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HR: Trend-Statements 2022
Sechs Personalverantwortliche HR-Profis erklären, worauf es im Jahr 2022 ankommt.

In den USA ist aktuell von der „Great Resignation“ die Sprache, denn Millionen von Arbeitnehmer*innen kündigten dieses Jahres ihren Job. Sie werden gegen höhere Gehälter, Unternehmenswerte, flexible Arbeitsorte und -zeiten sowie bedürfnisorientierte Benefits eingetauscht. Petra Strombeck, New-Work-CEO, hält fest: „Wir leben in einem Arbeitnehmermarkt“. So muss der Fokus auf einer neuen Unternehmenskultur liegen, um Talente zu gewinnen und binden. Sechs Personalverantwortliche HR-Profis erklären, worauf es im Jahr 2022 ankommt.
Hybrid Work: Was kommt nach dem Homeoffice?
Nora Feist, Geschäftsführerin und HR-Verantwortliche der PR- und Brand-Storytelling-Agentur Mashup Communications
Die einen blieben am liebsten ewig in ihren vier Homeoffice-Wänden, die anderen zieht die Sehnsucht nach Kolleg*innen und persönlichem Austausch zurück ins Büro. Egal, wie die eigene Präferenz ist und ab wann die Welt wieder im „Normalzustand“ ist, eines wird sich durchsetzen: Unternehmen werden auch in Zukunft auf Vertrauen setzen und flexible, hybride Arbeitsmodelle anbieten müssen. Und die Remote-Regelung war erst der Anfang, um Mitarbeitende zu halten und zu rekrutieren: Workation, 4-Tage-Woche, Vertrauensurlaub oder andere Freiheiten in der Arbeitszeitgestaltung sind inzwischen bei vielen Firmen zum Standard geworden. Als Konsequenz werden Corporate Coworking, Desk Sharing oder Mobile Work in Unternehmen Einzug halten, aber auch ein verändertes Verständnis von Führung mit Blick auf die orts- und zeitunabhängige Arbeit wird uns 2022 beschäftigen.
Ganzheitliche Benefits für Inklusivität und Wohlfühl Kultur im Team
Samuel Turnwald, Head of Corporate Wellbeing Gympass Deutschland
2022 wird das Jahr des hybriden Arbeitens. Spätestens jetzt gilt es, das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden sicherzustellen. Egal, wann, wo oder wie gearbeitet wird, Gesundheit genießt Priorität. Moderne CEOs schaffen hierzu eine Wellbeing-Kultur. Um wirklich alle im Unternehmen anzusprechen, wird es wichtig, einen inklusiven und ganzheitlichen Ansatz zu wählen. So hat sich gezeigt, dass der Zugang zu verschiedenen Lösungen für die mentale Gesundheit, körperliche Aktivität und Fitness, die Produktivität, das Wohlbefinden und die Stressbewältigung verbessert. Schließlich gilt: Arbeitsergebnis trumpft Arbeitszeit. Eine gesunde Belegschaft benötigt somit ganzheitliche Wellbeing-Maßnahmen, die flexibel und hybrid nutzbar sind. Inklusivität ist hier das Stichwort, damit jede und jeder das individuelle Angebot findet, was für die persönlichen Bedürfnisse am besten geeignet ist – sei es zu Hause, im Büro, im Werk oder unterwegs.
New Work auch in der Finanzabteilung etablieren
Ante Spittler, CEO Moss
Mit New-Work-Modellen steigern Unternehmen nachweislich Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Homeoffice und Co. ermöglichen es Angestellten, ihre Tätigkeiten von zu Hause aus über digitale Kanäle zu erledigen. Doch nicht alle Unternehmensbereiche profitieren gleichermaßen. So sind Finanzabteilungen und ihre Prozesse ebenso wie ihre Mitarbeitenden häufig noch an die analoge Zettelwirtschaft sowie den Gang ins Büro gebunden. Dass dieser Zustand mit den Herausforderungen einer modernen Arbeitswelt kollidiert, ist offensichtlich. Dabei wäre die Lösung hier denkbar einfach. Digitale Kreditkarten und SaaS-Anwendungen ermöglichen es nicht nur administrativen Mitarbeitenden Zugriff auf das Firmenkonto zu gewähren, sondern auch jedem Angestellten. Gleichzeitig appelliert es an das Verantwortungsbewusstsein der Kolleg*innen, im Rahmen der eigenen Rolle eine bestimmte Souveränität für die finanziellen Angelegenheiten des Unternehmens zu haben. Genau hier trifft New Work auf eine gewisse Finanzautonomie. Den Mitarbeitenden eine Eigenverantwortung gegenüber Zahlungen und Ausgaben zuzugestehen, kann die Unternehmenstreue und die Zuverlässigkeit stärken. Zudem entlasten digitale Tools das Personal, das sich fortan auf produktivere Tätigkeiten fokussieren kann. Und dabei die Kontrolle über das Finanzmanagement behält.
Zeit für das, was wirklich zählt
Florian Berr, Director Sales Germany Planday
Während in Skandinavien die Digitalisierung schon seit Jahren auf Hochtouren läuft, wurden andere europäische Länder durch die Pandemie ins kalte Wasser geworfen. 2022 wird es vor allem in Deutschland weiterhin darum gehen, digitale Tools in den Arbeitsalltag einzubinden. Denn der Wunsch nach Zeitersparnis, Einfachheit und Flexibilität gewinnt die Oberhand. Die Pandemie hat außerdem gezeigt, wie wichtig es ist, das zu tun, was wirklich zählt. Niemand möchte Zeit vergeuden und viele tun nur noch das, was sie wirklich wollen. Individualität, eine Work-Life-Balance und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden treten noch stärker in den Vordergrund und Menschlichkeit wird wieder großgeschrieben.
Mit Sinnhaftigkeit und Verbundenheit die Talente an das Unternehmen binden
Anke Behrendt, Personal- und Feel-Good-Managerin ADVOSERVICE
Wir leben heute in einer privilegierten Gesellschaft und können uns den Luxus erlauben, immer mehr die Selbstverwirklichung, also die Spitze der Bedürfnispyramide, anzustreben. Aus diesem Grund ist die Sinnhaftigkeit dessen, was Menschen den Großteil des Tages tun, sehr entscheidend dafür, wie erfüllt und zufrieden sie sich fühlen. Genau darauf sollten sich Arbeitgeber*innen konzentrieren: Gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden die Stellen so weiterzuentwickeln, dass diese sich damit identifizieren können. Die Eigenverantwortung wird zudem gefördert und die Kolleg*innen fühlen sich mit dem Unternehmen verbunden. Das geschenkte Vertrauen und diese Art der Wertschätzung resultieren bei den Talenten wiederum in Loyalität. So stehen sie auch mal schwierige Zeiten durch, agieren unterstützend, empfehlen die Firma weiter und bleiben.
Vom Recruiting bis zum Feedbackgespräch: HR spielt Schlüsselrolle in agiler Transformation
Stefan Leinesser, Head of Human Resources Triple A
Mit neuen Ansätzen und Kompetenzen für Führungskräfte und Mitarbeitende fungieren Personalabteilungen als Enabler und Treiber für den agilen Wandel. Damit schaffen sie die Voraussetzungen, um auf die digitale Geschwindigkeit reagieren zu können. Von der Neugestaltung der HR-Aufgaben mittels der Scrum-Methode über die Organisation des Feedbacks bis hin zu optimierten Recruiting-Prozessen: In Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels sind neue Arbeitsweisen längst nicht mehr nur in der Software-Entwicklung denkbar. Durch die rasanten Veränderungen der Prozesse, wird es 2022 somit für Unternehmen wichtig werden, agile Prinzipien auch auf weitere Bereiche auszuweiten. Bei dieser Transformation werden vor allem HR-Abteilungen eine Schlüsselrolle spielen.
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Mitarbeiterbeteiligung in Start-ups: Schluss mit der Bindungsangst
Das Instrument der Mitarbeiterbeteiligung ist für Start-ups in Zeiten eines chronischen Fachkräftemangels wesentlicher Baustein für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Wir zeigen die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung von Beteiligungen auf.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Aufwand, dezentrale Remote-Teams zu motivieren und langfristig ans Unternehmen zu binden, für Start-ups deutlich größer ist als für “traditionelle” Unternehmen. Neben weit verbreiteten Benefits wie Flexibilität, Weiterbildungen und Boni, entwickeln sich Mitarbeiterbeteiligungen gerade in Sachen Remote Work zu einem unentbehrlichen und wirksamen Mittel zur langfristigen Bindung.
Bereits vor zwei Jahren bemühte sich Bundeskanzler und Ex-Finanzminister Olaf Scholz mit seinem Fondsstandortgesetz um steuerliche und bürokratische Erleichterungen für Mitarbeiterbeteiligungen. Für 2024 plant Scholz’ Nachfolger Christian Lindner eine Reform der Mitarbeiterbeteiligung, indem er unter anderem den steuerlichen Freibetrag bei Mitarbeiterbeteiligungen deutlich anheben möchte. Diese Bemühungen zeigen vor allem eines: Das Instrument ist für Start-ups in Zeiten eines chronischen Fachkräftemangels wesentlicher Baustein für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung.
Mitarbeiterbeteiligungen als Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Teams
Finanzielle Beteiligungen müssen eine Win-Win-Situation für alle Parteien sein. Sie haben das Potenzial, neben der bereits erwähnten Mitarbeiterbindung auch die Motivation und Produktivität, die Unternehmensbewertung und die Kosteneffizienz zu steigern. Weil junge Unternehmen kurz nach ihrer Gründung in der Regel keine hohen Gehälter zahlen können, kann eine Beteiligung am Unternehmen eine alternative Möglichkeit sein, Personal zu vergüten. Die konkrete Form der Beteiligung ist dabei allerdings je nach Unternehmen unterschiedlich und hängt von spezifischen Bedürfnissen und Zielen der Organisation ab. Beispiele können hier klassische Aktienbeteiligungen und Bonuspläne, aber auch virtuelle Aktien, Mitarbeiteraktienfonds und sogar Crowdinvesting sein.
Herausforderungen bei der Einführung von Beteiligungen
Für die erfolgreiche Beteiligung an einem Unternehmen sind eine sorgfältige Planung und Umsetzung nötig, um sicherzustellen, dass sowohl für das Unternehmen selbst als auch die Mitarbeiter Vorteile entstehen. Die größten Hürden bei der Umsetzung der Mitarbeiterbeteiligung sind:
- Finanzierung: Start-ups verfügen oft nur über begrenzte finanzielle Ressourcen, um den Mitarbeitern Aktien oder andere Optionen anzubieten. Die Entwicklung einer fairen und wettbewerbsfähigen Mitarbeiterbeteiligung kann problematisch werden, wenn das Unternehmen noch nicht über genügend Kapital verfügt.
- Verwaltung: Die Verwaltung des Mitarbeiterbeteiligungsplans kann zeitaufwendig und komplex sein. Start-ups müssen sicherstellen, dass sie über die notwendigen Kapazitäten verfügen, um den Plan effektiv umzusetzen.
- Rechtliche Komplexität: Die Gestaltung eines Mitarbeiterbeteiligungsplans erfordert ein tiefes Verständnis der steuerlichen, rechtlichen und regulatorischen Anforderungen. Start-ups sollten sicherstellen, dass sie eine qualifizierte Beratung erhalten, um sicherzustellen, dass der Plan mit den einschlägigen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmt. Den richtigen Rechtsrahmen einzuhalten ist besonders in einem dezentralisierten, Länder- oder Kontinentübergreifenden Arbeitsumfeld wichtig: Je nach Region unterscheiden sich Bezeichnungen und rechtliche Verpflichtungen. Gerade junge Unternehmen laufen Gefahr, sich (ungewollt) in einem Netz aus Regularien zu verfangen.
- Mitarbeiterakzeptanz: Nicht jede(r) Mitarbeitende möchte an einem Unternehmen beteiligt sein. Einige bevorzugen möglicherweise eine höhere Gehaltszahlung oder andere Benefits. Start-ups müssen sicherstellen, dass der Plan für alle Mitarbeitenden attraktiv ist und dass die Vorteile verständlich kommuniziert werden.
- Liquidität: Die Mitarbeiterbeteiligung in liquide Mittel umzuwandeln wird dann problematisch, wenn ein Unternehmen noch nicht an der Börse notiert ist oder wenn der Verkauf des Unternehmens noch nicht stattgefunden hat. Dies kann für Mitarbeitende, die planen, das Unternehmen zu verlassen oder ihre Aktien zu verkaufen, frustrierend sein.
Sorgfältige Planung und professionelle Hilfe
Mitarbeiterbeteiligungen verschiedenster Art sind insbesondere für Start-ups ein attraktives Mittel, um neue Mitarbeitende zu gewinnen und bestehendes Personal zu halten und zu binden. Damit für beide Seiten eine Win-Win-Situation entsteht, sollten Unternehmen ihre Beteiligungen an ein Leistungsziel knüpfen. Mitarbeitende werden motiviert, im Eigen- und Unternehmensinteresse viel zu leisten – um möglichst viel am Erfolg des Unternehmens mit teilzuhaben.
Gewähren Börsenorganisationen ihrem Personal die Chance auf Aktien, so müssen sie darauf achten, dass die Art und Weise der Kapitalbeteiligung je nach Land, indem Arbeitnehmende mit Erstwohnsitz gemeldet sind, anders definiert und besteuert werden. Ein ähnliches Maß an Variabilität bergen die jeweiligen Compliance-Dokumente, die sich von Land zu Land unterschiedlich gestalten. Gerade Start-ups sollten nicht am Budget für externe Hilfe sparen: Egal, ob es sich dabei um eine Einzelberatung handelt oder Organisationen, die sich gemeinsam mit Partner*innen auf die Painpoints dezentralisierter Arbeitsstrukturen spezialisiert haben.
Der Autor Michael Lazik ist Country Manager Germany bei Deel, die All-in-One HR-Plattform für globale Teams. Sie hilft Unternehmen, jeden Aspekt der Verwaltung einer internationalen Belegschaft zu vereinfachen – von der Kultur und dem Onboarding bis hin zur lokalen Gehaltsabrechnung und Compliance.
Respekt!
Gerade in schwierigen Situationen und Krisenzeiten erodierten Anstand und Respekt in atemberaubender Geschwindigkeit – nicht nur im privaten Bereich. Wie du auch unter Druck und bei Meinungsverschiedenheiten Respekt wahrst.

Respektlosigkeit scheint salonfähig geworden zu sein. Um jeden Preis wird versucht, Geltung und Einfluss zu erlangen. Die Mittel dazu sind mannigfaltig und reichen von guten Ratschlägen und Besserwisserei über gezielte Falschinformationen bis hin zu Drohung, Sexismus und Herabwürdigung. Müssen wir uns wirklich solcher Methoden bedienen, um Ansehen zu gewinnen? Haben Höflichkeit und gute Manieren ausgedient?
Auf den ersten Blick wirkt es so: Wer zu freundlich ist, zieht den Kürzeren. Doch die Brechstange ist nicht die Lösung. Wer sich mit Gewalt Respekt verschafft, macht sich viele Feinde und muss ständig am Erhalt seiner Dominanz arbeiten. Wer hingegen klare Werte vertritt, authentisch auftritt und wertschätzend handelt, genießt natürliches Ansehen bzw. natürlichen Respekt, sowohl beruflich als auch privat.
Warum wir nach Respekt streben
Das Streben nach Geltung ist Teil unserer DNA: Von klein auf feilschen wir um Ansehen und Bewunderung. Von den Kleinsten angefangen (Wie kriege ich Mama dazu, dass sie mir etwas Süßes gibt?) über Jugendliche (Seht alle her, wie cool ich bin!) bis hin zu Erwachsenen (Ich habe was, das du nicht hast) streben Menschen danach, Einfluss zu nehmen. Sie versuchen so auch, ihren Willen durchzusetzen – als Kind ganz offen, als Erwachsene meist sehr bedeckt. Gesellschaftlich schickt es sich nicht, dieses Streben zu zeigen. Da es aber dennoch vorhanden ist, führt es zu den interessantesten Auswüchsen.
Wenn Menschen zusammenkommen, fallen bereits in den ersten Sekunden weitreichende Entscheidungen, wie sich ihre Kommunikation und ihr Umgang miteinander entwickeln. Es wird beobachtet, dargestellt und angepriesen: Wem hört man zu? Wessen Meinung gilt? Wen lässt man außen vor? Bevor auch nur ein inhaltliches Wort gesprochen wird, ist bereits die Rangordnung festgelegt. In diesem Verhalten sind wir der Tierwelt gar nicht so unähnlich: Auch in den animalischen Sozialverbänden werden Status und Rang stets überprüft und ausgefochten. Wer sich in der Natur nicht behauptet, zieht den Kürzeren.
Menschen sind noch viel differenzierter in ihrem Streben nach Respekt, als Tiere es je könnten. Sie arbeiten mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen: mit ihrer Körpersprache, ihrem Gesichtsausdruck, mit ihrer Stimme, mit Intellekt, mit gemeinsam geteilten Gütern wie Zeit und Raum, mit Statussymbolen und mit bewusst gewählten Worten. Menschen sind überdies im Gegensatz zu Tieren fähig, über den Augenblick hinaus strategisch zu handeln. Sie können Umstände inszenieren, Massen manipulieren und sich perfide an die Macht bringen. Im Großen wie im Kleinen, auf der Bühne der Weltpolitik bis hin zur eigenen Familie – das Ringen um Respekt und Geltung erstreckt sich über alle Bereiche unseres Zusammenlebens.
Wie sich in Konflikten der Verhaltenstypus (Angsttyp) durchsetzt
Wenn wir unser Verhältnis zu anderen Menschen betrachten, läuft jede Begegnung zuerst auf der nonverbalen Ebene ab. Das bedeutet, dass wir zuerst abstecken, wie wir zueinanderstehen. Freund oder Feind? So lautet die zentrale Frage, die automatisiert in unserem Kopf gestellt wird. Wir bewegen uns stets auf der Wippe zwischen Sympathie und Respekt. Jene, die Respekt mit Nachdruck aufbauen müssen, verlieren dabei meist an Sympathie. Warum Menschen lieber Abstand halten und auf Sympathie verzichten, ist meistens persönlichen Ängsten geschuldet.
Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt in seinem Werk „Grundformen der Angst“ vier wesentliche Grundängste, die unser soziales Verhalten prägen: die Angst vor der Hingabe, vor der Selbstwerdung, vor der Veränderung und die Angst vor Notwendigkeit. Natürlich sind die Persönlichkeitstypen und Ängste hier pathologisch und etwas übertrieben dargestellt. Im Arbeitsalltag können sie jedoch helfen, Verhaltensmuster zu deuten und Kommunikationsstrategien abzuleiten. An der Art und Weise, wie sich eine Person darstellt und gibt, erkennen wir ihren Verhaltenstypus und können antizipieren, ob sie mehr auf Sympathie oder mehr auf Respekt setzt. Schließlich verfügt jeder Mensch über beides – auch, wenn das bei manchen nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Jene, die Angst vor Selbstwerdung und Angst vor Notwendigkeit haben, setzen deutlich stärker auf Sympathie als ihre Komplementäre mit Angst vor Hingabe und vor Veränderung. Diese packen erst an der Respektseite der Wippe an.
Warum das Ganze als eine Wippe beschrieben werden kann? Klare Kommunikation braucht Balance, sonst ist eine Seite unausgewogen und im Nachteil. Auch in Konfliktsituationen folgen Menschen ihrer DNA und ihrem Streben nach Aufmerksamkeit und Ansehen. Die innere Angst ist hierbei für uns ein Kompass, nach dem wir unsere Strategie in Konflikten ausrichten.
Beispiele für Angstrespekt
Ganz gleich, ob im Alltag, im Berufsleben oder auf der politischen Weltbühne: Situationen, in denen sich die zuvor genannte Wippe ins Negative verlagert, sind uns allen bekannt. Im Arbeitsalltag verwenden Menschen nicht selten die Formulierung „sich Respekt verschaffen“ und meinen damit aber meist das Ausüben von Druck und Macht.
Politisch zeigt sich passend dazu der Welttrend hin zu einer autokratischen Führung. Vermeintlich starke Führer bedienen sich verschiedener Kommunikationsstrategien, die ihnen Macht verschaffen sollen. Beginnt eine Person oder ein Regime, Macht durch unklare Kommunikation, Verwirrung, Falschinformation, Ungleichbehandlung, Unterdrückung oder gar Terrorismus aufzubauen, so muss auch sie selbst in einer ständigen Grundangst leben. Denn die Gefahr eines Aufstands oder einer Vergeltung lauert überall dort, wo Menschen die Möglichkeit haben, sich zu verbinden und auszutauschen. Dieser aufgebaute Angstrespekt ist nicht gleichzusetzen mit positivem Respekt, der durch natürliches Ansehen verdient wird.
Macht und Respekt dürfen nicht verwechselt werden. Wer natürlichen Respekt genießt, hat auch Macht in seinem Wirkungskreis, und zwar ohne diese ständig demonstrieren zu müssen. Der Respekt bleibt an der Person, unabhängig von ihrer Position im Unternehmen oder in der Gesellschaft.
Wie du auch unter Druck und bei Meinungsverschiedenheiten Respekt wahrst
Tipp 1: Authentizität
Manche Menschen haben eine besondere Ausstrahlung, wirken anziehend und werden gehört. Was oft als Charisma bezeichnet wird, resultiert aus einem authentischen Lebensstil. Wer klare Werte hat und dahintersteht, trifft als Führungskraft automatisch Entscheidungen, welche die eigenen Ziele unterstützen. Wer die Stufe der Reflexion überspringt und aus einer Laune oder Stimmung heraus agiert, neigt eher zu Fehlentscheidungen – beruflich, menschlich und wirtschaftlich. Wenn sich Sein und Tun, Worte und Verhalten decken, dann entsteht Persönlichkeit, Authentizität und natürlicher Respekt.
Tipp 2: Werte definieren
Nimm dir die Zeit, deine eigenen Werte zu definieren und einen Führungsstil zu entwickeln, der zu dir passt. Das gibt Klarheit. Bestimme im ersten Schritt für dich:
- Was ist mir wichtig?
- Worauf bin ich stolz?
- Was kann ich partout nicht ausstehen?
Tipp 3: Entscheidungen treffen und Chancen wahrnehmen
Nach dieser Übung wird dir einiges klarer sein. Möglicherweise treten unbequeme Fakten zutage, die Entscheidungen und Veränderungen erfordern. Auch als Führungskräfte neigen wir tendenziell dazu, diese Themen nicht anzugehen, um Konfrontationen oder Risiko zu vermeiden. Dabei wissen wir oft schon lange im Herzen, dass der persönliche Gewinn überwiegt. Geh noch heute eine unbequeme oder bisher unangetastete Sache an, die du schon länger hinausschiebst. Triff eine Entscheidung – der richtige Zeitpunkt ist jetzt.
Die Autorin Iris Zeppezauer ist Beraterin, Hochschuldozentin und Autorin von: Bei allem Respekt! Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen, ISBN: 978-3-86980-675-4, Business Village 2023, 24,95 Euro
Team-Entscheidungen: So gelingt‘s besser
Warum werden Gender-Ziele nicht erreicht und erzeugen so viel Aggression? Und warum werden Entscheidungen in Unternehmen generell immer mehr aufgeschoben? Hier gibt's Antworten und Auswege.

Unternehmen liegen Entscheidungen nach wie vor in Männerhand: das Deutsche Institut der Wirtschaft (DIW) zählt in den Vorständen der 30 DAX-Unternehmen nur 12,8 Prozent Frauen, in den Aufsichtsräten immerhin 34,4 Prozent. Außerhalb des DAX kommen die 160 größten deutschen Unternehmen gerade einmal auf 7,4 Prozent weibliche Vorstände (Aufsichtsräte 30 Prozent). Eine Schweizer Privatbank will das Ungleichgewicht jetzt nicht nur über Rekrutierungen schneller lösen, sondern auch an der Basis besser verstehen. Die Organisation stellt sich zusammen mit der Frankfurter Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm dem Thema „Entscheidung und Geschlecht“: Die Geschäftsleitung des Finanzhauses beobachtet schon seit Jahren, dass Männer und Frauen oft unterschiedliche Herangehensweisen und Perspektiven haben, wenn es um Entscheidungen geht. Die einfache Frage: Wer entscheidet besser?
Männer entscheiden anders, Frauen auch
Seitens der Organisationsentwicklung Andrea G. erfolgte dazu folgende Stellungnahme: „Wir glaubten die Tendenz zu beobachten, dass Männer schneller Entscheidungen fordern und sich dabei eher auf Fakten und Daten stützen. Umgesetzt werden jedoch allenfalls 50 Prozent der Vorhaben. Frauen hingegen schienen uns etwas zurückhaltender, dafür aber eine ganzheitliche Perspektive, emotionale Aspekte und zwischenmenschliche Beziehungen zu berücksichtigen. Allerdings haben wir gerade einmal 11.7 Prozent Frauen in Führungspositionen und unsere Beobachtungen waren da sicherlich subjektiv und verallgemeinernd. Wir wollten Klarheit haben und wissen, was in welcher Situation die bessere Herangehensweise sein könnte.“
Einbindung aufgrund von Fairness ist zu wenig
Johanna Dahm kennt die Diskussion um Diversity, Equity & Inclusion (DE&I), die sie in mehreren Unternehmen verantwortete und bestätigt die Wahrnehmung aus der Bank: „In vielen Unternehmen gibt es noch zu wenig Diversität und allein darum eine zu homogene Entscheidungsfindung. Es ist in Unternehmen verstanden worden, dass gerade komplexe Probleme diskursive Ansätze brauchen. Bislang wurde mehr aus vermeintlich weichen Faktoren wie Fairness oder Kundenzentrierung für Geschlechterneutralität geworben. Jedoch gab es keine Messbarkeit, ob Teams die besseren Entscheidungen treffen, die aus verschiedenen Perspektiven bestehen oder gar eher weiblich besetzt sind. Dieser Code scheint jetzt geknackt“, sagt die jüngst mit dem Experten-Award ausgezeichnete promovierte Beraterin, die auch mit universitären Arbeitsgruppen forscht ihre ganze Berufstätigkeit dem Thema Entscheidungsfindung und Entscheidungsmanagement gewidmet hat.
Meilenstein in der Entscheidungsforschung
„Bislang zielte die Forschung eher auf eine Beweisführung durch ,Blinding', also Anonymisierung bzw. Negierung der Geschlechter: die Meinungen aller Teammitglieder wurde anonymisiert eingeholt und zusammengeführt, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen. Durch den Einsatz von Technologie funktioniert die Sammlung und Auswertung auch effizient und präzise. Allerdings verzichten diese Prozesse dann auf Austausch und Dialog, der den Entscheidungen ja vorausgeht. Und gerade im Meinungsaustausch in gemischten Teams beobachten wir, ob Regeln des gegenseitigen Zuhörens, Ausredenlassens und Respektieren, der offenen Kommunikation als Grundlage von Entscheidungen die Regeln eingehalten werden – und meistens ist das eben nicht so“, konstatiert Dahm.
Auf Basis deutscher und amerikanischer Studien ist Johanna Dahm zusammen mit Neurowissenschaftler*innen der Ursache dieser Differenzen nähergekommen. Sie wollte wissen, warum trotz harter Diskussionen, Frauenquoten etc. die Gender-Ziele nicht erreicht werden und keines der Nachhaltigkeitsziele so viel Unmut erregt wie die Diskussion um Gender-Diversity.
Männer im Management erschöpft
„Wir haben uns die Zusammenhänge von Primatenforschung, soziologischem Geschlecht, Hormonforschung und empirischen Studien in den Unternehmen ganz genau angeschaut und festgestellt: Eine männliche Dominanz in Unternehmen, Teams oder Führungsetage führt zwar zu einem Anstieg an Aggression (Testosteron), die durchaus wertvoll genutzt werden kann: der feste Glauben an Rationalität, große Ziele und starke Führung funktioniert solange, wie die Ergebnisse stimmen. Inzwischen aber korreliert sie nicht mehr mit der Abschlussqualität, der Umsetzung oder Zielerreichung. Im Gegenteil: Der dauerhaft erhöhte Stresspegel im Management führt messbar zu Erschöpfung, Versagensangst und Depression“, so Dahm.
„Darum leiden immer mehr Männer gerade im mittleren Management an Entscheidungsmüdigkeit und bereiten die so dringenden Grundlagen für die Entscheidungen im Top-Management gar nicht mehr vor. Neun von zehn Führungskräften gesteht offen ein, gar nicht mehr entscheiden zu wollen, im Ernstfall auch nicht über Wissen und Instrumente zu verfügen, eine seriöse Entscheidung treffen zu können“, so Dahm. Das erkläre ebenso die vielen aufgeschobenen Projekte wie explodierenden Kosten. Der Sanierungsstau der Bundesrepublik sei genauso Zeugnis dafür wie verschlafene Digitalisierungsprojekte oder die nur zögerlich angegangene Nachfolgeplanung im Mittelstand. „Wir konnten jetzt zeigen: Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis führt dagegen zu weniger Stress und mehr Ergebnis“, so Dahm. „Ob es um schnelle Entscheidungen, Investitionen oder langfristige Planungsprojekte geht, die Mischung macht’s.“
3 Schritte zu besseren Teamentscheidungen
Im Falle der Schweizer Privatbank werden nun die Teams neu gemischt. Es ginge gar nicht darum, mit Ach und Krach Frauen in Führungspositionen zu befördern, sondern Menschen nach Kompetenz und Potenzialen zu fördern und zugleich für die Bank die besten Ergebnisse zu erzielen, so die Organisationsentwicklung. Darum sind die Teamleiter aufgefordert, Rollen und Verantwortlichkeiten neu zu verteilen:
Workshops mit Doppelmoderation
Die Diskussion über Jahresziele oder für Projekte nahm bislang zu viel Raum ein, brachte aber bislang nicht die gewünschte Klarheit und Präzision: „Offen gestanden waren die Formulierungen wiederkehrend und trafen nicht, was die Geschäftsleitung sich wünschte“, so Andrea G. Darum hat sie mit Johanna Dahm ein kleines, aber penibel gemischtes Ziel-Team zusammengesetzt, dass doppelmoderiert wird: „Männliche Zielsetzung gepaart mit weiblicher Genauigkeit“, weiß die Beraterin, wirkt am besten und schnellsten. Dazu legt sie Wert auf klare, kompromisslose und konkrete Formulierungen. „Das verlangt nach ein bisschen Übung, entfacht aber auch den Sportsgeist.“
Frauen schauen Voraus
Was bislang eher als störend und entschleunigend empfunden wurde, wird jetzt gefeiert: Frauen verfügen dank ihrer Amygdala (Hirnregion, die für emotionalen Abgleich von Erinnerung und Gegenwart zuständig ist) über ein ausgeprägtes vorausschauendes Denken. Darum sind ihre Einwände und vorausgesehenen möglichen Engpässe jetzt willkommen, wo reine Männer-Teams manchmal allzu schnell und risikofreudig unterwegs sind. Dahm rät dazu, Frauen nicht nur stärker einzubinden, sondern ihren Beitrag auch zu würdigen. Sie weiß aber auch: Das ist eine kulturelle Entwicklung, die das wegen der soziologischen Geschlechter-Erziehung eher noch schwerfällt (Frauen schwach, Männer stark) und Zeit brauchen wird.
Doppelspitze gegen den Aufschub
Alternative Wege zum Ziel werden von nun an mit einberechnet, damit ein Scheitern des ersten Versuches gar nicht erst zur Frustration führen kann. „Und wir besetzen Projektteams nicht mehr allein mit einer männlichen oder weiblichen Führung, wir setzen jetzt auf Doppelspitzen und nutzen die Stärke von beiden“, so Andrea G. Ihre eigene Messlatte liegt hoch, sie weiß, dass die Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft so groß und so wichtig sind, dass sie nicht an biologischen Merkmalen und Vorurteilen scheitern darf.
Die Rolle der KI
Andrea G. und die Bank sind auf die Ergebnisse dieser Team-Organisationsphase gespannt, haben sich aber auch längst auf die Chancen der künstlichen Intelligenz etwa im Recruiting vorbereitet. Bewerbungsunterlagen sollen hinsichtlich Namen, Geschlechtsangaben etc. anonymisiert werden. Eine größere Herausforderung wird in der Kandidat*innen-Auswahl gesehen, denn auch hier sollen Entscheidungen teamorientiert und nicht nach Ähnlichkeit und Identifikation erfolgen. „Aber was in anderen Unternehmen funktioniert hat, wird hier auch klappen und das bedeutet wiederum ein besseres Klima und mehr Entscheidungsqualität in diesem Unternehmen, einem echten Vorbild für viele andere“, lobt Dahm.
So findest du den perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis
Hältst du nach einem neuen Drucker Ausschau, aber möchtest nicht zu viel Geld ausgeben? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du den perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis findest. Wir geben dir Tipps, worauf du beim Kauf achten solltest und welche Modelle besonders empfehlenswert sind. Denn Qualität muss nicht immer teuer sein! Lass uns gemeinsam auf die Suche gehen und deinen perfekten Drucker finden.

Was sind die verschiedenen Arten von Druckern?
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Drucker auf dem Markt, aber welcher ist der richtige für dich? Wenn du nach einem perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis suchst, kann es schwierig sein, die richtige Wahl zu treffen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Arten von Druckern und worauf du bei deiner Kaufentscheidung achten solltest. Wenn du einen Drucker günstig finden möchtest, dann erkundige dich doch mal online.
Der am häufigsten verwendete Drucker ist der Tintenstrahldrucker. Dieser ist ideal für den Einsatz im Homeoffice und liefert professionelle Ergebnisse. Diese Drucker sind in der Regel preiswert und einfach zu bedienen, sodass sie sowohl für Anfänger als auch für Profis geeignet sind. Der zweithäufigste Typ ist der Laserdrucker. Dieser verwendet Lasertechnologie anstelle von Tinte und hat normalerweise eine höhere Auflösung als ein Tintenstrahldrucker. Daher eignen sich diese Drucker hervorragend für den professionellen Gebrauch und liefern erstklassige Ergebnisse.
Günstige Multifunktionsgeräte bieten auch Kopier- und Scanmöglichkeiten und sparen so Platz im Büro. Diese funktionieren in der Regel wie ein normales Faxgerät und können sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbe drucken. Solche Geräte sind ideal für kleine Unternehmen oder Homeoffices, da sie nur wenig Platz beanspruchen und es leicht machen, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen.
Eine andere Option ist der Thermodrucker, der vorwiegend im Geschäftsbereich verwendet wird. Dieser Druckertyp ermöglicht eine größere Mengen an Druckaufträgen in kurzer Zeit. Allerdings benötigen die meisten dieser Geräte spezielle Thermopapiere, was ihre Anschaffungskosten erhöht.
Je nachdem, was du drucken möchtest, solltest du die beste Wahl treffen! Mit etwas Recherche kannst du herausfinden, welcher Drucker am besten für deine Bedürfnisse geeignet ist – mit dem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis!
Welche Qualitätsmerkmale sollte man bei der Auswahl berücksichtigen?
Ein perfekter Drucker muss nicht unbedingt teuer sein, aber du solltest auf jeden Fall die Qualität im Auge behalten, bevor du dich für ein Modell entscheidest. Es gibt viele verschiedene Eigenschaften, die du berücksichtigen solltest, von der Druckqualität bis zur Geschwindigkeit und den Verbrauchsmaterialien.
Wenn du Dokumente oder Fotos drucken möchtest, solltest du sicherstellen, dass der Drucker eine hohe Auflösung hat. Einige Modelle bieten sogar noch mehr Funktionen wie doppelseitiges Drucken oder automatisches Duplex-Drucken. Auch die Druckgeschwindigkeit ist wichtig, besonders wenn du viele Dokumente drucken musst und Zeit sparen möchtest. Es ist auch praktisch, wenn du einen Drucker hast, der einfach zu befüllen ist.
Es ist auch eine gute Idee, die Erfahrungen anderer Kunden zu lesen. Überprüfe Bewertungen und Testberichte von anderen Benutzern, um herauszufinden, ob das Gerät für deine Anforderungen geeignet ist und welche Ergebnisse erzielt wurden. Schließlich empfehlen wir dir, die Preise zu vergleichen und nach Sonderaktionen oder Gutscheincodes zu suchen, um noch bessere Angebote zu bekommen. Mit all diesen Informationen findest du sicherlich den perfekten Drucker zum besten Preis!
Was sind die wichtigsten Funktionen und Eigenschaften eines Druckers?
Ein Drucker ist heutzutage ein unverzichtbares Gerät in fast jedem Haushalt oder Büro. Aber was macht einen guten Drucker aus?
Hier sind einige der wichtigsten Funktionen und Eigenschaften, auf die du achten solltest:
- Druckqualität: Die Qualität des Ausdrucks ist sicherlich einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Druckers. Es gibt verschiedene Arten von Druckern, wie Tintenstrahl- oder Laserdrucker, aber unabhängig davon solltest du sicherstellen, dass der Drucker eine gute Auflösung hat.
- Geschwindigkeit: Je nachdem, wofür du den Drucker nutzen möchtest, kann auch die Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor sein. Wenn du viel drucken musst, ist ein schnellerer Drucker möglicherweise die bessere Wahl.
- Funktionsumfang: Heutzutage bieten viele Drucker eine Vielzahl von Funktionen wie Scannen, Kopieren und sogar Faxen an. Wenn du diese Funktionen benötigst, solltest du sicherstellen, dass dein neuer Drucker diese auch unterstützt.
- Verbindungsmöglichkeiten: Obwohl die meisten modernen Drucker über WLAN verfügen sollten, ist es immer sinnvoll zu überprüfen, welche Verbindungsmöglichkeiten angeboten werden. Einige ältere Geräte haben möglicherweise nur USB-Anschlüsse.
- Kosten: Schließlich spielt natürlich auch der Preis eine Rolle bei der Entscheidung für einen neuen Drucker. Es gibt jedoch viele erschwingliche Optionen auf dem Markt, die alle Funktionen bieten, die du benötigst.
Insgesamt solltest du dich also vor dem Kauf eines neuen Druckers gründlich über die verschiedenen Optionen informieren und sicherstellen, dass das Gerät deinen Anforderungen entspricht.

Tipps für das Finden des perfekten Schnäppchen-Druckers
- Es ist nicht leicht, den richtigen Drucker zu finden und dabei noch ein Schnäppchen zu machen. Aber keine Sorge! Mit den richtigen Tipps und Tricks findest du im Handumdrehen den perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis.
- Fang damit an, dir vorab Gedanken über deine Anforderungen an einen Drucker zu machen. Wie oft willst du drucken? Welche Papiergröße muss der Drucker unterstützen? Benötigst du einzelne oder doppelseitige Ausdrucke? Erfüllt der Drucker alle deine Anforderungen? Wenn du deine Bedürfnisse ermittelt hast, ist es an der Zeit, die Preise zu vergleichen. Besuche verschiedene Websites und vergleiche die Preise deiner bevorzugten Druckermodelle.
- Achte auf Rabatte und Angebote, aber überprüfe auch die Kosten für Verbrauchsmaterialien wie Tinte oder Tonerkartuschen – die sind meistens kostspielig. Wenn du alle relevanten Informationen hast, kannst du dich auch mit der Kundendienstqualität des jeweiligen Herstellers vertraut machen.
- Lies Rezensionen von anderen Käufern und beurteile deren Erfahrung mit dem Hersteller und dem Produkt selbst. Das kann sich als besonders hilfreich herausstellen, wenn es später Probleme geben sollte.
- Die letzte Phase besteht darin, deinen Drucker zu bestellen. Achte hierbei genau auf Details wie Lieferzeitpunkt und -kosten sowie eventuelle Rücknahmebedingungen. Wenn alles in Ordnung ist, tätige den Kauf! Und schon bald kannst du deinen perfekten Schnäppchen-Drucker in Betrieb nehmen und loslegen. Viel Glück beim Suchen!
Fazit: Den perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis finden
Es lohnt sich, beim Kauf eines Druckers ein wenig Zeit und Mühe zu investieren, damit man am Ende den perfekten Drucker zum bestmöglichen Preis bekommt. Durch die Nutzung verschiedener Vergleichsseiten und Preisvergleiche kannst du den besten Drucker für deine Bedürfnisse finden.
Das Lesen von Produktbewertungen in Online-Shops kann ebenfalls hilfreich sein, um herauszufinden, welcher Drucker am besten für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist. Es ist auch ratsam, die Kosten für die Druckertinte und andere Komponenten zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass diese im Budget und im Preis enthalten sind.
Mit dem richtigen Wissen und dem Vergleich verschiedener Optionen kannst du schließlich den perfekten Drucker zum Schnäppchenpreis finden!
Behavioral Intelligence: Verhalten ist wichtiger als Know-how
Weshalb Unternehmen mehr Augenmerk auf das Verhalten ihrer Mitarbeitenden richten sollten, statt nach dem Gießkannenprinzip verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Skills anzubieten.

Egal ob Pandemien, Kriege oder Lieferengpässe – in krisengeplagten Zeiten zählt Anpassungsfähigkeit mehr als alles andere. Um diese Eigenschaft bei ihren Mitarbeitenden auszubilden, setzen viele Unternehmen auf Upskilling. Doch Know-how allein macht noch lange keine krisenfesten Angestellten. Wichtiger ist das Verhalten.
Upskilling ist das Modewort der Stunde, wenn es darum geht, das eigene Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Firmen investieren dabei oft viel Zeit und Geld, um Skills zu definieren, komplexe Modelle zu entwerfen und Trainingsprogramme aufzusetzen.
Doch wer von uns kann schon wissen, welche Skills in Zukunft tatsächlich gebraucht werden? Anfang der 90er gab es für die breite Öffentlichkeit weder Suchmaschinen noch Internetzugang. Heutzutage wird hingegen der routinierte Umgang mit Office-Lösungen und Google als Mindeststandard vorausgesetzt. Die Mitarbeitenden sitzen zudem global verteilt im Büro, im Home Office oder am Laptop auf Geschäftsreise. Es ist eine neue Welt, die ein vollkommen anderes Skill-Repertoire erfordert. Die Geschichte zeigt also, dass der Blick in die Glaskugel selten zu fruchtbaren Fortbildungsmaßnahmen führt. Es wird immer umwälzende Ereignisse und Entwicklungen geben, die bahnbrechende Effekte auf Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft haben und somit unsere Anpassungsfähigkeit herausfordern.
Statt nach dem Gießkannenprinzip verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Skills anzubieten, sollten Unternehmen daher ihr Augenmerk auf das Verhalten ihrer Mitarbeitenden richten. Denn es reicht nicht, Wissen anzuhäufen, wenn es in der Praxis keine Anwendung findet. Die Frage ist nur: Wie erkennt und fördert man erfolgversprechendes Verhalten der Mitarbeitenden? Genau hier kommt Behavioral Intelligence ins Spiel.
Mit Behavioral Intelligence Verhalten von Top-Performern skalieren
Obwohl es unmöglich ist, vorherzusagen, welche Skills die Zukunft konkret erfordern wird, können die meisten Unternehmen sehr wohl Mitarbeitende benennen, die neuen Herausforderungen am besten gewachsen sind. Doch was unterscheidet diese Menschen von anderen? Behavioral Intelligence kann dieses Rätsel entschlüsseln. Sie analysiert menschliche Verhaltensweisen und macht diese messbar. Zu diesem Zweck wertet die KI anhand von Millionen von Datenpunkten zahlreiche unterschiedliche Merkmale aus, wie etwa die Sprache, die Stimme, den Tonfall, die Mimik und die Gestik.
Um nun festzustellen, was Top-Performer*innen im Unternehmen besser machen als andere, lädt man diesen Personenkreis zu einer Videosimulation auf einer Behavioral-Intelligence-Plattform ein. Am Bildschirm sehen sich die Mitarbeitenden im Rahmen von Tests mit verschiedenen realitätsnahen Gesprächssituationen konfrontiert. Sie müssen etwa die unbequemen Fragen eines aufgebrachten Kunden beantworten oder sollen eine Krisensituation souverän lösen. Während sie mit dem virtuellen Gesprächspartner interagieren, analysiert die Video-KI im Hintergrund das Verhalten im Gespräch und den Umgang mit der jeweiligen Problemlage. Aus diesen Daten gewinnt das Unternehmen ein Erfolgsprofil – das zukünftig als Zielvorgabe für die angestrebte krisenfeste Unternehmenskultur gilt. Das versetzt Personaler*innen in die Lage spezielle Trainings zu erstellen, um auch andere Mitarbeitende auf den Kurs zum/zur Top-Performer*in zu bringen.
Qualität statt Quantität
Die Trainings laufen dabei ähnlich ab wie der Prozess zur Erstellung des Zielprofils: Mitarbeitende durchlaufen realistische Video-Simulationen mit verschiedenen Gesprächssituationen. Die Gespräche werden aufgezeichnet, analysiert und auf Übereinstimmung mit dem Zielprofil bewertet. So erhalten die Mitarbeitende von der KI objektives Feedback und erfahren, wie ihr Verhalten auf andere Menschen wirkt. Sie lernen, was sie verbessern sollten, um etwa offener oder sympathischer rüberzukommen. Ganz konkret werden die Aspekte und Skills gefördert, die auch tatsächlich im beruflichen Einsatz benötigt werden.
Die Trainings lassen sich individuell auf die unterschiedlichsten Gesprächs- und Krisensituationen anpassen. Die Bereitstellung erfolgt über die Plattform global für alle Standorte. So ist es möglich, Mitarbeitende beispielsweise gezielt auf neue Produktauslieferungen und Kund*innengruppen vorzubereiten oder eine aktuelle Krise zu stemmen. Mit menschlichen Trainern wäre ein Unterfangen dieser Art wesentlich langsamer, aufwendiger und teurer.
Die richtige Unternehmenskultur fördert Upskilling ganz von alleine
Eine Video-KI in der Mitarbeitendenentwicklung einzusetzen, steigert die Performance und senkt Kosten. Menschliche Erfolgsfaktoren wie eine ausgeprägte Krisenfestigkeit und die Bereitschaft, neue Herausforderungen zu stemmen, werden durch die Behavioral-Intelligence-Plattform identifiziert und gefördert. Die daraus resultierende fortschrittsorientierte Unternehmenskultur motiviert Mitarbeitende dann von ganz allein, neue Skills zu erlernen – denn Upskilling ist natürlich nicht vollkommen unwichtig. Jedoch sollten Unternehmen sich zunächst darauf konzentrieren, den kulturellen Wandel zu fördern und Verhalten zu optimieren. So gewinnt man Mitarbeitende, die in einem volatilen Business-Umfeld bestehen können – und sich aus eigenem Antrieb weiterbilden möchten.
Der Autor Dr. Patrick Oehler ist Co-Founder und Managing Director von Retorio. Das HR-Tech Unternehmen mit Sitz in München bietet eine wissenschaftlich fundierte Behavioral-Intelligence-Plattform.
Geschäftsreisemanagement und digitale Plattformen: Herausforderungen & Vorteile
Geschäftsreisemanagement, auch bekannt als Corporate Travel Management (CTM), umfasst die Planung, Organisation und Kontrolle von Geschäftsreisen und -aktivitäten. Dabei kommt es darauf an, die Effizienz der Geschäftsreisen zu optimieren, die Reisekosten zu minimieren und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden optimal zu erfüllen. Eine zunehmend wichtige Rolle im modernen Geschäftsreisemanagement spielen digitale Plattformen, die durch zentrale Verwaltung und Automatisierung erheblich zum Effizienzgewinn beitragen.
Definition und Überblick zum Geschäftsreisemanagement
Geschäftsreisemanagement bezieht sich auf die Verwaltung der Reisebuchungen, die Einhaltung der Reiserichtlinien, die Kostenkontrolle, die Sicherheit der Reisenden, die Berichterstattung und die Optimierung der Geschäftsreiseprozesse.
Ein wesentliches Ziel des Geschäftsreisemanagements ist es, den Reisenden eine effiziente, kostengünstige und sichere Erfahrung zu ermöglichen, während gleichzeitig die Reisekosten für das Unternehmen reduziert und die Einhaltung der internen und externen Vorschriften gewährleistet werden. Unternehmen nutzen häufig spezialisierte Software, Reisebüros oder Travel Management Companies (TMCs) zur Unterstützung des Geschäftsreisemanagements.
Geschäftsreisen-Veranstalter können in vielerlei Hinsicht von durchdachten, zentralen Plattformen für das Geschäftsreisemanagement profitieren.
Welches sind die wichtigsten Herausforderungen im Geschäftsreisemanagement?
Erfolgreiches Geschäftsreisemanagement ist mit mehreren Herausforderungen für Unternehmen und Mitarbeiter verbunden. Diese umfassen Aspekte wie:
- Kostenkontrolle und -effizienz: Die Kontrolle der Reisekosten ist eine zentrale Herausforderung. Unternehmen müssen die Reisekosten minimieren, ohne die Effizienz oder die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu beeinträchtigen.
- Einhaltung von Reiserichtlinien: Die Sicherstellung der Einhaltung von internen Reiserichtlinien und externen Vorschriften ist entscheidend für ein effektives Geschäftsreisemanagement.
- Reisesicherheit und -risiko: Die Gewährleistung der Sicherheit von Mitarbeitenden auf Geschäftsreisen ist von höchster Bedeutung. Unternehmen müssen Risikobewertungen durchführen, Notfallpläne erstellen und die Mitarbeitenden über mögliche Gefahren informieren.
- Umweltauswirkungen: Unternehmen stehen unter Druck, ihre Umweltauswirkungen einschließlich der CO₂-Emissionen im Zusammenhang mit Geschäftsreisen zu reduzieren.
- Technologie, Automatisierung und Integration: Die Integration von Technologien zur Optimierung des Geschäftsreisemanagements ist eine zunehmend wichtige Herausforderung. Dazu gehören Buchungstools, mobile Apps, künstliche Intelligenz und Datenanalyse.
Mehr Beteiligungen, motiviertere Mitarbeitende?
Der Wettbewerb um Talente ist hart, insbesondere für Start-ups. Das will die Bundesregierung ändern und plädiert in ihrer Start-up-Strategie für mehr Mitarbeiter*innen-Beteiligungen. Doch es muss an ganz anderen Schrauben gedreht werden. In diesem Gastbeitrag erklärt Florian Bogenschütz, CEO von Wayra Deutschland, an welchen Stellen Gründer*innen auf Hürden stoßen und wie man sie abbauen kann.

Der Mangel an Fachkräften ist ein zentrales Hindernis für Start-ups in ihrer Geschäftstätigkeit. Um im Wettbewerb um Talente ein attraktives Gehaltspaket zu schnüren und Mitarbeiter*innen am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen, können Gründer*innen auf Mitarbeiter*innen-Kapitalbeteiligungen zurückgreifen. Unternehmen, die diese Art der Beteiligung anbieten, sind widerstandsfähiger und überlebensfähiger, heißt es in der Start-up-Strategie der Bundesregierung des vergangenen Jahres. Daher will die Bundesregierung Beteiligungen von Mitarbeiter*innen fördern.
Jedoch ist der Wettbewerb um Talente nicht die größte Hürde, mit der Start-ups zu kämpfen haben: Gründer*innen müssen sich derzeit mit einem übermäßig hohen Verwaltungsaufwand und bürokratischen Hürden auseinandersetzen. Die Gesetzgebung ist nicht auf die Bedürfnisse von Gründer*innen zugeschnitten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt ein ernstes Problem. Solange diese dringenden Themen nicht von der Politik angegangen und rasch verbessert werden, fehlt die Grundlage, um zukünftigen Mitarbeiter*innen ein attraktives Unternehmen zu bieten.
Zu viel Verwaltung, zu wenig Verständnis
Gründer*innen stoßen in Deutschland gerade bei der Verwaltung auf Hindernisse, die den unternehmerischen Erfolg hemmen. Beispiel USA: Dort brauchen Gründer*innen nur noch einen Laptop und eine Internetverbindung. Über eine Software wie Stripe Atlas können sie komplett digital, ohne großen Verwaltungsaufwand oder finanzielle Belastungen, ein Unternehmen gründen. In Deutschland sind die Prozesse immer noch größtenteils analog. Wer gründen will, muss zum Notar, zur Kreisverwaltung und braucht eine Sozialversicherungsprüfung. Recht und Verwaltung sind vor allem auf große und mittelständische Unternehmen ausgerichtet. Das führt dazu, dass Ämter mit Gründer*innen häufig überfordert sind. Während sie auf Angestellte ausgerichtet sind und die fehlende Digitalisierung ihr übriges tut, kommen Gründer*innen zu kurz und bedeuten zusätzlichen Aufwand.
Die Vereinbarkeit von Schreibtisch und Spielplatz
Besonders in den großen Städten, sei es Hamburg, München oder Berlin, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch unzureichend. Nicht nur fehlt es an Kita-Plätzen, sie haben auch nicht lange genug geöffnet. Wenn die Kindertagesstätte bereits nachmittags schließt, ist das mit einem langen Arbeitstag als Gründer*in nicht vereinbar. Die Schließtage von Kindertagesstätten werden ebenfalls schnell zum Problem, wenn während der Schulferien keine Kinderbetreuung sichergestellt ist.
Deutschland ist eine wirtschaftlich starke Nation und verfügt zweifellos über ausreichende finanzielle Mittel, um das zu ändern. Es ist schwer nachvollziehbar, dass in Zeiten von Fachkräftemangel und Bemühungen um eine gerechtere Aufteilung von Care-Arbeit sowie Entlastung von Familien die Lage immer noch so unbefriedigend ist.
Die einen hüten die Gesetze, die anderen hüten sich vor ihnen
Das geltende Arbeitnehmerschutzgesetz ist nicht auf die Bedürfnisse von Gründer*innen zugeschnitten, sondern auf die von Angestellten in großen Konzernen ausgerichtet. Die Regelungen sind zu starr und unflexibel, insbesondere im Hinblick auf Ruhezeiten oder Wochenendarbeitszeiten. Zahlreiche Gründer*innen müssen in den ersten Jahren ihres Start-ups auch am Wochenende arbeiten, um das Arbeitspensum zu bewältigen, das für den Erfolg ihres Unternehmens erforderlich ist. Die rechtlichen Umstände müssen hier angepasst und deutlich flexibler gestaltet werden.
Außerdem benötigen Gründer*innen weitere Hilfestellungen und gesetzliche Regelungen, die ihre Belastung reduzieren. Hier kann sich Deutschland am Vorbild anderer Länder orientieren, wo junge Unternehmen in den ersten Jahren keine Unternehmenssteuer zahlen. In einem Start-up, das sich schnell verändert, eine komplexe Aufgabe, die dann wegfällt. In Estland beispielsweise entfallen in den ersten Jahren, wenn Gewinne reinvestiert werden, ein Großteil der Steuern. Außerdem können Interessierte durch die Beantragung einer estnischen e-Residency online ein Unternehmen gründen.
An der Globalisierung teilnehmen
Laut Start-up-Strategie der Bundesregierung müssen Unternehmen attraktiver werden, um Fachkräfte anzuwerben und den Mangel auszugleichen. Es gibt jedoch Maßnahmen für junge Unternehmen, deren Nutzen deutlich größer ist. Fachkräfte im Ausland sind da und wollen in Deutschland arbeiten – und Start-ups wollen sie einstellen. Möglich ist es, aber zu oft gebremst durch Bürokratie. Die Bearbeitung von Anträgen, das Erteilen von Aufenthaltserlaubnissen und Dokumente auszustellen dauert häufig viele Monate, teilweise bis zu einem Jahr.
Und trotzdem entstehen in Deutschland viele erfolgreiche Start-ups. Allerdings nicht, weil die Hindernisse keine Auswirkungen haben. Viel mehr finden Gründer*innen Wege, ihnen aus dem Weg zu gehen. Eine Strategie ist, nicht mehr als zehn Mitarbeiter*innen einzustellen und so als Kleinunternehmen rechtliche Vorteile zu genießen. Für Wachstum, das oberste Ziel eines neu gegründeten Unternehmens, nicht gerade förderlich. Die Rahmenbedingungen sollten sich eher an den Anforderungen von Unternehmen orientieren, statt an ihrer Größe.
Die richtigen Themen angehen
Es gibt einige wichtige Problemfelder, bei denen ein Handeln der Politik erforderlich ist: Steuererleichterungen, Bürokratieabbau, digitalisierte Abläufe und eine Kultur des Entgegenkommens sowie der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Behörden würden das Unternehmertum in Deutschland deutlich stärker fördern. Mit Mitarbeiter*innenbeteiligungen können sich Start-ups und junge Unternehmen zwar attraktiver für die so dringend benötigten Fachkräfte machen. Doch die Umstände, um auch ein entsprechendes Unternehmen und das dazugehörige Arbeitsumfeld zu schaffen, fehlen noch immer.
Der Autor Florian Bogenschütz ist CEO von Wayra Deutschand. Das in München ansässige Unternehmen verbindet Telefónica und technologische Innovator*innen auf der ganzen Welt, indem es Start-ups scoutet, skaliert und in sie investieren, um so den Weg für eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu ebnen.
Die Zukunft des E-Commerce: 6 Trends und Prognosen
Um auf dem umkämpften, hybriden E-Commerce-Markt wettbewerbsfähig zu sein, müssen Einzelhändler*innen mehr tun, als nur ihre Produkte online zu verkaufen: Wir zeigen sechs wichtige Trends und Prognosen für den Einzelhandel.

Der weltweite E-Commerce-Markt erreicht im Jahr 2023 voraussichtlich 6,17 Billionen Euro. Bis 2025 werden rund 23 Prozent aller Einzelhandelsumsätze aus Online-Einkäufen stammen, im Jahr 2020 waren es noch 17,8 Prozent.
Um auf diesem zunehmend umkämpften, hybriden Markt wettbewerbsfähig zu sein, müssen Einzelhändler*innen mehr tun, als nur ihre Produkte online zu verkaufen: Digitale Käufer*innen erwarten heutzutage ein flexibles, bequemes und transparentes Kundenerlebnis. Conversational Commerce, Omnichannel-Verkäufe und andere E-Commerce-Lösungen helfen Unternehmen dabei, dies zu erreichen.
Kluge Einzelhändler*innen konzentrieren sich auf diese sechs Trends:
1. Conversational Commerce nimmt stetig zu
Die Verbraucher*innen kaufen nicht nur online ein, sondern kommunizieren während des gesamten Kaufprozesses mit dem Unternehmen. Diese Kombination aus Konversation und Conversion trägt den Namen Conversational Commerce und ist sowohl für Kund*innen als auch für Marken ein Gewinn.
Mit Conversational Commerce gelingt es Firmen, ihren Kund*innenservice zu optimieren und Teile des Verkaufsprozesses (einschließlich des Bezahlvorgangs) zu automatisieren. Darüber hinaus sammeln sie Erkenntnisse, wie sie ihre Produkte für einzelne Kund*innen schmackhafter machen können.
Für die Verbraucher*innen ist es eine Möglichkeit, sofort und in Echtzeit Hilfe zu erhalten. Das beginnt beispielsweise bei personalisierten Produktempfehlungen durch einen intelligenten Chatbot, geht über die Suche nach Produkten via virtuellem Sprachassistenten (etwa Alexa) und endet beim Live-Chat mit einem Contact-Center-Agenten über die Versandoptionen.
Besonders Live-Chats können die Conversion-Raten um bis zu 82 Prozent verbessern. Untersuchungen zeigen, dass 73 Prozent der Verbraucher*innen den Live-Chat als ihre bevorzugte Art der Kommunikation mit Unternehmen bezeichnen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nutzen Sprachassistenten, um nach Produkten und Dienstleistungen zu suchen, 1,4 Milliarden nutzen Chatbots. Einzelhändler*innen investieren vor allem in Letztere, um Conversational Commerce weiter voranzutreiben: Sie bieten Kund*innensupport und personalisierte Produktempfehlungen an, nehmen Bestellungen und Reservierungen entgegen, wickeln Transaktionen ab und bedienen mehrere Kommunikationskanäle gleichzeitig.
Prognosen zufolge sollen sich die weltweiten Ausgaben für Conversational Commerce in den nächsten drei Jahren fast versiebenfachen und im Jahr 2025 etwa 275 Milliarden Euro erreichen. Chatbots werden einen großen Teil dieser Ausgaben ausmachen, andererseits sollen sie den Shops allein im Jahr 2023 rund 430 Millionen Dollar einsparen. Insgesamt, so die Prognosen, sollen Einzelhandelsumsätze durch Kanäle, die mit Conversational-Commerce-Lösungen ausgestattet sind, in den nächsten Jahren voraussichtlich um 98 Prozent pro Jahr wachsen und im Jahr 2024 rund 135 Milliarden Euro erreichen.
2. Omnichannel-Shopping verwischt die Grenzen zwischen Online- und Store-Erlebnis
Einzelhändler*innen denken vielleicht immer noch, dass Online- und Ladengeschäft zwei unterschiedliche Welten darstellen, aber die Verbraucher*innen sehen das nicht so. Topunternehmen brechen diese Grenzen auf und ermöglichen es den Kund*innen, verschiedene Teile des Einkaufsprozesses über unterschiedliche Kanäle abzuwickeln. Manche Interessenten recherchieren beispielsweise online und kaufen dann im Laden, während sich andere die Produkte im Geschäft ansehen und sie dann online bestellen.
Omnichannel-Shopping bedeutet auch, dass Menschen per Internet einkaufen und ihre Bestellungen vor Ort abholen können – oder Online-Fehlkäufe dort zurückgeben. Es besteht auch die Möglichkeit, im Laden einzukaufen und sich die Artikel nach Hause liefern zu lassen. Das „Online kaufen, im Geschäft abholen“-Modell (oder „Click-and-Collect“) setzte sich während der Pandemie durch. Tatsächlich haben sich die Click-and-Collect-Verkäufe im Jahr 2020 mehr als verdoppelt und werden bis 2025 voraussichtlich zehn Prozent aller Verkäufe ausmachen. Obwohl mehr Kund*innen in die physischen Geschäfte zurückkehren, möchten sie weiterhin auch auf diese Weise einkaufen.
3. Intelligente Geräte fördern den Verkauf
Die Menschen nutzen zunehmend ihre Smartphones, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen, Geschäfte vor Ort zu finden und mit Einzelhändlern zu kommunizieren. Im Jahr 2023 werden voraussichtlich 72,9 Prozent aller weltweiten E-Commerce-Verkäufe über mobile Geräte abgewickelt.
Die Kund*innen verwenden ihre mobilen Geräte nicht nur häufiger, sondern auch anders: Sie verlassen sich verstärkt auf Sprachassistenten, um Läden zu finden und ihren Online-Einkaufswagen zu füllen. Prognosen zufolge wird die Sprachunterstützung bis 2024 um 113 Prozent zunehmen. Insgesamt nutzt ein Drittel der Verbraucher inzwischen regelmäßig die Sprachsuche über Mobilgeräte und virtuelle Sprachassistenten.
4. Datenschutz spielt eine wichtigere Rolle als Personalisierung
Personalisierung gilt seit Jahren als Schlagwort, deshalb investierten Einzelhändler*innen in den letzten zehn Jahren massiv in die entsprechenden Technologien. Sie ermöglichen es ihnen, die Daten zu sammeln, die sie benötigen, um die relevanten Marketinginhalte und maßgeschneiderten Einkaufserlebnisse zu liefern. Moderne Verbraucher*innen erwarten personalisierte Inhalte. Doch diese Strategien wurden durch neue Datenschutzgesetze wie die DSGVO auf den Kopf gestellt.
Jetzt brauchen die Unternehmen neue Tools und Wege, ihren Kund*innen personalisierte Inhalte anzubieten. Sie müssen Anreize für Nutzer*innen schaffen, ihre Daten direkt mit ihnen zu teilen. Das kann zum Beispiel mithilfe von wertvollen Inhalten gelingen, die man nur erhält, wenn man seinen Namen und E-Mail-Adresse angibt. Firmen sollten auch transparent erklären, wie sie diese Daten verwenden wollen.
Künstliche Intelligenz kann die Personalisierungsbemühungen unterstützen, indem sie Informationen über die Online-Such- und Einkaufsgewohnheiten einer Person über die unternehmenseigenen Kanäle sammelt. In der Zwischenzeit können KI-Chatbots personalisierte Produktempfehlungen auf der Grundlage von Informationen geben, die Kund*innen ihnen direkt zur Verfügung stellen. Diese Daten speichern sie dann für die zukünftige Personalisierung und ein gezieltes Marketing.
5. Augmented Reality ermöglicht visuellen Handel
Mit der Technologie der erweiterten Realität (Augmented Reality, AR) können die Menschen Produkte in realen Räumen oder in realen Gesichtern betrachten: Wie sieht die Couch im Wohnzimmer aus? Passt die Lippenstiftfarbe zum Hautton? Prognosen zufolge wird einer von drei Verbrauchern AR nutzen, um Produkte virtuell zu betrachten. Rund 65 Prozent der AR-Nutzer*innen sollen dann mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Kauf tätigen.
6. Angestellte übernehmen neue Rollen
Angesichts des Fachkräftemangels im Einzelhandel werden Unternehmen den Kundensupport und den Verkauf so weit wie möglich automatisieren. Chatbots können beispielsweise dabei helfen, unterbesetzte Verkaufs- und Supportteams zu entlasten. Sie beantworten Kund*innenfragen sofort, während sich menschliche Mitarbeiter*innen auf komplexere Kommunikationsthemen und persönliche Interaktionen konzentrieren.
Die Bots können die Kundschaft etwa über Lieferzeiten und Versandverzögerungen auf dem Laufenden halten und sie automatisch benachrichtigen, wenn nicht vorrätige Artikel wieder verfügbar sind. Außerdem können sie ihre menschlichen Mitarbeiter*innen auch bei Aufgaben wie Click-and-Collect-Verkäufen, virtuellem Einkaufen oder Shopping nach Vereinbarung unterstützen.
Vorbereitungen für die E-Commerce-Zukunft
Die Welt verändert sich rasend schnell – und das gilt auch für den Einzelhandel. Die sechs hier vorgestellten Trends sollten die Verantwortlichen im Auge behalten, wenn sie nicht den Anschluss verlieren wollen. Wie sie zeigen, kommen besonders allseits verfügbare, in jegliche Kanäle integrierte Kommunikationsmethoden bei den Kunden gut an und geben dem Shop die Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben.
Der Autor Yash Kotak ist Senior Director Product Management bei Vonage und Gründer von Jumper.ai. Er treibt die Produktentwicklung für die Conversational Commerce-Anwendung von Vonage voran. Die automatisierte Social- und Messaging-Commerce-Anwendung hilft Unternehmen dabei, mit Kund*innen in Kontakt zu treten und ihnen KI-gestützte Omnichannel-Erlebnisse zu bieten.
Imposter Syndrom bei Gründer*innen: Erkennen und Eindämmen
Das Imposter Syndrom kann jede(n) treffen. 70 bis 82 Prozent aller berufstätigen Personensind in ihrem Leben davon betroffen. Gründer*innen sowie Entrepreneurs sogar besonders häufig. Doch was tun?

Du denkst, dass alle anderen mehr wissen als du selbst? Du denkst, dass dein Erfolg auf Glück zurückzuführen ist? Du glaubst nicht an Lob, wenn du es bekommst? Du erlebst Momente des Selbstzweifels an deinen Leistungen? Du fürchtest, alles zu verlieren, wenn herauskommt, dass du gar nicht so gut bist?
Klingt das für dich vertraut? Jede(r) hat von Zeit zu Zeit einmal Selbstzweifel oder negative Gedanken. Tauchen diese jedoch häufiger auf, könnte auch bei dir das Imposter Syndrom dahinterstecken. Wir sprechen immer dann vom Imposter Syndrom (auch Hochstapler Syndrom genannt), wenn eine Person an den eigenen Leistungen und Fähigkeiten zweifelt oder diese nicht anerkennen kann.
Was genau ist das Imposter Syndrom?
Das Imposter Syndrom ist diese kleine Stimme in deinem Kopf, die immer lauter wird, wenn du sie nicht in den Griff bekommst und dir das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein. Du zweifelst ständig an dir und hast das Gefühl, deine bisherigen Erfolge nicht verdient zu haben. Das kann dich davon abhalten, dich weiterzuentwickeln. Oder du lässt Chancen liegen. Du denkst ständig, andere Personen sind besser als du. Oder du hast ein schlechtes Gewissen Personen gegenüber, die nicht so erfolgreich sind wie du. Du machst dich vor ihnen klein, aus Angst, sie zu verletzten, wenn sie wüssten wie erfolgreich du bist.
Gründer*innen sowie Entrepreneurs sind besonders anfällig für das Hochstapler Syndrom. Sie verlassen sich auf ihren Glauben an sich selbst und ihr Selbstvertrauen. Haben aber oft kein Netzwerk, das sie unterstützt. Oft sind es Freunde und Familie, die nicht nachvollziehen können, weshalb der sichere Job für das eigene Business aufgeben wird.
Entdeckt wurde es Ende der 1970er Jahre an der University of Georgia von zwei Professorinnen. Bei Kolleginnen und Studentinnen mit exorbitanten Leistungen wurde oft festgestellt, dass diese weiblichen Personengruppen schlechte Laune haben oder stark an sich zweifeln. Langezeit glaubte die Forschung deshalb, dass das Imposter Syndrom nur Frauen beträfe. Heute weiß man: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Es gibt zwei Arten von Impostern
Typ 1: Hält sich für einen absoluten Glückspilz, weil er oder sie so viel Erfolg hat. Er oder Sie ist darüber aber total unglücklich und findet den eigenen Erfolg ungerecht, anderen Personen gegenüber.
Diese Personen haben nicht so viel Glück, wie man selbst und sind deshalb „arm dran“. Hier wird oft der eigene Erfolg sabotiert, um nicht mehr so viel Glück zu haben.
Typ 2: Hält sich für eine(n) Betrüger*in. Jeder Erfolg ist irgendwie erschlichen worden. Er oder sie glaubt gar nicht so gut zu sein, wie andere Personen sie einschätzen.
Dieser Typ hat Angst, alles zu verlieren, wenn aufgedeckt wird, dass er oder sie gar nicht so gut ist. Das Haus ist dann weg, die Reputation, der/die Partner*in und die Kinder… die ständige Angst „entlarvt“ zu werden ist ein täglicher Begleiter.
Beide Arten erleben oft die gleichen Verhaltensweisen. Entweder langes Aufschieben. Hier gilt das Motto: „So lange ich nichts mache, kann ich keinen Fehler machen.“ Oder ständiges Überarbeiten, um die innere Leere und Unsicherheit zu kompensieren. Kommen bei Gründer*innen oder Entrepreneurs später noch Mitarbeitende hinzu, wird die Unsicherheit oft auf die Mitarbeitenden übertragen. Diese zeigen sich dann häufig verunsichert in ihrem Alltag und machen häufiger Fehler.
Wenn ein(e) Gründer*in zur Führungsperson wird - Auswirkungen durch das Imposter Syndrom
Wird ein(e) Gründer*in mit Imposter Syndrom zur Führungskraft, hat dies Auswirkungen auf ihn/sie selbst und die Mitarbeitenden. Führungskräfte mit Imposter Syndrom neigen oft zu Perfektionismus und tolerieren keine Fehler.
Die geschieht aus Angst, es würde negativ auf sie oder auf das Unternehmen zurückfallen. Diese Angst wird oft durch überarbeiten kompensiert. Diese Überarbeitung wird auch von den Mitarbeitenden gefordert. Teilweise geschieht dies unbewusst und äußerst sich in Sätzen wie z.B.: „Wie, erst 17:50 Uhr, du machst Feierabend? Arbeitest du nur halbtags?“ Dieses Verhalten wird oft als toxisch bezeichnet, geschieht jedoch aus der Angst heraus, nicht gut genug zu sein und am Ende zu versagen.
Im Rahmen eines Coachings zum Imposter Syndrom wird oft auch die Familiendynamik als Kind genau unter die Lupe genommen. Gründer*innen mit strengen Eltern werden beispielsweise häufig strenge Führungskräfte, die ihren Mitarbeitenden wenig Freiraum geben, wenig zutrauen und häufig misstrauen.
Tipps gegen das Imposter Syndrom
Laut Aussage der amerikanischen Psychologin Dr. Lisa Austin kann das Imposter nicht vollständig überwunden werden. Es kann jedoch stark eingedämmt werden. Und doch kann es wieder zum Vorschein kommen. Deshalb ist es besonders wichtig, hier ein Bewusstsein zu schaffen. Dieses Bewusstsein reicht aus, um das Imposter Syndrom stark einzudämmen.
Die EUB-Formel
Die EUB-Formel kann ein großer Unterstützer in diese Richtung sein. EUB steht für: Erkennen - Untersuchen - Beobachten.
Erkennen: Erkenne das Gefühl an. Es ist normal, dass du das Gefühl hast, nicht die richtige Person zu sein, die ein Unternehmen aufbaut oder die eigenen Mitarbeitenden führt. Das ist nichts, wofür du dich schämen musst. Jede(r) kennt dieses Gefühl. Um die Schriftstellerin Maya Angelou zu zitieren: „Ich habe elf Bücher geschrieben, aber jedes Mal dachte ich: 'Oh, jetzt werden sie es herausfinden. Ich habe alle hinters Licht geführt, und sie werden es herausfinden‘.“
Untersuchen: Weshalb machst du, was du machst? Vermutlich nicht wegen der Aufmerksamkeit, sondern weil du Träume und eine klare Vision hast. Du hast dich dafür entschieden, etwas aufzubauen. Du hast ein Produkt oder eine Dienstleistung, die für andere nützlich ist. Etwas, das einen Mehrwert für andere stiftet. Und das ist wirklich großartig!
Beobachten: Beobachte die gesamte Situation und betrachte dich selbst als Schüler*in. Du bist ein(e) Expert*in auf deinem Gebiet. Allerdings willst du ein Leben lang lernen. Und das gibt dir die Freiheit, Fehler machen zu dürfen. Das ist der wichtigste Schritt. Wenn du etwas schaffst oder leitest, erkenne an, dass du nicht alles weißt und dass du hier bist, um zu lernen. Wenn du diese Haltung einnimmst, kann das Imposter Syndrom in deinem Kopf nicht überleben, weil es nichts hat, woran es sich festhalten kann. Du versuchst nicht, eine Persona vorzutäuschen oder ein bestimmtes Image aufrechtzuerhalten. Stattdessen treibt dich die Neugierde an.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich auf ein Blatt Papier alle negativen Aussagen über sich selbst aufzuschreiben und auf die rechte Spalte die positive Wahrheit. Aus „Ich bin nicht gut genug“ wird dann z.B. „Ich habe ein Unternehmen mit fünf Mitarbeitern aufgebaut.“ Aus „Ich bin faul“ wird dann z.B. „Ich arbeite 50 Stunden die Woche an meinem Unternehmen und gehe noch dreimal die Woche ins Fitness-Studio.“
Fazit
Das Imposter Syndrom kann wirklich jeden treffen. Männer und Frauen sind gleichermaßen davon betroffen. Es gibt zwei unterschiedliche Ausprägungen des Imposter Syndroms. Beide Ausprägungen kompensieren mit Aufschieberitis oder Überarbeitung. Wird ein(e) Gründer*in zur Führungsperson, weil er/sie Mitarbeitende einstellt, wirkt sich dies ebenfalls negativ auf die Mitarbeitenden aus. Oft können auch die Familiendynamiken aus der Kindheit eine wichtige Rolle spielen. Das Imposter Syndrom kann nicht vollständig überwunden, jedoch stark eingedämmt werden.
Der Autor Rene Recktenwald ist Coach, Trainer und Hypnotiseur und Ehemann aus Einhausen, an der schönen Bergstraße. Durch das Werkzeug der Hypnose räumt Rene in kürzester Zeit mentale Hürden und Blockaden seiner Kund*innen aus dem Weg.
Schön zu hören: Hörgeräte können den Arbeitsalltag erleichtern
Wer schlecht oder kaum noch etwas hört, ist für bestimmte Arbeitsbereiche nicht mehr einsetzbar. Um das zu vermeiden, kommen Hörgeräte als Hörhilfe am Arbeitsplatz zum Einsatz.

Während eines hektischen Arbeitstags wünscht sich der ein oder andere von uns nur eines: Ruhe. Uns fehlt die Lust, den ausschweifenden Geschichten der Kollegen oder der langen Rede des Chefs zuzuhören. Doch was geschieht, wenn wir gar nicht zuhören können – selbst wenn wir es wollten? Der Verlust des Hörvermögens ist für Betroffene ein tiefer Einschnitt in den Alltag. Wer schlecht oder kaum noch etwas hört, ist für bestimmte Arbeitsbereiche nicht mehr einsetzbar. Um das zu vermeiden, kommen Hörgeräte als Hörhilfe am Arbeitsplatz zum Einsatz.
Arbeiten mit dem Hörgerät – fällt das nicht unangenehm auf?
Nimmt die Hörfähigkeit im Alter oder durch eine Überbelastung des Gehörs langsam ab, wird dieser Zustand von den Betroffenen zunächst kaum wahrgenommen. Auch die Mitmenschen werden sich in der Anfangszeit nicht über das mehrmalige Nachfragen in einem Gespräch wundern. Vor allem in Großraumbüros oder Lärmarbeitsplätzen ist es laut und hektisch, sodass Verständigungsprobleme keine Seltenheit sind.
Fällt es jedoch in ruhigen Bereichen ebenfalls schwer, akustische Signale wahrzunehmen, fühlen sich Hörgeschädigte unsicher. Obwohl viele von ihnen wissen, dass Hörgeräte Abhilfe schaffen, hadern sie mit der Entscheidung, sich eines anzuschaffen. Schuld daran sind meist unbegründete Ängste:
- Wie reagieren meine Mitmenschen, wenn sie das Hörgerät sehen?
- Kann sich meine Hörfähigkeit durch das Hörgerät nicht sogar verschlimmern?
- Ist so ein Hörgerät nicht viel zu teuer?
Aufgrund dieser Überlegungen verzichten viele Menschen zunächst auf den Einsatz einer Hörhilfe. Die Folge: Die Hörschädigung schreitet fort und beeinträchtigt zunehmend die Lebensqualität. Zudem führt schlechtes Hören im Job zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit und schlimmstenfalls einem schlechteren Stand unter den Kollegen. Schließlich gehören Kommunikationsprobleme zu den häufigsten Teamproblemen im Berufsleben.
Darum sind Hörgeräte am Arbeitsplatz eine große Hilfe
Die Zweifel, die von einem Hörverlust Betroffene gegenüber einer Hörhilfe hegen, lassen sich in der Regel schnell zerstreuen. Wer sich gut informiert und den Rat einer Fachkraft einholt, bemerkt die Vorteile eines Hörgeräts. Die meisten Modelle sind klein und kompakt. Mikrofon, Prozessor und Lautsprecher – die drei Komponenten der Apparatur – vereinen sich in einem winzigen Gehäuse. Dieses passt bequem in den Gehörgang und ist dementsprechend von außen kaum zu sehen.
Bei Hörgeräten stehen verschiedene Formen zur Auswahl. Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Während der das Gerät hinter der Ohrmuschel eingesetzt wird, steckt der Hörer Schallausgabe im Gehörgang. Eine transparente Hörzuleitung verbindet die beiden Komponenten miteinander. Im Vergleich zu älteren Hörgeräten, die mit einem großen Ohrstück ausgestattet waren, ist diese Variante besonders unauffällig.

Remote-Onboarding von Quereinsteiger*innen
Worauf es beim Remote-Onboarding von Quereinsteiger*innen ankommt, fasst folgender Leitfaden zusammen.

Immer mehr Unternehmen entwickeln beim Recruiting einen Blick für passende Quereinsteiger*innen. Gerade in der IT-Branche werden Consultants, IT-Data-Analyst*innen oder – Projektmanager*innen händeringend gesucht. Um die passenden Talente auf dem Arbeitsmarkt zu finden, helfen inzwischen intelligente KI-Recruitingtools. Doch das alleine reicht nicht aus, um offene Stellen erfolgreich mit Quereinsteiger*innen zu besetzen. Unternehmen sollten von Anfang an Zeit in ein qualifiziertes Onboarding-Programm investieren, das auch für Remote-Modelle geeignet ist. Worauf es dabei ankommt, fasst folgender Leitfaden zusammen.
Das A und O* Planung und Kommunikation beim Remote-Onboarding
Doch mit dem Recruiting allein ist es nicht getan. Die ersten Monate Einarbeitungszeit von Quereinsteiger*innen im neuen Unternehmen sind entscheidend, um sie oder ihn als vollwertige Fachkraft einsetzen zu können. Doch wie gelingt eine intensive Einarbeitung in einer Arbeitswelt, die mehr und mehr Remote stattfindet? Wie schaffen es Unternehmen, dass neue Mitarbeitende in den gewünschten Bereichen eingearbeitet und virtuell zum Teil eines Teams und der Unternehmenskultur werden? Und was sollten Entscheider*innen unbedingt vermeiden, wenn sie neue Mitarbeitende Remote onboarden?
1. Onboarding Buddy
Legen Sie eine Person fest, die dem oder der Quereinsteiger*in in der Einarbeitungszeit als erste*r Ansprechpartner*in zur Verfügung steht. Im besten Fall handelt es sich dabei um eine Person, die fachliche Fragen beantworten kann, aber auch in die Kultur einführen und Nähe aufbauen kann. Es sollte aber nicht die oder der direkte Vorgesetzte sein. Wichtig* Der Onboading Buddy sollte auch Zeit für diese wichtige Aufgabe haben und während des Onboardings von anderen Aufgaben befreit werden. Nur dann kann er dem Onboardee auch wirklich gerecht werden.
2. Vor-Ort-Kennenlernen
Trotz Remote Arbeit sollte das Onboarding in den ersten zwei Wochen unbedingt auch an einem Tag im Unternehmen stattfinden. So können sich Quereinsteiger*in und Onboarding Buddy sowie das Team zum Start ihrer Zusammenarbeit noch besser persönlich kennen lernen.
3. Der erste Tag
Vor allen in den ersten Arbeitstagen sollten Sie den Remote Onboardee sehr intensiv betreuen und nicht alleine lassen: Starten Sie am ersten Arbeitstag direkt mit einer Videokonferenz mit dem Onboarding Buddy und wenn möglich mit weiteren Personen, mit denen der neue Mitarbeitende zu tun haben wird. Informieren Sie ihn über seine ersten Aufgaben, räumen Sie ihm Zeit für eine Fragenrunde ein und stellen Sie sicher, dass der erste Tag gut ausgefüllt ist, ohne dass der Onboardee direkt überfordert wird.
4. Das Zwei-Wochen-Programm
Gerade in den ersten zwei Wochen sollten Sie für die oder den Quereinsteiger*in ein umfangreiches Trainingsprogramm ausarbeiten, in dem die entsprechenden Fachkolleg*innen sie oder ihn auf neuen Aufgaben einarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass Sie ausreichend Zeit für Selbstlernphasen einräumen, gefolgt von einem Termin, in dem Fragen beantwortet werden.
5. Verbindlichkeit
Gerade beim virtuellen Onboarding ist es einfach, per Mausklick Termine für eine Trainingssession kurzfristig abzusagen. Das lässt sich nicht immer vermeiden, sollte aber niemals ohne Ersatztermin erfolgen, der zeitnah und dann unbedingt auch verbindlich stattfindet.
6. Icebreaker
Beim digitalen Onboarding neigt man schnell dazu, sofort zum fachlichen Teil zu kommen. Das persönliche Kennenlernen, wie es sonst auf dem Flur, in der Kaffeeküche oder bei einer Lunch-Verabredung stattfindet, kommt Remote oft zu kurz. Dabei ist es eine wichtige Voraussetzung, damit sich Neulinge im Unternehmen wohlfühlen und schnell Teil des Teams werden. Deshalb achten Sie unbedingt darauf, auch persönliche Gespräche ins Remote Onboarding zu integrieren. Sprechen Sie auch mal über private Dinge, den letzten Urlaub, über Hobbies oder andere persönliche Themen. Es gibt es auch jede Menge Icebreaker Spiele, mit denen man einiges über den anderen auf spielerische und oft lustige Art und Weise erfahren kann.
7. Digitaler Zugang zu Lernmaterialien
Wie bei jedem Onboarding sollten auch beim Remote Onboarding alle wichtigen Lernmaterialien strukturiert in Ordner abgelegt werden, so dass die neuen Mitarbeitenden schnellen Zugang zu den Materialien haben. Es ist mehr als unglücklich, wenn sie sich Informationen selbst zusammensuchen oder immer wieder im Team nachfragen müssen. Das sorgt schnell für Frustration und Wissenslücken.
8. Erreichbarkeit und Kommunikation
Mal eben schnell über den Schreibtisch eine Frage stellen oder im Nachbarbüro anklopfen, um ein Thema zu diskutieren – das gibt es bei Remote so nicht. Dabei hilft es gerade zum Anfang, um sich im neuen Unternehmen und mit den neuen Aufgaben zurecht zu finden. Deshalb sollten Sie Onboardees vom ersten Tag an virtuelle Kommunikationskanäle aufzeigen, über die sie in Echtzeit ihre Fragen stellen können und auch zeitnah Antworten erhalten. Zusätzlich eignen sich regelmäßige Digital Jour Fixe, die anfangs täglich stattfinden sollten. Nach den ersten zwei Wochen reicht dann auch ein wöchentlicher Jour Fixe.
9. Hardware
Bevor das Onboarding-Programm beginnt, ist es wichtig, dass die neuen Mitarbeitenden rechtzeitig mit einer guten und zeitgemäßen Hardware versorgt und alle notwendigen Programme installiert sowie Berechtigungen vergeben wurden. Nichts hält mehr auf als ein PC, der sich nicht hochfahren lässt oder Zugänge, die nicht funktionieren. Das bringt im schlimmsten Fall das gesamte Onboarding-Programm durcheinander und führt zu unnötigen Verzögerungen.
10. Regelmäßige Vor-Ort-Treffen
Wer in der Nähe seines Firmenstandortes wohnt, sollte im Rahmen des Onboardings mindestens alle zwei Wochen einen Tag im Unternehmen verbringen. Doch auch Remote-Quereinsteiger*innen, die weiter entfernt wohnen, sollten mindestens einmal im Monat eine gewisse Zeit im Unternehmen verbringen.
11. Feedbackgespräche
Egal ob Remote oder im Unternehmen selbst, jedes Onboarding, vor allem von Quereinsteigerinnen, sollte kontinuierliche Feedbackgespräche im engen Turnus einplanen. Nur so können Anforderungen und Leistungen regelmäßig und frühzeitig abgestimmt werden. Auch Defizite werden dann schneller erkannt, und die Person kann individuell entwickelt werden.
Die Autorin Katharina Pratesi ist Partnerin und CHRO bei der Brandmonks GmbH und verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung im HR-/Recruiting-Umfeld.
Employer Branding im Consulting
Die Unternehmensberatung hilft Betrieben dabei, sich strategisch und zukunftsfähig aufzustellen. Allerdings gibt es immer noch verschiedene Sichtweisen auf den Rekrutierung-Prozess. Doch warum ist die Thematik sowohl für Beratende als auch Kund*innen relevant und welche Strategien sind wirklich erfolgreich und funktionieren sogar global?

Warum ist Employer Branding so wichtig?
Ziel des Employer Branding ist es in erster Linie als attraktive(r) Arbeitgeber*in wahrgenommen zu werden und sich so von den Wettbewerber*innen abzuheben. Employer Branding ist dabei eine strategische Unternehmensmaßnahme und gehört damit in den Aufgabenbereich von Consulting Firmen.
Unternehmensberatungen umfassen neben Zielsetzung, Ist-Analyse und Potenzanalysen auch eine umfassende Beratung zum Employer Branding. Es gibt immer noch viele Unternehmen, die in keinem Netzwerk präsent sind und ihre Stellenangebote nicht richtig ausschreiben. Andere Unternehmen verfolgen einen Ansatz, der auf mehr Diversität abzielt und bewusst auf vielfältige Mitarbeitende setzt.
Dies kann sowohl durch gezielte Workshops als auch durch andere Strategien verwirklicht werden. Die Maßnahme sollte vor allem Zielgruppen übergreifend agieren.
Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die eine bewusste Strategie entwickelt haben und diese seit vielen Jahren erfolgreich verfolgen. Die Herangehensweisen sind also sehr unterschiedlich und vielfältig. Als Unternehmensberater*in erleben Sie aus diesem Grund täglich neue Ansätze.
Dabei hat Nahezu jedes Unternehmen Verbesserungspotenzial. Hier können Berater*innen ansetzen und Unternehmen die vorhandenen Potenziale bewusst machen. Vor allem mit dem verstärkten Fokus auf Soziale Netzwerke wie zum Beispiel LinkedIn.
Nach der Coronapause merken viele Unternehmen, dass die Qualität der Bewerbungen nachlässt. Daraufhin ist die Nachfrage nach mehr Sichtbarkeit stetig angestiegen. An diesem Punkt können Unternehmensberater einen begleitenden Einfluss ausüben.
Wie geht es danach für das Unternehmen weiter?
Damit die Strategien einen langfristigen Wert für die Kund*innen haben, müssen einige Details beachtet werden. Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke umfasst dabei die gesamte Wertschöpfungskette von der „Vermittlung“ über die „Gewinnung“ bis zur „Bindung“. Dazu lohnt sich ein genauerer Blick auf den Prozess.
1. Gewinnung
Hier beginnen die Arbeitgeber*innen eine zielgruppengerechte Position einzunehmen. Daraufhin folgt das Mitarbeitendenmarketing, das sich auf alle personalrelevanten Medienkanäle beschränkt. Ebenso wertvoll ist eine erleichterte Integration. Dabei sorgen Arbeitgeber*innen dafür, dass der Einstieg optimal für den neuen Mitarbeitenden wird.
2. Entwicklung
Hier setzt das Talent Assessment an, das versucht, Potenziale frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Daran schließt sich die Talententwicklung an, die durch individuell vereinbarte Pläne umgesetzt wird. Schließlich gibt es noch die Nachfolgeplanung, die sich auf die jeweilige Abteilungspositionen und Führungspositionen beschränkt.
3. Bindung
Im letzten Schritt der Bindung beginnt der Arbeitgebende mit der Kündigungsprävention. Hier werden in der Regel Mitarbeitendenbefragungen durchgeführt, um zu verstehen, ob sich Mitarbeitende bereits vom Unternehmen abwenden.
Darauf folgt das Retention Management, das sich auf die Analyse der Abbruchgründe und die Entwicklung geeigneter Retention-Tools konzentriert. Der letzte Schritt ist das Absolventenmanagement. Hier konzentrieren sich Unternehmen darauf, Beziehungen zwischen Top-Talenten als Markenbotschafter und Multiplikatoren aufzubauen und zu pflegen.
Wie kann eine gezielte Unterstützung aussehen?
Damit sich das Unternehmen richtig positionieren kann, gibt es ein umfassendes Werbekonzept. Dazu gehören beispielsweise Placement, Talent Engagement, Talent Retention und Talent Development.
Daher kann der/die Beratende dem Unternehmen einige Ratschläge geben, aber auch konkrete Maßnahmen erstellen. Abhängig von den Ressourcen des Unternehmens und den bereits ergriffenen Maßnahmen. Dabei kann im Rahmen der Beratung zwischen kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Entwicklungsprozessen unterschieden werden.
Generell ist immer darauf zu achten, dass Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot im Gleichgewicht sind. Weitere Fragestellungen können sein:
- Ist das Unternehmen in der Lage, geeignete Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben?
- Können sich durch ausländische Arbeitskräfte Engpässe lösen?
- Welche Arbeitsbedingungen sollten verändert werden, um auch Arbeitnehmende anzusprechen, die auf Grund der Familie gar nicht oder nur eingeschränkt am Arbeitsleben teilnehmen können?
- Welche Bedingungen müssten verändert werden, um auch Rentner*innen weiterhin mit begrenzter Stundenzahl beschäftigen zu können?
- Welche außertariflichen Bedingungen müssten bestehen, um gute Arbeitszeiten und Ausgleiche zu schaffen?
Zu all diesen Punkten, aber auch zu bestehenden Stärken und Schwächen, kann der Beratende mit dem Unternehmen einen sogenannten Screen durchführen. Es prüft, wie beliebt die Marke auf dem Markt ist.
Dafür kann es hilfreich sein zu wissen, welche Art von Wahrnehmung es gibt, wie viel Nachfrage im Allgemeinen besteht und welche Mitarbeitenden seit mehr als zehn Jahren bereits im Unternehmen arbeiten.
Damit allerdings alles von Anfang an sehr gut funktioniert und der/die Mitarbeitende sich wohlfühlen, ist ein Onboarding Prozess ein wichtiger Bestandteil. Der Onboarding-Prozess ist die gezielte Einstellung und Integration neuer Mitarbeitenden in das Unternehmen.
Dieser Ablauf beginnt mit der Unterschrift des/der Mitarbeitenden und endet mit einer Probezeit von etwa sechs Monaten. Je nach Komplexität der Arbeit kann es jedoch weniger oder mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Ziele sind dabei auf die Arbeit zugeschnitten.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es das Ziel ist, Mitarbeitende schnell und unkompliziert in neue Aufgaben einzuarbeiten. Dabei spielt die interne Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Aber wie funktioniert das genau?
Praktisches Beispiel: Onboarding
1. Vor dem ersten Arbeitstag
Alle Formalitäten können bereits vor dem ersten Arbeitstag erledigt werden. Außerdem bietet es sich dabei an alle wichtigen Informationen an den neuen Mitarbeitenden zu übermitteln. Damit dieser Prozess reibungslos verläuft kann es hilfreich sein, die Kolleg*innen mit einzubinden.
Darüber hinaus ist es wichtig, eventuelle Schulungen zu organisieren, die der neue Mitarbeitende im Vorfeld oder in den ersten Monaten absolvieren kann, um sich umfassend mit dem Produkt und den internen Prozessen vertraut zu machen.
Zu einem guten Start gehört es auch vorab die notwendigen Schlüssel, Arbeitsbereiche, Technologien und Netzwerkzugänge zu prüfen. Um den Einstieg persönlicher zu gestalten, kann ein Willkommensgeschenk arrangiert werden. Die Klassiker dafür sind Blumen und Pralinen. Möchte sich der Arbeitgebende von seinen Mitbewerber*innen abheben, kann er eine „Willkommensbox“ zusammenstellen.
In diese Box kann zum Beispiel eine Tasse mit dem passenden Logo, Kugelschreiber und Sticks gelegt werden. Für diesen besonderen Anlass lässt sich alles in einer großartigen Verpackung zusammenstellen. Das Unboxing-Erlebnis wird definitiv zu einem sehr guten ersten Eindruck führen.
2. Erster Arbeitstag
Der erste Arbeitstag ist gekommen und das Unternehmen begrüßt einen neuen Mitarbeitenden. Damit vor der Ankunft alles nochmal in Ruhe geordnet werden kann, bietet es sich an, den Arbeitsbeginn zeitversetzt zu den Kollegen einzuplanen. Im besten Fall kann der Mitarbeitende mit der zusammengestellten Willkommensbox begrüßt werden, dass stärkt vor allem das Zugehörigkeitsgefühl. Außerdem wird empfohlen, eine kleine Vorstellungsrunde zum Einstieg anzubieten. Gemeinsam mit den Kolleg*innen kann damit das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden.
3. Die ersten Wochen
Es ist hilfreich, die Pläne für die ersten Wochen direkt zu besprechen. Gerade wenn zusätzliche Trainingsressourcen geplant sind, ist es am besten, dies im Voraus anzukündigen. Auch gegenseitige Erwartungen sollten geklärt werden, um künftige Missverständnisse zu vermeiden.
4. Nach vier bis acht Wochen
Um mögliche Fragen und Unklarheiten schnell zu klären, bieten sich regelmäßige Feedbackgespräche an. Neben der internen Kommunikation ist auch die Kontaktpflege zu externen Dienstleister*innen und Kund*innen wichtig. Dadurch tritt der Arbeitnehmende vom ersten Tag an in das neue Unternehmen ein. Schließlich soll es nicht beim Onboarding bleiben, sondern der Mitarbeitende langfristig im gesamten Prozess eingeführt werden.
Fazit
Durch den Onboarding-Prozess war es gut zu erkennen, wie eine Employer-Brand-Maßnahme funktionieren kann. Zusammengefasst ist das Ziel der Maßnahmen zum einen nach außen, wie sich das Unternehmen präsentiert und zum anderen wie die internen Strukturen sind. Dabei sollte beides gleichwertig gewichtet sein, denn nur wenn es innen stimmt, strahlt das positive Effekte nach außen aus
Daher können Beratende den Onboarding-Prozess sehr gut nutzen und mit ihren Kund*innen gemeinsam umsetzen und ausbauen. Natürlich gibt es viele Optionen, die für einen Beratenden in Betracht gezogen werden können.
Wichtig ist in jedem Fall, auf qualitätvolle Strategien zu setzen, damit fachkundige Mitarbeitende nicht nur ins Unternehmen kommen, sondern auch bleiben.
Meetings: Fokussieren statt reden im Akkord
Wie hybride Teams mit weniger Meetings mehr erreichen können.

Immer mehr Meetings lassen uns durch unsere Arbeitstage hetzen. Trotzdem fragen wir uns abends regelmäßig, was wir eigentlich geschafft haben. Hybride Teams können die Anzahl von Meetings konsequent reduzieren, in dem sie das passende Meetingformat auswählen und smarte Kollaborationstools nutzen. Das macht die verbleibenden Meetings fokussierter und produktiver und neben meetingfreier Zeit winken mehr Freiraum und Flexibilität.
Wir sind im Team dauernd miteinander beschäftigt. Ein Meeting jagt das andere. Dazwischen kommen wir kaum zum Denken, manchmal reicht es nicht mal für eine Biopause zwischen den Terminen. Geredet wird viel miteinander, zu Wichtigem kommen wir aber trotzdem nicht.
Obwohl wir hetzen, kommen wir nicht vom Fleck
Unsere gelernte Reaktion auf „viel zu viel zu tun“ besteht darin, noch mehr zu tun, um den Berg abgearbeitet zu bekommen. Wir hoffen, dass es danach besser wird. Dabei merken wir nicht, dass wir unser Problem damit nicht lösen, sondern nur noch verschärfen. Mehr vom Gleichen hat noch nie geholfen, und als Maßnahme gegen zu viel Arbeit wirkt es direkt kontraproduktiv.
Um gegen all die unbeantworteten E-Mails in der Inbox anzukommen, schreiben wir E-Mails im Akkord. Und bekommen als Reaktion – Überraschung – noch mehr E-Mails.
Um trotz der vielen, unproduktiven Meetings weiter zu kommen, setzen wir noch mehr Meetings an. Und fühlen uns am Ende der Marathontage nur noch unproduktiver und erschöpfter.
Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind und das Gefühl haben, zu schnell zu sein, ist klar, was wir machen. Wir gehen vom Gas, wechseln die Spur und versuchen die Kontrolle wieder zu erlangen. Noch schneller fahren ist eine völlig abwegige Reaktion.
Vom Gas gehen bringt neuen Flow
Es ist wie bei der bekannten Parabel von den Waldarbeitern, die sich mit einer stumpfen Säge dabei abmühen, einen Baum zu fällen. Auf die Empfehlung, die Säge zu schärfen, entgegnen sie: „Dafür haben wir keine Zeit, wir müssen doch sägen.“
Mit Abstand betrachtet, fällt es uns also leicht zu erkennen, dass vom Gas gehen und anhalten, um aufs Wesentliche zu fokussieren, viel mehr produktiven Flow bringt, als kopflos weiterzuhetzen. Sind wir jedoch mittendrin, fällt es umso schwerer.
Gelingt es uns hingegen, regelmäßig anzuhalten und uns zu fokussieren, dann bringt das die Freude an unserer Arbeit zurück und wir können erleben, dass die ersehnten produktiven Ergebnisse viel leichter entstehen, weil wir mehr Wichtiges tun und nicht nur Dringendes.
Zwei Fragen für mehr Fokus in und außerhalb von Meetings
Gerade weil wir es so eilig haben, sollten wir also bewusst langsam machen zwischendurch und anhalten.
Mehr freie Zeit für die wichtigen Dinge statt Meetingmarathon wird möglich, indem wir uns die Zeit nehmen, zwei fokussierende Fragen vor dem Ansetzen des nächsten Meetings zu beantworten.
1. Wozu wollen wir uns im Meeting treffen?
2. Welche Art von Meeting ist dafür hilfreich?
Wenn wir uns zunächst klar darüber werden, was wir im Meeting gemeinsam machen wollen, also welche Art von Interaktion stattfinden soll, erreichen wir mit diesem kurzen Zwischenhalt schon viel. Denn damit können wir nicht nur die Meetingagenda viel fokussierter gestalten, sondern auch noch feststellen, ob ein Meeting überhaupt erforderlich ist.
Als Hilfestellung haben wir drei Kategorien typischer Interaktionen im Meeting identifiziert.
1. Informieren, abstimmen, Ideen sammeln
Wenn es im Meeting zum Beispiel „nur“ darum geht, Informationen in Form einer Power-Point Präsentation zu vermitteln, oder uns zu einer Terminsuche abzustimmen, so ist das kaum komplex und üblicherweise auch wenig emotional. Deshalb können wir dafür gut auf ein Meeting verzichten und das Ganze asynchron miteinander klären.
2. Diskutieren, entscheiden
Gibt es beispielsweise eine Frage zu diskutieren, bei der die Meinungen auseinander gehen und von deren Antwort für die Beteiligten etwas abhängt, so kann es auch mal emotional sein und die hin und her fliegenden Gesprächsstränge haben eine gewisse Komplexität. Um konstruktiv zu diskutieren und Entscheidungen zum weiteren Vorgehen zu treffen, ist ein Meeting hilfreicher als ein E-Mail-Pingpong. In Präsenz treffen muss ich mich dafür nicht notwendigerweise, ein Online-Meeting kann hierfür ein zeit-effizientes Format sein.
3. Kennenlernen, Bindung stärken, Konflikte klären
Ging es zum Beispiel zu einem Thema schon diverse Male hoch her und haben sich die Fronten verhärtet, dann sind wir bei Kategorie 3 angekommen. Die Perspektiven zusammen zu bringen, ist dann eine komplexe und emotionale Aufgabe. Eine Aufgabe, die sich am leichtesten mit einem Präsenz-Meeting lösen lässt. Im persönlichen Treffen lässt sich auch der Teamgeist viel einfacher pflegen, als wenn wir uns nur über Bildschirme begegnen.
Je komplexer und emotionaler also die Interaktion im Meeting, desto mehr Präsenz ist hilfreich. Mit einer fokussierteren Auswahl des passenden Meetingsformats, können wir mehr Freiräume schaffen zwischen den Meetings und kommen in den Meetings leichter zu den erwünschten Ergebnissen. Einen Überblick gibt unsere Meetingformat-Interaktions-Matrix.

Hybride Teams schaffen bewusste Freiräume durch asynchrones Arbeiten
Wichtige Ergebnisse entstehen nicht nur in Meetings, sondern vielmehr auch zwischen Meetings. Deswegen ist es nur konsequent, diese produktiven Zwischenräume viel mehr zu nutzen und stetig zu vergrößern. Dies gelingt zum Beispiel dadurch, gezielt mehr asynchron zusammenzuarbeiten. Gemeint ist damit, zeitversetzt gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Ein kreatives Brainstorming findet dann zum Beispiel nicht im Meeting statt, sondern schon zuvor asynchron auf einem digitalen Whiteboard. Gerade eher Introvertierte schätzen diesen Modus oft deutlich mehr, als auf Knopfdruck im Meeting Ideen zu generieren.
Am einfachsten lassen sich Interaktionen der oben benannten Kategorie 1 (Informieren, abstimmen, Ideen sammeln) aus Meetings auslagern. Aktuelle Informationen zu Projektständen oder Arbeitsergebnissen können beispielsweise asynchron über ein digitales Taskboard zugänglich gemacht werden – lesen kann sie vorab jede(r) selbst. Im Meeting selbst liegt der Fokus dann nicht mehr auf den zeitraubenden Status-Updates, sondern auf der Vereinbarung der nächsten Schritte.
Hybride Teams sind hier klar im Vorteil, da sie zwangsläufig smartere Tools und Techniken nutzen, um auch auf Distanz eng abgestimmt miteinander arbeiten zu können. Beliebte Beispiele sind hier digitale Taskboards und Whiteboards Whiteboards.
All das setzt natürlich zunächst eine Zeitinvestition in den Aufbau asynchroner Werkzeuge und Strukturen voraus. Wer so schon arbeitet, bewertet diese Investition als sehr nützlich. Es ermöglicht, viel weniger Meetings zu haben und bringt viel Arbeitsfreude zurück, da wieder mehr Zeit für Wichtiges und Unvorhergesehenes frei wird.
Der Versuchung widerstehen, die frei gewordene Zeit gleich wieder zu füllen
Aber Achtung! Wenn wir dank fokussierter Auswahl des passenden Meetingformats und asynchroner Arbeit weniger Meetings haben, sollten wir mit der frei gewordenen Zeit sehr achtsam umgehen. Sonst füllen wir die wertvollen, neuen Freiräume wieder nur mit zusätzlicher Arbeit an Dringendem.
Das kann sich anfangs unangenehm anfühlen, fast wie auf (Beschäftigung-)Entzug und es kann sich die leise Frage melden „Bin ich jetzt noch wichtig mit weniger Terminen im Kalender?“
Wer es schafft, den abgespeckten Kalender zu verteidigen, wird damit belohnt, die freie Zeit endlich für das nutzen zu können, was wirklich voranbringt. Das sind die großen, wichtigen Themen, für die der Tag bisher nie lang genug war – und die einen am Abend zufrieden den Laptop zuklappen lassen.
Anhalten und Fokussieren sind wirksame Gegenmaßnahmen, wenn es mehr zu tun gibt als der Arbeitstag lang ist. Ein erster Schritt kann sein, sich vor dem Ansetzen des nächsten Meetings kurz Zeit zu nehmen und zu hinterfragen, ob es ein Meeting braucht und wenn ja, welches Format das geeignetste ist. Noch mehr Luft im Kalender entsteht durch mehr asynchrones Zusammenarbeiten. Wirksame Veränderungen, die neue Freiräume schaffen, in denen wieder mehr Flow und Zufriedenheit Platz haben.
Tipp zum Weiterlesen: Gesine Engelage-Meyer, Sonja Hanau, Mit hybriden Teams mehr erreichen, Werkzeuge, Methoden und Praktiken für gelungene Zusammenarbeit auf Distanz, ISBN 978-3-86980-644-0, 1. Auflage BusinessVillage 2022, 29,95 Euro
Connection please!
Das richtige Netzwerken gibt es nicht, sondern nur kluges, d.h. auf dich und deine Person abgestimmtes Netzwerken. So geht‘s.

Vor gut 300 Jahren, als in London mit dem ersten Business Club im Westend die Urzelle des Netzwerkens entstand, war der Austausch unter Gleichgesinnten wenigen auserwählten Geschäftsmännern vorbehalten. Heute gehört Netzwerken für jede(n) Unternehmer*in zum Pflichtprogramm. Doch nicht allen fällt das gezielte Kontakteknüpfen leicht.
Das Ziel: Eine Gruppe von Menschen, die sich gegenseitig wertschätzt und unterstützt. Die richtige Person für jede Frage nur eine Nachricht oder einen Anruf entfernt. Fachlicher Austausch zu relevanten Themen. Funktionierende Kooperation. Rat, wenn du ihn brauchst. Kurz: Ein starkes Netzwerk.
Der Weg: Kommt drauf an. Gerade junge Gründer*innen, die nicht über jahrzehntealte Verbindungen verfügen, müssen für ein gutes Netzwerk viel Aufbauarbeit leisten. Aber was genau sollen sie tun? Möglichst viele Live-Events besuchen? Das Internet nach sämtlichen Netzwerken durchforsten, die zur eigenen Branche passen und diesen beitreten? Auf keinen Fall. Auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, war noch nie eine gute Idee. Es kommt auf eine kluge Mischung an – online wie offline.
Let’s Party! Für Leute, die Spaß an Live-Events haben
Du gehst gern auf Veranstaltungen und hast kein Problem damit, fremde Menschen anzusprechen oder ein paar Stunden mit reichlich Smalltalk zu verbringen? Dann such dir zwei Veranstaltungen pro Jahr aus, die zu dir und deinem Business passen. Zum Beispiel ein Event wie das Online Marketing Rockstars Festival (OMR) in Hamburg, das in diesem Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder stattgefunden hat. 500 Aussteller*innen, 70.000 Besucher*innen, das sind die Zahlen, die zu dieser Messe für digitales Marketing und Technologie gehören. Zu groß für dich?
Wie wäre es mit einer Fuckup-Night? Es gibt sie inzwischen in einer Reihe von Städten. Das Motto: „Sometimes you win, sometimes you learn – Schöner Scheitern“. Drei oder vier Speaker*innen erzählen, wie und warum sie mit ihrem Business versagt und was sie daraus gelernt haben. Aber Fuckup-Night steht auch für FUN.
Egal, wofür du dich entscheidest: Steck deine Visitenkarten ein und geh mit dem festen Vorsatz hin, fünf neue Kontakte zu schließen. Manchmal ist es nicht einmal nötig, jemanden anzusprechen. Aktiv zuzuhören und im richtigen Moment eine kluge Bemerkung zumachen, kann schon Türen öffnen.
Wenn ein Live-Event für dich die Hölle ist
Oberflächliches Geplauder und Shaking Hands mit Leuten, die du nicht kennst, ist nichts für dich? Allein beim Gedanken daran bricht dir der Schweiß aus? 70.000 Leute unter einem Dach sind deine Vorstellung von der Hölle? Nicht schlimm. Es geht nicht nur dir so. Manchen Menschen ist offensives Netzwerken sogar so unangenehm, dass sie sich dabei regelrecht schmutzig fühlen und nach einem Messebesuch sofort duschen oder sich wenigstens die Hände waschen müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-amerikanische Studie. Als eher introvertierte(r) Gründer*in hast du verschiedene Möglichkeiten: Du überwindest dich, gehst trotzdem zu mindestens einem Event, nimmst aber jemanden mit, damit du dich wohler fühlst. Dennoch geht es natürlich darum, mit neuen Leuten zu sprechen und nicht etwa darum, die ganze Zeit mit dem/der mitgebrachten Freund*in deinen potenziellen Kontakten beim aktiven Netzwerken zuzusehen. Du kannst dich auch im Vorfeld der Veranstaltung mit jemandem verabreden, den oder die du bisher nur online kennst. Auch das macht es leichter.
Auf das Wo kommt es nicht an
Erscheint dir die Live-Event-Hürde immer noch zu hoch, dann baust du dein Netz ausschließlich online auf. Real-Life-Kontakte sind gut, aber für dein Business nicht lebensnotwendig. Die Qualität deiner Kontakte hängt nicht davon ab, wo du sie knüpfst. Statt zu einem Live-Event geh in ein bezahltes Netzwerk und sei dort aktiv dabei.
Warum bezahlt? Weil bei bezahlten Angeboten das Commitment der Teilnehmenden meist größer ist. Außerdem organisiert der Host Termine, Zoom-Calls, besondere Vernetzungsaktionen etc. So ist es für dich leichter, auf andere Mitglieder zuzugehen und herauszufinden, wer von ihnen wirklich interessant ist.
Du kennst virtuelle Coffee-Dates? Ich halte sie für eine großartige Alternative und eine pragmatische Lösung, um in einem Online-Netzwerk Menschen besser kennenzulernen. Übernimm die Initiative, geh auf zwei, drei Menschen direkt mit einer Einladung zu und schau, was passiert. Es kann gut sein, dass du auf jemanden triffst, der/die noch zurückhaltender ist als du selbst und sich über deinen ersten Schritt freut.
Ja, es darf das Thema Wetter sein
Online wie offline gibt es beim Kennenlernen immer das gleiche Problem: Womit anfangen? Mit dem Wetter? Nur zu. Wenn es gerade schüttet wie aus Kannen, ist das doch ein naheliegender Gesprächseinstieg. Grundsätzlich ist für mich eine Mischung aus beruflichen und privaten Themen gut. Wie ist dein letzter Launch gelaufen? Was hältst du von diesem und jenem Branchentrend? Schaffst du es regelmäßig zum Sport? Überhaupt Freizeit – kurz nach der Gründung ein rares Gut, das immer Gesprächsstoff liefern kann. Es geht um Austausch auf einer menschlichen Ebene, darum, lockere Anknüpfungspunkte zu finden.
In der Online-Businesswelt, aus der ich komme und in der viele Solopreneur*innen unterwegs sind, werden schnell gute Kontakte geknüpft. Egal, ob es sich um einen Mastermind-Austausch, eine Kooperation oder ein gemeinsames Projekt handelt. Immer mehr (Online-)Unternehmer*innen verstehen, dass sie ihre Kräfte bündeln sollten und so gemeinsam mehr erreichen können.
Die Verabredung zum zweiten Business-Date
Dir ist schon beim ersten Kennenlernen klar: Die Wellenlänge stimmt, mit diesem Menschen würdest du gern öfter reden, vielleicht sogar kooperieren. Dann ist das ein Moment, in dem Schüchternheit nicht überhandnehmen darf. Jetzt musst du dein Interesse offen und direkt aussprechen. Vielleicht so: „Könntest du dir vorstellen, dass wir uns in Zukunft regelmäßig austauschen? Ich schon. Und was hältst du von der Idee, dass wir uns bei unseren nächsten Launches gezielt als Affiliate-Partner*innen unterstützen?“
Die Belohnung für die direkte Frage (besonders gut in Kombination mit einem konkreten Vorschlag) ist Klarheit. Du weißt im nächsten Moment, ob es einen zweiten Kontakt geben wird oder nicht. Auch ein Nein ist okay und muss von beiden Seiten akzeptiert werden. So gesehen ist Online-Netzwerken nicht anders als Daten.
Ein Anfang ist nicht genug – dranbleiben!
Ein kluges Netzwerk aufzubauen, erfordert Zeit. Wie viel davon, entscheiden wir selbst – und machen uns darüber am besten schon im Vorfeld Gedanken. Wichtig zu wissen: Der größte Zeitfresser ist die Pflege der geschlossenen Kontakte. Man muss zwar weder dauernd telefonieren noch sich ständig E-Mails schreiben, um eine Business-Partnerschaft lebendig zu halten. Aber ein regelmäßiger, aktiver Kontakt von beiden Seiten ist unverzichtbar.
Lass dein Netzwerk deshalb nur so groß werden, dass du es gut im Griff behalten kannst. Anders ausgedrückt: Lieber klein und hilfreich als riesig und belanglos. Wenn kein wirklicher Austausch stattfindet, war das Zeitinvestment Verschwendung.
Notiere dir Daten wie Geburtstage, geplante Launches, Produkteinführungen. Schreib ein kurzes Happy Birthday, frag nach, wie ist der jüngste Launch gelaufen ist. Jeder Mensch freut sich über anteilnehmendes Interesse.
Das klingt, als wäre kluges Netzwerken ein harter Job. Nein, ist es nicht. Netzwerken macht Spaß. Der Trick ist, nur so viel zu machen, wie es sich für dich gut anfühlt. Je authentischer du bist, desto mehr Menschen auf gleicher Wellenlänge kommen gern in dein Netz.
Die Autorin Kristin Woltmann begleitet als Holistic Business Coach Frauen auf dem Weg zu ihrem eigenen Business.