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Cannaable.de schließt sechsstellige Finanzierungsrunde ab
Das Cannabis-Start-up Cannaable.de will das Amazon für Cannabis werden und schließt auf dem Weg dahin eine mittlere sechsstellige Finanzierungsrunde ab.

Finanzierungsrunden im Millionenbereich stellen für Cannabis-Start-ups hierzulande immer noch die Ausnahme dar. Umso beeindruckender ist der aktuelle Erfolg von Cannaable.de zu werten. Sascha Wiebelt und Florian Bein, die 2019 gemeinsam mit weiteren Teammitgliedern Cannaable.de, Deutschlands ersten Hanf-Marktplatz gegründet haben, vertreiben über ihre Plattform mehr als 2500 Hanf-Produkte von mehr als 150 Herstellern. Zur Produktpalette gehören sowohl CBD-. Kosmetik- und Wohlfühlprodukte sowie Lebensmittel. Seit dem Start im März 2019 konnte das Start-up Umsätze im sechsstelligen Bereich generieren.
Eine Stuttgarter Investorengruppe hat Cannaable jetzt ein erstes Investment in Höhe einer mittleren sechsstelligen Summe zugesagt. Mit dem frischen Kapital soll das Geschäftsmodell schrittweise erweitert und skaliert wird. Dazu Co-Founder Sascha Wiebelt: „Wir haben uns mit dem Investor auch auf eine weitere Runde zu einem späteren Zeitpunkt verständigt – perspektivisch und an weitere Meilensteine gebunden‟ Das Cannaable.de-Team hat sich zum Ziel gesetzt, das "Amazon für Cannabis" zu werden. „Umso schöner, dass wir die Investoren überzeugen und gemeinsam in eine spannende Zukunft blicken können und dürfen”, so Florian Bein zum erfolgreich abgeschlossenen Investment.
Mehr dazu in dem Beitrag von krautinvest
Unser "Gründer der Woche"-Interview mit Sascha Wiebelt und Florian Bein vom Founder-Team kannst du hier nachlesen
Tipp zum Weiterlesen: Unsere aktuelle Coverstory (StartingUp 01/21) handelt ebenfalls von einem Top-Start-up im Bereich Cannabis - der Berliner Sanity Group rund um die Founder Finn Age Hänsel und Fabian Friede - hier zum Reinlesen
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SpaceTech Isar Aerospace wird zum Unicorn
Mit einer frischen Finanzierung über 150 Millionen Euro knackt das 2018 gegründete SpaceTech Isar Aerospace – die deutsch/europäische Antwort auf Elon Musks SpaceX – die Milliardenbewertung und steigt in den exklusiven Club der Unicorns auf.

Isar Aerospace mit Sitz in Ottobrunn bei München entwickelt und baut Trägerraketen für den Transport von kleinen und mittleren Satelliten sowie Satellitenkonstellationen in die Erdumlaufbahn. Das Unternehmen wurde 2018 als Spin-off der Technischen Universität München von Daniel Metzler, Josef Fleischmann und Markus Brandl gegründet.
Die Finanzierung kommt in Form einer Wandelanleihe. Dies besagt, dass die Darlehen zu einem späteren Zeitpunkt in Eigenkapital, d.h. Firmenbeteiligungen umgewandelt werden können.
Geldgeber ist die US-amerikanische Investmentgesellschaft Eldridge Industries des Investors Ted Boehly.
Mit dem bislang eingesammelten Kapital und der Wandelanleihe plant Isar Aerospace weitere Starts. Zudem ist ein neues Werk in Vaterstetten bei München geplant, das 2026 fertiggestellt werden soll und in dem bis zu 40 Raketen pro Jahr produzierten werden sollen.
Gründer*in der Woche: Zepta – smart, digital, nachhaltig
Schädlingsbekämpfer haben es in Deutschland nicht leicht: Rund 6.000 Fachkräfte arbeiten in dieser Branche, Nachwuchs gibt es kaum. Denn nur für die Wenigsten ist es ein Traumjob, das Image ist mies. Martin Cirillo-Schmidt, Lukas Deuscher und Nick Leiding möchten das ändern. Mit Zepta haben sie ein smartes Monitoringsystem erfunden, das die Branche nicht nur moderner, sondern auch attraktiver machen soll. Wie ihnen das gelingt, welche Hürden sie nehmen mussten und warum sie sich manchmal in eine Bar zurückziehen, verraten Nick und Lukas im Interview.

Früher habt ihr Mojitos und Pina Colada gemixt, heute befasst ihr euch eher mit Giftcocktails. Wie kommt's dazu?
Nick Leiding: Genau, kein Witz. Wir haben uns in einer Bar kennengelernt, in der wir beide als Studenten jobbten. Uns war schnell klar – auch in den stressigsten Situationen können wir uns aufeinander verlassen, wir arbeiten trotzdem präzise und Spaß macht es auch noch. Der einzige Unterschied zu unserem Studentenjob ist, dass wir heute möglichst wenig Wirkstoffe in Umlauf bringen.
Lukas Deuscher: Mit unserer Lösung müssen die Schädlingsbekämpfer nur dann etwas einsetzen, wenn es wirklich einen Befall gibt. Und darüber werden sie per App oder PC informiert. So können Schädlingsbekämpferinnen und -bekämpfer mitunter sogar aus dem Homeoffice arbeiten. Und das spart nicht nur jede Menge Gift in der Umwelt, sondern macht den Beruf vielleicht sogar eine Ecke attraktiver.
Attraktiv – ein Begriff, den man nicht sofort mit Rattenbekämpfung verbindet. Warum ist eigentlich das Image der Branche so schlecht?
Lukas: In Deutschland ist der Beruf stigmatisiert. Wer möchte einen Firmenwagen mit Schädlingsbekämpfung vor der Tür stehen haben? Das Gerede der Nachbarn könnte schlimmer sein als die Schädlinge. Allein der Name Schädlings-Bekämpfung – also Schaden und Kampf – hört sich schon wirklich negativ an. In den USA ist das Mindset ganz anders. „Protected by Pest Control“ ist dort ein Zeichen für besondere Sorgfalt.
Nick: Genau. Und mit Zepta wollen wir zeigen, dass hier nicht Leute am Werk sind, die mit Gift um sich werfen, sondern Hightech einsetzen. Das könnte auch bei jungen Menschen dazu führen, dass sie den Job nicht kategorisch ausschließen.
Ihr habt Wirtschaftsinformatik bzw. Maschinenbau studiert. Wie kommt man da auf Rattenbekämpfung?
Nick: Ich hatte mit Schädlingsbekämpfung überhaupt nichts am Hut, bis ich Lukas kennenlernte. Er ist mit der Branche großgeworden, sein Vater arbeitet bei einem großen Chemiekonzern. Wir beide wussten, dass man hier richtig was reißen kann. Vom Aufpolieren des Images über Digitalisierung bis hin zur Gestaltung der Zukunftssicherheit in Bezug auf EU-Gesetze.
Der erste Prototyp ist dann wie bei Daniel Düsentrieb entstanden, mit einer kleinen Explosion hier und da?
Nick: Nee, das lief zwar mühsam, aber ging laufend voran. Zuerst mussten wir natürlich Geld für die Entwicklung auftreiben. Wir haben beim Chemovator, dem Inkubator von BASF, gepitcht und wurden genommen. Dort wurden wir dann quasi angestellt mit dem Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die ersten Prototypen kamen aus dem 3D-Drucker, und wir haben bei jeder Version etwas dazugelernt. Einmal waren wir etwa einen halben Tag lang auf Fehlersuche und merkten dann, dass eine SIM-Karte falschherum im Gerät steckte. Im März 2022 funktionierte dann alles stabil – Technik, Sensorik, App. Eine mehrwöchige Testphase in England, die super lief, hat uns dann die Tür zu weiteren Investoren geöffnet – Bm-t, Gimic Ventures und dem Technologiegründerfonds Sachsen.
Und wie lief der Schritt zur Serienproduktion?
Lukas: Eigentlich recht problemlos, nachdem die Technik stand. Die größte Hürde war unser eigener Qualitätsanspruch. Bei wenigen Geräten ist es noch leicht, in der Masse wird es dann komplex. Während unserer Zeit beim Chemovator haben wir glücklicherweise Martin kennengelernt, der unser dritter Mann im Boot wurde. Durch frühere Unternehmen hat er beste Kontakte zu asiatischen Herstellern, die uns nun hochwertige Komponenten liefern. Um die Entwicklung und Qualitätssicherung kümmern wir uns aber in Deutschland, da sind wir einfach zu detailverliebt.
Wie hat die Branche bei der Markteinführung reagiert?
Nick: Wir haben schon bei den ersten Messen gemerkt, dass die Leute sehr interessiert sind. Vor allem, weil im Januar 2026 eine Gesetzesänderung ansteht, durch die Schädlingsbekämpfer bestimmte Wirkstoffe nicht mehr präventiv, ohne den Nachweis eines Befalls, auslegen dürfen. Mit Zepta und unserem Monitoring haben wir also einen Nerv getroffen. Die Schädlingsbekämpfer sind so einer neuen Technologie gegenüber nicht nur offen, sondern fragen auch viele Details nach, zum Beispiel wie es um den Datenschutz steht, oder vor allem was die Nachhaltigkeit angeht. Viele Schlagfallen sind nach drei Jahren Elektroschrott, weil etwa der Akku – nicht austauschbar ist. Das wollten wir vermeiden, deswegen lassen sich bei uns alle Teile wechseln und die Sensoren können in schon vorhandene Boxen nachgerüstet werden.
Lukas: Auch die Mundpropaganda hilft uns enorm. Schädlingsbekämpfer rufen uns zum Teil direkt an, aber uns erreichen in letzter Zeit auch immer mehr Anfragen von Leuten, die über verschiedene Kanäle von uns gehört haben und unser System ausprobieren möchten. Das Feedback ist jedenfalls sehr positiv. Sie merken, dass Zepta die Branche nicht nur in die digitale Welt führt, sondern auch für den Nachwuchs interessanter macht.
Ihr seid inzwischen fest am Markt etabliert. Würdet ihr heute etwas anders machen?
Nick: Wir hätten früher damit anfangen sollen, Leute einzustellen und Verantwortung abzugeben. Am Anfang denkt wahrscheinlich jeder Gründer, er würde etwas verlieren, wenn er seine Idee mit anderen Menschen teilt. Doch das Gegenteil ist richtig. Die Entwicklung geht sogar deutlich schneller voran. Das Große und Ganze haben alle im Blick, aber jeder kann sich auf seine Stärken konzentrieren und Ideen einbringen.
Was für Ideen habt ihr denn für die Zukunft in der Schublade?
Lukas: Einige, aber die Schublade ist im Moment noch verschlossen (lacht). Aber im Ernst: Natürlich denken wir schon über die nächsten Schritte nach, im Moment ist es aber noch zu früh, darüber zu sprechen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Gesetze oder neue Technik, und da wollen wir nicht nur nachziehen, sondern Vorreiter sein.
Nick: Der Bedarf wird sicherlich wachsen, weil sich unerwünschte Nager durch die Erderwärmung noch schneller verbreiten werden. Wir werden Profis das richtige Werkzeug liefern, um diese Herausforderung zu meistern. Smart, digital und nachhaltig – daran werden wir uns auch in Zukunft halten.
Und last, but not least: Was wollt ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?
Nick: Ich rate allen Gründerinnen und Gründern, sich auch schon in der Anfangsphase mit anderen Leuten auszutauschen und Ideen zu besprechen – so bekommt man ehrliches Feedback, spart Zeit und schärft die Vision. Und, wenn möglich, das Team frühzeitig zu erweitern. Mitstreiter, die an die Idee glauben, sorgen für Fortschritt und Qualität.
Lukas: Ich rate Unternehmern, selbstkritisch zu sein und zu reflektieren: Fehlen Kompetenzen im Team? Müssen wir Lücken schließen? Das sollte Priorität bei der Personalplanung haben. Und noch ein Tipp: Redet so früh wie möglich mit potentiellen Kunden. Bessere Ratgeber gibt es nicht, denn sie setzen das Produkt ja ein. Und auch immer vor Augen halten: Entwickle für deine Kunden, nicht für dein Ego.
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NaroIQ: Kölner FinTech schließt Seed-Finanzierung über 6,5 Mio. Dollar ab
Das 2022 von Chris Püllen und Nils Krauthausen gegründete FinTech ermöglicht Unternehmen, eigene ETFs und Fonds unkompliziert aufzulegen und zu verwalten.

Das Kölner FinTech NaroIQ erhält mehr als 6,5 Millionen US-Dollar (5,85 Mio. Euro) als Seed-Finanzierungsrunde. Die Runde führt der auf kritische Infrastrukturen spezialisierte VC-Investor Magnetic an, gefolgt von Redstone, einem namhaften europäischen Fintech-VC. Die bestehenden Venture-Investoren wie der renommierte US-VC General Catalyst erhöhen ihre Beteiligung.
Mit dem frischen Kapital baut NaroIQ seine digitale Fondsinfrastruktur aus, die es Unternehmen ermöglicht, ETF- und Fondsprodukte digital und kosteneffizient aufzulegen und zu managen. Das FinTech arbeitet mit seiner Lösung an einer unabhängigen europäischen Alternative zur US-dominierten ETF-Landschaft und ermöglicht den ETF-Markteintritt für kleinere Fondsanbieter.
Türöffner für mehr Wettbewerb am ETF- und Fondsmarkt
Während der europäische ETF- und Fondsmarkt Rekordzuflüsse verzeichnet, verhindern analoge Strukturen innovative Investmentangebote und einen breiten Marktzugang, was für eine enorme Konzentration von Vermögen bei wenigen Anbietern sorgt. Genau hier setzt NaroIQ mit seiner Lösung für Fonds und ETFs an: Die digitale Fondsinfrastruktur senkt die Kosten für die Neuauflage und das Management bestehender Fondsprodukte. Dies sorgt für eine schnellere Markteinführung, flexiblere Produktgestaltung und geringere Anfangsinvestitionen. So eröffnet NaroIQ neue Zugänge zum Finanzmarkt und bestehende Anbieter wie Banken, Versicherer und Vermögensverwalter können effizienter und kostengünstiger arbeiten.
„Wir stehen am Anfang eines einzigartigen Wandels: ETFs werden Fonds in den nächsten zehn Jahren im Retail-Markt ersetzen und die Margen werden deutlich sinken“, erklärt Chris Püllen, Mitgründer und CEO von NaroIQ. „Ohne eine technologische Lösung werden nur die großen Fondsanbieter überleben, die von Skaleneffekten profitieren können. Das führt zu einer alarmierenden Konzentration von Macht und Vermögen am Markt. Mit unserer digitalen Fondsinfrastruktur können auch kleinere Unternehmen und Kapitalverwaltungsgesellschaften in der Zukunft weiter profitabel eigene ETF-und Fondsangebote anbieten, sodass Anlegende weiter von einem diversen Kapitalmarkt und innovativen Ideen profitieren.“
Unterschätzter, analoger Milliardenmarkt mit viel Potenzial in Europa
Mit einem Gesamtvolumen von 22,9 Billionen Euro ist der europäische UCITS- und AIF-Markt laut EFAMA riesig – basiert jedoch weitgehend auf analoger Infrastruktur. In einer Studie von Ernst & Young wird der Digitalisierungsgrad des Marktes für Fondsinfrastruktur mit nur 1,6 von 5 Punkten bewertet. Dies führt zu erheblichem Margendruck, wie eine aktuelle Studie der Strategieberatung zeb zeigt: Während das verwaltete Vermögen von Asset Managern in den letzten fünf Jahren um 8,8 Prozent wuchs, stiegen die Gewinne nur um 0,7 Prozent. Entsprechend verlangt der Markt nach flexiblen und digitalen Lösungen, die Kosten reduzieren, was NaroIQ über seine modulare Technologie bietet.
Das betont auch David Rosskamp, Founding Partner vom VC Magnetic: „Während grundlegende Finanzdienstleistungen immer noch auf manuelle, fragmentierte Back-End-Prozesse angewiesen sind, ist die digitale Infrastruktur von NaroIQ entscheidend für die Erschließung von Effizienz, Echtzeit-Transparenz und Kosteneinsparungen. Die API-first, cloud-native Plattform des Teams adressiert die ineffizientesten Arbeitsabläufe des Sektors und positioniert NaroIQ, um die nächste Innovationswelle in der Fondsadministration in Europa und darüber hinaus voranzutreiben.“
Europas ETF-Paradox: Warum es souveräne Infrastrukturen braucht
NaroIQ adressiert zudem ein brisantes Paradox und eine strukturelle Schwäche des europäischen ETF-Markts: Er ist einer der größten ETF-Märkte weltweit, wird aber von wenigen Anbietern und vor allem von US-basierten Fondsadministratoren dominiert. Die fünf größten ETF-Manager vereinen drei Viertel des verwalteten Vermögens, während US-basierte Unternehmen zwei Drittel des Vermögens verwalten und vier Fünftel des verwalteten Vermögens administrieren. In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen wird finanzielle Souveränität zunehmend zum strategischen Faktor. Daher suchen Europas Finanzinstitute verstärkt nach europäischen Partnern und diversifizieren ihre Anlagen.
Genau diese Lücke will NaroIQ schließen, indem das FinTech eine resilientere und leistungsstarke Fondsinfrastruktur ‘made in Europe’ aufbaut, die auch kleineren Unternehmen und Kapitalverwaltungsgesellschaften den ETF-Markteintritt ermöglicht. Das frische Kapital wird gezielt in die technische Weiterentwicklung und die weitere Lizenzierung investiert. Der Launch der ersten Partner ist als wichtiger Meilenstein noch für dieses Jahr geplant.
Green Club: Gläubiger stimmen Insolvenzplan des Lieferdiensts zu
Der in Insolvenz in Eigenregie befindliche Green Club, ein auf vollwertige Salate und Bowls spezialisierter Lieferdienst aus Essen, erhält grünes Licht für seinen Sanierungsplan.

Die Green Club GmbH wurde im Oktober 2016 unter dem Namen Pottsalat gegründet und verfolgt seitdem das Ziel, deutschlandweit frisch zubereitete, gesunde Gerichte in ökologischer Verpackung klimaschonend auszuliefern. Ausgehend vom Ruhrgebiet – mit ersten Standorten in Essen, Dortmund, Bochum und Duisburg – expandierte Green Club Schritt für Schritt auch mit Standorten in ganz Deutschland. Heute liefert das Unternehmen aus zehn Städten: Essen, Dortmund, Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Mannheim, Stuttgart und München.
Im Jahr 2024 fusionierte die Pottsalat GmbH mit dem Mitbewerber MaKE Food GmbH. Aus dem Zusammenschluss entstand die Green Club GmbH, unter deren neuer Marke seither alle Standorte auftreten. Im selben Jahr gaben vier Unternehmensmitgründer*innen ihren operativen Rückzug bekannt. Seitdem führen die Mitgründer Tobias Drabiniok und Peter Falk das Unternehmen.
Im Dezember 2024 leitete Green Club ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein, um sich strukturell neu aufzustellen, Prozesse zu verschlanken und wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen.
Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu; Amtsgericht bestätigt den Sanierungsplan
Jetzt haben die Gläubiger grünes Licht für die Sanierung des Pottsalat-Nachfolgers erteilt: Am 21. Mai 2025 hat die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan mit sehr großer Mehrheit zugestimmt – bei nur einer einzigen Gegenstimme. Das Amtsgericht Essen bestätigte den Sanierungsplan daraufhin mit Beschluss vom 28. Mai.
„Das ist ein bedeutender Schritt auf unserem Weg zurück in stabiles Fahrwasser“, sagt Tobias Drabiniok, Mitgründer und Geschäftsführer der Green Club GmbH. „Die breite Zustimmung zeigt, dass unsere Partner und Gläubiger an das Potenzial und die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens glauben.“
Ziel: Kurzfristige Aufhebung der Eigenverwaltung
Mit der rechtskräftigen Bestätigung des Insolvenzplans ist der Weg frei für die finalen Schritte zur Beendigung des Verfahrens. Aktuell werden die im Insolvenzplan vorgesehenen gesellschaftsrechtlichen Maßnahmen umgesetzt, darunter satzungs- und registerrechtliche Anpassungen. Im Anschluss kann das Amtsgericht Essen per Beschluss die offizielle Aufhebung des Verfahrens anordnen.
„Wir gehen davon aus, dass dieser Schritt kurzfristig erfolgen kann“, so Drabiniok weiter. „Das gibt uns die nötige Sicherheit, um die Konsolidierung im Tagesgeschäft weiter mit ruhiger Hand umzusetzen und den laufenden Neustart in klaren Strukturen zu stabilisieren.“
Konsolidierung – Green Club zieht um
Unabhängig vom Erreichen dieses Meilensteins setzt die Geschäftsführung ihren im Dezember 2024 begonnenen strikten Konsolidierungskurs fort. Dieser sieht unter anderem vor, die Verwaltung effizienter aufzustellen, Prozesse zu verschlanken und Kosten weiter zu reduzieren. Ein sichtbares Zeichen ist der geplante Umzug der Essener Verwaltungsbüros an einen neuen Standort innerhalb der Stadt.
„Green Club bleibt ein Essener Unternehmen und im Ruhrgebiet verwurzelt“, erklärt Drabiniok. Ziel sei es, die Verwaltung noch agiler und wirtschaftlicher aufzustellen. Dies gelte sowohl für die Organisation als auch für die Kostenstruktur. Die Belegschaft wurde zu den anstehenden Veränderungen frühzeitig informiert und eng in den Prozess eingebunden.
Parallel dazu richtet der Lieferdienst den Fokus weiterhin verstärkt auf das operative Kerngeschäft: reibungslose Prozesse, hohe Produktqualität und schnelle, zuverlässige Lieferungen. Auch die bestehende Struktur soll konsequent auf Effizienz ausgerichtet werden – mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern und den laufenden Geschäftsbetrieb nachhaltig zu stabilisieren.
Restrukturierung in eigener Verantwortung
Green Club befindet sich seit Dezember 2024 in einem Eigenverwaltungsverfahren. Anders als im regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die Geschäftsführung im Amt und steuert die Sanierung in eigener Verantwortung. Unterstützt wird das Management durch die Sanierungsexperten der Kanzlei Aderhold sowie den gerichtlich bestellten Sachwalter Georg Kreplin von der Kanzlei Kreplin Kuhlmann Nasser.
„Unser Ziel war von Beginn an, das Unternehmen aus eigener Verantwortung heraus und im engen Austausch mit allen Verfahrensbeteiligten zu restrukturieren“, so Tobias Drabiniok. „Dass uns das nun mit Unterstützung unserer Gläubiger gelingt, ist ein starkes Zeichen – und ein gemeinsamer Erfolg.“
Factory33: Wie Ostwestfalen-Lippe sein Start-up-Ökosystem zukunftsorientiert skaliert
DeepTech, Robotik, industrielle Transformation – Themen, die man bislang eher mit den großen deutschen Metropolen verbindet. Doch im ostwestfälischen Paderborn entsteht seit einigen Jahren ein bemerkenswert anderes Modell: die Factory33. Die Initiative will Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups enger verzahnen und so technologiegetriebene Gründungen gezielt beim Wachstum unterstützen.

Ein Ökosystem mit industriellem Fokus
Hinter der Factory33 steht die Idee, das bereits etablierte Gründungszentrum garage33 und das Netzwerk aus Mittelständlern und Hidden Champions der Region noch enger miteinander zu vernetzen und so den Austausch zwischen Start-ups, Hochschulen und Industrieunternehmen zu verstärken – mit einem klaren Fokus auf B2B-Modelle und industrielle Anwendungen.
Dabei versteht sich die Factory33 ausdrücklich nicht als weiterer Co-Working-Space oder Gründercampus, sondern als Plattform für konkrete Wertschöpfung. „Die Factory33 vereint Hidden Champions, Universitäten und Start-ups in einem einmaligen Ökosystem“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Initiatoren.
Entwicklung aus der Region heraus
Die Wurzeln der Factory33 reichen bis ins Jahr 2017 zurück, als die garage33 in Paderborn ihre Arbeit aufnahm. Seitdem wurden dort laut Betreiberangaben über 150 Start-ups begleitet, rund 80 Millionen Euro Kapital mobilisiert und mehr als 1.400 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die neue Struktur soll nun gezielt die oft herausfordernde Skalierungsphase von Gründungen adressieren – ein Punkt, an dem viele deutsche Start-up-Initiativen Schwächen zeigen. Erste Beispiele erfolgreicher Gründungen, die aus dem OWL-Ökosystem hervorgegangen sind, sind etwa das Robotik-Start-up Unchained Robotics, die Logistikplattform Cargoboard oder der Softwareanbieter assemblean.
Infrastruktur für DeepTech-Start-ups
Ein zentrales Element der Factory33 ist der neue Startup Campus OWL, der auf 7.000 Quadratmetern Raum für Gründungen und Kooperationen bieten soll. Besondere Bedeutung kommt dabei dem 1.000 Quadratmeter großen Makerspace zu, der insbesondere Hardware- und Robotik-Start-ups bei der Prototypenentwicklung unterstützen soll.
Ein solches Angebot ist im Vergleich zu vielen anderen regionalen Gründungsinitiativen durchaus bemerkenswert. Darüber hinaus profitieren die Start-ups vom Zugang zu einem Netzwerk namhafter Partnerunternehmen – darunter Miele, GEA und Arvato.
Standortfaktor OWL
Dass ein solches Projekt gerade in Ostwestfalen-Lippe entsteht, ist kein Zufall. Die Region gilt als eine der wirtschaftsstärksten in Deutschland, zählt laut Zahlen der Wirtschaftsförderung rund 150.000 Unternehmen und zahlreiche Hidden Champions. Hinzu kommt eine breite Hochschullandschaft mit rund 65.000 Studierenden.
„Der Innovationsstandort Deutschland kann nur mit einem engen Zusammenspiel aus Bildung, Innovation und starkem Mittelstand international wettbewerbsfähig bleiben“, heißt es dazu von der Factory33. In OWL wird diese Verzahnung schon länger aktiv praktiziert. Gleichzeitig sehen die Verantwortlichen in der Factory33 die Chance, den Standort OWL deutlicher auf der bundesweiten Innovationslandkarte zu positionieren.
RIIICO: 5 Mio.-Dollar-Investment für Fabrikplanung per Drag&Drop
Das 2021 von Patrick Mertens, Jan Büchsenschütz und Felix Fink gegründete DeepTech-Start-up RIIICO bietet eine KI-gestützte Planungssoftware für Industrieunternehmen, um bestehende Werke schneller umzubauen und resilienter aufzustellen.

Der globale Wettbewerb zwingt westliche Industrien zum Umdenken: Während neue Konkurrent*innen moderne Fertigungsstätten auf der grünen Wiese errichten (Greenfield), müssen etablierte Hersteller*innen ihre komplexen Bestandswerke umbauen und das oft bei laufendem Betrieb. Diese Aufgabe ist teuer, langsam und fehleranfällig.
Fabrikplanung per Drag&Drop
Das Düsseldorfer Start-up RIIICO hat eine Lösung entwickelt, die diesen Umbau deutlich effizienter macht: Eine gemeinsame 3D-Entscheidungsgrundlage, auf die alle Beteiligten zugreifen können – von der Werksleitung bis zu den Zulieferern. Dadurch werden Planungsprozesse um das Vierfache verkürzt und die Markteinführung neuer Produkte beschleunigt. Ausschlaggebend dafür ist RIIICOs KI. Die KI erkennt automatisch Maschinen, Anlagen und Gebäudestrukturen in LiDAR-Scans und erstellt daraus ein präzises digitales 3D-Abbild der Fabrik. Darauf basierend können Teams schnell und sicher verschiedene Szenarien wie mit LEGO-Bausteinen simulieren, bewerten und umsetzen.
Umrüstung bestehender Produktionslinien: Beispiel E-Mobilität
In der Automobilbranche wurde die Lösung im letzten Jahr bereits erfolgreich verwendet, um Produktionslinien für E-Autos in Fabriken für Verbrenner zu installieren – eine Königsdisziplin der Fabrikplanung. Teams, die dabei mit RIIICOs Lösung arbeiteten, konnten auf realitätsgetreue 3D-Daten zurückgreifen und benötigten erheblich weniger Zeit in der Fabrik.
Die aktuelle Finanzierungsrunde wird vom PropTech-Fonds Pi Labs angeführt. Weitere Investoren sind seed + speed Ventures, WaVe-X, Earlybird Venture Capital und Volvo Cars Tech Fund. Mit dem frischen Kapital wird RIIICO seine KI-Plattform um neue Anwendungen zur Erstellung und Nutzung von Digitalen Zwillingen erweitern und damit zur Steigerung der Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industriekunden beitragen.
Felix Fink, CEO RIIICO: „Mit Pionieren aus der Automobilbranche konnten wir den Mehrwert unserer Lösung bereits unter maximalen Kostendruck und hohen Qualitätsanforderungen beweisen. Mit unseren neuen Investoren rund um Lead Investor Pi Labs werden wir die Schnittstelle zwischen Fabrikrealität und digitalem Modell weiter ausbauen. So werden wir helfen, durch erhöhte Planungsflexibilität unsere Industrien krisensicherer und wettbewerbsfähiger zu machen.“
Faisal Butt, Gründer und Managing Partner bei Pi Labs: „RIIICO hat das Potenzial, mithilfe von KI die Planung von Fabriken maßgeblich zu verändern. Die Plattform nutzt proprietäre Deep-Learning-Algorithmen, um LiDAR-Scans komplexer Produktionsumgebungen in kollaborative, prädiktive 3D-Modelle umzuwandeln. RIIICO ist einzigartig positioniert, um als Wegbereiter dafür zu sorgen, dass Fabrikanlagen auch unter steigendem Kostendruck effizienter und wettbewerbsfähiger arbeiten.“
Gründer*in der Woche: Fusix Biotech – bekämpft Krebs durch Viren
Das 2022 als Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) gestartete LifeScience-Start-up Fusix Biotech entwickelt virenbasierte Krebstherapien, die körpereigene Abwehrkräfte im Kampf gegen die Krankheit mobilisieren und eröffnet damit neue Wege beim Kampf gegen Krebs.

Auch Tumorzellen können von Krankheitserregern befallen werden. Tatsächlich sind sie sogar besonders anfällig – ein Nebeneffekt ihrer Fähigkeit, sich vor dem Immunsystem zu verbergen. Das machen sich Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte und ihr Gründungsteam von Fusix Biotech zunutze. Die Ausgründung der TUM entwickelt virenbasierte Krebstherapien, die körpereigene Abwehrkräfte im Kampf gegen die Krankheit mobilisieren.
Das sog. Fusix-Virus richtet in Tumorzellen gehörigen Schaden an – mit dem Ziel Krebs zu bekämpfen und Leben zu retten. Dafür lässt es die infizierte Tumorzelle große Mengen eines Proteins produzieren, das sich an ihrer Oberfläche anheftet. Dadurch wird der Befehl an die Nachbarzellen gesendet, mit der infizierten Zelle zu verschmelzen. Das tun sie prompt: erst eine, dann die nächste und immer weiter, bis das Gebilde regelrecht platzt. Durch den freigesetzten Zellinhalt wird das Immunsystem aktiviert. Immunzellen, die jetzt alarmiert werden, beseitigen zurückgebliebene Trümmer, attackieren intakte Krebszellen, die sich vorher vor dem Immunsystem tarnen konnten, und begrenzen die weitere Ausbreitung des Virus. Auf diese Weise könnten in Zukunft Tumore bekämpft werden, die auf andere Behandlungsansätze nicht ansprechen.
Jennifer Altomonte entwickelt in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des TUM-Universitätsklinikums virusvermittelte Immuntherapien. Den wissenschaftlichen Grundstein für Fusix hatte sie bereits 2016 gelegt. Damals forschte Jennifer Altomonte an der TUM an Möglichkeiten, Krebs durch Viren zu bekämpfen.
Kombination aus zwei Viren
„Krebs ist kein natürlicher Wirt für Viren – also war es unwahrscheinlich, in der Natur das perfekte therapeutische Virus zu finden. Deshalb haben wir eines konstruiert“, so Jennifer Altomonte. Ihr Ausgangsmaterial waren zwei Erreger, die Tiere befallen. Während der erste sich besonders schnell in bestimmtem Gewebe vermehrt, löst der zweite den charakteristischen Fusionsmechanismus aus. Jennifer Altomonte und ihr Team haben die vorteilhaften Eigenschaften beider Viren kombiniert und Sicherheitsrisiken für Patient*innen ausgeräumt.
In Zell- und Tierversuchen konnten die Forschenden zeigen, dass das therapeutische Virus sich ausschließlich in Tumorzellen vermehrt. Schon mit einer relativ geringen Dosis wurden die Krebszellen besonders effektiv zerstört. Das Verfahren ließ Jennifer Altomonte patentieren.
Lizensieren oder selbst gründen?
„An diesem Punkt musste ich mich entscheiden, ob ich die Technologie an ein bestehendes Unternehmen lizensiere oder selbst gründe“, so Jennifer Altomonte. Die Entscheidung fiel ihr leicht, nachdem sie sich mit Gründer*innen in ihrem Netzwerk ausgetauscht und an mehreren Entrepreneurship-Programmen teilgenommen hatte. „Am Ende war ich begeistert davon, meine Rolle als Wissenschaftlerin zu erweitern und etwas völlig Neues zu lernen.“
Das Startkapital bildeten ein EXIST-Forschungstransfer-Stipendium und der M4-Award für biomedizinische Projekte des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Über die TUM hatte sie weiterhin Zugriff auf hochmoderne Forschungsinfrastruktur. Besonders wichtig waren für Altomonte die Mitgründer*innen, die sie ins Boot holte: Dr. Teresa Krabbe, die bereits als Doktorandin zu diesem Thema gearbeitet hatte, Prof. Markus Gerhard, Mikrobiologe an der TUM, der bereits Gründungserfahrung hatte, und Dr. Marian Wiegand, der umfassende Erfahrung in der Herstellung viraler Vektoren mitbrachte. Das Team wurde im TUM Venture Lab Healthcare gefördert.
Bereit für die klinische Phase
Seit der Gründung von Fusix Biotech im Jahr 2022 hat das Team die Entwicklung der Technologie weiter vorangebracht. Mittlerweile ist die präklinische Phase des Projekts nahezu abgeschlossen. In diesem soll mit Tier- und Zellmodellen verifiziert werden, dass der Ansatz funktioniert wie gedacht. Sobald die Finanzierung dafür gesichert ist, will das Team das Arzneimittel unter GMP-Bedingungen produzieren, also unter den streng kontrollierten pharmazeutischen Bedingungen, wie sie für Medikamente beim Menschen vorgeschrieben sind. Dann sollen erste Studien mit Patientinnen und Patienten zur Behandlung von Leberkrebs durchgeführt werden.
Am 17. Juni 2025 wird sich das Team auf der HLTH Europe, einer führenden Messe für Gesundheitsinnovationen, in Amsterdam präsentieren. Im Wettbewerb EIT Health Catapult konnte sich Fusix als eines von drei vielversprechenden europäischen LifeScience-Start-ups für die Endrunde qualifizieren, die in Amsterdam abgehalten wird. Den Sieger*innen winken Preisgeld und Unterstützung durch etablierte Unternehmen.
BayStartUP erweitert die Geschäftsführung
Barbara Dombay wurde zur weiteren BayStartUP-Geschäftsführerin berufen. Sie ergänzt damit Dr. Carsten Rudolph, der das bayerische Start-up-Netzwerk für Gründer*innen, Investor*innen und Unternehmen seit 2009 leitet.

BayStartUP ist das bayerische Startup-Netzwerk für Gründer*innen, Investor*innen und Unternehmen sowie Partner der Initiative "Gründerland Bayern" des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Mit den Bayerischen Businessplan Wettbewerben, einem umfangreichen Coaching-Angebot und Europas größtem Investoren-Netzwerk unterstützt es Start-ups bei der Optimierung ihrer Strategie, dem Aufbau ihres Unternehmens und der Suche nach Gründungs- und Wachstumskapital.
Zu den BayStartUP-Erfolgsgeschichten zählen Flixbus, EGYM, Magazino, Exasol, Voxeljet, numares, Transporeon, die va-Q-tec AG, VIA Optronics und viele andere mehr. BayStartUP belegte deutschlandweit Platz 4 und europaweit Platz 11 im renommierten Ranking „Europe's Leading Startup Hubs 2025" der Financial Times.
Neue Doppelspitze für noch mehr Start-up-Power
Barbara Dombay ist seit 2012 für BayStartUP tätig und hat in dieser Zeit das BayStartUP-Investorennetzwerk maßgeblich aufgebaut und geprägt. Unter ihrer Leitung hat sich das Netzwerk zur zentralen Anlaufstelle für Frühphasenfinanzierung in Bayern entwickelt. Es vernetzt Start-ups mit einem breiten Spektrum an aktiven Kapitalgeber*innen, darunter 400 Business Angels und über 200 Venture Capital Investor*innen. Seit 2015 vermittelte BayStartUP ein Volumen von über 650 Millionen Euro in Seed-Finanzierungen.
Barbara Dombay und Dr. Carsten Rudolph werden künftig gemeinsam zentrale strategische Themenbereiche von BayStartUP weiterentwickeln, darunter der gezielte Ausbau des Investment-Ökosystems für Start-ups, die Vernetzung von Start-ups mit Mittelstand und Industrie sowie die Stärkung von Programmen zur Wachstumsbegleitung.
Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP: „Barbara Dombay hat BayStartUP in den vergangenen Jahren entscheidend mitgestaltet. Sie kennt die Bedürfnisse von Gründerteams und Investoren aus erster Hand und hat ein Gespür dafür entwickelt, wie erfolgreiche Finanzierungen zustande kommen. Mit ihrem Netzwerk und ihrer Erfahrung ist sie für Startups, die auf Kapitalsuche sind, zentrale Ansprechpartnerin – und für uns ein echter Gewinn in der Geschäftsführung.“
Barbara Dombay, Geschäftsführerin von BayStartUP: „Nach über zehn Jahren bei BayStartUP freue ich mich darauf, unser Angebot zur Unterstützung von Startups kontinuierlich zu erweitern und an veränderte Marktbedingungen anzupassen. BayStartUP verbindet Menschen aus Innovations-, Kapital- und Industrieumfeld – genau die Konstellationen, die Startups für Wachstum und eine erfolgreiche Entwicklung brauchen.“
Barbara Dombay verfügt über langjährige Führungserfahrung im Technologie- und Innovationsumfeld. Vor ihrem Einstieg bei BayStartUP war sie in verschiedenen Positionen in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Unternehmensentwicklung tätig. Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften absolvierte sie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sowie an der Université Jean-Moulin-Lyon III in Frankreich.
GameChanger des Monats: Zuhause Finder – Wohnungssuche verdient Respekt
Wie das Düsseldorfer Start-up Zuhause Finder des Gründers Max Schutte den Wohnungsmarkt neu denkt und dabei Vertrauen und Verbindlichkeit über das Tempo stellen will.

Deutschland steckt in einer tiefen Wohnraumkrise: Laut Statistischem Bundesamt fehlen in Ballungsräumen über 700.000 Wohnungen, allein 2024 wurden rund 13 Prozent weniger Neubauten genehmigt als im Vorjahr. Während Fachkräfte aus dem In- und Ausland in Städte wie Köln, München oder Düsseldorf drängen, stehen viele Wohnungssuchende vor automatisierten Absagen, überfüllten Besichtigungen oder frustrierenden Plattform-Erlebnissen.
Ein junges Unternehmen aus Düsseldorf will das ändern: Zuhause Finder bietet ein datenbasiertes Matching-System kombiniert mit echter Beratung durch Menschen, die zuhören, mitdenken und passende Besichtigungen garantieren. „Wir haben kein Portal gebaut, das man einfach durchklickt“, sagt der 21-jährige Gründer Max Schutte. „Wir filtern, beraten, denken mit und machen genau das, was der Markt gerade braucht: Verbindlichkeit, Qualität und Menschlichkeit.“
Vom IT-Unternehmer zum Wohnungsretter
Max Schutte ist kein typischer Gründer auf der Suche nach der nächsten App-Idee. Nach dem erfolgreichen Verkauf seiner IT-Firma im vergangenen Jahr wollte er eigentlich eine Pause machen bis ein ehemaliger Kunde ihn fragte, wie man stressfrei eine Wohnung vermietet.
„Ich habe abends am Küchentisch gesessen und mich gefragt: Warum gibt's eigentlich keinen Service, der Eigentümern das Chaos an Bewerbungen abnimmt und Suchenden gleichzeitig echte Chancen bietet?“ Noch am selben Abend entstand die Website, sechs Tage später folgte der erste zahlende Kunde.
Heute – wenige Monate nach dem offiziellen Start – besteht sein Team aus 13 Mitarbeitenden, arbeitet deutschlandweit im Home Office und hat nach eigenen Angaben bereits über 100.000 Menschen erreicht.
Wie funktioniert das Zuhause-Finder-Prinzip?
Wer eine Wohnung sucht, durchläuft bei Zuhause-Finder einen klaren Prozess: Zuerst wird geprüft, ob und wie das Team helfen kann. Danach folgt ein persönliches Beratungsgespräch mit Mitarbeitenden aus der Kund*innenberatung. Dann beginnt das digitale Onboarding, bei dem alle relevanten Informationen von Wohnwünschen über Beruf bis hin zu Haustieren gesammelt und in eine professionelle Selbstauskunft überführt werden.
„Bei uns reicht es nicht, wenn jemand schreibt: ,Wir suchen eine Wohnung, aber sind eigentlich absolute Traummieter‘“, sagt Schutte schmunzelnd. „Wir nehmen Menschen ernst und machen sie für Vermieter sichtbar.“ Danach übernimmt das Backoffice-Team die Recherche und koordiniert zwei garantierte Besichtigungstermine – laut dem Gründer sind das häufig Wohnungen, die nicht öffentlich inseriert sind.
Verantwortung für ihre Zukunft selbst übernehmen
Dass das Modell großes Potenzial hat, zeigt sich nicht nur in der großen Nachfrage nach Wohnraum, sondern vor allem in der Haltung des jungen Unternehmens, das sich an Menschen richtet, die „sich nicht auf Glück verlassen wollen, sondern Verantwortung für ihre Zukunft selbst übernehmen – ob Familien, Alleinerziehende, Berufseinsteiger*innen oder Fachkräfte mit wenig Zeit für endloses Plattformchaos“, so der Gründer.
Gerade in einer Zeit, in der das Vertrauen in Online-Angebote oft erschüttert ist – durch Fake-Portale, Intransparenz und digitale Reizüberflutung braucht es neue, glaubwürdige Modelle. Menschen suchen nicht nur Wohnungen, sie suchen Verlässlichkeit, Klarheit, Menschlichkeit und somit auch ein Zuhause. „Es reicht nicht, einfach digital zu sein. Es muss auch fühlbar menschlich sein“, so Schutte. Zuhause Finder versteht sich deshalb als Antwort auf eine zunehmend anonyme Immobilienwelt. Dabei zählen mit echten Gesprächen, überprüfbaren Versprechen und einem simplen Ziel: Vertrauen zurück in die Wohnungssuche zu bringen.
Wohin geht die Reise?
Zuhause Finder will nicht das nächste Immobilienportal sein. „Wir sind nicht der Dschungel, wir sind der Kompass“, sagt Schutte. Der nächste Schritt: Ausbau der Eigentümernetzwerke, mehr und langfristig auch Modelle für Unternehmen, die Fachkräfte beim Umzug unterstützen wollen. „Die Wohnungssuche muss kein niemals endender Stress sein“, so Schutte. „Unsere Vision ist es, dass Wohnungssuche wieder einfach und planbar wird – ganz ohne Vitamin B.“
Kölner LegalTech-Start-up JUPUS sichert sich 6,5 Mio.-Euro-Investment
Das 2022 von Gründer René Fergen und Jannis Gebauer gegründete Kölner LegalTech-Start-up JUPUS entwickelt das erste KI-Sekretariat speziell für Anwaltskanzleien.

JUPUS hat 6,5 Millionen Euro eingesammelt. Die Seed-Finanzierungsrunde wurde von Acton Capital und bestehenden Investoren wie dem High-Tech-Gründerfonds und Business Angels geführt. Mit dem frischen Kapital will JUPUS sein Produkt gezielt weiterentwickeln, den Marktanteil ausbauen und damit die Zukunft der juristischen Arbeit gestalten.
KI übernimmt den Anwaltsalltag
JUPUS bietet die erste vollautomatische KI-Lösung für Anwaltskanzleien, die nicht nur administrative Aufgaben automatisiert, sondern auch direkt mit Mandant*innen kommuniziert. Das KI-Sekretariat von JUPUS ist damit bislang einzigartig im Markt: Es ermöglicht Anwaltskanzleien, ihre Abläufe von der ersten Anrufannahme bis zum fertigen Schriftsatz vollständig durch künstliche Intelligenz abzuwickeln. Standardprozesse werden damit nicht nur digitalisiert, sondern komplett automatisiert. Laut Angaben des Start-ups setzten bereits hunderte Kanzleien in Deutschland die Lösung im Alltag ein. JUPUS begegnet damit der drängendsten Herausforderung der Branche: dem zunehmenden Fachkräftemangel.
Die Antwort auf das größte Problem der Branche
Dieser zunehmende Mangel an Rechtsanwaltsfachangestellten bringt Kanzleien an ihre Belastungsgrenzen. Verzögerte Reaktionszeiten, unzufriedene Mandant*innen und überforderte Teams sind die Folge. Die Kölner setzen genau hier an: Die KI übernimmt zeitintensive Aufgaben und entlastet das Kanzleipersonal spürbar. So können Kanzleien ihre knappen Ressourcen gezielter einsetzen, die Mandant*innenzufriedenheit erhöhen und bleiben trotz Fachkräftemangel handlungsfähig.
„Wir stehen am Beginn einer neuen Ära für den Rechtsmarkt“, sagt René Fergen, Gründer und CEO von JUPUS. „Künstliche Intelligenz wird die Art, wie juristische Arbeit organisiert und ausgeführt wird, grundlegend verändern – mit völlig neuen Möglichkeiten für Kanzleien. Mit JUPUS führen wir diesen Wandel an und ermöglichen es Kanzleien, ihre Arbeitsabläufe radikal zu vereinfachen und zu beschleunigen. Unser Ziel ist es, den steigenden Fachkräftemangel abzufedern und Kanzleiteams die Freiheit zu geben, sich wieder voll auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: die Beratung ihrer Mandanten.“
Mandant*innenkommunikation, Mandatsvorbereitung und Schriftsatzerstellung erstmals vollständig in einer Plattform vereint
JUPUS automatisiert, wofür Kanzleien früher ganze Teams brauchten Im Gegensatz zu bisherigen Lösungen deckt JUPUS den gesamten Prozess der Kanzleiarbeit ab – vom ersten Mandant*innenkontakt bis zum fertigen Schriftsatz. Die KI-Software kommuniziert direkt mit Mandant*innen, übernimmt administrative Aufgaben, koordiniert Termine und erstellt erforderliche Dokumente. Damit ist JUPUS die erste juristische KI-Lösung, die Mandant*innenkommunikation, Mandatsvorbereitung und Schriftsatzerstellung vollständig in einer Plattform vereint – und so die Kanzleiarbeit grundlegend neu definiert.
Neue Finanzierung für den Ausbau der KI-Lösung in Kanzleien
Mit der neuen Finanzierung wird das Unternehmen seine KI-Software weiterentwickeln und den Marktanteil vergrößern. Investor Acton Capital ist überzeugt von der Vision und dem Potenzial: „Der Rechtsmarkt steht vor einem Umbruch und JUPUS ist ideal positioniert, um diesen Wandel anzuführen. Das Team hat eindrucksvoll bewiesen, wie sich juristische Prozesse durch den Einsatz von KI automatisieren lassen – mit massiven Effizienzsteigerungen für Kanzleien. Wir sehen in JUPUS das Potenzial, einen neuen Standard in der juristischen Arbeitswelt zu setzen. Wir freuen uns, das Team auf diesem Weg zu begleiten“, erklärt Fritz Oidtmann, Managing Partner bei Acton Capital.
Innovationsagenda 2030 für München gestartet
Ein gemeinsames Bündnis will München zur KI- und Start-up/-Scale-up-Hochburg machen. Ziel ist es, die Isar-Metropole als internationalen Innovations-Hub zu etablieren und die Innovationskultur nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern.

Mit der „Innovationsagenda 2030“ setzen die Munich Innovation Ecosystem GmbH, die Landeshauptstadt München, die IHK für München und Oberbayern, die Start2 Group sowie viele weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand neue Impulse für die Stadt als Innovationsmotor von morgen – nachhaltig, digital und menschenzentriert.
Ziel ist es, München als internationalen Innovations-Hub zu etablieren und die Innovationskultur nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern. Gleichzeitig sollen strukturelle Herausforderungen durch kreative und technologische Lösungen angegangen werden.
„Wir entwickeln München gezielt zu einem international sichtbaren Innovationszentrum – vernetzt, kooperativ und zukunftsorientiert“, sagt Frizzi Engler-Hamm, CEO der Munich Innovation Ecosystem GmbH. „Mit der Innovationsagenda 2030 schaffen wir die Grundlage dafür, technologischen Fortschritt, gesellschaftliche Teilhabe und ökologische Verantwortung wirkungsvoll zu verbinden und nachhaltig zu gestalten.“
Fünf Handlungsfelder, ein Ziel: Gemeinsam Zukunft gestalten
Die Innovationsagenda 2030 vereint folgende fünf strategische Handlungsfelder:
1. Scale-up City 2030 – Die Zukunft der Wirtschaft von München
Im Handlungsfeld Scale-up City 2030 wird München gezielt für Scale-ups gestärkt – also Unternehmen, die schnell wachsen und kurz vor dem Sprung zu internationalen Playern stehen. Das Handlungsfeld adressiert konkrete Standortfaktoren wie Produktionsflächen, politische Sichtbarkeit und Netzwerkanbindung. Ein erster Baustein: die Initiativen Scale-up Council und Innovativer Mittelstand.
Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern: „München ist schon heute der Standort Nummer 1 in Deutschland für Start-ups. Unsere erstklassigen Universitäten und Hochschulen schaffen beste Voraussetzungen dafür, dass viele Start-ups entstehen und sich mitunter weiterentwickeln zu Scale-ups, also zu Unternehmen mit einem rasanten Wachstum von Umsatz und Beschäftigen. Damit der Wachstumsturbo für möglichst viele junge Unternehmen gezündet wird, müssen wir aber noch Steine aus dem Weg räumen: Bürokratie an erster Stelle, Berücksichtigung bei staatlichen Aufträgen und größere Finanzierungsvolumina mit Wagniskapitalgebern insbesondere aus Deutschland und Europa. Mit dem Scale-up-Council schaffen wir eine Plattform für unsere aufstrebenden Wachstumsstars: Wir adressieren die konkreten Anliegen der Scale-ups an Politik und Verwaltung, wir unterstützen bei der Umsetzung von Investitionen, Produktionserweiterungen und beim Zugang zu den Weltmärkten sowie bei der Aus- und Weiterbildung. Gemeinsam werden wir Münchens Vorreiterrolle als Hightech-Standort für die junge Wirtschaft weiter ausbauen, angekündigte Scale-up-Förderstrategien aus Berlin und Brüssel lokal umsetzen und den Weg für die Unternehmen der Zukunft ebnen.“
2. München als zentraler KI-Hub in Europa
Im Mittelpunkt dieses Handlungsfeldes steht das in Planung befindliche House of AI, welches eine zentrale Plattform für Wissenschaft, Wirtschaft und die öffentliche Hand schafft, um gemeinsam an innovativen KI-Lösungen zu arbeiten und München als Zentrum für künstliche Intelligenz zu stärken. Es bietet einen physischen und virtuellen Campus für Forschung, Entwicklung und Co-Creation. „Die räumliche Nähe zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups schafft ideale Voraussetzungen für eine effiziente Zusammenarbeit in der KI-Entwicklung – so können praxisnahe Lösungen schneller realisiert und in Wirtschaft und Gesellschaft wirksam eingesetzt werden“, so Frizzi Engler-Hamm.
3. CleanTech Hub 2030 - Stärkung von CleanTech für eine regenerative Zukunft
Der Zero Waste Innovation Hub – als eine Initiative des Handlungsfeldes CleanTech Hub 2030 – begleitet Münchens Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger, kreislauforientierter Lösungen. Mit maßgeschneiderten Beratungsangeboten, Workshops und der Einbindung zirkulärer Start-ups erhalten Unternehmen praxisnahe Lösungen.
4. Stärkung der Innovationsoffenheit unserer Gesellschaft
München setzt auf eine lebendige Innovationskultur, die alle einbezieht – Bürgerinnen und Bürger, Start-ups, Unternehmen, Wissenschaft sowie die Verwaltung. Durch offene Räume und Plattformen für Austausch, Experimente und Zusammenarbeit entstehen praxisnahe Lösungen für globale und lokale Herausforderungen – mit dem Ziel, die Lebensqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
5. Positionierung Münchens als führender europäischer Innovationsstandort
Gezielte Marketingmaßnahmen und Auftritte positionieren München als führenden Innovations- und Start-up-Standort in Europa und stärken Münchens internationale Sichtbarkeit.
Innovation als gemeinschaftliche Gestaltungsaufgabe bzw. -herausforderung
Die Innovationsagenda 2030 will Innovation als einen umfassenden Prozess betrachten, der nicht nur technologische, sondern auch soziale und kulturelle Entwicklungen umfasst. Sie will eine Kultur der Offenheit, Beteiligung und Experimentierfreude fördern und legt den Fokus auf die kontinuierliche Weiterentwicklung urbaner Strukturen, Prozesse und Beteiligungsmöglichkeiten, die den Bürger*innen Raum für Mitgestaltung bieten.
„Start-ups und Scale-ups stehen für Innovationen und für die Wirtschaft und den Wohlstand von Morgen. Deshalb ist mir ihre Förderung so wichtig. Mit der Innovationsagenda 2030 stellen wir uns gut für die Zukunft auf und setzen international ein starkes Zeichen. Dabei gelingen Innovation und Fortschritt nur im gemeinsamen Austausch und in der Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren. Es braucht die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und der Stadtverwaltung, um die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern“ ergänzt Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München.
Europäisch und global vorne dabei
„Wir reden nicht nur über Innovation – wir ermöglichen sie, insbesondere durch den einmaligen Mix zwischen Top-Hochschulen, der klassischen Wirtschaft, Start-ups und Scale-ups sowie der Investoren-Szene“, so Prof. Matthias Notz, Geschäftsführer Start2 Group, Gesellschafter Munich Innovation Ecosystem GmbH. „Insbesondere mit dem Fokus auf Scale-ups können wir München in 2030 europäisch und auch weltweit vorne mitspielen.“
Die Innovationsagenda 2030 wird getragen von der Munich Innovation Ecosystem GmbH, ihren Shareholdern Start2 Group GmbH, Strascheg Center for Entrepreneurship gGmbH und der UnternehmerTUM GmbH, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, der IHK für München und Oberbayern, sowie zahlreichen Partnern wie der Bayerischen KI-Agentur Baiosphere, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Nemetschek Innovationsstiftung, u.v.m.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich aktiv an der Umsetzung der Innovationsagenda 2030 zu beteiligen und zur Weiterentwicklung Münchens als Innovationsstandort beizutragen.
FinTech Aufinity sichert sich 23 Mio. Euro Series-C-Finanzierung
Die Plattform für Zahlungsmanagement im Automotive-Bereich wurde 2018 in Deutschland unter der Marke bezahl.de eingeführt und expandiert heute unter der Marke Aufinity in ganz Europa.

Das Kölner FinTech-Scale-up Aufinity Group schließt eine Series-C-Finanzierung in Höhe von 23 Mi0. Euro ab. Angeführt wird die Runde von BlackFin Capital Partners, einer führenden europäischen Private-Equity-Gesellschaft, die sich ausschließlich auf Buyouts im Finanzdienstleistungsbereich und FinTechs konzentriert. PayPal Ventures und Seaya Ventures investierten erneut, nachdem sie bereits die Series-B-Finanzierung des Unternehmens im vergangenen Jahr angeführt haben.
Die schnellen Erfolge bei der Internationalisierung und die hohe Nachfrage des Marktes und der Investor*innen veranlassten das 2018 gegründete FinTech, diese Finanzierungsrunde früher als geplant umzusetzen. Die Aufinity Group will das Kapital nutzen, um die europäische Expansion und strategische Partnerschaften mit Original Equipment Manufacturers (OEMs) weiter voranzutreiben.
„Mit dieser Runde fokussieren wir uns darauf, unser europaweites Wachstum noch stärker zu beschleunigen. Durch neue strategische Kooperationen mit führenden OEMs sowie die weiterhin enge Zusammenarbeit mit dem Autohandel bereiten wir uns gezielt darauf vor, den Industriestandard für ganz Europa neu zu definieren“, erklärt Lasse Diener, Co-Founder und CEO der Aufinity Group. „Unser Kerngeschäft in Deutschland ist bereits solide aufgestellt. Das große Interesse aus dem internationalen Markt hat uns jedoch dazu veranlasst, die Expansion in weitere Länder viel früher als geplant voranzutreiben, was eine klare Bestätigung für unser Geschäft und unsere Plattform darstellt.”
Mit der Plattform bezahl.de (Aufinity im internationalen Raum) ist die Aufinity Group der Marktführer für Zahlungsmanagement im Automotive Bereich. Diese bietet Händler*innen und OEMs einen digitalen, White-Label-fähigen Auftritt und optimiert das Zahlungsmanagement im gesamten Automotive-Markt – vom Fahrzeugverkauf bis zum After-Sales. Optimierte Zahlungsprozesse sorgen für schnellere Zahlungseingänge, höhere Liquidität, mehr Effizienz und ein besseres Kund*innenerlebnis.
remberg erhält 15 Mio. Euro in Series A+ Finanzierungsrunde
Mit dem neuen Kapital will remberg sein Produkt weiterentwickeln, insbesondere im Bereich KI-gestützter Wartungsoptimierung und Predictive Maintenance.

Remberg wurde 2018 in München von David Hahn, Julian Borg, Cecil Wöbker und Hagen Schmidtchen als Ausgründung der TU München & CDTM gestartet. Das KI-Unternehmen bietet eine intelligente Instandhaltungsplattform für Industrieunternehmen, um ungeplanten Stillständen vorzubeugen, diese schnellstmöglich zu beheben und für Audits vorbereitet zu sein.
Bisher konnte remberg 28 Mio. Euro an Finanzierung einsammeln – u.a. von Acton Capital, Oxx, Earlybird, Speedinvest, Fly Ventures und Angels wie z.B. die Gründer von Personio, Forto und Celonis. Jetzt hat remberg hat in einer Series A+ Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro erhalten. Die Runde wird von Acton Capital aus München und Oxx aus London angeführt, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Earlybird, Speedinvest und Fly Ventures.
Das frische Kapital soll in die Expansion in Europa sowie die Weiterentwicklung der KI-gestützten Instandhaltungssoftware fließen. „Wir entwickeln die führende Instandhaltungsplattform im Zeitalter von KI, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern”, sagt David Hahn, CEO und Co-Founder von remberg.
Ungeplante Stillstände kosten europäische Industrieunternehmen jährlich rund 500 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen. Besonders im Mittelstand sind Instandhaltungsprozesse oft ineffizient, weil sie analog oder mit veralteten Systemen organisiert sind. Remberg bietet eine skalierbare, mobile Lösung, die sich in bestehende IT-Systeme integriert und Wartungsprozesse mit KI optimiert – unabhängig davon, ob bereits eine Software für Instandhaltung vorliegt oder nicht. Tritt eine Störung auf, scannen Mitarbeitende aus der Produktion einen QR-Code und erhalten über den KI-Chat in der remberg Software sofort passende Lösungen – basierend auf den Daten und der Historie der Maschine. Bereits über 150 Kunden, darunter SCHUNK, Brandt Zwieback-Schokoladen, Liqui Moly, Edding und Meleghy Automotive nutzen remberg zur Reduzierung von Stillständen und zur Automatisierung von Wartungsaufgaben.
Marktlücke: Europas Antwort auf US-Instandhaltungsplattformen
„Europas Industrie braucht Lösungen aus Europa. Wir können es uns nicht leisten dieses Softwaresegment den USA zu überlassen, vor allem wenn es um das Rückgrat unserer Wirtschaft, die fertigende Industrie, deren Anlagen und Daten geht. Genau hier setzen wir an“, sagt David Hahn.
Während der Markt für Instandhaltungssoftware in den USA bereits stärker von digitalen Plattformen wie z.B. MaintainX geprägt ist, hat Europa bisher keine vergleichbare, moderne, auf KI ausgelegte Lösung hervorgebracht. remberg hat diese Lücke nicht nur erkannt, sondern bedient die spezifischen Anforderungen der europäischen Industrie – mit Blick auf Datensicherheit, Hosting und Reifegrad der Digitalisierung. Mit über 1 Mio. Anlagen, die bereits über remberg in Europa verwaltet werden, positioniert sich remberg als der aufstrebende europäische Marktführer im Bereich modernes Computerized Maintenance Management System (CMMS) und Enterprise Asset Management (EAM).