeigen auf mehreren Werbekanälen gleichzeitig, um gezielt Wiederkäufe zu steigern. Im Unterschied zu anderen Anbietern stellt BirdsView eine Plattform bereit, die alle relevanten Strategien zur Kundenbindung kennt, diese automatisch ausführt und kontinuierlich optimiert.
Neben den Gründern komplementiert Razvan Dinicut als Leiter der Technologieabteilung das Kernteam von BirdsView. Dinicut, ein erfahrener Software-Entwickler mit über 15 Jahren Berufserfahrung, hat bereits für das Berliner Farming-Unicorn Infarm sowie das in Kalifornien ansässige Start-up Cobalt gearbeitet. Co-Gründer Tim Küsters bringt es wie folgt auf den Punkt: "Unsere größte Stärke als Unternehmen ist es, unser kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie zu transformieren, die von allen genutzt werden kann. Genau das ist auch unsere Vision: BirdsView bietet aufstrebenden europäischen eCommerce-Unternehmen den unkomplizierten Zugang zu fortschrittlicher Kundenbindungstechnologie.“
Neue KI-Funktion geplant
Aktuell arbeitet das Team unter anderem an einer neuen Funktion innerhalb der Plattform, welche die Vorzüge von großen KI-Sprachmodellen, wie ChatGPT, mit den eCommerce-Daten von Unternehmen verbindet. "Daten mittels natürlicher Sprache zu erkunden ist wohl das Intuitivste, was man sich vorstellen kann. Wir sind davon überzeugt, dass mit den Vorzügen von generativer KI, E-Commerce-Unternehmer einen Assistenten zur Seite haben werden, der alles über das eigene Unternehmen weiß und Fragen, wie etwa: „Wer sind meine besten Kunden, die lange nicht mehr aktiv waren?“ oder „Wer sind meine loyalsten Kunden der letzten 12 Monate?“, beantworten kann“, erläutert Ozan Türker.
TGFS unterstützt Expansion auf deutschem Markt
Mit dem frisch gewonnenen Kapital will das junge SaaS-Start-up aus Leipzig in den kommenden Wochen und Monaten insbesondere das Team an Softwareentwicklern ausbauen, um die Erweiterung der Plattform voranzutreiben. Darüber hinaus wird der Aufbau der Vertriebsstrukturen forciert, um die nächste Wachstumsphase einzuleiten. „Es gibt großen Bedarf für die Lösung, die BirdsView entwickelt“, so TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster. „Das Team hat bereits erste Erfahrungen gesammelt und Kunden begeistert. Aus diesen Gründen trauen wir ihnen zu, dieses große Markpotential auszuschöpfen, und haben deswegen als TGFS investiert.“
Rise Europe veröffentlicht europäische Start-up-Landkarte
Das von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, ins Leben gerufene Netzwerk Rise Europe veröffentlicht eine Start-up-Landkarte, die dem europäischen Start-up-Ökosystem mehr Sichtbarkeit geben soll.

Für das europäische Start-up-Ökosystem ist es von strategischer Bedeutung, eine ganzheitliche Herangehensweise zu verfolgen. Denn erst dadurch offenbart sich die beeindruckende Dynamik und Vielfalt europäischer Start-ups, von denen viele das Potenzial haben, zu führenden globalen Tech-Unternehmen heranzuwachsen. Rise Europe hat es sich zum Ziel gesetzt, europäischen “Tech Champions” zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen, um mehr Interesse von Venture Capital Fonds, Konzernen und anderen Unterstützern auf die Innovationskraft Europas im Technologiebereich zu lenken. Die Veröffentlichung einer umfassenden europäischen Start-up Landkarte, die die Schlagkraft der 20 europäischen Entrepreneurship-Zentren des Netzwerks visualisiert und in Zahlen zusammenfasst, ist eine der ersten Maßnahmen hierfür.
38.000 Talente erreicht
Dank der 20 Start-up-Zentren von Rise Europe konnten im vergangenen Jahr insgesamt 38.000 junge Talente und Studierende in ganz Europa zu Themen rund um das Gründen inspiriert und bei der Selbstständigkeit gefördert werden. Die Bemühungen zielen darauf ab, nächste Generationen über Ländergrenzen hinweg für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern.
Über 2.300 unterstützte Start-ups
Die 20 Partnerzentren haben 2022 über 2.300 aufstrebende Start-ups in ihren Entwicklungsphasen unterstützt. Der gemeinsame Plattformgedanke ermöglicht es Gründerinnen und Gründern, von einer vielfältigen Palette an Ressourcen und Angeboten zu profitieren.
Investitionen von 7,8 Milliarden Euro
Mit insgesamt 7,8 Milliarden Euro an Investitionen in die unterstützten Start-ups tragen europäische Start-up-Zentren maßgeblich zur wirtschaftlichen Vitalität der europäischen Start-up-Szene bei. Diese Summe entspricht etwa 10% der Gesamtinvestitionen in die europäische Techindustrie (Dealroom).
Vier Zukunftsfelder
Die Mitglieder von Rise Europe haben je zehn Start-ups nominiert, die aus ihrer Sicht das größte Potenzial haben, die nächsten “Start-up-Champions” zu werden und diese in vier Zukunftsfelder kategorisiert. Diese Scale-ups (siehe Grafik) - darunter Fernride aus Deutschland, IQM aus Finnland und Ynsect aus Frankreich - zeichnen sich durch ihr Wachstum und eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft aus. Die vier Felder, denen die Scale-ups zugeordnet wurden - Luftfahrt und Mobilität, Künstliche Intelligenz und Robotics, Energie, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sowie Gesundheit und Nahrung - spiegeln das Potenzial wider, das Europa gerade in diesen Zukunftsbereichen besitzt.
Diese Übersicht unterstreicht die Bedeutung der europäischen Start-up-Szene und den Einfluss der 20 Mitglieder von Rise Europe. Die Veröffentlichung der europäischen Start-up-Landkarte ist ein weiterer Schritt in Richtung einer enger vernetzten und florierenden europäischen Gründungsszene. Neben der Bestrebung nach mehr Sichtbarkeit für Europa als Start-up-Hub wollen die Mitglieder von Rise Europe ihr Kräfte bündeln, um gemeinsam mit der Industrie, Family Offices, politischen Institutionen und Investorinnen und Investoren das Umfeld für unternehmerische Initiativen in Europa zu verbessern und Start-ups europaweit einen einfachen Marktzugang zu Talenten, Kunden und Kapital zu ermöglichen.
Weitere Informationen findest du hier
Neotaste: Gutschein-App sammelt 5,9 Mio. Euro in Series A-Runde
Über die 2021 von Hendrik Sander und Tobias Düser entwickelte B2C-Plattform Neotaste können Restaurants exklusive Deals anbieten und Nutzer*innen neue Lokalitäten kennenlernen.

Die Neotaste-Gründer Hendrik Sander und Tobias Düser haben ihre Gutschein-App für Restaurants 2021 auf den Markt gebracht, nachdem sie die Corona-Lockdowns zur Vorbereitung genutzt haben. Die erste Stadt, in der Deals verfügbar waren, war Hannover. Seither haben sie das Konzept nach und nach in zwölf weiteren deutschen Städten ausgerollt, zuletzt kamen Hamburg, München und Frankfurt dazu. Während Abonnent*innen von Angeboten, wie der Aktion „Zwei Hauptgerichte für den Preis von einem“, profitieren, kann sich das Restaurant über Neotaste präsentieren, generiert neue Kundschaft und erhält von den Besucher*innen Bewertungen.
Burda Principal Investments (BPI), der Wachstumskapitalarm des Medien- und Technologie-Unternehmens Hubert Burda Media, führt die aktuelle Finanzierungsrunde von Neotaste an. An der Series A-Runde in Höhe von 5,9 Mio. Euro haben sich zudem bereits existierende Investoren wie Userlane-Gründer Kajetan Uhlig und die Flaschenpost Co-Founder und aktuellen CEOs Niklas Plath und Christopher Huesmann beteiligt.
Julian von Eckartsberg, Managing Director Europe bei BPI: „Neotaste ist in den letzten Monaten stark gewachsen und konnte seinen Umsatz exponentiell steigern. Dies zeugt von der Skalierbarkeit und den starken Netzwerkeffekten, die sie nicht nur zu einem idealen Partner für uns machen, sondern uns auch überzeugen, dass eine Ausweitung des Angebots in weitere deutsche Städte und in den internationalen Markt der nächste logische Schritt ist.“
Hendrik Sander, Co-Founder von Neotaste: „Wir sind sehr stolz, BPI als Lead Investor für unsere neueste Finanzierungsrunde gewonnen zu haben. Es ist ein sehr gutes Zeichen für uns, einen so renommierten und geachteten Investor bereits in dieser frühen Phase unserer Reise dabei zu haben. Die umfangreiche Expertise von BPI in der Entwicklung außergewöhnlicher Verbraucherprodukte, insbesondere im Bereich von Marktplätzen, wird die Vision und Mission von Neotaste noch schneller vorantreiben.“
AfreeGems: Verleger Martin Sutter investiert in das 2017 gegründete Food-Start-up
AfreeGems – 2017 von Andrea Bolz und Stefan Reiss gegründet – bringt afrikanische Leckereien wie AfreeNuts, AfreeBeans & AfreeSpices nach Deutschland.

Der Notarvertrag ist geschlossen – das 2017 von Andrea Bolz und Stefan Reiss gegründete Start-up AfreeGems konnte den Unternehmer und Naturfreund Martin Sutter (68) als Investor mit an Bord seiner Firma holen. 10 Prozent hält nun der neue Gesellschafter Sutter und freut sich, als privater Hobbyimker und Schafzüchter „dieses nachhaltig ausgerichtete innovative Unternehmen zu unterstützen und weiter auszubauen“, wie er erläutert. Als Kunde und nachhaltiger Afrika-Fan kennt er die Produkte nur zu gut; war von der Idee und dem Charity-Gedanken fasziniert.
„Wir sind sehr glücklich, Martin Sutter als Business Angel und Finanzpartner für unser junges Unternehmen zu gewinnen und möchten nun weitere nachhaltig orientierte InvestorInnen an Bord holen, um die Idee von AfreeGems weiter und schneller auszubauen“, so Stefan Reiss, geschäftsführender Gesellschafter von AfreeGems.
"Free and Fair Trade. With Africa"
Das Netzwerk von AfreeGems bringt vielfältige Produkte direkt von den afrikanischen Produzenten zum Konsumenten nach Deutschland bzw. Europa. Unter dem Slogan „Free and Fair Trade. With Africa.“ baut das Social Food Startup bestehende Handelshemmnisse in Afrika ab und unterstützt die afrikanische Wirtschaftsentwicklung vor Ort.
Kurze Transportwege nach dem Konzept “Produced Where It Grows“, nachhaltig ausgerichtet und sozial, denn von jeder verkauften Einheit werden bis zu 80 ct. für die Förderung der Grundschule in Babak im Senegal eingesetzt, fördert AfreeGems die wirtschaftliche Unabhängigkeit seiner afrikanischen Partner*innen. Immer mehr afrikanische Partnerproduktionsbetriebe aus verschiedenen Ländern Afrikas möchten sich dem Netzwerk von AfreeGems anschließen und vertreiben so effizient und direkt ihre Produkte.
Doch wie kam es dazu?
Dem Geschmack der kleinen senegalischen Erdnüsse verfallen, gründeten Andrea Bolz und Stefan Reiss 2017 den kleinen Familienbetrieb AfreeGems. Angefangen hatte alles in den Bars und Restaurants von Dakar, wo zu den Getränken stets geröstete Erdnüsse gereicht werden. Erdnüsse, die nur leicht mit Atlantik-Meersalz gesalzen und frei von künstlichen Ölzusätzen sind. Erdnüsse, die Stefan und Andrea auch ihrer Familie und ihren Freunden in Deutschland mitbrachten. Erdnüsse, die einfach frisch und himmlisch lecker schmeckten. Der Wunsch nach mehr machte sich im Freundeskreis schnell breit und für Stefan, der zu diesem Zeitpunkt noch im Senegal für die Vereinten Nationen unterwegs war, war es kein Problem für Na(s)chschub zu sorgen. So reifte langsam, wie die geliebten Erdnüsse unter der afrikanischen Sonne, der Gedanke von AfreeGems.
Andrea und Stefan informierten sich bei den örtlichen Bauern über die traditionelle Verarbeitung von Erdnüssen. In Afrika ist es üblich, die Erdnüsse kurz in ein Salzbad zu geben und sie danach in der Sonne trocknen zu lassen, um sie später zu rösten. Auf ihren Wegen durch das Land lernten die beiden viele Bauern kennen, schlossen Freundschaften und die ersten Abnahmevereinbarungen.
Wie vieles Schöne, hat auch diese Geschichte eine Schattenseite. Die Armut ist in Afrika leider allgegenwärtig. Schulen fehlen in manchen Regionen komplett oder sind nur schlecht ausgestattet. Schulessen ist, falls angeboten, nicht abwechslungsreich. Und so arbeitet AfreeGems mit dem Hilfe-für-Senegal.e.V. zusammen, um die Partnerschule in Babak schrittweise zu fördern.
"Fairzehrfertige" Produkte Made in Africa
Die Produkte werden in Afrika angebaut und „fairzehrfertig“ verarbeitet und dienen somit auch der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Lange Transportwege fallen weg, da vor Ort die Produktion stattfindet. Arbeitsplätze konnten erhalten und neu erschaffen werden. Die ausgewählten Bauern bauen ihre Produkte ökologisch an und vieles wird von Hand geerntet und ausgelesen.
AfreeGems bietet aktuell verschiedene Produkte wie AfreeBeans (Kaffee, Espresso und Kakaobohnen), AfreeNuts (Bio-Macadamias, Bio-Cashews, Erdnüsse, Nussmuse) und AfreeSpices (Bio-Safran, Vanilleschoten) an. Und es werden stetig mehr! In Kürze auch die ersten Nonfood-Artikel, in Afrika hergestellte Körbe.
Gründer*in der Woche: Get Your Coach – schneller zum Sport
Als Alexander Bünger vor drei Jahren 250 Kilometer aus seiner Heimat Berlin wegzog, suchte er eine Möglichkeit, neben seinem Studium Geld zu verdienen. Über einige Umwege und Erkenntnisse ist daraus seine im August 2022 gelaunchte App Get Your Coach erwachsen. Mehr dazu im Interview mit Alexander.

Wann und wie bist du auf die Idee zu Get Your Coach gekommen?
Mit 17 Jahren zog ich aus meiner Heimat Berlin nach Zwickau, um dort als Fußballtrainer zu arbeiten. Neben meinem Job beim Verein und meinem Studium wollte ich zusätzliches Geld verdienen. Ich wollte Individualtraining für Kinder und Jugendliche anbieten. Mir stellte sich jedoch die Frage, wie erreiche ich Neukunden in einer fremden Umgebung? Da keine bestehende Plattform meine Anforderungen erfüllte, kam mir die Idee zu Get Your Coach.
Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go live deiner App Get Your Coach?
Ich zeichnete 2020 bereits erste Skizzen für die App und versuchte zwei Monate später mit zwei Freunden eigenständig die App zu programmieren. Sehr schnell stießen wir an unsere Grenzen und ich legte die Idee vorerst beiseite. Im Januar 2022 erzählte ich einem Freund von meiner Idee. Dieses Gespräch entfachte neue Lust, das Projekt wirklich anzugehen. Im Mai des gleichen Jahres konnte ich die Finanzierung der Entwicklung sichern. Zusammen mit einer erfahrenen App-Agentur entwickelte ich Get Your Coach und im August 2022 konnten wir die App bereits veröffentlichen.
Was ist Get Your Coach, was ist das Besondere an dem Konzept und was leistet die App?
User können mit der Get Your Coach App Trainer*innen aus über 120 Sportarten finden. Auf der Startseite sehen Nutzer*innen kleine Vorschauen der Coach-Profile und können sich einen Überblick über das Angebot in Ihrer Umgebung verschaffen. Mithilfe unserer individuellen Filter- und Suchfunktionen finden User immer den passenden Coach. Über die Chatfunktion in der App können die Coaches kontaktiert werden.
Von konkurrierenden Plattformen unterscheidet uns der Kostenfaktor. Get Your Coach ist nämlich sowohl für Suchende als auch für Coaches kostenfrei. Zudem verzichten wir auch auf eine Provision bei Buchung der Coaches.
Energie-Schwarm-Start-up siegt beim Münchener Businessplan Wettbewerb
Grüne Technologien, Medizintechnik und KI waren im Finale vertreten – das sind die Gewinnerteams beim diesjährigen Münchener Businessplan Wettbewerb.

BayStartUP, das bayerische Start-up-Netzwerk für Gründer*innen, Investor*innen und Unternehmen sowie Partner der Initiative "Gründerland Bayern" des bayerischen Wirtschaftsministeriums, kürt die Start-ups mit dem höchsten Zukunftspotenzial – hier die drei Siegerteams im Überblick:

1. Platz: Energyminer GmbH
Das Start-up Energyminer hat mit Energyfish ein innovatives System zur Stromgewinnung im Einklang mit der Natur geschaffen. Die zukunftsweisende und besonders nachhaltige Energiequelle produziert in einem Fluss täglich 24 Stunden und bei jedem Wetter Strom und ist im Schwarm in der Lage, komplette Gemeinden mit Energie zu versorgen. Die Anlagen werden einfach in den Fluss gehängt und im Flussbett verankert – ohne Beton, ohne Staumauer, ohne schweres Gerät. Der Energyfish greift nicht ins Flussbiotop ein. Die Technologie ist vollständig fischverträglich. Jeder Energyfish speist seinen Strom direkt ins lokale Niederspannungsnetz.
Das System ist laut Angaben der Gründer*innen zu 100 Prozent hochwassersicher – es kann abtauchen und weiterproduzieren. Zudem ist es selbstreinigend, wartungsarm und wird rundum die Uhr überwacht. Damit der Energyfish in einem Fluss installiert werden kann, sollte dieser eine Mindesttiefe von ca. einem Meter haben. Die Fließgeschwindigkeit sollte mindestens 1,0 m/s betragen. Die maximale Leistung wird bei einer Fließgeschwindigkeit von 2,5 m/s erreicht. www.energyminer.eu
Richard Eckl, Geschäftsführer Energyminer GmbH, sagt: „Mit der Teilnahme am Wettbewerb möchten wir die Sichtbarkeit unseres Startups für Investoren erhöhen und für unsere Serie-A-Runde werben. Das Feedback der erfahrenen Jury hilft sehr dabei, sich gut weiterzuentwickeln. Wir selbst sind bereits seit über 10 Jahren in der Startup-Szene aktiv, und BayStartUP ist für uns eine der wichtigsten Institutionen für Gründer in Bayern.“
RepairFix wird zu motum und sichert sich eine Mio. Finanzierung
Neue Finanzierungsrunde, neuer Name: Das 2020 von Dr. Moritz Weltgen, Natalie Meier und Alla Kopylova gegründete Fuhrparkmanagement-Start-up RepairFix hat sich eine Finanzierung im hohen einstelligen Millionenbereich gesichert.

RepairFix, ein Pionier in digitalen Lösungen für operatives Fuhrparkmanagement, hat sich eine Finanzierung im hohen einstelligen Millionenbereich von Hauptinvestor BASF Coatings GmbH gesichert. Für das 2020 gegründete Unternehmen ist es die zweite Finanzierungsrunde. Das neue Kapital fließt in die Weiterentwicklung und den Ausbau der Plattform sowie die Expansion in Märkte außerhalb des DACH-Raums.
"Wir sind begeistert, dass BASF uns als Investor weiterhin die Unterstützung und das Vertrauen entgegenbringt. Damit kommen wir unserem Ziel näher, Fahrzeugflotten fit für die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität zu machen. Wir freuen uns darauf, motum gemeinsam mit unseren Kunden weiter auszubauen", sagt Dr. Moritz Weltgen, CEO und Co-Gründer von RepairFix.
"Das Wachstum von motum ist in den letzten drei Jahren sehr positiv verlaufen, so dass eine weitere und vertiefende Zusammenarbeit nur der nächste logische Schritt ist. Das motum Team möchte ein intelligentes Betriebssystem für operatives Flottenmanagement entwickeln. Das ist ambitioniert, aber aus unserer Sicht genau das, was der Automotive Aftermarkt benötigt, um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen", ergänzt Dr. Uta Holzenkamp, Leiterin des Unternehmensbereichs Coatings der BASF.
RepairFix wird zur Marke motum
In einem strategischen Schritt zur Weiterentwicklung wird RepairFix zudem zur Marke motum, um die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens zu unterstreichen. Die Umbenennung unterstreicht den klaren Fokus des Unternehmens, Fuhrparkbetreibern nicht nur ein digitales Schadenmanagement, sondern ein proaktives und operatives Management ihrer Flotten zu ermöglichen. Motum unterstützt aktuell Flottenmanager bei der effizienten und digitalen Abwicklung operativer Tätigkeiten wie Schadenmanagement und Fahrzeugkontrollen, optimiert die Verfügbarkeit von Flotten und leistet damit einen essentiellen Beitrag zum Unternehmenserfolg seiner Kunden. Das will auch das neue Motto #movingfleetsforward unterstreichen.
Natalie Maier, COO und Co-Gründerin sagt: "Die konsequente Umbenennung ist ein wichtiger Schritt in unserer Unternehmensentwicklung. Wir möchten durch die Digitalisierung des operativen Fuhrparkmanagements unseren Beitrag zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Mobilität der Zukunft leisten - dafür steht motum."
Motum zählt nach eigenen Angaben mehr als 200 Werkstätten und mehr als 100 Fuhrparks mit mehr als 20.000 Fahrzeugen als Kund*innen. Neben traditionellen Firmenflotten wie carglass oder McMakler zählen auch führende Mobilitätsanbieter wie book-n-drive, anymove oder Lieferdienste wie Knuspr dazu. Das Unternehmen hat heute mehr als 30 Mitarbeitende an drei Standorten.
Forschungszulage: Staatliche Fördermaßnahme bleibt oft ungenutzt
Das sind fünf häufigsten Missverständnisse bei der Beantragung der staatlichen Förderung "Forschungszulage".

Zum 1. Januar 2020 hat die Bundesregierung die Forschungszulage eingeführt, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Finanzierung von Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Im Wesentlichen beinhaltet die Forschungszulage eine finanzielle Erstattung in Höhe von 25 % der Personalkosten. Diese Förderung bietet gegenüber klassischen Förderprogrammen Vorteile und ist aufgrund der flexiblen Gestaltbarkeit insbesondere für KMU, also auch für Start-ups interessant.
Die Fördermittelberater*innen von EPSA Deutschland stellen in ihren Gesprächen jedoch oft fest, dass die Forschungszulage viel zu wenig abgerufen wird. Zudem gibt es viele Missverständnisse. Die fünf häufigsten sind.
Missverständnis 1: Unternehmens- und Branchenkompatibilität
Viele Unternehmen sind unsicher, ob ihre Unternehmensgröße oder Branche für die Forschungszulage in Frage kommen. Obwohl das Programm insbesondere für KMU und Start-ups entwickelt wurde, können auch etablierte Unternehmen in diversen Branchen, wie der Automobil-, Luftfahrt-, Energie- oder Pharmaindustrie, sowie Firmen, die disruptive Technologien in Biotechnologie, Medizintechnik oder Informationstechnologie entwickeln, davon profitieren. Grundsätzlich ist die Zulage branchen- und themenoffen.
Missverständnis 2: Projektförderfähigkeit
Ein weiteres Missverständnis vieler Unternehmen ist, ob ihre Projekte überhaupt förderfähig sind. Förderfähige Vorhaben müssen in der Lage sein, sich mindestens einer Kategorie aus Grundlagenforschung, industrieller Forschung oder experimenteller Entwicklung zuzuordnen. Sie müssen zudem klare Ziele definieren und spezifische Tätigkeiten beinhalten, die erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen. Darüber hinaus müssen die Projekte alle fünf FuE-Kriterien des Frascati-Handbuchs erfüllen: Neuheit, Kreativität, Ungewissheit hinsichtlich des Ergebnisses, systematische Vorgehensweise und Übertragbarkeit / Reproduzierbarkeit. Auch hier gibt es viele Missverständnisse.
Wichtig zu wissen: Es müssen keine Produkte neu erfunden werden
Nehmen wir einmal das Kriterium „Neuheit“. Hierbei ist es nicht erforderlich, ein vollständig neues Produkt zu erfinden, das auf dem Markt noch nicht existiert. Vielmehr geht es darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die über die routinemäßigen Tätigkeiten im Unternehmen hinausgehen und dabei die Umsetzung von Branchen-Neuheiten (z.B. neue Prozesse, Technologien, Materialien) ermöglichen. Wenn Unternehmen unsicher sind, ob ihr FuE-Projekt förderfähig ist, sollten sie sich an Fördermittelberater wenden.
Missverständnis 3: Bürokratischer Aufwand
Der mit der Antragstellung verbundene Aufwand kann abschreckend sein. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass nur der Erstantrag des jeweiligen Projektes einen erheblichen Mehraufwand darstellt. In den Folgejahren ist es ausreichend, die Projektkosten des begünstigten FuE-Vorhabens aus dem jeweiligen Wirtschaftsjahr beim Finanzamt einzureichen. Dieser Aufwand wird durch die Zusammenarbeit mit einem/einer professionellen Fördermittelberater*in minimiert. Ferner helfen Fördermittelberatungen dabei, dass 100 Prozent der abrufbaren Summe auch abgerufen wird. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen oft zu geringe Fördersummen beantragen.
Missverständnis 4: Fristeneinhaltung
Die Forschungszulage kann rückwirkend beantragt werden. Es gibt aber bestimmte Fristen, die es zu beachten gilt. Der Antrag auf Forschungszulage kann jederzeit beim Finanzamt gestellt werden. Vorher muss jedoch das Antragsverfahren bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage durchlaufen und alle Unterlagen für den Antrag beim Finanzamt zusammengestellt werden. Um bei ihrer nächsten Steuerfestsetzung von der rückwirkenden Förderung für 2020, 2021 und 2022 (+2023) von bis zu 3 (+1) Mio. Euro zu profitieren, sollten die Unternehmen das Thema somit schnellstmöglich angehen. Die Einhaltung der Fristen ist wichtig, damit die Antragsteller die ihnen zustehenden Summen vollständig in Anspruch nehmen können.
Missverständnis 5: Finanzielle Vorleistung für Fördermittelberatung
Die Kosten einer Fördermittelberatung zur Forschungszulage können Unternehmen, insbesondere KMU mit begrenzten Ressourcen, abschrecken. Dies sollte jedoch kein Hindernis darstellen, da seriöse Fördermittelberater*innen in der Regel erfolgsabhängig arbeiten.
Fazit
Trotz der Herausforderungen, die mit der Beantragung der Forschungszulage verbunden sind, sollten der Nutzen und die möglichen positiven Auswirkungen auf die FuE-Kapazitäten und Innovationsfähigkeit von Unternehmen nicht unterschätzt werden. Dies stärkt auch den Innovationsstandort Deutschland und sichert damit nachhaltige Wettbewerbsvorteile als auch Arbeitsplätze. Unternehmen sollten die Möglichkeiten der Forschungszulage nutzen und sich im Zweifelsfall auf ihrem Weg durch den "Förderdschungel" professionelle Hilfe holen.
Care Venture Circle e.V.: Für mehr Start-up-Innovationen in die Pflege
Unter dem Motto “Innovationen in die Pflege fördern“ haben sich zwölf in der Pflege aktive Unternehmer und Business Angels zusammengeschlossen und den Care Venture Circle e.V. in Berlin gegründet.

Ziel des Berliner Vereins ist es, Start-ups zu fördern, die Innovationen in den wachsenden Markt der Pflege etablieren wollen. Olav Sehlbach, der Initiator des Vereins: „Wir sind alle seit vielen Jahren in der Branche aktiv und können Start-ups durch Informationen, Kontakte und Investitionen unterstützen“.
Gründungsmitglieder des Vereins sind Thomas Althammer (Althammer-Kill), Dr. Stefan Arend (Institut Sozialmanagement), Stephan Bals (digatus), Detlef Friedrich (contec), Jörg Kesselmeier (connext), Markus Müller (nui), Marc Müller (ETL), Gunnar Sander (Buurtzorg), Olav Sehlbach (aap), Thilo Veil (Töchter & Söhne), Felix von Braun (DPF) sowie Dr. Jörg Zimmermann (familiara).
Beteiligt sind die Branchenexperten u.a. bei anni.care, enna, JuHi, Lylu, melli, navel robotics, novaheal, nurIT und workbee.
Innovatoren, die mit ihren Ideen Lösungen für die Herausforderungen der Pflege anbieten, sind aufgerufen, sich bei dem Verein zu melden. Der Care Venture Circle ist bestrebt, möglichst frühphasig zu unterstützen.
Weitere Infos zum Care Venture Circle e.V. und dessen Arbeit finden sich bei www.careventurecircle.de
Umfrage deckt auf: 58,53% der Deutschen lügen im Lebenslauf
Du bist auf der Suche nach Mitarbeitenden? Eine aktuelle Umfrage zeigt u.a., dass 58,53% der Deutschen zugeben, im Lebenslauf gelogen zu haben. Inhalt der häufigsten Lüge: die Fähigkeiten. Hier die weiteren Mogelpackungen in dt. CVs.

CVapp.de hat 3.000 Deutsche befragt, worüber sie in ihrem Lebenslauf gelogen haben, um den Prozentsatz der Deutschen aufzudecken, die in ihrem Lebenslauf gelogen haben, und was ihre größten Lügen dabei waren.
Die Hauptergebnisse der Umfrage:
- Inhalt der häufigsten Lüge: Fähigkeiten (78,64% der Befragten)
- Männer lügen mit 54% höherer Wahrscheinlichkeit als Frauen
- Branche mit den meisten Lügen: kreative Künstler- und Designbranche (76,74% der Befragten)
- Region mit den meisten Lügen: Bremen (70% der Befragten)
Die Untersuchung von CVapp.de hat ergeben, dass zwar 58,53% der Befragten zugeben, dass sie in ihren Lebensläufen gelogen haben, die häufigste Lüge über Fähigkeiten jedoch von 78,64% der Befragten zugegeben wurde.
Arbeitgebende haben möglicherweise nicht immer die Ressourcen oder die Zeit, um die in jedem erhaltenen Lebenslauf aufgeführten Zeugnisse gründlich zu überprüfen, was es unehrlichen Bewerber*innen erleichtert, trotzdem im Verfahren weiterzukommen. Manche Arbeitssuchende fühlen sich möglicherweise auch unter Druck gesetzt, auf einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt qualifizierter zu erscheinen, was sie dazu veranlasst, ihre Fähigkeiten zu verschönern oder zu fälschen.
Darüber hinaus gaben einige Befragte zu, bezüglich ihres aktuellen Gehalts gelogen zu haben (73,97%). Potenzielle neue Arbeitgebende versuchen oft, ihre Angebote an das aktuelle Gehalt anzupassen, sofern bekannt. Es ist jedoch üblich, über das Gehalt zu lügen, da Menschen versuchen, höhere Positionen zu erreichen und ihr Einkommen zu erhöhen, wenn sie den Job wechseln.
Die dritthäufigste Lüge in den Lebensläufen der Deutschen betrifft Stellenbezeichnungen, da 57,86% der Befragten zugaben, darüber gelogen zu haben. Dies geschieht normalerweise, wenn der Titel nicht die tatsächlichen Verantwortlichkeiten eines/einer Bewerber*in widerspiegelt. Das Verschönern einer Berufsbezeichnung hilft einem/einer Bewerber*in am ehesten dabei, herauszuragen und ein Vorstellungsgespräch zu bekommen.
Viele Arbeitgebende verlangen im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in der Regel Universitäts- oder Schulzeugnisse, um die Authentizität der Ausbildung und Fähigkeiten eines/einer Bewerber*in zu überprüfen. Dadurch soll das Risiko betrügerischer oder übertriebener Informationen minimiert werden. Die Studie ergab jedoch, dass 51,82% der Befragten dennoch bezüglich ihres höchsten Bildungsabschlusses logen, was die Frage aufwirft, ob dies eine wirksame Maßnahme ist.
Laut der Umfrage lügen die Deutschen am wenigsten über ihr Alter (13,21%) und „Anderes“, was 4,73% der Befragten ausmacht.
Hier kannst du die vollständigen Daten der Studie mit Umfragewerten, die nach Geschlecht, Branche und Region unterteilt sind, einsehen.
