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Teilen, Tauschen, Verleihen
Das Shareconomy-Prinzip
Autor: Dr. Ricco DeutscherDie Ideen des „use-per-use“ und „pay-per-use“ sind voll im Trend und bieten Gründern in fast allen Branchen neue Möglichkeiten.
Noch heute sieht man sie mit gestrecktem Daumen und Pappschild am Straßenrand stehen, um eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. Doch der klassische Anhalter, wie man ihn von früher kennt, ist eine aussterbende Spezies. Dafür sieht man viel häufiger junge Leute in schicken BMWs, Minis, blauweißen Smarts oder pinkweißen Citroëns durch die Stadt flitzen.
Nur ein Logo kommerzieller Carsharing-Anbieter verrät, dass hier Menschen mit einem Auto unterwegs sind, welches sie sich mit vielen anderen mobilen Großstädtern teilen.
Das Carsharing-Prinzip ist die moderne, kommerzialisierte Form des Anhaltertums. Mit dem Unterschied, dass sich die Motive gewandelt haben und ein handfestes Geschäftsmodell dahintersteckt. Bereits 2000 hat der Vordenker Jeremy Rifkin in seinem Werk „Access“ das Verschwinden des Eigentums prognostiziert. Heute verliert Besitz zunehmend an Attraktivität. Teilen ist sexy und macht insbesondere der jungen Generation Y immer mehr Spaß. So schätzen Experten die globalen Umsätze der Shareconomy derzeit auf etwa 26 Milliarden Dollar. Ein Geschäftsfeld, in das etablierte Unternehmen genauso drängen, wie auch sehr viele Start-ups. Selbst die weltweit wichtigste Messe der digitalen Wirtschaft CeBIT hatte ihr Leitmotiv im Jahr 2013 der Shareconomy gewidmet: „Teilen statt Haben“ heißt die Losung für die Zukunft.
Besitz belastet – Teilen befreit
Geteilt werden kann so ziemlich alles, was sich im eigenen Besitz befindet und nur selten benötigt wird. Öffnet der Besitzer den Zugang zu diesen Dingen, kann er damit Geld verdienen, egal ob es sich um digitale oder physische Produkte handelt: Die Bohrmaschine liegt die größte Zeit ihres Lebens nur herum, genau wie die einmal angeschaffte Heckenschere, der Hochdruckreiniger oder kaum bespielte Musikinstrumente.
Selbst E-Books fristen oft ein digitales Schattendasein nach der einmaligen Lektüre. All diese Produkte stellen für die meisten Menschen, vom emotionalen Mehrwert einmal abgesehen, meist totes Kapital dar. Das Portal Leihdirwas hat sich genau auf dieses Verleihen von Alltagsgegenständen spezialisiert. In der Schweiz ist vor wenigen Monaten mit Sharely ein ganz ähnliches Konzept an den Start gegangen.
Wohnst du noch, oder teilst du schon?
Einen starken Aufschwung erlebt die Shareconomy derzeit vor allem in den Bereichen Wohnen und Mobility. Wo Besitz seinen Glanz verliert, wird Teilen zum lukrativen Geschäft. „Luftmatratze und Frühstück“ heißt Airbnb übersetzt. Hinter dem Kürzel steht das weltweit größte Peer-to-Peer-Portal für die temporäre Vermietung von Privatwohnungen. Der Wert des 2008 in Kalifornien gegründeten Unternehmens wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters heute auf bis zu 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Ähnliche Modelle betreiben die deutschen Portale 9Flats und Wimdu. Auf Airbnb werden derzeit über 350.000 Gästezimmer in 192 Ländern der Welt angeboten.
Allerdings zeigt sich hier auch ein aktuelles Problem des Share-Prinzips: Das Peer-to-Peer-Portal ist global aufgestellt, trifft aber auf lokale rechtliche Bestimmungen. Während es in beispielsweise New York ein Gesetz gibt, das es Mietern verbietet, Zimmer für weniger als einen Monat unterzuvermieten, wurden in Hamburg im Sommer die Regelungen für die private Untervermietung gelockert.
Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp:
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 02/14 - ab dem 15. Mai 2014 im Handel oder jederzeit online bestellbar in unserem Bestellservice-Bereich
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 02/2014
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Generative KI - diese Fallstricke lauern
Ist ChatGPT die Lösung, wenn die Timeline drängt oder das Kreativzentrum einmal leer ist? Ja, aber ... wir zeigen typische Fehler, die du bei der Nutzung von Generativer KI besser vermeiden solltest.

Nie mehr an Formulierungen schleifen und einfach Software die Textarbeit erledigen lassen? Ja, die Verlockungen für den Einsatz von Generativer KI sind gerade in der Kommunikationsarbeit nicht von der Hand zu weisen. Aber wie immer lohnt sich ein genauer Blick auf das Potenzial und die Risiken, bevor man die Tools zum Einsatz bringt. Wir zeigen die sechs größten Fehler beim Einsatz von Generativer KI.
1. Sorgfaltspflichten nicht beachten
Ganz egal, ob das Bauunternehmen einen Bagger einsetzt oder die Anwaltskanzlei einen Chatbot – jede Technologie im Arbeitskontext ist mit Sorgfaltspflichten verbunden. Diese Pflicht gilt im Besonderen für neue Technologien, deren Auswirkungen noch nicht absehbar sind. Verantwortliche sollten deshalb vor der Verwendung von Generativer KI die Nutzungsregeln und Verantwortlichkeiten definieren, mögliche Rechts- und Datenschutzkonflikte prüfen, die Nutzung in der Vertragsausgestaltung implementieren und den Dialog mit Stakeholdern suchen. All diese Aspekte sind entscheidend, um im Falle einer kritischen Situation den Nachweis erbringen zu können, dass sorgfältig mit der Technologie umgegangen worden ist.
2. Urheberrechte verletzen und plagiieren
Der Diebstahl geistigen Eigentums ist ein strafrechtlich relevanter Tatbestand. Wer Inhalte einer Generativen KI für berufliche oder kommerzielle Zwecke nutzt, muss deshalb prüfen, ob diese urheberrechtlichen Verstöße verursachen können. Das umfasst einerseits die Nutzungsbedingungen und Lizenzrechte von Generativen-KI-Modellen, denen man als Nutzer zwangsläufig zustimmt; zum anderen die erzeugten Inhalte, weil der KI-Anbieter die Haftung für den Content nicht übernimmt. Mit anderen Worten: Falls KI plagiierte Inhalte mit Urheberrechtsverletzungen erzeugt hat, haftet derjenige, der diese Informationen verbreitet – das gilt übrigens auch für Falschinformationen.
3. Content für bare Münze nehmen
Du bist, was du isst – diese Ernährungsweisheit gilt auch für Generative-KI-Modelle. Diese werden mit großen Datenmengen trainiert und genau davon hängt später die Qualität ihres Outputs ab. Je mehr inhaltliche Fehler, geklauten Content und Falschaussagen sich die KI im Training einverleibt hat, umso wahrscheinlicher finden sich diese problematischen Inhalte später in den Antworten wieder. Gerade die öffentlichen Modelle wie ChatGPT legen nicht transparent dar, mit welchen Trainingsdaten, Modellgrößen und Verfahren die KI trainiert wurde – hinzu kommen systembedingte Schwächen wie „Halluzinationen“ und „KI-Kannibalisierung“. Es ist also große Vorsicht geboten: Der ausgegebene Content sollte nur dann weiterverwendet werden, wenn er inhaltlich geprüft worden ist.
4. Schlechte Inhalte kommunizieren
Generative KI-Modelle erzeugen Inhalte anhand von analysierten Textmustern und Sprachstrukturen. Generative KI kann deshalb nicht zwischen wahr und falsch differenzieren, sondern lediglich Inhalte mit hoher Wahrscheinlichkeit einander zuordnen. Das bedeutet, dass der erzeugte Output weder korrekt noch originär sein muss. Es ist in der Unternehmenskommunikation und Medienarbeit also nicht nur einer Frage des guten Stils, den Output auf seine Kreativität, Angemessenheit und Qualität zu überprüfen, sondern sorgt auch für die Leserbindung und den Erhalt der Markenbotschaft.
5. Diskriminierende Inhalte publizieren
In den Trainingsdaten von Generativer KI finden sich immer wieder Informationen, die ethisch problematisch sind. Das reicht von diskriminierenden Inhalten bis zu Gewaltdarstellungen und -beschreibungen. Auch wenn Entwicklungsteams im Training versuchen, derartige Daten zu entfernen, so zeigt sich in diversen Nutzerversuchen ein kritisches Ergebnis. Stereotype und Diskriminierungen erscheinen ebenso im Output von ChatGPT wie Rassismus und ein Gender Bias. Die Inhalte sollten deshalb unbedingt auf diese ethischen Aspekte geprüft werden.
6. Langfristig strategielos agieren
Jeder Hype geht eines Tages vorbei und dann bleibt die Frage, welchen Mehrwert Generative KI für die eigene Öffentlichkeitsarbeit leisten kann. Anstatt also unreflektiert den Hype zu befeuern, ergibt es Sinn, vor dem KI-Einsatz einmal strategisch darüber nachzudenken. Passt Generative KI überhaupt zum eigenen Kommunikationsformat und Medium? Wie verändert sich dadurch das Verhältnis zu Partnern und Kunden? Welche Folgen hätte der Einsatz? Wer diese Fragen sinnvoll beantworten kann und Generative KI dann bewusst in seine Kommunikationsstrategie einbindet, hat damit ein Werkzeug zur Hand und kein Spielzeug mehr.
Fazit
Wie zu erwarten war, ist der Hype um Generative KI nach der Markteinführung von ChatGPT in den letzten Monaten wieder etwas abgeebbt. Darin liegt jetzt die Chance, sich strategisch mit der Technologie auseinanderzusetzen und den Mehrwert für die eigenen Prozesse zu evaluieren. Das sollte die Basis für jeden Einsatz sein.
Der Autor Alain Blaes ist Geschäftsführer von PR-COM. Die Agentur ist Experte für PR, Social Media und Kommunikation und fokussiert auf die High-tech- und IT-Industrie im B2B-Umfeld.
Wie zwei deutsche Start-ups die Hürden zur Energiewende überwinden wollen
Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Ein unverzichtbarer Baustein dafür ist eine erfolgreiche Energiewende. Doch die Hürden auf dem Weg der Transformation sind vielfältig. Zwei deutsche Start-ups wollen mit ihren Innovationen dabei helfen, sie zu überwinden.

Deutschland-Tempo: Hält der Netzausbau mit?
Die Zielvorgaben beim Deutschland-Tempo der Ampelregierung sind ambitioniert. Bereits bis 2030 sollen 80% des hierzulande verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Damit einher geht ein enormer Bedarf etwa beim Ausbau der Solarenergie, die dann jährlich eine Leistung von 215 Gigawatt stemmen soll. Laut Zahlen der Datenjournalisten von Strom-Report hat die Branche mit 67 Gigawatt in der jährlichen Stromerzeugung zwar die Windenergie als Vorreiter für grünen Strom abgelöst. Der Weg bis zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele bleibt dennoch lang. Damit die Vorgaben aus Berlin rechtzeitig erfüllt werden, muss sich der Zubau neuer Photovoltaik-Anlagen um das Dreifache beschleunigen. Zumal bei der anvisierten Entwicklung auch der Ausbau der Netzinfrastruktur mithalten muss. „Da der Netzausbau nicht überall gleichzeitig erfolgen kann, ist er ein limitierender Faktor der Energiewende“, umschreibt Dr. Simon Koopmann, CEO des Scale-ups envelio, die herausfordernde Ausgangslage.

Intelligente Datenanalyse als Motor für die grüne Netzintegration
Mit dem CleanTech-Unternehmen envelio haben sich Simon Koopmann und sein Team deshalb auf die Digitalisierung und Optimierung von Stromnetzen spezialisiert. Die Netzbetreiber stehen angesichts der wachsenden Anzahl von PV-Anlagen vor einer schwierigen Aufgabe. Sie müssen auch in einem zunehmend dezentralisierten Stromnetz und bei schwankender Energieerzeugung durch Solar und Wind eine stabile Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Netze durch Ladesäulen für die E-Mobilität und den Energiebedarf von Wärmepumpen. Envelio, das zunächst als Spin-Off der RWTH Aachen gestartet ist, will Netzbetreiber bei diesem Vorhaben mithilfe der dafür eigens entwickelten sogenannten Intelligent Grid Platform unterstützen. Für die Softwarelösung setzt das 2017 gegründete Unternehmen auf eine intelligente Algorithmik, mit der große Datenmengen ausgewertet und berechenbare Modelle generiert werden können. Mit ihrer Hilfe sollen Netzbetreiber den Netzausbau optimieren und die dezentralen grünen Energiequellen aus Wind und Sonne besser in den Betrieb integrieren können. Aufwändige IT-Prozesse in der Netzbetriebsführung könnten so automatisiert und Auslastungsdaten mithilfe eines digitalen Zwillings transparent visualisiert werden, heißt es beim Kölner Unternehmen.
Fachkräftemangel in der Elektrotechnik: Ein Bremsklotz für den „Turbo“?
Doch es gibt noch weitere Baustellen für die Transformation der Energiewirtschaft. Zu ihnen zählt der Fachkräftemangel, der auch vermeintliche Boom-Branchen wie die Solarindustrie nicht unberührt lässt. Schätzungen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) zufolge fehlen etwa 250.000 Handwerker in Deutschland. Das Elektrohandwerk ist von der Personalnot besonders betroffen. „Unsere Industrie steuert ungebremst auf einen Expertenmangel zu“, warnt Dr. Michael Schanz, Arbeitsmarkt-Experte des Verbands der Elektrotechnik. Lange Wartezeiten für Kunden verlangsamen den Photovoltaik-Ausbau und drohen den vom Bundeswirtschaftsminister Habeck angekündigten „Turbo“ beim Hochlauf der Solarenergie ins Wanken bringen. Was könnte die Antwort sein?
Während viele Betriebe händeringend nach neuen Auszubildenden und Arbeitskräften aus dem Ausland suchen, lenkt Voltaro-CEO Alessandro Mauri den Blick auf einen effizienteren Umgang mit den bestehenden Marktbedingungen: „Wir sehen im Gewerbe PV-Segment den Fachkräftemangel weniger relevant als die Tatsache, dass der Gewerbe-Installateur-Markt sehr fragmentiert und intransparent ist.
MUE Careerbridge: Internationale Brücken bauen und Perspektiven schaffen
Wie Josélia Gärtner De Freitas mit ihrer 2023 gegründeten bilateralen Job- und Ausbildungsinitiative MUE Careerbridge jungen Menschen aus Brasilien den beruflichen Einstieg in Deutschland ermöglichen will.

Seit knapp zehn Jahren steigt die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze in Deutschland stetig. Im Juni 2023 erreichte dieser Notstand seinen Peak: 256.000 offene Ausbildungsplätze meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Sommer. Unternehmen müssen sich um potentiellen Nachwuchs bemühen und greifen immer häufiger auf Fachpersonal aus dem Ausland zurück.
Die MUE Carreerbridge ist eine bilaterale Job- und Personalvermittlung, die als Brücke zwischen angehenden brasilianischen Fachkräften und deutschen Unternehmen mit Fokus auf Handwerk und Handel dient. Im Juli 2023 gründete Josélia Gärtner De Freitas die Initiative und macht es sich seither zur Aufgabe, dem Ausbildungs- sowie Fachkräfte-Notstand hierzulande entgegenzuwirken. Dafür rekrutiert die Vermittlung junge Menschen aus Brasilien und begleitet den gesamten Prozess vom Recruitment über Sprachschulungen bis hin zum Ausbildungs- oder Arbeitsstart in Deutschland.
Der eigene Lebensweg als Vorbild
Jungen Menschen eine tragende Zukunft ermöglichen und im gleichen Zuge deutsche Unternehmen bei der Personalbeschaffung zu entlasten – so die Vision, mit welcher Josélia die MUE Careerbridge unter dem Dach des Softwareunternehmens M&E Technik GmbH gründete. „Ich selbst bin 2007 mit meinen beiden Kindern nach Deutschland gekommen und weiß dadurch genau, welche Hürden einen auf dem Weg ins neue Leben begegnen: Unbekannte Sprache, Vorurteile und deutsche Bürokratie sind die größten Gegner“, erklärt die gebürtige Brasilianerin. Die Chancen, die sie selbst in Deutschland wahrnehmen durfte, möchte die Geschäftsführerin der MUE Careerbridge an Menschen aus ihrem Heimatland weitergeben und sie bei anstehenden Herausforderungen unterstützen.
In enger Zusammenarbeit suchen zwei Partnerstellen in Brasilien nach passenden Bewerber*innen. Während sich Turismo Dklassen auf junge Menschen für Ausbildungsplätze fokussiert, findet der brasilianische Standort der M&E Technik GmbH Fachkräfte für Jobangebote des jeweiligen Arbeitgebers. Nach den Vorstellungsgesprächen, welche die Gründerin selbst mit den Kandidat*innen führt, besuchen die Ausgewählten in Brasilien einen fachspezifischen Sprachkurs. In Deutschland startet dann die Ausbildung im jeweiligen Betrieb in Kombination mit Integrationskursen und Unterstützung seitens der Careerbridge. Erste Fachkräfte konnten schon erfolgreich vermittelt werden – und im Januar 2024 starten mehrere angehende Metzgereifachverkäufer*innen ihre Ausbildung in Deutschland.
Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung
Das aktualisierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll Erwerbsmigrant*innen schneller und unbürokratischer in den Arbeitsmarkt integrieren. Einwanderung als Chance zu sehen und Unternehmen sowie potentiellen Arbeitnehmer*innen bei der Überwindung von Hindernissen zu helfen, steht auch im Fokus des Start-ups.
Unternehmen wenden sich an die Karrierebrücke und wählen eines der angebotenen Pakete. Diese decken alle Schritte ab: Recruitment, fachspezifische Sprachschulung, Flugtransfer und Integrationskurse sowie Unterstützung in Deutschland. Die MUE Careerbridge übernimmt im Prozess alle bürokratischen Abwicklungen mit Ämtern sowie Krankenkassen für die ersten drei Monate, während das Unternehmen sich um Unterkünfte kümmert.
So bereitet die Initiative beide Parteien intensiv auf das jeweilige Projekt vor. Nicht nur die brasilianischen Fachkräfte nehmen an Kursen teil, um sich in der deutschen Kultur zurechtzufinden – auch die Unternehmen erhalten ein Seminar. „Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung, um den Bedarf an offenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen bedienen zu können. Das bedeutet im Gegenzug auch Bereitschaft für kulturelle Vielfalt, gelungene Integration sowie Respekt und Anerkennung“, weiß die Gründerin Josélia Gärtner De Freitas.
Start-ups aus Österreich, die jeder auf dem Schirm haben sollte
In Österreich und besonders in Wien entwickelt sich das Gründungsgeschehen sehr dynamisch. Innovative FinTech- und neue Nachhaltigkeitsideen stehen dabei im Fokus der Gründerinnen und Gründer. Diese drei Start-ups haben das Zeug zum Durchstarten und gehören auch in Deutschland auf die „Watchlist“.

Der Ausdruck „Tu felix Austria“, erstmals im Jahr 1364 von Herzog Rudolf IV. in einem Siegel verwendet, symbolisiert das besondere Glück und Lebensglück der Österreicherinnen und Österreicher. Diese historische Phrase erhält in der heutigen dynamischen Start-up-Szene Österreichs eine neue Bedeutung. Obwohl das florierende Gründungsgeschehen bei unserem südlichen Nachbarn in der deutschen Öffentlichkeit noch häufig unbemerkt bleibt, hat sich insbesondere in Wien eine beeindruckende Start-up-Dynamik entwickelt. Das bestätigt auch der aktuelle Austrian Startup Monitor, der regelmäßig vom AIT Austrian Institute of Technology, Austrian Start-ups und dem Gründungszentrum an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wird.
Zentrale Ergebnisse der jüngsten Befragung für 2022:
- Jedes zweite Start-up verfolgt übergeordnete Unternehmensziele in den Bereichen Ökologie und/oder Soziales. Rund ein Drittel kann als Green Startup bezeichnet werden, rund ein Sechstel als Social Start-up.
- Bei den Businessmodellen der Firmen liegt künstliche Intelligenz weiter auf Platz eins bei den Innovations- und Technologietrends. Energiespeicher, Big Data und Cybersecurity komplettieren die wichtigsten Technologietrends. Einen starken Rückgang gab es hingegen bei den Themen Autonomes Fahren und Blockchain.
- 84 Prozent der im Monitor befragten Start-ups hatten vor, in den nächsten zwölf Monaten zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der österreichischen Start-ups ist die Einstellung von deutlich mehr als 10.000 neuen Beschäftigten geplant – mit anderen Worten: die Start-ups entwickeln sich zu echten Jobmotoren.
„Österreichische Start-ups entwickeln sich immer mehr zu globalen Stars in ihren jeweiligen Branchen. Sie zählen zu den größten Innovationstreibern, durch innovative Technologien und durch ihren Spirit sind sie wichtige Treiber, um den Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft zu beschleunigen. Auch Themen wie Diversität und Inklusion gewinnen immer mehr an Bedeutung“, sagt Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich. Sylvia Schwaag-Serger, Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologie-Entwicklung in Österreich ergänzt: „Die grüne Transformation unserer Industrie und Gesellschaft wird ohne die Beiträge von Start-ups nicht in der dafür zur Verfügung stehenden Zeit möglich sein. Vor allem jene Start-ups, die sich an entsprechendem Impact ausrichten und darüber hinaus auch skalieren, werden dabei immer wichtiger.“
Unter der Vielzahl spannender Start-ups Made in Austria sind diese drei einen näheren Blick wert.
1. TECHWOODHOMES: Wo sich nachhaltiges Bauen und smarte Technologie ideal verbinden
Bestehendes neu denken – nach diesem Motto agiert das Team von TECHWOOHOMES. Dass Smart Home im Trend liegt, ist kein Geheimnis. Doch ist das nachträgliche Einbauen einer per Handy steuerbaren Glühbirne wirklich so smart? Im Normalfall kommt erst das Haus, nachträglich die Technologie. Das Wiener Start-up TECHWOODHOMES ändert das – und schafft Häuser, die von Grund auf smart sind. Damit ist die Firma Pionier in einer aussichtsreichen Nische im Immobiliengeschäft.
Dabei geht CEO Michael Rohrmair mit seinem Teameinen komplett neuen Ansatz. Bereits in der Entwicklung und Planung werden Themen wie Konnektivität, Sensorik, Energiespeicherung, Black-Out Readiness, Beleuchtungskonzept und vieles mehr mitgedacht und das Haus um diese Ansätze herum entwickelt. Herzstück jedes Hauskonzepts ist die selbstentwickelte App. Über sie lässt sich im Innen- und Außenbereich alles steuern. Langfristig will TECHWOODHOMES über die App auch SaaS-Angebote wie bspw. die Selbstwartung als recurring revenues implementieren.
„Unsere Häuser bauen wir in Modulbauweise binnen weniger Tage, dabei komplett nachhaltig aus Holz, Schafwolle, Holzfaserdämmung, Lehmputz und unter Verwendung hochwertigster Ausstattung, die man in dieser Art in unserem Preissegment nicht kennt.“, sagt TECHWOODHOMES-CEO Michael Rohrmair.
Die Produktion findet dabei lokal in Österreich statt und garantiert regionale Rohstoffe. Sämtliche Technik wird dabei direkt mit integriert und schließt sich nahtlos in das Gesamtbild ein. In Gaaden bei Wien entsteht aktuell der erste TECHWOOHOMES Park. Dort sind die ersten zwei Häuser bereits fertig errichtet – weitere folgen bis Ende des Jahres.
2. Flinn: Ehemalige N26-Mitarbeiter wollen Compliance in der Pharmabranche digitalisieren
Das in Wien ansässige Start-up Flinn hat sich darauf spezialisiert, Compliance-Prozesse für Hersteller von Medizintechnik und der Pharmabranche zu automatisieren, insbesondere vor dem Hintergrund der verschärften Anforderungen durch die EU-Verordnung über Medizinprodukte (Medical Device Regulation, MDR) seit Mai 2021.
Die MDR betrifft nicht nur Neuprodukte, sondern ab Mitte 2024 auch sämtliche Bestandsprodukte, was die Komplexität und Kosten für Hersteller erheblich erhöht. Flinn bietet eine Software-as-a-Service-Lösung, die das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfacht. Die Software nutzt künstliche Intelligenz, um die Datenerfassung, -auswertung und -berichterstattung zu automatisieren und zeichnet sich durch ihre Modularität und Integrationsfreundlichkeit aus.
Seit der Gründung vor 12 Monaten hat Flinn fast 4 Millionen Euro an Venture Capital Investment und Fördermitteln eingesammelt.
Die drei Gründer haben eine gemeinsame Vergangenheit bei der Neobank N26 und bringen sehr unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen mit in das Team. Bastian verfügt über mehr als 6 Jahre Erfahrung in der Medizintechnikbranche mit einem starken Bezug zu regulatorischen Themen. Markus hat in Unternehmen wie N26 oder Circ (von Bird übernommen) Produkt- und Technologieteams von 1 bis 100+ Mitarbeitern geleitet und skaliert. Hasib ist ein sehr erfahrener Software-Ingenieur und -Leader, der bereits erfolgreich ein Start-up verkauft hat.
Flinn strebt an, Compliance-Prozesse um das Zehnfache effizienter zu gestalten und arbeitet nicht nur an Lösungen für die MDR, sondern plant die vollständige Digitalisierung von Arbeitsabläufen in der MedTech- und Pharmabranche. Das erste Produkt wird bereits im ersten Halbjahr 2023 von Betakunden genutzt, und im zweiten Halbjahr ist der breite kommerzielle Start geplant. Das Unternehmen plant, sein Produktangebot schrittweise zu erweitern, um ein umfassendes elektronisches Qualitätsmanagement-System anzubieten, das den Herstellern in diesen Branchen hilft, den Anforderungen der MDR gerecht zu werden.
3. Othis: Digitale Vermögensverwaltung in einer ganz neuen Dimension
Das Wiener Fintech Othis bietet eine All-in-One-Lösung für die digitale Vermögensverwaltung. Othis entstand aus der gemeinsamen Erfahrung, die die Gründer Stefan Haubner und Evgeny Zasorin in der Finanzdienstleistungsbranche gesammelt haben. Der Zugang zu Investitionen wird immer einfacher, es fehlt jedoch an Technologie und Fachwissen, um alles zu einer kohärenten Strategie zusammenzufügen. Othis ist eine Plattform, die einen ganzheitlichen und modernen Ansatz zur Vermögensbildung bieten kann. Stefan Haubner und Evgeny Zasorin wollen damit das wachsende Segment der Kapitalanlage und Vermögensverwaltung auf ein komplett neues digitales Niveau heben: ebenso anspruchsvoll wie intuitiv, bedienerfreundlich und kollaborativ. Othis wurde in erster Linie für vermögende Privatpersonen in Europa mit diversen Portfolios in Höhe von 500.000 Euro oder mehr sowie für deren Familien und Steuerberater entwickelt.
Das Wiener Fintech ist die perfekte Lösung, um ein Vermögen, das über mehrere Plattformen, Standorte und Anlageklassen verteilt ist, über eine einzige Schnittstelle zu verwalten“. Alle Investitionen werden automatisch erfasst und die notwendigen Reportings oder steuerlichen Informationen allen wichtigen Mitgliedern des Familien- oder Beraterverbundes automatisch und aktuell zur Verfügung gestellt. Othis ermöglicht die smarte und digitale Verwaltung aller Vermögenswerte: Das reicht von Immobilien über Geld- und Anlagekonten bis hin zu Kryptowährungen, physischen Vermögenswerten wie etwa Edelmetallen oder Unternehmensanteilen. Außerdem besteht die Möglichkeit, personalisierte Vermögensempfehlungen auszusprechen oder Portfolios zu konsolidieren und mit Beratern zusammenzuarbeiten. Ein innovatives Netzwerk rund ums liebe Geld also.
KI und HR: Ein Must-have?
Wie künstliche Intelligenz (KI) das Personalwesen erobert und sinnvoll im Unternehmen eingesetzt werden kann.

Mit künstlicher Intelligenz (KI) erreicht auch das Personalwesen eine neue Dimension der Digitalisierung. Doch viele Unternehmen stehen noch vor der Herausforderung, die Funktionen, Vorteile und Risiken von KI gänzlich zu verstehen. Die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts ist rapide und kann überwältigend wirken. Dennoch gilt es für alle Entscheidungstragenden, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, sie zugunsten ihrer Organisationen einzusetzen und gleichzeitig potenzielle Nachteile abzufedern.
Es gilt daher, Strategien zur Nutzung und Anpassung neuer KI-Technologien einzuführen, die Mitarbeitende unterstützen, Prozesse verbessern und eine positive Unternehmenskultur gestalten.
Gesunde Unternehmenskultur mithilfe von KI
Eine Studie der Boston Consulting Group kam zum Ergebnis, dass ein effizienter Einsatz von KI-Technologie zu einer eindeutigen Verbesserung der Unternehmenskultur führt. Das spiegelt sich unter anderem in der Arbeitsmoral und Zusammenarbeit einzelner Teams, der Rollenverteilung und in individuellen Lernprozessen wider. Indem KI-Tools zeitaufwändige manuelle Aufgaben wie die Datenerfassung automatisieren, nehmen sie Mitarbeitenden routinemäßige Arbeiten ab und geben ihnen mehr Zeit und Raum, um sich auf komplexere Aufgaben und strategische Entscheidungen zu konzentrieren. Das sorgt für eine bessere Stimmung und Zusammenarbeit im Team, da sich alle kreativen oder aufwändigeren Projekten und neuen Ideen widmen können (BCG).
Feedback vereinheitlichen und mit KI optimieren
Die Verbesserung von schriftlichem Feedback durch KI-Tools kann das Leistungsmanagement wesentlich verbessern. Denn alle Führungskräfte haben unterschiedliche Kompetenzen in der schriftlichen Kommunikation – und Vorgesetzte, die sich besonders gut ausdrücken können, haben hier zweifelsohne einen Vorteil. KI-gestützte Feedback-Programme helfen Führungskräften dabei, konstruktives, verständliches und unvoreingenommenes Feedback zu formulieren. Sie können Echtzeit-Verbesserungsvorschläge für Feedback-Entwürfe liefern, um Rückmeldungen aufbauender und qualitativer zu gestalten. Dadurch können alle Führungskräfte aussagekräftige, detaillierte und umsetzbare Kommentare abgeben und eine einheitliche Feedback-Erfahrung für alle Beschäftigten gewährleisten. Zudem stellt die KI sicher, dass sich die Bewertung der Führungskraft mit dem Feedback anderer Teammitglieder deckt und Mitarbeitende keine widersprüchlichen Rückmeldungen erhalten.
Potenzielle Risiken von KI im HR-Bereich verstehen und mindern
Obgleich KI für HR-Fachleute zahlreiche Vorteile birgt, ist es wichtig zu beachten, dass sie aufgrund ihrer Neuartigkeit auch noch mit einigen Risiken einhergeht. Für einen optimale Strategie gilt es, diese bei der Implementierung sorgfältig zu managen.
Datenschutz und Sicherheit: KI-Systeme benötigen Zugriff auf umfangreiche Datensätze, was Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit der Personalien aufwirft. Daher ist es umso wichtiger, dass Verantwortliche eine strikte Einhaltung der Datenschutzgesetze gewährleisten und auf sichere, zuverlässige und geprüfte KI-Lösungen setzen.
Employer Branding und Recruiting: Per Large Language Model (LLM) wie ChatGPT Texte für Stellenanzeigen zu erstellen, kann nützlich erscheinen. Tatsächlich sollte KI im Employer Branding jedoch kritisch hinterfragt werden. Denn durch LLMs produzierte Texte greifen nur die Sprachgewohnheiten auf, die zum Zeitpunkt ihrer Programmierung (der bei vielen LLMs in 2021 oder davor liegt) weitläufig verwendet wurden. So stimmen die Ergebnisse trotz detaillierter Eingaben nicht immer mit aktuellen Unternehmensrichtlinien, beispielsweise zu inklusiver Sprache, überein. Um dieses Problem zu umgehen, sollten LLM-generierte Texte stets einer menschlichen Qualitätssicherung unterzogen werden, um zu gewährleisten, dass sie den richtigen Ton treffen und das Unternehmen so darstellen, dass auch die passenden Talente angezogen werden.
Grenzenloses Vertrauen in KI: Auch wenn KI in der Lage ist, soziale Interaktionen zu Teilen zu imitieren, sollte der zwischenmenschliche Faktor – der beim Aufbau von Beziehungen zu Teammitgliedern, der Kundschaft und neuen Talenten eine große Rolle spielt – nicht unterschätzt werden. KI kann das menschliche Urteilsvermögen, unsere Intuition und emotionale Intelligenz noch nicht ersetzen. Besonders dann nicht, wenn sensible Themen auf der Agenda stehen. Auch wichtige Führungskompetenzen wie Empathie oder kritisches Denken kann KI aktuell nicht nachahmen. Deshalb gilt es, auf eine ausgewogene KI-Strategie zu setzen und zu gewährleisten, dass das menschliche Urteilsvermögen das Fundament aller Entscheidungsprozesse ist.
Unconscious Bias: Durch einprogrammierte Vorurteile können KI-Systeme der Gleichberechtigung im Unternehmen unbeabsichtigt schaden. Um dies zu umgehen, empfiehlt es sich, das KI-System mit einem diversen Datensatz zu trainieren, der vorurteilsfreie Empfehlungen fördert. Außerdem sollten regelmäßige Audits durchgeführt werden, um mögliche Voreingenommenheiten im KI-System zu identifizieren.
Generell gilt: Neue KI-Systeme sollten regelmäßig überprüft werden, um Risiken zu minimieren und das volle Potenzial der KI auszuschöpfen.
Belegschaft abholen – Sorgen und Ängste ansprechen
In vielen Teams herrscht nicht nur Optimismus in Bezug auf KI am Arbeitsplatz. Nicht zuletzt, weil Studien (u.a. von Goldman Sachs) zum Ergebnis kamen, dass KI-Tools 300 Millionen Arbeitsplätze gefährden – eine Zahl, die bei Arbeitnehmenden berechtigte Sorgen hervorruft. Personalverantwortliche müssen diese Bedenken ernst nehmen und darauf eingehen. Damit die Belegschaft KI-Systeme nicht fürchtet, sondern lernt, sie zu ihrem Vorteil zu nutzen, braucht es eine transparente Aufklärung, die Chancen und Risiken gleichermaßen benennt. Dafür lassen sich zwei grundsätzliche Empfehlungen aufstellen.
Belegschaft zur KI schulen: In Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der KI weiterentwickelt wird, sollten Unternehmen zeitnah Qualifizierungs- und Lernprogramme einführen, deren Fokus auf der Arbeit mit künstlicher Intelligenz liegt. Durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen können Organisationen ihren Mitarbeitenden helfen, KI zu verstehen und so den meisten Bedenken entgegenwirken.
Teams ermutigen, mit KI zu arbeiten: Je häufiger Mitarbeitende KI nutzen, desto deutlicher erkennen sie ihre Vorteile und desto realistischer schätzen sie die Risiken und Grenzen der neuen Technologie ein. Eine Studie von BCG belegt, dass auch die Sorgen der Beschäftigten um besagte Technologie mit steigender KI-Erfahrung immer geringer werden. Organisationen sollten ihrer Belegschaft also Freiräume schaffen, um im sicheren Rahmen mit künstlicher Intelligenz zu experimentieren.
Was KI für die Zukunft des Personalwesens bedeutet
Personalverantwortliche stehen nicht nur vor der Aufgabe, das transformative Potenzial von KI bestmöglich zu nutzen, sondern zugleich etwaige Risiken zu erkennen und einzudämmen. In Vorbereitung auf diesen anhaltenden Entscheidungsprozess hilft es, auf kontinuierliche Weiterbildungen zu setzen und sich proaktiv über neue Entwicklungen im Bereich der KI zu informieren.
Auch wenn KI ein wichtiges Instrument bei der Führung von Teams und beim Aufbau einer positiven Unternehmenskultur sein kann, ist und bleibt der Mensch das Fundament eines jeden Unternehmens. KI spielt dabei die Rolle eines Hilfsmittels, das Menschen bei ihrer Arbeit unterstützt und ihre Leistung noch besser machen kann.
Der Autor Kajetan von Armansperg ist Mitgründer und Co-CEO von Leapsome, einer Personalentwicklungsplattform, die Unternehmen (u.a. Spotify, Unity und Babbel) dabei hilft, die Weiterbildung, Produktivität und Bindung ihrer Mitarbeitenden zu fördern.
mealify: die App für entspannte Mahlzeiten
Die App mealify der Gründerin Martha Schönborn will den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und uns damit mehr Zeit fürs Familienleben verschaffen.

Mahlzeiten planen, einkaufen, für die ganze Familie kochen – und das ganz entspannt und zeitsparend. Die neue App mealify will ab sofort den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und sich damit als effizientes Hilfsmittel für die Wochenorganisation jeder Familie etablieren. Durch aufeinander aufbauende Funktionen wie der Rezeptsuche, der Essensplanung, einer Einkaufsliste und einen angebundenen Lebensmittellieferdienst können mehrere Aufgaben direkt in einer App erledigt werden.
Damit will das Bonner Start-up seine Nutzer*innen im Alltag entlasten und ihnen mehr Zeit für das Familienleben ermöglichen. Das junge Unternehmen verfolgt damit ein klares Ziel: „Mit unserer App wollen wir die Menschen dazu ermutigen, zu Hause zu kochen und gesunde, leckere Mahlzeiten zu genießen“, sagt Martha Schönborn, Gründerin und Geschäftsführerin der mealify GmbH. „Wir haben hart daran gearbeitet, eine umfassende Lösung zu schaffen, die die Planung des wöchentlichen Einkaufs vereinfacht und auch berufstätigen Eltern wieder mehr Lust auf selbstgekochtes Essen macht.“
mealify: stressfreie Mahlzeiten dank Organisation und Inspiration
Die App bietet Zugriff auf eine umfangreiche Bibliothek inspirierender Rezepte für jeden Geschmack und jede Ernährungsform, ob vegetarisch, glutenfrei, vegan oder traditionell. Kooperationen mit beliebten Food-Blogger*innen machen die Rezeptauswahl besonders vielfältig und attraktiv. Dank der interaktiven Kochbuchfunktion können Nutzer*innen zusätzlich ihre eigenen Rezepte erstellen und speichern – personalisierte Rezeptsammlungen sind damit so einfach zu generieren.

Mit der intelligenten Essensplanungsfunktion können Nutzer*innen nicht nur ihre Mahlzeiten für die Woche im Voraus planen, sondern auch ihre Einkäufe stressfrei organisieren. Sobald der Mahlzeitenplan erstellt ist, generiert die App automatisch eine komplette Einkaufsliste mit allen benötigten Zutaten. Die Liste kann einfach bearbeitet und individuell ergänzt werden.
Die App bietet zudem eine nahtlose Anbindung an einen Lebensmittel-Lieferservice, der die benötigten Zutaten direkt an die Haustür liefert. Mit wenigen Klicks wird so der lästige Gang zum Supermarkt überflüssig.
mealify GmbH: Start-up mit großen Zielen
Zwei Jahre herausfordernde Gründungszeit stecken in der App. Trotz fehlender Erfahrung in der App-Entwicklung meisterte das kleine Team rund um Gründerin Martha Schönborn zahlreiche Hürden – nicht zuletzt dank der Unterstützung ihrer Partner und Förderer.
Das Ende 2021 gegründete FoodTech besteht mittlerweile aus einem sechsköpfigen Team und ist bisher komplett gebootstrapped. Zusätzlich konnte Martha Schönborn einige öffentliche Fördergelder für die Programmierung der mealify App generieren, hat am Accelerator Programm des Digital Hub Bonn teilgenommen und über das Gründerstipendium mit einem Coach Ideen entwickelt.
Die ersten Nutzer*innen haben nun seit Juni 2023 die Möglichkeit, das Potenzial von mealify zu entdecken und die erste Version der App zu testen. Die App ist komplett kostenlos und im Apple App Store sowie im Google Play Store erhältlich.
Auch für die Zukunft hat die mealify-Gründerin Martha Schönborn konkrete Pläne: Mit vielen innovativen Features soll die App kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden.
hey circle: Mehrweg-Versandverpackungen für den E-Commerce
Doris Diebold, CEO und Gründerin von hey circle, zeigt mit ihren Mehrweg-Versandverpackungen, dass auch der E-Commerce mit deutlich weniger Müll und CO₂-Emissionen auskommen kann.

Der E-Commerce boomt: Mehr als 4,5 Milliarden Pakete erhalten die Deutschen von Onlinehändlern jährlich. Die Verpackungen – Einwegkartons und Mailerbags – sorgen aber leider für jede Menge Abfall und CO₂-Emissionen. Ein nicht unerhebliches Problem.
Doris Diebold, CEO und Gründerin von hey circle, zeigt, dass es auch anders geht. Die Mutter zweier Kinder hat Internationale BWL studiert und war lange im Management im Bereich Aviation tätig, ehe sie die Lösung für den „Walk of Shame“ zur Papiertonne selbst in die Hand nahm. „Als berufstätige Mutter kaufe ich gern online – und habe wegen des Verpackungsmülls immer ein schlechtes Gewissen. In vielen Lebensbereichen konnte ich Abfall reduzieren. Beim Online-Einkauf ist dies bisher kaum möglich. Das möchte ich ändern.“
hey circle: Müllrevolution im E-Commerce
Doris Diebold’s Credo: „Das geht auch anders! Deshalb revolutionieren wir den E-Commerce mit wiederverwendbaren Boxen und Taschen.“
Mit dem hey circle Mehrweg-Versandsystem schaffen Doris und ihre Mitstreiter*innen seit 2022 eine nachhaltige Alternative für den Einzelhandel und für Verbraucher*innen. Damit ist das Münchner Start-up zugleich das einzige Unternehmen auf dem deutschen Markt, das faltbare, leichte und zugleich robuste Boxen für den Mehrweg-Versand bietet.
Mit acht verschiedenen Größen von Versandboxen und -taschen sieht sich das Start-up bereits gut aufgestellt. „Unsere Boxen und Taschen zirkulieren bis zu 50 Mal zwischen Onlinehändler*innen und Konsument*innen. Sie reduzieren somit Abfall aus Einwegkartons, CO₂-Emissionen und schonen Ressourcen“, erläutert Doris.
hey circle Box: Leicht, robust und reparabel
Dank immer geschlossenem Körper und wasser- wie schmutzabweisender Oberfläche ist laut Angaben des Start-ups kaum Reinigung nötig. Die Produkte sind leicht und robust, z.B. durch Innenplatten in Wabenstruktur. Klebeband wird dank Reißverschluss nicht benötigt, Etiketten sind rückstandslos ablösbar und leicht beschädigte Produkte können wieder aufgearbeitet werden.
„Unsere Tech-Lösung ermöglicht die einfache IT-Integration in den Onlineshop und schafft einen starken Rücksende-Anreiz für maximale Umläufe“, bringt CEO Doris Diebold das innovative hey-circle-Konzept auf den Punkt.
Münchner Gründerpreis 2023 in greifbarer Nähe
Mehr als 25 Kund*innen setzen bereits in ihrem B2C- und B2B-Versand sowie in ihrer Intralogistik auf hey circle – unter ihnen trigema, die Österreichische Post oder VIU.
Dass die Idee bzw. das Konzept von hey circle nicht nur bei E-Commerce-Kund*innen gut ankommt, zeigt auch die Tatsache, dass Doris Diebold aktuell in der Finalrunde des Münchner Gründer Preises 2023 steht – wer für sie bzw. hey circle voten möchte, kann dies online tun: https://lnkd.in/eT6JkZwn
Mehr zu hey Circle gibt es in der TV-Show Die Höhle der Löwen am 16.10.23 um 20:15 Uhr auf VOX.
Elbmatic – in fünf Jahren vom Start-up zum Skalierer
Wie die Gründer von Elbmatic – Sebastian Bode, Sina Kashiri, Nadim Massarwa, Raffaele Scarcelli und René Zymierski – in gerade einmal fünf Jahren aus ihrem Start-up einen globalen Player im Großhandel geschmiedet haben.

Das kleinste Produkt ist kaum einen Zentimeter groß und kommt als Steckspielzeug in unzähligen Kinderzimmern zum Einsatz, das größte kostet mehrere tausend Euro und kann nur mit Sonderpaletten versendet werden. In gerade einmal fünf Jahren haben die fünf Gründer von Elbmatic aus ihrem Start-up einen globalen Player im internationalen Großhandel geschmiedet. Ihre Handelspalette umfasst IT, Hardware, Consumer Electronics, Home and Garden von Zahnbürsten und Smart Watches bis Rasenmäher und Spielzeug vieler Hersteller, geliefert wird an Groß- und Onlinehändler und an den stationären Einzelhandel. Elbmatic handelt mit 100.000 Produkten und leistet Lieferungen in 78 Länder auf fünf Kontinenten. So machten die Handelsprofis in 2022 einen Umsatz von 68 Millionen Euro. Längst haben sie ihr erstes Garagenlager gegen eine neugebaute topmoderne Logistikhalle mit 5.000 Quadratmetern Hochregallager, modernster Technik für automatisierte Prozesse und 40 Mitarbeitenden in Hamburg Veddel getauscht.
Fünf Gründer, fünf Kulturen und zwölf Sprachen
Was Sebastian Bode, Sina Kashiri, Nadim Massarwa, Raffaele Scarcelli und René Zymierski auf dem rasanten Entwicklungsweg geholfen hat? Die unterschiedlichen Kompetenzen und kulturellen Backgrounds der Gründer, hanseatische Zuverlässigkeit und das Vertrauen in starke Netzwerke. „Das Kollektiv ist das Regulativ“, nennen die Elbmatic-Gründer als Grundlage für ihr Wachstum. Alle Einschätzungen der Partner von Einkauf über Vertrieb und Logistik bis zu struktureller Logik werden bei strategischen Entscheidungen zusammengetragen, die einstimmig getroffen werden müssen. „Viele haben uns von dieser Klausel abgeraten, aber wir hatten noch nie Probleme mit der Einstimmigkeit, sie hat uns im Gegenteil zu klugen Entscheidungen motiviert“, weiß Sina Kashiri.
Hinzu kommen die kulturellen Kompetenzen der Gründer: Ihre Wurzeln reichen über fünf Kulturen vom Nahen Osten über Ost- und Südeuropa bis Deutschland. „Wir sprechen zwölf Sprachen und sind mit Mentalitäten ebenso vertraut wie mit allen Handelsregularien in den Ländern. So haben wir die Fähigkeit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und unser starkes Netzwerk auszubauen.“
So global das Mindset der Gründer ist, so lokal schlägt ihr Herz, denn die fünf sind alle zugleich Hanseaten: „Hamburg ist unsere Homebase, wir alle sind hier geboren oder aufgewachsen und fühlen uns der Stadt und ihren Werten stark verbunden“, erläutert Sebastian Bode. „Hamburger Herzstück meint hanseatische Werte wie langfristige, werteorientierte Verbindungen basierend auf Transparenz und Verantwortung“, ergänzen Raffaele Scarcelli und René Zymierski.
Fair play Trade
Die Elbmatic-Gründer sind überzeugt, dass globaler Handel langfristig für alle erfolgreich und gleichzeitig verantwortungsbewusst, nachhaltig und werteorientiert sein kann und leben diese Werte. „Greifbar und zuverlässig zu sein, ist Herzstück unserer Philosophie“, erläutert Sina Kashiri. Wie weit diese Zuverlässigkeit reicht, schildert Nadim Massarwa: „Wir übernehmen Risiken für maximalen Erfolg. So hatten wir aus Osteuropa in den Mittleren Osten geliefert als uns der Lieferant verzweifelt anrief, dass sein Team einen existenzbedrohenden Fehler gemacht hatte und er die Ware unbedingt rückabwickeln müsse. Den meisten Händlern wäre das egal, aber wir sehen das anders. Also haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, intensiv mit dem Kunden im mittleren Osten gesprochen, die Ware per Luftfracht ausfliegen lassen, Vertragsstrafe gezahlt und on time geliefert. Lieferant happy und auch der Kunde ist bis heute an Bord.“

Solide Basis und Wachstum in neue Segmente
Möglich werden Maßnahmen wie die spontane Rückabwicklung nicht nur durch die Einstellung der Elbmatic-Gründer, sondern auch durch ihre wirtschaftliche Stabilität. Liquidität und ausgezeichnete Kreditwürdigkeit ermöglichen das Vorfinanzieren großer Volumina und das Lagern von Produkten auf Vorrat, wovon Kunden profitieren. Mittlerweile nutzen die Elbmatic-Gründer ihre Finanzstärke auch für weiterführende Aktivitäten: Mit Elbventures beteiligen sie sich als Kapitalgeber an vielversprechenden Start-ups, die etwa Lösungen in der Logistik entwickeln und zugleich die Welt nachhaltiger machen wollen. Und mit Elbbricks haben sie eine eigene B2C-Plattform geschaffen, die Spielzeug für Klein und Groß im Sortiment hat. So blicken die fünf Gründer mit Vorfreude auf die Weihnachtszeit, wenn sie nicht nur an ihre Businesskund*innen viele tausende Produkte liefern können, sondern mit Puppen und Games, Action-Figuren und Spielzeugautos und vielen anderen Spielwaren strahlende Gesichter bei Endkund*innen schaffen.
Zurückgeben als Motivation und Anliegen
Apropos strahlende Gesichter. Zurückgeben gehört auch zur Philosophie bei Elbmatic und dem Team ständige Motivation. Mit Elbbricks wollen die Hamburger „nicht nur mit unseren Produkten die Entwicklung von Kindern nachhaltig unterstützen wollen. Es ist für uns auch eine Herzensangelegenheit, ihnen schöne Abenteuer zu ermöglichen und ihre natürliche Neugier zu fördern“, berichtet Sebastian Bode. Und so haben sie 100 Kindern der KiTa Krümelkiste in Börnsen-Wentorf einen herrlichen Ausflug in den Wildpark Schwarze Berge ermöglicht. Zusammen mit ihren Erziehenden ging es in schicken knallroten Reisebussen und mit coolen neuen Rucksäcken nach Rosengarten. Ein absolutes Highlight an diesem Tag voller Eindrücke, Abenteuer und Emotionen waren geführte Streichel-Touren mit pädagogischen Fachkräften des Wildparks. Nach einer gesunden Stärkung am Mittag spielten die Kleinen ausgelassen auf dem Abenteuerspielplatz, bevor es mit vielen neuen Eindrücken zurückging. „Uns als hanseatischem Unternehmen ist es wichtig, etwas zurückzugeben. Als Vater hat es mit nachdenklich gemacht, dass solche Ausflüge für viele KiTas aus finanziellen und organisatorischen Gründen vielfach nicht möglich sind. Und so werden wir öfter und in unterschiedlichen Regionen einspringen, um die Entwicklung unserer Kinder zu unterstützen“, verspricht Sebastian Bode.
ClimateTechs: Kurzlebiger Hype oder langfristiger Erfolgsgarant?
Während viele Start-ups unter der aktuellen Marktsituation ächzen, gibt es eine Ausnahme: GreenTechs bzw. ClimateTechs. Start-ups, die mit innovativen Technologien, Produkten oder Services zum Klimaschutz beitragen, sind für VC-Investor*innen hierzulande aktuell hochinteressant. Doch ist das Geschäftsmodell ClimateTech automatisch ein Erfolgsgarant für eine VC-Finanzierung? Oder ist es nur ein vorübergehender Hype, der bald wieder vorbei sein wird?

Seit 2009 ist laut einer Studie der KfW ein starker Anstieg der Finanzierungen in ClimateTechs in Deutschland zu verzeichnen. Der Höchstwert lag bei 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2021. 2022 gab es einen Abschwung aufgrund der Zinswende und der schwächelnden Weltwirtschaft. Dennoch erhielten Start-ups mit diesem Geschäftsmodell immer noch rund 1,6 Milliarden Euro – eine Größenordnung, von der andere Sektoren aktuell nur träumen können. Nach Jahren großzügiger Investitionen sind VCs seit 2022 deutlich selektiver geworden. Die Zeiten des leicht zugänglichen Kapitals für Start-ups sind vorerst vorbei. In wirtschaftlich herausfordernden Phasen stehen Sicherheit und Profitabilität bei Investor*innen im Vordergrund. Hier haben GreenTechs den anderen Sektoren eines ganz klar voraus: Sie werden von der Politik unterstützt. Um die europäischen Energie- und Klimaziele zu erreichen und bis 2050 der erste treibhausgasneutrale Kontinent zu werden, braucht es innovative Technologien und neue Ideen. Und genau hier setzen die Geschäftsmodelle der ClimateTechs an.
ClimateTechs sind bei VC-Investor*innen gefragt – aber nicht alle
Das Investitionsumfeld für ClimateTechs sieht erstmal gut aus. Aber ist das Geschäftsmodell damit auch ein Erfolgsgarant? Nicht unbedingt. Auch im Sektor GreenTech müssen die Geschäftsmodelle differenziert betrachtet werden. Investor*innen bevorzugen auch hier ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis. Dabei achten sie auf einige Faktoren ganz besonders:
Reifegrad der Technologie
Der Reifegrad der Klimaschutztechnologie entscheidet häufig über die Attraktivität des ClimateTechs für Investor*innen. Technologien, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden, weisen geringere Risiken auf als Technologien, die erst in einer Frühphase ihrer Entwicklung stecken und damit noch weit von der Marktreife entfernt sind. So sind Start-ups, die sich auf Solaranwendungen konzentrieren, oft „reifer“ als solche, die an Technologien für grünen Wasserstoff oder neuartiger Batterietechnologie arbeiten.
Regulatorisches Umfeld
Auch die regulatorischen Rahmenbedingungen haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Investitionsrisiko im Bereich ClimateTech. Technologien, die bereits in politischen Strategien und Klimazielen verankert sind, sind für Investoren tendenziell attraktiver. Dazu zählen nicht nur Wind- und Solartechnologien, sondern auch Lösungen aus dem Bereich des Recyclings sowie die Produktion von grünem Wasserstoff. Start-ups, deren Geschäftsidee auf diesen Technologien basiert, profitieren von staatlichen Anreizen, Förderprogrammen und einer wachsenden Marktnachfrage.
Entwicklungsaufwand
Produkte, die bereits weit entwickelt sind und von Start-ups vermarktet oder skaliert werden, weisen ein geringeres Risiko auf als Produkte, für die noch eine völlig neue Technologie entwickelt werden muss. Das macht beispielsweise ClimateTechs, die verbesserte und effizientere Solarpaneele oder optimierte Windkraftanlagen entwickeln, für Investoren attraktiver als Start-ups, die auf Wasserstoff oder Carbon Capture setzen und sich noch mit Grundlegendem beschäftigen. Der Weg zur Profitabilität ist deutlich länger und mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden.
ClimateTechs: Viel Potenzial für VCs, wenn das Chancen-Risiko-Verhältnis stimmt
ClimateTechs können also eine vielversprechende Investitionsmöglichkeit für VCs darstellen, wenn das Chancen-Risiko-Verhältnis stimmt. Wie erfolgreich deutsche Start-ups in diesem Sektor sind, hängt auch stark davon ab, wie sich das Umfeld entwickelt. Deutschland gilt als eines der Länder, die sich besonders für die Bewältigung der Klimakrise engagieren. Hier florieren Bereiche wie grüner Wasserstoff, Batterietechnologie oder „grüne“ Grundlagenforschung.
Die Ausgangslage für ClimateTechs in Deutschland spricht für sich: Es gibt eine starke Industriebasis, es gibt eine solide Forschungs- und Innovationsförderung, politische Unterstützung ist vorhanden und die deutsche Bevölkerung zeigt ein wachsendes Umweltbewusstsein bei steigender Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen.
Deutsche ClimateTechs blühen auf, aber mehr als die Hälfte gehen in die USA
Nach ein bis zwei Jahren erzielen florierende Start-ups oftmals erste Erfolge mit ihrer Klimaschutztechnologie und gewinnen damit an Attraktivität für Investor*innen. Allerdings werden mehr als 50 Prozent der deutschen ClimateTechs rasch an US-Unternehmen veräußert. Der Trend, Start-ups frühzeitig an ausländische Unternehmen – insbesondere aus den USA – zu verkaufen, nimmt zu. Dies liegt zum einen daran, dass es im Ausland oft einfacher ist, Kapital für Investitionen zu erhalten. Zum anderen erhalten deutsche Start-ups durch den Verkauf oder die Beteiligung eines US-Unternehmens Zugang zum riesigen US-Markt, was eine Verdreifachung des Volumens ermöglicht.
Eine bedenkliche Entwicklung ist für die deutsche Wirtschaft, da die Technologien dann im Ausland Umsätze und Gewinne generieren. Umso wichtiger ist es, Deutschland als Standort für ClimateTechs noch attraktiver zu machen. Denn das Potenzial ist da, die jungen Unternehmen müssen nur hier gehalten werden. So müssen Anreize geschaffen werden, damit Start-ups rasch ein positives Cashflow-Profil erreichen können.
Dies könnte zum Beispiel durch Steuererleichterungen für profitable Unternehmen oder durch die Förderung von Geschäftsmodellen, die schneller profitabel sind, geschehen. Auch sollten staatlich geförderte VC-Programme gestärkt werden, um deutschen Start-ups schnelle und effektive Investitionen zu ermöglichen. Die massive Förderung der Halbleiterindustrie zeigt, wie erfolgreich solche Initiativen sein können.
Es ist wichtig, ClimateTechs in Deutschland zu halten, denn sie tragen dazu bei, die deutsche Wirtschaft zu diversifizieren, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung zu schaffen.
Fazit
ClimateTechs bleiben trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hochinteressant für VC-Investoren. Allerdings ist eine differenzierte Betrachtung notwendig, denn nicht jedes Geschäftsmodell findet Anklang bei den Investor*innen. Faktoren wie Technologiereife, regulatorisches Umfeld und der Entwicklungsaufwand spielen bei der Bewertung des Chancen-Risiko-Verhältnisses eine entscheidende Rolle. Wichtig ist es, dass aufstrebende ClimateTechs in Deutschland ein positives Entwicklungsumfeld vorfinden. Denn sie sind bedeutende Akteure, um die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland zu verbessern.
Der Autor Daniel Kroll ist Partner bei TD Cowen Continental Europe. Er berät seit 2016 Unternehmen und Eigentümer*innen bei M&A-Transaktionen und Finanzierungsrunden. Zuvor war er im Bereich Restrukturierung und Turnaround Management tätig.
JobSwop.io: die Job-Tauschplattform
Mit seiner Plattform JobSwop.io möchte das Gründer-Team Felix Nawroth, Jan Meier und Frank Burian unsichtbare Jobs sichtbar machen und Pendler*innen Alternativen bieten.

Felix Nawroth war ein Pendler. Nach seinem Studium fand er eine attraktive Anstellung, leider jedoch 40 Kilometer von seinem Wohnort entfernt. Waren eineinhalb Stunden Weg anfänglich noch zu verschmerzen, so nervten sie ihn nach einiger Zeit. Irgendwann bemerkte er: Ihm kommen morgens immer dieselben Menschen entgegen wie am Abend. Und wenigstens einer von ihnen müsste doch etwas ähnliches arbeiten wie er, dachte er sich. Und kam so auf die Idee der Job-Tauschplattform JobSwop.io.
JobSwop.io: unsichtbare Jobs sichtbar machen
Gemeinsam mit Jan Meier und Frank Burian möchte er nun mit der Plattform unsichtbare Jobs sichtbar machen. Denn bei JobSwop.io können nicht nur offene Stellen veröffentlicht und gefunden, sondern auch Jobs von wechselwilligen Angestellten zum Tausch angeboten werden.
Laut den Gründern gibt es rund 20 Millionen Pendler in Deutschland, die tagtäglich viele Kilometer zu ihrer Arbeit fahren müssen und auch wieder zurück nach Hause. Um dem zu begegnen, entwickelte das Gründertrio sein Start-up, denn es hatte ein Problem ausgemacht: Jobs werden erst sichtbar, wenn jemand gekündigt hat. JobSwop.io sollte da die Lösung sein.
Offene Stellen und Tauschangebote
So geht’s: Einfach über die Plattform sein eigenes Job-Profil mit dem aktuellen und dem Wunsch-Arbeitsstandort und den entsprechenden Berufsqualifikationen anlegen. Nach der Anmeldung werden die passenden Jobs in dem persönlichen Umkreis angezeigt. Das sind sowohl offene Stellen, als auch mögliche Jobtauschangebote.
Über eine integrierte Chat-Anwendung in der App kann direkt Kontakt aufgenommen und Details zum möglichen Tausch besprochen werden. „Wir möchten unsere Plattform europaweit bekannt machen. Denn unsere Vision ist es, dass Menschen zwischen Stockholm und Madrid ihre Jobs miteinander tauschen können – und das ganz einfach mit JobSwop.io”, so das erklärte Ziel der Gründer.
Mehr dazu gibt es am Montag in der Sendung Die Höhle der Löwen. Ebenfalls am 9.10.23 mit dabei: myMonsi, Loggä, Racemates und BIOTherma-Pad.
anyhelpnow: auf dem Weg zum Amazon der Dienstleistungsbranche
Die Digitalisierung verändert alles. Auch die Dienstleistungsbranche. Wie ein junges Start-up aus dem Saarland Meilensteine hierfür setzt und was hinter „anyhelpnow“ steckt.

Senior*innen während der Gartenarbeit, Studierende beim Einzug in die erste eigene Wohnung oder Tech-Laien, die mal wieder an der Einrichtung ihres WLAN-Routers scheitern. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen praktische Hilfe. Genau hier setzt das junge Start-up anyhelpnow aus dem saarländischen Kirkel zusammen mit Gründer Sascha Schick an. „Eine Plattform, die Menschen zusammenbringt: Menschen, die Dienstleistung suchen, mit Menschen, die diesen Service erbringen können“, erklärt der erfahrene CEO. Das Credo: Dienstleistungen finden und buchen – so einfach wie Online-Shopping.
Sascha Schick blickt als technisch versierter Geschäftsmann auf über zwanzig Jahre Branchenerfahrung zurück. Als früherer Global Director for Digitalization & IT der Schweizer Amcor Group GmbH hat sich Schick bereits früh mit digitaler Transformation und innovativen Geschäftsmodellen auseinandergesetzt. Auch das Gründen ist ihm nicht neu. Vor ungefähr zehn Jahren entwickelte er mit zwei Kollegen praktischarzt, eine Stellenbörse für Ärzt*innen. Diese hat sich seitdem als Nummer-1-Jobbörse für diese Berufsgruppe etabliert. Während der Pandemie fasste Schick letztendlich erneut die Entscheidung: Neugründung.
Connecten ist das Stichwort
Das Portal fungiert als End-to-End-Wegbegleiter sowohl für Kund*innen als auch für Dienstleister*innen. Es schafft Zugang zu Dienstleistungen aller Art und liefert andersherum Raum zum Anbieten. „Anyhelpnow ist eine breit aufgestellte Online-Dienstleistungsvermittlung, die wie ein digitales Sammelbecken von Skills betrachtet werden kann“, führt Schick aus, „Skills, die angeboten und gebucht werden können. Skills, die gebraucht werden.“
Die Teilwirtschaft und das Verbinden von Menschen sind Grundbaustein der Idee. Privatpersonen, Profis oder Unternehmen richten sich als Helfer*innen einen kostenlosen Account ein und bieten ihre Expertise oder die entsprechenden Ressourcen für Kund*innen an. Diese wiederum suchen auf der digitalen Plattform nach bedürfnisorientierten Lösungen. Können Helfer*innen eine Service-Anfrage bedienen, heißt es Matchtime. Das alles über wenige Klicks.
In der Fülle liegt die Würze
Dienstleistungen stehen und fallen mit dem Angebot. Sascha Schick und sein Team sind sich dessen sehr wohl bewusst und bieten aktuell 18 Service-Kategorien auf der Plattform an. Fachwissen und verfügbare Hilfe erfahren Kund*innen aus Branchen aller Art. Von Kfz oder Handwerk über Beauty und Kosmetik bis hin zu Beratungen und Coaching. Ob als DJ, Trauredner*in, IT-Nerd oder Fotograf*in – Kreativität in den Kategorien wird großgeschrieben.
„Das ist mit das Schönste überhaupt“, führt Schick aus, „Dienstleister*innen gestalten das Kategorienangebot mit und füllen mit kreativen Ideen den Service weiter aus.“ Die Angebote erweitern sich und Services rund um Ernährungsberatung, Haus & Klima oder Digitalisierung sind dafür aktuelle Beispiele. „Auch hier geht es um das Miteinander und das Zusammenkommen. Die Kapazitäten und die Kompetenzen unserer Members lassen das Portal kontinuierlich wachsen“, so Schick.
Helfer*innen beeinflussen also die mögliche Auswahl an Kategorien auf der Plattform. Einzelpersonen legen los, sobald sie sich mit einer gültigen Steuernummer und einem Gewerbeschein angemeldet haben. So entsteht das Netzwerk und füllt sich sowohl mit Studierenden, (Früh-)Rentner*innen oder Arbeitnehmenden im Nebenerwerb als auch mit Unternehmen, die ihre Reichweite und ihre Online-Sichtbarkeit erweitern wollen. Die Hilfesuchenden wählen schließlich nach ihren aktuellen Bedürfnissen aus. „Eine Win-win-Situation“, fasst Schick zusammen.
Innovation und soziales Engagement gehen Hand in Hand
Die Dienstleistungsbranche steht vor einer möglichen Krise. Digitalisierung erlaubt vielen Unternehmen Personal einzusparen. In Hotlines leitet einen die Computerstimme so lange weiter, bis man keine Lust mehr hat, in Supermärkten gibt es immer mehr Selbstzahlungskassen und selbst in den Cafeterien scannen Geräte das Tablett voller Essen mit anschließender Kartenzahlung. Zeitgleich spricht ganz Deutschland über den Fachkräftemangel. Doch Innovation und soziales Engagement im Rahmen der Digitalisierung widersprechen sich nicht.
„Die Unterversorgung mit Branchenfachkräften ist eines der Probleme unserer Zeit. Wir wollen als Problemlöser fungieren und zwischen der großen Nachfrage und der geringen Versorgung Gleichgewicht schaffen“, erklärt Schick, „ein Weg dahin ist die Vermittlung von Privatpersonen mit Expertise und deren legaler Vermarktung.“
Unternehmen profitieren ebenfalls. Digitaler Ausbau, größere Reichweite und Tools, wie der integrierte Terminkalender, womit auch außerhalb der Geschäftszeiten online über anyhelpnow Termine vereinbart werden können. Der voll digitalisierte End-2-End-Prozess sorgt außerdem dafür, dass alle Schritte, von der Anfrage bis hin zur abschließenden Zahlung, über die Plattform laufen. Ganz nach dem Uber-Prinzip fragen die Kund*innen Services mit wenigen Klicks an und finden passende Angebote durch Kategorien- oder Keyword-Suchen. Preise und Zeiten obliegen dabei der Anbieter*in. Ob Studierende oder Rentner*innen, die sich was dazuverdienen wollen, oder kleinere Unternehmen, die eine Chance sehen, ihren Markt zu erweitern, das Start-up vergrößert Sichtbarkeit und Absatzmöglichkeiten.
„Anyhelpnow entwickelt die Dienstleistungsbranche neu“, ist Schick überzeugt, „egal ob du auf dem Sofa sitzt oder im Garten stehst, die Beschaffung der Dienstleistung ist so einfach wie das Online-Shopping. Dabei sind wir 24/7 bei unseren Kund*innen und verbinden die Hilfesuchenden direkt mit der passenden Dienstleistung.“
Blick in die Zukunft
Anyhelpnow hat große Pläne für die Zukunft. Schicks Wunschszenario ist eine deutschlandweite Abdeckung mit Matches zwischen Hilfesuchenden und Helfer*innen bis zur Mitte nächsten Jahres. Die Ausweitung als marktführende digitale Anlaufstelle auf die gesamte DACH-Region ist der nächste Schritt.
Für das vierte Quartal 2023 ist außerdem ein Entertainment- und DIY-Bereich geplant. Video-Tutorials und umfangreiche Anleitungen helfen dabei, Probleme selbst zu lösen. Reifenwechsel, Einrichtung von Smart-TVs oder die Verschönerung des Gartens – Schritt für Schritt zeigt anyhelpnow Lösungswege auf. Wer dennoch nicht weiterkommt, dem bietet die Plattform eine weitere Option: eine integrierte Video-Chat-Funktion. „Noch leichtere Wissensvermittlung und mehr Hands-on-Mentalität ermöglichen die Chance, auch größere Probleme zu lösen, ohne sich praktische Hilfe vor Ort bestellen zu müssen“, so Schick.
Die Ziele sind deutlich: Probleme schnell und kompetent lösen, Hilfe dort anbieten, wo sie gebraucht wird, und die digitale Arbeitswelt von morgen schaffen. Für Schick ist klar: Sein Unternehmen wird einen deutlichen Bedarf am Markt decken und gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Fachkräftemangel entgegenwirken, Nebenverdienste schaffen, Hilfe jeder Art anbieten und Hands-on-Mentalität stärken. So will anyhelpnow die Dienstleistungsbranche grundlegend verändern.
Ma°alahi: deutsches Design trifft chinesische Handwerkskunst
Die Kommunikationsdesignerin Jennifer Laible gründete Anfang des Jahres ihr Label Ma°alahi und erfüllte sich damit zugleich ihren Traum vom eigenen Design-Shop.

Ma°alahi ist hawaiianisch und bedeutet, wenn man es auf deutsch übersetzt, Einfachheit. Jennifer Laible hegt eine große Leidenschaft für Hawaii, und zwar nicht für nur die beeindruckende und abwechslungsreiche Natur, sondern auch die schlichte Eleganz seiner Kultur und Sprache. Da war der Name für ihr neues Label schnell gefunden: Ma°alahi.
Die studierte Kommunikationsdesignerin hatte schon lange vor, einen eigenen Shop aufzubauen. „Als Designerin liebe ich schicke und smarte Produkte, die bis ins Detail clever durchdacht sind. Mein Label Ma°alahi steht daher für Dinge, die nicht nur wunderschön, sondern auch vielseitig und flexibel einsetzbar sind“, so Jennifer Laible.
Accelerator Programm half beim Gründen
Doch zunächst absolvierte Jennifer Laible bei Ekaterina Arlt-Kalthoff, Inhaberin von StartUpMOM, ein bundesweites Accelerator Programm, das ausschließlich für Mütter, die ihr eigenes Unternehmen gründen möchten, konzipiert wurde. „Da ich keinerlei finanzielle Unterstützung beispielsweise durch staatliche Förderung für Ma°alahi erhalten habe, war es mir wichtig, über alle Bereiche, die zu einer seriösen und professionellen Unternehmensgründung gehören, informiert zu sein“, erläutert Jennifer Laible. So wurde ihr schnell klar, dass sie einige Teile wie beispielsweise den Aufbau der Website, den Vertrieb und die Pressearbeit auslagern würde. „Da ich Mutter von drei Kindern bin und nebenberuflich gegründet habe, habe ich mich entschieden, einige Aufgaben in professionelle Hände zu geben. Das hat mir sehr geholfen, ist viel effektiver, erfolgreicher und spart natürlich Zeit.“
Ma°alahi produziert in limitierte Stückzahl
Ma°alahi ist eine Manufaktur. Somit werden die Kollektionen ausschließlich und exklusiv in einer limitierten Auflage von 100 Stück produziert. „Wenn die Produkte ausverkauft sind, werden sie nicht wieder neu aufgelegt. Somit bewahre ich für meine Kund*innen eine – wie ich finde – wertvolle Exklusivität. Sie bekommen von mir keine sogenannte Massenware. Das ist mir sehr wichtig“, betont die Gründerin.
Das farbenfrohe Sortiment ist einfach, aber clever durchdacht und flexibel einsetzbar. So lassen sich die Taschenanhänger beispielsweise auch als Schlüsselanhänger nutzen. „Mit den Taschenanhängern hat alles angefangen“, erinnert sich Jennifer Laible. „Und weil ich es persönlich gernhabe, wenn alles zusammenpasst, habe ich noch ein großes Tuch dazu entworfen.“ Nach und nach entwickelte die Designerin noch weitere Ideen und hat mittlerweile ihr Angebot um etliche Stücke erweitert. „Sie passen sich jedem Style an und lassen sich zu allen Outfits perfekt kombinieren“, so die Designerin.




Zur Kollektion von Ma°alahi gehören neben den Taschenanhängern, Scrunchies, Schmuck, Haarbänder, Seidenschals und Seidentücher (c) Ma°alahi
Zur Kollektion von Ma°alahi gehören neben den Taschenanhängern, Scrunchies, Schmuck, Haarbänder, Seidenschals und Seidentücher. Jennifer Laible entwirft sie in ihrem Studio in Moers bei Düsseldorf und lässt sie in China aus hochwertiger 100-prozentiger Seide anfertigen. „Ich finde Seide ist eine besonders edle, tierische Naturfaser, die bekannt für ihren Glanz und ihre hohe Reißfestigkeit ist. Sie wird traditionell aus den Kokons von Seidenraupen gewonnen, den Larven, der aus China stammenden Seidenspinner. Daher war für mich von Anfang an klar, dass ich meine Produkte im Ursprungsland der Seide fertigen lasse.“ Diese einzigartige Kombination aus deutschem Design und traditioneller, chinesischer Handwerkskunst macht die Kollektion zu etwas Besonderem und hebt sie von anderen ab.
Eigene Kollektionen für renommierte Unternehmen
Als zusätzliches Angebot von Ma°alahi und auf Anfrage designt die Inhaberin auch exklusive Kollektionen für Unternehmen oder Organisationen. So hat sie beispielsweise für den renommierten Red Club, einem female Business Club, bereits eine eigene Produktreihe entworfen und produziert. „Wenn ich ausschließlich für meine Kundinnen und Kunden etwas entwerfe, frage ich vorher nach deren Vorstellungen und Wünschen, wie Farbgebung, Logo oder Mustern. Doch oftmals überlassen sie mir das Design und an meinem Entwurf wird wenig verändert.“
Ma°alahi ist aktuell ein reiner Online-Shop. „Ich plane aber kurzfristig bundesweit Partner zu finden, die meine Kollektionen nach dem Shop-im-Shop-Prinzip in ihren Geschäften vertreiben. Zudem nehme ich weiterhin mit einem eigenen Stand an populären Messen und Märkten teil, um Ma°alahi noch weiter bekannt zu machen“, so die Unternehmerin.
FreeMOM: Freelancing-Power für Working Moms
Anika Schmidt und Lena Pieper sind davon überzeugt, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind und bieten mit FreeMOM eine alternative Lösung im Bereich weiblicher Fachkräftemangel.

FreeMOM ist die erste Freelancing-Plattform für die Zielgruppe Working Moms. Das Start-up hat sich auf die rechtssichere Vermittlung von ortsunabhängigen, familienfreundlichen Freelancing-Projekten zwischen selbständigen Müttern und Unternehmen spezialisiert. FreeMOM wurde Anfang 2022 von Anika Schmidt und Lena Pieper gegründet – beide Expertinnen im Bereich Human Resources. Zusammen bringen sie es auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Personalerinnen in Leitungs- und Expertinnenfunktionen, verfügen über eine Ausbildung als Coach und haben unter anderem Change- und Transformationsprozesse in internationalen Konzernen begleitet.
Lena entschied sich nach ihrer Elternzeit, ihre Festanstellung aufzugeben und sich als Freelancerin im Bereich Human Resources selbständig zu machen. Sie entdeckte die Vorteile des Freelancing-Modells und erkannte das Potenzial für Working Moms. Doch zeigte die Erfahrung mit anderen Freelancing-Plattformen, dass Working Moms mit Remote-Fokus nicht deren Zielgruppe sind. „Obwohl die Jobs als remote ausgeschrieben waren, war oft ein hoher Vor-Ort-Anteil notwendig. Projekte, die mit weniger als 30 bis 40 Stunden pro Woche zu erledigen sind, sind selten zu finden“, so Lenas Erkenntnis.
Mütter: eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt
Aus ihrer beruflichen Erfahrung im Recruiting wissen die Gründerinnen, dass die meisten Unternehmen seit vielen Jahren Probleme mit der Besetzung von Stellen haben. Die durchschnittlichen Vakanzzeiten liegen aktuell bei 130 Tagen. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Teammitglieder überlastet sind und die geplanten Ziele des Unternehmens nicht erreicht werden. Die Einnahmenausfälle durch Personalmangel werden bis 2030 mit 500 Mrd. Euro kalkuliert. Doch die Stellenbeschreibungen und gelebten Arbeitsmodelle ändern sich noch wenig.
Anika und Lena fragten sich, warum Freelancing immer nur als sogenanntes Feuerlöschen angesehen wird und nicht als alternativer Karrierepfad. Zusammen gründeten sie FreeMOM, um sowohl Frauen in der Mutterschaft als auch Unternehmen dabei zu helfen, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
Die Gründerinnen sind überzeugt davon, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind. Zudem ist der Umgang mit arbeitenden Müttern im Unternehmen bis heute nicht einfach. Jede Mutter hat nach der Elternzeit einen Anspruch auf eine gleichwertige Position in Teilzeit. Aber das ist in der Realität oft nicht umsetzbar. Studien belegen: Nach der Rückkehr in ihre Unternehmen müssen sich rund zwei Drittel der Mütter mit weniger zufrieden geben: weniger Einfluss, vermindertes Einkommen und geringere Karrierechancen.
Knapp 40 Prozent der Mütter arbeiten weniger als 20 Stunden pro Woche, aber nur 12 Prozent sind damit zufrieden. Jedoch verändert Mutterschaft die Prioritäten im Berufsleben: Flexibilität und Vereinbarkeit treten in den Fokus. Anika und Lena sind selbst Mütter und wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Zudem wissen sie, dass Vereinbarkeit immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Doch leider fehlt es ihrer Meinung nach noch allzu oft an Konzepten und passenden Arbeitsmodellen. „Mutter werden heißt grundsätzlich ,Umdenken‘ – auch beruflich. Doch weil wir uns beruflich nicht von heute auf morgen verändern können, setzt FreeMOM da an, wo wir sofort mitwirken können: beim Arbeitsmodell“, so Lena.
Auf die „Mompetenzen“ kommt es an
„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Fachkräftemangel neu gedacht werden muss“, erklärt Anika Schmidt. Denn es stünden laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem Arbeitsmarkt knapp 840.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung, könnten alle Frauen mit Kindern so arbeiten, wie sie es gern möchten. Für die Gründerinnen von FreeMOM ist Freelancing das passende Arbeitsmodell für Mütter. „FreeMOM möchte Müttern ihre berufliche Kompetenz und Sichtbarkeit zurückgeben und ihnen eine echte Alternative zu herkömmlichen Arbeitsmodellen bieten. Dadurch liefern wir gleichzeitig Unternehmen eine alternative Lösung im Bereich Fachkräftemangel und geben Diversität mehr Raum“, so Co-Founderin Anika.
Die Plattform bietet den sogenannten Freelancing Moms oder auch FreeMOMs die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen, das ihre Kompetenzen, bisherigen Erfahrungen und Arbeitspräferenzen repräsentiert. Die Gründerinnen haben hierzu das Schlagwort „Mompetenz“ entwickelt. Mit diesem Profil können sie von interessierten Unternehmen gefunden werden oder sich auf Projektinserate von registrierten Unternehmen bewerben. Die Höhe des Matching Scores zeigt beiden Seiten an, wie gut Fach-Skills und Projektanforderungen zueinander passen. Gleichzeitig berücksichtigt der FreeMOM-Algorithmus aber auch, wie gut Werte und Kultur zwischen Freelancing Mom und Unternehmen übereinstimmen.
Beide Parteien können dann direkt via Chat in Kontakt treten und die Rahmenbedingungen für die Projektabwicklung besprechen. Finden sich Freelancerin und Unternehmen über die Plattform als „Perfect Match“, unterstützt FreeMOM sämtliche administrativen Prozesse von der Vertragserstellung, Stundenerfassung bis hin zur Bezahlung, um die Vermittlung möglichst intuitiv und sicher zu machen. Denn die Gründerinnen wissen, dass die Zeit von Müttern und Unternehmen kostbar ist und Unternehmen einfache und rechtssichere Prozesse suchen. Mit diesem umfassenden und rechtssicheren Service will sich die Plattform deutlich von anderen Freelancing-Plattformen abheben.
Echte New Work
FreeMOM bietet außerdem Informations- und Lernangebote: FreeMOM Learn. Hier können sich die FreeMOMs zu sämtlichen Fragestellungen zum Thema Freelancing, New Work und auch Vereinbarkeit informieren sowie an Online-Trainings teilnehmen. Anika Schmidt und Lena Pieper sind sich sicher, dass viele Mütter nicht den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben, weil einige Fragen noch unbeantwortet sind: Kann ich das alles? Wie mache ich das eigentlich? Wo finde ich denn dann neue Aufträge? Bei all diesen Fragen möchte FreeMOM mit dem Programm „In 30 Tagen zur FreeMOM“ unterstützen und Antworten liefern sowie die Mütter Stück für Stück auf ihrem Weg begleiten.
FreeMOM ist seit dem 14. Mai 2023, zugleich Muttertag und „Tag des Freelancers“, für interessierte Freelancing Moms online. Für Unternehmen wurde FreeMOM im Juli gelaunched. „Ein vollkommen neues Konzept, das den Kompetenzen, die die Mütter während der Elternzeit erworben haben, und den neuen Werten noch besser gerecht wird – nämlich echte New Work“, resümiert Lena und ergänzt: „Unsere Plattform möchte die (Arbeits-)Welt ein Stückchen besser machen.“
Natch: Zahnpasta-Tabs statt Tube
Die Natch-Gründer Heber Gonzalez und Norbert Richard Meinike bieten eine nachhaltige Alternative zur Zahnpasta-Tube: vegan und frei von künstlichen Zusatzstoffen.

Eigentlich drückt man wortwörtlich auf die Tube, um sich die Zähne zu putzen. Cremige Zahnpasta quilt auf die Bürste und los geht´s. Mit Natch-Produkten funktioniert es etwas anders. Man kaut die Zahnpasta in Tablettenform so lange, bis eine cremige Textur entsteht.
Wieso Zahnpflege bei dem Start-up anders aussieht, ist den Gründern Heber Gonzalez und Norbert Richard Meinike zufolge auf die Nachhaltigkeit und die Inhaltsstoffe der Zahnpasta-Tabs zurückzuführen.
Vegan, natürlich und umweltschonend
Herkömmliche Zahnpasta wird mit Wasser hergestellt und in Plastik-Tuben aufbewahrt. “Die landen dann auf den Mülldeponien, in Flüssen und Meeren. So eine Tube braucht 500 Jahre, um in der Natur zu verrotten”, sagt Meinike. Daher nutze man bei Natch nachfüllbare Braunglasflaschen mit Aluminiumdeckel als Verpackung.
Die Inhaltsstoffe seien ausschließlich vegan und natürlich. Auch Fluorid, das eigentlich den Zahnschmelz stärkt, wird durch einen Stoff ersetzt, den man “bedenkenlos herunterschlucken” kann. Es handelt sich dabei um ein Calcium-Phosphat, das helfe, den Zahnschmelz zu remineralisieren.
Im Sortiment gibt es neben Zahnbürsten aus Bambus, vier Tabsorten. “Dr. Shaman” für sensible Zähne, “Screaming Polar Bear” mit Pfefferminze für frischen Atem, “So Black, So White” mit Aktivkohle für weiße Zähne und “Wake-up Call” mit Matcha für Energie am Morgen.
Mehr zu Nach seht ihr am Montag, 11. September, in Der Höhle der Löwen auf Vox. Ebenfalls dabei: Vegablum, AnimalChat, KitchBound und scentme.