10 Jahre Digital-Health-Start-ups in DACH


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Der Frühphasen-VC Speedinvest mit Sitz in Wien und Berlin hat eine umfassende Datenauswertung der Start-up- und Venture-Capital-Aktivitäten im Digital Health Sektor in der DACH-Region und Europa zwischen 2010 und 2020 vorgenommen. Hier die spannenden Ergebnisse im Überblick.

Digital-Health-Start-ups aus der DACH-Region durchleben eine spannende Zeit. Durch den Ausbruch der Corona-Krise vor einem Jahr hat der aufstrebende, schnell wachsende Sektor einen zusätzlichen Schub bekommen. Umso interessanter ist es, den Weg dahin – d.h. die Entwicklungen der letzten zehn Jahre – genauer zu betrachten.
 
Europa-USA-Vergleich

Global betrachtet haben sich die Finanzmittel für Digital Health im Jahr 2020 verdoppelt. Allein im dritten Quartal 2020 wurden weltweit 8,3 Mrd. US Dollar in Digital-Health-Start-ups investiert – ein neuer Höchstwert. Zum Vergleich: Im DACH-Raum wurden von 2010 bis 2020 insgesamt nur 900 Mio. Euro in Digital Health Start-ups investiert. Insgesamt gesehen machen die Investments im europäischen Raum derzeit nur 4 Prozent der weltweiten Investment-Aktivitäten in diesem Bereich aus.

Auch die Exits und IPOs der letzten Jahre bilden diese Entwicklung ab. In Europa ist bis heute kein Digital-Health-Start-up an die Börse gegangen und es gab lediglich 22 öffentlich bekannte Übernahmen seit 2010, 13 davon erst nach 2019. Die Hälfte der Exits kommen dabei aus den B2C-Bereichen Mental Health und Telemedizin. In den USA gab es 2020 allein im ersten Halbjahr 52 Exits sowie sieben Börsengänge im Gesamtjahr mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von 37 Mrd. Dollar. Doch Europa holt auf: 63 Prozent der finanzierten Digital-Health-Start-ups auf dem hiesigen Kontinent wurden erst in den letzten fünf Jahren gegründet, und die Corona Pandemie beschleunigt diesen Trend nur noch mehr.
 
DACH-Region: Einer der wichtigsten Märkte für Digital Health

Innerhalb Europas ergibt sich ein differenzierteres Bild. Der deutschsprachige Raum ist die Region in Europa mit der zweithöchsten Anzahl an Digital Health Startup-Gründungen zwischen 2010 und 2020, nur übertroffen von Großbritannien. Insgesamt 102 Digital-Health-Start-ups wurden in DACH seit 2010 gegründet und finanziert.

Mit rund 900 Mio. Euro VC-Finanzierung, die diese Unternehmen eingesammelt haben, liegt die DACH-Region bei der Gesamtfinanzierung europaweit an zweiter Stelle hinter Großbritannien, das auf eine Gesamtfinanzierung von 2,1 Mrd. Euro kommt. Im Durchschnitt wurden im DACH-Raum also etwa 8,8 Mio. Euro pro Digital Health Startups investiert, wobei hier nur Großbritannien und Frankreich einen höheren Wert aufweisen. Der Median der Finanzierung pro Startup ist in der DACH-Region mit 2,67 Mio. Euro sogar höher als in allen anderen Regionen.

Der Digital-Health-Sektor ist eher als eine Branche zu betrachten, die aus einer Vielzahl von spezialisierten Nischen besteht. Diese reichen von Verbraucher-Apps zum Abnehmen über B2B-SaaS-Lösungen bis hin zu Deep-Tech-Start-ups, die künstliche Intelligenz in den Bereichen Biotech und Life Sciences anwenden.

Die europaweit höchsten Finanzierungen – insgesamt etwa 1,2 Billionen Euro in den letzten zehn Jahren – erhielten Anbieter im Bereich generalistischen Telemedizin, wie z.B. Babylon, Kry, Doktor.se und Ada, sowie von Lösungen zur Patienten-Einbindung wie Doctolib und Docplanner. Auch Technologien zur Medikamentenentwicklung überzeugten die Investoren, wie der zweitplatzierte Big-Data-Riese Benevolent sowie die großen Finanzierungsrunden von Exscientia und Genomics zeigen.

Mit Ava (41 Mio. €), Elvie (45 Mio. €) sowie Natural Cycles (34 Mio. €) haben frühe, europäische Marktführer aus den Bereichen der Hardware und Frauengesundheit ebenfalls große Finanzierungsrunden erhalten. Doch auch Start-ups wie Kaia, Diabeloop oder Indigo Diabetes beweisen, dass auch Digital Therapeutics sowie Specialized Virtual Care signifikante Investments anziehen. Sie sind jedoch weniger kapitalintensiv und benötigen daher keine extremen Investments wie Kry oder Babylon. Interessanterweise haben auch gesundheitsfokussierte AR/VR-Lösungen wie Dental Monitoring für zahnmedizinische und Mindmaze für neurologische Anwendungen signifikantes Kapital angezogen. Aus dem Bereich Consumer Health finden sich in den Top 25 der am besten finanzierten Digital-Health-Start-ups nur Freeletics und der Schlaf-Tracking-Ring von Oura wieder.

„Die Start-up-Aktivität in Europa und dem deutschsprachigen Raum im Bereich Digital Health hat in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zugenommen, mit einer starken Beschleunigung seit 2019”, sagt Felix Faltin, Digital Health Experte bei Speedinvest, und äußert sich dabei auch zu Entwicklungen in der DACH-Region. „Trotz einer erstklassigen Gesundheitsversorgung im deutschsprachigen Raum gibt es vor allem hierzulande noch viele regulatorische und kulturelle Hürden und digitale Innovationen werden dabei noch zu oft ausgebremst.  Corona hat nun vieles verändert. Wir stehen am Anfang einer goldenen Dekade der europäischen Gesundheitssoftware.”

Alle Fakten und weitere Infos gibt es hier

Vamo: Wärmepumpen-Start-up sichert sich 3 Mio. Euro Finanzierungsrunde

Das von Falk Hantl, Laurenz Ohlig und Dr. Jan Ossenbrink gegründete Start-up Vamo ist im Vertrieb, der Planung, Finanzierung und Installation sowie dem operativen Betrieb von Luft-Wasser-Wärmepumpen in Deutschland aktiv.

Das Gründerteam von Vamo, Laurenz Ohlig, Falk Hantl und Dr. Jan Ossenbrink folgt der Vision, die Wärmewende in Deutschland voranzubringen und setzt dabei auf das Trendthema Wärmepumpe. Der Vorteil an dieser Technologie: Sie ist ausgereift und hat das Potenzial, den Gebäudesektor zeitnah zu dekarbonisieren. Was aus Sicht von Vamo fehlt, ist Geschwindigkeit beim Verbau der Wärmepumpen.

Neben dem Vertrieb an private Endkund*innen bietet Vamo auch ein Rundum-Sorglos-Paket für Luft-Wasser-Wärmepumpen im Abo an. Als einer der wenigen „Fachbetriebe Wärmepumpe” setzt das Start-up stark auf eigene Montageteams, die in einer internen Academy aus- und weitergebildet werden. Vamo arbeitet zudem bereits an einer Software-Lösung zur intelligenten Steuerung des Heizsystems. So sollen die operativen Kosten gesenkt werden, indem die Wärmepumpen mit möglichst viel grünem Strom aus Sonne und Wind betrieben werden.

Neosfer, der Frühphaseninvestor der Commerzbank, beteiligt sich an der 3 Mio. EUR umfassenden Finanzierungsrunde des Start-ups Vamo. Christina Koch, Investment Managerin bei neosfer: „Die bereits realisierten Meilensteine in der kurzen Zeit seit Gründung haben uns überzeugt. Das spricht für die Execution Power der Gründer, was bei dieser Art von Geschäftsmodell ein entscheidender Differenzierungsfaktor ist. Mit dieser operativen Exzellenz passt Vamo sehr gut in unseren strategischen Fokus. So hat das Start-up das Potenzial, die Commerzbank bei der Dekarbonisierung ihres Baufinanzierungs-Kreditbuchs zu unterstützen.”

Ebenfalls beteiligt sind der neu formierte Kölner VC Realyze Ventures und Caesar Ventures aus München. Prominente Angel-Investoren aus der deutschen Start-up Szene, darunter McMakler- & MAYD-Gründer Hanno Heintzenberg, Valentin Sawadski, Gründer von Tado, oder Max Schroeren, Gründer von Enter, komplettieren die Runde.

Israels Start-ups: der Protest geht weiter

Während der Boom der letzten Jahre Erfolgsgeschichten wie am Fließband hervorbrachte, hat sich die Stimmung in der Start-up Nation Israel verändert. Die Proteste gegen die Justizreform der Regierung Netanjahu gehen Anfang Oktober in die 40. Woche. Auf der Straße ist es anhaltend kämpferisch, aber auch ernster. Umfragen und Wirtschaftsdaten zeigen: die innenpolitische Krise wirkt sich auf das Startup Ökosystem aus. Dabei sehen Analysten erste Anzeichen für eine mögliche Stabilisierung. Ein Bericht über die aktuelle Lage – Teil zwei.

Hier gibt’s den Teil 1 von Maike Diehls Israel-Berichterstattung zum Nachlesen

„Wir weinen für Demokratie, und wir kämpfen für Demokratie“, wird der Co-Founder und CEO des Fintechs Tipalit, Chen Amit, von CNN zitiert. Er ist einer der bekannten israelischen Tech-Veteranen, erfolgreicher Serial Entrepreneur und einer von hunderttausenden Demonstranten gegen die Justizreform. Samstagsabends, wenn Shabbat mit dem Sonnenuntergang endet, beginnt für sie ein wöchentliches Ritual: Protestshirts werden angezogen und die israelische Fahne eingepackt. In Tel Aviv geht der Weg zur Kundgebung vorbei am Headquarter der Armee in der Kaplan Straße, den Berg rauf und wieder runter bis zur großen Kreuzung mit den drei imposanten Azrieli Bürotürmen und dem Ha’Shalom Bahnhof gegenüber. Rechts davon die große Bühne, auf der jede Woche israelische Musikstars vor den Reden zunächst die Nationalhymne „Ha’Tikwa“ (dt. „Die Hoffnung“) singen. Hunderttausende sind im Land auf den Straßen.

Hightech Branche: „Schwarzer Tag für Israels Demokratie“

Als die Regierungskoalition am 24. Juli in der Knesset für die Abschaffung der sog. „Angemessenheitsklausel“ stimmt, waren am nächsten Tag die Titelseiten der Zeitungen Calcalist, Israel Ha’Yom und Ha’aretz schwarz. „Ein schwarzer Tag für Israels Demokratie“ hatten Vertreter der Hightech Branche auf die Anzeigen schreiben lassen, die sie geschaltet haben, um ein Zeichen zu setzen – für Demokratie und gegen die Justizreform. Bisher ermöglicht es die „Angemessenheitsklausel“ dem Obersten Gericht, dem einzigen Kontrollorgan des Parlaments, Regierungsentscheidungen aufzuheben. Die rechts-religiöse Regierung Netanyahu möchte, dass dies in Zukunft so nicht mehr möglich ist. Das Oberste Gericht sei in den letzten Jahren zu politisch geworden. Es ist nur eines von 225 Gesetzen, die im Zuge einer Reform der Justiz geändert werden sollen. Die Abstimmung wurde mit 64 zu 0 Stimmen vom Parlament angenommen. Sämtliche Abgeordnete der Opposition hatten zuvor die Knesset aus Protest und mit „Schande“-Rufen verlassen.

Signifikanter Rückgang ausländischer Investitionen

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für das israelische Startup Ökosystem sind die Investitionen ausländischer Venture Capitalists, die in Israel in den vergangenen Jahren Schlange standen. Doch sie wünschen sich verlässliche Rahmenbedingungen. Das die aktuell in Frage stehen, bestätigen jetzt auch die Daten: So gab es in Q1/2023 einen signifikanten Rückgang der ausländischen Investitionen um 60 Prozent gegenüber den vierteljährlichen Durchschnittswerten aus 2020 und 2022. Sie erreichten noch etwa 2,6 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Ausnahmejahr 2021 war es sogar ein Minus von 78 Prozent. Auch die durchschnittliche Höhe der Exit-Transaktionen in Q1/2023 sank um 80 Prozent. Während die Start-ups mit Exits im gleichen Zeitraum in 2020 und 2022 im Durchschnitt 307 Mio. USD erzielen konnten, waren dies in den ersten vier Monaten 2023 nur noch 56 Mio. USD. Sicher spielt auch die globale Rezension eine große Rolle, doch in Israel sind die Zahlen nochmal schlechter als in anderen Start-up Zentren.

Sind Israels Start-ups auf dem Sprung nach Delaware?

Startup Nation Central, ist eine Nicht-Regierungsorganisation, die Mitte Juli 734 Personen aus 521 Unternehmen befragte, darunter 615 aus Start-ups und Techfirmen sowie 119 Investoren. 78 Prozent gaben unter anderem an, dass sich die Justizreform negativ auf die Tätigkeit ihrer Unternehmen auswirkt. 29 Prozent beabsichtigen, den Hauptsitz des Unternehmens zu verlegen. Von diesen geben 70 Prozent an, dass sie bereits begonnen haben, die rechtlichen und finanziellen Folgen eines solchen Schritts zu prüfen. Auch der Bericht der Startup Innovation Authority zeigt die negative Entwicklung. Von den Neugründungen im Jahr 2023 ist demzufolge der Anteil der Registrierungen in Delaware, USA, von 20 Prozent im Jahr 2022 auf 80 Prozent 2023 angestiegen.

Gestärkt aus der Krise hervorgehen

Verfolgt man die Berichterstattung und spricht mit Leuten aus der Startup Szene, ist das alles jedoch längst kein Abgesang. Immer wieder hört man Zuversichtliches. Die Situation werde nach dieser Krise besser sein als zuvor. Nir Zohar, Co-Founder und COO bei WIX sagte in Wired: „Wir werden hierbleiben und für das richtige kämpfen.“ Yaron Samid, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Fonds TechAviv wird von Reuters zitiert: "Israels Tech geht nirgendwo hin, denn wir haben unglaublich viele Talente, die immer mehr großartige Unternehmen hervorbringen, sodass es für das Tech-Ökosystem nicht wirklich von Bedeutung ist, ob sie als US-amerikanische oder israelische Unternehmen strukturiert sind." Dazu kommt, dass Analysten erste Anzeichen einer möglichen Stabilisierung sehen, da israelische Unternehmen in Q2/2023 1,93 Milliarden USD in 114 Transaktionen einnehmen konnten – fast 11 Prozent mehr Kapital als im Quartal zuvor.

Wie geht es weiter?

Wie so oft in Israel, ist es kompliziert und darüber wird diskutiert. Es ist ein geflügeltes Wort, dass es in Israel so viele Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten wie Einwohnerinnen und Einwohner gibt. Aktuell wird genauso darüber diskutiert, woher eigentlich das Geld für die sehr professionell organisierten Proteste kommt, genauso wie über die USA Reise von Benjamin Netanyahu und dessen Frau Sarah. Während ihn die eine Seite als „König Bibi“ feiert, schreiben Kritiker über den „Diktator auf Reisen“. Es wird über seinen Gesundheitszustand spekuliert und über den Sinn oder Unsinn der Reise, für die sich bei der israelischen Fluggesellschaft EL AL zunächst keine Piloten finden ließen. Am 12. September gab es die erste Anhörung des Obersten Gerichts zur „Angemessenheitsklausel“. Experten sehen das Land vor einer Verfassungskrise. Wie es weitergeht, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel aktiv.

Hamburger InsurTech-Start-up DGTAL sichert sich 3 Mio. Euro

Das 2021 von Dr. Florian Herzog und Arndt Gossmann gegründete InsurTech DGTAL ist die erste europäische SaaS-Plattform, die mit KI unstrukturierte Versicherungsdaten entschlüsseln und verarbeiten kann.

Einen Digitalisierungsschub durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Analyse und dem Management von Versicherungsportfolios: Mit diesem Geschäftsmodell überzeugt das 2021 2021 von einem Team um Dr. Florian Herzog und Arndt Gossmann gegründete InsurTech DGTAL in seiner einer ersten Finanzierungsrunde. Die Lösungen von DGTAL erlaubt eine vollkommen neue Art der Analyse, solide Vorhersagen, bessere Entscheidungen und automatisierbare Prozesse. Dazu hat DGTAL ein Sprachmodell speziell für Versicherungen trainiert.

Mitte September 2023 steigen 1750 Ventures und Gossmann & Cie. als Ankerinvestoren bei DGTAL ein. Der Venture Capital Fonds der VGH Versicherungen und der Schadenversicherungs-Experte investieren gemeinsam mit zwei Family Offices insgesamt 3 Millionen Euro, um DGTAL die weitere Skalierung seiner bahnbrechenden Technologie zu ermöglichen. Weitere Gesellschafter der DGTAL sind das Schweizer Softwareunternehmen DEON und das DGTAL-Team.

Arndt Gossmann, CEO von DGTAL, sagt: "Künstliche Intelligenz wird die Prozesse und Abläufe von Versicherungen grundlegend verändern, weil sie verschiedenste Arten von unstrukturierten Daten in Schadenakten eigenständig auslesen, strukturieren, analysieren und auch automatisiert managen kann. Das ist ein Paradigmenwechsel im Schadenmanagement mit einem enormen Einsparpotenzial. Aktuell werden rund 75 Prozent der Prämien für die traditionelle Schadenregulierung aufgebraucht. Wir schätzen, dass unsere KI-gestützte Lösung branchenweit Einsparungsmöglichkeiten von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr ermöglichen kann – allein in Europa.“

Der erfolgreich getestete Prototyp von DGTAL beeindruckte die Investoren mit der Fähigkeit, grundlegend neue Erkenntnisse aus sehr großen Mengen unstrukturierter Daten wie Briefe, PDFs und Gutachten zu gewinnen. Mit dem frischen Kapital wollen Gossmann und sein 12-köpfiges Team DGTAL zu einem der technologischen Wegbereiter für diesen Paradigmenwechsel ausbauen. Für 2024 hat das InsurTech bereits Aufträge mit einem Umsatz von einer Million Euro erhalten, damit will DGTAL innerhalb der kommenden zwei Jahre profitabel werden.

„Die strategische Investition der VGH Versicherungen und das finanzielle Engagement von Gossmann & Cie. sind eine erste Bestätigung für das, was unser Team aufgebaut hat. Die Zusammenarbeit mit branchenaffinen Investoren ist das Beste, was einem CEO passieren kann. Sie wissen einfach, wovon sie reden", so Arndt Gossmann.

e-mobilio schließt Series-A Runde über 9,5 Mio. Euro ab

e-mobilio ist der Anbieter einer Cloud-basierten Beratungslösung für Elektromobilität als One-Stop-Shop, mit der Autofahrer*innen der Wechsel zur Elektromobilität erleichtert werden soll.

Die Transformation zur Elektromobilität verändert die Prozesse, wie Kund*innen ihre Kaufentscheidung treffen. Diese benötigen ein komplettes Ökosystem, das an den individuellen Bedarf des jeweiligen Kund*innen angepasst ist und dabei weit über das E- Fahrzeug hinaus geht.

Genau hier setzt das von Ralph Missy und Denis Reichel gegründete Start-up e-mobilio an. Mit dem E-Kaufberater finden E-Autokäufer neben dem Elektroauto ihr individuelles Gesamtpaket bestehend aus Ladetechnik, Installation, Public Charging, Photovoltaik, Stromtarif, THG-Quote, Förderung und vielen weiteren Leistungen. „Wer das Ökosystem Elektromobilität ganzheitlich beraten und seinen Kunden bedarfsgerecht anbieten kann, schafft nicht nur einen einzigartigen Kundennutzen und erhöht die Kundenbindung, sondern sichert sich wertvolle Zusatzerlöse über alle Komponenten des Ökosystems Elektromobilität hinweg“, so Ralph Missy.

Mit seinem Lösungsangebot hat sich e-mobilio eine dominante Marktposition in Deutschland erarbeitet. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Österreich steht nun die Expansion in weitere europäische Märkte an. Im Zuge der internationalen Wachstumsstrategie hat e-mobilio erfolgreich eine Series-A Finanzierungsrunde über 9,5 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist SET Ventures, Europas führender unabhängiger Energy Venture Capital Investor. Die bestehenden Investoren Übermorgen Ventures, Wi Venture, seed+speed Ventures sowie Gateway Ventures beteiligen sich ebenfalls an dieser Runde, zudem konnte das Family Office zwei.7 als neuer Investor gewonnen werden.

„Mit dem frischen Kapital werden wir unser internationales Wachstum weiter vorantreiben und dabei die zwei wesentlichen Engpässe der Elektromobilität auflösen: Bedarfsorientierte Beratung und optimales Fulfillment beim Endkunden. Beides zusammen führt zu einer nahtlosen Customer Journey und somit zu einem beschleunigten Markthochlauf“, so Denis Reichel.

"Der Markt für Elektromobilität hat jetzt eine neue Phase erreicht – war der Markt anfänglich geprägt von den sogenannten “early adopters”, ist das Angebot jetzt reif für den breiten Massenmarkt. Damit wird sich aber auch der Prozess des Autokaufs und der Kundenbindung umfassend verändern. Hier ist e-mobilio ideal positioniert, um diesen Veränderungsprozess führend zu begleiten. Die starke Position im traditionell konservativen deutschen Automarkt unterstreicht die zentrale Rolle, die e-mobilio bereits heute in diesem Markt einnimmt, und ist eine starke Basis, um weiter international zu wachsen”. So Dr. Till Stenzel, Partner bei SET Ventures.

SET investiert seit über 15 Jahren in den Trend der Elektromobilität und hat dabei schon mehrere erfolgreiche Exits erzielt. So investierte SET bereits früh in Epyon, einer führenden Technologielösung für Schnelladestationen, die von ABB übernommen wurde, oder Greenflux, einer führenden europäischen Software-Plattform für E-Auto Lademanagement, welche von der DKV erworben wurde.

Life Science Factory: Der Full-Service-Inkubator

Inkubator, Sprungbrett und Partnerin für Start-ups: Die Life Science Factory in Göttingen bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften top Rahmenbedingungen, um schnell und erfolgreich durchzustarten.

Seit knapp anderthalb Jahren hat sie ihre Türen geöffnet und bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften eine erste Anlaufstelle außerhalb der bisher meist universitären Strukturen: Die Life Science Factory in Göttingen hat sich als Inkubator in nur 18 Monaten zum etablierten Player in der deutschen Life-Science-Start-up-Szene entwickelt. Den medialen Hype, den die Biotechnologien nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erfahren hatten, konnte sie dabei genauso für sich nutzen wie die groß­zügige räumliche Ausstattung der Factory und die höchstmögliche Flexibilität der Laborflächen, die als Shared-Lab­-Konzept ein Skalieren erlaubt und dabei doch alle S1- und bei Bedarf S2-Sicherheitsstandards einhält.

Eigenständig und gemeinnützig

Doch woher kommt dieser Life-Science-Hotspot mitten in Deutschland eigentlich? Initiiert wurde die Idee von Dr. Joachim Kreuzburg, CEO des biopharmazeutischen Unternehmens Sartorius, zur Stärkung des lokalen Ökosystems. Ziel ist es, Göttingen über die wissenschaftliche Stärke hinaus als Gründungsstandort in den Life Sciences zu etablieren. Gemeinsam mit weiteren lokalen Akteur*innen ist man im Vorfeld an verschiedene weltweite Standorte, vor allem in den USA, gereist, um Forschungsschwerpunkte und Inkubatoren zu besichtigen, Best Practices abzuleiten sowie den Pain Points von jungen Forscher*innen schon im Vorfeld zu begegnen. Als Ergebnis steht nun seit Januar 2021 Start-ups aus den Life Sciences ein Inkubator mit Full Service zur Verfügung, der neben starkem Know-how-Transfer auch erstklassige Mentoring-Programme sowie State-of-the-Art-Equipment und -Geräte bereithält, die bereits in der monatlichen Mietzahlung enthalten sind.

Gründungsunterstützung auf vier Etagen

Auf 3.300 Quadratmetern finden sich auf vier Etagen modernste und vollausgestattete Labore, eine Werkstatt zur Prototypenentwicklung sowie Büro- und Veranstaltungsräume. Zusätzlich profitieren Gründer*innen von einem umfassenden Beratungsprogramm. In der Life Science Factory können Start-ups innerhalb kürzester Zeit mit ihren Projekten starten. Bereits vorab wird das Start-up vom Team der Life Science Factory bei regulatorischen Fragestellungen und der Kommunikation mit Behörden unterstützt. In Größe und Ausstattung sind die Labore flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieter*innen anpassbar und können mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen für mehrere Mieter*innen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen oder zur Zellkultivierung. Als gemeinnützige und vom Land Niedersachsen geförderte Institution werden die Flächen dabei zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt und sind monatlich kündbar.

„Wir haben den Bedarf von gründungswilligen Wissenschaftler*innen an geeigneten Räumen und Laboren sowie einem leistungsfähigen Netzwerk genau analysiert und bieten passgenaue Lösungen an. Das Feedback ist durchweg positiv, und neben den flexiblen Laboren schaffen vor allem die Gemeinschaftsflächen und der Austausch untereinander dynamische Entwicklungsmöglichkeiten“, bekräftigt Sven Wagner, Geschäftsführer der Life Science Factory.

Vielfältige Programme und Networking

Neben der Infrastruktur ist für frühphasige Start-ups vor allem auch der Austausch und das Finden der richtigen Partner*innen und Unterstützenden essenziell. Neben der Unterstützung durch das Team vor Ort wird daher ein breites Event- und Programmangebot präsentiert. Zusätzlich zu regelmäßigen Formaten wie Networking-Events und Investor*innen-­Check-ups, findet jährlich das Accelerator Programm ELSA statt, das gemeinsam mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen Fraunhofer AHEAD und Helmholtz München umgesetzt wird. Life-Science-Start-ups bekommen hier in einem Zeitraum von drei mal zwei Tagen kostenfreie Unterstützungsangebote zu den Themen „Life Science“, „Industrie“ und „Go-to-Market“. Der Fokus liegt auf Einzelcoachings zu individuellen Themen wie Finanzierungsmodellen, IP oder Pitches. Im Austausch untereinander und mit den Coaches arbeiten die teilnehmenden Start-ups intensiv an ihren eigenen Projekten. Am Ende des Programms steht ein Pitch-Event vor einer Expert*innen-Jury und dem Publikum an.

Auch regelmäßige Events zur Zukunft der Life Sciences wie im vergangenen Jahr bei der Bits & Pretzels und dieses Jahr in München beim Festival der Zukunft bieten eine Vielzahl von individuell auf die Start-ups ausgewählten Themenkomplexen und Netzwerkmöglichkeiten an. Diese sind inhaltlich und insbesondere mit Blick auf die Investor*innenansprache für die Anfangsphase eines jeden Start-ups besonders wertvoll.

Im Folgenden stellen wir fünf Start-ups und ihre Geschäftsideen aus dem Portfolio der Life Science Factory vor.

Phaeosynt: Der erste vegane Schwangerschaftstest

Im Schnitt werden jährlich weltweit etwa 400 Millionen Schwangerschaftstests verkauft. Sie verursachen jährlich rund 900 Tonnen Plastikmüll und bestehen auch aus tierischen Bestandteilen – zumeist Antikörpern. Diese werden in tierischen Zellkulturen oder in Tieren produziert. Anders macht es das Biotech-Start-up Phaeosynt aus Hannover: „Wir produzieren als erstes Unternehmen Antikörper in Kieselalgen und ermöglichen damit eine pflanzliche Alternative. Zudem nutzen wir recyclebares Papier als Verpackung, produzieren somit tierversuchsfrei und ressourcenschonend. Weitere (Diagnostik-)Produkte nach diesem Prinzip stehen bereits in der Pipeline“, betont Stephanie Pfeil-Coenen, CEO von Phaeosynt. 

Der Gründungsursprung der vier Wissenschaftler*innen nahm 2021 an der Leibniz Universität Hannover (LUH) seinen Lauf: Hier wurde die vegane Antikörper-Produktion in der Arbeitsgruppe Reinard am Institut für Pflanzengenetik vorangetrieben, in der Stas Hans (CTO) als Doktorand und Eva Plönnigs (Head of Production) als technische Assistentin tätig sind. Gemeinsam mit Dr. Alina Eilers (COO), die nach ihrem Life-Science-Studium an der LUH in ihrer Promotion einen Schnelltest entwickelt hat, und der Wirtschaftswissenschaftlerin Stephanie Pfeil-Coenen (CEO) ist die Ausgründung ­Phaeosynt entstanden, die die veganen Antikörper nun auf den Markt bringt.

Aktuell entwickeln die vier Forscher*innen einen Prototypen, der anschließend als Medizinprodukt zertifiziert werden muss. Der Schwangerschaftstest mit „grünen Antikörpern“ auf der Basis von Kieselalgen soll die gleiche Sensitivität wie ein herkömmlicher Schwangerschaftstest besitzen und 2025 auf den Markt kommen.

Kick-Off der EY Startup Academy: am 14.09.23 vor Ort & per Stream

Am 14. September ist es so weit und die 7. EY Startup Academy startet mit dem Kick-Off im Frankfurter TechQuartier. Das erwartet dich live vor Ort oder im Live-Stream.

Die vielversprechendsten Start-ups aus den über 40 Bewerbungen treten gegeneinander an – dieses Jahr kommen die Start-ups aus den Bereichen Embedded Finance Solutions, Web3 & Digital Assets sowie Sustainable Finance / ESG FinTechs.

Am Ende des Abends wählt unsere mit Vertreter*innen aus dem Partner-Netzwerk der EY Startup Academy besetzte Jury die Finalisten für das sechswöchige Programm aus.

Dabei sein, mitvoten und netzwerken

Doch auch ihr als Zuschauer*innen könnt für euer favorisiertes Start-up abstimmen! Daneben habt ihr die Chance, mit Investor*innen und anderen Akteur*innen aus dem Start-up Ökosystem zu netzwerken und spannenden Vorträgen und Keynotes zu lauschen.

Unter anderem wird es eine Keynote von Finanzguru geben.

Auf einen Blick

Was: EY Startup Academy Kick-off Event

Wann: am 14. September 2023 | 17:00 - 19:30 Uhr

Wo: TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt/Main

Meldet euch jetzt an und seid live im TechQuartier oder virtuell dabei! 

Gründer*in der Woche: heyroom - das Beste aus AirBnb, WG gesucht & CouchSurfing

Der frustige Alltag von WGs auf der Suche nach neuen Mitbewohner*innen besteht aus Durchforsten schier endlos scheinender Copy-Paste-Texte, unzähligen WG-Castings und vielen herben Enttäuschungen – heyroom möchte Schluss damit machen. Wie, das erklärt uns Co-Founder Johannes Bader im Interview.

Wann und wie bist du auf zusammen mit deinem Co-Founder die Idee zu heyroom gekommen?

Ich bin jetzt seit fast acht Jahren in WGs und habe schon in vielen WG-Konstellationen gelebt. Tatsächlich hatte ich (fast) immer Glück, aber der Prozess des Findens eines WG-Zimmers, aber auch das Finden eines Mitbewohners, wenn mal etwas frei wird, war immer das Schlimmste an der ganzen Sache.

Als es vor zwei Jahren mal wieder so weit war und wir ein WG-Zimmer inseriert hatten, bekamen wir innerhalb von fünf Stunden 182 Copy-Paste-Bewerbungen. Das wurde mir zu blöd. Ich habe mich also bei wg-gesucht beworben und erklärt, dass ich den Lifestyle mega feiere, aber das Produkt "room for improvement" hat. Als ich hier keine Antwort bekommen habe, habe ich die besten Leute kontaktiert, die ich kenne, und konnte ein wirklich starkes Team davon überzeugen, das Thema selbst anzugehen.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go live eurer Plattform/App?

Research, Research, Research - WGs sind eine schlecht dokumentierte Einheit & daher war die Berechnung des Business Cases nicht in wenigen Stunden gemacht. Dadurch haben wir aber den deutschen sowie europäischen Markt sehr gut kennengelernt und ich konnte auf dieser Basis ein Team zusammenstellen, das aus Personen mit solcher Expertise strotzt, dass so manche große Tech-Company neidisch ist.

Gestartet seid ihr in München, euer Unternehmen firmiert als irische Ltd. Wie kommt's?

Die Entscheidung, die initiale Company nicht in DE zu firmieren, kommt daher, dass die bürokratischen Hürden sowie die Notarkosten für eine Firma, die zum Zeitpunkt der Gründung 0 Euro Wert ist, einfach komplett unverhältnismäßig sind.

Wir haben in Irland gegründet, weil dies komplett digital geht und nur wenige hundert Euro kostet. Wenn wir am Ende des Jahres die erste große Finanzierungsrunde abschließen, steht aber komplett offen, ob wir das Unternehmen in eine GmbH einbetten oder eine sonstige europäische Unternehmensform wählen - da wir kein Geld verdienen, ist das Thema Steuern für uns eh komplett irrelevant."

Nun zu heyroom: Was ist heyroom, was ist das Besondere an dem Konzept bzw. was unterscheidet euch von anderen WG-Matching-Tools?

Die WG-Suche ist sehr langwierig und dadurch extrem negativ konnotiert. Oft sucht man ewig, bis man den richtigen Mitbewohner oder die richtige Mitbewohnerin gefunden hat. Die derzeitigen Angebote helfen da wenig. Sie sind gar nicht darauf ausgelegt, Menschen zu finden, die wirklich zusammenpassen. Egal wie viel Zeit man investiert, es ist einfach extrem schwer, das Passende zu finden. Das wollen wir ändern. Unsere App ist quasi nur darauf ausgelegt, Leute zu finden, die zusammenpassen. Suchende können ihre Interessen angeben und werden dann mit WGs verbunden, die den gleichen "Vibe" haben. So gestaltet sich die Suche leichter und unkomplizierter.

Rise Europe veröffentlicht europäische Start-up-Landkarte

Das von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, ins Leben gerufene Netzwerk Rise Europe veröffentlicht eine Start-up-Landkarte, die dem europäischen Start-up-Ökosystem mehr Sichtbarkeit geben soll.

Für das europäische Start-up-Ökosystem ist es von strategischer Bedeutung, eine ganzheitliche Herangehensweise zu verfolgen. Denn erst dadurch offenbart sich die beeindruckende Dynamik und Vielfalt europäischer Start-ups, von denen viele das Potenzial haben, zu führenden globalen Tech-Unternehmen heranzuwachsen. Rise Europe hat es sich zum Ziel gesetzt, europäischen “Tech Champions” zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen, um mehr Interesse von Venture Capital Fonds, Konzernen und anderen Unterstützern auf die Innovationskraft Europas im Technologiebereich zu lenken. Die Veröffentlichung einer umfassenden europäischen Start-up Landkarte, die die Schlagkraft der 20 europäischen Entrepreneurship-Zentren des Netzwerks visualisiert und in Zahlen zusammenfasst, ist eine der ersten Maßnahmen hierfür.

38.000 Talente erreicht

Dank der 20 Start-up-Zentren von Rise Europe konnten im vergangenen Jahr insgesamt 38.000 junge Talente und Studierende in ganz Europa zu Themen rund um das Gründen inspiriert und bei der Selbstständigkeit gefördert werden. Die Bemühungen zielen darauf ab, nächste Generationen über Ländergrenzen hinweg für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern.

Über 2.300 unterstützte Start-ups

Die 20 Partnerzentren haben 2022 über 2.300 aufstrebende Start-ups in ihren Entwicklungsphasen unterstützt. Der gemeinsame Plattformgedanke ermöglicht es Gründerinnen und Gründern, von einer vielfältigen Palette an Ressourcen und Angeboten zu profitieren.

Investitionen von 7,8 Milliarden Euro

Mit insgesamt 7,8 Milliarden Euro an Investitionen in die unterstützten Start-ups tragen europäische Start-up-Zentren maßgeblich zur wirtschaftlichen Vitalität der europäischen Start-up-Szene bei. Diese Summe entspricht etwa 10% der Gesamtinvestitionen in die europäische Techindustrie (Dealroom).

Vier Zukunftsfelder

Die Mitglieder von Rise Europe haben je zehn Start-ups nominiert, die aus ihrer Sicht das größte Potenzial haben, die nächsten “Start-up-Champions” zu werden und diese in vier Zukunftsfelder kategorisiert. Diese Scale-ups (siehe Grafik) - darunter Fernride aus Deutschland, IQM aus Finnland und Ynsect aus Frankreich - zeichnen sich durch ihr Wachstum und eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft aus. Die vier Felder, denen die Scale-ups zugeordnet wurden - Luftfahrt und Mobilität, Künstliche Intelligenz und Robotics, Energie, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sowie Gesundheit und Nahrung - spiegeln das Potenzial wider, das Europa gerade in diesen Zukunftsbereichen besitzt.

Diese Übersicht unterstreicht die Bedeutung der europäischen Start-up-Szene und den Einfluss der 20 Mitglieder von Rise Europe. Die Veröffentlichung der europäischen Start-up-Landkarte ist ein weiterer Schritt in Richtung einer enger vernetzten und florierenden europäischen Gründungsszene. Neben der Bestrebung nach mehr Sichtbarkeit für Europa als Start-up-Hub wollen die Mitglieder von Rise Europe ihr Kräfte bündeln, um gemeinsam mit der Industrie, Family Offices, politischen Institutionen und Investorinnen und Investoren das Umfeld für unternehmerische Initiativen in Europa zu verbessern und Start-ups europaweit einen einfachen Marktzugang zu Talenten, Kunden und Kapital zu ermöglichen.

Weitere Informationen findest du hier

marta: Berliner Betreuungs-Start-up schließt Mio.-Seed-Extension-Round ab

Die 2020 von Philipp Buhr und Jan Hoffmann in Berlin gegründete Betreuungs-Plattform marta schließt eine weitere Finanzierungsrunde mit neuen Partnern und den Bestandsinvestoren ab.

Gegründet wurde marta 2020 von den Studienfreunden Philipp Buhr und Jan Hoffmann. Als sie mit der Pflegebedürftigkeit der eigenen Großeltern konfrontiert waren, entstand die Idee, auf digitalem Weg ein perfektes Match zwischen der Familie mit Pflegebedarf und der Betreuungskraft herzustellen. Seit 2021 ist die Plattform online. Zwei Jahre nach dem Start ist marta mit 75 Mitarbeitenden in vier Ländern (Deutschland, Polen, Rumänien und Litauen) aktiv und hat nach eigen Angaben bereits mehr als zweitausend Kund*innen und Betreuende für die häusliche Pflege vermittelt.

SwissHealth Ventures und RTL Ventures haben sich entschieden marta zu unterstützen, um den Ausbau der Plattform und das weitere Wachstum sowie die Verbreitung der Marke voranzutreiben. Neben frischem Kapital stellt RTL Ventures zusätzlich einen signifikanten Anteil an Media Leistungen durch den Vermarkter Ad Alliance zur Verfügung. Für den Aufbau der führenden Marke in der sogenannten 24-Stunden-Betreuung liefert das RTL Medien-Portfolio den idealen Hebel. Mithilfe von TV-Platzierungen soll die notwendige Reichweite erzielt werden, um innerhalb kurzer Zeit die Markenbekanntheit weiter zu erhöhen. Der bestehende Gesellschafter German Media Pool stellt zusätzlich weitere Media Leistungen für Radio und Print Kampagnen bereit.

Leo van Gemmern, Head of Marketing von marta: “Wir bespielen diverse Kanäle, die sich in Tests für uns bewährt haben, sehr intensiv in den kommenden Monaten. Das größte Problem von Familien ist, dass sie nicht wissen, an wen sie sich bei Bedarf nach häuslicher Betreuung wenden können - das werden wir ändern.”

“Wir stehen für Transparenz und eine bessere Bezahlung der Betreuungskräfte in deutschen Haushalten. Das schafft eine Win-win-Situation bei Familien und Betreuungskräften. Die schönste Bestätigung: Der starke Ansturm von erfahrenen Betreuungskräften, die in marta endlich eine verlässliche Plattform finden”, berichtet Gründer Philipp Buhr.

Dementsprechend ehrgeizig sind die Wachstumsziele. Marta plant großflächige Marketingkampagnen, die neben Digitalkanälen auch auf TV, Plakat, Print und Radio setzen. “Wir möchten der erste Ansprechpartner für alle Themen rund um die häusliche Betreuung sein”, sagt Gründer Jan Hoffmann. Daneben soll das Kapital in die Weiterentwicklung des Kernprodukts, die Entwicklung weiterer Services für Familien und die Expansion in einen zweiten Markt genutzt werden.

Seit der Seed-Runde im August 2022 hat sich marta rasant weiterentwickelt. Das Start-up hat die Standorte in Deutschland, Litauen, Polen und Rumänien erweitert und beschäftigt nun über 75 Mitarbeitende. Mittlerweile hat der Pflege-Marktplatz über 2.000 Vermittlungen ermöglicht und zusätzlich Partnerschaften mit über 100 Unternehmen, die pflegerische Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Neben der Web-App nutzen Familien und Betreuungskräfte inzwischen überwiegend die beiden mobilen Apps zur Auswahl, Buchung und Kommunikation. Das Unternehmen hat stark in die Benutzerfreundlichkeit und den Matching-Algorithmus investiert, der Familien und ideal geeignete Betreuungskräfte zusammenbringt. So kann ein “Match” in Spitzenzeiten in weniger als einer Stunde generiert werden.

Pretabolic Health Science GmbH: Kölner Food-Science Start-up schließt 30 Mio. Finanzierungsrunde ab

Pretabolic Health Science GmbH, 2022 von Tea Meiner und Dr. Stephan Lück gegründet, gibt den erfolgreichen Abschluss der aktuellen Finanzierungsrunde bekannt, bei dem auch neue Investor*innen gewonnen werden konnten.

Die Pretabolic Health Science GmbH steht mit einer innovativen, wissenschaftlich fundierten Fasten-Methode rund um den intelligenten Fastendrink TRYB® für alltagstaugliches Fasten. Das umfassende Konzept basiert auf ernährungswissenschaftlichen Forschungsergebnissen und wird fortlaufend von einem Team aus Ernährungswissenschaftler*innen weiterentwickelt, um die positiven Auswirkungen des Fastens für jede(n) zugänglich und erlebbar zu machen. Der Erfolg gibt dem Start-up recht: Schon kurz nach der Markteinführung zum Jahresbeginn wurde – nach Angaben des Unternehmens – der Fastendrink bereits mehrere tausend Mal verkauft und konnte einen großen Kund*innenstamm aufbauen.

Nach dem erfolgreichen Start beginnt für das Unternehmen nun die erste Expansionsphase mit neuer Unterstützung: Die bekannte Kölner Familie Reißdorf konnte nicht nur als starker Investor gewonnen werden, sondern erweitert auch den Entscheiderkreis der Gesellschaft, zu der auch der Familienunternehmer Marcus Bauer, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Bauer Gruppe, gehört.

Das Start-up plant künftig vor allem den intensiven Geschäftsausbau in der DACH-Region sowie die Internationalisierung im gesamten europäischen Ausland. Zudem wird an der Erweiterung der Produktpalette gearbeitet.

„Wir freuen uns sehr, Ute Reißdorf und Dr. Heribert Landskron-Reißdorf als neue Investoren im Gesellschafterkreis zu haben und in ihnen Partner gefunden zu haben, die unser Fasten-Konzept und unsere Vision von einer ganzheitlich nachhaltigen Ernährungsweise teilen. Dass sie diesen Weg gemeinsam mit uns aktiv gestalten wollen, ist eine große Bereicherung. Ihre jahrzehntelange Erfahrung und das Know-how in der Getränkebranche sind für uns die ideale Ergänzung und von unschätzbarem Wert für die Entwicklung von TRYB® und weiteren Produkten“, so Tea Meiner, CEO.

Auch Dr. Heribert Landskron-Reißdorf freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit und erkennt in TRYB® ein Produkt mit großer Zukunft: „Wir beobachten schon seit geraumer Zeit das enorme Potenzial des Food Health Sektors und sind sowohl von der Nachhaltigkeit des TRYB®-Fastenkonzepts als auch von der Innovationskraft des Teams überzeugt. Daher war es für uns ein logischer Schritt zu investieren und die TRYB®-Erfolgsstory mitzuschreiben.“

Gründer*in der Woche: Get Your Coach – schneller zum Sport

Als Alexander Bünger vor drei Jahren 250 Kilometer aus seiner Heimat Berlin wegzog, suchte er eine Möglichkeit, neben seinem Studium Geld zu verdienen. Über einige Umwege und Erkenntnisse ist daraus seine im August 2022 gelaunchte App Get Your Coach erwachsen. Mehr dazu im Interview mit Alexander.

Wann und wie bist du auf die Idee zu Get Your Coach gekommen?

Mit 17 Jahren zog ich aus meiner Heimat Berlin nach Zwickau, um dort als Fußballtrainer zu arbeiten. Neben meinem Job beim Verein und meinem Studium wollte ich zusätzliches Geld verdienen. Ich wollte Individualtraining für Kinder und Jugendliche anbieten. Mir stellte sich jedoch die Frage, wie erreiche ich Neukunden in einer fremden Umgebung? Da keine bestehende Plattform meine Anforderungen erfüllte, kam mir die Idee zu Get Your Coach.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go live deiner App Get Your Coach?

Ich zeichnete 2020 bereits erste Skizzen für die App und versuchte zwei Monate später mit zwei Freunden eigenständig die App zu programmieren. Sehr schnell stießen wir an unsere Grenzen und ich legte die Idee vorerst beiseite. Im Januar 2022 erzählte ich einem Freund von meiner Idee. Dieses Gespräch entfachte neue Lust, das Projekt wirklich anzugehen. Im Mai des gleichen Jahres konnte ich die Finanzierung der Entwicklung sichern. Zusammen mit einer erfahrenen App-Agentur entwickelte ich Get Your Coach und im August 2022 konnten wir die App bereits veröffentlichen.

Was ist Get Your Coach, was ist das Besondere an dem Konzept und was leistet die App?

User können mit der Get Your Coach App Trainer*innen aus über 120 Sportarten finden. Auf der Startseite sehen Nutzer*innen kleine Vorschauen der Coach-Profile und können sich einen Überblick über das Angebot in Ihrer Umgebung verschaffen. Mithilfe unserer individuellen Filter- und Suchfunktionen finden User immer den passenden Coach. Über die Chatfunktion in der App können die Coaches kontaktiert werden.

Von konkurrierenden Plattformen unterscheidet uns der Kostenfaktor. Get Your Coach ist nämlich sowohl für Suchende als auch für Coaches kostenfrei. Zudem verzichten wir auch auf eine Provision bei Buchung der Coaches.

Energie-Schwarm-Start-up siegt beim Münchener Businessplan Wettbewerb

Grüne Technologien, Medizintechnik und KI waren im Finale vertreten – das sind die Gewinnerteams beim diesjährigen Münchener Businessplan Wettbewerb.

BayStartUP, das bayerische Start-up-Netzwerk für Gründer*innen, Investor*innen und Unternehmen sowie Partner der Initiative "Gründerland Bayern" des bayerischen Wirtschaftsministeriums, kürt die Start-ups mit dem höchsten Zukunftspotenzial – hier die drei Siegerteams im Überblick:

1. Platz: Energyminer GmbH

Das Start-up Energyminer hat mit Energyfish ein innovatives System zur Stromgewinnung im Einklang mit der Natur geschaffen. Die zukunftsweisende und besonders nachhaltige Energiequelle produziert in einem Fluss täglich 24 Stunden und bei jedem Wetter Strom und ist im Schwarm in der Lage, komplette Gemeinden mit Energie zu versorgen. Die Anlagen werden einfach in den Fluss gehängt und im Flussbett verankert – ohne Beton, ohne Staumauer, ohne schweres Gerät. Der Energyfish greift nicht ins Flussbiotop ein. Die Technologie ist vollständig fischverträglich. Jeder Energyfish speist seinen Strom direkt ins lokale Niederspannungsnetz.

Das System ist laut Angaben der Gründer*innen zu 100 Prozent hochwassersicher – es kann abtauchen und weiterproduzieren. Zudem ist es selbstreinigend, wartungsarm und wird rundum die Uhr überwacht. Damit der Energyfish in einem Fluss installiert werden kann, sollte dieser eine Mindesttiefe von ca. einem Meter haben. Die Fließgeschwindigkeit sollte mindestens 1,0 m/s betragen. Die maximale Leistung wird bei einer Fließgeschwindigkeit von 2,5 m/s erreicht. www.energyminer.eu

Richard Eckl, Geschäftsführer Energyminer GmbH, sagt: „Mit der Teilnahme am Wettbewerb möchten wir die Sichtbarkeit unseres Startups für Investoren erhöhen und für unsere Serie-A-Runde werben. Das Feedback der erfahrenen Jury hilft sehr dabei, sich gut weiterzuentwickeln. Wir selbst sind bereits seit über 10 Jahren in der Startup-Szene aktiv, und BayStartUP ist für uns eine der wichtigsten Institutionen für Gründer in Bayern.“

RepairFix wird zu motum und sichert sich eine Mio. Finanzierung

Neue Finanzierungsrunde, neuer Name: Das 2020 von Dr. Moritz Weltgen, Natalie Meier und Alla Kopylova gegründete Fuhrparkmanagement-Start-up RepairFix hat sich eine Finanzierung im hohen einstelligen Millionenbereich gesichert.

RepairFix, ein Pionier in digitalen Lösungen für operatives Fuhrparkmanagement, hat sich eine Finanzierung im hohen einstelligen Millionenbereich von Hauptinvestor BASF Coatings GmbH gesichert. Für das 2020 gegründete Unternehmen ist es die zweite Finanzierungsrunde. Das neue Kapital fließt in die Weiterentwicklung und den Ausbau der Plattform sowie die Expansion in Märkte außerhalb des DACH-Raums.

"Wir sind begeistert, dass BASF uns als Investor weiterhin die Unterstützung und das Vertrauen entgegenbringt. Damit kommen wir unserem Ziel näher, Fahrzeugflotten fit für die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität zu machen. Wir freuen uns darauf, motum gemeinsam mit unseren Kunden weiter auszubauen", sagt Dr. Moritz Weltgen, CEO und Co-Gründer von RepairFix.

 "Das Wachstum von motum ist in den letzten drei Jahren sehr positiv verlaufen, so dass eine weitere und vertiefende Zusammenarbeit nur der nächste logische Schritt ist. Das motum Team möchte ein intelligentes Betriebssystem für operatives Flottenmanagement entwickeln. Das ist ambitioniert, aber aus unserer Sicht genau das, was der Automotive Aftermarkt benötigt, um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen", ergänzt Dr. Uta Holzenkamp, Leiterin des Unternehmensbereichs Coatings der BASF.

RepairFix wird zur Marke motum

In einem strategischen Schritt zur Weiterentwicklung wird RepairFix zudem zur Marke motum, um die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens zu unterstreichen. Die Umbenennung unterstreicht den klaren Fokus des Unternehmens, Fuhrparkbetreibern nicht nur ein digitales Schadenmanagement, sondern ein proaktives und operatives Management ihrer Flotten zu ermöglichen. Motum unterstützt aktuell Flottenmanager bei der effizienten und digitalen Abwicklung operativer Tätigkeiten wie Schadenmanagement und Fahrzeugkontrollen, optimiert die Verfügbarkeit von Flotten und leistet damit einen essentiellen Beitrag zum Unternehmenserfolg seiner Kunden. Das will auch das neue Motto #movingfleetsforward unterstreichen.

Natalie Maier, COO und Co-Gründerin sagt: "Die konsequente Umbenennung ist ein wichtiger Schritt in unserer Unternehmensentwicklung. Wir möchten durch die Digitalisierung des operativen Fuhrparkmanagements unseren Beitrag zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Mobilität der Zukunft leisten - dafür steht motum."

Motum zählt nach eigenen Angaben mehr als 200 Werkstätten und mehr als 100 Fuhrparks mit mehr als 20.000 Fahrzeugen als Kund*innen. Neben traditionellen Firmenflotten wie carglass oder McMakler zählen auch führende Mobilitätsanbieter wie book-n-drive, anymove oder Lieferdienste wie Knuspr dazu. Das Unternehmen hat heute mehr als 30 Mitarbeitende an drei Standorten.