Startup-Nation Israel: die Work-War-Balance

Autor: Maike Diehl
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Wie Israels Hightech-Branche und Start-ups nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 weitermachen, berichtet die Israel-Kennerin und Unternehmerin Maike Diehl.

Es gibt keine Alternative: Nach dem dem 7. Oktober 2023 geht die Arbeit für israelische Unternehmen weiter. Mit business as usual hat das jedoch wenig zu tun. Die Herausforderungen sind immens: jede und jeder in Israel kennt jemanden, die oder der direkt von dem Terrorangriff der Hamas betroffen ist. Mitarbeiter*innen sind traumatisiert, im Reservedienst oder müssen sich intensiver um ihre Kinder kümmern. Auch der Raketenbeschuss aus Gaza geht weiter. Gleichzeitig gibt es den ungebrochenen Willen, die erfolgreiche Geschichte der Startup-Nation Israel weiterzuschreiben. Jetzt erst recht. Alles andere wäre ein weiterer Erfolg für Hamas. Ein No-Go. So rückt man zusammen, aktiviert Kräfte und packt an.

Israeli Tech Delivers – No Matter What

Die Stärke der israelischen Hightech-Industrie ist ihre Resilienz. Sie ist das Fundament, auf dem der Erfolg der Startup Nation gründet. Das zeigte sich bereits nach dem Kollaps von Lehmann Brothers, als Israel eines der Länder war, das am schnellsten wieder aus dem Krisenmodus herauskam. Jetzt schreibt Dror Bin, CEO der Israeli Innovation Authority, an die Tech Leader weltweit: „[…] Israels Hightech-Sektor ist aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen – und das ist der Grund, warum wir entschlossener denn je sind, unsere wertvolle Startup Nation weiterzuentwickeln." Die Hightech Branche ist fest also entschlossen, auch diese Krise zu meistern. Sofort wurde eine Kampagne gestartet: „Israeli Tech Delivers – no matter what“. Ein Signal an Unternehmen und Investor*innen weltweit, dass auf die israelischen Partner Verlass ist, auch unter diesen widrigen Umständen.

Work-War-Balance

Natürlich bedeutet das einen enormen Kraftakt. Die Nachwirkungen des Terrorangriffs am 7.10.2023 sind verheerend und möglicherweise sogar verheerender als je zuvor in Kriegssituationen in Israel. Das Ausmaß, die Berichte über die unfassbare Gewalt und das Eindringen der Terroristen nach Israel haben in den Gesichtern Trauer, Sorge und Müdigkeit hinterlassen. „Wir schieben das gerade so gut es geht beiseite“, sagte heute früh die Mitarbeiterin eines israelischen Kunden. „Wir werden gewinnen. Wir haben gar keine andere Wahl“.

Wie Gili Cegla, Serial Entrepreneur und Investor, auf LinkedIn deutlich macht, kommen genau jetzt die Eigenschaften zum Tragen, die für den Erfolg der Startup Nation stehen: eine hohe Anpassungsfähigkeit, ein agiler Arbeitsstil, hohe Belastbarkeit, Zusammenhalt und große Kreativität. Jetzt allerdings unter anderen Rahmenbedingungen. Er nennt es die neue „Work-War-Balance“.

Zahlen bestätigen Belastung für Wirtschaft, Israelis handeln schnell

360.000 Reservisten wurden eingezogen, das sind rund 10 bis 15 % der Arbeitskräfte in Hightech. Die Menschen bleiben zu Hause. Viele Geschäfte sind geschlossen. Ein Alltag kehrt auch in die lebendige Mittelmeermetropole nur langsam wieder zurück. Der private Konsum (außer Lebensmittel) ist stark zurückgegangen. Das zeigt sich zum Beispiel am Rückgang der Kreditkartenumsätze um 12 %. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2023 wurde von 3 % auf 2,3 % gesenkt. Der Shekel ist auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2016 gefallen. Die Bank of Israel sah sich veranlasst, die Währung zu stabilisieren und kaufte Shekel im Wert von 30 Mrd. USD. Auch der TA-35, der Aktienindex mit 35 der größten börsennotierten Unternehmen Israels, hat deutlich nachgegeben.

Die Krise trifft die israelische Hightech-Industrie völlig unerwartet und in einer turbulenten Phase. Doch sie handelt schnell: Das Finanzministerium setzte im ersten Schritt einen 25 Mio. USD-Fund auf, aus dem Start-ups unkomplizierte Hilfe erhalten können. Unterdessen wurde der Betrag auf rund 100 Mio. USD aufgestockt. Dazu kommen unzählige private ehrenamtliche Initiativen, um zu helfen. So haben sich etwa Cyberexpert*innen zusammengetan, um die Regierung bei der Lokalisierung der 240 Geiseln zu unterstützen. Restaurants im ganzen Land kochen und backen für die Armee. Spenden werden gesammelt und vieles mehr.

Solidarität: Worte haben Gewicht

Zur Erinnerung: Israel ist eines der weltweit führenden Innovationshubs in der Welt. Mit rund 7.000 Start-ups hat es die höchste Pro-Kopf-Dichte an jungen Gründungen weltweit. Das hat in den letzten zehn, fünfzehn Jahren dazu geführt, dass Unternehmen aus aller Welt nach Israel gekommen sind, um in Goldgräberstimmung nach Innovationen zu suchen. Aus Gesprächen und zahlreichen Postings auf LinkedIn und X wird klar: Für israelische Unternehmen ist die Solidarität auch vor diesem Hintergrund wichtig. Man nimmt wahr, wer seinen Beistand ausdrückt und wer nicht.

Professor Jeffrey Sonnenfeld, Wirtschaftswissenschaftler an der Yale School of Management, dokumentiert hierfür die globalen Player von A bis Z – von Accenture bis Zoom: welche Unternehmen sprechen sich öffentlich gegen den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel aus, verurteilen Antisemitismus und bekunden ihre Unterstützung sowie Solidarität mit Israel. Gefreut hat man sich auch über eine Anzeige in der „Welt“ und in „Bild“, in der mehr als einhundert deutsche Unternehmen ihre Solidarität mit Israel ausdrücken und sagen „Nie wieder ist jetzt“.

Appell: Weiter mit israelischen Unternehmen zusammenarbeiten

Vor dem Hintergrund der Kriegssituation ist es jetzt wichtig, Worten auch Taten folgen zu lassen. Wer hier in Deutschland Interesse an israelischen Innovationen hat, findet auch in diesen Tagen Ansprechpartner*innen.

Abschließend der Appell von Dror Bin in seinem Schreiben an die Tech-Leader weltweit: „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen zu versichern, dass israelische Unternehmen und ihre Managements äußerst robust sind und israelische Hightech-Unternehmen weiterhin erfolgreich sein werden, egal was passiert. Ich hoffe, Sie werden Ihre Solidarität zeigen, indem Sie weiterhin in israelische Technologie investieren und israelische Technologiedienstleistungen und -produkte kaufen, sowie durch Ihre fortlaufende moralische Unterstützung. Ihre Unterstützung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die israelische Tech-Industrie als Gewinner aus dieser Situation hervorgeht!"

Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel tätig.

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Münchener Businessplan Wettbewerb 2024 – die Gewinner*innen stehen fest

Das Gründer- und Investorennetzwerk BayStartUP hat gemeinsam mit der LfA Förderbank Bayern die besten Start-ups aus München und Südbayern ausgezeichnet. Den Münchener Businessplan Wettbewerb 2024 gewinnt …

Hoffnung für viele Patient*innen: mit vielversprechenden Therapieansätzen gegen den Krebs gewinnt das Start-up Epicure den Münchener Businessplan Wettbewerb 2024. Epicure entwickelt ein neues Medikament für Krebstherapien auf Grundlage epigenetischer Prozesse. Diese beeinflussen, welche Gene in unseren Zellen aktiv sind, ohne die eigentliche DNA zu verändern. In der Krebsforschung spielen diese Mechanismen eine wichtige Rolle, da sie helfen, Krebs besser zu verstehen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Epicure konzentriert sich zunächst auf die Behandlung von Leukämien.

Der zweite Platz geht an Qualiwise. Das Start-up arbeitet an einer KI-gestützten B2B-Plattform, um die Qualität und Beschaffung von Produkten bei Industrieunternehmen und ihren Zulieferern zu verbessern und flexibler zu gestalten.

Auch das Team von Audavis konnte die Expertenjury überzeugen und landet auf dem dritten Platz. Das Startup will die Wirtschaftsprüfung durch Datenautomatisierung optimieren, indem es eine weltweit skalierbare, KI-gestützte Cloud-Lösung für die Jahresabschlussprüfung und interne Revision entwickelt.

BayStartUP kürte die drei siegreichen Start-ups gemeinsam mit der LfA Förderbank Bayern als langjährigem Partner und Wettbewerbssponsor im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 24. Juli in München.

Die drei siegreichen Start-ups überzeugten die Jury im diesjährigen Finale auf ganzer Linie mit ihren Businessplänen. Max Achmedschin, Leiter des Münchener Businessplan Wettbewerbs bei BayStartUP, sagt: „Diese Saison konnten wir im Vergleich zu einem rückläufigen Vorjahr einen bemerkenswerten Anstieg der Einreichungen verzeichnen. Lösungen aus dem Bereich Life Science sind stark vertreten und konnten qualitativ sehr stark punkten. Dazu hat die Zahl der Startups mit KI-Lösungen enorm zugenommen und spiegelt den aktuellen Technologietrend wider.“

Hans Peter Göttler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern, sagt: „Ich gratuliere den Siegern des Münchener Businessplan Wettbewerbs zu ihren tollen Geschäftsmodellen. Das Talent und die Zielstrebigkeit der Gründerteams sind sehr beeindruckend. Ihre Ideen können dazu beitragen, das Leben vieler Menschen und die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft zu verbessern. Auf die nächsten Schritte der Gründerteams bin ich deshalb sehr gespannt. Damit der Start nicht an der Finanzierung scheitert, unterstützt die LfA Gründerinnen und Gründer mit attraktiven Förderkrediten, Risikoübernahmen und Venture Capital. Dieses Engagement bauen wir im Rahmen der VC4Start-ups Initiative des Freistaats Bayern in Zukunft sogar noch aus.“
Mit der VC4Start-ups Initiative plant das Bayerische Wirtschaftsministerium zusammen mit der LfA Förderbank Bayern und Bayern Kapital ab 2025 neue Fonds mit einer Milliarde Euro für das bayerische Startup-Ökosystem aufzulegen.

Insgesamt nahmen 221 Start-ups am Münchener Businessplan Wettbewerb 2024 teil, eine Steigerung von über 35 Prozent.

Die drei Siegerteams im Überblick

1. Platz: Epicure

Epicure entwickelt neue Krebstherapien, die auf epigenetischen Mechanismen basieren. Das Hauptziel von Epicure ist die Weiterentwicklung des Wirkstoffs Carbacitabin, einem vielversprechenden neuen Medikament. Dieses soll aufgrund seiner geringeren Nebenwirkungen und höheren Wirksamkeit herkömmliche Behandlungen bei der Behandlung von Blutkrebs, wie zum Beispiel Leukämien, ersetzen. Die klinische Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit einem pharmazeutischen Partner. Die erzielten Gewinne aus Zwischenziel-Zahlungen und Umsatzbeteiligungen werden in die Forschung und Entwicklung weiterer epigenetischer Medikamente reinvestiert.
Dr. Matthias Heiß, künftiger Geschäftsführer bei dem zu gründenden Start-up Epicure sagt: „Durch unsere Teilnahme können wir unseren Businessplan optimieren, Einblicke in die unternehmerischen Anforderungen für ein Pharma-Start-up gewinnen und wertvolle Kontakte knüpfen – sowohl zu potenziellen Investoren als auch zu Partnern, die uns in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen beraten können. Wir haben bereits erfolgreich Feedback der Juroren in unsere Planung integriert und schon in den ersten beiden Wettbewerbsphasen wichtige Kontakte geknüpft.“

HERO Software: 40 Mio. Euro für Betriebssoftware für Handwerksbetriebe

Die 2020 von Dr. Michael Kessler und Philipp Lyding gegründete HERO Software GmbH ist der führende Anbieter von Betriebssoftware für Handwerksbetriebe in der DACH-Region.
Die Series-B-Finanzierungsrunde wird angeführt von Eight Roads Ventures, auch Bestandsinvestor Cusp Capital ist wieder beteiligt.

Das Handwerk gilt als Rückgrat der europäischen Wirtschaft und trägt in vielen europäischen Ländern bis zu 12 % zum BIP bei. Gleichzeitig ist es der größte Hebel für das Erreichen der ambitionierten europäischen Klimaziele. Das bedeutet: Ohne die weitere Digitalisierung der Handwerksbetriebe durch moderne Technologie können unter anderem die Ziele der energetischen Gebäudesanierung nicht erreicht werden. Enterprise-Resource-Planning-Systeme für Handwerker*innen unterstützen diese mit umfangreichen, branchenspezifischen Lösungen bei der Bewältigung ihrer täglichen Herausforderungen und leisten hier einen wichtigen Beitrag.

HERO Software wurde 2020 von Dr. Michael Kessler und Philipp Lyding in Hannover gegründet. Das Unternehmen zählt mehr als 120 Mitarbeiter*innen und hat seinen Sitz in Hannover. Zur Kundschaft zählen unter anderem Klempner- und SHK-Betriebe, Tischlereien und Zimmereien, Photovoltaik- und Elektrikerbetriebe. Mit mehr als 20.000 Nutzer*innen hat sich HERO als führender Anbieter von cloudbasierter Software für Handwerker*innen in der DACH-Region etabliert. Handwerksbetriebe können mit HERO alle wichtigen Betriebs- und Arbeitsabläufe an einem Ort verwalten: Vom ersten Kundenkontakt und der Angebotserstellung über die Planung und Durchführung von Projekten vor Ort bis hin zur Rechnungsstellung und Bezahlung sind alle Prozesse digital abgebildet und jederzeit auf verschiedenen Endgeräten verfügbar.

„Wir haben HERO Software mit der klaren Mission gegründet, die Handwerksbranche durch digitale Innovation zu revolutionieren. Wir freuen uns sehr, dass wir weitere renommierte Investoren gewinnen konnten, die uns dabei unterstützen”, sagt Dr. Michael Kessler, Gründer und CEO von HERO Software. „Mit der beachtlichen Finanzierungssumme können wir unser Produkt schnell weiterentwickeln und ehrgeizige neue Projekte in Angriff nehmen.“

Ausbau des Teams, Expansion in neue Märkte und Weiterentwicklung des Produkts

Mit dem frischen Kapital plant HERO Software, in sein Team und neue Talente zu investieren, in neue Märkte zu expandieren und sein SaaS-Angebot weiterzuentwickeln. „Für die Zukunft planen wir, alles rund um die finanziellen Transaktionen für unsere Kunden so einfach und reibungslos wie möglich zu gestalten. Zusätzlich werden wir uns darauf konzentrieren, Tools und Services von Drittanbietern in unsere Plattform zu integrieren, damit unsere Kunden noch mehr Zeit sparen und sich ihre Margen so weiter verbessern“, erläutert Kessler.

Neben dem Lead-Investor Eight Roads und dem bestehenden Investor Cusp Capital hat sich auch Federated Hermes an dieser Runde beteiligt. „HERO hat eine Vorreiterrolle eingenommen und ist nach wie vor führend bei der Digitalisierung der Geschäftsabläufe einer traditionellen Branche in DACH. Wir freuen uns darauf, Teil der nächsten Wachstumsphase zu sein und die Strategie des ehrgeizigen Managementteams an der Seite der Investoren Cusp Capital und Eight Roads zu unterstützen”, kommentierte Fidel Manolopoulos, Co-Head of EMEA Investment bei Federated Hermes.

„Michael und Philipp haben in den letzten Jahren ein erstklassiges Produkt und Team aufgebaut“, sagt Dr. Maximilian Rowoldt, Investor und General Partner bei Cusp Capital. „Das besondere Potenzial branchenspezifischer Betriebssysteme liegt in der Möglichkeit, den Softwarekern um zusätzliche Funktionen zu erweitern und HERO-Kunden damit noch effizienter und erfolgreicher zu machen. Wir freuen uns darauf, das gesamte HERO-Team weiterhin bei der Umsetzung seiner ambitionierten Strategie zu unterstützen.“

„HERO zeichnet sich durch sein umfassendes Produkt und erfahrenes Team aus, das hat uns von Anfang an begeistert. Wir freuen uns sehr, HERO auf seinem Wachstumskurs zu unterstützen”, sagt Lucile Cornet, Partnerin bei Eight Roads Ventures. „Bei Eight Roads durften wir schon viele Erfolgsgeschichten im Bereich Vertical SaaS – eine unserer zentralen Investmentthesen – begleiten und wir glauben fest daran, dass Vertical SaaS ganze Branchen digitaler und nachhaltig erfolgreicher macht.“

Der bundesweite start2grow Gründungswettbewerb geht in eine neue Runde

Bei start2grow profitieren alle Teilnehmer*innen von kostenlosen Coachings, Workshops sowie Netzwerk-Events. Am Ende gibt es Preisgelder im Gesamtwert von 94.000€ zu gewinnen.

DU. DEINE IDEE. DEIN BUSINESS. ist das Motto von Deutschlands traditionsreichstem Businessplan-Wettbewerb, den die Wirtschaftsförderung Dortmund seit über 20 Jahren organisiert. Als fester Bestandteil der bundesweiten Gründungsförderung dreht sich bei start2grow alles um Gründer*innen und Start-ups mit technologischen oder digitalen Geschäftsmodellen. Los geht’s mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 24. September 2024. Die Anmeldung zur neuen Wettbewerbsrunde erfolgt kostenlos auf www.start2grow.de.

start2grow bietet attraktive Preisgelder

Bei start2grow werden Businesspläne für innovative und technologische Geschäftsmodelle prämiert, die beispielsweise den Prozess der Digitalisierung oder Dekarbonisierung vorantreiben. Nachdem alle eingereichten Businesspläne begutachtet wurden, erhält jedes Gründungsteam ein individuelles Feedback in Form eines schriftlichen Gutachtens. Die besten zwanzig Teams werden dann zum großen Finale nach Dortmund eingeladen, um vor Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kapital zu pitchen. Der TOP 10 winken Preise im Gesamtwert von 94.000€:

1. Preis: 40.000€

2. Preis: 20.000€

3. Preis: 10.000€

Die Plätze 4 bis 10 erhalten einen Sachpreis im Wert von je 2.000€. Darüber hinaus vergibt der start2grow-Partner TechnologieZentrumDortmund einen Sonderpreis in Höhe von 10.000€, der zur Finanzierung von Mieten und Dienstleistungen am Standort Dortmund eingelöst werden kann. Weitere Infos zu den Preisgeldern und Teilnahmebedingungen finden Gründungsinteressierte, Gründer*innen und Start-ups auf www.start2grow.de.

GameChanger des Monats: Ecopals – Straßenbau neu gedacht

Das 2021 von Jonas Varga gegründete Berliner Start-up Ecopals realisiert das bei weitem größte Bauprojekt in Deutschland, bei dem 45 Tonnen Altplastik einen Teil des sonst für Asphalt eingesetzten Rohstoffs Bitumen ersetzen.

Bei rund einem Drittel der Straßen, die in Deutschland gebaut werden, enthält das Asphalt-Bindemittel Bitumen zusätzliche Kunststoffe (Fachbegriff: polymermodifiziertes Bitumen). Grund dafür ist, dass diese Kunststoffe die Straßen belastbarer und haltbarer machen. Das hat aber auch einen großen Nachteil: Über die gesamte Lieferkette verursacht Asphalt mit polymermodifiziertem Bitumen rund 20 Prozent mehr CO2.

In ganz Europa werden pro Jahr mehr als 19 Millionen Tonnen Kunststoffe nicht recycelt, sondern einfach verbrannt. Ecopals hat deshalb zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie und der Universität Kassel ein Verfahren entwickelt, um bisher nicht recycelte Kunststoffe so zu modifizieren, dass sie in Asphalt eingesetzt werden können. Das spart CO2, weil so keine neuen Kunststoffe mehr produziert werden müssen, um den Asphalt stabiler zu machen. Gleichzeitig wird weniger Kunststoffmüll verbrannt.

Von der studentischen NGO zum Start-up

Entstanden ist Ecopals 2019 als Projekt der studentischen NGO Nidisi, welche Entwicklungshilfe-Arbeit in Nepal leistet. Neben Trinkwasser- und Bildungsprojekten war das Team auf der Suche nach einer Lösung für die Plastikverschmutzung sowie den Mangel an sicherer Infrastruktur. Mithilfe der wissenschaftlichen Projektpartner des Fraunhofer ICT (Kunststoff-/Materialwissenschaften), der Universität Kassel (Asphalt & Straßenbau) sowie erster Baupartner in Nepal, Österreich und Deutschland wurde schnell deutlich, dass diese Technologie auch bei uns in Europa einen großen Impact haben kann. Offiziell gegründet wurde das Start-up dann im Jahr 2021.

Größtes Bauprojekt dieser Art in Deutschland

Jetzt, 2024, wurden auf einem Bauabschnitt der A7 in Schleswig-Holstein mehr als 45 Tonnen Altplastik als Teil der Asphaltdecke wiederverwertet. Es ist das bisher mit Abstand größte Projekt in Deutschland, bei dem Altplastik einen Teil des sonst für Asphalt eingesetzten Rohstoffs Bitumen ersetzt, der wiederum aus Erdöl hergestellt wird. Durch das Kunststoff-Recycling können 18 Prozent CO2 gegenüber herkömmlichem Asphalt eingespart werden. Damit werden in diesem Projekt ungefähr 130 Tonnen CO2 eingespart, was dem monatlichen CO2-Verbrauch von über 200 Personen entspricht. Durch den Einsatz im Straßenbau wird Altplastik, das in mehr als 500 durchschnittlichen Haushalten in einem Jahr anfällt und bisher in der Verbrennung gelandet wäre, in den Recyclingkreislauf gebracht.

Gründer*in der Woche: WALLROUND – energetische Sanierung-as-a-Service

Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen, die Gründer*innen des Berliner ClimateTech-Start-ups WALLROUND, haben die Formel für eine schnelle und transparente energetische Sanierung bei Bestandsimmobilien entwickelt und vor Kurzem gelauncht.

Allein durch die energetische Sanierung der Gebäudeteile Fassade, Dach, Fenster und Heizung können zwei Drittel des CO2-Einsparpotenzials im Gebäudesektor erschlossen werden, wie auch wieder eine aktuelle Studie von S&B Strategy belegt.

Doch die Herausforderungen im Gebäudesektor sind vielfältig. Eine zu geringe Sanierungsquote, akuter Mangel an Handwerker*innen und undurchsichtige staatliche Förderungen. Das Hauptproblem steckt aber woanders: Die Produktivität im Bauwesen ist zu gering und die Digitalisierung steckt noch in den Kinderschuhen – laut McKinsey sind nur die Fischerei und Jagd als Branche weniger digitalisiert. Hier setzt das WALLROUND-Gründungstrio Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen mit seiner jüngst gelaunchten Lösung an.

Ganzheitliche und integrierte Prozesse als Schlüssel

„Um das Problem zu lösen, braucht es ganzheitliche und vollständig integrierte Lösungen, nur dann können wir schneller werden“, sagt Lukas. WALLROUND hat eine KI-gestützte Technologie entwickelt, der mit wenigen Mausklicks eine genaue Kostenprognose und Wirtschaftlichkeitsberechnung für die geplante Sanierung ermöglicht. „Allein die Entwicklung unseres ersten Produktes spart unseren Kunden Wochen an Zeit und Nerven – und wir fangen gerade erst an“, sagt Mitgründerin Tatiana. In Kombination mit dem Zugriff auf einen großen Handwerker*innenpool und integrierter Projektsteuerung garantiert WALLROUND den Kund*innen dann aber vor allem auch die optimale Durchführung der Arbeiten aus einer Hand, inkl. Termin- und Preisversprechen.

Lukas ergänzt: „Wir bieten ,Sanierung-as-a-Service‘ an, das bedeutet, dass wir den gesamten Sanierungsprozess von der Planung bis zur Umsetzung anbieten. Unser ganzheitliches Angebot verbindet modernste Technologie mit praktischer Umsetzung durch ein Netzwerk qualifizierter Handwerker. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente, risikoarme und kostengünstige energetische Sanierung, die sowohl die Umwelt schont als auch den Wert der Immobilie steigert.“

Zielgruppe: Immobilienbesitzer*innen

Ein zentraler Aspekt des WALLROUND-Ansatzes ist die Integration relevanter Themen wie vorgelagerte Energieberatung, Finanzierung und Förderungen im Sanierungsprozess. Diese ganzheitliche Herangehensweise erleichtert es Immobilienbesitzer*innen erheblich, energetische Sanierungen durchzuführen, da das Stakeholder-Management und die Koordination verschiedener Firmen stark vereinfacht werden. Das Angebot ist besonders auf die Zielgruppe der Immobilienbesitzer zugeschnitten. Diese semi-professionellen Eigentümer*innen, die für rund 30 bis 40 Prozent des Berliner Immobilienbestands stehen, haben keine starke Lobby und müssen zugleich zahlreiche Herausforderungen bei der energetischen Sanierung meistern.

Eigenes Know-how gepaart mit Investor*innen-Power

Das erfahrene Trio kann auf tiefgreifendendes Fachwissen zurückgreifen: Tatiana bringt 15 Jahre Tech- und Produkterfahrung mit, unter anderem aus ihrer Zeit bei Rocket Internet, wo sie am Launch von über einem Dutzend global agierender Tech-Unternehmen aus Südamerika und Europa beteiligt war. Henning verfügt über zehn Jahre Erfahrung in der Projektsteuerung von Großbauvorhaben mit einem Volumen von einer halben Milliarde Euro, während Lukas mit Vehiculum (120 Mitarbeiter, 15 Millionen Euro Kapital) bereits jahrelange Gründungserfahrung mit sich bringt.

Mit S&B Capital, der KVL Group, dem VC-Fund superangels, Marc Müller und weiteren Angel Investoren konnte sich WALLROUND direkt zum Start finanzielle Unterstützung sichern. „Wir haben bei der Auswahl der Gründungsgesellschafter sehr stark auf einen gesunden Mix aus Bau-Expertise und Startup-Netzwerk geachtet. Wir sind stolz und glücklich, dass wir alle mit an Bord haben“, sagt Lukas.

Tipps für andere Gründer*innen

Und last, but not least: Was wollen unsere „Gründer der Woche“ andere Gründer*innen mit auf den unternehmerischen Weg geben? „Sei zufrieden mit einem guten Tag pro Woche, an dem du denkst: ,Es läuft, das wird alles!‘ Dieser eine Tag muss es irgendwie schaffen, die anderen Tage des Zweifels zu kompensieren. Nicht falsch verstehen: Die Erfolge im Unternehmertum sind unglaublich bereichernd und geben Energie, aber vieles läuft nicht nach Plan. Durchhaltevermögen, Ruhe und eine gute Portion Glück entscheiden letztlich, wie weit man kommt“, so der WALLROUND-CEO Lukas Steinhilber abschließend.

Clypp: rund 1 Mio. Euro für KI-basierte Wissensmanagementsoftware

Das 2020 von Maximilian Zeyda und Edwin Sauer gegründete Start-up Clypp macht Unternehmen und Mitarbeitenden das Teilen Ihres Wissens so einfach wie möglich.

Clypp hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Dabei konnte das Team das Family-Office Secways des spanischen Software-Unternehmers und Investors Pere Hospital und den auf HR-Tech spezialisierten Investor allygatr für sich gewinnen.

Das Investment ist vor allem von strategischer Bedeutung für Clypp. „Mit Secways und allygatr haben wir erfahrene Investoren von uns überzeugt, die selbst schon in unseren Schuhen als Gründer waren“, so Maximilian Zeyda, Gründer von Clypp. „Dank des großen Netzwerks von Secways bekommen wir auf dem europäischen Markt vielseitige Unterstützung. Das ist eine große Wachstumschance für unser Unternehmen, weil wir bis dato vor allem im deutschsprachigen Raum mittlere und große Unternehmen von Clypp überzeugen konnten. Secways öffnet nicht nur den spanischen Markt, sondern unterstützt uns darüber hinaus mit ihrer Expertise in der Skalierung innovativer Software-Geschäftsmodelle.“

Mit den neuen finanziellen Mitteln will Clypp nun vor allem das Produkt auf die nächste Stufe heben und weitere Kund*innen ansprechen. „Unser Ziel ist es, mithilfe von Automatisierung und künstlicher Intelligenz wirklich jedem Unternehmen und allen Mitarbeitenden das Teilen Ihres Wissens so einfach wie möglich zu machen. Die Digitalisierung und Bereitstellung von Know-how sind und bleiben die entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels und Generationenwandels“, so Zeyda.

In nur knapp zwei Jahren hat Clypp seine Lösungen für Video-basierten Wissenstransfer in deutschen Unternehmen etabliert. Mit Clypp können Mitarbeitende ihr Wissen schnell und einfach in Videoform festhalten. Die künstliche Intelligenz unterstützt Nutzer*innen sowohl in der Erstellung, als auch in der automatischen Bearbeitung der Inhalte, inklusive Untertitel und Screenshots – und das in jeder gewünschten Sprache. Die sogenannten Clypps werden auf der angebundenen Plattform geteilt und können nahtlos in jedes digitale Tool integriert werden.

Die Zahlen können sich sehen lassen: Das bayerische Start-up zählt nach eigenen Angaben bereits etwa 10.000 Nutzer*innen. Über 50 Kund*innen sind überzeugt, darunter Firmen wie Telefónica Deutschland, E.ON oder die Nürnberger Versicherung. Dadurch arbeitet das Start-up schon heute kostendeckend – angetrieben durch das starke Wachstum ein weiterer Erfolgsfaktor, der die Investor*innen vom Team um die beiden Gründer überzeugen konnte.

DIE EICHE: Einzigartiges Kolumbarium eröffnet in Lübeck

Bestattung neu denken – mit diesem Anspruch eröffneten die Initiator*innen und DIE EICHE GmbH Gründer*innen Peggy Morenz und Michael Angern am 20. Juni 24 ihr Kolumbarium in Lübeck.

Ein Kolumbarium ist ein Friedhof in einem eigenen Gebäude. Hier werden Urnen mit der Asche Verstorbener aufbewahrt. DIE EICHE in Lübeck, ein ästhetisch anspruchsvoll gestaltetes überkonfessionelles Kolumbarium, befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher, den der Vater von Literaturnobelpreisträger Thomas Mann 1873 errichten ließ. Nach umfangreichen Umbauten findet das denkmalgeschützte Gebäude am historischen Hansahafen nun eine neue Nutzung.

Die Trägerschaft liegt bei der Heilsarmee, die Einrichtung des Friedhofs erfolgte privatwirtschaftlich. Ehrenamtliche Trauerbegleiter der Heilsarmee sind ständig im Haus präsent und bieten Hinterbliebenen Zuspruch. Moderne Licht- und Raumgestaltung, Bildende Kunst sowie kuratierte Erinnerungsstücke der Verstorbenen machen den alten Kornspeicher zu einem Ruhepol. Konzerte und Lesungen verbinden das Lebendige mit dem Kontemplativen.

Co-Initiator Michael Angern: „Die Eröffnung der EICHE als Kolumbarium macht mich sehr glücklich. Zehn Jahre sind seit der ersten Idee vergangen. Mit der EICHE interpretieren wir das Thema Urnenfriedhof neu und tragen zur Vielfalt der Bestattungsmöglichkeiten bei. Gleichzeitig holen wir den Friedhof wieder mitten in die Stadt, mitten ins Leben, wie es jahrhundertelang in Europa üblich war.“

Rund 3400 Verstorbene finden Platz im Kolumbarium. Die Urnengräber verteilen sich dezent über den ersten und zweiten Boden des Gebäudes. Hier gibt es Räume wie Galerien, Bibliotheken und ein Kabinett, in denen Sofas und Sessel zum Verweilen einladen.

Bei der Konzeption standen die Verstorbenen und ihre Angehörigen im Mittelpunkt aller Überlegungen. Michael Angern: „Wir wollten einen Raum schaffen, der Tod und Leben verbindet und Angehörigen die schwere Zeit des Abschieds erleichtert. Die Namen und Geschichten der Verstorbenen sollen weiterhin gewürdigt werden.“ Diese Vorstellung findet in den „Lebenszeichen“ ihren Ausdruck: Auf den Galerien gibt es beispielsweise vor den eigentlichen Grabkammern Vitrinen, in denen Erinnerungen in vielfältiger Form „in Szene gesetzt“ werden. An anderer Stelle erinnern von Biographen geschriebene Rückblicke an die Lebensgeschichte Verstorbener. Im Kabinett erzählen Fotos aus ihrem Leben von ihnen.

Alle als „Lebenszeichen“ erhaltenen Erinnerungen werden im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Gedächtnis des Ortes, sie machen Gesellschaftsgeschichte erlebbar und konstituieren Gemeinschaft

Das Gebäude

Das Kolumbarium DIE EICHE befindet sich in einem ehemaligen Kornspeicher am Hansahafen an der Trave in Lübeck. Senator und Kaufmann Thomas Johann Heinrich Mann ließ das siebenstöckige Gebäude 1873 erbauen. Sein Sohn, der Nobelpreisträger Thomas Mann, erwähnte es in den „Buddenbrooks“. Nach wechselnden Nutzungen erwarb Michael Angern das Gebäude im Jahr 2013.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist 13 Meter breit und 27 Meter lang. Die neugotische Backsteinfassade zieren vorn 30 Fenster, weitere 23 befinden sich auf der Rückseite. Mächtige Holzstützen tragen die Lagerböden bis ins sechste Obergeschoss. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz schufen geschickte architektonische Eingriffe im Inneren einen Raum mit einem starken sakralen Charakter. Alte Kirchenbänke für bis zu 100 Gäste unterstreichen diesen Eindruck.

Die „Eiche“ ist der einzige von insgesamt sieben Mann’schen Kornspeichern, der heute noch existiert. Die Namen der anderen Speicher lauteten „Linde“, „Adler“ und „Walfisch“, „Löwe“, „Hirsch“ und „Elephant“. Sie wurden so benannt, damit die Schauermänner mit ihren Kornsäcken sie leichter fanden.

DealCircle: M&A-Plattform erhält umsatzbasierte Mio.-Finanzierung

Der Wachstumsinvestor Round2 Capital stellt DealCircle eine siebenstellige umsatzbasierte Finanzierung zur Verfügung. Die M&A-Plattform plant weiter zu wachsen und ihr Angebot durch Investitionen in KI-Tools technisch zu verbessern und auszubauen.

DealCircle wurde 2018 von Kai Hesselmann und Graig Gröbli gegründet und bis heute bootstrapped ohne externe Eigenkapitalinvestoren entwickelt. Das Unternehmen bietet M&A-Technolgielösungen an, die über eine eigens entwickelte, proprietäre Lösung vermittelt werden. Das Unternehmen kombiniert Daten aus verschiedenen externen Quellen mit internem Wissen über die Präferenzen von Käufer*innen in verschiedenen Branchen. Dadurch konnte sich die M&A-Plattform seit der Gründung einen Informationsvorsprung gegenüber anderen Dienstleistern und den internen Kapazitäten von M&A-Beratern für kleine und mittlere Unternehmen aufbauen. DealCircle hat im Jahr 2023 rund 1.200 M&A-Projekte platziert und wird in diesem Jahr mehr als 1.500 Projekte vermarkten.

Round2 Capital, ein schnell wachsendes paneuropäisches Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 180 Mio. EUR. Mit Sitz in London und Wien, stellt DealCircle eine umsatzbasierte Finanzierung in siebenstelliger Höhe mit einem flexiblen Refinanzierungsprofil zu Verfügung. Mit dem Investment in Form einer sogenannten Revenue-based-Finanzierung will das Hamburger Unternehmen sein weiteres Geschäftswachstum vorantreiben. Unter anderem soll in den Tech-Stack des Unternehmens und in den Aufbau weiterer KI-Tools für seine Nutzer investiert werden. Geplant ist, zusätzliche Machine Learning Engineers und Data Scientists einzustellen, um das Tech-Team auszubauen.

Kai Hesselmann, Mitgründer und Managing Partner von DealCircle, sagt: „Mit dem Investment von Round2 wollen wir nicht nur das operative Wachstum von über 1.500 M&A-Deals vorfinanzieren, die in diesem Jahr über DealCircle vermarktet werden. Wir wollen auch unsere Tech-Investitionen maßgeblich vorantreiben, denn das KI-gestützte Erstellen von Shortlists ist bei DealCircle erst der Anfang. Für uns ist KI nämlich viel mehr als nur ein Buzzword, das unser Geschäft kurzfristig stark verändern wird. Die siebenstellige Finanzierung von Round2 wird somit sicherstellen, dass KI unser Geschäftsmodell nicht disruptiert, sondern wir die Technologie nutzen, um unser Wachstum weiter zu beschleunigen.“

Gerd Sumah, Partner bei Round2, fügt hinzu: „DealCircle hat in den letzten 1,5 Jahren trotz sehr schwieriger Marktbedingungen eine bemerkenswerte Leistung gezeigt. Graig und Kai haben außergewöhnliches unternehmerisches Denken bewiesen und das Unternehmen während ihrer Bootstrapping-Reise erfolgreich und effektiv gesteuert. Wir sind von ihren visionären Zielen für die weitere Entwicklung überzeugt und glauben, dass Round2 als flexibler und strategischer Wachstumskapitalgeber der richtige Partner für die nächste Phase von DealCircles Wachstumskurs ist.“

StoryBox: 5,5 Mio. Euro für KI-gestützte Video-Creation-Lösungen

Seit der Gründung 2017 durch Ben Rodrian und Rusmin Causevic hat sich StoryBox als eine führende Plattform im Bereich Video-Creation-Management für Unternehmen etabliert und will seine Innovationsführerschaft ausbauen.

StoryBox, der Innovator im Bereich der KI-gestützten Video-Creation-Lösungen für Unternehmen, hat erfolgreich 5,5 Millionen Euro in einer Series A Runde eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von Neuinvestor Wille Finance mit der Beteiligung der Bestandsinvestoren BayBG, High-Tech Gründerfonds (HTGF), CK Ventures und G8 Way Ventures.

Seit der Gründung 2017 durch Ben Rodrian und Rusmin Causevic hat sich StoryBox als eine führende Plattform im Bereich Video-Creation-Management für Unternehmen etabliert. Mit einem erfahrenen Team und einem klaren Fokus auf Innovation und Benutzerfreundlichkeit, strebt StoryBox danach, die Art und Weise, wie Unternehmen kommunizieren, nachhaltig zu verändern. Mit innovativen KI-Technologien und einem "video-first" Ansatz verbessert die Plattform die Effizienz und Passgenauigkeit bei der Erstellung und Verbreitung von Video-Content. Speziell in den Bereichen HR, Employer Branding, Know-how-Management und Social Marketing, die StoryBox fokussiert, ist der Bedarf riesig. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Planung, Erstellung, das Management und die Auswertung von Video Content effektiv und skalierbar zu gestalten. Dazu hat StoryBox eine Lösung entwickelt, die dies end-to-end abdeckt und dabei in einer drastischen Steigerung der Produktivität bei der Content-Produktion und -Verwaltung resultiert. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Allianz, Evonik, RWE, Telekom.

Investitionen für Wachstum und Innovation

Mit dem neuen Investment stärkt StoryBox seine Rolle als Innovationsführer im Markt. Die Investition fließt in die Weiterentwicklung der Plattform, den Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder und die Expansion in neue Bereiche.

Ben Rodrian CEO und Mitgründer von StoryBox: „Wir freuen uns, einen so renommierten Investor wie die Wille Finance gewonnen zu haben und von unserer Vision, mit Video die Unternehmenskommunikation zu revolutionieren, überzeugt zu haben."

Katharina Iten von Wille Finance dazu: „StoryBox kombiniert nahtlos Technologie und menschliche Beziehungen, nutzt KI zur Revolutionierung der Videoerstellung in HR, Kommunikation und Social Media und ermöglicht Mitarbeitern, mühelos überzeugende Videos zu produzieren. Bei einer Investition in StoryBox geht es nicht nur um ein Technologieprodukt, sondern auch um die Investition eines transformativen Tools, das die Zukunft des Storytellings und der Kommunikation in Unternehmen fördert, während wir als Investor gleichzeitig in ein großartiges Team investiert haben, das diese Vision lebt.“

Christian Arndt, Senior Investment Manager beim HTGF: „Seit unserem Investment 2020 hat StoryBox tolle Fortschritte erzielt und sich als eine führende Video-Creation Software etabliert. Mit der Series A wird StoryBox das effiziente Wachstum der letzten Jahre fortsetzen und insbesondere die KI-Capabilities weiter ausbauen."

„Bewegtbild ist ein Wachstumsmarkt, professioneller Video-Content entwickelt sich zunehmend zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation. StoryBox macht den Videodreh besonders einfach, mit ihrer „No code“ Video-Content-Lösung minimieren sie den technischen Aufwand“, erklärt Alexander Ullmann, Investment Manager der BayBG. „Wir haben als Early Investor die erfolgreiche Entwicklung von StoryBox in den letzten Jahren begleitet und freuen uns, den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen.“

Ein Feuerwerk an Jubiläen: 20 Jahre StartingUp, 10 Jahre brutkasten – 5 Jahre gemeinsam auf Erfolgskurs

Seit fünf Jahren ist StartingUp Teil des in Wien beheimateten Mediums brutkasten, das in Österreich, aber auch weit über die Grenzen des Landes hinaus zum Dreh- und Angelpunkt für das Start-up- und Innovations-Ecosystem avanciert ist. In diesem Jahr feiert brutkasten sein zehnjähriges Bestehen. Wir gratulieren unseren lieben Wiener Kolleg*innen aufs Herzlichste und sind stolz, Teil des „brutkasten-Universums“ zu sein!

Hier das Statement von Dejan Jovicevic, brutkasten-Gründer und CEO, zum 10-jährigen brutkasten-Jubiläum:

Liebe Gründerinnen und Gründer, liebe Innovatorinnen und Innovatoren, liebe Investorinnen und Investoren,

seit 10 Jahren ist brutkasten mit großer Leidenschaft der Ort für die Gestalter*innen der Zukunft: Wir sind der Dreh- und Angelpunkt für Gründerinnen und Gründer, für Innovatorinnen und Innovatoren, für Investorinnen und Investoren – kurz: für das gesamte Startup- und Innovations-Ecosystem.

Ich habe brutkasten aus einer tiefen Überzeugung gegründet: Diese unternehmerisch agierenden Köpfe, die Ideen zu marktfähigen Innovationen machen, brauchen einen medialen Enabler, der sie versteht, schätzt und ihre unternehmerische Kraft sichtbar macht. Ich glaube an die transformative Kraft des Unternehmertums, ich glaube an das Foundertum: „Business is the greatest platform for change“.

Kein anderes Medium in Österreich bietet eine vergleichbare Bühne und Vernetzung für die Gestalter*innen der Zukunft.

  • Knapp 16.000 Artikel auf brutkasten.com seit dem Start im Jahr 2014, sowie
  • über 3.000 Videos und Podcasts;
  • Quartalsweise erscheinende Printmagazine;
  • Eine starke Community mit über 100.000 Followern auf Social Media;
  • Mehr als 50 brutkasten Events, als Orte für anregende Diskussionen, Vernetzung und Austausch, wie “Find You Co-Founder”, themenspezifische Meetups, Roadshows oder Community Events.

Wir agieren an der Quelle der Innovation und machen Dinge sichtbar, die andere noch nicht am Radar haben oder noch nicht verstehen.

Brutkasten ist mehr als ein journalistisches Medium. Als Brückenbauer im Ecosystem fördern wir von Beginn an die Zusammenarbeit zwischen Startups, Corporates, Investor:innen und Institutionen. Mit unserer Tätigkeit konnten wir das Ecosystem mitprägen und mitaufbauen. Wir gestalten gemeinsam die Zukunft.

Unsere Angebote und Kanäle schärfen wir weiter, um den Bedürfnissen unserer Community optimal zu entsprechen – auf der Webseite, im neu konzipierten Printmagazin, in innovativen Broadcast-Formaten wie „Das Leben nach dem Exit“ und demnächst wieder bei den berühmten brutkasten-Events. Wir werden unsere sämtlichen Kanäle weiter ausbauen, multianalog und multidigital.

Unser neues Printmagazin kommt super an, der digitale Footprint wächst stetig weiter und bald erreichen wir auf LinkedIn 50.000 Abonnenten – eine Spitzenposition in Österreich. Als Team sind wir stärker denn je und voller Tatendrang, die Welt zu erobern.

Abschließend ein herzliches Dankeschön an unsere Community, Partner*innen, Investor*innen und alle weiteren Unterstützer*innen, die dies alles möglich gemacht haben, sowie an alle Kolleginnen und Kollegen, die brutkasten in den letzten 10 Jahren geprägt haben.

Auf die nächsten 10 Jahre, Ihr Lieben!

Euer Dejan

Beagle Systems und AIRMO: Start-up-Power gegen Methanemissionen

Die Kooperation der Start-ups zielt darauf ab, die steigenden Anforderungen der EU-Regulierungen zu Methanemissionen zu adressieren, um eine Schlüsselrolle in der Überwachung und Minimierung dieser Emissionen zu spielen.

Das 2019 gegründete Beagle Systems mit Sitz in Hamburg, ein führendes Unternehmen im Bereich der Luftdatenerfassung, und das Münchner Start-up AIRMO, Entwickler von Satelliten zur Methanmessung, haben ihre Kräfte gebündelt, um einen innovativen Service zur Überwachung von Methanemissionen zu entwickeln. Die Kooperation zielt darauf ab, die steigenden Anforderungen der EU-Regulierungen zu Methanemissionen zu adressieren und gleichzeitig präzisere Daten zur Umweltüberwachung bereitzustellen.

AIRMO hat einen hochmodernen Sensor entwickelt, der nächstes Jahr an einem Satelliten ins All geschickt werden soll, um Methanmessungen aus dem Weltall zu ermöglichen. Dieser Sensor, der ursprünglich für Messungen aus mehreren hundert Kilometern Entfernung konzipiert wurde, bietet aus geringerer Entfernung eine erheblich höhere Messgenauigkeit. Beagle Systems wird diese Technologie in niedriger Flughöhe zur Datenerfassung nutzen. Dies ermöglicht es, präzise Daten viel effizienter als bisher zu sammeln und den Kund*innen als Service anzubieten.

Oliver Lichtenstein, CEO und Mitgründer von Beagle Systems, freut sich über die Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit AIRMO repräsentiert einen signifikanten Fortschritt in unserer Mission, präzise Umweltdaten zugänglich zu machen. Indem wir unseren marktführenden geospatialen Datendiensten mit AIRMOs innovative Sensortechnologie verbinden, bieten wir unseren Kund*innen nicht nur eine verbesserte Datenqualität, sondern unterstützen sie auch dabei, die strengeren Anforderungen der neuen EU-Methanverordnung zu erfüllen.“

AIRMO-Gründerin Daria Stepanova über die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Beagle Systems. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unsere Technologie auf neue und wirkungsvolle Weise zu nutzen. Durch die Kombination unser Methansensors mit der Expertise von Beagle Systems in der Datenerfassung können wir unseren Kund*innen schon heute einen präzisen Emissionsüberwachungsdienst anbieten.“

Die verabschiedete EU-Methanverordnung verlangt von Betreiber*innen von Pipelines und Anlagen, ab zwölf Monaten nach Veröffentlichung der Verordnung, Methanemissionen alle drei bis 36 Monate präzise zu erfassen. Beagle Systems und AIRMO sind mit dieser neuen Serviceleistung gut positioniert, um eine Schlüsselrolle in der Überwachung und Minimierung dieser Emissionen zu spielen, die bis zu 60-mal potenter und damit umweltschädlicher als CO sind.

Cognigy: 100 Mio. US-Dollar für Düsseldorfer KI-Plattform

Das 2016 von Philipp Heltewig, Sascha Poggemann und Benjamin Mayr in Düsseldorf gegründete Cognigy ist ein weltweiter Anbieter von KI-Agenten und hat eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Mio. US-Dollar erfolgreich abgeschlossen.

Angeführt wurde die Runde von Lead-Investor Eurazeo, zudem haben sich unter anderem die Bestandsinvestoren Insight Partners, DTCP und DN Capital erneut engagiert. Die neuen Mittel sollen das Wachstum und den Ausbau der Technologieführerschaft von einem der deutschen Top-KI-Unternehmen weiter beschleunigen.

Cognigy bietet eine marktführende KI-Plattform, mit der Unternehmen KI-Agenten für ihren Kund*innenservice entwickeln, betreiben und deren Performance analysieren können. Große Marken wie die Lufthansa Group, Toyota, Mercedes Benz, Bosch, Henkel, ERGO, E.ON oder Mister Spex nutzen Cognigy, um ihren Kund*innen jederzeit personalisierten, sprachen- und kanalübergreifenden Support anbieten zu können.

Die KI-Agenten von Cognigy vereinen Generative AI und Conversational AI: Sie können mit natürlicher Sprache tausende Serviceanfragen zeitgleich entgegennehmen und Kund*innenanliegen autonom bearbeiten. Die Automatisierung von Standardanfragen ermöglicht es menschlichen Mitarbeitenden im Kund*innendienst und in Call-Centern, sich auf die komplexeren Anfragen zu konzentrieren und für sie individuelle Lösungen zu finden. Während dieser anspruchsvolleren Konversationen übernehmen die Cognigy-KI-Agenten die Rolle des Copiloten, indem sie den menschlichen Support-Mitarbeitenden während des Telefonats oder des Chats in Echtzeit hilfreiche Beratungsinformationen und Kontext für das Gespräch zur Verfügung stellen. Am Ende bearbeiten die KI-Agenten die Interaktion vollständig automatisiert nach. Damit bietet Cognigy Unternehmen schon heute eine konkrete, wertschöpfende Anwendung von künstlicher Intelligenz zur Steigerung von Effizienz und Kund*innenzufriedenheit.

Starkes Momentum in globalem Wachstumsmarkt

Wie groß die Nachfrage nach KI-basierten Lösungen im Kund*innenservice ist, zeigt das über Jahre dreistellige Wachstum von Cognigy. Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurden laut Angaben des Unternehmens auf der Cognigy-Plattform Hunderte Millionen von Interaktionen abgewickelt. Laut Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner wird sich der Markt für Conversational AI bis zum Jahr 2032 von 8,2 Milliarden US-Dollar (2023) auf 36 Milliarden US-Dollar fast vervierfachen.

Um seine führende Rolle in diesem Zukunftssektor weiter auszubauen, plant Cognigy die neuen finanziellen Mittel in die Beschleunigung seiner globalen Expansion sowie in die Weiterentwicklung seiner Technologien im Bereich Conversational AI und Generative AI zu investieren, um künftig noch leistungsfähigere Kund*innenservice-Lösungen mit konkretem Mehrwert anzubieten.

„Vor wenigen Jahren war KI noch ein Buzzword. Heute sind Lösungen wie unsere Teil einer völlig neuen Bewegung. KI-Agenten sind bei unseren Kunden schon heute Teil der Workforce. Die einstige Science-Fiction von künstlicher Intelligenz ist damit längst in der Business-Welt angekommen“, sagt Philipp Heltewig, Co-Gründer und CEO von Cognigy. „Gerade im Kundenservice ist das Automatisierungspotenzial immens. Branchenübergreifend erkennen Mega-Brands weltweit zunehmend ihren Bedarf an skalierbaren Lösungen für effiziente und personalisierte Kundeninteraktionen. Cognigy bietet ihnen genau das: Unsere KI-Agenten können zahlreiche Standardanfragen automatisiert zeitgleich lösen und gleichzeitig durch Leistungsfähigkeit und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit die Kundenzufriedenheit und -bindung deutlich verbessern. Die Finanzierungsrunde versetzt uns in die Lage, dieses Marktmomentum voll zu nutzen, unsere globale Präsenz auszubauen und gleichzeitig unsere Plattform weiter zu optimieren.“

Hunderunde: DHDL-Investor Nils Glagau sichert sich 20 Prozent Anteile

Seit 2019 setzen sich Luis Kesten und Fabio Lehnert mit ihrem Social Start-up Hunderunde für den Tierschutz ein. Jetzt konnten sie sich einen Investoren-Deal in der "Höhle der Löwen" sichern.

Die Verbindung zwischen Luis und Fabio hält schon lange an, denn sie kennen sich seit ihrer Kindheit. Sie haben denselben Freundeskreis und zusammen Fußball gespielt. Und da beide schon immer ein bisschen „out oft he box“ gedacht haben, war die Gründung eines gemeinsamen Start-ups schon frühzeitig ein Thema.

In einer Pizzeria entstand die Idee des Start-ups Hunderunde

Während einer längeren Reise durch Asien konnte Luis das Problem der Straßenhunde das erste Mal mit eigenen Augen sehen. Zurück in Deutschland, tauschte er sich mit Fabio in einer Pizzeria darüber aus und schnell war klar: Die beiden wollten etwas verändern. Mit jeweils 22 Jahren gründeten die beiden Freunde das Start-up Hunderunde. Sie wollten etwas Langfristiges und Nachhaltiges aufbauen und Hundebesitzer*innen im Hundealltag begleiten. Zeitgleich war ihre Vision, einen Teil der Erlöse an verschiedene Tierschutzprojekte spenden zu können. Mit Erfolg: Denn seit der Gründung konnten sie schon mehr als 200.000 Euro an Tierschutzprojekte spenden und so u.a. schon ein Tierheim in Rumänien finanzieren.

Fünf Prozent des Nettoumsatzes werden gespendet

Doch wie haben sie das geschafft? Im Onlineshop lassen sich zum einen Armbänder passend für verschiedene Hunderassen kaufen. So haben Käufer*innen das Gefühl, den eigenen Hund immer bei sich zu tragen. Zum anderen bieten sie mit den „Hundehappen“ ideale Snacks für allergische Hunde: ohne tierisches Protein, getreidefrei, fettarm und vegan. Fünf Prozent des Nettoumsatzes werden dann gespendet. Gleichzeitig wollen sie die sozialen Medien nutzen, um Menschen über die Verhältnisse der Straßenhunde in Ländern wie Rumänien aufzuklären. Dazu sind sie selbst mehrmals im Jahr vor Ort.

Mit Investor Nils Glagau und seinem Team wollen Luis und Fabio ihr Sortiment künftig erweitern: „Wir freuen uns wirklich sehr, mit Nils den passenden Löwen für uns begeistert zu haben. In den letzten Monaten haben wir zusammen schon unheimlich viel umsetzen können. In Zukunft wollen wir uns noch mehr auf den Snackbereich fokussieren. Denn: der Tierschutz beginnt im eigenen Napf. Wir wollen zeigen, dass unser Wirtschaftssystem ein großer Treiber sein kann, um etwas positiv in der Welt zu verändern“, sagen die beiden Gründer Luis und Fabio.

Auch Nils Glagau ist stolz auf den Deal: „Luis und Fabio haben mich mit ihrem Pitch und ihrer Vision absolut begeistert und sind für mich ein ideales Gründer-Duo. Ich bin stolz darüber, ihre authentische Geschichte nun zusammen fortzuschreiben. Gemeinsam mit meinem Team und Luis und Fabio haben wir künftig noch viel vor.“

Nils Glagau erhielt für 100.000 EUR 20 Prozent Anteile an Hunderunde.

Wie Gründer*innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer*innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor*innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup-Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer*innen, Technikbegeisterten und Vertreter*innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor*innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer*innen

Unter den Investor*innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Februar den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor*innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivstem HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer*innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor*innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer*innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer*innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer*innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor*innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor*innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter*innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.