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Start-ups als innovative Krisenhelfer
In der Corona-Krise werden nicht wenige Start-ups aufgrund ihrer agilen Strukturen und enormen Flexibilität zu Nothelfern. Ein Gewinn für alle Beteiligten – jetzt und für die Zeit nach den Corona-bedingten Beschränkungen.

Dies stellen zurzeit auch die Start-ups des Innovation Hubs wayra (der Open-Innovation-Hub von Telefónica, der als Accelerator technologieorientierte Start-ups skaliert und dabei ein Venture-Client-Modell verfolgt) eindrucksvoll unter Beweis und zeigen sich immer mehr als Lösungsanbieter, die neben der Entwicklung ihrer eigenen Ideen auch andere Unternehmen bei der Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unterstützen.
Die Lösungen dieser Start-ups anbieten reichen in der Bandbreite von der Forschung im Kampf gegen die Lungenkrankheit COVID-19 bis zur organisatorischen Unterstützung von Unternehmen. Hier einige Beispiele:
Curiosity AI
So hat das KI-Start-up Curiosity AI eine Website aufgesetzt, die die COVID19-Forschung unterstützt. Mithilfe der Website können Mediziner mehr als 45.000 medizinische Fachartikel untersuchen und bekommen optimalen Zugang zu Wissen über das Coronavirus. "Die Strukturierung und Aufbereitung von Tausenden Forschungsartikeln ist eine gewaltige Herausforderung und wir freuen uns, dass unsere KI-Lösung dabei helfen kann. Der Schlüssel dabei ist, dass es gerade bei Fernarbeit umso wichtiger ist, dass Unternehmenswissen für Mitarbeiter einfach zugänglich ist. KI-basierte Knowledge Graphs können das ermöglichen", so Leon Zucchini, Co-Founder und CEO von Curiosity.

MOTIONTAG
Das Mobilitäts-Start-up MOTIONTAG hingegen verfolgt die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Pendelverhalten der Menschen. Gleichzeitig hatte das Start-up selbst mit den Auswirkungen der Krise zu kämpfen. Fabien Sauthier, COO von Motiontag: "Transparenz dem Team und den Mitarbeitern gegenüber hat oberste Priorität – man darf sich als Gründer oder Geschäftsführer eines Unternehmens nicht im Home-Office verschanzen. Die Unsicherheit im Team sollte auf ein Minimum beschränkt werden, auch, wenn man als Geschäftsführer noch nicht ganz weiß, wo es lang geht. Wir haben zum Beispiel sehr früh die Möglichkeit von Kurzarbeit in den Raum gestellt und es jedem frei überlassen, dies anzunehmen oder nicht. Angestellte mit Kindern haben positiv darauf reagiert, der Rest der Belegschaft war erleichtert, Kurzarbeit nur als freiwillige Option vorgestellt bekommen zu haben. Mein Rat an alle Unternehmer und Mitarbeiter mit Führungsverantwortung: Fragt im Team nach! Feedback hält vor allem jetzt die Motivation oben", so Sauthier.

e-bot7
Auch Xaver Lehmann, Mitgründer und CEO des KI-Start-ups e-bot7, ist der Meinung, dass sich die Zusammenarbeit in Unternehmen durch die Pandemie verändert. "Ohne Zweifel hat die Coronakrise einige Entwicklungen noch schneller vorangetrieben, die vorher ohnehin schon stattgefunden haben, insbesondere bei Themen wie Online Education, Home-Office und bei Digitalisierungsthemen im Allgemeinen. Ich denke Unternehmen sind sich bewusster denn je, dass kein Weg an digitalen und skalierbaren Technologien vorbeiführt, und dass genau solche Technologien in schwierigen Zeiten wie dieser Wettbewerbsvorteile schaffen und sogar das Überleben sichern können", so Lehmann. Das KI-Start-up hat einen Chatbot entwickelt, mit dem sich schnell alle relevanten Informationen über das Corona-Virus finden lassen.

StackFuel
Das Data-Training-Start-up StackFuel bietet gemeinnützigen Organisationen, die sich mit der Corona-bezogenen Problemlösungen befassen, kostenlose Lizenzen für die Schulung in Datentechnologien an. Jetzt, da Unternehmen langsam auf dem Weg zurück zur Normalität sind, warnt Leo Marose, CEO bei StackFuel, davor, den Blick für die Zeit nach der Krise nicht aus den Augen zu verlieren. "Auch in Krisensituationen sollte man den Weitblick nicht verlieren und an die Zeiten nach der Pandemie denken. Gerade in schwierigen Zeiten sollten Firmenlenker und Führungskräfte die Chancen durch mögliche Kooperationen mit innovativen Start-ups nicht unterschätzen. Diese bieten eine ideale Grundlage, um am Ende der Krise als Gewinner hervorzugehen."

Der Münchner Innovation Hub wayra vernetzt die Start-ups mit Konzernen wie der Telefónica und sorgt dafür, dass der Austausch zwischen dem etablierten Konzern und den Start-ups auch in Zeiten der Corona-Krise funktioniert, sodass beide Seiten optimal voneinander profitieren können. “Mithilfe von digitalen Formaten – von Projektmeetings über Online-Konferenzen bis zur digitalen Kaffeepause decken wir unsere Kernaufgaben gut ab – schließlich leben wir vom Austausch und der gemeinsamen Weiterentwicklung von Ideen. Das hat nun auch dazu geführt, dass die Start-ups schnell Lösungen entwickeln konnten, die Unternehmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der Krise einsetzen können. Gleichzeitig ist es für die Start-ups wichtig zu erfahren, wie große Unternehmen in Krisensituationen funktionieren, was sie am meisten brauchen und wie Hilfe richtig eingesetzt werden kann“, so wayra-CEO Florian Bogenschütz.
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