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OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft
Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.
Digitaler Zwilling für den Wald
Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.
Incentivierung von Ökosystemleistungen
Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.
Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.
Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.
David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”
Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“
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Dance: E-Mobility-Start-up sichert sich 12 Mio. Euro zur Förderung urbaner Mobilität
Das 2020 von den SoundCloud-Gründern Eric Quidenus-Wahlforss und Alexander Ljung zusammen mit dem Jimdo-Gründer Christian Springub gegründete Dance bietet einen E-Mobility-Abo-Service.

Der E-Mobility-Abo-Service Dance hat eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von zwölf Millionen Euro in Eigen- und Fremdkapital abgeschlossen. Zu den neuen Eigenkapitalinvestoren gehören der in Berlin ansässige nachhaltige Lifestyle-Investor Elemental, Uli Schöberl (Apple) sowie Piotr Brzezinski (Fabric London). Die anlagenbesicherte Finanzierung wird von Smart Lenders Asset Management mit Sitz in Paris bereitgestellt.
Mit dem Full-Service E-Mobility-Abo von Dance können Member ihre Stadt mit einem elektrischen Fahrrad oder Moped erkunden. Das Berliner Unternehmen will die neuen Finanzmittel nutzen, um weiterhin seine Rolle für die positive Umgestaltung von Städten zu stärken, in denen moderne Mobilität nicht nur effizient ist, sondern auch einen entscheidenden Faktor für eine gesündere und lebenswertere Umwelt ausmacht. Konkret plant Dance seine Hard- und Software weiterzuentwickeln und die Expansion seiner Flotte in den bestehenden Märkten Paris, Berlin, Hamburg und München voranzutreiben.
Die Sicherung einer fremdfinanzierten, durch Vermögenswerte abgesicherten Kreditlinie ist ein bedeutender Meilenstein für Dance. Die Finanzierung durch Smart Lenders Asset Management soll eine solide, nicht-verwässernde Kapitalbeschaffung zur Unterstützung des nachhaltigen Wachstums des Unternehmens ermöglichen.
„Wir sind überzeugt, dass die Menschen in den Städten bessere Mobilitätsoptionen verdienen. Mit Dance treiben wir diesen Wandel aktiv voran – durch ein hochwertiges, sorgenfreies E-Bike-Abo, das Menschen ermöglicht, sich flexibel und nachhaltig zu bewegen“, unterstreicht Eric Quidenus-Wahlforss, Mitgründer Gründer und CEO von Dance. „Mit diesem neuen Investment werden wir unsere Flotte und unsere operativen Abläufe weiter skalieren und gleichzeitig unsere Hardware, Software und unseren Service optimieren, um emissionsfreie Mobilität für die urbane Bevölkerung zugänglicher zu machen.“
Mit über 10.000 Privat- und mehr als 80 Unternehmenskunden ist Dance nach eigenen Angaben auf dem Weg, 2025 ein EBITDA-positives Ergebnis zu erzielen.
GameChanger des Monats: NYZZU - Social-Media-David gegen Goliath
Nina Lindenblatt und Kai Afflerbach wollen mit ihrer neuen App NYZZU Social Media wieder zu dem machen, was es sein sollte: ein algorithmusfreier Raum für echte Freundschaften.

Nie zuvor war Social Media so mächtig – und gleichzeitig so zerstörerisch. Algorithmen diktieren, was wir sehen, treiben uns in immer engere Filterblasen und zwingen uns zum permanenten Vergleich mit vermeintlichen Idealbildern. Kinder und Jugendliche verlieren sich in einer Scheinwelt voller Likes und psychischem Druck, während Erwachsene zunehmend die Kontrolle über ihre Daten und ihr digitales Wohlbefinden verlieren.
Menschen verbinden statt durch Filterblasen spalten
Die neue Social-Media-App NYZZU möchte das ändern: Die Plattform bietet, anders als die etablierten Sozialen Netzwerke, einen geschützten Raum, in dem authentische Verbindungen im Mittelpunkt stehen – und das für die ganze Familie. Überzeugt davon, dass NYZZU die Sozialen Medien revolutionieren wird, nehmen es die Gründer*innen Nina Lindenblatt und Kai Afflerbach selbstbewusst mit den ganz großen Namen auf: „Wir wissen, dass wir David gegen Goliath spielen, aber die Welt braucht NYZZU! Vielen ist inzwischen der Spaß an Social Media vergangen und die Skepsis gegenüber TikTok und Co. wird immer größer. Und das zurecht, wie wir finden! Soziale Netzwerke sollten Menschen zusammenbringen und nicht durch Filterblasen spalten. Wir wollen inspirierenden Austausch auf Augenhöhe, ein starkes Gefühl der Verbundenheit und bewussten Konsum von Inhalten statt unerreichbarer Influencer-Vorbilder und Dump-Scrolling.“
Viele Eltern würden ihre Kinder lieber von den etablierten Social-Media-Apps und deren problematischen Mechanismen fernhalten, während der Druck aus dem Freundeskreis oft enorm ist. Die Lösung: Kinder und Jugendliche können mit NYZZU in einem geschützten Raum lernen, wie digitale Kommunikation funktioniert, bevor sie sich in unregulierten Räumen bewegen. Weil nichts algorithmisch gesteuert wird, bleibt die Atmosphäre entspannt und frei von Suchtmechanismen. Und davon profitieren auch die Erwachsenen, die Soziale Netzwerke und deren manipulative Mechanismen selbst oft als problematisch erleben. Mit NYZZU können sich Nutzer*innen jeden Alters kreativ austoben und mit Freund*innen und Familie echte Momente aus ihrem Leben teilen – ohne sich dabei um Datensicherheit oder schädliche externe Einflüsse sorgen zu müssen. „NYZZU versteht sich als App für alle Generationen. Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren können sich auf NYZZU mit ihren Freund*innen vernetzen und Social Media erleben, ohne schädlichen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Und auch Erwachsene und Großeltern finden hier einen geschützten digitalen Raum für echte Interaktion. Die Gruppenfunktion von NYZZU bietet darüber hinaus eine völlig neue Möglichkeit für Vereine, Freundeskreise und Organisationen, sich zu vernetzen“, erläutert Co-Gründerin Nina.
GameChanger des Monats: Lena Hackelöer - Fika ist mehr als nur Kaffeepause
Was moderner Führungsstil mit der schwedischen Fika-Tradition zu tun hat und wie du diese in deinem Start-up nutzen kannst, zeigt Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, anhand ihrer eigenen Unternehmenspraxis.

Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, ist in Deutschland geboren, nennt aber Schweden ihre Heimat. Im Jahr 2010 kam Lena zum damals noch jungen Start-up Klarna, wo sie schnell aufstieg und wichtige Führungspositionen übernahm, bevor sie zur CEO bei Qliro Financial Services ernannt wurde. 2019 gründete sie das FinTech Brite Payments in Stockholm, welches mittlerweile mehr als 150 Mitarbeitende in ganz Europa beschäftigt. Ihr Führungsstil vereint die Ambition eines schnellwachsenden Start-ups mit der offenen und freundlichen Arbeitskultur Skandinaviens. Im Folgenden stellt uns Lena den in ihrem Unternehmen erfolgreich gelebten Fika-Führungsstil näher vor.
Fika - mehr als Kaffeepause mit Zimtschnecken
Eine schwedische Fika ist mehr als eine gewöhnliche Kaffeepause – sie verkörpert eine Tradition. Ob mit Freund*innen, Kolleg*innen oder Familienmitgliedern – das Ziel einer Fika ist es, für einen Moment innezuhalten und den sozialen Austausch zu pflegen. Typischerweise wird die Pause von einer Tasse Kaffee und einer Leckerei wie den Kanelbullar (Zimtschnecken) begleitet, doch entscheidend sind die bewusste Entschleunigung und das Zusammensein. Die Fika bietet Raum für Gespräche, den Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Gedanken. Sie ist symbolträchtig für die offene demokratische und konsensorientierte Arbeitskultur Schwedens und wird in schwedischen Unternehmen oft fest in den Tagesablauf integriert.
Nicht nur mittelständische Unternehmen pflegen diese Tradition, sie nimmt auch eine tragende Rolle in der Start-up-Kultur ein. Junge Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig emotionale Stabilität und Sicherheit für Mitarbeitende in einem agilen Arbeitsumfeld sind, profitieren von Ritualen wie der schwedischen Kaffeepause. In unserem Stockholmer Büro findet jeden Freitag eine Fika statt, bei der das gesamte Team zusammenkommen kann. Aber auch ohne diesen festen Termin im Kalender genügt eine kurze „Lust auf Fika?“Nachricht und wir treffen uns in der Küche. Ich selbst bin überzeugt davon, dass dieses Ritual ein Teil von einem modernen Start-up-Führungstil ist, der für langfristigen Erfolg notwendig ist – vor allem, wenn der Leistungsdruck hoch und die Arbeitstage lang sind.
Was Deutschland von Schwedens Fika-Kultur lernen kann
Die Fika bietet einen Raum für Gespräche abseits der To-do-Listen – die vor allem in kleinen oder schnell wachsenden Unternehmen lang sein können. Und vielleicht sind diese Tradition und die dahinterstehende Wertschätzung der gemeinsamen Zeit ein Grund, warum Schweden im World Happiness Ranking jedes Jahr so weit oben steht. Während Schweden in diesem Jahr nach Finnland, Dänemark und Island den Platz vier belegte, ist Deutschland abgeschlagen auf dem 24. Rang zu finden.
Zoomt man etwas weiter rein, zeigt sich dieser Graben auch in der Arbeitszufriedenheit. In Deutschland haben laut dem Gallup Engagement Index gut sieben Millionen Beschäftigte innerlich gekündigt. Dadurch seien 2023 Produktivitätseinbußen zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro entstanden. In Schweden hingegen liegt der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, bei über 70 Prozent.
Eine Komponente von „zufrieden sein“ ist das seelische Wohlbefinden. Und damit sieht es in Deutschland anscheinend nicht gut aus. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die vom HR-Software-Anbieter ADP befragt wurden, glauben, dass ihre Vorgesetzten nicht in der Lage sind, über psychische Probleme zu sprechen, ohne sie zu verurteilen. Viele reden dementsprechend selten über ihren Gemütszustand. „Manchmal möchten wir Dinge privat halten oder unsere Gefühle nicht mit allen Anwesenden teilen. Schwierig wird es, wenn wir unsere Probleme aussprechen möchten, das strukturell aber nicht möglich ist“, hat es Taraneh Taheri für „Neue Narrative“ auf den Punkt gebracht. Anders formuliert – Fika wirkt sich nicht nur positiv auf das seelische Wohlbefinden aus, sie ist auch gut fürs Geschäft.
Die „Work-Hard-Play-Hard“-Mentalität der ersten Start-up-Generation ist vorbei. So entsteht zwar kurzfristiges Wachstum, oft aber auch eine toxische Unternehmenskultur. Ein neuer Ansatz ist gefragt. Das haben viele Gründer*innen erkannt.
Gründer*in der Woche: Conversion Maker: KI-Modelle einfach und sicher nutzen
Das 2020 von Seriengründer Michael Witzenleiter gegründete KI-Start-up Conversion Maker launcht mit Pryvet eine einfache Lösung, um führende Sprachmodelle in Unternehmen datenschutzsicher zu nutzen.

„Wer den deutschen Mittelständlern den Innovationsgeist abspricht, kennt sie nicht“, kommentiert Michael Witzenleiter, Gründer von Conversion Maker. Wir treffen unzählige Unternehmer, die frustriert sind. Sie wollen endlich von KI profitieren, sind sich aber gleichzeitig ihrer Verantwortung bewusst, KI ethisch und sicher einzusetzen.“
Ob personenbezogene Daten, sensible Informationen oder wettbewerbsrelevantes Wissen – es gibt zahlreiche Daten, die nicht in die Mühle der großen Technologieunternehmen geraten sollen. Laut Bitkom sehen 73 Prozent Datenschutzanforderungen als Hemmnis für den Einsatz von KI. Sichere KI-Umgebungen sind derzeit häufig hemdsärmelig implementiert und laufen in eigenen Umgebungen, manchmal sogar auf lokalen Servern. Das funktioniert, hat aber viele Nachteile. Denn es ist schwer, so mit neuen Modellen mitzuhalten. Die Kosten für den Betrieb sind hoch und blocken Ressourcen im Unternehmen.
Um hier Abhilfe zu leisten, veröffentlicht das Start-up aus dem badischen Offenburg seine eigene Lösung. Pryvet will den Einsatz von KI einfach und sicher machen: Es pseudonymisiert schützenswerte Informationen, bevor sie der KI weitergereicht werden. Dank kontextsensitiven Platzhaltern können KI-Modelle weiterhin sinnvolle Ergebnisse liefern. So können Unternehmen bequem und datenschutzkonform KI einsetzen.
„KI-Tools wie ChatGPT oder Claude selbst zu managen und gleichzeitig den Datenschutz zu garantieren ist im Alltag der Mittelständler gerade einfach zu viel. IT-Abteilungen jonglieren bereits eine immense Bandbreite an Aufgaben und Technologie für den täglichen Bedarf“, erklärt Jean-Luc Winkler, CTO von Conversion Maker. „Deswegen haben wir Pryvet gebaut. Wir bieten ein Sicherheitslayer indem wir die Daten pseudonymisieren und Anfragen unserer Kunden vermischen, sodass eine Zuordnung zwischen den Daten und unseren Kunden für die KI-Anbieter nicht möglich ist. So kann KI sicher von den Mitarbeitenden eingesetzt werden und die IT spart sich den Auswahlprozess und Maintenance.”
Gerade bei der schnelllebigen Entwicklung der Sprachmodelle ist der Wunsch von Unternehmen immer auf die besten Modelle zuzugreifen. Doch in der Praxis ist das unrealistisch – selbst bei monatlichen Verträgen lassen sich Lizenzen in Unternehmen nicht kurzfristig wechseln. Pryvet bündelt verschiedene Modelle und will so verhindern, dass Unternehmen in diesem Bereich den Anschluss verlieren.
Frauen investieren anders, oft erfolgreicher
Studien belegen das geschlechtsspezifischen Investitionsgefälle und zeigen, dass Frauen als Investorinnen dennoch oftmals die Nase vorn haben.

Investitionen waren lange Zeit ein von Männern dominierter Bereich. Das hat vor allem historische Gründe wie bspw. rechtliche Hindernisse, die früher den Zugang von Frauen zu Finanzdienstleistungen einschränkten, oder áuch kulturelle Normen, die Männer als die Entscheider in Finanzangelegenheiten ansahen. Hinzu kommt das geschlechtsspezifische Einkommensgefälle, das die Investitionsmöglichkeiten von Frauen einschränkte und zum Teil auch heute noch einschränkt. Auch wenn es inzwischen Fortschritte gibt, wirken diese Hindernisse bis heute nach und tragen zum geschlechtsspezifischen Investitionsgefälle bei.
Die sich wandelnde Landschaft
Trotz dieser historischen Hürden machen Frauen bedeutende Fortschritte. In den USA hat eine Fidelity-Studie herausgefunden, dass 67 Prozent der Frauen heute außerhalb von Rentenkonten investieren, im Vergleich zu 44 Prozent im Jahr 2018. Zudem hat eine BlackRock-Umfrage 2024 gezeigt, dass die Zahl der Anlegerinnen in Europa seit 2022 um 11 Prozent gestiegen ist.
Noch überzeugender ist, dass Frauen, wenn sie investieren, oft gut abschneiden. Nach Angaben von Revolut übertrafen Frauen ihre männlichen Kollegen bei der Investitionsrentabilität im Jahr 2024 um 4 Prozent, da sie effektivere Investitionsentscheidungen trafen.
Frauen zeigen bei ihren Investitionen positive Eigenschaften, die langfristiges Wachstum fördern. Nach Angaben der DWS neigen sie dazu, einen strategischen, langfristigen Ansatz zu verfolgen, bei dem finanzielle Sicherheit und Stabilität Vorrang vor kurzfristigen Gewinnen haben. Dies führt zu einer disziplinierten Entscheidungsfindung und einer Vorliebe für diversifizierte Anlageformen wie ETFs. Frauen sind auch widerstandsfähiger und geduldiger bei Marktschwankungen und neigen im Vergleich zu Männern weniger dazu, Anlagen mit Verlust zu verkaufen.
Was steht Frauen im Weg?
Trotz der jüngsten Fortschritte stehen Frauen bei der Verwirklichung der finanziellen Gleichstellung immer noch vor großen Herausforderungen. Das geschlechtsspezifische Einkommensgefälle ist ein wichtiger Faktor, der durch geringere Einkünfte, eine geringere Investitionsbeteiligung und Unterbrechungen der beruflichen Laufbahn für die Familienplanung geprägt ist. Dies schränkt die Investitionsmöglichkeiten von Frauen ein und vergrößert die Vermögenslücke. Im Rentenalter haben Männer in einigen Ländern im Durchschnitt 42 Prozent mehr Vermögen als Frauen.
Auch das Selbstvertrauen spielt eine entscheidende Rolle, denn nur ein Drittel der Frauen fühlt sich einer Investitionstätigkeit gewachsen. Diese Diskrepanz ist jedoch größtenteils darauf zurückzuführen, dass sie ihr Wissen unterschätzen. In Studien antworteten Frauen häufiger mit "Ich weiß es nicht", aber als diese Option gestrichen wurde, stiegen ihre richtigen Antworten um 14 Prozent. Dies zeigt, dass nicht mangelndes Wissen, sondern Zögern das Haupthindernis darstellt. Dieser Vertrauensmangel wird noch verstärkt durch Darstellungen der Medien, in denen Frauen als weniger sachkundig oder zweitrangig dargestellt werden. Das verstärkt die Vorstellung, dass Investitionen nichts für Frauen sind, und befeuert das geschlechtsspezifische Investitionsgefälle.
Hinzu kommt, dass Finanzdienstleistungen, -produkte und -kurse oft nicht auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind und sich das Marketing und die Sprache in der Regel an ein männliches Publikum richten. Studien zeigen, dass sich 67 Prozent der Frauen vom Finanzdienstleistungssektor nicht verstanden oder nicht berücksichtigt fühlen, was ebenfalls zu diesem Problem beitragen kann.
Wie können Finanzunternehmen helfen?
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, bedarf es konkreter Maßnahmen, die Investitionen integrativer und zugänglicher machen. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Vorstellung entmystifizieren, dass Investitionen nur etwas für Wohlhabende oder finanziell Erfahrene sind”, so Martins Sulte, CEO und Mitgründer von Mintos. „Zum Investieren braucht man keine großen Geldsummen. Jede(r) kann mit kleinen, überschaubaren Beträgen beginnen, insbesondere bei einfachen Anlagen wie ETFs, mit denen man nach und nach lernen und Finanzwissen aufbauen kann.”
Er fährt fort: „Ein weiterer Schlüsselfaktor ist es, das Vertrauen zu stärken. Die Branche muss dafür sorgen, dass die Finanzinstrumente für alle zugänglich und ansprechend sind. Wir müssen uns darauf konzentrieren, benutzer*innenfreundliche Apps und Plattformen zu entwickeln, die sich an unterschiedliche Anleger*innen richten und sicherstellen, dass sich alle mit diesen Werkzeugen wohlfühlen.”
Gründer*in der Woche: fabjulous. – Kommunikation am Bau transparenter machen
Braucht es eine weitere Kommunikationsagentur fürs Bauwesen? Ja, meinen Fabio Gentile und Julian Stein, die Gründer von fabjulous. Beide bringen eine gut gereifte Kombination aus persönlicher Leidenschaft, beruflicher Erfahrung und dem klaren Bedürfnis nach besseren Kommunikationsstrukturen in der Baubranche mit.

Über Jahre hinweg haben Fabio und Julian intensive Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale dieser nun wahrlich nicht gerade einfachen Branche gewonnen – und das auf zwar ungewöhnliche, doch zeitgemäße Art und Weise. Ihr Podcast Der Höfliche & der BAUstein befasst sich seit fast fünf Jahren mit Themen rund um den Bau und die Zusammenarbeit zwischen Bauherr*innen, Handwerker*innen und Unternehmen. Dadurch lernten sie viel über die Probleme und Wünsche verschiedenster Akteure im Baugewerbe.
„Als wir mit unserem Podcast gestartet sind, hätten wir nie gedacht, wie tief wir in die Herausforderungen der Baubranche eintauchen würden. Über die Jahre haben wir mit unzähligen Handwerkern, Bauherren und Unternehmern gesprochen – und dabei immer wieder gemerkt: Kommunikation und Verständnis sind oft größere Baustellen als der eigentliche Bau selbst“, erläutert Fabio.
Denn: Viele Projekte scheitern nicht an technischen Hürden, sondern an Missverständnissen zwischen den Beteiligten. Eine transparente und offene Kommunikation, so die Erkenntnis der Podcaster, könne entscheidend sein, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Attraktivität der Branche zu fördern. Mit ihrer Stuttgarter Agentur fabjulous. wollen sie nun genau das gezielt angehen.
Eigener Hausbau als Hintergrund
Die Idee dazu entstand während Julians eigenem Hausbau. „Während des Hausbaus habe ich am eigenen Leib erfahren, wie frustrierend es sein kann, wenn Informationen fehlen oder missverständlich sind. Da merkt man schnell: Es sind nicht die technischen Herausforderungen, die ein Bauprojekt ins Wanken bringen – es ist die fehlende Kommunikation zwischen den Beteiligten. Genau da wollen wir mit fabjulous. ansetzen und für mehr Transparenz in der Baubranche sorgen“, so Julian.
Das weckte in ihm den Wunsch, über einen Podcast nicht nur Aufklärung zu betreiben, sondern auch eine Plattform zu schaffen, auf der sich Bauherr*innen, Handwerker*innen und Unternehmen vernetzen können.
Doch wie soll das gelingen? Die Baubranche ist nun mal mannigfaltig, mit einer Vielzahl von Gewerken und Akteur*innen, die eng zusammenarbeiten müssen. „Wenn so viele verschiedene Gewerke zusammenarbeiten, sind Missverständnisse fast vorprogrammiert. Wir haben erkannt, dass es nicht nur um effizientere Abläufe geht, sondern vor allem um eine neue Kommunikationskultur. Mit fabjulous. wollen wir genau das ermöglichen: eine transparente und faire Zusammenarbeit, bei der alle Beteiligten auf Augenhöhe agieren. Denn nur so lassen sich Verzögerungen und unnötige Kosten und Diskussionen, die vor allem Geld und Zeit kosten, wirklich vermeiden“, so Julian.
Kompetenz dafür ist durchaus vorhanden. Julian bringt einen Ingenieurshintergrund aus der Automobilindustrie mit und hat durch die eigenständige Steuerung seines Hausbaus wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt.
Fabio ergänzt: „Durch meine Ausbildung bei WÜRTH und meine Erfahrung beim Aufbau des Vertriebs eines Baulogistik-Start-ups habe ich tiefgehende Einblicke in die Branche gewonnen. Zusammen mit Julians technischem Know-how aus der Automobilindustrie und seinen praktischen Erfahrungen beim eigenen Hausbau ergänzen wir uns perfekt, um die Baubranche mit einer frischen und modernen Perspektive anzugehen.“
Baubranche in Social Media sichtbar machen
Durch den Podcast mit inzwischen 295 Folgen und mehr als 350.000 Zuhörer*innen haben die beiden einen soliden Bekanntheitsgrad in der Baubranche aufgebaut. Ihr Ansatz, Unternehmen nicht nur durch Kommunikation zu unterstützen, sondern auch durch Kooperationen und gemeinsame Kund*innenbindung, schafft einen Kreislauf der gegenseitigen Unterstützung, von dem alle Beteiligten profitieren.
Fabio und Julian arbeiten schon jetzt intensiv daran, die Baubranche in den sozialen Medien sichtbarer zu machen. „Die Baubranche hat so viel Potenzial, doch in den sozialen Medien wird sie oft nicht genug sichtbar. Es ist eine echte Herzensangelegenheit für uns, dies zu ändern. Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt, durch Schulungen und Gespräche mit Experten – und wir sind fest davon überzeugt, dass eine stärkere Präsenz in der digitalen Welt nicht nur die Branche voranbringt, sondern auch eine neue Wertschätzung für die Menschen und Unternehmen schafft, die dahinterstehen. Mit unserer Agentur fabjulous. wollen wir genau das erreichen“, so Julian.
Eine Idee: die Reichweite aus dem Podcast für innovative Marketingstrategien speziell für die Baubranche anbieten. Jede(r) in der Baubranche kann im Prinzip im Podcast über seine/ihre Produkte und sein/ihr Unternehmen zu sprechen. 80 Unternehmen haben dies auch schon genutzt. Was nach außen wirkt, kann auch nach innen wirken. Fabjulous. bietet auch die Produktion unternehmensinterner Podcasts an, etwa, um auch innerhalb der Firma die Kommunikationswege zu vereinfachen.
Unterschiedliche Interessen vereinen
Ein weiteres Ziel der Agentur ist es, die verschiedenen Interessen der Beteiligten zu vereinen. Wie in einer erfolgreichen Beziehung oder Freundschaft stehen Zuhören und eine klare Kommunikation im Mittelpunkt. Durch ihre Arbeit fördern Fabio und Julian die Zusammenarbeit aller Akteure, indem sie ihre Perspektiven zusammenführen und sie auf gemeinsame Ziele ausrichten.
Dafür braucht es Moderation. Diese Fähigkeit bringt Fabio aus dem Sport mit. „Seit 17 Jahren bin ich als Schiedsrichter in der Landes- und Verbandsliga tätig, und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Als Schiedsrichter muss man nicht nur kommunizieren, sondern auch Meinungen zulassen, sich durchsetzen und Lösungen finden – immer neutral und lösungsorientiert. Diese Fähigkeiten bringe ich jetzt in unsere Arbeit mit fabjulous. ein, um in der Baubranche für Klarheit und Kommunikation zu sorgen, auch wenn es mal rauer zugeht“, so Fabio (mit einem Schmunzeln).
Das kommt ihm schon heute bei der Moderation zahlreicher Events zugute. Kleiner Bonus: Fabio ist auch als Stand-up-Comedian aktiv. Seine Mischung aus Unterhaltung und Information macht ihn zu einem gutnachgefragten Moderator, da er komplexe Sachverhalte auf verständliche und unterhaltsame Weise vermittelt.
Kleines Fazit (und um die Frage vom Anfang nochmal zu beantworten): Ja, es braucht eine neue Agentur in der Baukommunikation. Allein schon deshalb, weil sich die Kommunikationsmöglichkeiten in den letzten Jahren radikal verändert haben und sich weiter radikal verändern werden. Genau hier setzt fabjulous. an.
ctrl+s: Berliner ClimateTech-Start-up sichert sich 1-Mio.-Euro-Investment
Das 2022 von Dr. Moritz Nill, Johannes Scholz und Marcel Severith gegründete ctrl+s bietet eine datengetriebene Lösung für das CO₂-Management, ohne aufwändige Datenerhebungen bei allen Lieferant*innen.

Jetzt hat ctrl+s erfolgreich eine Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro abgeschlossen. Die Runde wird vom HTGF angeführt und durch erfahrene Branchenexperten wie Benjamin Schulz als Angel-Investor ergänzt. Mit der Finanzierung wird ctrl+s seine Plattform weiter skalieren und Unternehmen weltweit dabei unterstützen, ihre CO₂-Emissionen effizient und datenbasiert zu reduzieren.
Das Berliner Start-up bietet eine datengetriebene Lösung für schnelles, skalierbares und präzises CO₂-Management. Durch die Kombination statistischer Modelle mit spezifischen Lieferantendaten erstellt die Plattform belastbare CO₂-Analysen, identifiziert Emissions-Hotspots und hebt Reduktionspotenziale entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen erhalten präzise Steuerungs-KPIs, um Dekarbonisierung effizient in Einkaufsprozesse zu integrieren, gezielte Maßnahmen abzuleiten und regulatorische Vorgaben zu erfüllen.
Johannes Scholz, Co-Founder und Managing Director von ctrl+s, sagt: „Viele Unternehmen setzen sich ehrgeizige Klimaziele, doch die eigentliche Herausforderung besteht darin, nicht in aufwendigen und ressourcenintensiven Datenerhebungen stecken zu bleiben, die sie ihrem Ziel am Ende nicht wesentlich näherbringen. Unsere Plattform liefert dem strategischen Einkauf eine fundierte Datenbasis für präzise Entscheidungen - und das entscheidende Werkzeug, um ins Handeln zu kommen und Emissionen wirksam zu reduzieren.”
Christian Arndt, Principal beim HTGF, sagt: „Das Team von ctrl+s vereint tiefgehende wissenschaftliche Expertise mit praxisnaher Anwendung. Sie kennen die Herausforderungen der Unternehmen in der Dekarbonisierung globaler Lieferketten und haben die technologische Kompetenz, diese effizient zu lösen. Wir sind überzeugt, dass ctrl+s mit seinem datengetriebenen Ansatz eine entscheidende Rolle in der Reduktion von Scope-3-Emissionen spielen wird.“
YGO Trips: Travel-Tech-Start-up sichert sich Investment von FlixBus-Gründern
Das 2021 von Julian Kögel, Sebastian Kreutzberger und Willi Ibbeken gegründete Berliner Travel-Tech-Start-up YGO Trips hat sich ein Investment der FlixBus-Gründer Jochen Engert, Daniel Krauss und André Schwämmlein gesichert. Das frische Kapital soll in Wachstum und Produktentwicklung investiert werden.

YGO Trips ist ein 2021 in Berlin gegründetes Tech-Start-up im Bereich künstlicher Intelligenz für die Reisebranche. Die B2B-White-Label-Plattform versetzt Reiseanbieter in die Lage, vollautomatisierte und personalisierte Reisebuchungen anzubieten. Dabei fungiert YGO Trips als technologische Infrastruktur und versteht sich als Brücke zwischen einer oft noch veralteten Systemlandschaft und den modernen Anforderungen von Reisenden, die auf hochgradig individualisierte Angebote setzen. Jochen Engert, Daniel Krauss und André Schwämmlein beteiligen sich an dem jungen Unternehmen. Das Investment – über die Höhe wurden keine Angaben gemacht – soll die hohe Relevanz von YGOs technologischer Infrastruktur untermauern, die Reiseanbietern, OTAs, Airlines und Veranstaltern hilft, personalisierte Reiseangebote auf Knopfdruck anzubieten.
Denn die Reisebranche steht laut der YGO Trips-Gründer vor einem Paradigmenwechsel: Während viele Industrien längst auf KI-gestützte Personalisierung setzen, haben Reiseanbieter häufig noch veraltete Systeme im Einsatz. Genau hier setzt das Start-up an und entwickelt eine zentrale, hochskalierbare Infrastruktur, die alle Bausteine – von Flug und Hotel über Aktivitäten bis hin zu Transfers – zu einem nahtlosen Reiseerlebnis kombiniert. Reiseanbieter können die KI-basierte Plattform vollständig in ihre bestehenden Online-Shops integrieren, ohne ein komplett neues System aufsetzen zu müssen.
YGO Trips versteht sich als das "SAP der Tourismusbranche" – eine Art Betriebssystem für KI-basierte Reiseplanung. Als erstes und einziges Unternehmen im Markt ermöglicht das Start-up eine KI-gestützte dynamische Paketierung und bietet damit eine Infrastruktur, die es etablierten Playern erlaubt, ein komplett neues, hochdynamisches Produkt anzubieten, das personalisierte Reisepakete in Echtzeit generiert.
„YGO Trips hat uns überzeugt, weil sie die technologische Infrastruktur für das KI-Zeitalter in der Touristik bauen und damit ein zentrales Problem der Branche lösen. Viele Reiseanbieter arbeiten noch mit veralteter Technologie, die keine echte Personalisierung zulässt. Die meisten Angebote sind standardisiert, von der Stange und kaum auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten. Doch genau das erwarten Reisende heute. YGO Trips hat eine clevere Lösung entwickelt, die sich direkt in bestehende Systeme integrieren lässt. Reiseanbieter können so ohne großen Aufwand personalisierte und nahtlose Buchungserlebnisse in ihre Shops bringen“, so Jochen Engert, Mitgründer von FlixBus (FlixFounders)
„Die FlixBus-Gründer gehören zu den beeindruckendsten Unternehmern Europas. Sie haben eines der einflussreichsten Travel-Unternehmen der letzten Jahre aufgebaut und wissen genau, was die Branche braucht. Ihr Investment ist für uns eine enorme Bestätigung unserer Vision: Die Reiseindustrie braucht dringend eine technologische Infrastruktur für das KI-Zeitalter. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit FlixFounders das Reisen der Zukunft zu gestalten”, so Julian Kögel, CEO vom YGO Trips.
METYCLE: KI-Plattform für globales Metallrecycling sichert sich 14,1 Mio. Euro
Die 2022 von Rafael Suchan und Sebastian Brenner gegründete KI-gestützte Plattform von METYCLE reduziert den Bedarf an CO₂-intensiver Rohstoffgewinnung durch Automatisierung und intelligente Marktplatzfunktionen.

Die 2022 von Rafael Suchan und Sebastian Brenner gegründete KI-gestützte Plattform von METYCLE reduziert den Bedarf an CO₂-intensiver Rohstoffgewinnung durch Automatisierung und intelligente Marktplatzfunktionen. Die Serie A-Finanzierungsrunde wurde von 2150 angeführt, mit Beteiligung von DFF Ventures, Market One Capital, Partech und Project A. Das Kölner Start-up will die neuen Mittel für die Weiterentwicklung seiner Daten-, Software- und KI-Infrastruktur in der Metallrecyclingindustrie verwenden. METYCLE führt Technologien in der Industrie für Sekundärmetalle ein, die Altmetalle von heterogenen Produkten in hochwertige globale Rohstoffe umwandeln.
Nachfrage nach recycelten Metallen übersteigt das Angebot
Die Nachfrage nach recycelten Metallen steigt weltweit als Reaktion auf die Nachhaltigkeitsziele vieler Länder und Unternehmen, die darauf abzielen, den CO₂-Fußabdruck der Metallproduktion zu reduzieren – dieser macht momentan rund 12 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen aus. Obwohl gesetzliche Vorgaben wie das EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen sowie die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle klare Recyclingziele setzen und Verbesserungen der bestehenden Recycling- und Managementprozesse fordern, bleibt eine zentrale Herausforderung bestehen: Die wachsende Nachfrage nach hochwertigem Altmetall übersteigt das verfügbare Angebot. Prognosen zufolge könnte sich bis 2030 ein Defizit von 15 Millionen Tonnen abzeichnen.
Nachhaltige Ressourcenverteilung mithilfe KI-gestütztem Sortierverfahren
Das KI-gestützte Sortierverfahren von METYCLE bestimmt die physikalischen und chemischen Eigenschaften von zerkleinerten recycelbaren Metallen in Echtzeit – das bedeutet sowohl eine erhebliche Reduzierung des manuellen Arbeitsaufwands und der CO₂-Emissionen als auch eine Verbesserung der Recyclingquoten und der Materialrückgewinnung. Die Fähigkeit des Start-ups, neben diesem Sortierprozess auch Marktdaten in seine digitale Plattform zu integrieren, ermöglicht es, die Produkte mit der höchsten Nachfrage von Anfang an zu identifizieren und so eine bessere Ressourcenverteilung zu gewährleisten.
Der Standardprozess für die Verwaltung und den Handel mit recycelten Metallen umfasst langwierige, oft ineffiziente Handelswege zu großen Umschlagplätzen, die erhebliche CO₂-Emissionen und Verzögerungen verursachen. Im Gegensatz dazu sind die Smart Sorting Hubs von METYCLE in der Lage, effizientere, direktere Wege für diese Materialien zu schaffen, sodass sie nach Möglichkeit in der Region verbleiben können.
„Metallrecycling ist für den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Welt von entscheidender Bedeutung. Recycling stellt nicht nur die Zirkularität von Metallen sicher, sondern trägt auch dazu bei, die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zur Primärmetallproduktion um bis zu 95 Prozent zu reduzieren“, sagt Sebastian Brenner, Mitbegründer von METYCLE. „Bereits heute basiert mehr als ein Drittel der weltweiten Metallproduktion auf recycelten Metallen. METYCLE revolutioniert den weltweiten Handel mit Sekundärmetallen und macht die globale Metallrecyclingindustrie mithilfe modernster Technologie effizienter und transparenter.“
„Wir waren von diesen unglaublichen Gründern begeistert“, kommentiert Rahul Parekh, Partner bei 2150. „Rafael und Sebastian sind herausragende Unternehmer, und wir glauben, dass niemand besser als sie in der Lage ist, eine Kreislaufwirtschaft für Industriemetalle zu ermöglichen und das Potenzial von Urban Mining zu erschließen.“
metergrid: siebenstelliges Investment für Stuttgarter Energie-Start-up
Das Stuttgarter Energie-Start-up metergrid sichert sich ein Investment unter der Leitung von LBBW Venture Capital. Das siebenstellige Investment soll den Ausbau eines vollumfänglichen Mieterstromangebots – von der Finanzierung über die technische Bereitstellung bis hin zur Softwarelösung beschleunigen.

Seit der Gründung im Jahr 2021 unterstützt metergrid Eigentümer*innen von Mehrparteien- und Gewerbeimmobilien dabei, ihren Mieter*innen lokal erzeugten, sauberen Strom anzubieten. Das Start-up bietet eine vollständige Lösung von der Wirtschaftlichkeitsrechnung über behördliche Abstimmungen bis hin zur Abrechnungssoftware, Hardwarelösungen, sowie die vollumfängliche Projektumsetzung. Gegründet wurde metergrid von Julian Schulz und Johannes Mewes; Johannes baute zuvor das Mobilitätsunternehmen Freenow erfolgreich auf. Heute leiten sie gemeinsam ein Team von bis zu 50 Mitarbeitenden, das die Energiewende aktiv mitgestaltet.
Schnellere Skalierung der Mieterstromlösung
Jetzt hat sich das Stuttgarter Start-up ein siebenstelliges Investment von LBBW Venture Capital gesichert. LBBW Venture Capital bringt nicht nur Kapital, sondern auch Marktexpertise und Zugang zu einem der größten Immobilienportfolios Deutschlands mit. Gemeinsam mit Hager, einem führenden Anbieter für Gebäudetechnik mit einem deutschlandweiten Netzwerk an Elektrobetrieben, ermöglicht das Investment eine noch schnellere Skalierung der Mieterstromlösung. Durch die enge Zusammenarbeit mit Hager erhält metergrid zudem direkten Zugang zu einem breiten Partnernetzwerk aus Elektrikern, die eine effiziente Umsetzung der Projekte vor Ort sicherstellen. Das Kapital soll gezielt für den Ausbau der Plattform, die Automatisierung von Prozessen und die Gewinnung weiterer Partner eingesetzt werden, um Mieterstrom für Immobilienbesitzende noch attraktiver und wirtschaftlicher zu machen.
„Wir sehen enormes Potenzial darin, Millionen von Mietern mit günstigem, lokal produziertem Strom zu versorgen und gleichzeitig die Energienetze zu entlasten. Julian, Johannes und ihr Team haben gezeigt, dass sie das Zeug dazu haben, diesen Markt zu transformieren – wir freuen uns, sie auf diesem Weg zu begleiten“, sagt Dr. Patrick Herlinger, Investment Manager – bei LBBW Venture Capital.
Neben LBBW Venture Capital und Hager ist auch der Venture-Capital-Fonds 468 Capital beteiligt, einer der führenden Investoren in Deutschland mit umfangreicher Erfahrung in der Skalierung erfolgreicher Technologieunternehmen. Ergänzt wird das Setup durch Mätch, einem spezialisierten VC mit engen Verbindungen zu Family Offices und großen Immobilienportfolios. Die Kombination aus technologischem Know-how, Finanzierungskompetenz und Marktzugang macht metergrid zu einem der vielversprechendsten Unternehmen im deutschen Energiemarkt.
„Unser Ziel ist es, unsere Marktführerposition in Deutschland auszubauen. Dieses Investment ermöglicht uns, unsere Technologie und unser Netzwerk weiter auszubauen, um Mieterstrom als Standard für nachhaltige Energieversorgung zu etablieren“, erklärt Julian Schulz, Co-Founder von metergrid. Auch Johannes Mewes, ebenfalls Co-Founder, betont die strategische Bedeutung dieser Finanzierungsrunde: „Mit der Unterstützung unserer Investoren haben wir die Möglichkeit, den Markt aktiv mitzugestalten und eine Lösung zu etablieren, die Mieterstrom für Millionen von Menschen zur Realität macht.“
Mit dieser Finanzierungsrunde verstärkt metergrid sein Wachstumskapital erheblich. Insgesamt wird das Seed-Funding auf knapp 7,5 Millionen Euro aufgestockt, was ein starkes Signal für die nächste Wachstumsphase des Unternehmens ist. Das größte deutsche Mieterstromprojekt wurde bereits mit metergrid realisiert – und das ist erst der Anfang.
HYTING sichert sich Seed-Finanzierung zur Entwicklung wasserstoffbetriebener Heizlösungen
Das 2021 von Tim Hannig, Anne Schüssler und Son Nguyen in Wiesbaden gegründete HYTING ist Technologieführer im Zukunftsmarkt für wasserstoffbetriebene Heizlösungen.

BMH hat sich in einer Seed-Finanzierungsrunde an der HYTING GmbH beteiligt und ist damit zur Miteigentümerin eines Technologieführers im Zukunftsmarkt für wasserstoffbetriebene Heizlösungen geworden. Über die Höhe der Beteiligung wurden keine Angaben gemacht. Die Bestandsinvestoren und Gründer*innen beteiligten sich als Co-Investor*innen an der Finanzierungsrunde.
Mit dem frischen Kapital will HYTING auf der Basis seiner patentierten Technologielösung neben seinem bereits in den Markt eingeführten 10-kW Aggregat weitere Produktvarianten zur Wärmeerzeugung in höheren Leistungsklassen entwickeln und den Kund*innenkreis erweitern.
Die Alternative zum Heizen mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen
Das Heizen mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen – wie Gas, Öl oder Kohle – setzt große Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen frei und gehört damit zu den wesentlichen Treibern des Klimawandels. Deshalb gilt das Heizen mit Wasserstoff als wichtige Zukunftstechnologie im Bereich der Gebäude- und Fahrzeugtechnik.
Neu am Technologieansatz von HYTING ist, dass Wasserstoff dabei nicht verbrannt wird. Vielmehr hat das Start-up ein neuartiges Luftheizsystem entwickelt, das eine katalytische Reaktion nutzt, bei dem ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft in Wärme umgewandelt wird. Als einziges Nebenprodukt entsteht Wasser. Dieser katalytische Oxidationsprozess steht im Zentrum des innovativen Heizsystemen. Die Anforderungen an Druck und Reinheit des Wasserstoffs sind dabei gering; entsprechend groß ist die Zahl der potenziellen Einsatzgebiete in Gebäuden, Fahrzeugen sowie Haushalts- und anderen Geräten.
HYTING hat ein erstes Produkt mit einer Heizleistung von 10 kW zur Marktreife entwickelt. Im September 2024 gewann das Start-up mit der Flusys GmbH seinen ersten Kunden, die Installation eines wasserstoffbetriebenen Heizsystems in der neu errichteten Produktionsstätte von Präzisionspumpen bei Flusys soll im ersten Quartal 2025 erfolgen. Überdies hat HYTING kürzlich einen Entwicklungs- und Kooperationsvertrag mit der ebm-papst Gruppe – führender Hersteller von Ventilatoren und Systemen für die Heiztechnik – unterzeichnet, mit dem Ziel, einen Wärmegenerator für Heiz- und Luftheizanlagen in Gebäuden für verschiedene Leistungsklassen von 10-kW bis 300 kW zu entwickeln. Im Zuge dieser Kapitalerhöhung ist ebm-papst ebenfalls in den Geselleschafterkreis eingetreten.
Entwicklung weiterer neuer Geräte und Endprodukte sowie Erschließung neuer Kund*innengruppen
Die Mittel der nun abgeschlossenen Finanzierungsrunde will HYTING für die Entwicklung weiterer neuer Geräte und Endprodukte nutzen, mit denen auch große Gebäude schadstofffrei beheizt werden können. Im ersten Schritt der Markterschließung spricht HYTING vor allem Gewerbekund*innen an, die Wasserstoff selbst herstellen oder über eine gute Bezugsquelle verfügen. Mit dem schrittweisen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Europa will man weitere Kund*innengruppen gewinnen.
Tim Hannig, Mitgründer und Geschäftsführer von HYTING: „Wir freuen uns, mit der BMH einen erfahrenen Investor an unserer Seite zu haben, mit dem wir – zusammen mit den bestehenden Investoren – die nächsten Schritte in Richtung Unternehmenswachstum gehen werden. Wir sind überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird – vor allem mit den anstehenden ersten Kundenprojekten – sehr schnell von der Entwicklung eines Prototyps in die Serienproduktion zu gehen.“
Jürgen ten Elsen, Senior Investment Manager bei der BMH, kommentiert die Investmententscheidung: „Wasserstoff ist einer der wesentlichen Energieträger der Zukunft. Technische Entwicklungen, die seine Nutzbarmachung ermöglichen, zählen zu den Schlüsseltechnologien im Kampf gegen den Klimawandel. Das von HYTING entwickelte Verfahren ermöglicht eine sichere, effiziente und saubere Lufterwärmung und ist damit von großer Bedeutung für die Erreichung des Ziels von Netto-Null-Emissionen bis 2050. Wir freuen uns, das Team der HYTING GmbH bei den geplanten Produktentwicklungen sowie bei der angestrebten Marktdurchdringung zu begleiten.“
Bundestagswahl 2025: Womit können Solo-Selbständige rechnen?
Laut Freelancer-Kompass 2024 fühlen sich 78 Prozent der Freiberufler*innen von der Politik nicht ausreichend berücksichtigt. Daher gut zu wissen: Welche Partei bietet welche Perspektiven für Deutschlands 3,6 Mio. Solo-Selbständige?

Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, und auch für Deutschlands rund 3,6 Mi. Solo-Selbständige steht viel auf dem Spiel. Freelancer*innen sind eine treibende Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, trotzdem werden sie vom Gesetzgebenden in einem auf Angestellte ausgerichteten System weitgehend übersehen. Laut dem Freelancer-Kompass 2024 fühlen sich 78 Prozent von der Politik vernachlässigt. Die Expert*innen von freelancermap haben daher die Wahlprogramme der Parteien, die im letzten Bundestag mehr als einen Sitz im Parlament hatten, analysiert und die wichtigsten Maßnahmen herausgestellt, die sich an Solo-Selbständige richten.
Die größten Herausforderungen für Freelancer*innen
Solo-Selbständige in Deutschland stehen vor einer Vielzahl von Problemen. Die soziale Absicherung bleibt eine der drängendsten Baustellen, da viele Freelancer keine bezahlbaren und flexiblen Modelle für Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung haben. Die bürokratischen Hürden, von Umsatzsteuerregelungen bis hin zur Vertragsgestaltung, verschlingen Zeit, die für die eigentliche Arbeit fehlt. Gleichzeitig schaffen die rechtlichen Bedingungen rund um Scheinselbstständigkeit Unsicherheiten bei Auftraggebenden und Auftragnehmenden. Die steuerliche Belastung bleibt ebenfalls hoch, obwohl Freelancer*innen ihre soziale Absicherung eigenverantwortlich finanzieren müssen. Besonders in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie wurde deutlich, dass viele Solo-Selbständige massive Einkommensverluste hinnehmen mussten, ohne auf ausreichende staatliche Hilfen zurückgreifen zu können.
Parteien im Check: Wer vertritt die Interessen von Freelancer*innen?
CDU/CSU: Die Union verfolgt das Ziel, die Wirtschaft insgesamt zu stärken. Durch niedrigere Unternehmenssteuern und den Abbau bürokratischer Hürden sollen die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert werden – ein Ansatz, der auch Selbständigen zugutekommen kann.
SPD: Die SPD setzt sich dafür ein, Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubinden und neue Absicherungsmöglichkeiten zu schaffen. Dazu gehört unter anderem ein finanzielles Sicherungsnetz für Krisenzeiten.
FDP: Die FDP plädiert für eine Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, steuerliche Entlastungen und den Ausbau der Infrastruktur. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit fördern und damit auch Vorteile für Selbständige bringen.
Die Grünen: Die Grünen schlagen vor, eine nachhaltige Altersvorsorge in Form eines Bürgerfonds einzuführen, die auch für Selbständige zugänglich ist. Zusätzlich setzen sie auf die Förderung von Innovationen und Start-ups.
Die Linke: Die Linke fordert eine bessere soziale Absicherung für Selbständige und setzt sich für eine stärkere Unterstützung bei Unternehmensgründungen sowie für gerechtere Steuerregelungen für kleine Betriebe ein.
BSW: Als Kernthemen stehen beim BSW wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit. Dabei werden keine konkreten Maßnahmen für Selbständige erwähnt. Die wirtschaftspolitischen Vorschläge mit dem Ziel der sozialen Fairness könnten sie jedoch indirekt ansprechen.
AfD: Die AfD betont in ihrem Wahlprogramm die Schaffung eines marktwirtschaftlichen Umfelds, macht jedoch keine konkreten Vorschläge zur sozialen Absicherung von Selbständigen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert diese Haltung, da sie nach seiner Einschätzung den Schutz von Selbständigen und Arbeitnehmer*innen vernachlässigt – insbesondere in Bezug auf soziale Sicherungssysteme.
Die Analyse zeigt: Keine Partei bietet umfassende, auf Freelancer*innen zugeschnittene Konzepte an. Maßnahmen gegen Scheinselbständigkeit werden kaum thematisiert. Auch fehlen handfeste Ansätze zur Krisensicherheit, da viele Parteiprogramme vage bleiben und keine klaren Lösungen bieten, wie Selbständige in wirtschaftlichen Einbrüchen geschützt werden können. Zudem sind steuerliche Entlastungen in den Wahlprogrammen oft zu allgemein gehalten und berücksichtigen die besonderen Herausforderungen von Selbständigen nicht ausreichend.
Thomas Maas, CEO von freelancermap, kommentiert: „Die Bundestagswahl 2025 wird zeigen, ob die Politik die Bedürfnisse von Freelancer*innen endlich stärker in den Fokus rückt. Solo-Selbständige fordern weniger Bürokratie, faire Steuerbedingungen und eine verlässliche soziale Absicherung – doch kein Wahlprogramm liefert klare Antworten. Entscheidend wird sein, ob den vagen Versprechen auch Taten folgen.“
Planted: 5-Mio.-Euro-Investment für ESG-Management-Plattform
Das 2021 gegründete Kölner GreenTech-Start-up Planted bietet eine KI-gestützte ESG-Plattform, die Unternehmen ganzheitlich bei der Nachhaltigkeitstransformation unterstützt.

Das 2021 von Wilhelm Hammes, Cindy Schüller, Heinrich Rauh und Jan Borchert gegründete Planted ist ein Anbieter einer ganzheitlichen ESG-Management-Lösung. Mit einer Kombination aus innovativer Software und persönlicher Beratung begleitet Planted Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation – von der Wesentlichkeitsanalyse, CO2-Bilanzierung, Dekarbonisierung bis zum finalen CSRD-Bericht. Dabei verbindet Planted Compliance mit echter Transformation und integriert aktiven Umweltschutz: Unternehmen können lokal Wald schützen oder einen eigenen Firmenwald pflanzen. Mehr als 350 Unternehmen, darunter der Caritasverband Bruchsal, Senacor Technologies AG und Insta GmbH, vertrauen auf Planted, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Jetzt hat Kölner Start-up eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5 Mio. Euro erhalten. Das Investment wird von TechVision Fonds, WENVEST Capital, neoteq ventures, AWS Gründungsfonds und Smart Infrastructure Ventures getragen, um die ESG-Software weiterzuentwickeln. „Durch smarte Automatisierungen verbindet Planted ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg – und macht Nachhaltigkeit messbar profitabel“, sagt Dr. Ansgar Schleicher, Managing Partner des TechVision Fonds. „Bereits heute begleitet Planted über 350 Kunden in Deutschland bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.“
Wieso eine weitere ESG-Lösung?
Der Markt für ESG-Software ist hart umkämpft. Was Planted einzigartig macht: Die Plattform beschränkt sich nicht nur auf reine Compliance, sondern ermöglicht Unternehmen eine vollständige Transformation in Richtung nachhaltiger Wertschöpfung. Neben der Erfüllung regulatorischer Vorgaben unterstützt Planted bei der Dekarbonisierung – oft mit einer Reduktion der Emissionen um mehr als 50 Prozent. Zusätzlich können sich Kund*innen für den lokalen Umweltschutz engagieren, wie etwa durch das Pflanzen von Mischwald.
Für die Umsetzung der CSRD nutzt Planted fortschrittliche KI-Technologien. So kann die Software zum Beispiel gezielt Daten aus Dokumenten extrahieren, passende Reduktionsmaßnahmen ermitteln sowie Auswirkungen, Risiken und Chancen in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse aufzeigen. Dadurch erreichen Anwender eine Zeitersparnis um bis zu 75 Prozent.
„Wir machen aus der CSRD-Pflicht eine Chance“, sagt Wilhelm Hammes, CEO und Co-Founder von Planted. „Anstatt sich monatelang mit der CO2-Messung und Berichterstellung aufzuhalten, automatisieren wir diese Prozesse. So können Unternehmen ihre Ressourcen gezielt für wirkungsvolle Maßnahmen, wie zum Beispiel die Dekarbonisierung, einsetzen.“
Christophe Aumaître, Partner bei WENVEST Capital, sagt: „Planted bietet Unternehmen eine intelligente Lösung, um nachhaltige Transformation nicht nur zu dokumentieren, sondern aktiv zu gestalten. Das Team kombiniert tiefes ESG-Knowhow mit modernster Technologie und geht damit deutlich weiter als viele andere Lösungen im Markt.“
Neben den genannten Investor*innen unterstützen die Business Angels Nina Kani, Felix Schürholz (CO-Founder & MD SoSafe), Frank Piotraschke (CRO SoSafe), Arno Nonnen und Julius Göllner (ARRtist) das Investment.
Planted rüstet auch personell auf: Seit Februar 2023 verstärkt Jonas Quilitz das Team als CPO. Mit der Finanzierungsrunde stößt Julian Grunewald als CFO hinzu und bringt umfangreiche Erfahrung in Finanzen und Strategie mit.