DIE EICHE: Einzigartiges Kolumbarium eröffnet in Lübeck


44 likes

Bestattung neu denken – mit diesem Anspruch eröffneten die Initiator*innen und DIE EICHE GmbH Gründer*innen Peggy Morenz und Michael Angern am 20. Juni 24 ihr Kolumbarium in Lübeck.

Ein Kolumbarium ist ein Friedhof in einem eigenen Gebäude. Hier werden Urnen mit der Asche Verstorbener aufbewahrt. DIE EICHE in Lübeck, ein ästhetisch anspruchsvoll gestaltetes überkonfessionelles Kolumbarium, befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher, den der Vater von Literaturnobelpreisträger Thomas Mann 1873 errichten ließ. Nach umfangreichen Umbauten findet das denkmalgeschützte Gebäude am historischen Hansahafen nun eine neue Nutzung.

Die Trägerschaft liegt bei der Heilsarmee, die Einrichtung des Friedhofs erfolgte privatwirtschaftlich. Ehrenamtliche Trauerbegleiter der Heilsarmee sind ständig im Haus präsent und bieten Hinterbliebenen Zuspruch. Moderne Licht- und Raumgestaltung, Bildende Kunst sowie kuratierte Erinnerungsstücke der Verstorbenen machen den alten Kornspeicher zu einem Ruhepol. Konzerte und Lesungen verbinden das Lebendige mit dem Kontemplativen.

Co-Initiator Michael Angern: „Die Eröffnung der EICHE als Kolumbarium macht mich sehr glücklich. Zehn Jahre sind seit der ersten Idee vergangen. Mit der EICHE interpretieren wir das Thema Urnenfriedhof neu und tragen zur Vielfalt der Bestattungsmöglichkeiten bei. Gleichzeitig holen wir den Friedhof wieder mitten in die Stadt, mitten ins Leben, wie es jahrhundertelang in Europa üblich war.“

Rund 3400 Verstorbene finden Platz im Kolumbarium. Die Urnengräber verteilen sich dezent über den ersten und zweiten Boden des Gebäudes. Hier gibt es Räume wie Galerien, Bibliotheken und ein Kabinett, in denen Sofas und Sessel zum Verweilen einladen.

Bei der Konzeption standen die Verstorbenen und ihre Angehörigen im Mittelpunkt aller Überlegungen. Michael Angern: „Wir wollten einen Raum schaffen, der Tod und Leben verbindet und Angehörigen die schwere Zeit des Abschieds erleichtert. Die Namen und Geschichten der Verstorbenen sollen weiterhin gewürdigt werden.“ Diese Vorstellung findet in den „Lebenszeichen“ ihren Ausdruck: Auf den Galerien gibt es beispielsweise vor den eigentlichen Grabkammern Vitrinen, in denen Erinnerungen in vielfältiger Form „in Szene gesetzt“ werden. An anderer Stelle erinnern von Biographen geschriebene Rückblicke an die Lebensgeschichte Verstorbener. Im Kabinett erzählen Fotos aus ihrem Leben von ihnen.

Alle als „Lebenszeichen“ erhaltenen Erinnerungen werden im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Gedächtnis des Ortes, sie machen Gesellschaftsgeschichte erlebbar und konstituieren Gemeinschaft

Das Gebäude

Das Kolumbarium DIE EICHE befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher am Hansahafen an der Trave in Lübeck. Senator und Kaufmann Thomas Johann Heinrich Mann ließ das siebenstöckige Gebäude 1873 erbauen. Sein Sohn, der Nobelpreisträger Thomas Mann, erwähnte es in den „Buddenbrooks“. Nach wechselnden Nutzungen erwarb Michael Angern das Gebäude im Jahr 2013.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist 13 Meter breit und 27 Meter lang. Die neugotische Backsteinfassade zieren vorn 30 Fenster, weitere 23 befinden sich auf der Rückseite. Mächtige Holzstützen tragen die Lagerböden bis ins sechste Obergeschoss. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz schufen geschickte architektonische Eingriffe im Inneren einen Raum mit einem starken sakralen Charakter. Alte Kirchenbänke für bis zu 100 Gäste unterstreichen diesen Eindruck.

Die „Eiche“ ist der einzige von insgesamt sieben Mann’schen Kornspeichern, der heute noch existiert. Die Namen der anderen Speicher lauteten „Linde“, „Adler“ und „Walfisch“, „Löwe“, „Hirsch“ und „Elephant“. Sie wurden so benannt, damit die Schauermänner mit ihren Kornsäcken sie leichter fanden.

Die Gestaltung

Die Initiatoren kuratierten das Innere der EICHE sorgfältig. Kunst ist allgegenwärtig. Bis ins kleinste Detail durchdachten die Gründer Gestaltung und Wirkung. Sie komponierten das Zusammenspiel verschiedener Elemente, ohne das Primat des Friedhofs aus dem Auge zu verlieren.

Peggy Morenz: „DIE EICHE ist ein Herzensprojekt. Hier verschmelzen Raum und Licht, Farbe und Geruch, Klang und rituelle Handlungen zu einer außergewöhnlichen Aura, die die Menschen in der Stunde des Abschieds trägt. Manche bezeichnen diesen Ort gar als ‚Gesamtkunstwerk‘.“

Die eindrucksvolle Lichtinstallation in der Halle ist ein Entwurf der schweizerischen Künstlerin Madleina Lys. Ihr warmes Licht wird von 12.703 Porzellanplättchen an 600 Fäden gestreut. Das große und zugleich filigrane Kunstwerk mit einer Länge von fast sechs Metern verbindet die drei unteren Böden. Die Floristik im Haus wird von einer bekannten Floristin kuratiert. In stilvollen, dauerhaften Kompositionen von frischen und getrockneten Pflanzen beschäftigt sie sich mit dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Das Hausinstrument der EICHE ist eine Celesta. Mit der Klaviatur dieses Instruments werden wie bei einem Glockenspiel Metallplättchen statt Saiten angeschlagen. Der so erzeugte zarte, fast ätherische Klang ist ein perfekter Gegensatz zur wuchtigen Balkenarchitektur.

Von der Malerin Judith Maria Kleintjes stammt das Bild „Licht wird Stille, Stille wird Licht“, das sich in einer kleinen Kapelle befindet. Es ist nur eines von zahlreichen Werken, die von Künstlern wie Le Corbusier, herman de vries, Bernd Hamann, Linda Schwarz oder Christian Metzner geschaffen wurden und sich dezent platziert im gesamten Gebäude finden.

Peggy Morenz: „Der Mann’sche Kornspeicher sollte schon ein außergewöhnliches Kolumbarium werden. Wir wollten ihn seiner historischen Bedeutung und architektonischen Schönheit entsprechend gestalten. In den historischen Dielen finden sich immerhin noch heute Getreidekörner aus dem 19. Jahrhundert. Die Gestaltung sollte zeitlos werden, indem sie mit der Zeit spielt. Wir haben uns mit jedem Detail eingehend beschäftigt. Es gibt eine Bibliothek mit Büchern, antiken Urnen und Kunstgegenständen. Das Gemeinschaftsgrab wird von einer schweren Pforte aus einer 1000-jährigen Pappel verschlossen. Die Gesamtkomposition aus Kunst und Geschichte schafft ein stilles und unaufdringliches Ambiente, das trösten soll und zugleich inspirieren und Kraft spenden.“

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Gründer*in der Woche: Cansativa – Vom Tiefschlag zum Marktführer

Wie die Cansativa-Gründer Benedikt und Jakob Sons im schwierigen Medizinal-Cannabismarkt trotz heftiger Hindernisse Branchenprimus wurden.

Die berühmte Ideengebung unter der Dusche war es im Fall von Jakob und Benedikt Sons zwar nicht, aber ähnlich spontan kam ihr Einfall, ein Unternehmen zu gründen, das es in dieser Form vorher noch nicht gab. 2017 fing alles an: Jakob, ein Jurist, hatte ein Rechtsgutachten auf seinem Schreibtisch, das sich mit der Frage beschäftigte, ob das Wort „Cannabis“ in einem Firmennamen verwendet werden dürfe. Während Begriffe wie „Kokain“ selbstverständlich ausgeschlossen waren, stellte Jakob fest, dass „Cannabis“ rechtlich möglich wäre – ein entscheidender Moment, der den Grundstein für eine große Idee legen sollte.

Er und sein Bruder Benedikt, ein Wirtschaftsingenieur, erkannten das immense Potenzial dieser rechtlichen Situation. Der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland steckte zu diesem Zeitpunkt in den Kinderschuhen, und das bevorstehende Gesetz im Bundestag, das im März 2017 eingebracht werden sollte, deutete auf eine bevorstehende Legalisierung hin. Eine milliardenschwere Marktchance, die nur darauf wartete, ergriffen zu werden. Denn Cannabis zählt zu den beliebtesten Drogen der Welt. Das Rauschmittel kennzeichnet sich durch eine beruhigende und entspannende Wirkung.

Wie eine rechtliche Neuerung zu einer milliardenschweren Geschäftsidee führte

Die Idee zur Gründung ihres Cannabis-Start-ups teilten sie um 2.30 Uhr in der Früh auf einer Familienfeier mit. Ihre Entscheidung führte sie bereits zwei Wochen später zum Notar, bei dem sie ihre Firma offiziell eintragen ließen. Jakob, der rechtliche Ideengeber, und Benedikt, der wirtschaftliche Kopf des Unternehmens, hatten den Mut, ein Unternehmen in einem Markt zu gründen, der noch nicht existierte, aber das Potenzial hatte, die Zukunft zu verändern. „Wir betraten damit absolutes Neuland. Es gab für unser Vorhaben keine Lösung von der Stange, alles musste neu reguliert und gestaltet werden. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das spannend, weil man den Markt neu gestalten kann und Teil von etwas Entstehendem ist. Zugleich birgt etwas Neues auch ein riesiges Potenzial in sich, denn der First Mover in diesem Gebiet ist meist der Entscheidende“, beschreibt Benedikt die Anfänge.

Gemeinsam mit den Behörden wurden neue Wege erarbeitet. 2017 erhielten die Gründer die notwendigen Lizenzen, um loszulegen. Die Gesetzgebung von damals sollte einiges in diesem Markt verändern. Die Hoffnung war immer, dass Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel reguliert ist, sodass Ärzt*innen ein reguläres Rezept für getrocknete Blüten oder Extrakte ausstellen dürfen – wie es seit April 2024 der Fall ist. Vorher erfolgte die Verschreibung stets auf einem Betäubungsmittelrezept.

Die Brüder legten los. Es erfolgte ihr erster Import und Verkauf von medizinischem Cannabis in Deutschland. Mit nur zwei Werkstudenten machten sie bereits ein Jahr später ihre erste halbe Million Euro Umsatz. Schnell stieg der erste US-amerikanische Venture Capitalist mit einem Investment von 1,6 Millionen Euro bei ihnen ein. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und so konnten sich die Brüder seit Ende 2018 ihrem Start-up in Vollzeit widmen.

Cansativa, so der Name ihres Unternehmens, ist als Arzneimittelgroßhändler etabliert und GDP-zertifiziert (Good Distribution Practice). Das Siegel stellt eine unverzichtbare Norm für Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen und medizinischen Produkte dar. Die Zertifizierung stellt sicher, dass alle Prozesse, die den Vertrieb von pharmazeutischen Produkten betreffen, strengen Qualitätskontrollen unterliegen. Das Unternehmen baute eine eigene Infrastruktur mit regulierten Lieferketten aus. Die dadurch erreichte höhere Glaubwürdigkeit bei Kund*innen und Partner*innen erlaubte es Cansativa, in den folgenden zwei Jahren weiter zu wachsen. Hunderte von deutschen Apotheken wurden in dieser Zeit durch ihr Unternehmen beliefert. Seit der ersten Stunde operierte das junge Start-up profitabel und schuldenfrei. Doch für weiteres Wachstum waren die Brüder Sons auf weitere externe Geld­geber*innen angewiesen.

Der steinige Weg zum Erfolg – Liegenbleiben ist nicht die Lösung

Im Februar 2020 kam der erste Einbruch, der sie kurz vor das Aus brachte: Ihre Finanzierung war gefährdet. Wie so oft im Leben half auch hier ein wenig Glück. Das hatten Benedikt und Jakob, indem sich kurz darauf neue Lieferant*innen der Großhandelsplattform anschlossen. Die drohende Pleite konnte erfolgreich abgewendet werden, der Umsatz wuchs erneut rasant, sodass sie sich wieder selbst finanzieren konnten. Weitere Kapitalgeber*innen stiegen ein, der Umsatz wuchs bis 2021 auf knapp zehn Millionen Euro. Ihr strategischer Vorteil, der sich als Türöffner bei den Kapitalgeber*innen erwies, war ihr Alleinstellungsmerkmal: Cansativa war und ist das einzige deutsche Can­nabisunternehmen, das als offizieller Partner der Bundes­regierung (BfArM) Cannabis aus dem Vertrags­anbau der Bundesrepublik vertreiben darf.

Das half enorm, Vertrauen bei den Investor*innen zu schaffen, sodass 2022, auf dem damaligen Höhepunkt ihrer Erfolgsreise, ein weiterer internationaler Investor namens Casa Verde Capital – mitgegründet von US-Kult-Rapper Snoop Dogg – 13 Millionen Euro in das junge Unternehmen investiert. Alles sprach zu diesem Zeitpunkt dafür, dass Deutschland den Markt für Cannabis noch weiter öffnen würde. „Wir waren felsenfest davon überzeugt, dass die Legalisierung von Cannabis kommt“, erinnert sich Benedikt an die Zeit des Bundestagswahlkampfs 2021. Die Volllegalisierung hätte die Öffnung eines Zehn-Milliarden-Euro-Markts über Nacht bedeutet.

Euphorisch und optimistisch gaben die Sons noch einmal Vollgas und bereiteten ihr Unternehmen auf einen volllegalisierten Freizeitmarkt vor. Sie entwickelten eine B2B-Plattform und beschäftigten zu diesem Zeitpunkt mehr als 60 Angestellte. Ihre Finanzierung war bis zum Oktober 2022 gesichert, darüber hinaus jedoch nicht wirklich.

Dann mussten sie erneut einen Tiefschlag einstecken. Mit der Veröffentlichung des ersten Eckpunktepapiers durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach Ende Oktober 2022 verpuffte der Traum der schnellen Legalisierung. Die in das Legalisierungsprojekt eingebundene Ministerien tauschten sich mit der EU-Kommission in Brüssel über die Unionsrechtsvereinbarkeit dieses Vorhabens aus und fertigten ein neues Eckpunktepapier an, das im Vergleich zum ersten restriktiver ausfiel. „Nach dem zweiten Eckpunktepapier im Frühjahr 2023 war klar, dass es nicht zu einer Volllegalisierung kommen würde, wie wir erwartet hatten“, resümiert Jakob das Ergebnis dieser Rallye.

Die Entscheidung auf Bundesebene hatte Konsequenzen für das junge Start-up. Der neue B2B-Marktplatz mit Kosten über 500.000 Euro, ein Patient*innenbeirat, neue Produkte, viele Mitarbeitende und ein zu großes Office mussten überdacht und zurückgebaut werden. „Es waren keine einfachen Tage für uns. Wir mussten die Reißleine ziehen und unser Unternehmen schnell der gegebenen Situation anpassen“, fasst Benedikt diese kritische Zeit zusammen. Das Unternehmen hatte zu schnell skaliert. 30 Prozent der Mitarbeitenden mussten sofort entlassen werden, die neuen Projekte wurden eingestampft.

Der Tiefschlag war existenzbedrohend, manch einem anderen Unternehmen hätte es schlichtweg das Genick gebrochen. In Summe hat Cansativa bis zu dieser Zeit fünf Millionen Euro mehr oder weniger in den Sand gesetzt. Lehrgeld, das aber nicht umsonst war, sondern genutzt wurde, um es von da an besser zu machen. Die Brüder Sons glaubten weiterhin an den deutschen Markt und bauten ihr Geschäft infolge um.

Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zum Erfolg

In Momenten der Rückschläge zeigt sich der wahre Unternehmergeist. Anstatt sich von diesen entmutigen zu lassen, nahmen die Gründer die Herausforderung an und analysierten präzise, was schiefgelaufen war. Sie nutzten die Krise als Chance zur Neuausrichtung, passten ihre Strategie an und setzten auf die Stärke ihres verbliebenen Teams. Durch das Fokussieren auf ihre Kernkompetenzen und das gezielte Einholen von externem Rat gelang es ihnen, neue Wege zu finden und das Start-up wieder auf Kurs zu bringen. Dieser resiliente Ansatz stärkte nicht nur das Unternehmen, sondern schärfte auch die Vision für die Zukunft in einem der kompetitivsten Märkte.

Denn der Cannabismarkt war zu diesem Zeitpunkt bereits übersättigt. Frisches Geld von Investor*innen zu erhalten, war schwerer. Mehr als 60 Unternehmen drohte bzw. droht mittlerweile das Aus. Der Markt steht vor Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der strengen regulatorischen Anforderungen, die Anbau, Verarbeitung und Vertrieb betreffen. Die Behörden kontrollieren diese Prozesse intensiv, um sicherzustellen, dass alle Produkte den hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen. Sich von der Konkurrenz abzusetzen war kein leichtes Unterfangen für die beiden Geschäftsleute. Aber ihr Weg zeigt, dass sie den richtigen eingeschlagen haben.

Cansativa und Medizinal-Cannabis, quo vadis?

Heute ist Cansativa mit über 25 Prozent Anteilen Marktführer und der größte One-Stop-Shop für medizinisches Cannabis in Deutschland. Mittlerweile verfügen sie über ein Kund*innennetzwerk mit über 2500 teilnehmenden Apotheken und 40 Partner*innen aus 15 Ländern. Das Start-up besitzt das einzige existierende Mandat für den Vertrieb von staatlichem Cannabis, dazu das größte Produktportfolio mit verschiedenen Blüten, Extrakten, Isolaten und Zubehör. Im vergangenen Jahr erreichte man einen Umsatz von über 17 Millionen Euro. Dieses Jahr wird ein Umsatz von über 30 Millionen Euro erwartet, bei Profitabilität und positivem Cashflow.

2022 launchten die Sons mit AMICI ihre erste eigene Marke. Es folgte die Marke N!CE, die die Bedürfnisse der Patient*innen noch effizienter bedienen soll. Im Exklusivvertrieb können in Deutschland nur über Cansativa einige der international beliebtesten Marken wie Peace Naturals und Kultivare bezogen werden. Damit folgt Cansativa dem deutlichen Trend zu mehr Produktvielfalt und -qualität rund um medizinisches Cannabis.

Whitney Economics, ein Analysedienst mit Fokus auf die Cannabisindustrie, schätzt die Zahl der deutschen Cannabiskonsument*innen auf mindestens vier Millionen Menschen. Im medizinischen Markt werden dieses Jahr über 400 Millionen Euro umgesetzt. Sollte die vollständige Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch kommen, könnte der deutsche Cannabismarkt in den kommenden Jahren stark expandieren. Das Potenzial bis 2025 wird laut Statista auf über 3,1 Milliarden Euro geschätzt. Im globalen Vergleich herrscht in Deutschland heute schon eine progressive Cannabispolitik. Der Aufbau eines geregelten Marktes mit klaren Vorschriften könnte Deutschland führend in Europa machen, mit weitreichenden Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, den Arbeitsmarkt und Steuererträge.

Nicht überall sind die Aussichten so rosig wie hierzulande. In Kanada gibt es beispielsweise zu viele Cannabisproduzent*innen und zu wenig Abnehmer*innen, sowohl in der medizinischen Anwendung als auch im Freizeitgebrauch. Die Preise befinden sich dort daher im Sinkflug.

Die Unternehmerbrüder blicken auf ihren Weg zurück und ziehen eine wichtige Lehre aus den vergangenen Jahren: Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. „Profitabilität entsteht nicht durch Zufall“, betonen sie. „Es erfordert eine gnadenlose Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, das rigorose Durchführen von Kostensenkungsmaßnahmen und eine präzise Marktanalyse, die keine Illusionen zulässt.“ Diese kompromisslose Haltung gegenüber der Realität hat es ihnen ermöglicht, auch in turbulenten Zeiten das Steuer fest in der Hand zu behalten. Ihre Fähigkeit, die Richtung zu ändern, wann immer es notwendig war, ohne die langfristige Vision aus den Augen zu verlieren, hat sich als unschätzbar wertvoll erwiesen.

Heute steht Cansativa nicht nur als Marktführer da, sondern auch als Beispiel dafür, wie Widerstandsfähigkeit und strategische Flexibilität in einem schnelllebigen und oft unvorhersehbaren Marktumfeld zum entscheidenden Erfolgsfaktor werden können. „Unsere Reise hat uns gelehrt, dass Scheitern nur eine Zwischenstation ist – eine Chance, sich neu zu erfinden und gestärkt daraus hervorzugehen“, fügen die Brüder hinzu und blicken mit einem klaren Ziel in die Zukunft: das Unternehmen weiterhin als Vorreiter in einem sich ständig wandelnden Markt zu etablieren.

paretos: Decision Intelligence-Start-up schließt Series A über 8,5 Mio. Euro ab

Paretos ist eine führende KI-basierte Decision-Intelligence-Plattform für datengetriebene Entscheidungsprozesse. Mit dem frischen Kapital soll das Wachstum beschleunigt werden.

Paretos wurde Mitte 2020 von Fabian Rang und Thorsten Heilig gegründet. Ihre Vision: Jede(r) kann jederzeit gute Entscheidungen treffen. Mit neuesten Deep-Learning- und Machine-Learning-Methoden unterstützt das Heidelberger Start-up Unternehmen dabei, Business-Potenziale bestmöglich auszuschöpfen.

Jetzt sichert sich paretos 8,5 Millionen Euro in einer Series A-Finanzierungsrunde. Angeführt wird die Runde von Acton Capital, bekannt für Investments in Unternehmen wie Etsy, Cyberport und HomeToGo. Die Bestandsinvestoren UVC Partners und LEA Partners beteiligen sich ebenfalls. Zudem unterstützen namhafte Funds und Angel wie Interface Capital unter der Leitung von Niklas Jansen (Blinkist) und Christian Reber (Wunderlist, Pitch) sowie der ehemalige Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter.

Mit dem frischen Kapital planen die paretos-Gründer, das Wachstum zu beschleunigen: „Unsere Plattform liefert meist schon im ersten Jahr einen ROI von über 100 % und erzeugt Business Impact in Millionenhöhe. Mit der Unterstützung unserer Investoren wollen wir unseren Technologievorsprung weiter ausbauen,“ sagt Thorsten Heilig, Co-Founder und CEO von paretos. „Aktuell stehen viele Unternehmen in Deutschland und Europa unter Druck. Wir geben ihnen ein Instrument an die Hand, die drängenden Herausforderungen zu bewältigen – von veränderten Kundenanforderungen über komplexe Lieferketten bis hin zu Kosten- und Effizienzdruck.“

Der globale Markt für Decision Intelligence soll bis 2030 jährlich um 25 % zulegen und sich auf 50 Milliarden Euro vervierfachen (Quelle: MarketsandMarkets). Decision Intelligence beschreibt die Nutzung von KI, um komplexe Entscheidungen auf Basis von Daten zu unterstützen, zu optimieren oder sogar zu automatisieren. Ziel sind neben Prognosen die Ableitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen – besonders in dynamischen Planungs- & Operations-Prozessen. Deshalb sehen viele Expert*innen diese Technologie ähnlich relevant wie generative KI.

„Mit seiner patentierten und hochinnovativen Technologie bei gleichzeitig starkem Anwendungsbezug hat paretos die besten Chancen, eine internationale Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Andreas Unseld, General Partner bei UVC Partners. Und Nils Seele, Partner bei LEA Partners, ergänzt: „Nachdem KI konzeptionell gedacht ist, geht es jetzt an die Transformation. Wer nach ROIs in KI-Applikationen sucht, wird bei paretos fündig.“

Vom internationalen Marktforschungsinstitut Gartner wird paretos als einer von neun europäischen repräsentativen Decision-Intelligence-Anbietern (von 30 weltweit) herausgestellt. Bereits heute unterstützt die KI-basierte Plattform von paretos Marktführer wie HelloFresh, die Otto Group, Faller Packaging, ARMEDANGELS oder EDEKA bei der Entscheidungsfindung in geschäftskritischen Prozessen.

ZOLLHOF: Auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum

Wir stellen den Nürnberger Start-up-Inkubator ZOLLHOF, seine ambitionierten Ziele und vier der darin erfolgreich geförderten Start-ups vor.

Mit einem Inkubator innovativen Tech-Start-ups maßgeschneiderte Unterstützung und beste Bedingungen für erfolgreiches Wachstum bieten – mit diesem Ziel haben sich die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Siemens, Schaeffler, NÜRNBERGER Versicherung, HUK-Coburg, die Stadt Nürnberg und BDI-Vize Prof. Kempf als Gesellschafter des ZOLLHOFs zusammengetan. Sieben Jahre später hat eben dieser Inkubator – der seit 2020 in der namensgebenden Immobilie, einem ehemaligen Zollgebäude in Nürnberg beheimatet ist – 110 Start-ups im Rahmen eines sechsmonatigen Support-Programms begleitet, für das über das ganze Jahr hinweg Bewerbungen eingehen – aus der Region, längst aber auch aus Europa und darüber hinaus.

Die internationale Ausrichtung dokumentiert auch die im Frühjahr 2024 verliehene Auszeichnung als einer von „Europe’s Leading Start-up Hubs“. Beeindruckend ist auch: 70 Prozent der bis dato unterstützten Teams sind nach wie vor erfolgreich am Markt, haben 1000 Arbeitsplätze geschaffen und 300 Mio. Euro Finanzierung bekommen. Der ZOLLHOF zählt zu den am schnellsten wachsenden Tech-Inkubatoren in Deutschland, zu den Top-3Gründerzentren in Bayern und ist einer von zwölf „Digital Hubs“ der Digital Hub Initiative der Bundesregierung.

Innovation und Impact aus allen Branchen

Nur acht Prozent aller Teams, die sich bewerben, kann ein Platz im Programm angeboten werden. Dr. Judit Klein hat das Inkubationsprogramm aufgebaut: „Bei der Auswahl achten wir vor allen Dingen auf die jeweiligen Gründer*innen, das heißt: Gibt es ein komplementäres Team? Steht ein zu lösendes Problem im Zentrum oder die vermeintlich perfekte, aber unvalidierte Lösung? Außerdem legen wir Wert auf einen hohen Grad an Innovation und suchen Ideen, die echten Impact generieren können“, so die Head of Startups. Aufgenommen werden frühphasige Tech-Start-ups aller Branchen, oft noch vor dem Product Market Fit. Als Digital Hub mit Schwerpunkt auf Digital Health stammen 30 Prozent der ZOLLHOF-Gründungsteams aus dem Gesundheitsbereich.

Als ZOHO Factory auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum

Auch wenn Start-up-Gründungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent gestiegen sind, gibt es gerade im Bereich der forschungsnahen Ausgründungen noch ungenutzte Potenziale. Um diese zu heben, hat die Bundesregierung den Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ ins Leben gerufen. Als „ZOHO Factory“ will das ambitionierte ZOLLHOF-Team um CEO Benjamin Bauer gemeinsam mit lokalen Unternehmer*innen und einem Zusammenschluss nordbayerischer Hochschulen die Gründerunterstützung auf ein neues Level heben und die Region zum Start-up-Epizentrum machen. Das ZOHO-Factory-Konzept setzt dabei auf drei Handlungsfelder. Mit einem Venture Fund sollen mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups geschaffen werden. Durch Gründungsstipendien werden unternehmerische top Talente und mit der Entstehung eines neuen Tech Space Hardware-Innovationen gefördert. „So können wir Nordbayern zum Leuchtturm für Innovation und Start-ups transformieren, zum Magnet für die besten Talente werden, mehr Kapital für Innovationen gewinnen und nachhaltig die regionale und nationale Wettbewerbsfähigkeit steigern“, erklärt Benjamin Bauer.

Im Folgenden stellen wir vier Start-ups vor, die auch mithilfe des ZOLLHOFs erfolgreich durchgestartet sind.

Amperial

Warum kühlen wir Gebäude immer noch mit energieintensiven Klimaanlagen, anstatt zu verhindern, dass Wärme ins Gebäudeinnere eindringt? Diese Frage stellte sich das Team von Amperial, angetrieben von der Idee, die negativen Folgen des Klimawandels durch technologischen Fortschritt einzudämmen.

Ihre Vision: nachrüstbare, intelligente Sonnenschutzfolien. Diese schaltbaren High-Tech-Folien, basierend auf nanotechnologischem Material, reflektieren die Wärmestrahlung der Sonne, ohne das Tageslicht zu beeinträchtigen. So bleibt die Hitze draußen, während das Licht ins Gebäudeinnere dringt. Der Stromverbrauch für Kühlung und Beleuchtung kann damit um bis zu 26 Prozent gesenkt werden, die Aufheizung in Gebäuden um bis zu sieben Grad Celsius.

Amperial wurde aus der Forschungsgruppe Solution Processed Semiconductors der FAU ausgegründet. Kennengelernt haben sich die Gründer*innen Niall Killilea, Dr. Olaf Weiner, Katja Wadlinger und Matthias Trost im ZOLLHOF. Für den Letztgenannten bestens bekanntes Terrain – bis 2022 war Matthias Trost dort Partner Manager und hatte zuvor am Talent Program des Inkubators, einem Innovationsprogramm für Studierende, teilgenommen. Auch als Gründer und CEO von Amperial bleibt er Teil des Ökosystems und arbeitet im Rahmen des ZOLLHOF-Startup-Programms erfolgreich an der Weiterentwicklung des Start-ups. Zuletzt überzeugte das Team einen seiner externen ZOLLHOF-Mentoren so von seiner Idee, dass dieser zum ersten Business Angel des GreenTech-Start-ups wurde. Inzwischen konnte eine erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen werden und die FAU zeichnete Amperial 2023 als Innovator des Jahres aus.

Insolvente Campervermietung Off sucht Investor*innen

Die Campervermietung Off – ehemals CamperBoys – hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde RA Dr. Alexander Fridgen bestellt, der nun auf Investor*innen-Suche ist.

Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es, die Fortführung des Geschäftsbetriebs gemeinsam mit einem neuen Investor zu ermöglichen. Erste Verhandlungen hierzu werden bereits geführt. Die Gehaltszahlungen für die Mitarbeitenden sind bis Ende 2024 gesichert. Betroffene Kundinnen und Kunden werden in den kommenden Tagen von der Schuldnerin über die weiteren Schritte informiert.

„Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens werden wir uns zunächst einmal ein Bild von der Situation der CamperBoys GmbH machen und die erforderlichen konkreten Schritte einleiten“, sagt Dr. Alexander Fridgen: „Trotz der schwierigen aktuellen Situation arbeiten wir gemeinsam intensiv daran, Wege zu finden, um den Geschäftsbetrieb langfristig fortzuführen und den Umbau des Unternehmens mit einem neuen Investor erfolgreich voranzutreiben.“

Fokus auf Digitalisierung und Kund*innenzufriedenheit

Die CamperBoys GmbH betreibt deutschlandweit zehn Vermietstationen und verfügt über eine Flotte von rund 1.200 Campingfahrzeugen. Die gesamte Dienstleistung, von der Vermietung bis hin zur Reiseplanung, ist dank eigens entwickelter Software hoch digitalisiert und auf maximale Kundenzufriedenheit ausgerichtet. Aufgrund veränderter Marktgegebenheiten arbeitete das Unternehmen bereits seit 2022 an einem Umbau des Geschäftsmodells – weg von eigenem Fuhrpark und hin zu einem Asset-Light-Modell mit einer Mietflotte von externen Systempartnern.

Entsprechend ist Off inzwischen ein Travel-Unternehmen, das über die Campervermietung hinaus individuelle Routenplanung durch den Off Guide ermöglicht. Mit einer eigenen, innovativen Vermiet-Software sorgt Off für einfache und effiziente Abläufe bei der Vermietung und Kund*innenbetreuung.

Marktveränderungen und finanzielle Herausforderungen

Das ursprüngliche Geschäftsmodell des Unternehmens ist aufgrund gestiegener Einkaufspreise, hoher Finanzierungskosten und sinkender Restwerte im Markt stark unter Druck geraten. Nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch Bestandsinvestor*innen haben bis zuletzt an eine größere Finanzierungsrunde mit externen Investor*innen geglaubt und Überbrückungsfinanzierungen zur Verfügung gestellt. Leider scheiterte die Finanzierungsrunde vor wenigen Tagen, wodurch der Insolvenzantrag unvermeidbar wurde.

„Wir bedauern sehr, dass wir den Schritt in die Insolvenz nun gehen mussten, sind aber weiterhin optimistisch, dass es uns gelingen kann durch strategische Partnerschaften und eine Umstrukturierung unser Geschäftsmodell zukunftsfähig zu machen“, sagt Paul Pizzinini, Geschäftsführer und Gründer der CamperBoys GmbH. „Unser Ziel ist es, die bewährte CamperBoys-Qualität unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft anbieten zu können, möglichst viele der von uns geschaffenen Arbeitsplätze langfristig zu erhalten und unsere Marktposition sukzessive weiter auszubauen.“

Für mögliche Investor*innen steht der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Fridgen als Ansprechpartner bereit.

Gründer*in der Woche: Seewara – Buchhaltung „all in one place“

Die Seewara-Gründer Eric Steiner-Mantei, Tobias Mayer und Mario Ewert haben eine Buchhaltungsplattform gelauncht, die Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen „all in one place“ vernetzt.

Viele Einzelunternehmer*innen erledigen ihre Buchhaltung eigenständig und tun dies teilweise mit Do-it-yourself-Buchhaltungslösungen, mit denen sie womöglich ohne fundiertes Fachwissen Fehler gegenüber dem Finanzamt riskieren – bis hin zur Strafbarkeit. Oftmals sind diese Angebote für Selbständige, welche die Buchhaltung als lästige Pflicht neben dem eigentlichen Kerngeschäft erledigen müssen, nur unzureichend geeignet.

Die Alternative ist die Beauftragung von Mitgliedern der steuerberatenden Berufe, die selbst oder mithilfe von Buchhalter*innen die Arbeit erledigen. Doch für viele Buchhaltungspflichtige wäre eine Lösung, die auf moderne Technik für den Austausch und die Archivierung von Dokumenten setzt und Automatisierung mit menschlicher Expertise verknüpft, die bessere Wahl.

„Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen“

Das 2021 gegründete und von Berlin, München und Wien aus agierende Start-up Seewara hat mit einem Team aus erfahrenen Medien- und IT-Profis sowie Fachleuten aus Buchhaltung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung eine gänzlich neue Buchhaltungslösung gelauncht. Die Buchhaltungsplattform Seewara, die in dieser Ausrichtung bislang einzigartig ist, bringt Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen zusammen und will damit das Beste aus beiden Welten im Rahmen eines einzigartigen, hybriden Worklows vereinen.

Ab Oktober 2024 steht zudem die Seewara App für iOS und Android zum Download bereit, um als Mandant*in auf einfache Weise Belege zu scannen und in den eigenen Seewara Account hochzuladen. Eine Weiterleitung von E-Mails mit PDF Belegen im Anhang ist ohnehin schon Teil der Funktionspalette, um wiederkehrende Belege in der Verarbeitung zu automatisieren.

„Seewara kombiniert Technik und menschliche Expertise und schafft einen durchgängig digitalen Workflow – unsere entwickelte Software dadurch eine professionelle Abwicklung zu für beide Seiten fairen Konditionen in der Leistungsvergütung“, erklärt Eric Steiner-Mantei, geschäftsführender Gesellschafter und Mitgründer der Seewara GmbH. „Künstliche Intelligenz erledigt bereits einen Teil der Arbeit, wobei wir davon überzeugt sind, dass sie menschliche Fähigkeiten nicht ersetzen wird sondern im Rahmen der Buchhaltung effizienteres Arbeiten ermöglicht. Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen, einfach, produktiv und rechtskonform mit dem höchsten Anspruch an Sicherheit und Vertraulichkeit. Seewara ermöglicht, Buchhaltungsprozesse maximal zu vereinfachen. Das ist unsere Mission.“

Einfaches Handling, rechtssichere Cloud-Lösung

Bei Seewara handelt es sich nicht um eine lokal zu installierende Software sondern um eine im Internet-Browser arbeitende Cloud-Anwendung, die mit ihrem intensiv erprobten User Interface optimal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Buchhaltungspflichtigen und Buchhalter*innen zugeschnitten ist. Aus Sicht der Buchhaltungspflichtigen ist der einfache Beleg-Upload das zentrale Element. Im Rahmen des KI-unterstützen Pre-Fillings sind durch den/die Selbständige(n) lediglich einige einfache Angaben zum jeweils hochgeladenen Beleg zu tätigen. Die fachmännische und fristgerechte Kontierung im Standard-Kontenrahmen erledigt der/die Buchhalter*in.

„Der gesamte Workflow vom Beleg-Upload über die Kontierung durch den vernetzten Buchhalter bis hin zur Abbildung von Erfolgskennzahlen wird digitalisiert und findet sich in einem übersichtlichen User Interface wieder“, erklärt Tobias Mayer, Co-Gründer, Co-Gesellschafter und Head of Product & Design. Sämtliche Prozesse sind rechtssicher im Sinne der GoBD und folgen einem hochsicheren, in der Patentanmeldung befindlichen Sicherheitskonzept auf RSA-Basis (Kryptografie) gemäß den Grundlagen der ISO 27001. Auch die ab 2025 in B2B-Geschäften verbindliche E-Rechnung wird in den für den jeweiligen Markt gebräuchlichen Varianten unterstützt werden. Es wird im Sinne der Stabilität und Sicherheit der Plattform bewusst auf Drittanbieter aus dem EU-Ausland verzichtet. Seewara ist ein in Deutschland entwickeltes und gehostetes Software-Produkt.

Buchhaltung profitiert von durchgehender Digitalisierung

Neben den buchhaltungspflichtigen Unternehmen sind die Buchhalter*innen die zweite Zielgruppe des Start-ups. Für sie vereinfacht Seewara sämtliche Prozesse durch den Digitalisierungsansatz, sodass die gewonnene Zeit für die Skalierung des eigenen Geschäfts und die Betreuung weiterer Mandant*innen genutzt werden kann. Das gilt in gleichem Maße für Steuerberater*innen, die oftmals ebenfalls als Buchhalter*innen für ihre Mandant*innen auftreten und durch das Tool ebenso eine Vereinfachung der Workflows und damit wesentliche Entlastung erfahren.

Die Kund*innen schließen hierbei einen Vertrag mit dem/der jeweiligen Buchhaltungsfachkraft und können zusätzlich eine Versicherung buchen, die die Leistungserbringung auch im Falle von krankheitsbedingten Ausfällen usw. sicherstellt. Ein mit Fachkanzleien entwickelter Rechtsrahmen erleichtert den Arbeitsprozess für beide Parteien und unterstützt die nachhaltig produktive Zusammenarbeit. Dabei erfolgt die sichere Kommunikation im Team mithilfe eines integrierten Account-Postfachs.

Umfassende Schnittstellen und Anbindung ans Finanzamt

Für die Kommunikation mit dem Finanzamt (beispielsweise zum Zweck der regelmäßigen USt-Voranmeldung) stehen Standard-Schnittstellen für Datenexporte bereit. Auch eine DATEV-Anbindung für die eigene oder durch Steuerberatende erfolgende Weiterverarbeitung ist selbstverständlich. „Doch das ist erst der Anfang. Wir planen weiterhin eine Vielzahl an innovativen Add-ons für diverse Sachverhalte von Multicompany-Themen über Erinnerungsmanagement bis hin zu Nachhaltigkeitsberichterstattung per Knopfdruck“, erklärt Mitgründer und Co-Gesellschafter Mario Ewert, der als Head of IT für die Software-Entwicklung, das Kryptografie-Konzept sowie den Hosting-Betrieb verantwortlich ist.

Seewara ist zunächst in Deutschland gestartet, verzeichnet nach eigenen Angaben bereits eine Vielzahl an Registrierungen von Mandanten und Buchhaltern, strebt aber ab 2025 auch andere EU-Märkte an, da diese sich trotz unterschiedlicher Steuergesetzgebung dank der modularen Software-Basis zügig erschließen lassen. Neben selbständigen Buchhaltungspflichtigen sollen in Zukunft auch Kapitalgesellschaften im Rahmen der doppelten Buchführung und des Jahresabschlusses den Service nutzen können.

Berliner HealthTech Unlimitix von Aspect Health übernommen

Unlimitix, Anbieter einer KI-gesteuerten (Abnehm-)Coaching-App, wurde von Aspect Health, Vorreiter beim Thema Stoffwechselversorgung von Frauen, übernommen. Das Ziel des US-Unternehmens ist es, mithilfe der deutschen KI-Technologie eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen zu ermöglichen.

Das Berliner Start-up Unlimitix, 2021 von Daniel Dippold gegründet, hat sich auf KI-gesteuerte Coaching-Lösungen (in Form einer App) spezialisiert, die eine dauerhafte Verhaltensänderung von Erwachsenen und Jugendlichen im Bereich Gesundheit, persönlicher Entwicklung und Fitness fördern soll. Die der Coaching-Lösungen zugrunde liegenden Large Language Models (LLMs) sind darauf ausgelegt, durch die Kombination von KI mit psychologischen Erkenntnissen nachhaltige, positive Gewohnheiten zu schaffen.

Jetzt gibt das Unternehmen seine Übernahme durch Aspect Health, ein führendes Unternehmen im Bereich der Stoffwechselgesundheit von Frauen, bekannt. Das US-amerikanische Unternehmen ist Vorreiter beim Thema Optimierung der Stoffwechselversorgung von Frauen und bietet personalisierte Pläne zur Änderung des Lebensstils auf der Grundlage von Daten aus kontinuierlichen Glukosemonitoren (CGMs), Wearables und Bluttests zu Hause. Details zu dem Deal wurden nicht publiziert.

Die Übernahme steht im Einklang mit der Vision von Aspect Health, eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen anzubieten, beginnend mit einem Schwerpunkt auf dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), einer Erkrankung, von der etwa jede zehnte Frau in den USA betroffen ist und die zugleich eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit ist.

„Die Übernahme von Unlimitix markiert einen entscheidenden Moment für Aspect Health“, sagt Gleb Babiy, CEO und Mitbegründer von Aspect Health. „Durch die Integration der KI-gestützten Verhaltensänderungstechnologie von Unlimitix verbessern wir die Fähigkeit unserer Plattform, Frauen die maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um ihre Stoffwechselgesundheit zu verbessern, insbesondere in Bereichen wie PCOS, in denen eine personalisierte Betreuung entscheidend ist.“

Coaching - effektiver und skalierbarer machen

„Wir sind begeistert, dass wir unsere KI-Technologie in eine Plattform einbringen können, die sich auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat“, sagt Philipp Klug, CEO von Unlimitix. „Unsere LLMs sind darauf ausgelegt, eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung zu fördern, und durch die Zusammenarbeit können wir mehr Leben als je zuvor beeinflussen.“

Elad Katz, CPO bei Aspect Health, ergänzt: „Unsere Coaches bieten das Einfühlungsvermögen und die Unterstützung, die Technologie allein nicht leisten kann. Die KI von Unlimitix ermöglicht es uns, ihre Bemühungen zu ergänzen und unser Coaching effektiver und skalierbarer zu machen.“

Nomos: 2,1 Mio. US-Dollar für Berliner EnergyTech-Start-up

Das von Stefan Gerbes und Nils Bitzer gegründete Unternehmen ermöglicht es Herstellern und Installateuren von Wärmepumpen und Solarprodukten, als One-Stop-Shops eigene dynamische Stromtarife anzubieten.

Das Berliner EnergyTech-Start-up Nomos, 2024 aus der Riverslate GmbH hervorgegangen, hat in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde unter Leitung von Speedinvest 2,1 Mio. US-Dollar aufgenommen.  An der Finanzierungsrunde beteiligten sich auch Gründer wie Eric Quidenus-Wahlforss (Co-Founder von Soundcloud & Dance), Henrik Langeland (Co-Founder & CEO von Enode), Nicolas Benady (Co-Founder & CEO von Swan) und das Gründungsteam von Forto. Mit dem frischen Kapital will Nomos sein Entwicklerteam ausbauen und das Produktangebot erweitern.

Versteckte Potenziale ausschöpfen

Da die Nachfrage nach Autarkie im Bereich Energie sowie intelligenten Heizungs- und Ladelösungen steigt, verlangen Hauseigentümer zunehmend Komplettangebote aus einer Hand, die über die bloße Installation und Optimierung von Hardware hinausgehen und dynamische Stromtarife beinhalten, um Preisschwankungen voll auszunutzen. Nomos reagiert auf diesen steigenden Bedarf, indem es Herstellern und Installateuren eine benutzerfreundliche API-Lösung für dynamische Stromtarife zur Verfügung stellt. Als lizenzierter Stromhändler an der europäischen Strombörse (EPEX SPOT) kümmert sich Nomos um alle rechtlichen und betrieblichen Angelegenheiten und ermöglicht es seinen B2B-Kunden, umfassende Energielösungen ohne initiale Investitionen und ohne operativen Aufwand anzubieten.

Lang etablierte Machtstrukturen aufbrechen

Aktuellen Schätzungen zufolge werden deutsche Energieverbraucher im Jahr 2024 über fünf Milliarden Euro zu viel für intransparente Stromtarife von wenigen marktbeherrschenden Großunternehmen bezahlen. Nomos will diese Machtstrukturen aufbrechen, indem es Verbraucher von intransparenten Preismodellen durch kostensparende und hyper-transparente Stromtarife löst. Nomos komplementiert mit seinem Produkt das Angebot von Herstellern und Installateuren und unterstützt sie hierdurch dabei, die eigene Kundenbindung zu erhöhen und wiederkehrende Umsätze zu erschließen. So will Nomos dazu beitragen, die Macht im Energiemarkt zugunsten der Verbraucher und Unternehmen zu verteilen, die die Nachfrage nach innovativen und grünen Technologien bedienen.

„Mit unserer einfach zu integrierenden API-Lösung ermöglichen wir es führenden Herstellern und Installateuren von Wärme- und Solarsystemen, zu Komplettanbietern von Energiedienstleistungen zu werden. Mit der Einbettung unserer transparenten dynamischen Stromtarife in das Produktangebot können Konsumenten durch intelligentes Laden und Heizen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen und das Stromnetz durch die Verlagerung ihres Verbrauchs in Zeiten mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien dekarbonisieren”, so Stefan Gerbes, Mitbegründer und CEO von Nomos.

Mit der rasanten Energiewende mitwachsen

In Deutschland werden bis 2030 bis zu sechs Millionen Wärmepumpen installiert und 15 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft werden. Damit wächst der Markt für innovative Energielösungen rasant. Nomos hat bereits erste B2B-Kunden gewonnen und versorgt Haushalte in ganz Deutschland mit Strom. Während der anfängliche Fokus auf Deutschland liegt, plant das Unternehmen, seine Dienstleistungen auf ganz Europa auszuweiten, um der wachsenden Nachfrage nach transparenten und kostengünstigen Energieprodukten gerecht zu werden.

„In Europa besteht eine große Nachfrage nach nachhaltigen, transparenten und kostengünstigen Energielösungen. Nomos liefert einen entscheidenden Baustein für die Zukunft der Energieversorgung von Haushalten. Die Tatsache, dass kurz nach dem Start bereits mehrere B2B-Kunden gewonnen werden konnten, unterstreicht die Stärke ihrer Technologie. Wir freuen uns darauf, Stefan und Nils auf ihrem Wachstumskurs zu unterstützen, während die grüne Transformation weiter rasant voranschreitet", so Fred Hagenauer, Partner bei Speedinvest.

BioRiver Boost! 2024: Das sind die Siegerteams

Die Gewinner*innen des BioRiver Boost! 2024 stehen fest. Den ersten Platz belegt ingineeon. Das Münchner Unternehmen entwickelt Zytokin-basierte Immuntherapien gegen Krebs, Infektionserkrankungen und Autoimmunerkrankungen.

Mit seinem jährlich stattfindenden Start-up-Wettbewerb BioRiver Boost! bietet BioRiver e.V., der Verband der Biotechnologie- und Life-Science-Branche im Rheinland, jungen Life Science Start-ups und vielversprechenden Gründungsprojekten wertvolle Unterstützung und die Möglichkeit, sich in der Branche zu vernetzten und sichtbar zu werden.

Beim diesjährigen Wettbewerb überzeugte das Münchner Start-up ingineeon – advanced immunpotherapeutics die Jury und sicherte sich den 1. Platz. Das Unternehmen entwickelt Zytokin-basierte Immuntherapien gegen Krebs, Infektions- und Autoimmunerkrankungen.

Platz 1: ingineeon

Das Start-up ingineeon - advanced immunotherapeutics hat eine Reihe von first-in-class Immuntherapeutika entwickelt, die das Immunsystem gezielt modulieren können. Dies eröffnet vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen, Autoimmunstörungen und Infektionskrankheiten. Ingineeon ist ein Spin-off der Technischen Universität München und profitiert von der engen Verzahnung von Wissenschaft und Praxis.

„Ich freue mich sehr über unseren 1. Platz und vor allem über das positive Feedback, das wir und damit das ganze ingineeon-Team von der hochkarätigen Jury des BioRiver Boost! sowie von den Vertretern der Industrie und des Finanzmarktes bekommen haben,“ sagte Dr. Julia Behnke, CEO von ingineeon. „Für einige unserer Programme liegen uns bereits Proof-of-Concept Daten aus ex vivo Studien mit Patienten vor. Wir suchen daher aktuell passende Investment- sowie Kooperationspartner aus der Industrie. Mit dieser Auszeichnung, unseren bisherigen Erfolgen und einem Kernteam, welches über 100 Jahre synergistische Expertise aus Wissenschaft, Klinik und Industrie vereint, sind wir nun bestens für die nächsten Schritte aufgestellt: den Spin-off des Unternehmens ingineeon aus der Technischen Universität München und den Start der klinischen Entwicklung unserer ersten Programme.“

Platz 2: TCBalance Biopharmaceuticals

Der zweite Platz ging an die TCBalance Biopharmaceuticals GmbH aus Berlin, Vorreiter eines therapeutischen Konzepts auf Basis regulatorischer T-Zellen, das die derzeitige Behandlungsstrategie für chronische Erkrankungen revolutionieren könnte. Durch den gezielten Einsatz sogenannter regulatorischer T-Zellen (Tregs) wird das Gleichgewicht des Immunsystems wiederherstellt.

„Ich freue mich sehr über die Anerkennung, die uns und unserem Therapieansatz Visibilität im wissenschaftlichen Umfeld, in der Industrie und im Finanzbereich schafft,“ meint Prof. Dr. Olaf Weber, CEO der TCBalance Biopharmaceuticals GmbH. „Gerade in Bereichen wie der Zelltherapie, die aufgrund ihrer Komplexität und ihrer noch frühen Entwicklungsphase immer noch sehr unterschätzt wird, ist es wichtig in der Diskussion zu bleiben und bei Investoren und Partnern das enorme Potential solch neuer Therapieansätze, vor allem in Bereichen mit einem hohen medizinischen Bedarf, hervorzuheben.“

Platz 3: Sweethoven Biotech

Sweethoven Biotech aus Bonn fokussiert sich auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung eines nachhaltigen, süß schmeckenden Ballaststoffs, der natürliche Süße und ernährungsphysiologische Vorteile miteinander verbindet. Dieser soll sowohl dem Zuckerüberschuss als auch dem Ballaststoffmangel in der westlichen Ernährung entgegenwirken.

„Für uns als universitäres Projekt war es sehr wichtig, so früh wie möglich den Austausch mit der Fachwelt zu suchen und unsere Ideen einer Jury aus so hochrangigen Experten namhafter Unternehmen präsentieren zu können. Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung im Rahmen des diesjährigen BioRiver Boost!,“ sagte Dr. Marcel Hövels, CEO von Sweethoven Biotech.

Ein Sonderpreis wurde an das Essener Gründungsprojekt TumiKo verliehen, das sich über eine Wildcard für den nächsten Wettbewerb freuen darf.

Die Siegerteams erhalten ein individuell zugeschnittenes Coaching von erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern, das ihnen hilft, ihre Geschäftsstrategien zu verfeinern und ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu stärken. Zusätzlich erhalten sie Marketingunterstützung von Expertinnen und Experten, sowie eine Mitgliedschaft im BioRiver e.V. angeboten, die ihnen langfristigen Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk von Fachleuten und Unternehmen aus der Life-Science-Branche ermöglicht. Diese Kombination aus Coaching, Marketing und Netzwerk schafft wertvolle Chancen für die Gewinnerteams, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

Hier gibt‘s mehr Infos zum Start-up-Wettbewerb BioRiver Boost!

Europas erstes KI-ABWEHRZENTRUM kommt aus Erfurt

Zwei Thüringer Unternehmen präsentieren sich mit der Eröffnung des ersten KI-Abwehrzentrums Europas als Vorreiter für Cybersicherheit: die ASOFTNET GmbH & Co. KG und die Enginsight GmbH.

Die digitale Revolution schreitet unaufhaltsam voran, und während künstliche Intelligenz (KI) den Fortschritt vorantreibt, birgt sie gleichzeitig immense Risiken für die globale Sicherheit. Cyberangriffe werden immer raffinierter und die Grenzen des Möglichen werden täglich neu definiert. Vor diesem Hintergrund präsentieren das 2014 in Erfurt gegründete ASOFTNET und das 2017 in Jena gegründete Enginsight mit Stolz das erste KI-ABWEHRZENTRUM in Europa. Es ist, so die Initiatoren, „das Security Operation Center (SOC) der Zukunft“.

Das Security Operation Center der Zukunft

„Das KI-ABWEHRZENTRUM ist ein bahnbrechender Schritt in eine Zukunft, in der KI nicht nur Bedrohungen verstärkt, sondern aktiv zu ihrer Bekämpfung beiträgt. Die Angreifer setzen KI bereits aktiv ein. Wir müssen es ihnen schnellstmöglich gleichtun, schnell handeln und alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass KI zur Sicherung und nicht zur Gefährdung unserer Zukunft eingesetzt wird“, erklärt Alexander Sowinski, der Gründer des KI-Abwehrzentrums und CEO der ASOFTNET. Seine Vision ist eine Welt, in der KI sicher, verantwortungsbewusst und zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt wird. Das KI-ABWEHRZENTRUM soll eine zentrale Rolle dabei spielen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch Mario Jandeck, CEO von Enginsight, setzt große Erwartungen an das KI-ABWEHRZENTRUM: „Da Cyberangriffe verheerende Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Finanzsysteme oder die Wasserversorgung haben können, wird das Zentrum einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Stabilität leisten.“

Von der Idee in die Wirklichkeit: Lokale, nationale und internationale Zusammenarbeit für eine sichere digitale Zukunft

Gemeinsam mit gleichgesinnten Technologiepartnern arbeitet Alexander Sowinski seit 2023 an der Umsetzung seiner Idee des KI-ABWEHRZENTRUMs Er erinnert sich: „Als SOC-Dienstleister haben wir vermehrt KI-basierte Angriffe beobachtet und deren stetige Zunahme. Nach Gesprächen mit dem Hasso-Plattner-Institut und weiteren Partnerunternehmen wurde uns bewusst, dass ein herkömmliches SOC bald nicht mehr ausreichen würde. Die Berichte des BKA und BSI unterstützten diese Einschätzung“, erläutert Sowinski weiter. „Für uns stand fest: Wir brauchen KI-Unterstützung, um Angriffe noch schneller, noch besser vorherzusehen und abzuwehren.“

Maßgeblichen Anteil und eine der technologischen Grundlagen stellt die Enginsight GmbH mit ihrer Unified Security Management Software. Die Enginsight-Entwickler sind weiterhin federführend in die KI-Weiterentwicklung eingebunden. IBM stellt die nötige Infrastruktur zur Verfügung.

Auch wenn das KI-ABWEHRZENTRUM viele KI-gestützte Produkte nutzt, erfolgen viele Auswertungen noch manuell, d.h. durch die menschliche Interpretation der gesammelten Daten. Das Team um Alexander Sowinski soll deshalb auch stetig wachsen.

Für die kontinuierliche Weiterentwicklung arbeiten die Erfurter Security-Experten eng mit einer Vielzahl anderer nationaler und internationaler Partner zusammen – darunter Regierungsbehörden, private Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. „Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können wir Bedrohungen schneller erkennen und effektiver darauf reagieren. Unsere internationalen Netzwerke ermöglichen uns, globale Bedrohungstrends zu überwachen und länderübergreifende Abwehrstrategien zu entwickeln“, berichtet Alexander Sowinski und ergänzt: „Wir engagieren uns zudem in der Standardisierung und Harmonisierung von Sicherheitsprotokollen auf internationaler Ebene. So stellen wir sicher, dass der Schutz vor KI-basierten Bedrohungen weltweit gewährleistet wird.“ Diese Zusammenarbeit sieht er als entscheidend an, um ein globales Sicherheitsnetz zu schaffen, das die Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von KI schützt.

360°-Sicherheitsansatz – proaktiv und präventiv

Das KI-ABWEHRZENTRUM will mehr als ein weiterer Akteur in der Cybersicherheit sein. Anstatt nur auf bestehende Bedrohungen zu reagieren, entwickelt das ASOFTNET-Enginsight-Team Technologien, die in der Lage sind, zukünftige Angriffe vorherzusehen und abzuwehren.

Das sind die Vorteile, die herkömmliche SOCs nicht leisten können:

  • Proaktive Abwehr: KI erkennt potenzielle Angriffe, bevor sie ausgeführt werden.
  • Schnellere Analysen: Durch den Einsatz maschinellen Lernens werden Bedrohungen blitzschnell erkannt und analysiert.
  • Darknet-Aufklärung: Bedrohungen werden bereits im Darknet identifiziert, bevor ein Angriff überhaupt stattfindet.
  • Ständige Weiterentwicklung: Die im KI-ABWEHRZENTRUM eingesetzten Algorithmen lernen kontinuierlich und passen sich neuen Bedrohungslagen an.

Diese innovative Herangehensweise soll Unternehmen und Organisationen noch besser gegen die ständig wachsenden Bedrohungen durch KI-gestützte Cyberangriffe schützen.

Enterprise-Service zum Schutz gegen alte und neue Bedrohungen

Das KI-ABWEHRZENTRUM stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur auf bestehende Bedrohungen reagieren, sondern potenzielle Angriffe auch aktiv verhindern können und ihre Ab- wehr stetig optimieren. Es richtet sich vor allem an Enterprise-Kund*innen – selbst solche, die bereits ein eigenes SOC-Team haben. Sie gewinnen nicht nur zusätzlichen KI-gestützte Abwehrmechanismen, sondern auch den direkten Zugriff auf die Expertise der KI-Expert*innen, die auch als verlängerter Arm in Stoßzeiten und Zeiten außerhalb der regulären Unternehmensarbeitszeiten zur Verfügung stehen. Die Kombination des eigenen SOC-Teams verstärkt durch das Erfurter SOC-Team ist bereits erfolgreich erprobt.

Auch für kleinere und mittelständige Unternehmen mit einem geringeren Budget kann eine Sicherheitslösung angeboten werden. Alexander Sowinski: „Gerade der kleinere Mittelstand mit geringem bis gar keinem Security-Know-how und -Ressourcen gewinnt auch durch unsere anderen Managed Security Services (Security-Audit, MDR, SOC as a Service) ein hohes Maß an Sicherheit: Diese gehen weit über das hinaus, was KMU i. d. R. selbst leisten können. Sie sind zudem deutlich günstiger als der Aufbau eigener Ressourcen und stellen die 24/7 Überwachung sicher.

Berliner Proptech-Start-up Mietz sichert sich Mio.-Investment

Die 2021 von Lena Tuckermann gegründete Mietz GmbH hat sich als First Mover auf die vollständig digitalisierte Vermietungsplattform spezialisiert, die (Ver-)Mieter*innen einen rechtssicheren und automatisierten Ablauf des Mietprozesses via App ermöglicht.

Das Berliner PropTech-Start-up Mietz hat eine bedeutende Finanzierungsrunde in Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Dies unterstreicht das Vertrauen namhafter Investoren in die visionäre digitale Plattform, die den Mietprozess revolutioniert. Mit diesem Kapital plant Mietz, seinen deutschlandweiten Rollout zu beschleunigen und gleichzeitig das Tech- und Vertriebsteam erheblich auszubauen.

Pioniere der digitalen Vermietung

Seit seiner Gründung im Mai 2021 hat Mietz den Anspruch, den traditionellen Vermietungsprozess von Grund auf neu zu gestalten. Die Plattform integriert modernste KI-Technologien, die es Vermieter*innen, Verwalter*innen und Makler*innen ermöglichen, den gesamten Prozess von der leeren Wohnung bis zur digitalen, rechtssicheren Unterzeichnung des Mietvertrags auf einer einzigen Plattform effizient abzuwickeln. Bereits im letzten Jahr hat das Start-up innovative Features eingeführt, die die Vermietung auf ein völlig neues Niveau heben.

„Mit Mietz haben wir eine Lösung geschaffen, die den Mietprozess für alle Beteiligten einfacher, sicherer und vor allem effizienter macht. Unser Ziel ist es, den Markt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehen,“ erklärt Lena Tuckermann, Gründerin und CEO von Mietz.

Erfolgreicher Markteintritt und starkes Wachstumspotenzial

Mietz ist bereits in Berlin etabliert und konnte kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreichen, indem es weitere namhafte Bestandshalter gewinnen konnte, unter anderem 6.000 Einheiten, die nun ebenfalls exklusiv über Mietz vermietet werden.

Die jüngste Finanzierungsrunde ermöglicht es dem Start-up nun, in alle großen deutschen Städte zu expandieren und seine Reichweite erheblich zu vergrößern. Die beeindruckende Entwicklung von Mietz hat sowohl bestehende als auch neue Investoren überzeugt. Zu den Beteiligten zählen Angel Invest, Mario Götze und NCA, die bereits in früheren Runden investiert haben, sowie Clearance Capital aus UK, die zu den neuen Investoren gehören. Jay Lakhani, Partner bei Clearance Capital, kommentiert: „Wir sehen in Mietz das Potenzial, die Art und Weise, wie Wohnungen in Deutschland vermietet werden, grundlegend zu verändern.“ Auch die bestehenden Investoren teilen diese Überzeugung. „Wir haben in Mietz investiert, weil wir von Anfang an überzeugt davon waren, dass genau dieses Team in der Lage ist, den Vermietungsprozess zu modernisieren und für alle beteiligten Parteien zu vereinfachen,“ so Christoph Schepan von NCA.

Nutzer*innenfreundlichkeit und Innovation im Fokus

Für Wohnungssuchende bietet die Mietz App ein innovatives Erlebnis. Durch die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und detaillierte Suchkriterien festzulegen, werden den Nutzer*innen passende Wohnungen vorgeschlagen, die sie wie in einer Dating-App durch „Swipen“ bewerten können. Bei einem Match zwischen den Kriterien des/der Vermietenden und des/der Mietinteressent*in wird der Kontakt hergestellt, und der digitale Mietvertrag kann direkt über die App abgeschlossen werden. Bereits über 40.000 Nutzerinnen und Nutzer profitieren laut Mietz von diesem innovativen Ansatz bei der Wohnungssuche.

Mindpeak sichert sich $15,3 Mio. in Serie A-Finanzierung

Das 2018 von Felix Faber und Dr. Tobias Lang gegründete Mindpeak ist ein globaler Innovator für KI-gesteuerte digitale Pathologielösungen. Das frische Kapital dient dazu, das Wachstum in der KI-basierten digitalen Pathologie zu beschleunigen.

Mindpeak, führender Anbieter von KI-gestützten pathologischen Lösungen, gab heute bekannt, dass das Unternehmen in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 15,3 Millionen US-Dollar eingeworben hat. Die Runde wurde von Zeiss Ventures und InnoVentureFund angeführt, mit Beteiligung von - unter anderem - AI.Fund und dem European Innovation Council Fund. Während Mindpeak ein Cashflow-positives Kerngeschäft hat, wird diese neue Investition das Unternehmen in die Lage versetzen, die Kommerzialisierung seiner bahnbrechenden Technologien über mehrere Regionen hinweg weiter auszubauen.

"Mit dem neuen Kapital werden wir die Entwicklung und den Einsatz unserer KI-Lösungen beschleunigen und Pathologen und Forschern schnellere und genauere Diagnosetools zur Verfügung stellen", sagte Felix Faber, CEO von Mindpeak. "Unser Ziel ist es, die Krebsdiagnostik zu revolutionieren und letztlich die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern."

Die KI-Algorithmen von Mindpeak gehörten zu den ersten, die sowohl in den USA als auch in der EU für die klinische Routinediagnostik eingesetzt wurden. Die innovativen Lösungen des Unternehmens ermöglichen eine automatisierte histologische und immunhistochemische Gewebeanalyse und helfen Experten, sicherere Entscheidungen zu treffen. Bis heute wurden mehr als 30.000 Patient*innendiagnosen mit Hilfe der KI-Lösung unterstützt. Auch biopharmazeutische Unternehmen nutzen diese KI-Technologie, um die Wirksamkeit bestimmter Medikamente in der Krebstherapie vorherzusagen und um gezielte Behandlungen zu ermöglichen.

"Seit der Gründung im Jahr 2018 hat Mindpeak wegweisende Lösungen entwickelt und sich als einer der führenden Anbieter im Markt für digitale Pathologie etabliert", sagt Mike Gänßler, Investment Manager bei Zeiss Ventures. "Sowohl als Investor als auch als Marktpartner sind wir fest von der vielversprechenden Zukunft von Mindpeak überzeugt."

Vor kurzem hat Mindpeak sein Produktportfolio um weitere Organe, Biomarker und Färbungen erweitert. Strategische Partnerschaften mit führenden Gesundheitsorganisationen wie Roche sowie positive regulatorische Entwicklungen stärken die Position des Unternehmens auf dem Markt weiter.

"Das Engagement von Mindpeak für Innovationen in der digitalen Pathologie zeigt sich in der schnellen Produktentwicklung und der zunehmenden Akzeptanz in allen Märkten", sagte Gencer Sahin, Head of Investments bei IFB. "Diese Finanzierungsrunde wird die Position des Unternehmens als wichtiger Akteur bei der Transformation der Krebsdiagnostik weiter festigen."

Heilbronn Slush'D am 24. Oktober 2024

Renommierte Speaker*innen, Top-Start-ups, Pitch-Competitions, Fireside-Chats, Party und mehr als 1000 Teilnehmende. Das internationale Start-up Festival Heilbronn Slush'D kommt am 24. Oktober 2024 zum dritten Mal nach Heilbronn. Das erwartet dich vor Ort:

Die Slush zählt zu den größten Festivals für innovative Start-ups, zukunftsorientierte Investor*innen und Unternehmer*innen, führende Institute sowie die nächste Generation von Gründer*innen. Die Heilbronn Slush'D ist Deutschlands einziger offizieller Slush-Ableger.

Das Speaker-Lineup ist hochkarätig. So wird Bestseller-Autor, LSE-Professor und Management-Vordenker Christian Busch über die Bedeutung von Serendipität in der Wirtschaft und sein neues Buch “Erfolgsfaktor Zufall” sprechen.

Einen Einblick in die Geschehnisse im Venture Capital-Markt wird Magnus Grimeland geben. Er ist Gründer von Antler, dem mit mehr als 1000 Start-up-Investments aktivsten Seed-Stage Investor, der an mehr als 30 Standorten weltweit vertreten ist.

Dr. Larisa Leitner ist Mitgründerin von Empion, einem Start-up, das sich auf KI-basiertes Headhunting spezialisiert hat. Erst kürzlich veröffentlichte sie eine Studie mit 400 Mittelständlern im Harvard Business Manager, die unterstreicht, wie wichtig der Cultural Match für den Erfolg des Recruiting und des Unternehmens als Ganzes ist.

Ebenfalls dabei ist Kathrina Meisl, die bei secunet Kunden- und strategische Projekte leitet und zu deren Kunden sämtliche Bundesministerien, mehr als 20 DAX-Konzerne sowie weitere nationale und internationale Organisationen zählen.

Ebenfalls als Speaker mit dabei: Elias Schneider, Gründer von Codesphere, der sein Informatikstudium mit 15 begann, mit 19 bei Google arbeitete und dessen Cloud-Plattform heute den Softwareentwicklungsprozess optimiert sowie Christian Schmierer, der Mitgründer des Baden-Württembergischen Raumfahrt-Start-ups HyImpulse, das kürzlich den ersten deutschen, privat finanzierten Raketenstart erfolgreich durchgeführt und eine Förderung von 5 Millionen Pfund von der UK Space Agency erhalten hat.

Altas Metrics: 12, 2 Mio. Euro für vereinfachte ESG-Berichterstattung

Das 2021 in Berlin gegründete Atlas Metrics vereinfacht die ESG-Berichterstattung und automatisiert die Einhaltung von Vorschriften. Die Euro Serie-A-Finanzierungsrunde wid von MMC Ventures mit Beteiligung der bestehenden Investoren Cherry, b2venture und Redstone angeführt.

Atlas Metrics bietet eine All-in-One-Plattform für ESG-Compliance und Sustainability Performance Management. Durch Automatisierung, künstliche Intelligenz, sicheren Datenaustausch und fortschrittliche Analysen macht es die B2B-Plattform für jedes Unternehmen einfach, seine Auswirkungen zu messen und zu kommunizieren.

Der Zugang zu Daten über "non-financial impacts" ist von entscheidender Bedeutung, um die immer strengeren Vorschriften zu erfüllen, die wichtigsten Werttreiber des Unternehmens zu schützen und mit Transparenz gegenüber allen Interessengruppen und der Umwelt zu arbeiten. In der EU nimmt der regulatorische Druck rasch zu. Bis 2025 müssen mehr als 62.500 Unternehmen strenge jährliche Anforderungen erfüllen. Mit dem frischen Kapital wird Atlas Metrics sein Team weiter stärken, in neue Märkte expandieren und sein ESG-Compliance- und Performance-Management-Angebot weiterentwickeln.

„Für alle Unternehmen in allen Branchen sind ESG-Berichterstattung und Compliance ein notwendiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit geworden“, sagt Wladimir Nikoluk, Gründer und CEO von Atlas Metrics. „Aber es ist kostspielig und risikoreich, dies zu verwalten. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, unser Produktangebot zu erweitern, nicht nur um die Einhaltung von ESG-Richtlinien zu vereinfachen, sondern auch um Nachhaltigkeitsdaten in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“

„Der Erfolg von Atlas zeugt von ihrem Engagement, ein Unternehmen aufzubauen, bei dem die Technologie und nicht die Beratung im Vordergrund steht. In den letzten drei Jahren hat Atlas Innovationen in den Bereichen Datentransfer und -aggregation innerhalb und zwischen Organisationen, modulare Softwarearchitektur und ausgefeilte End-to-End-Benutzerflüsse entwickelt. Wir sind stolz darauf, sie vom ersten Tag an unterstützt zu haben“, sagt Filip Dames, Founding Partner bei Cherry Ventures.

Oliver Richards, Partner bei MMC Ventures, fügte hinzu: „Atlas Metrics steht an der Spitze eines kritischen Wandels, der durch regulatorischen Rückenwind beschleunigt wird, hin zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in den Geschäftspraktiken. Wir sind sehr beeindruckt von ihrer umfassenden Plattform, die nicht nur die Einhaltung von ESG-Richtlinien vereinfacht, sondern auch wertvolle Daten und Analysen bietet, die es Unternehmen ermöglichen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen. Wir freuen uns sehr, ihre Mission und ihren Wachstumskurs zu unterstützen.“

„Atlas Metrics zeichnet sich durch eine Lösung aus, die über das reine Reporting hinausgeht und auf dem Weg ist, ein wichtiger Akteur im Bereich der Dateninfrastruktur zu werden. Wir sind begeistert von den Fortschritten des Unternehmens und von seiner Mission, einen großen Pain Point bei der Anpassung von Organisationen weltweit an neue ESG-Vorschriften und Compliance-Standards zu adressieren“, so Jan-Hendrik Bürk, Partner bei b2venture.

CPTx: Münchner BioTech-Start-up sichert sich 29 Mio.-USD-Investment

Das 2021 gegründete CPTx, eine Ausgründung der TU München, arbeitet an neuen Technologien im Bereich der DNA-Nanofabrikation, die die Behandlung komplexer Erkrankungen erleichtern könnten.

CPTx (kurz für Composite Programmable Therapeutics) wurde 2021 als Spin-off der Technischen Universität München von Prof. Dr. Hendrik Dietz, Dr. Christian Sigl und Prof. Dr. Ralf Wagner gegründet. Das BioTech-Unternehmen entwickelt eine neuartige Plattformtechnologie, die die sogenannte DNA-Nanofabrikation (eine innovative Technik der Nanotechnologie) mit synthetischer Biologie zusammenbringt, um maßgeschneiderte Objekte in skalierbarer Menge zu schaffen, die verschiedene Funktionen in der Wirkstoffentwicklung übernehmen können. Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Zielobjekt entworfen und seine 3D-Form und Funktionalität in DNA-Stränge kodiert, die dann chemisch oder biotechnologisch hergestellt und durch Temperaturanlagerung zusammengesetzt werden. In Kombination mit zusätzlichen Funktionen eröffnet die CPTx-Plattform vielversprechende neue Möglichkeiten zur Entwicklung antiviraler Therapeutika sowie im Bereich Gentransfer und Impfstoffe.

Ein Anwendungsbeispiel für die Technologie von CPTx ist die Entwicklung von Therapeutika zur Behandlung von Viruserkrankungen. Eine Möglichkeit der Medikation dabei ist, die Viren im Körper des Patienten durch Verkapselung zu neutralisieren. Das Problem: Die Verkapselung ganzer Viren erfordert die Konstruktion großer, massiver, makromolekularer Hüllen, was in der Nanotechnologie bislang eine Herausforderung darstellt. CPTx ist es mithilfe seiner Technologie gelungen, aus eigens kodierten DNA-Strängen funktionsfähige Wirkstoffprototypen zu entwickeln, die die Replikation von Viren erfolgreich stoppen können. Die eingekapselten Viren können dann von den Makrophagen des Immunsystems eliminiert werden.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von rund 29 Mio. USD von Blueyard Capital und SPRIND. Neben Bayern Kapital haben zudem die Marius Nacht Group, Andrej Henkler sowie mehrere branchenerfahrene Business Angels, darunter Stefan Oschmann (ehemaliger CEO der Merck KGaA), in CPTx investiert. Die finanziellen Mittel will CPTx in die Weiterentwicklung seiner antiviralen Plattformtechnologie und in den Ausbau des Teams investieren. „Wir freuen uns sehr, dass ein Konsortium branchenerfahrener Investoren das immense Potenzial unserer Plattformtechnologie erkannt hat“, sagt Hendrik Dietz, CEO und Gründer von CPTx. „Dadurch sind wir in der Lage, die präklinische Entwicklungsphase abzuschließen und weitere Anwendungsfelder zu erschließen.“

„Angesichts der Erfahrungen mit der COVID-Pandemie, aber auch aus den jährlichen Grippewellen wissen wir, wie wichtig Möglichkeiten zur Behandlung von Viruserkrankungen sind“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „Hinter CPTx steckt jahrelange, intensive Forschungsarbeit, die teilweise neue Möglichkeiten wie die Nutzung von DNA-Nanofabrikation in skalierbarem, kosteneffizientem Maßstab erst möglich gemacht haben. Das akademische und unternehmerische Know-how im Team ist immens und die aktuelle Finanzierung ein weiteres Beispiel dafür, wie Bayern Kapital innovative Ausgründungsvorhaben aus bayerischen Universitäten basierend auf herausragenden Technologien bereits in frühen Phasen begleitet. Wir sehen großes Potenzial bei CPTx, ein führendes Unternehmen im Bereich Nanotechnologie zu werden.“