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Aktuelle Events
Studie: Young Generation in Tech
Eine aktuelle Studie zeigt u.a.: Die deutsche Gen Z positioniert sich im Tech-Bereich zwischen Sicherheitsliebe und Innovationsbegeisterung und zeigt sich mit ihren Arbeitgebenden zufrieden.
Die „Young Generation in Tech“-Studie offenbart neue Erkenntnisse über die Technologie-Branche in Deutschland und Europa. Die repräsentative europaweite Umfrage wurde im Auftrag von HiBob, einem HR-Tech-Unternehmen, und der globalen Risikokapitalgesellschaft Eight Roads Ventures durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden 2000 Angestellte der Generation Z und Millennials, die in Tech-Start-ups und Tech-Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Irland, den Niederlanden, Schweden und Spanien tätig sind, zu ihrer Arbeitszufriedenheit, ihren Ambitionen, ihrer Work-Life-Balance sowie zu ihrer Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz (KI) befragt.
An der deutschen Studie nahmen 300 Befragte teil. Die 20- bis 30-Jährigen arbeiten in technischen und nicht-technischen Funktionen in den Bereichen IT und Produktmanagement, Marketing, Vertrieb und im C-Level. Es ist die zweite paneuropäische Studie, die Einblicke in die Arbeitswelt und Arbeitsbedingungen der jungen Generationen gibt.
Gen Z findet Glück und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Enttäuscht, desillusioniert und kündigungswillig – dieses Bild zeichnete die letzte „Young Generation in Tech“-Studie von der Generation Z in Deutschland und Europa. In der diesjährigen Studie zeigen sich die 20- bis 30-jährigen Befragten trotz der anhaltenden Krisen und der Wirtschaftslage zufrieden mit ihren Arbeitgebenden und Berufen. 87 Prozent der deutschen Befragten gaben an, mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden zu sein und dort berufliche Erfüllung zu finden. Auch geht ein Großteil der Befragten (67 Prozent) von der Stabilität des eigenen Arbeitsplatzes aus - trotz des Wirtschaftsabschwungs. Die deutsche Generation Z hat ihren europäischen Altersgenoss*innen in Sachen Arbeitsplatzzufriedenheit einiges voraus. So sind europaweit 48 Prozent der Befragten glücklich an ihrem Arbeitsplatz. Die genauen Gründe für die Diskrepanz zwischen den Aussagen der beiden Studien sind unklar. Es ist zu vermuten, dass die Corona-Pandemie sowie die globalen Krisen hierauf einwirkten.
Mit Work-Life-Balance zufrieden
Die Studienergebnisse zeigen darüber hinaus eine Dichotomie in puncto Work-Life-Balance: 41 Prozent der Befragten sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden, wohingegen 47 Prozent der Studien-Teilnehmer*innen angeben, dass ihr Job sich negativ auf die Work-Life-Balance und mentale Gesundheit auswirke. 45 Prozent dieser Befragten empfinden jedoch Anerkennung und Belohnung für ihre Leistungen als Ausgleich. Den europaweit gewonnenen Studienergebnissen zufolge, fühlen sich 56 Prozent der Befragten hinsichtlich ihrer mentalen Gesundheit von ihrem Job beeinflusst.
Die Vertreter*innen der Millennials und der Generation Z in Deutschland begeistern sich für ihre eigene Rolle beziehungsweise Position im Unternehmen (37 Prozent), die Unternehmenskultur (31 Prozent) und die Tech-Branche (36 Prozent). Wie auch schon im Vorjahr spielt für die Befragten die Beziehung zu ihren Vorgesetzten (28 Prozent) und Kollegen (27 Prozent) sowie die Zusammenarbeit mit den direkten Teams (26 Prozent) eine entscheidende Rolle für die Arbeitsplatzzufriedenheit.
Loyal, wenig Kündigungsbereitschaft
Die jungen Generationen sind ihren Arbeitgebenden gegenüber loyal und zeigen keine Kündigungsbereitschaft (70 Prozent). Nur 30 Prozent der Befragten wollen ihr Unternehmen noch in diesem Jahr verlassen oder sich 2024 nach einem neuen Job umsehen. Kündigungsbeschleuniger wären bessere Gehaltsoptionen (48 Prozent), eine Beförderung zum Start der neuen Position (50 Prozent), Führungsverantwortung (39 Prozent), mehr Flexibilität (33 Prozent) und Arbeitgebende, die ihre Mitarbeitenden stärker fördern (42 Prozent). Die Gen Z bemängelt in vielen Fällen die Unternehmenskultur (24 Prozent), eine fehlende Corporate Social Responsibility (25 Prozent) sowie einen Mangel an Diversität, Gleichstellung und Inklusion (23 Prozent).
Erhöhte Anforderungen im Arbeitnehmer*innenmarkt
In Zeiten des Fachkräftemangels, des Arbeitnehmer*innenmarktes und des Active Sourcings müssen die Unternehmen der Tech-Branche in Deutschland verstärkt dafür sorgen, die Arbeitgebendenattraktivität auszubauen. Denn die Talente der jungen Generationen sind gefragt. 30 Prozent der Befragten geben an, mindestens einmal pro Monat ein Stellenangebot zu erhalten. Bei 28 Prozent der Befragten wird alle sechs bis zwölf Monate versucht, sie abzuwerben.
Vorsichtiger KI-Optimismus: Kreativitäts-, Effizienz- und Produktivitäts-Booster
Künstliche Intelligenz (KI) wird von jüngeren Generationen nicht als Bedrohung wahrgenommen. Vertreter*innen der Millennials und der Gen Z sind sich dennoch der Auswirkungen von KI auf ihr zukünftiges Berufsleben bewusst: 76 Prozent der Befragten in Deutschland geht davon aus, dass sich die Verwendung von KI auf den eigenen Job und Berufsalltag auswirken wird. Nur ein geringer Anteil der Befragten sieht geringe Auswirkungen (15 Prozent) oder ist sich bezüglich der Folgen unsicher (9 Prozent).
Die Studienergebnisse zeigen: Während sich die Millennials und Generation Z darüber bewusst sind, dass die KI ihre Arbeitswelt transformieren wird, erkennen sie gleichzeitig das Potenzial, das darin steckt: 45 Prozent der Befragten geht davon aus, dass die Verwendung von KI die persönlichen Leistungen im Arbeitsalltag verbessern wird. So erwarten die KI-Befürworter eine Steigerung der eigenen Kreativität (58 Prozent), Effizienz (53 Prozent) und Produktivität (47 Prozent). Nur 10 Prozent der Befragten befürchtet, dass die KI-Technologie das eigene Tätigkeitsfeld ersetzen und gänzlich abschaffen wird.
Die jungen Generationen am deutschen Tech-Arbeitsmarkt erkennen die Chancen und Potenziale, die in der KI-Technologie stecken. Die deutschen Studienergebnisse stimmen mit den europaweit gewonnenen Ergebnissen überein: 80 Prozent der Teilnehmenden der „Young Generation in Tech“-Studie befürworten den Einsatz von KI.
Deutsche Tech-Branche nach wie vor attraktiv
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Tech-Branche in Deutschland, der Wirtschaftslage zum Trotz, eine attraktive Branche für die jungen Arbeitnehmenden ist. Sowohl Millennials als auch die Generation Z zeigen sich zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz. Für die Generation Z besteht Arbeitgeberattraktivität in angemessenen Gehältern sowie Altersvorsorge und Fort- und Weiterbildungen. Wie bereits im Vorjahr sind eine unterstützende Führungskultur und der positive Umgang mit Kolleg*innen, Corporate Social Responsibility und Arbeitsplatzsicherheit im Unternehmen entscheidende Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. In der Nutzung von KI sehen die jungen Arbeitnehmenden mehr Chancen als Risiken. Sie gehen davon aus, dass der technologische Fortschritt ihre Arbeit hinsichtlich Effizienz, Produktivität und Kreativität steigern wird.
Weitere Informationen zur „Young Generation in Tech“-Studie gibt's hier
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Robotics Venture Capital Report 2024
Der Report zeigt: Europas Robotik-Start-up-Sektor spiegelt die allgemeine VC-Flaute wider, dennoch beleben Mega-Deals den Markt. Deutschland zeigt sich als Leuchtturm der europäischen Robotik-Branche.
Die FCF Fox Corporate Finance GmbH hat die neueste Ausgabe ihres „Robotics Venture Capital Report“ als Teil der renommierten „FCF DeepTech Series“ veröffentlicht. Der Report bietet eine tiefgreifende Analyse der aktuellen Venture-Capital-Finanzierungstrends im europäischen Start-up Robotik-Sektor und spiegelt die allgemeine Stimmung des VC-Markts wider.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Reports:
VC-Winter: Der Start-up-Robotik-Sektor steht weiterhin unter Druck
Nach dem Rekordjahr 2021 in dem 384 Transaktionen mit einem Gesamtfinanzierungsvolumen von 1,9 Mrd. Euro verzeichnet wurden, hat der europäische Start-up-Robotik-Sektor stark an Schwung verloren. Der Report zeigt einen drastischen Rückgang der Deal-Aktivität, die 2024 mit einem bisherigen Transaktionsvolumen von lediglich 737 Mio. Euro bei 130 Deals ihren Tiefpunkt erreicht hat. Die Ergebnisse unterstreichen die anhaltende Unsicherheit und den „VC-Winter“, der den Robotik-Sektor weiter in seinem eisigen Griff hält.
Reifephase: Zunehmender Reifegrad des VC Robotik-Sektors
Interessant ist jedoch der zunehmende Reifegrad des VC Robotik-Sektors. Während 2019 nur 12% der Deals auf Later-Stage-Start-ups entfielen, liegt dieser Anteil 2024 bereits bei 30%. Gleichzeitig hat sich die relative Bedeutung von Frühphaseninvestor*innen wie Angels, Acceleratoren und Early Stage VCs von 68% auf 65% leicht verringert. Diese Verschiebung deutet auf eine zunehmende Reife im Markt hin.
Mega-Deals dominieren weiterhin das Finanzierungsvolumen
Der Report beleuchtet auch die Konzentration der Finanzierungsvolumina auf wenige Mega-Deals. Seit 2021 haben diese Transaktionen mit Volumen größer 100 Mio. Euro das Gesamtvolumen maßgeblich bestimmt, wobei die größten Deals in 2024 Skyports (105 Mio. Euro) und Medical Microinstruments (102 Mio. Euro) umfassen. Diese Mega-Deals vereinnahmen damit 28% des gesamten Finanzierungsvolumens, unterstreichen aber auch die nach wie vor selektive Investitionsbereitschaft im Sektor.
Deutschland als Leuchtturm der europäischen Robotik-Branche
Erfreulicherweise zeigt der Report, dass deutsche Start-ups eine herausragende Rolle in der europäischen Robotiklandschaft spielen. Drei der Top 10 Robotik-Unternehmen, gemessen am kumulierten eingesammelten Kapital seit 2019, haben ihren Sitz in Deutschland: Agile Robots (322 Mio. Euro), NEURA Robotics (182 Mio.) und Quantum Systems (111 Mio.). Dies unterstreicht Deutschlands Bedeutung als technologisches Zentrum für Robotikinnovationen in Europa.
Schwächelnder M&A-Markt: Exit-Möglichkeiten eingeschränkt
Abschließend zeigt der Report auf eine Abschwächung des M&A-Marktes für Robotik Start-ups auf. Nach den Rekordjahren 2022 und 2023 mit 11 bzw. 12 Transaktionen verzeichnete das Jahr 2024 bisher nur 4 erfolgreiche Übernahmen.
Weiterführende Infos zum Robotics Venture Capital Report gibt’s hier
Retraced: 15 Mio. Euro für Textil-Lieferkettenmonitoring
Retraced, die von Philipp Mayer, Lukas Pünder und Peter Merkert 2019 gegründete innovative Plattform, die es Mode- und Textilmarken ermöglicht, ihre Lieferketten zu digitalisieren und zurückzuverfolgen, gibt heute den erfolgreichen Abschluss ihrer Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 15 Mio. Euro bekannt. Die Investition soll Retraced dabei unterstützen, das Nachhaltigkeitsmanagement für Unternehmen in der Mode- und Textilindustrie weltweit effektiver und zugänglicher zu machen.
Die erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde wurde von Partech, einer der größten Tech-Investmentplattformen in Europa, angeführt, mit Beteiligung der bisherigen Investoren Alante Capital, Alstin Capital, Samaipata und F-Log Ventures.
Da Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Bestandteil der Markenstrategie geworden ist, engagiert sich Retraced für die Entwicklung führender Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, die sich ständig weiterentwickelnden Vorschriften in der EU und weltweit einzuhalten, Transparenz zu schaffen und ihre Nachhaltigkeitsversprechen zu erfüllen.
Die neuen Ressourcen werden entscheidend dazu beitragen, die Vision der retraced-Plattform voranzutreiben. Durch den Einsatz von KI und Prozessautomatisierung will Retraced die Nachhaltigkeit in der Lieferkette effizienter und effektiver gestalten. Dies wird dazu beitragen, die positiven Auswirkungen auf Lieferketten zu maximieren und gleichzeitig die finanzielle Belastung durch Compliance-Management zu begrenzen. Auch Endverbraucher*innen werden für Retraced eine zentrale Rolle spielen. Mit der Entwicklung des europäischen Digital Product Passport (DPP) wird Retraced die Eigenverantwortung der Verbraucher*innen fördern und Mode- und Textilunternehmen helfen, besser auf die Kund*innen einzugehen.
Mehr als 150 Modemarken wie Desigual, Victoria’s Secret, Vaude, Calzedonia, Tom Tailor, Marc O Polo, Finisterre und viele mehr nutzen bereits die Plattform, um mit ihren über 15.000 Lieferant*innen auf der Plattform zusammenzuarbeiten.
“Diese Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Moment für Retraced. Da die Gesetzgebung immer komplexer wird, ist unsere Mission, das Nachhaltigkeitsmanagement zu vereinfachen und effektiver zu gestalten, wichtiger denn je. Mit der Unterstützung unserer Investoren sind wir gut aufgestellt, um unsere Plattform weiterzuentwickeln und Modemarken dabei zu unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und stärkere Beziehungen zu ihren Lieferanten und Kund*innen aufzubauen“, so Lukas Pünder, CEO und Co-Founder von Retraced.
“Wir sind begeistert, Retraced im Rahmen der Series A weiterhin auf ihrem Weg zur Marktführerschaft im Bereich der textilen Lieferketten zu unterstützen. Seit unserem Erstinvestment hat sich das Unternehmen sehr positiv entwickelt, und wir erwarten, dass die Nachfrage nach der von Retraced entwickelten Software durch die im Juli in Kraft getretene EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) weiter an Dynamik gewinnen wird”, ergänzt Alexander Meyer-Scharenberg, Senior Investment Manager at Alstin Capital.
Start-up-Ökosystem Thüringen: Klein und innovativ
Jenseits der aktuell politisch äußerst unruhigen Zeiten, Bratwurst-Klischees und Postkartenidyllen hat Thüringen einen Blick hinter die Kulissen verdient. So lohnt der Blick auf das dynamische Start-up-Ökosystem des Landes.
Die Zahlen aus dem deutschen Innovationsatlas 2023 lassen aufhorchen: Die höchste innovationsspezifische Gründungsneigung Deutschlands tritt in Thüringen auf. Zwar hat Thüringen relativ wenige, aber dafür hochinnovative Start-ups – hier liegt Potenzial. Gerade in der Diversität der innovativen Geschäftsmodelle, die von Industrie 4.0 und IT-Dienstleistungen bis hin zu nachhaltigen Technologien reichen, zeigt sich die Stärke des Freistaats.
Start-ups als Innovationsmotor
Traditionell sind in Thüringen Branchen wie der Maschinenbau, die Automobil- und Zulieferindustrie, Optik und Photonik sowie die Kunststoffverarbeitung stark. Der globale Wettbewerb schläft nicht, und immer häufiger entstehen disruptive Technologien und Geschäftsmodelle, die auch in Thüringen etablierte Industrien unter Druck setzen. Wenn diese Branchen auch zukünftig das Rückgrat der Region bilden sollen, braucht es fortlaufende Weiterentwicklung. Gerade in Zeiten, in denen Themen wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit den gesamten Markt verändern, wird deutlich, dass Thüringen mehr denn je auf Innovation angewiesen ist.
Geschwindigkeit als Erfolgsfaktor
Eine Lösung: Innovative Geschäftsmodelle aus Thüringen. Hier lohnt der zweite Blick nach Thüringen. Klein, und innovativ – so könnte man das etablierte Thüringer Ökosystem beschreiben. Ein Grund ist das Thuringian Regional Innovation Program (TRIP). Thüringens einziger Accelerator ist spezialisiert auf innovative Start-ups und sorgt dafür, dass Thüringer Start-ups besonders schnell und nachhaltig im Markt Fuß fassen können. Geschwindigkeit ist in der Start-up-Welt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wer zu lange zögert, verliert oft den entscheidenden Vorsprung. Genau hier setzt TRIP an. In der sechsmonatigen TRIP Class und einer dreimonatigen Final Class werden die wichtigsten Beschleunigungsfaktoren geboten, die es braucht: In Workshops, 1-zu-1-Coachings oder auf Pitch-Events werden die Geschäfts- und Finanzierungsmodelle, Strategien und ihre Teams auf den Prüfstand gestellt und herausgefordert. Jede Gründung ist anders – aber es gibt viele Herausforderungen, die vergleichbar sind. Sich in dieser Phase untereinander auszutauschen und Zugang zu einem breiten Pool an Expert*innen und Mentor*innen zu bekommen, ist für „Starties“ Gold wert.Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Start-ups Teil des Thüringer Innovationsnetzwerks werden. In Thüringen kennt man sich – eine ideale Voraussetzung, damit neue Synergien entstehen können. Besonders großes Potenzial wird dabei im Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beobachtet. Die Erfahrung zeigt: Die Unterstützung von Ausgründungen aus der Forschung sind dabei genauso entscheidend wie Kooperationen mit der Wirtschaft. Gute Ideen entstehen nicht aus Zufall. Sie sind Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit der Thüringer Hochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die auf den Standort Thüringen setzen, Arbeitsplätze schaffen und so talentierte Fachkräfte aus der Region halten oder neue gewinnen.
TRIP: Ein Leuchtturmprojekt für Thüringen
Seit seinem Start in 2019 hat TRIP zahlreiche Erfolgsgeschichten hervorgebracht und damit die Attraktivität Thüringens als innovativen Gründungs-Hotspot maßgeblich gesteigert. Das zeigen auch die beeindruckenden Zahlen des Programms. In Deutschland scheitern in der Regel 80 bis 90 Prozent der Start-ups innerhalb der ersten drei Jahre. Von allen an TRIP teilnehmenden Start-ups haben sich bis heute 70 Prozent erfolgreich auf dem Markt etabliert. Das zeigt, wie durch intensive Begleitung und ein starkes Ökosystem Thüringens innovative Gründungen zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben können.
Mit TRIP wird eine Antwort auf die schnelle Dynamik am Markt gegeben. Entscheidend ist deswegen die Innovationsfähigkeit Thüringens immer weiter zu verbessern. Thüringen ist nicht Hamburg oder Berlin – dafür können sich kleine Strukturen agiler entwickeln. Die Thüringer Wirtschaft beweist das immer wieder, nicht nur im Start-up-Sektor. Über 90 Hidden Champions sind hier angesiedelt: Weltmarktführer, die Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften und technologische Transformation sind. Ein Weg, den auch die TRIP-Teilnehmenden gehen könnten.
Bis zum 15.10.2024 können sich Gründer*innen, Forschungsteams, Intrapreneurs und alle bewerben, die ihre innovativen Geschäftsmodelle auf das nächste Level heben wollen. Die Gründungsteams erwarten sechs Monate voller Workshops, Coachings und spannender Begegnungen. Alle haben zudem die Chance, Teil der Final TRIP Class zu werden, die Start-ups in Richtung Investment Readyness und auf die Bühne der Investor Days Thüringen bringt, Mitteldeutschlands größtem Pitch-Event für Gründer*innen.
Die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) fördert seit ihrer Gründung 1993 selbstlos Wissenschaft, Forschung und Technologie. Als gemeinnützige, unabhängige Institution unterstützt sie Thüringer Akteur*innen in Bildung, Forschung, Entwicklung, Innovation und Unternehmertum entlang der gesamten Bildungs- und wirtschaftlichen Entwicklungskette.
Das bei der STIFT angesiedelte Projekt ThEx innovativ unterstützt Start-ups in den Bereichen Geschäftsmodell- und Strategieentwicklung, Value Creation, Finanzierung, Investor Relations und Leadership und wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus. Die jährliche Durchführung der Investor Days Thüringen komplettiert das umfassende Angebot.
Der Autor Andreas Sonnefeld ist Projektleiter Thuringian Regional Innovation Program (TRIP)
Tucan.ai sichert sich Pro FIT-Förderung von rund 712.000 Euro
Das Berliner Start-up Tucan.ai, das sich auf die KI-basierte Analyse großer Datenmengen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mit hohen Datenschutzanforderungen spezialisiert hat, erhält die Pro FIT-Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB). Das Programm, das anteilig von der Europäischen Union kofinanziert wird, unterstützt Berliner Technologieunternehmen bei Forschungs- und Innovationsvorhaben.
Tucan.ai wurde 2019 von Lukas Rintelen, Florian Polak und Michael Schramm gegründet. Das Unternehmen entwickelt spezialisierte KI-Lösungen für Bereiche, in denen es auf hohe Präzision, Referenzierbarkeit KI-generierter Inhalte und Datensicherheit ankommt – darunter Rechtsabteilungen, Anwält*innen, Forschungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen. Einige namhafte Unternehmen, wie etwa Axel Springer und Porsche (APX), Telefónica Deutschland (Wayra), IBB Berlin (IBB Ventures) und Faraday Venture Partners haben bereits in das Start-up investiert.
„Wir entwickeln ein KI-Tool, das große Mengen an – zum Teil hochsensiblen – unternehmensinternen Gesprächsnotizen und Informationen strukturiert in einem intelligenten Archiv speichert und für Analysen und Abfragen nutzbar macht”, sagt Tucan.ai Co-Founder und Co-CEO Lukas Rintelen, „Die Pro FIT-Förderung verleiht uns dabei Rückenwind und ist ein wichtiger Baustein für den KI-Standort Berlin.”
340.000 Euro kommen vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
Die Gesamtsumme der Förderung beträgt etwa 712.000 Euro, wovon 340.000 Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden, und ist an konkrete Ziele gebunden:
- Stellt eine Person eine Frage an die KI, muss die Antwort vollständig transparent und nachvollziehbar sein, indem zum Beispiel die Textstellen eines Vertrags oder eines Gesprächsprotokolls ausgegeben werden, auf denen eine KI-generierte Antwort basiert. „Unsere KI ist auf die Branchen spezialisiert, in denen es auf höchste Präzision ankommt. Dazu zählen zum Beispiel Rechtsabteilungen, Anwaltskanzleien, die Marktforschung und die öffentliche Verwaltung. Indem wir große Datenmengen, zum Beispiel mehrere hundert Seiten lange Verträge, in kleine Inhaltspakete, sogenannte Chunks, aufbrechen, können wir deutlich präzisere Ergebnisse liefern als beispielsweise ChatGPT”, sagt Mitgründer und CTO Michael Schramm.
- Zudem basiert das Projekt auf der Integration von Large Language Models (LLMs) und Spracherkennungstechnologie. Sprachvariationen und Kontext-Sprünge müssen präzise erkannt werden.
- Eine dritte Anforderung ist die Einbindung der neuen Technologie in die bereits bestehende Enterprise-Lösung von Tucan.ai.
Die Pro FIT-Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB) unterstützt technologieorientierte Unternehmen in Berlin bei der Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die Förderung zielt darauf ab, Innovationen und neue Technologien voranzutreiben, insbesondere in den frühen Phasen der Entwicklung. Sie bietet finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Innovationsvorhaben und wird teilweise von der Europäischen Union kofinanziert. Die Fördermittel können für projektbezogene Personalausgaben, Fremdleistungen, Materialausgaben und Markteinführungsausgaben verwendet werden.
LIH: Lufthansa Innovation Hub launcht Startup Gate
Der Lufthansa Innovation Hub (LIH) launcht 'Startup Gate', ein neues Venture-Clienting-Angebot für Start-ups, und feiert 10-jähriges Bestehen.
Der LIH, der zentrale Innovationstreiber für die gesamte Lufthansa Group, feiert 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat sich der in Berlin ansässige Hub von einem kleinen Team zu einem 60-köpfigen Powerhouse an der Spitze der Brancheninnovation entwickelt. Anlässlich dieses Meilensteins kündigt der LIH drei strategische Initiativen an, die sein kontinuierliches Engagement für die Zukunft des Reisens und der Luftfahrt unterstreichen.
Lufthansa Innovation Hub startet zukunftsweisende Projekte
Mit „Startup Gate“ hat der LIH eine eigene Venture-Clienting-Plattform geschaffen, die den Lufthansa Konzern mit innovativen Startups verbindet. Die Plattform ermöglicht dem Konzern eine schnelle Übernahme von Startup-Technologien und erleichtert eine schlanke und kostengünstige Zusammenarbeit. Seit dem Start im Sommer dieses Jahres wurden bereits vier Partnerschaften geschlossen, darunter die Zusammenarbeit zwischen Lufthansa Ground Operations und dem Robotik-Start-up Ottomy am Flughafen München.
Darüber hinaus startet der LIH ein auf Maschinellem Lernen basierendes Projekt namens Pendle, das die Lebensmittelverschwendung an Bord reduzieren soll. Durch den Einsatz von Algorithmen, die Datenpunkte wie Flugdauer, Flugroute und historische Verbrauchsmuster analysieren, sorgt diese Initiative für eine genauere Versorgung, minimiert den Abfall und die damit verbundenen Kosten und erhöht gleichzeitig die Zufriedenheit der Passagiere.
Das Venture Cosmos, das nun als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert wurde, konzentriert sich auf die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Fluggesellschaften und Bodendienstleistern. Durch den Einsatz von Maschinellem Lernen für Advanced Data Analytics will Cosmos Probleme schneller erkennen und lösen, um Verspätungen zu reduzieren und die Kundenzufriedenheit in der gesamten Luftfahrtindustrie zu verbessern. Die Ausgründung von Cosmos bestätigt den Erfolg des LIH bei der Gründung und Skalierung von Unternehmen, die für Investoren, Gründer und Kunden in der Reisebranche attraktiv sind.
Eine Dekade Innovation
Xavier Lagardère, Geschäftsführer des Lufthansa Innovation Hub, blickt zurück: „Die vergangenen zehn Jahre waren eine kontinuierliche Evolution. Obwohl wir uns weiterentwickelt haben und gewachsen sind, sind unsere Kernwerte und unser Ansatz gleich geblieben. Was uns auszeichnet, ist unsere Außenperspektive. Sie ermöglicht es uns, aufkommende Trends, technologischen Fortschritt und verändertes Kundenverhalten zu analysieren und daraus wirksame Strategien für die Lufthansa Group zu entwickeln. Anschließend setzen wir diese Erkenntnisse schnell und entschieden in resiliente Geschäftsmöglichkeiten um. Diese Denkweise hat uns nicht nur durch Zeiten der Krise und Unsicherheit geführt, sondern uns auch in die Lage versetzt, echten Mehrwert zu schaffen, wie zuletzt bei der Ausgründung unseres Ventures ,Cosmos‘.“
Der LIH hat die Grenzen der Innovation innerhalb der Lufthansa Group und darüber hinaus immer wieder erweitert. Zu den herausragenden Meilensteinen zählen die Einführung eines Taxi-Sharing-Dienstes für Passagiere am Flughafen München im Jahr 2018 und die Changemaker Challenge in Partnerschaft mit Uber, Google und Expedia, bei der Start-ups identifiziert wurden, die nachhaltige Lösungen vorantreiben.
Nachhaltigkeit ist seit 2018 ein Schwerpunkt des LIH, als der Hub einen strategischen Rahmen für nachhaltige Innovation schuf. Dies hat zu erfolgreichen Ventures wie den CO2-Kompensationsplattformen Compensaid (2019) und Squake (2021) sowie dem Green Mobility Trainee Programme (2022) geführt, das den nachhaltigen Wandel in der Branche fördert. Ein weiteres Projekt im Bereich der nachhaltigen Mobilität ist die Mobilitätsplattform NAVIT (2021).
Der Lufthansa Innovation Hub hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, sein Wissen mit einem breiten Publikum zu teilen. Jüngste Veröffentlichungen befassen sich mit der Frage, ob und wann welche Städte Flugtaxidienste einrichten, und dem Potenzial von Robotik für die Luftfahrt.
Mit Blick auf die Konzernmutter hat der LIH Transformationsinitiativen entwickelt, um Innovation in der Kultur der Lufthansa Group zu verankern. Das Programm „Digital Innovation Ascent“ und die Innovationsplattform „neXus" sind wichtige Beispiele dafür, wie der LIH Mitarbeitende dazu befähigt, innovatives Denken und Handeln zu übernehmen.
Xavier Lagardère: „Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre und werden weiterhin Pionierarbeit für die Zukunft des Reisens und der Luftfahrt leisten. Unser Engagement ist klar - die Grenzen des Machbaren erweitern, starke Partnerschaften mit visionären Start-ups eingehen und Innovationen liefern, die die Lufthansa Group und die gesamte Branche voranbringen. Wir setzen alles in Bewegung und nutzen die Möglichkeiten, die neue Technologie bieten, um ein vernetztes, effizientes und nachhaltiges Reiseerlebnis für alle zu schaffen.“
InsiderPie: Nürnberger FinTech-Start-up erhält sechsstellige Seed-Finanzierung
InsiderPie entwickelt eine KI-basierte Softwarelösung, die Aktienanleger*innen hilft, bessere Entscheidungen zu treffen. An der Seed-Finanzierungsrunde beteiligen sich Business Angels sowie ein Family Office aus dem BayStartUP Investorennetzwerk.
InsiderPie wurde 2022 als Ausgründung der Technische Hochschule Nürnberg ins Leben gerufen und bietet Softwarelösungen für alle Aktienanleger*innen. Ziel des Unternehmens ist es, durch innovative Technologien und umfassende Analysen die Entscheidungsprozesse von Anleger*innen zu verbessern und ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Neben einer KI-basierten Aktienanalyse wird gleichzeitig ein permanentes Monitoring der Aktienportfolios sichergestellt. Die Mandantenfähigkeit der Plattform ermöglicht den Einsatz im professionellen Umfeld der Vermögensverwaltung.
Die Investment-Plattform richtet sich neben professionellen Anleger*innen auch gezielt an Privatanleger*innen. Diese sollen InsiderPie nutzen können, und zwar über eine mobile App, die bald in den App-Stores erhältlich sein wird. Damit soll auch ambitionierten Einsteiger*innen der Start in die Welt des Wertpapierhandels erleichtert werden.
Für das Konzept erhält das Team von InsiderPie nun eine Seed-Finanzierung in mittlerer sechsstelliger Höhe von Kapitalgebern aus dem BayStartUP Investorennetzwerk: Mit an Bord sind das Family Office LORIUS, die Bouhon Stiftung und Business Angels aus Nordbayern. BayStartUP unterstützte das Team im Rahmen seines Coaching-Angebots sowie bei der Vermittlung der Finanzierung.
Mit dem frischen Kapital plant das Unternehmen, seine Marktposition im Bereich Investment-Software weiter zu stärken und sich als bedeutender Akteur in der deutschen Fintech-Landschaft zu etablieren. Co-Founder Pierre Andreä sagt: „Wir werden uns personell stärken, InsiderPie als Plattform neu aufbauen und nutzerzentriert um neue Funktionen und Daten erweitern. BayStartUP hat uns bei der Suche unserer Investoren bestens unterstützt. Neben dem Kapital können wir auch von der langjährigen, unternehmerischen Expertise unserer Investoren profitieren.”
Business Angel Dr. Heinz Raufer erklärt: „Als Business Angel bin ich es gewohnt, von Startups detaillierte Informationen zu Finanzdaten, Produkten, Management-Teams und Märkten für Analyse, Bewertung, Reporting und Monitoring zu erhalten. Diese Transparenz ist entscheidend, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und Wertsteigerungspotenziale zu erkennen. Genau diese Transparenz wünsche ich mir auch für mein Aktiendepot, doch bisher konnte mir keine Bank dies bieten. Deshalb freue ich mich, die Gründer von InsiderPie dabei zu unterstützen, ihren einzigartigen Ansatz weiterzuentwickeln und ihren Kunden zu ermöglichen, ihre Portfolios zeitsparend und automatisiert transparenter und wertvoller zu gestalten.“
Erfolgsgeschichte aus Nürnberg
„In den letzten zehn Jahren hat BayStartUP 5500 Start-ups aus ganz Bayern betreut und über unser Investorennetzwerk rund eine halbe Milliarde Euro an Startkapital vermittelt,“ sagt Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP. „Auch InsiderPie hat das Potenzial, eine echte bayerische Erfolgsgeschichte zu werden. Unternehmensgründungen wie diese, die mit technologisch innovativen Lösungen reale Probleme lösen, sind entscheidend dafür, dass ein Wirtschaftsstandort wie die Metropolregion Nürnberg innovativ und zukunftsfähig bleibt.“
Das Gründerteam hat das ursprünglich im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm entwickelte Konzept konsequent weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht. Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der Ohm, erläutert: „Das Gründerteam ist ein hervorragendes Beispiel für die Nutzung der Angebote unserer Gründungsberatung OHM-Potentiale. Vom Engagement in Vorlesungen über das Coaching durch das OHM-Potenziale Team bis hin zur Unterstützung bei der Teamergänzung über den Gründungspool konnten wir als Hochschule einen wesentlichen Beitrag leisten. Jetzt wünsche ich dem Team viel Erfolg im Markt!“
Kini: HR-Tech-Start-up sichert sich sechsstellige Pre-Seed-Finanzierung
Das 2023 von Julia Komkowski und Fabian Scheib gegründete hessische Start-up Kini hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine volldigitalisierte Dateninfrastruktur für die immer komplexer werdende Recruiting-Landschaft anzubieten und bestehende Systeme nahtlos miteinander zu verbinden.
Kini wurde 2023 von Fabian Scheib und Julia Komkowski gegründet und hat sich schnell als innovativer Anbieter von Recruitingsoftware etabliert. Das Start-up optimiert Daten-Workflows für Talentkanäle, Agenturen und Bewerbermanagement-Systeme, die speziell auf die Bedürfnisse der Recruitingbranche zugeschnitten sind. Über 50 namhafte Recruiting-Lösungen wurden bereits erfolgreich integriert und der Kund*innenstamm wächst stetig, wodurch bereits relevante wiederkehrende Umsätze generiert werden.
Der Kund*innenfokus liegt derzeit auf Recruiting-Kanälen, Jobbörsen sowie auf Personal-Marketingagenturen. Letztere stellen mit einem Anteil von ca. 50 Prozent am Stellenanzeigenmarkt ein enormes Potenzial dar. Aktuell unterstützt ein Großteil dieser Unternehmen keine Integrationen, was beispielsweise die Messbarkeit von Personalmarketingmaßnahmen enorm erschwert.
Nun erhält Kini Kapital durch eine Pre-Seed-Finanzierung von der bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH, Vimajo und renommierten Business Angels, darunter Dr. Jan Brinckmann, Professor für Entrepreneurship an der ESADE und Business Angel, Marvin Homburg, Gründer der Work-Life-Plattform Evermood, und Heiko Hubertz, Serial Entrepreneur. Mit dem hohen sechsstelligen Betrag soll die Digitalisierung im HR-Bereich weiter vorangetrieben werden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir so namhafte Investoren von unserem Geschäftsmodell und den Zukunftsperspektiven von Kini überzeugen konnten“, sagt Co-Founder Fabian Scheib. „Eine nahtlose Integration ist die Basis für datengetriebenes Recruiting. Wir wollen den Bewerbungsalltag von Kandidaten, Recruitern, Jobbörsen, Personalmarketing-Agenturen und weiteren Beteiligten effizienter gestalten und die Recruiting-Landschaft vereinheitlichen. Mittelfristiges Ziel ist die Synchronisation von mehr als einer Million Bewerbungen pro Jahr“, so Fabian Scheib weiter.
Christoph Wolf von der bmh ergänzt: „Das Team hat in kurzer Zeit mit einer erfolgreichen Marktetablierung und einem signifikanten Kundenstamm bewiesen, dass die Nachfrage nach einer solchen Lösung groß ist. Jetzt gilt es, die Plattform weiter auszubauen, um noch mehr Anwendungsfälle abbilden zu können - wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.”
Hackathon on the Road: FlixBus als rollendes Innovationslabor
Der erste mobile Hackathon Deutschlands startet am 6. September 2024 in München und endet nach zirka 5 Stunden Busfahrt in Mannheim. Das erwartet dich beim "Flixathon".
Wenn der grüne FlixBus am 6. September am Münchner ZOB abfährt, werden rund 30 technikbegeisterte Menschen an Bord sein, um an digitalen Lösungen für nachhaltiges Reisen zu arbeiten. In Kooperation mit The Hackathon Company GmbH, Dienstleister für Hackathons in der DACH-Region, bringt das TravelTech-Unternehmen Flix damit den ersten mobilen Hackathon auf Deutschlands Straßen. Knapp fünf Stunden haben die Teilnehmer*innen des "Flixathon" Zeit, ihre Lösungen zu entwickeln.
„Bisher haben wir nur Hacks mit mehr als 24 Stunden Zeit und einer starken Internetverbindung durchgeführt. Ich bin gespannt, was in zirka 5 Stunden on the road möglich ist. Der Spaß dürfte auf jeden Fall nicht zu kurz kommen“, so der Gründer der The Hackathon Company GmbH, Oliver Brümmer.
Hackathon-Ziel: nachhaltige Transportlösungen entwickeln
Konkret geht es darum, nachhaltige Transportlösungen zu entwickeln, um CO₂-Emissionen in der Mobilitätsbranche weiter zu minimieren. Dabei spielen die Optimierung von Routen, Fahrplänen und Ressourcen zur Minimierung der Umweltauswirkungen, die Nutzung von Datenanalysen und die Schaffung nutzer*innenfreundlicher Entwicklungen zur Förderung umweltfreundlicher Reiseentscheidungen eine Rolle. „Das ist wirklich interessant und etwas ganz Neues“, so einer der ersten Teilnehmer des Flixathon. Anreiz bietet die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten an realen Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten und ein Teilnahme-Zertifikat zu erwerben. Damit ist es weit mehr als nur eine Busfahrt – es ist eine Reise in eine grünere Zukunft.
Flix leistet Pionierarbeit im Bereich des öffentlichen Fernverkehrs, indem es mit den Marken FlixBus und FlixTrain klimafreundliche Alternativen für bequemes und erschwingliches Reisen anbietet. Als Vorreiter für nachhaltigen Verkehr hat Flix 2018 mit FlixTrain die ersten grünen Fernzüge in Betrieb genommen, im selben Jahr ein Pilotprojekt für vollelektrische Fernbusse initiiert und 2021 die ersten mit Biogas betriebenen Fernbusse in der EU eingeführt. Flix sucht stets nach Möglichkeiten, die CO₂-Emissionen des Unternehmens weiter zu reduzieren. Der Flixathon ist eine von vielen Initiativen, um innovative Ideen rund um das Thema des nachhaltigen Reisens zu fördern.
Ziel: Hackfestival lockt als Verlängerung
Ziel des Busses ist Mannheim. Dort findet vom 6. bis 8. September im Rosengarten das Hackfestival statt, einer der größten Hackathons Europas. Mehrere hundert Tech-Talente treffen sich, um gemeinsam an Lösungen für die Dekarbonisierung des Planeten zu arbeiten, die auch das Motto der Veranstaltung ist. Flix übernimmt dabei die Rolle des Mobilitätspartners und stellt neben dem Bus für das Warm-up auch Rabattcodes für alle Teilnehmenden zur Verfügung.
Die Teilnahme am Flixathon ist für alle, die sich für das Hackfestival anmelden, kostenlos. Start ist am 6. September 2024 um 7:30 Uhr am ZOB München, Ankunft zwischen 13 und 14 Uhr am historischen Mannheimer Rosengarten.
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DeepTech-Start-up eleQtron im Dialog mit Minister Habeck
Das 2020 gegründete DeepTech-Start-up eleQtron zielt darauf ab, Quantencomputer für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Bundeswirtschaftsminister Habeck informierte sich vor Ort in Siegen vor dem Hintergrund, Deutschland als führenden Standort für Quantencomputing zu etablieren.
Das 2020 von Prof. Dr. Christof Wunderlich, Dr. Michael Johanning und Jan Henrik Leisse gegründete Quantencomputer-DeepTech-Start-up eleQtron – hervorgegangen aus einer Forschungsgruppe des Lehrstuhls für Quantenoptik der Universität Siegen – zielt darauf ab, Quantencomputer endlich für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Dafür setzt das Start-up auf die firmeneigene und bahnbrechende MAGIC-Technologie (MAgnetic Gradient Induced Coupling), die die Steuerung der Ionen-Qubits skalierbar und sehr präzise macht. Zu den Investoren und Förderern zählen unter anderem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Landesregierung Nordrhein-Westfalens und Earlybird.
Bundeswirtschaftsminister trifft Start-up
Jetzt haben die Gründer und ihr Team, das mittlerweile aus mehr als 50 internationalen*innen aus 18 Nationen besteht, prominenten Besuch erhalten: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat das Quantencomputer-DeepTech-Start-up in Siegen besucht. Er verschaffte sich dort einen Überblick, wie sich das Unternehmen aktuell entwickelt, welche enorme wirtschaftliche Bedeutung Quantentechnologie in wenigen Jahren einnehmen kann und welche konkreten Bedürfnisse insbesondere DeepTech-Start-ups in Deutschland haben.
In den Gesprächen mit den Gründern ging es speziell auch darum, wie sich stark forschungsgetriebene Start-ups langfristig und nachhaltig finanzieren können und welche Hindernisse es aktuell gibt. Der Besuch des Ministers unterstreicht die Bedeutung von eleQtron als erster deutscher Quantencomputer-Hersteller und der gesamten Quantencomputing-Industrie für die Zukunft der deutschen Technologie- und Start-up-Landschaft.
„Es ist uns eine große Ehre, dass Vizekanzler Robert Habeck uns besucht hat“, sagte Jan Leisse, Co-Gründer und CEO von eleQtron. "Bundesminister Habeck setzt wichtige Impulse für die Startup-Szene in Deutschland, besonders im Bereich der Hochtechnologien. Seine Unterstützung und die der öffentlichen Hand sind essentiell, um die Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.“
Leisse betonte weiter: „Die Aufträge, die wir beispielsweise vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bekommen, sind wichtig für uns und ein entscheidender Hebel, um auch private Investitionen zu mobilisieren. Deutschland ist stark gestartet in der Entwicklung des Quantencomputings, aber die Welt um uns herum schläft nicht. Wir dürfen nicht nachlassen beim weiteren Ausbau dieser Schlüsseltechnologie. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Epoche für die Menschheit – das Quantenzeitalter wird das Digitalzeitalter ablösen.“
Während des Besuchs hatte Minister Habeck die Gelegenheit, den innovativen Ansatz von eleQtron kennenzulernen, der auf der oben erwähnten MAGIC-Technologie basiert und das Potenzial hat, die Rechenleistung auf ein neues Niveau zu heben. In dem Austausch mit dem Minister ging es um langfristige Unterstützung und Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie, um Deutschland als führenden Standort für Quantencomputing zu etablieren. Habeck sagte seine Bereitschaft zu, alle notwendigen Kräfte zu mobilisieren, um Deutschland für wichtige Zukunftstechnologien zu wappnen. Dazu gehört auch Technologie-Souveränität, um Abhängigkeiten von den USA oder China zu vermeiden.
XO Life: Münchner MedTech-Start-up erhält 7 Mio. Euro
Das von Dr. Friderike Bruchmann und Johannes Bachhuber gegründete Digital-Health-Start-up XO Life hat mit seiner ImpactMonitor™-Plattform eine weltweit einzigartige Metaplattform zur digitalen Produkt- und Therapieunterstützung für Patient*innen geschaffen.
Ein Konsortium aus vier Risikokapitalgesellschaften investiert 7 Millionen Euro in die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform, die eine Alternative zu herkömmlichen Suchen wie auf Google, Facebook, TikTok oder Instagram darstellt. Die Hauptinvestoren sind Sandwater und Grazia Equity mit Beteiligung von Vi Partners und Bayern Kapital. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sind erneut beteiligt.
Mehr Information und Kommunikation für Patient*innen
Patient*innen haben ein großes Bedürfnis nach Information und Kommunikation, wenn sie eine Diagnose oder ein Medikament erhalten. 70 Prozent recherchieren mindestens einmal pro Woche online, wobei Google und Facebook die erste Wahl sind. Allerdings sind Online-Inhalte oft für Suchmaschinen optimiert und statt kuratierter Informationen bekommen Suchende Werbung ausgespielt. Nur 8 von 10 Patient*innen vertrauen daher Online-Informationen. Sie fühlen sich allein gelassen und unsicher.
„Diese Investition wird es uns ermöglichen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und international zu expandieren. Nachdem wir unseren Erfolg auf dem deutschen Markt unter Beweis gestellt haben, möchten wir die globalen gesundheitlichen Herausforderungen angehen und unsere innovativen Lösungen einem breiteren Publikum zugänglich machen", sagt Dr. Friderike Bruchmann, Mitbegründerin und CEO von XO Life.
ImpactMonitor™: Meta-Plattform für digitale Patient*innenunterstützung
XO Life mit Sitz im Münchner Technologiezentrum MTZ, hat eine Meta-Plattform entwickelt, die als digitale Begleiterin für Patient*innen in Bezug auf ihre Medikamente, Produkte, Therapien und Krankheiten dient. Die Plattform versorgt Patient*innen mit verifizierten medizinischen Informationen, sammelt Feedback, sogenannte von Patient*innen berichtete Ergebnisse, bietet reale Einblicke von anderen Betroffenen und ermöglicht Austausch sowie medizinische Unterstützung.
Pharma- und MedTech-Hersteller*innen sowie andere Akteur*innen des Gesundheitswesens bieten spezifische Produkt- und Therapiebereiche über die Plattform an. Die ImpactMonitor™-Plattform hilft Hersteller*innen und Forschungseinrichtungen (letzteren kostenlos), die Bedürfnisse und Präferenzen von Patient*innen zu ermitteln und unterstützt die Entwicklung neuer patientenorientierter Therapien.
Um ein objektives und kostenloses Nutzer*innenerlebnis zu gewährleisten, gibt es keine exklusiven Inhalte oder Sponsoring durch Hersteller*innen. Die Registrierung auf der ImpactMonitor™-Plattform erfolgt schnell, kostenlos und einfach über Mac, PC oder die App für iOS und Android.
7 Mio. Euro für die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform
Die Investitionsrunde wird von dem norwegischen VC Sandwater und dem deutschen VC Grazia Equity angeführt. Der Schweizer VC VI Partners und der öffentliche VC Bayern Kapital sind Co-Investoren. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sowie zahlreiche weitere Investoren und Family Offices aus dem Gesundheits- und Pflegebereich beteiligen sich ebenfalls an dieser Finanzierungsrunde.
Morten E. Iversen, Partner bei Sandwater, erklärt: „Wir sind begeistert von den einzigartigen Chancen und Möglichkeiten der Meta-Plattform von XO Life. Wir sind überzeugt, dass die ImpactMonitor™-Plattform eine wichtige Lücke im Gesundheitswesen schließen wird, indem sie umfassende Gesundheitsinformationen und Patientenunterstützung in ganz Europa und darüber hinaus bietet.“
Jochen Klüppel, Partner bei Grazia Equity, betont: „XO Life hat eine beeindruckende digitale Metaplattform entwickelt und aufgebaut. Unterstützt von einem starken VC-Konsortium kann das Team, das über technische Expertise in Medizin, Naturwissenschaften und Informationstechnologie verfügt und Talente aus mehr als 13 Nationen vereint, die ImpactMonitor™-Plattform auf das nächste Level heben. Wir setzen auf die Besten der Besten, um eine ganze Branche zu revolutionieren!“
Arnd Kaltofen, Partner bei Vi Partners, ergänzt: „Die Kombination aus fundierten medizinischen Informationen und einer intuitiven Plattform ist auf die heutigen Patienten Bedürfnisse zugeschnitten. Darüber hinaus liefert die Impact-Monitor™-Plattform Ärzten, medizinischen Einrichtungen und Unternehmen wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer*innen und kann so die Entwicklung neuer, patientenorientierter Therapien unterstützen.“
Markus Mrachacz, Geschäftsführer bei Bayern Kapital, sagt: „Die intuitive Plattform von XO Life bietet Patient*innen validierte medizinische Informationen und liefert medizinischen Einrichtungen und Pharmaunternehmen bessere Einblicke in die Fragen und Bedürfnisse von Patienten. Diese Kombination macht XO Life für uns zu einer spannenden Chance im Bereich der digitalen Gesundheit.“
TEDIRO: Medizinrobotik-Start-up sichert sich Mio.-Finanzierung
TEDIRO Healthcare Robotics entwickelt die mobile Therapieroboterplattform THERY als Medizinprodukt, um damit Gesundheitseinrichtungen in Zeiten des Fachkräftemangels zu unterstützen.
Die bm|t und der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen haben im Rahmen einer erweiterten Seed-Finanzierung einen siebenstelligen Betrag in das sächsisch-thüringische Medizinrobotik Start-up TEDIRO Healthcare Robotics GmbH investiert. Weitere Geldgeber in dieser Finanzierungsrunde sind ein Business Angel sowie der mittelständische Robotikhersteller MetraLabs GmbH, aus dem sich TEDIRO ausgegründet hat.
Die Idee für den Roboter entstand einst an den Waldkliniken Eisenberg – eine der größten orthopädischen Kliniken in Deutschland – mit dem dort ansässigen Lehrstuhl für Orthopädie der Universitätsklinik Jena gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau und der Firma MetraLabs. Das Team hinter TEDIRO, vor allem Softwareentwickler, Experten für künstliche Intelligenz und Robotik, entwickelte in den letzten Jahren den Demonstrator hin zu einem Medizinprodukt und etablierte die hierfür notwendigen Unternehmensprozesse. TEDIRO setzt bei der Roboterhardware und -navigation auf die Plattformen von MetraLabs auf und konzentriert sich auf die Entwicklung medizinischer Applikationen sowie die Systemintegration.
Aktuell befindet sich der Roboter in der abschließenden Prüfung durch ein Prüflabor für Medizintechnik. Um den ersten, mit der neuen EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) konformen mobilen Roboter für verschiedene therapeutische Anwendungen auf den Markt zu bringen, leistet TEDIRO Pionierarbeit.„Unser Roboter THERY hilft dem medizinischen und therapeutischen Personal, die Mobilität der Patienten unabhängig von der Anwesenheit des Personals zu verbessern“, erklärt TEDIRO-Gründerin Anke Mayfarth. „Als Physiotherapeutin habe ich mir immer einen Roboter gewünscht, der mir repetitive Tätigkeiten abnimmt. Dieser Wunsch wird nun Wirklichkeit.
Therapie-Roboter THERY kommt als Medizinprodukt in Kürze auf dem Markt
Mit den Mitteln aus der Finanzierungsrunde wird TEDIRO den Roboter als Medizinprodukt in Kürze auf den Markt bringen und Teststellungen in diversen Kliniken umsetzen. Perspektivisch wird der Roboter eine Vielzahl weiterer Applikationen abdecken – von der Orthopädie über die Neurologie hin zur Geriatrie. Diese Applikationen wird TEDIRO auch zusammen mit Partnern entwickeln, um den Roboter als innovative Therapieplattform im Markt zu platzieren.
Olaf Jedersberger, gleichfalls ein Investor bei TEDIRO, betont: „Ein höchst zukunftsweisender Lösungsansatz für den ausgeprägten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Als COO von Helios suchte ich vor Jahren nach derartigen Lösungen – hier ist sie.“ Die Wucht des Fachkräftemangels hat aber auch das Gründerteam überrascht: „Seitdem wir TEDIRO gegründet haben, ist die Zahl der offenen Therapeutenstellen in den Kliniken immer weiter gestiegen“, erläutert Mitgründer Dr. Christian Sternitzke. Und weiter: „Man findet kaum noch eine Klinik, in der nicht ein erheblicher Anteil der Therapeutenstellen unbesetzt ist.“
Sören Schuster, Geschäftsführer des TGFS, ergänzt: „Mit unserer Investition in TEDIRO Healthcare Robotics GmbH unterstützen wir einen technologischen Meilenstein im Gesundheitswesen. Die Kombination aus fortschrittlicher Robotik und Therapiesoftware in der mobilen Roboterplattform THERY hat das Potenzial, die Therapie revolutionär zu verändern. Wir sind stolz darauf, das innovative TEDIRO-Team auf seinem Weg zu einem festen Bestandteil im Bereich Medizinrobotik zu begleiten. Zudem freuen wir uns, erneut ein Investment gemeinsam mit der bm|t umzusetzen.“
Kevin Reeder, Geschäftsführer der bm|t: „Mit dem Therapie-Roboter THERY bringt das junge Unternehmen einen innovativen Assistenten in Krankenhäuser und Rehakliniken, der das Fachpersonal bei der Erledigung von Routineaufgaben unterstützen wird. Das erfahrene Gründerteam hat uns mit seiner technischen Lösung für die vor uns liegende gesellschaftliche Herausforderung des Fachkräftemangels von Anfang an überzeugt. Wir freuen uns, dass die Roboter in Thüringen gebaut werden und wir Teil des Finanzierungskonsortiums der TEDIRO sind.“
in.hub: Mio. Finanzierungsrunde für IIoT-Start-up
Das 2017 von Marco Neubert und Christian Groß gegründete Chemnitzer Soft- und Hardware-Start-up in.hub sichert sich in einer Series-A-Finanzierung einen siebenstelligen Betrag vom TGFS Technologiegründerfonds Sachsen.
Die in.hub GmbH wurde 2017 von Marco Neubert und Christian Groß in Chemnitz gegründet. Seitdem entwickelt und vertreibt es mit „siineos“ eine anpassbare, modular erweiterbare und herstellerunabhängige Lösung, die Hard- und Software-Komponenten umfasst. Anwender sind kleine und mittelständische Unternehmen, die dank siineos bessere Dateneinblicke in ihre Prozesse und Maschinen bekommen. Die Lösung ist im Vergleich zu herkömmlichen Produkten einfacher, schneller und günstiger zu implementieren.
Die Anwender*innen erhalten dank siineos Informationen über ihre teils schon länger laufenden analogen Maschinenparks, z.B. exakte Temperaturwerte, Stromspitzen oder die genaue Auslastung und Stillstandsgründe. Mithilfe dieser Informationen können die Betreiber*innen einem Verschleiß besser vorbeugen, die Auslastung effizienter managen und Energie sowie CO2 einsparen. All diese Feautures sind im Vergleich mit Marktbegleiter*innen komplett offline auch ohne Cloud nutzbar.
Das in.hub-Team besteht aus 15 Personen und wird operativ von den Gründern Marco Neubert und Christian Groß geführt. Die beiden Ingenieure haben bereits in früheren Tätigkeiten mehrjährige Erfahrung bei Entwicklung und Vertrieb mit der gleichen Zielkund*innenstruktur gesammelt und so das Start-up in kurzer Zeit zu einem stabilen Umsatzwachstum geführt.
„Unsere Vision ist es, IIoT im Mittelstand zu etablieren und die Digitalisierung analoger Maschinen für alle produzierenden Unternehmen möglich zu machen“, erklärt Mitgründer Christian Groß. „Mit unserer Lösung bieten wir eine neue Analysemöglichkeit für unsere Kunden und somit letztlich einen ganz neuen Betrieb und Einsatz ihrer Maschinen“, ergänzt Co-Founder Marco Neubert.
Die Gründer planen, mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln sowohl den Vertrieb auszubauen als auch ihre Hardware/Software-Lösung weiter zu optimieren. Zudem soll eine Plattform für zusätzliche Applikationen aufgebaut werden, damit Kunden auf einfachem Weg weitere wertvolle Informationen und Einblicke in ihre Maschinen erhalten. Perspektivisch soll die Plattform auch externen Entwicklern über ein Provisionsmodell zugänglich gemacht werden.
TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster zur Transaktion: „Bei in.hub handelt es sich um ein attraktives Wachstumsunternehmen mit einem engagierten und erfahrenen Team, das neue Geschäftsfelder im Softwarebereich erschließen will. Die Gesellschaft bewegt sich in einem etablierten Markt mit deutlichem Upside-Potenzial. Insofern freuen wir uns, als TGFS das Team von in.hub bei seiner Entwicklung zu begleiten.“
Gründer*in der Woche: Impossible Cloud
Wie die Serial Entrepreneurs Dr. Kai Wawrzinek und Dr. Christian Kaul mit Impossible Cloud den europäischen Cloud-Markt aufmischen, um den digitalen Fortschritt Europas aktiv mitzugestalten.
Europas kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor einer erheblichen Herausforderung: Der gegenwärtige Cloud-Markt ist von einer zentralisierten Machtstruktur geprägt, in der wenige große, oft außereuropäische Tech-Giganten den Ton angeben. Diese Monopolisierung führt nicht nur zu überhöhten Kosten und eingeschränkter Flexibilität, sondern birgt auch Risiken in Bezug auf die Datensouveränität.
Dr. Kai Wawrzinek, erfahrener Unternehmer, EY Entrepreneur of the Year und Gründer des Mobile-Gaming-Riesen Goodgame Studios, hat aus erster Hand erlebt, wie die monopolistischen Strukturen großer Cloud-Anbieter die Bedürfnisse europäischer Unternehmen nicht adäquat erfüllen können – insbesondere hinsichtlich Preisgestaltung, Datenhoheit, Privatsphäre und Einhaltung von europäischen Datenschutzprinzipien. „Angesichts des exponentiellen Wachstums der Datenmengen und der aktuellen Entwicklungen in der europäischen Datenpolitik ist deutlich geworden, dass eine immense Lücke zwischen der heutigen Cloud-Infrastruktur und dem klafft, was europäische Unternehmen in den nächsten fünf Jahren benötigen werden“, so Kais Erkenntnis.
Gaming und Cloud – wie geht das zusammen?
Als promovierter Jurist und strategischer Kopf hinter Goodgame, betrachtet Kai den Cloud-Markt mit einem besonders kritischen Auge. Im Online Gaming, wo Zehntausende von Spieler*innen gleichzeitig in digitalen Welten agieren, tritt die immense Bedeutung einer zuverlässigen, skalierbaren und schnellen Speicher-Infrastruktur besonders deutlich zutage. Um die täglich anfallenden massiven Datenströme zu handeln, experimentierte man bei Goodgame mit allen erdenklichen Speicher-Modellen und Kombinationen aus diesen – von reinen On-prem-Lösungen über hybride Ansätze bis hin zum vollständig Cloud-basierten und teuren Speicher-Angebot der Hyperscaler. Eines wurde dabei schnell klar: Die Abhängigkeit von zentralisierten Cloud-Diensten kann künftig zu Engpässen führen, die nicht nur die Spielerfahrung beeinträchtigen, sondern auch die geschäftliche Flexibilität und Skalierung hemmen.
Die damit einhergehende Frustration sowie die hohen Kosten und starren Strukturen der marktbeherrschenden Cloud- Anbieter*innen – Stichwort: Vendor Lock-in – motivierten Kai und seine Mitstreitende, über Alternativen nachzudenken – die Geburtsstunde von Impossible Cloud. „Die Zeit bei Goodgame hat uns gelehrt, dass wahre Innovation oft aus der Notwendigkeit entsteht, bestehende Grenzen und Frustration zu überwinden“, so der Unternehmer rückblickend.
Die Gründung: Vordenker aus Hamburg
Impossible Cloud wurde 2021 in Hamburg ins Leben gerufen. Kai sah im damit verbundenen Neudenken der CloudInfrastruktur auch die Gelegenheit, den Markt grundlegend zu verändern. Seine Vision einer dezentralisierten und souveränen Cloud-Infrastruktur für Europa fand schnell Anklang bei seinem Mitgründer Dr. Christian Kaul. Der promovierte Neurowissenschaftler und Serienunternehmer bringt seine umfangreiche Erfahrung aus der Beteiligung an Projekten wie Groupon und Airbnb bei Impossible Cloud als COO ein.
Der gemeinsame unternehmerische Geist und das Streben nach Innovation hatten die beiden bereits zuvor angetrieben, Goodgame zu einem Milliardenbusiness zu entwickeln; gemeinsam bilden Sie nun auch die Führungsspitze bei Impossible Cloud. „Unsere gemeinsame Vergangenheit und das Ziel, eine dezentrale Cloud-Infrastruktur für Europa zu schaffen, die technologisch fortschrittlich und gleichzeitig tief in den Werten der Datensouveränität verwurzelt ist, bilden das Fundament für die Gründung von Impossible Cloud“, so Mitgründer Christian.
Dezentral und Web3-basiert
Ein markantes Merkmal des jungen Start-ups: Die Cloud-Architektur ist dezentral und beruht in Teilen auf Web3-Technologie. Für die Gründer ist Web3 mehr als nur eine technologische Entwicklung – es ist eine Vision für ein Internet, das Nutzer*innenkontrolle, dezentralisierte Ownership und Datenschutz in den Mittelpunkt stellt. „Web3 steht für eine Zukunft, in der Daten nicht mehr zentralisiert und kontrolliert werden, sondern jeder Nutzer die Hoheit über seine eigenen Daten hat“, erklärt Kai.
In der Infrastruktur von Impossible Cloud werden bereits die Prinzipien von Web3 genutzt, indem Daten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren verteilt werden, anstatt sie zentralisiert zu speichern. Dies erhöht sowohl die Daten- als auch die Ausfallsicherheit.
Ziel ist es, dieses Netzwerk kontinuierlich auszubauen und Millionen von Netzwerkknoten zu einem vollständig programmierbaren und intelligent verteilten Netzwerk zu verknüpfen. Mit dieser Initiative strebt Impossible Cloud danach, eine Brücke zwischen aktuellen Cloud-Lösungen und Web3 zu schlagen, um einen neuen Standard für eine wettbewerbsfähige Cloud-Infrastruktur für Unternehmen in Europa zu setzen. Die Gründer sind auf einem guten Weg: Bereits heute haben sie viele Partnerschaften mit Rechenzentren in Europa und treiben ihre dezentrale Cloud-Vision weiter voran.
Wohin geht die Reise?
Die Strategie, Unternehmensdaten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren zu verteilen, bildet den Kern der Mission. Christian erklärt: „Unser Ansatz ähnelt dem Verteilen von Wertsachen auf mehrere Schließfächer, mit dem Ziel, dass jedes Stück Daten sicher und jederzeit zugänglich ist.“
Doch das Ziel ist weitreichender. „Wir entwickeln unsere Technologie ständig weiter und planen, unser Netzwerk aus Rechenzentren hierzulande und in Europa noch massiv auszubauen, um den – auch dank KI – stark steigenden Bedarf an Kapazitäten zu decken. Unser langfristiges Ziel: eine Plattform, die überall und immer verfügbar ist und von keiner zentralen Autorität abgeschaltet werden kann. Auf dieser Plattform werden wir weitere Cloud-Dienste aufbauen und sie perspektivisch auch für andere Unternehmen öffnen, damit diese eigene Cloud-Dienste aufsetzen können“, ergänzt Kai.
Die Infrastruktur, die Impossible Cloud aufbaut, soll Ausfallsicherheit bieten, aber auch die Einhaltung der strengen europäischen Datenschutzgesetze ermöglichen. „Die Nutzung erstklassiger Rechenzentren in Europa sichert nicht nur die Daten, sondern stellt auch sicher, dass alles den lokalen Gesetzen entspricht und gleichzeitig hochperformant bleibt“, so Kai. „Wir wollen ein vollständiges Ökosystem von Cloud-Services entwickeln, das den dynamischen Anforderungen europäischer Unternehmen gerecht wird“, führt Christian weiter aus.
Dabei sind Cloud-Computing, KI-gesteuerte Analysen und IoT-Integration mögliche weitere Schritte. Die Reise, die das Unternehmer-Duo antritt, ist eine Antwort auf technologische Herausforderungen, aber auch ein Commitment, den digitalen Fortschritt Europas aktiv zu gestalten und voranzutreiben.