Ecoplanet: 16. Mio. Euro für Ausbau des KI-basierten Energie-Cockpits


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Das 2022 von Henry Keppler und Maximilian Dekorsy in München gegründete ecoplanet gilt als Pionier im Energiemarkt. Das Start-up unterstützt Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu optimieren, um operative Exzellenz und langfristige Resilienz zu gewährleisten.

Die Series-A-Finanzierungsrunde über 16 Millionen Euro wird angeführt von EQT Ventures und weiterhin unterstützt von HV Capital, Mit der Finanzierung soll das Wachstum weiter beschleunigt und die Software von ecoplanet weiterentwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz modernster KI-Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Unternehmen - von der Maschine bis in den Markt.

Mit über 2 TWh verwaltetem Gesamtenergieverbrauch an mehr als 2.000 Standorten in Deutschland, vereinfacht das KI-gestützte ecoplanet Cockpit alle Bereiche des modernen Energiemanagements, indem es Energieverbrauch und Energieversorgung in einer Software integriert. Dadurch wird der Energieverbrauch nachhaltig optimiert, Kosten gesenkt und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sichergestellt. Mit ecoplanet können Unternehmen Energie dann verbrauchen, wenn sie günstig und grün ist.

„Diese Finanzierungsrude in Höhe von 16 Millionen Euro ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung“, erklärt Maximilian Dekorsy, Mitgründer von ecoplanet. „Steigende und volatile Energiekosten sind zu einer ernsthaften Bedrohung für europäische Unternehmen geworden und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stark. Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, Kosten signifikant zu senken und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Herausforderungen im europäischen Energiemarkt

Die europäische Energiewirtschaft hat sich in den letzten Jahren radikal geändert und wird diesen Wandel auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Seit 2019 ist die Volatilität der Strompreise beispielsweise in Deutschland um 500 % gestiegen und wird sich innerhalb des nächsten Jahres laut Schätzungen erneut verdoppeln. Insbesondere da Energiekosten heute in einigen Fällen mehr als 10% der Gesamtkosten dieser Unternehmen ausmachen, gefährden diese Preisschwankungen die Unternehmen sehr. Zudem machen strengere regulatorische Vorgaben integrierte Energiemanagementlösungen unverzichtbar.

Das ecoplanet Cockpit stellt das Energiemanagement auf die nächste Stufe, indem es zusätzliche Einsparungen, automatisierte Prozesse und datengetriebene Entscheidungen ermöglicht, sowie gleichzeitig auch den manuellen Aufwand bei der Erfüllung regulatorischer Erfordernisse reduziert. Eine Vielzahl von Kund*innen konnte die Energiekosten bereits im ersten Jahr um 20% und die Arbeitsbelastung deutlich um 60% reduzieren.

„Die Energiemärkte befinden sich in einem fundamentalen Wandel. Erneuerbare Energien machen heute schon über 50% der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus und sorgen dafür, dass ein integriertes Energiemanagement essentiell geworden ist“, sagt Dr. Henry Keppler, Mitgründer von ecoplanet. „Es ist vergleichbar mit Privathaushalten, in denen das Elektroauto dann aufgeladen wird, wenn die Solarleistung hoch ist: Auch Unternehmen müssen ihren Energieverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit anpassen. ecoplanet ermöglicht Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, Energie dann zu verbrauchen, wenn sie günstig und verfügbar ist.“

Strategische Partnerschaft mit EQT Ventures

EQT Ventures, mit umfassender Erfahrung in der Skalierung junger Unternehmen, bietet ecoplanet wertvolles Know-how und Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk an Industriepartnern. „Wir sind stolz darauf, ecoplanet dabei zu unterstützen, Energiemanagement für Unternehmen in Europa neu zu definieren“, sagt Sandra Malmberg, Partnerin bei EQT Ventures. „Ihr innovativer Ansatz erfüllt eine dringende Marktnachfrage und wir freuen uns darauf, das Wachstum weiter zu beschleunigen.“

Neben der Investition von EQT hat HV Capital sein starkes Engagement für die Mission des Unternehmens erneut bekräftigt und seine Unterstützung weiter ausgebaut. „Unsere Investition in ecoplanet vor fast zwei Jahren hat unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Felix Klühr, General Partner bei HV Capital. „Die Fähigkeit des Teams, das Unternehmen schnell weiterzuentwickeln und ein Produkt zu bauen, das ein fundamentales Problem europäischer Unternehmen löst, ist beeindruckend. Gemeinsam mit EQT Ventures freuen wir uns darauf, das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte zu begleiten.“

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Gründer*in der Woche: Tales&Tails – mehr als volle Näpfe!

2018 haben Stella Mohr, Kaja Ringert und Cathrin Wellens, drei Freundinnen aus Norddeutschland, ihr Herzensprojekt gestartet: Tales&Tails. Ihre Vision: Tierernährung neu denken – transparent, nachhaltig und hochwertig, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Hunden und Katzen. Wie sich ihr Start-up entwickelt hat, erfahren wir im Interview mit Co-Founderin Kaja Ringert.

Wie habt ihr drei Gründerinnen euch kennengelernt und was hat euch 2018 dazu bewogen, Tales&Tails zu gründen?

Wir drei kennen uns tatsächlich schon seit der Schulzeit. Als Hundebesitzerinnen haben wir immer wieder festgestellt, dass viele Tierfutterprodukte einfach nicht das bieten, was wir uns für unsere Vierbeiner wünschen: zu viel Getreide, unnötige Zusätze, unklare Deklarationen und fehlende Transparenz. Irgendwann kam der Punkt, an dem wir dachten: Das muss doch besser gehen. Also haben wir beschlossen, eine Marke zu gründen, die Tierernährung neu denkt: Hochwertig, ehrlich und mit echtem Mehrwert für Tier und Mensch. So entstand 2018 Tales&Tails mit der Vision, gesundes Futter anzubieten, bei dem man wirklich weiß, was drin ist und gleichzeitig etwas Gutes zu tun, etwa durch Spenden an Tierschutzprojekte.

Wie sah der Markt rund um Tierernährung im Jahr 2018 aus und wie hat sich dieser inzwischen gewandelt bzw. entwickelt?

2018 war der Tierfuttermarkt noch stark geprägt von großen, etablierten Marken. Die meisten Produkte waren auf Masse ausgelegt, mit langen Zutatenlisten, vielen Füllstoffen und wenig Transparenz. Nachhaltigkeit oder Herkunft spielten kaum eine Rolle und der Trend zu hochwertiger, ehrlicher Tierernährung befand sich noch in der Anfangsphase. Seitdem hat sich viel verändert: Das Bewusstsein der Tierhalterinnen und -halter ist deutlich gewachsen. Heute achten viele auf kurze Zutatenlisten, getreidefreie Rezepturen, nachhaltige Verpackungen und eine transparente Herkunft der Rohstoffe. Auch faire Produktionsbedingungen sind inzwischen ein wichtiges Thema. Und dank digitaler Vertriebsmodelle, wie Online-Shops oder Abo-Modelle, können kleinere Marken wie wir direkt mit ihrer Community in Kontakt treten und sich authentisch positionieren.

Was genau bietet ihr mit Tales&Tails an und inwiefern unterscheiden sich eure Produkte vom Wettbewerb?

Kaja Ringert: Wir haben ein breites Sortiment von Nass- und Trockenfutter über Kauartikel, funktionale Snacks und Leckerli bis hin zu Suppen, Ölen und Pulvern. Der Fokus liegt klar auf hochwertiger, natürlicher Tiernahrung, vor allem für Hunde, aber auch mit einigen Produkten für Katzen. Unsere Produkte sind zu 100% transparent, getreidefrei, zuckerfrei und kommen ohne Zusatzstoffe, Füllstoffe oder Tierversuche aus. Außerdem setzen wir auf Monoprotein-Rezepturen mit hohem Fleischanteil, das heißt, jedes Produkt enthält nur eine tierische Proteinquelle. Das ist besonders wichtig für Hunde mit Allergien oder Unverträglichkeiten. Was uns zusätzlich unterscheidet: Mit jedem verkauften Produkt unterstützen wir Tierschutzprojekte. So verbinden wir gesunde Ernährung mit einem guten Zweck und das finden wir richtig super, unsere Kundinnen und Kunden übrigens auch.

Welche Standards, Tests und Zertifizierungen sichern die Sicherheit eurer Produkte und damit das Wohlergehen der Tiere?

Wir arbeiten mit erfahrenen Produzenten zusammen, die unser Verständnis von Qualität und Verantwortung teilen. Dabei achten wir besonders auf eine sorgfältige Auswahl der Rohstoffe und eine schonende Verarbeitung. Unser softes Trockenfutter wird in Deutschland nach höchsten Standards hergestellt und ist nach dem internationalen IFS Food Standard zertifiziert. Dieser Standard sorgt dafür, dass Tiernahrung unter denselben strengen Kriterien produziert wird wie Lebensmittel für Menschen. Außerdem setzen unsere Produktionspartner auf ein Energie-Managementsystem nach ISO 50001, um nachhaltig und ressourcenschonend zu arbeiten.Neben diesen externen Prüfungen führen wir regelmäßig eigene Qualitätskontrollen durch und achten auf kurze, klare Zutatenlisten. So können Tierhalterinnen und -halter sicher sein, dass sie ihrem Vierbeiner nur das Beste füttern.

Mit Tales&Tails möchtet ihr zeigen, dass Tierernährung, Umweltschutz und soziales Engagement zusammengehören können. Was gehört für euch unter dieser Prämisse alles dazu?

Für uns ist Nachhaltigkeit fest in unserer DNA verankert. Wir achten bewusst auf die Herkunft unserer Rohstoffe. Unsere Leckerli werden unter Einsatz erneuerbarer Energien hergestellt, und unser softes Trockenfutter entsteht in einer besonders energieeffizienten Produktion. Auch bei Verpackung und Versand setzen wir auf umweltfreundliche Lösungen, etwa mit DHL GoGreen und recycelbaren Versand- und Verpackungsmaterialien. Darüber hinaus möchten wir Bewusstsein schaffen, Geschichten erzählen und eine Community aufbauen, die sich gemeinsam für Tierwohl und Nachhaltigkeit stark macht. Dafür steht auch das „Tales“ in Tales&Tails.

Bei der Ernährung von uns Menschen scheint der Griff zum Bio-Produkt und damit zum hochwertigen und -preisigen Produkt gerade rückläufig zu sein, Stichwort "Sparen in Krisenzeiten". Ist das auch für euch im hochwertigen Tiernahrungssegment ein Thema, und wenn ja, wie geht ihr damit um?

Natürlich spüren wir, dass viele Menschen derzeit genauer hinschauen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Aber: Bei Tierhaltern sehen wir, dass die Gesundheit ihres Lieblings selten der Punkt ist, an dem gespart wird, besonders dann nicht, wenn es um Allergien oder Unverträglichkeiten geht. Tierarztkosten sind meist deutlich höher und die Liebe zum Tier wiegt am Ende mehr. Unsere klare Positionierung als Premium-Marke hilft uns dabei sehr. Wir konkurrieren nicht über den Preis, sondern über Qualität, Transparenz und Vertrauen. Gleichzeitig bieten wir Abo-Modelle, Treueprogramme oder Sparpakete an. So können Kundinnen und Kunden sparen, ohne auf Qualität zu verzichten. Und durch unsere offene Kommunikation verstehen sie, warum unsere Produkte ihren Preis wert sind.

Was sind eure kommenden Pläne und Vorhaben rund um Tales&Tails?

Wir haben viele spannende Ideen und Projekte vor uns. Zum einen möchten wir unser Sortiment mit neuen Geschmacksrichtungen und Produktkategorien ausbauen, die auf spezielle Bedürfnisse eingehen, etwa für Hunde mit Allergien oder für Seniorinnen und Senioren. Auch unser Angebot für Katzen möchten wir erweitern, denn die Nachfrage wächst immer weiter. Außerdem wollen wir unsere digitalen Vertriebswege und Abo-Modelle weiterentwickeln, um unseren Kundinnen und Kunden ein noch bequemeres Einkaufserlebnis zu bieten. Gleichzeitig bleibt Nachhaltigkeit ein zentrales Thema.

Und last but not least: Was möchtet ihr anderen Gründer*innen mit auf den unternehmerischen Weg geben?

Fehler gehören dazu und das ist völlig okay. Wir haben selbst schon Lehrgeld bezahlt und aus früheren Projekten viel mitgenommen. Wichtig ist, offen zu bleiben, daraus zu lernen und sich nicht entmutigen zu lassen. Vertraut auf eure Vision, aber bleibt flexibel und hört auf den Markt. Manchmal führen Umwege zu den besten Ideen. Transparenz und Authentizität sind super wichtig, nicht nur gegenüber Kundinnen und Kunden, sondern auch im Team. Ehrliche Kommunikation hilft auch, durch herausfordernde Phasen zu kommen. Und ganz ehrlich: Niemand gründet allein. Baut euch ein starkes Netzwerk auf mit Menschen, die euch unterstützen, inspirieren und auch mal auffangen, wenn es schwierig wird. Und habt Geduld. Wirklich gute Dinge brauchen Zeit. Wenn ihr aber mit Herz, Leidenschaft und einem echten Sinn hinter dem steht, was ihr tut, dann trägt euch das durch jede Herausforderung.

Hier geht's zu Tales&Tails

Das Interview führte Hans Luthardt

eventpage.ai: Münchner KI-Start-up sichert sich 320.000 € Pre-Seed-Finanzierung

Das 2024 von Lasse Schmitt und Julian Wendorf gegründete Start-up eventpage.ai ist ein KI-Tool für "die einfachste Eventplanung der Welt".

Jetzt erhält eventpage.ai frisches Kapital durch eine Pre-Seed-Finanzierung von Campus Founders Venture und D11Z. Ventures. Mit dem sechsstelligen Betrag soll die Skalierung des Geschäftsmodells ermöglicht und die Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum gefestigt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir so namhafte Investoren von unserem Geschäftsmodell und den Zukunftsperspektiven von eventpage.ai überzeugen konnten“, sagt Co-Founder Julian Wendorf.” „Unser Ziel ist es, die Art und Weise, wie Events geplant werden, grundlegend zu verändern. Mit diesem Investment kommen wir unserer Vision näher, Eventorganisation so einfach und zugänglich zu machen, wie Canva es für Design geschafft hat“, so Co-Founder Lasse Schmitt weiter.

WhatsApp-Gruppen und Excel-Listen waren gestern

Eventpage.ai vereint als KI-Plattform die Funktionen von bekannten Tools wie ChatGPT, Canva oder Mailchimp und erstellt auf Basis eines schnellen, individuellen Briefings personalisierte, individuell designte Eventseiten in nur vier Klicks. Damit können Ressourcen gespart und automatisiert Einladungen gemanagt sowie beworben werden - sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Kontext. Und das ohne fehleranfällige Excel-Listen oder nervige WhatsApp-Gruppen.

Sechsstelliger Umsatz im Gründungsjahr

Im Januar 2024 gegründet, im Juli vergangenes Jahr gelauncht und im Dezember 2024 die Umsatzerwartung übertroffen: Während viele Software-Start-ups im ersten Gründungsjahr erst einmal Strukturen aufbauen und das eigene Produkt entwickeln, erzielt eventpage.ai nach eigenen Angaben bereits einen sechsstelligen Umsatz in den ersten sechs Monaten.

Dank ihres starken Netzwerks in der Branche und der überzeugenden Performance von eventpage.ai konnten die Gründer bereits von Beginn an namhafte Partner wie Mizuno Corporation, Munich Innovation Ecosystem GmbH und EHF Marketing (European Handball Federation) für eine direkte Zusammenarbeit mit dem Tool gewinnen - und damit Business-Accounts als zahlende Kunden sichern. Deren Feedback floss wiederum direkt in die Weiterentwicklung des Tools und so gelang eine dynamische Markteinführung. Aktuell sind bereits Tausende Nutzer mit der Plattform in Kontakt.

Gründer mit Events im Blut

Die Gründer Lasse Schmitt und Julian Wendorf haben Events im Blut. Lasse Schmitt, Sportökonomie-Alumni der Universität Bayreuth, ist im Schwarzwald aufgewachsen und Julian Wendorf, ehemaliger Absolvent der Hochschule Anhalt, kommt gebürtig aus Trier. Nach ihrem Kennenlernen bei einem Sport-Event während des Studiums haben sie 2016 gemeinsam die Sportmarketing-Agentur B2M Creative GmbH gegründet. Heute gehört B2M zu einer der führenden deutschen Agenturen im Sport- und Lifestyle-Bereich. In der Branche sind sie bekannte Gesichter und gelten durch ihre Erfahrung als Experten in der Kombination von Offline- und Digital-Welt.

CoCareLab sucht digitale Tools für die stationäre Langzeitpflege

Gesucht sind Start-ups und Unternehmen, die gemeinsam mit dem CoCareLab digitale Tools für die stationäre Langzeitpflege entwickeln. Hier gibt’s alle Infos zur Bewerbung und zum Ablauf des Projekts.

Das CoCareLab ist ein Reallabor im Bereich der stationären Langzeitpflege, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF+) im Rahmen des Programmes „soziale Innovation“. Ziel ist es, digitale Lösungen in der Langzeitpflegepraxis interdisziplinär und cocreativ zu entwickeln, zu testen und ihre Praxistauglichkeit zu evaluieren. Dabei arbeiten die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Bethanien gGmbH und die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH zusammen.

Die Mission

  • Innovative Pflegetechnologie in der Langzeitpflege: Implementierung digitaler Assistenzsysteme für eine verbesserte Langzeitpflege.
  • Bottom-up statt Top-down: Aktive Einbeziehung des Pflegepersonals, um Technologie an die realen Bedarfe anzupassen.
  • Nachhaltiges Change-Management: Förderung effektiver Veränderungsprozesse durch den Einsatz bewährter digitaler Lösungen.

Was wird geboten?

  • Testumgebung im realen Pflegealltag: Teilnehmende haben die Möglichkeit, ihre Innovation in einem realen Setting in der stationären Langzeitpflege im Haus St. Vinzenz in Braunschweig zu testen.
  • Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation: Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Durch die Integration von Forschung wird sichergestellt, dass das Feedback von Anwender*innen in die Weiterentwicklung der digitalen Tools einfließt und so passgenaue und bedarfsgerechte Lösungen entstehen können.
  • Sichtbarkeit und Öffentlichkeitsarbeit: Erhöhung der Sichtbarkeit durch die Öffentlichkeitsarbeit der Metropolregion GmbH, mit breiter medialer Präsenz und Zugang zu regionalen und überregionalen Netzwerken, sowie Kontakte in die Politik.

Wer ist gesucht? Was ist gefragt?

Bewerben können sich Start-ups und Unternehmen, die digitale Tools im Bereich der Langzeitpflege (weiter-)entwickeln. Neben den vorgegebenen Use Cases sind auch themenoffene Bewerbungen möglich, die innovative Lösungen für andere Aspekte der stationären Langzeitpflege bieten. Nähere Informationen zu den Use Cases gibt‘s auf Anfrage.

1. Digitale Erfassung von Ernährung in der Langzeitpflege

Zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Ernährung in einer Langzeitpflegeeinrichtung wird ein digitales Tool entwickelt, das Pflegefachpersonen beim Ernährungsmanagement und der Essensbestellung unterstützt. Auf Basis eines im Tool hinterlegten Algorithmus werden u. a. individuelle Ernährungsbedarfe, Vorlieben, Unverträglichkeiten und pflegerisch-medizinische Diagnosen berücksichtigt. Das System überprüft und dokumentiert automatisch die Nährstoffversorgung nach aktuellen Leitlinien, ermöglicht ein kontinuierliches Monitoring und erleichtert so Pflege- und Betreuungspersonen den Alltag durch eine nutzerfreundliche, evidenzbasierte Unterstützung.

2. Digitales Notfallmanagement in der Langzeitpflege

Zur Unterstützung des Pflegepersonals in Notfällen bei Bewohnenden wird ein digitales Tool entwickelt, das auf Grundlage evidenzbasierter medizinischer und pflegefachlicher Algorithmen durch die Notfallsituation leitet. Dabei können wichtige Informationen schnell abgerufen, aber auch, u.a. durch Spracheingaben, zeitnah dokumentiert werden. Auf diese Weise können die aktuellen Informationen an bspw. den Rettungsdienst und/oder die Notfallambulanz übermittelt werden und stehen diesen noch vor der weiteren Versorgung zur Verfügung. Die aktuellen Daten werden zusätzlich automatisiert in die bestehende Pflegedokumentation übernommen.

3. Digitale Dokumentation mit Spracheingabe in der Langzeitpflege

Zur pflegefachlichen Unterstützung des Pflegepersonals und zur Verbesserung der Dokumentationsqualität wird ein digitales Tool entwickelt, das Spracheingaben ermöglicht und pflegerische Informationen automatisiert strukturiert erfasst. Pflegefachpersonen können Beobachtungen direkt bei Aufnahme, Wiederaufnahme oder während/nach der Versorgung dokumentieren, wodurch Pflegediagnosen zeitnah und nachvollziehbar abgebildet werden. Das System unterstützt die Zuordnung und Aktualisierung von Pflegediagnosen, standardisiert die Dokumentation und reduziert den administrativen Aufwand. Anstehende Aufgaben werden mit Hinweisen hinterlegt, sowie mittels Erinnerungsfunktion wieder aufgezeigt.

Die Anforderungen

Bewerber*innen müssen die Bereitschaft mitbringen, ihre Lösung kontinuierlich anzupassen und weiterzuentwickeln, basierend auf dem direkten Feedback der Anwender*innen. Auf Grundlage dessen wird eine situative Hospitation empfohlen. Idealerweise sind die digitalen Tools auf mobilen Endgeräten nutzbar.

Der Bewerbungsprozess

Bewerbungen müssen bis spätestens 28.11.2025 unter cocarelab-g@ostfalia.de eingereicht werden.

Beginn der Testphase: 01.04.2026

Alle weiteren Informationen zum Projekt gibt’s online hier

octonomy AI sichert sich 20 Mio. USD in Seed-Runde

Mit der Plattform des 2024 gegründeten Kölner Start-ups octonomy lassen sich KI-Agenten schnell und flexibel für den Kundendienst bereitstellen.

Octonomy gab heute den erfolgreichen Abschluss einer neuen Seed-Runde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar bekannt. Das Kölner Unternehmen bietet eine KI-basierte Workforce, die Support-Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte automatisiert – vom technischen Support über Produktberatung bis hin zum Field-Service-Support – und richtet sich an Mittelstands- und Enterprise-Kunden. Damit sichert sich das Unternehmen eine der höchsten Seed-Finanzierungen der letzten 24 Monate und zählt nur fünf Monate nach Markteintritt zu den vielversprechendsten deutschen Business-KI-Plattformen. Angeführt wurde die Runde von Macquarie Capital Venture Capital unter der Leitung von Elmar Broscheit, begleitet von Capnamic, der NRW.Bank und dem TechVision Fonds.

Technische Dokumentation, Produkthandbücher, Wartungsanleitungen, SOPs und Compliance-Richtlinien: Während herkömmliche KI-Systeme bei komplexem Unternehmenswissen halluzinieren, hat octonomy eine Technologie entwickelt, die selbst hochspezialisiertes Fachwissen versteht und anwendet. Damit automatisiert das Startup erstmals nicht nur einfache Aufgaben, sondern die Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte.

Mit dieser Seed-Runde sendet octonomy nur sechs Monate nach Bekanntgabe der letzten Pre-Seed-Runde in Höhe von über 5 Millionen USD ein klares Signal für den Erfolg seiner einzigartigen KI-Plattform. Damit beläuft sich die Gesamtfinanzierung von octonomy nur fünf Monate nach Markteintritt auf 25 Millionen US-Dollar.

Hinter octonomy steht ein erfahrenes Team aus Technologie- und KI-Experten: Sushel Bijganath (CEO) und Oliver Trabert (CPTO) haben gemeinsam mit den Co-Gründern Thorsten Grote, Markus Hanslik und Thomas Bollig bereits mehrere Tech-Unternehmen aufgebaut. Das 70-köpfige Team bringt umfangreiche KI-Expertise mit, unter anderem von Meta, Amazon, Aleph Alpha, sowie Unicorns wie Personio, Staffbase und Sosafe.

Digitale Workforce statt Pilotprojekte

Mit der octonomy-Plattform lassen sich KI-Agenten schnell und flexibel bereitstellen, um Teams aus dem Kundenservice zu assistieren und Teilprozesse zu automatisieren. octonomy geht dabei weit über einfache Automatisierungen hinaus. Die Plattform kann selbst komplexe technische Anfragen verarbeiten – etwa von IngenieurInnen oder MechanikerInnen.

Grundlage der Plattform ist eine Technologie, die unstrukturierte Daten intelligent verarbeitet und mit hoher Präzision antwortet. Octonomy setzt auf eine proprietäre Technologie, die selbst komplexes Fachwissen versteht und die Support-Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte zuverlässig automatisiert; weit über standardisierte RAG-Lösungen hinaus. Dank Hosting in Deutschland und voller DSGVO- sowie EU-AI-Act-Konformität bietet die Plattform außerdem höchste Datensicherheit und Transparenz.

„80 Prozent aller KI-Projekte scheitern, sobald es komplex wird. Genau da setzen wir an“, erklärt Sushel Bijganath, Gründer und CEO von octonomy. „Unsere Agenten liefern geprüfte 95+ Prozent Antwortqualität und entlasten Teams spürbar. Mit Macquarie an unserer Seite gewinnen wir einen internationalen Partner, um diese Stärke in Europa und den USA verfügbar zu machen.“

Kapital für Expansion und Produktführerschaft

Nur fünf Monate nach der Gründung bedient octonomy von seinen Niederlassungen in Köln, Denver und New York aus Unternehmens- und Mittelstandskunden in ganz Europa und Nordamerika. Die Mittel aus dieser neuen Finanzierungsrunde werden hauptsächlich dafür verwendet, die Marktführerschaft des Unternehmens auszubauen und die Vertriebs- und Marketingstrukturen in der DACH-Region und den USA zu erweitern.

aevoloop sichert sich 8,25 Mio. Euro für zukunftssichere Kunststoffe

Das 2024 von Dr. Manuel Häußler und Philipp Kessler gegründete Leipziger Chemie-Start-up aevoloop hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, das Kunststoffe auf molekularer Ebene neu denkt – chemisch recycelbar, biologisch abbaubar und ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar.

Aevoloop hat im Rahmen einer Seed-Investmentrunde rund 3,25 Millionen Euro eingeworben. Zusammen mit knapp fünf Millionen an Fördermitteln der EU und des Freistaats Sachsen kann das Unternehmen nun die nächsten großen Schritte in Richtung Markteinführung seiner Kreislauftechnologie gehen. Diese ermöglicht leistungsstarke, chemisch recycelbare und biologisch abbaubare Kunststoffe und verbindet erstmals die Vorteile konventioneller Polymerwerkstoffe – Performance, Vielseitigkeit und Preis – mit echter Kreislauffähigkeit.

Verpackungen, Textilien und Spritzgussteile sind Einbahnstraßenprodukte – konventionelle Kunststoffe wurden nie für das Recycling designed. Dabei hat sich mechanisches Recycling zwar etabliert, bringt jedoch inhärente Einschränkungen mit sich. Um einen entscheidenden Sprung in der Zirkularität zu machen, werden grundlegend neue Materialien benötigt, nicht nur neue Recyclingprozesse. Aevoloop ermöglicht dies: Upcycling statt Downcycling.

Das Start-up ersetzt bei klassischen Polyethylen- oder Polypropylen-Ketten einzelne Glieder durch Verbindungen, die sich gezielt öffnen lassen – durch eine Art “Sollbruchstelle”. Sie behalten alle Eigenschaften im Gebrauch, lassen sich am Ende des Lebenszyklus chemisch aber wieder in ihre Grundbausteine zerlegen und zu neuem Kunststoff verarbeiten. Dieser lässt sich wie herkömmliche Polyolefine verwenden und ist im Gegensatz zu anderen nachhaltigen Kunststoffen nicht auf Nischenanwendungen beschränkt. Die biologische Abbaubarkeit der neuartigen Kunststoffe schafft zudem perspektivisch eine Lösung für das Mikroplastikproblem.

Den Markteintritt im Visier

Um den Markteintritt dahinter zu beschleunigen, beteiligten sich renommierte Impact- und Technologiefonds an der Seed-Finanzierungsrunde: neben Leadinvestor Circulate Capital investieren auch Positron Ventures sowie bmp Ventures mit dem IBG Innovationsfonds.

Die staatliche Förderung wird wiederum durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie den Freistaat Sachsen im Rahmen einer F&E-Verbundprojektförderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) kofinanziert. Sie erfolgt im Zuge des Projekts “Saxy Plastics”, bei dem aevoloop mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung, der Universität Leipzig und dem Center for the Transformation of Chemistry (CTC) kooperiert.

Weiterentwicklung, Teamausbau und Pilotprojekte

Mit dem eingeworbenen Kapital von 3,25 Millionen Euro Seed-Investment und knapp fünf Millionen Euro an staatlicher Förderung verfolgt das Start-up einen klaren Fahrplan: Die Weiterentwicklung seiner Lösung, den Ausbau seines Teams und die Umsetzung weiterer Pilotprojekte mit Industriepartnern, beispielsweise um neue Produkte – wie Folien, Spritzgussteile und Fasern – zu entwickeln.

„Plastik ist nicht grundsätzlich schlecht, nur unser Umgang damit”, sagt Dr. Manuel Häußler, Mitgründer und wissenschaftlicher Kopf von aevoloop. „Mit unserer Technologie machen wir Kunststoffe vollständig wiederverwertbar. So kombinieren wir die Leistungsfähigkeit konventioneller Kunststoffe mit echter Kreislauffähigkeit. Unser Ziel ist eine Welt, in der nachhaltiges Plastik endlos oft eingesetzt werden kann – ohne Abfall und ohne Verschwendung.”

Wolfgang Hafenmayer, Gründungspartner vom Leadinvestor Circulate Capital, sagt dazu: „Die Technologie von aevoloop ist ein bedeutender Fortschritt für die Kreislaufwirtschaft bei Polyolefinen. Erstmals haben wir eine echte Material-Alternative – ohne die Kompromisse, die andere Lösungen aufweisen. Genau diese Art von skalierbarer Innovation kann einen systemischen Wandel in der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette vorantreiben.“

Die zugrundeliegende Technologie ist auf bestehenden Extrudern und Spritzgussmaschinen sofort einsetzbar: Dazu kommt: Die Produktion ist vergleichsweise günstig – rein biobasierte Alternativen sind oft deutlich teurer. Erste Pilotlinien und -projekte sind gestartet, getragen von Partnern wie der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND), die eine Anschubfinanzierung von knapp einer Million Euro eingebracht hat und dem Center for the Transformation of Chemistry (CTC), mit welchem aevoloop in der Forschung eng zusammenarbeitet.

Tiny Monster sichert 4 Mio. € für seine Hörspielbox GALAKTO

2023 von Frank Ließner und Timo Dries gegründet und aus dem KinderAppÖkosystem von Fox & Sheep hervorgegangen, entwickelt sich das Berliner Start-up Tiny Monster mit GALAKTO, seinem Audiosystems für Kinder, zunehmend zum HardwareUnternehmen. Nach Abschluss einer SeedFinanzierung über 4 Mio. Euro – Investoren sind bm|t (Beteiligungsmanagement Thüringen), Reziprok sowie erfahrene Operator und BranchenAngels – will das Team Produktion, InhalteKatalog und Handel weiter ausbauen.

Mit GALAKTO können Kinder einfach loshören, ganz ohne komplizierte Einrichtung und vor allem offline, denn eine Internetverbindung ist nicht erforderlich. Das Hörspiel in Form eines Tokens rastet magnetisch ein und der Inhalt wird sofort abgespielt. Zuhause sorgt GALAKTO mit seinem Lautsprechersystem für beste Klangqualität. Der Player kommt auch unterwegs zum Einsatz. Das Twist'n'Go System erlaubt Kindern, ihren GALAKTO mit auf Reisen zu nehmen: einfach Player abdrehen, Kopfhörer einstecken und los geht's.

Dazu Timo Dries, CoFounder Galakto: „Eltern wollen Geschichten, keine Aufpreise. Kinder brauchen einen verlässlichen Audio-Player, nicht noch einen Bildschirm. Galakto ist der Kassettenrekorder für die nächste Generation.“

Über 300 Token sind aktuell erhältlich. Darunter Geschichten von der Universal Music Group, Oetinger, Kiddinx und Hörbuch Hamburg wie "Bibi Blocksberg", "DIKKA", "Der Pumuckl", "Die Olchis" und die Alben des erfolgreichsten Kinderlieder-YouTube-Kanals "Hurra Kinderlieder". Enthalten sind vor allem auch Pre-Teen Inhalte: "Alea Aquarius", "Kira Kolumna" oder "Die Koboldchroniken."

Die Idee zu GALAKTO hatten die Gründer Timo Dries und Frank Ließner bereits 2013. Timo Dries, selbst Vater von vier Kindern, ist, nach Stationen bei Nickelodeon und Wooga, lange Zeit Geschäftsführer und Miteigentümer des Entwicklerstudios Fox & Sheep in Berlin. Gemeinsam mit Frank Ließner entwickelte er dort über 30 Apps für Kinder zwischen 3 und 9 Jahren, welche insgesamt über 45 Millionen Mal heruntergeladen und mit 37 Awards ausgezeichnet wurden, darunter die Apple App des Jahres und der Webby Award.

Mit über 15 Jahren Erfahrung im Bereich Produktentwicklung und Technik für Kinder sorgt Frank Ließner bei GALAKTO für grenzenlosen, problemlosen Spaß, denn bei ihm steht die positive Nutzererfahrung an erster Stelle.

2019 kauften Frank Ließner und Timo Dries den App-Anbieter Fox & Sheep von HABA und führten das Unternehmen zu den Wurzeln eines Indie-Studios zurück.

Verena Pausder, Business Angel Galakto: “Ich kenne Timo Dries schon seit unserer gemeinsamen Zeit bei Fox & Sheep. Er baut mit unglaublich viel Herz, Verstand und Erfahrung Produkte, die Kinder lieben und Eltern wirklich entlasten. Ich schätze Timo sehr als Mensch und als Unternehmer, der immer wieder beweist, dass er die Bedürfnisse von Familien versteht. Das GALAKTO-Team hat nun diese Produktdisziplin vom App-Store in die Welt bildschirmfreier Hardware übertragen – mit klarer Vision, robustem Design und beeindruckender Marktresonanz.”

Katja Butzmann, Geschäftsführung bm|t Beteiligungsmanagement Thüringen: „Wir sind begeistert, Teil der Vision von Tiny Monster zu sein und den spannenden Weg des noch jungen Unternehmens mitzugestalten. Schon beim ersten Treffen mit den Gründern Frank und Timo war uns klar: Hier kommen nicht nur unternehmerischer Spirit und Bodenständigkeit zusammen, sondern auch fundierte Erfahrung in der Kinder-Entertainment-Branche und ein starkes Netzwerk. In kürzester Zeit ist daraus ein dynamisches, skalierendes Unternehmen entstanden, dem wir zutrauen, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre einen bedeutenden Marktanteil zu erobern. Gleichzeitig freuen wir uns, ein weiteres innovatives Unternehmen mit Standort in Thüringen zu entwickeln. Wir sind gespannt auf eine aussichtsreiche und inspirierende Zusammenarbeit.“

Enzo sichert sich 4 Mio. Euro Seed-Extension für KI-gestützte WaterTech-Lösung

Das von Sascha Wolf und Marvin Follmann gegründete Heidelberger Start-up Enzo hat eine Seed-Extension in Höhe von 4 Mio. Euro abgeschlossen und seine Seed-Finanzierung somit auf insgesamt 6,2 Mio. Euro erweitert 

Leitungswasserschäden sind das teuerste Schadenfeld der Wohngebäudeversicherung: Allein in Deutschland entstehen jährlich Kosten von 5 Milliarden Euro. Gleichzeitig verursachen Reparaturen einen erheblichen ökologischen Schaden – durch aufwändige Trocknung, den Austausch von Bausubstanz und sonstigen Ressourcenverbrauch.

Die KI-gestützte IoT-Lösung von Enzo – eine Marke der SafeHome GmbH, die 2021 von Sascha Wolf und Marvin Follmann gegründet wurde – überwacht Gebäude in Echtzeit und erkennt Leitungswasserschäden frühzeitig. Die proprietären, patentierten Sensoren können ohne Handwerker*innen innerhalb von wenigen Minuten nachgerüstet werden und machen das Erkennen von Wasserschäden 40-mal präziser als herkömmliche Wasserzähler. Versicherungsunternehmen profitieren laut Angaben des Start-ups von bis zu 70 Prozent geringeren Schadenkosten, Gebäudebesitzer*innen und Umwelt von deutlich weniger Ressourcenverbrauch.

Traktion im Versicherungsmarkt

„Unsere Lösung bietet eine doppelte Wertschöpfung: ökonomisch durch die Reduktion massiver Versicherungsschäden, ökologisch durch die Vermeidung unnötiger Reparaturen und CO₂-Emissionen“, sagt Sascha Wolf, Co-Founder und CEO von Enzo. „Mit der neuen Finanzierung werden wir unsere Technologie weiterentwickeln, bestehende Partnerschaften ausbauen und den internationalen Roll-out vorbereiten.“

Enzo arbeitet bereits mit führenden Versicherern zusammen, darunter BarmeniaGothaer, Alte Leipziger, INTER, Hiscox und die SV SparkassenVersicherung. In mehreren Ländern ist die Technologie bereits im Einsatz.

Investor*innen setzen auf Impact & Marktgröße

„Enzo zeigt, wie technologische Innovation ein milliardenschweres Problem lösen kann – mit klar messbarem Einfluss auf Umwelt und Versicherungswirtschaft. Das Team verbindet tiefes Branchen-Know-how mit großem Unternehmergeist. Genau diese Gründer*innen suchen wir bei better ventures“, sagt Tina Dreimann, Mitgründerin und Geschäftsführerin von better ventures.

„Wasser zählt zu den größten versicherten Risiken – und Enzo öffnet technologisch wie strategisch eine einzigartige Lösung, um die gigantische Schadensumme massiv zu reduzieren“, unterstreicht Andrea Silberschmidt-Buhofer von EquityPitcher Ventures.

Frank Hummler, Investment Manager beim Start-up BW Innovation Fonds, ergänzt: „Enzo bietet eine smarte Komplettlösung für ein drängendes Problem - insbesondere bei Versicherungen. Die Kombination aus patentierter Sensorik und KI-Analyse schafft klare Differenzierung und enormes Wachstumspotenzial. Enzo hat das Zeug, ein führender Player im Markt zu werden.“

DeepTech Start-up Casablanca.AI geht in Insolvenz – Investoren gesucht

Das 2020 von Serial Entrepreneur und Business Angel Carsten Kraus gegründete DeepTech-Start-up Casablanca.AI hat beim Amtsgericht Pforzheim Insolvenz beantragt. Ziel ist es, im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens eine Fortführungslösung unter Einbindung von Investoren zu finden, um das hauseigene Face Foundation Model in die Skalierung zu bringen.

Von der Produktinnovation…

Casablanca.AI wurde 2020 in Pforzheim gegründet. Ziel war zunächst, bei Videocalls natürlichen Blickkontakt herzustellen – ohne Zusatzhardware und kompatibel mit gängigen Tools wie Microsoft Teams und Zoom. Spätestens seit dem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ ist die Lösung breiter bekannt, eine Enterprise-Lösung für den B2B-Einsatz kam jedoch erst 2025 auf den Markt. Im Bereich Blickkontakt ist Casablanca weltweit die einzige Software, die den ganzen Kopf authentisch korrigieren kann und auf handelsüblichen Laptops ohne GPU läuft. Laut Casablanca ist die Funktion „als wäre eine Mini-Kamera hinter den Augen des Gesprächspartners mitten auf dem Bildschirm - jedoch ohne die störende Kamera“.

… zur neuen Grundlagentechnologie

„Ursprünglich waren wir nur angetreten, um digitale Kommunikation menschlicher zu machen“, sagt Carsten Kraus, CEO und Gründer von Casablanca.AI. „Es stellte sich heraus, dass die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, darin bestand, eine komplett neue Grundlagentechnologie zu entwickeln. Deshalb haben wir das Face Foundation Model entwickelt, das weit über Videocalls hinausreicht. Das hat leider länger gedauert, als ich ursprünglich erwartet hatte. Die Technologie ist jetzt einsatzbereit, aber leider geht uns jetzt das Geld aus.“

Das Face Foundation Model basiert auf über 800 Millionen Gesichtsbildern und proprietärem Self-Supervised Learning (4 Patente angemeldet, eines bereits in den USA erteilt). Alles, was man mit Gesichtern machen möchte, lässt sich damit schneller entwickeln, mit weniger Trainingsdaten, und weniger GPU-Last in der Ausführung („Inference“). Es ermöglicht neue Generation fotorealistischer Avatare, die 100x schneller berechnet werden können, so dass sie interaktiv einsetzbar sind; Videoübertragungen trotz sehr schlechter Verbindung („EDGE“- Verbindung genügt); sowie vielfältige Anwendungen in der Gesichtserkennung von Automotive Safety, über Security, bis Health (z. B. Erkennung von Schlaganfallsymptomen). Damit bietet Casablanca.AI eine neue Schlüsseltechnologie. Wegen ihrer Effizienz kann sie nicht nur per API auf Servern eingesetzt werden, sondern auch „on edge“, also auf Laptops oder auch kleineren Devices. Es gibt inzwischen etliche Industriegespräche.

Vorläufiges Insolvenzverfahren soll den Weg für eine stabile Neuaufstellung bieten Auslöser für den Insolvenzantrag war die aktuelle Marktsituation: Unternehmen zeigen trotz hoher Nachfrage Zurückhaltung bei Implementierungen, während externe Finanzierungen wegen noch fehlender Umsätze ausblieben. Casablanca.AI hat bereits Maßnahmen zur Kostenreduktion eingeleitet und konzentriert sich mit dem Kernteam auf Technologie und Marktimplementierung. Das Ziel ist eine Fortführung mit Investoreneinstieg.

„Die Technologie und IP von Casablanca.AI sind sehr beeindruckend und bieten großes Potenzial in der Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche. Der Fokus liegt nun darauf, im Rahmen eines Investorenprozesses Businesspartner anzusprechen, um kurzfristig eine dauerhafte Perspektive für das Unternehmen zu finden“, erklärt Julia Braun, vorläufige Insolvenzverwalterin (Menold Bezler).

Bees & Bears: 5 Mio. Euro Kapital für die nächste Wachstumsphase

Als erstes Climate-FinTech im Markt sicherte sich Bees & Bears im Frühjahr 2025 einen 500-Mio.-Euro-Finanzierungsrahmen. Jetzt folgen weitere 5 Mio. Euro von Extantia Capital & Contrarian Ventures für operatives Wachstum, Teamaufbau und Expansion.

Die Energiewende scheitert häufig nicht an mangelnder Nachfrage oder technischen Hürden, sondern an den hohen Anschaffungskosten. Laut aktueller KfW-Studie (2024) können sich 40 % der Haushalte Klimatechnologien ohne Ratenzahlung nicht leisten. Während bundesweite digitale Plattformanbieter*innen bereits standardmäßig flexible Finanzierungsoptionen für PV- und Wärmepumpen integrieren, hat nur ein Bruchteil der zehntausenden lokalen Handwerksbetriebe Zugang zu vergleichbaren Lösungen – obwohl sie den Großteil der Energiewende umsetzen.

Genau hier setzt Bees & Bears an: Das 2023 von Jakob von Egidy und Marius Schondelmaier in Berlin gegründete Climate-FinTech ermöglicht Installateur*innen, ihren Kund*innen direkt im Beratungsgespräch flexible Ratenzahlungen anzubieten – ohne Umwege über die Bank, Papierkram und mit sofortiger Bonitätsprüfung. Damit wird die Finanzierung von PV-Anlagen, Wärmepumpen und Batteriespeichern erstmals flächendeckend zugänglich und erschwinglich.

„Wir bauen die Finanzierungsinfrastruktur, die innerhalb Europas den Zugang zu Klimatechnologien demokratisiert. Ratenkauf wird zum neuen Standard, um erneuerbare Energien in die Breite unserer Gesellschaft zu bringen. Unsere Mission: Ein Volumen von einer Billion Euro an nachhaltiger Finanzierung zu ermöglichen", sagt Bees & Bears Co-CEO Marius Schondelmaier.

500 Millionen Euro Finanzierungsrahmen steht bereit

Bereits Anfang des Jahres hatte sich Bees & Bears als erstes Climate-FinTech im europäischen Markt einen Finanzierungsrahmen von 500 Millionen Euro für die Endkund*innenfinanzierung gesichert. Die Mittel stammen von einer börsennotierten europäischen Bank und ermöglichen die Finanzierung von rund 25.000 PV-Anlagen, Wärmepumpen, Speichern und Wallboxen über die Bees & Bears Plattform. Das Unternehmen will das Volumen von 500 Millionen Euro innerhalb der nächsten zwei Jahre vollständig in den Markt bringen.

Nach einer zwei Millionen Pre-Seed-Runde im Jahr 2024 folgt nun der nächste Wachstumsschritt: Weitere fünf Millionen Euro Wagniskapital von Extantia Capital und Contrarian Ventures ermöglichen es Bees & Bears, die Plattform zu skalieren, das Team zu verdreifachen und parallel in neue Marktsegmente wie Gewerbe- und Industriekunden (C&I) sowie europäische Nachbarmärkte zu expandieren. Ziel ist es, die Position als führende Embedded-Finance-Plattform für Klimatechnologien in Europa auszubauen.

Embedded Finance für Klimatechnologien: So funktioniert es

Das Prinzip ist einfach: Handwerksbetriebe erstellen ein Angebot für Solaranlagen, Wärmepumpen oder Batteriespeicher und geben die Daten der Kund*innen online ein. Nach einer automatisierten Echtzeitprüfung wird die Ratenzahlung innerhalb von Sekunden freigegeben. Das reduziert den Aufwand, verkürzt Wartezeiten und ermöglicht sofortige Planbarkeit für Kund*innen und Betriebe.

In der Praxis bedeutet das: Mehr Menschen können sich den Einstieg in saubere Energielösungen leisten, auch ohne Eigenkapital oder aufwändige Bankgespräche. Für Installateur*innen erschließen sich neue Zielgruppen und schnellere Umsätze.

Yair Reem, Partner bei Extantia Capital, sagt: „Die Energiewende darf nicht an Bürokratie und Finanzierungshemmnissen scheitern. Bees & Bears schafft den dringend benötigten Klima-Rabatt für Haushalte und Installateure - schnell, digital und zuverlässig. So bringen wir Klimaschutz vom Papier in die Praxis und ermöglichen einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren.“

„Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, bedeutet, eine jährliche Investitionslücke von 2,5 Billionen US-Dollar in Klimatechnologien zu schließen. Dafür braucht es nichts weniger als eine grundlegende Erneuerung der Finanzierungsinfrastruktur für eine Anlageklasse, die sich rasant entwickelt: erneuerbare Energie. Das aktuelle System leidet unter fehlender Standardisierung und Transparenz, überholten Finanzierungs- und Risikomodellen sowie schwachen, illiquiden Sekundärmärkten. Bees & Bears setzt genau hier an und gestaltet von Grund auf neu, wie Kapital in Energieprojekte fließt“, ergänzt Tomas Kemtys, Partner bei Contrarian Ventures.

LinkedIn Top Startups 2025

Das „LinkedIn Top Startups 2025“-Ranking zeigt 20 aufstrebende Unternehmen in Deutschland und gibt Einblicke, wie junge Start-ups mit innovativen Ideen und Lösungsansätzen die zentralen Herausforderungen erfolgreich angehen.

Die LinkedIn Top Startups 2025 bedienen Bereiche von KI-Software für den Einkauf über emissionsfreie Mikroflugzeuge bis hin zu digitalen Finanzlösungen. 14 der 20 aufgelisteten Unternehmen sind erstmals im Ranking vertreten. An der Spitze steht in diesem Jahr das Münchner Tech-Unternehmen Helsing, das KI-basierte Software für militärische Anwendungen entwickelt. Auf Platz zwei folgt 1KOMMA5° aus Hamburg, ein Vorreiter der Energiewende mit Lösungen rund um Solarenergie, Wärmepumpen und Energiespeicher. Den dritten Rang belegt Tacto aus München, das KI zur Optimierung des Beschaffungsmanagements im Mittelstand einsetzt.

Neue Gründungs-Ära: Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit

Die diesjährigen Top Startups eint ein klarer Fokus: Sie entwickeln Technologien, die Lösungen auf die drängendsten Herausforderungen unserer Gesellschaft liefern – von Fertigung und Logistik über Verteidigung bis hin zur Luft- und Raumfahrt. KI ist dabei häufig der zentrale Innovationstreiber. „Diese Start-ups sind ihrer Zeit nicht nur voraus – sie gestalten aktiv, was morgen zählt“, sagt Matthias Bergleiter, Redaktionsleiter DACH bei LinkedIn. „Ob bei der Energiewende, der Digitalisierung des Mittelstands oder der europäischen Sicherheit: Sie arbeiten dort, wo die großen Fragen unserer Gesellschaft beantwortet werden müssen. Mit ihrer Innovationskraft setzen sie nicht nur Trends, sondern ziehen auch die besten Talente an – weil sie nicht reagieren, sondern die Zukunft Deutschlands selbst in die Hand nehmen.“

Berlin und München: Zwei Pole der Innovation

Auch im diesjährigen Ranking bleibt Berlin das kreative Zentrum der deutschen Gründerszene. Die Hauptstadt zieht Startups aus unterschiedlichen Branchen an, von FinTech über E-Commerce bis hin zu Bildung. München hingegen etabliert sich als Hotspot für forschungsintensive Deep-Tech-Unternehmen. Beide Städte bieten durch ihre Netzwerke aus Gründern, Investoren, Forschungseinrichtungen und Universitäten ideale Voraussetzungen für nachhaltige Innovation.

Das sind die Top 10 der diesjährigen Liste

  1. Helsing (München) – Entwickelt KI-basierte Software für militärische Anwendungen (Vorjahr: Platz 2)
  2. 1KOMMA5° (Hamburg) – Führend bei Solar-PV, Wärmepumpen und Energiespeicherlösungen für eine CO2-neutrale Zukunft (Vorjahr: Platz 1)
  3. Tacto (München) – KI-gestützte Softwareplattform, die mittelständischen Industrieunternehmen hilft, ihre Beschaffungsprozesse zu automatisieren (Neu)
  4. bunch (Berlin) – Digitalisiert und automatisiert Investmentprozesse in privaten Märkten für mehr Transparenz, Effizienz und einfachen Zugang (Neu)
  5. HOLY (Berlin) – Revolutioniert die Getränke-Branche mit zuckerfreien, gesunden und leckeren Energydrinks (Neu)
  6. Hive (Berlin) – Unterstützt E-Commerce-Marken bei Lagerung und Logistik (Vorjahr: Platz 5)
  7. The Exploration Company (Planegg bei München) – Entwickelt wiederverwendbare Raumkapseln für eine nachhaltigere Raumfahrt (Vorjahr: Platz 9)
  8. Ivy (Berlin) – Ermöglicht sofortige, globale Bankzahlungen und eliminiert die Abhängigkeit von Bankkarten (Neu)
  9. VÆRIDION (München) – Entwickelt effiziente, emissionsfreie Elektro-Mikroflugzeuge für umweltfreundliche regionale Flugverbindungen (Neu)
  10. re:cap (Berlin) – Hilft Unternehmen, ihre Finanzen einfach und übersichtlich zu verfolgen und bei Bedarf eine Finanzierung zu erhalten (Neu)

Das gesamte Ranking gibt's hier

Gründer*in der Woche: GIFTD – die verbindende Kraft des Schenkens

Im Jahr 2022 von Hannah Kromminga und Michael Gegg gegründet, verfolgt das Berliner Circular-Fashion-Start-up die Mission, unverkaufte Produkte und überschüssige Ressourcen sinnvoll zu nutzen, um Markenbindung und Nachhaltigkeit zu vereinen. Mehr dazu im Interview mit Hannah Kromminga.

2022 seid ihr als B2C-Second-Hand-Plattform an den Start gegangen; 2024 erfolgte dann die Transformation in ein B2B-Modell. Wie ist die Idee entstanden und welches waren die wichtigsten Meilensteine und Learnings bis zum B2B-Pivot?

Die Ursprungsidee war, Second-Hand-Mode, die sich nicht leicht verkaufen lässt, zu verschenken – zunächst über eine B2C-Second-Hand-Plattform als Zusatz zu Vinted. In den Jahren 2021 bis 2023 haben wir viel über Nutzer*innen-Bedürfnisse und die Herausforderungen im Fashionmarkt gelernt. Unsere Plattform hat super funktioniert, aber uns fehlte ein funktionierendes Business-Modell, um die Idee zum Fliegen zu bringen. Der entscheidende Schritt war 2024, der Pivot ins B2B-Geschäft. Da kamen die ersten Fashion Brands auf uns zu und haben uns gefragt, ob sie GIFTD nicht für Mikro- und Nano-Influencer-Seedings nutzen können, um effektiv übrig gebliebene Samples unter der Fanbase zu verteilen.

Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen unter anderem die Auszeichnungen als bestes Female-led Startup Berlins und als Best Sustainable Startup Germany. Der nächste große Durchbruch kam mit dem ULTRA VC Accelerator, den wir im Frühling 2024 von 300 Bewerber*innen gewonnen haben, dann die ersten Kampagnen mit s.Oliver, Liebeskind Berlin und Fabletics. Diese erfolgreichen Proof-of-Concepts haben uns darin bestärkt, dass unser B2B-Ansatz die perfekte Verbindung aus Nachhaltigkeit und Marketing schafft, da ein echter Mehrwert für die Brands durch unseren Marketingkanal entsteht.

Was genau macht GIFTD heute und welche Mission/Vision verfolgt ihr mit eurem Geschäftsmodell?

GIFTD ist heute eine Plattform für Circular-Marketing. Wir helfen Marken dabei, unverkaufte Produkte gezielt einzusetzen, um ihre Fan- und Kunden-Communitys zu begeistern und nachhaltige Markenerlebnisse zu schaffen – mit exklusiven Giveaways und Sample Pieces, digital gesteuert und emotional inszeniert.

Unsere Mission: Wir glauben an die verbindende Kraft des Schenkens. Sie kann Marken und Menschen näherbringen – und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Unser Ziel ist es, Markenkommunikation neu zu denken: persönlicher, nachhaltiger, effizienter. Dabei sind wir ein Partner für Fashion Brands, um unverkaufte Ware effizient einzusetzen, um den Umsatz von Kollektionen insgesamt zu steigern.

Wie profitieren Marken von GIFTD?

Marken erschließen mit uns einen neuen Marketingkanal, der wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Ressourceneffizienz verbindet.

Marken setzen ihre unverkaufte Ware gezielt für Nano- und Mikro-Influencer-Seedings sowie Loyalty-Kund:innen-Boni ein. So begeistern und binden sie ihre Fanbase an sich und schaffen gezielt nicht-rabattierte Kaufanreize für die wichtigsten Kundengruppen.

Der große Vorteil: Statt Produkte zu lagern, können sie kreativ für Community-Building und nachhaltige Kundenbindung genutzt werden – mit messbarem Impact. Fabletics beispielsweise konnte durch unsere Kampagne die Click-Through-Rate ihres Nano-Influencer-Contects bis um das Zehnfache steigern.

Und wie profitieren die User*innen?

Unsere Nutzer*innen – echte Brand-Lover – erhalten Zugang zu exklusiven Produkten, Insights und Aktionen ihrer Lieblingsmarken. Das sorgt für Begeisterung und ein persönliches Markenerlebnis, das deutlich über klassische Werbung hinausgeht.

Für viele ist es mehr als ein Geschenk – es ist ein Zeichen, dass ihre Loyalität gesehen und belohnt wird. Dieses Gefühl schafft Verbindung, Vertrauen und im besten Fall echte Markenliebe.

Im Oktober 2024 habt ihr eure erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Welche Erfahrungen hast du dabei sammeln können?

Unsere erste Runde über 660.000 Euro wurde von Ultra VC, mehreren Family Offices wie QuantumR und dem Thies Network sowie ausgewählten Business Angels getragen. Wir haben dabei viel gelernt – besonders wie wichtig es ist, Investor*innen zu finden, die unsere Vision nicht nur verstehen, sondern aktiv mittragen.

Was sind eure nächsten unternehmerischen To-dos?

Hannah: Als nächstes steht für uns an, unsere Plattform und unser Kampagnen-Modell mit den ersten Kund*innen und gesammelten Daten voll auszureifen, um dann schnell auch größere Kampagnenvolumen Europaweit abbilden zu können.

Und last, but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Ich denke, dass das Timing in der Startup-Entwicklung alles ist. Timing kann man nicht planen, man kann nur am Ball bleiben und sichtbar sein mit seiner Idee. Das dauert oft länger, als man sich ohne entsprechende Erfahrung so denkt. Davon sollte man sich aber in keiner Weise entmutigen lassen. Ein Start-up entwickeln heißt ein Potenzial zu sehen, was noch nicht da ist, man muss sich trauen als Pionier nach vorne zu gehen und was Neues zu machen.

Hier geht's zu GIFTD

Das Interview führte Hans Luthardt

ESCP Business School Berlin - eine europäische Talentschmiede

Wie die ESCP Business School Berlin erfolgreich Gründer*innen und Start-ups fördert.

Seit ihrer Gründung vor über 50 Jahren hat sich die ESCP Business School Berlin (kurz: ESCP) als eine der führenden Wirtschaftshochschulen Europas etabliert. Zusammen mit den weiteren ESCP-Business-School-Standorten in Paris, London, Madrid, Turin und Warschau bietet sie Studierenden eine umfassende europäische Perspektive auf Wirtschaft, Innovation und interkulturelles Management.

Studienprogramme wie der Bachelor in Management, der an drei Standorten der ESCP absolviert wird, und speziali­sierte betriebswirtschaftliche Ausbildungsprogramme (Master, MBA, Executive MBA, Promotion und Executive Education) werden in einer Campus-übergreifenden Lernerfahrung erlebbar. Die ESCP ist in Deutschland staatlich anerkannt und kann Abschlüsse sowie auch den Doktortitel verleihen.

Am Campus Berlin studieren aktuell mehr als 1200 angehende Führungskräfte. Akademische Schwerpunkte sind die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie Diversität und Inklusion. Der Erfolg der Programme spiegelt sich auch in den kontinuierlich hervorragenden Platzierungen in internationalen Rankings wider. So rangiert die ESCP unter den Top fünf im „European Business School Ranking“ der Financial Times 2024.

„An der ESCP Business School wollen wir sowohl Studierenden als auch Führungskräften eine Top-Wirtschaftsausbildung bieten. Eine globale Exzellenzstrategie, modernste Kurs- und Unterrichtsformate sowie ein exzellenter Lehrkörper sind die Eckpfeiler dieses Erfolgs. Die Förderung von Kreativität und Innovation steht seit Beginn im Zentrum unseres Studienangebotes. Wir sind uns sicher, dass Vielfalt und Inklusion die Grundlage einer nachhaltigeren Zukunft sind. Sie tragen zum weiteren Wachstum und zur Stabilität unserer europä­ischen Gemeinschaft bei. An der ESCP bekommen die Studierenden alle notwenigen Grundlagen mit, um verantwortungsbewusste Führungskräfte zu werden, welche die Welt von morgen aktiv mitgestalten“, so Prof. Frank Jacob, Rektor der ESCP Berlin.

Eine zentrale Rolle spielt die enge Zusammenarbeit mit der Praxis. Durch maßgeschneiderte Programme und Unternehmenspartnerschaften bereitet die ESCP ihre Absolvent*innen optimal auf die Anforderungen des globalen Arbeitsmarkts vor.

Mit Initiativen wie der Blue Factory, dem eigenen Start-up-Inkubator, unterstützt die ESCP innovative und nachhaltige Geschäftsideen und fördert junge Talente auf ihrem Weg zu unternehmerischem Erfolg. Alumni wie Oliver Mackprang (Miles Mobility) und Lea Haep (STARTUP TEENS) verdeutlichen den prägenden Einfluss solcher Initiativen der Hochschule.

„Unternehmertum an der ESCP bedeutet weit mehr als nur Start-ups. Es geht darum, etwas Neues zu schaffen – sei es ein Technologieunternehmen, ein Beratungsunternehmen, eine NGO oder etwas ganz anderes. Was die Blue Factory einzig­artig macht, ist ihre Unterstützung für Unternehmer in jeder Phase ihres Weges – sogar über die erste Gründung hinaus. Unser Ziel ist es, vielfältige unternehmerische Wege zu ermöglichen und Gründern dabei zu helfen, ihr Unternehmen auf die Weise aufzubauen, die am besten zu ihnen passt“, so Prof. René Mauer, Leiter des Fachbereichs Entrepreneurship.

Die Blue Factory der ESCP

Die Start-up-Landschaft in Deutschland zeigt sich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weiterhin dynamisch und wachsend. Im Jahr 2024 wurden landesweit 2766 neue Start­ups gegründet – ein beeindruckender Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben etablierten Gründungshot­spots wie München und Berlin gewinnen innovative Inku­batoren an Hochschulen hierbei zunehmend an Bedeutung.

Als europäischer Start-up-Inkubator bietet die Blue Factory eine lebenslange Unterstützung für angehende Unternehmer*innen. Dies wird sprichwörtlich genommen, da jeder Alumnus bzw. jede Alumna der ESCP einen lebenslangen Zugang zur Blue Factory hat. Diese fördert vielfältige Geschäftsmodelle – von klassischen Start-ups bis hin zu innovativen Projekten, die gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen adressieren. Mit Standorten in Berlin, London, Madrid, Paris und Turin verfolgt die Blue Factory einen integrativen Ansatz, der die grenzüberschreitende Zusammen­arbeit innerhalb Europas fördert.

Moderne Infrastruktur, praxisnahe Programme

Nach umfassenden Renovierungsarbeiten bietet der Ber­liner Campus in Charlottenburg moderne Coworking Spaces und optimal gestaltete Arbeitsräume für kreative Ideenfindung und Zusammenarbeit. Mit Programmen wie Start, Launch, Seed und Scale begleitet die Blue Factory Gründer*innen von der Ideenfindung bis hin zur internatio­nalen Expansion.

Dabei steht ein praxisorientierter Ansatz im Vordergrund, der Theorie und Praxis nahtlos miteinander verbindet. Diese vier Programme bauen aufeinander auf:

  • Start (drei Monate): Die erste Phase unterstützt bei der Ideenvalidierung und beim Aufbau eines soliden Fundaments. Dabei fördert die Blue Factory die angehenden Unternehmer*innen durch einen Zugang zu expert*innengestützten Master Classes, welche dabei helfen, das unternehmerische Konzept zu schärfen. Des Weiteren erleichtern Networking-Tage die Suche nach Mitgründer*innen und Coworking-Tage den Auf- und Ausbau eines kreativen unternehmerischen Umfelds.
  • Launch (3 Monate): Diese Programmphase fördert die Entwicklung marktfähiger Produkte und den Aufbau erster Kund*innenbeziehungen. Hierbei werden die Gründer*innen durch Prototypen-Coaching und einen vereinfachten Zugang zu Nutzer*innentests unterstützt. Ziel dieser Phase ist die Entwicklung eines Minimum Viable Products (MVP) und die Erhebung eines ersten Nutzer*innenfeedbacks.
  • Seed (ein Jahr): In dieser Phase werden die Start-ups beim Markteintritt begleitet und auf Investitionen vorbereitet. Hier kann die Blue Factory vor allem durch eine höhere Sichtbarkeit und den Zugang zu Frühphasen-Investor*­innen unterstützen. Dies wird durch die Skalierung des Geschäftsmodells mithilfe von Go-to-Market-­Strategien, individuellem Coaching und Investor*innen-Intros gefördert. Zudem bieten Demo Days die Gelegenheit, sich direkt bei Investor*innen zu präsentieren.
  • Scale (drei Monate): In der letzten Programmphase werden Unternehmen mit einem Umsatz von über einer Million Euro bei ihrem nachhaltigen Wachstum unterstützt. Hierzu erhalten sie individuelles Coaching, um Skalierungsherausforderungen zu meistern, Kontakte zu strategischen Partner*innen für mögliche internationale Markterweiterungen und Zugang zu Investor*innen, um weiteres Wachstum zu finanzieren.

Erfolgreiche Alumni und Vorbilder

Zahlreiche erfolgreiche Gründer*innen sind aus dem Netzwerk der Blue Factory hervorgegangen. Ein Beispiel ist Mona Ghazi, eine erfolgreiche Jungunternehmerin, die mit nur 21 Jahren bereits ihre dritte Firma aufbaut (Mehr über Mona Ghazi liest du in unserem Start-up-Por­trät: t1p.de/sne0o). Auch Lea Haep, Alumna und Managing Director von START­UP TEENS und Gen Talents, dient als Vorbild für die nächste Generation von Gründer*­innen.

Seit ihrer Gründung hat die Blue Factory über 1400 Unternehmer*innen gefördert und dabei sechs Unicorn-Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro hervor­gebracht. Mit ihrem Alumni-Netzwerk von 80.000 Mitg­liedern in mehr als 150 Ländern bietet sie Zugang zu einem breiten Ökosystem aus Investor*innen, Unternehmen und Acceleratoren.

„Unternehmertum ist nicht nur eine Frage von Einhörnern – es geht um Menschen, die etwas schaffen, sei es ein Unternehmen, eine gemeinnützige Organisation oder eine völlig neue Art, ein Problem zu lösen. An der ESCP begrüßen wir diese Vielfalt, und die Blue Factory ist hier, um Unternehmer in jeder Phase zu unterstützen, unabhängig von der Art des Unternehmens, das sie aufbauen wollen“, fasst es Prof. Mauer zusammen.

MedTech cureVision schließt Finanzierungsrunde erfolgreich ab

Das 2021 von Johannes Ruopp, Richard Fobo und Kerstin von Diemar gegründete cureVision hat sich auf die Verbesserung der Diagnostik chronischer Wunden durch den Einsatz von KI und fortschrittlicher Medizinbildgebung spezialisiert.

Das Münchner Medizintechnik-Unternehmen cureVision, Pionier auf dem Gebiet KI-gestützter medizinischer Bildgebung, hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Über die Höhe der Finanzierung wurden keine Angaben gemacht.

Die Investitionen wurden über das Companisto Business Angel Netzwerk, Brandenburg Kapital, BioLab Holdings, Inc. sowie von weiteren Co-Investoren bereitgestellt. Mit dem Kapital wird cureVision seine KI-Technologie weiterentwickeln, die Vertriebsstruktur skalieren und die Vorbereitung für den US-Markteintritt 2026 vorantreiben.

Vielfach ausgezeichnet für innovative Wundanalyse

„Die Mission von cureVision ist es, medizinische Bildgebung der nächsten Generation weltweit verfügbar zu machen. Mit der Unterstützung von Brandenburg Kapital, Companisto und BioLab Holdings sind wir ideal aufgestellt, um international zu skalieren und die FDA-Zulassung zu forcieren“, sagt Richard Fobo, CEO von cureVision.

Das junge wurde bereits mehrfach prämiert - u.a. ausgezeichnet mit dem Health-i Award, dem digitalen Gesundheitspreis von Novartis, dem Eugen-Münch-Preis der Röhn-Stiftung, dem Innovationspreis Bayern und dem Deutschen Gesundheits-Award.