Gründer der Woche: Jimmy Fresh – der etwas andere Food-Lieferdienst

Gründer der Woche 07/17


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Jimmy Fresh ist einer von vielen Lieferdiensten unseres Landes. Doch Gründer Pascal Tran treibt mehr an, als einfach nur frisches Essen von A nach B zu liefern. Er hat sich das Thema Nachhaltigkeit zu Herzen genommen und setzt sich ganz nebenbei noch für andere Gründer ein. Warum und was ihn sonst noch antreibt, das erfahren wir im Interview.

Die Konkurrenz im Food-Delivery-Bereich ist groß. Warum glaubst du, dich mit Jimmy Fresh am Ende gegen Lieferheld und Co. durchsetzen zu können?

Wir wollen uns gar nicht gegen Lieferheld und Co durchsetzen, sondern in der (Massen-) Nische Health Food die Nr 1 Lieferplattform werden. Dieser Trend wird sich langfristig durchsetzen, vor allem in Großstädten, weil die Leute dort immer mehr Wert auf eine bewusste Ernährung legen und auf der anderen Seite einfach zu wenig Zeit haben selbst zu kochen. Zudem haben Health-Food-Restaurants in Städten wie München eine kritische Masse erreicht, sodass diese eine spezialisierte Lieferplattform benötigen, die ihre Interessen und Alleinstellungsmerkmale klar vertreten kann. Große Player wie Lieferheld listen einfach alle Restaurants auf, sodass diese in der Masse untergehen bzw. deren besonderes Produktangebot beim Endkunden nicht wirklich zum Vorschein kommt.

Bei Jimmy Fresh gibt es außerdem die Möglichkeit nach Gerichten zu filtern, die passgenau auf die eigenen Vorlieben zugeschnitten sind. Z.B. können mit den Filtern „Fitness-Modus“ und „Ernährungskategorien“ unkompliziert nuss- und glutenfreie Bio-Gerichte mit 30g Eiweiß und 600 Kalorien gefunden werden. Bei welcher Lieferplattform hat man so einen hohen Grad an Transparenz und Individualität?
Eine weitere Besonderheit, die uns gegenüber dem Wettbewerb einen Vorteil verschafft, ist die Logistik. Wir haben keine eigene Liefermannschaft, sondern arbeiten mit Heimservice-Restaurants zusammen, die schon eine bestehende Lieferinfrastruktur besitzen und neben ihren eigenen Kunden für Jimmy Fresh-Kunden mit ausliefern. Somit sparen wir uns die Fixkosten und die Heimservice-Restaurants können ihre Leerzeiten minimieren. Eine Win Win-Situation – sharing is caring!  

Ein Grundpfeiler deines unternehmerischen Denkens ist Nachhaltigkeit. Weshalb spielt das für dich eine so große Rolle?

Nachhaltigkeit in diesem Kontext bedeutet für mich, dass möglichst viele verschiedene Gruppen vom Geschäftsmodell Jimmy Fresh profitieren sollen, und zwar langfristig. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch gesellschaftlich. Am Ende des Tages will ich als Unternehmer wirtschaftlich erfolgreich sein und einen positiven Impact auf andere Leute haben. Bei Jimmy Fresh zeigt sich das konkret in 3 Punkten:

1. Startup-TV: Ich betreibe einen Vlog, wo ich die Leute mit auf meine Reise als angehender Gründer nehme und ihnen einen Einblick in meinen „Alltag“ gewähre. Z.B. sehen sie mich bei einem Pitch oder bei diversen Startup-Events wie Spätschicht (Gründerszene-Event). Ich will den Leuten einen authentischen Eindruck vermitteln wie es ist ein Unternehmen von der Pike aufzubauen mit all den Höhen und Tiefen. Ich will ihnen zeigen, dass man sehr viel dabei lernen kann, sich selbst weiterentwickelt, interessante Leute kennenlernt und trotz immenser Herausforderungen großen Erfolg und eine Menge Spaß haben kann, wenn man sich nicht unterkriegen lässt. Natürlich dient dieser Vlog auch als Marketinginstrument für Jimmy Fresh, soll aber zugleich andere Leute inspirieren ihre Selbständigkeitsträume in die Tat umzusetzen.

2. Die Nutzung bestehender Ressourcen, der sog. Share-Economy-Gedanke): Durch das Mitbenutzen der Lieferflotte lokaler Heimservice-Restaurants werden diese am wirtschaftlichen Erfolg von Jimmy Fresh partizipieren.

3. Unterstützung lokaler Restaurants und regionaler Erzeuger: Da wir großen Wert darauf legen mit Restaurants zu kooperieren, die einen hohen Anteil an regionalen Zutaten verwenden, unterstützen wir nicht nur diese, sondern auch indirekt Bauern und andere Zulieferer aus der Region.

Du hast in Karlsruhe studiert und deinen Master gemacht. Wann kam dir dabei die Idee für Jimmy Fresh?

Die Idee kam mir während des Masterstudiums nachdem ich mich schon mehrere Jahre darüber aufgeregt habe, dass es keine zufriedenstellenden Möglichkeiten gab, schnell und einfach an gesundes Essen zu kommen. Viele Karlsruher Alumnis werden mir bestimmt Recht geben, dass der sog. Yufka (auch bekannt als Dürüm) einer DER Leibspeisen war und aus dem Ernährungsplan eines Karlsruher kaum wegzudenken war. So war es eben auch bei mir, aber 3 bis 4 Mal die Woche Yufka war auf Dauer auch keine Lösung. Kochen macht mir zwar schon ab und an Spaß, aber im stressigen Alltag unter der Woche war das eher eine Belastung als ein Vergnügen. Ein gesundes Restaurant oder ein gesunder Lieferservice musste her!

Während meiner Masterarbeit, die sich doch länger hingezogen hat als gedacht, hatte ich genug Zeit, um mir die Geschäftsidee im Detail zu überlegen. Die Gründung sollte auf jeden Fall in einer Großstadt wie München erfolgen, weil dort die richtige Zielgruppe vorzufinden ist. Da kam die Eröffnung eines eigenen Restaurants schon mal nicht in Frage aufgrund des hohen Investments, geschweige denn der exorbitanten Miete für eine einigermaßen zentrale Lage. Nach einer gründlichen Recherche fand ich heraus, dass es doch schon einige Health-Food-Restaurants in München gab. Da dachte ich mir weshalb es eigentlich noch keine spezialisierten Lieferplattformen gab, die ausschließlich gesunde Restaurants listen und ernährungsbewussten Großstädtern eine große Auswahl verschiedener Health Food-Gerichte bieten. Bis dato musste man oft mühsam googeln welche gesunden Restaurants es in der Nähe gab bzw. waren sie unauffindbar und man hat sie dann irgendwann mal durch Zufall entdeckt.

Außerdem hat mich das Geschäftsmodell der digitalen Lieferplattform gereizt, das ohne physische Infrastruktur auskommt und somit sehr gut skalierbar ist. Uber ist das größte Taxi-Unternehmen der Welt ohne ein eigenes Taxi zu besitzen. Wie wäre es das größte Lieferrestaurant der Welt aufzuziehen, das weder eine eigene Küche noch eigene Fahrer hat?

Auf dem Weg zum profitablen Unternehmen lauern unzählige Stolpersteine und Hürden. Gab es bei dir einen Knackpunkt, wo du dir gedacht hast: Jetzt erst recht!

Dieser Knackpunkt war schon ganz am Anfang der Gründungsphase, wo ich nach einem Programmierer bzw. einer Agentur gesucht habe, die die Entwicklung der Plattform übernimmt. Zuerst haben mich tatsächlich einige abgelehnt, weil sie in der Idee kein Potenzial gesehen haben bzw. gesagt haben, dass mein Vorhaben von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist aufgrund der schwierigen Wettbewerbslage. Man sollte eigentlich meinen, dass sich Agenturen generell über Aufträge freuen. Pustekuchen! Der Höhepunkt kommt aber noch. Nach zahlreichen Absagen bot mir eine Berliner Agentur einen Workshop an, wo sie mit mir gemeinsam die Idee anhand des Business Model Canvas evaluieren wollten. Ihrer Meinung nach war die Programmierung eher die kleinere Herausforderung als das richtige strategische Konzept zu finden. Da besagte Agentur bereits etwas für eine größere Lieferplattform programmiert hat, nahm ich den Vorschlag an, in der Hoffnung damit endlich den richtigen IT-Partner gefunden zu haben.

Während des Workshops wurde meine Idee jedoch dermaßen auseinander genommen und man hat mich mit Sätzen wie „Du bist noch nicht so weit! Sammel erst mal Erfahrung in einem Start-up.“ oder „Wir können nicht reinen Gewissens den IT-Auftrag annehmen, weil wir nicht von der Idee überzeugt sind und wir dir die Kosten ersparen wollen.“ nach Hause geschickt. Für meinen Vater und mich, die für diesen einen Tag extra nach Berlin geflogen sind, war das eine bittere Enttäuschung. Wir waren wirklich down. Die nächsten Tage haben mich auf jeden Fall etliche Zweifel geplagt, ob ich überhaupt als Gründer etwas tauge, ob meine Idee echt zu schlecht war, ob ich nicht einfach einen festen Job annehmen soll und so weiter.

Zum Glück bin ich im Anschluss einige Tage auf das Splash-Festival gefahren, wo ich etwas Abstand zu dem Ganzen gewinnen konnte. Wieder zuhause angekommen habe ich die Idee nochmal in Ruhe selbst anhand des Canvas-Frameworks analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es auf jeden Fall Sinn macht. Ich habe mir auch nochmal den Film Pursuit of Happiness angesehen und die Gesprächsszene zwischen Will Smith und seinem Sohn, hat mir in der Situation unglaublich viel geholfen: “Don't ever let someone tell you, you can't do something. Not even me. You got a dream, you got to protect it. People can’t do something themselves, they want to tell you you can’t do it. You want something, go get it. Period.” Ich dachte mir: Jetzt erst Recht, Junge! Ich glaube von ganzem Herzen an die Idee und sie kann so vielen Menschen das Leben erleichtern. Du ziehst jetzt deinen Traum durch, scheiß egal wie hart es wird!

Logistik spielt im Food-Delivery eine entscheidende Rolle. Wie bist du bei der Wahl deiner Lieferpartner vorgegangen, worauf kommt es an?

Das ist wieder eine Story für sich! Eine eigene Liefermannschaft aufzubauen war für mich von Beginn an keine Option, weil es mühsam ist zuverlässige Fahrer zu finden, weil die Fixkosten anfangs zu hoch sind und evtl. auch ein komplizierter Algorithmus vonnöten ist, um für die Fahrer die optimalste Route zu finden. Zum Glück gab es damals einen unabhängigen und deutschlandweit tätigen Logistikdienstleister, der für Restaurants auslieferte, die keine eigenen Fahrer einstellen wollten und zusätzlich zum normalen Geschäft noch einen Lieferservice anbieten wollten. Es kam echt wie gerufen, als ich erfahren habe, dass sie auch mit Plattformen kooperieren. Die passenden Programmierer habe ich glücklicherweise auch bald gefunden und nun ging es los mit der technischen Entwicklung und parallel dazu die Restaurantakquise. Meine Geschäftsidee basierte vollends auf der Annahme, dass die Logistik an besagten Dienstleister outgesourced werden kann. Nun kam nach einigen Monaten die Schreckensbotschaft: der Logistiker musste Insolvenz anmelden, weil sich ein wichtiger Geldgeber zurückgezogen hat trotz guter Geschäftsentwicklung. Nun stand ich wieder einmal ziemlich belämmert da. Das Geld war schon investiert, aber ich hatte niemanden zum Ausliefern.

Was nun?! Mein Vater trat mit der Idee an mich heran, dass man doch vielleicht bei Heimservice-Restaurants anfragen kann, ob sie nicht Lust hätten für die Plattform mit auszuliefern? Die Fahrer hatten sie ja schon mal. Obwohl ich die Idee total absurd fand, gab ich dem Ganzen eine Chance, weil mir in der scheinbar ausweglosen Situation auch nichts Besseres einfiel. Nachdem ich ungefähr jeden Heimservice in München abtelefoniert habe und wahrscheinlich über 100 Körbe bekommen habe, hat einer zugesagt. Er hat das Potenzial gesehen und wollte mir eine Chance geben, damit das Geschäft überhaupt zum Laufen kommt.

Um auf deine Frage zurückzukommen: bei der Auswahl des Lieferpartners kommt es auf dessen Lage an. Alle Restaurants müssen in seiner Nähe liegen. Außerdem ist eine langjährige Erfahrung im Liefergeschäft von Vorteil (Intuition und Erfahrung schlägt Routenalgorithmus)sowie ein sympathisches Auftreten gegenüber dem Kunden. Und last but not least DURCHHALTEVERMÖGEN! Es gibt immer jemanden, der an dich glaubt, wenn du es ernst meinst und dranbleibst, egal wie unkonventionell die Idee auch ist.

Was werden wir von Jimmy Fresh in den nächsten Jahren erwarten können?

Meine Vision ist es in 10 Jahren die global führende Lieferplattform für gesundes Essen zu sein. Jimmy Fresh wird in jeder Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern verfügbar sein und vielen Großstädtern das Leben erleichtern. Und zwar als eigenständiges oder börsennotiertes Unternehmen und nicht als Teil eines anderen Konzerns. Zuerst steht natürlich die deutschlandweite Expansion an. Es wird eine spannende Zeit!

Viele Studenten haben aus unterschiedlichsten Gründen Bedenken oder gar Angst zu gründen. Was rätst du ihnen aus eigener Erfahrung?

Was die berufliche Zukunft betrifft wird ein Scheitern als Gründer heutzutage nicht mehr als etwas Negatives angesehen. Im Gegenteil, viele Firmen nehmen ehemalige gescheiterte Gründer mit Kusshand auf, weil diese schon einmal bewiesen haben, etwas Eigenes auf die Beine stellen zu können. Das zeigt ein hohes Maß an Kreativität, Führungsstärke und Durchhaltevermögen. Leute mit solchen Eigenschaften sind überall gefragt. Dieses Startup-Mindset hält ja auch immer mehr Einzug in der Konzernwelt, nicht zuletzt durch den Aufbau eigener Accelerator.

Finanziell sollte man darauf achten sich ein gewisses Verlustlimit zu setzen ab dem man das Gründungsprojekt einstellen bzw. sollte. Es macht ja keinen Sinn die nächsten 10 Jahre von Staatsgeldern leben zu müssen. Aber ein kalkuliertes Risiko muss man auf jeden Fall eingehen, ohne geht es nicht. Mit einem Uniabschluss sollte man nach einer gescheiterten Gründung immer noch einen ordentlichen Job finden, bei dem man die Schulden nach einigen Jahren wieder abbezahlen kann. Und eins darf man nicht vergessen, viel schlimmer als das Scheitern und die finanziellen Verluste ist das Gefühl der Reue die Idee nicht umgesetzt zu haben und andere sieht die mit der gleichen Idee erfolgreich sind. Also wenn ihr eine Idee habt, einfach Arme hochkrempeln und machen. Je früher, desto besser. Und macht euch auch bzgl. Förderprogramme schlau - das bspw. geht prima über den Gründerberater.de

Hier geht’s zu Jimmy Fresh


Das Interview führte Niclas Hagen

Vorschläge für diese Rubrik an redaktion@starting-up.de


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Forschungsauftrag für SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics

Starflight Dynamics (SFDY) – 2023 in München gegründet – hat einen offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erhalten.

Starflight Dynamics (SFDY) wurde 2023 in München gegründet. Ziel des Start-ups sollte es sein, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:

1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.

2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.

Vor wenigen Tagen haben wir bereits über die siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung des Start-ups SFDY berichtet.

Nun meldet CEO Dr. Philipp Bauer, Mitgründer und CEO von Starflight Dynamics, den Erhalt des offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Ziel des Forschungsprojekts mit dem Namen ReaGAn (Reaktive Grüne Antriebstechnologie) ist die Entwicklung reaktiver grüner orbitaler Antriebstechnologien für künftige europäische Missionen. Im Rahmen von ReaGAn werden Machbarkeitsstudien, Testaufbauten und technische Erprobungen durchgeführt, um neue Wege für den Betrieb orbitaler Plattformen zu erschließen. Die Arbeiten zielen auf eine neue Generation orbital nutzbarer Antriebssysteme, die auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Einsatzflexibilität optimiert sind – für künftige Szenarien, in denen orbitale Systeme nicht nur Beobachtungs-, sondern auch Reaktionsfähigkeit ermöglichen müssen.

Die Technologie eröffnet der Bundeswehr und ihren Partner*innen neue Fähigkeiten. Sie ermöglicht eine hohe Ausdauer und Mobilität im Orbit, erlaubt die schnelle und präzise Verbringung von Satelliten und schafft nachhaltige, dual-use-fähige Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen. Damit adressiert ReaGAn zentrale Anforderungen künftiger Missionen im Bereich Weltraumlagebild, operativer Reaktionsfähigkeit und technologischer Souveränität im Orbit.

„Wir danken dem BAAINBw und der Wehrtechnischen Dienststelle 61für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die enge Zusammenarbeit im Rahmen dieses richtungsweisenden Vorhabens“, so Dr. Philipp Bauer, CEO von Starflight Dynamics.

MaritimeTech-Start-up Tilla sichert sich 2-Mio.-Euro.-Finanzierung

Tilla wurde 2021 von Narayan Venkatesh und Niklas Weidmann in Berlin gegründet, um Crewwechsel (Crewing) auf Handelsschiffen zu automatisieren und damit effizienter zu machen.

Das Berliner Maritime-TechStart-up Tilla hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Mit dem frischen Kapital soll die Crew-Logistik-Plattform von Tilla weiterentwickelt und das internationale Wachstum des Unternehmens vorangetrieben werden.

Angeführt wird die Runde vom Venture-Capital-Fonds Motion Ventures, das erst kürzlich einen 100-Millionen-Dollar-Fonds für Investitionen in maritime Technologien aufgelegt hat. Dazu kommt eine strategische Beteiligung von EXMAR, einem renommierten belgischen Schifffahrtsunternehmen mit langer Geschichte unter der Leitung der Familie Saverys. Mit dieser Finanzierungsrunde erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Tilla seit der Gründung im Jahr 2021 auf insgesamt vier Millionen Euro.

Die neuen Mittel will Tilla dafür nutzen, die Funktionalitäten der Plattform weiterzuentwickeln, neue Märkte wie die APAC-Region und den Mittelmeerraum zu erschließen und das global agierende Team deutlich zu vergrößern.

Crewwechsel neu gedacht

Tilla wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, das Management von Crewwechseln in der Handelsschifffahrt umfassend zu modernisieren und zu digitalisieren. Jedes Jahr finden in der Schifffahrt rund zehn Millionen Crewwechsel statt, mit geschätzten Gesamtkosten von 12 Milliarden US-Dollar. Der Großteil der hierfür notwendigen Prozesse ist immer noch manuell und fragmentiert. Die Koordination per Telefon, E-Mail und Excel führt zu Ineffizienz, Fehlern und hohen Kosten.

Tilla hat eine digitale, KI-basierte Plattform entwickelt, die dieses Problem löst. Sie ermöglicht es Crewing-Teams, Crewwechsel zu planen, zu überwachen und laufend zu optimieren. Dabei werden alle relevanten Datenquellen integriert – von Schiffsfahrplänen und Crew-Daten über Informationen von Hafenagenturen und Echtzeit-Flugdaten bis zu Reiseanforderungen. Die Plattform deckt den gesamten Crewwechsel-Prozess ab, von der Planung über die automatisierte Flugbuchung bis hin zu Abrechnung und Reporting, und lässt sich nahtlos in bestehende Crewmanagement-Systeme integrieren. So lassen sich mit Tilla die Kosten für Crewwechsel um bis zu 24 Prozent und der Zeitaufwand um bis zu 40 Prozent senken.

Seit Gründung hat Tilla das Vertrauen vieler namhafter Akteure der Branche gewonnen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Peter Döhle Schiffahrts-KG, Essberger, Stödig Shipmanagement, Wilson, EXMAR und Seatrade. Tilla hat bis heute mehr als 35.000 Crew-Reisen abgewickelt, ist auf über 500 Schiffen im Einsatz und unterstützt Kunden und Nutzer in zehn Ländern.

Niklas Weidmann, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, sagt: „Unsere Vision ist es, globaler Marktführer im Bereich Crew-Logistik zu werden und jeden einzelnen Crewwechsel weltweit zu optimieren. Die Finanzierung bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher. Wir sind stolz, zwei so renommierte, komplementäre Partner gewonnen zu haben. Sie werden uns dabei unterstützen, schneller und trotzdem nachhaltig zu skalieren, unser Team zu vergrößern, unsere Marktposition zu stärken und in neue Regionen zu expandieren.“

Narayan Venkatesh, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, ergänzt: „Das Investment kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Weltweit wächst der Bedarf an digitalen Lösungen für die Crew-Logistik. Tilla ist ein Technologieunternehmen mit tiefem Verständnis für die Abläufe im Crewmanagement. Nach vier Jahren Arbeit mit unseren Kunden in Europa haben wir eine äußerst starke, praxiserprobte Plattform. Mit Motion Ventures und EXMAR an unserer Seite können wir nun international skalieren und unsere Plattform gezielt weiterentwickeln, etwa um KI-gestützte Planungs-Features und umfassende Finanzfunktionen.”

Gründer der Woche: Alpha-Protein – Wachstum trifft Kapitalmangel

Gia Tien Ngo, Gründer und CEO von Alpha-Protein, zum Thema: Kann Deutschland mehr sein als ein guter Ort für Ideen?

Nach einem zweiten Masterabschluss in Boston, Einblicken in die Start-up-Welt von Cambridge und guten Kontakten ins Silicon Valley war der Weg eigentlich vorgezeichnet: Die Gründung in den USA wäre der logische Schritt für mein Start-up gewesen. Doch die Entscheidung fiel auf Karlsruhe. Viele fragen mich heute, ob das ein Fehler war. Wäre Alpha-Protein in den Staaten schon weiter? Die Antwort ist kompliziert und verrät viel über die Stärken und Schwächen unseres Standorts. Eine große Rolle spielt dabei der Zugang zu Wagniskapital, um unser jahrelang erarbeitetes Know-how in die industrielle Umsetzung zu bringen – eine Herausforderung, die viele zukunftsträchtige Start-ups in Deutschland beschäftigt.

Gründen in Deutschland: Gründlichkeit vor Tempo

Am Anfang stand eine Idee, geboren aus meiner Masterarbeit und genährt vom tiefen Wunsch, etwas zu erschaffen, das wirklich zählt. Schon immer war es mein Traum, nicht nur Unternehmer zu sein, sondern durch mein Handeln auch aktiv Teil der Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit zu werden.

Bei Alpha-Protein entwickeln wir automatisierte, kosteneffiziente Produktionsstätten für die Aufzucht von Mehlwürmern, einem der vielversprechendsten Rohstoffe der Zukunft. Unser Ansatz zielt darauf ab, weltweit stabile und unabhängige Nährstoffquellen zu schaffen, die in der Lebensmittelproduktion neue Maßstäbe setzen und globale Lieferketten nachhaltig stärken können. Wir glauben daran, dass echte Veränderung dort beginnt, wo Vision auf Technologie trifft und der Wille ist, die Welt ein Stück besser zu machen.

Unser Vorhaben ist eine Herausforderung mit wissenschaftlicher Tiefe, das echte Lösungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bietet. Mantras wie „Move fast and break things“ passten nicht zu unserem Streben nach echter Forschung und industrieller Reife. Unser Bauchgefühl sprach klar für deutsche Ingenieurskunst. Anstatt dem Reiz zu folgen, mit Hochglanz-Pitchdecks und Milliardenvisionen schnelles Kapital im US-Markt zu suchen, entschieden wir uns bewusst dafür, den Fokus zunächst auf die technologische Entwicklung zu legen. Standen uns da unsere eigenen Werte im Weg?

Deutschland – und insbesondere der Großraum Karlsruhe – bot von Anfang an die passende Grundlage für unser Vorhaben. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hochschule Pforzheim ermöglichten uns den Zugang zu technischer Exzellenz, qualifizierten Talenten und modernen Laboren. Auch die zuständigen Behörden – in unserem Fall das Veterinäramt – zeigten sich offen und lösungsorientiert. Erste Versuche konnten unkompliziert gestartet werden. Mit Unterstützung des EXIST-Programms und einer anschließenden Finanzierungsrunde gelang es, Alpha-Protein im Jahr 2020 erfolgreich zu gründen.

Starker Start durch Forschung und Förderung

Schnell wurde deutlich, wie wertvoll unser Standort für den Aufbau von Alpha-Protein war: Die Nähe zu exzellenter Forschung, qualifizierten Fachkräften und potenziellen Partner*­innen erleichterte den Einstieg erheblich. Der enge Austausch mit Fachexpert*innen aus Maschinenbau, Agrartechnik und Umwelttechnik beschleunigte die Entwicklung spürbar. Dabei bildete besonders der deutsche Mittelstand ein hervorragendes regionales Ökosystem für Kooperationen. Statt Innovationsfeindlichkeit spürten wir eine lösungsorientierte Mentalität, die uns in der Standortwahl bestätigte. Diese starke Ausgangsbasis war entscheidend für die technologische Reife unserer Insektenzucht.

Wachstum bringt neue Herausforderungen

Mit zunehmendem Reifegrad ändern sich allerdings die He­rausforderungen. Nun geht es um Skalierung und Kapital. Hier wird für uns deutlich: Der Gründungsvorteil durch die Nähe zur Forschung zieht in späteren Phasen nicht mehr. Insbesondere beim Thema Finanzierung zeigen sich Unterschiede. Während internationale Investor*innen in den USA oder Asien häufiger auf starke Visionen setzen, bleibt der deutsche Kapitalmarkt oft vorsichtiger. Damit werden langfristige Skaleneffekte für deutsche Gründungen schwerer erreichbar.

Es gibt nachvollziehbare Gründe für diese Zurückhaltung. In dynamischen Technologiefeldern kann sie aber zum Hemmnis werden. Das merken wir insbesondere dort, wo kapitalinten­sive Hardware involviert ist, wie etwa bei unseren Aufzuchtanlagen. Hierbei handelt es sich um eine Vielzahl von Maschinen und Systemen, die in ihrem Zusammenspiel mit den biologischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen des Mehlwurms ständig verbessert und weiterent­wickelt werden.

Bis heute ist Alpha-Protein vollständig in deutscher Hand. Ob es bei einer Anschlussfinanzierung dabei bleibt, ist fraglich. Denn um den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen, braucht es Kapital, das in Deutschland schwer zu erhalten ist. Dieses Dilemma kennen viele Gründer*innen. Leider macht es dieser Umstand wahrscheinlicher, dass Innovationen, die in deutschen Ökosystemen entstehen, bei zunehmender Reife ihren Schwerpunkt verlagern.

Der richtige Standort zur richtigen Zeit

Die deutsche Gründungslandschaft bietet viel: technologische Tiefe, förderpolitische Unterstützung, hervorragende Bildungs-­ und Forschungslandschaften sowie vielfältige Kooperationspartner*innen. Was allerdings fehlt, ist mehr Durchlässigkeit in die nächste Phase – etwa bei der Kapitalverfügbarkeit und Risikobereitschaft im Markt. Was in der Gründungsphase bereits gut funktioniert, muss aktiv weiterent­wickelt werden, um auch in der Skalierung zu nützen.

Deutschland respektive Karlsruhe war für uns dennoch kein Kompromiss, sondern ein strategischer Startpunkt, der richtige Standort zur richtigen Zeit. Dass wir heute auf einer stabilen technologischen Basis stehen, verdanken wir auch der wissenschaftlichen Exzellenz und Offenheit für Kooperationen, die wir hier erleben.

Die nächsten Schritte erfordern neue Impulse, neue Partnerschaften und einen erweiterten Horizont, der Wachstum ermöglicht. Auf dieser Reise ist Deutschland als Standort sicher nicht leicht, aber genau die richtige Basis für unsere Mission.

War es ein Fehler, in Deutschland zu gründen?

Diese Frage lässt sich noch nicht abschließend beantworten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob wir unsere nächste Finanzierungsrunde in Höhe von 2,25 Millionen Euro erfolgreich abschließen können, idealerweise ergänzen Investor*innen aus Deutschland oder Europa die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg. Gelingt uns das, wäre der Weg frei für den nächsten Schritt: die Transformation von Forschung und Entwicklung in eine profitable, industrielle Umsetzung. Es wäre zugleich ein starkes Signal für den Standort, für die Branche und für alle, die an nachhaltige Innovation glauben. Vielleicht entscheidet sich ja gerade hier, ob Deutschland mehr sein kann als ein guter Ort für Ideen – nämlich auch ein guter Ort für deren Umsetzung. Ich bin überzeugt: Das gelingt nur gemeinsam.

Städteranking Deutschland: Hier gründest du kostengünstig

Um Gründer*innen die Standortwahl zu erleichtern, hat der Zahlungsanbieter SumUp mehr als 70 deutsche Städte auf ihre Kostenstruktur für Unternehmer analysiert.

In die Bewertung eingeflossen sind unterschiedliche Faktoren, wie Bevölkerungszahl, Arbeitslosenquote, durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete, Versorgungskosten und Körperschaftssteuersätze (mehr zur Methodik am Ende des Beitrags).

Die 20 günstigsten Großstädte im Kostenvergleich:

Die Ergebnisse

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden liegt mit 76,61 Punkten auf Platz eins. Bei 473.300 Einwohnern hat Dresden mit 6,1 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Top-Fünf Städte und die durchschnittlichen Gewerbemieten sind mit rund 95 € pro Quadratmeter am niedrigsten. Während die durchschnittlichen Nebenkosten bei 288 € pro Monat liegen, sind die effektiven Unternehmenssteuersätze in Dresden mit 31,57 % wettbewerbsfähig.

Auf dem zweiten Platz liegt Leipzig mit einer Gesamtpunktzahl von 75,54. Hier liegen die durchschnittlichen Nebenkosten bei etwa 277 € pro Monat und der durchschnittliche effektive Körperschaftssteuersatz ist 31,92 %. Händler können in Leipzig mit einer monatlichen Einzelhandelsmiete von rund 115 € pro qm rechnen, was einer der niedrigsten Werte im Ranking ist.

Bremen schafft es mit einer Gesamtbewertung von 70,77 Punkten in die Top-Drei. Trotz einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von 10 % bietet Bremen die niedrigsten durchschnittlichen Nebenkosten (257,61 €) in den Top-Fünf. Der effektive Körperschaftssteuersatz ist mit 31,92 % vergleichbar mit Dresden und Leipzig.

Auf dem vierten Platz landet Mannheim (69,23) dank eines recht hohen Median-Monatsgehalts von rund 4.157 € und einer Arbeitslosenquote von 7,2 %. Mannheim hat außerdem den niedrigsten Körperschaftssteuersatz von nur 30,87 %. Die durchschnittlichen monatlichen Mietkosten liegen hingegen bei 122,50 € pro Quadratmeter und die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten bei 285 €.

Die günstigen fünf Städte werden von Nürnberg mit 66,08 Punkten vervollständig. In Nürnberg liegt die Arbeitslosenquote bei niedrigen 5,9 %, der Durchschnittsmietpreis liegt bei einem Quadratmeterpreis von 132,50 € pro Monat, und die Nebenkosten betragen rund 302 € pro Monat. Händler müssen in Nürnberg mit einem Körperschaftssteuersatz von 32,17 % rechnen.

Weitere Städte in den Top 20

Dortmund landet mit einer Gesamtpunktzahl von 36,7 auf dem drittletzten Platz: Trotz solider Löhne (3.760 €) belasten vor allem die hohe Arbeitslosenquote von 11,5 % sowie überdurchschnittliche Nebenkosten Gründende und Unternehmer.

Auch Köln schneidet mit 35,18 Punkten schwächer ab: Zwar liegen Medianlöhne hier mit 4.197 € im oberen Mittelfeld, doch hohe Mieten (245 €/m²) und Betriebskosten (344,34 €) wirken sich negativ auf die Standortattraktivität aus.

München belegt mit nur 25,86 Punkten den letzten Platz im Ranking der Top 20. Die bayerische Landeshauptstadt bietet zwar die höchsten Gehälter (4.865 €) und eine niedrige Arbeitslosenquote (4,5 %), ist aber mit Abstand am teuersten im Hinblick auf die monatlichen Kosten. Sowohl die Mieten (377,50 €/m²) als auch die Nebenkosten (344,80 €) sind verhältnismäßig hoch. Besonders für kleine Unternehmen und Gründer kann das zum echten Kostenrisiko werden.

Sibylle Jost, VP Growth bei SumUp kommentiert die Recherche: „Mit unserer Analyse wollen wir Unternehmern zeigen, dass es neben den bekannten deutschen Metropolen attraktive Alternativen gibt, wo es möglich ist, dank niedrigerer Fixkosten und guter wirtschaftlicher Anbindung ein erfolgreiches Geschäft zu etablieren. Wer flexibel ist bei der Standortwahl, kann hier einen echten Wettbewerbsvorteil erzielen.“

Zur Methodik

Für diese Studie wurden die Kosten der Führung eines Unternehmens an 71 Standorten bewertet, basierend auf fünf Schlüsselfaktoren. Die erfassten Daten wurden normalisiert (Werte von 0 bis 1). Diese normalisierten Werte wurden anschließend verrechnet, um eine Gesamtpunktzahl von 100 für jeden Standort zu ermitteln.

Um den Einfluss der Bevölkerungszahl auf Wirtschaft und Geschäftschancen zu berücksichtigen, haben wir die Standorte in drei Kategorien unterteilt: Großstädte (über 300.000 Einwohner), Städte über 150.000 Einwohner und Kleinstädte (unter 150.000 Einwohner). Anschließend wurden die Standorte basierend auf ihrer Gesamtpunktzahl von der höchsten bis zur niedrigsten Punktzahl eingereiht.

Folgende Faktoren wurden verwendet:

Medianlohn - Der Medianlohn in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand: Dezember 2023. Quelle: geois-portal.arbeitsagentur.de/

Arbeitslosenquote - Die Arbeitslosenquote in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand 2023. Quelle: deutschlandatlas.bund.de

Durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete - Der durchschnittliche monatliche Preis pro Quadratmeter für Einzelhandelsimmobilien zwischen 60 und 120 m2 in der jeweiligen Stadt. Berechnet als Durchschnitt aus dem Mittelwert der Mindest- und Höchstmieten. Quelle: brockhoff.de/einzelhandelsmietspiegel/

Durchschnittliche Nebenkosten - Die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten für eine 85 m2 große Wohnung in der jeweiligen Stadt. Quelle: Numbeo

Effektiver Körperschaftssteuersatz - Der effektive Körperschaftssteuersatz in der jeweiligen Stadt, ermittelt anhand des 'Kombinierten Unternehmenssteuersatzes' von taxfoundation.org

Für alle Faktoren wurden niedrigen Werten höhere Punktzahlen zugeschrieben.

Alle Daten entsprechen dem Stand vom 29.05.2025. Das Ranking ist eine Zusammenstellung aus mehreren Datenquellen und unterliegt möglichen Änderungen. Alle Daten sind im Hinblick auf die angegebenen Quellen korrekt.

Frienton: Weiteres Wachstumskapital für Münchner FinTech

Das 2021 von Dr. Josef Schindler, Oleksandr Taran und Björn Wenninger gegründete Frienton will alle Facetten der Finanzadministration für KMU nahtlos auf einer digitalen Plattform vereinen.

Jetzt hat das Münchner FinTech-Start-up eine weitere Finanzierungsrunde in Angriff genommen. Das bisher eingeworbene Kapital stammt von einer Gruppe ausgewählter Business Angels. Die neuen Mittel sollen in den Ausbau der Marktpräsenz sowie in die Weiterentwicklung der Software fließen.

Co-Gründer und CEO Dr. Josef Schindler erklärt: „Wir haben uns bewusst für die unkomplizierte und flexible Form eines ´rolling investments´ per Wandeldarlehen entschieden, um auf diese Weise unseren Wachstumskurs noch schneller in die Wege leiten zu können. Und wir befinden uns bereits in guten Gesprächen mit weiteren Interessenten.“

Nach Unternehmensangaben hat sich Frienton seit der Gründung im Jahr 2021 weitgehend aus eigener Kraft finanziert und sei bereits seit einiger Zeit cashflow-positiv. Aktuell nutzen rund 300 Unternehmen die Software der Münchner Firma. Ziel sei es, mit der eigenen Finance-as-a-Service-Plattform neue Kund*innensegmente zu erreichen und die Marktreichweite auszubauen. Schindler betont: „Wir haben ein starkes Produkt geschaffen, das bei unseren Kunden echte Probleme löst. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Sichtbarkeit zu steigern und unsere Plattform noch besser an die Bedürfnisse zusätzlicher Kundengruppen wie E-Commerce- und SaaS-Unternehmen anzupassen.“

Cloudbasierte SaaS-Lösung für KMU

Das Geschäftsmodell von Frienton basiert auf einer cloudbasierten Software-as-a-Service-Lösung. Diese soll kleinen und mittleren Unternehmen die komplette Finanzadministration erleichtern. Das Unternehmen versteht sich als digitales Finanzbetriebssystem, das Echtzeit-Reportings wie Live-BWA, Cashflow-Statements, Soll-Ist-Vergleiche und automatische Buchhaltung ermöglicht. Das Produktkonzept von Frienton trägt den Namen „Closing the Money Chain“. Es soll eine durchgängige digitale Verbindung zwischen Bank, Buchhaltung, Steuerkanzlei und Finanzamt schaffen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Plattform ist nach Unternehmensangaben die vollautomatisierte Integration von Zahlungsdienstleistern wie Stripe in die DATEV-Umgebung der/des Steuerberatenden.

Integration neuer Plattformen und neuer Funktionen

Neben Stripe bietet Frienton auch Schnittstellen zu E-Commerce-Plattformen wie Shopify und Amazon an. Diese befinden sich nach Angaben des Unternehmens entweder bereits im Live-Betrieb oder stehen kurz vor der Veröffentlichung. Für größere und etablierte mittelständische Unternehmen werde die Plattform kontinuierlich erweitert. Laut Björn Wenninger, CMO von Frienton, wird es künftig auch Funktionen wie Kostenstellen-Reportings geben. Diese sollen differenzierte betriebswirtschaftliche Auswertungen für komplexere Unternehmensstrukturen ermöglichen.

Die aktuellen Investitionen fließen in den Ausbau des Business Developments sowie in die Produktentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf einer vollständigen Automatisierung der Buchhaltung für E-Commerce-Anbieter und einem verbesserten Reporting für SaaS-Unternehmen. Oleksandr Taran, CTO von Frienton, erklärt: „Ziel ist es, die vollständige Automatisierung der Buchhaltung für E-Commerce-Anbieter umzusetzen und das Reporting für SaaS-Unternehmen noch intuitiver und aussagekräftiger zu gestalten.“

Unkomplizierte ´All in one´-Lösung

Der Markt für Finanzsoftware bietet nach Einschätzung des Unternehmens enormes Potenzial. Laut einer Studie von Grand View Research belief sich der Umsatz mit Steuermanagement-Software in Europa 2023 auf rund 4,72 Mrd. US-Dollar. Schindler sagt dazu: „Wir haben diesen Markt bereits frühzeitig adressiert – immer mit dem Ziel, aus Sicht von Unternehmern eine unkomplizierte ´All in one´-Lösung anzubieten. Insellösungen kreieren Silos und können nicht die notwendige Erleichterung schaffen. Finanzadministration ist lästig und muss radikal vereinfacht werden. Unser Motto dabei lautet: Do what you do best, while we take care of the rest.“

Das Gründerteam von Frienton besteht aus erfahrenen Unternehmern und Branchenexperten. Neben Dr. Josef Schindler gehören Björn Wenninger und Oleksandr Taran zum Führungsteam. Ergänzt wird das Team durch einen Beirat, dem auch zwei Steuerberater angehören. Schindler betont abschließend: „Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und viele Start-ups und Scale-ups bilden die wirtschaftliche Grundlage unserer Zukunft. Wir wollen diesen Unternehmen helfen, fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne sich in lästiger Finanzadministration oder in Buchhaltungsdetails zu verlieren.“

Q.ANT sichert 62 Mio. Euro Investment für das Computing der Zukunft

Das 2018 von Dr. Michael Förtsch als Spin-off von TRUMPF gegründete DeepTech-Scale-up Q.ANT sichert sich Europas größte Serie-A-Finanzierung für photonisches Computing – zur Lösung der Energie- und Skalierungsprobleme der KI.

Mit dem globalen Ausbau der KI-Infrastruktur stößt die traditionelle Chip-Technologie (CMOS) an ihre physikalischen Grenzen, die Leistung stagniert und der benötigte Strombedarf ist kaum noch zu decken. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2026 den gesamten jährlichen Stromverbrauch Japans übersteigen wird. Q.ANT will dieses Problem mit einem grundlegend neuen Ansatz lösen: Rechnen mit Licht statt mit Strom, was deutlich höhere Leistung und Energieeinsparungen ermöglicht.

Marktreif, während andere noch forschen

In nur fünf Jahren hat Q.ANT zur Marktreife gebracht, was Expert*innen seit Jahrzehnten anstreben: den weltweit ersten kommerziellen Photonik-Prozessor für KI- und HPC-Workloads, der komplexe KI-Operationen wesentlich schneller ausführt und dabei erhebliche Mengen an Energie einspart. Eingebettet in eine Standard-Serverlösung, den Q.ANT Native Processing Server, lässt er sich als Plug-in-Coprozessor nahtlos in moderne Rechenzentren integrieren. Praxistests versprechen eine bis zu 30-fache Energieeffizienz, eine 50-fache Leistungssteigerung und das Potenzial, die Kapazität von Rechenzentren um das 100-fache zu erhöhen – und das alles ohne komplexe aktive Kühlsysteme. Q.ANT ist das erste Unternehmen für photonisches Computing, das dieses Niveau an Leistung, Genauigkeit und Branchenintegration in einer schlüsselfertigen und nachhaltigen Lösung anbietet.

„Q.ANT wurde mit einer mutigen Vision gegründet: Wir wollten die Art und Weise, wie die Welt rechnet, neu definieren, indem wir Licht anstelle von Strom verwenden“, erklärt Dr. Michael Förtsch, Gründer und CEO von Q.ANT. „Diese Investition beweist, dass Europa sowohl den Ehrgeiz als auch das Kapital hat, um eine Führungsrolle zu übernehmen – und verschafft uns die starken Partner, die wir brauchen, um unsere Mission zu verfolgen und die Zukunft der Datenverarbeitung mitzugestalten.“

Europa bündelt Kräfte für die nächste Generation der Datenverarbeitung

Diese Investition ist ein entscheidender Schritt, um Europas Führungsrolle in einer Schlüsseltechnologie für die nächste Generation der Datenverarbeitung zu stärken und weiter auszubauen. Aufbauend auf einer breiten wissenschaftlichen Basis, finanziert von europäischen DeepTech-Investor*innen und unterstützt durch die Politik auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene, bringt Q.ANT entscheidende Akteure aus ganz Europa zusammen. Mit einer starken europäischen Lieferkette und einer eigenen Pilotlinie in Deutschland bildet dies das Rückgrat für die Zukunft des Hochleistungsrechnens „Made in Europe“ für die Welt.

„Q.ANT ist ein Beispiel dafür, wie echte Innovation in Europa mit Mut, Innovationskraft und einem gemeinsamen Willen vorangetrieben wird. Wir sind stolz darauf, dass unser Team von MISSION KI eine zentrale Rolle dabei gespielt hat, die richtigen Partner für diese entscheidende Phase zusammenzubringen. Mit diesen starken Partnern an seiner Seite bringt Q.ANT die Technologie Europas weiter voran – verantwortungsbewusst, zukunftsorientiert und mit echter Wirkung“, sagt Manfred Rauhmeier, Vorsitzender der acatech Stiftung und Sekretär des acatech Koordinationskomitees.

Strategische Allianz für die internationale Expansion

Die Finanzierungsrunde wurde von Cherry Ventures, UVC Partners und imec.xpand angeführt, unter Beteiligung weiterer Deep-Tech-Investoren wie die L-Bank, Verve Ventures, Grazia Equity, EXF Alpha der Venionaire Capital, LEA Partners, Onsight Ventures, und TRUMPF. Diese Investition zählt zu den bedeutendsten DeepTech-Finanzierungsrunden Europas und schafft die Voraussetzung für einen grundlegenden Wandel in der Berechnung von KI.

Die Finanzierung ermöglicht es Q.ANT, die Entwicklung von Photonik-Prozessoren der nächsten Generation voranzutreiben, die Produktion zu skalieren, sein interdisziplinäres Team zu vergrößern und seine Geschäftsaktivitäten in die USA und Asien auszudehnen, um weitere Kundenimplementierungen zu unterstützen. Darüber hinaus verstärkt Q.ANT seinen Beirat mit zwei Experten aus den Bereichen Halbleiterbereich: Hermann Hauser, Gründer von ARM und Hermann Eul, ehemaliger Vorstand bei Infineon und CVP und General Manager von Intel. Die Kombination aus Erfahrung und Fachwissen in den Bereichen Halbleiterskalierung, Industrialisierung und globale Kommerzialisierung wird für die nächste Phase von Q.ANT von entscheidender Bedeutung sein.

Bereit für die Integration in Rechenzentren

Q.ANT hat sich zum Ziel gesetzt, die Zukunft der KI-Infrastruktur neu zu definieren. Bis 2030 will das Unternehmen seine photonische Prozessortechnologie zu einer tragenden Säule globaler KI-Systeme machen und damit die Skalierbarkeit und Energieeffizienz radikal verbessern. Mit dem Fokus auf eine nahtlose Marktintegration ist der photonische Native Processing Server (NPS) von Q.ANT ab sofort für eine frühzeitige Evaluierung verfügbar: Er wird in einem branchenüblichen Format geliefert, das einfach zu implementieren und mit den heutigen Programmiersprachen und KI-Software-Ökosystemen kompatibel ist. Weniger Energieverbrauch, keine Wärmeentwicklung auf dem Chip, mehr Rechendichte – der Q.ANT NPS schafft damit die Grundlage für eine neue Ära nachhaltiger Hochleistungsrechner.

Munich Startup Award 2025: Diese Start-ups stehen im Finale

Zum neunten Mal sucht der Munich Startup Award das beste Start-up aus München. Die Vorentscheidung ist gefallen – jetzt stehen die fünf Start-ups fest, die sich im Finale auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli präsentieren dürfen.

Der Munich Startup Award wird auch in diesem Jahr auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli 2025 im Backstage verliehen. Im großen Finale pitchen dort die aus allen Bewerbungen nominierten Start-ups auf der Mainstage vor Jury und Publikum. Die Fach-Jury kürt anschließend das Gewinner*innenteam. Das siegreiche Team erhält 10.000 Euro Preisgeld und den Titel „Münchner Startup des Jahres“.

Das sind die Finalist*innen des Munich Startup Award 2025 (in alphabetischer Reihenfolge)

Exomatter - Die Plattform für Materialeigenschaften

Das 2022 als Spin-off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Dr. Josua Vieten and Barbara Bachus gegründete Start-up Exomatter betreibt eine KI-gestützte Plattform zur Auswahl optimaler Materialien für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Software verknüpft wissenschaftliche Datenbanken und firmeneigene Informationen, um eine fundierte Vorauswahl passender Materialkandidaten zu treffen. Dabei werden neben technischen auch ökologische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt

SoMe-Entrepreneurship-Studie 2025: Follower*innen, aber keine Kund*innen?

Die aktuelle GoDaddy Global Entrepreneurship Survey zeigt u.a.: Social Media ist für Kleinunternehmen im DACH-Raum unverzichtbar, aber oft (noch) nicht profitabel. Hier gibt's die Ergebnisse im kompakten Überblick.

Kleinunternehmen im DACH-Raum setzen zunehmend auf digitale Kanäle, wie die eigene Website, Online-Shops und Social Media. Das zeigt die aktuelle GoDaddy Global Entrepreneurship Survey 2025. Dabei wird deutlich: Unternehmer*innen im DACH-Raum nutzen eine hybride Kombination aus Online- und Offline-Präsenz, um Kund*innen optimal zu erreichen, den Umsatz zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Digitale Geschäftsmodelle auf dem Vormarsch

Wer heute im DACH-Raum ein Unternehmen führen will, muss mehr tun als nur ein Geschäft zu betreiben. Während 38 % der Kleinunternehmen nach wie vor hauptsächlich von einem physischen Standort aus arbeiten, betreiben 17 % ihr Geschäft bereits primär über die eigene Website. Weitere 18 % sind hauptsächlich auf Social Media tätig.

Auch die Vertriebskanäle spiegeln diese Verschiebung wider. Während 44 % stationär verkaufen, setzen bereits fast ein Viertel (24 %) auf Online-Shops oder digitale Marktplätze und 17 % verkaufen direkt über soziale Medien.

Diese Mischung aus physischen und digitalen Ansätzen zeigt: Der digitale Wandel ist Realität. Kleinunternehmen im DACH-Raum finden zunehmend neue Wege, ihre Kund*innen zu erreichen – jenseits der Ladenöffnungszeiten und Einkaufsstraßen. Die Fähigkeit, verschiedene Methoden zu kombinieren, deutet auf eine bedeutende Entwicklung in der Fähigkeit der Unternehmen hin, sich an die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Kund*innen anzupassen.

Social Media ist wichtig – aber alles andere als einfach

Die Bedeutung digitaler Sichtbarkeit ist unbestritten. 60 % der Kleinunternehmer*innen im DACH-Raum sagen, dass sie für ihre Verkaufsstrategie wichtig sind. Und soziale Medien sind zu einem der wichtigsten Orte geworden, um etwas über die Führung eines Unternehmens zu lernen: Über die Hälfte der Kleinunternehmer*innen (55 %) nutzen sie, um sich zu informieren, statt auf traditionelle Bildungsressourcen wie Bücher und Blogs zurückzugreifen (37 %) oder KI-Tools wie ChatGPT zu nutzen (27 %).

Doch die Umsetzung stellt viele vor große Herausforderungen: 32 % der Kleinunternehmer*innen finden es schwer, regelmäßig kreative Ideen für Beiträge zu entwickeln. Weiteren 32 % fehlt schlichtweg die Zeit, um konsequent Inhalte zu erstellen und zu veröffentlichen. Und selbst wenn Inhalte online gehen, bleiben Erfolge oft aus: 50 % der Unternehmer*innen im DACH-Raum kämpfen damit, Follower*innen in zahlende Kund*innen zu verwandeln. 45 % erreichen mit ihren Beiträgen nicht einmal ihre Zielgruppe.

Diese Zahlen machen deutlich: Wer Social Media effektiv nutzen will, braucht mehr als nur einen Account – nämlich intelligente Tools und gezielte Unterstützung, um aus Likes und Reichweite echtes Geschäftswachstum zu machen.

Der wachsende Bedarf an intelligenten Tools und KI-Unterstützung

Viele Unternehmer*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wissen, was ihnen beim Verkauf in sozialen Netzwerken helfen würde. Mehr als die Hälfte (53 %) braucht bessere Möglichkeiten, um die richtige Zielgruppe zu erreichen und 37 % wünschen sich einfachere Tools für die Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten – der Bedarf an praktischen, zeitsparenden Lösungen ist hoch.

KI beginnt eine Rolle zu spielen, insbesondere bei proaktiven Geschäftsinhaber*innen. Diejenigen, die bereits KI nutzen, sind eher an Tipps und Vorlagen für das Schreiben von Bildunterschriften und Anzeigen interessiert (27 % gegenüber 18 % der Nicht-KI-Nutzenden). Für beide Gruppen sind aber vor allem tiefere Einblicke in das, was funktioniert (36 % KI-Nutzer*innen und 43 % der Nicht-KI-Nutzer*innen) und bessere Wege, ihre Zielgruppe zu erreichen (53 %) spannend. Diese Präferenzen deuten darauf hin, dass kleine Unternehmen nicht nur mit KI experimentieren, sondern nach intelligenter, zielgerichteter Unterstützung suchen, die Zeit spart und Ergebnisse liefert.

Neues Start-up-Ökosystem NRW HUBs gestartet

Mit dem Start des neuen landesweiten Förderprogramms „NRW HUBs“ will Nordrhein-Westfalen gezielte Wachstumsstrukturen für innovative Gründer*innen schaffen.

Sechs spezialisierte Startup-Hubs wurden beim offiziellen Kickoff am 4. Juli bei der Duisburger Anthropia gGmbH, Betreiberin des neuen Impact Factory Accelerators, gestartet. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur überreichte vor Ort die Förderbescheide an alle sechs zukünftig geförderten NRW HUBs in der Gesamthöhe von 7,2 Mio. Euro über drei Jahre.

Das sind die sechs geförderten Start-up-Hubs mit ihren Spezialthemen:

Anthropia (Duisburg) – Impact Factory Accelerator – Schwerpunkt: gemeinwohlorientierte Start-ups.

digitalHUB Aachen – aixBOOST – Schwerpunkte: Smart Enterprise, Smart Industry, Smart City.

Digital Hub Region Bonn – Schwerpunkt: Cybersecurity und HealthTech.

digihub Düsseldorf/Rheinland – Schwerpunkt: GreenTech.

Digital Hub münsterLAND (Münster) – Schwerpunkt: EnergyTech.

STARTPLATZ (Köln) – Schwerpunkt: KI.

Mit dem neuen Netzwerk unterstützt das Land NRW gezielt gründungsstarke Regionen und thematische Wachstumsfelder, um Start-ups strukturiert auf ihren nächsten Entwicklungsschritt vorzubereiten.

Vormerken: Mehr zu den NRW HUBs und ihren Start-ups liest du in der kommenden Ausgabe von StartingUp - ab dem 19. September 2025 erhältlich!

Gründer*in der Woche: Cellbricks - menschliches Gewebe per 3D-Druck

Das Berliner BioTech Cellbricks der Gründer Alexander Leutner, Dr. Tobias Lam und Alexander Thomas meldet den Durchbruch bei der Entwicklung und Produktion implantierbaren Gewebes für den klinischen Einsatz mittels 3D-Bioprinter.

Cellbricks Therapeutics, ein Unternehmen für regenerative Medizin, das skalierbare Lösungen für den Ersatz von menschlichem Gewebe und Organen mittels 3D- Bioprinting entwickelt, hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: In aktuellen Tierversuchen zeigte das biogedruckte Fettgewebe-Implantat sieben Wochen nach der Implantation vollständige Integration ins Wirtsgewebe, keine Fibrose und rasche Gefäßneubildung – ein Durchbruch, der künftig Millionen von Patient*innen helfen könnte.

Das 2016 gegründete Unternehmen entwickelt mitten im Berliner Stadtteil Wedding mithilfe seiner patentierten 3D-Bioprinting-Technologie implantierbares, funktionelles menschliches Gewebe. Die Vision: Organe und Gewebe nicht mehr transplantieren, sondern nachdrucken – passgenau, immunverträglich, skalierbar. „Wir haben schnelle Gefäßbildung, keine Fibrose und eine vollständige Gewebeintegration in unseren Fettgewebe-Implantaten beobachtet – ein bedeutender Meilenstein in der Validierung unserer Plattform und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die neue Hoffnung für Patienten bringen", sagt Dr. Kattayoun Kordy, Chief Medical Officer bei Cellbricks. „Das Potenzial, lebendiges, funktionales Gewebe mit dem 3D-Bioprinter herzustellen, wird zunehmend Realität."

Zwei Therapieprogramme, zwei milliardenschwere Märkte

Cellbricks verfolgt einen klar strukturierten Weg in Richtung klinischer Anwendung. Das am weitesten fortgeschrittene Programm konzentriert sich auf die Behandlung von tiefen Wunden – ein Bereich mit klar definierten Indikationen und etablierten regulatorischen Anforderungen. Im Fokus steht dabei biogedrucktes Fettgewebe, das aus patient*inneneigenen Zellen hergestellt wird. Ziel ist es, tiefe Wunden funktional zu verschließen, die Heilung zu beschleunigen und gleichzeitig die natürliche Gewebestruktur wiederherzustellen. Das Implantat integriert sich nahtlos in das umliegende Gewebe, fördert die Gefäßneubildung und eröffnet damit neue therapeutische Perspektiven in einem globalen Wundversorgungsmarkt von rund 38,4 Milliarden US-Dollar. Präklinische Studien an Mäusen belegen eine hohe Zell-Viabilität, schnelle vaskuläre Integration und eine stabile Einheilung – ohne Fibrose.

Parallel dazu entwickelt Cellbricks implantierbares, metabolisch aktives Lebergewebe, das ohne Immunsuppression auskommen soll. Das Gewebe soll die Leberfunktion bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen unterstützen und kann mittelfristig als Brücke zur Transplantation dienen. Langfristig verfolgt Cellbricks das Ziel, voll funktionsfähige Leberimplantate als Alternative zu Spenderorganen zur Verfügung zu stellen. Erste In-vitro-Ergebnisse zeigen eine stabile Stoffwechselaktivität über mehrere Wochen. Ein nächster Schritt ist die in vivo Weiterentwicklung des Gewebes. Der adressierte Markt für chronische Lebererkrankungen beträgt weltweit rund 38,6 Milliarden US-Dollar.

Der Weg zur FDA-Zulassung, Mission und künftiges Wachstum

Die Einreichung des Antrags bei der FDA für den Beginn der ersten klinischen Studie ist für 2027 geplant. Um die Weiterentwicklung seiner Gewebeplattform voranzutreiben und strategische Partnerschaften mit führenden Pharmaunternehmen einzugehen, plant Cellbricks für das Jahr 2025 eine weitere Finanzierungsrunde. Das Ziel: Die eigenen Therapieprogramme möglichst zügig in die klinische Anwendung zu bringen.

Seriengründer und Geschäftsführer Alexander Leutner kennt den Schmerz des Organmangels aus eigener Erfahrung. Nachdem er seinem Bruder im Jahr 2022 eine Niere gespendet hatte, entschied er sich, seine Karriere auf die regenerative Medizin auszurichten. „Unsere Vision ist klar: eine Zukunft, in der Gewebe- und Organversagen dank unbegrenzter Verfügbarkeit 3D-biogedruckter Gewebe- und Organimplantate, die keine immunsuppressiven Medikamente benötigen, keinen lebensbedrohlichen Zustand mehr darstellt. Mit unseren vielversprechenden in vivo Ergebnissen sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen“, erklärt Alexander Leutner. „Ich kenne die Herausforderungen, die Transplantationen mit sich bringen, sehr genau. Unsere Technologie hat das Potenzial, nicht irgendwann, sondern in absehbarer Zeit echte Lösungen zu bieten.“

Fußball-Legende Thomas Müller steigt bei Kindermöbel-Start-up poptop ein

Das Kindermöbel-Start-up poptop aus Österreich sichert sich eine millionenschwere Finanzierung von einer Investoren-Gruppe rund um Fußball-Legende Thomas Müller.

Poptop ist der neueste Coup der woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka, die sich mit dem eCommerce-Profi John Brady zusammengetan haben, um den Kindermöbelmarkt mit rasantem Tempo auf den Kopf zu stellen. Nur knapp zwei Jahre nach der Gründung konnte sich das junge Unternehmen ein siebenstelliges Investment sichern – eine klare Bestätigung der Vision, den europäischen Kindermöbelmarkt zu revolutionieren. Die Investoren-Gruppe rund um Fußballlegende Thomas Müller eint der Glaube an das enorme Marktpotenzial – und an das Gründerteam mit bewiesener Erfolgsbilanz.

Thomas Müller zeigt sich begeistert: „poptop denkt Kindermöbel neu – mit Stil, Funktion und Verantwortung. Die glücklichen Kunden, der riesige Markt und das starke Team sprechen für sich. Hier kann was richtig Großes entstehen und ich freu mich sehr, dabei zu sein.“

Innovation Made in Austria: Wo Kinderträume Möbel werden

Poptop entwickelt keine gewöhnlichen Möbel, sondern klug designte, nachhaltige Produkte, die die Kreativität und Selbständigkeit von Kindern fördern. Gestartet ist poptop mit einem vollmechanischen, höhenverstellbaren Kinderschreibtisch, der ohne Strom, dafür aber mit cleverer Technik und stilvollem Design punktet. Mit dem kürzlich gelaunchten Kinderschreibtischstuhl wurde das Angebot weiter ausgebaut.

Das erklärte Ziel: Poptop soll sich als führender Anbieter für das komplette Kinderzimmer etablieren. Schon jetzt sind viele weitere spannende Möbel auf der Roadmap und in der Konzeptphase, um das Kinderzimmer in einen Raum voller Entfaltungsmöglichkeiten zu verwandeln.

Mitgründer Marcus Ihlenfeld, fasst zusammen: „Unsere Mission ist klar: Wir revolutionieren das Kinderzimmer – für eine selbstständige und kreative Generation von morgen. Genau darauf richten wir unser gesamtes Handeln und unsere Produktentwicklung aus.“

Auf dem Weg zum europäischen Marktführer

Mit einem Umsatzwachstum von über 400 % innerhalb des ersten Jahres katapultierte sich poptop aus dem Stand in die Aufmerksamkeit der Branche. Für 2025 wird die 2-Millionen-Euro-Umsatzmarke anvisiert und die internationale Expansion ist bereits in Planung. Aktuell liegt der Fokus auf dem DACH-Raum, weitere Länder stehen jedoch auf der Roadmap.

Parallel zum eigenen eCommerce-Webshop entsteht ein starkes Händlernetzwerk, das die Markenpräsenz europaweit verankern soll.

Mitgründer Christian Bezdeka betont: „Wir haben mit woom schon einmal ein Kinderprodukt zur Weltmarke gemacht. Jetzt kommt das nächste. poptop soll der neue Maßstab für Kindermöbel werden.“

Das frische Kapital soll in Produktinnovation, Brand Building, internationale Skalierung und den Aufbau eines internationalen Vertriebsnetzwerks investiert werden. Langfristiges Ziel ist die Marktführerschaft im Kindermöbelbereich – mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz.

Unchained Robotics: 8,5 Mio. Euro für den Ausbau der Plattform

Das 2019 von Kevin Freise und Mladen Milicevic gegründete Paderborner B2B-Tech-Unternehmen Unchained Robotics hat eine 8,5 Millionen Euro Series A Extended Finanzierung abgeschlossen, unterstützt von Direttissima Growth Partners, Navivo Capital, Future Industry Ventures, vent.io und D11Z. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine Technologie international ausrollen – und dabei eine der größten Hürden in der Automatisierung angehen: die einfache Bedienung der Roboter durch intelligente Software.

Automatisierung ist oft kompliziert, teuer und in den Betrieben nur schwer anpassbar. Roboter müssen aufwendig per Hand programmiert werden, und es dauert Wochen, bis alles funktioniert. Für viele kleinere Firmen ist das kaum machbar. Unchained Robotics will das jetzt einfacher machen. Mit der Software LUNA OS hat Unchained Robotics eine standardisierte Steuerungssoftware auf den Markt gebracht, die Roboter verschiedenster Herstellenden kompatibel in die Produktion integriert. Eine Art Betriebssystem für Fabrikroboter – so einfach bedienbar wie ein Smartphone. Das heißt: Jede(r) soll die Roboter ohne Programmierkenntnisse steuern und anpassen können.

Automatisierung per Klick – ohne Vorkenntnisse

Unchained Robotics ermöglicht Unternehmen, passende Roboter zu finden, und direkt in die Produktion zu integrieren. Ob Palettieren oder Verpacken – mit dem MalocherBot bietet das Unternehmen zudem eine flexible Komplettlösung, die ohne Spezialwissen einsatzbereit ist. „Wir haben mit unserem Angebot im Mittelstand einen Nerv getroffen: Alle suchen nach einfacher und erschwinglicher Automatisierung, die sich schnell in den bestehenden Betrieb implementieren lässt. Ganz ohne spezielles Vorwissen“, erklärt Mitgründer Mladen Milicevic. Über 300 Unternehmen in Europa setzen bereits auf diese Lösung – darunter auch bekannte Namen wie Vorwerk, das größte Direktvertriebsunternehmen Europas. „Die Lösung von Unchained Robotics hat es uns ermöglicht, schnell und unkompliziert zu automatisieren – ohne zusätzliche Programmierkenntnisse oder lange Anlaufphasen,“ so Jörn Compernaß, Geschäftsführer der Vorwerk Logistik.

Markteintritt in den USA: Erste große Partnerschaft mit Albéa Group

Neben dem europäischen Markt nimmt nun auch die Expansion in die USA Fahrt auf. An mehreren Standorten setzt Unchained Robotics gemeinsam mit der Albéa Group, einem der weltweit größten Hersteller von Kosmetikverpackungen, eine erste umfangreiche Partnerschaft um. Automatisiert werden unter anderem die Verpackung und die Palettierung – mit dem Ziel, operative Kosten zu senken und Skalierungspotenziale direkt vor Ort zu nutzen. Mehr als 20 Roboter fanden schon ihren Weg in die Fabriken, perspektivisch werden es an die 70. Die USA gelten als besonders technologieoffen, gleichzeitig fehlt es vielen Unternehmen dort an Automatisierungs-Know-how. Unchained Robotics trifft mit seinem Angebot nach eigenen Angaben auf starke Nachfrage – weitere Industriepartnerschaften befinden sich in Vorbereitung.

Das Unternehmen treibt nun den nächsten Wachstumsschritt voran: die Etablierung eines globalen Robotik-Standards. „Unchained Robotics löst eines der zentralen Strukturprobleme in der Industrie: fehlende Standardisierung. Mit dem Betriebssystem LUNA OS und dem modularen System Malocherbot wird echte Skalierbarkeit möglich – ein entscheidender Schritt für die Zukunft der Fertigung und der Logistik“, sagt Christopher Hoffmann von Direttissima Growth Partners, dem Lead-Investor der aktuellen Finanzierungsrunde.

Robotik als Antwort auf den weltweiten Fachkräftemangel

Der Markt für einfache, standardisierte Automatisierung wächst rasant. Laut einer Stepstone-Studie werden bis 2030 rund 3,7 Millionen Arbeitskräfte den deutschen Arbeitsmarkt verlassen. Automatisierung wird damit zum Schlüssel, um Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten – insbesondere bei manuell geprägten Tätigkeiten wie Maschinenbeladung oder Palettierung.

Gleichzeitig schreitet die Verbindung von KI und physischer Robotik voran. „Wir sehen eine Zukunft, in der KI-gestützte Robotersysteme nicht nur repetitive Aufgaben übernehmen, sondern durch kontinuierliches Lernen immer anpassungsfähiger werden. LUNA OS bildet dafür die entscheidende Brücke zwischen intelligenter Software und physischer Automatisierung“, erläutert Kevin Freise, Mitgründer von Unchained Robotics.

Ostrom: 20 Mio. Euro zur Beschleunigung der dt. Energiewende

Der 2021 von Matthias Martensen und Karl Villanueva in Berlin gegründete Energieanbieter Ostrom gibt heute den Abschluss seiner Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Mio. Euro bekannt. 

Die Serie-B-Runde folgt auf ein starkes Wachstum im Jahr 2024: Nach eigenen Angaben verdreifachte Ostrom seine Kund*innenbasis und startete Deutschlands größtes Virtual Power Plant (VPP) für Elektrofahrzeuge. Eneco Ventures führt die Runde an. Auch die bisherigen Investoren SE Ventures, Union Square Ventures, Adjacent, Übermorgen und J12 beteiligen sich. Mit dieser Finanzierungsrunde steigt Ostroms Gesamtfinanzierung auf über 40 Mio. Euro.

„Diese Finanzierungsrunde bietet mehr als Kapital – sie schafft eine strategische Partnerschaft. Eneco bringt fundiertes Branchenwissen ein, während Ostrom unabhängig bleibt. Das stärkt unsere Plattform, beschleunigt die Einführung intelligenter Zähler und lässt unser virtuelles Kraftwerk wachsen. Mit klarem Fokus auf mittelfristige Rentabilität treiben wir die Transformation des Energiemarktes voran“, so Matthias Martensen, Co-Founder von Ostrom.

Nach Einschätzungen der Smart-Meter-Initiative (SMI) liegt die Verbreitung der intelligenten Stromzähler derzeit bei rund zwei Prozent. Damit ist die Bundesrepublik Schlusslicht in Europa – und der Ausbau läuft weiterhin schleppend. Ostrom will das frische Kapital nutzen, um Smart Meter für Kund*innen zu subventionieren und die bundesweite Expansion zu beschleunigen. Dies ermöglicht mehr Flexibilität für Verbraucher*innen. Gleichzeitig stärkt Ostrom seine führende Position in der Automatisierung, indem es seine technologischen Fähigkeiten ausbaut. Dank der Investitionen in KI bearbeitet Ostrom bereits über die Hälfte aller Kund*innenanfragen automatisch.

Zudem plant das Unternehmen, sein virtuelles Kraftwerk „NeoGrid“ rasch auszubauen. Es vernetzt Haushaltsgeräte und Elektrofahrzeug-Batterien, um das Stromnetz intelligent auszubalancieren, die Nutzung erneuerbarer Energien zu maximieren und die Kosten für Kund*innen zu senken.

Diese Serie B markiert einen wichtigen Meilenstein in Ostroms Vision: Europas intelligenteste und nachhaltigste Energie-Plattform zu schaffen. Dabei setzt Ostrom auf Automatisierung, datengetriebene Entscheidungen und sein Engagement für Nachhaltigkeit.

„Enecos Energie-Know-how und Ostroms konsequenter Produkt- und Kundenfokus ermöglicht es uns, KI als leistungsstarken Multiplikator für die schnelle Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte zu nutzen. Schon jetzt löst KI 50 Prozent der Kundenanfragen, was unseren kleinen, hochqualifizierten Teams ermöglicht, agil, innovativ und umsetzungsorientiert zu bleiben“, so Karl Villanueva, Co-Founder von Ostrom.

Jan van der Velde, Investment Director bei Eneco Ventures, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, Ostrom auf ihrem Wachstumskurs zu unterstützen. Ihre schnelle Marktdurchdringung und ihr Digital-First-Ansatz setzen neue Maßstäbe für Energieversorger. Und Ostrom ist ein Pionier bei der Erschließung von Flexibilität im Privatkundenbereich: Sie schaffen echten Mehrwert für Verbraucher, beschleunigen die Einführung erneuerbarer Energien und stärken die Netzstabilität.“