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Positionspapier zur Zukunftsfähigkeit der europäischen Gründungsszene
Gründer*innen und Investor*innen sind der Schlüssel zur Zukunft Europas – was sich vor diesem Hintergrund ändern muss, zeigt das Positionspapier des Investor*innen- und Gründer*innen-Netzwerks Encourage Ventures.

Das Positionspapier von Encourage Ventures stellt konkrete Maßnahmen vor, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Kraft von Gründer*innen, Investor*innen und die des gesamten Start-up- und Investment Ecosystems zu stärken. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen wurden bereits fundiert diskutiert und an anderer Stelle vorgeschlagen. Ziel dieses Papiers ist es, bestehende und bewährte Ansätze aufzugreifen, in den Vordergrund zu rücken und deren Umsetzung weiter zu fördern.
Der Status quo
Deutschland verfügt über enormes Innovationspotenzial, das sich in der Höhe des Forschungs- und Entwicklungsaufwands (3,1 % des BIP im Jahr 2023), einer im internationalen Vergleich hohen Anzahl an Patentanmeldungen und exzellent ausgebildeten Fachkräften widerspiegelt.
Doch die bestehenden Rahmenbedingungen verhindern, dass dieses Potenzial vollständig ausgeschöpft wird* Kaum Gründungslehre an Schulen und Hochschulen, langwierige und nicht-digitalisierte Gründungsprozesse, unzureichende Kapitalverfügbarkeit, Fachkräftemangel und eine insgesamt überbordende Bürokratie hemmen das Gründungsgeschehen in Deutschland. Während der Marktwert des deutschen Start-up-Ökosystems lediglich 4,7 % des BIP ausmacht, liegt dieser Wert in den USA bei 16 % (Startup-Verband und McKinsey 2023). In diesem Umfeld nimmt der Wunsch nach Unternehmertum und Selbständigkeit weiter ab* Nur 3,6 % der 18- bis 64-Jährigen planten 2023 eine Gründung – ein Rückgang gegenüber 4,5 % im Jahr 2022 und 6,0 % im Jahr 2010 (KfW Gründungsmonitor 2024).
Auch die Diversität im deutschen Start-up-Ökosystem ist begrenzt. Die Gründungsquote stagniert, und der Anteil an Gründerinnen liegt bei nur 18,8 % (Deutscher Startup Monitor 2024). Gleichzeitig bleibt das Potenzial privater Investor*innen weitgehend ungenutzt* Deutschland zählt fast 16.000 aktive Business Angels (BAND 2024), von denen lediglich 15 % – rund 2.400 – weiblich sind. Dies reduziert unter anderem die Perspektivenvielfalt und Diversität bei Investmententscheidungen. Darüber hinaus fehlen steuerliche Anreize, Wissen und ein adäquates Risikobewusstsein, um das Interesse an Angel Investing als Assetklasse zu steigern. 2023 wurden lediglich 14,5 % der Wachstumsfinanzierungen in Deutschland von inländischen Investoren getragen, während US-Investor*innen 46,1 % dieser Investments stemmten (Deutscher Startup Monitor 2023).
Was ist an welcher Stelle zu leisten?
Viele dieser Herausforderungen und Potenziale lassen sich jedoch nicht allein auf nationaler Ebene lösen. Eine verstärkte europäische Perspektive ist notwendig, um grenzüberschreitende Investitionen zu fördern, einheitliche Rahmenbedingungen zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu stärken. Dies gilt besonders für den Aufbau eines europäischen Start-up-Ökosystems, das Synergien zwischen den Ländern nutzt und ein wettbewerbsfähiges Umfeld schafft, um das Innovationspotenzial Europas voll auszuschöpfen.
Dieses Positionspapier stellt konkrete Maßnahmen vor, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Kraft von Gründer*innen und Investor*innen, des gesamten Start-up- und Investment Ecosystems zu stärken. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen wurden bereits fundiert diskutiert und an anderer Stelle vorgeschlagen. Ziel dieses Papiers ist es, bestehende und bewährte Ansätze aufzugreifen, in den Vordergrund zu rücken und deren Umsetzung weiter zu fördern. Dabei geht es nicht nur darum, bestehende Hürden abzubauen, sondern auch das enorme Innovationspotenzial Europas zu nutzen. Bis 2030 könnte Europa durch DeepTech-Innovationen bis zu 8 Billionen Euro an Wertschöpfung realisieren, wenn der Transfer von Forschung in die Praxis effizient gestaltet wird (BCG 2024). Das Ziel ist ein dynamisches, inklusives und global wettbewerbsfähiges Start-up-Ökosystem.
1. Gründung vereinfachen und Bürokratie abbauen
Der zeit- und kostenintensive Prozess der Unternehmensgründung sowie die überbordende Bürokratie stellen erhebliche Hürden für Entrepreneur*innen in Deutschland dar. Im internationalen Vergleich schneidet das Land in Bezug auf die Einfachheit und Geschwindigkeit von Gründungen schlecht ab (Global Entrepreneurship Monitor 2024). Langsame Genehmigungsprozesse und komplexe Regulierungen schrecken potenzielle Gründer*innen ab, behindern die Entstehung neuer Unternehmen und bremsen das Wachstum bestehender Start-ups.
Handlungsempfehlungen
Ein zentraler Ansatz zur Erleichterung von Gründungen ist die vollständige Digitalisierung der Gründungsprozesse. In Estland etwa ermöglicht eine zentrale Plattform die Gründung innerhalb von 24 Stunden – ein Modell, das auch in Deutschland umgesetzt werden sollte. Die Vision einer europaweiten Plattform wurde bereits mit „Europe’s Choice“ diskutiert. Durch eine solche Harmonisierung könnten Start-ups EU-weit einheitlich registriert werden, was nicht nur die Bürokratie abbauen, sondern auch die Sichtbarkeit und Attraktivität für Investoren erhöhen würde (EC 2024).
Ein weiterer wichtiger Schritt ist der gezielte Regulierungsabbau. Die Vereinfachung steuerlicher und rechtlicher Vorgaben sowie die Einführung einer standardisierten EU- weiten Rechtsform könnten die Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit von Start-ups stärken und den Time-to-Market erheblich beschleunigen. Dies würde grenzüberschreitende Geschäftsmodelle und internationale Expansionen erleichtern (Innovationsagenda 2030).
Die Digitalisierung der Verwaltung ist dabei eine Grundvoraussetzung. Einheitliche digitale Plattformen für Verwaltungsprozesse – einschließlich Steuer- und Handelsregisterverfahren – könnten die Dauer und Komplexität von Genehmigungen deutlich reduzieren (Innovationsagenda 2030).
Darüber hinaus sollte ein zentralisiertes und standardisiertes IP-Transfer-System etabliert werden. Ergänzt durch eine IP-Deal-Datenbank würde dies den Innovationsschutz verbessern und Start-ups bei der Sicherung ihrer geistigen Eigentumsrechte unterstützen (BVK 2024).
Durch diese Maßnahmen könnten die Hürden für Gründer*innen signifikant gesenkt und die Rahmenbedingungen für neue und wachsende Unternehmen deutlich verbessert werden. Dies würde nicht nur die Zahl der Unternehmensgründungen steigern, sondern auch die Innovationskraft und Wirtschaftsdynamik Deutschlands und Europas insgesamt nachhaltig fördern.
2. Mehr Wagniskapital mobilisieren
Der deutsche Venture-Capital-Markt bleibt gemessen an der Wirtschaftskraft des Landes hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nur 0,17 % des deutschen BIP fließt in Wagniskapital, verglichen mit 0,34 % in Frankreich und signifikant höheren Werten in den USA. Wir müssen also zunächst mehr privates Kapital mobilisieren. Dazu ist es essenziell, die Wahrnehmung des Chancen-Risiko-Verhältnisses von Wachstumsinvestitionen zu verbessern. Diese Assetklasse wird derzeit oft unterschätzt, obwohl ihre Performance besser ist, als ihr Ruf vermuten lässt.
Auch kulturell besteht in Deutschland hohe Skepsis gegenüber Wagniskapital. Es wird viel zu häufig noch mit kurzfristiger Gewinnorientierung, aggressiven Geschäftspraktiken und wenig Transparenz in Bezug auf Entscheidungsprozesse und Investitionskriterien assoziiert. Dabei geht es nicht um das kurzfristige Spekulieren auf schnelle Gewinne, sondern um langfristige Investitionen in innovative Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Der Nutzen dieser Investitionen für die Gesellschaft ist im Durchschnitt 3 bis 4-mal größer als für die Investor*innen selbst. Ein Phänomen, das als Spillover-Effekt bekannt ist.
Handlungsempfehlungen
Ein erster Schritt hin zu einer stärkeren Akzeptanz von Venture Capital als Anlageklasse wäre die Schaffung von Transparenz. Durch die systematische Analyse und Veröffentlichung von Rendite-, Verlust- und Ausfallquoten könnten realistische Erwartungen an die Performance von VC-Investitionen etabliert werden. Der Vergleich mit Performancedaten aus den USA oder anderen erfolgreichen VC-Märkten könnte helfen, Stärken und Schwächen des deutschen Markts besser zu verstehen und zu kommunizieren. Institutionelle und private Investoren könnten durch transparente Informationen von der Attraktivität dieser Anlageklasse überzeugt werden. Eine sinnvolle erste Maßnahme wäre also beispielsweise die Etablierung einer unabhängigen Forschungsinitiative zwischen wissenschaftlichen Institutionen, politischen Akteur*innen und Marktakteur*innen sein.
Der wohl größte Hebel besteht im Abbau steuerlicher Hürden bzw. der Lenkungswirkung von Steuern. Dazu gehört es, einen steuerlichen Sofortabzug für Investitionen in förderfähige Start-ups zu ermöglichen. Bei positiven Entwicklungen des Investments sollen entsprechende Veräußerungsgewinne besteuert werden, um den vorherigen Steuervorteil auszugleichen. Unternehmen sollten ihre Corporate-Venture-Capital-Investitionen in Start-ups als Forschungs- und Entwicklungsausgaben steuerlich geltend machen und Verluste entsprechend verrechnen können. Dies würde Unternehmen als Kapitalquelle für Start-up-Finanzierungen attraktiver machen.
Eine Umsatzsteuerbefreiung für Fondsverwaltungsleistungen, wie in anderen EU-Mitgliedsstaaten üblich, würde die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Fonds erhöhen und insbesondere kleineren Fonds den Markteintritt erleichtern (BVK 2024).
Durch die Anpassung der Schwellenwerte für semiprofessionelle Anleger von derzeit 200.000 Euro auf 100.000 Euro, würde zudem mehr Privatinvestor*innen der Zugang zu VC-Investments ermöglicht und die Akzeptanz gesteigert. Gleichzeitig könnten Maßnahmen wie der Aufbau neuer Business-Angel-Netzwerke, eine gesteigerte Sichtbarkeit von Investmentmöglichkeiten über Club-Deal- und Pooling-Strukturen, gezielte steuerliche Erleichterungen sowie die Ausweitung des BAFA INVEST-Zuschusses einen entscheidenden Beitrag leisten.
Eine der zentralen Maßnahmen ist die Einbindung institutioneller Investor*innen in den Wagniskapitalmarkt. Aktuell tragen Pensionsfonds und Versicherungen weniger als 13 % bei. Damit auch diese Primärinvestor*innen verstärkt in die Assetklasse investieren, sind verschiedene Maßnahmen denkbar. Das Hauptproblem liegt in den Vorschriften der EU-Richtlinie Solvency II, die institutionelle Investor*innen dazu verpflichten, risikoreiche Investitionen wie VC mit hohem Eigenkapital abzusichern. Dies macht solche Investitionen im Vergleich zu Alternativen wie Staatsanleihen unattraktiv. Eine kurzfristig umsetzbare Lösung wäre, dass der Staat Ausfallbürgschaft für weitgehend ausfallsichere Wachstumsfonds oder Dachfonds übernehmen könnte. Dies hätte mehrere Vorteile: Für den Staat bedeutet dies zusätzliche Einnahmen durch die Differenz zwischen der Renditeerwartung und der für private Investor*innen benötigten Rendite. Für institutionelle Investor*innen wird so der Zugang zu einer attraktiven Anlageklasse ohne hohe Eigenkapitalanforderungen ermöglicht und für die Wirtschaft würde dies erhebliche Steigerung der Investitionen in Wachstumsunternehmen bedeutet (Brandis 2024).
Eine weitere Maßnahme ist die Schaffung der bereits genannten Dachfonds (auch als „Fund of Funds“). Dabei handelt es sich um Investmentfonds, die nicht direkt in Start-ups oder Unternehmen investieren, sondern ihr Kapital in eine Vielzahl anderer VC-Fonds streuen. Somit tragen sie zur Risikodiversifikation bei und ermöglichen es auch konservativen institutionellen Anleger*innen in Venture Capital zu investieren. Erste richtige Schritte wurden im Rahmen der WIN-Initiative, einem breiten Bündnis von Wirtschaft, Verbänden, Politik und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereits gegangen. Hieran muss die neue Regierung zwingend anknüpfen und diese weiter ausbauen.
3. Zugang zu Wagniskapital erleichtern
Start-ups erhalten in der Wachstumsphase im internationalen Vergleich deutlich weniger Kapital, insbesondere im Vergleich zu ihren Pendants in den USA (BVK 2024). Besonders schwierig ist die Situation für von Frauen oder diversen Teams geführte Start-ups, die unverhältnismäßig weniger Wagniskapital erhalten (Pitchbook Data 2025). Diese strukturellen Defizite erschweren nicht nur das Wachstum innovativer Unternehmen, sondern hemmen auch die Entwicklung eines diverseren und wettbewerbsfähigeren Innovationsökosystems.
Handlungsempfehlungen
Ein Ansatzpunkt liegt in der gezielten Förderung strategischer Innovationsbereiche. Der seit 2023 bestehende DeepTech & Climate Fonds zeigt bereits, wie Investitionen in künstliche Intelligenz und Biotechnologie zukunftsweisende Entwicklungen unterstützen können (BMWK 2024). Diese Initiativen bieten wichtige Impulse, um nicht nur den Zugang zu Kapital zu verbessern, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Start-up-Ökosystems zu stärken.
Um den Zugang zu Wagniskapital zu erleichtern, sollten Investitionsprozesse datenbasiert und standardisiert gestaltet werden. Insbesondere staatliche Fonds können durch objektive Kriterien wie Verkaufszahlen oder Teamkompetenzen existierende Bias reduzieren und faire Bedingungen für alle schaffen (Hassan et al. 2020). Eine europäische Lösung in Form eines Dachfonds könnte zudem institutionelle Investoren grenzüberschreitend mobilisieren und so die Finanzierung von Wachstumsunternehmen verbessern (Innovationsagenda 2030).
4. Entrepreneurial Mindset und Hochschul-Ausgründungen stärken
Trotz der hohen allgemeinen Bildungsqualität liegt die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland bei lediglich 12,8 pro 10.000 Studierende (Gründungsradar 2022). Ein möglicher Grund dafür ist, dass Gründungslehre in Schulen und Hochschulen noch immer nur eine untergeordnete Rolle spielt. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland hierbei unterdurchschnittlich ab (Global Entrepreneurship Monitor 2024).
Da die Unternehmensgründung als berufliche Option dadurch wenig sichtbar ist und sowohl geeignete Strukturen als auch gezielte Unterstützung für die Überführung von Forschungsergebnissen in marktfähige Unternehmen fehlen, bleibt das wirtschaftliche Potenzial wissenschaftlicher Innovationen und interdisziplinärer Zusammenarbeit weitgehend ungenutzt.
Handlungsempfehlungen
Um das unternehmerische Denken zu fördern und Hochschulausgründungen zu stär- ken, sollten Entrepreneurship und Digitalisierung in Schulen und Hochschulen als Querschnittsthemen etabliert werden (Innovationsagenda 2030). Formate wie ein „Start-up-Semester“ könnten Studierenden praxisnahe Gründungserfahrungen bieten und interdisziplinäre Netzwerke stärken (BVK 2024). Ergänzend sollten verpflichtende oder freiwillige Entrepreneurshipkurse in allen Studiengängen eingeführt werden, um Studierende frühzeitig auf die Chancen und Herausforderungen einer Gründung vorzu- bereiten (BMWK, EXIST 2024).
Unterstützend und gleichzeitig qualitätssichernd könnte wirken, wenn den Bildungsträgern zeitgemäßer, digitaler Content für die Lehre zur Verfügung gestellt wird. Wir fordern daher eine Initiative „EdTech for Entrepreneurship Education“ ins Leben zu rufen. Unter der Leitung des Bundesbildungsministeriums (BMBF) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sollte ein Wettbewerb organisiert werden, bei dem EdTech-Start-ups Lösungsvorschläge für unterschiedliche Bildungsstufen einreichen können. Pro Bildungsstufe wird die überzeugendste Lösung ausgewählt und finanziert. Die Finanzierung erfolgt über eine Public-Private-Partnership, bei der öffentliche Mittel mit Beiträgen von Stiftungen kombiniert werden. Bewertet werden die Einreichungen nach Kriterien wie Skalierbarkeit, didaktischem Mehrwert und Innovationsgehalt. Die ausgewählten Lösungen erhalten Unterstützung in Form von Finanzierung, fachlicher Begleitung und Netzwerkzugang, um eine flächendeckende Umsetzung zu ermöglichen. Ziel ist es, unternehmerische Kompetenzen breiter in das deutsche Bildungssystem zu integrieren und gleichzeitig digitale Innovationen im EdTech-Sektor zu fördern.
Zur Unterstützung konkreter Gründungsvorhaben sind eine bessere, langfristig stabile finanzielle Ausstattung und der Ausbau von Technologie-Transfer-Büros an Hochschulen notwendig, um Forschende bei der Kommerzialisierung ihrer Ideen zu unterstützen (BMBF 2024). Reallabore könnten zudem praktische Umgebungen schaffen, in denen interdisziplinäre Teams Zugang zu Infrastruktur und Expertise erhalten und innovative Ideen testen können (Innovationsagenda 2030).
Gleichzeitig müssen internationale Austauschprogramme wie „Erasmus for Start-ups“ den Wissenstransfer und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa fördern. Netzwerke wie „EXIST-Women“ sollten erweitert werden, um Frauen durch Mentoring, Stipendien und Coaching gezielt zu unterstützen (BMWK 2024). Die Sichtbarkeit erfolgreicher Gründerinnen und diverser Teams, auch in den oben genannten Lerninhalten, sollte erhöht werden, um mehr junge Menschen, insbesondere Frauen, für eine unternehmerische Laufbahn zu inspirieren (Innovationsagenda 2030).
Durch diese Maßnahmen kann ein nachhaltiges, interdisziplinäres und diversifiziertes Innovationsökosystem entstehen, das nicht nur die Zahl der Hochschul-Ausgründungen erhöht, sondern auch das Bewusstsein für Gründung als berufliche Option in der Gesellschaft stärkt. Der Wettbewerb um Startup-Factories setzt hier sicherlich neue Maßstäbe. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima spannt mit Wirtschaft und privaten Investoren eine Unterstützungslandschaft auf, die Ausgründungen aus der Wissenschaft einen neuen Schub geben werden (BMWK 2024).
5. Fachkräftemangel bekämpfen, Besteuerung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen weiter verbessern und Forschungszulage ausbauen
Der Fachkräftemangel, insbesondere im Tech-Bereich, stellt eine erhebliche Wachstumsbremse für Start-ups in Deutschland dar. Besonders auffällig ist die Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Berufen: Nur 22 % der Tech-Jobs in Europa werden von Frauen ausgeübt. Dies ist nicht nur eine Frage der Gleichstellung, sondern auch ein wirtschaftliches Problem, da diverse Teams nachweislich kreativer und innovativer arbeiten. Studien zeigen, dass ein höherer Frauenanteil Europas BIP bis 2027 um bis zu 600 Milliarden Euro steigern könnte (McKinsey 2023).
Gleichzeitig bleibt der Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte bzw. Services eine Herausforderung. Während Länder wie Singapur gezielt in Innovationsförderung investieren, sind die bestehenden Programme in Deutschland, wie etwa EXIST oder die Forschungszulage, zwar ein guter Anfang, aber international weniger wettbewerbsfähig. Länder wie Frankreich, Österreich oder Spanien bieten deutlich attraktivere steuerliche Vorteile für Forschung und Entwicklung.
Die klare Trennung der beiden Themen zeigt: Der Fachkräftemangel erfordert eine verstärkte Förderung von Frauen in MINT-Berufen und attraktivere Bedingungen für Talente, die auch die Lebensbedingungen berücksichtigen. Gleichzeitig braucht es innovative, international konkurrenzfähige Förderprogramme, die Forschungsergebnisse effektiv in marktfähige Produkte umsetzen. Nur durch diese doppelte Strategie können Start-ups langfristig gestärkt werden.
Handlungsempfehlungen
Um den Fachkräftemangel zu adressieren, sollten Bildungsinitiativen und Stipendienprogramme ausgebaut werden, die Frauen und Mädchen gezielt für MINT-Fächer begeistern (Innovationsagenda 2030). Initiativen wie z.B. MINTvernetzt, Girls‘ Day, CyberMentor oder Femtec könnten dabei gezielt gefördert und ausgebaut werden. Ergänzend dazu sollte die Gewinnung internationaler Fachkräfte erleichtert werden. Eine Digitalisierung der Visa-Verfahren und die Einführung eines Bundesministeriums für Migration sowie Relocation Services könnten entsprechende Rahmenbedingungen setzen (Innovationsagenda 2030). Zudem könnten steuerliche Anreize nach dänischem Modell Deutschland für internationale Talente attraktiver machen. In Dänemark erhalten Expatriates über einen Zeitraum von bis zu 7 Jahren von einem vergünstigten Steuersatz von 32,84 % auf Arbeitsentgelt und bestimmte Sondervergütungen (27 % Steuern zzgl. Arbeitsmarktbeitrag). Flankierend wäre eine verbesserte Anerkennung ausländischer Abschlüsse wünschenswert (BMWK 2024).
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Verbesserung der Besteuerung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Eine Erhöhung der steuerlichen Freibeträge auf mindestens 10.000 Euro pro Jahr (bisher 2.000 Euro) würde die Attraktivität von Start-ups als Arbeitgeber*innen deutlich steigern. Zudem sollte die bestehende Regelung, die die Besteuerung von „trockenen Einkünften“ aufschiebt, auch auf ehemalige Mitarbeitende aus- geweitet werden, die das Unternehmen unter guten Bedingungen als sogenannte Good Leaver verlassen haben. Einheitliche europäische Standards für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme könnten zusätzlich die grenzüberschreitende Mobilität und Rekrutierung fördern (EU-Kommission 2024).
Im Bereich Innovationsförderung sollte die Forschungszulage für Start-ups signifikant erhöht werden. Fördermodelle, bei denen 50 % bis 70 % der förderfähigen Personalkosten übernommen werden, könnten die Skalierung von Unternehmen, wie in Singapur gezeigt, erheblich beschleunigen. Technologieübergreifende Reallabore für ClimateTech und DeepTech könnten helfen, Forschungsergebnisse schneller in marktfähige Produkte umzuwandeln (Innovationsagenda 2030). Europäische Innovationsnetzwerke und gemeinsame Initiativen für ClimateTech und DeepTech sollten gezielt ausgebaut werden, um den Technologietransfer zu fördern.
Partnerschaften mit dem Mittelstand und erweiterte Finanzierungsangebote könnten ebenfalls entscheidende Impulse setzen (EU Green Deal, BVK 2024). Diese Maßnahmen würden nicht nur den Fachkräftemangel und die Innovationsförderung adressieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und Skalierungsfähigkeit deutscher Start-ups im internationalen Kontext stärken.
6. IPOs und Anschlussfinanzierungen stärken
Ein schwacher Kapitalmarkt und eingeschränkte Möglichkeiten für Börsengänge (IPOs) stellen erhebliche Wachstumshemmnisse für Start-ups in Deutschland dar. Während weltweit 2024 insgesamt 876 Börsengänge verzeichnet wurden, entfielen fast ein Viertel davon auf die USA (186) und lediglich 6 % auf Europa (57). In Deutschland wurden gerade einmal 5 IPOs umgesetzt (PwC 2024). In einem ohnehin gründungsfreundlichen Umfeld sind im Gegensatz dazu Börsengänge in den USA ein zentraler Bestandteil des Start-up-Ökosystems. In Deutschland fehlt es jedoch häufig an den notwendigen Anschlussfinanzierungen, um den Übergang von der Wachstums- in die Skalierungsphase erfolgreich zu bewältigen. Dies führt nicht nur zu einer Schwächung der Innovationskraft, sondern auch dazu, dass vielversprechende Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern.
Handlungsempfehlungen
Ein verbesserter Zugang zum Kapitalmarkt ist essenziell, um Start-ups in Deutschland bessere Wachstums- und Skalierungsmöglichkeiten zu bieten. Die regulatorischen Hürden für IPOs sollten gesenkt werden, sodass Unternehmen frühzeitiger und einfacher eine Börsennotierung erreichen können. Als Vorbild könnten spezielle Börsensegmente für Wachstumsunternehmen dienen, wie sie etwa in Großbritannien mit dem „Alternative Investment Market“ (AIM) etabliert wurden. Diese Plattform bietet Start-ups die Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, ohne die umfassenden Auflagen regulärer Börsensegmente erfüllen zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die Schaffung eines europäischen Aktienmarktes für Wachstumsunternehmen. Ein solcher Markt könnte nicht nur Finanzierungsoptionen über Ländergrenzen hinweg verbessern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas als Innovationsstandort stärken. Dafür ist es entscheidend, regulatorische Hürden EU-weit zu senken und gleichzeitig rechtliche sowie steuerliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Exits durch private Verkäufe oder Übernahmen erleichtern.
Darüber hinaus sollten gezielte Anschlussfinanzierungsprogramme für wachstums- starke Start-ups in kapitalintensiven Bereichen wie DeepTech und ClimateTech entwickelt werden. Solche Programme könnten öffentliche-private Partnerschaften umfassen und die Einbindung institutioneller Investor*innen fördern. Größere Kapitalvolumina und private Investitionen würden durch diese Maßnahmen mobilisiert, wodurch der deutsche Kapitalmarkt als zentraler Anlaufpunkt für Innovation und Wachstum etabliert werden könnte.
Diese Reformen würden nicht nur den Zugang zu Kapital für Start-ups erleichtern, sondern auch die internationale Attraktivität des deutschen Marktes für Investor*innen erhöhen. Gleichzeitig könnte Deutschland seine Position im globalen Wettbewerb stärken und als führender Standort für Innovationen und Wachstum etabliert werden.
7. Innovationspotenzial voll ausschöpfen: Reformen für eine starke Zukunft
Um das Innovationspotenzial Deutschlands und Europas voll auszuschöpfen, sind tiefgreifende Reformen notwendig. Der Zugang zu Kapital muss gestärkt und staatliche Initiativen enger mit privatem Engagement verzahnt werden. Eine ganzheitliche Gründungsförderung, die Bildung, Diversität und den Transfer wissenschaftlicher Innovationen einbezieht, ist ebenso wichtig wie die gezielte Bekämpfung des Fachkräftemangels und der Abbau überbordender Bürokratie.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen – von der Förderung eines unternehmerischen Mindsets über die Verbesserung steuerlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen bis hin zur Stärkung des Wagniskapitalmarkts – bieten konkrete Ansätze, um das europäische Start-up-Ökosystem auf ein neues Level zu heben. Diese Schritte sollen nicht nur den Marktzugang erleichtern, sondern auch die Innovationskraft in zentralen Zukunftsbereichen wie ClimateTech und DeepTech fördern.
Es bleibt jedoch klar, dass die Möglichkeiten des Staates begrenzt sind, auch wenn sie noch nicht vollständig ausgeschöpft wurden. Die Verantwortung, in Innovationen zu investieren, liegt in erster Linie bei der Privatwirtschaft. Die Zeiten, in denen Deutschland auf den Errungenschaften seiner industriellen Vergangenheit ausruhen konnte, sind vorbei. Stattdessen erfordert die Zukunft aktives Handeln und Investitionen in Technologie, Bildung und unternehmerische Netzwerke.
Deutschland und Europa stehen vor großen Herausforderungen, aber auch vor einer einzigartigen Chance. Durch eine enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können die Innovationskraft und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der EU langfristig gesichert werden. Diese Schritte würden Europa als führenden Standort für Unternehmertum und Technologie positionieren und die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Kontext erheblich steigern.
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LinkedIn Top Startups 2025
Das „LinkedIn Top Startups 2025“-Ranking zeigt 20 aufstrebende Unternehmen in Deutschland und gibt Einblicke, wie junge Start-ups mit innovativen Ideen und Lösungsansätzen die zentralen Herausforderungen erfolgreich angehen.

Die LinkedIn Top Startups 2025 bedienen Bereiche von KI-Software für den Einkauf über emissionsfreie Mikroflugzeuge bis hin zu digitalen Finanzlösungen. 14 der 20 aufgelisteten Unternehmen sind erstmals im Ranking vertreten. An der Spitze steht in diesem Jahr das Münchner Tech-Unternehmen Helsing, das KI-basierte Software für militärische Anwendungen entwickelt. Auf Platz zwei folgt 1KOMMA5° aus Hamburg, ein Vorreiter der Energiewende mit Lösungen rund um Solarenergie, Wärmepumpen und Energiespeicher. Den dritten Rang belegt Tacto aus München, das KI zur Optimierung des Beschaffungsmanagements im Mittelstand einsetzt.
Neue Gründungs-Ära: Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit
Die diesjährigen Top Startups eint ein klarer Fokus: Sie entwickeln Technologien, die Lösungen auf die drängendsten Herausforderungen unserer Gesellschaft liefern – von Fertigung und Logistik über Verteidigung bis hin zur Luft- und Raumfahrt. KI ist dabei häufig der zentrale Innovationstreiber. „Diese Start-ups sind ihrer Zeit nicht nur voraus – sie gestalten aktiv, was morgen zählt“, sagt Matthias Bergleiter, Redaktionsleiter DACH bei LinkedIn. „Ob bei der Energiewende, der Digitalisierung des Mittelstands oder der europäischen Sicherheit: Sie arbeiten dort, wo die großen Fragen unserer Gesellschaft beantwortet werden müssen. Mit ihrer Innovationskraft setzen sie nicht nur Trends, sondern ziehen auch die besten Talente an – weil sie nicht reagieren, sondern die Zukunft Deutschlands selbst in die Hand nehmen.“
Berlin und München: Zwei Pole der Innovation
Auch im diesjährigen Ranking bleibt Berlin das kreative Zentrum der deutschen Gründerszene. Die Hauptstadt zieht Startups aus unterschiedlichen Branchen an, von FinTech über E-Commerce bis hin zu Bildung. München hingegen etabliert sich als Hotspot für forschungsintensive Deep-Tech-Unternehmen. Beide Städte bieten durch ihre Netzwerke aus Gründern, Investoren, Forschungseinrichtungen und Universitäten ideale Voraussetzungen für nachhaltige Innovation.
Das sind die Top 10 der diesjährigen Liste
- Helsing (München) – Entwickelt KI-basierte Software für militärische Anwendungen (Vorjahr: Platz 2)
- 1KOMMA5° (Hamburg) – Führend bei Solar-PV, Wärmepumpen und Energiespeicherlösungen für eine CO2-neutrale Zukunft (Vorjahr: Platz 1)
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- bunch (Berlin) – Digitalisiert und automatisiert Investmentprozesse in privaten Märkten für mehr Transparenz, Effizienz und einfachen Zugang (Neu)
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- Hive (Berlin) – Unterstützt E-Commerce-Marken bei Lagerung und Logistik (Vorjahr: Platz 5)
- The Exploration Company (Planegg bei München) – Entwickelt wiederverwendbare Raumkapseln für eine nachhaltigere Raumfahrt (Vorjahr: Platz 9)
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- VÆRIDION (München) – Entwickelt effiziente, emissionsfreie Elektro-Mikroflugzeuge für umweltfreundliche regionale Flugverbindungen (Neu)
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Das gesamte Ranking gibt's hier
Revolut übernimmt KI-Start-up Swifty
Swifty, ein im Lufthansa Innovation Hub entwickeltes KI-Start-up und Pionier der KI-Reisebuchung, wurde von Revolut, einem führenden globalen FinTech-Unternehmen, übernommen.

Swifty wurde im Sommer 2023 aus dem Lufthansa Innovation Hub heraus gegründet und ist der erste vollständig autonome KI-Reiseassistent. Auf Basis führender Large Language Models (LLMs) vereinfacht Swifty die wichtigsten Schritte der Geschäftsreiseplanung – von Buchung über Bezahlung bis zur Rechnungsstellung – über eine einfache Chat-Oberfläche.
Mit Swifty setzte der Lufthansa Innovation Hub früh auf das Potenzial von Agentic AI im Travel- Bereich und gewann dabei wertvolle Erkenntnisse für künftige Anwendungen und Geschäftsmodelle. „Wir freuen uns, mit Europas führendem Fintech zusammenzuarbeiten, um gemeinsam neue Maßstäbe in Travel- und Loyalty-Tech zu setzen. Revolut ist die ideale Plattform, um Swiftys KI-Technologie weiterzuentwickeln und Kundenerlebnisse in der Reisebuchung neu zu gestalten“, sagt Dr. Stefan Nothelfer, Senior Director, Head of Corporate Venturing & Strategic Growth beim Lufthansa Innovation Hub.Venture.
Venture Building ist seit jeher ein zentraler Bestandteil des Portfolios des Hubs. Das Ziel: neue technologiegetriebene Geschäftsmodelle für die Lufthansa Group und die gesamte Reisebranche zu entwickeln. Diese Arbeit hat zu mehreren erfolgreichen Ausgründungen geführt, ebenso wie zu Lösungen, die wieder in die Group integriert oder in deren Auftrag vom Lufthansa Innovation Hub betrieben werden.
Übernahme eröffnet neue Chancen für Swifty
„Wir freuen uns, die Power von Swifty zu Millionen von Revolut-Nutzer:innen zu bringen. Die Zusammenarbeit mit einem der weltweit führenden Fintech-Unternehmen ist eine einmalige Gelegenheit, unsere Vision global zu skalieren und das Leben von über 65 Millionen Kund:innen zu bereichern. Gemeinsam werden wir einen KI-Concierge entwickeln, der nicht nur das Reisen verein- facht, sondern auch alltägliche Bedürfnisse in allen Lebensbereichen voraussieht“, sagt Stanislav Bondarenko, CEO und Mitgründer von Swifty.
„Diese Übernahme stärkt unsere Position an der Schnittstelle von Finanzen, KI und Lifestyle. Durch diesen Schritt gewinnen wir sowohl Kompetenz als auch Expertise im Bereich KI-gestützter Reiselösungen, was uns dabei helfen wird, unseren Kund:innen noch persönlichere und nahtlosere Erlebnisse zu bieten“, sagt Christopher Guttridge, Head of Loyalty bei Revolut.
Gründer*in der Woche: GIFTD – die verbindende Kraft des Schenkens
Im Jahr 2022 von Hannah Kromminga und Michael Gegg gegründet, verfolgt das Berliner Circular-Fashion-Start-up die Mission, unverkaufte Produkte und überschüssige Ressourcen sinnvoll zu nutzen, um Markenbindung und Nachhaltigkeit zu vereinen. Mehr dazu im Interview mit Hannah Kromminga.

2022 seid ihr als B2C-Second-Hand-Plattform an den Start gegangen; 2024 erfolgte dann die Transformation in ein B2B-Modell. Wie ist die Idee entstanden und welches waren die wichtigsten Meilensteine und Learnings bis zum B2B-Pivot?
Die Ursprungsidee war, Second-Hand-Mode, die sich nicht leicht verkaufen lässt, zu verschenken – zunächst über eine B2C-Second-Hand-Plattform als Zusatz zu Vinted. In den Jahren 2021 bis 2023 haben wir viel über Nutzer*innen-Bedürfnisse und die Herausforderungen im Fashionmarkt gelernt. Unsere Plattform hat super funktioniert, aber uns fehlte ein funktionierendes Business-Modell, um die Idee zum Fliegen zu bringen. Der entscheidende Schritt war 2024, der Pivot ins B2B-Geschäft. Da kamen die ersten Fashion Brands auf uns zu und haben uns gefragt, ob sie GIFTD nicht für Mikro- und Nano-Influencer-Seedings nutzen können, um effektiv übrig gebliebene Samples unter der Fanbase zu verteilen.
Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen unter anderem die Auszeichnungen als bestes Female-led Startup Berlins und als Best Sustainable Startup Germany. Der nächste große Durchbruch kam mit dem ULTRA VC Accelerator, den wir im Frühling 2024 von 300 Bewerber*innen gewonnen haben, dann die ersten Kampagnen mit s.Oliver, Liebeskind Berlin und Fabletics. Diese erfolgreichen Proof-of-Concepts haben uns darin bestärkt, dass unser B2B-Ansatz die perfekte Verbindung aus Nachhaltigkeit und Marketing schafft, da ein echter Mehrwert für die Brands durch unseren Marketingkanal entsteht.
Was genau macht GIFTD heute und welche Mission/Vision verfolgt ihr mit eurem Geschäftsmodell?
GIFTD ist heute eine Plattform für Circular-Marketing. Wir helfen Marken dabei, unverkaufte Produkte gezielt einzusetzen, um ihre Fan- und Kunden-Communitys zu begeistern und nachhaltige Markenerlebnisse zu schaffen – mit exklusiven Giveaways und Sample Pieces, digital gesteuert und emotional inszeniert.
Unsere Mission: Wir glauben an die verbindende Kraft des Schenkens. Sie kann Marken und Menschen näherbringen – und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Unser Ziel ist es, Markenkommunikation neu zu denken: persönlicher, nachhaltiger, effizienter. Dabei sind wir ein Partner für Fashion Brands, um unverkaufte Ware effizient einzusetzen, um den Umsatz von Kollektionen insgesamt zu steigern.
Wie profitieren Marken von GIFTD?
Marken erschließen mit uns einen neuen Marketingkanal, der wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Ressourceneffizienz verbindet.
Marken setzen ihre unverkaufte Ware gezielt für Nano- und Mikro-Influencer-Seedings sowie Loyalty-Kund:innen-Boni ein. So begeistern und binden sie ihre Fanbase an sich und schaffen gezielt nicht-rabattierte Kaufanreize für die wichtigsten Kundengruppen.
Der große Vorteil: Statt Produkte zu lagern, können sie kreativ für Community-Building und nachhaltige Kundenbindung genutzt werden – mit messbarem Impact. Fabletics beispielsweise konnte durch unsere Kampagne die Click-Through-Rate ihres Nano-Influencer-Contects bis um das Zehnfache steigern.
Und wie profitieren die User*innen?
Unsere Nutzer*innen – echte Brand-Lover – erhalten Zugang zu exklusiven Produkten, Insights und Aktionen ihrer Lieblingsmarken. Das sorgt für Begeisterung und ein persönliches Markenerlebnis, das deutlich über klassische Werbung hinausgeht.
Für viele ist es mehr als ein Geschenk – es ist ein Zeichen, dass ihre Loyalität gesehen und belohnt wird. Dieses Gefühl schafft Verbindung, Vertrauen und im besten Fall echte Markenliebe.
Im Oktober 2024 habt ihr eure erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Welche Erfahrungen hast du dabei sammeln können?
Unsere erste Runde über 660.000 Euro wurde von Ultra VC, mehreren Family Offices wie QuantumR und dem Thies Network sowie ausgewählten Business Angels getragen. Wir haben dabei viel gelernt – besonders wie wichtig es ist, Investor*innen zu finden, die unsere Vision nicht nur verstehen, sondern aktiv mittragen.
Was sind eure nächsten unternehmerischen To-dos?
Hannah: Als nächstes steht für uns an, unsere Plattform und unser Kampagnen-Modell mit den ersten Kund*innen und gesammelten Daten voll auszureifen, um dann schnell auch größere Kampagnenvolumen Europaweit abbilden zu können.
Und last, but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Ich denke, dass das Timing in der Startup-Entwicklung alles ist. Timing kann man nicht planen, man kann nur am Ball bleiben und sichtbar sein mit seiner Idee. Das dauert oft länger, als man sich ohne entsprechende Erfahrung so denkt. Davon sollte man sich aber in keiner Weise entmutigen lassen. Ein Start-up entwickeln heißt ein Potenzial zu sehen, was noch nicht da ist, man muss sich trauen als Pionier nach vorne zu gehen und was Neues zu machen.
Das Interview führte Hans Luthardt
MedTech cureVision schließt Finanzierungsrunde erfolgreich ab
Das 2021 von Johannes Ruopp, Richard Fobo und Kerstin von Diemar gegründete cureVision hat sich auf die Verbesserung der Diagnostik chronischer Wunden durch den Einsatz von KI und fortschrittlicher Medizinbildgebung spezialisiert.

Das Münchner Medizintechnik-Unternehmen cureVision, Pionier auf dem Gebiet KI-gestützter medizinischer Bildgebung, hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Über die Höhe der Finanzierung wurden keine Angaben gemacht.
Die Investitionen wurden über das Companisto Business Angel Netzwerk, Brandenburg Kapital, BioLab Holdings, Inc. sowie von weiteren Co-Investoren bereitgestellt. Mit dem Kapital wird cureVision seine KI-Technologie weiterentwickeln, die Vertriebsstruktur skalieren und die Vorbereitung für den US-Markteintritt 2026 vorantreiben.
Vielfach ausgezeichnet für innovative Wundanalyse
„Die Mission von cureVision ist es, medizinische Bildgebung der nächsten Generation weltweit verfügbar zu machen. Mit der Unterstützung von Brandenburg Kapital, Companisto und BioLab Holdings sind wir ideal aufgestellt, um international zu skalieren und die FDA-Zulassung zu forcieren“, sagt Richard Fobo, CEO von cureVision.
Das junge wurde bereits mehrfach prämiert - u.a. ausgezeichnet mit dem Health-i Award, dem digitalen Gesundheitspreis von Novartis, dem Eugen-Münch-Preis der Röhn-Stiftung, dem Innovationspreis Bayern und dem Deutschen Gesundheits-Award.
Augmented Industries erhält 4,5 Mio. € in Pre-Seed-Finanzierung
2021 von Dr. Elisa Roth und Dr. Mirco Roth gegründet, bietet Augmented Industries’ KI-Plattform Flow Tool Industriefachkräften die Möglichkeit, komplexes Wissen zu dokumentieren, Arbeitsanweisungen und Schulungen zu erstellen und Probleme effizienter zu lösen.

Weltweit arbeiten rund 500 Millionen Industriefachkräfte in komplexen, sich stetig wandelnden Umgebungen. Eine Vollautomatisierung ist in vielen Fabriken und Serviceeinsätzen praktisch nicht möglich. Gleichzeitig steigt die Komplexität der Anlagen – wodurch gut ausgebildetes Montage-, Instandhaltungs- und Servicepersonal zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird. Vor allem Servicetechniker*innen sind kaum durch KI ersetzbar (Microsoft-Studie, 2025), denn ihre Arbeit erfordert feinmotorisches Geschick, situationsbezogenes Know-how und vielfältige Problemlösungskompetenzen.
Augmented Industries wurde 2021 von Dr. Elisa Roth und Dr. Mirco Roth gegründet, beide promovierte Wirtschaftsingenieur*innen. Mit seinem Flow Tool bietet Augmented Industries eine KI-gestützte Plattform, die Industriefachkräfte unterstützt und Herstellenden sowie Industriedienstleister*innen hilft, Qualität zu verbessern und Ausfälle zu reduzieren – indem Wissen schneller erfasst, Schulungen effizient erstellt und Teams flexibler eingesetzt werden können. Die Vision von Augmented Industries: die nächste Generation industrieller Exzellenz – mit Techniker*innen im Zentrum der digitalen und nachhaltigen Transformation.
„Aktuelle Schulungs- und Wissensmanagementtools werden den Anforderungen von Technikern nicht gerecht“, sagt Dr. Elisa Roth, Mitgründerin und CEO von Augmented Industries. „In der Praxis geht es darum, Aufgaben sicher, effizient und mit höchster Qualität zu erledigen. Mit Flow Tool schließen wir die Lücke zwischen Qualifizierung, Problemlösung und operativer Exzellenz – unterstützt durch nahtlose KI.”
Jetzt hat das Unternehmen in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 4,5 Mio. € eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von b2venture, beteiligt sind außerdem 1st Kind (Peugeot Familie), xdeck, DnA Ventures sowie Business Angels von BMW und Siemens sowie aus dem deutschen Mittelstand. Darüber hinaus erhielt Augmented Industries eine der renommiertesten und wettbewerbsstärksten EU-Förderungen – den EIC Accelerator.
Mit der Finanzierung will das Unternehmen seine KI-Plattform weiterentwickeln und die Markteinführung beschleunigen – mit dem Ziel, die führende Plattform für zuverlässige und skalierbare, wissensbasierte Industrie-Workflows zu werden.
Deutscher Startup Monitor 2025: Innovation trotz Unsicherheit
Der aktuelle Deutsche Startup Monitor zeigt: Unsicherheit bleibt auch 2025 das Wort der Stunde – in der Gesamtwirtschaft wie im Start-up-Sektor. Kriege, Handelskonflikte und eine Konjunktur, die nicht wieder anspringt. Vor diesem Hintergrund gibt es allerdings einige Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Erhebung, die zuversichtlich stimmen.

Hier die Kernergebnisse auf einen Blick
Gründungsbereitschaft sinkt
78,3% der Gründer*innen würden erneut ein Start-up aufbauen. Das ist zwar noch die große Mehrheit, aber weniger als in den Vorjahren (2023: 89,6%), was gemeinsam mit dem schwachen Geschäftsklima eine Eintrübung der Stimmung signalisiert.
Gründerinnenanteil zeigt wieder nach oben
Nach dem Rückgang im letzten Jahr steigt der Frauenanteil unter Start-up-Gründer*innen leicht von 18,8% auf 19,8% – damit bleibt er auf einem sehr niedrigen Niveau, stabilisiert sich aber und zeigt eine postive Tendenz.
Start-up-Standort Deutschland im Aufwind
39,8% der Gründer*innen schätzen Deutschland als Start-up-Standort attraktiver ein als die USA – ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024. Im europäischen Vergleich sehen sogar 61,2% der Befragten Deutschland vorne.
KI ist Wachstumstreiber
Für 45,1% der Start-ups ist KI inzwischen Kernbestandteil des Produkts – ein klarer Anstieg im Vergleich zu 2024. Auch die Investitionen liegen bereits jetzt über dem Niveau des gesamten Vorjahres, wobei die Dynamik in den USA noch deutlich größer ist.
DeepTech hat enorme Strahlkraft
11% der Start-ups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen und sogar 30,6% begreifen sich selbst als DeepTech-Unternehmen. Das unterstreicht die Strahlkraft dieses Sektors und die strategische Bedeutung der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.
Kooperationen brauchen Impulse
Der Anteil an Start-ups mit Unternehmenskooperationen sinkt von 61,9% im Vorjahr auf 56%. Für Wachstumschancen bei Start-ups und Innovativität etablierter Unternehmen sind hier in der schwierigen Wirtschaftslage neue Akzente nötig.
Internationaler VC-Gap erkennbar
Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland bei VC-Investments nur auf Platz 18 und damit hinter europäischen Nachbarn und den USA. Mit bisher 4 neuen Unicorns und 5,2 Milliarden Euro an Investitionen ist die Entwicklung 2025 aber aktuell positiv.
DefenseTech erreicht Rekordfinanzierungen
Mit knapp 900 Mio. Euro floss 2025 bisher bereits doppelt so viel Kapital in den Bereich DefenseTech wie im gesamten Vorjahr. 1,7% der Start-ups richten sich primär an militärische Kunden und weitere 24,1% entwickeln Dual-Use-Produkte.
Fachkräftemangel aktuell kaum Thema
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Start-up-Sektor geht weiter zurück (2023: 18,9; 2024: 16,7; 2025: 15,8) und der Fachkräftemangel verliert an Relevanz – Gründe sind die schwierige Wirtschaftslage sowie Effizienzgewinne durch KI.
Digitalisierung bleibt Baustelle
Beim Thema digitale Souveränität bekommt Deutschland von 78,9% der Gründer*innen schlechte Noten. Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (52,5%) und insbesondere der Verwaltung (81%) werden von vielen als zu gering bewertet.
Den vollständigen Bericht kannst du hier downloaden.
Der bundesweite start2grow Gründungswettbewerb geht in eine neue Runde
Teilnehmer*innen profitieren von kostenlosen Coachings, Workshops sowie Netzwerk-Events. Am Ende des Wettbewerbs gewinnen die besten Businesspläne Preisgelder im Gesamtwert von 94.000€.
DU. DEINE IDEE. DEIN BUSINESS. Der start2grow Gründungswettbewerb zählt zu den traditionsreichsten Businessplan-Wettbewerben in Deutschland und startet am 29. Oktober 2025 in seine 25-jährige (!) Jubiläumsausgabe. Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an Gründungsinteressierte und junge Start-ups, die an digital-technologischen Geschäftsmodellen arbeiten und Innovationen vorantreiben.
Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung ab sofort auf www.start2grow.de möglich. Als Teil der start2grow-Community profitierst du von zahlreichen Benefits
start2grow bietet attraktive Preisgelder
Bei start2grow werden Businesspläne für innovative und technologische Geschäftsmodelle prämiert, die beispielsweise den Prozess der Digitalisierung oder Dekarbonisierung vorantreiben. Nachdem alle eingereichten Businesspläne begutachtet wurden, erhält jedes Gründungsteam ein individuelles Feedback in Form eines schriftlichen Gutachtens. Die besten zwanzig Teams werden dann zum großen Finale nach Dortmund eingeladen, um vor Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kapital zu pitchen. Der TOP 10 winken Preise im Gesamtwert von 94.000€:
1. Preis: 40.000€
2. Preis: 20.000€
3. Preis: 10.000€
Die Plätze 4 bis 10 erhalten einen Sachpreis im Wert von je 2.000€. Darüber hinaus vergibt der start2grow-Partner TechnologieZentrumDortmund einen Sonderpreis in Höhe von 10.000€, der zur Finanzierung von Mieten und Dienstleistungen am Standort Dortmund eingelöst werden kann. Weitere Infos zu den Preisgeldern und Teilnahmebedingungen finden Gründungsinteressierte, Gründer*innen und Start-ups auf www.start2grow.de.
Sunhat sammelt 9,2 Mio. € Series A für seine Collaborative Proof Platform ein
Die KI-Plattform von Sunhat hilft Unternehmen hilft dabei, ESG- und Compliance-Daten unmittelbar in verifizierte und versandfertige Nachweise für Kunden, Investoren, Kreditgeber und Aufsichtsbehörden umzuwandeln.

Sunhat wurde 2022 von Lukas Vogt (CEO), Alexander Behr (CPO) und Ali Kamalizade (CTO) in Köln gegründet und hat die Collaborative Proof Platform entwickelt. Damit lassen sich Nachweise sofort erbringen und überprüfen. Die KI-basierte Plattform sammelt Nachweise, hält sie auf dem neuesten Stand und vereinfacht diese für Standards im Bereich Regulatorik und Nachhaltigkeit. Führende Unternehmen in Europa und Nordamerika hat Sunhat so bereits dabei geholfen, Vertrauen aufzubauen und zu stärken.
Die KI-Plattform hilft Unternehmen wie EnBW, Ingredion, Grundfos und Geberit dabei, ESG- und Compliance-Daten unmittelbar in verifizierte und versandfertige Nachweise für Kunden, Investoren, Kreditgeber und Aufsichtsbehörden umzuwandeln. Jüngste Recherchen zeigen, dass Mitarbeitende durchschnittlich 360 Stunden pro Jahr mit der Suche nach Nachweisen verbringen (OBRIZUM), während die Hälfte der digitalen Arbeitnehmer angibt, dass sie die für ihre Arbeit benötigten Informationen nicht ohne Weiteres finden können (Gartner). Diese Herausforderungen, mit denen Teams konfrontiert sind, verschärfen sich weiterhin, da Berichterstattung und Compliance im Bereich Nachhaltigkeit in immer mehr Regionen vorgeschrieben sind.
Die Investition soll folgendes ermöglichen:
Fortsetzung der Wachstumsdynamik: Das vor drei Jahren gegründete Start-up wird mittlerweile von Tausenden von Nutzern in über zwanzig Ländern genutzt. Sunhat hat in den letzten 15 Monaten ein zehnfaches Wachstum erzielt und strebt für die nächsten 15 Monate abermals zehnfaches Wachstum an. Ziel ist es, die 500 führenden Unternehmen in Europa, dem Vereinigten Königreich und Nordamerika zu erreichen.
Ausbau des Teams und „Proof AI”: Das Start-up wird seine Mitarbeitendenzahl in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln und seine KI-native Plattform über ESG-Daten hinaus weiterentwickeln, um die Einhaltung von über 100 globalen Standards und Zertifizierungen sofort zu verifizieren.
Ausbau des Sunhat-Ökosystems: Das in Deutschland ansässige Unternehmen plant die Expansion mittels 20 neuer Integrationspartnerschaften in den Bereichen Unternehmen, ESG und Finanzen.
Beschleunigung interner Prozesse: Die meisten Unternehmen benötigen viel Zeit, die entsprechenden Nachweise intern zu beschaffen. Das kostet Abschlüsse und verzögert wichtige Entscheidungen. Unternehmen, die schneller handeln können, gewinnen Abschlüsse und Vertrauen.
Die versteckten Kosten der Nachweiserbringung
Der Bedarf an Nachweisen ist nicht neu, sein Umfang jedoch überfordert mittlerweile bestehende Systeme. Kunden verlangen eine Überprüfung der Lieferkette, Investoren fordern ESG-Daten und Ratingagenturen verlangen Compliance-Dokumente. Große Unternehmen erhalten jeden Monat Tausende von Anfragen und müssen darauf reagieren, wobei jede Anfrage ihre eigenen Rahmenbedingungen, Formate und Fristen hat. Das Volumen und die Vielfalt dieser Anforderungen führen zu ineffizienter manueller Arbeit für Teams. Die Bewältigung dieses wachsenden Bedarfs an sofortigen, überprüfbaren Nachweisen kostet Unternehmen nicht nur Zeit. Sie beeinträchtigt Produktivität, bremst Fortschritt und erschwert den Aufbau von Vertrauen.
„Unternehmen haben kein Nachhaltigkeitsproblem, sie haben ein Nachweisproblem“, sagt Lukas Vogt, CEO und Mitgründer von Sunhat. „Unternehmen erfüllen Standards, bauen Qualitätssysteme auf und erreichen Nachhaltigkeitsziele. Aber wenn jemand einen Nachweis verlangt, dauert es zu lange, diesen zu finden und sicherzustellen, dass er alle Kriterien erfüllt. Die Zeit bis zum Nachweis entscheidet heute darüber, wer Abschlüsse gewinnt und wer nicht.“
„Zu viele Unternehmen verlieren Abschlüsse, nur weil sie nicht schnell genug reagieren können“, sagt Paul Morgenthaler, geschäftsführender Gesellschafter bei CommerzVentures. „Wir haben Sunhat unterstützt, weil es diesen Nachteil in einen Vorteil verwandelt. Proof AI weiß, welche Nachweise erforderlich sind, und hält sie bereit, sodass Teams sofort und sicher reagieren können. Diese Schnelligkeit sichert Abschlüsse.“
Hamburger DeepTech-Start-up TrustNXT sichert sich1,6 Mio. Euro Finanzierung
Das 2024 von Ariane Scheer-Danielsson, Sebastian Adank und Andreas Reich gegründete Computer-Vision- und Cybersecurity-Start-up TrustNXT entwickelt eine Softwareplattform zum umfassenden Manipulationsschutz für visuelle Daten.

An der Pre-Seed-Finanzierung beteiligt sind die renommierten Frühphasenfonds D11Z. Ventures und High-Tech Gründerfonds (HTGF). Das Kapital soll der Skalierung einer Deep-Tech-Lösung dienen, die Bilder und Videos in sicherheitskritischen B2B-Anwendungen zuverlässig vor KI-basierter Manipulation und Cyberangriffen schützt.
TrustNXT entwickelt eine Softwareplattform zum umfassenden Manipulationsschutz für visuelle Daten. Sie kombiniert Kryptografie, Computer Vision und eine patentierte Trust-Technologie, um die Authentizität von Bild- und Videodaten sicherzustellen und Manipulation effektiv zu verhindern. Die Lösung garantiert die Integrität visueller Daten in kritischen Geschäftsprozessen.
Ariane Scheer-Danielsson, Co-Founder & Managing Director bei TrustNXT: „In einer Welt, in der KI täuschend echte Bilder in Sekunden erzeugt, sind Vertrauen und Datenintegrität entscheidend. Ohne sie sind digitale Geschäftsmodelle bedroht. Unsere Mission ist es, diese Integrität für Unternehmen zu sichern.“
Starke Marktresonanz im Versicherungssektor
Die Versicherungslösung von TrustNXT adressiert manipulierte Schadensfotos und ermöglicht die vollständige Automatisierung von Claims- und Underwriting-Prozessen – ganz ohne menschliche Prüfung. Versicherer können Bildbetrug effektiv unterbinden, Bearbeitungszeiten verkürzen und ihre Prozesse kosteneffizient sowie skalierbar gestalten.
Zukunft: Echtzeitschutz für industrielle Use Cases
Mit dem Kapital plant TrustNXT den Ausbau der Technologie, besonders für manipulationssicheren Echtzeitschutz von Videodaten in industriellen Anwendungen. Erste Pilotprojekte in der Industrie sind für 2026 vorgesehen.
OIQ Global übernimmt NewSpace-Start-up UNIO Enterprise
Das 2022 gegründete NewSpace-Start-up UNIO Enterprise (UNIO) mit Sitz in München schlägt als Teil von OrbitsIQ Global (OIQ) ein neues Kapitel in seiner Unternehmensgeschichte auf.

UNIO löst das Problem der unzuverlässigen Konnektivität für Fahrzeuge und mobile Objekte durch die Zusammenführung terrestrischer Mobilfunk- und Satellitennetze mithilfe der intelligenten B2B-Lösung UNIO Move. Dies ermöglicht einen unterbrechungsfreien digitalen Zugriff in Echtzeit und eröffnet neue Möglichkeiten für vernetzte Mobilität weltweit.
Die Übernahme durch OIQ vereint UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätssoftware mit OIQs Vision, Satelliten- und terrestrische Netzwerke nahtlos zu verbinden und mobilen Assets weltweit zu Verfügung zu stellen.
OrbitsIQ Global SA (OIQ) wurde 2024 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über internationale Niederlassungen, unter anderem in den USA. Das Unternehmen bietet einen - jederzeit und überall - unterbrechungsfreien Service für stationäre und mobile Objekte wie Autos, Boote, Flugzeuge und autonome Systeme – egal ob in der Luft, auf dem Wasser oder unterwegs. Gemeinsam planen die beiden Unternehmen Millionen von mobilen Objekten weltweit zu bedienen.
„Die Akquisition durch OIQ Global ist ein Wendepunkt für UNIO. Mit unserer Konnektivitätsexpertise und der Konstellationsvision von OIQ werden wir die Vernetzung von mobilen Objekten neu definieren. Die Partnerschaft ermöglicht es uns, die Erreichung unserer strategischen Ziele zu beschleunigen und eine neue Generation intelligenter Konnektivität auf Basis von Satelliten- und terrestrischen Netzewerken, Branchen wie der Automobilindustrie, Landwirtschaft, Logistik und Schifffahrt bereitzustellen“, kommentiert Katrin Bacic, CEO von UNIO Enterprise.
Joseph J. Euteneuer, CEO von OIQ Global, ergänzt: „Wir freuen uns, UNIO Enterprise in der OIQ Global-Familie willkommen zu heißen. UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätstechnologie ist die perfekte Ergänzung zu unserer Vision globaler Konnektivität, die jederzeit und überall verfügbar ist. Gemeinsam werden wir eine nahtlose, multibandige Mobilitätskonnektivität schaffen, die weltweit neue Maßstäbe in puncto Effizienz, Sicherheit und operativer Insights setzt.“
Autonomes Fahren, intelligente Logistik und vorausschauende Wartung erfordern unterbrechungsfreie Konnektivität. Die kombinierte Expertise von UNIO und OIQ positioniert Europa an der Spitze der globalen Telematik-Innovation. In einer Zeit, in der die Konnektivität im Mobilitätsbereich so wichtig geworden ist wie Kraftstoff, stärkt diese Partnerschaft Europas Führungsrolle bei der Gestaltung einer souveränen, sicheren digitalen Infrastruktur.
Onsai: über 1 Mio. Euro für den Einsatz autonomer KI in der Hotellerie
Das 2024 in Leipzig von Jochen Emig, Ralf Bonin, Christian Müller und Tobias Koehler gegründete Start-up Onsai hat sich mehr als 1 Mio. Euro Wachstumskapital gesichert, um mit ihrer KI-Lösung für die Hospitality-Branche weiter zu skalieren.

Fachkräftemangel trifft Hotels besonders hart - 84% der deutschen Betriebe sind betroffen, 53% der Gäste bemerken ihn bereits. Onsai‘s KI-Agenten helfen Hotels dabei, die Gästekommunikation zu optimieren, repetitive Aufgaben zu automatisieren und das Personal in den täglichen Abläufen zu unterstützen.
Ex-Hoteliers und Harvard Absolvent entwickeln KI-Mitarbeiter für Hotels
In Hotels sind besonders Front-Office- und Gästeservice-Bereiche unter dem größten Druck – genau dort, wo Servicequalität und Gästezufriedenheit am sichtbarsten sind. Hier macht die Onsai GmbH mit ihren KI-Agenten den Unterschied. Gegründet von den ehemaligen Hoteliers und Hotel-Technologie-Spezialisten Ralf Bonin, Christian Müller und Tobias Koehler sowie dem KI-Experten Jochen Emig, hat Onsai einen autonomen KI-Mitarbeiter entwickelt, der Anrufe beantwortet, Reservierungsanfragen entgegennimmt und direkt in Hotelsysteme einbucht sowie alltägliche Herausforderungen eigenständig bewältigt.
„Ich habe selbst an der Rezeption gestanden, wenn das Telefon ununterbrochen klingelte und gleichzeitig Gäste einchecken wollten“, erinnert sich COO Ralf Bonin. „Unsere KI übernimmt heute genau diese Aufgaben – rund um die Uhr, in vielen Sprachen, ohne krank zu werden oder Urlaub zu benötigen.“
Kapital für Wachstum und Marktausbau
An der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligen sich der Leipziger VC Fonds SIVentures als Lead Investor sowie namhafte Business Angels aus den Bereichen Technologie und der Hospitality-Community. Zu den Investoren zählen auch die renommierten Branchenexperten Willem van der Zee, Director of Operations bei Pandox, und Wolfgang M. Neumann, Unternehmer und ehemaliger CEO von Radisson sowie President Europe & Africa bei Hilton. Die Mittel werden strategisch für die Weiterentwicklung der Produktpalette, den europäischen Marktausbau, die Verstärkung des Teams sowie die Integration weiterer Hotelsysteme eingesetzt. „Dieses Investment ist weit mehr als nur Kapital, es ist ein Vertrauensbeweis von Partnern, die das Potential unserer Lösung erkannt haben und gemeinsam mit uns den digitalen Mitarbeiter für die Hospitality Branche vorwärtsbringen wollen”, sagt Onsai CEO Jochen Emig.
Branche im Wandel
Eine aktuelle Studie von Prof. Roland Schegg zeigt: Erst 41% der europäischen Hotels nutzen KI aktiv. Haupttreiber ist der akute Personalmangel: KI wird vom „nice to have“ zum strategischen Muss, um Servicequalität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Die Hotellerie hinkt bei der praktischen Anwendung von KI noch deutlich hinterher, obwohl der Bedarf enorm ist", erklärt Wolfgang M. Neumann, ehemaliger Radisson CEO. „Onsai schließt genau diese Lücke – mit einer Lösung, die nicht nur technisch ausgereift ist, sondern auch die realen Herausforderungen der Branche versteht. Das ist der Digitalisierungsschub, den unsere Industrie dringend benötigt."
In den nächsten zwölf Monaten plant Onsai, mehrere Hotelsysteme anzubinden, den globalen Markt weiter zu durchdringen und zusätzliche nützliche KI-Agenten für die Hotellerie zu veröffentlichen.
Millionen-Deal für Pflanzen-Tech-Start-up FYTA
Das von Alexander Schmitt und Claudia Nassif 2018 gegründete Berliner Start-up FYTA entwickelt smarte Pflanzensensoren, die Pflanzenliebhaber*innen dabei unterstützen, die Signale ihrer Pflanzen frühzeitig zu erkennen und sie besser zu verstehen. In der TV-Show Die Höhle der Löwen überzeugte das Start-up. Es kam zum Handschlag für einen Kombi-Deal – 1 Million Euro für zehn Prozent der Firmenanteile. Im Nachhinein kam der Deal einvernehmlich dennoch nicht zustande. Was dann geschah …

Die Höhle der Löwen ist zurück – mit dabei ist das Tech-Start-up FYTA aus Berlin. Die Gründer Claudia Nassif und Alexander Schmitt geben Pflanzen mithilfe von smarten Pflanzensensoren und einer KI-gestützten App eine Stimme. Auf dem B2C-Markt ist das zwölfköpfige Team aus Berlin damit sehr erfolgreich, konnte seinen Umsatz in den vergangenen zwei Jahren jährlich jeweils verdoppeln und hat auch auf dem B2B-Markt und in der Forschung große Pläne für die Zukunft. In der Höhle der Löwen sucht FYTA 500.000 Euro für fünf Prozent der Firmenanteile.
Die Löwen zeigen sich von Produkt und Team schnell begeistert, wollen mehr als die fünf Prozent: Frank Thelen erkennt das große Potenzial in den Daten, die FYTA mit ihren Sensoren sammelt, auch Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer wollen investieren. Noch bevor FYTA ihren Pitch wirklich abschließen kann, liegen dem Start-up gleich vier Angebote vor: Frank Thelen erhöht sein erstes Angebot auf 800.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile. Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer bieten gemeinsam im Kombi-Deal 1 Million Euro für zehn Prozent, würden aber auch einzeln mit 500.000 Euro für fünf Prozent mitgehen.
1 Million Euro für zehn Prozent: Darum gibt es doch keinen Deal
Für Claudia Nassif und Alexander Schmitt keine einfache Entscheidung: „Frank Thelen ist sehr erfahren im Technologie-Bereich und hat unsere Vision direkt verstanden. Dasselbe gilt allerdings auch für Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer, die nicht nur ihre beeindruckende Expertise in vielerlei Hinsicht unter Beweis gestellt haben, sondern gemeinsam auch das größere Netzwerk, doppeltes Know-how und das höhere Angebot eingebracht haben”, so Claudia Nassif.
Der Handschlag für den Kombi-Deal – 1 Million Euro für zehn Prozent der Firmenanteile – fällt. Im Nachhinein kommt der Deal einvernehmlich dennoch nicht zustande. Nach guten Gesprächen einigen sich die FYTA-Gründer, Ensthaler und Maschmeyer, aus strategischen Gründen aktuell von einem Investment abzusehen.
Nach der Sendung: Abschluss der Finanzierungsrunde und neue Produktgeneration
Nach der Aufzeichnung geht es für FYTA erfolgreich weiter. Das Team konnte seine Finanzierungsrunde mit bestehenden Investoren abschließen und bereitet aktuell den Launch der nächsten Produktgeneration mit fünf neuen Produkten für Ende September vor. Mit dem neuen FYTA Terra werden dann erstmals auch Außenpflanzen mit einem smarten Tracker ausgestattet. Als nächsten Schritt plant das Team die Erschließung des B2B-Marktes mit einer Kombination aus Hardware und B2B-Subscriptions, die professionelle Nutzer*innen mit präziser Umweltintelligenz versorgen und gleichzeitig den Datensatz weiter ausbauen.
Die Vision: Der weltweit größte Datenpool für Pflanzen – für Forschung und Wirtschaft
Für FYTA ist das allerdings nur der Auftakt zur Realisierung ihrer großen Vision: Sie wollen alle grüne Infrastruktur weltweit mess- und trackbar machen und damit die größte Datenbasis für in- und outdoor Pflanzen weltweit aufbauen. Diese Daten will das Team für Benchmarking oder zur Bewertung grüner Vermögenswerte im Rahmen von CO2-Zertifikaten nutzen und diese auch der Forschung zur Verfügung stellen, um neue Erkenntnisse zu Bodenqualität oder den Auswirkungen des Klimawandels zu gewinnen.
Dahinter steht auch die ursprüngliche Vision der Gründung von FYTA: Ökonomin und Datenwissenschaftlerin Claudia Nassif stellt fest, dass in einer Welt, in der alles trackbar ist, gerade die so wichtige grüne Infrastruktur noch immer auf Mutmaßungen angewiesen ist. Der Grund: In der Pflanzenwelt gelten Sensoren als technologische Herausforderung, sind kaum bezahlbar in der Skalierung und die Analyse der Daten ist sehr komplex. In vier Jahren baut Nassif gemeinsam mit Schmitt FYTA auf, bringt mehr als eine Million eigenes Kapital ein und schafft einen Sensor für Pflanzen, der Umweltparameter wie Bodenfeuchtigkeit, Licht, Nährstoffgehalt oder Temperatur misst und anhand der Daten individuelle Pflegehinweise für jede Pflanze gibt.
agriBIOME: dt.-amerik. AgTech-Start-up schließt Bridge-Finanzierung ab
AgriBIOME, 2025 von Claus-A. Boche und Julia Katrin Rhode gegründet, ist ein mikrobiom-basierte AgTech-Start-up, das die Gesundheit von Boden und Nutztieren neu definiert. Das Start-up hat nun erfolgreich seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen

AgriBIOME ist ein deutsch-amerikanisches AgTech-Start-up, das mikrobiologische Intelligenz nutzt, um die Gesundheit von Böden und Nutztieren neu zu denken. Die wissenschaftlich fundierten Produkte ersetzen synthetische Zusätze durch natürliche Resilienz – für höhere Erträge, geringeren Antibiotikaeinsatz und eine somit zukunftsfähige Landwirtschaft.
2025 von Claus-A. Boche und Julia Katrin Rhode gegründet, startete agriBIOME im Juni offiziell den operativen Geschäftsbetrieb – und verzeichnet bereits erste Markterfolge und wachsende Kund*innenzahlen in Europa und den USA. Zudem war das Unternehmen dieses Jahr bereits Teil des German Accelerator Programms, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
„Das ist mehr als ein Meilenstein auf unserem Finanzierungsweg – es ist ein starkes Signal, dass unser Ansatz einer wissenschaftlich basierten und dennoch nachhaltigen Landwirtschaft sowohl von Landwirten als auch von Institutionen geteilt wird“, erklärt Claus-A. Boche, Mitgründer und Geschäftsführer von agriBIOME. „Wir sind stolz, bereits zahlende Kunden zu haben – und auch bereits eine US-Tochtergesellschaft, die operativ aktiv ist.“
Die Investition (über die Höhe liegen keine Angaben vor) soll verwendet werden, um das Produktportfolio im Bereich mikrobiom-basierter Bodenlösungen und Einzelfuttermittel zu erweitern sowie die operative Skalierung in Europa und den USA voranzutreiben sowie Forschung, Entwicklung und Feldversuche in Pflanzen- und Tierhaltungssystemen weiter auszubauen.