Wo leben die meisten Milliardärinnen?


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Ein Ergebnis der City-Index-Studie vorab: Deutschland beherbergt die weltweit dritthöchste Anzahl an Milliardärinnen.

Das und vielen mehr geht aus einer Studie von City Index zum Internationalen Frauentag hervor, die den Live-Milliardärs-Tracker von Forbes ausgewertet hat, um das Land mit den meisten weiblichen Milliardären zu finden.

Laut City Index haben die Vereinigten Staaten mit insgesamt 92 die meisten weiblichen Milliardäre der Welt, doppelt so viele wie China, das mit 46 an zweiter Stelle liegt. Die USA sind zwar die Heimat einiger der bekanntesten männlichen Milliardäre, aber vier der fünf reichsten Frauen der Welt, darunter die Walmart-Erbin Alice Walton, stammen ebenfalls aus den USA.

Deutschland liegt mit 32 Milliardärinnen an dritter Stelle, das ist etwas mehr als ein Drittel mehr als in den USA. Dazu gehören die deutsche Automobilerbin Susanne Klatten (27,58 Mrd. $) und die Familie von Francine von Finck (8,27 Mrd. $), Tochter des verstorbenen Milliardärs und Geschäftsmanns August von Finck jr.

An vierter Stelle steht das zweite europäische Land in der Rangliste, Italien, das 16 weibliche Milliardäre beherbergt, halb so viele wie das benachbarte Deutschland. Die Campari-Erbin Alessandra Garavoglia (3,44 Mrd. USD) und die ikonische Designerin Miuccia Prada (5,24 Mrd. USD) führen die Liste der italienischen Milliardärinnen an - ein Beweis für die Liebe des Landes zum Essen und zur Mode.

Australien, Indien und Hongkong liegen mit jeweils neun Milliardärinnen gleichauf auf dem fünften Platz. Obwohl jedes Land weniger als ein Zehntel der Zahl der weiblichen Milliardäre in den USA stellt, glänzen die Selfmade-Milliardäre dort. Die reichste Selfmade-Frau der Welt, die Hongkonger Tech-Mogulin Zhou Qunfei, hat ein Nettovermögen von 6,6 Milliarden Dollar, während die Canva-Mitbegründerin Melanie Perkins (Nettovermögen 3,62 Milliarden Dollar) aus Perth in Australien stammt. Die indische Geschäftsfrau und Politikerin Savitri Jindal und ihre Familie verfügen über ein Vermögen von 16,96 Milliarden Dollar und sind damit die reichste Frau Indiens.

Die Daten wurden im Februar 2023 erhoben.

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Gründer*in der Woche: Multiculti - authentische Produkte aus aller Welt

2023 launchten Tatiana Jimenez Cardenas und Alejandro (Alex) Alfaro Arrieta ihre Plattform Multiculti, auf der sie authentische Produkte aus aller Welt sammeln und anbieten. Mehr dazu im Interview mit Tatiana.

Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu Multiculti gekommen?
Tatsächlich hatten wir die Idee schon vor Jahren als wir selbst im Ausland lebten und versuchten, authentische Produkte aus unserer Heimat Mexiko zu finden. Mit der Zeit stellten wir fest, dass fast jede im Ausland lebende Person vor diesem Problem steht. Gleichzeitig ist das Interesse der lokalen Bevölkerung an solchen Produkten in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen. Und zuletzt gibt es viele Anbieter für diese Produkte, doch sie haben nicht genügend Möglichkeiten, den größeren deutschen Markt zu erschließen und zu skalieren. Wir sahen die Chance und waren begeistert von der Wirkung, die Multiculti haben könnte. Im Oktober 2022 begannen wir, die Idee zu konkretisieren, gründeten im Januar 2023 und starteten im April.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go live von Multiculti?
Der erste offensichtlich wichtige Schritt war, alle Formalitäten zu erledigen – das ist schon einiges. Parallel dazu arbeiteten wir an der Strategie und Umsetzung, um unsere ersten Verkäufer zu gewinnen. Der letzte Schritt vor dem Start bestand darin, das breite Sortiment an Produkten auf der Plattform zu vereinheitlichen.

Wie habt ihr die Produktentwicklung und damit euren Start finanziert?
Wir finanzieren Multiculti selbst. Allerdings planen wir, noch vor Jahresende Kapital zu beschaffen. In den ersten Monaten haben wir die Produktentwicklung komplett selbst übernommen, da wir beide Informatik-Hintergründe haben und das eine unserer Stärken ist. Mittlerweile haben wir einige der Wartungs- und Verbesserungsaufgaben ausgelagert. So können wir uns besser auf den Reichweitenaufbau und den Product-Market-Fit konzentrieren.

Nun zu Multiculti: Was ist das Besondere an eurer Plattform, welche Waren finde ich darauf und wie unterscheidet ihr euch von anderen Händler*innen mit internationalem Sortiment?
Eines unserer Unterscheidungsmerkmale ist, dass wir global sind und uns nicht auf eine bestimmte Region konzentrieren. Bei Multiculti kannst du wirklich die Welt von zu Hause aus entdecken, von Mode und Dekoration bis zu authentischem Essen. Außerdem hat bei Multiculti jeder Einkauf eine positive Auswirkung auf die Welt, nicht nur weil wir für jede Bestellung einen Baum pflanzen. Wir arbeiten auch ausschließlich mit Verkäufer*innen zusammen, die entweder für einen sozialen/ökologischen Zweck spenden, faire Arbeitsplätze weltweit schaffen, oder kulturelles Erbe bewahren, sowie mit Produzenten, die die lokale Wirtschaft unterstützen. Bei Multiculti hat dein Kauf eine Wirkung.

NAO: Berliner WealthTech-Start-up sichert sich 1,6 Millionen Euro zum Start

Die 2022 gegründete Co-Investment-Plattform NAO ermöglicht Privatanleger*innen Geld wie professionelle Anleger*innen anzulegen.

Viele Anlageklassen sind bislang nur sehr Vermögenden und institutionellen Investoren vorbehalten. Das WealthTech NAO des Gründerteams um Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic verfolgt den Urgedanken von Privatbanken, einen hochwertigen und individuellen Zugang zu Finanzprodukten zu bieten und eine neue Generation von Investor*innen mit neuen Technologien zu erschließen. “Das Finanzwesen ist seit jeher elitär und sehr exklusiv. Hier für Endverbraucher:innen höhere Transparenz, mehr Möglichkeiten und eine einfache Teilhabe zu schaffen – und das zeitgemäß – ist längst überfällig. Mit NAO wollen wir die existierende Wealth Building Gap schließen”, erklärt CEO und Co-Founder Robin Binder. Bereits ab 1.000 Euro können Verbraucher*innen ihr Geld in kuratierte Investmentmöglichkeiten für einen langfristigen Vermögensaufbau anlegen.

1,6 Millionen Euro Startfinanzierung für den Launch gesichert

An der Finanzierungsrunde haben sich renommierte Business Angels – darunter Steffen Hetzel (Bitly), Jan Karnath (timeless) sowie Jakob Schreyer und Artur Hasselbach (orderbird) – und institutionelle Investoren wie Kotti Capital aus Melbourne (Australien) sowie Zeitgeist X Ventures beteiligt. Der Unternehmer Vincent Bodo Andrin, Gründer des Family Office Zeitgeist Group sowie Initiator der Zeitgeist X Ventures, erläutert: „Wir investieren in Geschäftsmodelle der Zukunft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Zugang zu individuellen Finanzprodukten kompliziert und elitär ist. Dazu kommt noch, dass der Investmentprozess nichts mit einer digitalen User Experience zu tun hat. Genau das will NAO ändern. NAO und sein Gründerteam schaffen Zugang zu Investmentprodukten, die für viele unerreichbar sind – das Ganze transparenter, kundenfreundlicher, lesbarer und intuitiver. Damit wird NAO zur Plattform für Investmentbankprodukte und Digital Natives.”

Erstes Produkt: exklusive Aktienanleihe

Die Co-Investmentplattform bietet Chancen für Anleger*innen und für Banken. Die Geldanlagen werden ausschließlich für NAO-Kund*innen entwickelt. Für seine kuratierten Investments kooperiert das WealthTech mit Banken und Investmentgesellschaften. Diese erschließen durch die Zusammenarbeit mit NAO effizient neue Absatzkanäle. Zum Soft-Launch startet NAO mit exklusiv aufgelegten Aktienanleihen in Zusammenarbeit mit der UniCredit.

Inspirationsquelle: Family Office – Wissen aus Fintech und Banking nutzen

„Professionelle Anleger*innen und Family Offices verfügen über ein fundiertes Marktverständnis und exzellente Beziehungen zu Investmentgesellschaften. Wir setzen unser Know-how und Netzwerk für unsere Kund*innen ein, damit sie langfristig wie professionelle Investor*innen Vermögen aufbauen können”, erklärt der 29-jährige CEO und Gründer Robin Binder. Er war knapp acht Jahre für die UniCredit Bank tätig und baute anschließend das Neo Family Office Zeitgeist auf. Dort verantwortete er als Geschäftsführer die strategische Vermögensallokation und Investitionen. Aus dieser Tätigkeit und dem Aufbau der Investmentstrukturen entsprang die Idee zu NAO. „Viele FinTechs erleichtern heute zwar den Zugang zu Geldanlagen, jedoch profitieren Verbraucher*innen bislang nicht von den strategischen Investmentansätzen institutioneller Investor*innen.”

Chief Technology Officer und Mitgründer Philipp Nowakowski betont: „Unsere Multi-Asset-Plattform eröffnet neue Möglichkeiten für Menschen, die bisher von Finanzinstituten aufgrund fehlenden Kapitals ignoriert wurden – und das komplett digital per App." Zuvor war er als Gründer der Berliner Digital-Agentur YND an der Produktentwicklung für Fintechs wie Trade Republic, Banxware und orderbird beteiligt.

Amel Hasanovic, Chief Product Officer und Mitgründer, fügt hinzu: „Unser innovatives Co-Investing-Modell erlaubt breite Diversifizierungsmöglichkeiten für mittel- bis langfristige Anlagehorizonte, die bisher am Markt fehlten.” Bevor er zu NAO stieß, verantwortete Amel Hasanovic die ganzheitliche Produktimplementierung des auf Privatanleger ausgerichteten Brokers nextmarkets.

Ankaadia: Tech-Start-up sichert sich 1,8 Mio. Seed-Finanzierung

Das 2021 gegründete Start-up entwickelt eine Software, die den Prozess der Anwerbung, Berufsanerkennung und Integration von internationalen Fachkräften, insbesondere Pflegefachkräften, digitalisiert und automatisiert.

Die BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH und Scalehouse Capital beteiligen sich als Co-Lead-Investoren gemeinsam mit der OHA Osnabrück Healthcare Beteiligungs GmbH an der Ankaadia GmbH.

Die Ankaadia GmbH wurde 2021 vom Gründerteam um Stefan Reininger, Dr. Jan Wilmanns und Fabio Enge mit dem Ziel gegründet, einen effektiven Beitrag zur Lösung des Pflegenotstands im Gesundheitswesen zu leisten. Aktuell laufen die komplexen Anwerbungs- und Integrationsprozesse internationaler Fachkräfte noch weitgehend analog ab. Der dadurch entstehende bürokratische und zeitliche Aufwand ist für alle Beteiligten hoch und lässt nur wenig Planungssicherheit zu. Mit der Softwarelösung bietet Ankaadia seinen Kund*innen die Möglichkeit, diese Prozesse zu digitalisieren, zu automatisieren und deutlich zu beschleunigen.

Dabei vernetzt Ankaadia alle relevanten Parteien, dazu gehören u.a. Krankenhäuser, Pflegeheime, Personalserviceagenturen, Behörden, Sprachschulen, internationale Partner*innen und die Fachkräfte selbst. Zugleich bietet das Unternehmen eine zentrale, digitale Plattform, auf der alle Vorgänge an einem Ort datenschutzkonform verwaltet werden können. Fachkräften und Agenturen bietet Ankaadia die Möglichkeit, Profile anzulegen, diese fortlaufend zu aktualisieren und kundenfreundlich zu präsentieren. Arbeitgebende können jederzeit den aktuellen Status im Migrationsprozess ihrer Kandidat*innen abrufen und sich einen umfassenden Überblick verschaffen, wann sie mit welchem Fachpersonal rechnen können. Daneben umfasst die als Software-as-a-Service (SaaS) angebotene Plattform zahlreiche weitere Funktionen, darunter u.a. Reporting, Aufgabenmanagement und Prozessdefinition.

Derzeit ist Ankaadia nach eigenen Angaben der einzige Anbieter, der sich auf die Digitalisierung der Erwerbsmigrationsprozesse aus Drittstaaten spezialisiert hat. Das Unternehmen ist inzwischen bei mehr als 200 Personalserviceagenturen und Arbeitgebenden im Gesundheitswesen im Einsatz und zählt insgesamt über 2.800 Nutzende. Für sein innovatives System erhielt Ankaadia bereits den Rheingauer Gründungspreis 2022 sowie den E-Health Award des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration 2023.

„Mit unserer Software wollen wir einen Beitrag zur schnellen Entschärfung des Pflegenotstands leisten. Dank unserer neuen Partner können wir unsere Plattform forciert weiterentwickeln und so die Prozesse in der Erwerbsmigration noch effektiver entbürokratisieren und vereinfachen“, sagt Stefan Reininger, Gründer von Ankaadia.

ChatGPT-Führung fordert globale KI-Vereinigung

Eine Governance of Superintelligence – das fordert die OpenAI-Führungsriege in einem Blogeintrag. Konkret geht es den ChatGPT-Entwicklern darum, aktuelle KI-Initiativen mithilfe großer Regierungen zusammenzuführen. Um mit proaktiver Weitsicht auf das, was kommen mag, vorbereitet zu sein.

Eigentlich fing es bereits in der Entertainment-Industrie an. Die Angst vor KI war spätestens mit der Terminator-Reihe ein Massenphänomen geworden, wurde anschließend hier und da von der Kulturszene in diversen Ausprägungen behandelt, um lange Zeit bloß am Rande der Gesellschaft Science-Fiction-Fans zu beschäftigen. OpenAI und ChatGPT änderten alles.

Die Angst des Menschen vor der KI

Aktuell befindet sich die Welt in einer Experimentierphase und einem Diskurs darüber, was Künstliche Intelligenz alles vermag, wie sie Gesellschaften formen wird und welche Gefahren von ihr ausgehen. Elon Musk etwa forderte vor kurzem einen Stopp der Forschung an KI, nur um kurz später eine eigene KI-Firma zu gründen.

Nun haben OpenAI-Gründer Sam Altman, Präsident Greg Brockman und Chief Scientist Ilya Sutskever per Blogbeitrag erklärt, dass das Innovationstempo im Bereich der Künstlichen Intelligenz derart hoch ist; sie könnten eine Zügelung der Technologie durch bestehende Behörden nicht abwarten.

"Was die möglichen Vor- und Nachteile angeht, wird die Superintelligenz leistungsfähiger sein als andere Technologien, mit denen sich die Menschheit in der Vergangenheit auseinandersetzen musste. Wir können eine wohlhabendere Zukunft haben, aber wir müssen die Risiken beherrschen, um an diesen Punkt zu gelangen", schreibt das Trio in dem Beitrag.

Und weiter: "Angesichts der Möglichkeit eines existenziellen Risikos können wir nicht einfach nur reaktiv sein. Wir müssen auch die Risiken der heutigen KI-Technologie abmildern. Diese Superintelligenz wird eine besondere Behandlung und Koordination erfordern."

Die OpenAI-Führungsriege hat daher drei Überlegungen angestellt und die Bereiche "Koordination", "Organisation" und "demokratische Partizipation" ausgearbeitet, um möglichen Ausuferungen der KI vorzubeugen.

Globale Koordination der KI-Leader

Erstens fordern Altman, Brockman und Sutskever ein gewisses Maß an Koordination zwischen den "KI-Leadern dieser Welt". Um sicherzustellen, dass die Entwicklung von Superintelligenz in einer Weise erfolgt, die sowohl die Aufrechterhaltung der Sicherheit, als auch eine reibungslose Integration der Systeme in Gesellschaften ermöglicht.

"Es gibt viele Möglichkeiten, wie dies umgesetzt werden kann. Große Regierungen auf der ganzen Welt könnten ein Projekt ins Leben rufen, an dem sich viele aktuelle Initiativen beteiligen, oder wir könnten uns gemeinsam darauf einigen, dass das Wachstum der KI-Skills auf eine bestimmte Rate pro Jahr begrenzt ist", so die Idee. "Und natürlich sollten einzelne Unternehmen an einem extrem hohen Standard für verantwortungsvolles Handeln gemessen werden."

Atombehörde IAEO als Vorbild

Die zweite Überlegung dreht sich indes darum, eine Organisation – ähnlich der Atombehörde IAEO – ins Leben zu rufen. Denn jede KI-Entwicklung, die eine bestimmte Fähigkeitsschwelle überschreitet, müsse einer internationalen Behörde unterstellt werden, die Systeme inspizieren, Audits verlangen, die Einhaltung von Sicherheitsstandards prüfen sowie Beschränkungen für den Einsatzgrad und das Sicherheitsniveau festlegen kann.

Konkret liest es sich im Blogeintrag so: "Die Nachverfolgung des Rechen- und Energieverbrauchs könnte einen wichtigen Beitrag leisten und lässt uns hoffen, dass diese Idee tatsächlich umsetzbar ist. In einem ersten Schritt könnten sich die Unternehmen freiwillig verpflichten, bereits mit der Umsetzung von Richtlinien zu beginnen, die eine mögliche Organisation eines Tages verlangen könnte. Und in einem zweiten Schritt könnten die einzelnen Länder dies umsetzen. Es wäre wichtig, dass sich eine solche Organisation auf die Verringerung existenzieller Risiken konzentriert und nicht auf Fragen, die einzelnen Staaten überlassen werden sollten, wie z.B. die Definition dessen, was eine KI sagen darf."

Demokratisierung der KI?

Drittens und abschließend bringen die KI-Experten die Frage "Entscheidungsmacht des Individuums" ins Spiel. Altmann, Brockman und Sutskever sind sich einig, dass KI-Systeme, die uns aktuell besorgen, eine Macht haben, die jede bisher entwickelte Technologie übertrifft. Deshalb müssten die Verwaltung dieser Systeme sowie die Entscheidungen über deren Einsatz einer starken öffentlichen Kontrolle unterliegen.

"Wir sind der Meinung, dass die Menschen auf der ganzen Welt demokratisch über die Grenzen und Vorgaben für KI-Systeme entscheiden sollten", heißt es im Blog. "Wir wissen noch nicht, wie ein solcher Mechanismus aussehen soll. (...) Wir sind nach wie vor der Meinung, dass der einzelne Mensch innerhalb dieser weiten Grenzen viel Kontrolle darüber haben sollte, wie sich die von ihm verwendete KI verhält."

PIONIX: 5,5 Mio. Euro für Betriebssystem für Ladestationen

Die PIONIX GmbH, ein Pionier im Bereich Open-Source-Software für das Ökosystem Ladeinfrastruktur, bietet mit seiner Software die Möglichkeit für einheitliche Betriebssysteme in Ladestationen.

Die PIONIX GmbH, ein Pionier im Bereich Open-Source-Software für das Ökosystem Ladeinfrastruktur, gab heute bekannt, dass sie 5,5 Millionen Euro in einer überzeichneten Seed-Finanzierungsrunde erhalten hat. Die Finanzierungsrunde wurde von yabeo Impact AG und Pale Blue Dot Investments AB geleitet. Das Investment wird dazu beitragen, die Open-Source-Anwendung EVerest als weltweite Initiative für eine standardisierte und schnellere Entwicklung von Ladeinfrastruktur zu etablieren.

Die 2021 gegründete PIONIX GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklungen in der jungen und wenig standardisierten Branche der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu beschleunigen. Die Erfahrungen der Gründer aus anderen Branchen (Drohnen-Start-up MAVinci, übernommen von Intel) mit dem Konzept der Open-Source-Technologie, haben PIONIX ermöglicht, den Open-Source-Software-Stack EVerest ins Leben zu rufen. EVerest zielt darauf ab, die Software, die beispielsweise als Betriebssystem für Ladestationen genutzt wird, zu vereinheitlichen. Damit werden Punkte wie mangelnde Kompatibilität, hohe Entwicklungsaufwände und Innovationshürden beseitigt.

"Unser Ziel ist es, die Entwicklung von Ladestationen schneller, günstiger und innovativer zu machen. Mit der Finanzierung kann EVerest die einheitliche und modulare Software für Hersteller von Ladeinfrastruktur werden. Außerdem können wir ab sofort global wachsen und noch mehr Funktionen entwickeln", sagt Dr. Marco Möller, CEO der PIONIX GmbH. "Wir verfolgen damit einen ähnlichen Ansatz wie Android: Wir setzen auf einen gut entwickelten und weit verbreiteten Kern, der von vielen Unternehmen angepasst wird. Das bedeutet weniger Komplexität, mehr Standardisierung und niedrigere Kosten für die gesamte Ladeindustrie."

EVerest ist Teil von LF Energy, der Open-Source-Stiftung, die sich auf den Bereich der Energiesysteme konzentriert und bei der Linux Foundation angesiedelt ist. Zusammen mit Mitgliedern wie Google, Microsoft oder Shell trägt LF Energy und damit auch EVerest dazu bei, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen, indem alle Vorteile von Open-Source genutzt werden.

Um in den kommenden Jahren Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren, unter anderem durch die einfache und barrierefreie Nutzung von Ladestationen, müssen grundlegende Schritte unternommen werden. Heute entwickeln viele Hersteller von Ladestationen ihre eigene proprietäre Software, obwohl die Produkte in einem Ökosystem mit anderen Herstellern, Fahrzeugen und Stromnetzen interagieren müssen. Die Lösung von PIONIX bietet eine standardisierte Basis, die hilft, Produkte schneller zu entwickeln, Kosten zu sparen und sicherzustellen, dass neue Ladestationen maximal kompatibel sind.

"Wir sehen bei PIONIX das Potenzial zum absoluten Wachstumsbeschleuniger von Ladestationen. Die Lösung von PIONIX kann damit einen entscheidenden Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Elektromobilität haben. Genau dieses Potenzial wollen wir gemeinsam mit dem erfahrenen Gründerteam heben“, sagte Christian Dietsche, Vorstand bei yabeo Impact AG, dem Frühphaseninvestor aus München, der sich auf nachhaltige Geschäftsmodelle fokussiert.

“Open-Source-Projekte gewinnen aufgrund ihrer großen Stärken und Vorteile auch in der Automobilindustrie zunehmend an Bedeutung. Und das nicht ohne Grund. Open Source hat die transformative Geschwindigkeit und disruptive Kraft, um der Game-Changer für die Mobilitätswende zu werden. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde ist ein weiterer Beweis dafür", ergänzt PIONIX-Berater Peter Mertens, Branchenveteran aus der Automobilindustrie (Ex-CTO von AUDI und VOLVO).

Seit der Gründung hat PIONIX erfolgreich Anwendungen für verschiedene Komponenten- und Ladestationshersteller wie Texas Instruments oder Mahle entwickelt und ausgerollt. Diese Pionierarbeit führte unter anderem zur Auszeichnung mit dem Make it matter Award der EWS Schönau, dem >SMART> GREEN ACCELERATOR und als Startup des Jahres auf dem Automobilwoche-Kongress 2022 (organisiert von McKinsey). Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Bad Schönborn, Deutschland. Zu den Kund*innen zählen Ladestationshersteller, Komponentenentwickler und Energieversorger in Europa und Nordamerika. Mehr Infos unter: https://pionix.com.

Gründer*in der Woche: CrewLinQ - mehr Work-Life-Balance in der Pflege

Die CrewLinQ GmbH wurde 2021 in Brandenburg von Constanze Büchner und Dr. Torsten Fiegler mit dem Ziel gegründet, bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu realisieren. Mehr dazu im Interview mit Co-Founderin und CEO Constanze.

Wann und wie bist du zusammen mit deinem Mitgründer Torsten auf die Idee zu CrewLinQ gekommen?
Ich habe einige Freunde und Familienmitglieder aus der Medizin und der Pflege und habe teilweise hautnah die Problematik des Pflegenotstands miterlebt. Nachdem ich den Burnout einer Freundin aus der Pflege mitbekommen hatte, entstand 2021 die Idee von CrewLinQ. Obwohl ich selbst ursprünglich aus einer völlig anderen Branche komme, gründete ich kurze Zeit später CrewLinQ. Mit Torsten als Co-Founder und Co-CEO habe ich seit Beginn des Jahres einen in Finanzen und Start-ups sehr erfahrenen und avisierten Kollegen an der Seite, mit dem wir CrewLinQ nun zum Wachsen bringen können.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung von CrewLinQ, über die Software-Entwicklung bis hin zur fertigen Lösung?
Toll war, dass wir von Anfang an eine Klinik mit an Bord hatten, die als POC-Kunde und friendly customer wichtigen Input lieferte und sowohl für das Vertrauen von weiteren Kunden als auch für die Investoren-Suche immer hilfreich war. Wichtig war hier natürlich der erste Productlaunch. Daraufhin setzten wir unsere Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich um und haben seitdem Brandenburg Kapital sowie einige strategisch wichtige Angels an unserer Seite. Vor ein paar Wochen konnten wir außerdem eine komplett neue Produktlinie herausbringen, die unsere Zielgruppe sowie unseren Markt deutlich erweitert.

Wie habt ihr die Produktentwicklung und damit auch euch selbst bislang finanziert?
Die ersten Monate war CrewLinQ gebootstrappt, nach einigen Monaten hatten wir einen ersten Business Angel in unserer Gesellschafterrunde, bis dann die besagte Finanzierungsrunde folgte.

Nun zu CrewLinQ. Was ist das Besondere an eurer Software und wie unterscheidet ihr euch von anderen Personalmanagement-Lösungen in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft?
Man muss dazu wissen, dass in der Krankenhaus- und Pflegebranche sehr wenig digitalisiert ist. Da läuft noch viel per Telefon und man will es kaum glauben: per Fax. Unser Produkt setzt da an, wo eine gewöhnliche Dienstplanungssoftware an ihre Grenzen gerät: wir gehen auf die Nischenprobleme in der Pflegebranche ein, insbesondere auf das Ausfallmanagement für ein selbstbestimmtes, kurzfristiges Einspringen in Dienste – ein Prozess, der aktuell in den meisten Kliniken noch per Telefon abläuft. D.h. ein Dienstplanender telefoniert stundenlang, um Ersatz zu finden und Mitarbeiter*innen werden in ihrer Freizeit am Telefon massiv unter Druck gesetzt, dass sie doch bitte eine Schicht übernehmen. Bei uns funktioniert das mit ein paar Klicks per App. Auch gibt es bei uns das Add-on Poolmanagement für flexible Springerpools oder die Möglichkeit, extern bei Personaldienstleistern Dienste zu buchen – das wird vielerorts noch mit Fax erledigt. Wichtig ist, dass wir CrewLinQ wie ein Baukastensystem aufgebaut haben und sich jeder Kunde sein Produkt individuell zusammenstellen kann.

Wer sind eure Kund*innen bzw. wo kommt eure Software-Lösung zum Einsatz?
Antwort: Kund*innen sind allgemein Krankenhäuser, Pflegeheime und Personaldienstleister, der Fokus liegt hierbei immer auf der Pflege. Aktuell haben wir Kund*innen in Berlin, Potsdam, München und im Ruhrpott.

Was sind eure weiteren unternehmerischen To-do's und Vorhaben?
Wir bauen unser Team gerade stabil auf, damit wir weiter wachsen und neue Kunden gewinnen können. Im Sommer 2024 wollen wir unsere nächste Finanzierungsrunde auf die Beine stellen.

Nun noch etwas aus dem Nähkästchen geplaudert. Du hast ja nicht nur dein erstes Start-up gegründet und erfolgreich ans Laufen gebracht, sondern bist parallel dazu auch erstmals Mutter geworden. Wie hast du diese beiden ganz besonderen "Start-Projekte" erlebt bzw. auf einen für dich guten Nenner gebracht? Und welche Tipps hast du für andere Pregnant Founders?
Tatsächlich war unsere Finanzierungsrunde 10 Tage vor meinem Entbindungstermin. Unser Notar hatte vorher noch gescherzt, dass er auch ins Krankenhaus kommen könnte, wenn es vom Timing her knapp werden würde. Letztlich hat es aber doch noch in seinen Räumlichkeiten stattfinden können. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, die ersten 6 bis 8 Wochen einfach mal „nichts“ zu machen und alle um mich herum ausführlich gebrieft. Aber bereits nach drei Wochen war ich dann mit meiner Tochter das erste Mal für ein paar Stündchen im Büro. Ab Woche 5 arbeitete ich wieder voll. Natürlich habe ich immer noch oft Augenringe und muss meine „Deepwork-Phasen“ auf abends verlegen, aber ich sage immer: eigentlich habe ich zwei Babys …CrewLinQ und meine Tochter. Möglich ist das ganze nur, wenn man ein Netzwerk um sich herum aufbaut, das einen unterstützt. Glücklicherweise kann sich mein Mann auch immer mal flexibel seine Arbeit einteilen und ich habe einfach ein großartiges Team, das für meine Tochter schon wie eine zweite Familie ist. Hier ist immer mal wer da, der sie mal ein Stündchen übernehmen kann, wenn ich einen wichtigen Termin habe. Ansonsten ist sie auch einfach bei fast allen Terminen dabei. Mein Tipp: Baut euch ein Netzwerk auf und gewöhnt euch und euer Kind von vornerein daran, auch mal von jemand anderes getragen zu werden. Und das Wichtigste: Babys sind in vielen Fällen keine Hürde, sondern meistens ein Icebreaker und eine Bereicherung.

Und last but not least: Was rätst du darüber hinaus anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Bleibt euch selbst treu, traut euch selbst mehr zu! Und solltet ihr „noch alleine sein“, holt euch eine*n Gründungspartner*in ins Team, denn gemeinsam sind Herausforderungen noch halb so groß.

Hier geht's zu CrewLinQ

Das Interview führte Hans Luthardt

Rise Europe: Europas Start-up Zentren bündeln ihre Kräfte

Im Rahmen der neuen Initiative “Rise Europe” schließen sich Start-up Zentren aus insgesamt 14 europäischen Ländern zusammen, um gemeinsam die nächste Generation führender Start-ups aufzubauen.

Die Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und Ressourcenknappheit erfordert gemeinsame Bemühungen. Ziel ist es, mit der Innovationskraft von Ländern wie den USA und China gleichzuziehen, indem Rise Europe europäische Start-ups dabei unterstützt, zu skalieren und nachhaltige globale Marktführer zu werden.

Vergangene Woche folgten insgesamt Vertreter*innen 20 führender Universitäten und Gründungszentren - darunter die Oxford University und die ETH Zürich - der Einladung von UnternehmerTUM - dem Zentrum für Innovation und Gründung der Technischen Universität München - zum ersten Gipfeltreffen von Rise Europe nach Schloss Elmau in die Bayerischen Alpen. Dem Treffen war das Bestreben vorausgegangen, die zahlreichen Tech-Innovationsökosysteme Europas und ihre Treiber unter einem Dach zusammenzubringen. Mit Rise Europe ist nun erstmals ein umsetzungsstarker Verbund internationaler Akteure entstanden, der eine gemeinsame Vision starker Tech-Innovationen “made in Europe” teilt und diese aktiv unterstützt.

Akute Krisen erfordern europäischen Zusammenhalt

Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten und Krisen unterstreichen die Dringlichkeit eines Verbundes, der die europäischen Tech-Firmen von morgen von der ersten Idee an begleitet. Innovative Tech-Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, verhindern die Abwanderung von Fachkräften und sorgen so für Wohlstand.

Zwar teilen die Mitglieder von Rise Europe diese Bestrebungen und Ziele im Hinblick auf ein technologisch und wirtschaftlich souveränes Europa, handeln bislang jedoch weitestgehend losgelöst voneinander. Die Gruppe bündelt nun ihre Kräfte, um erstens gemeinsam mit der Industrie, Family Offices, politischen Entscheidungsträgern und Investoren das Umfeld für unternehmerische Initiativen in Europa zu verbessern, zweitens mehr Sichtbarkeit für aufstrebende “Start-up Champions” zu schaffen und drittens Start-ups einen einfachen Zugang zu Talenten, Kunden und Kapital in ganz Europa zu ermöglichen. Die Initiative wird die einzelnen lokalen Ökosysteme zu einem bündeln - um so zu schnelleren und besseren Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen.

Drei Tage des Austauschs

Während des dreitägigen Gipfels formulierten die Mitglieder von Rise Europe die Eckpfeiler ihrer künftigen Zusammenarbeit: Zunächst wird sich die Gruppe künftig aktiv unterstützen, um in den Schwerpunktbereichen Bildung, Open Innovation und Acceleration ein gemeinsames Spitzenniveau zu erreichen. Rise Europe verständigte sich darauf, jährlich eine Übersicht der bedeutendsten europäischen Start-ups zu veröffentlichen und vielversprechende europäische Teams mit all ihren individuellen Netzwerken für eine schnellere Skalierung zu unterstützen. Künftig werden die Mitglieder von Rise Europe europäische Start-ups beim Markteintritt in ihre jeweiligen Länder begleiten und mit Unterstützungsangeboten beraten. Zudem plant Rise Europe Matchmaking-Veranstaltungen mit Start-ups, etablierten Unternehmen und Investoren auf europäischer Ebene sowie ein Format speziell zur Förderung von Gründerinnen. Das nächste Gipfeltreffen ist für April 2024 in Madrid geplant.

Prof. Dr. Helmut Schöneberger, Gründer und CEO von UnternehmerTUM sagt: “Mit Rise Europe hat Europa einen neuen Taktgeber, dem es gelingen wird, globale Krisen zu meistern und ein länderübergreifendes Verständnis für die Bedeutung nachhaltiger, unternehmerischer Verantwortung zu schaffen. Bei unserem Handeln wollen wir den Menschen und die Jahrhunderte alten demokratischen Werte Europas in den Mittelpunkt rücken. Ich freue mich sehr, im Rahmen von Rise Europe mit unseren internationalen Freunden einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Europa leisten zu können.” 

Weitere Informationen gibt es hier

Kieler Passkeys-Start-up Hanko sichert sich Millionen-Investment

Das von Felix Magedanz gegründete Passkeys-Start-up Hanko.io ersetzt Passwörter und ermöglicht den einfachen und sicheren Zugang zu Apps, Accounts und Webseiten.​

Passkeys gelten als die Authentifizierungsmethode der Zukunft. Sie nutzen eine 2-Faktor-Authentifizierung – eine Kombination aus biometrischem Merkmal (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) und Besitz (Handy, Hardware-Token). Passwörter, deren Nutzung lästig und risikobehaftet ist, werden damit überflüssig. Die Verbreitung von Passkeys schreitet stetig voran. So gab Google Anfang Mai dieses Jahres bekannt, dass Passkeys von nun an als Login-Option für Google-Accounts genutzt werden können.

Das Kieler Start-up Hanko ist spezialisiert auf Log-in- und Authentifizierungs-Lösungen wie Passkeys, Passcodes, FIDO Security Keys, Mobile App Biometrics und OAuth Login. Hanko bietet eine Open-Source-Lösung an, die entwicklerfreundlich ist und die Integration in wenigen Minuten ermöglicht. Das Start-up ist Mitglied der FIDO Alliance, der Industrievereinigung zur Entwicklung von Authentifizierungsstandards, der unter anderem auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Google und Apple angehören.

Adesso ventures sieht ein großes Marktpotenzial für Passkeys und investiert zusammen mit den Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds, Smart Infrastructure Ventures, den PAYONE-Gründern Carl Frederic Zitscher und Jan Kanieß sowie dem Intershop-Mitgründer Roland Fassauer einen einstelligen Millionenbetrag in Hanko.

Das Hanko-Engagement ist das jüngste Investment von adesso ventures in B2B-orientierte Technologie-Start-ups: „Wir scannen die Start-up-Szene permanent nach interessanten Unternehmen, die sich noch in einem frühen Stadium befinden“, erklärt Malte Unger, Geschäftsführer bei adesso ventures GmbH. „Dabei liegt unser Fokus auf vielversprechenden europäischen Tech-Start-ups, die sich tief in die für adesso relevanten Branchen integrieren. Das starke Team und die vielversprechende Lösung lassen die Vision vom passwortlosen Internet greifbar werden.“

„Mit adesso ventures haben wir einen Investor gefunden, der aus vielen Gründen ideal zu uns passt“, ergänzt Felix Magedanz, Gründer und Geschäftsführer von Hanko. „adesso ist eine etablierte Größe im IT-Business, gilt als technologischer Vorreiter und besitzt zudem sowohl eine hochkarätige Kundenbasis als auch ein exzellentes Partnernetzwerk mit Tech-Unternehmen wie Google, Microsoft und AWS. Zusammen können wir der Passkeys-Technologie weiteren Schub verleihen.“

Wingcopter: EIB investiert 40 Mio. Euro in die Lieferdrohnen und Logistikdienste

Das 2017 von Ansgar Kadura, Jonathan Hesselbarth und Tom Plümmer in Hessen gegründete Start-up Wingcopter gehört in Europa zu den Marktführern und Wegbereitern im Bereich der unbemannten Lieferdrohnentechnologie und damit verbundener Dienstleistungen.

Wingcopter ist ein deutscher Hersteller unbemannter, elektrisch angetriebener Lieferdrohnen sowie Anbieter von Drohnenlieferdiensten mit Sitz in Weiterstadt (Hessen). Das Unternehmen konzentriert sich auf die Verbesserung medizinischer Versorgungsketten sowie auf die Logistik der letzten Meile bei der Lieferung von dringend benötigten Gütern. Das 150-köpfige Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch sinnvolle kommerzielle und humanitäre Anwendungen weltweit Leben zu verbessern und zu retten.

Dank seines patentierten Schwenkrotor-Mechanismus und proprietärer Software-Algorithmen kann der Wingcopter 198 wie ein Multikopter senkrecht starten und landen, gleichzeitig aber auch lange Strecken so effizient, schnell und zuverlässig fliegen wie ein Flächenflugzeug, selbst bei Regen und Wind.

Die elektrisch angetriebenen Drohnen der 2017 in Hessen gegründeten Firma kommen bereits bei mehreren kleinen kommerziellen und humanitären Projekten zum Einsatz. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit UNICEF und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) liefern die Drohnen von Wingcopter beispielsweise in Malawi lebensrettende Medikamente und medizinische Güter an Dorfgemeinschaften in schwer zugänglichen Gebieten.

Die EIB-Finanzierung ist durch das InvestEU-Programm der Europäischen Kommission im Förderbereich „Nachhaltige Infrastruktur“ abgesichert. Elektrisch angetriebene Frachtdrohnen können bei der Lieferung dringend benötigter Güter CO2-intensive Verkehrsmittel wie Motorräder, Transporter und Hubschrauber ersetzen und so zum Übergang zu einer grünen, nachhaltigen Wirtschaft beitragen.

Diesen Sommer soll der Wingcopter 198 erstmals in Deutschland bei einem Pilotprojekt in Südhessen eingesetzt werden. Wingcopter will testen, ob sich die Drohne für den On-Demand-Transport von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern eignet. Das Projekt wird zusammen mit der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt und soll helfen, die Nahversorgung im ländlichen Raum durch einen nachhaltigen Lieferservice zu verbessern. Es wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Die Frachtdrohnen von Wingcopter haben eine Reichweite von etwa 100 Kilometern und können bis zu fünf Kilogramm Zuladung transportieren. Die Kerninnovationen in Hard- und Software sind weltweit patentiert. Gemeinsam mit dem Hamburger Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) entwickelt das Unternehmen aktuell ein Antriebssystem auf Basis von grünem Wasserstoff für seine batteriebetriebenen Drohnen, damit sie künftig noch größere Distanzen zurücklegen können.

Weitere Geldgeber*innen neben der EIB sind Investor*innen wie die REWE Group, einer der führenden europäischen Einzelhandelskonzerne, der japanische Konzern ITOCHU, der auf der Fortune-100-Liste steht, Xplorer Capital aus dem Silicon Valley und die Investmentfirma Expa von Uber-Mitgründer Garrett Camp.

Mit den Mittelzusagen kann Wingcopter sein Vorzeigemodell weiterentwickeln, die behördliche Zulassung für Schlüsselmärkte vorantreiben und seine Drohnen im großen Maßstab in nachhaltigen Liefernetzen einsetzen. Wingcopters Ziel ist es, sich als branchenübergreifender globaler Logistikdienstleister zu etablieren.

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Deutschland, sagt: „Europa ist heute im Bereich Cleantech weltweit führend, und wir müssen alles tun, um diesen Vorsprung zu wahren. Unsere Aufgabe ist es, europäische Cleantech-Vorreiter mit globaler Reichweite wie Wingcopter zu unterstützen. Elektrisch angetriebene Frachtdrohnen tragen im vertikalen Marktsegment wesentlich zur nachhaltigen Logistik der Zukunft bei. Mit dieser Finanzierung zeigen wir: Unternehmen, die für moderne grüne Technologien stehen, liegen uns am Herzen. Wir helfen ihnen, ihre technologische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Arbeitsplätze für qualifizierte Fachkräfte zu schaffen, neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig die Natur zu schützen. Wir sind stolz darauf, bei dieser europäischen Erfolgsgeschichte dabei zu sein.“

Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter, sagt: „Wir wollen bei der Drohnen-Zustellung dringend benötigter Waren – von medizinischen Gütern bis hin zu Lebensmitteln – weltweit führend werden. Die EIB hilft uns dabei, und wir danken der Bank für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Außerdem wollen wir den Menschen ein besseres Leben ermöglichen, indem wir Arbeitsplätze schaffen – in der Forschung und Entwicklung sowie in der Produktion an unserem Sitz in Europa, und in Ländern, in denen wir unsere Dienste anbieten. Dort bilden wir junge Einheimische für den Betrieb unserer Drohnen- Liefernetzwerke aus. Nur mit starken Partnern wie der EIB können wir eine zuverlässige, effiziente und sichere Lieferdrohnentechnologie und entsprechende Logistikdienste entwickeln.“

FinTech Paydora Finance startet mit Millionen-Beteiligung

Christofer Trowe, Claudio Wilhelmer und Matthias Seiderer gründen in München die Paydora Finance GmbH. Technisch und regulatorisch baut die Paydora Finance Whitelabel-Banking-Plattform auf den Banking-as-a-Service-Lösungen von Dock Financial, Mastercard und weiteren Partner*innen auf.

Bislang sei es für Unternehmen und Organisationen außerhalb des Finanzwesens oft zu komplex und unwirtschaftlich, ihre Kernprodukte um kontextrelevante Finanz-Dienstleistungen bzw. eine komplette Banking-Lösung zu erweitern, meint Wilhelmer. Daran will Paydora nun ansetzen.

"Wir fokussieren uns auf das B2B-Geschäft und wollen Kund*innen mit guter Basis die richtigen Bausteine in die Hand geben, um mit Embedded Financing Geld zu verdienen", sagt Wilhelmer im brutkasten-Gespräch. Im Zentrum des Startups steht das Versprechen, schnell und unkompliziert Embedded-Finance-Services für Unternehmen bereitzustellen.

Das Ziel: schlüsselfertige Whitelabel-Banking-Plattform

Früher hätten Unternehmen immer mit Banken kooperieren müssen, um derartige Services anzubieten, die lediglich als Schnittstelle fungierten. Paydora sieht sich hingegen als eine "schlüsselfertige Whitelabel-Banking-Plattform", die in jeder Branche einbettbar ist. Wilhelmer verspricht, dass jedes Unternehmen mit seinem Produkt mit den Dienstleistungen von Paydora binnen 30 Tagen "live gehen kann".

Schon jetzt würde das System von Paydora von der Handelskette Metro und der Reiseplattform Booking.com genutzt werden. Auch Ministerien und andere Regierungsorganisationen wären zudem bereits Kunden von Paydora. Ein möglicher Anwendungsfall für das 25-köpfige Team von Paydora sind unter anderem die Ausbezahlungen von Sozialleistungen. Wilhelmer nennt als Beispiel die Ausbezahlung des Klimabonus´, die letztes Jahr teilweise mittels Sodexo-Gutscheinen erfolgte. Hier wäre Paydora die effizientere Lösung, ist der CEO überzeugt.

Millionen-Invest von Dock-Financial-Gruppe

Zudem sei man auch bereits im Banken-Bereich tätig, wo man als "Ergänzung zum eigentlichen Kernprodukt" fungiere, sagt Wilhelmer. So habe Paydora hier bereits eine Kooperation mit der Unicredit gestartet. Im Kern besteht die Plattform dabei aus einer Web-Anwendung (via Browser) und einer App (iOS und Android). Im Zusammenspiel mit der Dock Financial-Gruppe, die sich an Paydora auch mit einem Investment im einstelligen Millionen Bereich beteiligt hat, sollen so Module wie Onboarding, Konto, Bezahlkarten vom Partner Mastercard und Kreditlösungen kombiniert werden.

Marko Wenthin, CEO der Dock Financial Gruppe, zeigt sich von der Erweiterung der Banking-as-a-Service-Dienstleistungen seiner Unternehmensgruppe durch Paydora erfreut: "Bereits vor einiger Zeit haben wir den Marktbedarf an schlüsselfertigen Banking-Lösungen erkannt und zugleich mit dem österreichischen Finanztechnologie-Unternehmen NumberX kooperiert. Daraus ergaben sich zahlreiche Synergien. Diese haben nun zur Gründung von Paydora geführt."

Gründer*in der Woche: Family Missions - Challenges für die ganze Familie

Kinder und Smartphones? Nicht selten eine schwierige Konstellation. Einerseits ist es wichtig, dass die Kids als ‚Digital Natives‘ aufwachsen, andererseits tauchen viele zu oft und zu lange hinter dem Display ab. Als Familie Spaß haben und gemeinsam Neues erleben - das bietet die App Family Missions. Mehr dazu im Interview mit Kid-Coins-GmbH-Gründer Phil Münzenmaier.

Wie bist du auf die Idee zu Family Missions gekommen?
Es waren die typischen Challenges auf Instagram, Tik-Tok & Co. und die klassische Sportler App Strava, die den Anstoß gaben. Wir fragten uns: Was gibt es eigentlich für Familien in diesem Bereich für Apps, Themen und Aktivitäten? Und gleichzeitig fragten wir uns, wie wir einerseits kompetitiv, spielerisch, familienfreundlich & lehrreich sein und damit idealerweise noch mehr schöne, gemeinsame Familienzeit generieren könnten. Bei der Namenssuche wurde uns schnell klar, dass das tägliche Familienleben sowieso eine Challenge ist, also musste etwa her, was das Gemeinsame, das Verfolgen von Aufgaben und einem Ziel, reflektiert … und so war Family Missions geboren.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zur fertigen App?
Wir hatten uns von Anfang an Unterstützung von Menschen gesucht, die Erfahrung im Umfeld mit Kinder-Apps haben, ob beim Konzept, dem Design oder auch Marketing. Neben diesen Themen war natürlich auch die technische Expertise, die wir durch unseren CTO und seinen Entwicklungskollegen haben, eine entscheidende Komponente für die erfolgreiche Umsetzung.

Was ist das Besondere an Family Missions, wie unterscheidet sich das Konzept von anderen Family-Apps?
Bei Family Missions geht es darum, Familien mit kleinen Projekten Inspiration, Motivation und Spaß für mehr schöne, spannende, gemeinsame Zeit an die Hand zu geben. In der heutigen Zeit ist das Digitale nicht mehr aus der realen Welt der Kids (und oft auch von uns Eltern) wegzudenken, daher haben wir uns überlegt: Lass uns digitale Motivation & Gamification mit realen Aktivitäten verbinden und damit den Familienalltag bereichern.

Gründer*in der Woche: ElectricBrands - coole Elektro-Leichtfahrzeuge

Das Start-up ElectricBrands hat sich auf den Vertrieb, die Entwicklung und Produktion von innovativen Elektrofahrzeugen spezialisiert. Dabei setzt das von Ralf Haller gegründete Unternehmen gezielt auf kleine und leichte Fahrzeuge aus unterschiedlichen Mobilitätssegmenten. Mehr dazu im Interview mit Ralf.

Wann und wie bist du auf die Idee zu ElectricBrands gekommen?

ElectricBrands wurde 2018 gegründet. In dem Jahr wurde das erste 3D-Modell des XBUS kreiert. Die technische Entwicklung der Fahrzeuge hat zwei Jahre gedauert, bis schließlich die ersten Prototypen 2020 in Ingolstadt gebaut werden konnten. Ähnlich verhielt es sich mit meiner Idee – die ebenfalls zunächst reifen musste. Sicher war allerdings, dass ich ein neues Auto entwickeln möchte, das sich an die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft anpasst und aus Fahrer-Sicht ein absolutes Top-Produkt ist. Am Anfang stellen sich ganz viele Fragen: Wie soll ein Fahrzeug aussehen? Wie soll dieses produziert werden und bereits in der Herstellung nachhaltig, einfach und praktisch sein? Wie bekommen wir es hin, dass die Fahrerinnen und Fahrer mit möglichst wenig Handgriffen ihren XBUS zum Beispiel vom Camper zum Kipper machen können? Als mich dann eines Abends ein Freund besuchte und seinen 67er Bulli vor meiner Haustür parkte, wusste ich: Das ist es. Ein Fahrzeug, das sinnbildlich für Freiheit, Qualität und Flexibilität steht – ein perfektes Vorbild. Der Bedarf an dieser Art von Fahrzeugen ist ja nach wie vor da. Bei der individuellen Mobilität von heute spielen allerdings noch weitere Aspekte wie eine neutrale CO2-Bilanz und ein schonender Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle.

Standen von Anfang an Elektro-Leichtfahrzeuge im Fokus – und wenn ja, warum genau diese Fahrzeugklasse?

Ich bin ein absoluter Auto-Fan. Zugleich ist mir aber auch klar, dass in der Branche etwas passieren muss. Wir brauchen Fahrzeuge, die leicht und nachhaltig sind. Die elektrischen Fahrzeuge der Leichtfahrzeugklasse erfüllen alle diese Kriterien, denn sie sind leichter, platzsparender und verbrauchen weniger Material. Sie stoßen kein CO2 aus und verbrauchen weniger Energie im Vergleich zu normalen Automobilen. Zudem sind die elektrischen Leichtfahrzeuge wirtschaftlicher im Unterhalt und als E-Auto von der Kfz-Steuer befreit. Die elektrischen Leichtfahrzeuge von ElectricBrands ermöglichen Fahrerinnen und Fahrern den öffentlichen Raum effizient zu nutzen: So passt zum Beispiel die Evetta mit einer Länge von nur 2,48 Metern und einer Breite von 1,50 Metern in die kleinste Parklücke.

Wie ist es hierzulande um die öffentliche Förderung solcher leichten E-Mobile gestellt?

Für Deutschland steht eine Förderung von elektrischen Leichtfahrzeugen, wie es sie auch für Elektroautos gibt, noch aus. Dennoch profitieren Kundinnen und Kunden von ElectricBrands von der sogenannten THG-Quote, die für die Einsparung von CO2-Emissionen vergeben wird. Elektro-Leichtfahrzeuge bekommen hier sogar eine höhere THG-Quote ausgezahlt als normale Elektroautos, aktuell bis zu 540 Euro jährlich. Hierfür kooperiert ElectricBrands mit dem von Stiftung Warentest geprüften THG-Quoten-Anbieter greenAir. Zusätzlich sind elektrische Leichtfahrzeuge wie der XBUS und die Evetta bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Außerdem berechnet das Finanzamt bei privat genutzten Dienstwagen mit Elektromotor nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises – statt einem Prozent bei Fahrzeugen mit Verbrennermotor – als geldwerten Vorteil.

Nun zu ElectricBrands? Was genau bietest du mit bzw. rund um dein Unternehmen?

Mit elektrischen Leichtfahrzeugen gestalten wir bei ElectricBrands die individuelle Fortbewegung flexibel, nachhaltig und wirtschaftlich. Wir entwickeln, produzieren und liefern innovative Mobilitätslösungen für die private und gewerbliche Nutzung. Da ist für jeden etwas dabei – von einem Allrounder-XBUS über die Urban Queen Evetta hin zu dem flinken E-Roller NITO. Darüber hinaus konnten wir in den letzten fünf Jahren ein flächendeckendes Netz aus über 900 autorisierten Händlern in 19 europäischen Ländern aufbauen.

Der erste Prototyp des XBUS wurde im Juli 2021 präsentiert und soll 2024 auf den Markt kommen. Läuft alles nach Plan? Und was wird das Fahrzeug kosten?

Nach der Vertragsunterzeichnung Anfang 2023 mit dem internationalen Fahrzeug-Produzenten VDL Nedcar in den Niederlanden kann die Produktion planmäßig realisiert werden. Ende 2024 erfolgt die Auslieferung der ersten XBUS-Fahrzeuge an den Handel. Heute kostet eine Standard-Variante für das XBUS Base-Modell 17.380 Euro. Zusätzlich können Kundinnen und Kunden noch verschiedene Aufbauten und Features erwerben.

Tech-Start-up GovRadar sichert sich 1 Mio. Euro Seed-Finanzierung

Das 2020 von Sascha Soyk und Daniel Faber in München gegründete Start-up nutzt das Kapital zum Ausbau seiner europäische Beschaffungsplattform für den öffentlichen Sektor.

GovRadar vereinfacht und beschleunigt die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen sowie das Einholen von Angeboten für öffentliche Auftraggeber. Die KI-gestützte Software-as-a-Service-Lösung ermöglicht das Erstellen von Ausschreibungsunterlagen mit wenigen Klicks, ohne dass Mitarbeitende aus Behörden oder Kommunen diese in monatelangen, komplexen Prozessen manuell erstellen müssen. Prozesse werden dort automatisiert, wo es sinnvoll ist, um Kapazitäten für komplexere Themen freizusetzen – insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Personalengpässe im öffentlichen Beschaffungswesen. Die GovRadar-Lösung stellt außerdem sicher, dass Leistungsbeschreibungen rechtskonform, klar und eindeutig beschrieben sind, so dass potenzielle Lieferanten passgenaue Angebote abgeben können.

Im Handling wie ein Online-Shop

Im Handling funktioniert die Plattform für die rund 70 Kund*innen – darunter das Bundesministerium des Innern, Universitäten, kommunale Einrichtungen und staatliche IT-Dienstleister*innen – wie ein Online-Shop: Mitarbeitende öffentlicher Auftraggeber können die zu beschaffenden Güter mit sehr genauen Filtereinstellungen und Leistungsmerkmalen definieren. Das Tool ist in der Lage, anhand der Filtereinstellungen live anzuzeigen, wie viele Angebote für eine Ausschreibung zu erwarten sind. Hinter der Plattform steht eine umfangreiche Produktdatenbank, die vergaberechtskonform und produktneutral im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes im öffentlichen Sektor arbeitet. Aktuell abgedeckte Bereiche fokussieren sich auf die Beschaffung von IT, Kraftfahrzeugen und Möbeln. Mit der Bundeswehr und anderen Behörden spricht man über Anwendungsmöglichkeiten für den Bereich Verteidigung und Sicherheit. Die Produktpalette wird ständig erweitert.

Kapital soll Ausbau von der SaaS-Lösung zur europäischen Beschaffungslösung vorantreiben

Mit dem Kapital aus der Seed-Runde wollen die Co-Founder Sascha Soyk als CEO und Daniel Faber als CTO ihre Plattform inhaltlich ausbauen, um weitere Auftraggeber mit neuen Warengruppen zu gewinnen und Anbietern den Zugang zum öffentlichen Sektor weiter zu erleichtern.

Sascha Soyk, Co-Founder und CEO von GovRadar: „In der EU fallen jährlich 34 Milliarden Euro Kosten an in Beschaffungsprozessen im öffentlichen Sektor. Darin ist noch kein einziges beschafftes Gut enthalten. Die Automatisierung dieser Prozesse birgt also ein großes Optimierungspotenzial für das öffentliche Beschaffungswesen – sowohl auf Auftraggeber-, als auch auf Anbieterseite.“

Dr. Markus Hölzl, Business Angel im BayStartUP Investorennetzwerk: „Das Team von GovRadar hat bislang alle Erwartungen übertroffen. Es hat gezeigt, wie man das öffentliche Beschaffungswesen effizienter und schneller gestalten kann und dies in Aufträge umsetzt. Die Zusammenarbeit mit den Gründern ist hervorragend, und das Team entwickelt sich in allen Bereichen sehr gut. Deshalb habe ich nach der Pre-Seed-Runde auch in der gerade abgeschlossenen Seed-Runde mitfinanziert.“

Prof. Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender Continental AG & Serieninvestor: „Die GovRadar-Gründer haben mir das Thema unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vorgestellt. Neben dem dringenden Erfordernis, die Verteidigungsbeschaffung grundlegend zu verbessern, sehe ich den Bedarf für die Plattform auch in vielen anderen Bereichen – schauen wir allein auf die Gesundheitsämter während der Corona-Krise! Wir haben hinsichtlich Digitalisierung im öffentlichen Sektor noch so viel Nachholbedarf. In GovRadar sehe ich einen wesentlichen Hebel dazu und sehr großes Potenzial.“

Vom SaaS-Modell zum breit aufgestellten Player im europäischen öffentlichen Sektor

Die Plattform soll sich von einem SaaS-Modell zu einem breit aufgestellten Player im europäischen öffentlichen Sektor weiterentwickeln, der auch Anbieter und Beschaffer vernetzt und eine einfache Angebotsabgabe ermöglicht. Insbesondere kleinere Anbieter ohne personalstarken Public Sector Vertrieb und langjährige Expertise wären so in der Lage, adäquate und wettbewerbsfähige Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen abzugeben. Die Lösung adressiert alle öffentlichen Akteure, die an das Vergaberecht gebunden sind und Steuergelder ausgeben, sowie perspektivisch alle Lieferanten.

STARTUP TEENS prämiert Gründungsideen von Schüler*innen

Emil und Leo (17) von dem Start-up Fypto gewinnen den STARTUP TEENS Ideenwettbewerb für Schüler*innen aus Bayern.

Das Team von Fypto hat sich in München beim Finale im WERK1 mit dem Geschäftsmodell einer Betriebsvergleichsplattform für Auszubildende gegen vier weitere Finalist*innen durchgesetzt.

Den zweiten Platz belegte das Team von AgeAssist (bestehend aus 15- bis 18-jährigen Schüler*innen) mit einer App für ältere Leute, die es ihnen ermöglichen soll, so lange wie möglich Zuhause wohnen bleiben zu können.

Platz drei ging an Salla von Apricity mit ihrer Idee “I love who I am” – ein Tagebuch für Kinder, um sie auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Die Plätze eins bis drei sind mit Preisen in Höhe von insgesamt 5.000 Euro dotiert. “Die Preisgelder sollen die Jugendlichen dabei unterstützen, ihre Projekte aus der theoretischen Entwicklungs- auf die praktische Umsetzungsebene zu heben”, sagt Corinna Tappe, Geschäftsleitung Bayern bei STARTUP TEENS.

Den vierten Platz teilen sich die Teams von WorldXChange und FlowAR.

Nach einem Auswahlverfahren im Vorfeld pitchten die fünf Finalist*innen-Teams ihre Idee am Finaltag live vor einer Jury sowie mehr als 100 geladenen Gästen. Ein Publikumsvoting in Kombination mit der Jurybewertung brachte die Entscheidung. Die Juror*innen Alex Giesecke und Nico Schork (simpleclub), Gabriele Böhmer (Munich Startup), Magdalena Oehl (TalentRocket), Johanna Strunz (Lamilux), Svenja Lassen (Gateway Ventures) und Dr. Robert Richter (WERK1) bewerten die Projekte außerdem hinsichtlich Realisierbarkeit und Innovationsgrad.

“Das Gründerland Bayern ist gut aufgestellt, wenn ich sehe, wie viele kreative Ideen in den Köpfen der Generation Z schlummern”, sagte Jurorin Johanna Strunz nach der Preisverleihung. “Dieses Potenzial gilt es gezielt zu fördern und Wege ins Unternehmertum für die eigene berufliche Zukunft aufzuzeigen. Deshalb sind Initiativen wie STARTUP TEENS so wichtig.”