JUPUS: 1,3 Mio. Euro für 1. juristisches KI-Sekretariat


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JUPUS bietet ein KI-Sekretariat für Jurist*innen, das erstmals eine juristisch trainierte und vollautomatisierte Kommunikation und Bearbeitung in juristischen Anliegen ermöglicht.

In den Lead geht der High-Tech Gründerfonds (HTGF), daneben Combination VC bestehend aus Business Angels wie Refurbed-Gründer Kilian Kaminski und Wandelbots-CTO Georg Püschel. Auch bestehende Investor*innen sind erneut mit an Bord, neben namhaften Family Offices zählen hierzu Foodpanda-Gründer Felix Plog sowie die Rechtsanwälte und Legal Tech-Experten Philipp Hammerich (rightmart) und Stefan Schicker (SKW Schwarz). Mit den 1,3 Mio. Euro kann das mittlerweile 15-köpfige JUPUS-Team seine KI-Software weiter ausbauen. Aktuell ist das Tool bereits bei hunderten Rechtsanwält*innen deutschlandweit im Einsatz.

Erstes juristisches KI-Sekretariat im europäischen Raum

Als erstes juristisches KI-Sekretariat im europäischen Raum führt das Kölner Start-up JUPUS die Mandatsannahme vom Erstkontakt bis zur vollständigen Akte vollautomatisiert durch. Rechtsanwält*innen werden dabei unterstützt von einem KI-Chatbot, einem Online-Terminbuchungstool und einer KI-Plattform, die Anfragen, Informationen und Dokumente automatisiert einsammelt und aufbereitet sowie eine automatisierte Kommunikation mit Mandant*innen ermöglicht.

"Die Rechtsbranche steht vor dem größten Wandel der letzten 120 Jahre“, erklärt JUPUS-Gründer René Fergen. „Wir sind hier einer der Haupttreiber für den praktischen Einsatz von KI und lassen sowohl die Akteure der Rechtsbranche als auch Rechtsuchende von dieser Technologie profitieren." Schon seit der Pre-Seed im Januar 2023 ist das Team von zwei auf 15 Mitarbeitende gewachsen. Seit Mai 2023 bearbeiten hunderte Kanzleien in ganz Deutschland ihre Anfragen über JUPUS, das KI-Tool übernimmt bereits mehr als 200 Anfragen pro Tag.

1,3 Millionen Euro für den weiteren Ausbau

Bei der Finanzierung kommen insgesamt 1,3 Millionen Euro für den weiteren Ausbau von JUPUS zusammen. Die zweite FInanzierungsrunde war dabei schnell überzeichnet. „VCs haben großes Interesse an der Entwicklung im Bereich LegalTech und an unserem Ansatz gezeigt“, erzählt Fergen. Neben renommierten Business Angels aus der Rechtsbranche und erfolgreichen Playern aus der deutschen Gründer*innenszene hat JUPUS nun auch die Aufmerksamkeit des High Tech Gründerfonds auf sich lenken können – Deutschlands aktivster und größter Frühphaseninvestor. „Wir freuen uns sehr, mit dem HTGF einen tollen neuen Partner gewonnen zu haben,“ so Fergen.

Anwaltskanzleien stehen heute vor erheblichen Problemen im operativen Geschäft, da Fachkräfte fehlen, während die Komplexität der Mandantenaufnahme und Fallbearbeitung zunimmt. „Das Team von JUPUS begegnet der Herausforderung mit ihrer vielseitigen KI-Lösung insbesondere im Mandatsmanagement eindrucksvoll“, erklärt Max Bergmann, Investment Manager beim HTGF, die Entscheidung. „JUPUS hat es in kurzer Zeit geschafft, eine signifikante Kundenbasis aufzubauen. Wir als Investor glauben daran, gemeinsam ein führendes Unternehmen in einem unterdigitalisierten Markt zu schaffen.“

Die rund 50.000 Anwaltskanzleien in Deutschland kämpfen mit einem enormen Fachkräftemangel und gestiegenen Mandant*innenerwartungen. „Dabei gehen Zeit, personelle Kapazitäten und auch lukrative Mandate verloren“, erklärt Fergen. Mit JUPUS sparen Kanzleien laut Angaben des Start-ups monatlich 40 Arbeitsstunden ein und verwandeln zwei Mal mehr mehr Website-Besucher*innen in Anfragen.

Der Druck auf die Anwaltsbranche hin zur Digitalisierung wird immer größer. Eine aktuelle Erhebung der Bundesrechtsanwaltskammer zeigt: Während sich die Anzahl der Rechtsanwält*innen seit 1990 fast verdreifacht hat, sank die Anzahl neuer Auszubildender Rechtsanwaltsfachangestellten im gleichen Zeitraum um 70%. „Alle, die jetzt noch kein Personalproblem im Anwaltssekretariat haben, werden es in den nächsten Jahren noch bekommen“, prognostiziert Fergen. „Aber mit JUPUS können wir diesen Trend abfedern und geben Anwält*innen ein leistungsstarkes digitales Tool an die Hand.“

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Gründer*in der Woche: circulee - Ressourcenschutz und moderne Technik

Das 2022 gegründete Berliner Tech-Start-up circulee ermöglicht es kleinen und mittelständischen Kund*innen, einfach auf refurbished IT-Geräte umzusteigen und kooperiert dazu auch mit dem WWF Deutschland.

Der Ansatz von circulee: Geräte wie Monitore, Laptops oder Smartphones werden nach ihrem ersten Nutzungszyklus professionell gereinigt, in einen erstklassigen Zustand gebracht und in den nächsten Nutzungszyklus eingeführt, indem sie im Unternehmenskontext weiter genutzt werden. Bei der Nutzung solcher generalüberholten Geräte sparen Unternehmen nicht nur an Kosten – sie verringern auch messbar ihre CO2-Bilanz. Darüber hinaus bietet das Start-up einen umfassenden Service, bezüglich der Geräteverfügbarkeit, -verwaltung, den Lieferzeiten, der Nachbestellung und dem Umtausch.

Kleine und mittelständische B2B-Kund*innen im Fokus

Hauptzielgruppe von circulee sind kleine und mittelständische Unternehmen, die über den Einsatz der Gebrauchtgeräte ihre Anschaffungskosten deutlich reduzieren und den CO2-Fußabdruck ihrer IT-Ausstattung um bis zu 80 Prozent senken können – im Vergleich zur Anschaffung und Nutzung von Neugeräten. „Unser Ziel ist es, gebrauchte IT-Hardware langfristig in Unternehmen zu etablieren und unseren Kunden zu helfen, digitale Prozesse und nachhaltige Anforderungen in Einklang zu bringen – mit circulee soll Nachhaltigkeit für Geschäftskunden einfach werden. Aktuell fokussieren wir uns auf den deutschen Markt, planen jedoch, in Zukunft auch weitere europäische Märkte zu bedienen“, so Thomas Gros, CEO von circulee.

„Gemeinsamen Werte erzeugen eine Synergie“

Jetzt stattet circulee auch die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF Deutschland mit zirkulärer IT aus. Der WWF Deutschland ist Teil des World Wide Fund for Nature (WWF). Seit mehr als 60 Jahren arbeitet das WWF-Netzwerk rund um den Globus daran, die Umweltzerstörung zu stoppen und eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben. In rund 100 nationalen und internationalen Projekten setzt sich der WWF Deutschland aktuell für den Erhalt der biologischen Vielfalt und unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Die Zusammenarbeit zwischen WWF und circulee zeigt, wie Umweltschutz und die moderne Arbeitswelt Hand in Hand gehen können. „Gemeinsam wollen wir mit dem WWF für eine bessere und nachhaltigere Welt einstehen. Unsere gemeinsamen Werte erzeugen eine Synergie, um unseren Planeten besser zu machen. Dafür ist die Kreislaufwirtschaft in der IT ein bedeutender Hebel und kann einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten“, so Thomas Gros.

Warum Kreislaufwirtschaft in der IT wichtig ist

Allein im Jahr 2022 wurde weltweit 62 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert. Der vierte weltweite E-Waste Monitor der UN prognostiziert den Anstieg bis 2030 auf 82 Millionen Tonnen; einem äquivalent des Gewichts von ca. 8100 Eifeltürmen. Zudem verbraucht die Neuproduktion von IT-Geräten Ressourcen und setzt vermehrt CO2-Emissionen frei. Darüber hinaus verbraucht ein Laptop beispielsweise über dessen durchschnittliche Lebensdauer 24 kg CO2. Bei zehn Laptops entspricht dies ungefähr zwei Inlandsflügen.

Selvi Naidu, Vorständin beim WWF Deutschland, betont: „Digitale Technik belastet unsere Umwelt zunehmend. Deshalb brauchen wir umfassendes Kreislaufdenken im IT-Bereich. Wir freuen uns, dass circulee diesen Ansatz vertritt. Das Unternehmen versteht unsere Bedürfnisse gut und liefert kreislauffähige, aufbereitete Geräte. So zeigen wir zusammen: Ressourcenschutz und moderne Technik passen zusammen.“

Circulee bringt sich zudem als Mitglied im WWF Supporters Club ein. Darin bringt der WWF kleine und mittelständische Unternehmen zusammen, um mithilfe von deren Unterstützung mehr für die Natur zu erreichen. Die Mitgliedschaft bietet Zugang zu Veranstaltungen, Workshops und Austausch mit anderen umweltbewussten Unternehmen. Teilnehmende Unternehmen können so vom Wissen und der Expertise des WWF profitieren.

LMU-Spin-off RNhale erhält 2,5 Mio.-EU-Förderung

RNhale hat sich einen hochdotierten Grant des Europäischen Innovationsrates (EIC) gesichert. Das 2023 gegründete Münchner Start-up will einen neuen Ansatz zur Behandlung von Asthma praxisreif machen.

Der Firmenname bereits beschreibt das angestrebte Produkt in kürzester Form: RNhale - sogenannte RNA-Therapeutika zum Einatmen. Jetzt bekommt das 2023 gegründete Münchner Start-up einen sogenannten Transition Grant des European Innovation Council (EIC) in Höhe von 2,5 Millionen Euro, um ein solches neuartiges Medikament gegen Asthma an die Praxis heranzuführen.

RNhale ist eine Ausgründung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU): Die Pharmazeutin Olivia Merkel, Inhaberin des Lehrstuhls für Drug Delivery, hat mit ihrem Team das nötige Know-how über lange Jahre erarbeitet. Sie forscht an neuartigen Nano-Transportsystemen, mit denen Medikamente gezielt an ihren Wirkort im menschlichen Körper gebracht werden können. Ihr besonderer Fokus liegt auf dem therapeutischen Einsatz kurzer RNA-Abschnitte, die an der Krankheitsentstehung beteiligte Gene in bestimmten Zelltypen stilllegen können.

Auf dieser Basis entwickelten Olivia Merkel und ihr Team Ansätze für neue Asthma-Therapien, unter anderem gefördert mit einem millionenschweren Starting Grant des Europäischen Forschungsrat (ERC). Die Forscherinnen und Forscher packten spezifische sogenannte siRNA in Nano-Carrier, die sich mittels Sprühtrocknung stabilisieren lassen und zu einem atemgängigen Trockenpulver verarbeiten lassen.

Um für ein solches Präparat die Probe aufs Exempel machen zu können, erhielt Olivia Merkel einen Proof of Concept Grant des ERC. Nach einer weiteren Förderung aus dem Knowledge Transfer Fund der LMU schlug 2023 auch die Geburtsstunde des Spin-offs RNhale, bei dem Olivia Merkel als Scientific Advisor firmiert. Zum Gründungsteam gehören einige ihrer LMU-Mitarbeitenden wie CEO Benjamin Winkeljann.

Nächster logischer Baustein der Förderung aus Brüssel

Der neue Grant des EIC ist in dieser Förderkette aus Brüssel der nächste logische Baustein: RNhale will damit die Technologie für die Prüfung in klinischen Studien bereit machen und die Geschäftsentwicklung für den Marktrelease vorantreiben. Dazu gehört eine Vorbereitung der nötigen präklinischen Studien. Als erste Anwendung plant das Unternehmen ein Präparat, mit dem sich die bei allergischem Asthma auftretende Expression des Zytokins TSLP in den Atemwegen reduzieren lässt. Mit diesen Arbeiten hofft RNhale, am Ende nicht nur ein hochwirksames Therapeutikum gegen Asthma auf den Markt bringen zu können, sondern auch eine Plattform zu schaffen, die sich auch für Entwicklungen zur Behandlung anderer Atemwegserkrankungen nutzen lässt.

CleanTech C1 sichert sich 20 Mio. Euro zur Kommerzialisierung von grünem Menthol

Das 2022 gegründete Berliner CleanTech C1 Green Chemicals AG hat sich 20 Mio. Euro Kapital gesichert, um seine Katalysatortechnik für grünes Methanol zur Marktreife zu bringen. Der Baustart einer Demonstrationsanlage ist für 2025 geplant.

Mit grünem Methanol lassen sich drei Industrien in Richtung CO2-Neutralität transformieren: Schifffahrt, Luftfahrt und kohlenstoffbasierte Chemieproduktion. Gleichzeitig wird durch den Einsatz des zirkulären Rohstoffs die Abhängigkeit von ausländischen Ressourcen erheblich reduziert und die Resilienz der Branchen gestärkt.

C1 hat in Zusammenarbeit mit der CreativeQuantum GmbH und dem Leibniz-Institut für Katalyse e.V. (LIKAT) eine grundlegend neue, homogene Katalyse zur Herstellung von Methanol entwickelt und patentiert. Das C1 Verfahren ist wesentlich selektiver, produktiver und effizienter als die bisher im Einsatz befindliche heterogene Katalyse, welche auf ein Patent aus dem Jahr 1921 zurückgeht. Die Berliner entwickeln und skalieren dabei ausschließlich auf Grundlage von regenerativen Rohstoffen und erneuerbarer Energie. Von den ersten Schritten der Entwicklung eines Produktionsprozesses an werden alle Prozesse so konzipiert, dass ein geschlossener Kohlenstoffkreislauf möglich ist. Damit unterstützt C1 die Industrie auf ihrem Weg aus der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Öl, Gas und Kohle.

15 Mio. Kapitalerhöhung und 5 Mio. Forschungszulage

15 Millionen Euro kommen aus einer Kapitalerhöhung durch renommierte Investoren, allen voran von denkapparat, dem Family Office der think-cell Gründer Markus Hannebauer und Arno Schödl. Mit dabei sind außerdem Planet A Ventures, Maersk Growth, SquareOne, Prof. Wolfgang Reitzle (vormals CEO von Linde) und Jim Hagemann Snabe (Aufsichtsratsvorsitzender Siemens). Die restlichen 5 Millionen Euro fließen C1 aus bewilligter Forschungszulage zu.

“Bei C1 kommt einfach alles zusammen: Spitzenforschung für ein ökologisch und kommerziell überaus relevantes Problem, pragmatische Gründer mit einer klaren Vision und ein Team mit beeindruckender technologischer und kommerzieller Kompetenz. Genau das Profil, das wir als unternehmerisch geprägte Investoren suchen. Es war sofort klar, dass wir in dieser Runde in den Lead gehen“, sagt Markus Hannebauer von denkapparat.

Next Step: Demonstrationsanlage

Das eingeworbene Kapital will C1 dazu nutzen, die weltweit erste Demonstrationsanlage für homogen katalysiertes Methanol zu errichten. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Der Startschuss für den Bau soll noch in diesem Jahr fallen.

Mit seinen ambitionierten Plänen konnte C1 in den vergangenen Monaten erfahrene Chemiker, Chemieingenieure, Verfahrenstechniker und Projektmanager von etablierten Unternehmen wie Linde, BASF, Clariant, Shell und Tesla abwerben. Das Berliner Unternehmen entwickelt sich damit zunehmend zum Talentmagneten mit zentraler Rolle in der Transformation der Chemieindustrie.

doinstruct: Compliance-Start-up sichert sich 16,5 Mio. Euro

Die 2021 von Daniel Marinkovic und Charlotte Rothert in Osnabrück gegründete Compliance-Plattform für Mitarbeitendenschulungen doinstruct bietet Schulung gewerblicher Mitarbeitenden mittels einer KI-gestützten Compliance-Plattform.

Die 2021 von Daniel Marinkovic und Charlotte Rothert in Osnabrück gegründete Compliance-Plattform für Mitarbeitendenschulungen doinstruct gibt eine Serie-A-Finanzierung in Höhe von 16,5 Mio. Euro bekannt, die von HV Capital angeführt wird und an der sich bestehende Investoren wie Creandum und der High-Tech Gründerfonds (HTGF) beteiligen.

Die Finanzierung stellt das dritte erfolgreiche Fundraising-Jahr in Folge für das Unternehmen dar, das nun insgesamt 26 Millionen Euro eingesammelt hat, um Firmen aus der Lebensmittelindustrie, Baubranche, Logistik oder dem produzierenden Gewerbe mittels einer KI-gestützten Plattform bei der Bewältigung der wachsenden regulatorischen Komplexität zu unterstützen.

Doinstruct hat sich von einer Schulungslösung zu einer KI-gestützten Compliance-Software entwickelt, die die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben und Vorschriften mühelos ermöglicht. Die Plattform bildet die Arbeitsplatzstruktur ihrer Kund*innen nach, identifiziert automatisch Risiken, erstellt Dokumentationen und liefert ansprechende, mundgerechte Schulungsinhalte in den Muttersprachen der Mitarbeitenden – und das alles ohne App-Downloads, Passwörter oder E-Mail-Adressen.

"Unternehmen ersticken in regulatorischen Anforderungen, während sie gleichzeitig mit Personalknappheit und Druck zur Effizienzsteigerung zu kämpfen haben", sagt Charlotte Rothert, CEO und Mitbegründerin von doinstruct. "Gewerblichen Mitarbeitern - egal, ob in der Lebensmittelindustrie, auf dem Bau, im Lager oder in der Fertigung - fehlen die grundlegenden Hilfsmittel, die für Büroangestellte selbstverständlich sind. Fast eine Milliarde dieser Arbeitskräfte kämpfen mit Sprachbarrieren, Verständnisproblemen oder Lese- und Rechtschreibschwäche und müssen sich dennoch täglich mit immer komplexeren Vorschriften auseinandersetzen. Herkömmliche Ansätze lassen sowohl die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber im Stich und führen zu untragbaren Belastungen für die Unternehmen."

"Wir erleben einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Industrieunternehmen Compliance und operative Exzellenz angehen", sagt Mona Feder, CPO und Geschäftsführerin von doinstruct. "Für viele unserer Kunden ist doinstruct die erste sinnvolle Implementierung von KI. Wir lösen nicht nur Compliance-Herausforderungen - wir demokratisieren den Zugang zu KI für das Rückgrat unserer Wirtschaft.”

NAO: WealthTech-Start-up erweitert Seed-Finanzierung auf 4,5 Mio. Euro

Das 2022 von Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic in Berlin gegründete WealthTech-Start-up NAO ist eine neuartige Co-Investment-Plattform für private und alternative Investments.

NAO ist eine neuartige Co-Investment-Plattform. Die Mission des Gründerteams um Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic ist es, die Geldanlage zu liberalisieren und Menschen beim langfristigen Vermögensaufbau zu unterstützen. In der NAO-App finden Anleger*innen ausgewählte Anlagemöglichkeiten, die bislang nur einer kleinen Finanzelite zugänglich waren.

Second Closing

Jetzt hat sich NAO durch ein Second Closing seiner Seed-Finanzierungsrunde zusätzliches Kapital in Höhe von über einer Million Euro gesichert. Damit wächst die gesamte Seed-Finanzierung auf 4,5 Millionen Euro an. Beteiligt an der zweiten Runde ist unter anderem Seriengründer Jens Hilgers, Founding General Partner BITKRAFT Ventures. Gleichzeitig erweitert das Berliner FinTech sein Advisory-Board mit Karl Alomar vom renommierten US-VC M13 als neues Mitglied, einem international anerkannten Strategen und Investor.

Starkes Interesse bestätigt NAOs Vision

Die Beteiligung weiterer Investoren soll NAO auf dem Weg zur führenden Plattform für Private und Alternative Investments in Europa stärken. Mit seiner innovativen Co-Investment-Plattform ermöglicht es NAO, Anlagen in alternative Anlageklassen ab 1.000 Euro.

„Das Second Closing unserer Seed-Runde unterstützt uns bei der strategischen Weiterentwicklung und Expansion von NAO“, erklärt Robin Binder, Gründer und CEO von NAO. „Wir sehen uns als klare Vorreiter eines Trends, der jetzt auch von großen Playern am Markt aufgegriffen wird. Das Vertrauen weiterer Investoren bestätigt den Erfolg unseres Geschäftsmodells und unsere Vision.“

„Neue Generationen von Anlegern verwalten ihr Vermögen zunehmend komplett eigenverantwortlich und suchen aktiv Zugang zu Anlageklassen jenseits der Public Markets. Robin und sein Team haben mit NAO ein exzellentes Produkt entwickelt, welches diesen Trend bedient“, betont der Seriengründer Jens Hilgers, Founding General Partner BITKRAFT Ventures. „Der Erfolg von NAO liegt in Ease-of-Use, Transparenz und Vertrauen. Ich bin überzeugt, dass NAO diese Qualitäten abbildet und mit seinem Ansatz alternativen Assets eine neue Prägung geben wird.“

Karl Alomar erläutert sein Engagement als neues Advisory-Board-Mitglied: „NAO reagiert auf die Notwendigkeit, den Zugang zu einzigartigen Investmentmöglichkeiten zu demokratisieren, und hat mit seiner Plattform einen beeindruckenden Product-Market-Fit bewiesen. Das Produkt hat ein großes Potenzial, da es international wächst und die Nutzerinnen und Nutzer nach Möglichkeiten suchen, von genau diesem Zugang zu profitieren.“

„Die Expertise eines weltweit erfolgreichen Gründers und Investors, der nun an der Spitze eines global führenden VCs steht, hilft uns dabei, unser Geschäftsmodell nachhaltiger und effizienter zu skalieren“, so Binder weiter.

Erfolgreicher Start und Expansion

Das auf Private- und Alternative-Market-Investments spezialisierte Berliner Unternehmen ist seit Mitte 2023 am deutschen Markt aktiv und seit August 2024 in Österreich. Nach Angaben des Start-ups nutzen aktuell mehrere tausend Kund*innen die Investment-App und legen im Schnitt zirka 10.000 Euro an. Für 2025 stehen die weitere Expansion und Wachstum in den bestehenden Märkten im Fokus.

Dance: E-Mobility-Start-up sichert sich 12 Mio. Euro zur Förderung urbaner Mobilität

Das 2020 von den SoundCloud-Gründern Eric Quidenus-Wahlforss und Alexander Ljung zusammen mit dem Jimdo-Gründer Christian Springub gegründete Dance bietet einen E-Mobility-Abo-Service.

Der E-Mobility-Abo-Service Dance hat eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von zwölf Millionen Euro in Eigen- und Fremdkapital abgeschlossen. Zu den neuen Eigenkapitalinvestoren gehören der in Berlin ansässige nachhaltige Lifestyle-Investor Elemental, Uli Schöberl (Apple) sowie Piotr Brzezinski (Fabric London). Die anlagenbesicherte Finanzierung wird von Smart Lenders Asset Management mit Sitz in Paris bereitgestellt.

Mit dem Full-Service E-Mobility-Abo von Dance können Member ihre Stadt mit einem elektrischen Fahrrad oder Moped erkunden. Das Berliner Unternehmen will die neuen Finanzmittel nutzen, um weiterhin seine Rolle für die positive Umgestaltung von Städten zu stärken, in denen moderne Mobilität nicht nur effizient ist, sondern auch einen entscheidenden Faktor für eine gesündere und lebenswertere Umwelt ausmacht. Konkret plant Dance seine Hard- und Software weiterzuentwickeln und die Expansion seiner Flotte in den bestehenden Märkten Paris, Berlin, Hamburg und München voranzutreiben.

Die Sicherung einer fremdfinanzierten, durch Vermögenswerte abgesicherten Kreditlinie ist ein bedeutender Meilenstein für Dance. Die Finanzierung durch Smart Lenders Asset Management soll eine solide, nicht-verwässernde Kapitalbeschaffung zur Unterstützung des nachhaltigen Wachstums des Unternehmens ermöglichen.

„Wir sind überzeugt, dass die Menschen in den Städten bessere Mobilitätsoptionen verdienen. Mit Dance treiben wir diesen Wandel aktiv voran – durch ein hochwertiges, sorgenfreies E-Bike-Abo, das Menschen ermöglicht, sich flexibel und nachhaltig zu bewegen“, unterstreicht Eric Quidenus-Wahlforss, Mitgründer Gründer und CEO von Dance. „Mit diesem neuen Investment werden wir unsere Flotte und unsere operativen Abläufe weiter skalieren und gleichzeitig unsere Hardware, Software und unseren Service optimieren, um emissionsfreie Mobilität für die urbane Bevölkerung zugänglicher zu machen.“

Mit über 10.000 Privat- und mehr als 80 Unternehmenskunden ist Dance nach eigenen Angaben auf dem Weg, 2025 ein EBITDA-positives Ergebnis zu erzielen.

Reshape: 5 Mio.-Euro-Investment zur Immo-Energieoptimierung

Das 2024 in München gegründete Reshape Energy hat sich zum Ziel gesetzt, die Energiewende im Gewerbeimmobiliensektor maßgeblich voranzutreiben. Der Fokus liegt auf dem Verkauf von Energiesystem-Upgrades an Eigentümer*innen von Gewerbeimmobilien.

Das von Alan Clifford, Andrew Goodwin, Andrew Mack, Gerard Reid, Benjamin Stanzl und Markus Wiendieck gegründete Reshape hat eine Strategie entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, Gebäudeeenergie-Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette zu erwerben und in eine eine One-Stop-Shop-Lösung zu zu integrieren. Mit dem Investment soll diese All-in-One-Lösung für die Transformation der Energieperformance von Gebäuden weiterentwickelt werden.

Reshape Energy setzt auf ein Akquisitionsmodell, um bestehende Unternehmen im Sektor zu übernehmen und so wichtige Fähigkeiten und Kund*innenbeziehungen ins Haus zu holen. Ziel ist es, alle Phasen eines Projekts abzudecken, von der ersten Bewertung bis zur Installation und Wartung der neuen Systeme. Dies soll eine schnellere Skalierung ohne die hohen Kapitalanforderungen, die mit dem Immobilienerwerb verbunden sind, ermöglichen.

Das frische Kapital wurde von Vireo Ventures und PostScriptum Ventures bereitgestellt. Auch das Gründungsteam hat im Rahmen dieser Finanzierungsrunde investiert.

GameChanger des Monats: NYZZU - Social-Media-David gegen Goliath

Nina Lindenblatt und Kai Afflerbach wollen mit ihrer neuen App NYZZU Social Media wieder zu dem machen, was es sein sollte: ein algorithmusfreier Raum für echte Freundschaften.

Nie zuvor war Social Media so mächtig – und gleichzeitig so zerstörerisch. Algorithmen diktieren, was wir sehen, treiben uns in immer engere Filterblasen und zwingen uns zum permanenten Vergleich mit vermeintlichen Idealbildern. Kinder und Jugendliche verlieren sich in einer Scheinwelt voller Likes und psychischem Druck, während Erwachsene zunehmend die Kontrolle über ihre Daten und ihr digitales Wohlbefinden verlieren.

Menschen verbinden statt durch Filterblasen spalten

Die neue Social-Media-App NYZZU möchte das ändern: Die Plattform bietet, anders als die etablierten Sozialen Netzwerke, einen geschützten Raum, in dem authentische Verbindungen im Mittelpunkt stehen – und das für die ganze Familie. Überzeugt davon, dass NYZZU die Sozialen Medien revolutionieren wird, nehmen es die Gründer*innen Nina Lindenblatt und Kai Afflerbach selbstbewusst mit den ganz großen Namen auf: „Wir wissen, dass wir David gegen Goliath spielen, aber die Welt braucht NYZZU! Vielen ist inzwischen der Spaß an Social Media vergangen und die Skepsis gegenüber TikTok und Co. wird immer größer. Und das zurecht, wie wir finden! Soziale Netzwerke sollten Menschen zusammenbringen und nicht durch Filterblasen spalten. Wir wollen inspirierenden Austausch auf Augenhöhe, ein starkes Gefühl der Verbundenheit und bewussten Konsum von Inhalten statt unerreichbarer Influencer-Vorbilder und Dump-Scrolling.“

Viele Eltern würden ihre Kinder lieber von den etablierten Social-Media-Apps und deren problematischen Mechanismen fernhalten, während der Druck aus dem Freundeskreis oft enorm ist. Die Lösung: Kinder und Jugendliche können mit NYZZU in einem geschützten Raum lernen, wie digitale Kommunikation funktioniert, bevor sie sich in unregulierten Räumen bewegen. Weil nichts algorithmisch gesteuert wird, bleibt die Atmosphäre entspannt und frei von Suchtmechanismen. Und davon profitieren auch die Erwachsenen, die Soziale Netzwerke und deren manipulative Mechanismen selbst oft als problematisch erleben. Mit NYZZU können sich Nutzer*innen jeden Alters kreativ austoben und mit Freund*innen und Familie echte Momente aus ihrem Leben teilen – ohne sich dabei um Datensicherheit oder schädliche externe Einflüsse sorgen zu müssen. „NYZZU versteht sich als App für alle Generationen. Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren können sich auf NYZZU mit ihren Freund*innen vernetzen und Social Media erleben, ohne schädlichen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Und auch Erwachsene und Großeltern finden hier einen geschützten digitalen Raum für echte Interaktion. Die Gruppenfunktion von NYZZU bietet darüber hinaus eine völlig neue Möglichkeit für Vereine, Freundeskreise und Organisationen, sich zu vernetzen“, erläutert Co-Gründerin Nina.

GameChanger des Monats: Lena Hackelöer - Fika ist mehr als nur Kaffeepause

Was moderner Führungsstil mit der schwedischen Fika-Tradition zu tun hat und wie du diese in deinem Start-up nutzen kannst, zeigt Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, anhand ihrer eigenen Unternehmenspraxis.

Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, ist in Deutschland geboren, nennt aber Schweden ihre Heimat. Im Jahr 2010 kam Lena zum damals noch jungen Start-up Klarna, wo sie schnell aufstieg und wichtige Führungspositionen übernahm, bevor sie zur CEO bei Qliro Financial Services ernannt wurde. 2019 gründete sie das FinTech Brite Payments in Stockholm, welches mittlerweile mehr als 150 Mitarbeitende in ganz Europa beschäftigt. Ihr Führungsstil vereint die Ambition eines schnellwachsenden Start-ups mit der offenen und freundlichen Arbeitskultur Skandinaviens. Im Folgenden stellt uns Lena den in ihrem Unternehmen erfolgreich gelebten Fika-Führungsstil näher vor.

Fika - mehr als Kaffeepause mit Zimtschnecken

Eine schwedische Fika ist mehr als eine gewöhnliche Kaffeepause – sie verkörpert eine Tradition. Ob mit Freund*innen, Kolleg*innen oder Familienmitgliedern – das Ziel einer Fika ist es, für einen Moment innezuhalten und den sozialen Austausch zu pflegen. Typischerweise wird die Pause von einer Tasse Kaffee und einer Leckerei wie den Kanelbullar (Zimtschnecken) begleitet, doch entscheidend sind die bewusste Entschleunigung und das Zusammensein. Die Fika bietet Raum für Gespräche, den Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Gedanken. Sie ist symbolträchtig für die offene demokratische und konsensorientierte Arbeitskultur Schwedens und wird in schwedischen Unternehmen oft fest in den Tagesablauf integriert.

Nicht nur mittelständische Unternehmen pflegen diese Tradition, sie nimmt auch eine tragende Rolle in der Start-up-Kultur ein. Junge Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig emotionale Stabilität und Sicherheit für Mitarbeitende in einem agilen Arbeitsumfeld sind, profitieren von Ritualen wie der schwedischen Kaffeepause. In unserem Stockholmer Büro findet jeden Freitag eine Fika statt, bei der das gesamte Team zusammenkommen kann. Aber auch ohne diesen festen Termin im Kalender genügt eine kurze „Lust auf Fika?“­Nachricht und wir treffen uns in der Küche. Ich selbst bin überzeugt davon, dass dieses Ritual ein Teil von einem modernen Start-up-Führungstil ist, der für langfristigen Erfolg notwendig ist – vor allem, wenn der Leistungsdruck hoch und die Arbeitstage lang sind.

Was Deutschland von Schwedens Fika-Kultur lernen kann

Die Fika bietet einen Raum für Gespräche abseits der To-do-Listen – die vor allem in kleinen oder schnell wachsenden Unternehmen lang sein können. Und vielleicht sind diese Tradition und die dahinterstehende Wertschätzung der gemeinsamen Zeit ein Grund, warum Schweden im World Happiness Ranking jedes Jahr so weit oben steht. Während Schweden in diesem Jahr nach Finnland, Dänemark und Island den Platz vier belegte, ist Deutschland abgeschlagen auf dem 24. Rang zu finden.

Zoomt man etwas weiter rein, zeigt sich dieser Graben auch in der Arbeitszufriedenheit. In Deutschland haben laut dem Gallup Engagement Index gut sieben Millionen Beschäftigte innerlich gekündigt. Dadurch seien 2023 Produktivitätseinbußen zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro entstanden. In Schweden hingegen liegt der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, bei über 70 Prozent.

Eine Komponente von „zufrieden sein“ ist das seelische Wohlbefinden. Und damit sieht es in Deutschland anscheinend nicht gut aus. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die vom HR-Software-Anbieter ADP befragt wurden, glauben, dass ihre Vorgesetzten nicht in der Lage sind, über psychische Probleme zu sprechen, ohne sie zu verurteilen. Viele reden dementsprechend selten über ihren Gemüts­zustand. „Manchmal möchten wir Dinge privat halten oder unsere Gefühle nicht mit allen Anwesenden teilen. Schwierig wird es, wenn wir unsere Probleme aussprechen möchten, das strukturell aber nicht möglich ist“, hat es Taraneh Taheri für „Neue Narrative“ auf den Punkt gebracht. Anders formuliert – Fika wirkt sich nicht nur positiv auf das seelische Wohlbefinden aus, sie ist auch gut fürs Geschäft.

Die „Work-Hard-Play-Hard“-Mentalität der ersten Start-up-Generation ist vorbei. So entsteht zwar kurzfristiges Wachstum, oft aber auch eine toxische Unternehmenskultur. Ein neuer Ansatz ist gefragt. Das haben viele Gründer*innen erkannt.

Global Entrepreneurship Survey 2025

Die aktuelle GoDaddy-Studie zeigt u.a.: Unternehmerinnen in der DACH-Region sind widerstandsfähiger und optimistischer als ihre männlichen Kollegen.

Frauen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein eigenes Unternehmen führen, übernehmen nicht nur finanziell Verantwortung, sondern treiben auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) voran. Die aktuelle Global Entrepreneurship Survey 2025 von GoDaddy zeigt, dass sie mit Selbstbewusstsein und Innovationskraft neue Maßstäbe setzen: Durch Technologie optimieren sie Abläufe, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit und schaffen neue Geschäfts- und Innovationschancen nach der COVID-19-Pandemie.

In der DACH-Region sind 45 Prozent der befragten Kleinunternehmen in weiblicher Hand – 56 Prozent dieser Unternehmen wurden innerhalb der letzten fünf Jahre gegründet. Diese Zahlen unterstreichen die wachsende Rolle von Frauen im Unternehmertum und ihre Widerstandsfähigkeit, gerade in den wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nach der COVID-19-Pandemie.

KI als Wachstumstreiber

Frauen in der DACH-Region führen ihre eigenen Unternehmen ebenfalls äußerst selbstbewusst. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Unternehmerinnen glauben fest an ihre eigenen unternehmerischen Fähigkeiten. Zudem erwarten fast drei von vier Frauen (72 Prozent), dass KI ihnen helfen wird, im kommenden Jahr mit größeren und ressourcenstärkeren Unternehmen zu konkurrieren.

Die Unternehmerinnen sparen durchschnittlich zehn Stunden pro Woche durch KI-gestützte. Die gewonnene Zeit nutzen sie für kreative Ideen (51 Prozent), Projektarbeit (38 Prozent) oder Weiterbildung bzw. das Erlernen neuer Fähigkeiten (34 Prozent).

DACH-Unternehmerinnen trotzen wirtschaftlichen Unsicherheiten

Trotz gemischter Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage – nur 21 Prozent zeigen sich sehr optimistisch – bleiben Frauen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Unternehmen führen, widerstandsfähig: 60 Prozent erwarten Wachstum für ihr Business in den nächsten drei bis fünf Jahren, ein höherer Wert als bei den männlichen Unternehmern (57 Prozent).

Diese Zuversicht zeigt sich auch im Alltag: 48 Prozent der Unternehmerinnen in DACH sind die Hauptverdienerinnen in ihren Haushalten. Sie tragen aktiv zur lokalen Wirtschaft bei, schaffen Arbeitsplätze und unterstützen ihre Familien finanziell.

Digitale Tools als Erfolgsfaktor

Gründerinnen finden besonders häufig Erfüllung im selbstbestimmten Einkommen (55 Prozent) und dem direkten Austausch mit Kund*innen (35 Prozent). Darüber hinaus schätzen die Unternehmerinnen besonders die Möglichkeit, ihre Familien finanziell zu unterstützen (29 Prozent.

Unternehmertum wird für Frauen in der DACH-Region immer wichtiger: 61 Prozent der Befragten berichten, dass es ihre Lebensqualität verbessert hat – sei es durch Selbstverwirklichung und die Möglichkeit, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Zur Studie: Die Studie Global Entrepreneurship Survey 2025 wurde im Januar 2025 von Advanis durchgeführt. Befragt wurden Inhaber*innen von Kleinunternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten. In der DACH-Region nahmen 504 Personen an der Umfrage teil.

Gründer*in der Woche: fabjulous. – Kommunikation am Bau transparenter machen

Braucht es eine weitere Kommunikationsagentur fürs Bauwesen? Ja, meinen Fabio Gentile und Julian Stein, die Gründer von fabjulous. Beide bringen eine gut gereifte Kombination aus persönlicher Leidenschaft, beruflicher Erfahrung und dem klaren Bedürfnis nach besseren Kommunikationsstrukturen in der Baubranche mit.

Über Jahre hinweg haben Fabio und Julian intensive Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale dieser nun wahrlich nicht gerade einfachen Branche gewonnen – und das auf zwar ungewöhnliche, doch zeitgemäße Art und Weise. Ihr Podcast Der Höfliche & der BAUstein befasst sich seit fast fünf Jahren mit Themen rund um den Bau und die Zusammenarbeit zwischen Bauherr*innen, Handwerker*innen und Unternehmen. Dadurch lernten sie viel über die Probleme und Wünsche verschiedenster Akteure im Baugewerbe.

„Als wir mit unserem Podcast gestartet sind, hätten wir nie gedacht, wie tief wir in die Herausforderungen der Baubranche eintauchen würden. Über die Jahre haben wir mit unzähligen Handwerkern, Bauherren und Unternehmern gesprochen – und dabei immer wieder gemerkt: Kommunikation und Verständnis sind oft größere Baustellen als der eigentliche Bau selbst“, erläutert Fabio.

Denn: Viele Projekte scheitern nicht an technischen Hürden, sondern an Missverständnissen zwischen den Beteiligten. Eine transparente und offene Kommunikation, so die Erkenntnis der Podcaster, könne entscheidend sein, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Attraktivität der Branche zu fördern. Mit ihrer Stuttgarter Agentur fabjulous. wollen sie nun genau das gezielt angehen.

Eigener Hausbau als Hintergrund

Die Idee dazu entstand während Julians eigenem Hausbau. „Während des Hausbaus habe ich am eigenen Leib erfahren, wie frustrierend es sein kann, wenn Informationen fehlen oder missverständlich sind. Da merkt man schnell: Es sind nicht die technischen Herausforderungen, die ein Bauprojekt ins Wanken bringen – es ist die fehlende Kommunikation zwischen den Beteiligten. Genau da wollen wir mit fabjulous. ansetzen und für mehr Transparenz in der Baubranche sorgen“, so Julian.

Das weckte in ihm den Wunsch, über einen Podcast nicht nur Aufklärung zu betreiben, sondern auch eine Plattform zu schaffen, auf der sich Bauherr*innen, Handwerker*innen und Unternehmen vernetzen können.

Doch wie soll das gelingen? Die Baubranche ist nun mal mannigfaltig, mit einer Vielzahl von Gewerken und Akteur*innen, die eng zusammenarbeiten müssen. „Wenn so viele verschiedene Gewerke zusammenarbeiten, sind Missverständnisse fast vorprogrammiert. Wir haben erkannt, dass es nicht nur um effizientere Abläufe geht, sondern vor allem um eine neue Kommunikationskultur. Mit fabjulous. wollen wir genau das ermöglichen: eine transparente und faire Zusammenarbeit, bei der alle Beteiligten auf Augenhöhe agieren. Denn nur so lassen sich Verzögerungen und unnötige Kosten und Diskussionen, die vor allem Geld und Zeit kosten, wirklich vermeiden“, so Julian.

Kompetenz dafür ist durchaus vorhanden. Julian bringt einen Ingenieurshintergrund aus der Automobilindustrie mit und hat durch die eigenständige Steuerung seines Hausbaus wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt.

Fabio ergänzt: „Durch meine Ausbildung bei WÜRTH und meine Erfahrung beim Aufbau des Vertriebs eines Baulogistik-Start-ups habe ich tiefgehende Einblicke in die Branche gewonnen. Zusammen mit Julians technischem Know-how aus der Automobilindustrie und seinen praktischen Erfahrungen beim eigenen Hausbau ergänzen wir uns perfekt, um die Baubranche mit einer frischen und modernen Perspektive anzugehen.“

Baubranche in Social Media sichtbar machen

Durch den Podcast mit inzwischen 295 Folgen und mehr als 350.000 Zuhörer*innen haben die beiden einen soliden Bekanntheitsgrad in der Baubranche aufgebaut. Ihr Ansatz, Unternehmen nicht nur durch Kommunikation zu unterstützen, sondern auch durch Kooperationen und gemeinsame Kund*innenbindung, schafft einen Kreislauf der gegenseitigen Unterstützung, von dem alle Beteiligten profitieren.

Fabio und Julian arbeiten schon jetzt intensiv daran, die Baubranche in den sozialen Medien sichtbarer zu machen. „Die Baubranche hat so viel Potenzial, doch in den sozialen Medien wird sie oft nicht genug sichtbar. Es ist eine echte Herzensangelegenheit für uns, dies zu ändern. Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt, durch Schulungen und Gespräche mit Experten – und wir sind fest davon überzeugt, dass eine stärkere Präsenz in der digitalen Welt nicht nur die Branche voranbringt, sondern auch eine neue Wertschätzung für die Menschen und Unternehmen schafft, die dahinterstehen. Mit unserer Agentur fabjulous. wollen wir genau das erreichen“, so Julian.

Eine Idee: die Reichweite aus dem Podcast für innovative Marketingstrategien speziell für die Baubranche anbieten. Jede(r) in der Baubranche kann im Prinzip im Podcast über seine/ihre Produkte und sein/ihr Unternehmen zu sprechen. 80 Unternehmen haben dies auch schon genutzt. Was nach außen wirkt, kann auch nach innen wirken. Fabjulous. bietet auch die Produktion unternehmensinterner Podcasts an, etwa, um auch innerhalb der Firma die Kommunikationswege zu vereinfachen.

Unterschiedliche Interessen vereinen

Ein weiteres Ziel der Agentur ist es, die verschiedenen Interessen der Beteiligten zu vereinen. Wie in einer erfolgreichen Beziehung oder Freundschaft stehen Zuhören und eine klare Kommunikation im Mittelpunkt. Durch ihre Arbeit fördern Fabio und Julian die Zusammenarbeit aller Akteure, indem sie ihre Perspektiven zusammenführen und sie auf gemeinsame Ziele ausrichten.

Dafür braucht es Moderation. Diese Fähigkeit bringt Fabio aus dem Sport mit. „Seit 17 Jahren bin ich als Schiedsrichter in der Landes- und Verbandsliga tätig, und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Als Schiedsrichter muss man nicht nur kommunizieren, sondern auch Meinungen zulassen, sich durchsetzen und Lösungen finden – immer neutral und lösungsorientiert. Diese Fähigkeiten bringe ich jetzt in unsere Arbeit mit fabjulous. ein, um in der Baubranche für Klarheit und Kommunikation zu sorgen, auch wenn es mal rauer zugeht“, so Fabio (mit einem Schmunzeln).

Das kommt ihm schon heute bei der Moderation zahlreicher Events zugute. Kleiner Bonus: Fabio ist auch als Stand-up-Comedian aktiv. Seine Mischung aus Unterhaltung und Information macht ihn zu einem gutnachgefragten Moderator, da er komplexe Sachverhalte auf verständliche und unterhaltsame Weise vermittelt.

Kleines Fazit (und um die Frage vom Anfang nochmal zu beantworten): Ja, es braucht eine neue Agentur in der Baukommunikation. Allein schon deshalb, weil sich die Kommunikationsmöglichkeiten in den letzten Jahren radikal verändert haben und sich weiter radikal verändern werden. Genau hier setzt fabjulous. an.

ctrl+s: Berliner ClimateTech-Start-up sichert sich 1-Mio.-Euro-Investment

Das 2022 von Dr. Moritz Nill, Johannes Scholz und Marcel Severith gegründete ctrl+s bietet eine datengetriebene Lösung für das CO-Management, ohne aufwändige Datenerhebungen bei allen Lieferant*innen.

Jetzt hat ctrl+s erfolgreich eine Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro abgeschlossen. Die Runde wird vom HTGF angeführt und durch erfahrene Branchenexperten wie Benjamin Schulz als Angel-Investor ergänzt. Mit der Finanzierung wird ctrl+s seine Plattform weiter skalieren und Unternehmen weltweit dabei unterstützen, ihre CO-Emissionen effizient und datenbasiert zu reduzieren.

Das Berliner Start-up bietet eine datengetriebene Lösung für schnelles, skalierbares und präzises CO-Management. Durch die Kombination statistischer Modelle mit spezifischen Lieferantendaten erstellt die Plattform belastbare CO-Analysen, identifiziert Emissions-Hotspots und hebt Reduktionspotenziale entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen erhalten präzise Steuerungs-KPIs, um Dekarbonisierung effizient in Einkaufsprozesse zu integrieren, gezielte Maßnahmen abzuleiten und regulatorische Vorgaben zu erfüllen.

Johannes Scholz, Co-Founder und Managing Director von ctrl+s, sagt: „Viele Unternehmen setzen sich ehrgeizige Klimaziele, doch die eigentliche Herausforderung besteht darin, nicht in aufwendigen und ressourcenintensiven Datenerhebungen stecken zu bleiben, die sie ihrem Ziel am Ende nicht wesentlich näherbringen. Unsere Plattform liefert dem strategischen Einkauf eine fundierte Datenbasis für präzise Entscheidungen - und das entscheidende Werkzeug, um ins Handeln zu kommen und Emissionen wirksam zu reduzieren.”

Christian Arndt, Principal beim HTGF, sagt: „Das Team von ctrl+s vereint tiefgehende wissenschaftliche Expertise mit praxisnaher Anwendung. Sie kennen die Herausforderungen der Unternehmen in der Dekarbonisierung globaler Lieferketten und haben die technologische Kompetenz, diese effizient zu lösen. Wir sind überzeugt, dass ctrl+s mit seinem datengetriebenen Ansatz eine entscheidende Rolle in der Reduktion von Scope-3-Emissionen spielen wird.“

2,7 Mio.-Euro-Investment für HealthTech-Start-up QRaGo

QRaGo, Anbieter von Softwarelösungen im Bereich Gesundheitslogistik und Krankentransporte, plant mit dem frischen Kapital zu expandieren. Zudem soll das Angebot auf Material- und Labortransporte sowie Großlogistik für Klinikverbünde erweitert werden.

Qrago, 2019 von Christian Ruff und Alexander Kunze gegründet, ist ein führender Anbieter von Softwarelösungen im Bereich Gesundheitslogistik sowie Krankentransporte und gibt den erfolgreichen Abschluss einer Seed-Finanzierung in Höhe von 2,7 Millionen Euro bekannt. Das neue Investment wurde von den Venture-Capital-Fonds āltitude und MobilityFund angeführt und von Bestandsinvestoren wie Segenia Capital und capacura komplettiert. QRaGo will das Kapital nutzen, um seine Reichweite im DACH-Raum auszubauen und das Portfolio an angebotenen Logistikservices zu erweitern.

1.700 angeschlossene Fahrdienste

QRaGo hat sich in den letzten Jahren als Schlüssellösung im deutschen Krankenhausmarkt etabliert und deckt mittlerweile über 10 Prozent des Marktes ab. Mit rund 1.700 angeschlossenen Fahrdiensten werden mehr als 50.000 Transporte monatlich abgewickelt, was das starke Wachstum des Unternehmens und die Nachfrage nach zuverlässigen, digital gesteuerten Logistiklösungen im Gesundheitswesen unterstreicht.

C5-Zertifizierung des BSI und neue Logistikpartner

Neben der neuen Finanzierungsrunde hat QRaGo vor Kurzem als einer der wenigen Anbieter im Markt erfolgreich die C5-Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten, die bestätigt, dass das Unternehmen höchste Sicherheitsstandards für Cloud-basierte Dienste erfüllt. Zudem gibt QRaGo neue Partnerschaften mit führenden Unternehmen wie Uber (Transportwesen) und Debeka (Krankenversicherung) bekannt, die das Serviceangebot und die Reichweite der eigenen Plattform weiter stärken.

Alexander Kunze, Managing Director bei QRaGo: „Wir sind stolz darauf, so starke Investoren an unserer Seite zu haben, die hervorragend zu unserer Vision passen. Unser beachtlicher Erfolg zeigt, wie wichtig effiziente Logistiklösungen im Gesundheitswesen sind. Mit dieser Finanzierung werden wir unsere Märkte sowohl horizontal als auch vertikal weiter erschließen – Material- und Labortransporte sind nur der Anfang. Wir sehen auch erhebliches Potenzial in der Großlogistik für Klinikverbünde. Wir planen, unsere Reichweite dieses Jahr zu verdoppeln und den Markteintritt in Österreich und der Schweiz zu realisieren.“

Dr. Jan-Christoph Rickers, Managing Director bei MobilityFund: “Unser Team wurde ursprünglich von einem Wettbewerber von Qrago kontaktiert. Wir fanden den Markt sofort attraktiv, aber die bisher angebotenen Lösungen ungenügend. Bei der Wettbewerbsanalyse stießen wir schließlich auf QRaGo, dessen Produkt und Team wir als stärker einschätzen – deshalb haben wir nun im Rahmen der Seed-Finanzierung investiert.“

Ingo Drexler, General Partner bei āltitude: „Unser Investment in QRaGo spiegelt unser Vertrauen in das Gründerteam wider, das uns mit tiefem Branchenverständnis, einem innovativen Lösungsansatz für einen bisher nicht ausreichend digitalisierten Markt und seinen bisher erzielten Ergebnissen überzeugt hat. QRaGo hat sich mit seiner spezialisierten Logistikplattform im Gesundheitsmarkt bereits heute eine starke Positionierung erarbeitet, dennoch sehen wir für die Zukunft noch enormes Wachstumspotenzial für das Unternehmen.“