MyBio: Neuer Bio-Lieferdienst mit Vollsortiment gestartet


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Bio pur, online bestellt – schnell und nachhaltig geliefert: MyBio, ein reiner Bio-Lieferdienst, will genau das ab sofort in München bieten.

Mitten in der Pandemie-Zeit lernten sich Sven Weber und Martin Schneider im Kindergarten kennen. Ihr Nachwuchs gewöhnte sich dort gerade ein – da war Zeit zum Reden und Diskutieren. Sven, der dank seiner Frau vom Standard-Supermarkt-Käufer zum überzeugten Bio-Fan wurde, hatte die Idee: Ein Biolieferdienst für alle, Stadt und Land. Mit echtem Bio statt Discounter-Gurke. Weidetiere auf saftigen Wiesen statt Massentierhaltung. Nachhaltiger Biogroßhandel statt welke Convenience.

Seine Überzeugung begeisterte auch Martin. Er investierte und brachte sein Business-Know-how als Geschäftsführer ein. Gemeinsam treiben sie seitdem ihre Idee von einem Konzept voran, das besser sein will als herkömmliche Lebensmittellieferdienste:

  • Regionale Produkte
  • Kaufen direkt bei den Erzeuger*innen
  • 100 % pures Bio mit Tradition und Siegel
  • So günstig wie im Biomarkt
  • Binnen drei Stunden mit dem E-Mobil geliefert – auch außerhalb der Münchner Stadttore

Martin und Sven knüpften Kontakte zum Biobauerndienst, zu Bioland, Demeter und dem Biogroßhandel und legen los …

Nach dreimonatiger Testphase starten die beiden nun mit MyBio, ihrem Bio-Lieferdienst mit Produkten in Demeter-, Bioland- oder Naturland-Qualität, im Großraum München durch. Damit erhalten die Menschen im Stadtgebiet und dem Umland der bayerischen Metropole bequemen Zugang zu über 5.000 Bio-Produkten per Online-Bestellung.

Geliefert wird per E-Mobil binnen drei Stunden. Dank der Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugerbetrieben bringt MyBio den Hofladen quasi direkt nach Hause. Über eine Kooperation mit dem Biobauerndienst bietet der neue Lieferdienst zudem Fleisch von Biobauernhöfen aus der Region.

Die Vision der Gründer: Bio für alle

Die Gründer wissen aus eigener Erfahrung, dass viele Menschen oft nicht genug Zeit haben, um gesunde Produkte in Bio-Qualität einzukaufen. Der Weg zum Hofladen oder Bio-Markt ist oft zu weit. Wochenmärkte, die häufig am Vormittag stattfinden, bieten für Berufstägige ebenfalls keine Alternative. Deshalb sind sich die Gründer sicher, dass die Zeit reif ist für einen besseren, nachhaltigen Lieferdienst. „Bio für alle ist unsere Vision und der entscheidende Grund, warum Menschen bei uns bestellen“, sagt Martin, Gründer und Geschäftsführer. „Der enge Kontakt zu den Erzeuger*innen ist uns sehr wichtig – wir eröffnen ihnen neue Verkaufsmöglichkeiten und den Menschen einfachen Zugang zu hochwertigen Bio-Produkten.“

Nachhaltig, regional, fair

Genauso wichtig wie die Produktqualität ist den Gründern auch ein nachhaltiges Wirtschaften im eigenen Unternehmen. Die Lieferung erfolgt über Elektrofahrzeuge. Die aktuell 23v Teammitglieder sind fest angestellt. Faire Löhne, respektvoller Umgang und Diversity sind – so die Gründer – Teil der Unternehmenswerte.

MyBio überzeugt mit einem Konzept, das nachhaltiger ist als herkömmliche Lieferdienste: Das umfangreiche Sortiment reicht von Backwaren über Naturkosmetik bis hin zu Windeln. Frische Ware bezieht MyBio von den Erzeugerverbänden Bioland, Demeter sowie vom Biobauerndienst, einem Lieferdienst für Biofleisch aus der Region München. Weitere Produkte stammen vom Biogroßhandel und von Familienunternehmen mit langer Tradition und tiefer Verwurzelung in der Bio-Branche.

Volle Transparenz

Die Erzeugerbetriebe des Biobauerndienstes bieten absolute Transparenz: Der gesamte Prozess – angefangen vom Saatgut bis zum fertigen Produkt – verläuft ohne Gentechnik. Das Fleisch kann jederzeit lückenlos rückverfolgt werden. Ein Geflügelbetrieb aus Pfarrkofen wird zudem über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme „B10 Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb“ vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Damit werden landwirtschaftliche Betriebe beim Gewässer-, Boden- und Klimaschutz sowie zur Förderung der Biodiversität unterstützt.

„Früher habe ich im Standard-Supermarkt eingekauft und mir nie Gedanken gemacht, was ich da kaufe oder wo das Fleisch herkommt. Und ich habe nicht gewusst, was die Nahrungsmittel mit mir machen. Erst durch meine Kinder habe ich mich damit beschäftigt und verstanden: Aus unserer Ernährung schöpfen wir unsere Kraft. Seitdem lege ich Wert auf Bio, gesunde Ernährung und frisch zubereitete Speisen“, erklärt Martin Schneider, was ihn antreibt.

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equimus: Neue Fashion-Maßstäbe in der Reitbranche

Katharina Hironimus-Dalic, Gründerin des Start-ups equimus, ist angetreten, um als Pionierin neue Maßstäbe für die vom Fast-Fashion-Gedanken durch­drungene Reitbranche zu setzen

Als passionierte Reiterin und jahrzehntelange ­Kennerin der Pferdesportszene kennt Katharina Hironimus-Dalic die erfolglose Suche nach konsequent nachhaltiger Reitbekleidung und textilen Produkten fürs Pferd. Was früher oft über Generationen weiter­vererbt wurde, wird heute als trendiges Wegwerf­produkt produziert. Nachdem sie selbst lange keine Produkte mit einer ganzheitlichen grünen Zukunftsvision fand, wuchs in der bayerischen Betriebswirtin die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Ziel: mit einer ganzheitlich nachhaltigen Unternehmensphilosophie und einer spitzen Positionierung im Premium-Sektor ein Angebot zu schaffen, welches es umweltbewussten Pferdebesitzer*innen ermöglicht, auch in ihrem Pferdealltag Nachhaltigkeit umzusetzen.

Neben der Ökologie im Sinne umweltschonender Produkte gehören nach dem Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit auch ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zum Markenkern des jungen Start-ups. Während des Corona-Lockdowns setzte Katharina schließlich alles auf eine Karte und gründete im Jahr 2020 equimus. „Meine Mission war es von Anfang an, als Innovationstreiberin neue Materialien und Designs in einem ganzheitlichen Kreislaufansatz zu entwickeln“, erinnert sie sich. Die Zahlen zum CO2-Hufabdruck der Pferdehaltung waren vor ein paar Jahren im Rahmen einer Untersuchung zur Nachhaltigkeit der Haltung von Haustieren in aller Munde. Gerade die Haltung des Pferdes erhöht den CO2-Fußabdruck der Halter*innen deutlich. „Da ich in allen Lebensbereichen dazu beitragen will, die Umwelt zu schonen, war es für mich unumgänglich, auch im Stall und im Sport auf mehr Klimabewusstsein zu setzen: Durch umweltschonende, innovative Materialien, durch recycelte, langlebige Kunststoffprodukte und durch transparente, kurze Lieferketten sowie ökologische Verpackung und Versand“, so Katharina.

Hohe Ansprüche ohne Abstriche

Aber einfach ist nachhaltige Produktentwicklung speziell bei Funktionstextilien nicht. Denn das Material von Reitsportartikeln muss vielen Bedürfnissen gleichzeitig gerecht werden und ist im Alltag mit dem Pferd und im Sport täglich anspruchsvollen Belastungen ausgesetzt. Die Anforderungen an Flexibilität des Gewebes, Langlebigkeit, angenehme Trag­eigenschaften, Wärme- und Kälteregulation sowie Geruchsneutralität sind im Reitsport besonders hoch. „Daher gingen wir gemeinsam mit einem Team aus vielversprechenden Nachwuchstalenten sowie erfolgreichen Profireiter*innen und Ausbilder*innen in die Produktentwicklung“, erklärt die Gründerin ihren besonderen Ansatz. Das Ergebnis ist eine breite Produktpalette von Reithosen über Base-Layer- und Merino-Shirts bis hin zu Pullovern und Westen sowie Accessoires wie Merino-Reitsocken und -Mützen. Für die Pferde gibt es alles, was im Stallalltag und fürs Training notwendig ist, von Abschwitzdecken über Schabracken (saugfähige und stoßabsorbierende Unterlagen, die unter dem Sattel befestigt werden) bis hin zu Bandagen und Fliegenmützen.

Von Beginn an lag der Fokus außerdem auf einem modernen und klaren Design, um die Reitmode und Accessoires zeitlos zu gestalten. „Saisonale Kollektionen lehnen wir ab, ebenso wie unnötige Käufe aufgrund von kurzlebigen, minderwertigen Produkten. Nur mit einem verantwortungs­bewussten Konsum werden wir die Reitbranche insgesamt nachhaltiger gestalten können – dazu gehört eine abgestimmte Farbpalette mit einer optimalen Kombinierbarkeit aller Produkte. Das erhöht die Lebensdauer der Produkte und sorgt insgesamt für weniger Neukäufe“, so die equimus-Chefin.

Holistischer Ansatz als Lösung

Bei equimus wird Ökologie genauso hoch gewichtet wie wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit. Auf Ebene der Produkte setzt das Start-up gleichermaßen auf Qualität, Design und Funktionalität: Daher werden nur langlebige, nachhaltige Materialien verwendet, die z.B. GOTS- oder OCS-zertifiziert sind. „Neben Produkten aus Naturmaterialien wie Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau oder Merinowolle kommen auch recycelte Kunststofffasern in der Schabracke zum Einsatz“, erklärt Katharina. „Entscheidend ist für uns immer, ob die Produkteigenschaften ideal für den Einsatzbereich und so nachhaltig wie möglich sind. So hat die Recycling-Kunststofffüllung unserer Schabracken beispielsweise stoßdämpfende und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften und ist besonders lange verschleißarm einsetzbar.“

Auch die Produktionsprozesse, die Verpackung und den Versand gestaltet das Familienunternehmen stets C02-optimiert. Das reicht der Gründerin aber nicht: Von Beginn an setzte sie auch den sozialen Aspekt konsequent um. Das bedeutet konkret, dass ihr Unternehmen ausschließlich auf zertifizierte Produktionsstätten setzt. „Dadurch stellen wir faire und transparente Arbeitsbedingungen sicher, die für uns nicht verhandelbar sind“, stellt Katharina fest.

Die Suche nach entsprechenden Unternehmen und Zulieferern in Europa gestaltete sich anfangs sehr aufwändig. „Um einerseits kurze Lieferketten sicherzustellen, gleichzeitig aber auch Partner zu finden, die gemäß unserer Werte produzieren und liefern, haben wir uns intensiv auf die Suche begeben. Zum Glück haben wir zuverlässige zertifizierte Produktions- und Vertriebspartner in Portugal und Deutschland gefunden“, freut sich Hironimus-Dalic rückblickend. Um sich dem Ideal der Kreislaufwirtschaft zu nähern, bietet das Start-up Kund*innen zudem einen besonderen Service: Benutzte Produkte nimmt es nach Ablauf des Lebenszyklus zurück und kümmert sich in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partner*innen um eine fachgerechte und sinnvolle Wiederverwertung.

Darüber hinaus setzt sich die Gründerin dafür ein, den Reit­sport auch für die Pferde nachhaltiger zu machen: „Dazu gehören gutes, gesunderhaltendes Training, artgerechte Haltung und ein fairer Umgang, was für uns selbstverständlich sein sollte. Daher haben wir mit einem Team aus Talenten und Profis neben unseren Kollektionen auch eine Awareness-Kampagne gestartet. Unsere Equimus Academy möchte mit Video- und Lernmaterial Inspiration für zukunftsorientierten Reitsport und nachhaltiges Training sein“, so Katharina.

Vorreiterrolle und globale Ambitionen

Das positive Feedback des Marktes sowie erfolgreiche Auftritte auf Messen und Turnieren im deutschsprachigen Raum bestärken die Unternehmerin nun darin, den nächsten Schritt zu gehen. „Mein Ziel ist es, weiter nachhaltig zu wachsen und equimus zu einer globalen Marke aufzubauen, die Vorreiter im Hinblick auf Qualität, Design und Nachhaltigkeit ist und bleibt.“

Das bedeutet einerseits, den Fokus auf eine höhere Skalierbarkeit der Produktion zu legen, und andererseits, die Marketing- und PR-Aktivitäten auszuweiten sowie noch mehr Aufmerksamkeit für ein Umdenken zu schaffen: Praktischer Klimaschutz funktioniert auch im Reitsport. Nach wie vor ist in deutschen Reitställen sehr viel Potenzial in Richtung Nachhaltigkeit vorhanden. Katharina Hironimus-Dalic sieht daher positiv in die Zukunft: „Unser gesamtes Team eint die Passion für den Reitsport, der stets nach Neuem strebende Unternehmergeist, Kreativität und ganz viel Idealismus. All das stecken wir täglich in die Weiterentwicklung unseres gemeinsamen Ziels, die Marke equimus international bekannt zu machen.“

SauberGarten: Start-up will Kids spielend zum Putzen anleiten

Das von Janine Wesener gegründete Start-up SauberGarten setzt auf Spaß und Spiel, wenn es darum geht, Kinder zum umweltfreundlichen Putzen zu motivieren.

Job, Haushalt, Kindererziehung – all das unter einen Hut zu bekommen und vor allem Quality Time mit den Kindern zu verbringen, ist nicht immer so einfach. Das weiß auch Janine Wesener: "Eines Tages war ich so frustriert, dass ich versucht habe, Haushalt und Kinder miteinander zu verbinden."

Experimente aus Putzmitteln

So entstand die Idee zu SauberGarten – kinderfreundliche Putzmittel-Sets zum Selbstanrühren. "Die Kinder können mit kleinen verblüffenden Experimenten Putzmittel eigenständig herstellen", erklärt die Gründerin.

Die Sets bestehen aus biologischen, kinderfreundlichen Zutaten und kindgerecht bebilderten Anleitungen. So können sie ein spannendes Experiment durchführen, aus dem ein Kinderputzmittel entsteht und dabei mit den Eltern spielerisch sauber machen.

Saubergarten stellt Gadgets bereit

Gadgets, wie eine Riesenspritze oder ein Wolkenschwamm sollen für Spaß beim Putzen sorgen. Das Sortiment umfasst aktuell sechs Produkte wie z.B. den WC-Reiniger "Spritzsauber", den Allzweckreiniger "Putzvulkan" oder die Ledercreme "Farbenspiel".

Die entsprechenden Experimente wurden laut Start-up gemeinsam mit einem Chemie-Professor entwickelt und die Zutaten abgestimmt. Um mit ihrem Unternehmen wachsen zu können, benötigt Janine ein Investment von 75.000 Euro und bietet im Gegenzug 20 Prozent ihrer Firmenanteile an - das versucht sie nun am kommenden Montag, 15.05., bei "Der Höhle der Löwen". Mit in der Sendung dabei sind auch u.a. MyGutachter und veprosa.

MyGutachter: Start-up simplifiziert das Unfall-Prozedere

Nach einem Unfall gestaltet sich das Gutachten-Prozedere oft als mühsam. Das 2021 in Herford gegründete MyGutachter möchte hier mittels Digitalisierung für Erleichterung sorgen.

Die beiden MyGutachter-Gründer Burhan Epaydin und Leonard Scheidt kennen es: Nach einem Autounfall kostet ein Blechschaden viel Zeit und Nerven. Es folgt die Meldung bei der Polizei und der Versicherung, doch um die Schadenshöhe zu ermitteln, braucht es einen Gutachter.

MyGutachter simplifiziert das Unfall-Prozedere

"Ich muss also einen Gutachter in meiner Umgebung finden, einen Termin ausmachen und ihn zu meinem Unfallwagen bestellen", erklärt Scheidt das umständliche Prozedere. Der Schaden am Unfallauto wird dann untersucht, die Reparaturkosten werden kalkuliert und der Betrag für die zu zahlende Versicherung wird festgelegt. Mit MyGutachter soll das einfacher und schneller gehen, so das Versprechen: "Wir bieten digitale Unfallgutachten ohne Sucherei– und das innerhalb von 15 Minuten", erklärt Epaydin.

Anwalt prüft und kontaktiert gegnerische Versicherung

So geht's: Auf der Website des Start-ups werden Schritt für Schritt alle relevanten Informationen zum Unfallhergang und -Verursacher eingegeben sowie Fotos von dem Schaden, Fahrzeugschein, Tachostand und ggf. dem Polizeibericht hochgeladen. Ein MyGutachter-KFZ-Sachverständiger erstellt das Gutachten, anschließend wird es an einen Partner-Anwalt weitergeleitet, der dieses mit der Forderung der Schadenssumme an die gegnerische Versicherung übermittelt.

Mehr zu MyGutachter am kommenden Montag (15.05.23) in der Höhle der Löwen. Ebenfalls dabei: SauberGarten, veprosa, Vole Light und O-Spring

DeathTech und GriefTech: Der Tod wird digital

Diese Start-ups denken (das Business rund um) den Tod neu.

Lebensmitteleinkäufe, Bücher, Fortbildungen, Psychotherapie oder Dating – für fast alles im Leben gibt es inzwischen eine digitale Lösung. Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend verstärkt, und mit ihm auch der allgemeine Digitalisierungswunsch in der Gesellschaft. Angebote sollen möglichst schnell, niedrigschwellig und rund um die Uhr verfügbar sein. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, sollen nun auch Lebensbereiche, die bislang ausschließlich analog stattgefunden haben, zunehmend digitalisiert werden. Der Tod und alles, was mit ihm einhergeht, ist ein solcher Bereich.

Einige deutsche Start-ups haben das erkannt und digitale Angebote für das Lebensende und die Zeit danach entwickelt. Grundsätzlich sind dabei zwei Segmente innerhalb der Branche entstanden: DeathTech und GriefTech. Unter DeathTech subsummiert man beispielsweise Online-Bestattungen, digitale Trauerfeiern, Online-Todesanzeigen oder den digitalen Nachlass. GriefTech widmet sich dem Trauerprozess. Dazu zählen Online-Gedenkseiten für Verstorbene, soziale Netzwerke zum Teilen von Erinnerungen, Online-Trauergruppen, -Trauerseminare und -Trauerberatungen.

Den Umgang mit dem Tod verändern

Zugegeben: Der Begriff Online-Bestattung klingt im ersten Moment eigentümlich. Schließlich handelt es sich bei einer Bestattung um eine höchstpersönliche Angelegenheit. Selbstverständlich findet die Beisetzung also naturgemäß auch weiterhin analog und im Kreis der Angehörigen statt. Der gesamte Prozess von der Planung bis zur konkreten Gestaltung und Beauftragung von lokalen Dienstleister*innen ist jedoch durchaus digitalisierbar.

Das Hamburger Start-up Emmora zeigt, wie es geht. Die Nutzer*innen der Plattform können nicht nur die Bestattung ihrer Angehörigen online organisieren, sondern auch ihre eigene Bestattung im Vorfeld planen.

Auch Ab unter die Erde (After Life GmbH) macht Bestattungen als deutschlandweit tätiges Bestattungsunternehmen online planbar. Die Besonderheit dabei: Das Start-up setzt nicht nur auf digitale, sondern vor allem auf individuelle Bestattungen mit einzigartigen Abschiedsfeiern, die auf die Vorlieben, Hobbys und Leidenschaften der Verstorbenen zugeschnitten sind. Wer beispielsweise zu Lebzeiten ein waschechter Star-Wars-Enthusiast war, kann im Rahmen einer Motto-Feier Abschied nehmen, seine Urne im Vorfeld passend gestalten und eine Bestattung im Weltraum buchen. Mit diesem Angebot treffen die Berliner Gründer*innen den Zeitgeist, den Tod aus seiner Tabuzone zu holen und anstellte des Mantels des Schweigens ein buntes Gewand um ihn zu hüllen.

In dieser Mission ist auch Mymoria aus Berlin unterwegs. Das Start-up bezeichnet sich selbst als modernes (Online-)Bestattungshaus, das den Umgang mit dem Tod verändern will. „Ein offenes Ohr ist wichtig, aber wir wollen mehr: Wir wollen den Tod heraus aus seiner dunklen Ecke, hinein in die Mitte der Gesellschaft holen. Wir wollen alle Fragen beantworten und ohne Scheu über den Tod sprechen“, so das Credo.

Über den Tod sprechen will auch das DeathTech Wer du warst aus Köln, das als Deutschlands größtes Netzwerk für qualifizierte Trauerredner*innen gilt. Die gehaltenen Reden werden im Nachgang auf Wunsch sogar als Hörbuch vertont, um eine bleibende Erinnerung zu schaffen.

Im niedersächsischen Tostedt haben Jen und Hendrik Lind das GriefTech TrostHelden gegründet, um ein gesellschaftliches Bewusstsein für das Vorhandensein von Trauersprachen zu schaffen. Gemeinsam entwickelten sie einen Algorithmus, der Trauernde mit einem ähnlichen Schicksalsschlag, ähnlichen Umgang mit der Trauer und vergleichbaren Lebensumständen zusammenbringt. Auf diese Weise entstehen onlinebasierte Trauerfreundschaften, die von gegenseitigem, absolutem Verständnis geprägt sind. Dieser Ansatz ist bislang weltweit einzigartig. Hendrik Lind reflektiert: „Seit der Nachkriegszeit hat sich in Deutschland sehr wenig in Bezug auf neuartige Hilfen für Trauernde getan. Die unbefriedigten, elementaren Bedürfnisse der Trauernden sind immer noch dieselben und führen zur Vereinsamung – mit gravierenden Folgen für Individuum und Gesellschaft. In sozialen Medien wird nach dem Prinzip ,one-to-many‘ kommuniziert. Was Trauernde jedoch benötigen, ist eine Kommunikation ,one-to-one‘, also jemanden, der die gleiche Trauersprache spricht. Hier fehlt es an digitalen Angeboten, und wir wollen diese Lücke schließen.“

Nach dem Tod stehen Angehörige neben ihrer Trauer auch vor einer Vielzahl von bürokratischen Hürden, die bewältigt werden müssen. Um diese Aufgaben zu erleichtern, wurde in Malente (Schleswig-Holstein) die App Beistand im Todesfall entwickelt. Hilfe beim Verwalten des digitalen Erbes (dazu gehören Online-Bankkonten und Accounts bei Facebook, Instagram, PayPal und anderer Bezahldienste sowie Amazon, Netflix usw.) auch ohne Zugangsdaten, eine Todesfall-To-do-Liste als kleiner Wegweiser, Vorlagen für die Kündigung von GEZ, Mietvertrag, Versicherungen und weitere Angebote werden von dem App-Service abgedeckt.

Service4Charger: Schluss mit den E-Ladehemmungen

Wie Lucas Althammer und Fabian Paul mit Service4Charger und ihren S4C Mobile Heroes die Mobilitätswende vorantreiben.

Eine erfolgreiche, zeitnahe Mobilitätswende ist für den Klimaschutz von größter Bedeutung. Laut Plan der Bundesregierung sollen bereits 2030 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Doch der Ausbau des dafür nötigen Ladesäulennetzwerkes kommt viel zu schleppend voran. Beim derzeitigen Ausbautempo würden von den angestrebten eine Million Ladesäulen bis zum Jahr 2030 nur rund 210.000 realisiert sein und das Ladenetzwerk eher an einen Flickenteppich erinnern. Denn oftmals fehlt nicht nur die Hardware, sondern auch das nötige Personal – beispielsweise für die fachgerechte Wartung bestehender Ladesäulen. Das alles führt letztlich zu Frust bei E-Autofahrer*innen und hält potenziell Interessierte vom Kauf eines E-Autos ab, da die derzeitigen Reichweiten der Wagen auf ein funktionierendes Netzwerk angewiesen sind.

Keine Mobilitätswende ohne das Handwerk

Lucas Althammer und Fabian Paul möchten diese „Ladehemmungen“ mit ihrem Start-up Service4Charger beheben, das als All-in-one-Lösung Ladesäulenprojekte im privaten und öffentlichen Raum von der Planung bis zur Installation vor Ort realisiert und betreibt. Beide Gründer kommen ursprünglich jedoch nicht aus dem Elektrohandwerk. „In unseren vorherigen Berufen hatten wir aber immer wieder Berührungspunkte mit der Mobilitätsbranche und haben gesehen, dass die Realisierung nur durch ein funktionierendes Handwerk möglich ist“, erklärt Fabian.

So lag die Gründung von Service4Charger für ihn im ­Dezember 2019 auf der Hand. Die Idee war es, das herkömm­liche und bodenständige Handwerk mit Digitalisierung und Start-up-Mentalität zusammenzubringen und ein skalierbares Produkt zu entwickeln. Hierzu mussten digitalisierte und standardisierte Prozesse entwickelt werden, damit die Handwerker*innen agil handeln und einen verlässlichen spezialisierten Service anbieten können.

„Zu Beginn bestand unser Team jedoch nur aus wenigen Gesellen, mit denen wir gemeinsam laufen lernen mussten. Die ersten anderthalb Jahre haben wir gebootstrapped – und hatten kaum die finanziellen Mittel, um unseren strategisch so wichtigen dezentralen Wachstumsansatz mit eigens geschulten und auf E-Mobilität spezialisierten Fachkräften konsequent voranzutreiben“, beschreibt Lucas die Anfangszeit.

Mit dem richtigen Team und dem Antrieb, niemals Nein zu sagen, konnten die beiden Geschäftsführer sehr früh in der Unternehmensgeschichte große Flottenkartenbetreiber als langfristige Partner für sich gewinnen. Vom operativen Roll-out über die Montage an der (Doppel-)Stele und Fundamen­t­arbeiten bis hin zur technischen Betreuung rund um Inbetriebnahme und Wartung unterstützt das Start-up bei der ganzheitlichen Elektrifizierung von Unternehmensflotten sowohl am Firmenstandort als auch zu Hause bei den Dienstwagenfahrer*innen. „Um unseren Kund*innen immer den besten Service aus einer Hand anbieten zu können, sind wir nahezu ab Tag eins in jeden Winkel Deutschlands gefahren. Wir haben unser Leistungsversprechen an Qualität und Know-how in der E-Mobilität stringent vor andere betriebliche Kennzahlen gesetzt. Wir denken, dass sich dies nun auch in unserem Wachstum und den gewonnenen Partner*innen widerspiegelt. Diese Resonanz ist uns das Wichtigste“, führt Lucas aus.

Das Team wuchs innerhalb von zwei Jahren von sieben auf 85 Mitarbeitende, die allesamt als Festangestellte bei Service4Charger tätig sind. „Das war uns von Beginn an sehr wichtig. Wir wollten das Geschäft nicht über Subunternehmen aufziehen, sondern unserem Anspruch, alles aus einer Hand zu liefern, gerecht werden. Nur so können wir dem Handwerk auch den nötigen Respekt entgegenbringen und die tollen Talente langfristig mit einer klaren Vision und Raum für Mitbestimmung an uns binden“, beschreibt es Fabian.

Alle neuen Handwerker*innen durchlaufen in der Onboarding-Phase das hauseigene Schulungskonzept am Hauptstandort in Berlin, in dem sie den Umgang mit allen gängigen Ladesäulentypen und -komponenten kennenlernen – vom Aufbau neuer bis hin zur Wartung bestehender Säulen. Die meisten Handwerker*innen arbeiten danach als sogenannte S4C Mobile Heroes dezentral in über 25 Städten in Deutschland, sodass sie jederzeit schnell vor Ort sind und langfristigen Support entlang der Wertschöpfungskette liefern können. Unterstützt werden sie dabei von den beiden Standorten Berlin und Ingolstadt aus durch E-Mobility­Berater*innen, Konzeptionist*innen sowie technische Projektleiter*innen.

Eichrechtskonformität durch Standardisierung der Prozesse

„Natürlich ist das schnelle Wachstum der vergangenen zwei Jahre für uns aktuell eine Herausforderung“, weiß Lucas. „Wir müssen die Logistik, die Dezentralität unseres Geschäftsmodells und auch die Kommunikation im Team ständig anpassen“, fügt Fabian hinzu. Digitale und standardisierte Prozesse helfen dabei, einen einheitlichen Wissensstand zu gewährleisten und das Team passend auszulasten. Im August 2021 konnten die beiden Gründer dann in ihrer Seedphase auch einen mittelständischen Projektentwickler als Investor gewinnen. Das stark investitionslastige Geschäftsmodell konnte damit zusätzlich abgesichert und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Aktuell haben die Mitarbeiter*innen des Start-ups bereits über 5000 Ladepunkte installiert, in Betrieb genommen, gewartet oder auch wieder instand gesetzt und mehr als 100 Projekte ganzheitlich von der Planung bis zum langfristigen Betrieb realisiert. „Nur durch die geniale Leidenschaft unseres Teams mit unseren auf E-Mobilität spezialisierten Prozessen und Standards können wir ein solches Volumen stemmen“, weiß Fabian die aktuelle Position von Service4Charger einzuordnen. Außerdem kann das Start-up als einer von bundesweit wenigen Betrieben die Hardware unterschiedlicher Hersteller eichrechtstechnisch warten und instand setzen. Das ist ein echter USP, mit dem man sich von vielen Betrieben absetzt.

Ständige Erweiterung des Produktportfolios

Der Rundum-Service richtet sich vor allem an Unternehmen, die Ladesäulen auf ihrem Firmengelände integrieren möchten oder ihren Angestellten zu Hause zur Verfügung stellen wollen. Es sind aber auch immer mehr Wohnungseigentümer*innen, Hausbesitzer*innen und Hausverwaltungen, die Fabian und Lucas mit ihrem Ansatz ansprechen. „Zudem betreuen wir auch Ladesäulen von Betreibern und Energieversorgern, die wir nicht selbst aufgestellt haben und übernehmen hier bei Bedarf ein vollumfängliches Monitoring und technisches Troubleshooting direkt vor Ort“, erklärt Lucas.

Besonders stolz sind die beiden auf die temporären Vermietungslösungen für Bedarfsspitzen, Lieferengpässe und Events, wie Festivals, Messen und Roadshows. Veranstaltungen jeder Größe, die nach der Corona-Pandemie wieder mehr oder weniger normal anlaufen, können so den optimalen Service für die An- und Abfahrt ihrer Gäste bieten. Ihr Angebot wollen Lucas und Fabian in Zukunft weiter vergrößern und in den kommenden Jahren auch in andere Länder expandieren.

Jeder Ladepunkt ist eine Visitenkarte

Die Stimmung in der Bevölkerung zeigt, dass die Mobilitätswende nur gelingen kann, wenn das Vertrauen in die E-Mobilität weiter steigt. „Wir verstehen jeden Ladepunkt im (halb-)öffentlichen Raum als eine individuelle Visitenkarte, die für unsere gesamte Branche steht. Wir von Service4Charger tragen dazu bei, dass sich diese Visitenkarte ständig verbessert und das Vertrauen der Gesellschaft in die E-Mobilität steigt“, erklärt Lucas. Für Lucas und Fabian steht insgesamt aber ein größeres Ziel im Vordergrund: die massive Verringerung von CO-Emissionen, um den europäischen Green Deal und die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen.

Tucan.ai mischt deutschen Markt für KI-Spracherkennung auf

Das 2020 von Lukas Rintelen, Florian Polak und Michael Schramm gegründete Start-up Tucan.ai entwickelt hochpräzise KI-Algorithmen für Transkription und Gesprächszusammenfassungen mit Fokus auf Erkennung von organisationsspezifischen Fachausdrücken, Dialekten und individuellen Spracheigenheiten.

Das Unternehmen mit Sitz in Berlin wurde 2020 von Lukas Rintelen, Florian Polak und Michael Schramm gegründet. Tucan.ai entwickelte seither eine KI-Software, die verbale Kommunikation transkribiert und zusammenfasst. Darauf basierend soll langfristig eine KI für die Erstellung und das Management von organisationsweiten “Gesprächsdatenbanken” gebaut werden. Einige namhafte Unternehmen, wie etwa Axel Springer und Porsche (APX), Telefónica Deutschland (Wayra), IBB Berlin (IBB Ventures) und Faraday Venture Partners haben bereits in das junge Start-up investiert.

Die KI-basierte Software identifiziert die unterschiedlichen Sprecher*innen in einer Konversation, transkribiert und fasst das Gespräch zusammen. Aktuell kann dafür der Tucan.ai-Bot direkt einem (Online-)Meeting auf Zoom, Teams oder Google Meet hinzugefügt oder eine Aufzeichnung hochgeladen werden.

Seit vergangener Woche fasst das Programm Gespräche nicht nur als Fließtext zusammen, sondern gliedert die wichtigsten Inhalte zusätzlich in Bullet Points. Dabei erkennt die Lösung von Tucan.ai mittels KI-gestützter Sprachtechnologie organisationsspezifische Fachausdrücke, Dialekte und individuelle Spracheigenschaften präzise – alles zu 100 Prozent datenschutzkonform. Die langfristige Vision: Die gesamte organisationsinterne verbale Kommunikation soll in Wissensdatenbanken verfügbar gemacht werden.

Mit „Zufallsprodukt“ einen Nerv getroffen

„Mit unserer Lösung haben wir einen Nerv getroffen”, sagt Lukas Rintelen und ergänzt „Der Kostenfaktor Meeting ist immens. So eine Besprechung, an der Führungskräfte teilnehmen, kann schnell über 1.000 Euro pro Stunde kosten. Die Kosten für die Vorbereitung, zum Beispiel die Suche nach Informationen oder die Erstellung des Protokolls, kommen hier noch on top. Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland verbringen circa vier Prozent ihrer Arbeitszeit mit diesen administrativen Aufgaben, was einem Produktivitätsverlust von etwa 28 Milliarden Euro pro Jahr entspricht.”

Die Idee für Tucan.ai entstand mehr oder weniger zufällig. Lukas Rintelen und Florian Polak entwickelten 2018 eine Software, die Podcasts thematisch durchsuchbar macht. Als die Gründer plötzlich selbst bis zu 18 Stunden pro Woche in Meetings verbrachten, entstand die Idee für Tucan.ai. Basierend auf ihrem Know-how entwickelten sie mit CTO Michael Schramm an Board eine Anwendung, die administrativen Aufwand in Organisationen minimiert und Mitarbeiter*innen so die Möglichkeit gibt, sich auf die wichtigen Aufgaben und Inhalte zu konzentrieren.

Heute zählt das Start-up bereits mehrere deutschsprachige Behörden, Marktforschungsinstitute und Medienunternehmen zu seinen Kund*innen.

simplePlant: Revolution in der Nahrungsmittelindustrie

Das Hamburger Start-up SimplePlant und Hobenköök launchen ihr erstes eigenes Kreislaufsystem für biologisches Vertical Farming in Hydrokultur.

Vertical Farming gilt als die Lösung, um möglichst ertragsreich und unabhängig von der Umwelt, Nahrungsmittel anzupflanzen. Was bisher allerdings nur mit Mineraldünger funktioniert hat, ist jetzt auch biologisch möglich. Denn vor kurzem weihte das Hamburger Start-up simplePlant zusammen mit der Hobenköök das erste Kreislaufsystem für biologisches Vertical Farming ein und geht damit nach dem erfolgreichen Launch und der Weiterentwicklung der smartGärten den nächsten Schritt.

Knappe acht Milliarden Menschen leben auf der Welt und müssen mit Lebensmitteln versorgt werden. Gleichzeitig reduzieren sich die Flächen der Landwirtschaft aufgrund zunehmender Urbanisierung und Ernteerträge minimieren sich durch steigende Umweltkatastrophen – ausgelöst durch den Klimawandel. Kreative Lösungen müssen her.

Eine davon: Vertical Farming. In mehrstöckigen Systemen werden Pflanzen dabei unter Gewächshausbedingungen mit LED-Licht und in Hydrokulturen bewirtschaftet. Dabei soll ressourceneffizient und platzsparend ein hoher Ernteertrag erzielt werden. Der Nachteil: Da beim Vertical Farming in Hydrokultur mit Mineraldünger gearbeitet wird, gelten die Systeme nicht als Bioerzeugnis.

Neues Konzept für biologisches Vertical Farming

Für biologisches Vertical Farming braucht es ein neues Konzept: Die Lösung dafür kommt nun vom Hamburger Start-up simplePlant und der Hobenköök, beides Partner der Regionalwert AG Hamburg. Nach ihrem erfolgreichen Start mit den smartGärten, dem intelligenten Kräuterbeet für zuhause, macht das nachhaltige Start-up simplePlant den nächsten Schritt in Richtung Revolution in der Nahrungsmittelindustrie.

SimplePlant ist ein Hamburger Start-up dreier Jungunternehmer. Ben Märten, Felix Witte und Pablo Antelo Reimers lernten sich während des Studiums an der Universität Hamburg kennen. Nachdem sie kein Glück mit ihrem Basilikum hatten, entwickelten sie aus einer Idee heraus ihren ersten smartGarten, der Ende 2021 auf den Markt kam. Das intelligente Kräuterbeet für Zuhause vereint Beleuchtung, Bewässerung und Nährstoffkontrolle in einem nachhaltigen System. Steuerbar per App simuliert die Elektronik eine ideale wie natürliche Umgebung. So ernten Heimgärtner*innen ganzjährig frische, gesunde und geschmackvolle Salate, Kräuter oder Chilis– ohne große Mühen und Pestizide.

In Zusammenarbeit haben die drei Gründer mit dem Team von Thomas Sampl, Chef de Cuisine der Hobenköök, ein einzigartiges Kreislaufsystem erschaffen: Die Hobenköök verwertet ihre Essenreste in sogenannten Bokashi Eimern – also japanischen Kompostbehältern – zu Bio-Dünger. Der Saft, der dabei erzeugt wird, ist die Basis für das System von simplePlant. In der selbst entwickelten Filteranlage der Gründer entsteht daraus ein Bio-Hydrodünger, der die Pflanzen versorgt.

Für Klima-Aktivistin Eva Keretic hat das Projekt einen besonderen Stellenwert: „Vertical Farming ist vor allem für Städte eine Lösung, um lokaler zu produzieren. Und für den Ertrag ist eben auch der Dünger verantwortlich. Umso schöner ist es, was simplePlant und die Hobenköök hier schaffen. Mit dem Bio-Dünger wird Vertical Farming noch nachhaltiger und ermöglicht Bioerzeugnisse“, sagt die Gründerin des Future Food Campus Hamburg, Eva Keretic.

Jetzt wurde das System von den Entwickler*innen feierlich in Betrieb genommen. Zu finden ist die Bioponik-Farm in der Gleishalle Oberhafen bei der Hobenköök. Dort sollen zukunftsträchtige Objekte einen Platz finden: „Ich bin sehr glücklich, dass wir den Ort für die erste Anlage von simplePlant und der Hobenköök in der Gleishalle gefunden haben. Dieser Platz soll für Start-Ups wie simplePlant genutzt werden, dessen Ziel es ist, die Ernährungswende herbeizuführen und sich mit nachwachsenden Rohstoffen zu beschäftigen“, sagt Thomas Sampl, Chef Cuisinier und Inhaber der Hobenköök.

Was aktuell noch ein Pilotprojekt ist, soll es später auch anderen Einrichtungen ermöglichen, Essensreste zu verwerten und für die Gewinnung neuer Pflanzen zu nutzen. Das ist nicht nur nachhaltig und Bio, sondern auch ressourceneffizient und ertragsreich: Mit der Bioponik-Farm werden 90% weniger Wasser und Nährstoffe verbraucht als im üblichen Feldanbau von Pflanzen. Noch dazu ist bis zu fünfmal mehr Ernte als in der herkömmlichen Landwirtschaft möglich.

Für Ben Märten, Geschäftsführer und einer der Gründer von simplePlant ist das Projekt erst der Anfang: „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Hobenköök, den ersten Schritt in Richtung biologisches Vertical Farming zu machen. Denn was hier aktuell im Pilotprojekt getestet wird, lässt sich auch in individueller Größe für jede Institution anpassen, egal ob Restaurant, Schulversorgung oder Kantinen“, sagt Ben Märten. Damit ist ein biologisches Kreislaufsystem nicht nur eine Lösung für die Ertragssteigerung und die Grundversorgung der Bevölkerung, sondern auch ein individueller nachhaltiger Beitrag für Institutionen und Einrichtungen. Daran hat natürlich auch die Stadt Hamburg Interesse, denn das Food-Cluster soll zukünftig vergrößert werden: „Ideen und Innovationen wie diese, passen perfekt zu den Zukunftsträumen der Stadt Hamburg. Damit gehen wir einen weiteren Schritt, um das Food- Cluster auszubauen und neue Projekte zu fördern“, sagt Anna Krol, Projektmanagerin des Food Clusters der Hamburger Wirtschaftsbehörde.

The Way Up: Designermöbel aus Altholz und Altglas

Lisa Mathieu, Gründerin des Berliner Start-ups The Way, fertigt hochwertig designte Re- und Upcyclingprodukte für den Home- und Living-Bereich.

In Deutschland fallen jährlich rund 8 Millionen Tonnen Holzabfälle an. Recycelt werden davon nur gute 20 Prozent, so Lisa Mathieu, Gründerin des Berliner Start-ups The Way Up. Mit ihrem Start-up verfolgt Mathieu das Motto “Aus Alt mach Neu”. Sie möchte das Recycling als hochwertig und vielfältig positionieren: Aus Altglas und Altparkettböden produziert die Gründerin Re- und Upcyclingprodukte für den Home- und Living-Bereich - und will damit zu einer ressourcenschonenden Möbel- und Design-Industrie beitragen.

Designer-Vasen aus Altglas

“Wir arbeiten mit einer Glasproduktionsstätte zusammen, bei der Unmengen an Altglas ankommen. Für unsere Produkte verwenden wir Weiß- und Grünglas, das als Glut in seine Form tropft, und nach Abkühlung erhält man ein wunderschönes und besonders nachhaltiges Produkt aus 100 Prozent Altglas”, erklärt die Gründerin.

Das Sortiment des Female Start-ups umfasst neben Vasen und Geschirr aus Altglas auch Tische, für die bis zu 100 Jahre altes Parkett verwertet wird. Grundsätzlich wird primär unbehandeltes Holz für Recyclingprozesse verwendet, wie Verpackungsmaterialien, Paletten oder Reste aus dem Baubereich wie Innentüren, Dielen oder Parkettböden. Vor allem letztere verwertet Mathieu für ihre Holzmöbel von The Way Up: Das Parkett stammt dabei unter anderem aus nicht mehr genutzten Turnhallen, verlassenen Bahn- und Bauhöfen oder alten Gasthäusern.

Altholz-Recycling mit Hürden

Wie die Gründerin auf ihrem Unternehmensblog beschreibt, stehen skalierbaren Recyclingprozessen von Altholz noch einige Hürden im Weg: Aufwändige Arbeitsprozesse, wie das Aussortieren von unbehandeltem Altholz, seien sehr kostenintensiv und würden gegenüber Primärholz wenig Kostenvorteile bringen. Da für den aktuellen Bedarf an Bauholz jedoch mehr Holzressourcen benötigt werden, als in der Natur nachwachsen, möchte die Gründerin mit ihrem Startup gezielte Incentives zum Recycling setzen: "Die Wiederverwertung von Altholz steckt noch in den Anfängen und bringt viel Verbesserungspotenzial mit sich", sagt Mathieu auf ihrem Blog.

Mehr zu The Way Up gibt es am Montag, den 10.04., in der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX. Ebenfalls mit dabei sind newma, Deckenblitz, Tada Ramen und Circleback.

top.legal: Von der eSignature zur ganzheitlichen Vertragssoftware

Wie die beiden Münchner Gründer Bernhard Stippig und Alexander Baron das elektronische Vertragswesen zukunftstauglich machen wollen.

Seit der Einführung der ersten elektronischen Signatur in den 1990er Jahren hat die Welt einen langen Weg zurückgelegt. Bereits früh wurden die sogenannten eSignatures als bequeme Möglichkeit angesehen, ein Dokument zu unterschreiben - der Siegeszug ließ allerdings lange auf sich warten.

Mit dem technologischen Fortschritt und der zunehmenden Digitalisierung der Welt gehören elektronische Signaturen als Insellösung jedoch wieder zum alten Eisen. In der vernetzten Gesellschaft heutzutage geht der Trend zu ganzheitlichen Lösungen, die Prozesse in ihrer Gesamtheit abbilden können.

Dieses Umstands sind sich auch die beiden Gründer von top.legal Bernhard Stippig und Alexander Baron bewusst und stellen die Norm der eSignatur-Plattformen in Frage. Jenseits tradierter Pfade wollen die Unternehmer etwas Neues schaffen: Sie verändern die Praxis der elektronischen Vertragsabschlüsse und revolutionieren die Art und Weise, wie Menschen Verträge verhandeln und unterschreiben. Durch den Einsatz modernster Software, eine Kombination aus eigener Forschung und verfügbarer Studien sowie Algorithmen und künstlicher Intelligenz wollen sie die Verhandlung und den Abschluss von Verträgen schneller und wertvoller als je zuvor machen.

Geschichte und Relevanz der eSignature

Die elektronische Signatur – obwohl sie schon seit den 90er Jahren existiert – hat sich erst mit Corona zu einem immer beliebteren Mittel zur Unterzeichnung von Dokumenten entwickelt und bietet denjenigen, die sie verwenden, erhebliche Vorteile wie Bequemlichkeit, schnellen Zugriff und Sicherheit. Da Dokumente fast ausschließlich digital erstellt werden, lag der Schluss für viele Unternehmen nahe, auch für die Unterschrift auf Software zu setzen, um das Ausdrucken der Dokumente, ganz zu schweigen vom Versand derselben, zu vermeiden. Auch wenn die Technologie der elektronischen Signatur kein technisch hochtrabendes Konzept ist, brauchte sie Jahrzehnte, um sich einer weiten Verbreitung zu erfreuen.

Die Bedeutung einer Unterschrift liegt im Wesentlichen darin, dass sie als rechtsverbindliches Zeichen für eine Zustimmung und Absicht gesehen wird. Mit einer Unterschrift bestätigen die Parteien, dass sie den Inhalt eines Dokuments gelesen und verstanden haben und bereit sind, für die darin enthaltenen Bedingungen und Konditionen einzustehen und gleichzeitig auch zur Verantwortung gezogen zu werden.

Unabhängig davon, ob es sich um eine handschriftliche Unterschrift oder eine elektronische Signatur handelt, dient die Unterschrift als eindeutige Kennung eines Unterzeichners und bietet ein probates Mittel zum Nachweis der Authentizität und Gültigkeit eines Dokuments. Im rechtlichen Kontext dienen Unterschriften als Beweis für eine Vereinbarung und können auch vor Gericht verwendet werden, um die Bedingungen eines Vertrags durchzusetzen.

Daher spielen Unterschriften in der Geschäfts- und Finanzwelt sowie bei anderen vertraglichen Beziehungen eine entscheidende Rolle, da sie dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen und die Rechte und Interessen aller beteiligten Parteien zu schützen. Dennoch ist die letztliche Unterschrift eines Vertrags lediglich ein kleiner Part im größeren Prozess eines Vertragsabschlusses.

Die Vertragssoftware als Allrounder

Eine vollwertige Software zur Verwaltung von Verträgen, wie sie gerade von top.legal auf den Markt gebracht wird, bringt ganzheitlichen Mehrwert, der über eine einfache eSignature hinausgeht. Einer der größten Vorteile einer Vertragssoftware ist die Möglichkeit, den gesamten Vertragsprozess ohne ständige Zuhilfenahme der Rechtsabteilung oder externen Kanzleien zu automatisieren. Von der selbständigen Erstellung von Verträgen über die Verhandlung bis hin zur elektronischen Unterschrift rationalisiert die Software den gesamten Prozess und macht ihn effizienter. Dies spart nicht nur Zeit, sondern verringert auch das Risiko menschlicher Fehler und gewährleistet, dass alle Verträge korrekt und rechtsverbindlich sind.

„Wenn die elektronische Signatur das Messer ist, ist eine Vertragssoftware wie top.legal die Küchenmaschine. Ein Messer löst einige grundlegende Probleme, aber Unternehmen sehen sich ab einer gewissen Größe mit einer Vielzahl von wiederkehrenden Herausforderungen konfrontiert, die sich nicht mehr mit einfachen Tools und Insellösungen bewerkstelligen lassen. An dieser Stelle setzt das ganzheitliche Konzept einer Vertragssoftware an“, erläutert Alexander Baron, Gründer und Chief Revenue Officer von top.legal.

Warum sind mitlernende Verhandlungssysteme in Zukunft aus dem Vertrieb nicht mehr wegzudenken?

In Zukunft wird der Einsatz von Verhandlungssystemen wahrscheinlich noch wichtiger für den Verkaufserfolg werden, da die Käufer immer informierter und anspruchsvoller werden und die Technologie die Vertriebslandschaft weiter verändert – das heißt, komplexer macht. Vertriebsmitarbeitende verkaufen bereits jetzt eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen und deren rechtlicher Rahmen verändert sich mit jeder Verhandlung. Mitlernende Verhandlungssysteme können einmal freigegebene Änderungen in die nächste Verhandlungsrunde einspielen, wenn dies mit einem positiven Ergebnis in der Verhandlung einhergeht. Historische Verhandlungsergebnisse werden dazu genutzt.

Eine Vertragssoftware kann Vertriebsmitarbeitende somit in die Lage versetzen, selbstbewusst und unabhängig Verträge auszuhandeln. Durch die Bereitstellung einer intuitiven Benutzeroberfläche und schrittweiser Anleitungen kann die Software den komplexen Prozess der Vertragserstellung und -verhandlung vereinfachen. So können die Mitarbeitenden die wichtigsten Vertragsbedingungen und -klauseln besser verstehen und mögliche Risiken oder Verhandlungsbereiche schnell erkennen. Durch den Zugriff auf eine Bibliothek mit anpassbaren Vorlagen und Klauseln können Angestellte problemlos Verträge entwerfen, die ihren speziellen Anforderungen entsprechen, ohne dass sie über umfassende juristische Kenntnisse verfügen müssen. Durch die Automatisierung vieler zeitaufwändiger Aufgaben im Zusammenhang mit der Vertragsverwaltung, wie zum Beispiel die Nachverfolgung von Änderungen, die Erstellung von Berichten und die Einholung von Genehmigungen, können sich zudem auf die wichtigsten Aspekte des Verhandlungsprozesses konzentriert werden. Kurz gesagt, eine Vertragssoftware kann Vertriebsmitarbeitenden dabei helfen, Geschäfte effizienter und effektiver abzuschließen und gleichzeitig die Notwendigkeit verringern, dass Rechtsteams in jeden Schritt des Prozesses eingebunden werden.

Wo geht die Reise für top.legal hin?

Das Start-up möchte von München aus seinen Beitrag leisten, damit Teams im Rahmen von Verhandlungen von einem Mehrwert profitieren können. Dabei bietet das junge Unternehmen Tools zur Erstellung und Freigabe sowie zur Verhandlung und Ablage von Verträgen an.

In puncto Mehrwert in der Verhandlung soll die innovative Vertragssoftware den Vertriebsmitarbeitenden helfen, sich in diesen komplexen Verhandlungen zurechtzufinden und auf der Grundlage von Daten und Analysen fundierte Entscheidungen zu treffen. Schon jetzt können über strukturierte Dealroom, mehrere Verträge parallel verhandelt und unterschrieben werden. Die Dichotomie der Verhandlung, wobei kollaborative und kompetitive Elemente auf das Verhandlungsergebnis wirken, wird über getrennte Verhandlungsräume für die interne Abstimmung und externe Verhandlung für einen schnellen Abschluss aufgelöst.

Die elektronische Signatur, die sie mit ihren Informatikern entwickelt und in ihre Plattform eingebettet haben, ist dabei nur ein probates Mittel zum Zweck, das den Nutzenden einen reibungsloseren, intelligenteren digitalen Workflow bei der Abwicklung von Verträgen bietet. Viel entscheidender ist der Verhandlungsteil der Software, der die vermeintlichen Antipole einer Verhandlung, kollaborative Elemente - den Kuchen für alle Parteien größer machen - mit den kompetitiven Elementen - der Vorteil, des einen, ist der Nachteil des Anderen - miteinander vereint.

Mary Kwong: Die Pekingenten-Kochbox für Zuhause

Die Corona-Lockdowns brachten die Eigentümer des berühmten Hamburger Restaurants Dim Sum Haus auf eine lukrative Idee: Eine Kochbox zum Bestellen.

Seit zehn Jahren führen Mary-Ann (36) und Dennis (45) Kwong bereits in dritter Generation das Restaurant Dim Sum Haus. Und konnten in ihrer Geschichte auf Starköche wie Tim Mälzer und Tim Raue zurückblicken. Während der Corona-Pandemie musste das Ehepaar jedoch teilweise schließen. Doch getreu dem chinesischen Sprichwort "aus einer schlechten Situation eine gute Situation machen" haben sie eine Idee entwickelt: Mary Kwong.

Mary Kwong: Peking-Ente für daheim

"Wenn die Gäste nicht zu uns kommen, dann kommen wir einfach zu den Gästen. Und zwar mit dem beliebtesten Gericht aus unserem Restaurant: der Pekingente", erklärt Mary-Ann. Die Kochbox beinhaltet eine traditionell chinesische Pekingente in Restaurantqualität samt Beilagen und Utensilien wie Teigfladen, Bambuskörbchen, Pekingentensauce, Gurken- sowie Lauchstreifen, Holzstäbchen, Backschale und eine Anleitung.

Zusätzlich stehen Tutorials auf der Website zur Verfügung, die das Tranchieren sowie das Dämpfen der Fladen erläutern. Ihr Sortiment umfasst noch weitere Kochboxen wie z.B. Char Siu BBQ Iberico Pork oder Dim Sum.

Wer mehr über Mary Kwong erfahren möchte, hat dazu kommenden Montag, den 03.04., in der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX Gelegenheit. Mit von der Partie sind dann auch Lockcard, PlugVan, cityscaper und Aquakallax.

Aquakallax: Filter-Innovation fürs Aquarium

Der Aquakallax-Founder Dennis Vietze hat festgestellt, dass Aquarien-Filter oft nicht passen oder wenig Leistung haben. Er hat dafür eine Lösung gefunden.

Dennis Vietze, Aquakallax-Founder, teilt seit jeher seine Leidenschaft Aquaristik mit rund 2,3 Millionen Aquarienbesitzer:innen in Deutschland. "Auf der Suche nach dem perfekten Filter für meine Aquarien ist mir aufgefallen, dass es entweder viel zu große Filter für kleine Aquarien gibt oder dass die kleinen Filter für kleine Aquarien auch kleine Leistung haben", sagt er.

Aquakallax mit Konkav-Filter

Als gelernter Anlagenmechaniker begann er, seine eigenen Filter zu entwickeln. Heraus kam: Aquakallax. Der Konkav-Mattenfilter seiner Erfindung hat integrierte Flüssigkeitskanäle, die dafür sorgen sollen, dass das Wasser ungehindert und vollflächig durch den Filter strömen kann. Um überhaupt dorthin zu kommen, musste der Founder eine ganz neue Art von Filtermatte konstruieren und anfertigen lassen.

Nach Langzeit- und Stresstests zeigte Vietze seine Filter über Social-Media-Kanäle und ihm war aufgrund des Feedbacks sofort klar, dass er mit den Konkav-Filtern jene Probleme gelöst hatte, die viele Aquarianer plagen.

Mehr Filterleistung

"Nicht nur der enorme Platzgewinn ist ein riesiger Vorteil, sondern er hat auch mehr Filterleistung als handelsübliche Großfilter. Mehr Leistung auf weniger Raum", so Vietze, der mittlerweile tausende Stück seines Produktes verkauft hat. Nun soll der nächste Schritt gegangen werden. Eventuell mit einem Löwen-Investment.

Mehr zu Aquakallax gibt es kommenden Montag, den 03.04., in der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX. Mit von der Partie sind dann auch Lockcard, Mary Kwong, cityscaper und PlugVan.

Von Tech zu HR-Tech: Nachhaltige Chancen für Talente und Arbeitgeber im Entlassungstrend

Zunächst im Silicon Valley, aber mittlerweile auch in Deutschland kündigen die einstigen Höhenflieger der Tech-Branche reihenweise ihrem Personal. Doch hinter dem Personalverlust der Tech-Unternehmen kann sich ein Segen für die Talente und Arbeitgeber verbergen. Gegen den allgemeinen Trend boomen aktuell HR-Techs – und sorgen mit ihren neuen Kapazitäten für die zeitnahe und passende Vermittlung der frei gewordenen Fachkräfte.

Amazon, Meta, Alphabet, Microsoft und zuletzt auch Spotify haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Schwergewichte der US-amerikanischen Tech-Branche Entlassungen angekündigt und zum Teil bereits umgesetzt. Insgesamt setzten die Unternehmen nun rund 50.000 ihrer Mitarbeiter vor die Tür – in den USA pragmatisch knapp als „Lay-Offs“ umschrieben. Die jüngste Pleite der Silicon Valley Bank, bis dato die Finanzierungsstätte Nummer eins für viele Tech-Unternehmen dürfte die Jobkrise in Kalifornien noch verschärfen.

Auf den Tech-Personal-Boom in den Vorjahren folgt nun finanzielle Ernüchterung

Dabei hatten viele US-Tech-Konzerne während der Corona-Pandemie ihre Belegschaft noch stark aufgestockt. Jetzt stellt sich heraus: Einige Unternehmen sind über das Ziel hinausgeschossen. „Die Entlassungswelle in der Tech-Industrie trifft hauptsächlich Plattformen, die während Corona in den vergangenen beiden Jahren besonders gefragt gewesen sind“, berichtete Jens Förderer, Professor für Innovation und Digitalisierung an der Technischen Universität München, jüngst dem Wirtschaftsmagazin Capital.

Die Voraussicht zur wirtschaftlichen Entwicklung hat sich eingetrübt, die hohe Inflation treibt die Zinsen und damit die Finanzierungskosten - und die Pleite der Silicon Valley Bank gibt der bereits schwierigen Lage nun den Rest. Die negativen Nachrichten und Trends haben längst auch Europa und die deutsche Start-up-Szene erreicht. Expertinnen und Experten hatten auch hierzulande schon länger gewarnt: Deutschlands Start-up-Szene stehe eine Entlassungswelle bevor. „Es gibt einfach weniger Kapital im Markt, das bedeutet: Start-ups, die sehr große Finanzierungsrunden in der Vergangenheit abgeschlossen haben, um möglichst schnell und dynamisch zu wachsen, die haben jetzt Schwierigkeiten“, analysierte Heike Hölzner, Professorin für Entrepreneurship und Mittelstandsmanagement an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, bereits im August 2022 in einem Interview mit dem Radiosender Deutschlandfunk.

Kündigungswelle hat mittlerweile deutsche Tech- & Start-up-Szene erreicht

Auch in Deutschland vergeht derzeit keine Woche, in der nicht neue Meldungen über Insolvenzen oder Kündigungswellen in jungen Tech-Firmen die Runde machen. Ist ganz Tech-Deutschland also schon wieder auf dem absteigenden Ast, nachdem die junge Szene gerade erst am Aufsteigen war? Nein, nicht die ganze Tech-Szene. Ganz im Sinne des wehrhaften gallischen Dorfs, welches den römischen Eroberungszügen in den Asterix-Comics erfolgreich die Stirn bietet, stemmen sich auch gewisse Branchen im Tech-Start-up-Bereich gegen den Trend der Kündigungskrise.

Dazu gehört mitunter die Personal-Branche: HR-Techs und HR-Start-ups sind vielerorts zweiseitig am boomen: Wo sich bei anderen Unternehmen die Büros leeren, sind die Türen im Recruiting für neue Talente bereits weit geöffnet – als neue Mitarbeitende oder Vermittlungskandidaten. Ein Beispiel dafür stellt das HR-Tech-Unternehmen ONE HIRING mit Hauptsitz in Düsseldorf dar. Laut ihren Zahlen erhöhte sich dort im vergangenen Jahr der Personalstamm sowie die Zahl der erfolgreichen Vermittlungen um mehr als ein Drittel. Aktuell setze sich dieser Wachstumstrend ungebremst fort.

Neue Chancen für Arbeitgeber und Talente nachhaltig ausnutzen

So ungünstig eine Kündigung für alle Betroffenen meist auch ist, so groß kann zugleich die Chance sein, die im Neuanfang liegt. Am wichtigsten ist es, dass verfügbare Fachkräfte vermittelt werden – und das im besten Fall zu Organisationen, die sie langfristig behalten wollen. Ein maßgebliches Problem des zu der Krise führenden Trends lag in voreiligen Recruiting-Entscheidungen, welche nicht nachhaltig ausgelegt waren. „Junge Einstiegstalente haben in der Regel andere Ansprüche als erfahrene Mitarbeitende, da sich persönliche Ziele und Umstände über Zeit ebenso verändern. Daher sollten die beruflichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie entsprechende Anpassungen zulassen“, rät Julian Schubert, Gründer und Geschäftsführer von ONE HIRING.

HR-Unternehmen wie ONE HIRING versuchen derzeit das Beste aus der schwierigen Situation herauszuholen. Sie finden gerade jetzt nach den Entlassungswellen der Tech-Unternehmen die gefragten Talente auf dem Arbeitsmarkt, die nun dort in dieser Zahl und dieser Qualität in den vergangenen Jahren des allgemeinen Booms kaum noch zu finden waren. Aufstrebende Unternehmen mit Möglichkeit auf Wachstum sollten jetzt nicht von den Erfahrungen der vergangenen Jahre entmutigen lassen – und stattdessen ihr Recruiting intensivieren und besondere Acht darauf geben, mit langfristig gedachten Ansätzen diese Talente nachhaltig bei sich zu behalten.

Mi KI-Unterstützung verfügbare Talente finden und binden

Gerade HR-Techs können suchende Unternehmen, gerade aus dem Mittelstand, mit den geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zeitnah und auf die smarte Weise zusammenbringen. Fortschrittliche „Rec-Techs“ bieten Unternehmen eine KI-gestützte Hybrid-Lösung für die strategische Personalvermittlung in gefragten Zukunftsbereichen. Bei ONE HIRING sorgt dieser Ansatz für passende Matches zwischen aktuell mehr als 2.500 potenziellen Arbeitgebern und 1.200 Talenten.

KI und Kommunikation: Das sind die Einsatzfelder

Eine Studie zeigt, welche Chancen und Risiken der Einsatz künstlicher Intelligenz mit sich bringt und welche Pläne es bei deutschen Marketingverantwortlichen gibt, KI konkret einzusetzen.

Künstliche Intelligenz soll Kommunikator*innen künftig vor allem bei Routinearbeiten entlasten und helfen, die Kosten zu senken. Derzeit testet bereits ein gutes Zehntel der Befragten aus Marketing, Kommunikation und Medien die KI bei der Produktion von Content oder bei der Suchmaschinenoptimierung. Der Großteil der Kommunikator*innen ist allerdings noch abwartend oder skeptisch, was den konkreten Einsatz von KI im eigenen Unternehmen betrifft. Das sind erste Ergebnisse einer repräsentativen Online-umfrage, die Civey im Auftrag der DMEXCO im Zeitraum vom 26. Januar bis 20. Februar 2023 durchgeführt hat. Befragt wurden insgesamt 500 Erwerbstätige in Kommunikation, PR, Medien und Marketing.

Schon im Jahr 2015 prognostizierten führende KI-Forscher*innen der künstlichen Intelligenz einen rasanten Siegeszug: Laut der Meinung der damals 352 befragten Expert*innen sei KI beispielsweise bereits 2028 in der Lage, einen Pop-Song für die Charts zu komponieren. Und 2031 könnte sie bereits Verkaufspersonal im Handel ersetzen.

Mit den neuen Versionen von ChatGPT & Co. zeigt sich, dass mit der zunehmenden Nutzung der KI die Rolle des Menschen auch in der Marketing- und Kommunikationsbranche neu definiert wird. Welche Chancen und Risiken der Einsatz künstlicher Intelligenz mit sich bringt und welche Pläne es bei deutschen Marketingverantwortlichen gibt, KI konkret einzusetzen, hat Civey im Auftrag der DMEXCO bei 500 Erwerbstätigen in Marketing, Kommunikation und Medien in Deutschland online abgefragt.

KI soll für Entlastung bei Routinearbeiten sorgen

Das größte Potenzial (45 Prozent) der KI sehen die befragten Kommunikationsexpert*innen dabei in der Möglichkeit, Routinearbeiten zu automatisieren. Für 27 Prozent birgt KI die Chance, die Kosten zu senken. Fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) traut der KI sogar zu, Impulse bei der Entwicklung innovativer Tools zu setzen. 15 Prozent gehen davon aus, dass der Dialog mit Kund*innen durch künstliche Intelligenz verbessert werden kann. Nur 13 Prozent glauben hingegen, dass KI dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel zu kompensieren.

KI steckt zwar nicht mehr in den Kinderschuhen, allerdings zeigen die Umfrageergebnisse auch, dass erst eine Minderheit in diesem Jahr konkrete Pläne für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im eigenen Unternehmen hat. So will rund jeder Zehnte (11 Prozent) KI im Bereich Content-Produktion nutzen, 12 Prozent beabsichtigen dies im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO). Knapp 10 Prozent der Befragten wollen KI im Bereich Service- und Kundendialog einsetzen. Das Gros der befragten Kommunikator*innen ist eher abwartend oder skeptisch: 16 Prozent der Marketer gaben an, erstmal auf weitere Entwicklungen zu warten und rund ein Drittel (32 Prozent) sieht sogar überhaupt keinen Bedarf für den Einsatz von KI. 25 Prozent der Befragten sind noch unentschlossen.