5 Basics für selbstgemachte Produktfotos

Praxistipps zum Selbermachen

Autor: Eberhard Schuy
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Jeder, der auf Internetplattformen Objekte verkaufen will, ist mehr oder weniger gezwungen, qualitativ hochwertige Bilder nach vorgegebenen Standards zu liefern. Lesen Sie im Folgenden, was es dabei zu beachten gilt, wenn Sie Ihre Produkte selbst perfekt abbilden wollen.

Mit wirkungsvollen Fotoaufnahmen möchte man das jeweilige Produkt möglichst genau und vorteilhaft präsentieren, um es attraktiv in den Augen des potenziellen Käufers zu machen. Von der Qualität der Aufnahmen hängt mit anderen Worten auch der Verkaufserfolg ab.

Wichtig zu wissen: Eine Produktaufnahme hat eine Chance von zwei Sekunden, wie die Profis nahelegen, in denen sie von menschlichem Auge wahrgenommen wird. Bereits dann entscheiden die meisten im Onlineshop stöbernden Käufer, ob sie sich dabei angesprochen fühlen oder nicht. Umso wichtiger, sich mit dem Thema Produktfotografie intensiver auseinanderzusetzen. Hier ein paar Praxistipps:


Tipp 1: Bildaufteilungen

Natürlich kennen Sie den Satz: „Weniger ist mehr“ Glauben Sie mir, ich sage ihn bei meinen Schulungen sehr häufig. Es gibt selten ein gutes Argument dafür, dasselbe Objekt mehrmals auf einem Bild abzubilden. Natürlich wäre ein Grund, unterschiedliche Größen oder Farben zu zeigen oder durch Veränderung der Position auf Details hinzuweisen. Doch je ruhiger ein Produktbild und aufgeräumter die Gestaltung ist, desto schneller ist das Bild für den Betrachter aufzunehmen. Ruhige Bilder funktionieren in der Sachfotografie besser!

Wägen Sie daher ab, ob Sie Mengen zeigen oder durch reduzierte Fotografie eher die Wertigkeit des Objektes hervorheben möchten. Sie kennen dies aus der Schmuckfotografie: Hier wird wohl niemand fünf gleiche Ringe nebeneinander fotografieren, um ein so individuelles Objekt zur Massenware zu deklassieren. Anders bei Dingen, die im Set verkauft werden: Hier kann die Einzeldarstellung eher irritieren. Dabei kann ein kleines, aufgelockertes Arrangement spielerisch wirken – die strenge Anordnung erscheint schnell gewöhnlich und langweilig, wie auf dieser Abbildung zu sehen:

Aufgelockert fotografiert bekommt das Bild jedoch etwas Spielerisches. Die Tischtennisbälle sind in einer Art fotografiert, wie sie in natura gut vorstellbar ist. So würden wir sie irgendwo liegend erwarten:

Tipp 2: Die Blickrichtung der Objekte

In unseren Breitengraden sind wir es gewohnt, von links nach rechts zu lesen. Diese Gewohnheit übernehmen wir bei der Betrachtung von Bildern. Dies bedeutet, dass Fotografien, die in Leserichtung betrachtet werden können, in der Regel angenehmer und schneller erfassbar sind. Aus der Personenfotografie kennen wir bestimmte Blickrichtungen: Steht eine Person rechts im Bild und schaut nach links, so schaut sie dem Betrachter entgegen, die Blicke „begegnen“ sich. Steht die Person links und schaut nach rechts aus dem Bild, so folgt sie dem Blick des Betrachters. Auch bei Produkten kann eine solche Blickrichtung ausgemacht werden. Selbst ein Gebäckstück kann so mehr oder weniger den Betrachter ansprechen oder eher neutral wirken.

Das Gebäckstück auf folgender Abbildung scheint uns anzuschauen: Es kommt dem Blick des Betrachters entgegen:

Der Betrachter der obenstehenden Abbildung könnte davon ausgehen, dass sich das Gebäckstück abwendet – es möchte wohl nicht gegessen werden. Nachvollziehbar, für das Marketing aber fatal. Das erste Bild würde hier besser funktionieren. Deutlich wird die Wichtigkeit der genauen Motivbetrachtung: Schauen Sie sich das zu fotografierende Produkt genau an. Auf der Suche nach der richtigen Perspektive stellen Sie sich einfach vor, Sie würden rechts im Bild stehen und dem von links kommenden Betrachter das Objekt präsentieren wollen. Die Richtung, die das Produkt nun einnimmt, wird fast immer gut sein.

Generell ist allerdings zu sagen: Sämtliche hier genannten Tipps und Regeln sind nicht als absolut zu verstehen. Sie können diese verwenden, um Ihre Bilder prüfen und optimieren zu können. Sollte Ihnen ein Bild nicht gefallen, achten Sie doch beispielsweise einmal darauf, wie das Objekt angeordnet ist oder ob das Bild Ruhe ausstrahlt. Wenn Ihnen das Bild, das entgegen dieser Regeln gestaltet ist, besser gefällt – prima! Lassen Sie es so. Regeln sollten nur der Orientierung dienen, wenn wir nicht genau wissen, was uns am Bild stört.

Tipp 3: Sach- oder Still-Life-Fotografie?

Für welchen Zweck fotografieren Sie? Dies ist immer die entscheidende Frage. Stellen Sie sich vor, ich möchte Ihnen die Schreibtischlampe aus der linken Abbildung verkaufen und zeige Ihnen die rechts daneben befindliche Still-Life-Aufnahme. Im besten Fall lachen Sie, weil Ihnen das Foto gefällt. Ganz sicher aber ist, dass Sie keine Information bekommen, was Sie eigentlich kaufen werden. Eine schwarze Lampe – oder ist sie vielleicht sogar grün, matt oder glänzend, mit Fuß oder zum Klemmen?

Sie sehen: Informativ ist das Bild wirklich nicht, aber immerhin werden Sie den Schein der Leuchte erkennen. Er wird in der Sachaufnahme nur zu vermuten sein. So, wie im Still-Life die Leuchte den Hefter anschaut und scheinbar schon eine kleine Geschichte erzählt, schaut in der Sachaufnahme die Leuchte zum Betrachter. In der Werbung könnte eine Kombination aus beiden Bildern gut funktionieren, neben dem dekorativen Still-Life-Bild würde die Sachaufnahme für die nötigen Informationen sorgen.


Tipp 4: Farbe oder Schwarz-Weiß?

Es gibt immer wieder Situationen, in denen Bilder „nur“ in Schwarz-Weiß gedruckt oder abgebildet werden können. Natürlich werden Sie wahrscheinlich das Bild wie gewohnt aufnehmen: in Farbe – und es im Zweifel einem anderen überlassen, das Bild entsprechend in Schwarz-Weiß zu präsentieren. Gute Konvertierungen zeichnen sich jedoch durch ein besonderes Augenmerk auf die Tonwerte aus. Ich selbst habe es allerdings bereits erleben müssen, dass letztendlich einfach nur monochrom gedruckt wurde. Eine einfache "Entsättigung" jedoch reicht nicht aus, die Hell-Dunkel-Kontraste können uns einen Streich spielen. Was in Farbe noch kontrastreich und lebendig aussieht, kann in Schwarz-Weiß einfach nur grau wirken.

Sollten Sie in die Lage kommen, selbst Umwandlungen in SW vorzunehmen, kann ich Ihnen nur ein Bildbearbeitungsprogramm oder einen RAW-Konverter empfehlen, mit dem Sie die Helligkeitswerte der einzelnen Farben separiert beeinflussen können. Recht häufig werde ich gefragt, wann SW-Abbildungen in der Sachfotografie sinnvoll sind. Die Antwort lautet dann meistens: „NIE.“

Es gibt sicher Abbildungen, die der reinen Wiedererkennung dienen, wie in Preislisten, Ersatzteilkatalogen etc. Hier wird oft aus Kostengründen oder weil die Farbigkeit der Abbildungen zu Missverständnissen führen kann und aus der Beschreibung die Machart eindeutig hervorgeht (zum Beispiel: Stahlschraube > Messingschraube) auf Farbe verzichtet. Die Fotografie dient hier aber nicht mehr dazu, das Produkt zu präsentieren, sie hat nur noch eine Kontrollaufgabe. Sie erreichen den Betrachter immer dann, wenn Material und Farbe eindeutig und klar zu erkennen sind ... in Farbe!


Tipp 5: So sehen Bilder im Internet gut aus

Davon ausgehend, dass Ihre Bilder bei Ihnen auf dem Monitor perfekt aussehen, möchten Sie natürlich alle anderen Betrachter im Netz ebenso beeindrucken. Dies können wir jedoch ganz sicher ausschließen. Tun Sie dennoch alles dafür – und dazu gehört, selbst zunächst an einem kalibrierten Monitor zu arbeiten. Nur so können Farben verbindlich beurteilt werden. Viele Betrachter werden später an „Büromonitoren“ sitzen, die weniger für Bilder geeignet sind. Hierauf haben Sie leider keinen Einfluss. Zudem werden die Fotos in unterschiedlichen Browsern angeschaut, die Bilder nicht gleich verarbeiten und die eingebetteten Profile in den Aufnahmen unterschiedlich interpretieren.

Um sicherzugehen, dass es hier nicht zu Farbverschiebungen kommt, speichern Sie bitte sämtliche Bilder, die für das Internet gedacht sind, im sRGB-Format ab. Dieser Farbraum wird von allen Browsern unterstützt. Mit diesen beiden Schritten haben Sie alles Mögliche getan, um Ihre Bilder so gut und so sicher wie möglich zu präsentieren. Wie scharf muss ein Bild sein? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Sehr scharf. Arbeiten Sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm und sind mit den unterschiedlichen Schärfungsmethoden nicht vertraut, verlassen Sie sich ruhig auf die möglichen Vorgaben bei der Entwicklung oder der Speicherung. Zum Beispiel > für Web schärfen oder > für Druck schärfen.

Ich erlebe immer wieder, dass sich unerfahrene Bildbearbeiter dazu hinreißen lassen, Bilder zu überschärfen. Das wirkt an einem alten Monitor noch ganz gut und „knackig“, am guten Monitor sehen solche Bilder nur beschädigt und fehlerhaft aus. Überschärfte Bilder wirken im Druck pixelhaft und erwecken den Eindruck, als wären die Kanten nachgezeichnet. Das Fatale daran: Der Betrachter vermutet unwillkürlich, dass dieses Bild manipuliert wurde, um etwas zu kaschieren. Wenn Sie also schärfen möchten, seien Sie bitte kritisch und hinterfragen Sie, ob die zusätzliche Schärfe notwendig ist und dem Bild wirklich guttut!

Zum Weiterlesen: Diese Tipps stammen aus dem kostenlosen eBook „Produktfotografie, Produktbilder einfach zu Hause fotografieren“ von Eberhard Schuy. Das kleine Handbuch im Umfang von knappen 55 Seiten ist speziell der Produktfotografie gewidmet und hat den Charakter eines Ratgebers.
Den Gratis-Download gibt es hier

Über den Autor: Eberhard Schuy ist Meisterfotograf und arbeitet in Köln als selbständiger Werbe- und Industriefotograf für internationale Kunden. Er ist Autor verschiedener Trainings und Bücher zum Thema Produktfotografie. Als Gastdozent arbeitet er an verschiedenen Hochschulen für Design und Kommunikation, SCHUYfotografie

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On-Call-Dienst - bereit, wenn’s drauf ankommt

Rufbereitschaft gehört in vielen IT- und DevOps-Teams zum Alltag – sorgt aber gerade oft für Unsicherheit. Hier ein FAQ für den Alltag in der Rufbereitschaft.

Was muss ich während der Rufbereitschaft vor meinem ersten Einsatz beachten? Darf ich kurz einkaufen? Sind ein Nickerchen oder ein Glas Wein im Bereitschaftsdienst erlaubt? Wie vermeiden wir Überlastung im Team? Und wie sieht eigentlich eine faire Vergütung aus? In einem kompakten FAQ findest du die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den On-Call-Dienst – praxisnah, verständlich und mit Tipps aus dem Arbeitsalltag.

Wichtige Fragen und Antworten zum Bereitschaftsdienst

1. Kann ich mein Zuhause verlassen oder muss ich auf Standby bleiben wie ein Server im Ruhezustand?

Du kannst dein Zuhause verlassen, aber du solltest immer erreichbar bleiben. Solange du eine Möglichkeit hast, auf Benachrichtigungen zu reagieren (Telefon, Laptop oder andere Geräte), kannst du unterwegs sein. Vermeide jedoch Orte, an denen du nicht schnell reagieren kannst, falls es nötig wird.

2. Kann ich einen schnellen Einkauf im Supermarkt machen oder schlägt Murphy's Law dann zu?

Es ist besser, an einem Ort zu bleiben, an dem du schnell ein Problem lösen kannst, aber ein kurzer Einkauf sollte in der Regel kein Problem sein, solange du dein Telefon oder Laptop dabei hast. Wenn du dir unsicher bist, vermeide es, den Supermarkt zu betreten.

3. Ist es okay, mit meinem Hund spazieren zu gehen oder sollte ich meinen Laptop mitnehmen?

Spazieren gehen ist in Ordnung, solange du in einem Gebiet mit gutem Empfang bist und schnell reagieren kannst, falls nötig. Es ist nicht schlecht, einen Backup-Plan zu haben (wie dein Telefon oder Laptop), falls eine dringende Benachrichtigung eintrifft.

4. Kann ich ins Fitnessstudio gehen oder ist es sicherer, in der Nähe meines Arbeitsplatzes zu bleiben?

Es kommt darauf an, um welches Fitnessstudio es sich handelt. Wenn es ein Studio ist, in dem du keinen Empfang hast oder nicht schnell reagieren kannst, ist es sicherer, in der Nähe deines Arbeitsplatzes zu bleiben. Wenn du ein Studio in der Nähe hast und erreichbar bleibst (z.B. mit deinem Handy), sollte ein kurzes Workout kein Problem sein.

5. Was ist mit Reisen? Bin ich an meinen Standort gebunden oder kann ich mich bewegen?

Reisen kann schwierig sein, aber es kommt auf dein Benachrichtigungssystem an. Wenn du in ein Gebiet reist, in dem du gut verbunden bist und Probleme aus der Ferne lösen kannst, ist es möglich. Lange Reisen oder Reisen in Gebiete mit schlechtem Empfang sind jedoch nicht die beste Wahl während eines Bereitschaftsdienstes.

6. Ein kurzes Nickerchen – erlaubt oder zu riskant?

Ein Bereitschaftsdienst bedeutet im Allgemeinen nicht, dass man die ganze Zeit wach sein muss. Die einzige Voraussetzung ist, dass Sie in der Lage sind, innerhalb eines kurzen Zeitraums (z.B. innerhalb von 10 Minuten) zu arbeiten. Einige Incident-Management-Tools verfügen über Funktionen, die dafür sorgen, dass du während des Bereitschaftsdienstes beruhigt schlafen kannst und dennoch die Gewissheit hast, dass es bei einem Zwischenfall zu einer Meldung kommt.

7. Kann ich ein Glas Wein trinken oder sollte ich so nüchtern bleiben wie ein Systemprotokoll?

Es ist besser, während des Bereitschaftsdienstes nüchtern zu bleiben. Ein einziges Glas Wein sollte zwar nicht deine Fähigkeit beeinträchtigen zu reagieren, aber Alkohol kann deine Wachsamkeit verringern. Es ist sicherer, während des Bereitschaftsdienstes auf Alkohol zu verzichten.

Arbeit & Technologie

8. Was passiert, wenn ich eine Benachrichtigung verpasse? Gibt es eine Backup-Lösung?

Das Verpassen einer Benachrichtigung kann zu Verzögerungen führen, aber die meisten Systeme haben Redundanzen. Wenn möglich, richte sekundäre Benachrichtigungen ein oder habe eine Backup-Person, die dich unterstützt und somit die Reaktion auf einen Vorfall übernimmt, falls du verhindert bist.

9. Wie sollte ich mit Problemen umgehen, die ich nicht sofort lösen kann?

Wenn du das Problem nicht sofort lösen kannst, folge dem Eskalationsprozess. Dokumentiere das Problem, informiere die nächste Person in der Kette und gib so viele Details wie möglich, damit das nächste Teammitglied übernehmen kann.

10. Was soll ich tun, wenn ein völlig neues Problem auftritt und es keinen Leitfaden dafür gibt?

Bleibe ruhig und analysiere das Problem systematisch. Verwende Fehlerbehebungsansätze, die bei ähnlichen Problemen funktioniert haben. Wenn das Problem zu unbekannt ist, eskaliere es an das entsprechende Team und dokumentiere alles für zukünftige Referenzen.

11. Welche Werkzeuge sollte ich immer griffbereit haben?

Dein Telefon, Laptop und alle Arbeitswerkzeuge oder Software, die du zur Beantwortung von Benachrichtigungen benötigst, sind unerlässlich. Stelle sicher, dass du Zugriff auf Fernwartungswerkzeuge, Überwachungs-Dashboards und Kommunikationskanäle hast, damit du Probleme effizient lösen kannst.

12. Was, wenn ich mich in einem Gebiet mit schlechter Empfangsqualität befinde?

In Gebieten mit schlechtem Empfang solltest du Situationen vermeiden, in denen du vollständig auf Benachrichtigungen über dein Handy angewiesen bist. Es könnte sinnvoll sein, auf eine Wi-Fi-Verbindung mit deinem Laptop umzuschalten oder ein anderes Kommunikationstool zu verwenden, das nicht auf mobilen Empfang angewiesen ist.

Vorbereitung & Stressvermeidung

13. Wie kann ich meine Bereitschaftsdienste effizienter und handhabbarer gestalten?

Bleibe organisiert, verwende Vorlagen für häufige Probleme und führe ein detailliertes Protokoll deiner Aktivitäten. Priorisiere Aufgaben mit hoher Auswirkung, und wenn nötig, richte Benachrichtigungen ein, um Probleme nach Dringlichkeit zu kategorisieren. Nimm regelmäßig Pausen und stelle sicher, dass ein gutes Backup-System vorhanden ist.

14. Wie bereite ich mich auf meine erste Rufbereitschaft vor?

Wichtig ist, vorab alle Zugänge wie VPN und Monitoring-Tools einzurichten. Gespräche mit erfahrenen Kolleg*innen, die schon im Bereitschaftsdienst waren, eigenen sich, um den Eskalationsprozess bei Vorfällen kennenzulernen. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die Alarmierungs-App korrekt auf dem Smartphone eingerichtet ist – mit aktivierten Push-Benachrichtigungen.

15. Wie kann ich mich vor Stress und Burnout im Bereitschaftsdienst schützen?

Setze klare Grenzen (z.B. begrenze die Stunden, in denen du im Bereitschaftsdienst bist). Regelmäßige Pausen, gute Schlafgewohnheiten und körperliche Aktivität helfen ebenfalls, Stress zu reduzieren. Bleibe organisiert, bitte um Hilfe, wenn nötig, und plane regelmäßige Auszeiten, um dich zu erholen.

16. Wie lassen sich Rufbereitschaften fair im Team verteilen?

Damit die Rufbereitschaft gerecht bleibt, sollten sich alle im Team abwechseln. Ein rotierender Dienstplan sorgt dafür, dass niemand dauerhaft die ungeliebten Nachtschichten oder Feiertage übernimmt. Tools helfen bei der automatisierten Planung und ermöglichen es, individuelle Verfügbarkeiten oder Tauschwünsche zu berücksichtigen. Offene Kommunikation im Team ist dabei das A und O.

17. Wie wird die Rufbereitschaft vergütet?

Ob Pauschale, Überstundenvergütung oder gar keine Extra-Zahlung – wie Rufbereitschaft vergütet wird, unterscheidet sich je nach Unternehmen und Region. Wichtig ist, dass die Bedingungen klar geregelt und vor dem ersten Einsatz besprochen sind. Wer Verantwortung außerhalb der regulären Arbeitszeit übernimmt, sollte auch über faire Ausgleichsmodelle sprechen dürfen – offen und auf Augenhöhe mit dem Management.

Fazit

Rufbereitschaft muss kein Dauerstress sein – mit klaren Regeln, einer guten Teamkultur und den richtigen Tools wird sie handhabbar. Ob kurze Spaziergänge mit dem Hund, effektive Eskalationspfade oder smarte Dienstpläne: Wer vorbereitet ist, bleibt auch in kritischen Momenten ruhig. Und das Wichtigste: Die Verantwortung für die Systemstabilität darf nicht auf einzelnen Schultern lasten – faire Planung, offene Kommunikation und verlässliche Backup-Lösungen sowie stabile Incident-Management-Tools machen den Unterschied.

Der Autor Birol Yildiz ist Gründer und CEO des Kölner SaaS-Unternehmen ilert. Die Plattform gewährleistet eine umfassende Lösung für das komplette Incident-Response-Management.

10 Strategien für moderne Mitarbeitendenführung

Wie du die Erkenntnisse des modernen Neuroleaderships bei der Führung deiner Mitarbeitenden praktisch umsetzen kannst.

Ohne Emotionsmanagement wird es dir nicht gelingen, deine Mitarbeitenden zu motivieren und dazu zu bewegen, deine Unternehmensziele zu den eigenen zu machen. Denn „jede Entscheidung braucht einen emotionalen Anstoß. Aus purem Verstand heraus kann der Mensch nicht handeln“, bringt es der Neurologe Antonio Damasio auf den Punkt. Fakt ist: Entscheidungen werden so gut wie immer emotional getroffen. Dies betrifft um die 80 Prozent unserer Entscheidungen. Und zwar geschieht dies im limbischen System, dort ist das Emotionssystem beheimatet, das eine Person unbewusst bevorzugt. Dieses Emotionssystem beeinflusst weithin die Wahrnehmungen und die Motivstruktur eines Menschen. Wie bei jedem Modell gilt allerdings: Die limbischen Instruktionen bilden nicht die Landschaft „Mensch“ selbst ab, sondern stellen ein abstrahierendes Bild der Wirklichkeit dar.

Für die Führungspraxis eines Unternehmens heißt das: Indem du das Emotionssystem deiner Mitarbeitenden einschätzt und analysierst, ist es möglich, bei der Mitarbeitendenführung und der -motivation individuell auf deren Persönlichkeitsprofile einzugehen. Wichtig ist, dass du dabei Fehler vermeidest, die dazu führen, dass du mit deinem emotionalen Führungsmanagement das Gegenteil dessen erreichen, was du beabsichtigst. Welche Emotionssysteme es gibt, erfährst du in dem Infokasten „Die wichtigsten Mitarbeitendentypen“. Bitte lies dir diese Infos in Ruhe durch, bevor du dich mit den folgenden Strategien beschäftigst. Die zehn Strategien helfen dir, Fehlerquellen auszutrocknen und deine Mitarbeitenden zu motivieren, dich bestmöglich zu unterstützen.

Strategie 1: Führe mitarbeiter*inindividuell

Warum scheitert Führung so häufig? Warum laufen Motivationsaktivitäten so oft ins Leere? Ein Grund: Die meisten Unternehmer führen und motivieren ihre Mitarbeitenden über einen Kamm. Sie wenden ihre Führungstechniken bei allen Mitarbeitenden gleichermaßen an und berücksichtigen zu wenig, dass jede(r) ein einzigartiges Individuum ist. Konkretes Beispiel: Du willst deine Mitarbeitende motivieren, sich in die für die Startphase so wichtigen Akquisition der ersten Kunden mit Herzblut einzubringen. Du nimmst dir vor, sie mithilfe einer (ent)flammenden Motivationsrede bei der emotionalen Ehre zu packen. In enthusiastischen Worten beschwörst du den Teamgeist. Das ist ein Fehler, denn es gibt Mitarbeitende, die dadurch eher abgeschreckt werden: „Ich möchte gar nicht mein Bestes abliefern, sondern zuverlässige Arbeit.“ „Solch hochtrabende Worte machen mir Angst.“ Entscheidend ist, dass jede(r) Mitarbeitende unbewusst ein anderes Emotionssystem bevorzugt und von einem anderen Werte- und Motivsystem geleitet wird. Deine Aufgabe ist es, das jeweils bestimmende Emotionssystem herauszufinden und darauf basierend die Führung zu individualisieren.

Strategie 2: Führe mit Herz und Verstand

Gehörst du zu den Unternehmern, die sich noch dem Rationalitäts-Führungs-Mythos verpflichtet fühlen? Dann solltest du überlegen, ob du neben der Ratio nicht auch die Emotio einbeziehen und mit Herz und Verstand, mit Vernunft und Intuition führen solltest. Dazu ein Vorschlag: Zunächst spielt die Analyse die erste Geige – erarbeite dir eine Zahlen-Daten-Fakten-Grundlage. Bei der Entscheidung selbst aber darf und soll dann das Bauchgefühl ein intuitives Wörtchen mitreden. Und umgekehrt: Eine aus dem Bauch heraus gefällte Entscheidung wird danach unter die Lupe der rationalen Analyse gelegt und unter vernunftgemäßen Aspekten durchleuchtet.

Die wichtigsten Mitarbeiter*innentypen

  • Innovator*in: Diesem Typ geht es um Freude, Spaß, Abwechslung und Abgrenzung. Er liebt das Neue, Unbekannte, Innovative, er will anders sein als die anderen, sich vom Durchschnitt abheben: „Sei anders und brich aus dem Gewohnten aus“, so das Motto der Innovator*innen.
  • Performer*in: Ihm/ihr sind Ergebnisse und Macht wichtig, will als aktiver und handlungsfähiger Menschen anerkannt werden und besser sein als andere, einen Wettbewerbsvorsprung erringen, an der Spitze stehen, andere hinter sich lassen. Das Credo: „Sei besser als die anderen“ und „setze dich durch und vergrößere deine Macht“.
  • Unterstützer*in: Ihm/ihr geht es um Beziehungen, Geborgenheit und menschliche Wärme. Er/sie will als vertrauensvoll und wertvoll angesehen werden und freut sich, wenn er/sie anderen Menschen helfen kann. Das Leitmotiv: „Strebe nach Sicherheit und Stabilität.“
  • Bewahrer*in: Wichtig sind dieser Person Daten und belegbare Fakten. Sie will als vernünftig und objektiv urteilender Mensch angesehen werden und scheut Veränderungen. Sie ist bestrebt, den Status quo zu erhalten und agiert sicherheitsorientiert – das Leitmotiv lautet hier: „Veränderungen sollten besser vermieden werden.“

Nächtliche Verspätungen: Was steht Ihnen zu?

Was Fluggäste bei nächtlichen Flugverspätungen beachten sollten und wie Sie Ihre Ansprüche im Falle des Falles rechtlich geltend machen.

Nächtliche Verspätungen sind für Fluggäste nicht nur ärgerlich, sondern oft auch mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden. Lange Wartezeiten, verpasste Anschlussflüge und die Herausforderung, nachts alternative Transport- oder Unterkunftsmöglichkeiten zu finden, machen solche Situationen besonders belastend. Doch wussten Sie, dass Sie in vielen Fällen Anspruch auf Entschädigung haben? Die Rechtsplattform flugrecht.de unterstützt Fluggäste dabei, ihre Rechte effizient durchzusetzen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei nächtlichen Flugverspätungen beachten sollten und wie Sie Ihre Ansprüche geltend machen.

Warum sind nächtliche Verspätungen besonders problematisch?

Verspätungen, die in die Nachtstunden fallen, haben oft größere Auswirkungen als solche tagsüber. Flughäfen und Verkehrsknotenpunkte sind nachts weniger frequentiert, was dazu führt, dass die Infrastruktur, wie öffentliche Verkehrsmittel, stark eingeschränkt ist. Hotels in Flughafennähe sind oft ausgebucht, und die Suche nach alternativen Unterkünften kann schwierig und zeitaufwändig sein. Hinzu kommt, dass viele Menschen nachts ihre Ruhezeit benötigen, um am nächsten Tag leistungsfähig zu sein – eine durch Verspätungen gestörte Nacht kann erhebliche persönliche und berufliche Folgen haben.

Die europäische Fluggastrechteverordnung EU Nr. 261/2004 bietet jedoch umfassenden Schutz, auch bei nächtlichen Flugverspätungen. Wer die eigenen Rechte kennt, kann besser reagieren und Ansprüche erfolgreich durchsetzen.

Ihre Rechte bei nächtlichen Verspätungen

Ab welchem Zeitpunkt wird eine Verspätung entschädigt?

Grundsätzlich hängt Ihr Entschädigungsanspruch von der Dauer der Verspätung und der zurückgelegten Flugstrecke ab:

  • Dauer: Eine Verspätung von mindestens drei Stunden am Zielort ist Voraussetzung.
  • Strecke: Die Entschädigung richtet sich nach der Flugdistanz:
    • Bis 1.500 km: 250 €
    • 1.500–3.500 km: 400 €
    • Über 3.500 km: 600 €

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Flug am Tag oder in der Nacht stattfindet. Entscheidend ist, wann das Flugzeug am Zielort ankommt. Wichtig: Bei außergewöhnlichen Umständen, wie extremem Wetter oder politischen Unruhen, können Airlines von ihrer Entschädigungspflicht entbunden sein.

Betreuungspflichten der Airline

Zusätzlich zur finanziellen Entschädigung haben Fluggesellschaften eine Betreuungspflicht. Diese umfasst insbesondere:

  • Verpflegung: Kostenlose Mahlzeiten und Getränke während der Wartezeit.
  • Kommunikationsmöglichkeiten: Zwei kostenlose Telefonate, E-Mails oder Faxe.
  • Unterkunft und Transport: Sollte der Flug erst am nächsten Tag starten, muss die Airline eine Unterkunft und den Transfer dorthin organisieren.

Wichtige Voraussetzungen für Ihre Ansprüche

Um Ihre Rechte geltend zu machen, ist es wichtig, Beweise zu sichern:

  • Bordkarten und Buchungsbestätigungen sollten sorgfältig aufbewahrt werden.
  • Zeitstempel und Flugdetails, wie die tatsächliche Ankunftszeit, sind entscheidend.
  • Dokumentieren Sie, wie die Airline auf die Situation reagiert hat. Falls Ihnen keine Betreuung angeboten wurde, bewahren Sie Quittungen für entstandene Kosten auf.

Häufige Fragen zu nächtlichen Verspätungen

Wie gehe ich vor, wenn mein Flug nachts verspätet ist?

  • Sprechen Sie die Airline direkt an und erkundigen Sie sich nach Betreuung und Alternativen.
  • Dokumentieren Sie alle relevanten Details.
  • Prüfen Sie Entschädigungsansprüche mithilfe von Flugrecht.de.

Was passiert, wenn die Airline keinen Ersatzflug anbietet?

Falls die Airline keine adäquaten Alternativen stellt, können Sie sich selbst um Ersatzflüge oder Unterkünfte kümmern. Wichtig ist, die entstandenen Kosten zu dokumentieren und Quittungen aufzubewahren. Diese können Sie später als Teil Ihrer Ansprüche geltend machen.

Wie lange habe ich Zeit, meine Ansprüche geltend zu machen?

Die Verjährungsfrist für Fluggastrechte beträgt in Deutschland drei Jahre ab dem Ende des Jahres, in dem die Verspätung aufgetreten ist. Es ist jedoch ratsam, so früh wie möglich aktiv zu werden, um Verzögerungen zu vermeiden.

Manipulation im Business

Erkennen und entgegenwirken: Wie du dich und dein Unternehmen vorschädlichen Einflüssen manipulativer Personen wirkungsvoll schützt.

In der dynamischen Welt des Unternehmertums gibt es zahlreiche Herausforderungen, denen Gründer*innen täglich begegnen. Eine der subtilsten, aber zugleich gefährlichsten ist die Manipulation. Während die meisten Geschäftsleute ihre Beziehungen auf Vertrauen und Integrität aufbauen möchten, gibt es immer wieder Personen, die Manipulation als Werkzeug verwenden, um eigene Interessen durchzusetzen.

Manipulation kann in vielen Formen auftreten – von emo­tionaler Beeinflussung über subtile Machtausübung bis hin zu gezielten Täuschungsmanövern. Doch wie lässt sich Manipulation frühzeitig erkennen? Welche Signale sollten alarmieren? Und vor allem: Wie kann man sich und sein Geschäft vor den schädlichen Einflüssen manipulativer Personen schützen?

Was ist Manipulation im Business-Kontext?

Manipulation im Business bezieht sich auf Verhaltensweisen und Taktiken, die darauf abzielen, andere Menschen zu beeinflussen, oft ohne dass diese es bemerken, um eigene Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu ehrlicher Überzeugung wird bei der Manipulation versucht, die Entscheidungsfreiheit der anderen Person einzuschränken oder sie zu Handlungen zu bewegen, die ihrem eigenen Interesse widersprechen.

Diese Taktiken können in Geschäftsverhandlungen, beim Führen von Mitarbeitenden, im Kund*innenkontakt oder in Partnerschaften auftreten. Die manipulierte Person wird in eine Position gedrängt, in der sie glaubt, freiwillig eine Entscheidung zu treffen, während sie in Wirklichkeit subtil beeinflusst wurde.

Typische Formen der Manipulation im Business

Manipulation hat viele Facetten und kann in unterschiedlichsten Formen auftreten. Zu den häufigsten Manipulationstaktiken zählen:

  • Emotionale Erpressung: Hierbei nutzt der/die Manipulator*in emotionale Bindungen oder Schwächen aus, um die andere Person zu einer bestimmten Handlung zu drängen. Typische Aussagen könnten sein: „Wenn du wirklich an das Unternehmen glaubst, wirst du diesen Schritt machen“ oder „Ich dachte, wir sind Freunde. Warum vertraust du mir nicht?“
  • Falschinformation und Täuschung: Manipulative Personen neigen dazu, Informationen zu verzerren oder bewusst falsche Informationen zu streuen, um die Wahrnehmung ihres Gegenübers zu beeinflussen. Beispielsweise könnte ein Geschäftspartner die Risiken einer Investition herunterspielen, um das Gegenüber zu einer Beteiligung zu bewegen.
  • Druck und Dringlichkeit: Manipulator*innen schaffen oft eine künstliche Dringlichkeit, um Druck auszuüben. Aussagen wie „Dieses Angebot gilt nur heute“ oder „Wenn du jetzt nicht zusagst, ist der Deal vom Tisch“ zielen darauf ab, die betroffene Person unter Stress zu setzen und ihr keine Zeit zu lassen, die Situation angemessen zu überdenken.
  • Schmeichelei und Charme: Manche Manipulator*innen setzen gezielt Schmeichelei und Charme ein, um das Vertrauen ihres Gegenübers zu gewinnen und die Wachsamkeit zu senken. Diese scheinbar freundliche und positive Beeinflussung kann dazu führen, dass die betroffene Person ihre Schutzmechanismen fallen lässt.
  • Spielen mit Schuldgefühlen: Manipulative Personen erzeugen oft Schuldgefühle, um andere zu beeinflussen. Dies kann dazu führen, dass die betroffene Person aus einem falschen Pflichtgefühl heraus Entscheidungen trifft, die nicht in ihrem besten Interesse liegen.

Warnsignale für Manipulation

Es gibt bestimmte Warnsignale, auf die du achten solltest, um Manipulation frühzeitig zu erkennen:

  • Unklare oder widersprüchliche Kommunikation: Manipulator*innen neigen dazu, vage oder mehrdeutige Aussagen zu machen. Wenn ein(e) Geschäftspartner*in ständig seine/ihre Meinung ändert oder Informationen zurückhält, ist Vorsicht geboten.
  • Übermäßige Betonung von Loyalität und Vertrauen: Wenn jemand ständig betont, wie wichtig Vertrauen ist, und dabei subtile Hinweise gibt, dass Misstrauen unangebracht sei, könnte dies ein Zeichen für Manipulation sein.
  • Unangemessener Druck oder Eile: Wenn du dich in einer Situation wiederfindest, in der du unter extremen Zeitdruck gesetzt wirst, ohne die Möglichkeit zu haben, eine Entscheidung gründlich zu überdenken, könnte dies ebenfalls ein Hinweis auf Manipulation sein.
  • Widersprüchliches Verhalten: Achte auf Menschen, deren Worte und Taten nicht übereinstimmen. Wenn jemand einerseits Vertrauen und Respekt signalisiert, sich andererseits aber nicht an Absprachen hält oder ständig Ausreden findet, solltest du skeptisch werden.
  • Unerklärliche Schuldgefühle oder Zweifel: Wenn du nach einem Gespräch mit einem/einer Geschäftspartner*in oder Mitarbeiter*in regelmäßig unsicher, schuldig oder verunsichert bist, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt, könntest du Opfer manipulativer Taktiken sein.

Strategien zum Schutz vor Manipulation

Das Erkennen von Manipulation ist der erste Schritt, doch es ist ebenso wichtig, sich aktiv davor zu schützen.

  • Zunächst sollten klare Grenzen in Geschäftsbeziehungen gesetzt werden. Dies betrifft sowohl den persönlichen als auch den beruflichen Bereich. Klare Regeln und Erwartungen lassen wenig Raum für Manipulation. Es ist ebenso wichtig, die Motive und Absichten der anderen Seite zu hinterfragen. Eine gesunde Skepsis hilft dabei, potenzielle Manipulationsversuche zu erkennen, bevor sie Schaden anrichten.
  • Fördere Transparenz und Offenheit in deinem Unternehmen. Je mehr Informationen offen und ehrlich geteilt werden, desto weniger Raum bleibt für Manipulation. Schenke Vertrauen, aber verifiziere auch regelmäßig die Aussagen und Handlungen deiner Geschäftspartner*innen, um sicherzustellen, dass Absprachen eingehalten werden.
  • Ein starkes Team kann ebenfalls eine wirksame Verteidigungslinie gegen Manipulation sein. Indem du deine Mitarbeitenden schulst und ihnen die Werkzeuge an die Hand gibst, Manipulation zu erkennen und darauf zu reagieren, reduzierst du das Risiko, dass dein Unternehmen ausgenutzt wird.
  • Zudem solltest du darauf achten, deine Unabhängigkeit zu bewahren. Lass dich nicht in emotionale oder finanzielle Abhängigkeiten drängen. Eine unabhängige Position stärkt deine Verhandlungsbasis und macht es schwieriger für andere, dich zu manipulieren.
  • In schwierigen oder unklaren Situationen kann es hilfreich sein, den Rat externer Expert*innen einzuholen, sei es durch Mentor*innen, Berater*innen oder Anwält*innen. Diese können eine objektive Einschätzung der Situation geben und dir helfen, Manipulationsversuche zu erkennen und abzuwehren.

Wachsamkeit und Selbstschutz als Schlüssel zum Erfolg

Manipulation ist in der Geschäftswelt eine reale Gefahr, die nicht unterschätzt werden sollte. Gründer*innen sind besonders anfällig, da sie oft auf der Suche nach Partnerschaften, Investor*innen oder neuen Kund*innen sind und dabei manchmal ihre Wachsamkeit verlieren. Doch indem du die Anzeichen von Manipulation kennst und bewusst Strategien zum Selbstschutz anwendest, kannst du dich und dein Unternehmen bestmöglich schützen.

Wachsamkeit, gesunde Skepsis und klare Kommunikation sind dabei deine besten Werkzeuge. Schaffe eine Unternehmenskultur, die auf Offenheit und Transparenz basiert, und ermutige dein Team, stets kritisch zu denken. So wehrst du nicht nur Manipulation erfolgreich ab, sondern baust zugleich auch langfristig stabile und vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufbauen, die auf gegenseitigem Respekt und echtem Vertrauen basieren.

Der Autor Andreas Belocerkov ist Finanzexperte und Gründer von The Investment Club, der sich mit der Total Return-Investment-Strategie, Asset Protection und Nachfolgeregelungen befasst.

Raus aus der Funding-Stressfalle!

Diese zehn Tipps helfen dir, souverän und mit mehr Gelassenheit in die nächste Funding-Runde zu gehen.

Schlaflose Nächte, die Angst, zu scheitern, vollgepackte Arbeitstage. Schon in „normalen“ Zeiten ist es herausfordernd genug, ein Start-up aufzubauen. Steht dann auch noch die nächste Funding-Runde an, bricht für viele die Hölle los. Denn der Druck, Investor*innen zu finden und den Traum am Leben zu halten, ist gigantisch. Funding-Stress in Reinform: Doch es gibt Wege raus aus der Stressfalle.

2489 Start-ups wurden laut Bundesverband Deutsche Start­ups im Jahr 2023 in Deutschland gegründet. Sie alle suchen nach Investor*innen, denn „ohne Moos nix los“, wie der Volksmund sagt. Die Konkurrenz ist groß. Gleichzeitig scheinen die Geldgebenden deutlich vorsichtiger zu sein und länger zu prüfen, bevor sie investieren. Aktuell befürchtet so auch etwa jedes neunte Start-up (elf Prozent) in den kommenden zwölf Monaten eine Insolvenz, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 172 Tech-Start-ups zeigt. Die Konjunkturflaute trifft auch die jungen Unternehmen; Besserung ist nach Einschätzung des Startup-Verbands erst mal nicht in Sicht.

Funding: Fulltime-Job neben dem Fulltime-Job

Na, genug Druck aufgebaut? Dabei habe ich den zeitlichen Stessfaktor noch gar nicht genannt. Gerade in der Seed-Phase und der Series A ist das Funding ein Fulltime-Job neben deinem Fulltime-Job. Anstrengend genug. Gleichzeitig musst du in dieser Phase mit einer Vielzahl widersprüchlicher Gefühle und Gedanken klarkommen. Du musst beispielsweise gegenüber Investor*innen brillieren, egal wie es in dir aussieht. Du willst dem Team Sicherheit vermitteln, obwohl dich die Angst umtreibt zu scheitern. Die Verantwortung für das Team und die Zukunft deines Unternehmens liegen schwer auf deinen Schultern. Genauso wie die Un­sicherheit, was welche(r) Investor*in wann macht. Doch das liegt außerhalb deiner Kontrolle, egal wie gut du dich vorbereitest. Dabei ist die Angst vor Kontrollverlust mehr als unangenehm.

Das alles zeigt eindringlich, wie herausfordernd der Weg für Gründer*innen ist. Und wie wichtig es ist, sich frühzeitig gegen Funding-Stress zu wappnen. Denn um dem Druck zu begegnen, brauchst du emotionale Widerstandsfähigkeit: Resilienz. Sie hilft dir dabei, Ablehnung, Rückschläge und Unsicherheit zu bewältigen und deiner Vision treu zu bleiben.

Sie hilft dir dabei, kritisches Hinterfragen seitens der Investor*innen, als das zu nehmen, was es ist: Sie machen nur ihren Job. Und sie hilft dir dabei, in Alles-oder-Nichts-Momenten bei den Gesprächen souverän und gelassen zu bleiben.

Dein Zehn-Punkte-Programm gegen den Funding-Stress

1. Nimm an, was ist ...

… oder wie die Kölner sagen würden: „Et es wie et es!“ Funding-Stress ist normal – bestraf dich nicht dafür. Denn Gefühle und Erfahrungen, die wir akzeptieren, empfinden wir als weniger schlimm. „Normalisierung“ heißt das in der Psychologie. Was du annimmst, wird kleiner und weniger bedrohlich. Auch wenn du in einer Stressphase schlechter schläfst und sich das Gedankenkarussell mal in Bewegung setzt, nimm es an, statt dir vorzuwerfen, dass du die Kontrolle verloren hast.

2. Lass es dir gut gehen

Funding ist ein Marathon, kein Sprint. Drei bis fünf Monate lang wirst du immer wieder extreme Zeiten erleben. Priorisiere in dieser Zeit deine Selbstfürsorge: viel Sport, ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol. Dieser Ausgleich ist in stressigen Phasen besonders wichtig. Tu, was dir gut tut – und nimm dir dafür doppelt so viel Zeit wie sonst. Am besten etablierst du deine Entspannungsroutinen übrigens lange vor dem Funding. Denn unter Stress fallen wir auf unsere Gewohnheiten zurück – aber nur, wenn wir welche haben.

3. Bleib in deinem Kontrollbereich

Arbeite dich nicht an Dingen ab, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du kontrollieren und gestalten kannst. Ein gute Unternehmenskultur, passende KPIs, ein starkes Pitchdeck, ein breites Netzwerk an wertvollen VC-Kontakten: All diese Grundlagen des Fundings liegen in deiner Hand. Auf sie solltest du dich konzentrieren – und nicht auf das, was die Investor*innen damit machen. Denn das liegt außerhalb deiner Kontrolle.

4. Setze deinen Fokus aufs Funding

Arbeite in der heißen Phase außer am Funding an nichts anderem Wesentlichen. Dafür hast du deine Co-Founder*innen und dein Team! Schone deine Ressourcen. Das heißt auch, dass du die Pausen bewusst zur Regeneration nutzt und nicht, um schnell noch ein paar Vertriebstermine einzuschieben, dass du nachts nicht noch den operativen Kram abarbeitest, sondern dich erholst und früh ins Bett gehst. Für dich ist jetzt nur das Funding dran. Und Erholung. Sonst nichts.

5. Such dir eine(n) erfahrene(n) Begleiter*in

Den Weg, den du jetzt gehst, haben andere schon vor dir genommen. Nutze diese Erfahrungen. Mit erfahrenen Begleiter*innen an deiner Seite ist der Weg leichter. Suche dir einen Coach oder eine Mentorin, der/die die Prozesse kennt und dir sagen kann, was normal oder abwegig ist und verlässlich an deiner Seite steht. Das gibt dir Sicherheit.

6. Arbeite im Team

Teile deine Last mit deinen Co-Founder*innen und dem Team. Kommuniziere offen, wo ihr steht und was das Team jetzt tun kann, um dich bestmöglich zu unterstützen. Du musst nicht alles alleine schaffen (auch wenn dir deine „schwarzen Gedanken“ genau das vielleicht suggerieren wollen). Vertrau auf dein Team und gib Aufgaben bewusst ab. Gemeinsam seid ihr stärker.

7. Schaff einen War-Room

Gib dem Funding ein klares Zuhause. Schafft, wenn möglich, einen War-Room, in dem alles passiert, was mit dem Prozess zu tun hat. Damit stellst du sicher, dass das Funding nicht dein ganzes Leben übernimmt.

8. Sprich über das Worst-Case-Szenario

Zum War-Room gehört auch das Worst-Case-Szenario. Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Geh diese Frage ernsthaft durch. Denn oft ist die maximale Fallhöhe weniger existenziell als vermutet. Und kombiniere diese Überlegungen mit einem „Pre-Mortem“: Angenommen das Funding ist total schiefgegangen: Was ist passiert? Wovor solltest du am meisten Angst haben? Was ist am wahrscheinlichsten? Wogegen kannst du was machen? Was hat die größten negativen Auswirkungen? Finde dann Lösungsansätze für all die Themen, die in deiner Hand liegen.

9. Starte früh und bleib flexibel

Funding-Runden lassen sich nur schwer planen. Je größer dein Spielraum, desto gelassener bleibst du. Mach dir klar, was dein eigentliches Ziel ist. Was für ein Unternehmen willst du schaffen? Was willst du wirklich erreichen? Und überlege dir dann, was valide Alternativen zur Funding-Runde sind. Denn: Viele Wege führen nach Rom.

10. Feiere Erfolge, auch die kleinen

Konzentriere dich nicht nur auf den großen Abschluss. Feiere jeden noch so kleinen Meilenstein, am besten im Team. Die ersten Pitchdecks sind raus, die ersten Termsheets, die Due Diligence startet …, all das sind Gründe zum Feiern.

Die Autorin Dorothea von Wichert-Nick unterstützt Start-ups und Gründer*innen mit ihrem Unternehmen volate dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und ihre Führungsfähigkeiten an die sich ständig wandelnden Anforderungen anzupassen.

Spezialanfertigungen für Startups

Worauf ist zu achten, wenn Dinge benötigt werden, die nicht von der Stange kommen – also Sonder- beziehungsweise Spezialanfertigungen?

Copy und Paste ist nichts, was in der Startup-Branche wirklich durchsetzungsfähig ist. Es geht darum, neue Wege zu beschreiten, besondere Lösungsansätze zu finden und Kreativität und Innovation ganz oben auf die Liste der Ziele zu setzen. Das ist natürlich Fluch und Segen zugleich, denn einerseits verändert man die Welt, andererseits ist die Welt nicht immer dafür bereit.

Das bedeutet, dass sowohl in der Produktion als auch im täglichen Geschäft möglicherweise Dinge benötigt werden, die nicht von der Stange kommen – also Sonder- beziehungsweise Spezialanfertigungen. Diese können physische Produkte im Herstellungsprozess sein, aber auch individualisierte Softwarelösungen fallen in diese Kategorie.

Spezialanfertigungen in der Produktion

Das Problem mit speziellen Produkten ist, dass sie nun mal nicht massenweise produziert werden – das hebt den Preis an. Doch Gründer sind sich dieser Situation meist bewusst und wollen es trotzdem versuchen. Dann brauchen sie Partner, die Spezialanfertigungen liefern, die bei der Umsetzung der eigenen Vision helfen.

Sondervarianten können unterschiedlich aussehen. Manchmal sind es Kleidungsstücke aus einem bestimmten Stoffmix, manchmal eher Flaschen in besonderen Formen oder aber Spezialschrauben vom Experten. Wie man aus diesen Beispielen sieht – manchmal ist eine Sonderanfertigung schon das Produkt, das am Ende verkauft oder nur noch minimal verarbeitet wird. Oder aber es sind wie im Falle der Spezialschrauben Teile nötig, um die Eigenproduktion überhaupt erst zu ermöglichen.

Wichtig ist bei der Suche nach einem Zulieferer, dass man sich professionell präsentiert. Erfahrene Unternehmer wissen, dass die Zusammenarbeit mit Startups Risiken beinhaltet. Deshalb ist der erste Eindruck wichtig. Doch man darf auch selbst Ansprüche haben – auf keinen Fall sollte man nur wegen eines guten Preises den erstbesten Geschäftspartner wählen, bei dem aber die Chemie so gar nicht stimmt.

Das Besondere im Unternehmen

Neben den notwendigen Spezialanfertigungen, die die Produktion überhaupt erst ermöglichen, gibt es auch noch Sonderanfertigungen, die nicht das Überleben des Startups bedingen. Sie sind eher dazu da, Identität und Wiedererkennungswert zu schaffen.

Das können beispielsweise Werbegeschenke sein. Diese zu individualisieren, ist ein erster Schritt, um sich von ähnlichen Unternehmen zu unterscheiden und ein wenig Aufmerksamkeit zu erhalten. Neben klassischen Werbegeschenken wie Kugelschreibern oder Einkaufschips kann man mithilfe eines Druckservices vielleicht auch Dinge bedrucken, die nicht so weit verbreitet sind, wie Kopfhörer oder Fitnessgeräte.

Besonderheiten gibt es auch für das Büro:

  • Wandmalerei für Aufenthaltsraum
  • höhenverstellbare Tische und Stühle
  • Gründertoken (z.B. Münze oder Plakette)
  • Namensschilder

Die Besonderheiten im Büro helfen nicht nur Besuchern des Startups, sondern auch den Mitarbeitern dabei, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Diese müssen nicht immer Sonderanfertigungen sein, aber so kann nun mal das gewisse Etwas in die Büroräume kommen.

Nicht-physische Sonderanfertigungen

Wichtiger als die Gestaltung oder mögliche Werbegeschenke sind individuelle Produkte, die nicht physisch sind. Darunter fallen zum Beispiel Softwarelösungen. Denn nicht alle Startups wollen greifbare Produkte vertreiben. Auch Anwendungen und Programme können Grundlage für ein Unternehmen sein.

Häufig werden Apps innerhalb des Unternehmens entwickelt und müssen somit nicht extern beschafft werden. Doch es gibt auch Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, sich Hilfe von außen zu holen. Beispielsweise, wenn ein bestimmter Produktionsablauf automatisiert werden soll oder wenn die Integration von Code in eine bestehende Website oder Anwendung Schwierigkeiten bereitet.

Auch eine Website kann als Sonderanfertigung gelten. Denn eine Website mit Wiedererkennungswert stammt meist nicht aus dem Baukasten. Design, Funktionen, Inhalte, Shops – all das kann ebenfalls durch Dienstleister speziell für das Startup gestaltet werden. Möglicherweise kann man hier schauen, ob man nicht auf Freiberufler oder auch andere Startups setzt, um sich gegenseitig zu unterstützen und auch langfristige Partnerschaften zu knüpfen, die sich später noch einmal auszahlen.

Fehlermanagementkultur statt Fehlerkultur

Statt eine Fehlerkultur zu leben, gilt es im Start-up eine Fehlermanagementkultur mit Fokus auf Management zu etablieren. So geht’s.

Dass Fehler zum (Arbeits-)Leben dazugehören, ist mittlerweile fast überall common sense – glücklicherweise. Wo aber in vielen Unternehmen, auch in Start-ups, noch jede Menge Potenzial geborgen werden kann, ist im Umgang mit Fehlern. Denn jeder Fehler enthält wertvolle Informationen und das Potenzial für Innovationen, die ein erfolgreiches von einem sehr erfolgreichen Start-up unterscheiden.

Doch statt eine Kultur der Fehler, also eine „Fehlerkultur“ zu etablieren, muss der Umgang mit Fehlern viel mehr in den Vordergrund gerückt werden; es braucht eine „Fehlermanagementkultur“, mit einem deutlichen Fingerzeig auf das Wort Management.

Diese zu etablieren, muss ein wichtiges Ziel für ein Start-up sein, das langfristig offen und innovativ sein möchte. Denn über Fehler zu sprechen, aus ihnen zu lernen und sie nicht nur verhindern zu wollen, ist der Kern einer guten Fehlermanagementkultur.

Diese zu etablieren ist grundsätzlich Aufgabe des gesamten Teams. Aber, wie bei allen zentralen Entscheidungen im Unternehmen, kommt es letztlich auf die Gründer*innen und die Führungskräfte an. Sie sind verantwortlich für die Unternehmenskultur, zu der eine gute Fehlermangementkultur gehört.

Die gute Nachricht ist: Es lassen sich drei wissenschaftlich fundierte Strategien identifizieren, wie eine Fehlermanagementkultur etabliert werden kann.

Gründer*innen sind Vorbilder, auch beim Managen von Fehlern

Fehler zu machen und darüber zu reden, klingt wie eine Binse. Aber die wichtigen Fehler, über die schweigen wir dann doch gern: Wenn wir das Potenzial eines Projekts einfach falsch eingeschätzt haben. Oder die Marketing-Kampagne doch nicht abgehoben ist wie gehofft. Finden wir dann Ausreden – die Kampagne oder das Projekt hat einfach nicht die richtige Zielgruppe erreicht und war in einem schwierigen Umfeld? Oder sagen wir: Ja, das war ein Fehler, wir haben etwas falsch gemacht – aber daraus ziehen wir diese oder jene Schlussfolgerung?

Das ist ein zentraler Unterschied in der Haltung und im Umgang mit Fehlern. Und den schauen sich gerade juniorige Kolle*innen sehr genau an, weil sie ihr eigenes Verhalten nach dem ihrer Vorgesetzten und Vorbilder ausrichten. Oft adaptieren wir, was wir sehen und es wird zur Norm. Das gilt nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im Berufsleben. Deswegen sollten Gründer*innen mit gutem Beispiel vorangehen, auch beim Fehlerumgang.

Gründer*innen geben den Rahmen fürs Fehlermachen vor

Mit dem Komplexitätsgrad der Aufgabe steigt oder sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen. Wer also in seinem Team Kolleg*innen auch mit themenfremden Herausforderungen betraut, fördert sie, auch indem er sie eigene Fehler machen lässt. Der berühmte Sprung ins kalte Wasser, aber in einem Rahmen, in dem man sich weiterentwickeln kann. Dies entspricht dem sogenannten Aktionslernen, also dem „Learning by Doing“. Eigenverantwortung ist hier das Zauberwort, denn die Entscheidungen werden im gesteckten Rahmen den Kolleg*innen übergeben, der oder die Gründer*in unterstützt nur, steht aber mit ausgestreckter Hand zur Seite. Eigene Erfahrungen sollen also im Team gesammelt werden, ohne dass die Gefahr besteht, das Projekt gegen die Wand zu fahren.

Bereits dieses Loslassen und Aufgaben übergeben mag manche(n) Gründer(in), die bzw. der sehr an einzelnen Projekten hängt, vor Schwierigkeiten stellen; denn loslassen ist immer schwer. Aber: Damit wird wiederum ein normalisierender Umgang mit Fehlern etabliert und gleichzeitig werden die Mitarbeiter*innen in ihrer Entwicklung gefördert. Also ein Win-win für Unternehmen und Mitarbeiter*innen.

Gründer*innen müssen beim Umgang mit Fehlern coachen

Gründer*innen sind Getriebene. Das ist nachvollziehbar in ihrer Mission, die Welt zu erobern. In diesem ständigen Drang kann aber auch das Innehalten und Reflektieren vergessen werden – dabei ist das entscheidend. Denn egal ob ein Projekt, eine Finanzierungsrunde oder ein Launch „gut“ oder „schlecht“ geklappt hat: Das Team sollte sich danach die Zeit zum Einordnen nehmen. Was haben wir mitgenommen, was können wir nächstes Mal besser machen? Die Erkenntnisse zu verschriftlichen – auf einem Whiteboard, auf Post-its, auf dem eigenen LinkedIn-Profil, wo auch immer –, hilft für die Zukunft. Hier sollten Gründer*innen zu Coaches werden, die zum (kritischen) Reflektieren animieren – und somit langfristig für Lernen, Innovationen und Resilienz sorgen.

Fehlermanagementkultur bedeutet: Fehler machen und sie aktiv managen ist besser als Fehler immer nur verhindern zu wollen

Alle drei genannten Prinzipien sorgen dafür, dass Fehler nicht verdammt und verhindert werden. Sie sorgen dafür, dass über Fehler gesprochen wird und wir daraus lernen, ihnen positive Aspekte abzugewinnen. Für Gründer*innen und Führungskräfte in Start-ups ist es daher wichtig, diese drei Strategien anzunehmen und so oft wie möglich im Joballtag zu leben. Wann immer möglich offensiv mit Fehlern umzugehen, sie einordnen und erklären, damit andere davon lernen können – das unterscheidet langfristig erfolgreiche Start-ups von sehr erfolgreichen Start-ups. 

Der Autor Christoph Seckler leitet seit 2019 den Lehrstuhl für Entrepreneurial Strategy an der ESCP Business School in Berlin. Er forscht zu Entrepreneurship und speziell zum Lernen aus Fehlern und zu Fehlermanagementkultur.

5 Vorteile digitaler Task-Management-Tools

Task-Management-Tools haben in den vergangenen Monaten einen enormen Aufschwung erlebt. Zeit, sich die größten Vorteile einer guten Task-Management-Software genauer anzuschauen.

Als Trend nicht erst seit gestern diskutiert und doch noch längst nicht von allen Ernst genug genommen: Die elementare Rolle digitaler Lösungen für Firmen. Doch durch die Auswirkungen der Pandemie auf den Business-Alltag ist die Diskussion um die Bedeutung smarter Unternehmens-Software auch unter Digitalisierungsmuffeln in den Führungsetagen neu aufgeflammt. 


Digitale Lösungen unterstützen Firmen in vielerlei Hinsicht: Sie ermöglichen es, dezentral zu arbeiten und fördern so Flexibilität und Agilität, sowie die Zukunfts- und Krisenresistenz eines Unternehmens. Da durch den Ausbruch der Corona-Pandemie auf einen Schlag zahllose Angestellte plötzlich remote arbeiten mussten, haben vor allem Task-Management-Tools in den vergangenen Monaten einen Aufschwung erlebt.

Task-Management-Software unterstützt dich dabei, Aufgaben besser zu planen, Projekte schneller und effizienter abzuschließen und ohne Brüche mit deinem Team zu kommunizieren.

Zeit, sich die fünf größten Vorteile einer guten Task-Management-Software genauer anzuschauen: 


1. Alle Infos an einem Platz

Stets den Überblick über ein Projekt zu behalten ist die Grundlage eines reibungslosen Arbeitsalltags und produktiver Abläufe – egal in welcher Branche oder Abteilung. 
Eine gute Task-Management-Software sollte daher auf einen Blick zeigen, welche einzelnen Aufgaben ein Projekt umfasst und wie viele davon bereits abgeschlossen, in Arbeit oder noch unangetastet sind.

Die Option für alle Beteiligten des Projekts, einzelnen Aufgaben Kommentare hinzuzufügen, kann dazu beitragen, das E-Mail-Postfach zu schonen, indem kurze Abstimmungen über einen „digitalen kurzen Dienstweg“, den Kommentaren, erledigt werden. So befinden sich stets alle Informationen zu einem Projekt kontextbezogen und an einem Platz: Im Task-Management-Tool. Diese kontextbezogene Kommunikation kann die Konzentration der Kollegen verbessern, da sie nicht für ein und dasselbe Projekt immer wieder in verschiedene Oberflächen „springen“ müssen, beispielsweise das erwähnte E-Mail-Postfach, den Unternehmens-Chat mit den Kollegen oder auch die eigene analoge To-do-Liste.

Außerdem macht die zentrale Anordnung der Kommunikation um ein Projekt oder eine bestimmte Aufgabe herum Entscheidungen und beschlossene Maßnahmen für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar. Auch ein Teammitglied, das beispielsweise aus dem Urlaub zurückkehrt, braucht keinen zusätzlichen Update-Termin, um den Projektfortschritt zu verstehen – ein Blick in das Task-Management-Tool genügt, um nachzuvollziehen, was wann diskutiert und entschieden wurde und warum.


2. Überblick für andere Teammitglieder

„Business as usual“ bedeutete für die meisten Firmen vor einigen Jahrzehnten etwas ganz anderes als heute. Die Ausweitung des Geschäfts auf verschiedene Firmenstandorte und zunehmende Internationalisierung führen dazu, dass Kollegen, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten, immer häufiger nicht nebeneinander in demselben Büro, vielleicht sogar nicht einmal im selben Land, sitzen. Gleichzeitig haben sich die Arbeitsweisen und Ansprüche von Mitarbeitern im Zuge der New-Work-Ära gewandelt: Flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice sind hierbei nur zwei populäre Beispiele. Erfolgreiches Teamwork braucht unter diesen Umständen ein hohes Maß an Transparenz und einfache Kommunikationswege, die die Grenzen der physischen Distanz überbrücken.


Innerhalb eines zentralen Task-Management-Tools, auf das dezentral sämtliche Mitarbeiter eines Projekts zugreifen können, ist der Status quo eines Prozesses stets vermerkt. Wenn also meine Kollegin aus den USA während ihrer Arbeitszeit eine Aufgabe erledigen konnte, passiert das für mich aufgrund der Zeitverschiebung womöglich „über Nacht“. Dennoch bin ich nicht gezwungen, bis zum Beginn ihrer Arbeitszeit an „meinem“ Nachmittag zu warten, um mich von ihr updaten zu lassen. Im Task-Management-Tool sehe ich auf den ersten Blick, welche Aufgaben noch offen sind oder erkenne anhand von Kommentaren, wo etwas hakt. 
Mit einem Task-Management-Tool gelingt Teamwork in einem Projekt unabhängig von Ort und Zeit und alle Mitarbeiter sind stets im Bilde über den Status quo. 


3. Überblick für das Management

Überwiegend schätzen und erwarten Mitarbeiter, dass sie eigenverantwortlich arbeiten können. Dadurch werden jedoch detaillierte Statusreports an den Vorgesetzten notwendig, damit das Management den Gesamtüberblick behält. Ein Task-Management-Tool kann hier unterstützen, denn es gewährt nicht nur den aktiv bei der Realisierung eines Projekts beteiligten Teammitgliedern, sondern auch den Vorgesetzten Einblick über den Fortschritt einzelner Aufgaben.
Selten geschätztem Micromanagement wird so die Notwendigkeit entzogen und Teams, egal ob mit flachen oder stärker ausgeprägten Hierarchien, bleiben produktiv und ihre Mitglieder über alle Level optimal informiert.


4. Verschiedene Stati einer Aufgabe darstellen

Um ein Projekt optimal planen und steuern zu können, braucht es ein tiefes Verständnis davon, welche Zwischenschritte für die Umsetzung nötig sind. Hierfür lohnt es sich, bei der Auswahl eines Task-Management-Tools darauf zu achten, dass die Aufteilung der jeweiligen Stati so flexibel und individuell wie möglich gestaltet ist. Denn während für das eine Projekt und dessen beauftragtes Team die Schritte „offen“, „in Bearbeitung“, „abgeschlossen“ genügen, braucht es bei einem anderen Auftrag beispielsweise noch einen Reiter „Zwischenziele“, „Wiederkehrende Aufgaben“ – oder etwas ganz anderes. Ein gutes Task-Management-Tool ermöglicht es so, alle notwendigen Zwischenschritte und jedes Unterprojekt übersichtlich darzustellen und auf den ersten Blick zu erfassen. 


5. Mithilfe von Automatisierungen To-dos erstellen

Aufgaben und neue To-dos ergeben sich für die meisten von uns heute aus unterschiedlichsten Quellen: Per Mail oder telefonisch kommen beispielsweise Aufträge der Kunden rein, über den Firmen-Chat erreicht uns Feedback von Kollegen, das umgesetzt werden muss. In einem Meeting ergeben sich weitere Tasks zur Projektrealisierung. Dazu kommen in manchen anderen Unternehmen Ticketing-Tools oder ein Web-Client, über den Kundenanfragen an die Mitarbeiter gestellt werden – die Quellen, aus denen die Aufgaben kommen können, sind vielfältig. Um das bereits erwähnte „Springen“ in unterschiedliche Oberflächen zu vermeiden, den Fokus und die Produktivität hoch zu halten, sind Automationen, die neue To-dos direkt in ein Task-Management-Tool speisen, von enormem Wert. Dies gelingt über Integrationen beispielsweise mit den Anbietern zuvor genannter Lösungen wie einem E-Mail-Client, einem Chat- oder Ticketing-Tool.
Die Task-Management-Software wird so zum Dreh- und Angelpunkt für die Mitarbeiter, in der alle Aufgaben händisch oder automatisiert zusammenlaufen und gebündelt werden. Von dort aus kann das Teammitglied alle Tasks sortieren und priorisieren, wie es individuell gebraucht wird. So kann sich der Mensch mithilfe smarter Technologie das Arbeiten erleichtern und Fokus und Produktivität steigern.

Der Autor Michael Hollauf ist Gründer und CEO von MeisterTask, einem Online-Task-Management-Tool für Teams

Die Wichtigkeit von kaufmännischen Kenntnissen für Gründer

Gründe, sich selbstständig zu machen, gibt es viele. Doch ein solches Vorhaben muss gut durchdacht sein, steht doch die komplette Existenz auf dem Spiel. Insbesondere die Notwendigkeit kaufmännischen Hintergrundwissens wird von Gründern oft unterschätzt. Wir zeigen, warum dieses erforderlich ist und wie man seine Kenntnisse auffrischen kann.

In vier Schritten zum Freelancer – wer wünscht sich das nicht? Sein eigener Boss sein, freie Arbeitszeiteinteilung und endlich das tun, was einem Spaß macht. Ganz so einfach ist er dann aber doch nicht, der Weg in die Selbständigkeit. Erste wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Vorhaben ist der Businessplan. Doch bereits hier scheitern viele – einfach weil ihnen wichtiges kaufmännisches Hintergrundwissen fehlt. Denn erst mit diesem lassen sich Geschäftsmodell, Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie Marketing, Vertrieb, Produkt- und Personalplanung als auch Finanzplanung in Einklang bringen. Wer kein kaufmännisches Wissen besitzt oder dieses auffrischen möchte, sollte eine kaufmännische Weiterbildung besuchen.

Kaufmännische Kenntnisse sichern den Erfolg Ihres Vorhabens

Es gibt viele Gründe, warum man als Freelancer scheitern kann. Ein wesentlicher ist das Fehlen von ausreichend kaufmännischem Wissen. Denn kaufmännische Kenntnisse sind in vielen Bereichen erforderlich. Fehlen sie, kann dies schlimmstenfalls zum unternehmerischen Ruin führen. Beschäftigt man sich zu wenig mit den Themen Forderungsmanagement, Liquidität und finanzieller Planung, können schnell Finanzierungsmängel entstehen. Aber auch Planungsmängel und Informationsdefizite kann man mit kaufmännischen Kenntnissen umgehen.

Welche Kenntnisse gehören zum kaufmännischen Bereich?

Je nachdem aus welcher Branche man stammt, kann es erforderlich sein, sein Wissen im kaufmännischen Bereich aufzufrischen oder dieses vollkommen neu zu erwerben. Experten empfehlen, sich bereits vor der Existenzgründung mit den kaufmännischen Grundlagen zu beschäftigen. Doch welche sind das eigentlich?

Planung:
Die geschäftliche Planung sollte immer auf kaufmännischer Basis durchgeführt werden. Das beginnt bereits mit dem Businessplan. Dieser muss in vielen Fällen später immer wieder angepasst werden.

Controlling:
Im Controlling beschäftigt man sich damit, welche Gegenmaßnahmen bei einer Fehlentwicklung ergriffen werden können. Nur so kann der Erfolg auch langfristig Bestand haben.

Kalkulation:
Eine richtige Kalkulation stellt die Basis des finanziellen Erfolgs einer Unternehmung sicher.

Steuern:
Als Selbständiger gehören Steuererklärungen zu den meist lästigen Pflichten. Durch eine kluge Vorausplanung kann verhindert werden, dass die Steuern nicht die eigene Liquidität gefährden. Auch dies will gelernt sein.

Buchhaltung:
Den meisten macht sie keinen Spaß, doch wer selbständig ist, kommt nicht an ihr vorbei. Die Rede ist von der Buchhaltung.

Marketing:
Kein Erfolg ohne passendes Marketing. Marktforschung, Werbung und Kundenservice sind Bereiche, in denen nur mit Hintergrundwissen erfolgreich gearbeitet werden kann.

Recht:
Als Gründer macht man sich angreifbar. Um das Risiko von Abmahnungen und anderen teuren Problemen möglichst gering zu halten, sollten auch rechtliche Grundkenntnisse vorhanden sein.

Mitarbeiter:
Und letztendlich zählt auch die Mitarbeiterplanung und -führung zum kaufmännischen Wissen.

Wie und wo kann ich kaufmännische Kenntnisse erwerben?

Es gibt verschiedene Wege, sich kaufmännisches Wissen anzueignen. Eine Möglichkeit sind Fachbücher. Wem das zu trocken und theoretisch ist, ist mit einem Gründerkurs besser beraten. Diese werden zum Beispiel von der IHK angeboten. Aber auch ein Gründercoaching ist empfehlenswert. Dieses wird zu großen Teilen sogar finanziell gefördert. Ansprechpartner sind das Jobcenter und die Agentur für Arbeit.

Soziokratie im Startup

Soziokratie ist ein Organisationsmodell für gelingende Zusammenarbeit und Entscheidungen auf Augenhöhe. Wie du davon profitierst.

Gründer gehen in ihren Start-ups neue kreative Wege, so auch im Bereich der Mitarbeiterführung. Ein innovativer Weg besteht in der Einführung soziokratischer Grundsätze. Der Begriff „Soziokratie“ setzt sich zusammen aus dem lateinischen „socius“, dem Gefährten, und dem griechischen „kratein“, dem Regieren. Er findet sich bereits bei dem französischen Philosophen Auguste Comté, der auch den Begriff „Soziologie“ prägte.

Gleichwertigkeit als Fundament

Entscheidender Aspekt des soziokratischen Modells ist die Gleichwertigkeit aller Beteiligten. Es geht um Gleichberechtigung, Transparenz und Partnerschaftlichkeit in der Mitarbeiterführung. In einem Team zum Beispiel agieren und diskutieren alle Mitglieder auf Augenhöhe und können in Entscheidungsprozessen denselben Stimmenanteil geltend machen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Teammitglied mit einer Art Veto-Recht sogar eine Teamentscheidung zum Einsturz bringen. Es versteht sich von selbst, dass sich solch ein Modell nur erfolgreich um- und einsetzen lässt, wenn alle Teilnehmer intensiv und nachhaltig darauf vorbereitet werden. Bereits 1994 hat Stefan Kühl in seinem Buch „Wenn die Affen den Zoo regieren“ die Vorteile, aber auch die Tücken und Nachteile der flachen Hierarchien beschrieben. Der Versuch, eine höhere Wertschöpfung zu erzielen, indem den Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung übertragen und das Unternehmen zu einer selbstlernenden Organisation entwickelt wird, kann in sein Gegenteil umschlagen. Allerdings: Wenn du als Gründer die folgenden 10 Schritte beachtest, vermeidest du den Ausbruch des Chaos in deinem „Zoo“.

Corporate Coworking: Arbeiten auf Augenhöhe

Corporate Coworking ist die moderne Form der Kooperation zwischen Großunternehmen und Start-ups. Ein Plädoyer für noch mehr Synergie-Effekte.

Mit Corpoworking entsteht eine neue Form der Kooperation: weg von der losen Zusammenarbeit in Hubs hin zur strukturellen Verankerung in Großunternehmen. Das bietet Start-ups neue Möglichkeiten, denn es gilt: Innovationen finden nicht mehr hinter verschlossenen Labortüren großer Unternehmen statt. Start-ups haben große Chancen, sich als Treiber für Digitalisierung gegenüber Großunternehmen fest zu etablieren. Die eher klassische „Forschung & Entwicklung“ sicherte den Unternehmen mittels Patenten eine exklusive Marktstellung. Die Zeiten, in denen Ingenieure, Chemiker oder andere Wissenschaftler exklusiv für einen Großkonzern Innovationen hervorgebracht haben, sind vorbei. Durch die weltweit gewachsene Zahl forschender Unternehmen hat das Risiko zugenommen, dass konkurrierende Unternehmen auf demselben Gebiet an ähnlichen Innovationen arbeiten. Damit wurde die Gefahr zu groß, neue Entwicklungen zu verpassen. Das Zeitalter von Open Innovation hatte begonnen.

Datenschutz - diese drei Kontrollmaßnahmen müssen sein!

Halbwissen oder gar Unwissenheit ist nicht nur unsexy, sondern in diesem Fall für Unternehmen sogar gefährlich: Bei Nichteinhaltung der datenschutzrechtlichen Anforderungen drohen empfindliche Geldbußen bis weit in den sechsstelligen Eurobereich sowie Haftstrafen von bis zu zwei Jahren. Trotzdem wissen viele Selbständige – vom Kleinunternehmen bis hin zum Mittelstand – oftmals nicht oder nur unzureichend, wie Datenschutz in der Praxis richtig funktioniert. Wir zeigen, worauf es grundlegend ankommt.

Mit Zutritts-, Zugangs-, Zugriffs-, Weitergabe-, Eingabe-, Auftrags-, Verfügbarkeits- sowie der Datentrennungs-Kontrolle kennt § 9 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) acht sogenannte technische und organisatorische Maßnahmen, die zu treffen sind, um den Datenschutz zu gewährleisten. Übergeordnetes Ziel ist die Datensicherheit, welche einen ergänzenden Aspekt des Datenschutzes darstellt. Allein schon die begriffliche Nähe der Worte Zutritts-, Zugangs- und Zugriffskontrolle legen einen definierten Blick und Obacht im täglichen Umgang nahe.

I. Zutrittskontrolle

Zutrittskontrolle meint im Datenschutz, Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass unbefugte Personen den physikalischen Zutritt zu Datenverarbeitungsanlagen erhalten. Dazu zählen im weitesten Sinn Computer jeder Art – Server, PC, Notebook, Smartphone, Kopierer und andere Geräte, die sich zur Verarbeitung personenbezogener Daten eignen. Unbefugte Personen sind all jene, welche sich aufgrund der ihnen zugewiesenen Aufgaben nicht bei den entsprechenden Geräten aufhalten müssen. Ziel ist es, die Möglichkeit unbefugter Kenntnis- oder Einflussnahme von vornherein auszuschließen. Die Schutzmaßnahmen sollen mit zunehmender Sensibilität der Daten entsprechend steigen.

Maßnahmen im Rahmen der Zutrittskontrolle sind:

  • Empfang mit Personenkontrolle sowie das Tragen von Firmen-/ Besucherausweisen
  • Verschlossene Türen
  • Alarmanlage
  • Videoüberwachung und Wachdienst
  • Schlüssel- und Chipkartenregelung sowie biometrische Einlass-Systeme
  • Einbruchhemmende Fenster

II. Zugangskontrolle

Die Zugangskontrolle verhindert die Nutzung der Datenverarbeitungsanlagen durch Unbefugte. Während die Zutrittskontrolle den physikalischen Zutritt verhindert, unterbindet die Zugangskontrolle die Nutzung des Systems. Dabei dürfen Unternehmen die Angreifbarkeit von außen via Datenverbindung (Internet) keinesfalls außer Acht lassen – ein bedeutendes Einfallstor für Cyberkriminelle und Datendiebe.

Folgende Maßnahmen können ergriffen werden, um den unerlaubten Zugang zu personenbezogenen Daten zu verhindern:

  • Bildschirmschoner mit Passwortschutz
  • Passwortrichtlinie
  • Magnet- und Chipkarte
  • Benutzername und Passwort
  • PIN-Verfahren
  • Einsatz von Spamfilter und Virenscanner
  • Biometrische Verfahren


III. Zugriffskontrolle

Die Zugriffskontrolle stellt sicher, dass ausschließlich befugte Personen Zugriff auf personenbezogene Daten, Programme, und Dokumente erhalten. Die Berechtigung ergibt sich aus der Aufgabenzuweisung und der Organisation des Betriebes. Wichtig: Der Vorgesetzte eines befugten Mitarbeiters verfügt nicht automatisch über eine Zugriffsberechtigung. Ein unbefugtes Lesen, Kopieren, Verändern oder Löschen personenbezogener Daten während ihrer Verarbeitung, Nutzung oder Speicherung soll ausdrücklich verhindert werden. Eine Zugriffsmatrix dokumentiert unter Zuhilfenahme eines Berechtigungskonzepts, welcher Mitarbeiter auf welche Daten und Programme Zugriff hat. Bei der Verwendung mobiler Datenträger und Endgeräte(USB-Stick, Notebook, Kamera, usw.) verdient die Zugriffskontrolle erhöhte Aufmerksamkeit. Datensicherheit sollte hier auch durch den Einsatz eines entsprechenden Verschlüsselungsverfahrens sichergestellt werden.

Maßnahmen der Zugriffskontrolle sind:

  • Erstellen eines Berechtigungskonzepts
  • Einrichten von Administratorenrechten
  • Verschlüsselung der Datenträger
  • Regelungen für den Gebrauch von mobilen Datenträgern und Endgeräten
  • Verschlüsselung des WLAN
  • Löschung wiederbeschreibbarer Datenträger und deren datenschutzkonforme Vernichtung


Letztlich schließen Zutritts-, Zugangs- und Zugriffskontrolle jeweils nahtlos aneinander an. Im Einzelfall muss daher jedes Unternehmen prüfen, welche der einzelnen Maßnahmen zweckmäßig und umsetzbar sind. Nicht nur aufgrund der engen Begrifflichkeiten: Um kostspielige Missverständnisse in der Datensicherheit zu vermeiden, braucht es Sorgfalt und Expertise. Externe Datenschutzbeauftragte bieten fachkundige Unterstützung und sicheren Umgang mit den technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie allen weiteren datenschutzspezifischen Themen. Professionell betreut gehen Datenschutz und Datensicherheit Hand in Hand – zum Schutz vor Strafe und vor allem des eigenen Unternehmens.


Die Autorin Regina Mühlich, Inhaberin von AdOrga Solutions in München, www.adorgasolutions.de ist als externe Datenschutzbeauftragte und Managementberaterin tätig. Die geprüfte und anerkannte Sachverständige für IT und Datenschutz, Datenschutzauditorin (DSA-TÜV) und Qualitätsmanagementbeauftragte betreut bundesweit kleine und mittelständische Unternehmen.

Projektmanagement effizient und profitabel aufbauen

Egal, in welcher Gründungsphase Sie gerade stecken – das Zauberwort für effizientes Arbeiten heißt: Projektmanagement. Wir zeigen in 10 Schritten, worauf es ankommt.

Wozu eine teure Software, wenn ein Excel-Sheet ohne zeitraubende Schulungen das Gleiche leistet? Projekte einfach machen bedeutet: Sie arbeiten nur mit effektiv zielführenden Instrumenten und Methoden. In jedem Fall mit klarer Struktur. Verbindliche Absprachen, regelmäßige Meetings, intuitive Vorlagen: So werden Ihre Projekte unkompliziert und profitabel – und auch unerfahrenere Mitarbeiter haben die Chance, hier gute Ergebnisse zu erzielen. Diese 10 Schritte helfen Ihnen dabei, Projektmanagement von Anfang an effektiv zu gestalten.

Schritt 1: Legen Sie die Ziele und Leitlinien für Ihr Projektmanagement fest.

Einfaches Projektmanagement leistet so viel wie das jeweilige Unternehmen benötigt. Nicht mehr und nicht weniger. Die Orientierung an einem Projektmanagement-Standard ist dabei sicher sinnvoll. Aber eben nur die Orientierung. Die Musik spielt in der Passgenauigkeit der Projektstruktur zu Ihrem Unternehmen. Klären Sie vorab einige wichtige Fragen, wie etwa: Was sind die Ziele für unser Projektmanagement? Wo stehen wir jetzt? Was erwarten wir – was unsere Kunden? Auf Basis dieser Antworten helfen Leitlinien, das richtige Maß an Projektmanagement zu definieren.

Schritt 2: Definieren Sie, was Sie in Ihrem Unternehmen als Projekt bezeichnen.

Legen Sie präzise fest, was in Ihrem Unternehmen ein Projekt ist und was nicht. Außergewöhnliche, komplexe Vorhaben von strategischer und/oder wirtschaftlicher Bedeutung sollten als Projekt geführt werden. Definieren Sie dabei eine Mindestgröße in Hinblick auf Budget und Ressourcen: Kleinere Unternehmen gehen von fünf Personentagen oder 5000 Euro aus, Konzerne nicht selten vom Zwanzigfachen dieses Werts. Entscheidend ist: Was passt zu Ihrem Unternehmen?
Hierzu einige Projektmanagement-Tipps:

  • Nutzen Sie nur die „best-ofs“ etablierter Methoden – Ihre Ziele immer im Blick. So halten Sie Termine und Budgets ein und machen Projekte bzw. Projektmanagement erfolgreich.
  • Setzen Sie auch bei projektähnlichen Aufgaben eine abgespeckte Version des Werkzeugkoffers ein, die weniger Know-how erfordert und den Bearbeitungsaufwand weiter reduziert. Struktur, Professionalität und ein bisschen Projekt-Know-how schaden nie.

Schritt 3: Schaffen Sie klare Verantwortlichkeiten.

Schnelle Entscheidungen sind im Projektgeschäft (übrigens nicht nur dort) entscheidend. Schaffen Sie eine Blaupause für eine einfache Projektorganisation. Erfolgsrelevant ist, dass jede Projektrolle nur mit einer Person besetzt wird. Vereinbaren Sie klare Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Kompetenzen und Schnittstellen verbindlich mit den handelnden Personen – und nehmen Sie diese in die Pflicht. Denn letztendlich entscheidet die aktive Umsetzung dieser Prinzipien über den Erfolg des Projektmanagements.
Es gilt: „Kompass statt Leitplanken“, d.h.: Schreiben Sie kein dickes Rollenhandbuch, das jede Aufgabe im Team haarklein vorschreibt. Formulieren Sie praktische Leitlinien und Werte für jeden im Projektteam: sei es Auftraggeber, Projektleiter oder Projektmitarbeiter. Und bieten Sie so Orientierung für die Zusammenarbeit z.B. in Hinblick auf Entscheidungen, Eskalationen oder Information. Übersehen Sie nicht, auch die Kontaktpunkte  zum Tagesgeschäft zu definieren.

Schritt 4: Wählen Sie den Projektleiter sorgsam aus.

Lassen Sie sich einen guten Projektleiter für Ihr Projektmanagement etwas kosten. Mit ihm, als zentraler Figur im Projekt, steht und fällt alles. Die Anforderungen an ihn als „Führungskraft auf Zeit“ reichen weit über reine Fachkenntnis hinaus. Er muss das Projekt fachlich leiten, das Team führen, die Beteiligten (Stakeholder) aktiv einbinden und mit den Schnittstellen zum Tagesgeschäft oder auch den Kunden kommunizieren. Kurzum, er muss ein guter Manager sein. Deshalb ist er sorgsam auszuwählen und auszubilden. Achten Sie auf sein ausgeprägtes Selbstverständnis sowie einen gestandenen, authentischen und offenen Charakter von hoher sozialer Kompetenz.

So positionieren Sie Ihren Projektleiter richtig:

  • Wenn Sie neu einstellen, bedenken Sie: Zeugnisse und Zertifikate sind nicht allein entscheidend. Auch die Persönlichkeit ist ein großer Erfolgsfaktor im Projektmanagement.
  • Räumen Sie Ihrem Projektleiter genug Zeit und Kompetenzen für seine Aufgaben ein.
  • Ein guter Projektleiter klärt aktiv einfache, individuelle Spielregeln zur Zusammenarbeit aller Personen und Entscheider – auch mit Ihnen. „Was erwartet er? Was erwarten Sie?“ Schlüssige Antworten darauf reduzieren Konflikte und lassen Sie mit einer Stimme sprechen.
  • Beachten Sie: Die Positionierung des Projektleiters ist eine echte Frage der Unternehmenskultur.

Schritt 5: Erstellen Sie einen Leitfaden für jede Projekt-Phase.

Was muss ich wann mit wem tun? Standardfragen für Projektleiter, die vor allem dann knifflig werden, wenn Projektleitung nicht alltäglich ist. Projektprozesse basieren im Projektmanagement sinnvoll auf den besten Elementen etablierter Standards. Eine pragmatische Checkliste visualisiert als verbindlicher Leitfaden in jeder Phase, wer was wann zu tun hat – vom Antrag über die Entscheidung, Durchführung, Steuerung bis zur Live-Schaltung und dem Nutzeninkasso am Ende. Binden Sie aktiv alle Schlüsselpersonen in die Entwicklung dieser Checkliste ein. So wird an alles gedacht, und Ihr Projektleiter gewinnt die nötige Sicherheit, um jedes Vorhaben professionell realisieren zu können.

Schritt 6: Klären Sie: Wie soll der Zielzustand aussehen?

Oft scheitern Projekte an unklaren Zielen oder einem unterschiedlichen Verständnis des Vorhabens zwischen Auftraggeber und Projektleiter. Deshalb erarbeiten beide den Zielzustand und die Rahmenbedingungen des Vorhabens – und schreiben gemeinsam eine praxisorientierte User Story: Wie soll der Zielzustand nach Abschluss aussehen? Was ist dazu nötig, was wichtig? Und was kann ausgegrenzt werden? Beide nehmen Risiken vorweg, identifizieren die Beteiligten (Stakeholder) und legen den Nutzen fest. Der Projektleiter fasst alle Vereinbarungen in verständlichen, nachvollziehbaren Zielformulierungen zusammen. So klärt er das gemeinsame Verständnis und sichert die spätere, zweifelsfreie Beurteilung der Zielerreichung im Rahmen des Projektmanagements.
Das Prinzip dahinter lautet „Clever und smart“:

  • Nutzen Sie bei der Zielformulierung das sogenannte SMART-Prinzip: Spezifisch: Die Ziele sind präzise formuliert. Messbar: Quantifizierte Erfolgskriterien machen Ziele messbar. Und die gibt es nahezu immer. Akzeptiert: Die Ziele werden von jedem ausdrücklich angenommen. Realistisch: Die formulierten Ziele sind erreichbar. Terminiert: Für das Ziel existiert eine klare Terminvorgabe.
  • Holen Sie wichtige Schlüsselpersonen frühzeitig mit an den Tisch, um teure und zeitraubende Fehlplanungen zu vermeiden.
  • Greifen Sie auf intuitive Arbeitstechniken zurück, wie etwa Mind-Maps, um komplexe Zusammenhänge transparent zu machen. So sorgen Sie für Klarheit im Projektmanagement.


Schritt 7: Verstehen Sie Planung als laufenden Prozess.

Weil sich Projekte meist auf komplexen, innovativen Feldern abspielen, kostet die Startplanung beim Projektmanagement Zeit und ist oft nur begrenzt belastbar. Eine Grobplanung, die nach und nach verfeinert wird, ist einfacher. Ziele und zu erreichende Ergebnisse bilden dabei natürlich immer die Messlatte. Der Detailgrad der Planung hängt im Projektmanagement von den Unternehmensvorgaben und -notwendigkeiten, aber auch vom Projekt selbst ab. So fließen Geld und Ressourcen nicht in detailverliebte Pläne, die manchmal schon beim Projektstart Makulatur sind.


Schritt 8: Sorgen Sie für Aktualität mit Hilfe von Zwischenberichten.

Aussagekräftige Zwischenberichte sind im Projektmanagement ein Muss. Sie zeigen Professionalität und ermöglichen, wenn nötig, eine Entscheidung zum Projekt. Oft tun sich Projektleiter schwer, komplexe Projektsituationen realistisch einzuschätzen und einfache Empfehlungen zu entwickeln. Alles im Plan? Lage kritisch? Wir müssen unbedingt eingreifen? Hier spielen auch subjektive Kriterien, wie die persönliche Risikobereitschaft des Projektmanagers eine Rolle. Was für den einen ein Kinderspiel scheint, jagt einem anderen den Schweiß auf die Stirn.
Praxis-Tipp für Ihr Projektmanagement: Das „Ampelmännchen“ sorgt für Objektivität: Unterstützen Sie die Einschätzung mit Hilfe eines einfachen Excel-Modells. Dies errechnet nach Beantwortung einiger einfacher Fragen formelbasiert den Projektstatus in den Ampel-Farben Rot, Gelb und Grün. So entlasten Sie die Projektleiter vom Risiko subjektiver Einschätzungen und informieren alle Empfänger objektiv und transparent. Das macht alle Projektentscheider handlungsfähiger.


Schritt 9: Nutzen Sie Meetings und Jour fixes effektiv.

Brauchen Sie diese Meetings wirklich? Unbedingt, aber einfach, aussagekräftig, kurz und knackig. Ein gutes Meeting dauert nicht länger als eine Stunde und verzichtet auf unnötige Diskussionen. Ergebnisorientierung statt Kaffeekränzchen. Präsentation und Sprache orientieren sich zwingend an der Zielgruppe des Meetings – getreu dem Motto „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“. Eine rechtzeitig versandte Agenda verpflichtet die Teilnehmer zur Vorbereitung, ein Protokoll sichert Verbindlichkeit und Nachvollziehbarkeit im Rahmen des Projektmanagements.
Wichtige Meeting-Maximen sind:

  • Der Teilnehmerkreis ist immer klein, überschaubar und damit arbeitsfähig. Wer bei den konkreten Themen nicht dabei sein muss, erhält das Protokoll.  
  • Fördern Sie das Bewusstsein, dass Entscheidungen auch aktiv eingefordert werden müssen. Ein Chart mit der vorbereiteten Entscheidungsfrage und dem Ankreuzfeld für ein „Ja, akzeptiert“ wirkt Wunder.
  • Zum Standard gehört unbedingt ein Protokoll zur Kommunikation der Ergebnisse. In Jour Fixes hat sich ein visualisierter Fortschrittsbericht bewährt.


Schritt 10: Beherzigen Sie: Erfolgreiches Projektmanagement ist stets auch eine Frage der Unternehmenskultur.

„Alle für einen, einer für alle“ auf der Grundlage unternehmensweit gültiger Werte und Ziele – diese Kultur macht Projekterfolg. Projekte und Tagesgeschäft funktionieren konkurrenzfrei gemeinsam für Erfolg und Weiterentwicklung. Dieses Bewusstsein müssen alle Menschen im Unternehmen aktiv in ihrem Tun, in ihren Werten und Entscheidungen leben. Beim Projektmanagement gilt: Mitmachen und Vormachen: Leben Sie in der Geschäftsführung die Werte und Ziele für Projektarbeit vor. Setzen Sie diese konsequent um, und fordern sie aktiv ein, was Sie auf den Weg gebracht haben. Berücksichtigen Sie auch bei der Personalauswahl, welcher Bewerber dazu passt. So profitiert Ihr Unternehmen vom neuen Geist eines „einfachen“, aber genau deshalb erfolgreichen Projektmanagements.

Die Autorin Sabine Dietrich ist Management-Beraterin, Trainerin und Coach sowie die Inhaberin von mpmEXPERTS