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Roadsurfer: Münchner Camper-Reisen-Anbieter erhält 30 Mio. Euro zur Flottenexpansion
Das 2016 von Markus Dickhardt, Dr. Susanne Dickhardt, Christoph Niemann, Stephie Niemann und Jean-Marie Klein in München gegründete und international agierende Unternehmen Roadsurfer, Marktführer im Bereich Camper-Reisen, sichert sich eine 30 Mio. Euro Finanzierung durch Avellinia Capital. Die Finanzierung soll die Investition zur Flottenexpansion auf 10.000 Fahrzeuge abdecken.

Die Finanzierung durch das Londoner Investmentunternehmen Avellinia Capital soll die gesamten, im Jahr 2025 geplanten Flotteninvestitionen von roadsurfer abdecken und somit eine weitere Expansion der Flotte in bestehenden Märkten in Europa und Nordamerika sichern. Mit der Investition plant das Münchner Unternehmen die eigene Flotte ohne den Einsatz zusätzlichen Wachstumskapitals von 8.500 auf rund 10.000 Fahrzeuge zu erweitern.
Markus Dickhardt, Mitgründer und CEO von roadsurfer, über die Finanzierung: „Die Unterstützung und das Vertrauen eines renommierten Investors wie AvCap demonstrieren unseren starken Zugang zu den Kapitalmärkten und unterstreichen die Stärke unseres Geschäftsmodells. Wir freuen uns sehr über den Abschluss der Finanzierung, die es uns ermöglicht, das Angebot für unsere Kundinnen und Kunden zu optimieren und uns weiterhin auf den Ausbau unserer Marke zu konzentrieren.“
„Wir freuen uns, roadsurfer in dieser wichtigen Wachstumsphase zu begleiten“, sagt Julian Schickel, Managing Partner bei Avellinia Capital. „Diese Transaktion unterstreicht die Expertise von AvCap, maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für innovative Unternehmen mit starkem, asset-basiertem Wachstumspotenzial zu liefern. Roadsurfers Engagement für Nachhaltigkeit und seine einzigartige Positionierung im Reisemarkt machen das Unternehmen zu einem idealen Partner für uns.“
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Full-Scope Startup Programm für App-Gründer*innen
Mithilfe des Full-Scope Startup Programms von KOBIL Ventures erhalten Gründer*ínnen und Tech-Start-ups Zugang zur KOBIL SuperApp-Plattform und umfassenden Support zur schnelleren Umsetzung und Skalierung von App-Ideen.

Der Technologie-Anbieter und Wagniskapitalgeber KOBIL Ventures bietet Gründer*innen und Tech-Start-ups ein Full-Scope Startup Programm und will damit die nächste Generation mobiler Anwendungen auf den Weg bringen. Teilnehmende erhalten nicht nur Seed-Kapital und Zugriff auf strategische Partner und Märkte sowie Nutzer*innen für direkte Anwender*innen-Tests. Sie bekommen vor allem Zugang zur markterprobten KOBIL Secure SuperApp-Plattform. Damit können Gründer*innen ihre App-Ideen schneller realisieren, fragmentierte Services in einem nahtlosen App-Erlebnis zusammenführen und weltweit skalieren.
KOBIL Ventures ist ein Venture Studio mit Hauptsitz in San José, Silicon Valley (USA), und Büros in Deutschland und der Türkei. Unterstützt wird KOBIL Ventures von dem Schweizer Family-Office KOBIL Capital (Zürich), das über 600 Millionen US-Dollar an Vermögenswerten verwaltet. KOBIL Ventures ist Teil der KOBIL Gruppe, dem Weltmarktführer für digitale Identitäts- und mobile Sicherheitslösungen. Gegründet 1986 im rheinhessischen Worms von Ismet Koyun, hat das Unternehmen Pionierarbeit im Bereich Datensicherheit geleistet und ist Visionär hinsichtlich zukunftsweisender Sicherheitstechnologien.
Ismet Koyun, Gründer und CEO der KOBIL Gruppe: „Wir haben über 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung unserer SuperApp-Infrastruktur investiert und öffnen sie nun erstmals für aufstrebende Unternehmer. Ziel ist, dass sie ihre Ideen schneller auf den Markt bringen und sich dabei auf das konzentrieren können, was den Erfolg eines Start-ups ausmacht – die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen.“
Was bietet das Full-Scope Startup Programm?
Teilnehmende Gründer*innen und Tech-Start-ups profitieren von einem Rundum-Paket mit vollumfänglicher Unterstützung – ab der Idee bis zur internationalen Skalierung und zum Einwerben weiteren Kapitals:
- Technologie: Zugang zur KOBIL SuperApp-Plattform mit modernster Sicherheitstechnologie; integrierte Module für sichere Bezahlung, Kommunikation, Vertragsunterzeichnung und digitale Identität – datenschutzkonform und rechtssicher
- Finanzierung: Zugang zu Seed-Kapital sowie zu Venture-Capital-Netzwerken im Silicon Valley und Europa für zusätzliche Finanzierungsrunden
- Expertise: Intensive Betreuung durch erfahrene Mentor*innen und Branchenexpert*innen und Berater*innen
- Marktzugang: Direkter Zugang zu Nutzer*innen über die Integration in bestehende digitale Ökosysteme und SuperApps
Vorteile für Start-ups
Mit dem Programm können Gründer*innen in wenigen Wochen marktreife Apps entwickeln – ohne technische Hürden oder langwierige und kostspielige Entwicklungsprozesse. Die Vorteile im Überblick:
- Maximale Fokussierung auf die Idee – statt auf Technologieentwicklung und Kapitalbeschaffung
- Höhere Erfolgschancen durch bewährte digitale Infrastruktur
- Schneller Markteintritt und weltweite Skalierung
- Unmittelbare Reichweite durch Integration in bestehendes Ökosystem
Interessierte Gründer*innen können sich hier bewerben: www.kobilventures.com
Reshape: 5 Mio.-Euro-Investment zur Immo-Energieoptimierung
Das 2024 in München gegründete Reshape Energy hat sich zum Ziel gesetzt, die Energiewende im Gewerbeimmobiliensektor maßgeblich voranzutreiben. Der Fokus liegt auf dem Verkauf von Energiesystem-Upgrades an Eigentümer*innen von Gewerbeimmobilien.

Das von Alan Clifford, Andrew Goodwin, Andrew Mack, Gerard Reid, Benjamin Stanzl und Markus Wiendieck gegründete Reshape hat eine Strategie entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, Gebäudeeenergie-Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette zu erwerben und in eine eine One-Stop-Shop-Lösung zu zu integrieren. Mit dem Investment soll diese All-in-One-Lösung für die Transformation der Energieperformance von Gebäuden weiterentwickelt werden.
Reshape Energy setzt auf ein Akquisitionsmodell, um bestehende Unternehmen im Sektor zu übernehmen und so wichtige Fähigkeiten und Kund*innenbeziehungen ins Haus zu holen. Ziel ist es, alle Phasen eines Projekts abzudecken, von der ersten Bewertung bis zur Installation und Wartung der neuen Systeme. Dies soll eine schnellere Skalierung ohne die hohen Kapitalanforderungen, die mit dem Immobilienerwerb verbunden sind, ermöglichen.
Das frische Kapital wurde von Vireo Ventures und PostScriptum Ventures bereitgestellt. Auch das Gründungsteam hat im Rahmen dieser Finanzierungsrunde investiert.
GameChanger des Monats: Lena Hackelöer - Fika ist mehr als nur Kaffeepause
Was moderner Führungsstil mit der schwedischen Fika-Tradition zu tun hat und wie du diese in deinem Start-up nutzen kannst, zeigt Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, anhand ihrer eigenen Unternehmenspraxis.

Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, ist in Deutschland geboren, nennt aber Schweden ihre Heimat. Im Jahr 2010 kam Lena zum damals noch jungen Start-up Klarna, wo sie schnell aufstieg und wichtige Führungspositionen übernahm, bevor sie zur CEO bei Qliro Financial Services ernannt wurde. 2019 gründete sie das FinTech Brite Payments in Stockholm, welches mittlerweile mehr als 150 Mitarbeitende in ganz Europa beschäftigt. Ihr Führungsstil vereint die Ambition eines schnellwachsenden Start-ups mit der offenen und freundlichen Arbeitskultur Skandinaviens. Im Folgenden stellt uns Lena den in ihrem Unternehmen erfolgreich gelebten Fika-Führungsstil näher vor.
Fika - mehr als Kaffeepause mit Zimtschnecken
Eine schwedische Fika ist mehr als eine gewöhnliche Kaffeepause – sie verkörpert eine Tradition. Ob mit Freund*innen, Kolleg*innen oder Familienmitgliedern – das Ziel einer Fika ist es, für einen Moment innezuhalten und den sozialen Austausch zu pflegen. Typischerweise wird die Pause von einer Tasse Kaffee und einer Leckerei wie den Kanelbullar (Zimtschnecken) begleitet, doch entscheidend sind die bewusste Entschleunigung und das Zusammensein. Die Fika bietet Raum für Gespräche, den Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Gedanken. Sie ist symbolträchtig für die offene demokratische und konsensorientierte Arbeitskultur Schwedens und wird in schwedischen Unternehmen oft fest in den Tagesablauf integriert.
Nicht nur mittelständische Unternehmen pflegen diese Tradition, sie nimmt auch eine tragende Rolle in der Start-up-Kultur ein. Junge Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig emotionale Stabilität und Sicherheit für Mitarbeitende in einem agilen Arbeitsumfeld sind, profitieren von Ritualen wie der schwedischen Kaffeepause. In unserem Stockholmer Büro findet jeden Freitag eine Fika statt, bei der das gesamte Team zusammenkommen kann. Aber auch ohne diesen festen Termin im Kalender genügt eine kurze „Lust auf Fika?“Nachricht und wir treffen uns in der Küche. Ich selbst bin überzeugt davon, dass dieses Ritual ein Teil von einem modernen Start-up-Führungstil ist, der für langfristigen Erfolg notwendig ist – vor allem, wenn der Leistungsdruck hoch und die Arbeitstage lang sind.
Was Deutschland von Schwedens Fika-Kultur lernen kann
Die Fika bietet einen Raum für Gespräche abseits der To-do-Listen – die vor allem in kleinen oder schnell wachsenden Unternehmen lang sein können. Und vielleicht sind diese Tradition und die dahinterstehende Wertschätzung der gemeinsamen Zeit ein Grund, warum Schweden im World Happiness Ranking jedes Jahr so weit oben steht. Während Schweden in diesem Jahr nach Finnland, Dänemark und Island den Platz vier belegte, ist Deutschland abgeschlagen auf dem 24. Rang zu finden.
Zoomt man etwas weiter rein, zeigt sich dieser Graben auch in der Arbeitszufriedenheit. In Deutschland haben laut dem Gallup Engagement Index gut sieben Millionen Beschäftigte innerlich gekündigt. Dadurch seien 2023 Produktivitätseinbußen zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro entstanden. In Schweden hingegen liegt der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, bei über 70 Prozent.
Eine Komponente von „zufrieden sein“ ist das seelische Wohlbefinden. Und damit sieht es in Deutschland anscheinend nicht gut aus. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die vom HR-Software-Anbieter ADP befragt wurden, glauben, dass ihre Vorgesetzten nicht in der Lage sind, über psychische Probleme zu sprechen, ohne sie zu verurteilen. Viele reden dementsprechend selten über ihren Gemütszustand. „Manchmal möchten wir Dinge privat halten oder unsere Gefühle nicht mit allen Anwesenden teilen. Schwierig wird es, wenn wir unsere Probleme aussprechen möchten, das strukturell aber nicht möglich ist“, hat es Taraneh Taheri für „Neue Narrative“ auf den Punkt gebracht. Anders formuliert – Fika wirkt sich nicht nur positiv auf das seelische Wohlbefinden aus, sie ist auch gut fürs Geschäft.
Die „Work-Hard-Play-Hard“-Mentalität der ersten Start-up-Generation ist vorbei. So entsteht zwar kurzfristiges Wachstum, oft aber auch eine toxische Unternehmenskultur. Ein neuer Ansatz ist gefragt. Das haben viele Gründer*innen erkannt.
Gründer*in der Woche: Conversion Maker: KI-Modelle einfach und sicher nutzen
Das 2020 von Seriengründer Michael Witzenleiter gegründete KI-Start-up Conversion Maker launcht mit Pryvet eine einfache Lösung, um führende Sprachmodelle in Unternehmen datenschutzsicher zu nutzen.

„Wer den deutschen Mittelständlern den Innovationsgeist abspricht, kennt sie nicht“, kommentiert Michael Witzenleiter, Gründer von Conversion Maker. Wir treffen unzählige Unternehmer, die frustriert sind. Sie wollen endlich von KI profitieren, sind sich aber gleichzeitig ihrer Verantwortung bewusst, KI ethisch und sicher einzusetzen.“
Ob personenbezogene Daten, sensible Informationen oder wettbewerbsrelevantes Wissen – es gibt zahlreiche Daten, die nicht in die Mühle der großen Technologieunternehmen geraten sollen. Laut Bitkom sehen 73 Prozent Datenschutzanforderungen als Hemmnis für den Einsatz von KI. Sichere KI-Umgebungen sind derzeit häufig hemdsärmelig implementiert und laufen in eigenen Umgebungen, manchmal sogar auf lokalen Servern. Das funktioniert, hat aber viele Nachteile. Denn es ist schwer, so mit neuen Modellen mitzuhalten. Die Kosten für den Betrieb sind hoch und blocken Ressourcen im Unternehmen.
Um hier Abhilfe zu leisten, veröffentlicht das Start-up aus dem badischen Offenburg seine eigene Lösung. Pryvet will den Einsatz von KI einfach und sicher machen: Es pseudonymisiert schützenswerte Informationen, bevor sie der KI weitergereicht werden. Dank kontextsensitiven Platzhaltern können KI-Modelle weiterhin sinnvolle Ergebnisse liefern. So können Unternehmen bequem und datenschutzkonform KI einsetzen.
„KI-Tools wie ChatGPT oder Claude selbst zu managen und gleichzeitig den Datenschutz zu garantieren ist im Alltag der Mittelständler gerade einfach zu viel. IT-Abteilungen jonglieren bereits eine immense Bandbreite an Aufgaben und Technologie für den täglichen Bedarf“, erklärt Jean-Luc Winkler, CTO von Conversion Maker. „Deswegen haben wir Pryvet gebaut. Wir bieten ein Sicherheitslayer indem wir die Daten pseudonymisieren und Anfragen unserer Kunden vermischen, sodass eine Zuordnung zwischen den Daten und unseren Kunden für die KI-Anbieter nicht möglich ist. So kann KI sicher von den Mitarbeitenden eingesetzt werden und die IT spart sich den Auswahlprozess und Maintenance.”
Gerade bei der schnelllebigen Entwicklung der Sprachmodelle ist der Wunsch von Unternehmen immer auf die besten Modelle zuzugreifen. Doch in der Praxis ist das unrealistisch – selbst bei monatlichen Verträgen lassen sich Lizenzen in Unternehmen nicht kurzfristig wechseln. Pryvet bündelt verschiedene Modelle und will so verhindern, dass Unternehmen in diesem Bereich den Anschluss verlieren.
Digital-Health-Start-up Noah Labs sichert sich 11 Mio.-Euro-EU-Förderung
Das 2021 gegründete Noah Labs fokusiert auf KI-gestützte Lösungen bei der Diagnostizierung von Herzerkrankungen und erhält vom European Innovation Council (EIC) Accelerator eine Fördersumme von insgesamt elf Mio. Euro.

Damit gehört das in Berlin und Potsdam ansässige Noah Labs zu den 71 innovativen Unternehmen in ganz Europa, die in der jüngsten und bislang wettbewerbsstärksten Förderrunde EIC Accelerators für eine Finanzierung ausgewählt wurden.
Die Fördersumme setzt sich zusammen aus 2,5 Millionen Euro nicht rückzahlbarem Zuschuss und bis zu 8,5 Millionen Euro potenzieller Eigenkapitalbeteiligung durch den EIC Fund. Diese sogenannte Blended Finance-Option kombiniert nicht nur Zuschüsse mit Investitionen, sondern ermöglicht es Noah Labs auch, durch den EIC-Fund zusätzliche private Investoren zu gewinnen.
Pionierarbeit in der KI-gestützten Herzinsuffizienz-Erkennung
Das 2021 von dem Mediziner Dr. Leonhard Riehle, dem Ingenieur für maschinelles Lernen Marcus Hott und dem Serienunternehmer Oliver Piepenstock gegründete Noah Labs treibt die Erkennung von Herzinsuffizienz, der häufigsten Ursache für Krankenhausaufenthalte, voran. Mithilfe einer KI-gestützten Sprachanalyse-Technologie entwickelt das Unternehmen ein innovatives Frühwarnsystem, das Ärzt*innen ermöglicht, präventiv einzugreifen, bevor Patient*innen ins Krankenhaus müssen. Noah Labs Ark, die als Medizinprodukt der Klasse IIa zugelassene Software des Unternehmens, ermöglicht eine umfassende Fernüberwachung und -steuerung chronischer Erkrankungen. Ärzt*innen erkennen Verschlechterungen und Risiken frühzeitig, was Herz-Kreislauf-Probleme, Krankenhausaufenthalte und die Sterblichkeit, etwa bei Herzinsuffizienz, nachweislich senkt.
Oliver Piepenstock, Mitgründer und CEO von Noah Labs: "Wir danken dem EIC für das Vertrauen in unsere Arbeit und für seine Unterstützung! Dass wir als eines von 15 deutschen Start-ups mit ausgewählt wurden, motiviert unser gesamtes Team, unseren eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die menschliche Stimme ist mächtig. Zum ersten Mal machen wir sie zu einem Frühwarnsystem für Herzinsuffizienz, der Ursache Nummer eins für Krankenhausaufenthalte. Unsere KI hilft Ärzten einzugreifen, bevor Patienten ein Krankenhaus benötigen."
Radical Dot: ClimateTech-Start-up sammelt 2,7 Mio. Euro für Kunststoffrecycling ein
Das Münchner Start-up Radical Dot schließt eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 2,7 Mio. Euro ab; das Kapital soll den Bau eines Prototypen zum Kunststoffe-Recycling ermöglichen.

Das 2024 von Dr. Andreas Wagner und Alexandre Kremer gegründete Start-up Radical Dot ist aus dem TUM Venture Labs ChemSPACE hervorgegangen. Die Gründer leiteten zuvor Planet Positive Chemicals bei Systemiq und entwickelten die erste globale Roadmap für den Netto-Null-Umstieg in der chemischen Industrie. Ihr Antrieb war die wachsende Chance in diesem Bereich, während die chemische Industrie im Vergleich zu anderen Sektoren bei der Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen und der Förderung von Innovationen zurückliegt. Alexandre Kremer: „Nachdem ich die verheerenden Auswirkungen der Kunststoffverschmutzung aus erster Hand miterlebt habe, als ich im Rahmen des Projekts STOP in Indonesien eine Infrastruktur für die Abfallwirtschaft aufbaute, habe ich meine Karriere der Umwandlung von Kunststoffabfällen von einer gesellschaftlichen Belastung in eine wertvolle Ressource gewidmet, die eine nachhaltige Wirtschaft antreibt.“
Das neuartige katalytische Niedertemperaturverfahren von Radical Dot setzt hier an und verarbeitet gemischte Kunststoffabfälle effizient sowie energiesparend. Die Technologie gewährleistet die Herstellung wettbewerbsfähiger chemischer Bausteine und ebnet den Weg für eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Kreislaufwirtschaft. „Radical Dot leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung einer neuen Recyclingtechnologie, die Abfälle in wertvolle, wettbewerbsfähige Chemikalien umwandelt und gleichzeitig die Emissionen drastisch reduziert“, so Dr. Andreas Wagner.
Die eingeworbenen Mittel werden für den Bau eines kontinuierlich betriebenen Prototyps in der Anlage von Radical Dot an der Technischen Universität München (TUM) verwendet, der als Plattform für die künftige Skalierung und das Engagement der Kunden dient. Radical Dots Ziel ist es eine Technologieplattform zu schaffen, welche die Preise für fossile Brennstoffe unterbietet, weltweit bis zu 20 Prozent der Kunststoffabfälle verarbeitet und jährlich über 500 Millionen Tonnen CO₂e einspart. Dies steht im Einklang mit der kürzlich verabschiedeten EU-Verordnung über Kunststoffverpackungsabfälle (PPWR) und dem Bedarf der Industrie an erneuerbaren, wettbewerbsfähigen Lösungen.
Amanda Birkenholz von UVC Partners: „Radical Dot adressiert einen kritischen Marktbedarf, indem es Kunststoffabfälle in grüne Carbonsäuren umwandelt. Da sich die Industrie auf nachhaltige Lösungen verlagert, war die Nachfrage nach grünen Chemikalien noch nie so groß wie heute. Dies ist mehr als eine wirtschaftliche Chance - es ist eine Chance, den globalen Wandel voranzutreiben, indem wir Plastikmüll reduzieren und eine nachhaltigere Zukunft für die chemische Industrie schaffen.“
2,7 Mio.-Euro-Investment für HealthTech-Start-up QRaGo
QRaGo, Anbieter von Softwarelösungen im Bereich Gesundheitslogistik und Krankentransporte, plant mit dem frischen Kapital zu expandieren. Zudem soll das Angebot auf Material- und Labortransporte sowie Großlogistik für Klinikverbünde erweitert werden.

Qrago, 2019 von Christian Ruff und Alexander Kunze gegründet, ist ein führender Anbieter von Softwarelösungen im Bereich Gesundheitslogistik sowie Krankentransporte und gibt den erfolgreichen Abschluss einer Seed-Finanzierung in Höhe von 2,7 Millionen Euro bekannt. Das neue Investment wurde von den Venture-Capital-Fonds āltitude und MobilityFund angeführt und von Bestandsinvestoren wie Segenia Capital und capacura komplettiert. QRaGo will das Kapital nutzen, um seine Reichweite im DACH-Raum auszubauen und das Portfolio an angebotenen Logistikservices zu erweitern.
1.700 angeschlossene Fahrdienste
QRaGo hat sich in den letzten Jahren als Schlüssellösung im deutschen Krankenhausmarkt etabliert und deckt mittlerweile über 10 Prozent des Marktes ab. Mit rund 1.700 angeschlossenen Fahrdiensten werden mehr als 50.000 Transporte monatlich abgewickelt, was das starke Wachstum des Unternehmens und die Nachfrage nach zuverlässigen, digital gesteuerten Logistiklösungen im Gesundheitswesen unterstreicht.
C5-Zertifizierung des BSI und neue Logistikpartner
Neben der neuen Finanzierungsrunde hat QRaGo vor Kurzem als einer der wenigen Anbieter im Markt erfolgreich die C5-Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten, die bestätigt, dass das Unternehmen höchste Sicherheitsstandards für Cloud-basierte Dienste erfüllt. Zudem gibt QRaGo neue Partnerschaften mit führenden Unternehmen wie Uber (Transportwesen) und Debeka (Krankenversicherung) bekannt, die das Serviceangebot und die Reichweite der eigenen Plattform weiter stärken.
Alexander Kunze, Managing Director bei QRaGo: „Wir sind stolz darauf, so starke Investoren an unserer Seite zu haben, die hervorragend zu unserer Vision passen. Unser beachtlicher Erfolg zeigt, wie wichtig effiziente Logistiklösungen im Gesundheitswesen sind. Mit dieser Finanzierung werden wir unsere Märkte sowohl horizontal als auch vertikal weiter erschließen – Material- und Labortransporte sind nur der Anfang. Wir sehen auch erhebliches Potenzial in der Großlogistik für Klinikverbünde. Wir planen, unsere Reichweite dieses Jahr zu verdoppeln und den Markteintritt in Österreich und der Schweiz zu realisieren.“
Dr. Jan-Christoph Rickers, Managing Director bei MobilityFund: “Unser Team wurde ursprünglich von einem Wettbewerber von Qrago kontaktiert. Wir fanden den Markt sofort attraktiv, aber die bisher angebotenen Lösungen ungenügend. Bei der Wettbewerbsanalyse stießen wir schließlich auf QRaGo, dessen Produkt und Team wir als stärker einschätzen – deshalb haben wir nun im Rahmen der Seed-Finanzierung investiert.“
Ingo Drexler, General Partner bei āltitude: „Unser Investment in QRaGo spiegelt unser Vertrauen in das Gründerteam wider, das uns mit tiefem Branchenverständnis, einem innovativen Lösungsansatz für einen bisher nicht ausreichend digitalisierten Markt und seinen bisher erzielten Ergebnissen überzeugt hat. QRaGo hat sich mit seiner spezialisierten Logistikplattform im Gesundheitsmarkt bereits heute eine starke Positionierung erarbeitet, dennoch sehen wir für die Zukunft noch enormes Wachstumspotenzial für das Unternehmen.“
YGO Trips: Travel-Tech-Start-up sichert sich Investment von FlixBus-Gründern
Das 2021 von Julian Kögel, Sebastian Kreutzberger und Willi Ibbeken gegründete Berliner Travel-Tech-Start-up YGO Trips hat sich ein Investment der FlixBus-Gründer Jochen Engert, Daniel Krauss und André Schwämmlein gesichert. Das frische Kapital soll in Wachstum und Produktentwicklung investiert werden.

YGO Trips ist ein 2021 in Berlin gegründetes Tech-Start-up im Bereich künstlicher Intelligenz für die Reisebranche. Die B2B-White-Label-Plattform versetzt Reiseanbieter in die Lage, vollautomatisierte und personalisierte Reisebuchungen anzubieten. Dabei fungiert YGO Trips als technologische Infrastruktur und versteht sich als Brücke zwischen einer oft noch veralteten Systemlandschaft und den modernen Anforderungen von Reisenden, die auf hochgradig individualisierte Angebote setzen. Jochen Engert, Daniel Krauss und André Schwämmlein beteiligen sich an dem jungen Unternehmen. Das Investment – über die Höhe wurden keine Angaben gemacht – soll die hohe Relevanz von YGOs technologischer Infrastruktur untermauern, die Reiseanbietern, OTAs, Airlines und Veranstaltern hilft, personalisierte Reiseangebote auf Knopfdruck anzubieten.
Denn die Reisebranche steht laut der YGO Trips-Gründer vor einem Paradigmenwechsel: Während viele Industrien längst auf KI-gestützte Personalisierung setzen, haben Reiseanbieter häufig noch veraltete Systeme im Einsatz. Genau hier setzt das Start-up an und entwickelt eine zentrale, hochskalierbare Infrastruktur, die alle Bausteine – von Flug und Hotel über Aktivitäten bis hin zu Transfers – zu einem nahtlosen Reiseerlebnis kombiniert. Reiseanbieter können die KI-basierte Plattform vollständig in ihre bestehenden Online-Shops integrieren, ohne ein komplett neues System aufsetzen zu müssen.
YGO Trips versteht sich als das "SAP der Tourismusbranche" – eine Art Betriebssystem für KI-basierte Reiseplanung. Als erstes und einziges Unternehmen im Markt ermöglicht das Start-up eine KI-gestützte dynamische Paketierung und bietet damit eine Infrastruktur, die es etablierten Playern erlaubt, ein komplett neues, hochdynamisches Produkt anzubieten, das personalisierte Reisepakete in Echtzeit generiert.
„YGO Trips hat uns überzeugt, weil sie die technologische Infrastruktur für das KI-Zeitalter in der Touristik bauen und damit ein zentrales Problem der Branche lösen. Viele Reiseanbieter arbeiten noch mit veralteter Technologie, die keine echte Personalisierung zulässt. Die meisten Angebote sind standardisiert, von der Stange und kaum auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten. Doch genau das erwarten Reisende heute. YGO Trips hat eine clevere Lösung entwickelt, die sich direkt in bestehende Systeme integrieren lässt. Reiseanbieter können so ohne großen Aufwand personalisierte und nahtlose Buchungserlebnisse in ihre Shops bringen“, so Jochen Engert, Mitgründer von FlixBus (FlixFounders)
„Die FlixBus-Gründer gehören zu den beeindruckendsten Unternehmern Europas. Sie haben eines der einflussreichsten Travel-Unternehmen der letzten Jahre aufgebaut und wissen genau, was die Branche braucht. Ihr Investment ist für uns eine enorme Bestätigung unserer Vision: Die Reiseindustrie braucht dringend eine technologische Infrastruktur für das KI-Zeitalter. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit FlixFounders das Reisen der Zukunft zu gestalten”, so Julian Kögel, CEO vom YGO Trips.
METYCLE: KI-Plattform für globales Metallrecycling sichert sich 14,1 Mio. Euro
Die 2022 von Rafael Suchan und Sebastian Brenner gegründete KI-gestützte Plattform von METYCLE reduziert den Bedarf an CO₂-intensiver Rohstoffgewinnung durch Automatisierung und intelligente Marktplatzfunktionen.

Die 2022 von Rafael Suchan und Sebastian Brenner gegründete KI-gestützte Plattform von METYCLE reduziert den Bedarf an CO₂-intensiver Rohstoffgewinnung durch Automatisierung und intelligente Marktplatzfunktionen. Die Serie A-Finanzierungsrunde wurde von 2150 angeführt, mit Beteiligung von DFF Ventures, Market One Capital, Partech und Project A. Das Kölner Start-up will die neuen Mittel für die Weiterentwicklung seiner Daten-, Software- und KI-Infrastruktur in der Metallrecyclingindustrie verwenden. METYCLE führt Technologien in der Industrie für Sekundärmetalle ein, die Altmetalle von heterogenen Produkten in hochwertige globale Rohstoffe umwandeln.
Nachfrage nach recycelten Metallen übersteigt das Angebot
Die Nachfrage nach recycelten Metallen steigt weltweit als Reaktion auf die Nachhaltigkeitsziele vieler Länder und Unternehmen, die darauf abzielen, den CO₂-Fußabdruck der Metallproduktion zu reduzieren – dieser macht momentan rund 12 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen aus. Obwohl gesetzliche Vorgaben wie das EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen sowie die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle klare Recyclingziele setzen und Verbesserungen der bestehenden Recycling- und Managementprozesse fordern, bleibt eine zentrale Herausforderung bestehen: Die wachsende Nachfrage nach hochwertigem Altmetall übersteigt das verfügbare Angebot. Prognosen zufolge könnte sich bis 2030 ein Defizit von 15 Millionen Tonnen abzeichnen.
Nachhaltige Ressourcenverteilung mithilfe KI-gestütztem Sortierverfahren
Das KI-gestützte Sortierverfahren von METYCLE bestimmt die physikalischen und chemischen Eigenschaften von zerkleinerten recycelbaren Metallen in Echtzeit – das bedeutet sowohl eine erhebliche Reduzierung des manuellen Arbeitsaufwands und der CO₂-Emissionen als auch eine Verbesserung der Recyclingquoten und der Materialrückgewinnung. Die Fähigkeit des Start-ups, neben diesem Sortierprozess auch Marktdaten in seine digitale Plattform zu integrieren, ermöglicht es, die Produkte mit der höchsten Nachfrage von Anfang an zu identifizieren und so eine bessere Ressourcenverteilung zu gewährleisten.
Der Standardprozess für die Verwaltung und den Handel mit recycelten Metallen umfasst langwierige, oft ineffiziente Handelswege zu großen Umschlagplätzen, die erhebliche CO₂-Emissionen und Verzögerungen verursachen. Im Gegensatz dazu sind die Smart Sorting Hubs von METYCLE in der Lage, effizientere, direktere Wege für diese Materialien zu schaffen, sodass sie nach Möglichkeit in der Region verbleiben können.
„Metallrecycling ist für den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Welt von entscheidender Bedeutung. Recycling stellt nicht nur die Zirkularität von Metallen sicher, sondern trägt auch dazu bei, die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zur Primärmetallproduktion um bis zu 95 Prozent zu reduzieren“, sagt Sebastian Brenner, Mitbegründer von METYCLE. „Bereits heute basiert mehr als ein Drittel der weltweiten Metallproduktion auf recycelten Metallen. METYCLE revolutioniert den weltweiten Handel mit Sekundärmetallen und macht die globale Metallrecyclingindustrie mithilfe modernster Technologie effizienter und transparenter.“
„Wir waren von diesen unglaublichen Gründern begeistert“, kommentiert Rahul Parekh, Partner bei 2150. „Rafael und Sebastian sind herausragende Unternehmer, und wir glauben, dass niemand besser als sie in der Lage ist, eine Kreislaufwirtschaft für Industriemetalle zu ermöglichen und das Potenzial von Urban Mining zu erschließen.“
snuggs: Female-Health-Start-up schließt 12-Mio.-Euro-Finanzierungsrunde
Snuggs, Europas Marktführer für Periodenunterwäsche, hat seine jüngste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich unter der Führung von TripleB 5 Mio. Euro gesichert. Damit steigt die Gesamtfinanzierung auf 12 Mio. Euro.

Seit der Gründung im Jahr 2019 durch Linda Sejdova und Thomas Zahradnik verzeichnet snuggs nach eigenen Angaben ein rasantes Wachstum: Über 700.000 Kundinnen, mehr als 3 Mio. verkaufte Produkte und die Expansion in sieben Märkte. Die Marke hat mit ihrer hochleistungsfähigen, ultradünnen Absorptionstechnologie den Markt für Periodenschutz neu definiert und bietet eine nachhaltige, komfortable Alternative zu Tampons und Binden.
Für Linda Sejdova, Mitgründerin und CEO von snuggs, ist diese Mission eine persönliche Herzensangelegenheit. „Ich habe lange mit vaginaler Trockenheit und Entzündungen zu kämpfen gehabt – herkömmliche Tampons und Binden haben mir oft großes Unbehagen bereitet. Ich wusste, dass es bessere Lösungen geben muss. Viel zu oft sind diese Produkte unbequem, unangenehm und unzuverlässig. Ich hatte einfach genug davon“, sagt Linda.
Aufgewachsen in Prag ohne unternehmerischen Hintergrund, träumte Linda davon, etwas Bedeutendes auf globaler Ebene zu schaffen. Mit nur 23 Jahren, nach ersten Erfahrungen im Marketing für internationale Start-ups, gründete sie zusammen mit Thomas Zahradnik snuggs. Anders als viele Gründerinnen, die zunächst lokal starten, positionierte sie snuggs von Anfang an als internationale Marke. Sie baute Teams in Deutschland und den Niederlanden auf, expandierte anschließend nach Großbritannien und holte dort führende Produktdesigner*innen an Bord. Für ihren Erfolg wurde sie in der Forbes 30 Under 30 Liste der Tschechischen Republik ausgezeichnet.
Das Thema Menstruation neu denken
Angesichts des dringenden Bedarfs an einer besseren Lösung nahm Linda die Herausforderung an, die Art und Weise, wie über Menstruation gedacht wird, völlig neu zu gestalten und widmete sich über zwei Jahre der Entwicklung hochwertiger Periodenunterwäsche. In Zusammenarbeit mit Textilingenieur*innen und Top-Designer*innen – darunter Talente bekannter Marken, wie Agent Provocateur – schuf sie nicht nur eine zuverlässige und funktionale, sondern auch stilvolle und ästhetische Alternative zu herkömmlichen Periodenprodukten.
„Ich wollte nicht nur ein praktisches und verlässliches Produkt schaffen, sondern etwas, worauf man sich jeden Monat freut“, so Lina. Ein Beweis dafür liefert sie mit ihrer neuesten Kollektion, die bereits zwei Wochen nach dem Launch ausverkauft war. „Wenn ich die Wahl habe zwischen einem unattraktiven, rein funktionalen Tampon oder einer stilvollen und bequemen Hugger Iconic oder etwas aus unserer Lace-Kollektion, ist die Wahl offensichtlich“, so Linda, und ergänzt: „Menstruation ist kein Problem, das gelöst werden muss – sie ist unsere Superkraft. Wir wollen Perioden mit etwas Schönem und Bequemen verbinden, nicht mit etwas, das versteckt werden muss. Ich sehe bei unseren Kundinnen, dass genau das ein wahrer Gamechanger ist.“
Die am besten finanzierte Marke in der Kategorie Periodenschutz
Mit der 12 Millionen-Euro-Finanzierung setzt snuggs seine Mission fort, Periodenprodukte komfortabler, nachhaltiger und für alle zugänglich zu machen. Dieser Meilenstein soll zugleich snuggs’ Position als die am besten finanzierte Marke in der Kategorie Periodenschutz festigen und die Mission vorantreiben, die Wahrnehmung des Menstruationszyklus in ganz Europa und darüber hinaus nachhaltig zu verändern. „Menstruation ist keine Schwäche – sie ist ein Vorteil. Ein natürlicher Rhythmus, der Produktivität, Beziehungen und Kreativität fördern kann. Stell dir eine Welt vor, in der jede Frau ihren Zyklus mit Stolz annimmt – genau diese Welt möchten wir erschaffen“, so Linda, und ergänzt. „Unsere Mission bei snuggs ist klar: Wir wollen jedem Menschen mit Periode mehr Selbstbewusstsein und Freude bringen.“
MANSIO: Aachener Start-up schließt Mio.-Seed-Finanzierung ab
Das 2020 von Dr. Maik Schürmeyer gegründete MANSIO betreibt eine webbasierte Software, die ein neuartiges Relay-Transport-System im Fernverkehr ermöglicht.

Die Seed-Finanzierung im siebenstelligen Bereich wurde mit Unterstützung von BayStartUP realisiert. Neben den Lead-Investoren STS Ventures und MobilityFund beteiligen sich erfahrene Business Angels aus der Logistikbranche. MANSIO betreibt eine webbasierte Software, die ein neuartiges Relay-Transport-System ermöglicht: Trailer werden auf definierten Strecken von einem Lkw zum nächsten übergeben, sodass lange Einzelfahrten entfallen. Statt die gesamte Strecke zu fahren, übernimmt jede(r) Fahrer*in eine Teilstrecke und kehrt nach der Schicht in seine/ihre Heimatregion zurück. Diese Technologie ermöglicht eine deutlich höhere Auslastung der Fahrzeuge, reduziert Leerfahrten und optimiert den Einsatz der Fahrer*innen. MANSIO bietet damit eine Lösung für zentrale Herausforderungen der Logistikbranche: den steigenden Kostendruck, den zunehmenden Fahrer*innenmangel und die Nutzung von batterieelektrischen Lkw im Fernverkehr.
MANSIO: Nachhaltige Transportlösung bietet wirtschaftliche Vorteile
Das Relay-Transport-System ist die erste Softwarelösung, die die durchgängige Organisation von Trailer-Übergaben über Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht. Die Plattform vernetzt Transportdaten unterschiedlicher Speditionen, berechnet optimierte Routen in Echtzeit und schafft die Basis für einen durchgehenden Zweischichtbetrieb. Durch den Einsatz der Technologie können Speditionen ihre Fixkosten pro Lkw deutlich senken, da die Fahrzeuge optimal ausgelastet werden. Gleichzeitig reduziert das System Leerfahrten und verringert den CO₂-Ausstoß. Besonders für den Einsatz batterieelektrischer Lkw bietet der Relay-Transport Vorteile: Die Fahrzeuge können gut planbar und kostengünstig in den Heimatdepots geladen werden, wodurch Reichweitenprobleme entschärft werden. Zusätzlich bietet MANSIO eine mobile App, über die Lkw-Fahrer*innen Informationen zu Wechselpunkten erhalten, den Fahrzeugzustand dokumentieren und Transportdokumente digital abwickeln können.
Expansion in den europäischen Markt
Mit dem frischen Kapital will MANSIO seine Technologie europaweit ausrollen und gezielt in den Vertrieb investieren. Das Potenzial ist groß: Der europäische Straßengüterverkehr hat ein jährliches Volumen von rund 350 Milliarden Euro – mit steigender Tendenz. 56 % der zurückgelegten Kilometer entfallen auf den Fernverkehr, also auf Strecken von mehr als 300 Kilometern. Gleichzeitig verschärft die EU ihre Vorgaben zur Reduzierung der CO₂-Emissionen: Bis 2030 müssen diese im Straßengüterverkehr um 45 % gegenüber 1990 sinken, was die Branche zum Umdenken zwingt. Die Lösung richtet sich daher sowohl an große Transportunternehmen mit eigener Flotte als auch an Industrie- und Handelsunternehmen, die eine wirtschaftliche und CO₂-neutrale Fernverkehrslogistik mit E-Lkw aufbauen wollen.
Erfahrenes Team mit tiefgehender Branchenexpertise
Hinter MANSIO steht ein erfahrenes Team mit umfassender Expertise in den Bereichen Logistik, IT und Unternehmensführung. Dr. Maik Schürmeyer, Gründer und Geschäftsführer, studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen und absolvierte ein Managementstudium an der Tsinghua University in Peking. Nach seiner Tätigkeit als Unternehmensberater in der Logistikbranche leitete er die Logistik eines internationalen Industrieunternehmens und wurde 2017 Professor für Logistik an der Hochschule Niederrhein. Gemeinsam mit seinem Team bringt er fundiertes Know-how ein, um eine digitale Lösung zu entwickeln, die den Gütertransport auf der Straße grundlegend transformieren kann.
Dr. Maik Schürmeyer sagt: „BayStartUP hat uns bei der Vorbereitung und Durchführung unserer Finanzierungsrunde sehr unkompliziert und zielorientiert unterstützt. Über die Investorenkonferenz ‚VentureCon‘ sowie eine direkte Ansprache passender Investoren haben wir zahlreiche wertvolle Kontakte zu passenden Investoren erhalten. Wir danken BayStartUP für die tolle Unterstützung und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“
Bundestagswahl 2025: Womit können Solo-Selbständige rechnen?
Laut Freelancer-Kompass 2024 fühlen sich 78 Prozent der Freiberufler*innen von der Politik nicht ausreichend berücksichtigt. Daher gut zu wissen: Welche Partei bietet welche Perspektiven für Deutschlands 3,6 Mio. Solo-Selbständige?

Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, und auch für Deutschlands rund 3,6 Mi. Solo-Selbständige steht viel auf dem Spiel. Freelancer*innen sind eine treibende Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, trotzdem werden sie vom Gesetzgebenden in einem auf Angestellte ausgerichteten System weitgehend übersehen. Laut dem Freelancer-Kompass 2024 fühlen sich 78 Prozent von der Politik vernachlässigt. Die Expert*innen von freelancermap haben daher die Wahlprogramme der Parteien, die im letzten Bundestag mehr als einen Sitz im Parlament hatten, analysiert und die wichtigsten Maßnahmen herausgestellt, die sich an Solo-Selbständige richten.
Die größten Herausforderungen für Freelancer*innen
Solo-Selbständige in Deutschland stehen vor einer Vielzahl von Problemen. Die soziale Absicherung bleibt eine der drängendsten Baustellen, da viele Freelancer keine bezahlbaren und flexiblen Modelle für Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung haben. Die bürokratischen Hürden, von Umsatzsteuerregelungen bis hin zur Vertragsgestaltung, verschlingen Zeit, die für die eigentliche Arbeit fehlt. Gleichzeitig schaffen die rechtlichen Bedingungen rund um Scheinselbstständigkeit Unsicherheiten bei Auftraggebenden und Auftragnehmenden. Die steuerliche Belastung bleibt ebenfalls hoch, obwohl Freelancer*innen ihre soziale Absicherung eigenverantwortlich finanzieren müssen. Besonders in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie wurde deutlich, dass viele Solo-Selbständige massive Einkommensverluste hinnehmen mussten, ohne auf ausreichende staatliche Hilfen zurückgreifen zu können.
Parteien im Check: Wer vertritt die Interessen von Freelancer*innen?
CDU/CSU: Die Union verfolgt das Ziel, die Wirtschaft insgesamt zu stärken. Durch niedrigere Unternehmenssteuern und den Abbau bürokratischer Hürden sollen die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert werden – ein Ansatz, der auch Selbständigen zugutekommen kann.
SPD: Die SPD setzt sich dafür ein, Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubinden und neue Absicherungsmöglichkeiten zu schaffen. Dazu gehört unter anderem ein finanzielles Sicherungsnetz für Krisenzeiten.
FDP: Die FDP plädiert für eine Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, steuerliche Entlastungen und den Ausbau der Infrastruktur. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit fördern und damit auch Vorteile für Selbständige bringen.
Die Grünen: Die Grünen schlagen vor, eine nachhaltige Altersvorsorge in Form eines Bürgerfonds einzuführen, die auch für Selbständige zugänglich ist. Zusätzlich setzen sie auf die Förderung von Innovationen und Start-ups.
Die Linke: Die Linke fordert eine bessere soziale Absicherung für Selbständige und setzt sich für eine stärkere Unterstützung bei Unternehmensgründungen sowie für gerechtere Steuerregelungen für kleine Betriebe ein.
BSW: Als Kernthemen stehen beim BSW wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit. Dabei werden keine konkreten Maßnahmen für Selbständige erwähnt. Die wirtschaftspolitischen Vorschläge mit dem Ziel der sozialen Fairness könnten sie jedoch indirekt ansprechen.
AfD: Die AfD betont in ihrem Wahlprogramm die Schaffung eines marktwirtschaftlichen Umfelds, macht jedoch keine konkreten Vorschläge zur sozialen Absicherung von Selbständigen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert diese Haltung, da sie nach seiner Einschätzung den Schutz von Selbständigen und Arbeitnehmer*innen vernachlässigt – insbesondere in Bezug auf soziale Sicherungssysteme.
Die Analyse zeigt: Keine Partei bietet umfassende, auf Freelancer*innen zugeschnittene Konzepte an. Maßnahmen gegen Scheinselbständigkeit werden kaum thematisiert. Auch fehlen handfeste Ansätze zur Krisensicherheit, da viele Parteiprogramme vage bleiben und keine klaren Lösungen bieten, wie Selbständige in wirtschaftlichen Einbrüchen geschützt werden können. Zudem sind steuerliche Entlastungen in den Wahlprogrammen oft zu allgemein gehalten und berücksichtigen die besonderen Herausforderungen von Selbständigen nicht ausreichend.
Thomas Maas, CEO von freelancermap, kommentiert: „Die Bundestagswahl 2025 wird zeigen, ob die Politik die Bedürfnisse von Freelancer*innen endlich stärker in den Fokus rückt. Solo-Selbständige fordern weniger Bürokratie, faire Steuerbedingungen und eine verlässliche soziale Absicherung – doch kein Wahlprogramm liefert klare Antworten. Entscheidend wird sein, ob den vagen Versprechen auch Taten folgen.“
Planted: 5-Mio.-Euro-Investment für ESG-Management-Plattform
Das 2021 gegründete Kölner GreenTech-Start-up Planted bietet eine KI-gestützte ESG-Plattform, die Unternehmen ganzheitlich bei der Nachhaltigkeitstransformation unterstützt.

Das 2021 von Wilhelm Hammes, Cindy Schüller, Heinrich Rauh und Jan Borchert gegründete Planted ist ein Anbieter einer ganzheitlichen ESG-Management-Lösung. Mit einer Kombination aus innovativer Software und persönlicher Beratung begleitet Planted Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation – von der Wesentlichkeitsanalyse, CO2-Bilanzierung, Dekarbonisierung bis zum finalen CSRD-Bericht. Dabei verbindet Planted Compliance mit echter Transformation und integriert aktiven Umweltschutz: Unternehmen können lokal Wald schützen oder einen eigenen Firmenwald pflanzen. Mehr als 350 Unternehmen, darunter der Caritasverband Bruchsal, Senacor Technologies AG und Insta GmbH, vertrauen auf Planted, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Jetzt hat Kölner Start-up eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5 Mio. Euro erhalten. Das Investment wird von TechVision Fonds, WENVEST Capital, neoteq ventures, AWS Gründungsfonds und Smart Infrastructure Ventures getragen, um die ESG-Software weiterzuentwickeln. „Durch smarte Automatisierungen verbindet Planted ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg – und macht Nachhaltigkeit messbar profitabel“, sagt Dr. Ansgar Schleicher, Managing Partner des TechVision Fonds. „Bereits heute begleitet Planted über 350 Kunden in Deutschland bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.“
Wieso eine weitere ESG-Lösung?
Der Markt für ESG-Software ist hart umkämpft. Was Planted einzigartig macht: Die Plattform beschränkt sich nicht nur auf reine Compliance, sondern ermöglicht Unternehmen eine vollständige Transformation in Richtung nachhaltiger Wertschöpfung. Neben der Erfüllung regulatorischer Vorgaben unterstützt Planted bei der Dekarbonisierung – oft mit einer Reduktion der Emissionen um mehr als 50 Prozent. Zusätzlich können sich Kund*innen für den lokalen Umweltschutz engagieren, wie etwa durch das Pflanzen von Mischwald.
Für die Umsetzung der CSRD nutzt Planted fortschrittliche KI-Technologien. So kann die Software zum Beispiel gezielt Daten aus Dokumenten extrahieren, passende Reduktionsmaßnahmen ermitteln sowie Auswirkungen, Risiken und Chancen in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse aufzeigen. Dadurch erreichen Anwender eine Zeitersparnis um bis zu 75 Prozent.
„Wir machen aus der CSRD-Pflicht eine Chance“, sagt Wilhelm Hammes, CEO und Co-Founder von Planted. „Anstatt sich monatelang mit der CO2-Messung und Berichterstellung aufzuhalten, automatisieren wir diese Prozesse. So können Unternehmen ihre Ressourcen gezielt für wirkungsvolle Maßnahmen, wie zum Beispiel die Dekarbonisierung, einsetzen.“
Christophe Aumaître, Partner bei WENVEST Capital, sagt: „Planted bietet Unternehmen eine intelligente Lösung, um nachhaltige Transformation nicht nur zu dokumentieren, sondern aktiv zu gestalten. Das Team kombiniert tiefes ESG-Knowhow mit modernster Technologie und geht damit deutlich weiter als viele andere Lösungen im Markt.“
Neben den genannten Investor*innen unterstützen die Business Angels Nina Kani, Felix Schürholz (CO-Founder & MD SoSafe), Frank Piotraschke (CRO SoSafe), Arno Nonnen und Julius Göllner (ARRtist) das Investment.
Planted rüstet auch personell auf: Seit Februar 2023 verstärkt Jonas Quilitz das Team als CPO. Mit der Finanzierungsrunde stößt Julian Grunewald als CFO hinzu und bringt umfangreiche Erfahrung in Finanzen und Strategie mit.