eROCKIT: Das "schnellste Fahrrad der Welt" sichert sich 11 Mio. Euro


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Das indische eMobility-Unternehmen Motovolt hat sich an der eROCKIT AG beteiligt und investiert eine Million Euro. Weitere 10 Mio. Euro werden für die Errichtung einer Produktionsstätte in Indien investiert.

Im weltweit boomenden Markt der Elektromobilität ist das eROCKIT ein außergewöhnliches Fahrzeug (Leichtkraftrad / L3e / 125ccm-Kategorie), das sich durch seinen innovativen Pedalantrieb von anderen Fahrzeugen unterscheidet. Das eROCKIT bedient sich intuitiv wie ein Fahrrad, besitzt dabei jedoch die Beschleunigung eines Motorrades. Möglich macht dies die sogenannte Human Hybrid Technologie.

Mit dem Investment wird die Produktion des „eROCKIT One“ in Hennigsdorf bei Berlin gestärkt. Darüber hinaus wird im Rahmen der Produktstrategie in den nächsten Monaten ein eROCKIT Einsteiger*inmodell entwickelt, welches als Plattform für die internationalen Modelle dient.

Die zukünftige Modell-Strategie von eROCKIT: Ein Premium-Modell („eROCKIT One“), ein Performance-Modell, ein Einsteigermodell für den europäischen Markt sowie ein eigenes Modell für internationale Märkte. Darüber hinaus wird eROCKIT als Technologieanbieter seinen Human Hybrid Antrieb in weitere Anwendungsbereiche und Fahrzeuge implementieren.

Andreas Zurwehme (Vorstand eROCKIT AG): „Unsere Technologie dient den Menschen und löst die Mobilitätsprobleme weltweit. Unsere Fahrzeuge stehen für gesunde Bewegung, saubere Mobilität, für bessere Luft in unseren Städten und weniger Lärm. Darüber hinaus helfen wir mit eROCKIT die Klimaziele zu erreichen.“

Tushar Choudhary (CEO Motovolt): „Indien ist der größte Zweiradmarkt weltweit. Die Nachfrage nach innovativen und emissionsfreien Fahrzeugen ist enorm. eROCKIT bedeutet für uns Spitzentechnologie und deutsche Ingenieurskunst. Daher investieren wir in dieses Unternehmen und werden es gemeinsam zu einem großen internationalen Erfolg führen.“

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Gründer*in der Woche: yoona.ai – für eine nachhaltige und effizientere Modeindustrie

Sie ist Designerin, Internet-Pionierin und Tech-Trendsetterin. Mit yoona.ai hat Anna Franziska Michel eine KI-basierte Softwarelösung zur Digitalisierung und Automatisierung von Designprozessen in der Fashion-Industrie entwickelt. Mehr dazu im Interview mit der Gründerin.

Yoona.ai wurde 2020 in Berlin gegründet. Wie bist du auf die Idee gekommen?

Ich bin selbst studierte Mode-Designerin und hatte mein eigenes Label. Während dieser Zeit ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass meine Arbeit ineffizient ist – und dass Konsumenten den langen Prozess im Design nicht anerkennen, da er für Außenstehende nur schwer nachzuvollziehen ist.

Irgendwann erschien es mir sinnlos, einfach noch mehr und mehr Kleidung zu produzieren. Wozu auch? 100 Billionen Tonnen Kleidungsstücke werden weltweit pro Jahr sowie so schon auf den Markt geworfen! Und Konsumenten werfen ihre Kleidung oft schon nach kurzer Zeit einfach weg. Das macht noch einmal 4,3 Milliarden Tonnen „Modeabfall“ weltweit pro Jahr. Das ist das absolute Gegenteil von Nachhaltigkeit! Wie also könnte die Lösung aussehen? Die Antwort war für mich: Durch gezieltes und effizientes am Kunden orientierte Design, denn Produkte werden vielfach nicht mehr wertgeschätzt. Und genau das wollte ich ändern.

Welche Vision steckt hinter deinem Unternehmen?

Yoona.ai versteht sich als Disruptor und Innovator im Produktdesignprozess. Wir sind die Zukunft der Modeindustrie, die genau jetzt stattfindet. Das heißt, unsere Vision ist es, den Designprozess komplett zu digitalisieren und damit die Produktentwicklung und -produktion für so wichtige Marktteilnehmer wie S. Oliver, Adidas, Gerry Weber, Tom Tailor und sogar Nike zu revolutionieren. Wir entwickeln bereits Projekte mit PUMA und VAUDE. Wir glauben, dass die Modeindustrie in höchstem Maße digitalisiert werden sollte, um sie auf einen besseren, einen „grüneren“ Weg zu schicken – und yoona hat das Potenzial, die Lösung für jede Stufe dieser Wertschöpfungskette zu liefern.

Yoona.ai wird die digitale End-to-End-Lösung für die globale Design-Industrie werden, die in der Zukunft genutzt wird. Wir ebnen den Weg für eine kompromisslos nachhaltige und effizientere Modeindustrie und schließen damit die Lücke zwischen ökonomischen und nachhaltigen Zielen der Branche.

Wer ist die Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind Firmen der Modebranche. Das können sowohl Mode-Unternehmen als auch Produktionsfirmen sein. Natürlich soll aber irgendwann jeder Designer die Möglichkeit haben, mit der Software zu arbeiten. Im Tool selbst können mehrere Personen eines Unternehmens agieren, wobei das nicht nur der Designer sein muss, sondern die KI kann vom Merchandiser bis hin zum Geschäftsführer genutzt werden, um zu sehen, welche Designs verkauft werden sollten, um einen höheren Umsatz zu erzielen. Denn Yoona lernt auch, welche Farben, Formen oder Designs beim Kunden besonders gut ankommen. Sprich: Produziert wird, was der Kunde will!

Aktuell entwickeln wir yoona.ai für einige große internationale Mode-Marken. Aber die Software ist skalierbar, so dass wir, nachdem wir die Fashion-Industrie erobert haben, planen, in die Bereiche Möbel, Automobil, FMCG und Verpackung zu wechseln. In der Tat kann jede Branche, die Design produziert, unsere Lösung nutzen.

Wie genau funktioniert yoona.ai?

Die Nutzung von yoona.ai ist einfach und intuitiv. Benutzer erstellen ein Profil in der heruntergeladenen App, laden verschiedene Designdaten wie Performance-Analysen, Bilder, technische Zeichnungen, Trends, Inspirationen, Moodboards usw. hoch – den Rest erledigt die Technik. Neuronale Netze analysieren alle Eingabe-, und bei Wunsch auch Trenddaten, was zu einer einzigartigen Bildausgabe führt. Diese Designs können dann direkt gespeichert werden. Es stehen digitale Design-Assistenten zur Verfügung – wie z.B. ein Farb-Assistent, ein Silhouetten-Assistent oder ein Grafik-Assistent. Da im Design Bildsprache wichtig ist, können Design-Entwürfe auch mit einem Klick in ein 3D-Design umgewandelt und in einer Augmented Reality begutachtet werden.

Yoona.ai kann aber auch noch anders genutzt werden: z.B. ist es auch möglich, sie einfach als Infotool zu sehen, welches direkt die von den Kunden gewünschten Designs für das Unternehmen vorschlägt. Denn durch die Verbindung von unternehmenseigenen Performance- und Trend-Daten mit den visuellen Design-Daten ist es möglich, einen Eindruck davon zu bekommen, was für die nächste Kollektion entworfen werden könnte, welche Farben für das Unternehmen erfolgreich sein werden oder welche Druck-Designs man nutzen sollte, um kunden- und erfolgsorientierte Designs zu erstellen.

Was unterscheidet dich von deinem Wettbewerb?

Unser Tool wurde von mir als Designerin für Designer*innen entwickelt. Darum versteht es die Schwierigkeiten im Kreationsprozess und bietet eine kuratierte Lösung an. So hilft yoona.ai Unternehmen, bis zu 80 Prozent der Zeit in der Entwurfs- und Kollektionsentwicklungsphase zu sparen und entsprechend die Kosten zu senken und Wegwerfprodukte oder eine Überproduktion zu vermeiden. Das alles funktioniert, weil wir die neuesten Technologien wie neuronale Netzwerke, 3D- und Augmented Reality in unsere Design-Software integriert haben. Das heißt, die Nutzer*innen können ihr Design erstellen, es in 3D-Bilder umwandeln und mit Augmented Reality projizieren. Es gibt keine vergleichbare End-to-End-Lösung auf der Welt!

Wer hat dich beim Unternehmsauf- und ausbau beraten bzw. unterstützt?

Ich habe viele tolle Menschen um mich herum. Zu meinen Beratern gehören Alexander Gedat (ehem. CEO Marc O´Polo), Martin Kronbügel (Creative Director PUMA), Daniel Manzke (former CTO Delivery Hero), Katia Yakovleva (Spotify), Tanja Bogumil (ehem. Kisura), Ben Gebien (Saatchi & Saatchi), Mohamed Omaizat (Senior Vice President Rocket Internet) und Ashish Kumar Mittal (Head of Product Management N26).

Was sind deine unternehmerischen Pläne – wo siehst du dich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehe ich yoona.ai als globalen Marktführer für digitales KI-basiertes Produktdesign. Yoona.ai wird für Design Optimierung stehen. Wie schon gesagt können wir uns auch vorstellen, in noch andere Design-Bereiche zu skalieren. Wir werden den Modeunternehmen ausreichend digitale Design-Assistenten zur Verfügung stellen können, die die Unternehmen in allen Designbereichen unterstützen können. Heute sind wir eine Innovation, doch in fünf Jahren wird die Arbeit mit yoona.ai zur Normalität gehören. Yoona.ai ist schon jetzt die Zukunft.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Um diese Frage zu beantworten, sage ich meistens: Never give up! Keep going! Heute, nach gefühlter Lösung von einer Millionen Challenges und 333 Meetings, würde ich sagen: Vergiss niemals dir auch Erholungsphasen einzuräumen! Allgemein rate ich: Denke positiv, gut gelaunt und lösungsorientiert! Habe keine Angst vor Iterationen! Gib nicht auf – der Weg ist steinig, aber Steine braucht man, um neue Wege zu bauen! Behalte immer deine Vision im Auge, damit du dich nicht in Kleinigkeiten verlierst!

Und ich kann hier eigentlich nur mit den Worten von Anna Wintour enden, die für mich immer eine große Inspiration war: „You are leading! Not following! You are driven by your heart, you are driven by your talent, you are driven by your instinct! And if you start to questioning and look what people are doing on the left of you or on the right of you, you will lose that clarity of thought! Own your decisions! Own who you are!“

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Gründer*in der Woche: ForSports – Trainieren wie die Profis

Das Team von ForSports hat eine einzigartige Technologie entwickelt, mit der man noch präziser und effizienter als bislang trainieren kann. Mehr dazu im Interview mit dem ForSports-CEO Marc Payer.

Wer sind die Köpfe hinter ForSports und wie bist du auf die Idee gekommen, ein neuartiges Trainingsgerät zu entwickeln?

Wir sind ein kleines, aber feines Team, bestehend aus Top-Ingenieuren, Technikern und einem ehemaligen Profisportler, die sich allesamt der Entwicklung eines innovativen Sportproduktes verschrieben haben. Ich war selbst viele Jahre im Amateurfußball mit dieser Thematik konfrontiert. Für Leistungstests musste man lange Anreisen in Kauf nehmen und die Testbatterien pro Athlet waren ebenfalls alles andere als billig. Da dachte ich mir, dass das auch anders gehen muss und habe nach einer Lösung gesucht, die die Tests direkt zu den Athleten und Vereinen bringt. Nach rund 4 Jahren Entwicklung und vielen Nächten in der Werkstatt stehen wir jetzt vor einem Trainingsgerät, welches die Leistung sichtbar und messbar macht und noch dazu einfach zu bedienen ist.

Und was genau verbirgt sich hinter eurer innovativen Technologie bzw. den ForSports Reaction Pads?

Innovation steht bei ForSports ganz oben. Mit unserem Trainingsgerät werden Koordination, Reaktion und Schnelligkeit spielerisch trainiert, analysiert und ausgewertet. In den meisten Sportarten sind Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit die Grundpfeiler für Erfolg. Im Profi-/Amateursport stehen Trainer und Betreuer zusätzlich vor der Herausforderung, das Training richtig auszuwerten und zu steuern. Vor allem auch für Kinder ist das Trainingsgerät ein optimales Tool, um sie in ihrer Entwicklung mit Spaß an der Bewegung zu unterstützen.

Ist es wirklich sinnig, ein Trainingskonzept für mehrere Sportarten zu entwickeln?

Vor allem für Kinder, bei denen sich die motorischen Fertigkeiten und Bewegungsprozesse im Aufbau befinden und noch am stärksten beeinflusst werden können, ist das ForSports Trainingsgerät ein optimales Tool, um sie in ihrer Entwicklung mit Spaß an der Bewegung zu unterstützen. Das optimale Alter für diese Veränderungen liegt zwischen dem 6. und dem 10. Lebensjahr. Durch unser hocheffektives Sport- & Gehirntraining können schnellere und größere taktische, koordinative und technische Fortschritte erzielt werden. Im Fokus steht dabei immer das spielerische Element, welches gewehrleisten soll, dass der Spaß nie zu kurz kommt. Durch ein breites Übungsspektrum wird das Training nicht monoton und die jungen Trainierenden, können über einen längeren Zeitraum sinnvoll beschäftigt werden.

Wie funktioniert das ForSports-Training?

Unsere Hardware besteht aus ausgeklügelten Sensoren die mittel eigens entwickelter Applikation gesteuert werden. Nach Durchführung der Übung wertet unsere Applikation automatisch alle Werte aus, präsentiert sie dem User graphisch und gibt weitere Trainingsempfehlungen ab, wo wir uns ganz klar von unseren Mitbewerbern abheben.

Einmal pro Woche und in Zukunft in regelmäßigeren Abständen werden ForSports-Spiele ausgetragen, bei denen sich die ForSports User in einem bestimmten Zeitraum miteinander im Wettkampfmodus messen können. Die Besten gewinnen Sachpreise und vor allem Gadgets innerhalb der Plattform. In Entwicklung befindlich ist, dass der persönliche Avatar seine Form verändert, bessere Sportkleidung bekommt, fitter wird und sich weiterentwickelt, ähnlich wie bei erfolgreichen Spielen wie „Pokemon“.

Wer sind eure Zielgruppen und Partner?

Unsere Zielgruppen sind allgemein Sportvereine, speziell Fußball Vereine, Trainer und Physiotherapeuten, Schulen (Turnunterricht), Nachwuchssportler, Hobbysportler sowie Amateur- und Hochleistungssportler.

ForSports wurde vom 1. FC Köln, Legia Warschau und dem Stade Francais Paris beim HYPE Sports Innovation Accelerator ausgewählt. In Österreich bestehen Partnerschaften u.a. mit der Fußballakadmie Burgenland, sowie dem Physiotherapeuten Sven Köhler, der unter anderen Handball Profi Estevana Polman mit ForSports-Geräten fit gemacht hat.

Wie habt ihr den Auf- und Ausbau eures Unternehmens finanziell gestemmt? Welche Unterstützung habe ihr euch hierbei bspw. von Investoren, Mentoren etc. gesichert?

Derzeit ist ein sechsstelliger Betrag in die Entwicklung mit eingeflossen, die durch Eigenmittel und Förderungen bis jetzt gestemmt werden konnten. Wir hoffen, dass wir in Zukunft auch Investoren für unsere Visionen begeistern können, da es durch Corona derzeit nicht leicht ist, in der Branche Fuß zu fassen. Mit Invest2Grow, dem Start-up-Programm von Gerold Wolfarth, hat ForSports außerdem Top-Mentoren an der Seite, die unseren Aufbau beschleunigen. Und mit dem HYPE Sports Innovation Accelerator und unseren neuen Partnern blicken wir somit sehr gespannt und zuversichtlich auf die kommenden Wochen.

Wie macht ihr auf euch und euer Produkt aufmerksam? Gibt es prominente Sportler*innen, die eure Methode nutzen?

Wir wurden mit dem „Victor2020“ – Österreichs Sport Business Preis – ausgezeichnet sowie im Rahmen des Innovationspreises Burgenland 2020 in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ prämiert und erhielten eine Auszeichnung bei der ISPO 2020. In den sozialen Medien wird intensiv über die ForSports-Produkte berichtet, und namhafte Sportler wie die Handballerin Estevana Polman trainieren regelmäßig mit unseren Produkten.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben?

Langfristig sehen wir uns in den Top-Sportvereinen der Welt im alltäglichen Training. Es würde uns ehren, wenn wir beispielsweise beim FC Barcelona, den New England Patriots oder den Montreal Canadiens ein kleines Stück zum Erfolg beitragen können. Aber genauso wünschen wir uns auch, dass wir in vielen Schulen, Amateurvereinen und von Hobby- und Leistungssportlern eingesetzt werden und insbesondere bei jungen Menschen den Drang zur Bewegung wecken können.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Dranbleiben: Oft braucht es länger als man geplant hat bzw. es sich wünscht (insbesondere wenn man mit Software und externen Entwicklern zu tun hat).

Präsent sein: Immer wieder bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen präsentieren, um im Gespräch zu bleiben. Man weiß nie, wer im Publikum sitzt.

Ausdauer haben: Um sich durchzusetzen, gehört auch das “Hackln wie ein Blöder” dazu. Im Gründerleben werden die Nächte kürzer und die Tage länger.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer*in der Woche: SMAFO - E-Bike-Mobilität für alle

SMAFO verfolgt seit 2018 die Vision, E-Bike-Mobilität einfach und sorgenfrei für jeden zugänglich zu machen. Was die ambitionierten Gründer neben dem ersten eigenen E-Bike alles auf die Beine gestellt haben, erläutert uns Co-Gründer Sven-Ulrik Schneider im Interview.

 Wann bzw. wie bist du zusammen mit deinem Co-Founder André auf die Idee zu SMAFO gekommen?

Im April 2018 haben André Thiele und ich zusammen SMAFO gegründet. Die Gründung ist aus dem eigenen Antrieb entstanden, einen einfachen und sorgenfreien Zugang zu E-Bike-Mobilität herzustellen. Mit unserem eigenen City-E-Bike SMAFO Two bieten wir eine Art Volks-E-Bike an. Obwohl 2020 schon 1,95 Millionen E-Bikes in Deutschland verkauft wurden, könnte E-Bike-Mobilität bereits eine viel größere Rolle spielen. Wir wollen dazu beitragen, dass Mobilität nachhaltiger wird.

Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start eures E-Bike-Business?

Nach der Gründung sind wir im November 2018 Teil des Accelerator-Programms der Founders Foundation geworden. In dem Bielefelder Startup-Förderprogramm wurde uns geholfen, unser Unternehmen fokussiert aufzubauen. Zur gleichen Zeit haben wir unser E-Bike-Abo-Angebot in Paderborn, unserem Gründungsort, eingeführt. Seitdem ging es stetig voran. Wir erleben immer noch eine überwältigende Nachfrage und bekommen gutes Feedback von unseren Kund*innen.

Was ist das Besondere an SMAFO?

Unser E-Bike ist als Alltagsrad konzipiert. Es kombiniert verlässliche Komponenten mit zeitgemäßem, minimalistischem Design. Das SMAFO-Bike ist ein zuverlässiger Partner, egal ob im Stadtverkehr oder bei einem Ausflug auf dem Land. Dazu bieten wir einen fairen Preis. Sowohl im Abo und im Leasing als auch beim Direktkauf: Wir wollen E-Bikes der breiten Masse zugänglicher machen. Was uns noch von anderen Herstellern abhebt, ist die Digitalisierung des E-Bikes durch modernste IoT (Internet of Things)-Technologie. Über unsere App und die Online-Plattform erhalten unsere Kund*innen Zugang zu SMAFO Connect. Dazu gehört der SMAFO Unfall-Assistent: Im Falle eines Unfalls registriert die verbaute IoT-Technik einen Sturz und löst ein Notfallprotokoll aus. Die Fahrer*innen werden dann mittels App kontaktiert. Bleibt dieser Kontaktversuch erfolglos, werden Rettungskräfte alarmiert und zur Unfallstelle geschickt.

Ich kann also das SMAFO-Bike auch ohne Abo kaufen?

Das ist natürlich möglich. Unser SMAFO Two, das wir als Volks-E-Bike bezeichnen, ist bereits ab 1.799 Euro erhältlich oder im Leasing.

Wie habt ihr die Startphase bislang finanziert?

Wir waren bisher eigenfinanziert, sind nun aber gerade in eine neue Finanzierungsrunde gegangen. Wir haben uns Anleger*innen geöffnet, die direkt in das Start-up investieren können. Unser Ziel ist, 750.000 Euro einzunehmen, damit wir deutschlandweit mit unseren Services aktiv werden können. Das Besondere aus Sicht der Anleger*innen: Es gibt nur selten die Möglichkeit, in Zweirad-Mobilität zu investieren. Es gibt zwar vereinzelt Kickstarter-Projekte, aber direkt am Unternehmenserfolg zu partizipieren, ist selten. Für weitere Infos, schaut gern hier vorbei.

Wo kann man SMAFO aktuell nutzen und was kostet mich der mobile Spaß?

SMAFO ist deutschlandweit verfügbar: beim Kauf und Jobrad-Leasing ohne Einschränkungen. Das Abo ist bislang nur in Paderborn und Bielefeld möglich, soll bald aber in einem nächsten Schritt in den deutschen Großstädten verfügbar werden. Es ist ab 65 Euro im Monat erhältlich.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Pläne?

Wir wollen Mobilität neu denken und unsere Fortbewegung nachhaltiger machen. Da stellen die E-Bikes für uns nur den Anfang einer Entwicklung dar. Zukünftig sind viele Bereiche denkbar, in denen wir Menschen den Zugang zu besser Mobilität ermöglichen wollen. Unser derzeitiger Fokus liegt auf E-Bikes und wir hoffen, dass wir uns schnellstmöglich in ganz Deutschland etablieren und mehr Menschen Freude am nachhaltigen Fahren schenken.

Last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Es gibt viele Tipps, die wir gern weitergeben. Denn das Wichtigste ist: Wir als Gründer*innen sind eine offene Community, in der wir uns gegenseitig helfen sollten.

Konkret kann ich nur empfehlen, diesen Austausch zu suchen und selbst auch zu gewährleisten. Dazu braucht jedes Start-up eine klare Vision. Mit der Gründung eines Start-ups und auf neuen Wegen wird es viel Widerstand und andere Meinungen geben. Es ist wichtig, an sich und seine Vision zu glauben.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer*in der Woche: Erfahrungsbild.com – Bewertungen und Co. aus einer Hand

Das junge Portal Erfahrungsbild.com bietet die Möglichkeit, sich über ein Unternehmen oder Produkt zu informieren, ohne selbst sämtliche Erfahrungsberichte auf diversen Seiten durchlesen zu müssen. Dafür sorgt das Team rund um den Gründer Patrick Klein – mehr dazu im Interview mit Patrick.

Wann und wie bist du auf die Idee zu bumpli gekommen?

Die Idee ist mir Mitte vergangen Jahres (2020) während der Corona-Pandemie gekommen. Anfang 2021 konnte ich mit einem guten Freund die Website ins Leben rufen. Die Idee entstand, als ich auf der Suche nach Erfahrungsberichten über einen Internetshop immer wieder einzelne Bewertungsportale durchstöbern musste. Teilweise unterscheiden sich die Berichte auf den einzelnen Portalen deutlich. Während der Shop auf einer Seite ausgezeichnet abschnitt, hagelte es auf einem anderen Portal Kritik. Gern hätte ich eine Seite gefunden, welche all diese unterschiedlichen Berichte zusammenfasst. Genau dies soll unser Portal Erfahrungsbild.com ermöglichen.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go-live des Portals?

Am wichtigsten war es uns, sehr viel Zeit in die Recherche nach Erfahrungsberichten zu investieren. Auch die Analyse, ob ein Erfahrungsbericht als seriös angesehen werden kann oder nicht, hat viel Zeit beansprucht. Schließlich konnte die eigene Motivation mit in den Prozess einfließen und das Projekt somit im Frühjahr 2021 live schalten.

Was ist das Besondere an Erfahrungsbild.com, wie unterscheidet ihr euch von anderen Vergleichs- bzw. Bewertungsportalen?

Der Unterscheid ist ganz klar die Zusammenfassung der Berichte unterschiedlichster Bewertungsportale. Der Nutzer muss daher nicht verschiedene Seiten besuchen, sondern kann sich ein umfassendes Bild über alle Erfahrungsberichte machen. Die Quellen der Berichte werden bei uns stets angegeben. Bei der Auswertung der Berichte legen wir großen Wert auf die Echtheit der Bewertungen.

Manche Portale sind rein auf den Profit über Affiliate-Netzwerke aus und erfinden eigene, sehr positive Erfahrungsberichte. Von solchen Portalen möchten wir uns deutlich distanzieren. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass manche Portale nur Shops und Produkte bewerten, welche Teil eines Affiliate-Netzwerks sind. Dies ist bei uns ebenfalls nicht der Fall. Auch wenn wir keinen Profit machen können, verlinken wir die Anbieter im Falle von ausreichend positiven Erfahrungsberichten.

Wird ein Anbieter dagegen äußerst schlecht bewertet, warnen wir die Besucher vor diesem Anbieter und empfehlen Alternativen. Dies trifft vor allem auf zahlreiche Dating-Portale zu, bei denen sich die Nutzer oft über Abo-Fallen und schwierige Kündigungsmöglichkeiten beschweren.

Wie habt ihr die Startphase und damit auch euch selbst bislang finanziert?

Das Projekt finanziert sich bis heute aus meiner eigenen Tasche. Neben meiner Tätigkeit im Webhosting-Bereich konnte ich durch die Corona-Pandemie mehr Zeit für dieses Projekt aufbringen und es auch finanziell gut unterstützen.

Langfristig ist geplant, durch die Provision von Affiliate-Netzwerken oder über Einnahmen aus Google Ads die laufenden Kosten der Texterstellung zu decken. Da keine nennenswerten Kosten für Hosting und Pflege der Website anfallen, ist dies unproblematisch. Ich betreibe das Portal mit Leidenschaft und investiere gern meine Zeit in die Verwaltung der Website.

Wer sind die Userinnen und User?

Unsere Seite wird bisher ohne die Möglichkeit externer Bewertungen betrieben. Dies ist vor allem zu Beginn wichtig, da sonst bei nur einzelnen Beurteilungen ein unrealistisches Bild erzeugt werden würde. Für die Zukunft besteht die Option, bei sehr hohen Besucherzahlen auch Bewertungen von Besuchern mit ins Gesamtbild einfließen zu lassen. Dies ist allerdings noch nicht konkret geplant und steht noch in den Sternen.

Wie verdient ihr an eurem Geschäftsmodell? Zahlen die User*innen Gebühren?

Nein, aktuell kann unser Projekt vollkommen kostenfrei und werbefrei besucht werden. Unsere Einkünfte werden erst in Zukunft durch Affiliate-Kooperationen oder Google-Anzeigen finanziert werden.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben?

Bisher liegt der Fokus rein darauf, so viele Online-Shops, Portale und Produkte wie möglich auszuwerten. Dabei achten wir besonders auf die aktuellen Trends. Ist ein Produkt durch virales Marketing bekannt geworden, versuchen wir, so viel wie möglich darüber zu erfahren und ein faires Bild der Bewertungen zu erzeugen. Auch Shops, die besonders in der Kritik stehen, werden bei uns unter die Lupe genommen.

Langfristig liegt der unternehmerische Fokus darauf, Besuchern zu besonders schlecht bewerteten Shops und Produkten attraktive Alternativen anzubieten. Hierbei kommt dann das technische Know-how meines IT-Kollegen Gregor Zajac ins Spiel. Das Ziel ist, ein eigenes Filtersystem zu erstellen, welches entsprechende Empfehlungen automatisch gefiltert darstellt.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Geduld! Wenn ich im Bereich der Suchmaschinenoptimierung eines gelernt habe, dann ist es Geduld beweisen zu können. Unser Ziel ist es, organische Besucher zu erhalten, somit ist besonders viel Geduld gefragt.

Mein Ratschlag ist daher an alle Unternehmer, die sich zum Ziel gesetzt haben, ohne große Ausgaben echte Besucher auf die Website zu bekommen, sich in Geduld zu üben und eine Seite beim Wachsen zu beobachten. Projekte wie diese sollten wie das Wachstum eines Baumes betrachtet werden. In manchen Fällen kann es auch eine ähnlich lange Zeit benötigen.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: Primal State - Biohacking

Ein bunt gemischtes Team aus Wissenschaftlern, Psychologen, Coaches und Alltags-Abenteurern – das verbirgt sich hinter der Berliner Primal State Performance GmbH und ihrer Vision: Biohacking.

Was ist Biohacking? Die Kunst und Wissenschaft, seine eigene Biologie zu entschlüsseln und so mit Freude die volle Kontrolle über seinen Körper und Geist zu erlangen. Was Primal State in diesem Kontext leistet, verrät uns Co-Founder Nicolas Martin im Interview.

Wann und wie bist du zusammen mit deinen Mitgründern Rafael Frenk und Janis Budde auf die Idee zu Primal State gekommen?

Die ursprüngliche Idee hatte Janis. Er hat auf Grund von gesundheitlichen Herausforderungen nach natürlichen Mitteln und Wegen gesucht, um sich besser zu fühlen. Seine Erfolge fasste er auf einem Blog zusammen. Das war so erfolgreich, dass sich die nächsten Schritte von selbst ergeben haben.

Was waren die wichtigsten Steps?

Vom Blog zu den ersten Produkten zur Plattform. Von Anfang an war das ganze Unternehmen ein Leidenschaftsprojekt, das nach und nach gewachsen ist. Es gab nicht „den einen Launch“ oder „das eine Produkt“. Mit der Zeit haben wir alle Unternehmensbereiche weiter aus eigener Kraft heraus professionalisiert. Mit 2.500 Euro Startkapital ist so ein Millionenunternehmen entstanden, das wir eigenständig und gebootstrapped aufgebaut haben.


Was ist das Besondere an Primal State, wie unterscheidet ihr euch vom Wettbewerb?

Die Inhalte von Primal State im Onlinemagazin werden von unserem wissenschaftlichen Beirat und unserem Redaktionsteam ausführlich recherchiert. So entsteht eine Plattform, auf der der Anwender spannende Inhalte als Podcast, leicht verdauliche Social Media Inhalte oder als Artikel verfolgen kann. Viele Produkte werden mit einem Videocoaching ausgeliefert, bei dem man nicht nur die optimale Anwendung des Produkts lernt, sondern gleichzeitig auch auf Entspannungsübungen, Anleitungen zur Optimierung der Schlafhygiene oder Tipps für Fokus-Phasen zurückgreifen kann.

Was bietet ihr über natürliches Smartfood hinaus – es geht euch ja letztlich um einen ganzheitlichen Lifestyle bzw. Biohacking?

Die Ganzheitlichkeit steht absolut im Vordergrund. Keine Fokus-Phasen ohne guten Schlaf, keine Entspannung ohne einen erfolgreichen Tag. Wir greifen nicht nur Themen wie Fitness und Bewegung sowie Ernährung auf, sondern beschäftigen uns auch mit geistiger Stärke und Mindfulness. Deswegen funktioniert unser Konzept auch so gut – weil es alle Lebensbereiche berücksichtigt, um energiegeladen durch den Tag zu gehen.

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe ist überwiegend über 30, Frauen sind in der Käuferschaft etwas in der Überzahl. Generell zielen unsere Produkte aber auf Menschen ab, die sich selbst auf die Suche nach Lösungen machen und ambitioniert durch ihr Leben gehen – auf der Suche nach mehr Energie und Wohlbefinden, um ihre Ziele zu erreichen.

Vor Kurzem habt ihr per Crowdinvesting auf Seedmatch erfolgreich frisches Kapital eingesammelt. Was ist mit dem Geld geplant?

Im letzten Jahr konnten wir trotz Corona 50 Prozent Umsatz verzeichnen, lagen auf Platz 26 der schnellst wachsenden Start-ups in Deutschland, hatten Media Features bei RTL, Pro7 und der Welt und sind eine Kooperation mit dem Fraunhofer Institut eingegangen – das Ganze ohne Investoren. Nun wollen wir unsere ambitionierten Ziele weiter verfolgen und dabei Investoren über Seedmatch an unserem Erfolg teilhaben lassen. Wir werden die weiteren Aktivitäten stark ausweiten, den Verkauf über den Einzelhandel sowie Drogerien anstreben und Roll Outs in weitere Länder umsetzen. Außerdem planen wir eine digitale Coaching App, die Gewohnheiten wie Schlaf, Ernährung oder Bewegung trackt und durch eine künstliche Intelligenz Handlungsempfehlungen gibt - das Ganze in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Ich glaube, das mit intrinsischer Motivation und Leidenschaft mehr möglich ist und man den Gründungs-Marathon einfacher durchstehen kann. Außerdem würde ich persönlich niemals ohne Mitgründer gründen, die einen erden oder pushen (je nach dem, was man gerade benötigt). Und: testen, testen, testen. Nichts muss im ersten Wurf perfekt sein, wenn man es danach kontinuierlich optimiert.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: gigmit - Matchmaking für Musiker und Konzertveranstalter

Gigmit ist eine Matchmaking-Plattform für Musiker und Konzertveranstalter, über die sich Künstler ganz einfach auf Konzerte bewerben und Veranstalter dank der Nutzung von Fan- und Streaming-Daten unkompliziert die Künstler finden können, die am besten auf ihre Bühne passen. Mehr dazu und wie das Business durch Corona beeinflusst wurde, erfahrt ihr im Interview mit CEO Marcus Fitzgerald.

Wann und wie bist du auf die Idee zu gigmit gekommen?

 Ich war selbst Konzertveranstalter und habe tausende Mails in meiner Inbox gehabt. Auf der anderen Seite fragten mich Kollegen immer wieder wen ich denn zu buchen empfehlen würde. Da kam eins zum anderen und ich dachte mir: Es muss doch technisch möglich sein, Künstler und Veranstalter einfach zusammen zu bringen. Mein Co-Founder Andi, unser Lead Entwickler bestätige mir das. Und siehe da: gigmit  – die Plattform für einfaches Booking war geboren.

Was waren die wichtigsten Schritte und ggf. auch Hürden von der Idee über die Entwicklung bis zum Go Live deiner Plattform?

Bei einem zweiseitigen Marktplatz ist wohl die größte Herausforderung eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen. Umso mehr freue ich mich, dass wir nicht nur 150.000 Bands und DJs zum Buchen auf unser Plattform haben, sondern auch über 80.000 Events bereits online gestellt wurden. Aber wir glauben, dass da in Zukunft noch mehr geht und wir genauso viele Events pro Jahr bereitstellen können wie wir auch Künstler haben.

Was ist das Besondere an gigmit? Du adressierst mit deinen Dienstleitungen ja letztlich an alle, die Musik lieben.

Wir sind ein B2B Marktplatz, der sich auf das Buchen von Events spezialisiert. Das kommt zwar allen zugute, die Musik lieben, aber unsere User sind Bands, DJs, Clubs und Festivalveranstalter. Außerdem nutzen uns Firmen für Corporate Event, besondere Anlässe oder für Kooperationen mit Musikern. Von unseren Musikern analysieren wir Fandaten. Das hilft besonders einzuschätzen, wie erfolgreich ein bestimmter Künstler in meiner Stadt ist – auf dem Markt ein absoluter USP!

Durch die Corona-Krise ist das Live-Geschäft ja nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Wie hast du darauf regiert und wo stehst du jetzt mit gigmit?

Das war eine wirklich harte Nachricht im März 2020. Als Startup sind wir Schwierigkeiten jedoch gewohnt und vor allem damit umzugehen. Wir haben uns in Woche 1 hingesetzt und Alternativen überlegt. Dann haben wir auf die Situation reagiert und schnell angefangen, virtuelle Events zu vermitteln. Dabei schauen wir auf Veranstalter und Plattformen, die virtuelle Events anbieten und Künstler brauchen und bieten diese Möglichkeiten den Künstlern an. Künstlern wird damit geholfen überhaupt Überblick im neuen Dschungel der virtuellen Events zu bekommen und natürlich schnellen Zugang. Während Corona haben wir über 5000 virtuelle Events vermittelt. Das ist noch nicht unser Ziel, aber ein ordentliches Ergebnis, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit wir hatten und dass es fast keine Events in 2020 gab.

Vor allem konnten wir weiter wachsen uns stehen jetzt bei über 160.000 Nutzern (von 75.000 in 2019) und knapp 1 Mio. € Umsatz (von 560.000€ in 2019).

Über Seedmatch hast du gerade eine Funding-Kampagne laufen. Was ist dein Ziel und was ist mit dem frischen Kapital geplant?

Ja, wir starten jetzt über Seedmatch unser 2. Crowd-Investment. Seit dem ersten erfolgreichen Seedmatch-Investment in 2019 wo wir über 500.000€ eingesammelt haben, haben wir diesen Finanzierungsweg zu schätzen gelernt. Wir bekommen hilfreiches Feedback, haben unsere Reporting-Struktur verbessert und konnten das Kapital zum Wachsen nutzen. Corona hat den Markt jedoch ordentlich durchgewirbelt und damit auch uns vor die Frage gestellt, wollen wir aus unserer jetzigen Position eher langsamer organisch wachsen oder schneller mit neuem Kapital wachsen? Die Antwort ist klar und deshalb gibt es jetzt die 2. Runde auf Seedmatch.

Wir sind stets selbstkritisch mit unserem Produkt und der Relevanz, die wir im Markt haben. Da geht mehr und deshalb planen wir mit dem neuen Funding auf ¼ Million User anwachsen und unser Produkt schnell auf einen Standard bringen, mit dem wir das Booking für wirklich alle Marktteilnehmer weiter deutlich verbessern können.

Was sind deine nächsten unternehmerischen To Do's?

Ich arbeite gemeinsam mit meinem Produkt- und Marketing Team daran, unseren ROI zu steigern. Wir haben das Prinzip „User first“ und damit entwickeln wir Features und Systemverbesserungen, die unseren Nutzern kurzfristig am meisten bringen und damit Aktivität und „Value for Money“ steigern. Hier bringe ich mich an den verschiedenen Schnittstellen ein mit Input und Operativ.
Darüber hinaus ist natürlich das wichtigste, unser Funding erfolgreich abzuschließen und in der Folge uns Team personell zu verstärken mit Entwicklern und Marketing-Experten. Das wird dann auch hier zu finden sein.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Starte immer mit einem kleinen MVP. Ich empfehle das Buch Lean Startup von Eric Ries gelesen zu haben und erst dann loszulegen. Ist das Unternehmen einmal im Rollen, habe ich gelernt, dass es vor allem Durchhaltevermögen und ständige Selbstmotivation braucht, um voran zu kommen. Aus meiner Sicht ganz wichtige Gründereigenschaften!

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Das Interview führte Hans Luthardt

Wie habt ihr die Produktentwicklung und damit auch euch selbst bislang finanziert?

Bei der Finanzierung sind wir ganz old-school im “bootstrapping” Modus unterwegs - wir finanzieren uns also komplett ohne externe Finanzmittel. Da es für uns ein reiner „Side-Hustle“ neben unseren eigentlichen Jobs ist, sind wir eher entspannt unterwegs, da für uns die unternehmerische Erfahrung von der Idee bis zum Launch im Vordergrund steht.
 
Im Februar präsentiert ihr euch bzw. den hydesk erstmals vor „zahlendem Publikum" – per Crowd-Kampage. Was ist das Ziel?

Richtig, im Februar 2021 starten wir eine Kickstarter-Kampagne und planen, die ersten 100 Stehtische zu einem Sonderpreis von 79 Euro an “Early-Bird Kunden” zu verkaufen. Interessierte können sich auf die Warteliste setzen lassen, um über die Produkteinführung rechtzeitig informiert zu werden. Der Preis wird sich gradual bis zum späteren „Retail Preis“ erhöhen, sprich: Es ist hier durchaus sinnvoll, gleich am Anfang zuzuschlagen. Unser Ziel ist es, 250 hydesks per Kickstarter im Pre-Sale zu verkaufen.
 
Was sind eure weiteren To do’s nach der Kampagne?

Nach der Kampagne werden wir sicherlich die „Supply-Chain“ und unsere Hersteller auf Belastbarkeit testen, da dann wirklich “Showtime” ist. Nach dem Versand der ersten hydesks werden wir sicherlich noch einmal User-Feedback einholen, um evtl. kleinere Produktmodifikationen durchzuführen. Mittelfristig gilt es einen eigenen Webshop aufzubauen und viele „Growth-Experimente“ durchzuführen, um zu sehen, wie wir unsere Zielgruppe am besten erreichen können.
 
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Success is 1 Prozent idea and 99 Prozent execution: Durch das Machen und Ausprobieren werden deine Ideen erst validiert oder neu geformt.
Choose your Co-founders wisely: Bei einer so intensiven Zusammenarbeit ist es extrem wichtig, mit seinem Mitgründer dieselben Werte zu teilen.
Feedback without limitations: Befrage User und teste mit Usern, zu denen du keinen Bezug hast, die vielleicht sehr kritisch sind oder nicht zur eigentlichen Zielgruppe passen - von ihnen erhältst du ungefiltertes Feedback.
 
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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: hydesk - das intelligent gefaltete Sitz-Steh-Pult

Hydesk ist ein junges Start-up aus München, das nachhaltiges Möbeldesign neu denkt und Produkte für mobil und flexibel arbeitende Kunden entwickelt. Das erste Produkt wird in Kürze per Crowd-Kampagne präsentiert – der hydesk: ein faltbares, tragbares und recycelbares Pult für das Büro. Mehr dazu im Interview mit Co-Founder Finian Carey.

Wann und wie bist du zusammen mit Daniel Brunsteiner auf die Idee zum hydesk gekommen?

Seit Anfang 2018 arbeiten wir, Finian Carey – Social Entrepreneur und leidenschaftlicher Urban Biker – und Daniel Brunsteiner – Industrie- und Produktdesigner – zusammen, um ein nachhaltiges und tragbares Sitz-Stehpult zu entwickeln.

Nachdem wir selbst mehrere Jahre als freischaffende Berater unterwegs waren, dabei oft an unbequemen Schreibtischen saßen und ebenso viele Stunden zu Hause am Esstisch arbeiteten, formte sich eine “Design Challenge”, die wir gemeinsam angehen wollten.
 
Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum fertigen ersten Produkt, dem hydesk?

Nach 1,5 Jahren intensiver Materialforschung und Prototypenentwicklung ist es uns gelungen, einen intelligent gefalteten und design-geschützten Sitz-Stehtisch zu entwickeln – wobei die Prototypen-Entwicklung ehrlicherweise doch mehr Zeit in Anspruch genommen hat als ursprünglich angenommen.

Ebenso ist es elementar, die richtigen Produktionspartner zu finden, die zum einen Experten in ihrer Domains sind, zum anderen das richtige Mindset mitbringen in schnellen Iterationen Produktverbesserungen durchzuführen. Wir haben über 100 potenzielle Partner kontaktiert, bis wir die richtigen gefunden haben. Product-Market-fit Validierung und Go-to-market wären nun die nächste heiße Phase, bei der wir auch als kleines Start-up den Fokus neu setzen müssen, um neutral die Ergebnisse zu bewerten.

Nun zum hydesk: Was ist das Besondere an ihm, wie unterscheidet er sich von anderen Stehtisch-Lösungen?

In Zeiten knapper Wohnräume haben wir hydesk so konzipiert, dass es in den Rucksack, die Handtasche oder in jede Büroschublade passt. Komplett zusammengefaltet und mit einer Höhe von nur 21 mm kann hydesk in weniger als 3 Sekunden aufgestellt werden. Mit seiner flexiblen Höhenverstellbarkeit von 14 bis 35 cm kann hydesk von jedem Nutzer individuell eingestellt werden, unabhängig von der Höhe der Arbeitsfläche.
Für uns beide ist das Thema Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit. Alle Teile des hydesks sind recyclingfähig oder sogar biologisch abbaubar, in Deutschland produziert und es werden keine chemischen Stoffe wie Kleber oder Kunststoffe verwendet.

Der hydesk hält viel aus, das muss er auch, wenn wir uns die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten und Orte unserer User ansehen. Gleichzeitig können alle Teile ganz einfach ausgetauscht werden. Somit stellen wir sicher, dass jeder hydesk-User lange Zeit Freude an dem Produkt haben wird.

Gründer der Woche: RYNX – die digitale Kreidetafel

Die Gründer von RYNX entwickeln ein innovatives mechanisches Display nach dem Vorbild der großen Fallblatt-Abflugtafeln von Flughäfen, das sie künftig an B2C- und B2B-Kunden verkaufen möchten. Mehr zu der Innovation aus Hessen verrät uns Co-Gründer Holger Driehaus im Interview.

Wie und wann bist du auf die Idee zu dem smarten Display gekommen?

Ich war damals noch Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule RheinMain, als die Idee der Displays entstand. Zu der Zeit beschäftigte ich mich viel mit Mikrocontrollern und dem Internet der Dinge. Dabei fiel mir auf, dass die Möglichkeiten für Displays relativ beschränkt sind, wenn der Energieverbrauch ein Faktor ist, da die autarken Geräte oft über keine dauerhafte Stromverbindung verfügen. Auf der einen Seite gibt es zwar E-Ink-Displays, die sehr stromsparend sind, sich allerdings eher für kleine Formate eignen und außerdem teuer sind. Neben E-Book-Readern ist ein klassischer Anwendungsfall das elektronische Preisschild (ESL) im Supermarkt. Auf der anderen Seite gibt es große mechanische Anzeigen, insbesondere Fallblattanzeigen und Flip-Dot-Displays. Die Fallblattanzeige kennt man von Flughäfen und ist aufgrund der vielen kleinen Plättchen und der Geräuschkulisse bei der Änderung des Inhalts auch als „Klappertafel“ bekannt. Aufgrund der hohen Anschaffungs- und Wartungskosten werden sie allerdings kaum noch verwendet. Flip-Dot-Displays sind auch heute noch im Einsatz, beispielsweise als Fahrtzielanzeige an Zügen. Dabei handelt es sich um große Displays mit vielen drehbaren, mechanischen Pixeln.

Was waren dann die wichtigsten Schritte und ggf. Hürden von der Idee über die Entwicklung bis zum heutigen Stand?

Zunächst stand die Finanzierung im Fokus, die genügend Zeit verschaffen sollte, die Machbarkeit und Marktfähigkeit der Idee zu überprüfen. Die Zusage vom Hessen Ideen Stipendium war damit der erste große Erfolg. Ein weiterer Meilenstein war die Einreichung des Patents und damit auch die Gründung der UG, damit das Patent nicht auf mich als Privatperson läuft. Danach habe ich meine beiden Mitgründer gesucht und gefunden, was ebenfalls sehr wichtig für RYNX war. Sebastian ist für die Softwareentwicklung zuständig und Manuel kümmert sich um die Entwicklung der Hardware. Diese hat natürlich ihre ganz eigenen Meilensteine. Ein großer Schritt der Entwicklung war wohl im Sommer die Entscheidung, dass wir auf ein System von aktiv angesteuerten und passiv mitgenommenen Ringen setzen. Das heißt, dass wir eine bestimmte Anzahl von Ringen, zum Beispiel jeden dritten, direkt drehen können und diese wiederum weitere Ringe in Bewegung versetzen. Dadurch ist unser System schnell und günstig zugleich und kann zukünftig noch in die eine oder andere Richtung optimiert werden. Je nachdem, wie viele passive Ringe eingesetzt werden.

Auf den Punkt gebracht: Was ist das Besondere an euren Displays?

Aus unserer Sicht als Hersteller ist es der einfache Aufbau. Dadurch sind die Displays vor allem günstig in der Fertigung aber auch robust im Betrieb. Aus Kundensicht ist RYNX eine ganz neue Art von Display: Analog und trotzdem digital. Die Mechanik führt dazu, dass die Displays beliebig lange ohne Stromzufuhr auskommen und die hohe Vernetzung erlaubt die Einbindung beliebiger digitaler Informationen. RYNX ist damit so etwas wie eine digitale Kreidetafel.

Wer sind die avisierten Kunden bzw. wo sollen die Displays zum Einsatz kommen?

Für den Markteintritt konzentrieren wir uns auf standardisierte Displays von etwa einem Meter in der Breite und einer variablen Anzahl von Zeilen. Damit richten wir uns an design- und technikorientierte Käufer, die RYNX auf ihre eigene Art nutzen werden. Wir sprechen mit Home, Office und Business drei große Anwendungsbereiche an, von denen wir jeweils eine Nische besetzen werden. Im Bereich Home bietet RYNX mit einem eigenen App-Store die Möglichkeit, beliebige Anwendungen und Dienste mit dem Display zu verbinden. So könnte etwa auf neue E-Mails im Posteingang hingewiesen werden oder zu jeder vollen Stunde das Wetter angezeigt werden.

Die Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt. Im Bereich Office sehen wir Motivations- bzw. Produktivitätsanwendungen als spannenden Einsatz. Überall dort, wo Ziele erreicht werden sollen, auf Deadlines hingearbeitet wird oder sonstige wichtige Zahlen präsent sein sollen, ist ein Display von RYNX bestens geeignet. Im Bereich Business sehen wir außerdem ein sehr breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Ob im Café, im Restaurant oder im Einzelhandel: Die Kommunikation mit den Kunden über Kreidetafeln, Steckboards oder einfachen Ausdrucken findet täglich statt. RYNX ist eine Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen und von den Kunden wirklich gesehen zu werden. Die große Schrift eignet sich dabei auch für die Ansprache aus größeren Entfernungen.

Wenn der Markteintritt erfolgt ist, werden wir uns mit RYNX breiter aufstellen. Neben unterschiedlichen Displaygrößen sehen wir ein hohes Potenzial für Industrieanwendungen, die speziell von der Energieeffizienz und der Robustheit der Anzeigen profitieren.

Wie macht ihr auf euch bzw. euere Produkte aufmerksam?

RYNX flog lange unter dem Radar, da wir noch nicht zu viel von unserer Technologie preisgeben wollten, bevor die patentrechtlichen Fragen geklärt sind. Ende November haben wir RYNX dann vorgestellt. Was eigentlich als großes Event auf der Bühne geplant war, fiel bedingt durch Corona etwas weniger dramatisch aus. Dafür haben wir einen Produktfilm realisiert, der auch für weitere Gespräche mit Pilotkunden, Partnern usw. genutzt werden soll. Insgesamt werden wir in nächster Zeit verstärkt auf die Kommunikation über unsere Online-Kanäle setzen. Der Produktfilm ist auf YouTube verfügbar.

Wie habt ihr die Startphase bislang finanziert?

Als ich die Idee zu RYNX hatte, war ich noch Beschäftigter der Hochschule. Damit konnte ich mich um das Hessen Ideen Stipendium bewerben, das sich an Hochschulangehörige und -absolventen richtet. Aktuell befinden wir uns im EXIST-Gründerstipendium, dass speziell auf technologieorientierte und wissensbasierte Projekte ausgerichtet ist. Der Zuwendungsbescheid war damals für uns eine große Bestätigung dafür, dass wir an der richtigen Sache arbeiten.

Was sind die nächsten unternehmerischen To Do's?

Für Juni 2021 steht die nächste Finanzierung an, die uns bereits jetzt beschäftigt. Ansonsten haben wir weiterhin die Produktentwicklung, auf Hardware- und Softwareseite im Fokus.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Mir hat es, glaube ich, oft geholfen, dass ich viel mit anderen über meine Ideen rede. Ich bin ständig auf der Suche nach Feedback und den Erfahrungen anderer. Das Problem ist allerdings, dass man oft auf widersprüchliche Meinungen trifft. Da ich damals noch alleine war und keinen festen Sparringspartner hatte, habe ich einen strategischen Beirat gegründet. Dieser besteht aus Bekannten, die ich für ihre jeweiligen Kenntnisse und Denkweisen sehr schätze.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: Feelbelt – Multimedia-Inhalte hautnah erlebt

Das Potsdamer MediaTech-Start-up Feelbelt hat eine Art von Hightech-Gürtel für Gamer entwickelt, der Sound in haptisches Feedback umwandelt. Mehr über diese stylische Innovation "Made in Germany" erfahrt ihr im Interview mit Co-Founder Benjamin Heese.

Wie bist du bzw. seid ihr auf die Idee zu dem Feelbelt gekommen?

Über drei Umwege und einige glückliche Zufälle habe ich Jens Hansen kennengelernt. Er ist nicht nur Diplom-Ingenieur und Erfinder des Feelbelts, sondern auch unser “Daniel Düsentrieb”. Er ist das Genie und der Innovationstreiber hinter unserer Technologie. Zusammen haben wir uns professionelle Partner gesucht und sind dadurch auf einen weiteren Diplom-Ingenieur gestoßen: Torsten Brose. Gemeinsam haben wir die Idee des Feelbelts weiterentwickelt und in eine innovative Software gegossen. Feelbelt ist eine extreme Teamleistung, die aus einem Zusammenspiel von deutscher Innovationskraft und dem Willen, etwas zu verändern, besteht. Ich bin dabei nur ein kleiner Teil. Das Team macht Feelbelt wertvoll.

Was waren die wichtigsten Schritte und ggf. auch Hürden von der Idee über die Entwicklung bis zum fertigen Produkt?

Einer der wichtigsten Schritte war es, die Idee in eine Software zu verpacken. Das ist deshalb so wertvoll, weil wir unser Produkt dadurch ständig (á la Tesla-Konzept) updaten können. Der Kunde muss sich also keine neue oder zusätzliche Hardware kaufen. Wir verdienen mittelfristig Geld, indem wir Ideen und neue Features über die Software direkt umsetzen.

Eine große Hürde in der Entwicklung war die anfängliche Zielgruppe. Wir sind recht schnell von Musikkonsumenten auf den Gaming-Markt umgeschwenkt. Unsere Software musste deshalb an einigen Stellen angepasst werden. Dies war jedoch ein wichtiger Schritt, weil wir damit einen extremen Wachstumsmarkt in der Corona-Pandemie betreten haben.

Wie bei allen Hardware-Herstellern ist die Supply Chain (Lieferkette) eine der größten Aufgaben. Wir produzieren “Made in Germany”, was etwas teurer ist, als wenn wir die Produktion ins Ausland verlagern würden. Das ermöglicht uns gleichzeitig jedoch kürzere Lieferwege, eine bessere Ökobilanz sowie eine ständige Qualitätssicherung.

Auf den Punkt gebracht: Was ist das Besondere an dem Feelbelt? Wo kommt er zum Einsatz?

Der Feelbelt lässt dich durch haptisches Feedback völlig in dein Game eintauchen. Wir lassen uns eh schon so von unseren Spielen begeistern, dass schnell mehrere Stunden am Rechner vergehen, die uns nur wie Minuten vorkommen. Wir sind stolz, dass wir die Wahrnehmung von Entertainment-Erlebnissen mit dem Feelbelt noch um eine Dimension erweitern können: den Tastsinn. Dadurch erreichen wir eine enorme Emotionssteigerung.

Der Feelbelt macht Games noch realer, indem er dich jeglichen Sound aus dem Game am Körper spüren lässt. Du fühlst in deinem Rücken Soldaten, die sich im Game von hinten an dich anschleichen. Du fühlst in deiner linken Körperhälfte einen Dinosaurier, der in einer VR-Welt links an dir vorbeistampft (oder dich frisst). *lacht* Beim Sim Racing fühlst du die Beschaffenheit der Straße, als würdest du selbst im Auto sitzen. Wir schaffen eine extreme Experience – vor allem beim Gaming.

Wer sind die anvisierten Kunden?

Da der Feelbelt im Gaming-Bereich zu Hause ist, sind Gamer entsprechend unsere Hauptzielgruppe. Virtual Reality ist damit unmittelbar verknüpft. Wer schon einmal eine VR-Brille aufhatte, weiß, wie krass ein solches Erlebnis ist. Aber auch Musik ist nicht zu verachten: Wer während der Corona-Pandemie vor allem das Club- und Konzertfeeling vermisst, holt sich das mit dem Feelbelt in sein Wohnzimmer.

Wie habt ihr die Startphase bzw. Produktentwicklung bislang finanziert?

Zu Beginn – das war Anfang 2019 – haben wir uns klassisch über Bootstrapping finanziert. Wir haben also alle Kosten aus eigener Tasche vorgestreckt und uns selbst keinen Lohn gezahlt. Schnell hatten wir einen ersten Prototypen. Mit dem waren wir direkt bei der IFA 2019 und konnten zahlreiche Menschen von unserer Idee überzeugen. Anfang 2020 sind wir den nächsten Schritt gegangen. Wir haben den Feelbelt weiterentwickelt und ihn serientauglich gemacht. Dazu haben wir im Februar 2020 eine Seedfunding-Runde abgeschlossen. Außerdem sind wir sehr dankbar über die Fördermöglichkeiten der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB).

Über Seedmatch sammelt ihr nun weiteres Kapital ein. Was ist das Ziel des aktuellen Fundings und was ist mit dem frischen Kapital geplant?

Das Crowdinvest mit Seedmatch ist unser Zwischenschritt zwischen Seedfunding und Series A. Mit diesem Geld bereiten wir uns darauf vor, deutlich schneller skalieren zu können. Wir wollen Personal einstellen, unser Marketing ausbauen und einen stabilen Lagerbestand sichern, um Lieferzeiten zu verkürzen. Außerdem arbeiten wir stetig an der Weiterentwicklung unserer Software und der Monetarisierung unserer App.

Wie machst du auf dein Start-up bzw. den Feeltbelt aufmerksam?

Ich lasse gern andere erzählen, was den Feelbelt ausmacht. Aus meiner Sicht ist es das beste Marketing, wenn andere uns beschreiben. Schließlich ist es gar nicht so einfach, Emotionen in Worte zu fassen. Daher arbeiten wir vor allen mit Influencern – vorwiegend aus dem Gaming-Bereich – zusammen. Zusätzlich setzen wir auf digitale Skalierungseffekte und den Nutzen von Algorithmen. Für uns ist der logische Schluss also, dass der Offline-Handel derzeit keine Option ist. Wir fokussieren uns daher auf unseren Online-Shop.

Was sind deine nächsten unternehmerischen To Do's?

Strategisch bin ich schon drei Schritte weiter, da ich mit einem sehr langfristigen Timehorizon arbeite. Meine Mitarbeiter lasse ich an den operativen Schritten der nächsten drei Monate arbeiten. So bereiten wir die Skalierung vor und bauen eine starke Brand auf. Ich arbeite derzeit an strategischen Partnerschaften und positioniere Feelbelt bei den Brands, die uns langfristig den notwendigen Boost geben. Das bedeutet, dass ich vor allem den klassischen Venture Capital Case vorbereite.

Der Feelbelt hat abgesehen vom Entertainment-Bereich noch viel mehr Potenzial: Menschen mit einer Hörschädigung haben erstmals die Möglichkeit, das gesamte Frequenzspektrum von 1 bis 20.000 Hz zu fühlen. Dadurch entstehen neue und spannende Entwicklungsfelder. Dazu bereite ich Studien vor und lasse diese wissenschaftlich belegen. So schaffen wir eine solide Basis für beispielsweise den Healthcare-Bereich.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Im Wesentlichen sind das drei Dinge:

1. Think more American: Denke nicht in Problemen, sondern fang an, zu probieren und “einfach mal zu machen”. Überleg dir nicht ewig, was der beste Weg ist. Fang an den Weg zu gehen.
2. Sei bereit, dich in zwölf Monaten rückblickend für deine Arbeit im vergangenen Jahr zu schämen. Nur dann hast du dich in die richtige Richtung entwickelt. Wenn du rückblickend der Meinung bist, dass du alles richtig gemacht hast, hast du etwas falsch gemacht.
3. Für mich einer der wichtigsten Faktoren: Hol dir Hilfe. Sei bereit, dir von erfahrenen Menschen unter die Arme greifen zu lassen und baue schnellstmöglich ein professionelles Netzwerk aus Machern auf.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: Season Family – der Allround-Gastro-Profi

Der fränkische Koch und Gründer Eduard Stähle (36) kreierte jahrelang Mahlzeiten in Sternerestaurants in der Schweiz und den USA, doch das Heimweh entpuppte sich als zu stark. Nach der Rückkehr in seine oberfränkische Heimat Hof startete er mit seiner Season Family GmbH durch. Mehr dazu im Interview mit Eduard (Eddie) Stähle.

Auf deiner Internetseite nennst du als die drei Standbeine deines Unternehmens: Gastronomie, Kulinarik und gesunde Ernährung. In Zeiten von Lockdowns und Co. mit Sicherheit kein einfaches Business. Wie ist es dir bislang in der Corona-Zeit ergangen?

Wir bei der Season Family denken immer positiv! Manchmal erkennt man das Positive aber erst später, beim Blick zurück. Wenn du eine gute Idee hast, dann sind diese Wochen der perfekte Zeitpunkt für die Umsetzung. Natürlich ist der wirtschaftliche Einbruch nicht zu verharmlosen, dennoch muss man immer den Blick auf das Gute bewahren, auf das, was klappt.

Wie bewertest du aus Gastronomen-Sicht das Corona-Management unserer politischen Entscheidungsträger?

Nachdem jeder mittlerweile zum Corona-Experten geworden ist, fällt es schwer, die Entscheidungen aus der Situation heraus zu bewerten. Am Ende des Tages muss es ja irgendwie weitergehen. Der zweite Lockdown war in einer gewissen Weise jedoch abzusehen.

Nun zu den Anfängen von Season Family. wann und wie bist du auf die Idee zu deinem Unternehmen bzw. deinen Unternehmungen gekommen?

Die erste Idee zum „Season“, unserem Stammrestaurant, hatte ich in den USA. Die Eigenschaften von Bäumen faszinieren mich: Kraftvoll, immer wachsend, geduldig, sich jeder Jahreszeit anpassend. Die Idee, ein Restaurantkonzept entlang der Jahreszeiten zu realisieren, fand ich spannend. Mit der Zeit haben wir uns aus einem gut laufenden Restaurant zu einem kleinen Unternehmen entwickelt und blicken jetzt unternehmerisch immer weiter über den Tellerrand. Für das neue Konzept brauchten wir irgendwann noch eine passende Positionierung – daher der Name Season Family. Wir stehen mit der gesamten „Family“ dahinter.

Wie hat sich dann deine Geschäftsidee weiterentwickelt? Vom Restaurant zum Catering zum E-Commerce – was waren die wichtigsten Steps?

Diese Meilensteine sind durch viele kleine Schritte zustande gekommen. Es ist ja nicht so, dass wir das Ganze über Nacht aufgebaut haben. Da lagen von Anfang an viele schlaflose Nächte dazwischen. Rückwirkend betrachtet war es schon echt gewaltig, den Schritt zur eigenen Manufaktur durchzuziehen. Der größte Schritt für mich persönlich war jedoch die Entscheidung, eine Familie zu gründen.

Wie hast du das alles finanziell gestemmt?

Ganz klassisch: Grundlage auf Eigenkapital, Darlehen über die Hausbank, dann die nächsten Schritte mit einem Investor.

Siehst du dich heute noch als Koch oder als Manager deiner vielen Aktivitäten?

Die Denke eines Kochs musste ich relativ schnell ablegen. So circa ab dem fünften Mitarbeiter verwandelt man sich zum Manager und muss anfangen, schnell zu lernen. Ich hatte mal ein Erlebnis, bei dem ich begriff, dass es so nicht weitergehen konnte: Bei der Vorbereitung zum Abendservice hatte ich für das Schneiden von ein paar Schalotten drei Stunden gebraucht, weil ich ständig abgelenkt wurde von Telefonaten, Gästebesprechungen etc. Als dann der Abendservice losging, war ich der Einzige, der mit seinem Mise en Place nicht fertig war. Die Jungs haben mich gehasst, weil ich die ganze Küche in die Bredouille gebracht habe. Da begriff ich, dass es in Zukunft anders gehen muss.

Wie siehst du dich in der Zeit nach Corona: Alles wieder so wie zuvor? Oder anders gefragt: Was ändert sich dauerhaft in deiner Gastro-Branche und was sind deine Pläne?

Ich denke, wir werden nach Corona einiges fundamental verändern. Wir sind aber noch nicht über den Berg. Im Grunde bin ich froh, wie es kommt. Jetzt hat man die Möglichkeit, neue Systeme zu testen und zu installieren. Wir haben z.B. nach dem ersten Lockdown sofort ein „Self Ordering System“ gestartet. Vor Corona unvorstellbar – nun ist es zum Standard geworden. Da wird noch vieles passieren, denn die Effizienz muss deutlich gesteigert werden, um die Kosten mit dem Preis-Leistungsverhältnis in Einklang zu bringen.

Last but not least: Welchen Rat hast du für (Gastro-)Gründer und aus eigener Erfahrung?

Die Umsetzung der Idee ist nur ein Prozent von dem was auf euch zukommt. 99 Prozent ist die echte, harte Arbeit. Ihr müsst euch absolut sicher sein, dass ihr es wollt.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: Digital Chameleon – der Digital-Health-Berater

Die Digital Chameleon GmbH ist eine inhabergeführte Beratungsagentur, die 2019 von Tanja Rohark gegründet wurde. Das junge Schweizer Start-up hat sich die digitale Transformation im Gesundheitswesen auf die unternehmerische Fahne geschrieben. Mehr dazu im Interview mit Tanja.

Zunächst zur aktuellen Lage gefragt: Wie ist es dir bzw. euch in der Corona-Zeit bislang ergangen?

Dank unserer agilen Arbeitsweise sind unsere Mitarbeiter mit allen notwendigen Tools (Apple, Office 365, Zoom, Mural etc.) ausgestattet und waren zu jedem Zeitpunkt trotz der aktuellen COVID-19 Situation voll einsatzfähig. Die flexible, adaptive und digitale Methodologie unseres Unternehmens ermöglicht ebenfalls remote eine wertvolle, effektive und vertrauensvolle Betreuung unserer Kunden. Unsere Projekte werden daher von der derzeitigen Entwicklung glücklicherweise nicht negativ beeinflusst. Deshalb haben wir trotz der derzeitigen Umstände unser Team sogar mit drei neuen Mitarbeitern erweitern können.

Welche Learnings hast du aus dieser verrückten Zeit mitnehmen können?

Der Ausnahmezustand der Pandemie hat zu einer Art "Defreezing" von eHealth und Digital Health in Versorgungsprozessen geführt. Viele tauen langsam auf, öffnen sich für digitale Tools und Technologien, etablieren digitale Prozesse, kurz: Die Akteure im Gesundheitswesen realisieren, dass eine Transformation im digitalen Healthcare Bereich stattfindet und es an der Zeit ist umzudenken und umzudisponieren Dies war die Gelegenheit für uns, die Vorteile unserer agilen und innovativen Arbeitsweise als Best Practice unter Beweis zu stellen.

Wir haben deshalb die Zeit erfolgreich und effizient für unsere Innovationen genutzt. Wir haben uns mit Elan und Kreativität den zukunftsweisenden Trends gewidmet und unter Anwendung von Customer Journeys & Design Thinking parallel unsere erste eigene Software App für einen MDR Compliance Check entwickelt, welche wir im Oktober launchen werden.

Nun zu deinem Unternehmen: Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, dich der "Digital-Health-Transformation" unternehmerisch zu verschreiben?

Nach Jahren in verschiedenen globalen Unternehmenspositionen und Projekten im regulierten Life-Science und Gesundheitssektor, wollte ich ein Unternehmen gründen, welches es in so einer Form in dieser Branche noch nicht gab und sich von Mitstreitern abhebt: Eine inhabergeführte Digital Health Strategy Advisory mit weiblichem CEO, welche neue Wege in Quality & Compliance eröffnet, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben.

Meine Vision war und ist es mit unserer Quality Revolution® das Verständnis von Qualitätsmanagement zu transformieren und diesen revolutionären Gedanken ebenfalls fest in unsere Firmenkultur zu verankern. Ich wollte ein offenes, diverses und modernes Arbeitsumfeld schaffen, welches zum Ziel hat Führungskräfte auf allen Ebenen hervorzubringen. Deshalb war von Beginn an die Talentförderung durch kollegiales Coaching und individuelle Weiterbildungen besonders wichtig für mich. Hierbei ist Agiles Arbeiten für mich der Schlüssel zum Erfolg, sowohl mit Hinblick auf unsere Kunden als auf unser Team.

Ich wollte unseren Kunden einen ehrlichen und effektiven Service, angepasst auf ihre tatsächlichen Bedürfnisse anbieten, welcher im Einklang mit unseren Values steht. Die Unternehmenskultur ist meiner Meinung nach das Herz jedes Unternehmens, weshalb unsere Values jede Entscheidung des Unternehmens leiten sollten.

Mit dieser Vision und Motivation gründete ich am Weltfrauentag 2019 die Digital Chameleon GmbH und kann stolz behaupten, dass diese Vision bereits Realität wurde.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung der Digital Chameleon GmbH bis zum Start deiner Beratungsagentur?

Da die Unternehmenskultur für mich besonders wichtig ist, war die Definition unserer Mission, Vision und Values sehr entscheidend. Außerdem natürlich die Akquise meiner ersten Mitarbeiter, der Businessplan, sowie die Liquiditätsplanung.

Wie hast du diese Phase finanziert?

Digital Chameleon ist ein eigenfinanziertes Start-up, daher stellte die Liquiditätsplanung zunächst die größte Herausforderung für uns dar. Um unseren Kunden den bestmöglichen Service anzubieten, arbeiten wir in interdisziplinären Projektteams, denn als vereintes Team können wir unsere Fähigkeiten und Erfahrungen am besten bündeln. Da wir mehrere Projekte parallel betreuen und beraten, sind unsere projektbezogenen Zahlungseingänge abhängig von den unterschiedlichen Zahlungsfristen unserer Kunden. Zwischen Leistungserbringung und dem tatsächlichen Zahlungseingang liegen oft mehrere Monate.

Deshalb ist eine detaillierte Liquiditätsplanung für uns als junges Start-up, welches ohne externe Investoren und nur durch Eigenkapital aufgebaut wurde, besonders wichtig und birgt gleichzeitig das höchste Risiko. Durch das Liquiditätstool Tresio konnten wir diese Herausforderung jedoch ganz einfach lösen. Dank Tresio können wir unsere Liquidität digital planen, kontrollieren und proaktiv agieren. Als Digitalisierungs-Begleiter ist es unsere höchste Priorität, dass auch all unsere internen Prozesse digital und automatisiert sind.  

Nun zu den Dienstleistungen. Was genau bietest du mit deinem Team?

Wir sind spezialisiert auf Digitalisierung im Gesundheitswesen und orchestrieren Kunden bei der Einführung und Verbesserung von Qualitätsmanagement im agilen Umfeld in einer von Regularien eingeschränkten Umgebung. Spannungsfelder sind: Lean Qualitätsmanagement Systeme, agile Computer Software Validierung und Qualifizierung, Software as a Medical Device, Digital Health Apps und Digital Health Platforms, sowie auch Quality & Audit Readiness von hochmodernen BioTech Laboren und Produktionsstätten.

Mit unseren Services wenden wir neben tiefen Wissen und Verständnis von Regularien, Standards und Best Practices aus Pharma, BioTech und MedTech (EU GMP, FDA, MDR), zukunftsweisende Methoden aus UX/Usability & Requirement Engineering und agilen Software Development Frameworks (Scrum, Kanban) an. Somit können wir unseren Kunden ein speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Qualitätsmanagement anbieten, welches Sie einfach und effizient durch das regulatorische Labyrinth navigiert. Da wir gemeinsam als Team von Experten an jedem uns gestellten Problem arbeiten und eng mit dem Kunden kollaborieren, bieten wir unseren Kunden individuelle und flexible Service Pakete an, die sich einzig an den Zielen des Kunden orientieren.

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Hauptzielgruppe für unsere Quality Management und Digital Healthcare Solutions sind KMU`s und Start-ups im Bereich Medical Devices, BioTech und Pharma. Hauptakteure dieser Zielgruppe sind die Qualitätsmanager, der CTO/CEO oder Digital Innovation Manager der jeweiligen Unternehmen.

Wie macht ihr marketingtechnisch auf euch aufmerksam?

Wir haben im Juli unsere neue Website gelauncht und sind auf den Social Media Plattformen LinkedIn, Instagram und Facebook aktiv. Außerdem haben wir bereits einige Cross Promotions mit anderen Start-ups initiiert. Momentan bauen wir unsere PR-Abteilung auf und werden im November unseren ersten Messe-Auftrifft auf der MEDICA 2020 in Düsseldorf haben.
 
Wie hebt ihr euch als Digital-Health-Beratung vom Wettbewerb ab?

Der Einsatz digitaler Technologien verändert den Gesundheitssektor in beispiellosem Tempo und bietet innovative Möglichkeiten, um bessere Ergebnisse im Gesundheitswesen zu erzielen. Diesen rasanten Veränderungen muss sich auch das Qualitätsmanagement anpassen. Damit ist das Umfeld einerseits äusserst agil und schnelllebig, andererseits jedoch auch sehr stark reguliert und hat damit eine gewisse Trägheit. Dies zeigt sich insbesondere auch im Qualitätsmanagement, wo sich einige Prozesse seit Jahrzehnten quasi nicht verändert haben.

Unsere Vision ist es, mit unseren innovativen Services den Umgang mit qualitätsrelevanten Themen innerhalb des Digital Health Bereiches zu revolutionieren und dabei herkömmliche statische Herangehensweisen an das Qualitätsmanagement zu transformieren. Dies führt unwillkürlich zu einer agilen, prozessoptimierten und weitgehend papierlosen Arbeitsweise, ganz im Sinne des Kundenwunsches nach Digitalisierung.

Wir wollen mit unserer Quality Revolution® Methodologie sicherstellen, dass unsere Kunden das für sie optimale Verfahren implementieren, welches wiederum zu positiven Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche und zudem Vorteile für die Patienten bedeutet. Hierbei folgen wir stets unserer Devise "Quality Revolution® with Swiss Excellence".

Was sind deine weiteren unternehmerischen Vorhaben?

Wir werden in den nächsten Monaten unser Core Business weiter ausbauen, aber auch neue innovative Produkte entwickeln. Gleichzeitig werden wir unserer ambitionierten Marketing-Strategie folgen und unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärken. Dieses Jahr wird das wichtigste Geschäftsjahr seit Unternehmensgründung darstellen und unser Team setzt alles daran, unsere Unternehmensziele sogar zu übertreffen. In den nächsten Jahren werden wir weiter an der erfolgreichen Umsetzung unsere Vision arbeiten, um in der DACH Region als innovatives Unternehmen, welches den Umgang mit qualitätsrelevanten Themen innerhalb von Digital Health revolutioniert hat, bekannt zu werden und als gutes Beispiel voranzugehen.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Ich habe drei Tipps:

  • Immer an die eigene Vision glauben, auch wenn sie disruptiv ist und man mit Unverständnis konfrontiert wird.
  • Keine Angst davor haben, traditionelle und statische Bereiche wie das Qualitätsmanagement revolutionieren zu wollen. Stattdessen mutig sein und aufs Ganze gehen – nur so kann man seine ambitionierten Visionen verwirklichen.
  • Offenheit zeigen für neue agile Arbeitsweisen, die den Mitarbeitern den Freiraum verschaffen, ihre Talente bestmöglich einzusetzen, um somit gemeinsam der Vision stetig einen Schritt näher zu kommen.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: scoutbee – Matchmaking von Auftraggeber und Zulieferer

Scoutbee ist eine KI-basierte Rechercheplattform für die Lieferanten-Suche und hat mittels künstlicher Intelligenz bereits die Daten von über 9 Mio. Lieferanten weltweit in Form von 1,2 Mrd. Datenpunkten eingesammelt. Mehr dazu und zur Gründung im Interview mit Co-Gründer Gregor Stühler.

Wie ist es euch in der Corona-Zeit bislang ergangen?

Die Corona-Pandemie war und ist für uns alle natürlich sehr belastend. Wir haben an unseren Standorten in Berlin, Würzburg und Washington D.C. unsere 135 Mitarbeiter ins Home-Office geschickt. Und unsere Büros öffnen erst langsam wieder ihre Pforten. Wir haben dennoch versucht, einen positiven Impact auf die Krise zu haben. Deswegen boten wir NGOs, öffentlichen Einrichtungen, lokalen und nationalen Regierungen, Gesundheitsdienstleistern und anderen Organisationen zur Hochphase der Pandemie einen kostenfreien Service, mit dem sie innerhalb kürzester Zeit lieferfähige Lieferanten für medizinische Produkte wie Mundschutze, Schutzanzüge, Abstriche oder Beatmungsschläuche aus aller Welt finden konnten.

Hast du positive Learnings aus dieser Zeit mitnehmen können?

Beschaffungswesen und Supply Chain Management erhalten endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Denn vor der Krise behandelten viele Unternehmen den Einkauf relativ stiefmütterlich: Man recherchierte potenzielle Lieferanten nur bei Bedarf, das Beschaffungswesen war kaum digitalisiert und die Suchen daher unglaublich manuell, umständlich und zeitaufwendig. Dabei ist der Einkauf mit durchschnittlich 43 Prozent der Unternehmensausgaben der größte Kostentreiber. Unglaublich, dass Optimierungspotenziale hier noch nicht voll ausgeschöpft werden.

Doch die Corona-Krise führt uns nun die Bedeutung eines schnellen, digitalen Lieferanten-Scoutings und das häufige Fehlen ausgeprägter, belastbarer Netzwerke mit Alternativ-Zulieferern schonungslos vor Augen. Im Zuge von COVID-19 brachen die Lieferketten teilweise vollständig zusammen und die Unternehmen waren in dieser Situation zum Zuschauen verdammt. Sie hatten keine Chance schnell auf die Situation zu reagieren. Nun stehen Beschaffungswesen und Lieferketten-Management im Scheinwerferlicht. Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen wollen ähnliche Krisenszenarien zukünftig vermeiden.

Nun zu deinem Business: Wann und wie seid ihr auf die Idee zu scoutbee gekommen?

Aufgrund von eigenen schlechten Erfahrungen im Beschaffungswesen! Ich arbeitete bei einem mittelständischen Unternehmen in der Innovationsbeschaffung. Dann gab es zwei Schlüsselerlebnisse: China schloss den Markt für seltene Erden und die Tsunami-Katastrophe verwüstete Japan. Beide Male brachen unsere Lieferketten beinahe vollständig zusammen – und wir hatten keine Möglichkeit, schnell zu reagieren. Unsere Suche nach Alternativ-Lieferanten waren wahnsinnig langwierig, teuer und ertraglos. Wir schickten sogar Studenten mit Business-Class-Tickets nach China, um neue Zulieferer zu finden. In dieser Zeit habe ich die immense Bedeutung einheitlicher und globaler Daten für den Einkauf erkannt.

Ich machte dann meinen MBA in London und recherchierte parallel nach den wichtigsten Daten für die Beschaffung und welche Datenquellen es für diese gibt. Auf dieser Grundlage entstand dann 2015 scoutbee; zunächst als datengetriebenes Consulting.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go-live der Plattform?

Meine Mitgründer und ich erkannten relativ schnell die Möglichkeiten, scoutbee als Software-as-a-Service-Modell anzubieten. 2016 strukturierten wir das Unternehmen dann dementsprechend um.

Deutlich langatmiger und anspruchsvoller war aber der Aufbau unserer Technologie. Wir wussten, welche Informationen wir brauchen. Wir wussten, welche Quellen es dafür gibt. Doch diese Daten zu minen und zu konsolidieren ist extrem aufwendig. Vor allem, da diese Daten in zig verschiedenen Sprachen existieren. Diese multilinguale Suche, und somit eine Vergleichbarkeit von beispielsweise chinesischen und mexikanischen Daten zu schaffen, war ein großer und bedeutsamer Schritt.

Wie habt ihr diese Phase finanziert?

Wir sind der klassische Venture Case. Zu Beginn finanzierten wir uns durch Privatmittel und Angel Investments. Ab der Seed-Phase ging es dann rasend schnell. Innerhalb von nur 18 Monaten sammelten wir unsere Series-B-Finanzierungsrunde ein. 60 Millionen US-Dollar, unter anderem von Atomico. Üblicherweise brauchen Unternehmen für diesen Schritt 36 Monate.

Nun zu euren Dienstleistungen. Was genau bietet ihr mit scoutbee?

Wir verkuppeln Lieferanten und Auftraggeber. Hierfür recherchieren unsere Nutzer, etwa Einkäufer, Supply Chain Manager oder Einkaufsleiter, mittels scoutbee potenzielle Zulieferer aus aller Welt und nehmen im Anschluss digital Kontakt mit ihnen auf – alles auf einer Plattform.

Hierfür arbeitet im Hintergrund eine sehr ausgeklügelte künstliche Intelligenz. Sie durchforstet zahlreiche Datenbanken nach Informationen über Zulieferer, etwa TÜV-Zertifikate, Finanzdaten oder bereits bestehende Kunden des Lieferanten. Diese trägt sie dann in einheitliche und vergleichbare Lieferantenprofile ein. Basierend auf den spezifischen Bedürfnissen unserer Nutzer, sucht sie dann die passenden Lieferanten heraus. Wir onboarden diese Zulieferer anschließend auf unserer Plattform, sodass der Nutzer direkt über scoutbee mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Insgesamt haben wir bereits die Daten von über neun Millionen Lieferanten erfasst.

Durch diesen Prozess reduzieren wir das Onboarding neuer Lieferanten – was üblicherweise zwischen sechs und acht Monaten dauert – auf sechs bis acht Wochen. Und wir beantworten unseren Nutzern zwei elementare Fragen: Kann ein Lieferant das liefern, was ich brauche? Ist er vertrauenswürdig?

Doch damit nicht genug: Mit jedem Sourcing Case, also jeder Recherche, bauen und befüllen unsere Kunden ihre eigene Lieferanten-Datenbank. Das reduziert den Brain Drain aus Unternehmen, falls ein Einkäufer mit gutem Netzwerk oder Kontakten dieses verlässt.

Wer ist die Zielgruppe bzw. sind eure Kunden?

Unser Angebot ist industrieagnostisch. Ob Automobilhersteller, Pharmaproduzent oder Bergbauunternehmen, jeder braucht Zulieferer. Allerdings richtet sich unsere Software derzeit an Enterprise-Kunden und große Mittelständler; Unternehmen mit jährlichen Ausgaben von 500 Millionen Euro oder mehr. Zu unseren Kunden gehören unter anderem Audi, Airbus, Siemens oder Bosch.

Mit jedem Sourcing-Case lernt unser Algorithmus aber dazu, wird noch schlauer und der Einsatz kosteneffektiver. Dementsprechend wollen wir unsere Software zukünftig auch mittelständischen Unternehmen verfügbar machen.

Gibt es vergleichbare Angebote? Wenn ja, wie hebt ihr euch vom Wettbewerb ab?

Im Segment Scout-to-Source, also dem Recherchieren und Qualifizieren von Zulieferern, sind wir tatsächlich relativ konkurrenzlos. Einzelne große Anbieter von eProcurement-Software bieten abgespeckte Recherche-Tools und es gibt Datenbanken wie WLW, die fokussieren sich aber auf Lieferantendaten aus bestimmten Regionen, etwa Zentraleuropa. Das reicht global agierenden Unternehmen aber nicht aus. Wir scouten weltweit, at scale.

Was sind deine weiteren unternehmerischen Vorhaben?

Mein Fokus liegt ausschließlich auf scoutbee. Im Markt für eProcurement stehen uns alle Türen offen, die Lieferanten-Recherche ist kaum digitalisiert. Wir sind hier First-Mover und haben die seltene Chance, eine ganze Branche zu definieren. Wir wollen uns mit scoutbee in keiner Nische einnisten, sondern einen Category-Player aufbauen. Und da befinden wir uns auf einem guten Weg: Innerhalb von nur 18 Monaten haben wir 76 Millionen US-Dollar eingesammelt, über 140 Kunden, viele davon große, multinationale Konzerne, gewonnen und sind Weltmarktführer im digitalen Lieferanten-Scouting. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre streben wir Unicorn-Status an.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Mein Tipp: Setzt das Unternehmenskapital effizient ein; gerade beim Team Building. Durch das Phänomen "Throwing bodies at problems" – also für jedes neue Problem, neue Mitarbeiter einzustellen – blähen sich Start-ups häufig unnötig auf.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: dooing.de – Finanz-Know-how für Selbständige

Lisa Fink und Marcel Neumann sind die Gründer von dooing.de. Mit ihrer Plattform möchten sie insbesondere Selbständige und Freiberufler bei Finanz- und Versicherungsthemen unterstützen. Mehr dazu im Interview mit Lisa und Marcel.

Zunächst zur aktuellen Lage gefragt: Wie ist es euch in der Corona-Zeit bislang ergangen?

Lisa: Die Corona Krise hat uns vor neue Herausforderungen gestellt, jedoch konnten wir bewusster Dinge umsetzen und uns aufs Wesentliche konzentrieren.
Marcel: Vor allem wurden wir von heute auf morgen dazu gezwungen, ins Home-Office umzuziehen und viele Projekte auf Eis zu legen oder zu digitalisieren. Das brachte allerdings nicht nur Nachteile mit sich.

Welche positiven Learnings habt ihr aus dieser Zeit mitnehmen können?

Marcel: Dass wir als Team auch wunderbar und ohne große Anlaufschwierigkeiten digital zusammenarbeiten konnten. Ich freue mich zu sehen, dass viele Unternehmen das eigene Angebot innerhalb kürzester Zeit digitalisierten. Das ist wohl einer der positivsten Aspekte der letzten Monate.
Lisa: Home-Office kann sich positiv auf den Arbeitsalltag auswirken, insbesondere, da man sich Themen konzentrierter widmen kann. Jedoch ist mir dabei noch bewusster geworden, dass der Austausch im Team essenziell ist, um jeden Tag mit Freude an die Arbeit zu gehen.

Zu eurer Gründung: Wann und wie seid ihr auf die Idee zu dooing.de gekommen?

Lisa: Vor einigen Monaten waren wir beruflich unterwegs und haben uns darüber unterhalten, dass Freunde und Bekannte von uns, die als Solo-Selbständige oder Kleinunternehmer tätig sind, oftmals keine Anlaufstelle für Finanz- und Versicherungsthemen haben. Die meisten Webseiten kümmern sich um die Startphase dieser Zielgruppe, jedoch nicht um das, was danach kommt. Diese Lücke wollen wir mit dooing.de nun schließen.
Marcel: Insbesondere durch die Einbindung zahlreicher Vergleiche und Möglichkeiten zum einfachen Abschluss, wollen wir unsere Zielgruppe maßgeblich dabei unterstützen, ohne große Aufwände zukunftsfähige Unternehmen zu schaffen, ohne dabei die persönliche Absicherung zu vernachlässigen. Getreu unserem Motto „less hassle. more dooing“.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start eurer Plattform?

Marcel: Zuerst mussten wir uns darüber bewusst werden, welche die richtige Unternehmensform für uns ist und wie wir parallel zu unserem Hauptjob genügend Zeit finden, eine interessante Plattform auf die Beine zu stellen, ohne unseren Hauptberuf zu vernachlässigen. Von der Idee bis bis zum Livegang der Website haben wir zahlreiche Anpassungen vorgenommen. Wichtig waren uns ein ansprechendes Design sowie die Nutzerfreundlichkeit der Website, eine passende Zielgruppenansprache bis hin zur Einbindung von digitalen Abschlussstrecken.
Lisa: Die wichtigste Fragestellung war für mich: Wie wollen wir damit starten und wie könnten die ersten Schritte aussehen? Also die Herausforderung zu bewältigen, voll berufstätig zu sein und parallel einen Weg zu finden, wie wir beides unter einen Hut bekommen. Daher ist der Blog die richtige Wahl gewesen, um Bekanntheit zu erlangen und herauszufinden, ob die Zielgruppe genauso begeistert von unserer Idee ist wie wir.

Wie habt ihr diese Phase finanziert?

Lisa: Bewusst mit Eigenkapital.
Marcel: Ganz genau. Wir sind aktuell in der Sondierungsphase, ob und wie wir größere finanzielle Förderungen nutzen, um dooing.de weiter nach unseren Vorstellungen ausbauen zu können. Die Plattform bietet unglaublich viel Potenzial!

Nochmals auf den Punkt gebracht: Was genau ist dooing.de und was bietet ihr?

Marcel: Wir bieten vor allem eine unabhängige Berichterstattung für Gründerinnen und Gründer zu Themen wie Versicherungen, Finanzen, Steuern und persönliche Entwicklung. Hinzukommen Interviews und Artikel von Gastautoren zu aktuellen Themen.

Lisa: Wie Marcel schon sagt, ist dooing.de ein Blog für Selbständige und Kleinunternehmer, die sich in jeglicher Phase ihres Unternehmerdaseins über Finanz- und Versicherungsprodukte sowie Unterstützungstools unverbindlich informieren können. Durch wenige Klicks können die benötigten Produkte im Anschluss abgeschlossen werden.

Wie hebt ihr euch mit eurem Angebot vom Wettbewerb ab?

Lisa: Wir wollen unsere Nutzer davon überzeugen, dass die „unbeliebten“ Themen Finanzen und Versicherungen wichtig für ihre Zukunft sind. Durch faire, unabhängige und transparente Berichterstattungen wollen wir erreichen, dass sie sich zusammen mit unserer Hilfe mit den Themen beschäftigen.  
Marcel: Unserer Meinung nach gibt es derzeit keine vergleichbare Anlaufstelle wie dooing.de.

Wie macht ihr marketingtechnisch auf euch aufmerksam?

Lisa: Als ersten Schritt nutzen wir Social-Media-Kanäle, um Bekanntheit zu erlangen. Wir arbeiten stark an unserer Suchmaschinenoptimierung und an passenden Suchmaschinenwerbeanzeigen.
Marcel: Es gibt aktuell einige Berichte über uns zu lesen. Das freut mich sehr und hilft uns beim Aufbau unseres Bekanntheitsgrades. Absolut hilfreich sind zudem unser großes Netzwerk sowie unsere langjährigen Erfahrungen im Vertrieb und Online-Business.

Was sind eure weiteren Vorhaben?

Marcel: Wir wollen den Nutzern der Seite kontinuierlich besseren Service bieten und einen schnellen Abschluss von Wunschprodukten ermöglichen. Wir führen aktuell Gespräche zum weiteren Ausbau unseres Angebots mit spannenden Produkt- und Vertriebspartnern.
Lisa: Durch Feedback unserer Nutzer wollen wir stetig unser Angebot verbessern und erweitern. Zusätzlich führen wir regelmäßig Gespräche mit unserem Netzwerk zur Erweiterung unseres Angebots.

Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Lisa: Habt ihr eine Idee und seid davon überzeugt, dann traut euch, diese umzusetzen. Geduld ist dabei ein sehr wichtiger Baustein. Schritt für Schritt die Dinge umsetzen und dabei den Fokus nicht aus den Augen verlieren. Einfach mal anders denken und neue Wege ausprobieren, das hat mir in meinem Berufsleben bisher immer weitergeholfen.
Marcel: Es gibt so viele mit guten Ideen, die sich nicht trauen, diese umzusetzen oder zu sehr an sich und der Umsetzung zweifeln. Wir haben neben wirklich herausfordernden Hauptberufen im Nebenerwerb angefangen und haben in naher Zukunft mit dooing.de noch viel vor! Ich möchte mir niemals selbst vorwerfen müssen, dies oder jenes nicht gemacht zu haben.

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Das Interview führte Hans Luthardt