Metaverse: Virtuelle Realität trifft digitalen Handel

Autor: Manfred Scholz
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Das Metaverse ist kein futuristischer Technologie-Spielplatz. Es bietet vielerlei Möglichkeiten für innovative Verkaufs- und Marketingstrategien und kann der entscheidende Gamechanger im digitalen Handel sein.

Unsere Welt verändert sich durch digitale Technologie. Mit dem Aufkommen des Metaversums (Metaverse), einer Art virtueller Welt, wird diese Veränderung noch größer. Das Metaverse ist mehr als nur ein weiterer Schritt in der Digitalisierung – es ist eine ganz neue Stufe, in der wir Dinge erleben und interagieren können sowie Unternehmen und Menschen nicht nur existieren, sondern auch Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln. Diese Art von Welt, die wir bisher nur aus Science-Fiction kannten, ist jetzt Realität und hat großes Potenzial. Umso wichtiger ist es, das Metaverse zu erforschen und zu verstehen, wie es den weltweiten Handel beeinflusst.

Metaverse als Gamechanger

Schauen wir uns das Metaverse an – eine beeindruckende Sammlung von virtuellen Welten, die mit unserer echten Welt verbunden sind. Das Erstellen dieser digitalen Welten zeigt, wie klug und kreativ Menschen sein können. Jedes kleine Detail in dieser Umgebung zeigt, was moderne Technologie alles kann. Was bedeutet das aber für den Handel? Das Metaversum ändert grundlegend, wie wir Dinge kaufen und verkaufen. In einer normalen Geschäftssituation können wir Dinge nur physisch berühren und sehen. Im Metaverse ist das anders. Man kann ein digitales Produkt aus allen Blickwinkeln betrachten, es in einer simulierten Umgebung ausprobieren und sogar mit anderen Leuten darüber sprechen.

Wie beeinflusst das die Käufer*innen? Es verändert alles. Käufer*innen können jetzt eine viel engere Verbindung zu den Produkten und Dienstleistungen herstellen, die sie erwerben. Sie können Produkte auf eine Art und Weise erleben, die vorher nicht möglich war. Das kann dazu führen, dass Kund*innen zufriedener sind und mehr kaufen. Im Metaverse ist der Kauf von Produkten nicht nur eine Transaktion, sondern ein Erlebnis, das so individuell, so einnehmend und so echt sein kann, dass es unsere herkömmlichen Ideen von Produktdesign und Marketing verändert. Es ist eine neue Ära des Handels, die gerade erst beginnt.

Die Vorteile für Unternehmen

Die virtuellen Welten ermöglichen ganz neue Arten von Interaktionen und Beziehungen. Sie können die Art, wie wir kommunizieren und uns beteiligen, komplett verändern. In der echten Welt sind unsere sozialen Aktivitäten oft durch Raum und Zeit begrenzt. Im Metaverse können wir überall und jederzeit interagieren, und wir können diese Interaktionen auch anpassen und steuern. Ob wir Erlebnisse in virtuellen Gemeinschaften teilen, an weltweiten Veranstaltungen teilnehmen oder einfach nur einen ruhigen Moment mit Freunden auf der anderen Seite der Welt genießen – das Metaverse generiert soziale Erlebnisse, die in der echten Welt nicht möglich wären.

Das Metaverse ermöglicht auch eine neue Art des sozialen Lernens und Austauschs. In einer simulierten Umgebung können wir neue Fähigkeiten lernen, Ideen austauschen und uns auf eine Weise weiterbilden, die sowohl effektiv als auch unterhaltsam ist. Das schafft eine gesellschaftliche Atmosphäre, die Lernen und Wachstum fördert. Es öffnet sich der Weg für eine weltweit vernetzte Gemeinschaft, die auf Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis beruht. So bietet das Metaverse also nicht nur neue Chancen für Handel und Wirtschaft, sondern auch für soziale Interaktionen und Gemeinschaften. Es zeigt eine Zukunft, in der Technologie nicht nur ein Werkzeug, sondern ein wichtiger Teil unseres sozialen Lebens ist. Mit seiner grenzenlosen Reichweite und seiner Fähigkeit, echte und bedeutende menschliche Beziehungen zu schaffen, stellt das Metaverse eine spannende neue Welt für soziale Beteiligung und Gemeinschaftsbildung dar.

KI und Blockchain im Metaverse

Künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain spielen im Metaverse eine essenzielle Rolle. Sie helfen dabei, alles effizienter und sicherer zu gestalten. KI hilft, die Interaktionen der Benutzer*innen im virtuellen Raum zu steuern, persönlicher zu machen und zu verbessern. Sie ermöglicht sehr realistische Avatare und kluge Helfer*innen, die uns durch die virtuellen Umgebungen führen. Außerdem hilft KI dabei, den Datenverkehr im Metaverse zu analysieren und zu verwalten, wodurch das System effizienter wird. Die Blockchain sorgt dafür, dass alles transparent und sicher ist. Sie ermöglicht sichere Geschäfte und hilft dabei, zu bestätigen, wer etwas besitzt. Sie ermöglicht den Handel mit digitalen Gütern und schützt virtuelles Eigentum. Die Blockchain hilft auch dabei, Gemeinschaften zu fördern, in denen die Benutzer*innen Kontrolle über ihre eigenen Daten und Interaktionen haben.

Die ersten Schritte zur Einrichtung eines Unternehmens im Metaverse

Als Unternehmer*in im Metaverse zu starten, kann am Anfang vielleicht beängstigend wirken. Aber die Möglichkeit, Teil dieser aufkommenden digitalen Welt zu sein, ist einfach zu spannend, um sie nicht zu nutzen. Wenn man ein Unternehmen im Metaverse gründen möchte, sollte man als Erstes überlegen, wie das Unternehmen dort aussehen und was es dort machen soll. Das Metaverse erlaubt viele verschiedene Arten von Unternehmen, von virtuellen Geschäften über große Produktionsstätten bis hin zu komplexen Dienstleistungsorganisationen. Zudem muss man sich auch mit den rechtlichen und ethischen Fragen beschäftigen, die ein Unternehmen im Metaverse betreffen. Dazu gehören Datenschutz, geistiges Eigentum und fairer Handel. Man muss diese Dinge gut verstehen, um ein verantwortungsvolles Unternehmen zu führen und das Vertrauen der Benutzer*innen zu gewinnen.

Der erste Schritt sollte immer sein, einen klaren Geschäftsplan zu erstellen. Dieser sollte die Vision des Unternehmens, seine Ziele und die geplanten Schritte zur Erreichung dieser Ziele enthalten. Feedback einholen und ständig mit den Benutzer*innen im Gespräch bleiben, ist dabei sehr wichtig. Ein Unternehmen im Metaverse zu gründen, bietet eine spannende Chance für Kreativität und Innovation. Mit guter Planung und strategischem Denken kann jedes neue Unternehmen erfolgreich in dieses neue digitale Zeitalter einsteigen und sich in der schnell wachsenden Welt des Metaverse einen Namen machen.

Vermarktungsstrategien für Metaverse-Start-ups

Werben im Metaverse ist eine spannende Herausforderung. Unternehmen müssen ihre bisherigen Werbestrategien überdenken und neue, kreative Wege finden, um sich zu zeigen. Es geht nicht nur darum, die echte Welt in eine virtuelle zu verwandeln. Es geht auch darum, ganz neue Wege zu finden, wie man mit den Leuten reden und interagieren kann. Erfolgreiche Werbung im Metaverse kann darauf abzielen, die Nutzenden wirklich in die Welt der Marke einzubeziehen und ihnen interaktive Erlebnisse zu bieten. Marken können eigene virtuelle Welten erstellen, in denen die Nutzenden die Produkte und Dienstleistungen auf neue, kreative Weisen kennenlernen können. Das kann von virtuellen Anproben bis zu interaktiven Produktvorführungen reichen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos.

KI kann dabei ein wichtiges Werkzeug sein. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen genaue Nutzer*innenprofile erstellen sowie maßgeschneiderte Angebote und Erlebnisse bieten. Auch KI-basierte Analysetools können genutzt werden, um zu verstehen, was die Nutzenden mögen und wie sie sich verhalten, um so die Werbekampagnen besser zu gestalten.

Allerdings ist es wichtig, die Nutzenden nicht mit zu viel Werbung zu überlasten und sorgfältig mit ihren Daten umzugehen. Übertreibt man es, könnte das Vertrauen der Nutzenden schnell zerstört sein und dem Ruf des Unternehmens langfristig Schaden zugefügt werden.

Community-Building im Metaverse

Für ein erfolgreiches Unternehmen im Metaverse ist es wichtig, starke Gemeinschaften aufzubauen. Diese Gemeinschaften tauschen sich untereinander aus und interagieren miteinander. Das bringt das Metaverse zum Leben und treibt dessen Entwicklung voran. Beim Aufbau einer Gemeinschaft geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der die Nutzenden sich beteiligen, zusammenarbeiten und ein Gefühl der Zugehörigkeit haben. Der Aufbau solcher Gemeinschaften kann anders aussehen als in traditionellen sozialen Medien. Im Metaverse können Unternehmen ihre Beziehung zu den Nutzenden vertiefen, indem sie interaktive Erlebnisse und Events anbieten. Eine Möglichkeit wäre, regelmäßige Treffen, Workshops oder Events in der virtuellen Welt zu veranstalten. So können die Nutzenden nicht nur mehr über die Produkte und Dienstleistungen erfahren, sondern auch ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl entwickeln.

Das Einbringen von Spielelementen (Gamification) kann ebenfalls dazu beitragen, die Nutzenden aktiver zu machen und eine treue Gemeinschaft aufzubauen. Belohnungssysteme, Wettbewerbe oder Aufgaben könnten dazu genutzt werden, um mehr Interaktionen zu fördern und den Nutzenden eine motivierende und unterhaltsame Erfahrung zu bieten. Es ist aber auch wichtig zu betonen, dass der Aufbau einer Gemeinschaft im Metaverse auf Echtheit und Offenheit basieren sollte. Unternehmen sollten auf die Bedürfnisse und Rückmeldungen ihrer Gemeinschaft hören und darauf reagieren. So können sie eine positive und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Nutzenden aufbauen.

Kosten und Investitionen

Eine Präsenz im Metaverse aufzubauen, erfordert sorgfältige Planung und finanzielle Investitionen. Die Kosten können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise vom Unternehmenstyp oder den Fragen, wie stark man präsent sein und wie viel man in Technologie investieren möchte. So könnte man unter anderem Geld ausgeben, um virtuelles Land zu kaufen, spezielle Avatare zu entwickeln oder Interaktionsfunktionen zu implementieren. Außerdem sollte man Investitionen für ständige Updates und Wartungsarbeiten einplanen, um mit der sich ständig ändernden Technologie mitzuhalten. Schließlich sind auch Investitionen in Werbung und Marketing notwendig, um in der dicht besiedelten Welt des Metaverse sichtbar zu bleiben. Deshalb ist eine genaue Finanzplanung durch Expert*innen notwendig, um sicherzustellen, dass der Einstieg in das Metaverse erfolgreich verläuft.

Fazit

Das Metaverse ist die neue digitale Welt, in der wir uns anders als bisher bewegen, einkaufen und miteinander in Kontakt treten. Es verändert unser Erleben und Lernen und bringt uns auf neue Weise mit Produkten in Verbindung. Technologien wie KI und Blockchain machen das Metaversum effizient und sicher. Unternehmen, die sich in dieser Welt engagieren wollen, müssen kreative Werbestrategien entwickeln, Gemeinschaften aufbauen sowie Geld in Technologie und Marketing investieren.

Der Autor Manfred Scholz ist Gründer des BlackRose Club und hat damit eine Nische in der Welt der gehobenen Lebensmittel geschaffen. Während der Corona-Pandemie übertrug er seine Geschäftsidee erfolgreich auf das Metaverse und wurde damit zu einem Pionier seiner Branche.

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Mut zur (Markt-)Lücke - diese Chancen bieten sich Start-ups derzeit im Casino-Bereich

Der Online Casinomarkt ist ein Wachstumsmarkt. In Deutschland gibt es nach der Freigabe des Online Glücksspiels gute Chancen für Gründer*innen. Mehr dazu liest du hier.

Die richtige Geschäftsidee zu finden ist für viele Gründer gar nicht so einfach. Das Wichtigste ist und bleibt immer noch das Produkt. Es muss ein Markt vorhanden sein. Im besten Fall sollte es sich dabei um einen Wachstumsmarkt handeln, in dem es noch keine oder nur sehr wenige Mitbewerber gibt. Genau an dieser Stelle geht es auch schon los. Es müssen Fragen geklärt werden wie, ob das Produkt eher regional ausgerollt werden soll oder ob geplant ist, auch über die Landesgrenzen hinweg zu operieren.

Genau diese Frage hat sich auch das noch relativ junge Start-up Rootz Limited gestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es einen internationalen Bedarf gibt. Die Rede ist von Online Casinospielen, die in mehreren Ländern über eine skalierbare Plattform angeboten werden können.

Wachstumsmarkt Online Casinospiele

Der Markt für Online Casinospiele ist schon seit Jahren ein Wachstumsmarkt, in dem Marktteilnehmer bei entsprechender Positionierung und mit Alleinstellungsmerkmalen schnell signifikante Marktanteile gewinnen können. Rootz Limited hat diese Lücke erkannt und sich an die Arbeit gemacht. Dabei sind die Gründer sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben mit wildz.de, wheelzgames.de und spinz.de gleich drei Plattformen beziehungsweise Marken an den Markt gebracht.

Geboten werden den registrierten Mitgliedern vor allem Online Spielautomaten von bewährten Providern wie Merkur, Novoline, NetEnt oder Pragmatic Play. Mehr wissenswerte Details gibt es im Test von onlinecasinosdeutschland.com, wo es Berichte zu Wildz Erfahrungen und den Wildz Spielen oder auch Erläuterungen zu Bonusangeboten für neu registrierte Spieler gibt.

Die drei Plattformen richten sich mit der Länderkennung .de hauptsächlich an deutsche Spieler. In Deutschland sind Online Glücksspiele an Spielautomaten seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages seit 2021 erlaubt. Es müssen jedoch einige Auflagen eingehalten werden. So muss beispielsweise durch eine Verifizierung der Spielerdaten anhand des Personalausweises sichergestellt werden, dass sich keine Minderjährigen im Online Casino anmelden und an den Automaten spielen.

Weiterhin gibt es die Auflage, dass Spieler nur maximal einen Euro je Spin an einem Automaten einsetzen dürfen. Auf die Einsätze wird zudem eine Steuer erhoben. Beliebte Features wie das Autoplay oder Turbo Drehs sind nicht zugelassen. Überdies dürfen Spieler höchstens 1.000 Euro auf ihr Spielerkonto einzahlen. Spieler, die ein auffälliges Spielverhalten aufweisen und sich beispielsweise eine Sperre eingerichtet haben, müssen an die Glücksspielbehörde zur Speicherung in der zentralen Datei Oasis gemeldet werden, damit sie sich bei keinem anderen Anbieter anmelden können.

Online Casinos - Aussichten für die Zukunft

Der Markt für Online Glücksspiele ist schon seit über einer Dekade gewaltig gewachsen. Während es Anfang der 2000er Jahre nur wenige tatsächlich seriöse Online Casinoanbieter auf dem Markt gab, sind in der Zwischenzeit hunderte von neuen Anbietern in den Markt eingetreten. Die Branche hat sich zudem im Laufe der Jahre zunehmend professionalisiert und ist heute ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor.

Nach einer Untersuchung der auf die Branche spezialisierten Unternehmensberatung H2 Gambling Capital, wurden in der Europäischen Union im Jahr 2020 rund 30,5 Milliarden Euro bei Online Gambling-Angeboten umgesetzt. Das entspricht in etwa dem jährlichen Gesamtumsatz auf dem europäischen Spielzeugmarkt. Weltweit waren es sogar über 200 Milliarden Euro Umsatz. H2 Gambling rechnet darüber hinaus bis zum Jahr 2026 mit einem Umsatz von über 50 Milliarden Euro. Die Wachstumsprognose kann anteilig auch auf den deutschen Markt mit seinen Sonderregelungen übertragen werden.

Das zeigt, dass hier für Gründer weiterhin gute Marktaussichten bestehen, wenn sie neu in den Online Glücksspiel- und Casinomarkt eintreten. Die anfänglichen Investitionskosten für die Einrichtung einer skalierbaren Online Casinoplattform liegen aktuell bei etwa 300.000 Euro, wobei bestimmte Features wie ein 24/7 Kundendienst oder Services für die technischer Betreuung der Plattform im Baukastensystem erworben werden können. Hinzu kommen Marketingkosten.

Grundvoraussetzung für den Betrieb einer Online Casinoplattform in Deutschland ist jedoch eine offizielle Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder mit Sitz in Halle an der Saale. Bislang haben etwa 40 Anbieter eine solche Lizenz erworben. Details zu den Anbietern finden sich auf der Whitelist, die auf der Webseite der Aufsichtsbehörde einsehbar ist.

Kosten im Blick behalten

Neben den Kosten der Einrichtung der Online Casinoplattform müssen Gründer laufende Kosten für den Spielbetrieb berücksichtigen. Personalkosten fallen dabei jedoch kaum ins Gewicht, da der Betrieb hauptsächlich online beziehungsweise digital erfolgt. Die meisten Kosten fallen für Kundenwerbung und für die Skalierung der Plattform an.

Es geht vor allem darum, möglichst viele Neukunden zu gewinnen und die Kunden nach Möglichkeit langfristig an die Marke zu binden. Hier fließt zum Beispiel viel Geld in Bonusangebote und Promotionen, um sich von anderen Anbietern abheben zu können. Mit zunehmend mehr Spielern müssen dann neue Serverkapazitäten gebucht werden, um einen stabilen Betrieb der Plattform zu gewährleisten.

Wichtig ist es auch, ausreichende Versicherungen zu besitzen, um besonders hohe Gewinne stets auszahlen zu können. Kosten für die Spiele fallen dagegen zumeist nicht an, da die Entwickler hier Provisionen auszahlen. Zu beachten ist auch, dass von den Spieleinsätzen hierzulande eine Spielsteuer an das Finanzamt abgeführt werden muss.

FRAMEN: Das eigene Business Model „re-FRAMEN“

Wie aus einem digitalen Familienbilderrahmen eine der führenden Content-Streaming-Plattformen für Digital-Out-of-Home-Werbung wurde.

Ursprünglich als B2C-Produkt konzipiert, hat FRAMEN seine Anfänge in der Vision, smarte Bilderrahmen in Haushalten zu etablieren. Diese sollten über ein Cloud-Streaming-System miteinander kommunizieren können, um es Familien zu ermöglichen, schnell und einfach die neuesten Bilder auf ihre jeweiligen Bilderrahmen zu übertragen und tausende Erinnerungen in Echtzeit in den eigenen vier Wänden zu teilen. „Wir wollten Familien und sich nahestehende Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden und Inhalte direkt in die Wohnzimmer von Freundinnen und Freunden streamen“, erinnert sich Dimitri Gärtner, CEO und Co-Founder von FRAMEN. „Wir haben bis heute Prototypen dieses Bilderrahmens in unserem Büro, um uns an unsere Anfänge zurückzuerinnern. Die holen wir auch immer gern raus, wenn wir neuen Partner*innen und Kund*innen von unserem Werdegang erzählen.“

Doch wie so häufig ändern sich Anfangsideen und Pläne schnell, so auch bei FRAMEN. Denn die Idee des 2018 in Berlin gegründeten Tech-Start-ups, neue digitale Bilderrahmen an Endkonsument*innen zu verkaufen, sollte bald überholt werden. Der Grund: Es waren weniger die Verbraucher*innen, die Interesse an FRAMEN bekundeten, als solche Zielgruppen, die bereits zahlreiche Bildschirme besaßen: die Hotellerie, Fitnessstudios und Arztpraxen. Über den daraufhin vollzogenen Wandel vom B2C- zum B2B-Produkt sagt Dimitri heute: „Das Interesse der Hotellerie, der Fitnessstudios und mehr war wegweisend für die zukünftige Entwicklung von FRAMEN. Gerade der Ausbruch der COVID-19-Pandemie war ein Katalysator, unser bestehendes Geschäftsmodell zu überdenken und zu adaptieren. Wir hatten ein Produkt bzw. eine Dienstleistung, die plötzlich auf einen zuvor unentdeckten Need traf.“

Content-Streaming in kommerziell genutzten Bereichen

Location-Betreiber*innen nutzten FRAMEN in den Pandemie-bedingten Lockdowns und Schließungen, um über die Ausspielung von Werbung auf bestehenden Screens passives Einkommen zu generieren. Und diese Strategie ging auf: Die Betreiber*innen erhielten zusätzliches Einkommen, Brands konnten ihre Werbebotschaften auf weiteren Screens platzieren und FRAMEN fand die für das Unternehmen entscheidende Marktlücke: Content-Streaming in kommerziell genutzten Bereichen. Das Unternehmen bot seine App nun kostenlos an und ermöglichte Werbekund*innen, ihre Inhalte auf besagten öffentlichen Bildschirmen zu platzieren. Die Hotels und andere Geschäfte, die diese Bildschirme bereitstellten, erhielten einen Anteil an den Werbeeinnahmen. So entstand ein neues Ökosystem und ein schier unendlich wachsendes Netzwerk an potenziellen Locations, denn schätzungsweise gibt es über eine Milliarde Bildschirme, die weder Zuhause sind noch als Smartphones eingestuft werden.

Heute gehört FRAMEN zu den führenden Content-Streaming-Plattformen für Digital-Out-of-Home-Werbung und erschließt weitere Branchen und Märkte. „Das Potenzial öffentlicher Screens ist immens“, sagt Dimitri. „Es gibt in Deutschland Millionen von bereits bestehenden Screens, die theoretisch wie praktisch problemlos an unsere Plattform angeschlossen werden können. Das Medium ,öffentlicher TV‘ ist noch lange nicht am Limit, dafür aber umso mehr unterschätzt. Wir können mit FRAMEN täglich mehr Menschen erreichen als jeder lineare Fernsehsender.“

Change lässt sich nur gemeinsam gestalten

Gründer*innen und Unternehmer*innen wissen: Veränderungsprozesse gehören zum Lebenszyklus von Unternehmen dazu – und sind doch immer auch anstrengend und gespickt mit Hürden und Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Auch im Fall von FRAMEN gab es diese: „Uns war bewusst, dass ein so drastischer Wechsel vom B2C-Produkt zur B2B-Plattform Herausforderungen und Risiken für das ganze Team bedeuten würde. Umso wichtiger war es, einen klaren Kompass zu behalten und einen Gemeinschaftssinn zu entwickeln, wohin die Reise hingehen soll. Change lässt sich nur gemeinsam gestalten, die Vision ist dabei dem Einzelnen übergeordnet“, reflektiert Dimitri heute diese Phase der Unternehmensentwicklung. „Deshalb war es wichtig, sich auf die neue Mission gemeinsam einzuschwören und das richtige Mindset für Wachstum zu kreieren. Heute können wir mit Freude sagen: Es hat sich ausgezahlt!“

Am Puls der Zeit bleiben und vorausdenken

Die Erfolgsstory von FRAMEN zeigt, wie sich junge Tech-Start-ups aufstellen sollten, um langfristig bestehen zu können: Vor allem ein agiles Unternehmens-Mindset ist hier entscheidend. „Während Corona gab es Zeiten, in denen sich täglich, manchmal stündlich die Prioritäten oder Entscheidungen geändert haben. Wer hier nicht agil und maximal flexibel reagierte, beispielsweise durch die Erschließung neuer Locations wie Tankstellen, konnte nur verlieren“, sagt Dimitri. Geht es nach ihm, brauchen insbesondere Marketing-Tech-Start-ups einerseits einen gewissen Weitblick, Potenziale und Trends frühzeitig zu erkennen, denn wenn der richtige Moment kommt, muss schnell agiert werden, um die sich bietende Chancen auch zu nutzen. Neben diesem Weitblick ist es laut Dimitri, der bereits seit Jahrzehnten im Marketing­bereich tätig ist, aber genauso wichtig, immer am Puls der Zeit zu bleiben: „Man kann noch so weitsichtig sein und alle möglichen Trends prognostizieren, am Ende kommt es doch meist anders als man denkt. Man muss auch nicht jedem neuen Trend hinterherlaufen, sondern mit klarem Fokus die eigene Vision vorantreiben und dabei stets nah beim (potenziellen) Kunden bzw. bei der Kundin sein.“

Chancen ergreifen und den eigenen Markenkern beibehalten

Die Wandlungsgeschichte von FRAMEN zeigt: Wer im richtigen Moment das Window of Opportunity nutzt und nah bei der Zielgruppe ist, kann erfolgreich sein. Doch gleichsam ist es für Start- wie auch Scale-ups entscheidend, den inneren Markenkern stets beizubehalten und sich von intrinsischen Werten leiten zu lassen. „FRAMEN gibt es bereits seit fünf Jahren, und seit etwa zwei Jahren in der Form, wie wir heute als Unternehmen auftreten. Wir arbeiten inzwischen mit vielen großen Brands und Publisher*innen zusammen, behalten uns unsere direkte, smarte und manchmal etwas freche Art, Dinge zu betrachten und mit Stakeholdern zusammenzuarbeiten, aber weiter bei“, erzählt Dimitri, und macht anderen Gründer*innen Mut, seinem Weg zu folgen: „Ein Unternehmen, das sich in seinen eigenen Prinzipien verrät und die eigene Attitude verliert, kann nichts gewinnen. Entscheidend für eine gesunde Company Culture sind vor allem die richtigen Leute – mit ihnen steht und fällt alles. Wir achten vor allem auf Potenziale, Verantwortungsbewusstsein, Balance zwischen Arbeit und persönlichen Interessen und einen respektvollen Umgang mit flachen Hierarchien.“

Vision 2030: Connect and create Communities

Entsprechend dem eigenen Anspruch, immer wandlungsfähig zu sein und den nächsten Schritt zu gehen, hat FRAMEN kürzlich eine „Vision 2030“ ausgerufen. Genaue Informationen sind zwar noch unter Verschluss, Dimitri verrät allerdings, wohin die Reise gehen soll: „In den vergangenen fünf Jahren haben wir FRAMEN vor allem als Content-Streaming-Plattform aufgebaut, durch die online Communities erschlossen werden können. Nun wollen wir sie nicht nur connecten, sondern einen Schritt weitergehen. Unsere Mission lautet deshalb: Connect and create Communities. Wir werden eine Plattform bauen, auf der sich Menschen vernetzen und austauschen können, die sich jeden Tag im Fahrstuhl, bei der Arbeit oder im Fitnessstudio treffen und die gleichen Interessen oder Ziele haben, aber noch nicht ins Gespräch gekommen sind. Denn nur so machen wir aus anonymen Menschengruppen echte Communities, die Mehrwerte stiften.“

Ob FRAMEN diese Vision bis zum Jahr 2030 tatsächlich erreicht, steht in den Sternen und kann bei einer so bewegten Reise, wie sie das Tech-Start-up hinter sich hat, heute nicht beantwortet werden. Dazu Dimitris abschließender Tipp: „Zelebriert kleine wie große Erfolge. Glaubt an das Unmögliche und probiert Neues aus. Und: Habt Spaß!“

beeskin: das Bienenwachswachstuch des Anstoßes

Wie sich das 2018 von Tina und Christian Sauer gegründete beeskin, Europas führender Hersteller von Bienenwachstüchern, gegen die mächtige Plastiklobby zur Wehr setzt.

Im Jahr 2018 ist Tina Sauer mit beeskin an den Start gegangen. Mit nachhaltigen Bienenwachstüchern hat sie eine Alternative zum Verpacken von Lebensmitteln geschaffen, die Plastikfolie (vor allem) in privaten Haushalten überflüssig machen soll. Christian Sauer, Tinas Mann und Mitgründer, der zuvor ein IT-Start-up erfolgreich auf die Beine gestellt hatte, entwickelte die Maschinen zur Herstellung der Bienenwachstücher. Die Nachfrage nach den Produkten steigt seit der Gründung kontinuierlich, das Produktionsteam in Berlin Zehlendorf wird größer und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Soweit die positiven Aspekte der beeskin-Story.

Denn immer wieder gibt es auch Störfeuer, wie zuletzt in Form einer Anzeige beim Landeskriminalamt Berlin. „Bei der Anzeige geht es um den Geruch von natürlichem Bienenwachs, der auf das eingepackte Lebensmittel übergehen könnte. Bienenwachs ist ein Lebensmittel und der Geruchsübergang wohl kein Vergehen, welches in irgendeiner Weise mit staatlichen Sanktionen einhergehen sollte“, erläutern die Sauers. „Wir können es uns nur so erklären, dass hier Einfluss von großen Playern ausgeübt wurde, denen selbst unser kleines Unternehmen ein Dorn im Auge ist. Schließlich stellen wir mit unserem Produkt in Frage, ob Plastikfolie im Haushalt notwendig und sinnvoll ist.“ Dazu später mehr.

Ein Beitrag zur Lösung des Plastikproblems

Die Bilder riesiger Plastikmüllinseln in den Ozeanen und von in Plastik verhedderten verendeten Tieren schockieren. Nicht weniger alarmierend sind Zahlen, nach denen jeder Mensch Plastik in der Größe einer Kreditkarte in sich trägt. Immer wieder gibt es Untersuchungen, die Plastik in Zusammenhang mit Krebserkrankungen bringen. Dies war auch der Gründungsauslöser für Tinas Gründung: „Ich habe drei Großeltern an Krebs verloren. Als meine Kinder zur Welt kamen, habe ich gesunde und umweltfreundliche Produkte gesucht und nicht immer gefunden. Also habe ich zusammen mit meinem Mann in unserer Küche getüftelt und ausprobiert, recherchiert und nochmals nachgeforscht, bis alles gepasst hat“, schildert die heute 40-Jährige.

Ergebnis des Tüftelns ist das ebenso smarte wie natürliche Produkt beeskin: Die nachhaltige Verpackungsalternative besteht aus Bienenwachs, GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle, Harz sowie Bio-Jojobaöl. Die Tücher sparen jede Menge Einweg-Plastikfolie und halten Lebensmittel länger frisch. Und auch die Nutzung ist kinderleicht: Das Bienenwachstuch wird einfach um Lebensmittel gewickelt oder über Schüsseln, Gläsern oder Behälter gelegt und leicht angedrückt. Durch die Handwärme haftet das Wachs an weichen Oberflächen sowie an sich selbst, im Kühlschrank wird es hart wie ein Deckel, es kann sogar eingefroren werden. Um das Produkt zu reinigen, genügt eine Wäsche unter kaltem bis lauwarmem Wasser mit etwas Biospülmittel. Die beeskin-Tücher sind durchweg nachhaltig und können garantiert ein Jahr wiederverwendet werden. Am Ende ihrer Lebensdauer können sie kompostiert oder als ungiftiger Feueranzünder verwendet werden.

Die Resonanz ist überwältigend, berichtet Tina: „Wir treffen den Nerv der Zeit. So viele Menschen sind geschockt von den Bildern von Lebensmitteln, die auf dem Müll landen, und den Plastikmüllmengen in Ozeanen, mitten in der Natur oder in unseren Städten. Sie suchen nach Alternativen und sind begeistert von unseren beeskins“, freut sich die Unternehmerin. „Uns erreichen und bestätigen auch persönliche Erlebnisse wie vom Picknick ganz ohne Müll oder den Brombeeren, die nicht wie üblich nach einem Tag verschimmelt waren.“

Das Wachstuch des Anstoßes

Den Eindruck der Nutzer*innen bestätigt nun eine Studie des unabhängigen Untersuchungs- und Forschungslaboratoriums UBF Altlandsberg. Das Gründungs-Duo hatte sie selbst in Auftrag gegeben: „Es ist uns wichtig, dass unser Wissen und unsere Erfahrung um die positiven Eigenschaften von beeskin von unabhängigen Expert*innen geprüft werden“, so Tina.

In der Studie wurde die Entwicklung von Bakterienkulturen auf Verpackungsmaterialien getestet. Dabei schnitten Plastikverpackungen besonders schlecht ab: Das zwar steril produzierte Plastik ist nach der Studie des UBF ein guter Nährboden für Bakterien. Für die Studie wurden Bakterienkulturen auf Plastikfolien und Bienenwachstüchern angelegt und die Proben für eine Woche bei sechs Grad Celsius gelagert. Die Auswertung ergab, dass das Bakterienwachstum auf den beeskin-Bienenwachstüchern im Vergleich zu Frischhaltefolie im Schnitt um 75 Prozent reduziert ist. Die Forschenden führen das vermehrte Bakterienwachstum bei Plastikfolie auf die durch das Plastik eingeschlossene Feuchtigkeit zurück, die einen idealen Nährboden für Bakterien bildet. Die Bienenwachs­tücher dagegen „atmen“ und lassen überschüssige Feuchtigkeit natürlich entweichen.

„Wir waren selbst von der Eindeutigkeit zugunsten unserer Bienenwachstücher überrascht“, so Christian. „Für uns erklärt sich daraus aber auch, warum die Plastikindustrie solch einen erbitterten Kampf gegen uns Mini-Anbieter führt. Hier geht es offenbar nicht nur darum, ein massiv umweltschädigendes Produkt um jeden Preis am Markt zu halten, sondern auch darum, ein Produkt als vermeintlich besser darzustellen als es letztlich ist.“

Die Plastiklobby setzt auf Bürokratie

Christian schildert, wie sie als Start-up die mächtige Plastiklobby kennenlernten, übrigens ein Wirtschaftszweig mit einem Umsatz von knapp 85 Milliarden Euro im Jahr 2021: „Mit einer Anhörung im Strafverfahren vom LKA Berlin. Strafrechtlichen Ermittlungen ausgesetzt zu sein, hatten wir uns bei Gründung der Firma nicht vorstellen können. Das LKA ist im Land Berlin zuständig für alle Vergehen, die Lebensmittel betreffen. Als Spezialgebiet sind diese ,Strafsachen‘ polizeilich genauso hoch aufgehängt wie Mord, Drogendelikte oder Sexualverbrechen. Glücklicherweise gab es eine kompetente Oberamtsanwältin, die das Verfahren übernommen und bezüglich des Vorwurfs von Straftaten mangels Tatverdachts eingestellt hat.“

Auch wenn es in diesem konkreten Fall – abgesehen von Stress und Kosten – für beeskin gut ausgegangen ist, bringen die Unternehmer*innen die dahinter befindlichen Mechanismen in Rage: „Es ist total paradox. Uns wurde vorgeworfen, dass wir ein natürliches Produkt verwenden. Dazu bemüht man eine EU-Verordnung, die besagt, dass Materialien oder Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln unmittelbar oder mittelbar in Berührung zu kommen, keine Bestandteile abgeben dürfen, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden oder eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung von Lebensmitteln oder eine Beeinträchtigung ihrer organoleptischen Eigenschaften herbeizuführen“, zitiert Tina, und ergänzt: „Im Gegensatz zu Plastik sind unsere Produkte ja eben nicht gesundheitsschädlich. So bestätigte das Bundesamt für Risikobewertung, dass aus einer Risikoperspektive eine leicht abweichende Sensorik eines Bienenwachstuchs keine toxischen Folgen für das eingepackte Lebensmittel hat. Deshalb strapaziert man den Aspekt organo­leptische Eigenschaften, also Geruch und Geschmack. Und welch Überraschung, Bienenwachstücher riechen genau danach, nach Bienenwachs. Dass dies offenbar wichtiger ist als der Aspekt Gesundheitsgefährdung macht mich schlichtweg fassungslos.“

Zwischenzeitlich dachten die Sauers tatsächlich daran, die Segel zu streichen und ihre Firma zu schließen. Doch das Feed­back ihrer Kund*innen und Handelspartner*innen bestärkt sie immer wieder aufs Neue darin, ihren Weg unbeirrt weiterzugehen und mit ihrem Produkt die Welt ein klein wenig besser, sprich plastikfreier zu machen.

FUNQ‘: Drei Freunde, eine Sirup-Mission

Wie drei Ex-Coca-Cola-Manager die Softdrink-Branche aufmischen und unser Trinkverhalten mit ihrem Superfruit-Sirup FUNQ‘ verändern wollen.

Den Schlüssel zu einem leckeren, zuckerarmen Softdrink ganz ohne Verpackung haben wir alle zuhause: hochwertiges Leitungswasser. Für fruchtig-frischen Geschmack darin und eine Extraportion Vitamine und Mineralstoffe will ab sofort FUNQ‘, der erste Superfruit­Sirup ohne Konservierungsstoffe und Süßungsmittel, sorgen. Doch wer steht hinter dem Getränk, das ganz Deutschland dazu bringen will, sich seinen Softdrink ab sofort selbst zu mixen?

Die FUNQ‘-Gründer Sebastian Kroth, Michael Schwarz und Fabian Roschig haben jahrelang bei Coca-Cola gearbeitet und den Konzern mit dem Ziel verlassen, ihre eigene Vision von der Zukunft des Trinkens zu verwirklichen. Bedeutet: lecker, kalorienarm und nachhaltiger. Denn: 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbrauchen wir laut einer Studie der Deutschen Umwelthilfe in Deutschland pro Stunde, das macht 16,4 Milliarden Flaschen pro Jahr. Und: Jede Plastikflasche legt dabei durchschnittlich 450 Kilometer zurück, bis sie im Regal landet.

Trinken neu gedacht

„Die Art, wie und was wir trinken, muss neu gedacht werden. Denn die Menschen werden in Zukunft vollkommen anders konsumieren. Der Trend geht hin zu gesünderem, individuellerem und vor allem nachhaltigerem Getränkegenuss, wobei sich die Lust auf leckeren, natürlichen Geschmack sehr wahrscheinlich nie verändern wird. Dieses Konsumentenbedürfnis wollen wir mit FUNQ‘ ganzheitlich erfüllen“, so CMO Sebastian.

CEO Michael ergänzt: „Ich lebe mit meiner Familie auf Mallorca. Wenn meine Kids mich fragen, warum da so viel Plastik im Meer schwimmt, dann ist das für mich auf jeden Fall ein Grund, dieses Problem aktiv anzugehen. Wir alle wollen für unsere Kinder schließlich eine Zukunft auf diesem Planeten.“

FUNQ‘ gibt es deshalb in recycelbaren Tetra Paks, wobei 82 Prozent der Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Das Tetra Pak erzeugt laut Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung im Vergleich zur PET-Flasche einen um 67 Prozent geringeren CO2-Abdruck. Selbst der Deckel ist aus Zuckerrohr. COO Fabian: „Wir arbeiten mit unserem Partner für Verpackungsmanagement kontinuierlich an noch besseren, innovativen Lösungen.“

Mithilfe von Mixologen und Barkeepern zur idealen Formel

„Jeder Weltklasse-Barkeeper stellt ausschließlich Dinge her, die er selbst trinken möchte. Meine Ansprüche sind riesig. Deshalb haben wir einen der besten Fruchtsirupe kreiert, den man auf der Welt finden kann“, sagt Robin Honhold, der Head of Operation der Lyan-Gruppe war, die einige der besten Bars und Clubs der Welt betreibt (White Lyan, Dandelyan, Cub, Super Lyan), selbstbewusst. Er hat gemeinsam mit Mixologen und Barkeepern ein Jahr lang an der Formel für FUNQ‘ getüftelt. Heraus kamen fünf Sirup-Geschmacksrichtungen, die ganz einfach in Leitungswasser gerührt werden. „Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist überall sehr gut, somit ist der Mix mit einem Sirup ohne zusätzlichen Zucker und Konservierungsstoffe die perfekte und nachhaltigste Lösung“, bestätigt auch der Gesundheits­experte Prof. PhDr. Sven-David Müller.

Im fertig gemixten Zustand enthält das Getränk nachweislich weniger als 2,5 Gramm Zucker und auch keine Süßstoffe. Zum Vergleich: Laut Foodwatch sind in Cola, Orangen- oder Zitronenlimonaden der großen Hersteller mehr als zehn Gramm Zucker. „Viele Sirupe enthalten noch mehr Zucker als Cola und sind somit absolute Dickmacher. Die Mineralstoffe und Superfruit-Elemente in FUNQ‘ bewirken dagegen eine gesundheitsbewusste Ernährung, ähnlich wie ein frischgepresster Orangensaft“, so Sven-David Müller.

Der Markt für Sirup boomt

FUNQ‘ kommt zu einer Zeit auf den Markt, in der immer mehr Menschen Sirup nutzen – rund 11,3 Millionen, um genau zu sein, Tendenz steigend. Und über 20 Millionen nutzen laut Marktforschungsinstitut GFK bereits einen Wassersprudler, statt Plastikflaschen zu kaufen. „Vielen Menschen wird es immer wichtiger, nachhaltiger zu leben. Bereits mit kleinen Gesten, die wir in unseren Alltag integrieren, kann heute jede(r) zu einer besseren Umwelt beitragen“, sagt Michael. Wie? Der CEO glaubt, dass Getränke aus Plastikflaschen bald der Vergangenheit angehören und in Zukunft jeder sein Leitungswasser zuhause mit natürlichem Geschmack, Vitaminen und Mineralien anreichert.

Die Idee der drei Gründer, das Trinkverhalten der Menschen zu verändern, ist ambitioniert. Dementsprechend hat es auch eineinhalb Jahre gedauert, bis aus der Idee ein fertiger Sirup wurde. Ende 2022 hatte das FUNQ‘-Team in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde laut eigenen Angaben mehr als eine Million Euro eingesammelt, um seinen Sirup in Serie produzieren zu lassen, nachdem es bereits selbst insgesamt rund 100.000 Euro in die Entwicklung gesteckt hatte.

Hilfreich ist natürlich das immense Know-how in Sachen Getränkeentwicklung, das die Gründer mitbringen. Allein Michael und Sebastian bringen es zusammen auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung bei Coca-Cola. Fabian beriet in den letzten Jahren mit seiner eigenen Agentur große Namen der Lebensmittelindustrie in Sachen Nachhaltigkeit. Dieses gebündelte Wissen und eine große Portion Leidenschaft wollen die drei Founder nun in möglichst viele Haushalte bringen.

Namhafte Investor*innen, prominente Unterstützer*innen

Mit ihrem Superfruit-Sirup konnten die Gründer große Investor*innen, wie beispielsweise Ex-Coca-Cola Westeuropa-Chef Tim Brett, überzeugen. Seine Begründung für das Investment: „Ich kenne die Gründer seit vielen Jahren und bewundere ihr Verständnis für Verbrauchernachfragen sowie ihren unternehmerischen Elan.“ Auch der Münchner VC-Fund 10xFounders um Bits & Pretzels-Macher Felix Haas und der bekannteste Influencer Deutschlands, Younes Zarou (52 Mio. Follower auf TikTok), sind als Business Angels eingestiegen. „Ich gehöre zur Generation Z und mir ist natürlich bewusst, dass wir etwas tun müssen, damit es unseren Planeten noch so lange wie möglich noch gibt. Ich glaube an FUNQ‘, weil es nicht nur gut schmeckt, sondern vor allem auch nachhaltiger ist. Die Werte von FUNQ‘ sind auch meine Werte“, so Zarou.

Auch Amazon glaubt an den Erfolg. Der US-Gigant wählte das Start-up unter 1500 Unternehmen für sein Sustainability­Accelerator-Programm aus. Matthew Ranger, Head of Amazon Launchpad: „Wir sehen bei den Produkten von FUNQ‘ ein großes Potenzial, die ökologischen Auswirkungen von Erfrischungsgetränken zu reduzieren, indem sie das Abfüllen in Plastikflaschen überflüssig machen.“

Seit Juni 23 kann man die Sirupe über die Website des Start-ups bestellen. 9,99 Euro kostet ein halber Liter – das macht etwa 70 Cent pro Portion. Das langfristige Ziel von Fabian, Sebastian und Michael ist es, FUNQ‘ europaweit zu verkaufen, online ebenso wie im stationären Handel.

me energy: Schnellladestrom aus Bioethanol

Das Start-up me energy entwickelt Schnellladestationen, die ihren eigenen Strom aus Bioethanol generieren und damit unabhängig vom Stromnetz sind.

Deutschland steht vor der Herausforderung, schnelles Laden von Elektrofahrzeugen auch an Orten mit begrenzter Stromnetzkapazität möglich zu machen. Um das Problem zu lösen, setzen Anbieter von Ladesäulen vermehrt auf Batteriespeicher. Der Ansatz wirft jedoch die Frage auf, wie nachhaltig die hybriden Ladelösungen sind und woher der Strom überhaupt kommt.

Alexander Sohl verfolgt seit 2018 mit seinem Brandenburger Start-up me energy einen anderen Ansatz. Er stellt patentiere Schnellladestationen her, die ihren Strom selbst generieren. In den Rapid Chargern wird mit einem Generator aus Bioethanol nachhaltigen Strom erzeugt und das an jedem beliebigen Ort. Der Prozess ist CO-neutral, weil bei der Herstellung von Bioethanol die gleiche Menge an CO ausgestoßen wird wie bei der Umwandlung zu Strom.

Kurzzeitig schnell laden: So funktionieren Batteriepufferspeicher

Die Ladestationen verfügen über einen Leistungspuffer in der Batterie, der es erlaubt, mehr Leistung an das Fahrzeug zu liefern, als der Anschluss hergibt. Nach dem Ladevorgang wird der Speicher mit Strom aus dem Netz oder über Fotovoltaikanlagen langsam wieder aufgefüllt. Die durchschnittliche Kapazität der Batteriepuffer beträgt 60 bis 200 kWh. Das sind maximal drei bis sieben Ladevorgänge. Die netzunabhängigen Schnellladestation von me energy liefern mit einem vollen Energiespeicher 4.000 kWh Ladestrom für 60 bis 140 Ladevorgänge und kann in fünf Minuten wieder aufgefüllt werden.

Netzdienlicher Einsatz muss sich lohnen

Wenig oder keinen Strom aus dem Netz zu nutzen, trägt zudem zur Entlastung des Stromnetzes bei. „Es gibt bereits erste Projekte bei denen Anbieter von Batteriepuffern Energie in das Netz zurückspeisen und es so zusätzlich entlasten. Das ist großartig und ist auch Teil unserer Pläne”, sagt Sohl. Die Einsatzmöglichkeiten des Rapid Chargers sind vielfältig. So kann er beispielsweise bei Stromausfällen lokale Netze versorgen. Mit der Leistung von 150 kW reicht das etwa für 50 Haushalte über 24 Stunden. Aktuell ist der Einsatz jedoch auf einzelne Gebäude limitiert. Denn netzunabhänige Ladestationen benötigen andere gesetzliche Rahmenbedingungen. „Unsere Gesetzgebung trennt den Einsatz von Inselanlagen klar von netzgebundenen Stromerzeugern und verschwendet so deutliches Potenzial. Ein netzdienlicher Einsatz muss sich lohnen und sollte nicht durch zusätzliche Netzentgelte und Steuern bestraft werden“, erklärt der me energys CEO.

Wie umweltfreundlich sind Batteriespeicher?

Um Leistung zu speichern, werden Batterien oder Akkus benötigt. Da der Akku deutlich größer sein muss als eine klassische Batterie im Elektrofahrzeug, werden bei der Produktion der Ladestation entsprechend viele Ressourcen verbraucht. Hinzu kommt, dass die Lebenszeit der Akkus begrenzt und die Fertigungskapazität von Zellen für Batterien beschränkt ist. Eine sinnvolle Alternative ist die Verwendung von sogenannten second life Batterien, die ihr erstes Leben in einem Fahrzeug verbracht haben. Laut Sohl sind diese aktuell jedoch nur in sehr begrenztem Maß verfügbar, da der Markthochlauf der Elektrofahrzeuge erst bevorsteht. Der maßgebende Faktor für die Umweltfreundlichkeit ist jedoch der eingesetzte Strom.

Laden mit Bioethanol: Nachhaltiger als Solar und das Stromnetz

„Nur wenn grüner Strom hineinfließt, kann auch grüner Strom geladen werden“, merkt der Gründer von me energy an. Wenn in den Wintermonaten ein Großteil der ökologischen Stromquellen wegfällt, wirkt sich das umso mehr auf die netzgebundenen Ladestationen und eben auch auf die Batteriepuffer aus. Im Jahresdurchschnitt 2022 wurden 432 g CO pro Kilowattstunde emittiert, Batteriepuffer erhöhen den Wert durch Verluste nochmals um 20 Prozent. Autarke Optionen hingegen bieten zu jeder Jahreszeit eine sichere Versorgung mit Grünstrom. Bioethanol reduziert die CO-Emissionen gegenüber fossilen Kraftstoffen um über 97 Prozent und gegenüber dem Stromnetz um 95 Prozent.

Der Strom entspricht zudem allen Vorgaben des EEG 2023 und ermöglicht auch die Teilnahme am Zertifikatehandel. Die Stromproduktion aus Ethanol ist sogar umweltfreundlicher als Solarzellen. Die Verwendung von Bioethanol in Schnellladestationen bietet also eine klimaschonende Alternative. Während Fragen zur Nachhaltigkeit und Energiequelle relevant bleiben, sind solche Innovationen ein vielversprechender Schritt in Richtung Emissionsfreiheit. Denn unabhängig von der Technologie und der Herkunft des Stroms ist es wichtig, E-Fahrzeuge auch an Orten mit begrenzter Stromkapazität schnell laden zu können.

34 Mitarbeitende, 11 Patente, namhafte Auszeichnungen

Derzeit beschäftigt me energy 34 Mitarbeitende und hat im Bereich der Energieumsetzung in Ladestationen elf Patente zur Anmeldung gebracht. Mit der Geschäftsidee erhielten die Gründer*innen 2018 den StartGreen Award. Das Unternehmen wurde 2019 mit dem Sonderpreis für Nachhaltigkeit und dem besten Konzept des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg (BPW) ausgezeichnet. me energy gewann den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2020 sowie als Landessieger Brandenburg den KfW Award Gründen. Der Markteintritt mit Pilot-Schnellladestationen erfolgte im Juli 2020, die Aufnahme der Serienproduktion im September 2021.

Haepsi: Dönerverpackung mit Mehrwert

Bilal Dalgic und Cihan Dalgic, die Söhne eines deutschen Dönermeisters, entwickeln mit Haepsi nachhaltige Verpackungen, die Dönerbrote nicht mehr wässrig werden lassen und die Umwelt schützen.

Das Start-up der Brüder Bilal und Cihan Dalgic entwickelt nachhaltige Verpackungen für Lebensmittel – vorzüglich für Take-Out-Essen. Im Sortiment von Haepsi gibt es Döner-, Wrap- und Pommes-Verpackungen – benannt als Kebag, Rollbag und Friesbag.

Das Geschwisterpaar entschied sich zur Gründung, nachdem ihr Vater rund 25 Jahre lang Inhaber eines Dönerladens war. Die Dönerverpackung sei den Brüdern dabei in schlechter Erinnerung geblieben – gerade deshalb, weil die hierzulande rund 3 Millionen konsumierten Döner grundsätzlich in Alufolie und damit alles andere als nachhaltig verpackt werden. Alufolie würde das Brot zudem wässrig werden lassen, da Wärme gestaut und somit Kondenswasser entstehen würde.

Kebag: Alu-Alternative, die Brote frisch hält

Als Alternative zu Alufolie und wässrigem Dönerbrot entwickelten die Brüder Dalgic “Kebag”: Die nachhaltige Verpackung besteht aus reinem, unbeschichtetem Papier. Soßen und Fett gegenüber sei sie beständig, meinen die Gründer.

“Unser Ziel ist es, die Verpackungsindustrie auf den Kopf zu stellen und die Gastronomie- und Take-away-Branche mit Lösungen zu versorgen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch gut für die Zukunft sind”, so ein Gründer-Statement auf der Unternehmenswebsite.

Restmüll und Altpapier

Kebag eigne sich außerdem zur Döner-Zubereitung: Das Fladenbrot müsse man lediglich auf das Papier legen, befüllen und anschließend den Kebag”aufklappen. Dann kann das Papier an der Klebefläche entfernt und die Verpackung geschlossen werden, erklären die Gründer. Alufolie und weitere Verpackungen seien nicht mehr notwendig.

Das Essen on the go sei mit Kebag auch kein Problem: Kund*innen können die Verpackung an der perforierten Stelle aufreißen und ihren Döner genießen. Die Oberseite der Verpackung müsse dabei zum Altpapier, die Unterseite zum Restmüll entsorgt werden. Im Sortiment gibt es noch den Rollbag für Sandwiches und Wrap sowie den Friesbag für Pommes Frites und Fingerfood. Die Verpackungen sind für Unternehmen sowie Verbraucher*innen über die Unternehmenswebsite erhältlich.

Mehr zu Haepsi gibt es in der heutigen Folge der Höhle der Löwen (16.10.23 um 20.15 Uhr) auf VOX. Weiter dabei sind: hey circle, peas of joy, Tonis SchimmelSchock und Zeedz.

Semantisches Web - Netz aus Möglichkeiten

Während das www stetig wächst, steht bereits die nächste Entwicklungsstufe in den Startlöchern: Welche Rolle könnte das semantische Web in der Zukunft spielen?

Aktuell analysieren Computerprogramme noch mit Algorithmen – auch Crawler genannt – die verschiedenen Suchanfragen oder Schlagworte. Dabei hängt die Genauigkeit der Antworten stark von der Eindeutigkeit der gestellten Frage ab. So kommt es schnell dazu, dass Suchmaschinen sich beispielsweise bei der Eingabe einer kompletten Frage nur auf einzelne Keywords beziehen und somit kaum die gesuchte Antwort liefern. Nutzerinnen und Nutzer, aber auch Unternehmen, verwenden diese Anwendungen jedoch häufig für einen effizienten Arbeitsfluss. Systeme müssen in diesem Zusammenhang lernen nicht nur grundlegend bestimmte Inhalte zu finden, sondern diese im besten Fall auch verstehen, um den Anwendern bestmöglich zu helfen. Hier setzt das semantische Web mit seinem Konzept an und besonders künstliche Intelligenz bietet dabei einen guten Ansatzpunkt.

Semantisches Web - mehr als nur eine Idee im Web 3.0

Dabei geht es grundlegend darum, einzelne Informationen in Beziehung zueinander zu setzen. Damit können beispielsweise Suchmaschinen Verbindungen zwischen einzelnen Stichworten erkennen und diese auch verstehen. Erste Ansätze dieser Technologie entstanden schon Anfang des Jahrtausends ausgehend vom eigentlichen Erfinder des Internets Tim Berners-Lee. Während Menschen die Fähigkeit besitzen, Texten eine Bedeutung zuzuweisen, haben Computer nicht diese Möglichkeit. Zwar nehmen sie den Text zwar wahr, aber können ihn dabei nicht verstehen. Mit der Einführung des semantischen Webs ändert sich dies jedoch. Computerprogramme haben damit die Chance, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Worten zu verstehen und Bürgerinnen und Bürger besser im Alltag zu unterstützen. Arbeitsschritte, die heute noch Menschen ausführen, sollen Anwendungen in der Zukunft automatisch übernehmen. Für viele scheint diese Entwicklungsstufe des Web 3.0 noch komplette Zukunftsmusik, aber Fachleute beobachten beinah täglich den anhaltenden Fortschritt des neuen Systems – aktuell besonders im Bereich der Chatbots wie ChatGPT.

Künstliche Intelligenz macht erste Schritte

Durch die Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) in den Verarbeitungsprozess lässt sich die Darstellung von menschlichem Zugriff auf bestimmte Informationen oft einfacher nachahmen. Dies zeigen vor allem neuere Entwicklungen in diesem Bereich sehr gut. Gerade Programme, wie beispielsweise ChatGPT, verändern die gewohnte Internetrecherche drastisch und stellen unter anderem Google oder Wikipedia vor Schwierigkeiten, denn solche Systeme lassen sich mit semantischen Webdaten und Wissen erweitern. Zudem liefern sie ausformuliert Antworten auf gestellte Fragen in Form von kurzen Abstracts oder auch längeren Aufsätzen. ChatGPT kann dabei darauf trainiert werden, semantische Informationen zu verstehen und in natürlicher Sprache zu kommunizieren. Dies bedeutet, dass es in der Lage ist, auf Fragen oder Anfragen, die sich auf semantische Webdaten beziehen, relevante Antworten zu generieren. Dies ermöglicht auch die Integration von semantischen Suchfunktionen und Wissensdatenbanken in Chatanwendungen, um benutzerfreundlichere und informativere Interaktionen zu erleichtern.

Noch viel (Vor-)Arbeit vonnöten

Selbstverständlich braucht es jedoch einiges an Vorarbeit, bevor ein solches System erstmals wirklich in Betrieb geht. Suchmaschinen brauchen entsprechende Unterstützung, um Zusammenhänge verstehen zu können. Hier kommt unter anderem ein System namens Ressource Description Framework (RDF) zur Hand, welches Sätze in einzelne leichter verständliche Tripel zerlegt. Damit kann das Programm nach den einzelnen Bestandteilen suchen. Hier spielt auch das Thema Ontologie eine wichtige Rolle, um beispielsweise Mehrdeutigkeiten besser anzugehen. Fest steht auf jeden Fall: Der Einfluss des semantischen Webs auf die Zukunft der Suchmaschinen scheint gewaltig und die Möglichkeiten dieser nicht ganz so neuen Technologie beinah unendlich.

Der Autor Andreas Dörr ist Gesellschafter der Semantic Applications GmbH & Co. KG., das u.a. IT-Dienstleistungen und Open Source Consulting bietet,

Racemates: Rennfahrer*innen mit NFT-Karten unterstützen

Die Berliner Motorsport-Plattform Racemates will junge Rennfahrer*innen durch NFTs unterstützen und dabei selbst Gewinne einfahren.

Michael Sälzer und Duc Huy Bui haben eine innovative Motorsport-Plattform namens Racemates gegründet. Co-Founder Sälzer sei schon als Kind Kart gefahren und es sogar bis in die Formel 3 geschafft. Anschließend sei Sälzer als zwölf Jahre lang als Berater für Motorsportler tätigt gewesen. Vor allem die Suche nach Sponsoren gestaltete sich für Sälzer schwierig.

Mit Racemates möchten die beiden Gründer jungen Motorsport-Talenten die Chance geben, ihren Karrieretraum zu verfolgen: “Racemates ist eine neue Motorsport-Manager-Plattform, auf der die Fans von den sportlichen Leistungen ihrer Lieblingsfahrer profitieren können und die Fahrer Lizenzgebühren erhalten”, erklärt Huy.

Racemates: Motorsport-Sammelkarten mit NFTs verknüpft

Das Start-up setzt dabei vor allem auf limitierte und lizenzierte Sammelkarten von Rennfahrern. “Der Clou ist, dass es sich um physische Sammelkarten handelt, die mit NFTs auf der Blockchain gesichert und verbunden sind. Jede Karte verfügt so über ein digitales Echtheitszertifikat. Sie können also einem Besitzer zugeordnet werden, der die Rechte daran besitzt”, meint Co-Founder Sälzer.

Coin wird als Belohnung ausgegeben

Motorsport-Fans können über die Website von Racemates die Sammelkarten erwerben und diese in der Racing-League einsetzen. Wenn der aufgestellte Fahrer ein gutes Rennen gefahren ist, bekommt der Fan Punkte dafür. Von diesen Punkten profitieren Fahrer und Fan, und zwar über den eigenen Racemates Coin, der als Reward ausgeschüttet werden kann.

Jede(r) registrierte Racemate stellt Fahrer aus jeweils einer Kategorie auf, die aus der gleichen Farbe bzw. Seltenheitsstufe stammen. Die Fahrer bekommen dann Punkte für ihre sportlichen Leistungen am nächsten Rennwochenende. Die dadurch erreichten Punkte werden in einem Manager-Ranking auf Racemates angezeigt. Die besten Manager werden mit der Racemates-Coin belohnt.

Aktuell können Rennfahrer*innen aus folgenden Kategorien ausgewählt werden: Kart, GT4, Formel4, Cup, GT3, Formel 3/2 ELMS, Nascar und Formel E.

Um in möglichst vielen Rennserien vertreten zu sein, treten die Founder Sälzer und Bui in der kommenden Folge der TV-Show Dier Höhle der Löwen am Montag, den 09.10., um 20.15 Uhr auf VOX auf. Ebenfalls dabei sind Loggä, JobSwop.io, myMonsi und BIOTherma-Pad.

Lookas: Start-up stoppt Kinder bei zu viel Medienkonsum

Die Video-Endlosschleifen auf Streaming-Diensten oder Videoplattformen “machen Kinder regelrecht süchtig und Eltern ratlos”, sagt Mutter und Start-up-Co-Gründerin Annette Muckle. Mit ihrer Erfindung Lookas will sie den Medienkonsum von Kindern mittels Münzeinwurf bewusster gestalten.

Mamas, Papas und Erziehungsberechtigte kennen das Leuchten in Kinderaugen, wenn es darum geht, welches Video oder welche Sendung nun das oder die “wirklich allerletzte” ist. Dass es oft schwer ist, seinen Schützlingen den Wunsch nach mehr Medienkonsum abschlagen zu müssen, ist leider Teil elterlicher Erziehungsarbeit. Mit dem Start-up Lookas aus dem Baden-Württembergischen Pleidelsheim soll sich dies nun ändern.

Münze reguliert das Video-Angebot

Die beiden Gründer Annette Muckle und Benjamin Bates haben ein Produkt namens Lookas entwickelt, das Eltern und Kindern im verantwortungsvollen Umgang mit Medien helfen soll. Bei Lookas handelt es sich um eine Videobox mit Münz-Einwurf-System. Erst nach Einwerfen eines sogenannten RFID-Coins erlaubt die Box das Abspielen von Videos.

Annette Muckle, selbst Mama einer achtjährigen Tochter, weiß aus Erfahrung, wie sich übermäßige Medienangebote auf Kinder auswirken können. “Die Riesenauswahl an Kindervideos überfordert ein Kind und kann sogar Stress auslösen”, meint die Co-Gründerin von Lookas.

Kinderstress durch Autoplay auf Videoplattformen

Im Internet oder über Streaming-Dienste kommen nach Abschluss eines Videos meist sofort Vorschläge für weitere Inhalte – bis hin zum Autoplay, also dem automatischen Abspielen des nächsten Videos. “Ich als Mutter habe dann kaum noch die Kontrolle darüber, was abgespielt wird. Diese Endlosschleife mach die Kinder regelrecht süchtig und uns Eltern ratlos”, sagt die Gründerin.

RFID-Coins und Abspielbox für zuhause und unterwegs

Kinder können die Abspielbox für Videos und Hörbücher eigenständig bedienen. Die Münzen, die die jungen Mediennutzenden in die Box einwerfen müssen, enthalten RFID-Chips. RFID bezeichnet eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme, die Objekte mittels Radiowellen automatisch und berührungslos identifizieren und lokalisieren können. Erst mit Münzeinwurf wird das Abspielen eines Videos möglich.

Eltern und Erziehungsberechtigte können insofern also entscheiden, wie viele Coins (Münzen) ihr Kind pro Tag zur Mediennutzung bekommt. Die Nutzung ist aber nicht stationär an das Heimkino oder Wohnzimmer gebunden. Lookas kann nämlich mithilfe eines Tragegurtes überall hin mitgenommen werden. Dafür wird die Videobox durch einen robusten Silikon-Bumper geschützt, erzählen die Gründer*innen.

Aktuell gibt es Lookas nur in Prototypen-Form. In der kommenden Folge von Die Höhle der Löwen versuchen Muckle und Bates, mit einem Investment das Serienprodukt fertigzustellen.

Auch am heutigen Montag in der Sendung mit dabei sind: Die Ölfreunde, Compounder, Herbal Spa und Beezer.

anyhelpnow: auf dem Weg zum Amazon der Dienstleistungsbranche

Die Digitalisierung verändert alles. Auch die Dienstleistungsbranche. Wie ein junges Start-up aus dem Saarland Meilensteine hierfür setzt und was hinter „anyhelpnow“ steckt.

Senior*innen während der Gartenarbeit, Studierende beim Einzug in die erste eigene Wohnung oder Tech-Laien, die mal wieder an der Einrichtung ihres WLAN-Routers scheitern. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen praktische Hilfe. Genau hier setzt das junge Start-up anyhelpnow aus dem saarländischen Kirkel zusammen mit Gründer Sascha Schick an. „Eine Plattform, die Menschen zusammenbringt: Menschen, die Dienstleistung suchen, mit Menschen, die diesen Service erbringen können“, erklärt der erfahrene CEO. Das Credo: Dienstleistungen finden und buchen – so einfach wie Online-Shopping.

Sascha Schick blickt als technisch versierter Geschäftsmann auf über zwanzig Jahre Branchenerfahrung zurück. Als früherer Global Director for Digitalization & IT der Schweizer Amcor Group GmbH hat sich Schick bereits früh mit digitaler Transformation und innovativen Geschäftsmodellen auseinandergesetzt. Auch das Gründen ist ihm nicht neu. Vor ungefähr zehn Jahren entwickelte er mit zwei Kollegen praktischarzt, eine Stellenbörse für Ärzt*innen. Diese hat sich seitdem als Nummer-1-Jobbörse für diese Berufsgruppe etabliert. Während der Pandemie fasste Schick letztendlich erneut die Entscheidung: Neugründung.

Connecten ist das Stichwort

Das Portal fungiert als End-to-End-Wegbegleiter sowohl für Kund*innen als auch für Dienstleister*innen. Es schafft Zugang zu Dienstleistungen aller Art und liefert andersherum Raum zum Anbieten. „Anyhelpnow ist eine breit aufgestellte Online-Dienstleistungsvermittlung, die wie ein digitales Sammelbecken von Skills betrachtet werden kann“, führt Schick aus, „Skills, die angeboten und gebucht werden können. Skills, die gebraucht werden.“

Die Teilwirtschaft und das Verbinden von Menschen sind Grundbaustein der Idee. Privatpersonen, Profis oder Unternehmen richten sich als Helfer*innen einen kostenlosen Account ein und bieten ihre Expertise oder die entsprechenden Ressourcen für Kund*innen an. Diese wiederum suchen auf der digitalen Plattform nach bedürfnisorientierten Lösungen. Können Helfer*innen eine Service-Anfrage bedienen, heißt es Matchtime. Das alles über wenige Klicks.

In der Fülle liegt die Würze

Dienstleistungen stehen und fallen mit dem Angebot. Sascha Schick und sein Team sind sich dessen sehr wohl bewusst und bieten aktuell 18 Service-Kategorien auf der Plattform an. Fachwissen und verfügbare Hilfe erfahren Kund*innen aus Branchen aller Art. Von Kfz oder Handwerk über Beauty und Kosmetik bis hin zu Beratungen und Coaching. Ob als DJ, Trauredner*in, IT-Nerd oder Fotograf*in – Kreativität in den Kategorien wird großgeschrieben.

„Das ist mit das Schönste überhaupt“, führt Schick aus, „Dienstleister*innen gestalten das Kategorienangebot mit und füllen mit kreativen Ideen den Service weiter aus.“ Die Angebote erweitern sich und Services rund um Ernährungsberatung, Haus & Klima oder Digitalisierung sind dafür aktuelle Beispiele. „Auch hier geht es um das Miteinander und das Zusammenkommen. Die Kapazitäten und die Kompetenzen unserer Members lassen das Portal kontinuierlich wachsen“, so Schick.

Helfer*innen beeinflussen also die mögliche Auswahl an Kategorien auf der Plattform. Einzelpersonen legen los, sobald sie sich mit einer gültigen Steuernummer und einem Gewerbeschein angemeldet haben. So entsteht das Netzwerk und füllt sich sowohl mit Studierenden, (Früh-)Rentner*innen oder Arbeitnehmenden im Nebenerwerb als auch mit Unternehmen, die ihre Reichweite und ihre Online-Sichtbarkeit erweitern wollen. Die Hilfesuchenden wählen schließlich nach ihren aktuellen Bedürfnissen aus. „Eine Win-win-Situation“, fasst Schick zusammen.

Innovation und soziales Engagement gehen Hand in Hand

Die Dienstleistungsbranche steht vor einer möglichen Krise. Digitalisierung erlaubt vielen Unternehmen Personal einzusparen. In Hotlines leitet einen die Computerstimme so lange weiter, bis man keine Lust mehr hat, in Supermärkten gibt es immer mehr Selbstzahlungskassen und selbst in den Cafeterien scannen Geräte das Tablett voller Essen mit anschließender Kartenzahlung. Zeitgleich spricht ganz Deutschland über den Fachkräftemangel. Doch Innovation und soziales Engagement im Rahmen der Digitalisierung widersprechen sich nicht.

„Die Unterversorgung mit Branchenfachkräften ist eines der Probleme unserer Zeit. Wir wollen als Problemlöser fungieren und zwischen der großen Nachfrage und der geringen Versorgung Gleichgewicht schaffen“, erklärt Schick, „ein Weg dahin ist die Vermittlung von Privatpersonen mit Expertise und deren legaler Vermarktung.“

Unternehmen profitieren ebenfalls. Digitaler Ausbau, größere Reichweite und Tools, wie der integrierte Terminkalender, womit auch außerhalb der Geschäftszeiten online über anyhelpnow Termine vereinbart werden können. Der voll digitalisierte End-2-End-Prozess sorgt außerdem dafür, dass alle Schritte, von der Anfrage bis hin zur abschließenden Zahlung, über die Plattform laufen. Ganz nach dem Uber-Prinzip fragen die Kund*innen Services mit wenigen Klicks an und finden passende Angebote durch Kategorien- oder Keyword-Suchen. Preise und Zeiten obliegen dabei der Anbieter*in. Ob Studierende oder Rentner*innen, die sich was dazuverdienen wollen, oder kleinere Unternehmen, die eine Chance sehen, ihren Markt zu erweitern, das Start-up vergrößert Sichtbarkeit und Absatzmöglichkeiten.

„Anyhelpnow entwickelt die Dienstleistungsbranche neu“, ist Schick überzeugt, „egal ob du auf dem Sofa sitzt oder im Garten stehst, die Beschaffung der Dienstleistung ist so einfach wie das Online-Shopping. Dabei sind wir 24/7 bei unseren Kund*innen und verbinden die Hilfesuchenden direkt mit der passenden Dienstleistung.“

Blick in die Zukunft

Anyhelpnow hat große Pläne für die Zukunft. Schicks Wunschszenario ist eine deutschlandweite Abdeckung mit Matches zwischen Hilfesuchenden und Helfer*innen bis zur Mitte nächsten Jahres. Die Ausweitung als marktführende digitale Anlaufstelle auf die gesamte DACH-Region ist der nächste Schritt.

Für das vierte Quartal 2023 ist außerdem ein Entertainment- und DIY-Bereich geplant. Video-Tutorials und umfangreiche Anleitungen helfen dabei, Probleme selbst zu lösen. Reifenwechsel, Einrichtung von Smart-TVs oder die Verschönerung des Gartens – Schritt für Schritt zeigt anyhelpnow Lösungswege auf. Wer dennoch nicht weiterkommt, dem bietet die Plattform eine weitere Option: eine integrierte Video-Chat-Funktion. „Noch leichtere Wissensvermittlung und mehr Hands-on-Mentalität ermöglichen die Chance, auch größere Probleme zu lösen, ohne sich praktische Hilfe vor Ort bestellen zu müssen“, so Schick.

Die Ziele sind deutlich: Probleme schnell und kompetent lösen, Hilfe dort anbieten, wo sie gebraucht wird, und die digitale Arbeitswelt von morgen schaffen. Für Schick ist klar: Sein Unternehmen wird einen deutlichen Bedarf am Markt decken und gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Fachkräftemangel entgegenwirken, Nebenverdienste schaffen, Hilfe jeder Art anbieten und Hands-on-Mentalität stärken. So will anyhelpnow die Dienstleistungsbranche grundlegend verändern.

AnimalChat: Tierarztvisite per Videocall

Die Sorge bei kleinen Haustier-Wehwehchen ist schnell groß. Doch ein Besuch in der Tierarztpraxis ist oft kostspielig und nicht immer notwendig. Abhilfe schaffen will das Start-up AnimalChat.

Tierbesitzer*innen kennen es: Das Haustier hat ein kleines Wehwehchen, und man muss abwägen, ob ein Tierarztbesuch wirklich notwendig ist. Diesem Problem möchte ein Vater-Sohn-Team nun eine digitale Lösung bieten: Sebastian Wilkes, Softwareentwickler, und sein Vater Heinrich Wilkes, Tierarzt, haben mit dem Start-up AnimalChat eine App entwickelt, die eine unkomplizierte Kommunikation per Messenger mit der lokalen Tierarztpraxis ermöglichen soll. Sebastian Wilkes hat als Kind sogar zeitweise über der Tierarztpraxis seines Vaters Heinrich gelebt: „Ich bin mit Tieren, dem Praxisalltag und reichlich Unternehmergeist groß geworden”, so der Gründer in einem auf dem Unternehmensblog veröffentlichten Interview.

Konkret können Tierhalter*innen mit AnimalChat Bilder und/oder Videos an die Praxis senden. Diese weiß dann bereits, um welches Tier es sich handelt, und eine erneute Stammdatenerfassung ist nicht notwendig. Genau das war der springende Punkt zur Entwicklung der Idee: „[Ich habe festgestellt], dass sich vorhandene Dienste wie WhatsApp nicht eignen, da im Austausch zu viele Informationen zum Tier immer wieder aufs Neue ausgetauscht werden müssten”, so Sebastian Wilkes weiter.

App-Nutzung aktuell kostenlos

Der/die Mediziner*in wertet das Bildmaterial aus und ermittelt, ob ein persönlicher Besuch in der Ordination notwendig ist, oder beispielsweise ein Videocall ausreicht. Für jegliche Varianten erstellt der/die Tierärzt*in ein Kostenangebot, das der/die Nutzer*in in der App gleich annehmen und bezahlen kann. Für den/die Tierbesitzer*in ist die Nutzung von AnimalChat aktuell kostenlos.

Das Start-up finanziert sich durch ein von den Behandelnden abgeschlossenes Jahresabo plus eine Provision in der Höhe von zehn Prozent bei Videoberatungen. Um die Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten auszubauen, sucht das Duo bei “Die Höhle der Löwen” ein Investment von 200.000 Euro und bietet dafür zehn Prozent der Firmenanteile.

Mehr dazu am Montag, 11. September 23, in Der Höhle der Löwen auf Vox. Auch mit dabei: Vegablum, Natch, KitchBound und scentme.

Vegablum: veganer Honig und veganer Met vom Start-up

Die Vegablum-Gründer*innen Daniela Nowak und Stephan Weidtmann haben eine vegane Alternative zu Honig und -wein entwickelt - Löwenzahn spielt dabei eine große Rolle.

Daniela “Danny” Nowak und ihr Partner Stephan Weidtmann von Vegablum haben eine vegane Alternative zu Honigwein entwickelt. Das Gründer-Duo hat eine gemeinsame Vorliebe für das Mittelalter: die Musik, die Bräuche und den Met: “Auch Honigwein genannt. Es ist ein alkoholisches Getränk, das durch die Gärung von Wasser und Honig entsteht”, erklärt Weidtmann.

Omas Rezept ist der Trumpf

Die Idee dazu entstand als sich Nowak vor zehn Jahren dazu entschieden hatte, auf tierische Produkte zu verzichten. In ihr wuchs damals der Wunsch, Honigwein ohne Honig herzustellen. Denn, bisherige Honig-Alternativen waren nicht nach ihrem Geschmack.

Eines Tages entdeckte sie ein altes Rezept ihrer Großmutter: “Löwenzahn-Honig. Dazu verwendet man die leuchtend gelben Blüten des Löwenzahns, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind”, erinnert sie sich.

Vegablum: VET und Wonig

Eingekocht mit Zucker, Wasser und Gewürzen kreierten die beiden Founder*innen ihr erstes Produkt “Wonig” als vegane Honigalternative. Hierbei wird der Honig sorgfältig aus den Blüten gewonnen, bevor sie sich zu den bekannten Pusteblumen entwickeln. Aufbauend darauf konnten sie nun mit VET (Veganer Elfentrunk) auch den ersten veganen Met herstellen. Ihn gibt es in vier verschiedenen Geschmackssorten, er ist Bio-zertifiziert und ohne künstliche Aromen.

Mehr zu Vegablum am Montag, 11.09.23, in Der Höhle der Löwen auf VOX: Ebenfalls mit dabei: Natch, AnimalChat, KitchBo und scentme.

family.cards: Digitale Teilhabe für Senior*innen leichter gemacht

Die Berliner Gründer Teo Ortega und Simon Hafner haben Kommunikationskarten – sog. Family.cards – speziell für Senior*innen entwickelt, mit denen diese digitale Inhalte ohne Touchscreen auf dem Fernseher nutzen können.

Ältere Menschen haben manchmal Schwierigkeiten, mit den immer kleiner werdenden Endgeräten wie Smartphones oder Tablets umzugehen. Die kleinen Tasten und die nicht mehr so gelenkigen Finger passen schlichtweg nicht zusammen. Dazu kommen oft komplizierte Apps oder Einstellungen, die selbst jüngere Leute hin und wieder überfordern. Wie also sollen Senior*innen damit zurechtkommen?

Family.cards, ein Produkt des Berliner Start-ups Generation Reach GmbH, sind sog. Kommunikationskarten speziell für Senior*innen. Damit können diese digitale Inhalte ohne Touchscreen auf dem Fernseher nutzen. Family.cards stellt eine analoge Benutzeroberfläche dar, die speziell für Senior*innen entwickelt wurde, die technisch nicht so versiert sind.

Das Gerät wird mit einem handelsüblichen Fernseher verbunden und lässt sich komplett mit Karten steuern. Für jede gewünschte Funktion gibt es eine anschaulich gestaltete Karte. „Der Fernseher als größter Bildschirm im Haus erschien uns besonders vorteilhaft“, so Family.cards-Mitgründer Teo Ortega. „Senioren nutzen ihn meist täglich und sind mit ihm vertraut.“

Die Handhabung der Family.cards soll intuitiv sein. Man legt einfach die jeweils benötigte Karte auf den mit dem Fernseher verbundenen Kartenleser und schon kann man telefonieren, die neuesten Fotos oder Videos anschauen, die die Liebsten geschickt haben, oder sogar per Videotelefonat miteinander sprechen und sich sehen. Das System ist damit quasi barrierefrei.

Und nicht nur das: Mit dem Kartensystem soll man auch altersspezifische Sportübungen machen können. Und selbstverständlich kann man laut Mitgründer Teo den Fernseher auch weiterhin so benutzen, wie er ursprünglich gedacht war: Als Gerät zum Anschauen von Filmen, Dokumentationen, Sport, Nachrichten und Unterhaltung ganz nach persönlichem Geschmack, aber jetzt auch als Streaming.

Aus eigener Erfahrung zur genialen Idee

Teo wuchs in Deutschland auf. Sein Vater lebte in Spanien. „Wir waren also die meiste Zeit auf das Telefon angewiesen, wenn wir miteinander sprechen wollten“, so Teo. Er selbst hätte seinen Vater auch gern per Videocall gesehen, doch das klappte nur selten. Die Technik, das Internet, die Bedienung der Geräte – es blieb schwierig.

Ältere Menschen tun sich oft schwer mit Medien, die für Jüngere selbstverständlich zum Alltag gehören. Die Familie versuchte so einiges, besorgte geeignete Telefone oder Tablets, aber viel zu oft klappte es trotz allem nicht mit der Kommunikation über die Entfernung. Das war frustrierend. „Meist blieb uns am Ende doch nur wieder das Telefon“, erzählt Teo, „aber ehrlich gesagt: Ich selbst telefoniere nicht so gern. Ein Videocall ist mir lieber, dann sieht man sich wenigstens auch mal.“

Je länger er sich über die Situation ärgerte, umso mehr dachte er darüber nach, wie sie zu lösen wäre. Es musste doch möglich sein, auch mit Senior*innen besser und „näher” zu kommunizieren, einfach so, wie das mit Freunden auch gelingt. Die Idee, die technischen Hindernisse zu umschiffen und etwas zu entwickeln, was sich haptisch und intuitiv bedienen lässt, war geboren.

Bei der Antler Innovation GmbH konnte Teo damit das Investment-Komitee überzeugen – und auch seinen Geschäftspartner Simon Hafner. Simon und er haben dann ihre Lösung perfektioniert und präsentieren sie jetzt der Öffentlichkeit. Auf der IFA, der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte, vom 1. bis 5. September in Berlin, zeigen sie innovative Lösung für Senior*innen.