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GIPEDO: Mio. Investment für Hamburger Tech-Start-up
Der institutionelle Early-Stage-Investor STS Ventures beteiligt sich mit einem 7-stelligen Betrag an GIPEDO. Mit dem Investment will das Hamburger Start-up der Gründer Lars Gantenberg und Matthias Rettenmeier den Marktaufbau vorantreiben und die Produktentwicklung weiter beschleunigen.
Das von Lars Gantenberg und Dr. Matthias Rettenmeier gegründete Tech-Start-up GIPEDO entwickelt führende Softwarelösungen für den Profisport. Das Start-up ist im Januar 2022 mit seinem ersten Produkt, dem GIPEDO Marketplace und TV-Bandenwerbung in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Seitdem gab es wesentliche Erweiterungen der Plattform. Sie verbindet nun drei wichtige Aspekte des Sportmarketings:
1. Sie unterstützt Vereine und Advertiser mit dem automatisierten Ver- und Einkauf von Werbekampagnen im Sport.
2. Sie stellt Daten und Media KPIs für die Marketingentscheidung zur Verfügung.
3. Sie hilft mit SaaS Lösungen bei der Organisation des Media-Inventars.
Die Basis dafür sind Softwarelösungen, mit denen Ligen oder Klubs ihr gesamtes Media-Werbeinventar mit minimalem Aufwand verwalten und kontrollieren können. Werbetreibende finden über die datengestützte GIPEDO- Plattform einen einfachen Zugang zur reichweitenstarken und emotionalen Welt des Sports, der bisher nur unflexibel und mit langen Laufzeiten möglich war. Dabei gibt das Start-up Klubs und Ligen die Kontrolle über ihr Advertising Business und öffnet neuen Werbekunden den Zugang zum Profisport. Die Nutzung der GIPEDO Software funktioniert intuitiv und erleichtert beiden Partnern die Abwicklung.
Bis jetzt haben sich viele große Namen des Profisports für die SaaS Lösung entschieden. Dazu zählen unter anderem der amtierende deutsche Meister Bayer 04 Leverkusen, der VfL Bochum, die Frauenmannschaft der TSG Hoffenheim und die European League of Football (ELF). Sie alle digitalisieren und automatisieren ihre Prozesse und steigern die Effizienz der internen Abläufe mit dem GIPEDO Workspace. Über 60 Teams der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga im Fußball, der Frauen-Bundesliga, der European League of Football, der Handball Bundesliga und Basketball Bundesliga nutzen den GIPEDO Marketplace zur Inventarvermarktung. Trotz der Vielzahl der Teams ist das Hamburger Start-up erst am Anfang seiner Reise.
Über die Gründer
Lars Gantenberg wechselte 2018 nach 10 Jahren Sportvermarktung von SPORTFIVE zum Fußballportal Transfermarkt, einer Beteiligung der Axel Springer SE. Als Geschäftsführer verantwortete er dort die Bereiche Marketing, Sales, Strategy and Finance. Seither trieb er die Internationalisierung und das globale Wachstum des Fußballportals entscheidend voran. Die Idee zu GIPEDO hatte er schon während seines Global Executive MBA Programms an der EADA Business School Barcelona und der HHL Leipzig Graduate School of Management.
Dr. Matthias Rettenmeier entwickelt seit mehr als 15 Jahren Daten getriebene Software-Produkte. Angefangen hat alles mit der Datenkompression beim Fraunhofer Institut (SCAI). Sein Einstieg beim Start-Up Metrigo führte ihn nach Hamburg. Dort entwickelte er die Technologie zur Bestimmung der Gebotspreise für Real Time Advertising Auktionen. Als Metrigo 2014 von Zalando übernommen wurde, arbeitete er dort als Chief Data Scientist für die Zalando Tochter ZMS. Nach erfolgreichem Abschluss der Integration war die Zeit reif für etwas Neues. Und das ist GIPEDO.
Ein großer Schritt zum richtigen Zeitpunkt
„Für uns war die Vision von GIPEDO von Anfang an sehr attraktiv und die Gründer konnten uns mit ihrer offensichtlichen Kompetenz sehr schnell überzeugen. Besonders begeistert uns die innovative Plattform für Werbeinventar im Sport, die Vereinen eine deutlich verbesserte Vermarktung bietet. Mit der fortschreitenden Verbreitung von virtuellen Streams wächst das Einnahmenpotential nochmal deutlich und die damit verbundene Komplexität kann hervorragend über GIPEDO abgebildet werden. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft mit GIPEDO", sagt Oliver Kaul, Partner, STS Ventures
„Wir freuen uns sehr, STS Ventures als Investor bei GIPEDO zu begrüßen. Das Investment ist ein großer Schritt für GIPEDO, der zum richtigen Zeitpunkt kommt. In unseren Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass wir am Beginn einer guten und vertrauensvollen Partnerschaft stehen. Mit der Expertise von STS Ventures und der starken finanziellen Basis werden wir unser Team weiter stärken und spürbar Fahrt aufnehmen”, so Lars Gantenberg, Co-Gründer und CEO, GIPEDO
„Bereits im ersten Gespräch hatte ich den Eindruck, dass STS Ventures und GIPEDO gut zusammenpassen. Auch in den weiteren Gesprächen, die durchgängig sehr vertrauensvoll waren, hat sich der erste Eindruck bekräftigt. Mit STS an unserer Seite werden wir das Wachstum von GIPEDO und unsere Produktentwicklung weiter beschleunigen. Das gibt dem gesamten Team einen Energieschub“, betont Matthias Rettenmeier, Co-Gründer & CPO, GIPEDO.
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Food-Start-up Formo sichert sich Media-for-Equity-Deal mit SevenVentures
Das Berliner Fermentations-Start-up Formo bringt den weltweit ersten tierfreien Käse aus Koji-Protein auf den Markt und sichert sich eine Medienpartnerschaft und Beteiligung im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde von 61 Mio. US-Dollar.
SevenVentures, der Investmentarm von ProSiebenSat.1, beteiligt sich über ein umfangreiches Media-for-Equity-Investment an Formo, dem 2019 gegründeten Food-Start-up aus Berlin. Mit der Kooperation wird SevenVentures langfristiger strategischer Medienpartner des Unternehmens. Ab dem ersten Quartal 2025 werden die Werbespots des Fermentations-Start-ups auf den Kanälen von ProSiebenSat.1 zu sehen sein. Die Investition erfolgt im Zuge einer Series-B-Finanzierungsrunde, bei der Formo 61 Mio US Dollar von renommierten Bestandsinvestoren wie unter anderem Foodlabs, EQT Ventures und Grazia Capital sowie neuen Investoren einsammeln konnte. Zu diesen gehört neben SevenVentures auch die REWE Group, Europas zweitgrößte Einzelhandelsgruppe.
„Frischhain“ und „Camembritz“ in wenigen Wochen am Start
Das ambitionierte Start-up bringt damit eine echte Weltneuheit in die Kühlregale: Formo nutzt Koji-Protein und modernste Mikrofermentationsverfahren, um sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich Nachhaltigkeit neue Maßstäbe zu setzen. SevenVentures unterstützt das Berliner Unternehmen mit einem umfangreichen Media-Volumen, um dessen Markenbekanntheit in der DACH-Region zu erhöhen, den Käsealternativprodukten eine noch stärkere langfristige Position bei Einzelhandelslistungen zu verschaffen und bei der Erschließung weiterer Vertriebskanäle zu unterstützen. Mit seinen Investitionen unterstreicht SevenVentures seine Kompetenz, verbraucher*innenorientierte Start-ups durch individuell zugeschnittene Media-Investments nachhaltig aufzubauen und deren Markenbekanntheit über die TV- und Digitalreichweite von ProSiebenSat.1 maßgeblich zu erhöhen.
Die erste Produktlinie von Formo umfasst den Frischkäse „Frischhain“, der in den Sorten Natur, Kräuter und Tomate in den Handel kommt, sowie die Weichkäsealternative „Camembritz“. Die Lebensmitteltechnolog*innen des Start-ups kreieren diese auf Basis von Koji-Protein, das seit Jahrhunderten in der japanischen Küche verwendet wird, um Miso, Sake und Sojasauce herzustellen. Die Käsealternativen sind frei von Laktose, Hormonen, Gluten, Konservierungs- und Zusatzstoffen und entstehen in Zusammenarbeit mit traditionellen Käsehersteller*innen, die statt Kuhmilch eine Mischung aus pflanzlichen Fetten und Koji-Protein nutzen. Neben dem enormen Innovationspotenzial besticht vor allem die wesentlich positivere Umweltbilanz der Käseersatzprodukte. Im Vergleich zu herkömmlichem Frischkäse verursacht die Herstellung von „Frischhain“ zum Beispiel 65 Prozent weniger Emissionen, beansprucht 83 Prozent weniger Land und verbraucht 96 Prozent weniger Wasser.
Raffael Wohlgensinger, Gründer und CEO von Formo: „Alles fügt sich gerade zusammen – der Launch unserer ersten Produkte, die positiven Ergebnisse unserer Umweltanalysen und die erfolgreiche Finanzierung. Das ist das Resultat aus fünf Jahren intensiver Forschung und Produktentwicklung sowie der Arbeit eines unglaublich leidenschaftlichen Teams. Wir freuen uns SevenVentures in unserer Finanzierungsrunde mit an Bord zu haben, die in der Vergangenheit immer wieder bewiesen haben, dass Vertrauensbildung in innovative Produkte bei den Konsument:innen über langfristige TV-Werbepartnerschaften sehr effektiv gelingt. Wir sehen großes Wachstumspotential für uns in der DACH-Region, wo uns die SevenVentures mit ihrer Marketing-Expertise in einer mehrjährigen Partnerschaft bei der Etablierung unserer Marke unterstützen werden.“
Florian Hirschberger, CEO SevenVentures: „Wir sind überzeugt, dass sich die veganen und nachhaltigen Käseprodukte von Formo im Einzelhandel als Alternative zu konventionellem Käse aus tierischer Milch durchsetzen werden. Wir möchten mit unserer Reichweite möglichst viele Konsument*innen dazu bringen, sich selbst von dem ausgezeichneten Geschmack und der hohen Qualität der Käsesorten zu überzeugen. Wir sind begeistert von dem jungen Unternehmen, das einen ressourcenschonenden Herstellungsprozess mit einer vielversprechenden Markteintrittsstrategie verbindet. Dass Formo mit SevenVentures langfristig zusammenarbeiten wird, unterstreicht unsere Position im Markt beim Aufbau von erfolgreichen Verbrauchermarken.“
Sawayo: Rostocker SaaS-Start-up wird Teil der Infoniqa Gruppe
Die Sawayo GmbH, ein 2020 gegründetes SaaS-Start-up mit digitalen Lösungen zur Erfüllung von Arbeitgeberpflichten, gibt seine Übernahme durch die Infoniqa Gruppe bekannt – einen führenden Anbieter von HR- und Finance-Lösungen in der DACH-Region.
Von Andreas Wieczorke und Bjarne Wilhelm im Jahr 2020 gegründet, unterstützt Sawayo Unternehmen bei der digitalen Erfüllung von Arbeitgeberpflichten, hilft administrativen Aufwand zu reduzieren und Sicherheit durch klare Nachweise zu gewinnen. Sawayo bietet seinen Kund*innen Lösungen für Zeiterfassung, Abwesenheits- und Unterschriftenmanagement sowie Lizenzkontrolle in moderner und benutzer*innenfreundlicher Form.
Die Akquisition durch Infoniqa soll Sawayo die Türen zu neuen Märkten öffnen und es ermöglichen, die eigenen Technologien und Ideen in größerem Maßstab in der DACH-Region umzusetzen. Der Zusammenschluss erlaubt es Sawayo zudem, sein Produktportfolio um Lösungen für Enterprise Resource Planning (ERP), Lohn- und Finanzbuchhaltung, Auftragswesen sowie Business Process Outsourcing (BPO) zu erweitern. Zusätzlich soll Sawayo von einer breiteren Kund*innenbasis und den Ressourcen eines Marktführers in DACH profitieren.
Infoniqa – ein führender Anbieter von Personal, ERP und Accounting Software und Automatisierungslösungen in DACH – möchte durch die Übernahme neue Impulse und Innovation in den Markt bringen. „Gemeinsam mit Infoniqa können wir uns nun noch stärker auf die Optimierung eines durchgängigen Prozess-Flows der bisher so lästigen Verwaltungs- und Bürokratie-Aufgaben fokussieren”, freut sich Andreas Wieczorke, einer der Geschäftsführer von Sawayo. „Damit setzen wir in den Unternehmen wichtige personelle und finanzielle Ressourcen für das Kerngeschäft frei. Eine Win-win-Situation für unsere Kunden!”
Bisher wurde Sawayo von zwei Geschäftsführern geleitet, die Innovationskompetenz und Erfahrung verbinden: Der Serial-Entrepreneur Andreas Wieczorke und der 25-jährige Bjarne Wilhelm treiben mit Kreativität und Energie die Innovationsprozesse voran. Welche Rolle die beiden Geschäftsführer im neuen Konstrukt einnehmen werden, ist der StartingUp-Redaktion nicht bekannt. Bekannt ist: Im Rahmen der Transaktion integriert Infoniqa das Team von Sawayo und erweitert seine Produktpalette.
„Unsere Vision und unsere Werte passen perfekt zu Infoniqa”, betont Bjarne Wilhelm, Geschäftsführer von Sawayo. „Mit der Unterstützung eines etablierten Marktführers werden wir Bewegung und frischen Wind in den Markt bringen und neue Standards setzen.“
become.1: HR-Tech-Start-up sichert sich 3,3 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das Heidelberger Start-up become.1 wurde 2019 von Friedrich Villhauer und David Wambsganss gegründet und ist eine All-in-One-Plattform für Mitarbeitenden-Benefits.
In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, Mitarbeitende zu binden und neue Talente zu gewinnen. Obwohl Mitarbeitenden-Benefits dabei unterstützen sollen, verfehlen sie oft ihr Ziel: Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden in Deutschland nutzt die angebotenen Benefits regelmäßig. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Benefits häufig nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Um diesen gerecht zu werden, müssen Unternehmen unterschiedliche Benefits anbieten und verwalten – das ist jedoch mit erheblichem bürokratischen Aufwand und komplexen steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Regelungen verbunden.
Genau hier setzt become.1 an: „Mit unserer digitalen All-in-One-Plattform für Mitarbeiter-Benefits, die minimalen Aufwand für Arbeitgebende und maximale Flexibilität für Arbeitnehmende bietet, helfen wir Unternehmen dabei, ihre Position gegenüber Mitarbeitenden und Talenten zu stärken“, sagt Friedrich Villhauer, Co-CEO von become.1.
„Wir sorgen dafür, dass Mitarbeitenden-Benefits in doppelter Hinsicht Benefits werden – für Arbeitgebende und ihre Mitarbeitenden. Schon heute zeigen gesteigerte Nutzungsraten unserer Angebote von bis zu über 90 Prozent, dass become.1 einen echten Beitrag zur Mitarbeitenden-Bindung leisten kann“, ergänzt Co-CEO David Wambsganss.
Seit der Gründung 2019 konnte das Start-up nach eigenen Angaben bereits mehrere hundert Kund*innen von sich überzeugen, darunter namhafte Unternehmen wie Hypoport, Stadler Rail, Knuspr, Diconium und Eurofins Genomics. Der Bedarf für eine Lösung wie die von become.1 ist groß, denn die Anforderungen an Corporate Benefits steigen: Mitarbeitende erwarten, dass das Angebot nicht nur vielfältig, sondern auch leicht zugänglich und an ihre persönliche Lebenssituation anpassbar ist. Mit einem vom Arbeitgebenden bereitgestellten monatlichen Budget können sie über become.1 selbst flexibel entscheiden, wie sie ihre Benefits nutzen möchten – ob für die ÖPNV-Monatskarte, das Mittagessen, Sportkurse, private Internetkosten oder KiTa-Gebühren.
Unternehmen wählen über die digitale All-in-One-Plattform aus, welche Benefits sie ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Diese lassen sich einfach, steuerkonform und rechtssicher verwalten sowie nahtlos in bestehende HRM-Systeme (Human Ressource Management) und Lohnabrechnungsprogramme integrieren. So werden Verwaltungsprozesse minimiert, während Unternehmen und Mitarbeitende mehr Flexibilität erhalten. Die Plattform richtet sich an deutsche Unternehmen, bietet jedoch auch Angebote für ihre Mitarbeitenden im europäischen Ausland an. Dazu gehören bereits Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Spanien, UK und Luxemburg.
Das frische Kapital kommt vom Lead-Investor D11Z. Ventures, Haufe Group Ventures, dem Start-up BW Innovation Fonds, der von der MBG Baden-Württemberg gemanagt wird, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie von namhaften Business Angels, u.a. Matthias Allmendinger (Taxdoo), Sebastian Koch (ehemals KPMG) und Maru Winnacker (Urania Ventures). Der HTGF und weitere Business Angels waren bereits 2022 an der Pre-Seed-Runde beteiligt, in der u. a. auch Thomas Otter (Acadian Ventures) und Michal Jarocki (ehemals Commerzbank) investierten. Jetzt gewinnt das Start-up mit Haufe Group Ventures zusätzlich einen neuen strategischen Partner. Die Seed-Runde soll den Ausbau des Produktportfolios und die weitere Internationalisierung vorantreiben.
„Die Plattform von become.1 setzt neue Maßstäbe im Management von Mitarbeiter-Benefits. Durch die flexible Lösung wird der Aufwand für Arbeitgeber und -nehmer auf ein Minimum reduziert. Die Kombination aus Nutzerfreundlichkeit und 100-prozentiger Steuerkonformität hat uns als Investor überzeugt“, sagt Jan Ludwig, Investment Manager des Lead-Investors D11Z.Ventures.
Zählerfreunde: Münchner CleanTech-Start-up sichert sich Mio.-Investment
Das 2021 von Tobias Keussen, Jakob Kungel, Franz Busch, Jakob Meggendorfer und Jonas Pfab gegründete Start-up Zählerfreunde hat sich auf digitale Energiemanagement-Lösungen spezialisiert und erhält eine siebenstellige Investment-Summe zur Weiterentwicklung und Expansion seiner Lösungen.
Zählerfreunde hat sich auf digitale Energiemanagement-Lösungen spezialisiert und bietet diese als White-Label-Lösung für Energieversorger, Messstellenbetreiber, Mieterstromprojekte und Immobilienunternehmen an. Die dazu entwickelte Energiemanagement-Software ermöglicht es Haushalten und Unternehmen per App und Web-Lösung, ihren Energieverbrauch transparent zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren, um so Energiekosten und CO2- Emissionen zu senken.
Jetzt konnte sich Zählerfreunde in der aktuellen Seed-Finanzierungsrunde eine siebenstellige Investment-Summe sichern. Schon 2022 hatte das Start-up eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit Enpulse, Erich Wex und capacura erfolgreich abgeschlossen und kann so nun nahtlos mit neuen Wachstumsmaßnahmen weitermachen. Neben den bestehenden Investoren konnte Zählerfreunde mit der Salzburg AG und den Stadtwerken Herne auch zwei neue Kapitalgeber gewinnen.
Tobias Keussen, CEO von Zählerfreunde, sagt zur erfolgreichen Finanzierungsrunde: „Diese Kapitalspritze ermöglicht uns, weitere wichtige Meilensteine zu erreichen, denn dafür brauchen wir neue Entwickler und Sales-Mitarbeiter. Unsere White-Label-Lösung bekommt noch mehr neue Funktionen, damit sie nahtlos an die Systeme von Energieversorgern, Mieterstromunternehmen und Messstellenbetreiber angebunden werden kann. Für Privathaushalte und Unternehmen werden Dashboards noch übersichtlicher und transparenter als sie ohnehin schon sind. Zusätzlich erweitern wir die intelligenten Steuerungen durch eine KI-Lösung, damit unsere Kunden Strom immer nur dann verbrauchen, wenn er am günstigsten ist.“
Expansionspläne und hohes Marktpotenzial – in Deutschland und Europa
Insgesamt werden in Deutschland bis 2032 rund 16 Millionen verpflichtende Smart-Meter erwartet, hinzu kommen etliche freiwillige Einbauten. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von mehr als einer Million Stück. Und trotzdem können viele Energieversorger das Potenzial der intelligenten Stromzähler für ihre Endkund*innen noch nicht voll ausschöpfen. Oft fehlen schlicht die Technik und entsprechende Expertise, um geeignete Energiemanagement-Lösungen anzubieten. Genau hier schafft die B2B- und White-Label-SaaS-Lösung von Zählerfreunde Abhilfe und ermöglicht rund 1000 Energieversorgern in Deutschland, bestehende Kund*innen einzubinden und neue Kund*innen zu gewinnen.
Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen nun weitere europäische Märkte erschließen. Denn auch hier zeigt sich großes Potenzial für die Zählerfreunde-Anwendung. Vor allem Länder wie z.B. Österreich, in denen der Smart-Meter-Rollout schon weiter fortgeschritten ist und es den Energieversorgern oft an entsprechender Software fehlt, stehen dabei im Fokus der Expansionspläne.
Statements der beteiligten Investoren
Florian Fichter, Geschäftsführer von Enpulse: „Die Entwicklung von Zählerfreunde seit der Pre-Seed-Finanzierung Ende 2022 hat uns überzeugt, weiter in das Start-up zu investieren. Das Marktpotenzial in Deutschland und Europa ist vielversprechend und der Aufholbedarf bei Energieversorgern groß. Allein Österreich wird bis Ende 2024 sechs Millionen Smart-Meter installieren. Manche EU-Länder haben schon jetzt eine hundertprozentige Abdeckung erreicht – und erfahrungsgemäß benötigen sie dafür immer zusätzliche Software und Dienstleistungen. Zählerfreunde bietet großes Potenzial die “Datenlücke” zwischen Smart-Metern und unseren Kund*innen zu schließen. Damit decken wir die wichtige Kompetenz des Energieserviceanbieters ab und schaffen gleichzeitig die Basis für weitere datengetriebene Lösungen.”
Business Angel Erich Wex: „In den vergangenen zwei Jahren hat Zählerfreunde bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, sich immer mehr Marktanteil zu sichern. Inzwischen wird die White-Label-Softwarelösung von mehr als 20 Energieunternehmen eingesetzt. Zusätzlich wurde ein neues Produkt speziell für KMUs entwickelt. Jetzt expandiert das Startup auch nach Österreich und in die Schweiz – und im kommenden Jahr auch in weitere EU-Länder. Bei all diesen vielversprechenden Schritten möchte ich ein verlässlicher Wegbereiter sein.“
Michael Baminger, CEO der Salzburg AG: „Dekarbonisierung, Kundenfokus und stetige Innovation sind drei zentrale Werte der Salzburg AG. Die Beteiligung an der Zählerfreunde GmbH hilft uns, unsere Innovationsstrategie zu forcieren, unsere Position als Anbieter digitaler Energiemanagement-Systeme zu stärken, und einen Energieeffizienz-Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden zu schaffen – gemeinsam mit Zählerfreunde. Insofern ist es uns eine besondere Freude, sie beim Eintritt in den österreichischen Markt zu unterstützen.“
Gründer*in der Woche: Pflanzpaket: Frischer Wind für den Zimmerpflanzenmarkt
Viele von uns lieben es, ihre Wohnungen mit Zimmerpflanzen in grüne Oasen zu verwandeln. Doch was, wenn diese Pflanzen alles andere als umweltfreundlich sind? Das junge Leipziger Start-up Pflanzpaket stellt genau diese Frage und bietet die Antwort.
Viele Menschen denken, dass Zimmerpflanzen automatisch gut für die Umwelt sind, weil sie grün sind. Doch in Wirklichkeit gibt es einige Probleme: Oft werden Zimmerpflanzen in fernen Ländern gezüchtet und müssen lange Transportwege zurücklegen, was zu einem hohen CO₂-Ausstoß führt. Zudem wachsen viele Pflanzen in Substraten aus Torf, dessen Abbau die Natur schädigt. Auch der Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln belastet die Umwelt und führt zu langfristig ungesunden Zimmerpflanzen.
Pflanzpaket setzt genau hier an. 2020 gründeten Albert Riehl und Max Winderlich ihr Start-up als Nebenprojekt zu ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Leipzig. Was als Hobby begann, entwickelte sich schnell zu einer Plattform, die fundierte Informationen und umweltfreundliche Lösungen für tausende Zimmerpflanzenliebhaber bietet.
Die Gründer hinterfragten die konventionelle Pflanzenproduktion und entwickelten eine umweltfreundlichere Methode. Ihr Ansatz konzentriert sich auf die dezentrale Anzucht von Zimmerpflanzen aus Samen. „Mit begleitenden Anzuchtsets und Aufklärungsarbeit werden Konsument*innen dabei unterstützt, ihre eigenen Zimmerpflanzen aus Samen zu ziehen. Dadurch wird der ökologische Fußabdruck erheblich reduziert und die Pflanzen wachsen gesünder und robuster heran“, erklärt Albert.
Die Herausforderung der Anzucht aus Samen
Die Anzucht von Zimmerpflanzen aus Samen mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen. Doch durch speziell angepasste Anzuchtsets macht Pflanzpaket den Prozess kinderleicht. Um sicherzustellen, dass auch Anfänger*innen erfolgreich ihre Pflanzen ziehen können, arbeitet das Team mit Expert*innen zusammen und wertet aktuelle wissenschaftliche Studien aus. „Mit abgestimmten Anzuchtsubstraten konnte die Keimquote verschiedener Samen gegenüber klassischen Substraten um bis zu 70 Prozent gesteigert werden. Die Sets enthalten hochwertige Samen mit Keimgarantie, eine detaillierte Anleitung und einen Anzuchttopf aus Bambusfasern“, so Max.
Gesündere Pflanzen durch eigene Anzucht
Selbst gezogene Zimmerpflanzen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern oft auch gesünder und widerstandsfähiger als gekaufte Pflanzen. Da sie von Anfang an in einer natürlichen Umgebung ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien aufwachsen, entwickeln sie ein starkes Wurzelsystem und eine robuste Blattstruktur. Dies macht sie weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Außerdem können die Pflanzen in ihrem eigenen Tempo wachsen, was zu einer besseren Anpassung an das heimische Umfeld führt und eine längere Lebensdauer fördert.
Pflanzpaket: Eine Bewegung für mehr Transparenz
Pflanzpaket versteht sich als Teil einer Bewegung, die Transparenz in der Pflanzenindustrie fordert und aufklärt. Auf der firmeneigenen Website zeigt das Unternehmen die Probleme der konventionellen Pflanzenzucht auf und bietet Lösungen an. Die Gründer sind überzeugt, dass ihre Methode nicht nur die ökologischen Probleme der Pflanzenproduktion löst, sondern auch langfristig gesündere und widerstandsfähigere Pflanzen hervorbringt.
In den kommenden Jahren plant Pflanzpaket, sein Produktportfolio um weitere Anzuchtsets für Zimmerpflanzen sowie umweltfreundliche Pflegeprodukte wie organischen Dünger und natürliche Pflanzenschutzmittel zu erweitern. Zudem soll die Anzuchtbegleitung für Kund*innen weiter optimiert werden. „Wir wollen sicherstellen, dass die Pflanze nach der Keimung gesund weiterwächst und unsere Kund*innen auch bei Schädlingen oder Pflegefragen mit unserer Unterstützung rechnen können“, so Albert.
Das langfristige Ziel des Start-ups ist es, „die führende Plattform für umweltfreundliche und gesunde Zimmerpflanzen zu werden, den Kauf von Wegwerfpflanzen zu reduzieren und die Anzucht von Zimmerpflanzen als nachhaltige Praxis fest in der Gesellschaft zu verankern“, so Max abschließend.
Empion: Berliner HR-Tech-Start-up übernimmt Recruiting-Unternehmen Zalvus
Nur 2,5 Jahre nach der eigenen Gründung: Das von Dr. Larissa Leitner und Dr. Annika von Mutius gegründete HR-Tech Empion übernimmt mit Zalvus eine der führenden deutschen Recruiting-Lösungen.
Das HR-Tech-Start-up Empion, das durch automatisiertes Headhunting die Recruiting-Branche aufs nächste Level hebt, gibt heute die Übernahme des Technologieunternehmens Zalvus bekannt. Zalvus, seit 2015 unter den führenden Unternehmen der Personalbranche Deutschlands, optimiert mit neuesten Technologien und Strategien nachhaltig den gesamten Hiring-Prozess.
Die Übernahme führt zur weiteren Effizienzsteigerung im Rekrutierungsprozess: “Unser KI-basiertes Kultur-Matching reduziert die Cost per Hire um bis zu 61 Prozent, doch der größte Mehrwert liegt vielmehr in der kulturellen Passung; letztlich also der Mitarbeiterbindung. Diese Effizienzen können wir nun durch die strategische Übernahme weiter verbessern”, erklärt Dr. Larissa Leitner, Co-Founder und Co-CEO von Empion.
Mit Sitz in Berlin unterstützt Zalvus seit 2015 über 600 Kund*innen anhand technologiebasierten Rekrutierungsstrategien bei der Suche nach hochqualifizierten Fach- und Führungskräften. Der strategische Ansatz basiert auf modernsten Methoden, wie Performance-Marketing, Big Data-Analysen, Gamification und KI-Anwendungen. “Zalvus stärkt nicht nur unsere Marktpositionierung; der Zusammenschluss unterstützt unsere Vision, den Recruiting-Markt mit KI-basierten Technologien nach europäischen Wertvorstellungen grundlegend zu transformieren”, sagt Dr. Annika von Mutius, Co-Gründerin und Co-CEO von Empion.
Auch bei Zalvus sieht man die Übernahme als Win-Win für die Kunden auf beiden Seiten: “Die gebündelte Expertise vergrößert das angebotene Recruiting-Portfolio für Vermarktungs-, Auswahl- und Optimierungsverfahren“, erklärt Matilda von Gierke, Co-Gründerin von Zalvus.
Auf Seiten der Investoren ist die Übernahme ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft
“Die Übernahme von Zalvus ermöglicht Empion die Stärkung der Marktpositionierung und eine schnellere Expansion", so Rouven Dresselhaus, Investor und Board Member von Empion.
Robin Behlau, Frühphasen-Investor und Board Member von Empion, sagt: "Empion hat trotz des jungen Alters einen außergewöhnlichen Wachstumspfad eingeschlagen, der mit dieser Akquisition nochmals eine neue Dimension erreicht.“
“Die Übernahme von Zalvus durch Empion ist ein richtungsweisender Schritt in der Konsolidierung des europäischen Recruiting-Marktes, der erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft haben wird”, unterstreicht Samuli Siren, CEO und Managing Partner von Redstone VC.
Die Zalvus-Gründer Matilda von Gierke, Florian Burchett und Christoph Schuster stehen Zalvus und Empion auch nach der Übernahme weiter beratend zur Seite. Die Marke Zalvus bleibt bestehen und wird als Teil der Empion Group fortgeführt. Kunden können weiterhin auf ihre gewohnte Dienstleistung zugreifen. Mit der kulturbasierten Rekrutierungsstrategie kann Empion jedoch ergänzend einwirken.
assetbird: 2,4 Mio. Euro für Berliner PropTech-Start-up
Das 2020 gegründete Berliner Start-up assetbird hat Wachstumskapital in Höhe von 2,4 Mio. Euro von 468 Capital und IBB Ventures eingeworben. Die Summe soll in den Ausbau des Teams sowie der Softwareplattform für den Immobilienankauf fließen.
Auch im Jahr 2024 erfassen Immobilienunternehmen neue Angebote, E-Mails und Dokumente noch manuell in verschiedenen Excel-Listen und Ordnern. Das Berliner Start-up assetbird – 2020 gegründet und geleitet von Co-Founder & CEO Tobias Dochow, Co-Founder & CSO Nico Kramp sowie Co-Founder & CTO Christian Sauer – bietet mit seiner Software eine digitale Lösung für den Immobilienankauf, um diese veralteten Prozesse effizient abzulösen. Unternehmen aller Größen, Assetklassen und Geschäftsmodelle erfassen damit Angebote automatisch, priorisieren ihre Pipeline und werten eigene Marktdaten aus.
Seit der Gründung vor vier Jahren haben die Gründer assetbird als Marktstandard etabliert. Finanziert mit ausgewählten Business Angels ist das Start-up nach eigenen Angaben heute profitabel. Das überzeugte die Gründer, jetzt weiter in das Wachstum des Unternehmens zu investieren und mit 468 Capital und IBB Ventures eine Finanzierung in Höhe von 2,4 Mio. Euro aufzunehmen. Das Geld wird in den Ausbau der Plattform und des Teams fließen.
„Wir haben seit dem ersten Tag das Produkt im engen Austausch mit unseren Kunden entwickelt. Dabei ist schnell eine engagierte Community entstanden, mit der wir trotz kleinem Team einen nachgefragten Marktstandard etablieren konnten. Neben der einfachen Bedienbarkeit schätzen unsere Kunden besonders die neuen Wachstumsimpulse, die wir mit assetbird in die traditionelle Immobilienwelt bringen”, sagt assetbird-CEO Tobias Dochow.
Emanuel Pallua von 468 Capital: „Wir sehen nur wenige Startups, die sich so schnell in einer Branche als klarer Marktführer etablieren konnten - und das trotz herausfordernder Marktlage mit vielen Insolvenzen, gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten. Nun steht der neue Wachstumszyklus bevor und unser Invest darf assetbird unterstützen, diesen erfolgreich in die Tat umzusetzen.”
„Uns begeistert, wie fokussiert assetbird eine Lösung für den Immobilien-Mittelstand entwickelt hat, die dessen Bedürfnisse passgenau abdeckt. Nicht zuletzt überzeugte uns, wie das Team um die Gründer Tobias, Nico und Christian Startup- und Industrie-Expertise vereint und so ein hohes Wertschöpfungspotenzial für Immobilienunternehmen hebt”, so Jessica Wimalasooriyar von IBB Ventures.
Und das sei – so die Gründer – erst der Anfang einer neuen Geschäftsphase, in der die ambitionierten Berliner – auch dank der Finanzspritze – ihr Standard-Tool für den Immobilienankauf und die nahtlose Zusammenarbeit von Immobilienunternehmen weiter nach vorne treiben werden.
Scoobe3D: Insolventes 3D-Start-up findet Investor aus Dubai
Die Patente und Technologie des seit Februar 2024 in Insolvenz befindlichen Augsburger Start-ups Scoobe3D gehen an das 3D-Druckunternehmen Immensa aus Dubai; auch die Gläubiger profitieren von dem Deal.
Für das Augsburger 3D-Start-up Scoobe3D wurde ein Investor gefunden. Das junge Unternehmen musste im Februar dieses Jahres einen Insolvenzantrag stellen. Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky von Anchor Rechtsanwälte hatte seitdem gemeinsam mit den Gründern des Unternehmens, Carolin Berlow, Julian Berlow und Benjamin Bönsch, vielfältige Anstrengungen unternommen, um eine langfristige Fortführungslösung zu finden.
Mit dem Verkauf der Patente und der Technologie an das Digital Manufacturing-Unternehmen Immensa konnte nun das Know-how der Firma gesichert werden. Außerdem wurde durch den Verkauf eine erhebliche Summe erlöst, die für die Ansprüche der Gläubiger verwendet wird. „Ich bin froh, dass uns eine Investorenlösung gelungen ist. In den aktuellen Zeiten ist es nicht leicht, einen Käufer für junge Technologie-Unternehmen zu finden. Nun ist aber sichergestellt, dass die innovative Technologie von Scoobe3D erhalten bleibt. Außerdem konnten wir einen erfreulichen Betrag für die Insolvenzmasse erzielen, um damit den Gläubigern einen Teil ihrer Forderungen zu erstatten“, erklärt Dr. Alexander Zarzitzky von der Augsburger Kanzlei von Anchor Rechtsanwälte.
3D-Scanner im Handy-Format
Das innovative Start-up hat einen hochpräzisen 3D-Scanner entwickelt. Mit dem mobilen Gerät im handlichen Smartphone-Format können Nutzer*innen dreidimensionale Scans schnell und ohne umständliche Vorbereitung anfertigen. Anweisungen auf dem Scanner-Display führen bequem durch den Scan-Vorgang. Der 3D-Scanner beruht auf einer eigens patentierten Technologie, wodurch sich auch glänzende oder reflektierende Oberflächen bei geringem Aufwand auf bis zu 0,1 Millimeter Genauigkeit scannen lassen. Der Augsburger Physiker Julian Berlow hat die Technologie von Scoobe3D erfunden und 2016 zum Patent angemeldet. Anfang 2018 gründete er dann gemeinsam mit Carolin Berlow und Benjamin Bönsch das Unternehmen.
Investor Immensa stammt aus Dubai
„Die patentierte Technologie von Scoobe3D kannten wir bereits aus dem Markt. Wir fanden die Idee sehr beeindruckend und haben das Unternehmen daher nicht aus den Augen verloren. Nun können wir den einmaligen technologischen Ansatz für hochpräzise 3D-Scans in Kombination mit einem einfachen Handling für unsere Anwendungen nutzen“, erklärt Fahmi Al Shawwa, Co-Founder and CEO von Immensa. Und weiter: „Die Übernahme der Technologie von Scoobe3D passt perfekt zu Immensas Mission, die Ersatzteil-Lieferketten durch Digitalisierung und fortschrittliche Fertigung zu revolutionieren. Diese hochpräzise 3D-Scan-Funktion wird unsere Fähigkeit verbessern, genaue digitale Zwillinge von kritischen Ersatzteilen zu erstellen. Darüber hinaus wird der mobile und benutzerfreundliche Charakter des Scoobe3D-Scanners unsere Bemühungen zur Massendigitalisierung erheblich beschleunigen und es uns ermöglichen, schnell umfassende digitale Bestände für unsere Kunden im Energiesektor aufzubauen.“
Immensa ist das größte Unternehmen für digitale Fertigung in der Region Naher Osten und Nordafrika (MENA). Es bietet Lösungen für die fortschrittliche Technologien wie die additive Fertigung (AM) an, um physische Ersatzteile in die digitale On-Demand-Welt zu überführen.
Mehrere Finanzierungsrunden
Im Jahr 2018 startete Scoobe3D mit einer Crowdfunding Kampagne und brachte den ersten eigenen 3D-Scanner auf den Markt. Anfang 2020 konnte Scoobe3D dann eine durch das Investorennetzwerk BayStartUP arrangierte Seed-Finanzierungsrunde unter anderem unter Beteiligung der Bayern Kapital GmbH erfolgreich abschließen. Im Jahr 2021 folgte dann eine weitere Finanzierungsrunde – im Wesentlichen unter Beteiligung der bisherigen Investoren. Auch die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft steuerte eine Mezzanine-Finanzierung bei, um das Wachstum zu unterstützen. Zu den Kund*innen von Scoobe 3D gehörten unter anderem die Tech-Unternehmen Apple und Sony. Scoobe3D kämpfte immer mehr mit zunehmender Konkurrenz aus China. Weiterhin verzögerte sich die Marktreife für eine neue Produktgeneration. Die Versuche, neue Investor*innen zu finden, schlugen fehl und daher musste das Unternehmen am 14.02.2024 einen Insolvenzantrag stellen.
DeepTech-Start-up eleQtron im Dialog mit Minister Habeck
Das 2020 gegründete DeepTech-Start-up eleQtron zielt darauf ab, Quantencomputer für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Bundeswirtschaftsminister Habeck informierte sich vor Ort in Siegen vor dem Hintergrund, Deutschland als führenden Standort für Quantencomputing zu etablieren.
Das 2020 von Prof. Dr. Christof Wunderlich, Dr. Michael Johanning und Jan Henrik Leisse gegründete Quantencomputer-DeepTech-Start-up eleQtron – hervorgegangen aus einer Forschungsgruppe des Lehrstuhls für Quantenoptik der Universität Siegen – zielt darauf ab, Quantencomputer endlich für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Dafür setzt das Start-up auf die firmeneigene und bahnbrechende MAGIC-Technologie (MAgnetic Gradient Induced Coupling), die die Steuerung der Ionen-Qubits skalierbar und sehr präzise macht. Zu den Investoren und Förderern zählen unter anderem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Landesregierung Nordrhein-Westfalens und Earlybird.
Bundeswirtschaftsminister trifft Start-up
Jetzt haben die Gründer und ihr Team, das mittlerweile aus mehr als 50 internationalen*innen aus 18 Nationen besteht, prominenten Besuch erhalten: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat das Quantencomputer-DeepTech-Start-up in Siegen besucht. Er verschaffte sich dort einen Überblick, wie sich das Unternehmen aktuell entwickelt, welche enorme wirtschaftliche Bedeutung Quantentechnologie in wenigen Jahren einnehmen kann und welche konkreten Bedürfnisse insbesondere DeepTech-Start-ups in Deutschland haben.
In den Gesprächen mit den Gründern ging es speziell auch darum, wie sich stark forschungsgetriebene Start-ups langfristig und nachhaltig finanzieren können und welche Hindernisse es aktuell gibt. Der Besuch des Ministers unterstreicht die Bedeutung von eleQtron als erster deutscher Quantencomputer-Hersteller und der gesamten Quantencomputing-Industrie für die Zukunft der deutschen Technologie- und Start-up-Landschaft.
„Es ist uns eine große Ehre, dass Vizekanzler Robert Habeck uns besucht hat“, sagte Jan Leisse, Co-Gründer und CEO von eleQtron. "Bundesminister Habeck setzt wichtige Impulse für die Startup-Szene in Deutschland, besonders im Bereich der Hochtechnologien. Seine Unterstützung und die der öffentlichen Hand sind essentiell, um die Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.“
Leisse betonte weiter: „Die Aufträge, die wir beispielsweise vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bekommen, sind wichtig für uns und ein entscheidender Hebel, um auch private Investitionen zu mobilisieren. Deutschland ist stark gestartet in der Entwicklung des Quantencomputings, aber die Welt um uns herum schläft nicht. Wir dürfen nicht nachlassen beim weiteren Ausbau dieser Schlüsseltechnologie. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Epoche für die Menschheit – das Quantenzeitalter wird das Digitalzeitalter ablösen.“
Während des Besuchs hatte Minister Habeck die Gelegenheit, den innovativen Ansatz von eleQtron kennenzulernen, der auf der oben erwähnten MAGIC-Technologie basiert und das Potenzial hat, die Rechenleistung auf ein neues Niveau zu heben. In dem Austausch mit dem Minister ging es um langfristige Unterstützung und Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie, um Deutschland als führenden Standort für Quantencomputing zu etablieren. Habeck sagte seine Bereitschaft zu, alle notwendigen Kräfte zu mobilisieren, um Deutschland für wichtige Zukunftstechnologien zu wappnen. Dazu gehört auch Technologie-Souveränität, um Abhängigkeiten von den USA oder China zu vermeiden.
EY Startup Academy 2024 – jetzt bewerben!
Die EY Startup Academy ist zurück – gesucht sind Tech- und FinTech-Start-ups, die innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate über einen nachgewiesenen Product-Market-Fit, ein Minimum Viable Product, klare Wachstumsambitionen und einen Finanzierungsbedarf verfügen. Bis zum 1. September kannst du dich bewerben – hier gibt’s alle Infos.
Die unaufhaltsame Digitalisierung bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich. Parallel zu diesen Veränderungen hat die digitale Transformation sämtliche Branchen mit Wucht erreicht. Mit der vollständigen Durchdringung der privaten und unternehmerischen Realität durch Online-Kanäle und Smartphones bis hin zum Internet of Things ist die technologiebasierte Innovation zu einem wesentlichen Treiber der Veränderung geworden. Neue Lösungen und Produkte – bis dato nicht gefragt oder unvorstellbar – werden plötzlich verlangt.
EY hat sich mit seinem Motto Building a better working world unter anderem der Förderung des Fortschritts verschrieben. Die EY Startup Academy stellt in diesem Rahmen einen weiteren Schritt zur Fortentwicklung unternehmerischer Innovation durch Start-ups dar.
Am 26. September 2024 beginnt die nächste EY Startup Academy. Gesucht werden ambitionierte Tech- und FinTech-Geschäftsmodelle mit Zukunftspotenzial, um sie gemeinsam weiterzuentwickeln.
Was ist die EY Startup Academy?
Die EY Startup Academy ist ein 6-wöchiges Programm, bei dem ausgewählte Start-ups die einmalige Chance bekommen, ihr Geschäftsmodell und dessen Hauptkomponenten durch strukturierte Hilfe und Beratung von EY-Expert*innen verbessern zu können. Das Programm findet einmal jährlich von September bis November statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Das Programm richtet sich an Tech-Start-ups, welche die Alpha-Phase durchlaufen haben, bereits ein Minimum Viable Product oder einen Proof of Concept vorweisen können und innerhalb der nächsten 12 Monate eine Finanzierung anstreben.
Die EY Startup Academy besteht aus einer Reihe von Workshops und Training-Events, die von EY in Frankfurt angeboten werden. Zusätzlich werden Fireside Chats mit Investor*innen und ausgewählten Corporates sowie Founders Chats mit bereits erfolgreichen Gründer*innen zum Erfahrungsaustausch durchgeführt. Insgesamt finden im Rahmen des Programms über 30 Veranstaltungen statt.
EY veranstaltet die Startup Academy zusammen mit Austrian Angels Investors Association, BlackWood Capital Partners, Blockchain Founders Capital, Business Angels FrankfurtRheinMain, C3 Management, Campus Founders, ChannelCreator, CTG Consulting, CV VC, Dieter von Holtzbrinck Ventures (DvH Ventures), GE Healthcare, HIGHEST, High-Tech Gründerfonds (HTGF), IBM, neosfer, neoteq ventures, Optio Incentives, OVHcloud, seed + speed Ventures, SixThirty Ventures, Sparkassen Innovation Hub, SpeedInvest, StartingUp, STATION, TechQuartier, UPSTART und W&W-Gruppe.
Die EY Startup Academy ist Ausdruck des EY-Engagements, das Startup Ökosystem und die Gründer*innen bei ihrer Reise „from Idea to Exit“ zu unterstützen. Mit diesem Programm hilft EY Start-ups bei schwierigen Fragestellungen rund um Steuern, Audit und Finanzierung/Bewertung. Hinterfragt wird mit der Brille des/der Investor*in Businessplan, Skalierungsfähigkeit von Organisation und IT, sowie rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen mit dem Ziel, dass sich Start-ups auf ihre Kernaktivitäten fokussieren und ihre Investor Readiness schnellstmöglich erreichen können. Das Ziel ist es, damit auch zum nachhaltigen Wachstum des Ökosystems für Start-ups in Europa beizutragen – im Sinn von Building a better working world.
Was ist der Mehrwert für dich als Teilnehmer*in der EY Startup Academy?
- Langfristige, honorarfreie Begleitung durch EY in strategischen und operativen Fragestellungen auch in späteren Stufen der Unternehmensentwicklung
- Zugang zum EY Ökosystem für Start-ups: Academy Alumni Club, Entrepreneur of the Year, Zugang zu globalen und regionalen EY Events
- Konzentrierter Wissenstransfer in Bereichen, die für Start-ups von zentraler Bedeutung sind
- Zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit Investor*innen, Corporates, erfolgreichen Gründer*innen und anderen Start-ups
- Kostenfreier Zugang zum TechQuartier mit jeweils zwei Arbeitsplätzen für die Dauer des Programms
- Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro und das EY Startup Academy Siegel, mit dem du werben kannst
- Bühne, um deine Bekanntheit zu steigern
- Exklusiver Zugriff auf proprietäre EY Tools, die den Innovationszyklus ganzheitlich abdecken und ständig weiterentwickelt werden auf Basis unseres weltweiten Ökosystems von Start-ups und Entrepreneur*innen. EY Growth Navigator hilft Strategien und Wachstumspläne zu evaluieren und entwickeln, EY VentureBuilder hilft markt-orientierte Produkt-Roadmaps ganzheitlicher zu entwickeln und umzusetzen, EY Finance Navigator hilft Finanzpläne entwickeln und Geschäftsmodelle zu modellieren.
Neugierig geworden? Am 26. September 2024 beginnt die nächste EY Startup Academy. Bis zum 1. September 2024 kannst du dich bewerben!
Global Entrepreneurship Survey 2024 – Fokus Kleinunternehmen
Anlässlich des diesjährigen World Entrepreneurs Days veröffentlicht GoDaddy neue Daten seiner globalen Studie. Beleuchtet werden die Beweggründe, Hindernisse und Erfolge von Kleinunternehmer*innen in der DACH-Region.
Was motiviert Menschen dazu, ihre sicheren Jobs aufzugeben und den Schritt ins Unternehmertum zu wagen? In einer Welt, die sich ständig wandelt, ist der Weg in die Selbständigkeit eine Reise voller Herausforderungen und Erfolgsgeschichten.
GoDaddy, weltweit agierender Anbieter von Websites und Domains, veröffentlicht die Ergebnisse seiner Global Entrepreneurship Survey 2024. Sie beleuchten die Beweggründe, Hindernisse und Erfolge von Unternehmer*innen in der DACH-Region.
Motivationen und erste Hürden
Die Umfrage zeigt die vielfältigen Hintergründe der heutigen Unternehmer*innen. Die Mehrheit der Befragten gehört den Millennials (36 %) und der Generation X (34 %) an, gefolgt von den Babyboomern (22 %) und der Generation Z (8 %). Bildungstechnisch haben 61 % der Befragten einen Schul- oder Ausbildungsabschluss, 24 % verfügen über einen Universitätsabschluss, und 15 % besitzen einen höheren akademischen Grad.
Die Hauptmotive für den Schritt in die Selbständigkeit waren das Verfolgen einer Leidenschaft (31 %), der Wunsch nach mehr Flexibilität (18 %) und die Notwendigkeit eines beruflichen Neuanfangs (16 %).
Auffällig ist, dass 40 % der Unternehmer*innen ihre Firmen seit weniger als fünf Jahren führen, was auf eine dynamische und lebendige Gründerszene in der DACH-Region hinweist. Unabhängig davon, ob sie gerade erst gestartet sind oder schon länger am Markt agieren – die frühen Phasen des Unternehmertums sind häufig von großen Herausforderungen geprägt. Zu den größten Hürden beim Unternehmensstart zählten die Online-Vermarktung (31 %), steuerliche Fragen (25 %) sowie fehlendes Fachwissen in der Geschäftsplanung und -führung (24 %). Um diese Hindernisse zu überwinden, setzten Unternehmer*innen ihre finanziellen Ressourcen strategisch ein: Die ersten Investitionen flossen dabei vor allem in Ausrüstung (20 %), Inventar (13 %) und Online-Marketing (13 %).
Aktuelle Herausforderungen und digitale Transformation
Mit dem Wachstum eines Unternehmens verändern sich auch die Herausforderungen. Derzeit sehen 48 % der Befragten Kund*innenbelange als ihre größte Herausforderung an, gefolgt von finanziellen Schwierigkeiten (26 %) und Problemen im Umgang mit Mitarbeitenden (23 %).
Der verstärkte Fokus auf Equipment (27 %) verdeutlicht die Relevanz einer digitalen Transformation. Unternehmer*innen investieren zunehmend in den Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur, darunter insbesondere in Online-Marketing (16 %) und die Entwicklung neuer Produkte (13 %). Für viele könnte dieser digitale Wandel der Schlüssel zu neuen Wachstumschancen und langfristigem Erfolg sein.
Beratung suchen und Erfolg messen
Mentoring spielt eine zentrale Rolle im unternehmerischen Werdegang: 46 % der Geschäftsinhaber*innen haben sich Rat bei erfahrenen Mentor*innen geholt. Unternehmer*innen sind sich einig, dass ihnen diese Unterstützung dabei hilft, die Komplexität des Geschäftsalltags zu meistern und entscheidend zu ihrem Erfolg beiträgt.
Die positiven Auswirkungen des Unternehmertums sind deutlich spürbar: 85 % der Befragten berichten, dass sich ihr Leben seit dem Start ihrer unternehmerischen Tätigkeit verbessert hat.
Diese Zufriedenheit motiviert viele, höhere Ziele zu verfolgen: 63 % der Unternehmen generieren bereits bis zur Hälfte ihres Umsatzes online, und 98 % derjenigen, die derzeit ein zusätzliches Einkommen erzielen, streben an, dieses zum Haupteinkommen zu machen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Plattformen und den starken Willen zur finanziellen Unabhängigkeit.
Mit Blick auf die Zukunft erwarten 52 % der Befragten eine positive Geschäftsentwicklung in den nächsten drei bis fünf Jahren – ein Ausdruck ihres Optimismus und ihres Vertrauens in ihre unternehmerischen Fähigkeiten.
Über die Umfrage: Die GoDaddy Entrepreneurship Survey 2024 wurde im Januar 2024 von Advanis u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Als Stichprobenkriterium dienten Kleinunternehmen, wobei Unternehmen anhand der Mitarbeitendenzahl definiert wurden (1 bis 49 Mitarbeitende). Insgesamt wurden 4.383 Personen befragt.
in.hub: Mio. Finanzierungsrunde für IIoT-Start-up
Das 2017 von Marco Neubert und Christian Groß gegründete Chemnitzer Soft- und Hardware-Start-up in.hub sichert sich in einer Series-A-Finanzierung einen siebenstelligen Betrag vom TGFS Technologiegründerfonds Sachsen.
Die in.hub GmbH wurde 2017 von Marco Neubert und Christian Groß in Chemnitz gegründet. Seitdem entwickelt und vertreibt es mit „siineos“ eine anpassbare, modular erweiterbare und herstellerunabhängige Lösung, die Hard- und Software-Komponenten umfasst. Anwender sind kleine und mittelständische Unternehmen, die dank siineos bessere Dateneinblicke in ihre Prozesse und Maschinen bekommen. Die Lösung ist im Vergleich zu herkömmlichen Produkten einfacher, schneller und günstiger zu implementieren.
Die Anwender*innen erhalten dank siineos Informationen über ihre teils schon länger laufenden analogen Maschinenparks, z.B. exakte Temperaturwerte, Stromspitzen oder die genaue Auslastung und Stillstandsgründe. Mithilfe dieser Informationen können die Betreiber*innen einem Verschleiß besser vorbeugen, die Auslastung effizienter managen und Energie sowie CO2 einsparen. All diese Feautures sind im Vergleich mit Marktbegleiter*innen komplett offline auch ohne Cloud nutzbar.
Das in.hub-Team besteht aus 15 Personen und wird operativ von den Gründern Marco Neubert und Christian Groß geführt. Die beiden Ingenieure haben bereits in früheren Tätigkeiten mehrjährige Erfahrung bei Entwicklung und Vertrieb mit der gleichen Zielkund*innenstruktur gesammelt und so das Start-up in kurzer Zeit zu einem stabilen Umsatzwachstum geführt.
„Unsere Vision ist es, IIoT im Mittelstand zu etablieren und die Digitalisierung analoger Maschinen für alle produzierenden Unternehmen möglich zu machen“, erklärt Mitgründer Christian Groß. „Mit unserer Lösung bieten wir eine neue Analysemöglichkeit für unsere Kunden und somit letztlich einen ganz neuen Betrieb und Einsatz ihrer Maschinen“, ergänzt Co-Founder Marco Neubert.
Die Gründer planen, mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln sowohl den Vertrieb auszubauen als auch ihre Hardware/Software-Lösung weiter zu optimieren. Zudem soll eine Plattform für zusätzliche Applikationen aufgebaut werden, damit Kunden auf einfachem Weg weitere wertvolle Informationen und Einblicke in ihre Maschinen erhalten. Perspektivisch soll die Plattform auch externen Entwicklern über ein Provisionsmodell zugänglich gemacht werden.
TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster zur Transaktion: „Bei in.hub handelt es sich um ein attraktives Wachstumsunternehmen mit einem engagierten und erfahrenen Team, das neue Geschäftsfelder im Softwarebereich erschließen will. Die Gesellschaft bewegt sich in einem etablierten Markt mit deutlichem Upside-Potenzial. Insofern freuen wir uns, als TGFS das Team von in.hub bei seiner Entwicklung zu begleiten.“
Gründer*in der Woche: Impossible Cloud
Wie die Serial Entrepreneurs Dr. Kai Wawrzinek und Dr. Christian Kaul mit Impossible Cloud den europäischen Cloud-Markt aufmischen, um den digitalen Fortschritt Europas aktiv mitzugestalten.
Europas kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor einer erheblichen Herausforderung: Der gegenwärtige Cloud-Markt ist von einer zentralisierten Machtstruktur geprägt, in der wenige große, oft außereuropäische Tech-Giganten den Ton angeben. Diese Monopolisierung führt nicht nur zu überhöhten Kosten und eingeschränkter Flexibilität, sondern birgt auch Risiken in Bezug auf die Datensouveränität.
Dr. Kai Wawrzinek, erfahrener Unternehmer, EY Entrepreneur of the Year und Gründer des Mobile-Gaming-Riesen Goodgame Studios, hat aus erster Hand erlebt, wie die monopolistischen Strukturen großer Cloud-Anbieter die Bedürfnisse europäischer Unternehmen nicht adäquat erfüllen können – insbesondere hinsichtlich Preisgestaltung, Datenhoheit, Privatsphäre und Einhaltung von europäischen Datenschutzprinzipien. „Angesichts des exponentiellen Wachstums der Datenmengen und der aktuellen Entwicklungen in der europäischen Datenpolitik ist deutlich geworden, dass eine immense Lücke zwischen der heutigen Cloud-Infrastruktur und dem klafft, was europäische Unternehmen in den nächsten fünf Jahren benötigen werden“, so Kais Erkenntnis.
Gaming und Cloud – wie geht das zusammen?
Als promovierter Jurist und strategischer Kopf hinter Goodgame, betrachtet Kai den Cloud-Markt mit einem besonders kritischen Auge. Im Online Gaming, wo Zehntausende von Spieler*innen gleichzeitig in digitalen Welten agieren, tritt die immense Bedeutung einer zuverlässigen, skalierbaren und schnellen Speicher-Infrastruktur besonders deutlich zutage. Um die täglich anfallenden massiven Datenströme zu handeln, experimentierte man bei Goodgame mit allen erdenklichen Speicher-Modellen und Kombinationen aus diesen – von reinen On-prem-Lösungen über hybride Ansätze bis hin zum vollständig Cloud-basierten und teuren Speicher-Angebot der Hyperscaler. Eines wurde dabei schnell klar: Die Abhängigkeit von zentralisierten Cloud-Diensten kann künftig zu Engpässen führen, die nicht nur die Spielerfahrung beeinträchtigen, sondern auch die geschäftliche Flexibilität und Skalierung hemmen.
Die damit einhergehende Frustration sowie die hohen Kosten und starren Strukturen der marktbeherrschenden Cloud- Anbieter*innen – Stichwort: Vendor Lock-in – motivierten Kai und seine Mitstreitende, über Alternativen nachzudenken – die Geburtsstunde von Impossible Cloud. „Die Zeit bei Goodgame hat uns gelehrt, dass wahre Innovation oft aus der Notwendigkeit entsteht, bestehende Grenzen und Frustration zu überwinden“, so der Unternehmer rückblickend.
Die Gründung: Vordenker aus Hamburg
Impossible Cloud wurde 2021 in Hamburg ins Leben gerufen. Kai sah im damit verbundenen Neudenken der CloudInfrastruktur auch die Gelegenheit, den Markt grundlegend zu verändern. Seine Vision einer dezentralisierten und souveränen Cloud-Infrastruktur für Europa fand schnell Anklang bei seinem Mitgründer Dr. Christian Kaul. Der promovierte Neurowissenschaftler und Serienunternehmer bringt seine umfangreiche Erfahrung aus der Beteiligung an Projekten wie Groupon und Airbnb bei Impossible Cloud als COO ein.
Der gemeinsame unternehmerische Geist und das Streben nach Innovation hatten die beiden bereits zuvor angetrieben, Goodgame zu einem Milliardenbusiness zu entwickeln; gemeinsam bilden Sie nun auch die Führungsspitze bei Impossible Cloud. „Unsere gemeinsame Vergangenheit und das Ziel, eine dezentrale Cloud-Infrastruktur für Europa zu schaffen, die technologisch fortschrittlich und gleichzeitig tief in den Werten der Datensouveränität verwurzelt ist, bilden das Fundament für die Gründung von Impossible Cloud“, so Mitgründer Christian.
Dezentral und Web3-basiert
Ein markantes Merkmal des jungen Start-ups: Die Cloud-Architektur ist dezentral und beruht in Teilen auf Web3-Technologie. Für die Gründer ist Web3 mehr als nur eine technologische Entwicklung – es ist eine Vision für ein Internet, das Nutzer*innenkontrolle, dezentralisierte Ownership und Datenschutz in den Mittelpunkt stellt. „Web3 steht für eine Zukunft, in der Daten nicht mehr zentralisiert und kontrolliert werden, sondern jeder Nutzer die Hoheit über seine eigenen Daten hat“, erklärt Kai.
In der Infrastruktur von Impossible Cloud werden bereits die Prinzipien von Web3 genutzt, indem Daten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren verteilt werden, anstatt sie zentralisiert zu speichern. Dies erhöht sowohl die Daten- als auch die Ausfallsicherheit.
Ziel ist es, dieses Netzwerk kontinuierlich auszubauen und Millionen von Netzwerkknoten zu einem vollständig programmierbaren und intelligent verteilten Netzwerk zu verknüpfen. Mit dieser Initiative strebt Impossible Cloud danach, eine Brücke zwischen aktuellen Cloud-Lösungen und Web3 zu schlagen, um einen neuen Standard für eine wettbewerbsfähige Cloud-Infrastruktur für Unternehmen in Europa zu setzen. Die Gründer sind auf einem guten Weg: Bereits heute haben sie viele Partnerschaften mit Rechenzentren in Europa und treiben ihre dezentrale Cloud-Vision weiter voran.
Wohin geht die Reise?
Die Strategie, Unternehmensdaten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren zu verteilen, bildet den Kern der Mission. Christian erklärt: „Unser Ansatz ähnelt dem Verteilen von Wertsachen auf mehrere Schließfächer, mit dem Ziel, dass jedes Stück Daten sicher und jederzeit zugänglich ist.“
Doch das Ziel ist weitreichender. „Wir entwickeln unsere Technologie ständig weiter und planen, unser Netzwerk aus Rechenzentren hierzulande und in Europa noch massiv auszubauen, um den – auch dank KI – stark steigenden Bedarf an Kapazitäten zu decken. Unser langfristiges Ziel: eine Plattform, die überall und immer verfügbar ist und von keiner zentralen Autorität abgeschaltet werden kann. Auf dieser Plattform werden wir weitere Cloud-Dienste aufbauen und sie perspektivisch auch für andere Unternehmen öffnen, damit diese eigene Cloud-Dienste aufsetzen können“, ergänzt Kai.
Die Infrastruktur, die Impossible Cloud aufbaut, soll Ausfallsicherheit bieten, aber auch die Einhaltung der strengen europäischen Datenschutzgesetze ermöglichen. „Die Nutzung erstklassiger Rechenzentren in Europa sichert nicht nur die Daten, sondern stellt auch sicher, dass alles den lokalen Gesetzen entspricht und gleichzeitig hochperformant bleibt“, so Kai. „Wir wollen ein vollständiges Ökosystem von Cloud-Services entwickeln, das den dynamischen Anforderungen europäischer Unternehmen gerecht wird“, führt Christian weiter aus.
Dabei sind Cloud-Computing, KI-gesteuerte Analysen und IoT-Integration mögliche weitere Schritte. Die Reise, die das Unternehmer-Duo antritt, ist eine Antwort auf technologische Herausforderungen, aber auch ein Commitment, den digitalen Fortschritt Europas aktiv zu gestalten und voranzutreiben.