Chat GPT-Studie zeigt: Viele finden Fehler


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Dank Chat GPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde, doch was denken die Deutschen wirklich über den innovativen Chat-Bot? Eine Studie von Civey im Auftrag von Prof. Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) bringt dazu Erkenntnisse.

Die Studie zeigt: Die meisten Nutzerinnen und Nutzer sind mit der Qualität der Ergebnisse zufrieden und vertrauen diesen. Gleichzeitig entdeckten über die Hälfte der Chat GPT-Erfahrenen Fehler in den Antworten. Das zeigt eine neue Kurzstudie von Prof. Tobias Kollmann der Universität Duisburg-Essen und dem Marktforschungsunternehmen Civey.

 Civey hat im Rahmen des Forschungsprojekts mit der Universität Duisburg-Essen über 5.000 Bundesbürger:innen, als auch rund 1.500 Nutzerinnen und Nutzer von Chat GPT zu ihren Erfahrungen befragt. Dabei zeigt sich: Rund ein Viertel der Deutschen ab 18 (23%) steht der Möglichkeit, dass Menschen mit KI-Anwendungen kommunizieren können, grundsätzlich positiv gegenüber (41% negativ, 35% sind unentschieden). Bereits 17% der Bundesbürgerinnen und -bürger haben vor diesem Hintergrund schon einmal Chat GPT genutzt. Dieses Sprachmodell, das von OpenAI mit Daten aus dem Internet bis 2021 trainiert wurde, ist in der Lage, auf natürliche Weise mit Menschen in Textform zu kommunizieren und eine Vielzahl von Aufgaben auszuführen, in dem es Antworten auf verschiedene Fragen gibt.

Wer Chat GPT schon einmal genutzt hat, der nimmt das Tool durchaus intensiver in Anspruch. 5% der 1.500 befragten Nutzerinnen und Nutzer verwenden es täglich, immerhin 23% wöchentlich und weitere 21% monatlich. Die Unterschiede, ob es sich dabei um Erwerbstätige handelt oder nicht, sind minimal.

Und viele Nutzer:innen sind mit den Antworten der KI auf ihre Fragen zufrieden: 44 Prozent der befragten Personen, die Chat GPT schon einmal verwendet haben, bewerten die Qualität der Antworten mit gut oder sogar sehr gut. Demgegenüber fand nur etwa jeder zehnte Nutzer (11%), dass die Qualität eher schlecht bzw. sehr schlecht war. Janina Mütze, Gründerin und Co-CEO von Civey: „Wir erleben gerade, wie wichtig es ist, dass Menschen selbst Zukunftstechnologien und deren Nutzen für sich erleben: Künstliche Intelligenz ist an sich kein neues Thema – aber mit Chat GPT wird ein für viele abstrakter Begriff plötzlich konkret.“

Antworten von Chat GPT – kein blindes Vertrauen

„Die Qualität der Antworten hat jedoch noch nichts mit der Richtigkeit der Inhalte zu tun“, gibt Prof. Dr. Tobias Kollmann zu bedenken, Inhaber des Lehrstuhls für Digital Business und Digital Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Vier von zehn Befragten (41%) haben Bedenken, ob die Inhalte der qualitativ gut formulierten Antworten auch tatsächlich richtig sind. Entsprechend überprüfen rund drei Viertel (73%) der Nutzer:innen die Antworten der KI. Und das offenbar zurecht, wie Prof. Kollmann feststellt: „Deutlich über die Hälfte der Befragten (59%) hat schon einmal Fehler in den Antworten von Chat GPT gefunden, so dass von einer automatischen Übernahme der Inhalte und Aussagen dringend abgeraten werden muss. Ob Mensch oder KI, es scheint auch hier der alte Spruch ‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!‘ zu gelten.“

Privater Alltag schlägt berufliche Anwendung

Wie die Befragung der 1.500 Nutzerinnen und Nutzer zeigt, wird das KI-Tool im Moment hauptsächlich für Fragen aus dem privaten Alltag genutzt (66%). 36% der Befragten nutzen es im beruflichen Umfeld (Mehrfachnennungen waren möglich). Civey-Gründerin Janina Mütze: „Noch läuft die Experimentierphase. Viele Arbeitnehmer wissen schlicht nicht, ob und wie sie Künstliche Intelligenz für Ihre Aufgaben nutzen können. Arbeitgeber sollten diese Unsicherheit aufgreifen und gemeinsam schauen, welche Bedeutung KI für die eigene Tätigkeit hat.“

In den Schulen und Hochschulen ist Chat GPT mit 23% an Nutzerschaft auch angekommen. Bei den Themen dominieren Fragen zu Technologie und Innovation, gefolgt von gesellschaftlichen, politischen und alltäglichen Inhalten, zu denen eine Antwort von Chat GPT eingeholt wird. Herkömmliche Suchmaschinen wie Google bleiben aber trotz Chat GPT für die Mehrheit der Nutzenden (52%) die wesentliche Anlaufstelle, um nach Inhalten und Antworten im Internet zu suchen.

Angst um den Arbeitsplatz: noch überschaubar

Besonders der Einfluss von Chat GPT auf das berufliche Umfeld wird gesellschaftlich stark diskutiert. Auf die Frage „Gehen Sie davon aus, dass die Anwendung Chat GPT in Zukunft verstärkt in Ihrem Berufsfeld eingesetzt wird?“ antwortet die Mehrheit der Chat GPT-Nutzer:innen (56%) mit Ja, während 31% nicht davon ausgehen. Immerhin 22% und damit mehr als jeder fünfte Befragte glauben sogar, dass sie in Zukunft von einer KI wie Chat GPT konkrete Arbeitsanweisungen bekommen könnten. „Das zeigt die Sorge, dass die KI aus Sicht vieler Arbeitnehmer in Zukunft nicht nur zur Unterstützung von Arbeitsprozessen durch, sondern auch zur Steuerung und Organisation von Menschen eingesetzt werden könnte“, sagt Prof. Kollmann.

Mehr als ein Fünftel der Erwerbstätigen in Deutschland sieht zudem in Künstlicher Intelligenz eine Gefahr für den eigenen Arbeitsplatz (21%). „Das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn schon heute ist absehbar, dass die Künstliche Intelligenz die Jobprofile und Aufgaben in allen Branchen, Bereichen und Hierarchien beeinflussen wird. Der Schritt zu einem Ersatz der menschlichen Arbeitskraft zugunsten einer KI ist nur noch kurz“, bewertet der Digital-Experte von der Universität Duisburg-Essen und ergänzt: „Jedes Unternehmen wird in Zukunft nicht nur die besten Mitarbeiter, sondern auch die besten KI-Algorithmen einstellen müssen.“ In diesem Zusammenhang wurde an seinem Lehrstuhl mit dem Thema „Artificial Leadership“ auch ein neues Forschungsfeld aufgesetzt.  

Die Ergebnisse der Studie können hier eingesehen werden

Hinweise zur Studie

Die Studie wurde von Civey im Auftrag von Prof. Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) durchgeführt. Dazu wurden in Februar und März 2023 online vier Zielgruppen befragt: >5.000 Bundesbürger:innen, >1.500 Nutzerinnen und Nutzer von Chat GPT, >1.000 Erwerbstätige sowie > 500 Erwerbstätige, die schon einmal Chat GPT genutzt haben. Aufgrund des Befragungszeitraums beziehen sich die Antworten auf die Entwicklungsstufe 3/3.5 des Chatbots. Den genauen Befragungszeitraum und statistischen Fehler entnehmen Sie bitte den jeweiligen Erhebungen. Die Studie wird mit einer Befragung zur Entwicklungsstufe 4 fortgesetzt.

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TRAIT: Fitness-Start-up erhält 1 Mio. € Seed-Finanzierung

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TRAIT hat seinen Sitz in Berlin und wurde von Raphael Jung und Matthias Ettrich gegründet. Seit 2021 firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Twaiv“ und konzentrierte sich auf KI-generierte, adaptive Trainingspläne, bevor es im Juli 2024 unter dem Namen TRAIT neu startete.

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Unter dem neuen Namen TRAIT hat das Start-up nun seine Trainings-App für Laufsportler*innen relauncht. Die Vorgängerversion der App konnte mit hochgradig individualisierten Lauf-Trainingsplänen und einem virtuellen Coach ein beachtliches Wachstum erzielen – die Downloads stiegen nach eigenen Angaben jährlich um 178 Prozent. Darauf baute das Gründerteam mit dem Anspruch auf, Läufer*innen noch passgenauer zu unterstützen.

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„Mit TRAIT haben wir eine App entwickelt, die sich so empathisch und verständnisvoll verhält, wie es ein menschlicher Coach tun würde. Wir helfen Menschen, wieder Zugang zum Sport zu finden. Wir nutzen Sportwissenschaft und KI-Training und kombinieren diese mit sozialem ,Füreinander Einstehen‘. Mit der Unterstützung des HTGF, ausgewählten Business Angels von better ventures sowie weiteren Privatinvestoren sind wir bereit, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Menschen über ,Fit sein‘ nachdenken“, so Raphael Jung, Mitbegründer und CEO.

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lemon.markets: Berliner FinTech-Start-up sichert sich 12. Mio. Euro

Das 2020 von Max Linden gegründete Berliner FinTech lemon.markets sichert sich 12 Mio. Euro von CommerzVentures als Lead-Investor sowie den Bestandsinvestoren wie Creandum, Lakestar und Lightspeed.

Als Brokerage-as-a-Service-Plattform bietet das von der BaFin lizenzierte lemon.markets anderen Finanzdienstleister*innen und FinTechs die IT-Infrastruktur für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften über eine Investment-API an.

Jetzt sichert sich das Start-up 12 Millionen Euro von CommerzVentures, Heliad und ihren bestehenden Investoren, darunter Creandum, Lakestar, Lightspeed und System.one, um sein ehrgeiziges Ziel weiterzuverfolgen: Die Wertpapier-Infrastruktur für 100 Mio. Anleger*innen bereitzustellen. Mit dem frischen Kapital aus dieser Finanzierungsrunde will das Unternehmen den Ausbau der Plattform und Go-live neuer Partner*innen vorantreiben.

„In CommerzVentures haben wir einen starken Investor aus der Branche gefunden, der uns als Team mit seinem tiefen Verständnis für unseren Markt beeindruckt hat. Wir teilen die gleiche Vision und Philosophie, um lemon.markets zu einem der relevantesten Player in der Branche zu etablieren. Zusammen wollen wir den Rückenwind im Markt nutzen, um unsere nächsten Partner und Produkte in den kommenden Monaten live zu bringen“, erläutert Max Linden, Gründer und CEO von lemon.markets.

lemon.markets: Lizenzen, Launch und Partnerschaften

Im ersten Halbjahr 2024 erreichte lemon.markets viele wichtige Meilensteine: Lizenzen, Go-live erster Partner und die kontinuierliche Erweiterung der Plattform. Im Januar 2024 hat das Unternehmen umfangreiche Zulassungen der BaFin als Wertpapierinstitut erhalten. Damit darf lemon.markets die Anlage- und Abschlussvermittlung, die Anlageberatung, die Finanzportfolioverwaltung, das Finanzkommissionsgeschäft, den Eigenhandel sowie das Depotgeschäft erbringen.

Die Geschäftsaufnahme erfolgte in Kooperation mit den Branchengrößen Deutsche Bank, BNP Paribas und Tradegate. Den Auftakt zum offiziellen Launch im März macht die Finanzbildung-App beatvest. Als ersten Anwendungsfall im Wealth-Management-Vertical ermöglicht es lemon.markets dem FinTech, seinen B2C-Nutzer*innen ETF-Investments anzubieten.

Im Rahmen der kürzlich verkündeten Partnerschaft mit Tomorrow dringt das Start-up in das Bankensegment vor. Gleichzeitig beinhaltet die Kooperation das erste Migrationsprojekt: Der nachhaltige Banking-Anbieter Tomorrow wechselt mit seinem Wertpapierangebot von der Solaris SE zu lemon.markets. Mit Allfunds, einem der weltweit führenden Fondsmarktplätze, erweitert das Start-up gleichzeitig sein Angebotsspektrum um das Finanzinstrument Fonds.

„Unser Fokus liegt darauf, die talentiertesten Teams bei der Lösung der komplexesten Probleme im Finanzwesen zu unterstützen. lemon.markets ist dafür ein Paradebeispiel. Max ist ein beeindruckender junger Gründer, der ein erstklassiges Team um sich herum aufgebaut hat. Und wir freuen uns sehr, diese Finanzierungsrunde anführen zu dürfen und das Team dabei zu unterstützen, mit lemon.markets die größte und modernste Brokerage- und Verwahrungsplattform in Europa aufzubauen“, sagt Jonas Wenke, Principal bei CommerzVentures.

Nächste Schritte: Mehr Partner*innen, neue Produkte und weiteres Teamwachstum

Der Markt für Brokerage- und Custody-Infrastruktur zeigt eine große Dynamik, mit einem prognostizierten Marktvolumen von 63 Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren und einem Wachstum von rund 39 Prozent allein für den Custody-Markt. Traditionelle Player sowie FinTechs haben das Potenzial erkannt, digitale Anlagelösungen neu zu denken, die das Investieren für Verbraucher*innen zugänglicher machen. Dass das notwendig ist, zeigen die Zahlen: Allein in Deutschland liegt der Großteil des Geldvermögens (41,7 Prozent laut Bundesbank) in Bargeld und als Einlagen bei Banken und Sparkassen wie Tages- und Festgeld vor – das waren 3.214 Mrd. Euro zum Jahresende 2023.

lemon.markets ermöglicht FinTechs, Banken und Vermögensverwaltern über seine Infrastruktur, den Handel mit ETFs, Fonds und zukünftig Aktien, als Anlageprodukt für Kund*innen zugänglich zu machen. Die Brokerage-as-a-Service-Plattform ist modular aufgebaut und kann basierend auf dem individuellen Anwendungsfall des Partners / der Partnerin konfiguriert werden. Eine API-first Architektur reduziert dabei die Integrationszeit erheblich. Durch die konsequente Kombination von Technologie und Compliance-Expertise positioniert sich lemon.markets als digitaler, regulierter und kundenzentrierter Infrastrukturanbieter und unterstützt Partner*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass es noch mehr digitale Anlageprodukte braucht, damit mehr Menschen am Kapitalmarkt investieren. Dafür müssen auch etablierte Player in der Vermögensverwaltung, dem Banking und Brokerage ihre Infrastruktur neu denken. Das lemon.markets-Team bringt tiefstes Wertpapierwissen gepaart mit FinTech-Erfahrung mit, was sie ideal positioniert, um sowohl FinTechs als auch traditionelle Player als Kunden zu gewinnen“, sagt Simon Schmincke, General Partner bei Creandum.

Smartphone-Hersteller Murena sammelt über 780.000 Euro von der Crowd

Murena, Hersteller nachhaltiger, ethischer und datenschutzfreundlicher Smartphones und Betriebssysteme, hat im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne auf Crowdcube 786.397,60 EUR mobilisieren können. Insgesamt wurden 545 private Investor*innen für das Projekt gewonnen.

Murena wurde mit dem Ziel gegründet, Technologien zu entwickeln, die die Privatsphäre der Nutzer*innen und die Umwelt respektieren. Das Unternehmen vertreibt datenschutzfreundliche Android-Smartphones mit vorinstalliertem “entgoogleten” Betriebssystem /e/OS, darunter neue nachhaltige Fairphone-Geräte und generalüberholte Android-Modelle, die eine längere Lebensdauer und Nutzung älterer Telefone ermöglichen.

“Dank unserer starken Community konnte unsere Kampagne das ausgegebene Ziel von 400.000 Euro deutlich übertreffen”, kommentiert CEO und Gründer Gaël Duval die Kampagne. Diese bemerkenswerte Unterstützung unterstreicht den starken Glauben an die Mission von Murena und die Zukunft des Datenschutzes auf dem Smartphone. Insbesondere die Art der Finanzierung ist von großer Bedeutung für uns: Durch die Unterstützung aus der Community machen wir uns nicht von Einzelinvestoren oder Risikokapitalgebern abhängig, sondern können unsere User am Unternehmenserfolg partizipieren lassen.”

Das frische Kapital wird verwendet, um das Wachstum von Murena zu beschleunigen, die Forschung und Entwicklung zu verbessern und das Produktangebot des Unternehmens zu erweitern, einschließlich der Entwicklung von B2B-Produkten.

“Entgooglete” Smartphones

Durch den Vertrieb von Smartphones mit dem Open-Source-Betriebssystem /e/OS bietet Murena eine sichere Alternative zu Googles Android mit verbesserten Datenschutzfunktionen und ohne die ständige Überwachung und Datenerfassung durch Google.

Besonders hervorzuheben ist die enge Partnerschaft zwischen Murena und dem ethischen Smartphone-Hersteller Fairphone - die Geräte Murena Fairphone 4 und 5, auf denen /e/OS anstelle von Google OS vorinstalliert ist und die über nachhaltige, reparierbare Hardware und eine transparente Lieferkette von Fairphone verfügen, bieten den Kunden eine einzigartige, ethische Alternative auf dem Smartphone-Markt.

Das Betriebssystem /e/OS hat derzeit laut Angaben von Murena 45.000 aktive Nutzer*innen, während Murena Workspace 100.000 aktive Konten hat. Der jährliche Zuwachs an aktiven Nutzer*innen bis 2024 beträgt 109 % (etwa eine Verdoppelung pro Jahr).

Gründer*in der Woche: WALLROUND – energetische Sanierung-as-a-Service

Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen, die Gründer*innen des Berliner ClimateTech-Start-ups WALLROUND, haben die Formel für eine schnelle und transparente energetische Sanierung bei Bestandsimmobilien entwickelt und vor Kurzem gelauncht.

Allein durch die energetische Sanierung der Gebäudeteile Fassade, Dach, Fenster und Heizung können zwei Drittel des CO2-Einsparpotenzials im Gebäudesektor erschlossen werden, wie auch wieder eine aktuelle Studie von S&B Strategy belegt.

Doch die Herausforderungen im Gebäudesektor sind vielfältig. Eine zu geringe Sanierungsquote, akuter Mangel an Handwerker*innen und undurchsichtige staatliche Förderungen. Das Hauptproblem steckt aber woanders: Die Produktivität im Bauwesen ist zu gering und die Digitalisierung steckt noch in den Kinderschuhen – laut McKinsey sind nur die Fischerei und Jagd als Branche weniger digitalisiert. Hier setzt das WALLROUND-Gründungstrio Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen mit seiner jüngst gelaunchten Lösung an.

Ganzheitliche und integrierte Prozesse als Schlüssel

„Um das Problem zu lösen, braucht es ganzheitliche und vollständig integrierte Lösungen, nur dann können wir schneller werden“, sagt Lukas. WALLROUND hat eine KI-gestützte Technologie entwickelt, der mit wenigen Mausklicks eine genaue Kostenprognose und Wirtschaftlichkeitsberechnung für die geplante Sanierung ermöglicht. „Allein die Entwicklung unseres ersten Produktes spart unseren Kunden Wochen an Zeit und Nerven – und wir fangen gerade erst an“, sagt Mitgründerin Tatiana. In Kombination mit dem Zugriff auf einen großen Handwerker*innenpool und integrierter Projektsteuerung garantiert WALLROUND den Kund*innen dann aber vor allem auch die optimale Durchführung der Arbeiten aus einer Hand, inkl. Termin- und Preisversprechen.

Lukas ergänzt: „Wir bieten ,Sanierung-as-a-Service‘ an, das bedeutet, dass wir den gesamten Sanierungsprozess von der Planung bis zur Umsetzung anbieten. Unser ganzheitliches Angebot verbindet modernste Technologie mit praktischer Umsetzung durch ein Netzwerk qualifizierter Handwerker. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente, risikoarme und kostengünstige energetische Sanierung, die sowohl die Umwelt schont als auch den Wert der Immobilie steigert.“

Zielgruppe: Immobilienbesitzer*innen

Ein zentraler Aspekt des WALLROUND-Ansatzes ist die Integration relevanter Themen wie vorgelagerte Energieberatung, Finanzierung und Förderungen im Sanierungsprozess. Diese ganzheitliche Herangehensweise erleichtert es Immobilienbesitzer*innen erheblich, energetische Sanierungen durchzuführen, da das Stakeholder-Management und die Koordination verschiedener Firmen stark vereinfacht werden. Das Angebot ist besonders auf die Zielgruppe der Immobilienbesitzer zugeschnitten. Diese semi-professionellen Eigentümer*innen, die für rund 30 bis 40 Prozent des Berliner Immobilienbestands stehen, haben keine starke Lobby und müssen zugleich zahlreiche Herausforderungen bei der energetischen Sanierung meistern.

Eigenes Know-how gepaart mit Investor*innen-Power

Das erfahrene Trio kann auf tiefgreifendendes Fachwissen zurückgreifen: Tatiana bringt 15 Jahre Tech- und Produkterfahrung mit, unter anderem aus ihrer Zeit bei Rocket Internet, wo sie am Launch von über einem Dutzend global agierender Tech-Unternehmen aus Südamerika und Europa beteiligt war. Henning verfügt über zehn Jahre Erfahrung in der Projektsteuerung von Großbauvorhaben mit einem Volumen von einer halben Milliarde Euro, während Lukas mit Vehiculum (120 Mitarbeiter, 15 Millionen Euro Kapital) bereits jahrelange Gründungserfahrung mit sich bringt.

Mit S&B Capital, der KVL Group, dem VC-Fund superangels, Marc Müller und weiteren Angel Investoren konnte sich WALLROUND direkt zum Start finanzielle Unterstützung sichern. „Wir haben bei der Auswahl der Gründungsgesellschafter sehr stark auf einen gesunden Mix aus Bau-Expertise und Startup-Netzwerk geachtet. Wir sind stolz und glücklich, dass wir alle mit an Bord haben“, sagt Lukas.

Tipps für andere Gründer*innen

Und last, but not least: Was wollen unsere „Gründer der Woche“ andere Gründer*innen mit auf den unternehmerischen Weg geben? „Sei zufrieden mit einem guten Tag pro Woche, an dem du denkst: ,Es läuft, das wird alles!‘ Dieser eine Tag muss es irgendwie schaffen, die anderen Tage des Zweifels zu kompensieren. Nicht falsch verstehen: Die Erfolge im Unternehmertum sind unglaublich bereichernd und geben Energie, aber vieles läuft nicht nach Plan. Durchhaltevermögen, Ruhe und eine gute Portion Glück entscheiden letztlich, wie weit man kommt“, so der WALLROUND-CEO Lukas Steinhilber abschließend.

Clypp: rund 1 Mio. Euro für KI-basierte Wissensmanagementsoftware

Das 2020 von Maximilian Zeyda und Edwin Sauer gegründete Start-up Clypp macht Unternehmen und Mitarbeitenden das Teilen Ihres Wissens so einfach wie möglich.

Clypp hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Dabei konnte das Team das Family-Office Secways des spanischen Software-Unternehmers und Investors Pere Hospital und den auf HR-Tech spezialisierten Investor allygatr für sich gewinnen.

Das Investment ist vor allem von strategischer Bedeutung für Clypp. „Mit Secways und allygatr haben wir erfahrene Investoren von uns überzeugt, die selbst schon in unseren Schuhen als Gründer waren“, so Maximilian Zeyda, Gründer von Clypp. „Dank des großen Netzwerks von Secways bekommen wir auf dem europäischen Markt vielseitige Unterstützung. Das ist eine große Wachstumschance für unser Unternehmen, weil wir bis dato vor allem im deutschsprachigen Raum mittlere und große Unternehmen von Clypp überzeugen konnten. Secways öffnet nicht nur den spanischen Markt, sondern unterstützt uns darüber hinaus mit ihrer Expertise in der Skalierung innovativer Software-Geschäftsmodelle.“

Mit den neuen finanziellen Mitteln will Clypp nun vor allem das Produkt auf die nächste Stufe heben und weitere Kund*innen ansprechen. „Unser Ziel ist es, mithilfe von Automatisierung und künstlicher Intelligenz wirklich jedem Unternehmen und allen Mitarbeitenden das Teilen Ihres Wissens so einfach wie möglich zu machen. Die Digitalisierung und Bereitstellung von Know-how sind und bleiben die entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels und Generationenwandels“, so Zeyda.

In nur knapp zwei Jahren hat Clypp seine Lösungen für Video-basierten Wissenstransfer in deutschen Unternehmen etabliert. Mit Clypp können Mitarbeitende ihr Wissen schnell und einfach in Videoform festhalten. Die künstliche Intelligenz unterstützt Nutzer*innen sowohl in der Erstellung, als auch in der automatischen Bearbeitung der Inhalte, inklusive Untertitel und Screenshots – und das in jeder gewünschten Sprache. Die sogenannten Clypps werden auf der angebundenen Plattform geteilt und können nahtlos in jedes digitale Tool integriert werden.

Die Zahlen können sich sehen lassen: Das bayerische Start-up zählt nach eigenen Angaben bereits etwa 10.000 Nutzer*innen. Über 50 Kund*innen sind überzeugt, darunter Firmen wie Telefónica Deutschland, E.ON oder die Nürnberger Versicherung. Dadurch arbeitet das Start-up schon heute kostendeckend – angetrieben durch das starke Wachstum ein weiterer Erfolgsfaktor, der die Investor*innen vom Team um die beiden Gründer überzeugen konnte.

DIE EICHE: Einzigartiges Kolumbarium eröffnet in Lübeck

Bestattung neu denken – mit diesem Anspruch eröffneten die Initiator*innen und DIE EICHE GmbH Gründer*innen Peggy Morenz und Michael Angern am 20. Juni 24 ihr Kolumbarium in Lübeck.

Ein Kolumbarium ist ein Friedhof in einem eigenen Gebäude. Hier werden Urnen mit der Asche Verstorbener aufbewahrt. DIE EICHE in Lübeck, ein ästhetisch anspruchsvoll gestaltetes überkonfessionelles Kolumbarium, befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher, den der Vater von Literaturnobelpreisträger Thomas Mann 1873 errichten ließ. Nach umfangreichen Umbauten findet das denkmalgeschützte Gebäude am historischen Hansahafen nun eine neue Nutzung.

Die Trägerschaft liegt bei der Heilsarmee, die Einrichtung des Friedhofs erfolgte privatwirtschaftlich. Ehrenamtliche Trauerbegleiter der Heilsarmee sind ständig im Haus präsent und bieten Hinterbliebenen Zuspruch. Moderne Licht- und Raumgestaltung, Bildende Kunst sowie kuratierte Erinnerungsstücke der Verstorbenen machen den alten Kornspeicher zu einem Ruhepol. Konzerte und Lesungen verbinden das Lebendige mit dem Kontemplativen.

Co-Initiator Michael Angern: „Die Eröffnung der EICHE als Kolumbarium macht mich sehr glücklich. Zehn Jahre sind seit der ersten Idee vergangen. Mit der EICHE interpretieren wir das Thema Urnenfriedhof neu und tragen zur Vielfalt der Bestattungsmöglichkeiten bei. Gleichzeitig holen wir den Friedhof wieder mitten in die Stadt, mitten ins Leben, wie es jahrhundertelang in Europa üblich war.“

Rund 3400 Verstorbene finden Platz im Kolumbarium. Die Urnengräber verteilen sich dezent über den ersten und zweiten Boden des Gebäudes. Hier gibt es Räume wie Galerien, Bibliotheken und ein Kabinett, in denen Sofas und Sessel zum Verweilen einladen.

Bei der Konzeption standen die Verstorbenen und ihre Angehörigen im Mittelpunkt aller Überlegungen. Michael Angern: „Wir wollten einen Raum schaffen, der Tod und Leben verbindet und Angehörigen die schwere Zeit des Abschieds erleichtert. Die Namen und Geschichten der Verstorbenen sollen weiterhin gewürdigt werden.“ Diese Vorstellung findet in den „Lebenszeichen“ ihren Ausdruck: Auf den Galerien gibt es beispielsweise vor den eigentlichen Grabkammern Vitrinen, in denen Erinnerungen in vielfältiger Form „in Szene gesetzt“ werden. An anderer Stelle erinnern von Biographen geschriebene Rückblicke an die Lebensgeschichte Verstorbener. Im Kabinett erzählen Fotos aus ihrem Leben von ihnen.

Alle als „Lebenszeichen“ erhaltenen Erinnerungen werden im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Gedächtnis des Ortes, sie machen Gesellschaftsgeschichte erlebbar und konstituieren Gemeinschaft

Das Gebäude

Das Kolumbarium DIE EICHE befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher am Hansahafen an der Trave in Lübeck. Senator und Kaufmann Thomas Johann Heinrich Mann ließ das siebenstöckige Gebäude 1873 erbauen. Sein Sohn, der Nobelpreisträger Thomas Mann, erwähnte es in den „Buddenbrooks“. Nach wechselnden Nutzungen erwarb Michael Angern das Gebäude im Jahr 2013.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist 13 Meter breit und 27 Meter lang. Die neugotische Backsteinfassade zieren vorn 30 Fenster, weitere 23 befinden sich auf der Rückseite. Mächtige Holzstützen tragen die Lagerböden bis ins sechste Obergeschoss. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz schufen geschickte architektonische Eingriffe im Inneren einen Raum mit einem starken sakralen Charakter. Alte Kirchenbänke für bis zu 100 Gäste unterstreichen diesen Eindruck.

Die „Eiche“ ist der einzige von insgesamt sieben Mann’schen Kornspeichern, der heute noch existiert. Die Namen der anderen Speicher lauteten „Linde“, „Adler“ und „Walfisch“, „Löwe“, „Hirsch“ und „Elephant“. Sie wurden so benannt, damit die Schauermänner mit ihren Kornsäcken sie leichter fanden.

DealCircle: M&A-Plattform erhält umsatzbasierte Mio.-Finanzierung

Der Wachstumsinvestor Round2 Capital stellt DealCircle eine siebenstellige umsatzbasierte Finanzierung zur Verfügung. Die M&A-Plattform plant weiter zu wachsen und ihr Angebot durch Investitionen in KI-Tools technisch zu verbessern und auszubauen.

DealCircle wurde 2018 von Kai Hesselmann und Graig Gröbli gegründet und bis heute bootstrapped ohne externe Eigenkapitalinvestoren entwickelt. Das Unternehmen bietet M&A-Technolgielösungen an, die über eine eigens entwickelte, proprietäre Lösung vermittelt werden. Das Unternehmen kombiniert Daten aus verschiedenen externen Quellen mit internem Wissen über die Präferenzen von Käufer*innen in verschiedenen Branchen. Dadurch konnte sich die M&A-Plattform seit der Gründung einen Informationsvorsprung gegenüber anderen Dienstleistern und den internen Kapazitäten von M&A-Beratern für kleine und mittlere Unternehmen aufbauen. DealCircle hat im Jahr 2023 rund 1.200 M&A-Projekte platziert und wird in diesem Jahr mehr als 1.500 Projekte vermarkten.

Round2 Capital, ein schnell wachsendes paneuropäisches Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 180 Mio. EUR. Mit Sitz in London und Wien, stellt DealCircle eine umsatzbasierte Finanzierung in siebenstelliger Höhe mit einem flexiblen Refinanzierungsprofil zu Verfügung. Mit dem Investment in Form einer sogenannten Revenue-based-Finanzierung will das Hamburger Unternehmen sein weiteres Geschäftswachstum vorantreiben. Unter anderem soll in den Tech-Stack des Unternehmens und in den Aufbau weiterer KI-Tools für seine Nutzer investiert werden. Geplant ist, zusätzliche Machine Learning Engineers und Data Scientists einzustellen, um das Tech-Team auszubauen.

Kai Hesselmann, Mitgründer und Managing Partner von DealCircle, sagt: „Mit dem Investment von Round2 wollen wir nicht nur das operative Wachstum von über 1.500 M&A-Deals vorfinanzieren, die in diesem Jahr über DealCircle vermarktet werden. Wir wollen auch unsere Tech-Investitionen maßgeblich vorantreiben, denn das KI-gestützte Erstellen von Shortlists ist bei DealCircle erst der Anfang. Für uns ist KI nämlich viel mehr als nur ein Buzzword, das unser Geschäft kurzfristig stark verändern wird. Die siebenstellige Finanzierung von Round2 wird somit sicherstellen, dass KI unser Geschäftsmodell nicht disruptiert, sondern wir die Technologie nutzen, um unser Wachstum weiter zu beschleunigen.“

Gerd Sumah, Partner bei Round2, fügt hinzu: „DealCircle hat in den letzten 1,5 Jahren trotz sehr schwieriger Marktbedingungen eine bemerkenswerte Leistung gezeigt. Graig und Kai haben außergewöhnliches unternehmerisches Denken bewiesen und das Unternehmen während ihrer Bootstrapping-Reise erfolgreich und effektiv gesteuert. Wir sind von ihren visionären Zielen für die weitere Entwicklung überzeugt und glauben, dass Round2 als flexibler und strategischer Wachstumskapitalgeber der richtige Partner für die nächste Phase von DealCircles Wachstumskurs ist.“

StoryBox: 5,5 Mio. Euro für KI-gestützte Video-Creation-Lösungen

Seit der Gründung 2017 durch Ben Rodrian und Rusmin Causevic hat sich StoryBox als eine führende Plattform im Bereich Video-Creation-Management für Unternehmen etabliert und will seine Innovationsführerschaft ausbauen.

StoryBox, der Innovator im Bereich der KI-gestützten Video-Creation-Lösungen für Unternehmen, hat erfolgreich 5,5 Millionen Euro in einer Series A Runde eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von Neuinvestor Wille Finance mit der Beteiligung der Bestandsinvestoren BayBG, High-Tech Gründerfonds (HTGF), CK Ventures und G8 Way Ventures.

Seit der Gründung 2017 durch Ben Rodrian und Rusmin Causevic hat sich StoryBox als eine führende Plattform im Bereich Video-Creation-Management für Unternehmen etabliert. Mit einem erfahrenen Team und einem klaren Fokus auf Innovation und Benutzerfreundlichkeit, strebt StoryBox danach, die Art und Weise, wie Unternehmen kommunizieren, nachhaltig zu verändern. Mit innovativen KI-Technologien und einem "video-first" Ansatz verbessert die Plattform die Effizienz und Passgenauigkeit bei der Erstellung und Verbreitung von Video-Content. Speziell in den Bereichen HR, Employer Branding, Know-how-Management und Social Marketing, die StoryBox fokussiert, ist der Bedarf riesig. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Planung, Erstellung, das Management und die Auswertung von Video Content effektiv und skalierbar zu gestalten. Dazu hat StoryBox eine Lösung entwickelt, die dies end-to-end abdeckt und dabei in einer drastischen Steigerung der Produktivität bei der Content-Produktion und -Verwaltung resultiert. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Allianz, Evonik, RWE, Telekom.

Investitionen für Wachstum und Innovation

Mit dem neuen Investment stärkt StoryBox seine Rolle als Innovationsführer im Markt. Die Investition fließt in die Weiterentwicklung der Plattform, den Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder und die Expansion in neue Bereiche.

Ben Rodrian CEO und Mitgründer von StoryBox: „Wir freuen uns, einen so renommierten Investor wie die Wille Finance gewonnen zu haben und von unserer Vision, mit Video die Unternehmenskommunikation zu revolutionieren, überzeugt zu haben."

Katharina Iten von Wille Finance dazu: „StoryBox kombiniert nahtlos Technologie und menschliche Beziehungen, nutzt KI zur Revolutionierung der Videoerstellung in HR, Kommunikation und Social Media und ermöglicht Mitarbeitern, mühelos überzeugende Videos zu produzieren. Bei einer Investition in StoryBox geht es nicht nur um ein Technologieprodukt, sondern auch um die Investition eines transformativen Tools, das die Zukunft des Storytellings und der Kommunikation in Unternehmen fördert, während wir als Investor gleichzeitig in ein großartiges Team investiert haben, das diese Vision lebt.“

Christian Arndt, Senior Investment Manager beim HTGF: „Seit unserem Investment 2020 hat StoryBox tolle Fortschritte erzielt und sich als eine führende Video-Creation Software etabliert. Mit der Series A wird StoryBox das effiziente Wachstum der letzten Jahre fortsetzen und insbesondere die KI-Capabilities weiter ausbauen."

„Bewegtbild ist ein Wachstumsmarkt, professioneller Video-Content entwickelt sich zunehmend zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation. StoryBox macht den Videodreh besonders einfach, mit ihrer „No code“ Video-Content-Lösung minimieren sie den technischen Aufwand“, erklärt Alexander Ullmann, Investment Manager der BayBG. „Wir haben als Early Investor die erfolgreiche Entwicklung von StoryBox in den letzten Jahren begleitet und freuen uns, den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen.“

Ein Feuerwerk an Jubiläen: 20 Jahre StartingUp, 10 Jahre brutkasten – 5 Jahre gemeinsam auf Erfolgskurs

Seit fünf Jahren ist StartingUp Teil des in Wien beheimateten Mediums brutkasten, das in Österreich, aber auch weit über die Grenzen des Landes hinaus zum Dreh- und Angelpunkt für das Start-up- und Innovations-Ecosystem avanciert ist. In diesem Jahr feiert brutkasten sein zehnjähriges Bestehen. Wir gratulieren unseren lieben Wiener Kolleg*innen aufs Herzlichste und sind stolz, Teil des „brutkasten-Universums“ zu sein!

Hier das Statement von Dejan Jovicevic, brutkasten-Gründer und CEO, zum 10-jährigen brutkasten-Jubiläum:

Liebe Gründerinnen und Gründer, liebe Innovatorinnen und Innovatoren, liebe Investorinnen und Investoren,

seit 10 Jahren ist brutkasten mit großer Leidenschaft der Ort für die Gestalter*innen der Zukunft: Wir sind der Dreh- und Angelpunkt für Gründerinnen und Gründer, für Innovatorinnen und Innovatoren, für Investorinnen und Investoren – kurz: für das gesamte Startup- und Innovations-Ecosystem.

Ich habe brutkasten aus einer tiefen Überzeugung gegründet: Diese unternehmerisch agierenden Köpfe, die Ideen zu marktfähigen Innovationen machen, brauchen einen medialen Enabler, der sie versteht, schätzt und ihre unternehmerische Kraft sichtbar macht. Ich glaube an die transformative Kraft des Unternehmertums, ich glaube an das Foundertum: „Business is the greatest platform for change“.

Kein anderes Medium in Österreich bietet eine vergleichbare Bühne und Vernetzung für die Gestalter*innen der Zukunft.

  • Knapp 16.000 Artikel auf brutkasten.com seit dem Start im Jahr 2014, sowie
  • über 3.000 Videos und Podcasts;
  • Quartalsweise erscheinende Printmagazine;
  • Eine starke Community mit über 100.000 Followern auf Social Media;
  • Mehr als 50 brutkasten Events, als Orte für anregende Diskussionen, Vernetzung und Austausch, wie “Find You Co-Founder”, themenspezifische Meetups, Roadshows oder Community Events.

Wir agieren an der Quelle der Innovation und machen Dinge sichtbar, die andere noch nicht am Radar haben oder noch nicht verstehen.

Brutkasten ist mehr als ein journalistisches Medium. Als Brückenbauer im Ecosystem fördern wir von Beginn an die Zusammenarbeit zwischen Startups, Corporates, Investor:innen und Institutionen. Mit unserer Tätigkeit konnten wir das Ecosystem mitprägen und mitaufbauen. Wir gestalten gemeinsam die Zukunft.

Unsere Angebote und Kanäle schärfen wir weiter, um den Bedürfnissen unserer Community optimal zu entsprechen – auf der Webseite, im neu konzipierten Printmagazin, in innovativen Broadcast-Formaten wie „Das Leben nach dem Exit“ und demnächst wieder bei den berühmten brutkasten-Events. Wir werden unsere sämtlichen Kanäle weiter ausbauen, multianalog und multidigital.

Unser neues Printmagazin kommt super an, der digitale Footprint wächst stetig weiter und bald erreichen wir auf LinkedIn 50.000 Abonnenten – eine Spitzenposition in Österreich. Als Team sind wir stärker denn je und voller Tatendrang, die Welt zu erobern.

Abschließend ein herzliches Dankeschön an unsere Community, Partner*innen, Investor*innen und alle weiteren Unterstützer*innen, die dies alles möglich gemacht haben, sowie an alle Kolleginnen und Kollegen, die brutkasten in den letzten 10 Jahren geprägt haben.

Auf die nächsten 10 Jahre, Ihr Lieben!

Euer Dejan

Beagle Systems und AIRMO: Start-up-Power gegen Methanemissionen

Die Kooperation der Start-ups zielt darauf ab, die steigenden Anforderungen der EU-Regulierungen zu Methanemissionen zu adressieren, um eine Schlüsselrolle in der Überwachung und Minimierung dieser Emissionen zu spielen.

Das 2019 gegründete Beagle Systems mit Sitz in Hamburg, ein führendes Unternehmen im Bereich der Luftdatenerfassung, und das Münchner Start-up AIRMO, Entwickler von Satelliten zur Methanmessung, haben ihre Kräfte gebündelt, um einen innovativen Service zur Überwachung von Methanemissionen zu entwickeln. Die Kooperation zielt darauf ab, die steigenden Anforderungen der EU-Regulierungen zu Methanemissionen zu adressieren und gleichzeitig präzisere Daten zur Umweltüberwachung bereitzustellen.

AIRMO hat einen hochmodernen Sensor entwickelt, der nächstes Jahr an einem Satelliten ins All geschickt werden soll, um Methanmessungen aus dem Weltall zu ermöglichen. Dieser Sensor, der ursprünglich für Messungen aus mehreren hundert Kilometern Entfernung konzipiert wurde, bietet aus geringerer Entfernung eine erheblich höhere Messgenauigkeit. Beagle Systems wird diese Technologie in niedriger Flughöhe zur Datenerfassung nutzen. Dies ermöglicht es, präzise Daten viel effizienter als bisher zu sammeln und den Kund*innen als Service anzubieten.

Oliver Lichtenstein, CEO und Mitgründer von Beagle Systems, freut sich über die Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit AIRMO repräsentiert einen signifikanten Fortschritt in unserer Mission, präzise Umweltdaten zugänglich zu machen. Indem wir unseren marktführenden geospatialen Datendiensten mit AIRMOs innovative Sensortechnologie verbinden, bieten wir unseren Kund*innen nicht nur eine verbesserte Datenqualität, sondern unterstützen sie auch dabei, die strengeren Anforderungen der neuen EU-Methanverordnung zu erfüllen.“

AIRMO-Gründerin Daria Stepanova über die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Beagle Systems. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unsere Technologie auf neue und wirkungsvolle Weise zu nutzen. Durch die Kombination unser Methansensors mit der Expertise von Beagle Systems in der Datenerfassung können wir unseren Kund*innen schon heute einen präzisen Emissionsüberwachungsdienst anbieten.“

Die verabschiedete EU-Methanverordnung verlangt von Betreiber*innen von Pipelines und Anlagen, ab zwölf Monaten nach Veröffentlichung der Verordnung, Methanemissionen alle drei bis 36 Monate präzise zu erfassen. Beagle Systems und AIRMO sind mit dieser neuen Serviceleistung gut positioniert, um eine Schlüsselrolle in der Überwachung und Minimierung dieser Emissionen zu spielen, die bis zu 60-mal potenter und damit umweltschädlicher als CO sind.

Cognigy: 100 Mio. US-Dollar für Düsseldorfer KI-Plattform

Das 2016 von Philipp Heltewig, Sascha Poggemann und Benjamin Mayr in Düsseldorf gegründete Cognigy ist ein weltweiter Anbieter von KI-Agenten und hat eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Mio. US-Dollar erfolgreich abgeschlossen.

Angeführt wurde die Runde von Lead-Investor Eurazeo, zudem haben sich unter anderem die Bestandsinvestoren Insight Partners, DTCP und DN Capital erneut engagiert. Die neuen Mittel sollen das Wachstum und den Ausbau der Technologieführerschaft von einem der deutschen Top-KI-Unternehmen weiter beschleunigen.

Cognigy bietet eine marktführende KI-Plattform, mit der Unternehmen KI-Agenten für ihren Kund*innenservice entwickeln, betreiben und deren Performance analysieren können. Große Marken wie die Lufthansa Group, Toyota, Mercedes Benz, Bosch, Henkel, ERGO, E.ON oder Mister Spex nutzen Cognigy, um ihren Kund*innen jederzeit personalisierten, sprachen- und kanalübergreifenden Support anbieten zu können.

Die KI-Agenten von Cognigy vereinen Generative AI und Conversational AI: Sie können mit natürlicher Sprache tausende Serviceanfragen zeitgleich entgegennehmen und Kund*innenanliegen autonom bearbeiten. Die Automatisierung von Standardanfragen ermöglicht es menschlichen Mitarbeitenden im Kund*innendienst und in Call-Centern, sich auf die komplexeren Anfragen zu konzentrieren und für sie individuelle Lösungen zu finden. Während dieser anspruchsvolleren Konversationen übernehmen die Cognigy-KI-Agenten die Rolle des Copiloten, indem sie den menschlichen Support-Mitarbeitenden während des Telefonats oder des Chats in Echtzeit hilfreiche Beratungsinformationen und Kontext für das Gespräch zur Verfügung stellen. Am Ende bearbeiten die KI-Agenten die Interaktion vollständig automatisiert nach. Damit bietet Cognigy Unternehmen schon heute eine konkrete, wertschöpfende Anwendung von künstlicher Intelligenz zur Steigerung von Effizienz und Kund*innenzufriedenheit.

Starkes Momentum in globalem Wachstumsmarkt

Wie groß die Nachfrage nach KI-basierten Lösungen im Kund*innenservice ist, zeigt das über Jahre dreistellige Wachstum von Cognigy. Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurden laut Angaben des Unternehmens auf der Cognigy-Plattform Hunderte Millionen von Interaktionen abgewickelt. Laut Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner wird sich der Markt für Conversational AI bis zum Jahr 2032 von 8,2 Milliarden US-Dollar (2023) auf 36 Milliarden US-Dollar fast vervierfachen.

Um seine führende Rolle in diesem Zukunftssektor weiter auszubauen, plant Cognigy die neuen finanziellen Mittel in die Beschleunigung seiner globalen Expansion sowie in die Weiterentwicklung seiner Technologien im Bereich Conversational AI und Generative AI zu investieren, um künftig noch leistungsfähigere Kund*innenservice-Lösungen mit konkretem Mehrwert anzubieten.

„Vor wenigen Jahren war KI noch ein Buzzword. Heute sind Lösungen wie unsere Teil einer völlig neuen Bewegung. KI-Agenten sind bei unseren Kunden schon heute Teil der Workforce. Die einstige Science-Fiction von künstlicher Intelligenz ist damit längst in der Business-Welt angekommen“, sagt Philipp Heltewig, Co-Gründer und CEO von Cognigy. „Gerade im Kundenservice ist das Automatisierungspotenzial immens. Branchenübergreifend erkennen Mega-Brands weltweit zunehmend ihren Bedarf an skalierbaren Lösungen für effiziente und personalisierte Kundeninteraktionen. Cognigy bietet ihnen genau das: Unsere KI-Agenten können zahlreiche Standardanfragen automatisiert zeitgleich lösen und gleichzeitig durch Leistungsfähigkeit und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit die Kundenzufriedenheit und -bindung deutlich verbessern. Die Finanzierungsrunde versetzt uns in die Lage, dieses Marktmomentum voll zu nutzen, unsere globale Präsenz auszubauen und gleichzeitig unsere Plattform weiter zu optimieren.“

„Wahlverlierer ist die EU selbst“

Das durch die EU-Wahl ausgelöste Gewitter tobt sich in vollen Zügen aus. Wichtig erscheint es, die (EU-weiten) Ergebnisse jenseits nationaler politischer Scheuklappen zu analysieren und klare Folgerungen zu ziehen. Dazu haben wir einige Statements angesehener Player aus der Wirtschaft eingefangen.

Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verband e.V.

„Die Europawahl ist entscheidend, um die Richtung der Europäischen Union für die kommenden fünf Jahre zu bestimmen. Deshalb freue ich mich sehr über die für eine Europawahl hohe Wahlbeteiligung. Der hohe Stimmenanteil für populistische Parteien ist absolut erschreckend und zeigt, was für destruktive Kräfte auf unsere Demokratien wirken. Vermeintlich leichte Lösungen gibt es in unserer Welt nicht. Ein zersplitterter Kontinent würde in der Bedeutungslosigkeit versinken – deshalb ist für mich klar: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa.“

Mehr Europa dürfe aber nicht mehr Auflagen und Bürokratie bedeuten. Es müsse darum gehen, den Rahmen für Innovation und Wachstum klug zu setzen. „Im Fokus muss die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit stehen. Für Start-ups und Scale-ups ist es wichtig, dass die Kapitalmarktunion in den nächsten Monaten vorangetrieben wird. Nur mit attraktiven Exit-Kanälen und einem dynamischen Kapitalmarkt wird es gelingen, dauerhaft ein starker Startup-Standort zu sein“, so Pausder weiter.

„Mit einem offenen, liquiden Kapitalmarkt steigern wir die Attraktivität der EU als Finanzplatz, verbessern unser Wachstumspotenzial und schaffen mehr rentable Investitionsmöglichkeiten. Ohne stärkere Investitionen in Innovationen verliert Europa technologisch den Anschluss an die USA und China und verbaut sich seine Wachstumsperspektiven.“

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

„Die Europawahlen bedeuten eine Schwächung und weitere Polarisierung Europas. Rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien haben deutlich gewonnen, in Frankreich löst dies gar Neuwahlen aus. Pro-europäische Parteien und Positionen wurden empfindlich geschwächt. Die entscheidende Frage für die Zukunft Europas wird es sein, ob die Konservativen als stärkste Fraktion weiterhin ausschließlich mit Sozialdemokraten und Liberalen kooperieren werden, oder ob sie in Zukunft auch punktuell mit Parteien am rechten Rand gemeinsame Sache machen. Die Ergebnisse der Europawahlen werden den Wirtschaftsstandort Europa schwächen und dürften für Europa ein weiterer Nachteil im Wettbewerb gegenüber China und den USA bedeuten. Die Chancen einer Vollendung des Binnenmarktes, einer gemeinsamen Industriepolitik und Verteidigungspolitik sowie eine Fortsetzung des Green New Deals haben sich durch diese Wahlen deutlich verschlechtert. Ich erwarte zunehmend nationale Alleingänge – so wie dies die Bundesregierung bereits in den letzten beiden Jahren allzu häufig schon getan hat. Dies wird es China und den USA noch leichter machen, europäische Länder gegeneinander auszuspielen. Deutschland wird zu den größten Verlierern eines gespaltenen Europas gehören, denn die deutsche Wirtschaft hat im globalen Wettbewerb gegenüber China und den USA besonders viel zu verlieren.“

Dr. Ralf Wintergerst, Bitkom-Präsident

„Verlierer der Wahlen zum Europäischen Parlament sind weniger die Grünen, es ist vielmehr die EU selbst. Parteien, die der EU besonders kritisch bis klar ablehnend gegenüberstehen, verzeichnen europaweit die größten Zuwächse und bringen in Sachsen sogar die absolute Mehrheit der Wählerinnen und Wähler hinter sich. Eine Rückkehr zum Tagesgeschäft sollte sich nicht nur in Frankreich und Belgien ausschließen, sie verbietet sich auch in Deutschland. In 15 Monaten finden Bundestagswahlen statt. Die Bundesregierung muss jetzt zeigen, dass sie handlungswillig und handlungsfähig ist. Problemlösungskompetenz und Bürgernähe sind gefragt. Die Stärkung der Wirtschaft, die Modernisierung des Staats und eine leistungsfähige Verwaltung gehören neben der Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts ganz oben auf die politische Agenda. Digitale Technologien sind hier zumindest Teil, oft sogar Kern der Lösung. Auch für die Bundesregierung gilt: Digitalisierung ist eine riesige Chance, sie entfaltet Wirkungen, die unmittelbar bei den Menschen ankommen. Die Bundesregierung sollte jetzt alles auf die digitale Karte setzen.“

Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer, VDMA

„Wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen uns in Europa stark und schnell aufstellen. Das bedeutet: Die europäischen Parteien sollten sich zeitnah einigen, eine Koalition der Mitte bilden und ihren Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten festlegen, damit die nächste Europäische Kommission sich zusammenfinden und mit der Arbeit beginnen kann. Auch die Mitgliedstaaten sind aufgerufen, die Handlungsfähigkeit der EU nationalen Interessen unterzuordnen. Insbesondere die Entwicklungen in Frankreich dürfen nicht zu einer Blockade führen. Klar ist, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie ganz oben auf der strategischen Agenda der EU für die nächsten fünf Jahre stehen muss. Weniger und gleichzeitig bessere Regulierung und mehr Vertrauen in das Unternehmertun sollten dabei die Leitlinie sein. Der Zulauf an Stimmen für die rechtsextremen Parteien in Europa besorgt. Die Stärkung von politischen Gruppierungen, die Freiheit, Wohlstand und Frieden in Europa eher gefährden als fördern, ist ein alarmierendes Zeichen. Diese Entwicklung ist weder im Interesse der Wirtschaft und der Bürgerinnen und Bürger noch der Politik. Mehr Überzeugungsarbeit ist gefragt – auch von uns –, um europäische Werte in der Öffentlichkeit zu verankern.“

Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)

„Europa braucht jetzt zügig einen Wachstumsplan. Europa muss handlungsfähig bleiben. Es ist gut, dass die proeuropäischen Parteien im Europäischen Parlament weiterhin klar in der Mehrheit sind. Die Mitglieder des EU-Parlaments müssen jetzt Verantwortung übernehmen und sich zügig auf eine starke Führungsmannschaft mit einem Wachstumsplan für Europa einigen. Der Zuwachs an rechtspopulistischen Abgeordneten ist ein besorgniserregendes Signal. Damit schwindet der Anteil derjenigen, die wie wir Europa gestalten und stärken wollen. Europafeindliche Parteien gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unseren Wohlstand.“

Heike Vesper, WWF-Vorständin für Politik & Transformation

„Die demokratischen Parteien sollten das Ergebnis der Europawahl als Aufforderung verstehen: Der Wahlkampf ist vorbei, jetzt müssen sie gemeinsam an den Lösungen der Zukunftsfragen arbeiten. Die vielfältigen Sicherheits-, Klima-, Energie- und Naturkrisen haben sich nicht über Nacht gelöst. Die Union muss nach den Europawahlen jetzt Verantwortung übernehmen. Es ist tragisch, dass populistische und rechtsextreme Parteien überall in Europa Zulauf haben, obwohl sie keine Antworten auf die drängendsten Zukunftsfragen haben. Als Wahlsieger in Deutschland und auf europäischer Ebene steht die Union in der Verantwortung, nun verlässlich die demokratische Zusammenarbeit an Lösungen zu organisieren. Dafür muss sich aber klar von den populistischen und rechtsextremen Kräften abgrenzen und diese nicht bei Zukunftsfragen als Mehrheitsbeschaffer in den Blick nehmen. Die größte Aufgabe bleibt: Wenn wir unsere Wirtschaft nicht klimaneutral und ressourcenschonend umbauen, werden wir im internationalen Wettbewerb zurückfallen. Wir setzen unseren Wohlstand aufs Spiel. Klima- und Naturschutz sichern unsere Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa. Der Green Deal bleibt eine zentrale Aufgabe für die nächste EU-Legislatur. Unabhängig von der gestrigen Wahl zeigen aktuelle Umfragen, dass für die Mehrheit der Europäerinnen und Europäer Umweltfragen eine zentrale Bedeutung für ihr tägliches Leben haben. Und mehr als vier von fünf stimmen zu, dass EU-Rechtsvorschriften notwendig sind, um Klima und Natur in ihrem Land zu schützen. Angesichts der vielfältigen Krisen sind die Menschen stark verunsichert. Rechtspopulisten machen sich diese Verunsicherung der Menschen zunutze. Deshalb ist es wichtig, dass die weitere EU-Politik die Menschen mitnimmt und sozial absichert. Das steht dick unterstrichen im Hausaufgabenheft der demokratischen Parteien für die nächste Legislaturperiode. Auch weil frühere Regierungen die Lösung dieser drängenden Probleme über lange Zeiten verschleppt haben. Jeder, der verspricht, dass wir es nur so wie ‚früher' machen müssen, trägt nicht zur Lösung bei.“

Wie Gründer*innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer*innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor*innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup-Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer*innen, Technikbegeisterten und Vertreter*innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor*innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer*innen

Unter den Investor*innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Februar den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor*innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivstem HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer*innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor*innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer*innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer*innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer*innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor*innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor*innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter*innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.